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03 | 2010 VenoTrain soft S: Impuls aus der Praxis Der Strumpf für überwiegend sitzende Menschen Seite 24 Bodytronic: Qualität lässt sich (an)messen Passgenaue Hilfsmittel für einen optimalen Therapieverlauf Seite 10 Bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung Interview mit Prof. Dr. med. Fritz Beske Seite 36 Magazin Wieder große Sprünge machen Therapie nach Sprunggelenkverletzungen

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03 | 2010

VenoTrain soft S: Impuls aus der Praxis Der Strumpf für überwiegend sitzende Menschen Seite 24

Bodytronic: Qualität lässt sich (an)messenPassgenaue Hilfsmittel für einen optimalen Therapieverlauf Seite 10

Bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung Interview mit Prof. Dr. med. Fritz Beske Seite 36

Magazin

Wieder große Sprünge machen Therapie nach Sprunggelenkverletzungen

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B A N D A G E N U N D O R T H E S E N

Bewegung erleben: www.bauerfeind.com

Qualität bis ins Detail.Unsere Neuprodukte 2010.

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MalleoLoc®Die verbesserte Orthese zur Therapie von Sprunggelenk-verletzungen.

MalleoTrain® PlusDie neue Aktivbandage zur erhöhten Stabilisierung des Sprunggelenks.

SacroLoc®Die neue Orthese zur Stabilisierung des Beckens, der Iliosacralgelenke und der Symphyse.

SacroLoc_MalleoTrain_MalleoLoc_Fach_210x280_de_4c_100916_FINAL.indd 1 16.09.2010 17:53:28

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EDITorIal

am 3. oktober 2010 feierten wir den 20. Jahrestag der Deutschen Einheit. Mich persönlich berührt die Überwindung der Trennung von ost und West noch immer. Gemeinsam mit meinem Vater bin ich 1949 vor dem unternehmerfeindlichen Druck der sowjetischen Besatzungsmacht geflohen. Meine Wurzeln habe ich jedoch nie verges­sen. Der Mauerfall am 9. November 1989 und der damit verbundene Vereinigungsprozess ermöglichten es mir, den Namen Bauerfeind wieder mit Zeulenroda zu verknüpfen. Ich wollte mitwirken, bei dem, was da im osten begann, wollte meinen landsleuten vor ort neue Perspektiven ermöglichen. Und dafür habe ich auch reichlich lohn zurück erhalten: Den Erfolg, den das Unternehmen Bauerfeind heute hat, verdankt es nicht zuletzt seinen engagierten Mitarbeitern!Die Bereitschaft, immer wieder Neues zu wa­gen, spiegelt sich auch in unseren Produkt­entwicklungen und Dienstleistungskonzep­ten wider. Dabei hat Qualität stets höchste Priorität. In dieser ausgabe desBauerfeindlife-Maga-zins stellen wir Ihnen unsere Messtechnolo­gie Bodytronic vor. Nur perfekt angemes­

sene und auf die Bedürfnisse des Trägers angepasste Hilfsmittel garantieren volle Wirksamkeit. Daher setzt Bauerfeind auf innovative Mess­ und Versorgungssysteme, die den Therapieerfolg nachhaltig unter­stützen. Mit moderner, zukunftsweisender Technik können Fachhändler zudem einen deutlichen Imagegewinn erreichen und sich von ihrem Umfeld abheben. Der Kreis schließt sich, wenn Messwerte aus der Praxis bei Produktverbesserungen einfließen. Ein Beispiel ist unser Größensystem Perfect­Fit, das wir auf Basis von Daten aus rund 50.000 Image 3D­Messungen optimieren konnten.auf dem Titel dieses life-Magazins begegnetIhnen das australische Graue riesenkänguru, denn es steht für Sprungkraft schlechthin: Um Patienten zu helfen, nach einer Sprung­gelenkverletzung schnell wieder fit und aktiv zu werden, haben wir unser Produktspektrum im Bereich Sprunggelenk erweitert. Durch die optimierung der Stabilorthese Malleoloc und die neue aktivbandage MalleoTrain Plus verfügen Verordner jetzt auch über wirkungs­volle Möglichkeiten für eine frühfunktionelle Therapie des Sprunggelenks.

Wussten Sie eigentlich schon, dass Bauer­ feind auch individuelle lösungen zur Ver­sorgung von lipo­, lymph­ und lipo­lymph­ödemen anbietet? Das Flachstricksortiment Soralife stellen wir Ihnen in dieser ausgabe ebenso vor wie den Bauerfeind­literatur­service Phlebologie, mit dem Sie ohne großen aufwand über aktuelle Publikationen rund um die Diagnostik und Therapie von Venenleiden auf dem laufenden bleiben können. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der lektüre.

In diesem Sinne

Ihr Prof. Hans B. Bauerfeind

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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Sprünge von rund 10 Metern, was für das Graue riesen­känguru eine leichtigkeit ist, lassen jeden Weitspringer vor Neid erblassen. Um Patienten nach Sprung­gelenkverletzungen möglichst schnell wieder „auf die Sprünge“ zu helfen, bietet Bauerfeind mit der Malleoloc und der MalleoTrain Plus Produkte für die frühfunktionelle Therapie an.

Zum Titelbild

Qualität lässt sich (an)messen Nur ein Produkt, das optimal passt, kann optimal wirken. Bauerfeind bietet unter der Dachmarke Bodytronic zukunftsweisen­de Mess­ und Versorgungssysteme an.

Fokus Seite 10ImpreSSum:

BauerfeindlifeMagazinErscheinungsweise: dreimal pro JahrGedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

Herausgeber:Bauerfeind aG Triebeser Straße 16 07937 Zeulenroda­Triebes, Germany Tel. +49(0)36628­66­1000 [email protected]

Autoren und redaktionsbeirat dieser Ausgabe:Jürgen Baden, Kristina Bardele, Silvia Dethloff­Kuntze, Bernd Festerling, Simone Gebler, Christian Grimm, Friederike Jung, Peggy Kajrjakow, Michael Kießling, Katrin leber, august Sauerhammer, Dr. rainer Scheuermann, Michael Ullrich

Verlag und redaktion:mk publishing GmbH Döllgaststraße 7–9 86199 augsburg, Germany Tel. +49(0)821­34457­0 [email protected] gekennzeichnete artikel geben die Meinung des autors, nicht jedoch die des Herausgebers wieder.aus Gründen der besseren lesbarkeit wurde in der regel die männliche Schreibweise verwendet. Der Herausgeber weist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass sowohl die männ liche als auch die weibliche Schreibweise für die ent­sprechenden Beiträge gemeint ist.

Fokus: Qualität lässt sich (an)messen – Seite 10

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1. Bauerfeind Drachenboot­Cup

32 New York City Marathon 42,2 Kilometer Gänsehaut pur

35 Trekkingreise Bergauf, bergab auf La Gomera

36 Prof. Dr. Fritz Beske im InterviewBedarfsgerechte Gesundheits-versorgung

30 ErgoMove­Konzeptrundum-Versorgung für empfindliche Füße

31 Keine Scheu vor dem VerkaufenDer patient entscheidet

3 Editorial

4 Impressum

8 News

38 Termine

Momente Seite 6

Bewegung erleben Seite 32

Gesundheitswesen Seite 36

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Triathlet oliver Dreier

Fünf Fragen an … Seite 38

Handel & Technik Seite 30Medical Seite 16

Prof. Dr. Jens Ellrich und Physiothera­peut Klaus Eder erläutern ihren Standpunkt zu Propriozeption

Standpunkt Seite 18

16 Sacroloc bei Bänder­ und GewebeschwächeStabilität im Gefüge

20 Sprunggelenktherapie„Bewegung muss als positiv erkannt werden!“

21 MalleoTrain Plus und MalleolocDie akut prophylaktischen

22 VenoTrain micro postoperativKompressionsstrümpfe nach Knie-Op

24 VenoTrain soft SImpulse aus der praxis

26 lipo­lymphödem­Versorgung rasante Therapiefortschritte

28 Grundlagen der lymphtherapieerfolge erzielen und erhalten

29 Flachstrickproduktsortiment SoralifeWirksam und komfortabel

29 Informationsangebot für ÄrzteBauerfeind Literaturservice phlebologie

Frühfunktionelle Therapie – Seite 20

42,2 Kilometer Gänsehaut pur – Seite 32 „Die Mittel sind begrenzt“ – Seite 36

Impulse aus der Praxis – Seite 24

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Drachenstarker paddelspaß

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Man nehme 14 bis 25 Paddler, setze sie in ein Drachenboot – und los geht’s: Spaß und Teamgeist standen im Vordergrund beim 1. Bauerfeind Drachenboot­Cup im Sommer 2010 auf dem Moselstausee in Koblenz. Dabei wurde in unterhaltsamen rennen bewiesen, dass Drachenboot­Sport ein Vergnügen für

jedermann ist. Wer sich das Bauerfeind­Drachenboot in Koblenz gern für eine ausfahrt mit Kollegen, Kunden oder der Sportgruppe ausleihen möchte, erhält nähere Informationen dazu bei Pina Hagemann­Tocci (pina.hagemann­[email protected]).

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NEWS

Bauerfeind im NetzPer Mausklick Fachwissen für den arzt Bauerfeind präsentiert seinen Webauftritt im neuen Design. Bei der Überar­beitung der Internetseiten wurde aber nicht nur der „Farbanstrich“ erneuert. Noch übersichtlicher und einfacher in der Handhabung, bietet die Website umfassende Fachinformationen für den arzt: Neben technischen und Pro­duktdetails sind Indikationen und Hilfsmittelnummern abrufbar. In einem passwortgeschützten Bereich wird außerdem Zugriff auf Studien und den Bauerfeind­literaturservice gewährt. Mediziner melden sich dafür mit einem eigenen, von Bauerfeind vergebenen Passwort oder über das Zugriffssystem DocCheck an. Dieser universelle Kennwortdienst gewährt im medizinischen Umfeld onlinezugang zu Informationen, die allein für Fachkreise bestimmt sind – und das mit nur einem Passwort. Die neue Website ist erlebbar unter www.bauerfeind.com.

VenoTrain business Fit für einen langen Tag langes Stehen oder Sitzen gehört für viele Berufstätige zum alltag. Mögliche Folgen dieser einseitigen Belastung sind schwere und schmerzende Beine, nachlassendes leistungsver­mögen, Krampfadern und ein deutlich erhöhtes Thrombose­risiko. Eine stilgerechte lösung zur Behandlung und Vorbeu­gung von Venenleiden bietet der neue VenoTrain business im klassischen Herrenstrumpfdesign. Die feine rippoptik des Kompressionsstrumpfs und das gedeckte Farbsortiment erfüllen den anspruch nach seriöser Eleganz. Erhältlich in zwei Kompressionsklassen, verbindet der VenoTrain business medizinische Wirksamkeit mit hohem Tragekomfort: Die Kombination von Baumwolle und Tactel leitet Feuchtigkeit nach außen ab, und eine verstärkte, antimikrobielle Fußsohle garantiert ein langanhaltend frisches und gesundes Fußkli­ma. Ein extrabreiter abschlussbund und das Größensystem Perfect­Fit von Bauerfeind bieten zuverlässigen Sitz, ohne einzuengen. So bleiben die Beine auch nach einem langen Tag im Büro oder auf Geschäftsreise spürbar länger fit. Weitere Informationen unter www.bauerfeind.com.

Präqualifizierung

Nach monatelangen Verhandlungen zwischen den Vertretern der leistungserbringerorganisationen und dem Spitzenverband der Krankenkassen wurde im Sommer die rahmenvereinbarung zur Prä qualifizierung abgeschlossen. Nun stehen die wesentlichen Verfahrensregelungen für den Präqualifizierungsprozess fest. Die Strukturen und abläufe sind definiert, aber auch der rechtsschutz gesichert. Zeitnah werden produktgruppenspezifisch die räumlichen, technischen oder personellen anforderungen verabschiedet und veröffentlicht. Eine erfolgreiche Präqualifizierung bietet zukünftig die Möglichkeit, in einem arbeitsschritt allen Kostenträgern den

Nachweis zur Versorgungskompetenz in den erfassten Produktberei­chen erbringen zu können. Der rechtlich mögliche Einzelnachweis über diese Befähigung gegenüber der jeweiligen Krankenversiche­rung erscheint dagegen zeitaufwendig und arbeitsintensiv. Tipp: Betriebe sollten dringend auf die Informationen ihrer Fach­verbände achten. antworten auf Fragen rund um die Präqualifizierung finden sich auch unter www.bauerfeind.com/praequalifizierung sowie weitere Informationen unter www.gkv­spitzenverband.de/ Hilfsmittel_Praequalifizierung.gkvnet. Bi

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rahmenvereinbarung abgeschlossen

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NEWS

VenoTrain micro ModefarbenHeißer Trend für kühle TageEgal, ob im Büro oder in der Freizeit – bunte Kompressionsstrümpfe fallen ins auge und machen ihre Trägerin zum Blickfang. Das Farbspektrum der VenoTrain micro Modefarben für die Herbst­ und Wintersaison 2010/2011 orientiert sich an den Trends der internationalen laufstege: Das vornehme, steingraue „stone“, das kräftige „oliv“ und das feurige „chili“ setzen an kühlen Tagen modische akzente. abgerundet wird das angebot modischer Kompres sionsstrümpfe durch neun Standardfarben und den VenoTrain look, den Strumpf mit dem edlen Glanz. Für aktionen mit den Modefarben hält Bauerfeind für den Fachhandel um­fangreiche Werbemittel bereit – vom dekorativen DIN­a1­Poster bis hin zum attraktiven „lookbook“, das unterschiedliche Modekombinationen sowie Stoff­ und Schmucktipps enthält. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Servicenummer 0800-001 05 10 oder bei Ihrem zuständigen außen­dienstmitarbeiter.

Neu im Bio­Seehotel Zeulenroda

Heilfasten für GesundeSeit oktober 2010 bietet das Bio­Seehotel Zeulenroda VITal FaSTEN an, eine Mischung aus ganzheitlichen anwendungen im milden Zeulenrodaer Klima, innerer reinigung und gezielten Wellnessangeboten. Innerhalb von zehn Tagen erfährt der Körper durch eine ausgewogene Kombination von Ent­schlackung, reinigung und Umstimmung geistiges und körperliches Wohlbe­finden. Für das „Heilfasten für Gesunde“ hat sich das erste Bio­Kongresshotel Deutschlands Kompetenz ins Haus geholt: Die Fasten­ und Gesundheitstrai­nerin Claudia Franke verfügt über umfangreiches Wissen hinsichtlich des na­turkundlichen Fastens in Verbindung mit speziellen, regional therapeutischen Behandlungsmethoden und medizinischer Erfahrung. Unterstützt wird sie von einer anerkannten Physiotherapeutin. Das VITal FaSTEN ist ein weiterer Schritt des Bio­Seehotels auf dem Weg in rich­tung Gesundheit und Prävention, betriebliches Gesundheitsmanagement und aktivurlaub. Weitere Informationen unter www.bio-seehotel-zeulenroda.de.

