Magazin...Bauerfeind life Magazin Erscheinungsweise: dreimal pro Jahr Gedruckt auf chlorfrei...

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01 | 2012 Magazin Lymph-Kompressionstherapie mit VenoTrain curaflow Intensive Kompression bietet hohe Behandlungssicherheit Seite 24 Vereinte Kompetenz für mehr Lebensqualität Orthopädische Einlagenversorgung mit ErgoPad redux hallux Seite 20 Objektive Daten ergänzen Intuition Elektronisches Prothesen- aufbausystem Compas Seite 33 Vom Behandeln und Vergessen Multimodal gegen den Schmerz

Transcript of Magazin...Bauerfeind life Magazin Erscheinungsweise: dreimal pro Jahr Gedruckt auf chlorfrei...

  • 01 | 2012

    Magazin

    Lymph-Kompressionstherapie mit VenoTrain curaflowIntensive Kompression bietet hohe Behandlungssicherheit Seite 24

    Vereinte Kompetenz für mehr LebensqualitätOrthopädische Einlagenversorgung mit ErgoPad redux hallux Seite 20

    Objektive Daten ergänzen Intuition Elektronisches Prothesen- aufbausystem Compas Seite 33

    Vom Behandeln und VergessenMultimodal gegen den Schmerz

  • K O M P R E S S I O N S S T R Ü M P F E

    Bewegung erleben: www.bauerfeind.com

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    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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    auerfeindAG

    haben Sie auch manchmal „rücken“? Dann befinden Sie sich in bester Gesellschaft. Dem „Spiegel“ zufolge haben es 40 Prozent der Deutschen im Kreuz. Doch egal, ob rücken-, Schulter-, Fuß- oder Knieschmerzen, meist ist zur Schmerzlinderung eine auf verschie-denen Säulen beruhende, also eine multi-modale Therapie nötig. Eine wesentliche Behandlungssäule stellt dabei vielfach die Versorgung mit orthopädischen Hilfsmitteln dar. Sie können stabilisieren, Schmerzen lindern und dazu beitragen, dass Bewegung wieder – möglichst schmerzfrei – erlebbar wird. In unserem Fokus (ab Seite 12) lernen Sie eine junge Triathletin kennen, die dank der SacroLoc, einer Orthese zur Stabilisierung und Entlastung des Beckens und der Ilio-sacralgelenke, wieder Wettkämpfe bestreiten kann. Darüber hinaus erfahren Sie im Fokus Interessantes zu Schmerzen von Schmerz-forscher Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger. Er hat auch den Begriff „Schmerzgedächtnis“ geprägt.

    Sich ohne Schmerzen bewegen, das war auch das Ziel von Elke Schmahl-Gerwin. Die ältere

    Dame leidet an einer Großzehenversteifung, einem Hallux rigidus. Zu ihrem Behandlungs-plan gehört neben einer medikamentösen Schmerzbehandlung und Physiotherapie auch eine orthopädische Einlagenversorgung mit der neuen Bauerfeind-Einlage ErgoPad redux hallux (S. 20 ff.). Mit dieser Einlage wird die restbeweglichkeit aus dem Gelenk genommen, damit die Patientin bequem abrollen kann und mehr Stabilität bekommt.Kleiner Tipp: Wenn Sie mehr über den spezi-ellen aufbau der Einlage wissen wollen und ein Smartphone besitzen, gelangen Sie über den Qr-Code am Ende des artikels gleich auf die entsprechenden Seiten im Bauerfeind-Internetauftritt.

    Damit orthopädische Hilfsmittel richtig wir-ken können, müssen Sie auch richtig sitzen. Für eine passgenaue Versorgung spielen heutzutage moderne Mess- und Fertigungs-techniken eine große rolle. Dass diese zu-dem einen wesentlichen Imagefaktor darstel-len, weiß auch Bauerfeind-Qualitätspartner Holger Otto. In seinem motion-center Holger Otto in Schleswig-Holstein setzt er dabei unter anderem auf Bodytronic (S. 26 f.).

    In dieser ersten ausgabe des Jahres widmen wir uns zudem dem Versorgungsstrukturge-setz, das Ende 2011 nach langen Verhandlun-gen vom Bundestag beschlossen wurde. Über seine auswirkungen sprach life mit Dr. Burk-hard John, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-anhalt (S. 28 f.).

    Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

    Tiago da Silva,Stellvertretender Vorstandsvorsitzender

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    rOtto,Fotolia/VictoriaLiu

    Bei der Schmerzwahrneh-mung werden unter anderem neuronale Signale aus den Schmerznervenfasern an das Gehirn weitergeleitet. aber auch viele weitere, subjektive Faktoren bestim-men den Schmerz.

    Titelbild

    Multimodal gegen den SchmerzWenn Schmerz sich erst einmal ins „Schmerzgedächtnis“ eingebrannt hat , ist es schwer, ihn wieder zu „verlernen“. Gefragt ist ein multimodaler ansatz, der neben Medikamenten, Bewegung und Physiotherapie auch orthopädische Hilfsmittel beinhalten kann.

    Fokus Seite 12

    Multimodal gegen den Schmerz – Seite 12

    IMpreSSuM:

    BauerfeindlifeMagazinErscheinungsweise: dreimal pro JahrGedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

    Herausgeber:Bauerfeind aG Triebeser Straße 16 07937 Zeulenroda-Triebes, Germany Tel. +49(0)36628-66-1000 [email protected] www.bauerfeind.com

    Autoren und redaktionsbeirat dieser Ausgabe:Jürgen Baden, Kristina Bardele, Michaela Biermayer, Silvia Dethloff-Kuntze, Bernd Festerling, Simone Gebler, Kirsten Göpel , Christian Grimm , Bianca Herrmann, Peggy Kajrjakow, Michael Kießling, Dr. Gerd röder, Daniel röper, august Sauerhammer, Eike Scheibenhofer, Dr. rainer Scheuermann, Klaus Späne, Dr. alexander Uhl

    Verlag und redaktion:mk publishing GmbH Döllgaststraße 7–9, 86199 augsburg, Germany Tel. +49(0)821-34457-0 [email protected] www.mkpublishing.denamentlich gekennzeichnete artikel geben die Meinung des autors, nicht jedoch die des Herausgebers wieder.aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in der regel die männliche Schreibweise verwendet. Der Herausgeber weist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass sowohl die männ liche als auch die weibliche Schreibweise für die ent-sprechenden Beiträge gemeint ist.

  • InHaLT

    lifemagazin1/2012 5

    ErgoPad redux hallux– Seite 20

    Therapiesicherheit und Komfort – Seite 24 Tauchen: Eine andere Welt – Seite 30

    Technik bringt Vorsprung – Seite 26

    3 Editorial

    4 Impressum

    8 news

    34 Termine

    34 Fünf Fragen an...

    Momente Seite 6Mit Blei zu Silber

    Fokus Seite 1212 Vom Behandeln und Vergessen

    Multimodal gegen den Schmerz

    16 Schmerztherapie mit SacroLoc„Die Verzweiflung war groß“

    Medical Seite 1818 GenuTrain S Pro ergänzt

    Produktpalette Die richtige Therapie für jedes Knie

    20 ErgoPad redux halluxVereinte Kompetenz für mehr Lebensqualität

    23 Bauerfeind Phlebology award 2011Studiendesign schließt Forschungslücke

    24 Lymph-KompressionsversorgungTherapiesicherheit und Komfort

    25 VenoTrain curaflow-Patientin„ein gutes Gefühl“

    Handel & Technik Seite 2626 motion-center Holger Otto

    Technik bringt Vorsprung

    33 Elektronisches aufbausystem CompasObjektive Daten ergänzen Intuition

    Gesundheitswesen Seite 2828 Versorgungsstrukturgesetz

    „Letztendlich werden alle Arztgruppen profitieren“

    Bewegung erleben Seite 3030 Outdoorerlebnis Tauchen

    eine andere Welt

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    MOMEnTE

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    MOMEnTE

    rennrodler tragen unter ihrem rennanzug häufig Bleiwesten und -hosen, um damit die Gewichtsunterschiede zu den Konkurrenten auszugleichen. Denn das Gesamtgewicht entscheidet mit über die Geschwindigkeit des Schlittens – und damit über Sieg und nie-derlage. Für die rennrodler des nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbands e. V. unterstützte Bauerfeind die anfer-tigung von Bleiwesten und -hosen. Bauerfeind Qualitätspartner Sanitätshaus Jarkowski in Viersen nahm im vergangenen Herbst bei den rodlern Maß. In Winterberg im rothaargebirge wurden die Kleidungsstücke anschließend von Mitarbeitern des Sanitätshauses auf alle athleten exakt angepasst , um eine optimale Posi tionierung der Blei-Inlays zu erreichen. Mit Erfolg! Das rodeldoppel robin Geueke und David Gamm (im Bild) erkämpfte sich beim ersten Junior-Weltcup der Saison 2011/2012 in Park City sogleich einen hervorragenden zweiten Platz. Sie mussten sich nur ihren Gast-gebern aus den Vereinigten Staaten geschlagen geben. †

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    auerfeind,Fotolia/picturia

    nEWS

    Diagnostik von Venenerkrankungen Bodytronic 200 klinisch validiertUnter der Leitung von Professor Dr. anke Strölin von der Universitätshaut-klinik Tübingen überprüfte ein Ärzteteam die Tauglichkeit des Lichtreflexions-geräts Bodytronic 200 für den Klinikalltag. Das kabellose System misst den Blutrückfluss in den oberflächlichen Venen und ist damit Bestandteil der Diagnostik von Venenerkrankungen. Für die Validierung wurde das System mit Standardklinik geräten verglichen. Die Grundlage für den Vergleich bildeten die Parameter „venöse Wiederauffüllzeit“ und „venöse Pumpleistung“. Die Prüfer beurteilten überdies die anwenderfreundlichkeit für den Bediener, den Messablauf, die robustheit des Geräts sowie die Ergebnissicherheit und -darstellung. Positiv überzeugt haben die einfache Handhabung sowie die Flexibilität von Bodytronic 200. Weitere Informationen zu Bodytronic unter der kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 12. †

    Bodytronic200erlaubteineschnelle,unkomplizierteMessungderVenenfunktion.

    Phlebologische PraxisVenoTrain-Kasuistiken abforderbarBauerfeind unterstützt den erfahrungswissen-schaftlichen austausch von Ärzten und hat aktuelle Fallberichte zur Verordnung von VenoTrain-Kompressionsstrümpfen bei phle- bologischen Indikationen gesammelt und als Studienblätter aufbereitet. Diese stellen in- teressierten Lesern übersichtlich auf einem Blatt die Patientenvorgeschichte, den Behand- lungsansatz sowie den Verlauf vor und geben die Einschätzung des behandelnden arztes zum Therapieerfolg wieder. Vorgestellt wird u. a. die Behandlung des Ulcus cruris venosum mit VenoTrain ulcertec. Die Studienblätter richten sich an Ärzte und Therapeuten und können über den Bauerfeind-außendienst angefordert werden. †

    IndenKasuistikenzurKompressions-

    therapiegebenÄrzteihreErfahrungen

    weiter.

