Magazin Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, 2012/03

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der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Magazin IN DIESER AUSGABE Titelgeschichte Recht auf Bildung Aus dem Kinderdorf Prominente für ein friedliches Zusammenleben Moldawien Roma-Kindern eine Zukunft bieten 03/2012

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Das Magazin der StiftungKinderdorf Pestalozzi erscheint mehrmals jährlich und informiert über die Projekte in der Schweiz und weltweit.

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Page 1: Magazin Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, 2012/03

der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi

MagazinI n d I e s e r A u s g A b e

Titelgeschichte Recht auf Bildung

Aus dem Kinderdorf Prominente für ein friedliches Zusammenleben

MoldawienRoma-Kindern eine Zukunft bieten

03/2012

M A g A z I n 0 3 / 2 0 1 2

K u r z g e M e l d e t

s p I e l e f ü r g r o s s u n d K l e I n

www.pestalozzi.ch

Veranstaltungen im Besucherzentrum

Öffentliche Führungen

Jeweils am 1. Sonntag im Monat,14.00 – 15.00 Uhr

Nächste Daten: 3. Juni, 1. Juli, 5. August, 2. September 2012

Familiensonntag

«Entdeckungsreise nach Südostasien»Geschichten, Spannendes und Familien-führungen für Kinder ab 5 Jahren. 28. Oktober 2012, 10.00 – 17.00 Uhr

Museumstag

«Zeigen, was wichtig ist»20. Mai 2012, 10.00 – 17.00 Uhr Eintritt frei am Museumstag

Weitere Informationen

Telefon 071 343 73 12 [email protected]/besucherzentrum

Eintrittspreise

Eintritt Erwachsene Fr. 8.–AHV / Studenten / Lernende Fr. 6.–Kinder ab 8 Jahren Fr. 3.– Familien Fr. 20.–Mit Museumspass / Raiffeisenkarte gratis

Weitere Veranstaltungen

Backmischung Fladenbrot

Geräusch-Memory

Das etwas andere Memory

Erfahren Sie, wie es sich anhört, die Aufmerksam-keit nur auf den Hörsinn zu beschränken. Klein und Gross muss leise sein, um die zwei passen-den Holzdosen zu hören und zu erraten. Dieses wunderschöne Geräusch-Memory besteht aus 20 Buchen- und Ahornholz-Dosen und wurde in

Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi hat «Das etwas andere Memory» mit Bildern aus ihrem reich-haltigen Fotoarchiv produziert. Gesucht wird nicht, wie im klassischen Memory, ein identisches Bildpaar, sondern zwei sich ergänzende Bilder. Einmal gefunden und zusammengefügt ergeben sie dann ein komplettes Bild – eine knifflige Herausforderung

Fladenbrote sind weltweit in allen ackerbauenden Kulturen bekannt und stellen auch heute die am weitesten verbreitete Zubereitungsart von Brot dar. Es schmeckt wunderbar mit einem der vielen orientalischen Fleischspiesse, Schafskäse und frischen Kräutern. Mindestens haltbar bis Ende Juli 2012

Bestell-Nr. 67.11.007 Fr. 6.30 statt Fr. 9.00

Sonderangebote

Bestell-Nr. 67.11.001Fr. 4.90 statt Fr. 7.00 / Set

s o n d e r A n g e b o t e

Lavendel-Duftsäckli

Platzieren Sie diese orientalischen Säckchen im Kleider- oder Schuhschrank, im Auto oder in der Sporttasche und ein zarter Lavendelduft breitet sich aus. Die Duftsäckchen werden aus luxuriösen, dunkelroten und goldigen Stoffen mit Stickereien in Handarbeit genäht und mit getrockneten Lavendelblüten befüllt

Herausgeberin: Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Kinderdorfstrasse 20, 9043 Trogen

Tel. 071 343 73 29, [email protected]: Djulijana ZekicBildnachweis: Roland Schnetz, Tobias Siebrecht,

Archiv Stiftung Kinderdorf PestalozziGestaltung: Agentur am Flughafen, AltenrheinSatz: heussercrea ag, St.GallenDruck: Hautle Druck AG, St.GallenAusgabe: 03 /2012Erscheint: sechsmal jährlichAuflage: 175000 (geht an alle SpenderInnen)Abo-Beitrag: Fr. 5.– (wird mit der Spende verrechnet)

