Magazin der Staatsphilharmonie Nr. 38

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MAGAZIN NEUES VON DER DEUTSCHEN STAATSPHILHARMONIE RHEINLAND-PFALZ #38 | APRIL – JUNI 2013 WIR FÜR LU Der RING als Kraftquelle FINALE GÖTTERFUNKEN Sinfonie Nr. 9 beschließt Beethoven-Zyklus RASSELN, TROMMELN, TANZEN Neue Angebote für Kinder und Eltern Titelbild: Prof. Hansgünther Heyme, Karl-Heinz Steffens

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Magazin der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Nr 38, April bis Juni 2013

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MAGAZIN N E U E S VO N D E R D E U T S C H E N S TA AT S P H I L H A R M O N I E R H E I N L A N D - P FA L Z

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WIR FÜR LU Der RING als Kraftquelle

FINALE GÖTTERFUNKEN Sinfonie Nr. 9 beschließt Beethoven-Zyklus

RASSELN, TROMMELN, TANZEN Neue Angebote für Kinder und Eltern

Titelbild: Prof. Hansgünther Heyme, Karl-Heinz Steffens

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Wenn man nicht wüsste, welche groß-artigen Konzerte in den zurückliegen-

den Monaten schon mit der Staatsphilharmo-nie zu erleben waren, könnte man sagen, das Beste kommt zum Saison-Finale!

Freilich fällt der Blick zunächst auf den ersten „Pfälzer RING“, der in Kooperation von Oper Halle, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen und Staatsphilharmonie eines der außergewöhn-lichsten Projekte zum 200. Geburtstag von Richard Wagner darstellt. Dass dabei neben den großartigen künstlerischen Ereignissen auch (endlich) die Region wahrnehmbar wird, hat viele Wagnerianer bundesweit ange-sprochen: „Große Oper – Große Weine – Große Denk-mäler“ heißt die Überschrift über die Bewerbung, die wir gemeinsam mit Pfalz.Marketing ins Leben gerufen haben.

Für die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz lenkt der RING die nationale Aufmerksamkeit darauf, dass das Orchester durch die Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Steffens wieder zu einem der hervorragenden Klangkörper Deutschlands gewachsen ist – was auch die Musikfreunde erleben können, die unsere Konzerte in Mainz, Ludwigs hafen, Mannheim, Landau, Baden-Baden, Kaiserslautern und Weil-burg besuchen. International bedeutende Solisten, Chöre und Dirigenten sind dann bei der Staatsphilharmonie zu Gast.

Nicht nur wegen der Konzerte mit der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven soll zum Spielzeitende noch einmal Friedrich von Schiller zu Wort kommen: „Alle Kunst ist der Freude gewidmet, und es gibt keine höhere und keine ernsthaftere Aufgabe, als die Menschen zu beglücken. Die rechte Kunst ist nur diese, welche den höchsten Genuss verschafft. Der höchste Genuss aber ist die Freiheit des Gemüts in dem lebendigen Spiel seiner Kräfte.“

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen lebendige und unvergess-liche Erlebnisse mit Ihrer Staatsphilharmonie!

Prof. Michael Kaufmann Intendant

Liebe Freunde der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz!

Seite 3 EliasSeite 4 Finale GötterfunkenSeite 6 Ausflug ins illusionistische TheaterSeite 7 Interview Frank StrobelSeite 8 Klangvielfalt in Mainz erleben Orchestergipfel 2013 am Tag der MusikSeite 10 Wir für LU: Prof. Hansgünther Heyme,

Karl-Heinz Steffens und Dr. Wolfgang Ressmann im Gespräch

Seite 12 Von Nierentisch bis Nigel Kennedy Partner im Land – die Festhalle ZweibrückenSeite 13 Mit Fiedel, Bass und Banjo 3. Kiko KinderkonzertSeite 14 Rasseln, trommeln, tanzen – Die Staatsphilharmonie erfindet neue Angebote für Kinder und ElternSeite 16 Kultur kompakt: Neustadt feiert KulturfestSeite 17 In Kürze Seite 18 Neu im OrchesterSeite 19 Mitarbeiter-Konzerttipp | ImpressumSeite 20 Konzertkalender

Inhalt

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Elias

Salzburger Bachchor

So 12. Mai 2013 | 20.00 UhrMannheim, Congress Center Rosengarten, MusensaalMannheimer Meisterkonzerte Tickets: (0621) 5990983FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY „ELIAS“ OP. 70Christiane Oelze, Sopran · Alison Browner, Alt · Dominik Wortig, Tenor · Robert Holl, Bass · Salzburger Bachchor · Karl-Heinz Steffens, Dirigent

Das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy um den alttestamentarischen Propheten übertrifft an Dramatik so manche weltliche Oper. Zu erleben sind treffende Charakterisierungen, glänzende Naturschilderungen, vor allem aber eine unerschöpfliche melodische Erfindungskraft.

Die letzte Note des ‚Elias‘ ging im anhaltenden, einstimmigen

und ohrenbetäubenden Beifalls-sturm unter. Es war, als hätte seit langem zurückgehaltene Begeiste-rung sich endlich Bahn gebrochen und nun den Raum mit Jubel er-füllt“, schrieb der Rezensent der London Times über die englisch-sprachige Uraufführung des Ora-toriums am 26. August 1846: „Nie zuvor hatte es einen so voll-ständigen Erfolg gegeben – nie eine um fassendere und unmittel-barere A nerkennung eines Kunst-werks.“ Auch die Zuhörer späterer Auf führungen reagierten auf das Oratorium enthusiastisch. Es zählt bis heute zu den bekanntesten Werken des Komponisten und bildet einen Höhepunkt der Mannheimer Meisterkonzerte im Rosengarten.

Im Zentrum der Handlung steht der Prophet Elias, der dem Volk Israel eine große Dürre prophezeit. Stark und kämpferisch setzt er sich im ersten Teil des Werks gegen Viel götterei und Baalskult ein. Im zweiten Teil erleben wir einen resignierenden, lebensüber drüssigen Elias, der erst nach einer Zeit in der Wüste am Tiefpunkt seines Lebens wieder unter das Volk geht.

Eine zentrale Rolle in dem handlungsreichen Werk spielen die mitreißenden Chorszenen. Unter dem Dirigat von Chef-dirigent Karl-Heinz Steffens sind diese mit dem Salzburger Bachchor bestens besetzt. Herausragende Dirigenten wie Sir Roger Norrington oder Ivor Bolton und renommierte Klangkörper wie das Mozarteum Orchester und die Camerata Salzburg arbeiten gerne mit dem Ensemble zusammen, das sich sowohl in Besetzung als auch in seinem chorischen Gesamtklang durch ein hohes Maß an Flexibilität auszeichnet. Die Salzburger Nachrichten

urteilten am 6. März 2012 über die Chorleistung im „Elias“: „eine nachgerade über irdisch groß artige Leistung...“

Fazit: Mendelssohns „Elias“ steckt voller musikalischer Schätze, die immer wieder neu gehoben werden können. Unbedingt anhören!

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Zwei herausragende Werke der Musikgeschichte kamen im Jahr 1824 zur Uraufführung. Beide hatte Ludwig van

Beethoven komponiert. Und beide sollten ursprünglich sogar gemeinsam in Wien erstmals erklingen. Zwar kam es am 7. Mai zu dem besagten Konzert, vollständig aufgeführt aller-dings wurde im kaiserlich-königlichen Hoftheater lediglich Beethovens Neunte, seine „Missa solemnis“ gab es nur in abgespeckter Form.

2010 hat die Staatsphilharmonie ihren Beethoven-Zyklus begonnen, bei dem in jedem Konzert zu einer Sinfonie des Bonner Komponisten jeweils ein bedeutendes Instrumental-konzert des 20. Jahrhunderts zur Aufführung gekommen ist. Zum Abschluss dieses Zyklus allerdings hat Beethoven ganz alleine das Sagen. Unter der Leitung von Chefdirigent Karl-Heinz Steffens ist im 4. Philharmonischen Konzert in Ludwigshafen die Neunte zu hören – ein Klangmonument der ganz besonderen Art.