    Prof.Dr.H.A.MartinoNeumann(Mitte)nimmtdieAuszeichnungentgegen.Links:Dr.Hans-JürgenThomä,BauerfeindAG,rechts:Prof.Dr.EberhardRabe,PräsidentderDeutschenGesell-schaftfürPhlebologie.

    auszeichnung für Prof. Martino neumann ratschow-Medaille verliehenZur Ehrung seines Lebenswerks auf dem Gebiet der Gefäßmedizin wurde Prof. Dr. med. H. a. Martino neumann im Oktober auf der 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) die ratschow-Gedächtnismedaille verliehen. Seit mehreren Jahren sponsert Bauerfeind diesen Preis. Der international anerkannte Dermatologe und Phlebologe Prof. neumann hat sich kontinuierlich für die Evidenz der Kompressionstherapie als Standardbehandlung ausgesprochen. Seit 2002 ist der niederländer ärztlicher Leiter des Departments für Dermatologie und Venerologie des Erasmus Univer-sitair Medisch Centrum rotterdam und Mitglied, korrespondierendes Mitglied bzw. Ehrenmitglied in einer Vielzahl internationaler Organi-sationen. †

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    nEWS

    neues Design für MOS Genu Einheitliche FarbweltMOS Genu, die Multifunktionsorthese zur Sta-bilisierung des Kniegelenks, wurde optisch an die Farbwelt des Bauerfeind-Knieprodukt-portfolios angepasst. Stimmig zum blauen aluminiumrahmen erhielt sie nun eine neue schwarze Polsterung unter den Schellen. Dazu schließen die Gurte der Orthese jetzt mit oberflächenfreundlichem Mikroklett , der sich mit weniger Kraftaufwand fixieren lässt und dennoch größeren Zugkräften standhält. Die MOS Genu dient in erster Linie dazu, nach der Operation von Fehlstellungen (O-Bein oder X-Bein), nach einer Meniskus-OP oder bei Kreuz- oder Seitenbandverletzungen das

    Leserbefragung zum life Magazin

    VenoTrain Produktfilme

    Die Gewinner sind gezogenIn der Herbstausgabe (3/2011) bat die life-redaktion ihre Leser um Feedback zum Bauerfeind life Magazin. als Dankeschön verloste Bauerfeind unter allen Teilnehmern fünf Gutscheine des Event-anbieters meventide im Wert von je 150 Euro. Die inhaltliche auswer-tung der Befragungsergebnisse ist derzeit noch in vollem Gange, die Gewinner stehen jedoch bereits fest. Dies sind: Dr. Hans-Joachim Zielinski, 25980 Sylt; Susanne Ickler, 99846 Seebach; Dr. Ulrich Dieksmeier, 45770 Marl; Kristina May, 60529 Frankfurt; Dr. med. Carola Krüger, 39126 Magdeburg. Die life-redaktion gratuliert! †

    Venengesundheit erlebenVenenleiden sieht man nicht , zumindest nicht auf den ersten Blick. auch Kompressionsstrümpfen sieht man ihre therapeutische Wirkung nicht an. Deshalb hat Bauerfeind fünf Kurzfilme produziert , die Verbrauchern die Kompressionsstrümpfe VenoTrain micro, VenoTrain micro balance und VenoTrain soft greifbar vorstellen. Trägerinnen erzählen aus persönlicher Perspektive, warum sie Kompressionsstrümpfe tragen und wieso sie dies gerne tun. Ob zur Prävention oder infolge einer Verordnung, die Strümpfe sind zu einem wichtigen Bestandteil ihres alltags geworden. Gezeigt werden die Frauen dabei in ihren unterschiedlichen Lebensumfeldern. Die Vielfalt des Sortiments, das unter dem Motto „meine Gesundheit – mein Stil“ für jeden den richtigen Strumpf bereithält , wird so lebendig veran-schaulicht. Fachhändler können die ansprechenden Videoclips zur Präsenta-tion in Verkäufs räumen und als Messefilme nutzen. Ärzte können sie im Warte zimmer abspielen. Die Filme können auf dem neuen Bauerfeind vimeo-Kanal unter http://vimeopro.com/bauerfeind/venotrain-micro kostenfrei heruntergeladen werden. auf www.bauerfeind.com oder dem

    Bauerfeind youtube-Kanal oder über den nebenstehen-den Qr-Code können Sie die Filme auch ansehen. †

    MultifunktionsortheseMOSGenu(Kurzversion).

    Bein zu stabilisieren bzw. gezielt Teilkompar-timente des Knies zu entlasten. Die speziel-le rahmenkonstruktion der funktionellen Orthese hält das Knie von außen in der rich-tigen achse. Ihre Gelenke mit physiologisch optimierten Drehpunkten sind in 10-Grad-Schritten einstellbar. Für einen indikations-gerechten Einsatz ist die MOS Genu als Kurz- und Langversion verfügbar.Weitere Informationen unter www.bauerfeind.com oder unter der kosten-losen Service nummer 0800-001 05 20. †

    DieFilmezeigentypischeSitua-tionen,indenenKompressions-strümpfedenAlltagerleichtern.

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    auerfeind,Fotolia

    nEWS

    road to London

    ErgoPad system:s mit PowerDots

    Dritte Kampagnenstufe startetDie Olympischen Sommerspiele vom 27. Juli bis 12. august in London rücken immer näher. auch in Sanitätshäusern und Orthopädie(schuh)geschäften wird das größte Sportereignis der Welt thematisiert werden. Dazu bietet die Bauerfeind aG ihren Qualitätspartnern erneut umfassende Werbemittel und Marketinginstrumente, die ab april über die außendienstmitar-beiter bestellt werden können. Im Sommer startet damit dann die dritte und letzte Stufe der Bauerfeind-Sportkampagne „Ich will mehr“, die Sportler auf dem Weg nach London be-gleitet. Vier Wochen vor den Spielen werden die Werbemittel-pakete an die teilnehmenden Kunden geschickt. Die Pakete enthalten neben Infomaterial unter anderem Dekomittel wie Banner und Poster mit dem Konterfei der Bauerfeind-Marken-botschafter. Das sind für die dritte Kampagnenstufe Tischten-nisspieler Christian Süß und Siebenkämpferin Jennifer Oeser (siehe auch Interview S. 34). †

    Wohltuende Impulse für Füße und MuskulaturBei weit über 80 Prozent aller Fußdeformitäten liegt ein hypotoner muskulärer Spannungszu-stand zugrunde – also eine verminderte Grundspannung der Skelettmuskulatur. In gleicher Häu-figkeit werden Knick-Senk-Spreizfüße genannt. Für diese Beschwerdebilder ist die Weichschaum-einlage ErgoPad systems seit Februar mit einer muskelaktivierenden Deckschicht erhältlich.Die „PowerDots“-Oberfläche stimuliert die für unsere Eigenwahrnehmung wichtigen Sinneszellen bzw. Tiefensensoren in Muskeln, Sehnen und Gelenken. Die winzigen Messstationen informie-ren unser Gehirn ständig über Stellung, Spannkraft und Bewegung des Körpers. Feine Impulse der Einlagenspots verbessern Koordination, Gleichgewichtssinn und muskuläre Stabilität. Die „PowerDots“-Oberfläche entkrampft die Muskulatur in Fußsohle und Wade mit positiven Effekten bei achillessehnenbeschwerden. Zusätzlich steigert die leichte noppentextur der Deckschicht die sensorische Wahrnehmung an den Fußsohlen während des Laufens. Das Bearbeiten der Deck-schicht und damit das reduzieren der Spothöhen sind möglich. Weitere Informationen unter www.bauerfeind.com oder unter der kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 30. †

    SiebenkämpferinJenniferOeser. TischtennisspielerChristianSüß.

    DieModefarbenBerry,Ivy,GrapeundLime.

    VenoTrain micro ModefarbenTrend 2012: Bunt und gemustertFür frischen Wind im Kleiderschrank sorgen die VenoTrain micro Modefarben der kommenden Saison. „Berry“, ein fruchtiges Violett , „Lime“, ein frisches Hellgrün, „Ivy“, ein sattes Dunkelgrün, sowie „Grape“, ein tiefes Tintenblau, sind echte Hingucker. noch mehr individuelle akzente setzt die im Herbst 2011 neu eingeführte, gemusterte „Design Edi-tion“. Das Karomuster „Jazz“ und das Kreismuster „Swing“ glänzen neben den Standardfarben „Schwarz“, „Graphit“ und „Espresso“ nun auch in allen Modefarben. Erhältlich ist die ausdrucksstarke Strumpfkollektion ab März 2012. Weite-re Informationen unter www.bauerfeind.com oder unter der kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 10. †

    DieerhöhtenPolsterderPowerDots-

    DeckschichtstimulierendieMuskulatur.

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    nEWS

    Zeigtesichgroßzügig:ArnoldWailke.

    Bauerfeind Qualitätspartner-Beirat

    Soziales Engagement

    In acht der fünfzehn Wahlkreisen (im Bild dun-kelblau) wurden die Mitglieder des Bauerfeind Qualitätspartner-Beirats für vier Jahre neu gewählt. Mehr als 40 Prozent der wahlberech-tigten Fachhändler nahmen bis Ende novem-ber an der abstimmung teil. Für ihre Interes-sen setzen sich in Zukunft drei neue und fünf wiedergewählte Mitglieder ein. Werner Dierolf (Orthopädie-Handwerk-Dierolf) repräsentiert zukünftig wieder Baden-Württemberg, Michael Erdmann (Sanitätshaus Erdmann) engagiert sich für Bayern. In Berlin wurde Stephan

    1.000 Euro für die Hamburger TafelSpiel gewonnen und den Einsatz trotzdem gespendet: arnold Wailke, Geschäfts-führer des Sanitätshauses Festerling in Bielefeld, hat 1.000 Euro an die Hamburger Tafel überwiesen. Er war im november 2011 beim Bauerfeind Branchenforum in Hamburg sicher, dass er es schafft , mit einem Tennisball acht von zehn Mal ins wenige Meter entfernte Ziel zu treffen. Das alles auf der Bühne vor knapp 600 Zuschauern. als Siegprämie lockten 50 Euro. „Mit der Übung wollte ich zeigen, dass man sich auch schwierigen Situationen stellen muss, um sich Selbstvertrauen erarbeiten zu können“, erklärte referent Prof. Hans-Dieter Hermann. Der Psycholo-ge der deutschen Herren-Fußballnationalmannschaft erhöhte den Druck auf arnold Wailke unmittelbar vor Beginn, indem er als Verlierereinsatz eine 1.000-Euro-Spende für die Hamburger Tafel ins Spiel brachte. Doch arnold Wailke zögerte nicht und traf sicher. „Herr Wailke war sehr konzentriert und brachte schon eine Menge Selbstbewusstsein mit auf die Bühne. Für seine Großherzigkeit , 1.000 Euro zu spenden, obwohl er ja gewonnen hat , kann ich ihm nur meinen größten respekt aussprechen und ihm vielmals danken“, sagte Prof. Hermann. †

    IndividuellerversorgenmitteilmontierterVersion.

    rückführorthese SecuTec GenuTeilmontage-Option schafft FlexibilitätDie SecuTec Genu wird seit Kurzem als teilmontierte Version für den Fachhandel an-geboten. Die leichte Hartrahmenorthese aus aluminium dient der Stabilisierung des Kniegelenks nach einer ruptur des vorderen und/oder hinteren Kreuzbands. Im Liefer-umfang sind enthalten: die Ober- und Unterschenkelschelle, fünf Gurte zur Fixierung am Bein und zwei limitierbare Gelenke als Einzelteilbausatz. neu ist auch, dass die Ober- und Unterschenkelschelle in unterschiedlichen Größen als Ersatzteil bestellt und montiert werden können. Beinumfänge außerhalb der norm oder Versorgungsfälle mit ausgeprägten Muskelschäden können so ebenfalls passge-nau versorgt werden. Die Gelenke erlauben eine Kombination mit bis zu zwei Größen Differenz, zum Beispiel kann eine Oberschenkelschelle in Größe 5 zusammen mit einer Unterschenkelschelle in Größe 3 an der Orthese justiert werden. Die Teilmodularisie-rung ermöglicht einen attraktiveren Preis, individuelle Konfektionierung und setzt verstärkt auf die fachmännische anpassungsleistung durch den Orthopädietechniker. Weitere Informationen unter www.bauerfeind.com oder unter der kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 20. †

    Schildhauer (Paul Schulze) und in Hessen Michael Maisch (Maisch Orthopädietechnik) gewählt. Die sächsischen Qualitätspartner bestimmten ronald Werner (Werner & Thiele) zu ihrem Vertreter, Mecklenburg-Vorpommern votierte für andreas Kohn (Liebau ortho-pädietechnik). nrW/rheinland und nrW/Westfalen-Lippe werden durch Torsten Quarg (Sanitätshaus Quarg) und Jan Fritzsch (Sani-tätshaus andreas Fritzsch) vertreten. In den sieben übrigen Wahlkreisen wird wieder 2013 gewählt. †

    Beiratswahlen erfolgreich abgeschlossen

    rheinland

    Bayern

    Berlin

    Hessen

    Sachsen

    Mecklenburg-Vorpommern

    Baden- Württemberg

    Westfalen- Lippe

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    auerfeind

    FOKUS

    Mal stechend, mal bohrend, mal quengelnd – jeder kennt die ver-schiedenen arten des Schmerzes. aber kennen wir ihn wirklich? Schmerz beruht nicht auf einer einfachen Signalweiterleitung, sagt Prof. Dr. med. Walter Zieglgänsberger, sondern entsteht in einem komplexen, lernfähigen System in neuronalen Schaltkreisen des Gehirns. Wenn der Schmerz chronisch wird, wie es die Triathletin nicole Woysch erfahren musste, gilt es, ihn zu „verlernen“. Durch starke Gefühle: Freude, Glück – aber auch durch die Wirkung von Physiotherapie und, im konkreten Fall der Triathletin, einer rückenorthese. >>>