A u s d e r w e I t e n w e lt | M o l d A w I e n

Wie die junge Lili erleben es viele Roma-Kinder, dass sie von ihren Eltern nicht unterstützt wer-den oder nicht einmal zur Schule gehen dürfen. Die Eltern haben dafür kein Verständnis und ziehen eine Arbeit einer Schulbildung vor. Roma leben meist am Rande der Gesellschaft, ob wirtschaftlich, politisch oder sozial. Sie leug-nen oft ihren ethnischen Hintergrund, leben auf Müllkippen und Industriebaracken, in Hütten ohne Strom- und Wasserversorgung. Roma-Kinder werden aufgrund ihrer Sprache und ihren meist ärmlichen, schmutzigen Kleider in der Schule diskriminiert. Um sich herum ver stehen sie kein Wort und ihre Sprache wird als wertlos betrachtet. In Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation Tarna Rom versucht die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, Roma-Kindern Bildung von guter Qua li tät zu ermöglichen, damit sie später eigen-ständig Entscheidungen treffen und Verant-wortung übernehmen können. Bildungshürden sollen abgebaut und Instrumente zur Verfügung gestellt werden, um Fremdenhass und Diskrimi-

nierung zu begegnen und Toleranz, Dialogfähig-keit und Frieden zu fördern. Mit Kursen, Unter-stützung bei den Hausaufgaben und zusätzlichen Freizeitaktivitäten wird dies ermöglicht.Über Mediatorinnen mit Roma-Wurzeln, ist ein besserer Zugang zu Roma-Familien möglich. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, die Eltern

Zugang zu Bildung – auch für Roma-KinderLili ist acht Jahre alt und geht in die zweite Klasse. Ihre Eltern waren gegen den Besuch des Schulunterrichts. Denn sie sind überzeugt, dass sie nie eine gute Arbeitsstelle bekommen wird, sondern heiraten und für die Familie sorgen muss. Doch Lili will mehr erreichen. Argine Nahapetyan, Programmverantwortliche Südosteuropa

«Es ist egal, wie ich aussehe oder woher ich komme, wichtig ist meine Persönlichkeit.»

Fakten und Zahleneinwohnerzahl: 3.4 Mio.teilnehmende Kinder / Jugendliche: 520teilnehmende lehrpersonen: 30 Investitionen pro Jahr: CHf 150’000partnerorganisation: tarna rom

lili (8) fühlt sich in der Klasse nicht mehr ausgeschlossen und geniesst

es, im unterricht mitzumachen.

Bestell-Nr. 68.11.004Fr. 19.00

Nur solange Vorrat und exkl. Porto Fr. 7.90. Bestellungen an [email protected] oder Tel. 071 343 73 29

Schlangenwürfel

Der Schlangenwürfel besteht aus einer Kette von 27 Ein zelwürfeln. Einmal auseinandergenommen braucht es viel Geduld, diesen Würfel wieder zusammenzubiegen. Ver suchen Sie, diese diffuse Schlange durch Drehen der einzelnen Glieder in einen Würfel zu verwandeln

einer geschützten Werkstätte für Menschen mit einer Behinderung angefertigt Bestell-Nr. 68.09.009Fr. 46.50

Bestell-Nr. 68.11.002Fr. 4.90 Weitere Produkte im eShop

lili und ihre freundinnen.

vom Besuch des Schulunterrichts ihrer Kinder zu überzeugen und ihnen dessen Wichtigkeit aufzu- zeigen. Sie werden im Bezug auf Kinderrechte geschult und sind stets mit den Schulen ver-netzt. So können sie sicherstellen, dass Kin der, die eine Schule besuchen, gut aufgehoben sind und können bei Problemen intervenieren. Sie bil-den die Brücke zwischen Schule und Eltern.

Durch interkulturelle Bildung für Roma- und Nicht-Roma-Kinder, dem «Schule nach der Schule»-Unterricht und der Ausbildung von Lehrpersonen in interkultureller Kompetenz wird auf ein ver-bessertes Schulklima hingearbeitet.Auch Lili hat in ihrem «Schule nach der Schule»-Unterricht gelernt, selbstbewusst aufzutreten. Sie hat sich mit allen möglichen Kindern aus ihrer Klasse angefreundet, mit anderen Roma-Kin-dern, aber auch mit Nicht-Roma-Kindern. Früher war sie schüchtern, heute stellt sie sich vor das Publikum und erzählt von den ausserschulischen Aktivitäten – stolz und selbstsicher.

Unser Projekt in Moldawien wird von der DEZA und vom Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED) mitfinanziert

Unsere Projekte für Roma-Kinder

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M A g A z I n 0 3 / 2 0 1 2

t I t e l g e s C H I C H t e

Liebe Spenderin, lieber Spender Liebe Leserin, lieber Leser

wer wünscht sich nicht einen befriedigenden und anständig bezahlten beruf, gute beziehungen zu familie und freunden und letztlich ein erfülltes leben? unsere individualistische gesellschaft ist durch die Vorstellung geprägt, dass jeder seines eige nen glückes schmied ist. doch was ge­schieht, wenn von beginn weg diese Chance aufgrund der Herkunft verwehrt bleibt?bildung ist unabdingbar für wirtschaftlichen und gesellschaftlichen erfolg. dank einem guten bildungssystem in der schweiz erhalten glück­licherweise die meisten Kinder eine Ausbildung. für viele roma aus südosteuropa gilt dies leider nicht. Als ethnische Minderheit haben sie eine lange geschichte der Ausgrenzung erfahren. Auf meinen projektbesuchen sehe ich oft, dass auch heute viele roma am rande der gesell­schaft in erschreckend verwahrlosten siedlungen in grosser Armut leben. dabei kommen auch ihre Kinder zu kurz und viele besuchen nur wenige Jahre die schule. ohne ausreichende bildung wird es für sie schwierig, Arbeit zu finden. und dies nur, weil sie von Anfang an keine wirkliche Chance erhalten haben und von der gesellschaft ausgegrenzt werden.Alle Kinder und Jugendlichen haben das recht auf eine qualitativ gute bildung, damit sie später eine Chance haben, als eigenständige und verant­wortungsbewusste Mitglieder der gesellschaft zu leben. das zu ermöglichen, ist unsere Vision. denn bildung spielt eine schlüsselrolle im Kampf gegen Armut und Ausgrenzung!

