Magazin Werte stiften Ausgabe 03/2011
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Werte stiftenMagazin für Stifter, Stiftungenund engagierte Menschen
www.werte-stiften.de03.2011 . 3. Jahrgang
5,80 Euro
MädchenLeben – andersFotoausstellung des Kinder-hilfswerks Plan Deutschland
Ehrenpreis für KinderrechteUNICEF ehrt Harry Belafonte
Authentisch bleibenÜber das soziale Engagementvon Prominenten
Begleitung für Frühgeborene und ihre Eltern
Kleine Babys,große Wunder
Werte stiften � 3
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
das vergangene Jahr hat für die deutsche Wirtschaft eine
so nicht erwartete Entwicklung gezeigt. Nachdem die Welt-
wirtschaftskrise 2009 Deutschland fest im Griff hatte, er-
warteten die meisten Experten für das Jahr 2010 und auch
für die folgenden Jahre alles nur erdenklich Schlechte.
Selten aber lagen die Experten so daneben wie dies-
mal. Denn vor allem Deutschland erhob sich wie Phoe-
nix aus der Asche und legte im letzten Jahr ein Wirt-
schaftswachstum hin, das andere Länder nur so erblassen
ließ und die Experten verschämt erröten. Die deutsche
Wirtschaft ist 2010 so stark gewachsen wie seit der Wie-
dervereinigung nicht. Das Bruttoinlandsprodukt BIP
legte getragen vor allem von den starken Exportwachs-
tum und der anziehenden Binnennachfrage real um 3,6
Prozent im Vergleich zum Krisenjahr 2009 zu. Der starke
Absturz aus diesem Jahr ist damit schon zu rund drei
Viertel wieder wettgemacht. Die vom Statistischen Bun-
desamt erfasste Wirtschaftsleistung von 2,498 Billionen
Euro wurde von knapp 40,5 Millionen Menschen er-
bracht. So viele Erwerbstätige hat es in Deutschland
noch nie gegeben. Und sie hatten auch mehr Geld in der
Tasche. Mit dem Ende der massenhaften Kurzarbeit stie-
gen die Nettoverdienste pro Arbeitnehmer um durch-
schnittlich 3,4 Prozent. Das verfügbare Einkommen der
Haushalte erhöhte sich um 2,6 Prozent.
Trotz der so nicht erwarteten günstigen Entwicklung
bleiben die Deutschen weiter skeptisch und halten, auch
wenn der Konsum wieder angesprungen ist, weiter ihr
Geld zusammen. Auch der Bundesverband Deutscher
Stiftungen hat festgestellt, dass die Effekte der Wirt-
schafts- und Finanzkrise und das in den letzten Jahren
schwierige konjunkturelle Umfeld jetzt zeitverzögert im
Stiftungswesen zu spüren ist. Dies manifestiert sich vor
allem im Rückgang der Neugründungszahlen bei den
wirtschaftlich starken Bundesländern wie Bayern mit 15
Neugründungen weniger als 2009, Rheinland-Pfalz mit
17 weniger und Baden-Württemberg mit einer Abnahme
von 24 gegenüber dem Vorjahr. Dennoch, so der Vor-
standsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Stif-
tungen und Generalsekretär der VolkswagenStiftung
Dr. Wilhelm Krull würden sich jetzt die Zahl der Stif-
tungsgründungen auf hohem Niveau einpendeln.
Im Vergleich zum Vorjahr können nur wenige Bundes-
länder ein Plus bei den Neugründungen verzeichnen. Dazu
gehören, wenn auch auf niedrigem Niveau, vier der ost-
deutschen Bundesländer: Brandenburg und Sachsen-Anhalt
mit einer Zunahme von zwei, sowie Mecklenburg-Vor-
pommern und Thüringen mit jeweils einer. Die meisten
Neugründungen weist Nordrhein-Westfalen mit 176 Stif-
tungen auf. Spitzenstadt bei Stiftungen wurde zum zwei-
ten Mal Würzburg . Dabei bauten die Würzburger ihren
Vorsprung auf 77 Stiftungen pro 100.000 Einwohner aus.