Hüftorthese SofTec Coxa Ersatzteilangebot erweitert Neben dem Kleinteilebeutel und der oberschenkelbandage ist ab sofort auch das Hüftgestrick der Multifunktionsorthese SofTec Coxa in allen drei Größen separat bestellbar und kann prob­lemlos ausgetauscht werden. Das atmungsaktive Hüftgestrick umschließt die Beckenfassung und wird wie die oberschenkelbandage mit Klettverschlüssen angelegt. Die bewegungslimitierende Hüftorthese SofTec Coxa kommt in der postoperativen Therapie zum Schutz vor luxationen nach Hüft­TEP zum Einsatz. Durch die anatomisch geformte, im Hüftgestrick integrierte Beckenfassung lässt sich die orthese einfach und exakt auf den Beckenkämmen positionieren. Das monozentrische orthesengelenk mit anatomisch korrektem Drehpunkt sichert den korrekten Sitz und ermöglicht eine optimale Führung des Hüftgelenks. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Servicenummer 0800-001 05 20.

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Passgenaue Hilfsmittel sind die Grundvoraussetzung für eine optimale Therapie und eine hohe Zufriedenheit bei Patienten und Ärzten. Bauerfeind bietet unter der Dachmarke Bodytronic eine zukunftsweisende Mess­ und Versorgungs­plattform für die Bandagen­, Kompressions­, Einlagen­ und Schuhversorgung.

Seien es faltenwerfende Kompressions­strümpfe oder schlecht sitzende Bandagen, nicht selten führen an und für sich hoch­qualitative und technologisch ausge­reifte Hilfsmittel nicht zum gewünschten Therapieerfolg – schlichtweg, weil sie nicht optimal passen bzw. nicht optimal ausgewählt wurden. Bauerfeind lässt es im Hinblick auf den eigenen Qualitätsanspruch nicht mit der Entwicklung und Produktion hochwertiger Hilfsmittel bewenden, sondern gibt Versorgern auch die entsprechenden Möglichkeiten an die Hand, diese Produkte optimal anzupassen. Der positive Neben­effekt: Fachhändler unterstreichen durch den Einsatz moderner Technologien ihre Kom­petenz, erreichen einen Imagegewinn durch Qualitätstransparenz und gewinnen neue Netzwerkpartner.

Bauerfeind Bodytronic im ÜberblickUnter der Dachmarke Bodytronic vereinen sich jetzt die bestehenden und die neu hinzugekommenen Bauerfeind­Messsysteme. Diese zeichnen sich durch ein breites Einsatzspektrum aus, welches alle Bauer­feind­Versorgungsbereiche einschließt.So wurde die Bodytronic­Gerätefamilie im Frühjahr 2010 mit einem mobilen Blue Tooth basiertem licht­reflektionsmesssystem (lrr) erweitert, mit dem die venöse Wieder­auffüllzeit und die Pumpleistung gemes­sen werden können. Daneben gehören die etablierten Einzelmesssysteme zur Erfassung von Beinumfangsmaßen, Fußdrücken und der Wirbelsäulenmobilität weiterhin zum Bodytronic­Portfolio. Neuzugänge bilden die integrierten Messplattformen, die mehrere Messfunktionen in einem Gerät vereinen. Mit ihnen ist es bei Bedarf erstmals möglich,

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Bauerfeind Bodytronic

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Bodytronic600isteinGanzkörper-scannermitFuß-druckmessung.

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mehrere Hilfsmittel, wie z. B. Schuhe, Einla­gen und Kompressionsstrümpfe, aufeinander abgestimmt anzumessen. Je nach Einsatz­wunsch und ausführung können diese Messsysteme sowohl mobil transportiert als auch integriert in das Bauerfeind Waren­präsentationssystem oder als Shop­in­Shop­ Variante geliefert werden. Dadurch eröffnet Bodytronic dem Fachhandel neue Einsatz­möglichkeiten (z. B. Sportfachhandel) bzw. dient der verbesserten repräsentation von Qualität und leistung gegenüber Kunden, Ärzten und Kostenträgern. Die neueste Bodytronic­Entwicklung aus dem Hause Bauerfeind ist ein Ganzkörperscanner, der aufgrund einer neuartigen Kombination verschiedener Messtechnologien auch Körperteile wie arme ohne die bisherigen Messtextilien für eine Bandagenanmessung erfasst und versorgt. >>>

Die Bodytronic-Messsysteme

ursprüngliche Bezeichnung neue Bezeichnung

MediLogic (Fußdruckmessung)

Bodytronic 100

Venoscan (Venenrückflussmessung)

Bodytronic 200

Image 3D (Unterkörperscanner)

Bodytronic 300Teilkörperscanner für den Unterkörper

Teilkörperscanner bis inkl. Knie, mit Fußdruckmessung

Bodytronic 600Ganzkörperscanner mit Fußdruckmessung

NEU

NEU

KombinationausFotogrammetrieundLichtschnittverfahren:DerhybrideGanzkörperscannerBodytronic600kommtohneMesstextilienaus.

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Bodytronic300bietetdieMöglichkeitzurTeilkörpervermessungbisinklusiveKnie–mitFußdruckmessung.

produkte nach maß

GloboCAD expert(z. B. Trend Dynamic):

präzise CNC­gefräste Maßeinlage nach Vorgaben für indikationsge­rechte, individuelle Fußversorgung

Sportfräseinlagen (z. B. Golf): gefräste Weichschaumeinlage für sportartspezifische anforderun­gen; speziell geeignet für Golf, Inlineskating, Mountainbike, Skialpin und Fußball

GenuTrain maß aktivbandage zur Entlastung und Stabilisierung des Kniegelenks; anatomisches Formgestrick, inte­grierte viscoelastische Pelotte für schmerzlindernde Wechseldruck­massage

malleoTrain aktivbandage zur muskulären Stabilisierung des Sprungge­lenks; anatomisch geformte Pelotten am Innen­ und außenknöchel

VenoTrain micro zur aktiven Vorbeugung und Behandlung von leichten Venenleiden; weiches, blick­dichtes Material mit 50 Prozent Microfaser

VenoTrain business Kompressionsstrumpf für Herren in Ccl 1 und 2; atmungsaktiver Materialmix; verstärkte, antimikrobielle Fußsohle und extrabreiter abschlussbund (siehe S. 8), individuelle Fußversorgung

Bodytronic­Messsysteme spielen ihre besonderen Stärken bei denjenigen Produkten aus, die sich hochgradig individualisieren lassen. Beispiele:

Technik, die überzeugtFachhändler erhalten durch den Einsatz dieser Systeme exakte und reproduzierbare Messergebnisse mit voller 3D­Information. Über die anbindung an einen online­Konfi­gurator werden sie bei der Größenermitt­lung, Konfiguration und Bestellung des passenden Produkts unterstützt. alle Bauerfeind­Messsysteme arbeiten mit der

gleichen Software. Diese sorgt im Hinter­grund für den Datenaustausch zwischen den einzelnen Messsystemanwendungen. So müssen künftig beispielsweise Patienten­daten nur einmal in einem System erfasst werden, zudem lassen sich Dokumentationen von Versorgungsleistungen zusammenfas­sen. Die reproduzierbaren und dokumentier­ten Messergebnisse erleichtern nicht nur das Qualitätsmanagement, sondern dienen auch als Instrument für den auf­ und ausbau von

Kontakten mit Ärzten, Physiotherapeuten etc.

Bereitschaft zur eigenleistung steigtPatienten gewinnen durch den Einsatz moderner Messtechnik mehr Vertrauen in das verordnete bzw. selbst erworbene Hilfsmit­tel. Sie sind eher bereit, eine hochqualita­tive Versorgung zu wählen, auch wenn dies

mit einer höheren Eigenleistung verbunden ist. Wer zukunftsweisende Technik einsetzt, erzielt einen deutlichen Imagegewinn und hebt sich von seinem Umfeld ab. Die Kombination aus moderner Messtechnolo­gie mit handwerklicher Qualitätsarbeit und serviceorientierten Dienstleistungen kann daher auch langfristig zur Existenzsicherung beitragen. †

VisualisierteMessergebnis-seerleichterndasKunden-gespräch.

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life im Gespräch mit Dr. Gerd Ebert, Bereichsleiter Messtechnologie bei Bauerfeind

„Bodytronic schafft Alleinstellungs-merkmal“

Nachgefragt

WasbedeutetBodytronicfürBauerfeind?Dr. ebert: Bodytronic steht für garantierte Wirksamkeit und ein durchgängiges Versor­gungskonzept. Nur ein Produkt, das genau passt, kann 100­prozentig wirken. Mit den Bodytronic­Messsystemen von Bauerfeind schaffen wir ein alleinstellungsmerkmal für unsere Fachhändler. Sie können ihren Kunden eine exakte Vermessung und indi­viduelle anpassung bieten, alle Messdaten und leistungen für das interne und externe Qualitätsmanagement dokumentieren und zugleich Kompetenz und Qualität für den Endkunden sichtbar machen. Durch den Technologieausbau bieten wir unseren Fachhändlern Chancen für Wachstum und geschäftlichen Erfolg in einem sich immer schneller verändernden Gesundheitssystem.

WelcheReaktionenbekommenSievondenFachhändlernzudenbereitsbestehendenBodytronic-Messsystemen?Dr. ebert: Nicht von ungefähr haben 90 Prozent aller Bauerfeind­Qualitätspartner mindestens eines unserer Messsysteme er­folgreich im Einsatz. Generell sind die meis­ten Fachhändler sehr aufgeschlossen für neue Technologien und schätzen sowohl die Bauerfeind­Messtechnik als auch unseren Service­Support. Ein sehr positives Feedback haben wir beispielsweise bei Image 3D zur Umstellung von Kamera­ auf Videotechnik erhalten. Die Vereinfachung hat zu einem noch stärkeren Nutzungsverhalten deutlich beigetragen. Und auch zu VenoScan waren

die reaktionen – etwa auf der orthopädie + reha­Technik 2010 – durchweg positiv, da dieses Messsystem speziell auf die Bedürf­nisse unserer Fachhändler abgestimmt ist. Wie immer bei Neuentwicklungen bekom­men wir direkt Vorschläge für Produktver­besserungen und Funktionserweiterun­gen. Nicht zuletzt sind die integrierten Bodytronic­Messsystemlösungen aufgrund von anregungen und Bedürfnissen unserer Fachhändler entstanden.

WiekameszumNamenBodytronic?UndwelcheIdeesteckthinterderEntwicklungkombinierterMesstechnologien?Dr. ebert: „Body“ steht für den Körper, „Tronic“ für die Technik. Mit dem zusammen­gesetzten Namen wollen wir verdeutlichen, dass wir Gesundheit und Therapie in einem gesamtheitlichen ansatz verstehen, da viele Symptomatiken nicht isoliert betrachtet werden können. Mit Bodytronic verfolgen wir einen ansatz, der die Kombination von mobilen und stationären Komponenten erlaubt und modular erweiterbar ist. Ein wesentlicher aspekt bei der Weiterent­wicklung des Ganzkörperscanners Body­tronic 600 war, die bisherigen restriktionen unserer 3D­Körpererfassung, wie beispiels­weise die limitierung auf den Unterkörper, zu überwinden. Unsere bisherige Technik, die digitale Fotogrammetrie, ist kalibrie­rungsfrei und dadurch einfach zu bedienen, bedarf aber Messtextilien und ist daher nur für den Unterkörper praktikabel. Deshalb entstand die Idee eines hybriden Systems

aus Fotogrammetrie und lichtschnittverfah­ren. Mit Bodytronic 600 sind wir nun sehr flexibel in der Erkennung von Körperteilen – und in Kombination mit der Fotogram­metrie auch kalibrierungsfrei. Ein weiterer bedeutender Punkt ist die einheitliche Bediensoftware aller integrierten Mess­system­Module.

KönnenSieeinenAusblickbezüglichderMarkteinführungvonBodytronic600geben?Dr. ebert: Momentan führen wir erste Installationen bei Pilotpartnern in Deutsch­land durch bzw. bereiten diese vor. Hier wollen wir das System in seiner höchsten ausbaustufe unter alltagsbedingungen im alltag testen. Diese umfasst die Vermessung medizinischer Kompressionsstrümpfe bzw. ­strumpfhosen, Bandagen für Knöchel, Knie und Ellenbogen sowie für die Einlagen.Unsere Pilotkunden sind Bauerfeind Quali­täts partner und testen das System nicht ausschließlich auf Funktionalität, Bedien­freundlichkeit und Kundenakzeptanz, sondern auch neue Marketingstrategien zur geschäftlichen Weiterentwicklung. Nach erfolg reicher Pilotphase wird das neue Bodytronic­System – voraussichtlich im 2. Quartal 2011 – einem weiteren nationalen Händlerkreis zugänglich gemacht, bevor wir mit der internationalen Einführung starten.Ziel des weiteren Funktionsausbaus sind sowohl die Erfassung und Interpretation von Thoraxdaten als auch des kompletten arm­ und Schulterbereichs für eine noch umfas­sendere Versorgung. †

Dr.GerdEbertschätztdenganzheitlichenAnsatzvonBodytronic.

WeitereInformationen

zu den Bodytronic­Messsystemen erhalten Sie unter www.bauerfeind.com. Bei Fragen wenden Sie sich an die Servicenummer 0800-001 05 10 oder an Ihren zuständigen außendienstmitarbeiter.

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Der Ganzkörperscanner Bodytronic 600 wird derzeit von Pilotkunden getestet. Für lifeerzählen drei von ihnen, warum sie auf die neue Messtechnologie setzen wollen. Zwei weitere Häuser können bereits über Praxiserfahrungen mit dem Bodytronic­Teilkörperscanner berichten.

„Wir leben von der Qualität!“Aus dem Fachhandel

lange hat sich Martin Quetscher, Geschäfts­führer des Mainzer Sanitätshauses Frohn­häuser, beim Einsatz von Messtechnologie „eher bedeckt gehalten“: „Diese macht nur Sinn, wenn es keine reine Show ist. Zwar lässt sich auch mit einem Showeffekt bei technikbegeisterten Menschen ein gewisser Umsatz generieren. aber wenn die Technik dem Qualitätsanspruch nicht gerecht wird, verschwindet sie über kurz oder lang im lager.“ Das neue Bodytronic 600 hat ihn nun doch neugierig gemacht: „Damit erhoffe ich mir, qualitativ bessere Messergebnisse zu erhalten und die Dokumentation zu erleich­tern. Ich wollte daher unbedingt gleich als Pilotkunde mitmachen, um meine Qualitäts­

ansprüche durchsetzen zu können.“ Ganz auf Messtechnik hat das Sanitätshaus Frohnhäu­ser bislang freilich nicht verzichtet, etwa bei Fußdruckmessungen und Haltungsanalysen. „Jetzt will ich mit Bodytronic unter anderem auch in der phlebologischen Versorgung den Kreislauf schließen, um einen Qualitätsvor­sprung zu bekommen und mich zu positio­nieren“, so Martin Quetscher. „Wir können keine Kostenführerschaft erreichen, sondern Qualitätsführerschaft. Wir leben schließlich von der Versorgungsqualität.“

exakte, reproduzierbare DatenFür lars Grun, Geschäftsführer der ortho­pädie­Technik Schreiber und Ebert GmbH in Frankfurt, hat Messtechnologie schon von anfang an einen hohen Stellenwert. „Vom Ganzkörperscanner verspreche ich mir, dass er viele arbeitsschritte vereinfacht.