freundliche grüsse

urs Karl eggerVorsitzender der geschäftsleitung

Bildung ist ein Grundrecht

Der Bildungsunterschied zwischen Kindern aus wohlhabenden Familien und solchen aus eher einkommens-schwachen Familien wird weltweit grösser. Weshalb erhalten Kinder – egal ob reich oder arm – nicht die gleichen Chancen? Djulijana Zekic

War früher der Besitz von Grund und Boden wichtig für finanziellen Erfolg und gesellschaftli-ches Ansehen, ist es heute vor allem Bildung, die zu wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aner-kennung führt. Der familiäre Hintergrund und eine ungleiche Einkommensverteilung sind meist mitverantwort-lich für den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen. Gesellschaftlicher Aufstieg ist für Menschen mit geringem Bildungsstand und

niedrigem sozialen Status oft unmöglich. In vielen Ländern trifft es angesichts enormer Erwerbs-losigkeit und sozialer Benachteiligung Arbeits-

lose, aber auch Alleinerziehende, Migrantinnen und Migranten, kranke und behinderte Men-schen. Familien, die über wenig Geld ver fügen

A u s d e M K I n d e r d o r f p e s tA l o z z I

Riesige Aufregung herrschte bei den Viert- und Fünftklässlern in Böckten, als sie Besuch von der Sängerin und Tänzerin Zazou Mall erhielten. Mit selber gebastelten Collagen und tollen Songs zeigten sie Zazou, was sie an ihrer Schule für das friedliche Zusammenleben machen. Auch Zazou gab den Kindern Ratschläge. Als Tochter eines Schweizers und einer Afroamerikanerin ist sie in einer multi kulturellen Familie aufgewachsen, dies hat sie geprägt. Toleranz ist ihr wichtig. Beeindruckt waren auch die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Bischofszell von der Moderatorin und ehemaligen Miss Schweiz Linda Fäh. Sie erzählte von ihren vielfältigen Erfahrungen, die sie beim Reisen gemacht und wie sie dabei Menschen unterschiedlichster Kulturen kennen und schätzen gelernt hat. Mit respekt voller Begegnung könne man viel von-einander lernen, ist sich Linda Fäh sicher.Die Sängerin Emel sprach in der Oberstufe Regensdorf über ihr Leben als Türkin in der Schweiz. Mit viel Herz und Elan liess sie die Jugendlichen an ihren Erfahrungen teilhaben und gab ihnen Tipps, wie sie mit Unterschieden umgehen und ihren eigenen Weg finden können. Wichtig sei es, mit den Menschen zu reden, sich Meinungen zu stellen, um sie verändern zu

Dragana Jovanovic (Gaga) ist eine Roma aus Serbien. Ins Theater oder Kino zu gehen, sind ihre Hobbys. Dramen schaut sie am liebsten. Im Kochen und Verfassen von Kurzgeschichten kann sie ihre Kreativität ausleben. Und sie liebt es, sich schön anzuziehen. Kleider mit Blumen und kräftigen Farben (vor allem in Rot), klimpern-den Schmuck und Schals hat sie am liebsten. In der Schweiz mag sie die Ruhe und die Stille. Die Menschen sind äusserst höflich und jederzeit bereit zu helfen. Manchmal hatte sie jedoch den Eindruck, dass in der Schweiz viele Menschen – vor allem Ältere – alleine sind, was bei Roma- Familien eher eine Seltenheit ist. Die Gemein-schaft ist dort sehr wichtig. Ihr Ziel ist es, Roma in Serbien für das Thema Bildung zu sensibilisieren und ihnen eine Stimme zu geben

Interkulturelles Ausbildungsprogramm

«Bildung muss für alle zugänglich gemacht werden.»

ekto aus laos, dechen aus tibet und gaga aus serbien (v.l.n.r.) wissen,

dass sie mit bildung den grundstein für eine bessere zukunft legen.

gaga will auf die bildungsunterschiede in ihrem land aufmerksam machen und sich für mehr Chancengleich­heit einsetzen.