Wie der Generalsekretär des Bundesverbandes Deut-
scher Stiftungen Prof. Dr. Hans Fleisch meinte, seien Stifter
und Stifterinnen Vorreiter der Mitmachgesellschaft. Seit
Jahrhunderten würden sie freiwillig die Gemeinwohlauf-
gaben schultern. Wichtig sei es jetzt, den Sympathievor-
schuss in Stiftungen einzulösen. Deshalb setze der Bun-
desverband im Jahr 2011 auf das Leitmotiv Transparenz.
Vielleicht werden die Auswirkungen der Krise nicht
nur in der Wirtschaft bereits in diesem Jahr schneller
überwunden sein, als vermutet. Warum sollte sich die Er-
holung nicht auch im Stiftungsverhalten niederschlagen?
In diesem Sinne
Dr.Wolf-R. Scharff
Chefredakteur
4 � Werte stiften
Gemeinsam helfen wir
Kindern in der Region
Sparkasse Fürth spendet
46.800 Euro an vier Fürther
Einrichtungen, die sich für
Kinder einsetzen.
Seite 24
Werte stiften � 5
Portraits8 Frühgeborene: kleine Babys, große Wunder
Der Verein „Das Frühgeborene Kind Münster e.V.“
begleitet Frühgeborene und ihre Eltern
Meldungen12 Guildo Horn und Lebenshilfe suchen die Super-Band
12 Preis für besonders engagierte Betreuer
13 Wiedereröffnung der Weimarer Fürstengruft
13 Verbraucherbroschüre Kinderarbeit von
terre des hommes erschienen
14 Regine Sixt ausgezeichnet
14 Sara Nuru ruft zur Hilfe für Äthiopien auf
15 Marianne Foersters Erbe ist sicher
16 Haus der kleinen Forscher entsteht in Pößneck
16 4.326 Menschen durch Organspende gerettet
18 Amadeu Antonio Stiftung
18 Bürger helfen ihrer Stadt
19 spin – sport interkulturell
19 Lernort Stadion
20 „Bürgerstiftungen für Schleswig-Holstein“
20 WWF enthüllt Waldverlust-Ticker
21 100.000 Euro für KinderKrebs-Stiftung
21 Stifter-helfen.de ist „Ausgewählter Ort 2011“
22 Klinik-Clowns Hamburg
22 Leuchtende Augen bei Klein und Groß
Aktuelles23 Von Herzen gestiftet
24 Bankgeschäfte für den guten Zweck
46.800 Euro für Einrichtungen für Kinder
25 MädchenLeben – anders
Plan zeichnet die jugendlichen Preisträger aus
26 Wenn Bushido zum Pinsel greift
Stars malen Schuhe zugunsten „Tränchen trocknen“
28 Hoch fliegende Herzen
29 Zufluchtsort für Holocaust-Opfer
30 Bürgerstiftung Burgebrach unter Dach und Fach
31 Vom Gefängnis in die Schule
32 Spar- und Leihkasse zu Bredstedt AG
bündelt Stifterengagement
34 Vier auf einen Streich
Inhalt
6 � Werte stiften
Herausgeber (V. i. S. d. P.):Dieter Weisner, [email protected] Bühring, [email protected]
Verlag:Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbRBayreuther Straße 1, 91054 ErlangenTelefon 0 91 31.5 30 20-83, Fax 0 91 31.5 30 20-89www.werte-stiften.de, [email protected]
Chefredakteur:Dr. Wolf-R. Scharff, [email protected]
Redaktion:Dieter Weisner, Stephan Bühring, Holger Carstens,Johannes Eichhammer,Andrea Löb,Andreas Kohlert
Autoren:Prof. Dr.Andreas Schlüter, Andrea Rupprecht,Carsten Fuchs
Anzeigen:Ramona Pfister, Telefon 0 91 31.5 30 [email protected]
Produktion:bühring design und werbeagentur, Erlangenwww.buehring-media.de
Abonnement:Jahresabonnement Deutschland 22 Euro frei Haus
Auflage 10.000 Stück. Werte stiften erscheint vier Malim Jahr. Es gelten die AGB der Bühring und WeisnerVerlagsgesellschaft GbR und die Anzeigenpreislistevom 01.01.2010