Mit wenigen Schritten bekomme ich alle relevanten Maße. Die Daten des Kunden sind gespeichert und jederzeit aufrufbar.“ Damit habe er auch referenzmaße gegenüber dem Kostenträger, beispielsweise wenn aufgrund von körperlichen Veränderungen eine Neu­

versorgung erforderlich wird. Einen großen Vorteil sieht er in der Ermittlung exakter, reproduzierbarer Daten: „Wir sind allein sie­ben Mann im Sanitätshaus, die Maß nehmen. Der eine misst einen Zentimeter höher, der andere einen Zentimeter tiefer – und schon komme ich nicht mehr zum gleichen Ergeb­nis.“ Dass moderne Technik bei den Patien­ten gut ankommt, weiß er auch aus seinen bisherigen Erfahrungen mit Medilogic und Image 3D: „Messdaten aus dem Computer stufen die Patienten als verlässlicher ein. Und durch die anbindung an das Bestell­system kann ich dem Kunden sofort sagen, das Produkt ist verfügbar und ist zum Termin xy da. Mit einem fixen Termin fühlen sie sich besser beraten.“ Image 3D bescherte ihm auch schon überraschend Kontakt mit dem Uniklinikum Frankfurt: „Sie haben Patienten nach der anamnese zur 3D­Vermessung zu uns geschickt, um referenzmaße für die folgende Therapie zu haben.“ an Body­tronic 600 gefällt ihm besonders, dass das System ohne Messtextilien auskommt.

ein System für allesauch Dirk Wilstermann, Mitglied der Ge­schäftsführung, Stolle Sanitätshaus – Cen­trum für technische orthopädie Herbert D. Stolle GmbH & Co. KG, Hamburg, freut

sich auf Bodytronic 600: „Es ist das erste Gerät, das verschiedene Versorgungsberei­che berücksichtigt. Dadurch vermeide ich Schnitt stellenproblematiken, die ich habe, wenn ich mit verschiedenen Systemen arbeite, sowie Mehrfachanlagen der Patienten.“ Nicht selten habe er Patienten, die sowohl im Bereich Kompression oder Bandagen ver­sorgt würden als auch im Bereich Einlagen. Für die Kunden sei es sehr viel angenehmer, nur einmal vermessen zu werden. Neben der Zeitersparnis schätzt er das einfache Daten­management. Stolle hat in Norddeutschland 24 Filialen. „Natürlich wird nicht jede Filiale mit der kompletten Messtechnik ausgestattet. Bei Wechselversorgungen sind jedoch die in der Zentrale hinterlegten Daten schnell zugänglich.“ Und auch Mitarbeiterwechsel könnten durch den einheitlichen Datenpool schneller kompensiert werden. „Der Standort

für das neue System wird gerade zusammen mit der Fa. Bauerfeind ausführlich analy­siert. Zur auswahl stehen hier sowohl unsere Filiale ‚Vital Welten‘ in Hamburg­rothenbaum mit einer bereits bestehenden guten Infra­struktur als auch eine neu zu beziehende Filiale in Hamburg­Blankenese, so dass wir den benötigten Platz bei der Planung gleich entsprechend berücksichtigen können“, sagt Dirk Wilstermann. Und er ist überzeugt: „Das System schafft Vertrauen beim Patienten. Die moderne Technik misst nicht nur exakt, sondern macht die Messtechnik auch für die Kunden transparenter. Wenn sich das Gerät bewährt, werden wir sicherlich darüber nach­denken, auch ein zweites Gerät zu platzieren.“

MartinQuetscher,GeschäftsführerdesSanitätshausesFrohnhäuser,Mainz.

LarsGrun,Ge-schäftsführerderOrthopädie-TechnikSchreiberundEbertGmbH,Frankfurt.

DirkWilstermann,MitgliedderGeschäftsführung,StolleSanitätshaus–Centrumfürtech-nischeOrthopädieHerbertD.StolleGmbH&Co.KG,Hamburg.

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FoKUS

Ansprache neuer KundengruppenEinen neuen Weg der Kundenansprache ist Thomas Schneider, Geschäftsführer der orthopädie­Technik Schindewolf + Schneider Gbr in Eisenach, gegangen. Seit april 2010 steht ein Teilkörperscanner Bodytronic 300 mit Fußdruckmessung als Shop­in­Shop­System beim örtlichen Intersport Schwager und bietet sportbegeisterten Kunden Sport­ausrüstung nach Maß. Dank der modernen Messtechnik erhält der Sportler eine indivi­duell auf ihn abgestimmte Kombination aus Schuh, Einlage und Kompressionsstrumpf. „Mit wenig aufwand lassen sich die aus­

stattungsmerkmale der laufschuhe darstel­len“, erklärt Thomas Schneider. „Ich kann aufzeigen, wo Fehlstellungen am Fuß sind und warum es gerade dieser Schuh ist und nicht der andere.“ Bei Fehlstellungen bringt er eine Einlagenversorgung mit ins Spiel. „Für unser Sanitätshaus bedeutet der Einsatz von Bodytronic in Kooperation mit Inter­sport einen Image gewinn und neue Kunden. Wir machen durch die moderne Technik bei einer sportbegeisterten Kundenklientel auf orthopädische Hilfsmittel aufmerksam, die nicht in das normale Sanitätshaus kommen würden. Und die dennoch bereit sind, im Ein­zelhandel in ihre Gesundheit zu investieren. Unter dem Motto ,Gesund durchs leben!’ ”Im eigenen Sanitätshaus kommen der­zeit Medilogic, VenoScan und das „alte“ Image 3D zum Einsatz, „das aber sicher bald aufgerüstet wird“. „Der innovativen Computertechnik wird mehr vertraut als dem herkömmlichen anmessen per Hand durch

die Mitarbeiterinnen“, so Thomas Schneider. Zudem sank die reklamationsquote. Die mo­derne Technologie zahlt sich bei Schindewolf + Schneider aus: „Wir bieten mehr Qualität, Service und Know­how, das wissen auch unsere Kunden zu schätzen.“

unterstützung für den FreiverkaufSeit anfang 2010 steht ein Bodytronic 300 (inklusive Fußdruckmessung) in der rosen­heimer Filiale der Spörer aG. „Hauptsächlich nutzen wir das System, wenn sich Kunden für einen lauf­, Golf­ oder Skischuh von Ertlrenz interessieren, die wir mitvertreiben, auch in Kombination mit GloboCaD­Einlagen.

läufer gehen bei mir in der regel auch mit Kompressionsstrümpfen raus“, erklärt Josef Greipl, regionalleiter Chiemgau/Inntal der Spörer aG. „Dank der grafischen Darstellung der Messergebnisse kann ich den Kunden die Druckverhältnisse am Fuß, erforderliche Einlagenanpassungen oder die Spezifikatio­nen des geeigneten Schuhmodells besser veranschaulichen.“ Für eine solche Vermes­sung mit anschließender Beratung nimmt

sich Josef Greipl pro Kunde rund 40 Minuten Zeit. „allerdings muss im Vorgespräch klar sein, auf welche art von Versorgung es hinauslaufen soll. Bei einer Standardeinlage bringt eine solche Messung nichts, da die meisten generierten Daten eh nicht mit in die Fertigung einfließen.“ Das System hat sich Josef Greipl nicht ohne Grund einbauen lassen: „Die Kassenleistungen werden immer weniger. Wir müssen schauen, dass wir uns Systeme ins Haus holen, die auch auf den Freiverkauf abzielen. In Zukunft werden sich Sanitätshäuser stärker zu Dienstleistungs­zentren wandeln.“ Man müsse den Kunden mehr bieten als die reine rezeptbearbei­tung, unter anderem auch mit technischen Hilfsmitteln. „Nur mit so etwas kann man auch hochwertige Produkte verkaufen! Mit einem Trittschaum oder einem Blauabdruck braucht keiner mehr anzufangen, der für eine Einlage 90 Euro Eigenbeteiligung vom Kunden verlangt.“ In rosenheim geht die rechnung auf. Bis august konnte Josef Greipl seinen Umsatz mit Bauerfeind­Einla­gen im Gegensatz zum Vorjahr um 75 Pro­zent erhöhen. „Wir paaren die Messergeb­nisse mit orthopädischem Hintergrund­ und anatomischem Fachwissen, das wir in unse­rer Berufssparte haben, und die leute sind uns da ziemlich dankbar“, sagt Josef Greipl, der gerade die Fortbildung „Technische Sportorthopädie“ absolviert. Mittlerweile hat ihm die Geschäftsleitung schon avisiert, dass sie die komplette Einlagenlinie aus rosenheim inklusive Preisgestaltung auch in den anderen 18 Spörer­Filialen einsetzen will. „Das ist eine schöne Bestätigung.“ †

ThomasSchneider,GeschäftsführerderOrthopädie-TechnikSchindewolf+SchneiderGbR,Eisenach.

JosefGreipl,RegionalleiterChiemgau/InntalderSpörerAG,Ingolstadt.

JosefGreiplvermisstinderRosenheimerFiliale.

SeitApril2010stehtderBodytronic300(inklusiveFußdruckmessung)vonSchindewolf+SchneideralsShop-in-Shop-SystembeiIntersportSchwagerinEisenach.

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Menschen mit Hypermobilitätssyndrom sowie Schwangeren eröffnet die Sacroloc neue optionen der Versorgung: Der gesamte Beckenring kann durch die orthese stabilisiert und dadurch beschwerdefrei gehalten werden.

Stabilität im GefügeSacroLoc bei Bänder- und Gewebeschwäche

Beckenring wird von einem leistungsfähigen Bandapparat unterstützt. Wenn das Gefüge jedoch in einem gelockerten Zustand – wie er bei Hypermobilität auftritt – konstanten Dehnbewegungen ausgesetzt wird, ist es für Beschwerden besonders anfällig. Zudem hatten zwei der drei Patientinnen Schwan­gerschaften hinter sich. Die dadurch auftre­tenden Bandlockerungen aufgrund hormo­neller Veränderung können post partum die Beschwerden an der Symphyse und am ISG noch verstärken. „auch degenerative Ein­flüsse waren bei den drei Patientinnen nicht auszuschließen“, ergänzt Dr. Ferrari.

entlastung, Stabilisierung, Schmerzruhigstellung„Die Sacroloc wurde von den Frauen dankbar angenommen“, schildert die orthopädin. „Schon unmittelbar nach dem ersten anlegen der orthese verspürten alle drei

Zu viel Bewegung schadet selten, zu viel Beweglichkeit schon. Wenn sich Gelen­ke oder knöcherne Verbindungen durch Gefügebandlockerungen aufweiten und über das alters­ und geschlechtsbezogene Maß hinaus bewegt werden, können beträchtliche Schmerzen die Folge sein. Frauen sind davon stärker betroffen als Männer. Unklar ist die Ursache der Überbeweglichkeit, vermutet wird eine genetische Disposition. Zwar kommt ihr kein „Krankheitswert“ an sich zu – vom Hypermobilitätssyndrom Betroffene, darunter vermehrt Frauen nach Schwanger­schaften, klagen jedoch häufig über starke Beschwerden im Beckenbereich. Beispiele aus einer ärztlichen Praxis sowie aus einem Geburtshaus zeigen, wie diesem Personenkreis mit der Sacroloc geholfen werden kann. Bei einer generalisierten Band­ und Gewebeschwäche rückt neben dem Iliosacralgelenk (ISG) das komplette

Beckengefüge in den Fokus der orthesen­wirkung.

Kombinationseffekte verursachen starke BeschwerdenDr. med. Carina Ferrari, aufsichtsratsvor­sitzende des orthonets NrW , niedergelas­sene orthopädin und Sportmedizinerin in Schwalmtal, hat im rahmen des „100 Physi­cians Program“ drei chronisch hypermobile Frauen zwischen 45 und 60 Jahren mit der Sacroloc behandelt. Beim „100 Physicians Program“ waren internationale Wirbelsäu­lenspezialisten aufgerufen, ihre Erfahrungen mit der Sacroloc einzubringen.„Meine Patientinnen litten alle an Instabili­tätsproblemen“, berichtet die Ärztin. Sowohl im ISG als auch im gesamten Beckenbereich traten Schmerzen auf. „auch an der Symphy­sis pubica verspürten die Frauen beim Gehen starke Beschwerden“, so Dr. Ferrari. Der

Dr.med.CarinaFerrari,niedergelasseneOrthopädinundSportmedizinerin,testetedieSacroLocbeidreichronischhypermobilenPatientinnen.

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Patientinnen eine Erleichterung.“ Getragen wurde die Sacroloc vier bis acht Wochen. Die rückmeldungen der Patientinnen bezo­gen sich vor allem auf die positive Wirkung der orthese: Sie entlaste, stabilisiere das Becken und lindere den Schmerz. Hierfür sei neben der Beckenstabilisierung auch die sanfte Massagewirkung der Noppen auf den

beidseitig des ISG aufgebrachten Pelotten verantwortlich, so die Ärztin. „aber auch der Tragekomfort ist gut“, beobachtete sie. Dafür ausschlaggebend sei der „feste Sitz direkt unter dem Beckenkamm“. Die orthese zeige kaum Tendenz zum rutschen. Von den Patientinnen ist bekannt, dass sie die Sacro­loc auch heute noch intermittierend tragen. Die Ärztin ist begeistert: Durch die gute Compliance und die schnelle Wirksamkeit der orthese eröffnen sich neue Möglich­keiten in der Behandlung des Hypermobi­litätssyndroms. Bisher, so Dr. Ferrari, blieb ihr meist nur die Sklerosierung des ISG als Mittel der Wahl. „Von Fall zu Fall kamen auch Beckengurte zum Einsatz, wie man sie in Schwangerschaften gelegentlich benutzt. Diese sollten die Problemzonen fixieren und dadurch Beschwerden lindern“, beschreibt sie die unspezifische Vorgehensweise. alternativen gab es kaum: Von einer reinen Manualtherapie rät die orthopädin ab, da Bänder und Gewebe bei Hypermobilität we­nig rückstellkräfte besäßen. auch Infiltra­tionen seien nicht angezeigt. Hingegen soll­te zusätzlich Physiotherapie, insbesondere Beckenbodengymnastik, als Stabilisierungs­maßnahme angewendet werden, um so den Einsatz der Sacroloc zu unterstützen.