Gaga kämpft für ihre RechteGaga entschied sich für das neunmonatige interkulturelle Ausbildungsprogramm emPower, um mit dem erworbenen Wissen Roma-Kinder und Jugendliche in Serbien zu unterstützen und ihnen eine Stimme zu geben. Und vor allem – eine Chance. Djulijana Zekic

oder aus sozialen oder kulturellen Gründen be-nachteiligt sind, können ihren Kindern seltener eine qualitativ gute Ausbildung bieten. Diese Barriere kann nur durch faire und für alle zu-gänglich gemachte Bildungsmöglichkeiten über-wunden werden. Kindern und Jugend lichen eine Chance auf Bildung zu geben, haben wir uns zum Ziel gesetzt. Damit auf der ganzen Welt jedes Kind das erhält, was es verdient: Zugang zu Bildung

Unsere Bildungsprojekte

können. Denn Emel ist überzeugt, Vorurteile entstehen im Kopf – genau wie friedliches Zusammenleben. Noch bis zum 18. Mai 2012 können Schulklas-sen und Jugendgruppen ihre Projekte einreichen und tolle Preise gewinnen. Infos und Anregungen zum Mitmachen: www.go4peace.ch

gaga, rara, Katerina, ei und Ana (v.l.n.r.) lernten als empower­studentinnen viel über ihre rechte.

Prominente Besuche im KlassenzimmerVerschiedene Schulklassen erhielten Besuch von prominenten Persönlichkeiten, die sich für den Kinder- und Jugendwettbewerb go4peace einsetzen. Ziel der Besuche war, auf das Thema respektvolles Zusammenleben aufmerksam zu machen. Franziska Schärli

sängerin und tänzerin zazou Mall zu besuch in einer basler­schulklasse.

sängerin emel in einer regensdorfer­Klasse.

Moderatorin und ehemalige Miss schweiz linda fäh.

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M A g A z I n 0 3 / 2 0 1 2

t I t e l g e s C H I C H t e

Liebe Spenderin, lieber Spender Liebe Leserin, lieber Leser

wer wünscht sich nicht einen befriedigenden und anständig bezahlten beruf, gute beziehungen zu familie und freunden und letztlich ein erfülltes leben? unsere individualistische gesellschaft ist durch die Vorstellung geprägt, dass jeder seines eige nen glückes schmied ist. doch was ge­schieht, wenn von beginn weg diese Chance aufgrund der Herkunft verwehrt bleibt?bildung ist unabdingbar für wirtschaftlichen und gesellschaftlichen erfolg. dank einem guten bildungssystem in der schweiz erhalten glück­licherweise die meisten Kinder eine Ausbildung. für viele roma aus südosteuropa gilt dies leider nicht. Als ethnische Minderheit haben sie eine lange geschichte der Ausgrenzung erfahren. Auf meinen projektbesuchen sehe ich oft, dass auch heute viele roma am rande der gesell­schaft in erschreckend verwahrlosten siedlungen in grosser Armut leben. dabei kommen auch ihre Kinder zu kurz und viele besuchen nur wenige Jahre die schule. ohne ausreichende bildung wird es für sie schwierig, Arbeit zu finden. und dies nur, weil sie von Anfang an keine wirkliche Chance erhalten haben und von der gesellschaft ausgegrenzt werden.Alle Kinder und Jugendlichen haben das recht auf eine qualitativ gute bildung, damit sie später eine Chance haben, als eigenständige und verant­wortungsbewusste Mitglieder der gesellschaft zu leben. das zu ermöglichen, ist unsere Vision. denn bildung spielt eine schlüsselrolle im Kampf gegen Armut und Ausgrenzung!

freundliche grüsse

urs Karl eggerVorsitzender der geschäftsleitung

Bildung ist ein Grundrecht

Der Bildungsunterschied zwischen Kindern aus wohlhabenden Familien und solchen aus eher einkommens-schwachen Familien wird weltweit grösser. Weshalb erhalten Kinder – egal ob reich oder arm – nicht die gleichen Chancen? Djulijana Zekic

War früher der Besitz von Grund und Boden wichtig für finanziellen Erfolg und gesellschaftli-ches Ansehen, ist es heute vor allem Bildung, die zu wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aner-kennung führt. Der familiäre Hintergrund und eine ungleiche Einkommensverteilung sind meist mitverantwort-lich für den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen. Gesellschaftlicher Aufstieg ist für Menschen mit geringem Bildungsstand und

niedrigem sozialen Status oft unmöglich. In vielen Ländern trifft es angesichts enormer Erwerbs-losigkeit und sozialer Benachteiligung Arbeits-

lose, aber auch Alleinerziehende, Migrantinnen und Migranten, kranke und behinderte Men-schen. Familien, die über wenig Geld ver fügen