Impressum
35 Sinnstifter-Preis von ChildFund Deutschland verliehen
36 Sparkasse Amberg-Sulzbach bietet Plattform
für Stiftungen
38 UNICEF ehrt Harry Belafonte
40 Stiften gehen…
42 Unternehmen stiften Vielfalt
Berichte und Kampagnen44 „Jung ist, wer Lebensziele hat“
Zugang zu Bildung und Einkommen für Jugendliche
45 Idealismus plus Professionalität!
46 Grenzen überwinden und Talente entdecken
Kinder in die Gesellschaft integrieren
47 Man muss authentisch bleiben
Ulli Potofski über das soziale Engagement
von Prominenten
48 Bildung und Ausbildung für 550 Kinder in Gambia
Socialis for the Gambia e.V.
49 Reittherapie für kranke Kinder und Jugendliche
Olgäle-Stiftung finanziert auch in 2011
Reittherapie am Olgahospital
50 Wasser ist Leben
Zehn weitere Brunnen für Togo
Förderpreise / Wettbewerbe51 Zwei Ausschreibungen Kinderrechte
51 Bürgerstiftungs-Preis 2011 ausgelobt
51 Innovationspreis Thüringen 2011
51 Der Leserabe auf Spurensuche
Vermögen und Finanzen51 Anleihen mit Inflationsschutz
Die Angst vor der Geldentwertung
Kommunikation & Fundraising56 Den Blick schärfen
Erfolgreiche Kommunikation für Stiftungen
Personalien58 Personen und Personalien
Werte stiften � 7
„Wer bin ich?“
fragt Niklas Harwart aus Witten,
Fünftplatzierter beim Fotowettbewerb
„MädchenLeben – anders“ des
Kinderhilfswerks Plan International
Seite 25
Frühgeborene:kleine Babys, große Wunder
Der Verein „Das Frühgeborene Kind Münster e.V.“ begleitet Frühgeborene und ihre Eltern
von Andrea Löb
Portraits
8 � Werte stiften
Jährlich kommen in Deutschland 60.000 Frühgeborene zur
Welt. Als Frühgeburt gilt ein Kind, welches vor Vollendung
der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Während das
Gewicht eines reifgeborenen Babys im Durchschnitt bei
3400 g liegt, wiegen Frühgeborene nicht selten unter 1000 g.
Dabei sind sie klein und zart. Die Ursache für eine Frühge-
burt kann nicht immer eindeutig geklärt werden. Die häu-
figste Ursache ist eine Infektion der Mutter im Bereich des
Unterleibs. In den letzten Jahren hat sich das medizinische
Wissen über diese kleinen Babys verbessert, sodass Ärzte
den Kindern eine immer bessere medizinische Versorgung
gewährleisten können. Ihre Überlebenschancen sind gestie-
gen. Heute gilt die Vollendung der 23. Schwangerschaftswo-
che als medizinische Notwendigkeit für das Überleben
eines frühgeborenen Kindes mit medizinischer Hilfe. Vor
allem die Lungenreife ist für das Überleben entscheidend.
Man kann sagen: Je unreifer ein Kind ist, desto häufiger
kann es zu Komplikationen und Spätfolgen kommen. Erste
Komplikationen können Infektionen, Atemprobleme, Hirn-
blutungen, Darmentzündungen, etc. sein. Spätfolgen können
sich in Form von Bewegungsstörungen, Verhaltensauffällig-
keiten, Lernschwächen und Behinderungen zeigen.