Druck auf die SymphyseUnterstützung erfuhr die Sacroloc jüngst auch beim Einsatz an einem weiteren Perso­nenkreis: Barbara richardt vom Geburtshaus Soest empfahl die orthese zwar auch Frauen mit Bänderschwäche, allerdings waren diese jünger als die Patientinnen Dr. Ferraris – und schwanger. „Wir sehen in unserem Geburtshaus immer wieder Frauen, die mit fortschreitendem Bauchumfang mehr oder weniger große Beschwerden haben“, sagt Barbara richardt. „Sie machen zwar nur einen kleinen Prozentsatz von allen Schwangeren aus“, erklärt die Hebamme

weiter, „der leidensdruck der Betroffenen kann aber erheblich sein.“ Wobei „leidens­druck“ durchaus wörtlich zu nehmen ist: Wenn eine Schwangere durch das wachsende Kind in eine vorhandene lordose fällt, kann das Baby aufgrund der zunehmenden Ge­wichtsverlagerung sehr schmerzhaft genau auf die Symphyse drücken. Die hormonell gelockerten Bänder tun ein Übriges zum Schmerzgeschehen. auch andere Faktoren wie Übergewicht, Beckenschiefstand oder ISG­Symptomatiken können während der Schwangerschaft verstärkt Probleme bereiten. Von Gynäkologen verordnete Bauchbänder – allerdings zurückhaltend verschrieben – konnten nur bedingt abhilfe schaffen, so Barbara richardt.Der entscheidende Tipp kam von nebenan: Das Geburtshaus Soest ist in unmittelbarer Nachbarschaft einer orthopädischen Praxis angesiedelt. „Wir haben hier etwas Tolles für Euch“, waren die Worte, mit denen die Ärzte, die Sacroloc unterm arm, bei ihren Nach­

barinnen anklopften. Dann ging alles ganz schnell. „Wir haben sie gleich selbst angelegt und gemerkt, dass sie den Schwangeren hel­fen könnte“, erinnert sich Barbara richardt. „Die flexiblen Einstellungsmöglichkeiten der orthese sollten genug raum lassen für den dicker werdenden Bauch. Unsere haptonomi­sche ausbildung half uns bei der Einschät­zung.“ Haptonomie ist eine von Hebammen praktizierte Methode, durch Berührung Kontakt mit dem Kind aufzunehmen. Die ent­spannende Wirkung für die werdende Mutter soll eine weitestgehende Schmerzfreiheit ermöglichen. Nur die „Berührung“ zum Kind führt zu einer Entspannung. Die Hebammen lagen mit ihrer Einschätzung richtig: Zwei Schwangere ließen sich die or­these nach der Empfehlung des Geburtshauses von ihrem orthopäden verordnen. „Daraufhin konnten sie wieder relativ entspannt sitzen und gehen“, freut sich Barbara richardt für ihre werdenden Mütter. „Die Beschwerden waren deutlich reduziert.“ †

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„Schon unmittelbar nach dem ersten Anlegen der Orthese verspürten alle drei Patien-tinnen eine Erleichterung.“

(Dr.med.CarinaFerrari)

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WeitereInformationen

Fordern Sie den Arztfolder SacroLoc und den Verkaufsfolder SacroLoc unter folgender Servicenummer an: 0800­001 05 20. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.

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Klaus Eder ist seit 1988 Physiotherapeut der deutschen Fußball­Nationalmannschaft. Seit 1984 betreut er athleten bei den olympischen Spielen, 2004 übernahm er die physio­therapeutische leitung der deutschen olympiamannschaften.

„Ohne propriozeption kein präventives Training“

Der Therapeut

„Die Erkenntnis, dass im leistungssport Propriozeption bzw. propriozeptives Training einen entscheidenden Stellenwert besitzt, setzt sich mehr und mehr durch. Proprio­zeptives Training spricht vermehrt senso­motorische Vorgänge an. Es ist gleichzeitig Prävention und damit wesentlicher Be­

standteil jedes athletik­Trainings. Je besser peripheres und zentrales Nervensystem mit den Propriorezeptoren, vor allem mit den intraartikulären, verschaltet sind, desto höher der Verletzungsschutz. Zwar können die Zeiten, innerhalb derer Verletzungen auftreten – 20 Millisekunden etwa bei einer

Supination –, mit dem eigenen Schutzreflex nicht erreicht werden, jedoch verhindert die propriozeptive Fitness Schlimmeres. Die olympischen Spiele in Vancouver und die Fußball­Weltmeisterschaft in Südafrika haben gezeigt, dass Verletzungen meist nur noch aus Fremdeinwirkungen resultieren. In Südafrika haben wir uns Knie­ und Sprung­gelenkbandagen von Bauerfeind einfliegen lassen. Sie rekrutieren Exterorezeptoren in der Haut sowie rezeptoren in darunter­liegenden Strukturen. Diese Informationen werden über die intraartikulären Nerven an das Gelenk übermittelt. Neben dem mecha­nischen Stabilisierungseffekt wird somit das propriozeptive Feedback erhöht.

Fuß im geometrischen mittelpunkt Um in der akutphase einer Verletzung die Propriozeption wieder zu aktivieren, muss der Physiotherapeut zunächst den Kompressions­stress in den beteiligten neurovaskulären Strukturen beseitigen. Nur wenn diese pro­priozeptiven Bahnen durchgängig sind, kann mit der rehabilitation begonnen werden. Ge­nerell erleben konservative Therapieansätze im Zusammenhang mit Propriozeption eine renaissance. In der physiotherapeutischen Praxis ist eine geschlossene kinematische Übungsabfolge wichtig: Schnelles Drehen auf festem Untergrund sendet stimulierende Im­pulse an das Gelenk. Ein weicher Untergrund würde in dieser Phase nur Irritation statt Propriozeption bewirken. Später kann dann der Wechsel auf Wackelplatte oder Weich­gummimatte stattfinden. Entscheidend für die Gewinnung von Stabilität ist der aufbau der Becken­Bein­achse von unten. Wenn der Fuß mit seiner Vielzahl an Gelenken nicht im geometrischen Mittelpunkt steht, müssen Knie, Hüfte oder das ISG dies kompensieren. Hier können Bandagen und orthesen helfen. Ziel des Heilungsprozesses muss allerdings immer die eigene neuromuskuläre Steuerung sein.“ †

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Prof. Dr. med. Jens Ellrich ist Chief Medical officer der cerbomed GmbH in Erlangen. Der Physiologe ist zudem Wissenschaftler am Zentrum für Sensory­Motor Interaction

der Universität aalborg.

„Ohne propriozeption keine Sensomotorik“

Der Grundlagenforscher

„Unsere Informationen über Propriozeption sind oberflächlich lückenhaft. Wenn man nämlich Propriozeption als Tiefensensibi­lität bezeichnet, muss man sagen, dass die oberflächensensibilität um ein Vielfaches besser untersucht ist. Das liegt natürlich an der experimentell guten Zugänglichkeit der Haut oder unmittelbar darunterliegender Schichten. Trotzdem können keine Zweifel bestehen an der Existenz von propriozep­tiven rezeptoren und Nervenfasern in der Tiefe. Sie geben dem Körper auskunft über Muskelspannung, Druckverteilung im Gelenk und die lage im raum. aus der Grund­lagenforschung wissen wir, dass Motorik immer über Sensorik geregelt ist. Und ohne Propriozeption, ohne Eigenwahrnehmung also, gibt es auch keine Sensomotorik. aus­gleichsbewegungen wären demnach nicht möglich.

erarbeitung eines kontrollierten StudiendesignsUm die Theorie gewissermaßen vom Kopf auf die Füße zu stellen, hat Bauerfeind für die Entwicklung der neuen Malleoloc eine inter­disziplinäre Gruppe von Klinikern, Ingenieur­wissenschaftlern und Grundlagenforschern an einen Tisch gebracht. Ein kontrolliert klinisches Versuchsdesign sollte uns aus­kunft geben: Kann die Sprunggelenkorthese das propriozeptive Muster ändern? Kann sie durch Beeinflussung des sensomotorischen Netzwerks die auslösung des Hoffmann­re­flexes auf den Fußheber stärken? Kann diese aktivierung durch auslösung des Hoffmann­reflexes objektiviert werden? Tatsächlich: Unser Modell zeigte, dass die auf Kompensation und regeneration aus­gelegte Malleoloc die Muskulatur aktiviert, und zwar hochsignifikant. Entscheidend war die Form der plantaren Zunge. Wenn sie eine bestimmte Hautpartie reizt, kommt es zur Muskelkontraktion. Die Zunge triggert ganz bestimmte motorische Muster. Der Patient

kann nach traumatisch bedingten Nerven­schädigungen wieder in den sensomo­torischen regelkreis hineinkommen. Verknüpfungen werden angeregt, die defekten Strukturen können sich über rückkopplungen und den darüber angeregten Muskelaufbau möglicherweise regenerieren.Unsere Ergebnisse haben auch gezeigt, wie wichtig human­physiologische Modelle in der Propriozeptionsforschung sind. Unsere Grundlage war die lebende anatomie. Vorbildhaft war auch das Zusammenspiel zwischen Industrie und Forschung: Nur wenn die Versuche praxisrelevant sind und belastbare Ergebnisse brin­gen, können sie unsere Erkennt­nisse über die Eigenwahrneh­mung vertiefen. Meiner Meinung nach kommt man dabei zu häufig von der motorischen und zu selten von der sensorischen Sei­te. Eine entschei­dende Frage ist die Verteilungsdichte von Druckrezeptoren in der Gelenkflä­che. Von dort werden wichtige Informationen über akutbelastungen an die kompensierende Moto­rik weitergeleitet. Eines ist klar: an der oberfläche allein werden wir diese antwort nicht finden.“ †

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Trotz rigidität ein Höchstmaß an Mobilität – Prof. Dr. med. Stefan Sell zeigte sich im Inter­view mitlife sichtlich zufrieden mit der neuen Malleoloc. Hohe Erwartungen setzt der Chef­arzt der Sana Klinik in Bad Wildbad auch in die MalleoTrain Plus mit ihrer „Taping­Funktion“.

„Bewegung muss als positiv erkannt werden!“

Frühfunktionelle Therapie des Sprunggelenks

Prof.Dr.med.StefanSell,ChefarztderSanaKlinikfürEndoprothetikundGelenkchirurgieinBadWildbadundmedizinischerBeratervonBauerfeind. Bi

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HerrProf.Sell,dieAngstdesSportlersvordem„Umknicken“istlegendär.GibtesfürihneineneueBotschaft?prof. Sell: an den Fakten lässt sich leider nichts ändern. Dreißig bis fünfzig Pro­zent aller Sportverletzungen betreffen das Sprunggelenk. Da seine Stabilität erst durch das komplexe Zusammenspiel von ossären Gelenkbestandteilen und umlie­genden Weichteilen entsteht, handelt es sich oftmals um Kombinationsverletzungen. Die gute Botschaft ist jetzt: Es gibt eine durchgehende Versorgungsreihe – je nach art, Schwere und Stadium der Verletzung. Wo früher noch eine Bandnaht nach der anderen angelegt wurde, wird heute in den meisten Fällen erfolgreich konservativ behandelt.

WasbedeutetdiedurchgehendeReihefürdenBetroffenen?prof. Sell: Mit den beiden aktivbandagen MalleoTrain und MalleoTrain Plus versorgen wir leichte bis mittelschwere Distorsionen. Der Stabilisierungsgrad steigt an, wobei die MalleoTrain Plus über eine besondere Zuggurtung verfügt. Sie wirkt ähnlich wie ein Tape­Verband, nur hautschonender. Heilungsfördernde Einflüsse wie abschwel­lung und Propriozeption, vermittelt durch das leicht komprimierende Gestrick, kommen hinzu.

UnddieMalleoLoc …prof. Sell: … setzen wir bei schwereren Verletzungen ein. Dazu zählen einfache bis komplexe Bandrupturen. Die Übergänge sind jedoch fließend. Um die abzudecken, brau­che ich eine komplette reihe, bestehend aus Bandagen und orthesen, mit der ich flexibel arbeiten kann. So ist die Malleoloc jetzt beispielsweise auch für die Frühakutphase geeignet. Wenn noch kleinere restbeschwer­den vorhanden sind, kommen wir mit der MalleoTrain Plus ans Ziel. Und das muss immer heißen: Stabilität im Sprunggelenk und damit Sicherheit zurückgewinnen.

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Zu den häufigsten Sprunggelenkverletzungen gehören Distor sionen, Frakturen und läsionen der stabilisierenden Bandapparate. Durch die grundlegende optimierung der Stabilorthese Malleoloc sowie die Einführung der neuen aktivbandage MalleoTrain Plus deckt das entstandene Versorgungsspektrum jetzt akutphase, frühfunktionel­le Therapie sowie Prophylaxe vollständig ab.

Die akut prophylaktischenmalleoTrain plus und malleoLoc

malleoTrain plus mit speziellem GurtsystemDie MalleoTrain Plus vereint die thera­pieunterstützenden Wirkungsmechanis­men der aktivbandagen mit denen des Sport­Tapings, ohne deren Nachteile wie aufwendiges anlegen oder mögliche Hautunverträglichkeiten zu übernehmen. Durch ein speziell zu wickelndes Gurt­system mit elastischen und unelastischen anteilen gewährleistet die MalleoTrain Plus einen erhöhten Stabilisierungsgrad. Die Sprunggelenkbandage dient der Behand­lung von chronischen reizzuständen sowie der schnelleren rehabilitation nach Verletzungen und operationen. Sicherheit für den Patienten bietet die Supinations­prophylaxe: Bei Bänderschwächen sta bil ­ isiert die aktivbandage den Fuß und schützt vor einem Umknicken nach außen. Dadurch eignet sich die MalleoTrain Plus auch zum Einsatz in der frühfunktionellen Therapie von Kapselbandzerrungen und zur Prävention von Verletzungen, besonders bei sportlichen Belastungen.

malleoLoc stabilisiert und mobilisiertDie optimierte Stabilorthese Malleoloc ist mit anatomisch selbstanformenden Ele­menten geeignet für die akutversorgung von schweren Distorsionen, Bandrupturen und Kapselbandzerrungen sowie kom­plexen Kombinationsverletzungen. Die Malleoloc stabilisiert das Sprunggelenk in der posttraumatischen und postoperativen Therapie sowie bei chronischer Bänder­

insuffizienz. Sie schützt vor seitlichen Umknickbewegungen und ist auch ohne Schuh wirksam. Das anatomisch geformte Velcro­Gurtsystem ist stufenlos einstellbar, ohne die Plantarflexion und die Dorsal­extension einzuschränken. Die plantare Zunge ProprioPoint fördert zusätzlich das neuromuskuläre Zusammenspiel und sti­muliert den Fußhebermuskel. Durch diese Mobilisierungsfunktion empfiehlt sich die Stabilorthese auch zur frühfunktionellen Therapie von Verletzungen der außenknö­chelbänder sowie zur aktiven Verletzungs­prävention. †

WelcheErfahrungenkonntenSiebishersammeln?prof. Sell: Während der Entwicklungsphase habe ich speziell die Malleoloc an mehreren Probanden inklusive mir selbst getestet. Für mich entscheidend war ihr frühfunktioneller Einsatz. Man kann mit ihr sogar sehr früh ak­tiv Sport betreiben. Wenn der Patient schon in diesem Stadium erkennt, dass sich Bewe­gung positiv auswirkt, ist für den weiteren Heilungsprozess viel erreicht.

WelcheEigenschaftenderOrthesetragenzurfrühfunktionellenTherapiebei?prof. Sell: Ganz erstaunlich finde ich, dass trotz Verwendung eines biegsameren Materials, das sich der anatomie des Fußes anpasst, die Stabilität noch zugenommen

hat. Und nicht nur die – auch die Mobilität mit der Malleoloc ist gestiegen. Hier wurde scheinbar Gegenläufiges zusammengebracht. Zudem scheinen die propriozeptiven Eigen­schaften, ausgelöst durch die plantare Zunge an der Fußsohle, tatsächlich den gewünsch­ten reflex auszulösen, der über Muskelkon­traktion zusätzlich Stabilität verleiht.