A u s d e M K I n d e r d o r f p e s tA l o z z I

Riesige Aufregung herrschte bei den Viert- und Fünftklässlern in Böckten, als sie Besuch von der Sängerin und Tänzerin Zazou Mall erhielten. Mit selber gebastelten Collagen und tollen Songs zeigten sie Zazou, was sie an ihrer Schule für das friedliche Zusammenleben machen. Auch Zazou gab den Kindern Ratschläge. Als Tochter eines Schweizers und einer Afroamerikanerin ist sie in einer multi kulturellen Familie aufgewachsen, dies hat sie geprägt. Toleranz ist ihr wichtig. Beeindruckt waren auch die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Bischofszell von der Moderatorin und ehemaligen Miss Schweiz Linda Fäh. Sie erzählte von ihren vielfältigen Erfahrungen, die sie beim Reisen gemacht und wie sie dabei Menschen unterschiedlichster Kulturen kennen und schätzen gelernt hat. Mit respekt voller Begegnung könne man viel von-einander lernen, ist sich Linda Fäh sicher.Die Sängerin Emel sprach in der Oberstufe Regensdorf über ihr Leben als Türkin in der Schweiz. Mit viel Herz und Elan liess sie die Jugendlichen an ihren Erfahrungen teilhaben und gab ihnen Tipps, wie sie mit Unterschieden umgehen und ihren eigenen Weg finden können. Wichtig sei es, mit den Menschen zu reden, sich Meinungen zu stellen, um sie verändern zu

Dragana Jovanovic (Gaga) ist eine Roma aus Serbien. Ins Theater oder Kino zu gehen, sind ihre Hobbys. Dramen schaut sie am liebsten. Im Kochen und Verfassen von Kurzgeschichten kann sie ihre Kreativität ausleben. Und sie liebt es, sich schön anzuziehen. Kleider mit Blumen und kräftigen Farben (vor allem in Rot), klimpern-den Schmuck und Schals hat sie am liebsten. In der Schweiz mag sie die Ruhe und die Stille. Die Menschen sind äusserst höflich und jederzeit bereit zu helfen. Manchmal hatte sie jedoch den Eindruck, dass in der Schweiz viele Menschen – vor allem Ältere – alleine sind, was bei Roma- Familien eher eine Seltenheit ist. Die Gemein-schaft ist dort sehr wichtig. Ihr Ziel ist es, Roma in Serbien für das Thema Bildung zu sensibilisieren und ihnen eine Stimme zu geben

Interkulturelles Ausbildungsprogramm

«Bildung muss für alle zugänglich gemacht werden.»

ekto aus laos, dechen aus tibet und gaga aus serbien (v.l.n.r.) wissen,

dass sie mit bildung den grundstein für eine bessere zukunft legen.

gaga will auf die bildungsunterschiede in ihrem land aufmerksam machen und sich für mehr Chancengleich­heit einsetzen.

Gaga kämpft für ihre RechteGaga entschied sich für das neunmonatige interkulturelle Ausbildungsprogramm emPower, um mit dem erworbenen Wissen Roma-Kinder und Jugendliche in Serbien zu unterstützen und ihnen eine Stimme zu geben. Und vor allem – eine Chance. Djulijana Zekic

oder aus sozialen oder kulturellen Gründen be-nachteiligt sind, können ihren Kindern seltener eine qualitativ gute Ausbildung bieten. Diese Barriere kann nur durch faire und für alle zu-gänglich gemachte Bildungsmöglichkeiten über-wunden werden. Kindern und Jugend lichen eine Chance auf Bildung zu geben, haben wir uns zum Ziel gesetzt. Damit auf der ganzen Welt jedes Kind das erhält, was es verdient: Zugang zu Bildung

Unsere Bildungsprojekte

können. Denn Emel ist überzeugt, Vorurteile entstehen im Kopf – genau wie friedliches Zusammenleben. Noch bis zum 18. Mai 2012 können Schulklas-sen und Jugendgruppen ihre Projekte einreichen und tolle Preise gewinnen. Infos und Anregungen zum Mitmachen: www.go4peace.ch

gaga, rara, Katerina, ei und Ana (v.l.n.r.) lernten als empower­studentinnen viel über ihre rechte.

Prominente Besuche im KlassenzimmerVerschiedene Schulklassen erhielten Besuch von prominenten Persönlichkeiten, die sich für den Kinder- und Jugendwettbewerb go4peace einsetzen. Ziel der Besuche war, auf das Thema respektvolles Zusammenleben aufmerksam zu machen. Franziska Schärli

sängerin und tänzerin zazou Mall zu besuch in einer basler­schulklasse.

sängerin emel in einer regensdorfer­Klasse.

Moderatorin und ehemalige Miss schweiz linda fäh.

der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi

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Titelgeschichte Recht auf Bildung

Aus dem Kinderdorf Prominente für ein friedliches Zusammenleben

MoldawienRoma-Kindern eine Zukunft bieten

03/2012

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K u r z g e M e l d e t

s p I e l e f ü r g r o s s u n d K l e I n

www.pestalozzi.ch

Veranstaltungen im Besucherzentrum

Öffentliche Führungen

Jeweils am 1. Sonntag im Monat,14.00 – 15.00 Uhr

Nächste Daten: 3. Juni, 1. Juli, 5. August, 2. September 2012

Familiensonntag

«Entdeckungsreise nach Südostasien»Geschichten, Spannendes und Familien-führungen für Kinder ab 5 Jahren. 28. Oktober 2012, 10.00 – 17.00 Uhr

Museumstag

«Zeigen, was wichtig ist»20. Mai 2012, 10.00 – 17.00 Uhr Eintritt frei am Museumstag