Finale Götterfunken

Karl-Heinz Steffens

Es ist kaum zu glauben, dass wir jetzt schon am Ende unseres Beethoven-Zyklus angekommen sind! Für Orchester und für Dirigenten zählen die Sinfonien Beethovens zu den größten Herausfor-derungen, denen man sich in einem Künstlerleben mehrfach stellen muss. Die Staatsphilharmonie und ich haben dies nun gleich zu Anfang unserer Zusammenarbeit gemacht und sind dabei in mehr-facher Hinsicht zusammengewachsen: Beethoven zwingt uns alle zu völliger Hingabe und Disziplin – und beides habe ich in den letzten Jahren gefun-den! Dass wir diese erfolgreiche Arbeit nun mit der 9. Sinfonie abschließen, wird sicher nicht nur für uns, sondern wohl auch für das Publikum zu einen wichtigen Ereignis. Mir ist aber auch wichtig, dass wir neben den Beethoven-Sinfonien noch neue, teilweise unbekanntere Solokonzerte des 20. und 21. Jahrhunderts vorstellen konnten. Höhepunkt war zweifellos das Hornkonzert Ligetis und Schön-bergs Violinkonzert mit dem jungen Michael Barenboim, den wir gleich ins Herz geschlossen haben und der bald wiederkehrt. Also rundherum tolle Erlebnisse für uns alle bei diesem Zyklus.

KARL-HEINZ STEFFENS

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In der Entstehungsgeschichte beider Werke spiegelt sich ein-mal mehr Beethovens schier unbändiger Gestaltungswillen und sein beeindruckendes künstlerisches Potenzial. Kaum war der Missa-Marathon bewältigt, widmete sich Beethoven – inzwischen vollständig ertaubt – seinem letzten sinfonischen Werk, der „Sinfonie Nr. 9 d-moll op. 125“ mit der Vertonung von Friedrich Schillers bereits 1786 veröffentlichten

Hymnus „Ode an die Freude“. Das gigantische Ideenkunst-werk markierte seinerzeit durchaus einen Wendepunkt in der Musikgeschichte. Erstmals erhielt das Vokale Einzug in die Sinfonie, und kein Geringerer als Richard Wagner sah darin zunächst eine Bankrotterklärung der reinen Instrumentalmusik. Heute allerdings gibt es keine Zweifel an der Bedeutung des Geniestreichs, den Beethoven mit seiner Neunten hinterlassen hat und ohne den die Sinfonik etwa Gustav Mahlers oder auch Anton Bruckners nur schwer vorstellbar ist. Die Bedeutung

dieses Opus 125 freilich erschließt sich keineswegs nur aus dem fulminanten vokalen Finale, das Beethoven mit Solisten-quartett und Chor zu einem überwältigenden Bekenntnis zu den aufklärerisch-humanistischen Idealen sowie einer tiefen persönlichen Religiosität verdichtete. Gleichwohl verhalf es der neunten Sinfonie zu ihrer bis heute un ge-brochenen Popularität.

Dass Chefdirigent Karl-Heinz Steffens und seine Staatsphil-harmonie dieses sinfonische Schlusswort Beethovens als Abschluss ihres über drei Spielzeiten verteilten Zyklus mit sämtlichen Sinfonien des Bonner Komponisten gewählt haben, spricht für sich: Ein großartiges Projekt geht mit einem richtungsweisenden Kunstwerk götterfunkelnd zu Ende.

Einmal mehr ist der Bachchor Mainz mit von der Partie, Sophie Klussmann (Sopran), Julia Faylenbogen (Alt), Christian Elsner (Tenor) und Michael Dries (Bass) bilden das hoch-karätige Solistenquartett.

G R O S S E M U S I K . G R O S S E S E N G A G E M E N T.

Als Stifter der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ermöglichen Sie außergewöhnliche Konzerte, das Ausloben von Musikpreisen, die Vergabe von Stipendien an junge und begabte Musikerinnen und Musiker aus der Region sowie von Aufträgen im Bereich Musik.

Nähere Informationen erhalten Sie unter Tel. 0621 599090 oder im Internet unter www.staatsphilharmonie.de

STIF TUNGDEUTSCHE STA ATSPHILHARMONIERHEINL AND-PFAL Z

Sa 29. Juni 2013 | 19.30 UhrLudwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau 4. Philharmonisches KonzertTickets (0621) 5042558So 30. Juni 2013 | 19.30 UhrMainz, ChristuskircheTickets: (0700) 22242467LUDWIG VAN BEETHOVEN, SINFONIE NR. 9 D-MOLL OP. 125Sophie Klussmann, Sopran · Julia Faylenbogen, Alt · Christian Elsner, Tenor · Michael Dries, Bass · Bachchor Mainz · Karl-Heinz Steffens, Dirigent

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Ausflug ins illusionistische TheaterEin ganz besonderes Projekt steht der Staatsphilharmonie ins Haus. Unter der Leitung von Frank Strobel begleitet sie die restaurierte Fassung einer zum 100. Geburtstag von Richard Wagner 1913 entstandenen Filmbiografie über den Komponisten, für die auch die Original-musik rekonstruiert und bearbeitet wurde. Ihre Premiere erlebt diese Film- und Musik fassung am 22. Mai – dem 200. Geburtstag Wagners – im Festspielhaus Baden-Baden.

Gerade erst hat die Staatsphilharmonie ihr Projekt „RING Halle Ludwigshafen“ mit Aufführungen des gesamten

Zyklus innerhalb einer Woche abgeschlossen, da steht Richard Wagner einmal mehr im Fokus der Orchesterarbeit. Ebenso spektakulär wie der begeistert aufgenommene „Ring“ mutet eine Premiere an, zu der sich im Festspielhaus Baden-Baden der Vorhang heben wird. Zum 200. Geburtstag des vielleicht beliebtesten deutschen Komponisten gratuliert die Staatsphilharmonie auf ganz besondere Weise. Unter der Leitung des renommierten Filmmusikdirigenten Frank Strobel spielt sie zur rekonstruierten Filmbiografie über Richard Wagner – übrigens der ersten des deutschen Films überhaupt!

Die Vorgeschichte reicht genau 100 Jahre zurück. 1913 pro-duzierte Oskar Messter anlässlich des 100. Geburtstages des Komponisten den Stummfilm „Richard Wagner. Eine Filmbiographie“, Regie und Kamera lagen in den Händen von Carl Froelich, einem der großen Filmpioniere, der unter anderem 1929 den ersten deutschen Ton- sowie 1936 auch Farbfilm drehte. In üppiger historischer Ausstattung zeichnete Froelichs Film wichtige Stationen im Leben Wagners nach, angefangen von seinem Studium über die von Erfolgen und Misserfolgen geprägte Dresdner Zeit bis hin zu der wichtigen Förderung durch König Ludwig II. von Bayern. So un-

kompliziert sich seinerzeit die filmische Umsetzung dieser Lebensgeschichte gestaltete, so schwierig entpuppte sich die Konzeption der dazugehörigen Musik. Da nämlich die damals noch lebende Cosima Wagner untersagte, dass der Film mit Musik aus Werken ihres Gatten unterlegt wurde, mussten sich die Produzenten anderweitig behelfen. Kurzer-hand übernahm es Giuseppe Becce, der wegen seiner verblüffenden Ähnlichkeit mit Wagner die Titelrolle bekleidete, eine Filmmusik zu komponieren, die sowohl die Referenz zum Original erkennen ließ als auch rechtlich unanfechtbar war. Neben Anklängen an Franz Liszt und Wagner arbeitete Becce darin auch Originalmusiken anderer Komponisten mit ein. Besonders an Becces Partitur war, dass sie in Ansätzen auch film -drama turgische Aspekte berücksichtigte. Aus dem mittlerweile 100 Jahre alten Original-Filmmaterial wurde in einem aufwändigen Verfahren eine rekonstruierte Fassung mit reproduzierten historischen Einfärbungen hergestellt, die wie ein Ausflug in das illusionistische Theater des 19. Jahr-hunderts anmutet. Von Giuseppe Becces Filmmusik existierte lediglich ein – allerdings sehr sorgfältig eingerichteter – Klavierauszug. Er bildete den Ausgangspunkt für eine neue Orchesterfassung durch den Berliner Komponisten Bernd Schultheis. In seiner im Auftrag von ZDF und ARTE ent-standenen Bearbeitung gestattet er sich eine „sanft-ironische

Richard Wagner (Giuseppe Becce) als Dirigent zu Beginn seiner musikali-schen Laufbahn

Vor der Villa Wahnfried im Jahre 1903

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Brechung des Films und der Musik, die eine eher kritische Perspektive auf Wagners Biografie und deren Inszenierung im Film eröffnet“. In dieser Fassung werde der Film auch für Nicht-Wagner-Kenner erlebbar.