KönnenSiedamitdemSportlerdieAngstnehmen,sichimmerwiederandergleichenStellezuverletzen?prof. Sell: Das Sprunggelenk ist und bleibt die exponierte Stelle bei Sprungsportarten oder bei Kontaktsportarten wie Fußball und Handball – und damit sehr verletzungsanfäl­lig. In der Therapie aber verfügen wir jetzt über Mittel, die Schwachstelle, den locus minoris resistencia, dauerhaft zu stabilisie­ren, so dass wir auch die mentale Blockie­rung minimieren können. Ganz unabhängig davon besitzen diese Mittel naturgemäß ein sehr hohes prophylaktisches Potenzial. †

WeitereInformationen

Fordern Sie die produktinformation zur malleoTrain plus und malleoLoc unter folgender Servicenummer an: 0800­001 05 20. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.

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„ … auch die Mobilität mit der MalleoLoc ist gestiegen.“

(Prof.Dr.med.StefanSell)AktivbandageMalleoTrainPlus.

MalleoLoc,StabilorthesezurStabi-lisierungdesSprung-gelenks.

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Dr. med. Hans Joachim rist, leitender arzt Sportmedizin und Verwaltungsrat der Praxisklinik rennbahn aG im schweizerischen Muttenz, setzt bei der postoperativen Versorgung nach Knieoperationen auf oberschenkel­Kompressionsstrümpfe VenoTrain micro der Kompres­sionsklasse 2. In life erläutert er den Therapieansatz des Ärzteteams der „rennbahnklinik“.

Lange Kompressionsstrümpfe nach der Knie-Op

VenoTrain micro zur postoperativen Nachbehandlung

WieistdieIdeeentstanden,Oberschenkel-KompressionsstrümpfeimRahmenderNachbehandlungvonKnieoperationeneinzusetzen?Dr. rist: Wir sind ständig auf der Suche nach neuen lösungen, um die an unserer Klinik erzielten Therapieergebnisse immer weiter zu optimieren. Unser großes anlie­gen ist es, stets das Beste für den Patienten zu erreichen. Es war bei uns bereits seit längerem Standard, nach Knieoperationen Unterschenkel­Kompressionsstrümpfe zu verwenden. Einerseits wollten wir diese Kompressionswirkung im venösen Gefäß­gebiet im Sinne einer sehr effizienten Thromboseprophylaxe beibehalten, ande­rerseits auch mit einer Kompressionswir­kung auf das frisch operierte Kniegelenk die Schwellneigung reduzieren. Der hohe Tragekomfort des VenoTrain micro spielte ebenfalls bei dem Gedanken eine rolle, statt

des Unterschenkel­Kompressionsstrumpfs lange Strümpfe zu verwenden. Dieses Ver­fahren hat sich in der Praxis seit mittlerwei­le eineinhalb Jahren sehr gut bewährt.

BeiwelchenArtenvonKnieoperationenset-zenSieOberschenkel-Kompressionsstrümpfeein?Dr. rist: Prinzipiell im rahmen der Nach­behandlung aller Knieoperationen – an­gefangen von arthroskopien bis hin zu operationen des vorderen oder hinteren Kreuzbands oder des ligamentum patellae. Knapp 1.000 Patienten dürften wir mittler­weile postoperativ mit oberschenkel­Kom­pressionsstrümpfen versorgt haben. Wenn den anwohnern hier rund um die Klinik ein Mensch in kurzen Sporthosen mit langen schwarzen Strümpfen begegnet, gehen sie inzwischen davon aus, dass es sich um einen unserer Patienten handelt.

WarumverwendenSiespezielldenVenoTrainmicro?Dr. rist: Dieses Produkt ist hinsichtlich sei­ner Eigenschaften sehr günstig für unsere Zwecke. Einerseits benötigen wir die hier verwirklichte optimale Kompressionswir­kung. andererseits setzen wir bei der Nach­behandlung unserer Patienten, die ja größ­tenteils Sportler sind, auf eine sehr, sehr intensive Physiotherapie, die häufig an das limit ihrer leistungsfähigkeit geht. Damit verbunden ist natürlich eine entsprechende Wärme­ und Flüssigkeitsproduktion. Da

beim VenoTrain micro die Körperfeuchtig­keit optimal nach außen geleitet wird und er somit keinen unangenehmen Wärmestau auf der Haut verursacht, geraten die Patienten nicht so stark ins Schwitzen. Weil der Trage­komfort dieses Strumpfs sehr gut ist, haben wir auch eine sehr hohe Compliance.

WiesindSievordemEinsatzvonOberschen-kel-Kompressionsstrümpfenbeiderpostopera-tivenVersorgungvorgegangen?Dr. rist: Wenn die Patienten im anschluss an die operation nicht mehr liegen mussten und wir ihre redon­Drainagen entfernt hat­ten, versorgten wir sie mit VenoTrain­Knie­strümpfen und einer Bandage. Dabei kam es allerdings häufiger zu leichten Hautirritatio­nen, die wohl auf den Kontakt mit den Sili­konhafträndern in Zusammenhang mit der Kompression zurückzuführen waren. Das ist in unserer Klinik ein gewisser Sonderfall, der eben damit zusammenhängt, dass Sportler schon sehr früh in der reha so hart range­nommen werden, dass der Schweiß fließt.

Dr.med.HansJoachimRist,LeitenderArztSportmedizinundVerwaltungsratderPraxisklinikRennbahnAGimschweizerischenMuttenz.

„Mit dem Oberschenkelstrumpf erreichen wir eine optimale Thromboseprophylaxe.“

(Dr.med.HansJoachimRist)

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Selbst wenn die Silikonhaftränder, die gegen das Verrutschen der Bandage eingesetzt werden, sehr hautverträglich sind, kommt es dabei doch durch die verstärkte Schweißbil­dung vermehrt zu Friktionen. Dies ist noch ein weiterer aspekt, der für den Einsatz

der oberschenkel­Kompressionsstrümpfe spricht: Bei diesem Vorgehen kann es nicht mehr durch einen direkten Kontakt der Haut mit der Bandage oder orthese zu Irritatio­nen kommen. Mit dem Strumpf haben wir jetzt eine weitere leichte Gleitschicht, die der Haut Schutz bietet. Ähnliches gilt für die Kniekehle: Mithilfe des langen Strump­fes und der damit erreichten gleichmäßigen Kompression in diesem Bereich lässt sich vermeiden, dass die Bandagen dort zwicken, drücken oder Falten schlagen.

SiekombinierenalsoOberschenkel-Kompres-sionsstrumpfundBandagemiteinander?Dr. rist: Ja – bis auf die Tatsache, dass wir statt der kurzen Strümpfe jetzt die langen verwenden, haben wir am Verlauf der postoperativen Nachbehandlung wenig geändert: Sobald wir die redon­Drainagen aus der operationswunde entfernt haben,

erhalten die Patienten die oberschenkel­Kompressionsstrümpfe und je nach art der vorherigen operation Bandagen vom Typ GenuTrain a3, P3 oder S oder beispielsweise nach Kreuzbandoperationen für limitierte Zeit stabilisierende Knieorthesen. Bandage

oder orthese werden dabei über den Kom­pressionsstrümpfen angelegt.

GibtesauchNachteileoderProbleme,wennmandasneueVerfahrenmitdemaltenvergleicht?Dr. rist: Vordergründig könnte man ein klei­nes Problem darin sehen, dass es für die Pa­tienten zunächst einmal sicherlich schwieri­ger ist, einen längeren Kompressionsstrumpf anzulegen als einen Kniestrumpf. Wenn man aber die Patienten genau im Gebrauch der Strümpfe instruiert, kann man dieses Prob­lem vernachlässigen, zumal die Vorteile weit

überwiegen. Ein anderer aspekt ist, dass die langen Strümpfe etwas teurer sind als die kurzen und dass es deshalb zu Schwierig­keiten bei der abrechnung mit den Kran­kenkassen kommen könnte. Bei uns in der Schweiz gab es deswegen allerdings noch

keine reklamationen oder rückfragen. Was den Behandlungserfolg anbetrifft, sehe ich jedenfalls nur Vorteile: Die Patienten tragen die Strümpfe gerne und lassen sie deshalb auch nach den anweisungen des arztes während der aktivitätszeiten oder auch rund um die Uhr angelegt. Damit haben wir eine optimale Thromboseprophylaxe und eine für den Patienten angenehme, gleichmäßige Kompressionswirkung. †

WeitereInformationen

Fordern Sie Informationen zu VenoTrain micro unter folgender Servicenummer an: 0800­001 05 10. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus Österreich wählen +43 (0) 800 44 30 130.

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FrühbeginntdieMobilisation. InMuttenznichtunüblich:Oberschenkel-KompressionsstrumpfundBandagewerdenkombiniert.

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Kurz

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Seit april 2010 ist der VenoTrain soft S, ein spezieller Kompressionsstrumpf für überwiegend sitzende Menschen, auf dem Markt. Den entscheidenden Impuls für diese Produktentwicklung gaben Mitarbeiterinnen der orthotec aG, Schweiz.

Impulse aus der praxisVenoTrain soft S

„Man merkt, dass es Sommer ist. an hei­ßen Tagen steigt die Ödemneigung und es kommen dann mehr rollstuhlfahrer zu uns ins Zentrum, um sich Kompressionsstrümpfe anpassen zu lassen“, sagt orthopädistin Simone Barmettler, die gerade bei Markus lampart Maß nimmt für den VenoTrain soft S. Die orthotec aG, eine Tochtergesellschaft der Schweizer Paraplegiker­Stiftung mit Sitz im Schweizer Paraplegiker­Zentrum (SPZ) Nottwil, ist ein Fachbetrieb und anbieter für orthopädie­ und rehabilitationstechnik, rollstuhlmechanik, Fahrzeugumbau und In­kontinenzartikel. In erster linie versorgt die orthotec aG stationäre Patienten des SPZ, ist aber auch anlaufstelle für den ambulanten Bereich.

Schenkelstrümpfe Klasse 2 als erstversorgung„Bei uns im SPZ werden frisch verletzte Para­ und Tetraplegiker zur Thromboseprophylaxe routinemäßig mit medizinischen Kompres­sionsstrümpfen der Klasse 2 versorgt“, erklärt Bandagistin Monika Emmenegger. Bei der Erst­rehabilitation kommen in der regel für zirka sechs Monate oberschen­kelstrümpfe zum Einsatz. Die Tragedauer und ausführung des Strumpfs richtet sich unter anderem nach der lähmungshöhe und ob Spastiken oder eine schlaffe lähmung vorliegen. Bei den meisten rollstuhlfahrern wird nach der stationären Phase entweder auf einen Wadenstrumpf umgestellt oder auf eine weitere Kompression verzichtet. „liegt eine Thrombose­ oder Ödemneigung vor, sollten die Strümpfe natürlich weiter getra­gen werden“, sagt Simone Barmettler.

Druckstellenproblem bei sitzenden personenMit ihrem selbst gesetzten anspruch, roll­stuhlfahrern eine bestmögliche Kompres­sionsstrumpfversorgung zu bieten, stießen Monika Emmenegger und Simone Barmettler immer wieder an ihre Grenzen. „Durch die Sitzposition kam es bei herkömmlichen Strümpfen immer wieder zu Einschnürun­

WeitereInformationen

Den VenoTrain soft S gibt es seit September auch als Serienstrumpf in Kompres sionsklasse 1. Fordern Sie Informationen zu VenoTrain soft S unter folgender Servicenummer an: 0800­001 05 10. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.

OrthopädistinSimoneBarmettlerziehtMarkusLampartdenVenoTrainsoftSan.

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gen und Druckstellen am rist, insbesondere bei Männern, die meist einen höheren rist haben als Frauen“, betont Monika Emmen­egger. Und Simone Barmettler ergänzt: „Die besondere Problematik bei Paraplegikern liegt darin, dass sie keine Sensibilität in den Beinen haben. Druckstellen werden dadurch oft zu spät bemerkt – manchmal erst, wenn diese schon offen sind.“ Die engagierten Fachkräfte wandten sich mit ihrem anliegen an verschiedene Kompressionsstrumpfher­steller – mit einer ausnahme ohne Erfolg. „Bauerfeind war der einzige Hersteller, der unsere anfrage ernst genommen und sich um eine lösung für unsere Patienten bemüht hat“, so Monika Emmenegger.

Besondere Fersen- und SpannkonstruktionJosef Baumgartner, Geschäftsführer der Bauerfeind aG, Schweiz, nahm Kontakt zur Forschungs­ und Entwicklungsabteilung in Zeulenroda auf. „Ich war mir sofort sicher, dass es einen großen Bedarf für einen Strumpf für vorwiegend sitzende, ältere und gehbehinderte Personen gibt“, erklärt Josef Baumgartner. Bisher versorgten die Bandagistinnen der orthotec aG Patienten mit Maßanfertigungen, bei welchen eine Volumenzugabe von mindestens 10 Prozent über den rist einkalkuliert wurde. Der VenoTrain soft S besitzt weniger Gestrick am Spann und eine großzügig ausgearbei­tete Ferse. Der spezielle Fußkomfortbereich bewirkt – bei typisch anatomischer Fußhal­

tung von 90 Grad im Sitzen – eine reduktion der Faltenbildung im Spannbereich und verhindert so eventuell auftretende Druck­stellen und Einschnürungen.

Ausgezeichnete TrageeigenschaftenDass für den „ausgangsstrumpf“ der Veno­Train soft gewählt wurde, war kein Zufall. „Wir haben uns einen Strumpf gewünscht, der sowohl bei Frauen als auch bei Männern zum Einsatz kommen kann. Er sollte sowohl angenehm anzuziehen und zu tragen als auch robust sein“, führt Simone Barmettler

aus. Ihre Kollegin Monika Emmenegger ergänzt: „Der modische aspekt spielt bei unseren Patienten eher eine untergeordnete rolle, und auch der großzügige Fersenbe­reich wird nicht als störend empfunden. rollstuhlfahrer tragen ihre Schuhe in der regel sowieso ein bis zwei Nummern größer, damit keine Druckstellen auftreten.“ Mit dem neuen VenoTrain soft S haben die

beiden Bandagistinnen/orthopädistinnen bislang positive Erfahrungen gemacht: „Unter anderem funktioniert das anziehen

des soft S sehr gut, weil der Strumpf etwas nachgibt.“ Ein weiterer aspekt sei die offene Fußspitze, dank derer auch eine klassische anziehhilfe verwendet werden könne.