    Multimodal gegen den SchmerzVom Behandeln und Vergessen

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    FOKUS

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    onny

    Kurz,www.m

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    otos.com

    >>> Ob Zahn-, Magen- oder rückenschmer-zen – Schmerzen sind immer anders. Bei nicole Woysch kam der Schmerz beim Laufen. Vor eineinhalb Jahren, meist bei Kilometer zwölf, fing er an. „Ein Ziehen vom hinteren Oberschenkel übers Knie runter zur Wade und weiter zum Fuß“, beschreibt sie ihn. „Ich kann es immer noch nicht richtig aus-drücken. Man merkt einfach, dass da etwas ist , was da nicht hingehört. Und man wird nervös.“

    als nicole Woysch noch entspannt laufen konnte, absolvierte die Triathletin die Lang-distanz (3,8 km Schwimmen, 120 km radfah-ren, 42,195 km Laufen) in Welt klassezeiten. alles passte, die Schrittlänge war konstant , die Beine und der rücken funktionierten reibungslos. „Ich war fast schon erfolgs-verwöhnt“, schildert die Profi sportlerin ihre unbeschwerte Phase. Dann kam das Ziehen. „Manchmal trat es auch schon beim rad-fahren auf. Ich wurde immer ängstlicher.“ Und die Zeiten schlechter. Die Schrittlän-ge, dieser untrügliche Indikator, den alle Läufer aufs Genaueste spüren, wurde kürzer, die Schmerzen stärker. Ein Foto zeigt die zierliche athletin im Zieleinlauf des Ironman auf Hawaii mit Girlanden um den Hals und schmerzverzerrtem Gesicht. „Einen norma-len Schritt zu ziehen, war unmöglich. Mich beschlich die angst um meine Karriere.“

    Das Schmerzgedächtnisangst , so sagt Prof. Walter Zieglgänsberger vom Münchener Max-Planck-Institut für Psy-chiatrie, einer der bekanntesten Schmerzfor-scher weltweit , angst verstärkt den Schmerz. Seit über dreißig Jahren beschäftigt sich der neuropharmakologe mit Fragen der Schmerzweiterleitung und Schmerzverstär-kung. als junger Wissenschaftler gelangen ihm bahnbrechende Entdeckungen und technische Entwicklungen im Bereich der Signalübermittlung von nervenzellen. nicht zuletzt dadurch weiß man, „wie nervenzellen untereinander reden“, sagt der Schmerz-forscher. Und man weiß mittlerweile, wie wandlungsfähig das Gehirn ist – der Ort , wo Schmerzsignale ankommen, modifiziert und gespeichert werden. „Schmerzgedächtnis“ lautet der Begriff, den Prof. Zieglgänsberger SchmerzforscherProf.Dr.med.WalterZieglgänsberger.

    FOKUS

    „Anders als den Akutschmerz, ohne den menschliches Leben nicht denkbar ist , braucht den chronischen Schmerz kein Mensch!“

    (Prof.Dr.WalterZieglgänsberger)

  • lifemagazin1/2012 15

    nur kurzfristig, deutlich weniger belastend wirkt“, weiß Prof. Zieglgänsberger.

    Die Wiedergeburtnicole Woysch wusste erst einmal nicht , woran sie mit ihrem Schmerz war. „Beim Laufen habe ich nur darauf gewartet , dass er wieder auftaucht. natürlich kam er prompt.“ Die eigentliche Ursache ihrer Beschwerden war ein neuronales Überlastungssyndrom, ausgehend vom Übergang des Sacrums zum LW 5, eine bekannte „achillesferse“ bei Läufern. Der Umschwung für die 35-Jäh-rige kam an einem Tag im august 2011. Zum Glück war ein wichtiger Mann in ihrem Leben rechtzeitig zur Stelle (siehe Interview S. 16 f.): Ihr Ehemann und gleichzeitig ihr Physiotherapeut Jan Woysch erhielt drei Tage vor einem Wettkampf ein Päckchen. Der Inhalt: die rückenorthese SacroLoc. „Ich habe mich förmlich draufgeschmissen, meine letzte Hoffnung“, erinnert sich nicole Woysch an diesen Tag. auch die Erinnerung an den Zieleinlauf, 72 Stunden später, wird sie so schnell nicht vergessen: „Es war meine Wiedergeburt als Triathletin. Ich habe getanzt im Ziel. Während des Laufs spürte ich ständig in mich hinein und ich spürte

    als Erster formuliert hat. „Früher dachten alle, Schmerz sei nur Information über eine Verletzung. Je schwerer, desto stärker der Schmerz. aber so einfach ist es nicht“, stellt der arzt klar. Schmerz werde von vielen Faktoren beeinflusst. Das Gespräch mit einem arzt wirke vielfach schon schmerz-reduzierend. Das sei durch Messung der Hirnaktivität nachzuweisen. „Das Problem sind gar nicht so sehr die großen, akuten Schmerzen“, betont Prof. Zieglgänsberger, „die kriegt man mit Medikamenten oder körpereigenen Systemen (z. B. Endorphinen) recht gut in den Griff. Die kleinen, stetigen, nörgelnden, die sind das Problem.“ Die chronischen Schmerzen. Die sich dem Gehirn einprägen. Sich selbst verstärkend: anhaltende Schmerzreize lassen das Über-tragungssystem so effektiv werden, dass schon ein kleinster reiz oder ein ganz ande-rer Impuls ausreicht , um Schmerzen auszulö-sen. auch angst könne ein solcher auslöser sein, so der Experte. angst , dass der Schmerz wiederkommt. Gegen diesen heimtückischen und auch wirtschaftlich äußerst schädlichen Wiedergänger helfe nur eine multimodale Therapie. Das hat auch der Ende des Jahres 2011 veröffentlichte „Versorgungsatlas Schmerz“, ein Gemeinschaftswerk von Industrie und Krankenkassen, bestätigt. Der multimodale ansatz könne ganz verschie-dene Strategien beinhalten: ein schönes Konzerterlebnis, Medikamente, Bewegung, Physiotherapie oder auch den Einsatz von orthopädischen Hilfsmitteln. „Entscheidend ist , dass der Schmerz, wenn auch anfangs

    – nichts! Der Schmerz war weg.“ Da wurde der Sieg fast schon zur nebensache. nach dieser fast unglaublichen Erfahrung trägt nicole Woysch die rückenorthese immer noch bei jedem Training oder Lauf, direkt auf ihrem Einteiler. „Sie stört mich überhaupt nicht. Ich kann wie gewohnt meinen Schritt ziehen“, freut sie sich. Jetzt kommt es darauf an, dass die Triathle-tin schmerzfrei bleibt. Sie muss den Schmerz „verlernen“, indem sie weiterhin multimodal arbeitet. „Da haben wir als Therapeuten in der Vergangenheit Fehler gemacht“, bekennt Prof. Zieglgänsberger. „Sobald die Patienten schmerzfrei waren, ließen wir sie häufig allein.“ Bei nicole Woysch seien da ihr Mann und die SacroLoc vor! Ganz wird es ihnen nicht gelingen, das Schmerzgedächtnis zu löschen. „Es gibt im Gehirn keine Taste, die alles auf anfang setzt“, sagt der Forscher, der im Laufe seines Wissenschaftlerlebens schon viele Vorstellungen vom Gehirn kom-men und gehen sah. „Wenn aber dieser so zerstörerische chronische Schmerz weg-bleibt , haben wir unser Ziel erreicht. anders als den akutschmerz, ohne den menschli-ches Leben nicht denkbar ist , braucht den chronischen Schmerz kein Mensch!“ †

    NicoleWoyschbeimZieleinlaufdesOstseeman2011:„EswarmeineWiedergeburtalsTriathletin.“

    FOKUS

    WeitereInformationen

    zum Versorgungsatlas Schmerz unter www.grunenthal.de, Menüpunkt „Engagement“, „Initiativen“, „Projekt Versorgungsatlas Schmerz“.

  • 16 lifemagazin1/2012

    Bauerfeindlife:DieHilfefürIhreFrautrafbuchstäblichinletzterMinuteein.ErzählenSiedochmal.Jan Woysch: Ich suchte schon länger nach einer stabilisierenden rückenorthese. nicole leidet , wie viele andere Läufer auch, unter Beschwerden, die vom Übergang Sacrum/

    LW 5 ausgehen. Die Orthese sollte die Zeiten zwischen den Therapiephasen, die ich mit ihr durchführte, verlässlich überbrücken. Und sie sollte das schnell tun. Der entscheiden-de Wettkampf stand unmittelbar bevor. Da entdeckte ich die SacroLoc.DieSiebisdahinnochnichtkannten?Ich kannte die LumboTrain. Für nicole er-schien sie mir aber aufgrund ihres speziellen Zuschnitts nicht geeignet. Es musste ein Hilfsmittel sein, mit dem sie auch Wett-kämpfe bestreiten kann. Der Ostseeman (einTriathlon-Wettkampf,vergleichbarmitdemIronmanaufHawaii;dieRed.) rief. Sie hatte keine Möglichkeit mehr, mit der Orthese zu trainieren. nachdem ich die Beschreibung für die SacroLoc las, war ich zuversichtlich.

    Und–dasErgebnis?Drei Stunden, zwanzig Minuten! Eine Spitzenzeit im Marathonlauf! nach einem Jahr Schmerzen. anders ausgedrückt: Die SacroLoc hat die Beschwerden während der gesamten Laufstrecke vollständig ausge-schaltet.

    WoraufführenSiedaszurück?Die Orthese ist speziell konstruiert. Sie hat im Becken-ISG-(Iliosacralgelenk)-Bereich einen ganz großen nutzen. Durch die Zug-gurtung des gesamten Systems stabilisiert sie meiner Meinung nach nicht nur das Sac-rum, sondern auch den sensiblen Übergangs-

    bereich vom Promotorium, also der oberen Fläche des Sacrums, zum LW 5. Das ist der Bereich, von dem die Schmerzen ausstrahlen.

    DerkritischeBereichbeiallenLäufern?Ja, denn hier trifft die rotation, die durch den Schritt ausgelöst wird, auf die Gegen-

    „Die Verzweiflung war groß“Schmerz(physio)therapie mit SacroLoc

    JanWoysch,Physiotherapeut.

    Jan Woysch weiß, wie (ungeduldig) Sportler ticken. In die Praxis des Physiotherapeuten und ehemaligen Leistungsschwimmers kommen Patienten aus ganz Süddeutschland. Der Speerwerfer und Olympiateilnehmer Boris Henry wurde in Völklingen therapiert , gerade wartet nicole Woysch auf eine manuelle Behandlung ihres Mannes.

    ManuelleTherapiebeiNicoleWoysch:PhysiotherapeutJanWoyschbehandeltseineFrau.

    FOKUS

  • lifemagazin1/2012 17

    DieOrthesewirdoftbeiISG-Problematikeneingesetzt.WasmachtSiesicher,dassbeiIh-rerFraukeinesolchenBeschwerdenvorliegen?ISG-Instabilitäten machen in der regel einen punktuellen, spitzen Schmerz und keinen ausstrahlenden. ISG-Problematiken kommen bei uns natürlich auch vor und wer-den entsprechend behandelt. Sie sind aber durch bestimmte Tests eindeutig zu bestim-men. Meist spürt der Patient schon genau, wo es ihn drückt oder blockiert. Dagegen ist der Läuferschmerz-Patient irritiert , weil die Beschwerden zwar im rücken ihren anfang nehmen, dort aber meist nie spürbar sind.

    SindSportlereinebesondereKlientel?Sportler, zumal Spitzensportler, sind – ich sag’, wie es ist – Suchtopfer. Das heißt , sie wollen so früh wie möglich wieder ran an ihren Sport. Und zwar richtig. In gewisser Weise können wir uns diese Sucht nutzbar machen. In der konventionellen Behandlung sind wir gegen übertriebene Schonung. Wir wollen die Leute schnell wieder fit kriegen. Und wir sind froh über die Hilfsmittel , mit denen wir den Sportler, auch in der Trai-ningsphase, begleiten können.

    Müsstemannichtanderstrainieren,umÜberlastungsschädenzuvermeiden?Wir haben es mit Profis zu tun, die wollen immer voll ran und nicht dosiert. Die fragen: „Jan, wie krieg ich’s hin, dass ich wieder richtig trainieren kann.“

    Ichmeinte„anders“nicht„weniger“.Das genau ist unser Thema in der Physio-therapie. Es lautet unter anderem: gezielter Muskelaufbau! Und: weiter trainieren, wenn nötig mit Orthesen oder Bandagen. Im Übrigen haben Triathleten das Glück, dass die erste Disziplin Schwimmen eine sehr ausgeglichene Muskelarbeit verlangt. Beim radfahren kommt durch die Beinarbeit schon wieder eine belastende rotation hinzu.