Dieses in vielerlei Hinsicht spannende Projekt erlebt am 22. Mai seine Premiere. Die Aufführung im Baden-Badener Festspielhaus wird von Deutschlandradio Kultur und ARTE (Sendetermin: 22. Mai, 23:45 Uhr) aufgezeichnet.

„Richard Wagner. Eine Filmbiographie“ ist eine Koproduktion von Deutschlandradio Kultur, EYE Film Institute Netherlands, Friedrich-Wihelm-Murnau-Stiftung, Deutsche Staatsphil-harmonie Rheinland-Pfalz und ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE – in Kooperation mit dem Festspielhaus Baden-Baden und der Europäischen Filmphilharmonie.

Interview mit Frank StrobelMögen Sie Richard Wagner und seine Musik? Frank Strobel: Aber selbstverständlich! Ich komme ja ursprüng-lich auch von der Oper und da ist sein Schaffen ja wegwei-send und nicht weg-zudenken. Und wenn man sich zudem in-tensiv für das Zusam-menwirken von be-wegtem Bild und Mu-sik interessiert, kommt man an Richard Wagner und seinem Einfluss auf Film-musik und den Film ganz allgemein gar nicht vorbei!

Was für Klänge erwarten das Publikum bei „Richard Wagner. Eine Filmbiographie“?Frank Strobel: Verfälschte Wagnerklänge eines Herrn Dr. Giuseppe Becce, einem der maßgeblichen Kino-kapellmeister und Filmkomponisten der 1920er-Jahre. Außerdem erklingt Musik von Mozart, Beethoven, Haydn und Rossini.

Haben Sie schon einmal Musik zu einem Film von Carl Froelich gespielt?Frank Strobel: Nein. Das ist auch für mich eine Premiere.

Was sind die besonderen Herausforderungen bei diesem Projekt?Frank Strobel: Nun, wie bei Stummfilmen ja immer, gibt es ein sehr enges Zusammenspiel der Filmbilder mit der Musik, was ja gerade bei einem Film mit einem musikalischen Hintergrund von besonderer Bedeutung ist. Und so müssen hier die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und ich unsere gesamte Erfahrung mit diesem Genre einbringen und den Film quasi wie Sänger in einer Oper flexibel und zugleich mit großer Gestaltungskraft begleiten.

Im September 2012 haben Sie mit der Staatsphil-harmonie „Tribute to John Williams“ aufgeführt. Werden Sie jetzt zum Dauergast?Frank Strobel: Bin ich das nicht schon seit mittler-weile 24 Jahren?

Richard Wagner (Giuseppe Becce) liest im Kreise gleich gesinnter Freundeaus seiner Nibelungen-Dichtung

Vorbild für Isolde: Mathilde Wesendonck (Miriam Horwitz)

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Klangvielfalt in Mainz erleben

Der Orchestergipfel beginnt um 15.00 Uhr auf dem Guten-bergplatz in Mainz mit einer gemeinsamen Begrüßungs fanfare der Blechbläser aller Orchester. Ab 16.00 Uhr ver teilen sich kleinere Ensembles auf öffentliche Spielstätten. Zum Ab-schluss des Orchestergipfels, um ca. 18.00 Uhr, finden Wandel-konzerte statt. Die Staatsphilharmonie unter Generalmusik-direktor Karl-Heinz Steffens wird dabei in der Rheingoldhalle die Sinfonie in d-Moll von César Franck zu Gehör bringen.

Michael Kaufmann: Gemeinsam und unter der Führung des Landesmusikrats bereiten sich die Orchester in Rheinland-Pfalz auf den Orchestertag vor. Wie kam es zu dieser Idee und was ist das Besondere daran?

Peter Stieber: Vor etwa vier Jahren hat sich aus einer Initiative zur Unterstützung und Stärkung der rheinland-pfälzischen Orchester eine Orchesterkommission im Präsidium des Landes-musikrats Rheinland-Pfalz unter meiner Leitung gebildet.

Neben Präsidiumsmitgliedern sind in dieser Orchester-kommission auch Vertreter der Orchester des Landes integ-riert. Gemeinsam wurde die Idee entwickelt, mit einem in der rheinland-pfälzischen Geschichte einmaligen Orchester tag auf die Vielfalt, Attraktivität und die kulturelle Ver wurzelung der Orchester im Land aufmerksam zu machen. Das Beson-dere am Orchestergipfel ist, wie bereits angedeutet, die Einmaligkeit dieses musikalischen Groß-Events, alle fünf professionellen Orchester aus Kaiserslautern, Koblenz, Mainz, Trier und natürlich Ludwigshafen in der Landeshauptstadt zu versammeln und dort zum Klingen zu bringen.

Michael Kaufmann: Die Angebote für das Publikum sollen sich sehr facettenreich gestalten; und es sollen durch diese An ge bote auch Menschen angesprochen werden, die nicht zu den regelmäßigen Konzertbesuchern gehören. Was wird denn das Besondere sein, damit das Interesse und die Resonanz stimmen?

Orchestergipfel 2013 am bundesweiten Tag der MusikInterview mit Peter Stieber, Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz

Orchesterfreunde aufgepasst! Im Rahmen des bundesweiten „Tages der Musik“ am 16. Juni 2013 veranstaltet der Landesmusikrat in Zusammenarbeit mit den fünf professionellen rheinland-pfälzischen Orchestern einen Orchestergipfel. Ziel des Orchestergipfels ist es, die Vielfalt der rheinland-pfälzischen Orchesterlandschaft zu präsentieren.

© Landeshauptstadt Mainz

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ERSTMALIG. EINMALIG! – Wagners „Ring“ in der Pfalz

Eine Frühlingswoche wie keine: Am Rhein, wo alles begann, am Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Samstag der bejubelte RING Halle-Ludwigshafen. Davor, dazwischen, danach, beeindruckende Dome und Schlösser, großartige Weine und Gaumenfreuden in einer der schönsten Regionen Deutschlands. Machen Sie Ihre Opernreise – die Pfalz erwartet Sie!

Hotels, Tipps für Ausflüge und mehr: www.pfalz.de

„Das Rheingold“ S0 21. April 2013 | 19.30 Uhr

„Die Walküre“Di 23. April 2013 | 18.00 Uhr

„Siegfried“Do 25. April 2013 | 18.00 Uhr

„Götterdämmerung“Sa 27. April 2013 | 16.00 Uhr

Theater im Pfalzbau,Ludwigshafen am Rhein

Tickets: (0621) 5042558

www.ring2013.de

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-PfalzSchloss Villa LudwigshöheGérard Kim als „Wotan“

Große Oper Große Weine & Denkmäler Großes Orchester

Klangvielfalt in Mainz erleben sonders deutlich. Gleichzeitig stehen die Orchester seit der Orchesterstrukturreform vor 10 Jahren unter einem großen finanziellen Druck, können die in sie gesetzten Erwartungen bei den bestehenden Budgets kaum erfüllen. Wie schätzen Sie die Bedeutung des Orchestertags ein, wenn es in den kommenden Monaten und vielleicht auch Jahren um die Frage geht, wie die Finanzierung der Landesorchester in auskömmlicher Weise gesichert werden kann?