„Paraplegiker können mit ihren Beinen keinen Gegendruck aufbauen. Da wäre ein Strumpf mit einer geschlossenen Fußspitze sehr mühsam anzuziehen“, macht Simone Barmettler deutlich. Einen Tipp für Kollegen bei der Versorgung von rollstuhlfahrern haben die beiden auch noch parat: „auf jeden Fall sollte das Y­Maß, und zwar unbedingt bei typisch anatomi­

scher Fußhaltung von 90 Grad genommen werden.“ Den rollstuhlfahrern raten sie, ihre Strumpfversorgung regelmäßig im Fachgeschäft kontrollieren zu lassen. Bei Frischverunfallten reduziere sich die Mus­kulatur in den ersten Wochen ganz rapide, zehn Zentimeter Umfangsreduktion in drei Wochen seien keine Seltenheit, und manche Patienten erhalten im ersten halben Jahr bis zu vier Paar Strümpfe. Monika Emmenegger fügt hinzu: „aber auch im Nachhinein – insbesondere bei Ödempatienten – sollte immer mal wieder Maß genommen werden. Und zwar am besten morgens!“ †

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Hintergrund

Die Schweizer paraplegiker-Stiftung In der Behandlung und Betreuung von Querschnittge­lähmten gehört die Schweiz zu den weltweit führen­den ländern. Wesentlichen anteil daran hat die 1975 gegründete Schweizer Paraplegiker­Stiftung (SPS) in Nottwil. Mit ihrer leistungskette unterstützt sie Para­ und Tetraplegiker von der Erstversorgung über die rehabilitation und die persönliche Mobilität bis hin zur Wiedereingliederung in Familie, Beruf und Gesellschaft. Weitere Informationen: www.paranet.ch

„Unter anderem funktioniert das Anziehen des soft S sehr gut, weil der Strumpf etwas nachgibt.“

(SimoneBarmettler)

DerVeno-TrainsoftSbesitztwenigerGestrickamSpannundeinegroßzügigausgearbeiteteFerse.

BandagistinMonikaEmmeneggerimGesprächmitJosefBaumgartner,GeschäftsführerderBauerfeindAG,Schweiz.

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Durch konsequentes Tragen der Flachstrickversorgung Soralife konnte Beate Kircheis (39 J.), die unter adipositas und lipo­lymphödemen Grad II an beiden Beinen leidet, ihren Bein­ und Bauchumfang erheblich reduzieren. Entscheidend für diesen Erfolg war darüber hinaus, dass sie die Therapie mit ihrer aktiven Mitarbeit willensstark vorantrieb.

rasante TherapiefortschritteLipo-Lymphödem-Versorgung mit SoraLife

Konkret trägt Beate Kircheis Soralife­Schenkelstrümpfe der Kompressionsklasse 2 und dazu eine Caprihose der gleichen Kompressionsklasse. „auf diese Weise wird die größte lipödem­Problemzone im ober­schenkel­ und Kniebereich doppelt kompri­miert“, erläutert sie. Vorbeugend ergänzt sie diese Versorgung um armstrümpfe der Kompressionsklasse 2.

radikale Gewichtsreduzierungaktuell bis Ende Juli 2010 konnte Beate Kircheis ihr Gewicht um 70 Kilogramm reduzieren und den Bein­ und Bauchum­fang überall massiv verringern. Durch die Massage wirkung der Flachstrickkompres­sion hat sich auch die Haut an Beinen und Bauch sehr gut zurückgebildet, so dass keinerlei hängende Hautlappen zurück­geblieben sind. „Innerhalb eines Jahres benötigte ich viermal eine neue Versorgung

– einfach deshalb, weil der Umfang von Beinen und Bauch immer wieder so weit zurückgegangen war, dass die Kompres­sionsstrümpfe nur noch locker saßen und ihre Kompres sionswirkung nicht mehr aus­üben konnten“, erklärt sie. „Normalerweise erstattet die Krankenkasse nur zweimal im Jahr die Kosten dafür, hat in meinem Fall der offensichtlichen Notwendigkeit wegen

Ersten Diäten unterzog sich Beate Kircheis bereits im alter von elf Jahren. „Bei all meinen Versuchen seither, mein veranla­gungsbedingtes Übergewicht in den Griff zu bekommen, konnte ich ohne größere Schwierigkeiten bis zu 40 Kilogramm ab­nehmen, bis immer wieder der Jo­Jo­Effekt einsetzte“, berichtet sie. Vor etwa drei Jahren nahm dann das Gewicht massiv bis auf letztendlich 152,9 Kilogramm, bei einer Körpergröße von 1,73 Metern, zu. Vor allem bei Wärme lagerte sich in den Beinen Wasser ein – das von der Mutter ererbte lymph­ödem prägte sich als lipo­lymphödem aus. Den Hausarzt allerdings suchte Beate Kircheis wegen dem massiven Übergewicht und der jetzt säulenförmig verdickten Beine nicht auf: „Seine antwort wäre gewesen: ‚Sie müssen abnehmen’“, vermutet sie. „Und das wollte ich nicht hören, denn das wusste ich ja bereits.“

Um wirksam gegen ihre adipositas vorgehen zu können, nahm sie als Ultima ratio im Juli 2009 eine roux­en­Y­Magen­Bypass­opera­tion in angriff. Vorbereitend suchte sie dazu einen Chirurgen im Klinikum Forchheim auf, der auch ihr lipo­lymphödem sofort als solches erkannte. „Mein Hausarzt verordne­te mir zur Therapie zunächst nur manuelle lymphdrainage, aber keine Kompression“,

schildert Beate Kircheis den weiteren Verlauf. „auf meinen Wunsch hin und zur Thromboseprophylaxe für die oP verschrieb er mir dann rundstrick­Kompressions­strümpfe, wie sie auch meiner Mutter zur Behandlung ihres lymphödems jahrzehnte­lang schon verordnet werden.“

Flachstrickkompression ist ein mussDer lymphologe, zu dem ihr Hausarzt sie überwies, überzeugte sie dann aber, dass bei lipo­lymphödemen in jedem Fall eine Kompression mit Flachstrickstrümpfen erfolgen müsse. Nur mit dieser optimal der individuellen anatomie anpassbaren Versorgung lässt sich der für die lymph­ödem­Behandlung nötige hohe arbeits­druck erreichen. So stellte Beate Kircheis nach ihrer Magen­Bypass­operation im august 2009 ihre

Therapie auf Soralife­Flachstrick­Kom­pressionsstrümpfe um. „Mit der Soralife­Versorgung war ich gleich sehr zufrieden“, betont sie. „Es gab kein Einschneiden in der Kniekehle oder am Sprunggelenk mehr, auch kein Schwitzen und keine kalten Füße wie bei den rundstrick­Strümpfen. Ich konnte sofort feststellen, dass die neuen Strümpfe stützen und den lymphabfluss fördern.“

Vorher:BeateKircheisimJuni2009;ohneKompres-sionsversorgungundma-nuellerLymphdrainage.

Nachher:StandMärz2010;nachMagen-Bypass,

regelmäßigerLymph-drainage,konsequentem

TrageneinerSoraLife-Kompressionsversorgung

undregelmäßigerBewegungmitTragen

derVersorgung.

Vorher Nachher

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aber dankenswerterweise immer gezahlt.“ Entscheidend für den Therapieerfolg war die engagierte aktive Beteiligung von Beate Kircheis: Zweimal pro Woche geht sie zur 45­minütigen lymphdrainage, trägt regelmäßig von morgens bis abends ihre Kompressionsversorgung und betreibt regelmäßig damit Nordic Walking und Kraft­training an Geräten sowie aqua­Jogging.

Fachinformationen und AustauschUm sich intensiv über die eigene Erkran­kung und die Therapiemöglichkeiten zu informieren, nutzt die gelernte Kranken­schwester vor allem Fachinformationen aus dem Internet und den austausch mit anderen Betroffenen in diversen adipositas­ und lymph­Foren. Ebenfalls im Sinne dieses austauschs besucht sie am Klinikum Forch­heim regelmäßig die adipositas­Selbsthil­fegruppe. „Den von lip­ und lymphödemen betroffenen Menschen dort empfehle ich immer wieder, sich Flachstrickkompression verordnen zu lassen“, berichtet sie. „obwohl sie meine Erfolge sehen, gehen manche statt dessen trotzdem lieber den Weg zum plastischen Chirurgen. Gerade wenn es aber um zusätzliche lymphödeme geht, ist der langfristige Erfolg einer solchen liposuk­tions­ und Straffungs­oP mehr als ungewiss und kann sogar die Probleme letztendlich verstärken.“ Da die Hausärzte in der regel bei solchen Erkrankungen die ersten ansprechpartner sind, fordert Beate Kircheis, das Thema lip­ und lymphödem bereits im Medizinstudium ausführlicher als bisher zu behandeln und geeignete Fortbildungsmaßnahmen für niedergelassene Ärzte anzubieten. auch die Krankenkassen sollten regelmäßig über Therapieerfolge bei regelmäßig getragenen Flachstrickversorgungen informiert werden, damit sie die Kosten dafür weiterhin prob­lemlos übernehmen. †

WeitereInformationen

Fordern Sie den produktkatalog SoraLife und die patientenbroschüre Diagnose Lymphödem unter folgender Servicenummer an: 0800­001 05 10. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.

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„Mit der SoraLife-Versorgung war ich gleich sehr zufrieden.“

(BeateKircheis)

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Fast zwei Prozent der erwachsenen Deutschen sind von einem Bein­lymphödem betroffen, bei rund 14 Prozent deuten sich lymphabflussstörungen an, die sich im schlimmsten Fall zu einem lymphödem entwickeln können.* Eine erfolgreiche Therapie setzt genaue Kenntnisse über diese Erkrankung voraus.

erfolge erzielen und erhaltenmedizinische Grundlagen der Lymphtherapie

Verschiedene Ödem-FormenLymphödem • Schädigung der lymphgefäße • Wasseransammlungen/Bindegewebsverhärtungen • Schmerzen und Stauungsbeschwerden

Lipödem • bestehende Fettverteilungsstörung • Spannungsschmerz, Druckempfindlichkeit • symmetrisches auftreten

Lipo-Lymphödem • durch lymphstau bedingte Wasseransammlung beieinem lipödem, meist an Füßen und Zehen

entsprechenden Kompressionsklasse. Die Maßanfertigung ist hier ein Muss und die exakte und individuelle anmessung durch geschulte Sanitätsfachhausmitarbeiter ausschlaggebend für den Therapieerfolg. auch in dieser Phase, die bei lymphöde­men der Stadien 2 oder 3 als lebenslange Therapie fortgeführt wird, erfolgt je nach Bedarf eine manuelle lymphdrainage. Unerlässlich sind zudem begleitende ent­stauende Bewegungsübungen unter der Kompres sion sowie eine entsprechende Hautpflege.

Basis des erfolgsEine lymphtherapie kann nur dann erfolgreich verlaufen, wenn der Patient sich engagiert und Fachhandel, lymph­therapeut sowie arzt eng und professio­nell zusammenarbeiten. Die nötigen Kenntnisse dafür vermitteln verschiede­ne Weiterbildungen, wie sie zum Beispiel auch Bauerfeind in individueller Form auf anfrage unter [email protected] anbietet. †

am anfang eines lymphödems steht stets eine Störung des lymphflusses. In der Folge wird das Gewebe mit lymphpflichtigen lasten wie Zelltrümmer oder Eiweiß belastet, es kommt zu chronisch fortschreitenden Entzündungen sowie einer anregung der Binde­ und Fettgewebe bildenden Zellen. als langzeitschaden entwickelt sich eine zunehmende Fibrosklerose des Unterhaut­gewebes, begleitet von einer Verdickung der Haut. Man unterscheidet primäre und se­kundäre lymphödeme. Bei Ersteren handelt es sich um angeborene Fehlbildungen der lymphgefäße, die meist einseitig lokalisiert sind und sich in der Pubertät manifestie­ren. Sekundäre lymphödeme werden durch spätere Schädigungen des lymphsystems (z. B. in Folge von Verletzungen, Tumorer­krankungen) hervorgerufen. Im latenzsta­dium der Erkrankung sind die lymphgefäße zwar bereits geschädigt, dies ist aber noch nicht erkennbar. Stadium 1 zeichnet sich durch eindrückbare Schwellungen aus, die sich bei Hochlagerung der Extremität wieder zurückbilden. Die kaum noch eindrückbaren Fibrosen des Stadiums 2 hingegen bilden sich bei Hochlagerung nicht mehr zurück. Stadium 3 schließlich ist gekennzeichnet durch eine zunehmende anschwellung der Extremität mit harter Gewebekonsistenz und diversen Hautveränderungen.

Lymphdrainage und KompressionZur Therapie von lymphödemen wird die komplexe physikalische Entstauungsthe­rapie (KPE) eingesetzt. In ihrer ersten Phase erfolgt eine tägliche Entstauung mit manueller lymphdrainage und Banda­gierung, begleitet von Bewegungstherapie und Hautpflege. Wenn sich durch diese Maßnahmen der Umfang des Ödems nicht weiter reduzieren lässt, schließt sich – in der regel nach drei bis sechs Wochen – mit Phase 2 die Konservierung und optimierung des bisher Erreichten an. Während dieser Erhaltungstherapie erfolgt die lymphologi­sche Kompression mittels maßgefertigter, flachgestrickter Kompressionsstrümpfe der

OberschenkelstrumpfmitschrägemFuß,offenerSpitzeund90-Grad-Ferse.

*BonnerVenenstudie(2003)

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Das Flachstrickproduktsortiment Soralife von Bauerfeind bietet ein umfangreiches Spektrum an lösungen zur individuellen Versorgung von lipödemen, lymphödemen und lipo­lymphödemen an armen, Händen, Beinen, Füßen und Thorax.

Wirksam und komfortabel

Bauerfeind-Literaturservice phlebologie

Flachstrickproduktsortiment SoraLife

InformationsangebotfürÄrzte

Patienten mit lipödemen, lymphödemen und auch lipo­lymphödemen zeigen ein sehr individuell ausgeprägtes Krankheits­bild. Entsprechend werden sämtliche Soralife­Kompressionsversorgungen anato­misch individuell maßgefertigt und so jeder Körperform perfekt angepasst. Das feinma­schige Zweizuggestrick aus moderner Micro­faser und Elastan vereint gute Dehnbarkeit mit einem optimal geregelten arbeitsdruck.

Jede fünfte Frau und jeder sechste Mann leiden laut Bonner Venenstudie (2003) un ­ ter chronischer Veneninsuffizienz. aufgrund der hohen Prävalenz werden daher nicht nur Phlebologen, sondern auch Hausärzte fast täglich mit dieser Indikation konfron tiert. Doch wie können Ärzte trotz Zeitmangels und angesichts eines kaum durch dringbaren Informationsdickichts ohne großen auf­wand auf dem laufenden bleiben? Für

aktuelle, zielgerichtete Informationen sorgt der literaturservice Phlebologie, den Bauerfeind bis zu viermal jährlich heraus­gibt. Darin werden wichtige internationale Publikationen rund um Diagnostik und Therapie von Venenleiden in Form kurzer deutschsprachiger abstracts vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen Studienergebnisse und review­artikel mit unmittelbarem Praxis­bezug. Darüber hinaus gibt der literatur­

service eine Übersicht aktueller Kongress­termine und CME­Fortbildungen. Der Servicewird je nach Wunsch per Post oder E­Mail verschickt, außerdem findet er sich im Internet unter www.bauerfeind.com/ literaturservice. Interessierte Ärzte kön­nen sich für den kostenfreien „literatur­service Phlebologie“ formlos per Fax (0221 222 87 222) oder per E­Mail (litera­[email protected]) anmelden. †

Extraflache Nähte und Komfortzonen in den Beugezonen verhindern, dass sich Falten bilden oder Druckstellen entstehen. Der optimale Druckverlauf gewährleistet eine wohltuende Kompressionswirkung, die wäh­rend der gesamten Tragedauer spürbar ist.Die weiche, längs strukturierte Innenseite des Flachgestricks übt bei jeder Bewegung einen Mikromassageeffekt auf den Kör­per aus. Sie erleichtert das anziehen und

lässt einen ungehinderten lymphabfluss zu. alleinstellungsmerkmal der Soralife­Kompressionsversorgungen ist die Mate­rialkombination mit Microfaser, die wie eine Klimaanlage wirkt: Sie vereint einen erstklassigen Feuchtigkeitstransport mit sehr guter luftdurchlässigkeit, so dass die Haut angenehm temperiert bleibt und nicht schwitzt. †

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DetailaufnahmeschrägeroffenerFuß.