    WiegehtesjetztweitermitIhrerSchmerzpatientin?Drei bis vier Mal pro Woche, je nach Belas-tung und Trainingsaufwand, bekommt sie Manualtherapie. Die würden wir aber auch präventiv, ohne das akute Schmerzgesche-hen, durchführen. noch ist sie aber von der SacroLoc nicht entwöhnt. †

    rotation des Oberkörpers. Eine ständig belastete Stelle ...

    ...diediesesschwerzulokalisierendeZiehenauslöst?... das typischerweise von der Lendenwirbel-region bis zur Fußsohle ausstrahlen kann. Die Verzweiflung war groß bei meiner Frau, weil sie überhaupt keinen ansatzpunkt für die Verortung dieser Schmerzen hatte. Oft werden ja solche ausstrahlenden Beschwer-den als Muskelverletzungen behandelt. Muskelverletzungen klingen aber nach einer gewissen Zeit ab. Die Sportler leiden jedoch meist Monate unter ihren Schmerzen. Wir ha-ben festgestellt , dass es sich dabei häufig um

    Instabilitäten im Bereich der LWS handelt , ausgelöst durch Überanstrengung.

    WiebehandelnSiedieseSchmerzen,außermitderSacroLoc?Die Beschwerden sind in der regel mit star-ken Verspannungen verbunden. Die Mus- keln versuchen, den gereizten nerv zu schützen. auch kapsuläre Einschränkun-gen spielen eine rolle. Besondere Formen der Manualtherapie erlauben es uns, eine gezielte Beruhigung eintreten zu lassen. Wir lockern die Muskulatur und bauen sie anschließend punktgenau wieder auf. Zur Sicherung des Therapieerfolgs setzen wir die SacroLoc ein.

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    rstewitz

    FOKUS

  • 18 lifemagazin1/2012

    MEDICaL

    Die richtige Therapie für jedes KnieGenuTrain S pro ergänzt produktpalette

    Mit der GenuTrain S Pro hat Bauerfeind seine Produktpalette für die differenzierte Therapie von Kniebeschwerden weiter ausgebaut. Ebenso wie die bewährte GenuTrain S stabilisiert die neue Kniebandage den seitlichen Bandapparat nach dem 2-Punkt-Prinzip. Darüber hinaus verfügt sie über einstellbare Gelenke zur Bewegungslimitierung und bietet so verstärkten Schutz bei leichten Instabilitäten und Meniskusverletzungen. Sobald funktionelle Instabilitäten oder schwerwiegende Strukturschäden vorliegen, übernimmt die SofTec Genu. Die Knieorthese stabilisiert den gesamten Bandapparat nach dem 4-Punkt-Prinzip.

    bei ihrem Kraftschluss. Ihre stabilisierende Wirkung nach dem 2-Punkt-Prinzip verleiht dem Gelenk passiv mehr Halt und führt es mehr in der Bewegung. Hinzu kommt eine aktive Gelenkstabilisierung über das elasti-sche Zweizuggestrick. Bei Bewegung erfährt das Weichteilgewebe durch das Gestrick eine schmerzlindernde Wechseldruckmassage. Die komprimierende Wirkung stimuliert Mechano-rezeptoren auf der Hautoberfläche, im Weichteilgewebe und in den Muskeln. Diese verstärkte reizwahrnehmung aktiviert

    Eines haben GenuTrain S, GenuTrain S Pro und SofTec Genu gemeinsam: Sie kommen bei der Behandlung von Instabilitäten des Knies zum Einsatz. Ihre Wirkung beruht dabei auf der Kombination von neuromus-kulärer Stabilisierung mittels Kompression und mechanischer Stabilisierung mittels Gelenkschienen und Gurten. Genauer be-trachtet unterscheiden sie sich hinsichtlich des Stabilisierungsgrads und verbleibenden Bewegungsumfangs des Kniegelenks. Die Produkte ergänzen sich insofern optimal , da

    der arzt mit ihnen im rahmen der differen-zierten Therapie das gesamte Spektrum von Kniebeschwerden behandeln kann.

    GenuTrain S stabilisiert nach dem 2-punkt-prinzipBei der GenuTrain S stabilisiert die Kombina-tion aus seitlich integrierten Gelenkschienen und unelastischen Gurten um Ober- und Unterschenkel das Kniegelenk und schützt es vor äußeren Einflüssen. Die Kniebandage unterstützt dabei vor allem die Seitenbänder

    2-Punkt-Prinzip, stabilisiert vor allem den seitlichen Bandapparat

    2-Punkt-Prinzip, stabilisiert vor allem den seitlichen Bandapparat

    4-Punkt-Prinzip, stabilisiert den gesamten Bandapparat , wirkt Vor- und rückschub der Tibia entgegen

    nein Flexion: 30°, 60°, 90°Extension: 20°

    Flexion und Extension in 10°-Schritten

    Leichte Instabilitäten, Gonarthrose, arthritiden

    Leichte Instabilitäten, Meniskusverletzungen, Gonarthrose, arthritiden

    Instabilität bei ruptur des vorderen und/oder hinteren Kreuzbands, Sei-tenbandläsionen, komplexe Instabi-litäten, Bewegungslimitierung nach Meniskusnaht oder Meniskusersatz

    GenuTrain S GenuTrain S pro SofTec Genu

    GenuTrain S, GenuTrain S Pro und SofTec Genu im Vergleich

    Stabilisierung

    Indikation

    Bewegungs- limitierung

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  • MEDICaL

    lifemagazin1/2012 19 lifemagazin1/2012 19

    sensomotorische Prozesse, die Muskel-steuerung wird verbessert und das Gelenk langfristig stabilisiert. Eine eingearbeitete viskoelastische Pelotte umschließt die Kniescheibe und leitet den therapeutischen Druck der Bandage von der Kniescheibe weg zu den Weichteilen im Kniebereich. Wie auch das Gestrick, verformt sie sich bei Bewegung und massiert dadurch die parapatellaren Weichteilstrukturen.

    GenuTrain S pro erlaubt BewegungslimitierungenDie neue GenuTrain S Pro stabilisiert ebenso wie die GenuTrain S den Bandapparat nach dem 2-Punkt-Prinzip. Die Gelenke ihrer seit-lichen Schienen sind im Unterschied jedoch limitierbar – sie können den Beugewinkel und den Streckwinkel des Kniegelenks ein-schränken. Die Limitierung von Flexion und Extension erfolgt dabei schnell und einfach mittels Stiftarretierung von außen über zwei Öffnungen der Schienenkanäle. Der Flexions-winkel lässt sich auf diese Weise auf 30, 60 oder 90 Grad begrenzen, ein Gelenkanschlag bei 20 Grad vermeidet die volle Extension. Diese Bewegungslimitierungen dienen der Korrektur von Fehlbewegungen und schonen das Knie in bestimmten Phasen der Therapie. Sie können jederzeit angepasst oder wieder aufgehoben werden, so dass eine schrittwei-se Mobilisierung erfolgen kann.

    SofTec Genu stabilisiert nach dem 4-punkt-prinzipnach Kreuzbandrissen, Seitenbandverletzun-gen oder bei fortschreitender Gonarthrose kann das Kniegelenk so instabil werden, dass es stärker entlastet werden muss und eine schützende Bewegungsführung braucht. Hier liegen die Einsatzgebiete der funktionellen Knieorthese SofTec Genu, die die Vorteile von Orthesen mit denen von orthopädischen Bandagen vereint: Sie gewährleistet eine therapiesichere Stabilisierung, ohne die Gelenkfunktion vollständig einzuschränken, und unterstützt durch ihre muskelaktivie-rende Wirkung eine frühe Mobilisierung. Der höhere Stabilisierungsgrad der SofTec Genu ergibt sich durch das 4-Punkt-Prinzip: Vier Gurte stabilisieren zusammen mit dem unelastischen Vektorgestrick und seitli-chen Schienen das Knie und reduzieren den Tibia-Vorschub. Die beiden Orthesengelenke stellen sich automatisch auf die individuelle Kompromissdrehachse ein und fördern so einen natürlichen Bewegungsablauf. Die

    WeitereInformationen

    Fordern Sie die Broschüre „Therapieübersicht Knie/Oberschenkel“ unter folgender Servicenummer an: 0800-001 05 20. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.

    Gelenke sind in 10-Grad-Schritten für Exten-sion und Flexion limitierbar und ermöglichen eine therapiegerechte anpassung. Das nur in Längsrichtung dehnbare Gestrick lässt im Ge-gensatz zu Hartrahmenorthesen Muskelspiel zu und löst bei Bewegung sensomotorische rückkopplungsprozesse aus. Mit ihrer visko-elastischen Pelotte unterstützt die SofTec Genu die korrekte Führung der Patella. Gemeinsam beschleunigen Gestrickkompres-sion und Pelottenmassage die resorption von Ergüssen und ödematösen Schwellun-gen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die SofTec Genu in ihrer Stabilisierung einer Hart rahmenorthese überlegen ist und beson-ders effektiv mobilisiert.

    Langfristige Stabilisierung, schnelle regenerationMit GenuTrain S, GenuTrain S Pro und SofTec Genu stellt Bauerfeind einander ergänzende Therapielösungen für eine Vielzahl von Knie-beschwerden bereit. Durch die Verbesserung der Propriozeption ermöglichen alle drei eine langfristige Stabilisierung und schützen das Knie vor erneuten Verletzungen. Ihr zuneh-mender Stabilisierungsgrad geht einher mit einer steigenden adaptierbarkeit , so dass der arzt befunds- und patientengerecht auswäh-len kann, welches Produkt eine individuelle Therapie erfolgssichernd unterstützt. †

    SofTecGenu-Gelenk:SelbstfindungderKompromissdrehachsevermeidetZwangskräfte.

  • 20 lifemagazin1/2012

    MEDICaL

    Vereinte Kompetenz für mehr Lebensqualität

    ergopad redux hallux

    gegenüber dem Bahnhof untergebracht ist , sucht Elke Schmahl-Gerwin auf, nachdem sie sich ein Jahr lang mit Schmerzen beim Gehen geplagt hat. Eine Belastung für die rührige Frau mit den kurzen weißen Haaren, schließlich betreibt ihre Familie einen reiterhof in der nähe der nordrhein-west-fälischen Stadt. „Da muss man immer da sein und ist viel auf den Beinen.“ aber nicht nur die Fortbewegung ist beschwerlich. „Wenn ich mit meinen Enkeln spiele und dabei auf die Knie gehe, kann ich den großen Zeh nicht mehr belasten, weil der steif ist“, be-

    auf dem röntgenbild ist das Problem von Elke Schmahl-Gerwin klar zu erkennen. „Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie den Gelenkspalt“, sagt Dr. Jörg Thieme und deutet mit dem Stift auf den großen Zeh des linken Fußes, der als Schwarzweiß-aufnahme auf dem PC-Monitor erscheint. „Er ist ganz schmal und müsste eigentlich dreimal so groß sein“, ergänzt der Facharzt für Orthopädie. Das ist nicht alles, was er der 69-Jährigen mitzuteilen hat. Dadurch dass die Knorpelmasse in diesem Bereich kaum mehr vorhanden sei, hätten sich an

    der Gelenkkapsel knöcherne Wucherungen entwickelt – typische Symptome des Hallux rigidus. aber immerhin sei keine Flüssigkeit im Gelenkspalt vorhanden und somit liege auch keine Entzündung vor, gibt der Medizi-ner zumindest in diesem Punkt Entwarnung. Die Besprechung zwischen arzt und Pati-entin ist der letzte akt einer eingehenden Untersuchung, die sich in der medizinischen Praxis im Gesundheitszentrum in Hattingen abspielt. Die modern ausgestattete, helle Einrichtung, die am rand eines großen Einkaufszentrums

    DasRöntgenbildverdeutlichtdasProblem:DerGelenkspaltanderGroßzehevonElkeSchmahl-Gerwinmüssterunddreimalsogroßsein.

    Sich ohne Schmerzen zu bewegen, ist für viele eine Selbstverständlichkeit. allerdings nicht für Menschen, die an einer Großzehensteife – einem sogenannten Hallux rigidus – leiden. Wie man den Betroffenen wirkungsvoll und schnell helfen kann, zeigt die enge Zusammen-arbeit zwischen einem Facharzt für Orthopädie und einem Sanitätshaus in Hattingen.

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  • lifemagazin1/2012 21

    MEDICaL

    richtet die Seniorin über weitere Einschrän-kungen im alltag.