Peter Stieber: Der Orchestertag soll mit der Vorstellung der großen Bandbreite der Orchesterarbeit zeigen, wie unver-zichtbar die Orchester für unsere Kultur und unsere Bildung sind. Deshalb wird der Fokus auf alle Tätigkeitsfacetten der Institution Orchester gerichtet: auf die Education-Projekte ebenso wie auf die Arbeit der Ensembles und selbstver-ständlich auf das „Kerngeschäft“ der täglichen Konzert- und Theaterarbeit. Denn die Orchester und ihre Mitglieder sind heute auf vielfältige Weise im Musik- und Kulturleben ver-ankert und wirken dadurch unmittelbar in die Gesellschaft hinein: Ohne die Unterrichtstätigkeit vieler Orchestermusiker wäre beispielsweise so manche Region nicht ausreichend mit Instrumentallehrern versorgt. Ein Großteil der Musiker enga-giert sich außerdem in der Laienmusikszene als Dirigenten von Blasorchestern, Chören und anderen Ensembles. Hier wird die Notwendigkeit des Erhalts und der ausreichenden Finanzierung der Orchester deutlich, denn die professionellen Orchester haben neben ihren Kernaufgaben auch eine große Bedeutung für die Förderung der Breitenkultur, und das wollen wir sowohl den Besuchern als auch den politischen Vertretern verdeutlichen.

Peter Stieber: Ganz nach dem Motto des diesjährigen deutschlandweiten „Tages der Musik“, „Kulturelle Viel-falt LIVE!“, präsentieren die Orchester in der Tat sehr unterschiedliche Angebote. Der Fokus liegt zum einen auf der Kinder- und Jugend-arbeit der Orchester, die durch Education-Program-me mit Partnerschulen vorgestellt werden. Eine weitere Besonderheit wird

die Vorstellung der Ensembles aus Orchestermitgliedern sein, bei der die Orchester zeigen können, wie viele verschiedene Stilrichtungen in einem klassisch ausgerichteten Klangkörper beheimatet sein können, denn von der Klassik bis zum Jazz wird es für jeden Geschmack etwas geben. Und das Ganze findet über die Stadt verteilt an ca. 20 Spielorten statt, sodass alle Besucher des Orchestergipfels das Gefühl haben, die ganze Stadt ist Musik. Außerdem gilt an diesem Tag das Motto: Eintritt frei. Damit überwinden wir möglicherweise eine Barriere, die bei manchen Menschen bisher den Besuch eines Konzerts verhindert hat.

Michael Kaufmann: Durch die Schirmherrschaft der Minister-präsidentin Malu Dreyer erhält der Orchestertag auch eine bedeutende politische Dimension. Das Bekenntnis des Landes zu seinen Orchestern wird damit an diesem Tag be-

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der Oper Halle schon mit dem Wagner-Jahr beschäftigt. Und dann sah ich die Gelegenheit hier, dass gleich neben der Philharmonie dieser Theatersaal ist, der kein eigenes En-semble hat, quasi wie ein Opernhaus ohne Oper. Als Chef in Halle wollte ich dort ein großes Projekt initiieren, aber den RING hätten wir in Halle nicht allein geschafft, so wie wir ihn auch hier nicht allein geschafft hätten. Es ist eine glückliche Fügung gewesen, dass wir uns getroffen haben und dass wir damit die Chance hatten, einen so großen Bogen zu spannen.

Ressmann: Es war ja auch sehr außergewöhnlich, dieses hoch angesiedelte Projekt für ein breites Publikum zu öffnen, Schülerinnen und Schüler mitzunehmen, junge Leute mitzunehmen, das Begleitprogramm an die Schulen zu tragen. Die Inszenierung hier zu verorten und gleich-zeitig doch eine nationale Bedeutung zu erreichen …Heyme: Man muss ja so ein Werk zuerst einmal bewahren wollen, um es heute zu präsentieren. Darf es nicht zertrüm-

Ressmann: Der RING 2013 Halle Lud-wigshafen steht vor dem Abschluss, der Zyklus im April beendet ein großes Werk. Herr Heyme, Herr Steffens, es ist Ihr Werk, eine Riesen-Gemeinschafts-leistung, die Sie auf die Beine gestellt haben. Ein RING, der sicherlich über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hin-aus Geschichte schreiben wird: Er hat Kultureinrichtungen in Ost und West über Jahre verbunden, hat das Orches-ter verändert, er hat aber auch unsere Kulturlandschaft verändert und in der Metropolregion für neue Akzente ge-sorgt. Herr Heyme, hätten Sie es vor fünf Jahren für möglich gehalten, einen RING in Ludwigshafen zu produzieren?Heyme: Auf gar keinen Fall, aber da war Herr Steffens auch noch nicht hier! Die Staatsphilharmonie unter Herrn Steffens und die Oper in Halle, das sind ja große Gewichte, die da auf uns zugekommen sind.Steffens: Die Staatsphilharmonie hat natürlich – auch im Pfalzbau - immer wieder mal vorher Opern gespielt, aber nicht dieses Repertoire und nicht in diesem Umfang. Der komplette RING, das sind immerhin 16 Stunden Musik. Das ist eine große Entwicklung im Orchester, in seiner Konzent-rationsfähigkeit. Auch am Klang des Orchesters hat man das sehr gut ablesen können, was sich da bewegt hat. Aber es war nicht nur musikalisch, sondern insgesamt künstlerisch eine fantastische Zusammenarbeit mit Herrn Heyme.

Ressmann: Herr Steffens, was war denn für Sie der Haupt-grund mit Hansgünther Heyme dieses gewaltige Projekt zu stemmen?Steffens: Ich finde, man muss eine Vision haben, es muss eine Brücke gebaut werden über gewisse Zeiträume, in denen man sich entwickeln kann – das ist das Interessante an mehrjährigen Projekten. Als ich 2009 als neuer General-musikdirektor nach Ludwigshafen kam, hatte ich mich an

Wir für LU„Der RING als Kraftquelle“

Das Projekt RING Halle Ludwigshafen steuert im April 2013 mit der Aufführung des gesamten Zyklus in Ludwigshafen auf einen Höhepunkt zu. Dr. Wolfgang Ressmann, Leiter des Offenen Kanals Ludwigshafen, sprach mit Prof. Hansgünther Heyme, Regisseur und Intendant des Theaters im Pfalzbau, und dem Chefdirigenten der Staatsphilharmonie, Karl-Heinz Steffens, über die Anfänge, das Werden und die Herausforderungen dieses außergewöhn lichen Opernprojekts.

Prof. Hansgünther Heyme, Karl-Heinz Steffens und Dr. Wolfgang Ressmann im Gespräch.

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sein, denn in welchen Gräben sollte das sonst musiziert werden? Das ist wirklich nur in dem größten Theater dieses Landes möglich geworden. Das ist eine absolute Sensation. Steffens: Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt! Jetzt ist Ludwigshafen auch im Sinne von Musiktheater auf die Land-karte gekommen. Viele Menschen in ganz Deutschland sprechen mich an auf das Projekt, das wir realisiert haben. Ludwigshafen ist auf der Landkarte wegen eines tollen Kulturprojekts, das die Hoffnung macht, dass auch in den nächsten Jahren tolle Kulturprojekte folgen können.