Weitere Informationen

Telefon 071 343 73 12 [email protected]/besucherzentrum

Eintrittspreise

Eintritt Erwachsene Fr. 8.–AHV / Studenten / Lernende Fr. 6.–Kinder ab 8 Jahren Fr. 3.– Familien Fr. 20.–Mit Museumspass / Raiffeisenkarte gratis

Weitere Veranstaltungen

Backmischung Fladenbrot

Geräusch-Memory

Das etwas andere Memory

Erfahren Sie, wie es sich anhört, die Aufmerksam-keit nur auf den Hörsinn zu beschränken. Klein und Gross muss leise sein, um die zwei passen-den Holzdosen zu hören und zu erraten. Dieses wunderschöne Geräusch-Memory besteht aus 20 Buchen- und Ahornholz-Dosen und wurde in

Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi hat «Das etwas andere Memory» mit Bildern aus ihrem reich-haltigen Fotoarchiv produziert. Gesucht wird nicht, wie im klassischen Memory, ein identisches Bildpaar, sondern zwei sich ergänzende Bilder. Einmal gefunden und zusammengefügt ergeben sie dann ein komplettes Bild – eine knifflige Herausforderung

Fladenbrote sind weltweit in allen ackerbauenden Kulturen bekannt und stellen auch heute die am weitesten verbreitete Zubereitungsart von Brot dar. Es schmeckt wunderbar mit einem der vielen orientalischen Fleischspiesse, Schafskäse und frischen Kräutern. Mindestens haltbar bis Ende Juli 2012

Bestell-Nr. 67.11.007 Fr. 6.30 statt Fr. 9.00

Sonderangebote

Bestell-Nr. 67.11.001Fr. 4.90 statt Fr. 7.00 / Set

s o n d e r A n g e b o t e

Lavendel-Duftsäckli

Platzieren Sie diese orientalischen Säckchen im Kleider- oder Schuhschrank, im Auto oder in der Sporttasche und ein zarter Lavendelduft breitet sich aus. Die Duftsäckchen werden aus luxuriösen, dunkelroten und goldigen Stoffen mit Stickereien in Handarbeit genäht und mit getrockneten Lavendelblüten befüllt

Herausgeberin: Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Kinderdorfstrasse 20, 9043 Trogen

Tel. 071 343 73 29, [email protected]: Djulijana ZekicBildnachweis: Roland Schnetz, Tobias Siebrecht,

Archiv Stiftung Kinderdorf PestalozziGestaltung: Agentur am Flughafen, AltenrheinSatz: heussercrea ag, St.GallenDruck: Hautle Druck AG, St.GallenAusgabe: 03 /2012Erscheint: sechsmal jährlichAuflage: 175000 (geht an alle SpenderInnen)Abo-Beitrag: Fr. 5.– (wird mit der Spende verrechnet)

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Wie die junge Lili erleben es viele Roma-Kinder, dass sie von ihren Eltern nicht unterstützt wer-den oder nicht einmal zur Schule gehen dürfen. Die Eltern haben dafür kein Verständnis und ziehen eine Arbeit einer Schulbildung vor. Roma leben meist am Rande der Gesellschaft, ob wirtschaftlich, politisch oder sozial. Sie leug-nen oft ihren ethnischen Hintergrund, leben auf Müllkippen und Industriebaracken, in Hütten ohne Strom- und Wasserversorgung. Roma-Kinder werden aufgrund ihrer Sprache und ihren meist ärmlichen, schmutzigen Kleider in der Schule diskriminiert. Um sich herum ver stehen sie kein Wort und ihre Sprache wird als wertlos betrachtet. In Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation Tarna Rom versucht die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, Roma-Kindern Bildung von guter Qua li tät zu ermöglichen, damit sie später eigen-ständig Entscheidungen treffen und Verant-wortung übernehmen können. Bildungshürden sollen abgebaut und Instrumente zur Verfügung gestellt werden, um Fremdenhass und Diskrimi-

nierung zu begegnen und Toleranz, Dialogfähig-keit und Frieden zu fördern. Mit Kursen, Unter-stützung bei den Hausaufgaben und zusätzlichen Freizeitaktivitäten wird dies ermöglicht.Über Mediatorinnen mit Roma-Wurzeln, ist ein besserer Zugang zu Roma-Familien möglich. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, die Eltern

Zugang zu Bildung – auch für Roma-KinderLili ist acht Jahre alt und geht in die zweite Klasse. Ihre Eltern waren gegen den Besuch des Schulunterrichts. Denn sie sind überzeugt, dass sie nie eine gute Arbeitsstelle bekommen wird, sondern heiraten und für die Familie sorgen muss. Doch Lili will mehr erreichen. Argine Nahapetyan, Programmverantwortliche Südosteuropa

«Es ist egal, wie ich aussehe oder woher ich komme, wichtig ist meine Persönlichkeit.»

Fakten und Zahleneinwohnerzahl: 3.4 Mio.teilnehmende Kinder / Jugendliche: 520teilnehmende lehrpersonen: 30 Investitionen pro Jahr: CHf 150’000partnerorganisation: tarna rom

lili (8) fühlt sich in der Klasse nicht mehr ausgeschlossen und geniesst

es, im unterricht mitzumachen.