Thorax-Versor-gungmitArman-satz,kombiniertmiteinerArm-Hand-Versorgung.

ZehenkappemitZehenoffen.

StrumpfmitgeschlossenerFußspitze.

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lascheundSchafträndern.anschmiegsameskalbsleder,dieleichtePU-laufsohleunddasatmungsaktiveinnenfutterausrecyceltemPeTmitWollfilzpolsterungsorgenzusätzlichfürmehrkomfortamFuß.konfektionierteeinlegesohlenausMe-moryschaumbettendenFußoptimalundnehmendaskörpergewichtflächigauf.dieOption,dieeinlegesohlenleichtentfernenunddurchindividuelle,orthopädischeeinlagenersetzenzukönnen,istsowohlfürdieVersorgungvondFS-BetroffenenwichtigalsauchfürMenschenmitrheumatoidenFußdeformitäten.

Fußfehlstellungen entgegenwirkenRheumatischeerkrankungenbeeinträchti-genbeispielsweiseGelenkstrukturen,Seh-nenscheidenundSchleimbeutel.dasent-sprechendeGewebewirdmehroderwenigerschnellzerstörtundverliertsomitseineFunktion.istderFußbetroffen,verändertdiesersichnichtnurinnerlich,sondernauchäußerlich.auchFüßemitrheumatoidenFußdeformitätensindinergoMove-Schuhengutaufgehoben,dennauchsiebenötigenBewegungsfreiraum,komfortundRaumfürindividuelleeinlagen,umüblichenFuß-fehlstellungenentgegenzuwirken.darüberhinauseignensichdieSpezialschuhefürallesensiblenFüße,dieWeichschaumeinla-genstarkerBauhöhebenötigenoderdiezuleichtenbismittlerenSchwellungenneigen.ergoMovestehtfüreinganzheitlicheskon-zeptzurRundum-VersorgungempfindlicherFüße.ZumkonzeptgehörendieergoMove-Schuhe–indamen-undHerrenausführung,zeitlosemdesignundausgewähltenFar-ben–,individuelle,orthopädischeeinlagen

SowohlTyp-1-alsauchTyp-2-diabetikerkönneneindiabetischesFußsyndrom(dFS)entwickeln,dassichinSensibilitäts-unddurchblutungsstörungenderunterenextremitätenäußert.aufgrundihrerstarkeingeschränktenSchmerzempfindsamkeitandenFüßenriskierendFS-Patienteninnor-malemSchuhwerkVerletzungenwieaufrei-benbzw.Wundlaufen.derergoMove-Schuhhingegenbietetdruckempfindlichendiabe-tikerfüßenderRisikoklassen0–2genügendFreiraumdurcheineextrafußgerechteleis-tenform.erumhülltsieweichundvermeidetüblichedruckgefahrendurchdenbewusstenVerzichtvonnähtensowiedasPolsternvon

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HaNDEl & TECHNIK

„Beim freien Verkauf geht es nicht darum, nur einzelne Produkte anzubieten. Sie sollten Themen besetzen oder Konzepte verkaufen. Nehmen Sie beispielsweise ein rezept für eine lumboTrain – eine aktiv­bandage. Diese nützt nur, wenn der Patient auch aktiv ist. auf dem rezept steht kein Sitzkissen, kein Theraband, keine Wärme­lampe und auch kein Spezialwaschmittel für Bandagen.Das rezept bietet also keine Komplettver­sorgung. Und genau hier setzt der Zu­satzverkauf an: Sie können dem Patienten aufzeigen, was für weitere Möglichkeiten er hat. Die Entscheidung, was ihm seine Gesundheit wert ist, muss er dann für sich alleine treffen. Der Patient entscheidet und nicht wir oder die Kasse.Freier Verkauf muss immer sinnvoll sein. Überlegen Sie stets, was zu welcher rezept­versorgung passt. Das können Zusatz­produkte sein, die den Wert des Produkts erhalten, wie z. B. Spezialwaschmittel für medizinische Kompressionsstrümpfe, oder

Produkte, die die Therapie sinnvoll ergänzen oder den Komfort erhöhen, wie z. B. Wech­selstrümpfe oder die anziehhilfe VenoTrain glider. Wichtig ist, dass Sie dahinter stehen und sich mit den Produkten identifizieren.

Sachlich bleibenZu typischen Fehlern, die im Verkauf gemacht werden, zählen Vorurteile à la: ,Der Kunde kann sich das sicher nicht leisten.‘ Doch damit entmündigen sie ihn. Freier Verkauf heißt: Ich darf frei entscheiden, was ich anbiete, und der Patient kann frei ent scheiden, was er kauft. Der Kunde ist auf Ihre Empfehlungen angewiesen, um überhaupt eine Entscheidungsmöglichkeit zu haben. Unbedingt zu vermeiden sind negative Formulierungen wie ,leider zahlt das die Kasse nicht mehr‘. Sie sollten sich auch nie entschuldigen und nie auf die Kassen schimpfen – die ja im­merhin eine Basisversorgung ermöglichen. Nennen Sie die Preise wertneutral und nicht etwa mit dem Zusatz ,Ja, ich weiß, das ist

ganz schön viel‘ oder Ähnlichem.Für den freien Verkauf brauchen Sie Top­Produkte von Qualitätsherstellern mit fairen Preisen, bei denen sich die Beratungsleis­tung auch im Preis mit abbildet. oft ist ja auch noch eine Dienstleistung, z. B. eine Vermessung, oder eine handwerkliche leis­tung dabei. andere Branchen verschenken schließlich auch nichts.“ †

Sanitätshäuser befinden sich längst nicht mehr in einem Selbst­läufermarkt. anregungen zum Thema Zusatzverkauf gibt Trainer und Verkaufsexperte Bodo Pauly von PaulySales.

Der patient entscheidet Keine Scheu vor dem Verkaufen

praktisch, schützend, pflegend

Bauerfeind bietet Kompressionsstrumpfträgern eine breite Palette an nützlichem VenoTrain­Zubehör im Freiverkauf an. Für Erstkunden gibt es beispielsweise ein Startpaket mit Zubehörartikeln in einer neuen, praktischen Tasche. Es enthält ein paar Handschuhe zum leichten anziehen der Strümpfe, eine Fußpflegefeile, Informationen zur Venengesundheit, eine Zubehörübersicht sowie den VenoTrain Kundenpass. Das Startpaket gibt es mit Handschuhen in den Grö­ßen S, M oder l.

Die auch separat erhältlichen Handschuhe werden ab sofort in neu­er Qualität angeboten. Sie bestehen aus feinem Nylongestrick und sind – für eine besonders gute Griffsicherheit – auf der Handinnen­seite mit einer leicht rauen latexschicht überzogen. Zur Zubehör­serie gehören des Weiteren Spezialwaschmittel für Kompressions­strümpfe, Wäschenetz, Haftband­reinigungstuch, anti­rutschsohle oder Gymnastikband für das VenoTraining. Nähere Informationen zur Zubehör serie gibt es unter www.bauerfeind.com

VerkaufsexperteBodoPaulyermuntertFach-händler,denFreiverkaufaktivanzugehen.

DasWäschenetzschütztKompressions-strümpfebeiderMaschinenwäsche.

DasSpezialwaschmittelsorgtfüreineschonendePflegeundSchutz.

MitdenHandschuhenlassensichdieStrümpfeleichtanlegen.

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BEWEGUNG ErlEBEN

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BEWEGUNG ErlEBEN

42,2 Kilometer Gänsehaut purNew York City marathon

Für läufer gehört der New York City Marathon zu den Dingen, die man im leben einmal gemacht haben muss. Der weltweit größte lauf über die 42,2 Kilometer lange Strecke ist ein einmaliges Erlebnis: sportlich, atmosphärisch und touristisch. Bauerfeindlife-autor Michael Kießling erfüllte sich einen Traum und absolvierte den Kultlauf. Der Sieger brauchte 2 Stunden, 9 Minuten und 15 Sekunden, der Verfasser dagegen gut eineinhalb Stunden länger. aber beide freuen sich über die Finishermedaille. Denn dabei sein ist alles.

Sonntag, 1. November 2009, frühmorgens gegen 6.00 a. m., Fort Wadsworth auf Staten Island: Busse haben uns läufer aus allen Teilen der Stadt und der Umgebung an den Startort gebracht. 43.741 Menschen aus allen Teilen der Welt warten auf den großen Moment. Eine Bluesband spielt, Frühstücksstände bieten Kaffee und Bagels an. Vorbildlich werden wir läufer in drei Startwellen aufgeteilt. In den Startblöcken fiebern wir dem Startschuss entgegen zu ei­nem lauf durch alle fünf New Yorker Bezirke (Boroughs): Staten Island, Brooklyn, Queens,

Bronx und Manhattan. Das ist Sightseeing vom Feinsten. 1970 fand der erste Marathon in der amerikanischen Metropole statt, mit nur 130 Teilnehmern. 1976 waren es dann bereits 2.000 Starter, die 30.000er­Marke erreichte New York 1994. Heute ist der New York City Mara thon weltweit der größte lauf seiner art. Zusammen mit london, Chicago, Berlin und Boston gehört er zur „Major Marathon“­laufserie. aufgrund der Höhenunterschiede, allein schon wegen der fünf Brücken auf der Strecke, gilt er als extrem harter lauf. >>>

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BEWEGUNG ErlEBEN

>>> Prominente Teilnehmer wie Joschka Fischer oder lance armstrong sorgten im­mer wieder für Beachtung, ebenso wie die spannenden Kämpfe an der Spitze. Man denke nur bei den Frauen an die Triumphe von Paula radcliff (drei Siege) und Deratu Tulu (schnellste Frau 2009). Eben klingt noch Frank Sinatras „New York, New York“ über die Menschenmenge hinweg und schon geht es los. Ich habe die erste Gruppe des zweiten Blocks erwischt und ziehe damit die Topkarte, denn ich darf auf der oberen

Fahrspur die gewaltige Verrazano Narrow Bridge überqueren. Das drei Kilometer lange Wahrzeichen bietet ein gewaltiges Panorama. Das ist Gänsehaut pur. Über mir kreisen Hubschrauber mit Fernsehkameras, unter mir sehe ich Frachtschiffe das offene Meer ansteuern, in der Ferne die einmalige

Skyline von Manhattan. Um mich herum eine bunte Mischung unterschiedlichster Nationalitäten, altersklassen und Hautfar­ben. Viele haben sich ihre länderfarben ins Gesicht gemalt oder tragen laufkleidung mit

persönlichen aufdrucken. Zahlreiche läufer sind auch fantasievoll kostümiert. Ich lasse mich von der Euphorie und der atmosphäre mitziehen. Zunächst geht es auf endlos lan­

gen Straßen durch Brooklyn. Kein Meter am Straßenrand, an dem nicht Zuschauer stehen und uns anfeuern, dazu gibt es livemusik von Gospel bis Hip­Hop. Der Halbmarathon­punkt ist zwischen Brooklyn und Queens auf der Pulaski Bridge erreicht. Wenige Meilen führt die Strecke nun durch Queens, dann endlich nach Manhattan, entlang der First avenue – das sind die Bilder, die wir kennen – in die Bronx. Bei Meile 21 wendet sich die Strecke wieder richtung Süden durch Man­hattan in den Central Park. Entlang der Fifth avenue werden die anfeuerungsrufe der Zuschauer, der Veranstalter spricht von rund zwei Millionen Besuchern, immer lauter. Ich beginne zu beißen, erreiche den Columbus Circle, und nun geht es das letzte Stück durch den Central Park zum Ziel bei „Tavern on the Green“. Die letzten Meter kommen mir geradezu wie ein Berglauf vor. Jetzt bin ich besonders froh über meine VenoTrain Sportstrümpfe, denn meine Beine fühlen sich frischer an. Geschafft! In 3 Stunden, 40 Minuten erreiche ich das Ziel – überglück­lich mit einem Strahlen im Gesicht klatsche

ich mich mit meinen Mitläufern ab und bekomme auch schon die Finisher Medaille umgehängt. Meb Keflezighi, der Sieger 2009, brauchte nur 2:09:15 Stunden, aber das ist jetzt nicht so wichtig. ob das allerdings Weltrekordläufer Haile Gebrselassie auch so sieht, bleibt abzuwarten. am 7. November 2010 startet der äthiopische ausnahmeläufer erstmalig in Big apple. Vielleicht gibt es dann ja eine neue Streckenbestzeit. †

TeilnahmeamNewYorkCityMarathon

Eine reihe von Veranstaltern bietet laufreisen mit garantierten Startplätzen (ohne Zeitlimit) für New York an. Wer sich als Nicht­amerikaner direkt anmelden möchte, benötigt eine bestätigte Qualifikationszeit oder kann an einer Startplatzlotterie teilnehmen. Weitere Informationen: www.ingnycmarathon.orgoder www.runnersworld.de/laufevent/newyorkmarathon/2010

AtemberaubendeKulisse:BeimÜberquerenderVerrazanoNarrowBridgehabendieLäuferperfekteAussichtaufdieSkylinevonManhattan.

MebKeflezighi,derSieger2009,benötigtenur2Stunden,9Minutenund15Sekunden.

AutorMichaelKießlingliefmitVenoTrainsport.

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BEWEGUNG ErlEBEN

„Zum ersten Mal habe ich gewonnen und dann gleich den Hauptpreis!“, erzählt Sabine König. Bei orthopädie­Technik ortho­Nova in Wiesbaden hatte die Taunussteinerin die Ge­winnspielkarte entdeckt und am Bauerfeind­online­Gewinnspiel „Freude am Wandern“ teilgenommen. In freudiger Erwartung begann das Ehepaar schon früh mit den Vorbereitungen für die reise. Konditionell fit werden, war das erste Gebot. Sabine König ging laufen und inten­sivierte ihr Nordic­Walking­Programm. auch das passende Equipment durfte natürlich nicht fehlen. Neben Wanderschuhen und Trekkingstöcken gehörten auch professio­nelle Schuheinlagen von Bauerfeind mit zur ausrüstung. Denn, dass eine Trekkingreise mit täglichen Wanderstrecken von bis zu 14 Kilometern kein Spaziergang wird, war Ehepaar König klar. Genau richtig für die Beiden: „Wir sind nicht so die Sand­ und

Strandtypen“, erklärt die sportlich vielseitig interessierte Sabine König. Das Urlaubsziel aktiv erkunden, liegt dem Ehepaar weit mehr. Und das geht auf la Gomera besonders gut. Mit seiner einzigartigen landschaft und den weitläufigen Wanderwegen ist die Vulkaninsel ein beliebtes reiseziel für Bewegungsfans.auf den geführten Wanderungen erlagen die Königs sofort dem Charme der Insel: „Die landschaft ist einmalig, das kann man mit unserer Vegetation hier gar nicht verglei­chen“, schwärmt Sabine König. Felsige Berge und tiefe Schluchten wechseln sich mit grünen Küstenstreifen und undurchdring­lichen Waldgebieten ab.