Ressmann: Was hat denn das Projekt mit Ihnen persönlich gemacht? Diese intensive Zusammenarbeit, das ist ja auch eine wahnsinnig anstrengende Leistung, eine innere Bewe-gung, die da stattgefunden hat als künstlerischer Prozess …Heyme: Bei mir hat das sehr viel an meiner Vergangenheit verändert, ich habe mich ganz stark mit meinem Innersten da eingebracht. Die Arbeit hat mich sehr aufgewühlt. Mich hat selten ein Stück oder eine Arbeit so tief engagiert. Steffens: Ich habe als Instrumentalist den RING oft mit tollen Dirigenten und tollen Orchestern gespielt. Ich war damals in Frankfurt bei dem berühmten „Ruth-Berghaus-Ring“ von Michael Gielen dabei, saß da unten im Graben und habe nie etwas davon gesehen, war nur ein kleines Rädchen im Räderwerk. Das ist als Dirigent völlig anders: Sie können Aufführungen und Aufnahmen mit Furtwängler, Thiele-mann, Karajan oder Barenboim gehört haben und das ganz toll finden – aber am Schluss bleibt Ihnen doch nichts als Ihre Partitur. Dann sind Sie ganz allein auf der Welt. Für

mich war das eine große Bereicherung und hat mir einen unglaublichen Push gegeben.

Ressmann: Der RING als Kraftquelle für Sie persön-lich, für uns alle in dieser Region. Meine Herren, vielen Dank für das Ge-spräch.

mern, sondern in großer Liebe und Behutsamkeit da lassen, wo es entstanden ist – um es dann von da aus in das Heute zu bekommen. Wir haben das RING-Projekt ästhetisch und soziopolitisch stark in Ludwigshafen verankert, auch in vielen dekorativen Momenten hat es Bezug auf diese Stadt.

Ressmann: Was hat denn die Qualität Ihrer Zusammen-arbeit ausgemacht? Dass zwei hochpotente Künstler zusammenkommen für so ein Werk ist ja bei der Oper immer der Wunsch. Was war bei Ihnen der Zauber?Heyme: Der Zauber war und ist dieses Aufeinander- Ein gehen, das Zuhören. So ein positives Miteinander habe ich noch nie erlebt.Steffens: Wir können es ganz konkret machen: An einer Stelle beispielsweise muss man die Bassklarinette ganz alleine hören, da muss ich jedes Geräusch vermeiden. Deshalb musste Herr Heyme sich eine künstlerische Idee suchen, wie er das Geschehen auf der Bühne zum Stillstand bringt. Die Offenheit damit umzugehen, dass der Eine ein Bedürfnis hat und der Andere positiv darauf eingeht – es war spannend, gemeinsam Lösungen zu finden.

Ressmann: Diese tolle Form der Zusammenarbeit hat sich ja auch auf die Sängerinnen und Sänger übertragen. Wenn ich auf die Entwicklungen im Gesamtzyklus schaue, ist der Zauber dieses Gemeinschaftswerkes auch vom Ensemble aufgenommen worden.Steffens: Wir waren ja alle Debütanten. Ich habe den RING zum ersten Mal dirigiert, Herr Heyme hat ihn zum ersten Mal inszeniert, die ganze Sängerschar hat ihn zum ersten Mal gesungen. Der Einzige, der überhaupt seine Partie jemals vorher gesungen hat, war Gerd Vogel als Alberich. In Halle gab es vor 80 Jahren einen RING, in der Pfalz noch nie. Jeder hatte seine künstlerischen Visionen und es hätte ja auch zum Crash kommen können, was dann nicht passierte. Irgendwann haben alle verstanden, was Hansgünther Heyme wollte oder was ich wollte. Es ist schade, dass wir das hier nur einmal machen. Das Feld, das jetzt so wunderbar bestellt ist, von dem müsste man später noch einmal ernten dürfen.

Ressmann: Was heißt das jetzt alles für Ludwigshafen, für die Metropolregion, für Rheinland-Pfalz?Heyme: Der Wagnersche RING in diesem Land, in dieser Stadt, das ist eine Premiere und das wird auch eine Dernière

Prof. Hansgünther Heyme Dr. Wolfgang Ressmann

Karl-Heinz Steffens

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Die goldene Balkonumrandung aus der Nachkriegszeit zeugt vom wirtschaftlichen Aufstieg der 1950er. Auch

der rund geschwungene Eingang der Festhalle Zweibrücken, dekorative Elemente und die Innenraumgestaltung zeigen die typische Formensprache. Mittlerweile stellt sie ein schützens-wertes Kulturgut dar – wie die legendären Konzerte, die hier mit der Staats phil harmonie stattgefunden haben. Thilo Huble, Kulturamtsleiter in Zweibrücken, weiß von Nigel Kennedy zu berichten, der im Anschluss an sein denkwürdiges Konzert spontan eine After-Show-Party im Backstage-Bereich für seine Fans ausrichtete. Der Konzertbetrieb findet im Heinrich-Gauf-Saal der Festhalle statt, der Platz für bis zu 700 Personen bietet: im Parkett, auf dem Mittelbalkon und zwei Seiten-balkonen. „Die Akustiker haben ihn für große Konzerte aus-gerichtet“, erzählt Huble. Das Publikum hat hier viel Raum für Musikgenuss, so auch beim Festival Euroclassic, in dessen Rahmen die Staatsphilharmonie regelmäßig auftritt. Und in den Pausen öffnet die Gastronomie ihre Pforten – mit schönem Ausblick auf die Zweibrücker Rennwiese.

Aufgeschlossen für den Zeitgeist Garantiert unverstaubt präsentiert sich die Staatsphilharmonie mit ihren zeitgemäßen Aufführungen. Huble lobt: „Die Staats-

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Von Nierentisch bis Nigel KennedyPartner im Land – die Festhalle Zweibrücken

Nicht nur Freunde der klassischen Musik, sondern auch der Retro-Kultur kommen in dieser Spielstätte auf ihre Kosten. Die 1953 wieder aufgebaute Festhalle Zweibrücken folgt ganz dem Stil und Schwung ihrer Zeit. Sie wurde 2009 renoviert und mit moderner Bühnentechnik versehen.

phil harmonie hat erkannt, dass sich in der streng klassischen Ausrichtung gerade ein Wandel vollzieht und geht flexibel darauf ein.“ Er schätzt die ausgezeichnete Qualität des Orchesters und die Zusammenarbeit mit dem Intendanten Professor Michael Kaufmann. „Der Austausch über die Programmgestaltung funktioniert auf dem kurzen Dienst-weg.“ Selbst ein Liebhaber von Cross-over-Programmen, schwärmt Huble vom Neujahrskonzert der Deutschen Staats-philharmonie Rheinland-Pfalz mit Herbert Feuerstein, das für Diskussionsstoff sorgte. Es zeige ihm immer wieder: Mit der Staatsphilharmonie lassen sich auch ungewöhnliche Projekte verwirklichen, die neue Zielgruppen erschließen.

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Erst als sie den beiden Gaunern Duke und King begegnen, gerät das schöne Leben in Gefahr: Jim landet im Gefäng-

nis. Klar, dass Huckleberry Finn seinen Freund nicht im Stich lässt …

Im Dezember vergangenen Jahres kam der Film „Die Aben-teuer des Huck Finn“ von Regisseurin Hermine Huntgeburth in die Kinos, die Mark Twains Meisterstück über Freiheit und Menschlichkeit, Freundschaft und Vertrauen als spannendes Kinoabenteuer für die ganze Familie inszenierte.

Mark Twains „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ sind auch Thema des 3. Kiko Kinderkonzerts der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz vom 5. bis 7. Mai 2013 in der Philharmonie Ludwigshafen. Schauspielerin und Erzählerin Ilona Christina Schulz verwandelt die Philharmonie Ludwigshafen in das Mississippi-Ufer. Musikalisch be gleitet

wird die Geschichte von Cowboy Jeff Jefferson und seinen Kumpanen, den Jefferson Stompers (allesamt üble Gesellen der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz). Mit Fidel, Bass und Banjo zaubern sie den Mississippi-Sound des 19. Jahrhunderts herbei.