Eltern haben oftBerührungsängste
Der zu frühe Start ins Leben aus dem geschützten Mutter-
leib heraus, beginnt oft recht holperig. Die plötzliche und
unerwartete Geburt des Kindes stellt die Eltern auf eine
harte Bewährungsprobe. Die Frage nach der Ursache
bleibt nicht selten unbeantwortet. Einige Mütter plagen
Schuldgefühle, etwas während der Schwangerschaft
falsch gemacht zu haben. Je kleiner das Kind ist, desto
größer sind die Berührungsängste der Eltern. Sie haben
Portraits
Werte stiften � 9
10 � Werte stiften
Portraits
Angst, dem Kind mit der Berührung weh zu tun oder gar
etwas „kaputt zu machen“. Die Kinder bleiben oft viele Wo-
chen oder Monate im Krankenhaus. Der Alltag der Familien
gerät aus den Fugen. Geschwisterkinder müssen immer wie-
der eine Zeit lang auf Mama und Papa verzichten, ohne das
kranke Geschwisterchen überhaupt kennen gelernt zu
haben. Neben der Angst um das Frühgeborene befinden
sich die Eltern dann in einem ständigen Konflikt, den bei-
den Situationen gerecht zu werden. Der Krankenhausalltag
hat seine ganz eigenen Gesetze. Untersuchungen und Thera-
pien stehen hier auf der Tagesordnung.
Meist ist das Kind an einem Überwachungsmonitor und
Infusionen angeschlossen. Wenn es sehr klein ist, liegt es in
einem Brutkasten. Bei einigen Frühgeborenen muss die At-
mung mit einer Atemhilfe unterstützt werden. Die kleinen
Babys sind anfällig für Infektionen. Vor jedem Berühren des
Kindes müssen sich die Eltern die Hände desinfizieren. Man-
che Kinder müssen über eine Magensonde ernährt werden,
weil sie noch nicht selbstständig ihre Mahlzeiten trinken
können. Stillen ist für die Kinder oft zu anstrengend oder
nur eingeschränkt möglich. Normale Dinge wie Füttern, Ku-
scheln oder das Halten des Kindes können nur in Abspra-
che mit dem medizinischen Personal erfolgen. Jedes Piepen
der Monitore wird zu Beginn als Alarmzeichen gedeutet. Die
Anspannung ist groß. Oft ist der Krankenhausaufenthalt für
die Eltern eine Berg- und Talfahrt der Gefühle, da sich der
Allgemeinzustand des Kindes täglich ändern kann. Sie haben
Angst vor möglichen späteren Behinderungen oder vor dem
Verlust des Kindes. Manchmal hinterlässt das bei allen Betei-
ligten kleinere oder größere seelische sowie körperliche
Narben. Umso wichtiger ist dann ein soziales Netzwerk, von
dem man aufgefangen wird.
Der Frühchen-Verein stehtmit Rat und Tat zur Seite
Der Verein wurde 1996 von betroffenen Eltern in Münster
gegründet. Neben Eltern zählen mittlerweile auch Ärzte,
Krankenschwestern und Therapeuten zu den Mitgliedern.
Den Mitgliedern ist es wichtig, das Wohlbefinden der klei-
nen Patienten und ihrer Eltern zu fördern. Da einige Mitglie-
der selbst einmal in der Situation waren, können sie gut
nachempfinden, wie sich die Eltern fühlen. Sie wissen, wel-
che Ängste/Probleme sie plagen und welche Informationen
für sie hilfreich sein können. Ein Erfahrungsaustausch und
das Aufarbeiten der eigenen Erlebnisse ist in dieser Extrem-
situation eine große Hilfe. Regelmäßig werden Gesprächs-
kreise und Frühchentreffen angeboten. Die Eltern, die an
dem Bettchen ihres Kindes sitzen, möchten dem Kind den
bestmöglichen Beistand geben, und es fördern. Oft wissen
sie jedoch nicht wie. Auch hier greift der Frühchen-Verein
unterstützend ein. Er gibt bewährte Tipps weiter, stellt Fach-
literatur bereit, organisiert Vorträge und Diskussionsabende
rund um das Thema „Frühgeborene“. Mehr zu wissen,
macht die Eltern im Umgang mit ihrem kleinen Baby siche-
rer und trägt zu einer positiven Eltern-Kind-Beziehung bei.