Täglich Neues erleben„Täglich wieder was anderes erleben, das war das Schönste der reise“, berichtet Sabine König. „obwohl es teilweise auch anstrengend war, weil es dauernd rauf und runter geht“, fügt sie hinzu. Doch „mit dem entsprechenden Equipment geht das“, so die Taunussteinerin. „Ich habe gemerkt, dass ich mit Einlagen besser laufe und meine Füße nicht so schnell schlapp machen. Sie waren wirklich angenehm zu tragen.“ Nach steilen

aufstiegen wurden die fleißigen Wan­derer immer wieder mit atemberaubenden ausblicken belohnt. Ein ganz besonderes Erlebnis für Sabine und Kai König war die rote Steilwand von agulo. „Man steht davor und denkt: Da komm ich nie hoch.“ Doch auf dem serpentinenartigen Weg gelang ihnen der aufstieg. Unterwegs entdeckten die Wanderer einen wunderschönen Maulbeer­baum mit reifen Früchten als Wegproviant. „Ich habe noch nie Maulbeeren gegessen. Das war ganz toll, etwas, das man gar nicht so kennt“, erzählt Sabine König beein­

druckt. Nach den teils sehr anspruchsvol­len Wanderungen fielen die Königs abends entspre chend müde ins Bett. Doch nach erholsamem Schlaf in einem kleinen ruhigen Berghotel waren sie fit für die neuen Erleb­nisse und sportlichen Herausforderungen des nächsten Tages. †

„Freude am Wandern“ lautete das Motto einer Bauerfeind­Kampagne und des dazugehörigen Gewinnspiels im vergangenen Jahr. Sabine König aus Taunusstein war die glückliche Gewinnerin der elftägigen Trekkingreise nach la Gomera, die das Ehepaar König diesen Sommer antrat.

Bergauf, bergab auf La Gomera Trekkingreise auf die zweitkleinste Kanareninsel

SabineundKaiKöniggenossenihreelftägigeTrekkingreiseaufLaGomera,derzweitkleinstenKanareninsel,sichtlich.

DieeinzigartigeLandschaftderVulkaninselmachtLaGo-merazueinemWanderparadies.

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GESUNDHEITSWESEN

Prof. Dr. med. Fritz Beske, Gründer und leiter des Fritz Beske Instituts für Gesundheits­system­Forschung Kiel, befasst sich mit Fragen einer gerechten Mittelaufbringung und leistungsfinanzierung zur Zukunftssicherung der Gesundheitsversorgung. Die life­redak­tion besuchte ihn in seinem Institut.

„Die mittel sind begrenzt“ Bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung

HerrProf.Beske,wassinddiewesentlichenHerausforderungenfürdasGesundheits-system?prof. Beske: Sie liegen in der Bewältigung der auswirkungen des demografischen Wandels und des medizinischen Fort­schritts. Der anteil an der Bevölkerung mit einem höheren Versorgungsbedarf nimmt stetig zu und der anteil der Beitragszahler nimmt ab. Damit wird es immer schwieri­ger, die von der gesetzlichen Krankenver­sicherung (GKV) angebotenen leistungen zu finanzieren.

DieFinanzierungderGKVstütztsichwe-sentlichauflohnbezogeneBeiträge.Istdieszeitgemäß?prof. Beske: Für die Probleme, die sich aus den auswirkungen der demografischen Ent­wicklung und des medizinischen Fortschritts ergeben, ist es im Grundsatz nicht von entscheidender Bedeutung, wie die erforder­lichen Mittel zur Finanzierung der leistun­gen aufgebracht werden. Voraussichtlich wird dies auch in Zukunft eine Kombination von Beiträgen, Steuerzuschuss und Selbst­beteiligung sein. Entscheidend ist die

Feststellung, dass die Mittel begrenzt sein werden und dass es mit begrenzten Mitteln nicht möglich ist, unbegrenzt leistungen zu finanzieren.

Wasbedeutetdaskonkret?prof. Beske: Das deutsche Gesundheitswe­sen ist auch im internationalen Vergleich unverändert ein hoch leistungsfähiges Gesundheitssystem. Soll jedoch auch in Zukunft eine bedarfsgerechte Gesundheits­versorgung bei begrenzten Mitteln möglich sein, und dies ist das Ziel der Gesundheits­

Prof.Dr.med.FritzBeskehatmitStudienseinesInstitutsweitreichendeDebattenzurZukunftssicherungunsererGesundheitsversorgungausgelöst.Imlife-InterviewgibterEinschätzungenab,aberauchWünschepreis.

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GESUNDHEITSWESEN

politik, dann sind anpassungen durch leis­tungseinschränkungen unvermeidlich.

OftwirdderEindruckerweckt,KassenkönntennichtmitGeldumgehen,zuRecht?prof. Beske: Die gesetzlichen Kranken­kassen verfügen im allgemeinen über eine effektive Verwaltung. Dennoch werden von den Kassen zu viele Mittel für leistungen ausgegeben, die nicht primär der eigentli­chen aufgabe der GKV – der Versorgung im

Krankheitsfall – dienen. als Beispiele seien ausgaben für Wellness und Kuren genannt. Dies muss in Zukunft privat finanziert werden. Die Politik hat der GKV aus ge­sellschaftlichen, familienpolitischen und sozialen Gründen eine reihe von gewaltigen aufgaben übertragen, die nichts mit der primären aufgabe der GKV zu tun haben und die nicht gegenfinanziert sind.

SehenSiebeiderHilfsmittelversorgungbereitsMerkmaleeinerschleichendenLeistungseinschränkung?prof. Beske: In der Tat stehen wir auch in der Hilfsmittelversorgung an der Schwelle zu einer impliziten rationierung, d. h. zu einer geheimen, stillen, nicht öffentlich gemach­ten und damit intransparenten leistungs­einschränkung. ohne Änderungen im System ist eine Einschränkung bei der Hilfsmittel­versorgung zu befürchten.

WaswürdenvertikaleundhorizontalePriorisierungz.B.fürdieorthopädischeVersorgungbedeutenkönnen?prof. Beske: Jede Form von Priorisierung, d. h. von einer ordnung der leistungen nach ihrer Wertigkeit und Bedeutung für die Gesundheitsversorgung, und jede rationie­rung führen auch zu auswirkungen auf die orthopädische Versorgung. Bei begrenzten Mitteln – Begründung für Priorisierung und rationierung – würde dies bedeuten, dass die Maßstäbe für die Gewährung von leis­tungen sehr viel enger gezogen werden und

dass immer mehr leistungen nur noch mit Selbstbeteiligung erhalten werden können oder aus dem leistungskatalog der GKV herausgenommen werden müssen.

DieGKVfußtaufdemGedankenderSolida-ritätzwischenLeistungsfähigenundSchwa-chensowieGesundenundKranken.IsteinePriorisierunggerecht?prof. Beske: Eine Priorisierung von leistun­gen gehört zu den besten Möglichkeiten, um auch mit begrenzten Mitteln eine unverän­dert bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung und damit eine Gesundheitsversorgung mit den notwendigen leistungen sicherzustel­len. Es muss jedoch gefordert werden, dass Priorisierung transparent erfolgt und dass die Bevölkerung darüber informiert wird, mit welcher Methodik priorisiert wird und wie das Ergebnis der Priorisierung im Einzelnen aussieht.

DieEurocom*undderBundesinnungsverbandfürOrthopädie-TechnikplädierenfürdieEinführungeinesFestzuschussesbeideror-thopädischenVersorgungmitausgewählten,industriellgefertigtenBandagen,EinlagenundKompressionsartikeln.WasdenkenSie?prof. Beske: Ich halte die Einführung von Festzuschüssen für die genannten Hilfs­mittel für eine gute lösung. Damit wird erreicht, dass sich die GKV unverändert an den Kosten für diese artikel beteiligt, dass aber die Wahlmöglichkeiten des Patienten hinsichtlich des von ihm benötigten Hilfs­mittels zunehmen und damit von ihm selbst

an seinen Bedarf und seine finanziellen Möglichkeiten angepasst werden können.

EineguteFeeschenktIhnendreiWünsche,umdasKrankenversicherungssystembiszumJahr2030zusichern.Wassolltesietun?prof. Beske: Sie sollte erstens dafür sorgen, dass die Politik die Probleme öffentlich anerkennt, die sich aus den auswirkun­gen von demografischer Entwicklung und medizinischem Fortschritt für die bedarfsge­rechte Gesundheitsversorgung ergeben, und beabsichtigt, gemeinsam und transparent mit allen Beteiligten antworten auf diese Probleme zu finden. als zweites würde ich mir die Fähigkeit der Bevölkerung und aller Beteiligten im Ge­sundheitswesen wünschen, in harmonischer Zusammenarbeit, sachbezogen und ohne ideologische Glaubenskämpfe lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Und drittens wünsche ich mir von unserer Bevölkerung ein höheres Maß an Zufrie­denheit mit der Gesundheitsversorgung in Deutschland, einer Gesundheitsversorgung, die im internationalen Vergleich beispielhaft gut ist. Jeder Bürger sollte bereit sein, durch Eigenverantwortung für seine Gesundheit und durch eine sparsame Inanspruchnahme von leistungen dazu beizutragen, dass unser Gesundheitssystem sicher in die Zukunft geführt werden kann. †

Hintergrund

Prof. Dr. med. Fritz Beske MPH, geboren 1922, war u. a. mehrere Jahre für die Weltgesundheitsor­ganisation (WHo) tätig. Von 1958 bis 1981 stand er im Dienst des landes Schleswig­Holstein, erst als referent und leiter der Gesundheitsabteilung im Innenministerium, dann – von 1971 bis 1981 – als Staatssekretär im Sozialministerium. 1975 gründete er das Institut für Gesundheitssystem­Forschung (IGSF) Kiel. Seit 2001 führt die gemeinnützige Stiftung seinen Namen. Die Stiftungsaufgaben liegen unter anderem in der überparteilichen, wissenschaftlichen Politikberatung zu Fragen des Gesundheitswesens. Weitere Informationen: www.igsf.de

„Das deutsche Gesundheitswesen ist auch im internationalen Ver-gleich unverändert ein hoch leis-tungsfähiges Gesundheitssystem.“

(Prof.Dr.med.FritzBeske)

*HerstellervereinigungfürKompressionstherapieundorthopädischeHilfsmittel

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auerfeindAG

ZU GUTEr lETZT

WelchenStellenwerthatSportinIhremLeben?Dreier: Einen ganz entscheidenden. als ich 1999 bei einem Motorradunfall meinen rech­ten arm verloren habe, sagten die Ärzte, dass ich niemals überlebt hätte, wenn ich nicht so fit gewesen wäre. Dabei habe ich damals für meine jetzigen Verhältnisse wenig gemacht. Heute trainiere ich im Sommer zirka 20 Stun ­ den die Woche und im Winter bis zu 40 Stun­den. Dabei arbeite ich im Winter Vollzeit im Sportshop Haarreiter. Im Sommer bin ich für meinen Job als „Triathlet“ freigestellt. Sport macht mir einfach jeden Tag aufs Neue Spaß.

WarumgeradeTriathlon?Dreier: Ich habe eine Wette gegen einen guten Freund verloren und musste mich deshalb 2008 in vier Wochen auf den Iron­man Kärnten vorbereiten. Das war hart! Nach dieser Grenzerfahrung war ich aber so motiviert, dass ich mich ein Jahr lang gezielt vorbereitet habe und dann bei der Challenge roth 2009 die magische Zehn­Stunden­Marke knacken konnte. Das war sicherlich sportlich das Größte, was ich je in meinem leben gemacht habe.

BeeinträchtigtSieIhrHandicapbeideneinzelnenDisziplinen?Dreier: Inzwischen gar nicht mehr. Beim Schwimmen kraule ich eben mit nur einer Hand, das ist alles eine Frage der Technik. Über das Schwimmen wird eh nicht groß Zeit gewonnen oder verloren, da heißt es nur durchkommen. Zeit hole ich beim radfahren raus, das ist meine Top­Disziplin. als einzige Modifikation wurden übrigens an meinem rad die Bremsen an den lenker­aufsatz verlegt. Beim laufen gilt es dann meist, die Position zu halten – und dafür brauche ich ja sowieso nur die Beine.

WieerholenSiesichnachextremenBelastungen?Dreier: Mental beispielsweise, wenn ich mit meinen Kindern spazieren gehe. Um meinen Körper zu unterstützen, nutze ich beim laufen TrIactive­Einlagen und gerne auch VenoTrain­Kompressionsstrümpfe. auch beim Skitourengehen sind sie übri­gens klasse. Und natürlich bei langen Flug­ oder autoreisen.

WashabenSiesichalsgrößtesZielfür2011vorgenommen?Dreier: Neben der Duathlon­ und Triathlon­WM will ich den Muztagata, einen 7.500 Meter hohen Berg in China, mit Tourenski bewältigen. †

Triathlet Oliver DreierFünf Fragen an ...

November 2010

10.–13.11.201052. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie, Aachen, www.dgp-congress.de

09.–13.11.201025. Gefäßchirurgisches Symposium, Berlin, www.gefaesschirurgisches-symposium-berlin.de

12.–13.11.201012. UpDate Orthopädie & Unfallchirurgie „Die Hüfte“, Neuss, www.update-ouc.de

17.–20.11.2010MEDICA, Düsseldorf, www.medica.de

19.–20.11.20103. Vivantes Wirbelsäulenkongress, Berlin, www.wirbelsaeulenkongress-vivantes.de

22.11.20107. Symposium Hochleistungssport, Berlin, www.sportsymposium.de

Dezember 2010

16.–18.12.20105. Jahrestagung der Deutschen Wirbelsäulen-gesellschaft, Bremen, www.dwg2010.de

Januar 2011

13.–16.01.201128. Berliner Arthroskopie-Symposium, Ober-wiesenthal, www.arthroskopie-berlin.de

Februar 2011

19.–26.02.2011 9. Arthroskopie- und Diagnostik-Kurs, Wolkenstein, www.arthroskopie-kurs.de

18.–27.02.2011 25. Internationaler Deutsch-Österreichischer Sportärztekongress, Seefeld/Tirol, www.seefeld-kongress.de März 2011

23.–26.03.2011 Osteologie-Kongress 2011, Fürth, www.osteologie-kongress.de

30.03.–02.04.2011 46. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), Dresden, www.derma.de

Weitere Termine und Veranstaltungen unter www.bauerfeind.com, „Veranstaltungskalender“.

Termine

Mit nur einem arm schwimmt, läuft und radelt der gelernte orthopädieschuhmacher und Einzelhandelskaufmann. Im Winter schnallt oliver Dreier, Jahrgang 1978, die Tourenski an.

BeimParatriathlon-Weltcup2010inLondonerreichteOliverDreierdenzweitenPlatz.

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