Mit Fiedel, Bass und Banjo3. Kiko Kinderkonzert erzählt musikalisch die „Abenteuer des Huckleberry Finn“

Sonntag, 5. Mai 2013 | 11.00 UhrMontag, 6. Mai 2013 | 9.30 Uhr und 11.00 UhrDienstag, 7. Mai 2013 | 9.30 Uhr und 11.00 UhrLudwigshafen, Philharmonie3. Kiko KinderkonzertTickets: (0621) 5042558HÖHLE, FLOSS UND TOTENHAUSGeschichten aus Mark Twains „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“Ilona Christina Schulz, Erzählerin · Jefferson Stompers

Freiheit und Abenteuer, das ist es, was Huckleberry Finn und sein Freund Jim suchen. Mit einem selbst gezimmerten Floß schippern die beiden auf dem Mississippi, liegen in der Sonne, fangen Fische und genießen das freie Leben.

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Rasseln, trommeln, flöten, singen und natürlich tanzen! Schon die Allerkleinsten beweisen beim ersten Krabbelkonzert der Staatsphilharmonie im Klangreich, dass die Musik einem jeden Menschen im Blut liegt – man muss nur aufpassen, dass nicht im Lauf der Zeit die Neugier, die spielerische Leidenschaft und die Freude abhandenkommen und mit zunehmendem Alter die Distanz größer wird, insbesondere zu dem, was der formalen Einteilung nach die „Ernste Musik“ ist.

Rasseln, trommeln, tanzen – Die Staatsphilharmonie erfindet neue Angebote für Kinder und Eltern

Die Faszination für die Musik immer wieder entdecken zu können, das ist seit vielen Jahren schon ein Anliegen der

Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die in jedem Jahr mehreren tausend Kindern die Türen zur Philharmonie öffnet oder zu ihnen geht: in Kindergärten und Schulen nicht nur in Ludwigshafen, wo das Orchester seine Heimat hat.

Für viele Jahre war der Trompeter Jochen Keller das unver-wechselbare Gesicht der Staatsphilharmonie, wenn es um Education und Schule, um Kinder und Jugendliche ging; nun hat er seine Arbeit im Educationbereich beendet und widmet sich wieder ganz seinem Instrument und dem Orchesterspiel. Er kann auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken, hat bundes-

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weit Maßstäbe gesetzt mit seiner Arbeit und in vielen ande-ren Orchestern indirekt dazu beigetragen, dass auch dort ent-sprechende Projekte entwickelt wurden. Kaum gibt es ein besseres Beispiel als ein Orchester, wenn man das Ideal einer humanen Zivilgesellschaft, einer auf Integration und Vielfalt angelegten Gesellschaft beschreiben wollte: Die Multikultu-ralität bei den Musikern selbst, die einer Ordnung und der wechselseitigen Rücksichtnahme verschriebene Vielstimmig-keit beim Zusammenspiel, das gemeinsame, und doch von individuellen Persönlichkeiten geprägte Wetteifern auf eine gute Aufführung hin – alles das beschreibt, dass in einem Sin-fonieorchester das gemeinsame Ziel wichtiger ist als die ein-zelne, individuelle Stimme, die doch immer ihren unverrück-baren Platz hat.

Und so wird die Staatsphilharmonie in Zukunft ihre Angebote weiter ausbauen: Die Instrumenten-Vorstellungen in Kinder-gärten und Schulen, der Besuch von Proben mit Audio-Guides,

Mitinitiatorin des Projektes, Cellistin bei der Staatsphil-harmonie und Mutter eines kleinen Sohnes. „Die Kinder haben ein natürliches Bedürfnis, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Deswegen darf bei den Krabbelkonzerten auch gern getanzt werden.“ Die familiäre Atmosphäre im Klang-Reich, ein gemütlicher blauer Teppich – und schon ist der Rahmen für ca. 30 Kinder mit ihren Eltern gefunden.

Und auch Mitinitiatorin Stella Sykora-Nawri (Violine und Viola), selbst bald Mutter, und Daniel Haverkamp (Violoncello) waren davon begeistert, wie gut das neue Angebot angenom-men wurde: „Konzertformate wie das Krabbelkonzert sind ein Türöffner in die wunderbare Welt unserer Musik, sie sorgen dafür, dass sowohl bei Kindern als auch bei Eltern Berührungsängste abgebaut werden.“

Was Jochen Keller angestoßen hat, findet nun seine Fort-setzung durch weitere Musiker des Orchesters, die sich in

die Konzerte für Kindergartenkinder und für Schwangere und Stillende werden ihre Fortsetzung finden. Neu dazu kommen Kinder- und Jugendkonzerte des ganzen Orchesters. Ab der kommenden Saison wird eine Partnerschaft mit der Erich-Kästner-Grundschule in Ludwigshafen, einer Schwerpunkt-schule, die ein integratives Förderkonzept verfolgt, eine neue und tiefgreifende Möglichkeit bieten, Kindern das Glück in der Begegnung mit der Musik näherzubringen.

Und natürlich, um zum Ausgangspunkt der Geschichte zu-rückzukehren, die Krabbelkonzerte, die junge Musikerinnen der Staatsphilharmonie – selbst Mütter oder schwanger – ge-rade neu initiiert und erstmals mit großem Erfolg angeboten haben. Es ist sozusagen das jüngste Baby in der Familie der Angebote des Orchesters! Im Unterschied zu den beliebten Konzerten für Schwangere und Stillende sind die Krabbelkon-zerte ausdrücklich zum Mitmachen gedacht. „Die Kleinen können sich mit Rasseln, Trommeln und Flöten am Klang-erlebnis beteiligen“, erklärt Johanna Middendorf-Dölger,

Zukunft stärker engagieren, um die positive Energie, die man durch die Musik gewinnen kann, an Kinder und Jugendliche weiterzugeben. Dass dabei nicht selten auch die Eltern (wieder) den Weg zur klassischen Musik und zum Besuch eines Konzertes finden, ist einer der schönen Nebeneffekte der Angebote: Als Mutter oder Vater bei einer Mozart-Sinfonie in einem Konzert mit seinem Kind mitzuschwingen und dem Zauber der Musik zu folgen, ist einfach die schönstmögliche Anregung, selbst einmal (wieder) in ein Konzert zu gehen.

Künftig sollen in der Spielzeit neben den Aktivitäten in und für Schulen mehrere Krabbelkonzerte, Kindergartenkonzerte und Konzerte für Schwangere und Stillende angeboten wer-den. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro, Kinder haben selbstverständlich freien Eintritt. Die genauen Konzerttermine finden Sie in den jeweiligen Ausgaben des MAGAZIN, auf unserer Homepage www.staatsphilharmonie.de und in den Ankündigungen der Tagespresse.

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Mit unzähligen Einzelveranstaltungen und in weit mehr als 100 Vereinen engagieren sich die Neustadter Jahr für

Jahr für Instrumental- und Chormusik, Literatur, Schauspiel, Tanz, Bildende Kunst, Neustadts Geschichte, Kultur- und Heimatpflege. Mit gebündelten Kräften, vielen neuen Ideen und einer Vernetzung aller Aktivitäten zeigt Neustadt beim Kulturfest kulturelles Profil. Die Stadt erwartet zu diesem Anlass bis zu 150 000 Besucher. Dabei darf auch die Staatsphilharmonie nicht fehlen, trägt sie doch seit Jahrzehnten umfassend zum Kulturangebot von Neustadt bei: Dem Anlass angemessen präsentiert das Landesorchester am 9. Juni um 19.00 Uhr das festliche Schlusskonzert des Neustädter Kulturfestes. Unter der Leitung von Toshijuki Kamioka bietet die Deutsche Staatsphilharmo-nie Rheinland-Pfalz – wie in Neustadt auch im Rahmen der Silvesterkonzerte gute Tradition – Joseph Moog, einem mittlerweile international erfolgreichen Neustadter Nach-wuchskünstler, eine ideale Bühne. Moog widmet sich dabei seinem Spezialgebiet, der virtuosen Klaviermusik des 19. Jahr-hunderts: Er spielt Anton Rubinsteins 4. Konzert für Klavier und Orchester d-Moll op. 70 – wer mehr zu diesem selten gespielten Werk erfahren möchte, dem sei das moderierte Vorkonzert um 17.00 Uhr empfohlen.