    Ausführliche DiagnostikDr. Jörg Thieme will sich die Sache genau-er anschauen und bittet die Patientin, ein paar Schritte zu gehen. „Man kann gut Ihre ausweichmechanismen sehen“, erkennt er sofort mit fachmännischem Blick. Und die angesprochene bestätigt: „Ich rolle nicht richtig ab.“ Elke Schmahl-Gerwin legt sich nun auf die Behandlungsbank, wo Dr. Thieme den betroffenen Vorfuß abtastet und den großen Zeh nach oben und unten zu biegen versucht. „Die Beweglichkeit ist schon fast aufgehoben“, stellt er eine deutlich fortge-schrittene arthrotische Veränderung fest. „Gerade das nach oben Biegen ist nicht mehr möglich, obwohl wir das beim abrollen dringend benötigen.“

    Befragung und klinischer Untersuchung lässt der Orthopäde noch das röntgen sowie eine Sonografie folgen, um die Veränderungen im Fuß sichtbar zu machen. Dies sei nötig, um degenerative Veränderungen oder Kno-chenwucherungen respektive entzündliche Begleitreaktionen zu erkennen. Schließlich steht die Diagnose fest und der arzt ver-schreibt Elke Schmahl-Gerwin ein Schmerz-mittel , zweimal die Woche Krankengymnastik sowie orthopädische Einlagen.

    120 Hallux-rigidus-Fälle pro JahrDer Orthopäde hat in seiner Praxis häufig mit Hallux-rigidus-Fällen zu tun. „Es sind etwa 120 Patienten pro Jahr“, schätzt er. Die hohe Zahl ist kein Zufall , denn die arthroti-sche Bewegungseinschränkung ist nach dem Hallux valgus die zweithäufigste Ursache für Beschwerden die Großzehe betreffend. Frauen – vor allem im alter zwischen 40 und 50 Jahren – sind laut seiner Praxiserfahrung häufiger von der verschleißbedingten Erkran-kung betroffen als Männer. Erstaunlicherwei-se gebe es aber auch viele junge Patienten, bei denen es aufgrund von Unfallfolgen oder Durchblutungsstörungen zur Großzehenver-

    steifung komme, hat der arzt in seiner lang-jährigen beruflichen Laufbahn festgestellt.

    Bevorzugt konservativGenerell könne ein Hallux rigidus viele Ursachen haben. Dazu zählt der Mediziner zum Beispiel erbliche Faktoren, verschie-dene Fußdeformitäten oder rheumatische Gelenkentzündungen. als Hauptursache für die Erkrankung des Großzehengrundgelenks nennt er jedoch äußere Faktoren, sprich Fehl- und Überbelastung. nicht selten sei die Entstehung beruflich bedingt. aber

    auch Tennis- und Squashspieler oder Fuß-baller, allesamt „Stopp-and-go-Sportarten“, könne es treffen. „Und die meisten kommen relativ spät , also schon im fortgeschrit-tenen Stadium, zu mir“, fügt Dr. Thieme hinzu. Bei der Behandlung bevorzugt der Facharzt die konservative Therapie. „Eine Operation ist bei mir die ausnahme“, sagt er. Jeder Fuß habe zunächst diese Chance verdient. Primäres Ziel sei für ihn daher, den chirurgischen Eingriff zu ver meiden. Stattdessen basiert seine Therapie auf mehreren Säulen. Unabdingbarer >>>

    „Die Einlage ist unabdingbarer Bestandteil der konservativen Behandlung und wird jedem Hallux-rigidus-Patienten empfohlen.“ (Dr.med.JörgThieme)

    Dr.med.JörgThiemetestetdieBeweglichkeitderGroßzeheseinerPatientin.

  • 22 lifemagazin1/2012

    MEDICaL

    >>> Bestandteil ist neben der medikamen-tösen Schmerzbehandlung, dem Verabrei-chen von Vitalstoffen in Form von Tabletten oder auch Spritzen und der Physiotherapie auch die Orthopädieschuhtechnik, um mittels orthopädischen Einlagen Belastung und Schmerz vom betroffenen Großzeh wegzunehmen.

    Supination vermeiden„Die Einlage ist unabdingbarer Bestand-teil der konservativen Behandlung und wird jedem Patienten empfohlen“, sagt der arzt. Seit ein paar Monaten setzt er dabei auch auf die neue Einlage von Bauerfeind, ErgoPad redux hallux. Mit dieser Schuh-einlage wird die restbeweglichkeit aus dem Gelenk genommen. Der Patient kann bequem abrollen und bekommt mehr Stabilität. Das implementierte Versteifungselement ist direkt unter dem Großzehengelenk positio-niert und verläuft in den äußeren Ballenbe-reich. „Hier sind alle Vorfußstrahlen einbe-zogen, was zu einem gleichmäßigen abrollen beim Gehen führt , da Innen- und außenbal-len auf einer Ebene stehen“, sagt Dr. Thieme zu dem Funktionsprinzip. Dadurch werde die physiologische Gangrichtung beibehalten.

    Was dem arzt ebenfalls positiv auffällt , sind das geringe Gewicht und die Stabilität des Produkts.

    Guter InformationsflussElke Schmahl-Gerwin ist derweil mit dem ärztlichen rezept über eine orthopädische Einlage beim Sanitätshaus Lückenotto ange-langt. Weit hatte sie es nicht: Das Unter-nehmen mit Hauptsitz in recklinghausen un-terhält eine Filiale mit vier Mitarbeitern im selben Gebäude, in dem auch Dr. Jörg Thieme praktiziert. Die direkte nachbarschaft bietet einige Vorteile. Sanitätshaus und Orthopäde können sich auf diese Weise im Bedarfsfall miteinander abstimmen und auch der Infor-mationsfluss in beide richtungen ist dann effektiv. „Durch die nähe erhalten wir bei rückfragen schnell und unkompliziert eine antwort“, unterstreicht Dirk Löffler, Ortho-pädietechniker bei Lückenotto, die gute Zu-sammenarbeit. „Wir bieten so ein komplettes Paket und einen guten Service, das wird von den Patienten sehr positiv aufgenommen.“

    Die Druckbelastung im Blickauch bei den Hallux-rigidus-Fällen, mit denen das Sanitätshaus häufig konfrontiert wird,

    arbeitet man professionell Hand in Hand. Das zeigt sich bei Elke Schmahl-Gerwin. Dirk Löffler bittet die ältere Dame in eines der Beratungszimmer des Sanitätshauses, um den Fußabdruck mittels MediLogic (Bodytronic 100) elektronisch zu messen. „Wir machen das grundsätzlich, um die wirkliche Druckbe-lastung zu sehen“, informiert der Experte. Im anschluss daran erklärt er der Patientin die Druckverteilung unter ihren Füßen am Bild-schirm eines Laptops. „Man erkennt deutlich, dass Sie über den Fußaußenrand abrollen“, sagt Dirk Löffler und zeigt auf eine rotverfär-bung an den jeweiligen Stellen. Mit den Messergebnissen als Grundlage wird der Orthopädietechniker nun die schnelle Versorgung der Patientin auf den Weg brin-gen. Bereits in etwa einer Woche kann Elke Schmahl-Gerwin dann ihre Einlage abholen, und spätestens vier Wochen nach Erhalt der Einlage wird sie wieder ins Sanitätshaus eingeladen, dieses Mal allerdings ledig-lich zur nachkontrolle. „Falls die Therapie wider Erwarten nicht den erhofften Erfolg hat , können wir sofort rückmeldung an den arzt geben“, unterstreicht Löffler noch einmal das engmaschige Behandlungsnetz in dem Hattinger Gesundheitszentrum, das schon vielen Patienten wieder zur Bewe-gungsfreude verholfen hat. Und auch Elke Schmahl-Gerwin hat gute Chancen, dass das von Dr. Jörg Thieme und Dirk Löffler angestoßene Heilverfahren zum Erfolg führt. Der Facharzt hat sich auf jeden Fall nach der Untersuchung optimistisch gezeigt , dass die 69-Jährige mit dem verordneten Thera-piekonzept in Zukunft wieder schmerzfrei durchs Leben gehen kann: „Ich glaube, dass wir das hinbekommen.“ †

    WeitereInformationen

    zur ErgoPad redux hallux und den speziellen aufbau der Einlage erhalten Sie direkt über den nebenstehenden Qr-Code.Fordern Sie den Folder Hallux rigidus/valgus unter folgender Servicenummer an: 0800-001 05 30. Interes-senten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.

    OrthopädietechnikerDirkLöfflererklärtseinerKundindieMessergebnisseundpasstdieEinlageErgoPadreduxhalluxein.

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  • MEDICaL

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    Im rahmen des Chapter Meetings der International Union of Phlebology (IUP) vom 15. bis 17. September 2011 in Prag wurde Dr. Dragan J. Milić mit dem 6. Bauerfeind Phlebology award ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit das Studiendesign des am Universitätsklinikum von nis, Serbien, tätigen Mediziners zur Untersuchung der Prävention von Schwangerschaftsvarikosis.

    Studiendesign schließt Forschungslücke

    Bauerfeind phlebology Award 2011

    Bereits seit 2001 vergibt Bauerfeind in Zu-sammenarbeit mit der IUP den mit 20.000 Euro dotierten Bauerfeind Phlebology award (BPa) zur Unterstützung wegweisender me- dizinischer Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Kompressionstherapie. Zu diesen förderungswürdigen Vorhaben gehört das von Dr. Dragan J. Milić unter dem Titel „The in-fluence of compression stockings in the pre-vention of venous disorders in pregnancy“ vorgelegte und 2011 ausgezeichnete Forschungsprojekt. „Besonders mit Stolz erfüllt mich, dass dieser Preis meinem Team und mir von der internationalen Jury der größten und einflussreichsten phlebologischen Vereini-gung verliehen wurde“, betont der Preisträ-ger. „Die meisten phlebologischen Studien haben heute neue Hightech-Methoden zum Gegenstand. Der BPa hingegen bietet auch den Forschern einen anreiz, die sich mit der vielleicht weniger profitablen, dafür aber höchst effektiven Kompressionstherapie befassen.“

    Klärung einer offenen FrageZwar gilt eine Schwangerschaft erwiesener-maßen als risikofaktor für Venenerkran-kungen, jedoch wurde der prophylaktische Einsatz von Kompressionsstrümpfen in die-sem Zusammenhang noch nicht empirisch untersucht. Das Studiendesign von Dr. Dragan J. Milić schließt diese Lücke. Es wird prüfen, inwie-weit das regelmäßige Tragen von Kompres-sionsstrümpfen in der Schwangerschaft dem auftreten von Krampfadern jeder art , Hä-morrhoiden, geschwollenen Beinen, venöser Thromboembolie sowie Symptomen venösen Bluthochdrucks vorbeugen kann. Die offene, prospektive Studie ist auf einen Zeitraum

    von sieben bis neun Monaten vor der Geburt bis sechs Monaten danach angelegt und schließt drei Studiengruppen mit jeweils 100 schwangeren Probandinnen ein. Die ers-te Gruppe wird während des Untersuchungs-zeitraums tagsüber Kompressionsstrümpfe in Klasse 1 (ca. 20 mm Hg) tragen, die zweite Gruppe erhält Kompressionsstrümpfe in Klasse 2 (ca. 25 mm Hg). Die dritte Gruppe fungiert als Kontrollgruppe.In diversen Untersuchungen und mittels Fragebögen werden während des Studien-

    WeitereInformationen

    Weitere Informationen zum Bauerfeind Phlebology award finden Sie unter www.bauerfeind.com/awards.

    zeitraums der Gesundheitszustand, die subjektiv empfundene Lebensqualität und insbesondere der Zustand der Venen erfasst und dokumentiert. „Ich hoffe, dass die Studie einige wesentliche Ergebnisse bezüglich der Entwicklung venöser Beschwerden bei Schwangeren erbringt“, so Dr. Dragan J. Milić. Letztendlich soll sie die Hypothese stützen, dass das Tragen von Kompressionsstrümpfen dem auftreten schwangerschaftsbegleitender Venenbeschwerden vorbeugen kann und als Vorsorgeleistung in Betracht kommt. †

    Dr.DraganMilić(links)nimmtdieAuszeichnungvonTiagodaSilva,BauerfeindAG,entgegen.