Bestell-Nr. 68.11.004Fr. 19.00

Nur solange Vorrat und exkl. Porto Fr. 7.90. Bestellungen an [email protected] oder Tel. 071 343 73 29

Schlangenwürfel

Der Schlangenwürfel besteht aus einer Kette von 27 Ein zelwürfeln. Einmal auseinandergenommen braucht es viel Geduld, diesen Würfel wieder zusammenzubiegen. Ver suchen Sie, diese diffuse Schlange durch Drehen der einzelnen Glieder in einen Würfel zu verwandeln

einer geschützten Werkstätte für Menschen mit einer Behinderung angefertigt Bestell-Nr. 68.09.009Fr. 46.50

Bestell-Nr. 68.11.002Fr. 4.90 Weitere Produkte im eShop

lili und ihre freundinnen.

vom Besuch des Schulunterrichts ihrer Kinder zu überzeugen und ihnen dessen Wichtigkeit aufzu- zeigen. Sie werden im Bezug auf Kinderrechte geschult und sind stets mit den Schulen ver-netzt. So können sie sicherstellen, dass Kin der, die eine Schule besuchen, gut aufgehoben sind und können bei Problemen intervenieren. Sie bil-den die Brücke zwischen Schule und Eltern.

Durch interkulturelle Bildung für Roma- und Nicht-Roma-Kinder, dem «Schule nach der Schule»-Unterricht und der Ausbildung von Lehrpersonen in interkultureller Kompetenz wird auf ein ver-bessertes Schulklima hingearbeitet.Auch Lili hat in ihrem «Schule nach der Schule»-Unterricht gelernt, selbstbewusst aufzutreten. Sie hat sich mit allen möglichen Kindern aus ihrer Klasse angefreundet, mit anderen Roma-Kin-dern, aber auch mit Nicht-Roma-Kindern. Früher war sie schüchtern, heute stellt sie sich vor das Publikum und erzählt von den ausserschulischen Aktivitäten – stolz und selbstsicher.

Unser Projekt in Moldawien wird von der DEZA und vom Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED) mitfinanziert

Unsere Projekte für Roma-Kinder

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der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi

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Titelgeschichte Recht auf Bildung

Aus dem Kinderdorf Prominente für ein friedliches Zusammenleben

MoldawienRoma-Kindern eine Zukunft bieten

03/2012

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Nächste Daten: 3. Juni, 1. Juli, 5. August, 2. September 2012

Familiensonntag

«Entdeckungsreise nach Südostasien»Geschichten, Spannendes und Familien-führungen für Kinder ab 5 Jahren. 28. Oktober 2012, 10.00 – 17.00 Uhr

Museumstag

«Zeigen, was wichtig ist»20. Mai 2012, 10.00 – 17.00 Uhr Eintritt frei am Museumstag

Weitere Informationen

Telefon 071 343 73 12 [email protected]/besucherzentrum

Eintrittspreise

Eintritt Erwachsene Fr. 8.–AHV / Studenten / Lernende Fr. 6.–Kinder ab 8 Jahren Fr. 3.– Familien Fr. 20.–Mit Museumspass / Raiffeisenkarte gratis

Weitere Veranstaltungen

Backmischung Fladenbrot

Geräusch-Memory

Das etwas andere Memory

Erfahren Sie, wie es sich anhört, die Aufmerksam-keit nur auf den Hörsinn zu beschränken. Klein und Gross muss leise sein, um die zwei passen-den Holzdosen zu hören und zu erraten. Dieses wunderschöne Geräusch-Memory besteht aus 20 Buchen- und Ahornholz-Dosen und wurde in

Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi hat «Das etwas andere Memory» mit Bildern aus ihrem reich-haltigen Fotoarchiv produziert. Gesucht wird nicht, wie im klassischen Memory, ein identisches Bildpaar, sondern zwei sich ergänzende Bilder. Einmal gefunden und zusammengefügt ergeben sie dann ein komplettes Bild – eine knifflige Herausforderung

Fladenbrote sind weltweit in allen ackerbauenden Kulturen bekannt und stellen auch heute die am weitesten verbreitete Zubereitungsart von Brot dar. Es schmeckt wunderbar mit einem der vielen orientalischen Fleischspiesse, Schafskäse und frischen Kräutern. Mindestens haltbar bis Ende Juli 2012

Bestell-Nr. 67.11.007 Fr. 6.30 statt Fr. 9.00

Sonderangebote

Bestell-Nr. 67.11.001Fr. 4.90 statt Fr. 7.00 / Set

s o n d e r A n g e b o t e

Lavendel-Duftsäckli

Platzieren Sie diese orientalischen Säckchen im Kleider- oder Schuhschrank, im Auto oder in der Sporttasche und ein zarter Lavendelduft breitet sich aus. Die Duftsäckchen werden aus luxuriösen, dunkelroten und goldigen Stoffen mit Stickereien in Handarbeit genäht und mit getrockneten Lavendelblüten befüllt