Kulturfest und Staatsphil-harmonie bieten aber nicht nur dem künstlerischen Nachwuchs die Chance zur Zusammenarbeit: Schüler und Schülerinnen des Leibniz-Gymnasiums in Neu stadt haben einen viertägigen Workshop kreiert, in dessen Rahmen sie die Staatsphil-harmonie und die klassische Musik besser kennenlernen und im Gespräch mit Musi-kern, Dirigent und Solist

Kultur kompakt, 9 Tage lang Neustadt an der Weinstraße feiert Kulturfest

Neustadts Einwohner und Gäste können sich auf eine große Premiere freuen: Vom 1. bis 9. Juni 2013 stellt sich die Neustadter Kulturszene der Öffentlichkeit in ihrer ganzen Bandbreite vor. Denn typisch für die Stadt des Hambacher Festes und ihre neun Weindörfer ist nicht nur der Weinbau, sondern auch eine außergewöhnliche kulturelle Landschaft.

Sonntag, 9. Juni 2013 | 17.00 – 18.00 UhrSaalbau Neustadt an der Weinstraße Modernisiertes Vorkonzert ANTON RUBINSTEIN, KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER D-MOLL OP. 70Tickets: (06321) 855404

Sonntag, 9. Juni 2013 | 19.00 UhrANTON RUBINSTEIN, KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER D-MOLL OP. 70GUSTAV MAHLER, SINFONIE NR. 4 G-DURTickets: (06321) 855404Christiane Oelze, Sopran · Joseph Moog, Klavier Toshijuki Kamioka, Dirigent

Einblicke in das Berufsleben eines Musikers aus erster Hand bekommen. Mitmachen ist dann sicher noch spannender als Zuhören.

Mehr Informationen zum Kulturfest gibt es unter www.neustadt.eu/Kultur/Kulturfest-2013

Saalbau Neustadt

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In Kürze

Lange Nacht der Museen

Bei der Langen Nacht der Museen am Samstag, den 20. April 2013 öffnet auch die Staatsphilharmonie ihre

Pforten. Der Programmablauf in der Philharmonie skizziert eine Musikerlaufbahn in seinen Stationen, angefangen von der Suzuki-Violingruppe der 4- bis 8-Jährigen um 18.00 Uhr über den Philharmonischen Nachwuchs bis zur Salsa-Formation Los Pantolores um 19.15 Uhr. Um 20.00 Uhr spielen die LUMA 2020-Akademisten Antonín Dvořáks Quintett G-Dur op. 18. Ab 21.00 Uhr zeigen dann die „ausgewachsenen“ Orchestermusiker in verschiedenen Ensembles ihr Können, darunter das TonTrio, das Blechbläserquintett FÜNF IM QUADRAT und das Schira Streichquartett. Den „Raus-schmeißer“ übernimmt gegen 23.30 Uhr das Jochen Keller Jazz Kwartett. Tickets online unter www.langenachtder-museen.com, an den VVK-Stellen oder an der Abendkasse.

Magifique

Im Theater im Pfalzbau ist die Staats-philharmonie immer gern gesehener

Gast, wenn es um Ballettproduktionen geht. Am Freitag, den 21. Juni und Samstag, den 22. Juni, jeweils um 19.30 Uhr, ist das Orchester Partner des renommierten Malandain Ballett Biarritz. Gegeben werden an zwei Abenden unter dem Titel „Magifique“ Choreografien von Thierry Malandain zur Musik von Peter Tschaikowskys „Schwanensee“, „Nussknacker“ und „Dornröschen“. Das erfundene Wort „magifique“ vermischt die französi-schen Wörter „magique“ und „mag-nifique“ und drückt Malandains Absicht aus, Magie zu erzeugen und das Rohmaterial des Lebens in expressiven, poetischen Formen neu zu erschaffen. Tickets sind unter Telefon (0621) 5042558 erhältlich.

Compagnie Malandain Biarritz, Szene aus Magifique © Olivier Houeix

Suzuki-Violingruppe von Janine Zillmann

Nachtmusiquen bei So um 5

Wunderschön sind sie und sie werden selten gespielt: die großen klassischen Bläserserenaden aus Böhmen –

anspruchsvoll, hochvirtuos, üppig besetzt. Genau darauf sind die Kammersolisten der Staatsphilharmonie spezialisiert. Das Publikum darf sich am Sonntag, den 14. April um 17.00 Uhr in der Philharmonie auf Werke von Josef Myslivecek, Frantisek Kramar-Krommer – beide Zeitgenossen Mozarts – und auf die Serenade op. 44 für 2 Oboen, 2 Klarinetten, 3 Hörner, 2 Fagotte, Violoncello und Kontrabass von Antonín Dvořák freuen. Tickets gibt es unter (0621) 5042558.

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Neu im Orchester

Martina PeifferSeit 1. Januar unterstützt Martina Peiffer die Verwaltung der Staatsphilharmonie im Bereich Personalbüro/Rechnungs-stelle. Die gelernte Industriekauffrau arbeitet bereits seit über 20 Jahren im Finanz- und Rechnungswesen. Ihre Ausbildung absolvierte die gebürtige Neuhöferin bei der Spanner-Pollux GmbH in Ludwigshafen. Danach folgten Sachbearbeitertätigkeiten in verschiedenen Bereichen der Buchhaltung bei der BASF Magnetics GmbH sowie bei der WeylChem GmbH.

Volker MassonSeit dem ersten März ist der Kontrabassist Volker Masson für die Staatsphilharmonie tätig. Der gebürtige Aachener studierte u.a. bei Prof. Michinori Bunya an der Folkwang-hochschule in Essen und bei Prof. Christoph Schmidt an der Musikhochschule Mannheim. Während der Studienzeit spielte er u.a. bei den Bamberger Symphonikern. Nach seiner Tätigkeit beim Sinfonieorchester Wuppertal war der dreifache Familienvater von 2003 bis 2013 1. Solokontra-bassist beim Limburgs Symfonie Orkest (Sinfonieorchester der Stadt Maastricht, Niederlande). Aushilfstätigkeiten führten ihn u.a. zu den Sinfonieorchestern des WDR und des HR und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Er ist seit 2010 ständiges Ensemblemitglied der Solistes Européens du Luxembourg.

Jean Sebastian Poyault Zum 1. April verstärkt Jean Sebastian Poyault die Staats-philharmonie als stellvertretender Solo-Oboist. Nach dem Studium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Prof. Klaus Becker spielte der gebürtige Wuppertaler als Solo-Oboist im Orchester der Komischen Oper Berlin und zuletzt beim Saarländischen Staatsorchester. Aushilfstätig-keiten u. a. bei den Hamburger Philharmonikern, den Stuttgarter Philharmonikern und im Frankfurter Museums-orchester. Der Stipendiat des deutschen Musikwett bewerbs und der Stiftung Villa Musica engagiert sich kammer-musikalisch im Orchester und Bläseroktett M18 und im Acelga Quintett, dessen Mitglied er bis heute ist.

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Impressum

Herausgeber V.i.S.d.P: Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Heinigstr. 40, 67059 Ludwigshafen Telefon (0621) 599090 Telefax (0621) 5990950 [email protected] www.staatsphilharmonie.de

Intendant: Prof. Michael Kaufmann Generalmusikdirektor: Karl-Heinz Steffens

Redaktion: Prof. Michael Kaufmann, Petra Singer

Originalbeiträge: Gert Deppe, Prof. Michael Kaufmann, Petra Singer, Angela Paganini

Fotos: Christina Kemper, Gert Kier-meyer (Titel), Kulturamt Zweibrücken, Ben Pakalski, Klaus Rudolph, Volker Schmidt, Frank Vinken, iStockphoto

Gestaltung: srg werbeagentur, Mannheim, www.srgwerbeagentur.de Druck: Druckerei Schwörer GmbH & Co. KG, Mannheim

Programm- und Besetzungs -änderungen vorbehalten.