  • 24 lifemagazin1/2012

    Lymph-Kompressionsversorgung VenoTrain curaflow

    Therapiesicherheit und Komfort

    Bandagenherstellung verfügt Bauerfeind unter anderem über jahrzehntelange Kompe-tenz in der Flachstricktechnik, was Lymph-patienten besonders bei den Beugezonen wie der weichen Kniekehle zugutekommt. VenoTrain curaflow-Produkte für die Behand-lung von primären und sekundären Lymph-ödemen sind für Bein, arm und Thorax in den Kompressionsklassen 1 bis 4 erhältlich. Das kräftige und zugleich feinmaschige Zwei-zuggestrick gewährleistet den konstanten therapeutischen (arbeits-)Druck. Die Versor-

    Bei der Therapie primärer und sekundärer Lymphödeme kommen in der Erhaltungspha-se der Komplexen Physikalischen Entstau-ungstherapie (KPE) vorrangig maßgefer-tigte Strümpfe aus Flachstrick zum Einsatz. Voraussetzung für den langfristigen Be-handlungserfolg ist die Sicherstellung einer intensiven Kompression in Kombination mit dem notwendigen Bewegungsprogramm. Für viele Patienten stellt dies in der Umsetzung meist eine große Herausforderung dar. Mit der Wahl des geeigneten Produkts kann je-

    doch die Therapieakzeptanz beim Patienten erhöht werden.

    resultat langjähriger erfahrungBei der Entwicklung der Produktlinie Veno-Train curaflow sind die langjährigen Erfah-rungen von Bauerfeind in der Kompressions- und Bewegungstherapie eingeflossen. Diese betreffen beispielsweise aus der Strumpfher-stellung die Verwendung moderner Mikrofa-sern, aber auch das Know-how beim Stricken von Fußspitzen, Fersen und Zehen. aus der

    Von der häufig auftretenden Versorgung der unteren Extremität bis hin zum Spezial-fall der Thoraxversorgung – die Produktlinie VenoTrain curaflow umfasst flachgestrickte Maßstrümpfe für die Behandlung lymphologischer Indikationen. Die konstante intensive Kompression bietet arzt und medizinischem Fachpersonal die notwendige Therapiesicher-heit. anwender profitieren vom patientenfreundlichen Design, dem hohen Tragekomfort und einer großen Produktvielfalt.

    ObBeinkompressionsstrümpfemitweicherKniekehle,wahlweisemitgestricktenZehen,oderkombinierteVersorgungvonThorax,ArmundHand–VenoTraincuraflowbietetindividuelleVersorgungsmöglichkeiten.

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    auerfeind,Con

    nyKurz

    MEDICaL

  • MEDICaL

    WeitereInformationen

    Fordern Sie den produktkatalog VenoTrain curaflow und den Thera-pieleitfaden für Lymphpatienten unter folgender Servicenummer an: 0800-001 05 10. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.

    anfang 2002 wurde bei Christine Bernsen die Diagnose Brustkrebs gestellt. Es folgten Chemotherapie, Brustoperati-on, Entfernung von neun Lymphknoten und anschließende Bestrahlung. Seit Ende 2002 hat sie ein chronisches arm-Handödem sowie ein Brust- und Thoraxödem. „aufgrund meiner besonde-ren inneren narbenproblematik nach der tumorbedingten Brustverkleinerung und Bestrahlung konnte ich an Brustkorb und Brust zunächst nicht zufriedenstellend versorgt werden“, so die Krankenschwes-ter und inzwischen ausgebildete Breast nurse rückblickend. „Ich habe damals alle im Handel erhältlichen BHs und andere Versorgungen ausprobiert und konnte am Ende doch nur ein normales Unterhemd mit einem hohen Elasthan-anteil tragen.“ Vor allem ihr Lymphödem im Thoraxbereich beeinträchtigte sie erheblich.

    nur durch die konsequente lymphthera-peutische Behandlung konnte eine Opti-mierung und Linderung erreicht werden. In der therapiefreien Zeit verschlechterte sich die Situation aber immer wieder. Bei einem Lymphtag 2008 in Bremen lernte sie die Thorax-Kompressionsversorgung von Bauerfeind kennen. „Das Besondere daran sind die nahtlose Herstellung der BH-Körbchen und der nahtfreie Oberkör-perbereich. Ich habe mich gleich sehr gut darin gefühlt.“ Ihre Schmerzproblematik hat sich seitdem erheblich reduziert; das Lymphödem hat sich unter der Thorax-

    „ein gutes Gefühl“Aus patientensicht

    und armversorgung weiter stabilisiert. „Viele Frauen scheuen sich davor, eine Kompres-sionsversorgung zu tragen, da sie sie an ihre Grunderkrankung erinnert. Doch die Proble-me, die Lymphödeme mit sich bringen, sind einfach zu groß. Ich bin dankbar, endlich eine Versorgung gefunden zu haben, die mir hilft. Sie bringt mir mehr Lebensqualität , als

    dass sie mich einschränken würde“, lautet Christine Bernsens Fazit. †

    gung wird in Maßanfertigung der Körperform individuell angepasst. Dabei steht neben der notwendigen Kompression stets die Lebens-qualität des Patienten in der Langzeitthera-pie im Vordergrund.

    Hautfreundlich und komfortabelDie latexfreien Strümpfe sind durch ihren besonders hohen Mikrofaseranteil angenehm zu tragen, weich, atmungsaktiv und sehr gut hautverträglich. Extra flache Sensitivnähte bei allen ausführungen vermeiden Druck-

    stellen. Bei der Thoraxversorgung wurde im Brustbereich auf nähte sogar komplett verzichtet. Dazu berücksichtigen speziell entwickelte Komfortzonen die anatomie des Körpers und unterstützen die Bewegungs-freiheit.So verfügen alle Beinstrümpfe stets über eine extraweiche Kniekehle, um Falten und Einschnürungen beim Beugen des Beins zu vermeiden. Weitere Komfortmerkmale werden für die befundgerechte Versorgung optional angeboten, wie zum Beispiel seitlich schräge abschlüsse bei Waden- und Oberschenkel-strümpfen, die vermeiden, dass Gewebe über-quillt. Im Fall von Fußrückenödemen kann der Mittelfußbereich gezielt über verstärkte Kompression des Gestricks entstaut werden. Eine Spannerweiterung in der Fußbeuge dient in individuellen Fällen dazu, den Druck von der Fußhebersehne zu nehmen und loka-le abschnüreffekte zu verhindern. Mit der großen Vielfalt weiterer Sonderfor-men lässt sich die individuelle ausprägung eines jeden Befunds therapieren. Das breite VenoTrain curaflow-Produktspektrum erlaubt hier auch patientenspezifische Kombina-tionsversorgungen wie beispielsweise die Kombina tion von Caprihose und Waden-strumpf anstatt einer Strumpfhose oder die Kombination einer Thorax-, arm- und Handversorgung. †

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    „Ich bin dankbar, endlich eine Versorgung gefunden zu ha-ben, die mir hilft. Sie bringt mir mehr Lebensqualität , als dass sie mich einschränken würde.“

    DasAnmessenderThoraxversorgungerfordertbesondereFachkenntnis.DieBauerfeindAkade-miebietethierzuspezielleSchulungenan.

    Literaturtipp:ChristineBernsen:Lymphödem bei Brustkrebs – was tun?,UNI-MEDVerlag,2.Auflage2011,ISBN978-3-8374-1287-1,19,80Euro.

    (ChristineBernsen)

    VenoTraincuraflow-TrägerinChristineBernsen.

  • 26 lifemagazin1/2012

    Bilder:m

    otion-centerHolge

    rOtto

    und Brustprothetik der größte Versorgungs-schwerpunkt in rendsburg sowie den beiden weiteren Ladengeschäften in Schleswig und Hamburg. „Durch die schnelle, unkompli-zierte Messung können wir den Patienten eindrucksvoll aufzeigen, dass die vom arzt verordnete Strumpfversorgung wirklich nötig ist“, betont Claudia Eckhardt , die sich als Koordinatorin für die Ladengeschäfte

    „Was ist denn das? Das sieht ja spacig aus!“, „Können Sie mich damit auch mal vermes-sen?“ – reaktionen wie diese bekommt Fachberaterin Claudia Eckhardt häufig zu hören, wenn mal wieder eine Besuchergruppe im motion-center Holger Otto in rendsburg das Messsystem Bodytronic 300 entdeckt hat. nahezu wöchentlich finden sich an-gehende Pflegekräfte, Gruppen aus Physio-therapeutenschulen, Seniorenclubs etc. zu Betriebsbesichtigungen im Stammhaus des Unternehmens ein. Was die Besucher dabei immer wieder erstaunt , sind die besondere atmosphäre der räumlichkeiten – bei deren Gestaltung flossen übrigens Stilelemente des Feng-Shui ein – und der breit gefächerte Einsatz moderner Technik, von der analyse und Vermessung bis hin zur Hilfsmittelferti-gung.

    Moderne Messtechnik als Imagefaktor„Ohne zuverlässige Mess- und Fertigungs-technik kommt kein versorgender Betrieb mehr aus“, erklärt Unternehmensgründer Holger Otto. „Die fortschrittliche Messtech-nik von Bauerfeind passt dabei wunderbar in unser Konzept. Mit ihr können wir unser Profil schärfen und erreichen einen deutli-chen Imagegewinn bei den Kunden.“ Derzeit hat das Unternehmen neben Body-tronic 100 zur Fußdruckmessung und Body-tronic 200 zur Venenfunktionsmessung auch das besagte und viel bestaunte Messsystem Bodytronic 300, den Teilkörperscanner für den Unterkörper, im Einsatz. Hinzu kommen unter anderem 3D-Scantechnologien und CnC-gesteuerte Fräsmaschinen, die beispiels-weise bei der Sitzschalenfertigung genutzt werden. Der eigene Footpower Shop-in-Shop mit Bewegungsanalyselabor dient der Bewegungs- und Laufoptimierung sowie der Vermessung der Fahrradsitzposition. „Von unserem Motto ,Mobilität ist Lebensfreude‘ profitieren eben auch die radler“, freut sich Holger Otto, der selbst leidenschaftlich gerne rennrad fährt.

    Messergebnis verdeutlicht Therapiebedarf Die Venenfunktionsmessung mittels Body-tronic 200 dient Fachberaterin Claudia Eckhardt und ihren Kollegen fast täglich als wichtiges Instrument , um die Compli-ance derjenigen Patienten zu erhöhen, die medizinische Kompressionsstrümpfe erhal-ten – übrigens neben Bandagen, Einlagen

    26 lifemagazin1/2012

    Technik bringt Vorsprungmotion-center Holger Otto

    FachberaterinClaudiaEckhardt(links)beimVorbereiteneinerMessungmitBodytronic300.

    Mit moderner Messtechnik Maßstäbe setzen – das hat sich das motion-center Holger Otto auf die Fahnen geschrieben. Und das erwarten die Kunden auch von dem schleswig-holsteinischen Unternehmen. Bauerfeind trägt mit Bodytronic seinen Teil zur Erfolgsgeschichte bei.

    HanDEL & TECHnIK

  • lifemagazin1/2012 27

    unter anderem auch um das Warensortiment kümmert. „Bodytronic 200 ist auch ein tolles Instrument , um neukunden einen Zusatzser-vice anzubieten. Darüber hinaus setzen wir das kabellose Messgerät gerne bei Gesund-heitstagen und -aktionen in Betrieben, Behörden und arztpraxen ein. Dann meist in Kombination mit der Fußdruckmessung.“ Die Vermessung von Unterschenkelstrümpfen

    erfolgt in rendsburg weitgehend über Body-tronic 300 – „unserem absoluten Blickfang“, so Claudia Eckhardt.

    Kunden erwarten moderne TechnikFür ihre Kunden stelle der Einsatz von Messtechnik fast schon eine Selbstver-ständlichkeit dar, wie die Fachberaterin berichtet: „Einmal hatten wir für eine kurze Zeit technische Probleme beim Vermessen der Einlagenversorgung und mussten mit konservativen Versorgungsmöglichkeiten wie Blauabdruck und Trittschaum arbeiten. Da brach fast eine revolte los. Das sei ja mit-telalterlich und wir hätten doch sonst immer die neuesten Systeme …“

    Insgesamt reagierten ihre Kunden auf moderne Messtechnik ausgesprochen positiv. auch sie selbst schätzt die einfache, zuver-lässige und exakt reproduzierbare Messung mit Bodytronic 300. Kurz gesagt: „Die Strümpfe sitzen nachher!“ Die Visualisierung der Ergebnisse stelle zudem einen wesentli-chen Vorteil im Beratungsgespräch dar und der einfache Online-Bestellvorgang mache den Kollegen und ihr die arbeit deutlich leichter. „Toll sind auch die schnellen Liefer-zeiten“, fügt sie hinzu.