Herausgeberin: Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Kinderdorfstrasse 20, 9043 Trogen

Tel. 071 343 73 29, [email protected]: Djulijana ZekicBildnachweis: Roland Schnetz, Tobias Siebrecht,

Archiv Stiftung Kinderdorf PestalozziGestaltung: Agentur am Flughafen, AltenrheinSatz: heussercrea ag, St.GallenDruck: Hautle Druck AG, St.GallenAusgabe: 03 /2012Erscheint: sechsmal jährlichAuflage: 175000 (geht an alle SpenderInnen)Abo-Beitrag: Fr. 5.– (wird mit der Spende verrechnet)

A u s d e r w e I t e n w e lt | M o l d A w I e n

Wie die junge Lili erleben es viele Roma-Kinder, dass sie von ihren Eltern nicht unterstützt wer-den oder nicht einmal zur Schule gehen dürfen. Die Eltern haben dafür kein Verständnis und ziehen eine Arbeit einer Schulbildung vor. Roma leben meist am Rande der Gesellschaft, ob wirtschaftlich, politisch oder sozial. Sie leug-nen oft ihren ethnischen Hintergrund, leben auf Müllkippen und Industriebaracken, in Hütten ohne Strom- und Wasserversorgung. Roma-Kinder werden aufgrund ihrer Sprache und ihren meist ärmlichen, schmutzigen Kleider in der Schule diskriminiert. Um sich herum ver stehen sie kein Wort und ihre Sprache wird als wertlos betrachtet. In Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation Tarna Rom versucht die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, Roma-Kindern Bildung von guter Qua li tät zu ermöglichen, damit sie später eigen-ständig Entscheidungen treffen und Verant-wortung übernehmen können. Bildungshürden sollen abgebaut und Instrumente zur Verfügung gestellt werden, um Fremdenhass und Diskrimi-

nierung zu begegnen und Toleranz, Dialogfähig-keit und Frieden zu fördern. Mit Kursen, Unter-stützung bei den Hausaufgaben und zusätzlichen Freizeitaktivitäten wird dies ermöglicht.Über Mediatorinnen mit Roma-Wurzeln, ist ein besserer Zugang zu Roma-Familien möglich. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, die Eltern

Zugang zu Bildung – auch für Roma-KinderLili ist acht Jahre alt und geht in die zweite Klasse. Ihre Eltern waren gegen den Besuch des Schulunterrichts. Denn sie sind überzeugt, dass sie nie eine gute Arbeitsstelle bekommen wird, sondern heiraten und für die Familie sorgen muss. Doch Lili will mehr erreichen. Argine Nahapetyan, Programmverantwortliche Südosteuropa

«Es ist egal, wie ich aussehe oder woher ich komme, wichtig ist meine Persönlichkeit.»

Fakten und Zahleneinwohnerzahl: 3.4 Mio.teilnehmende Kinder / Jugendliche: 520teilnehmende lehrpersonen: 30 Investitionen pro Jahr: CHf 150’000partnerorganisation: tarna rom

lili (8) fühlt sich in der Klasse nicht mehr ausgeschlossen und geniesst

es, im unterricht mitzumachen.

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Schlangenwürfel

Der Schlangenwürfel besteht aus einer Kette von 27 Ein zelwürfeln. Einmal auseinandergenommen braucht es viel Geduld, diesen Würfel wieder zusammenzubiegen. Ver suchen Sie, diese diffuse Schlange durch Drehen der einzelnen Glieder in einen Würfel zu verwandeln

einer geschützten Werkstätte für Menschen mit einer Behinderung angefertigt Bestell-Nr. 68.09.009Fr. 46.50

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lili und ihre freundinnen.

vom Besuch des Schulunterrichts ihrer Kinder zu überzeugen und ihnen dessen Wichtigkeit aufzu- zeigen. Sie werden im Bezug auf Kinderrechte geschult und sind stets mit den Schulen ver-netzt. So können sie sicherstellen, dass Kin der, die eine Schule besuchen, gut aufgehoben sind und können bei Problemen intervenieren. Sie bil-den die Brücke zwischen Schule und Eltern.

Durch interkulturelle Bildung für Roma- und Nicht-Roma-Kinder, dem «Schule nach der Schule»-Unterricht und der Ausbildung von Lehrpersonen in interkultureller Kompetenz wird auf ein ver-bessertes Schulklima hingearbeitet.Auch Lili hat in ihrem «Schule nach der Schule»-Unterricht gelernt, selbstbewusst aufzutreten. Sie hat sich mit allen möglichen Kindern aus ihrer Klasse angefreundet, mit anderen Roma-Kin-dern, aber auch mit Nicht-Roma-Kindern. Früher war sie schüchtern, heute stellt sie sich vor das Publikum und erzählt von den ausserschulischen Aktivitäten – stolz und selbstsicher.

Unser Projekt in Moldawien wird von der DEZA und vom Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED) mitfinanziert

Unsere Projekte für Roma-Kinder