Mitarbeiter-KonzerttippVon Marion Eisenmann, Personalbüro/Rechnungsstelle

Tschaikowskys Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 hat wunderschöne lyrische Passagen zum Träumen, aber auch Momente äußerster Dramatik. Besonders gut gefallen

mir die Abschnitte mit wechselnden, fast konkurrierenden Bläser- und Streicher-stimmen. Auch freue ich mich auf Prokofjews Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester e-Moll op. 125. Hier steht das Violoncello im Vordergrund, das einen auf eine spannende Klangreise mitnimmt. Es ist einfach etwas Besonderes, das „live“ im Konzert zu erleben!

Auch auf den Solisten Daniel Müller-Schott bin ich sehr gespannt. DIE ZEIT schrieb jüngst über ihn: „Wenn Daniel Müller-Schott am Cello sitzt, agiert er mit einer entwaffnenden Abgeklärtheit. Technisch beherrscht er längst alle Kniffe und kurvt ganz unangestrengt durch die allerschwierigste Literatur.“

Marion Eisenmann 5. Mai 2013 | 19.30 Uhr Mainz Rheingoldhalle6. und 7. Mai 2013, jeweils 20:00 UhrKonzertreihe der Stadt Ludwigshafen und der BASF SE, Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus6. SinfoniekonzertSERGEJ PROKOFJEW, SINFONIA CONCERTANTE FÜR VIOLON-CELLO UND ORCHESTER E-MOLL OP. 125PETER I. TSCHAIKOWSKY, SINFONIE NR. 4 F-MOLL OP. 36Daniel Müller-Schott, Violoncello ·Dmitrij Kitajenko, Dirigent

Als Einzelperson zahlen Sie pro Jahr 27 e, als Ehepaar 40 e und als Firma 70 e. Nähere Informationen er halten Sie unter Tel. 0621 599090

Als Mitglied des Freundeskreises Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz e. V.

unterstützen Sie das Orchester in vielerlei Hinsicht. Sie fördern u.a. die Verwirk-

lichung von Kinder- und Jugendkonzerten, die Vergabe von Kompositionsaufträgen

und die Um setzung außergewöhn licher Konzert ereignisse. Sie erhalten dafür

er mäßigte Eintritts karten, Einladungen zu Orchesterproben so wie CDs der

Deutschen Staats phil harmonie Rheinland-Pfalz zu vergünstigten Preisen.

Werden Sie Mitglied.

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April 2013

So 14. April 2013 | 17.00 UhrLudwigshafen, PhilharmonieSo um 5 – Kammermusik sonntags um fünfTickets: (0621) 5042558ZEITLOS – DIE GROSSEN BÖHMISCHEN BLÄSERSERENADENKammersolisten der Deutschen Staatsphil-harmonie Rheinland-PfalzWerke von Frantisek Kramar-Krommer, Josef Myslivecek und Antonín Dvořák

RICHARD WAGNER: DER RING DES NIBELUNGENBühnenfestspiel in drei Tagen und einem VorabendLudwigshafen, Theater im PfalzbauTickets: (0621) 5042558Karl-Heinz Steffens, Musikalische Leitung · Hansgünther Heyme, Inszenierung und AusstattungSo 21. April 2013 | 19.30 Uhr„RHEINGOLD“Di 23. April 2013 | 18.00 Uhr„WALKÜRE“Do 25. April 2013 | 18.00 Uhr„SIEGFRIED“Sa 27. April 2013 | 16.00 Uhr„GÖTTERDÄMMERUNG“

Mai 2013

So 5. Mai 2013 | 11.00 UhrMo 6. Mai 2013 | 9.30 + 11.00 UhrDi 7. Mai 2013 | 9.30 + 11.00 UhrLudwigshafen, Philharmonie3. Kiko KinderkonzertTickets: (0621) 5042558HÖHLE, FLOSS UND TOTENHAUSIlona Christina Schulz, ErzählerinJefferson Stompers

So 5. Mai 2013 | 19.30 UhrMainz, Rheingoldhalle 7. Mainzer Meisterkonzert Tickets: (06133) 5799991Mo 6. Mai 2013 | 20.00 Uhr Di 7. Mai 2013 | 20.00 UhrLudwigshafen, BASF-Feierabendhaus6. Sinfoniekonzert Konzertreihe der Stadt Ludwigshafen und der BASF SETickets: (0621) 6099911Daniel Müller-Schott, VioloncelloDmitrij Kitajenko, DirigentSergej Prokofjew, Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester e-Moll op. 125Peter I. Tschaikowsky, Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36

So 12. Mai 2013 | 20.00 UhrMannheim, Congress Center Rosen-garten, MusensaalTickets: (0621) 5990983CHORKONZERTChristiane Oelze, SopranAlison Browner, AltDominik Wortig, TenorRobert Holl, BassSalzburger BachchorKarl-Heinz Steffens, DirigentFelix Mendelssohn Bartholdy, „Elias“ op. 70

Fr 17. Mai 2013 | 20.00 UhrLandau, Jugendstil-FesthalleTickets: (06341) 134141PREISTRÄGER DES INTERNATIONALEN VIOLINWETTBEWERBS LEOPOLD MOZARTBruno Weil, DirigentFelix Mendelssohn Bartholdy, Ouvertüre zu „Das Märchen von der schönen Melusine“ op. 32Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64Felix Mendelssohn Bartholdy, „Ein Sommernachtstraum“ op. 61

Mi 22. Mai 2013 | 20.00 UhrBaden-Baden, FestspielhausTickets: (0621) 5990983Fr 24. Mai 2013 | 20.00 UhrKaiserslautern, FruchthalleTickets: (0631) 3652316RICHARD WAGNER ZUM 200. GE-BURTSTAG – EINE FILMBIOGRAFIEFrank Strobel, DirigentMusik: Giuseppe Becce/Bernd Schultheis

Juni 2013

So 9. Juni 2013 | 19.00 UhrNeustadt an der Weinstraße, SaalbauTickets: (06321) 855404 KULTURFEST NEUSTADT Christiane Oelze, SopranJoseph Moog, KlavierToshijuki Kamioka, DirigentAnton Rubinstein, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 d-Moll op. 70Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 4 G-Dur

Fr 14. Juni 2013 | 20.00 UhrWeilburg, SchlosskircheTickets: (06471) 944211WEILBURGER SCHLOSSKONZERTESophie Pacini, KlavierKarl-Heinz Steffens, DirigentRobert Schumann, Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54Johannes Brahms, Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90

Sa 15. Juni 2013 | 20.00 UhrWeilburg, SchlosskircheIm Rahmen der Weilburger Schlosskonzerte Tickets: (06471) 944211Ludwig van Beethoven, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73César Franck, Sinfonie d-Moll

Fr 21. Juni 2013 | 19.30 UhrSa 22. Juni 2013 | 19.30 UhrLudwigshafen, Theater im PfalzbauTickets: (0621) 5042558MAGIFIQUECompagnie Malandain BiarritzThierry Malandain, ChoreografieWerke von Peter I. Tschaikowsky

Sa 29. Juni 2013 | 19.30 UhrLudwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau 4. Philharmonisches KonzertTickets (0621) 5042558So 30. Juni 2013 | 19.30 UhrMainz, ChristuskircheTickets: (0700) 22242467Sophie Klussmann, SopranJulia Faylenbogen, AltChristian Elsner, TenorMichael Dries, BassBachchor MainzKarl-Heinz Steffens, DirigentLudwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125

KO N Z E R T K A L E N D E R

www.staatsphilharmonie.de