    Fit für die ZukunftModerne Technik, Qualitätsprodukte und bes-tens ausgebildetes und geschultes Personal , das ist für Holger Otto auch das rüstzeug für zukünftige Herausforderungen. „Wir bereiten uns beispielsweise aktiv auf einen zuneh-menden Freiverkauf vor“, sagt der Unterneh-mer. „Unser Plus ist , dass die Kunden bei uns neben den reinen Produkten eine fachkundi-ge Beratung und weiterführende Serviceleis-

    tungen erhalten.“ natürlich gelte es auch, unter den Mitarbeitern das Bewusstsein dafür zu stärken, dass das Unternehmen zukünftig immer stärker vom Zusatzgeschäft abhängig sei, gibt Holger Otto unumwunden zu. Dies erreicht er beispielsweise durch ge-zielte Verkaufstrainings. „Zweimal pro Jahr treffen wir uns mit Bauerfeind-Mitarbeiterin Petra Wedel zu Schulungen. Sie ist fast schon unser ,Personal Coach‘“, scherzt Claudia Eckhardt.

    Dann stehen Themen wie „Strategien für die Gesprächsführung“, „Keine angst vor der Preisnennung“ oder „Ermittlung von Kunden-bedürfnissen“ auf dem Programm. „Im Ideal-fall können wir den Kunden auf verschiedene Versorgungsbereiche ansprechen. Denn wenn jemand rückenschmerzen hat , kann es gut sein, dass er neben einer Bandage auch eine adäquate Einlagenversorgung benötigt“, macht Claudia Eckhardt deutlich. Doch bevor sie dies weiter ausführt , steht erst einmal eine Kompressionsstrumpfversorgung an. Ein Läufer hat sich auf Empfehlung von Freunden nach dem VenoTrain sport erkundigt und war-tet schon auf seine Vermessung – natürlich mit Bodytronic 300. †

    „Mit der Messtechnik von Bauerfeind können wir unser Profil schärfen und erreichen einen deutlichen Imagegewinn bei den Kunden.“ (HolgerOtto)

    GeschäftsführerHolgerOtto.

    WeitereInformationen

    zu den Bodytronic-Messsystemen erhalten Sie unter www.bauerfeind.com. Bei Fragen wenden Sie sich an die Servicenummer 0800-001 05 12 oder an Ihren zuständigen außendienstmitarbeiter.

    HanDEL & TECHnIK

  • 28 lifemagazin1/2012

    GESUnDHEITSWESEn

    „ Von dem Gesetz werden letztendlich alle Arztgruppen profitieren“

    Weichenstellung für zukünftige Versorgungsstrukturen

    WelcheChancenbietetdasVersorgungs-strukturgesetzbezüglichdermedizinischenVersorgungimländlichenRaum?Dr. John: Wir von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-anhalt hoffen, dass das Gesetz hilft , die Situation im ländlichen raum zu stabilisieren. nicht nur in unserem Bundesland nimmt die Zahl der allgemein-mediziner gegenwärtig deutlich ab, was für sich genommen eine erhebliche Verschlech-terung der medizinischen Versorgung in ländlichen Bereichen bedeuten würde. nach Hochrechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung benötigen wir in den nächsten fünf Jahren etwa 640 neue Hausärzte, die wir zudem noch dazu motivieren müssen, sich dort anzusiedeln, wo der Bedarf besonders groß ist. Indem das Versorgungsstrukturgesetz vorsieht , dass in unterversorgten regionen die abstaffelung der Vergütung wegfällt und die Mediziner auf diese Weise im Prinzip die Leistungen vergütet bekommen, die sie erbringen, schafft es einen gewissen anreiz zur niederlassung in solchen Gebieten. als weitere Fördermaßnahme haben wir bei uns im Landesausschuss der Ärzte und Kranken-kassen beschlossen, dass wir die Gründung von Praxen in regionen, in denen eine Unterversorgung droht oder bereits besteht , mit finanziellen Leistungen von bis zu

    60.000 Euro unterstützen können. Zusätzlich werden im Versorgungsstrukturgesetz über die Möglichkeit zur Bildung eines Struktur-fonds, der von Kassen und KV zu füllen ist , neue Instrumente geschaffen.

    WelcheBedeutungwerdenregionalePraxis-netzefürdieVersorgunginderFlächekünftighaben?Dr. John: Insbesondere in regionen, die so dünn besiedelt sind, dass sich die ansiedlung einer normalen Praxis nicht lohnt , bieten solche netze eine gute Möglichkeit , die medizinische Versorgung sicherzustellen. In Sachsen-anhalt erproben wir gerade als neues Modell die sogenannten Filialpraxen, die wir als KV selbst betreiben. Damit stellen wir sozusagen die gesamte Hardware zum Betreiben einer Praxis vor Ort zur Verfügung. In jeder dieser Praxen gewährleistet eine

    von uns angestellte Helferin mit besonderer Qualifikation als Versorgungsassistentin den laufenden Betrieb. Die Ärzte – ange-stellte oder auch Honorarkräfte – nutzen die Filialpraxen während bestimmter Zeiten zum Erbringen ihrer medizinischen Leistung. Teilweise haben wir ruheständler reakti-vieren können, die in diesen Praxen gerne ein paar Stunden oder Tage pro Woche tätig sind. auch für junge Kollegen können solche Einrichtungen einen guten Einstieg in die ambulante Versorgung bieten. Perspekti-visch besteht die Möglichkeit , dass neben dem Hausarzt auch Fachärzte wie Urologen

    Das am 1. Januar 2012 in Kraft getretene Versorgungsstrukturgesetz soll auch in Zukunft eine wohnortnahe, bedarfsgerechte und flächendeckende medizinische Versorgung sicher-stellen. Dr. med. Burkhard John erläutert aus seiner Sicht als Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen-anhalt , inwieweit das Gesetz dazu beitragen kann, die arbeits-bedingungen und die wirtschaftliche Situation der Ärzte auf dem Land zu verbessern.

    oder Orthopäden beispielsweise einmal pro Woche dort präsent sind, um die Menschen der region ihrem Fachgebiet entsprechend zu versorgen. Mit dem Versorgungsstruktur-gesetz verbessern sich die Möglichkeiten, als KV solche Modellprojekte durchzuführen und als Eigeneinrichtungen zu betreiben.

    ModellprojektemitFilialpraxenbetreffend,istauchdieDelegationärztlicherLeistungenvonInteresse.WelcheMöglichkeiteneröff-netdasVersorgungsstrukturgesetzindieserHinsicht?Dr. John: Die Delegation ärztlicher Leis-tungen wurde ja bereits früher gesetzlich geregelt und wird jetzt durch das Versor-gungsstrukturgesetz lediglich aufgegriffen und erleichtert. Krankenkassen und Kassen-ärztliche Bundesvereinigung sind nun auf-gefordert zu definieren, welche Leistungen medizinische Fachangestellte eigenständig erbringen können. Ich halte die Erweiterung der Delegationsmöglichkeiten für extrem wichtig, da für die Lösung der Patientenpro-bleme in Zukunft andere Praxisstrukturen notwendig sein werden – diese sollten zunehmend im Team gelöst werden. Eine weitere Möglichkeit bietet die Delega-tion von ärztlichen Leistungen an besonders qualifizierte Pflegekräfte. Hierzu hat kürzlich der Gemeinsame Bundesausschuss eine richtlinie verabschiedet , in der geregelt wurde, wie entsprechende Modellprojekte auszugestalten sind. Dort ist festgelegt , über welche Qualifikation die beteiligten Pflegekräfte verfügen müssen und welche Leistungen delegiert werden dürfen. aus meiner Sicht ist es wichtig, dass die speziell ausgebildeten Pflegekräfte direkt an die Praxen oder Praxisnetze angebunden, also im besten Fall deren angestellte sind. Die Bildung von Versorgungsteams wird auch Bil

    d:privat

    „Das Versorgungsstrukturgesetz schafft einen gewissen Anreiz zur Niederlassung in unterver-sorgten Regionen.“

    (Dr.med.BurkhardJohn)

    Dr.med.BurkhardJohn.

  • lifemagazin1/2012 29

    GESUnDHEITSWESEn

    hier ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein. In diesem Sinne ist auch der richtlinie entsprechend zunächst einmal eine ärztliche Diagnose und Verordnung notwendig, damit die ärztlichen Leistungen in der Folge auf die Pflegekräfte übertragen werden können. In den Modellprojekten nach dieser richtlinie kann man beispielsweise festlegen, welche Hilfsmittel durch die besonders qualifizierte Person tatsächlich verordnet werden dürfen und ob zu ihrem Tätigkeitsumfang auch die Veranlassung von Überweisungen gehört – wobei die Entscheidung darüber, ob die Überweisung wirklich nötig ist , natürlich beim behandelnden arzt verbleibt.

    WelcheArztgruppenbetrifftdasVersorgungs-strukturgesetzinbesondererWeise?Dr. John: Letztendlich werden alle arzt-gruppen profitieren, da die Weiterentwick-lung der Vergütung nach diesem Gesetz zumindest ab dem Jahr 2013 an die Morbidi-tätsveränderung gekoppelt wird. Und diese wird relativ groß sein. Was die Einführung eines sektorübergreifen-den Versorgungsbereichs für die ambulante spezialfachärztliche Versorgung betrifft , sind die Meinungen bei den Fachärzten, die davon betroffen sind, allerdings geteilt , da sie bei der ambulanten medizinischen Versorgung zukünftig sozusagen in eine Konkurrenzsitu-ation zu den Krankenhäusern treten. Einige fürchten die Konkurrenz, andere sehen diese als Chance, unter gleichen Bedingungen wie das Krankenhaus Leistungen anzubie-ten, die dann extrabudgetär bezahlt werden und nicht mehr der ausgabenbegrenzung unterliegen.

    WannwirddasVersorgungsstrukturgesetzwirklichgreifen?Dr. John: Das wird natürlich ein längerer Prozess sein. Das Gesetz wird kaum innerhalb weniger Tage oder Wochen zu einer deut-lichen Verbesserung der Versorgung in der Fläche führen. Es dürfte ein bis zwei Jahre dauern, bis das Zusammenwirken der ver-schiedenen Elemente aus dem Versorgungs-strukturgesetz untereinander und mit den bereits bestehenden gesetzlichen Möglich-keiten soweit funktioniert , dass das Gesetz seine Wirkung im Sinne der niedergelassenen Ärzte und der Patienten entfaltet. †

    Seit1997habensowohldieEinwohnerzahlalsauchdieZahlderHausärzteinSachsen-Anhaltkonti-nuierlichabgenommen.ZwaristderprozentualeRückgangbeidenÄrztennurunwesentlichstärkeralsbeiderBevölkerung,derAnteilderälterenunddamitstärkervonMultimorbiditätbetroffenenMenschenanderBevölkerungwirdaberauchzukünftigstarkzunehmen.

    Entwicklung Hausärzte* und Einwohner in Sachsen-anhalt (*ohne Kinderärzte)

    1.700

    1.650

    1.600

    1.550

    1.500

    1.450

    1.400

    1.350

    1.300

    Haus- ärzte

    einwohner

    2.750.000

    2.700.000

    2.650.000

    2.600.000

    2.550.000

    2.500.000

    2.450.000

    2.400.000

    2.350.000

    2.300.000

    entwicklung einwohner seit 1997: -366.684 (- 13,6 %)

    1997 1998

    Quelle:KassenärztlicheVereinigungSachsen-Anhalt

    1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

    2.548.911

    2.494.437

    2.522.941

    2.580.626

    2.441.787

    2.412.472

    2.381.872

    2.335.0062.356.219

    2.469.716

    2.634.424

    2.701.690

    2.674.490

    2.648.737

    1.716

    1.695

    1.6721.659

    1.6251.610

    1.591

    1.558

    1.515

    1.4921.479 1.483

    1.458 1.464 1.462

    entwicklung Hausärzte seit 1997: -254 (- 14,7 %)

    Entwicklung der altersstruktur in Sachsen-anhalt

    Quelle:StatistischesLandesamtSachsen-Anhalt

    90 und älter

    85 < 90

    80 < 85

    75 < 80

    70 < 75

    65 < 70

    60 < 65

    55 < 60

    50 < 55

    45 < 50

    40 < 45

    35 < 40

    30 < 35

    25 < 30

    20 < 25

    15 < 20

    10 < 15

    5 < 10

    0 < 5

    0,0 % 2,0 % 4,0 % 6,0 % 8,0 % 10,0 %

    Sachsen-Anhalt 2008 Sachsen-Anhalt 2025

  • 30 lifemagazin1/2012

    BEWEGUnG ErLEBEn

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  • lifemagazin1/2012 31

    BEWEGUnG ErLEBEn

    Es ist wie überall: Erst wenn unter die Oberfläche geschaut wird, lässt sich die Wirklichkeit erkennen. Für das Tauchen trifft dies besonders zu. Wer die Meeresoberfläche durchdringt , der taucht ein in eine andere Welt.

    eine andere Welt

    Ein ritual: der letzte Check, Sauerstoffventil aufdrehen, Taucherbrille auf-setzen, Mundstück in den Mund nehmen. Der Sprung vom Boot in das Meer ist wie eine Zeitreise, ein Eindringen in eine völlig andere Welt , die selbst vom Boot aus nicht so zu beschreiben wäre, wie sie wirklich ist. Die sub-marine Welt ist ein in sich geschlossener Lebensraum, wir Taucher sind Gäste in dieser Welt voller Farben, voller Fische, voller Leben. >>>

    Outdoorerlebnis Tauchen

  • 32 lifemagazin1/2012

    BEWEGUnG ErLEBEn

    WeitereInformationenVerschiedene Tauchverbände bieten einen Open-Water-Diver-Kurs an. Bei den meisten Tauchsportverbänden gibt es eine entsprechende Zulassung. Unter Gerätetauchern ist die Open-Water-Diver-ausbildung und -Brevetierung von pADI (professional Association of Diving Instructors, www.padi.com) weltweit bekannt. PaDI ist auch die welt-weit größte Mitgliederorganisation des Sporttauchens. Professionelle PaDI-Mitglieder bilden die Mehrheit der Sporttaucher weltweit aus und vergeben jedes Jahr über 900.000 Brevetierungen.

    Die jährliche Durchschnittstemperatur der Malediven liegt bei rund 28 Grad. Kühler als 25 Grad wird es nie und die Wassertem-peraturen liegen bei konstanten 28 Grad. Kurzum: ein wahres Paradies. Weitaus hektischer als auf den Malediven geht es am größten und bekanntesten Tauch-Hotspot der Welt zu, am Great Barrier reef an der Ostküste australiens, das mit einer

    Länge von über 2.000 Kilometern unzählige Tauchreviere bereithält. Über zwei Millionen Tauch- und Schnorchelfans lassen sich pro Jahr ins klare Wasser am Great Barrier reef gleiten, um sich an den farbenprächtigen Korallen und dem schier unendlichen Fisch-reichtum zu erfreuen.

    Der Anfang ist leichtTauchanfänger sollten ihre Tauchausbildung am besten bei Tauchschulen in der region absolvieren. Wer dennoch während des Ur-laubs im ausland einen Tauchkurs beginnen möchte, sollte darauf achten, möglichst eine deutschsprachige Tauchbasis für die ausbil-dung aufzusuchen, da theoretische Kenntnis-se überlebenswichtig sein können. Tauchen ist – hält man sich an die erlernten Vorgaben – kein gefährlicher, aber ein faszinierender Sport. allein Übermut und Selbstüberschät-zung machen ihn gefährlich. †

    >>> Tauchspots gibt es unzählige in den Meeren dieser Erde. Und jeder Taucher kann unter Wasser das finden, das ihn glücklich macht. Für die einen sind es die bunten Koral-len mit ihren bizarren Formen, die lustigen Clownfische in den giftigen anemonen, für die anderen die verschiedenen Haiarten, die Mantas und die Barrakudas, wieder andere lieben Höhlen, Grotten und Unterwasserlaby-rinthe und für eine weitere Gruppe macht das Erforschen alter Schiffswracks den reiz am Tauchen aus. Wracktauchen gehört mit zu den größten Faszinationen der Sporttaucher. Hier kann der Taucher seine abenteuer- und Ent-deckerlust voll und ganz ausleben. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl , an ein Wrack heran-zutauchen, zuerst ein schemenhaftes Gebilde zu erblicken, das, je näher man ihm kommt , immer detaillierter und fassbarer wird. Wracks im Meer haben immer eine besondere Geschichte zu erzählen: die Geschichte ihres Daseins, ihrer Zerstörung und ihres Grabes im Meer. Umstritten, jedoch ein echter nerven-kitzel , ist das Käfigtauchen mit Weißen Haien, das vor allem in Südafrika und Südaustralien angeboten wird. Die gigantischen Haie mit ihren kalten augen und dem riesigen Gebiss lassen einem eisige Schauer über den rücken laufen, selbst im warmen Wasser. So unter-schiedlich die ambitionen sind, so unter-

    schiedlich kann sich jeder seine individuelle rangliste der Tauchspots anlegen.

    Ausgewählte Tauch-HotspotsEin sehr interessantes und dazu noch nahe an Europa liegendes Tauchgebiet ist das rote Meer. Von Ägypten aus hat man den besten Zugang zu den vielen riffs und Wracks, zu-dem ist Ägypten ein bezahlbares Urlaubsland mit sehr guter touristischer Infrastruktur in den Urlaubsregionen. Für nahezu jeden Geldbeutel lässt sich das passende resort finden, Tauchbasen gibt es in Hülle und Fülle. Fast 100 Tauchplätze bietet auch das kleine Bonaire, sehr viele davon sind vom Land aus zu erreichen. Bonaire ist eine Trauminsel für Tauchfreaks. In der südlichen Karibik, 80 Kilometer nördlich von Venezuela ge-legen, gehört das Eiland neben aruba und Curaçao zu den niederländischen antillen. Von oben betrachtet sieht Bonaire aus wie ein riesiger Bumerang, der auf dem Meer treibt. In den Monaten September und Oktober ist das sogenannte Korallenlaichen ein Ereignis für alle Sporttaucher, für die die lebende natur der Grund des Tauchens ist. Gewaltige naturschönheiten als lebende riffs bieten ebenfalls die Malediven, gelegen im Indischen Ozean südwestlich von Indien.

    SindSauerstoffreservenundDruckverhältnisseimgrünenBereich?MitspeziellenHandzeichengibtderTaucherdasO.K.

    TaucherparadiesMalediven.

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    r,Uniprox

  • Neu: elektronisches Aufbausystem CompasTM

    Herkömmlicherweise erfolgt der aufbau ei-ner Prothese mit ihren einzelnen Komponen-ten meist in mehreren Schritten. Während der dynamischen anprobe optimiert der Orthopädietechniker die Prothesenkonfigu-ration, begutachtet ihren Erfolg und befragt den Patienten. Die dabei gewonnenen Informationen nutzt er zur Verbesserung des Gangbilds. Viel beruht dabei auf seinem Ein-fühlungsvermögen als versierter Fachmann, einiges auch auf der Qualität der individu-ellen Patientenrückmeldungen. Vor diesem Hintergrund hat die optimale Prothesenaus-richtung eher den Charakter einer Kunst als den einer messbaren Wissenschaft. Das neue Prothesenanpassungssystem Compas ermöglicht es dem Orthopädietech-niker, stärker als bisher auf harte Fakten zurückzugreifen. Es misst die resultieren-den Kräfte unterhalb des Prothesenschafts während des Gehens und erlaubt es, den Kräfteverlauf in der Prothese so zu sehen und zu verstehen, wie es nie zuvor möglich war.Das System besteht aus drei Komponenten: der Compas Smart Pyramide, dem Compas Master mit der dazugehörigen Software und der Transfer Pyramide. Für die Messungen wird – statt der Standard Pyramide – die mit einem Kraftmess-Sensor ausgestattete Compas Smart Pyramide in die Prothese ein-gebaut. Die während des Laufens gesammel-ten Daten gelangen via Bluetooth drahtlos zum Computer. Die zugehörige Software analysiert die Werte und stellt diese zur auswertung grafisch dar. Das Compas System erlaubt es, die Dreh momente der Schaft-adaption und andere Werte unter realen Be-dingungen zu messen und die ausrichtung

    des Schafts entsprechend anzupassen. Die so optimierte ausrichtung unterstützt den Komfort des nutzers beim Stehen und Gehen und beeinflusst damit auch seine Leistungs-fähigkeit.

    Studie bestätigt die FunktionsweiseEine Studie der Firma Orthocare Innova-tions, die das Compas System entwickelt hat , bestätigt eindrucksvoll die Effektivität und die Vorteile für den anwender. In ihrem rahmen optimierten drei Orthopädietech-niker für je einen einzelnen Probanden den Schaftaufbau einer vorhandenen Prothese. Es bedurfte ausführlicher Tests mit Geh-strecken von insgesamt ungefähr 20 Kilo-metern, bis jeder der Techniker einen guten Konsens gefunden hatte. ausgehend von der gleichen Startsituation ermittelte das

    Compas System bereits bei der ersten Gang-analyse – nach ca. sechs Schritten – die Drehmomentwerte, die direkt unterhalb des Prothesenschafts wirken. Mit dem Compas System gibt Uniprox dem Fachmann eine elektronische Ganganalyse als aufbauhilfe an die Hand, die ihm zusätzlich zu seiner subjektiven Einschätzung objektive Daten liefert und ihm hilft , den Prozess des Prothesenaufbaus zu verbessern und nicht zuletzt zu beschleunigen. †

    Mit dem Compas System stellt Uniprox dem Orthopädietechniker ein transportables Ganglabor im Taschenformat zur Verfügung. Das softwaregestützte Prothesenanpassungssystem ermöglicht es, in Echtzeit in realer Umgebung den aufbau einer Prothese zu analysieren und entsprechend zu optimieren.

    WeitereInformationen

    zum Compas System und zu Schulungen erhalten Sie unter der kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 40.

    DerCompasMastererlaubteineEchtzeit-Gang-analyse.DieWertewerdengrafischdargestellt.

    Objektive Daten ergänzen Intuition

    FürdieMessungenwirddiemiteinemKraftmess-SensorausgestatteteCompasSmartPyramideindieProtheseeingebaut.

    lifemagazin1/2012 33

    HanDEL & TECHnIK

  • 34 lifemagazin1/2012

    SiegehörenzudenFavoritinnenbeidenOlympischenSommerspieleninLondon.IstdasAnspornoderBelastungfürSie?Jennifer Oeser: Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin ging ich noch ohne großen Er-wartungsdruck in den am Ende sehr erfolgrei-chen Wettkampf. In den letzten drei Jahren habe ich jedes Jahr eine Medaille geholt , da- runter Silber in Berlin und WM-Bronze 2011 in Daegu. Da erwartet die Öffentlichkeit natürlich viel. Man setzt sich auch selbst etwas unter Druck. Für mich ist das aber in erster Linie ansporn, das Beste zu geben.

    WiebekommenSieimTrainingIhresiebenDisziplinenuntereinenHut?Jennifer Oeser: Sieben Tage, sieben Diszipli-nen – so einfach läuft das nicht. Ich absolviere während einer Trainingseinheit zwei bis drei Disziplinen in Wettkampfreihenfolge – und das zweimal pro Woche. auf dem Trainingsplan stehen aber zudem allgemeine Grundeinheiten wie Krafttraining. Eigentlich ist das bei mir wie bei fast jedem: Mal habe ich hierzu mehr Lust , mal dazu. Während ich Speerwerfen und Hür-denlauf aber immer sehr gerne übe, macht mir Kugelstoßen leider stets am wenigsten Spaß.

    WiemotivierenSiesichfürdastagtäglicheTraining?Jennifer Oeser: Ich trainiere einfach sehr gerne. aber es ist auch ganz normal , manch-mal einen Durchhänger zu haben. In meiner tollen Trainingsgruppe reißen wir uns dann alle gegenseitig mit. Vor allem mit Blick auf den großen Traum Olympia ...

    WasbedeutetfürSiedieFörderungdurchdieDeutscheSporthilfe?Jennifer Oeser: Die finanzielle Förderung der Deutschen Sporthilfe gibt den Sportlern wichtigen rückhalt. aber die Sporthilfe leis-tet weit mehr als das. Egal, welches Problem auftaucht , immer ist ein ansprechpartner da, der weiterhilft. Einfach super!

    WarumengagierenSiesichfürdieSport-hilfe-Kampagne„DeinNamefürDeutsch-land“unddiedaraufaufbauendeBauer-feind-Sportkampagne„Ichwillmehr“?Jennifer Oeser: Ich bin sehr dankbar, von der Sporthilfeförderung profitieren zu dürfen. Sehr gerne möchte ich dafür etwas zurückgeben. Die beiden Kampagnen bieten hierzu eine hervorragende Möglichkeit. †

    ZU GUTEr LETZT

    Jennifer OeserFünf Fragen an ...

    März 2012

    09.03. – 10.03.201216. Tagung des Arbeitskreises Mitteldeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen, Magdeburg, www.amou.de

    23.03. – 24.03.201218. Jahrestagung der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk, Dresden, www.fusskongress.de

    April 2012

    28.04. – 01.05.201260. Jahrestagung der Vereinigung Süd- d