Therapien für Frühchen
Der Verein setzt sich für die Durchführung zusätzlicher
Therapien ein. Aktuell finanziert er für vier Stunden pro
Woche eine Musiktherapeutin, die Frühgeborene auf einer
Station des Universitätsklinikums Münster besucht. Ziel ist
es hierbei, den Kleinsten eine harmonische, anregende und
gesundheitsfördernde Umgebung zu bieten. Nicht nur wäh-
rend, sondern auch nach dem Krankenhausaufenthalt kön-
nen die Betroffenen Hilfe in Anspruch nehmen. Einige
Babys brauchen nach dem Klinikaufenthalt weiterhin Thera-
pie und/oder einen ambulanten Pflegedienst.
Der Verein steht den Eltern beratend zur Seite und infor-
miert über staatliche Hilfen. Er möchte mit seinem Engage-
ment die ambulante Nach-
sorge verbessern. Zusätz-
lich stellt er Gelder für
integrative Spiel- und
Fördergruppen bereit.
Durch seine Mitglied-
schaft im Bundesverband
„Das frühgeborene Kind
e.V.“ kann er auch überre-
gionale Kontakte und die
Teilnahme an Frühgeborenen-
fachtagungen in die Wege leiten. Neben
all den fachspezifischen Themen ist es wichtig,
dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Gerade für
Geschwisterkinder bedeutet der Krankenhausaufent-
halt eines kranken Bruders oder einer Schwester eine Zeit
des Entbehrens. Jedes Jahr werden Sommer- und Kinder-
feste organisiert, an denen die Familien die Möglichkeit
haben, sich besser kennen zu lernen und vielleicht sogar
Freundschaften zu schließen.
Damit Frühgeborene und deren Eltern weiterhin die
bestmögliche Unterstützung erfahren und einer guten Zu-
kunft entgegenblicken können, braucht der Verein Spenden.
„Das frühgeborene Kind Münster e.V.“ bei der Volksbank
Greven e.G., Spendenkonto 25 859 700, BLZ 400 612 38. �
� www.fruehchen-muenster.de
Werte stiften � 11
Portraits
Gemeinsam mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe sucht
Guildo Horn deutschlandweit die besten Bands, in denen
Menschen mit geistiger Behinderung spielen oder singen.
Für die drei Erstplatzierten gibt es eine Reise nach Berlin
zu gewinnen und Geldpreise im Gesamtwert von 3500
Euro.
Möglich wurde der Wettbewerb „Guildo sucht die
Super-Band“ erst durch eine Spende von 10.000 Euro, die
Guildo Horn und Michael Wendler beim ARD-Quiz mit
Jörg Pilawa gewonnen hatten. Schlager-Grand-Prix-Teil-
nehmer Guildo Horn unterstützt behinderte Menschen
und die Lebenshilfe seit vielen Jahren, seine berufliche
Laufbahn startete er als Musiktherapeut bei der Lebens-
hilfe Trier: „Ich habe bei der Lebenshilfe so viele tolle
Leute kennen gelernt. Menschen, die nicht ständig jam-
mern, sondern gerne viel lachen und ihr Leben genießen.
Egal, wie schwer sie es haben. Vor diesen Menschen habe
ich großen Respekt. Da will ich dabei sein.“
Gruppen, die bei „Guildo sucht die Super-Band“ mit-
machen wollen, schicken bis zum 30. April 2011 eine CD
oder DVD mit mindestens fünf ihrer Lieder an die Bundes-
vereinigung Lebenshilfe, Stichwort „Musik-Wettbewerb“,
Leipziger Platz 15, 10117 Berlin.
Folgenden Rat möchte Guildo Horn den Bewerbern
schon jetzt mit auf den Weg geben: „Beim Musik-Machen
kommt es vor allem auf Freude und Leidenschaft an. Ta-
lent ist die eine Sache. Willst Du mehr erreichen, geht das
nur mit viel Fleiß. Merke: Man muss kein Super-Star sein,
um Spaß an der Musik zu haben!“ �
� www.lebenshilfe.de
Guildo Horn undLebenshilfe suchen
die Super-Band
Foto: Michael Bause
12 � Werte stiften
Meldungen
Die Heinz und Gisela Friederichs Stiftung erweitert ihr lang-
jähriges Engagement bei Jugend forscht. Als Förderer von
Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb lobt
die Stiftung in der aktuellen Wettbewerbsrunde bei allen 78
Regionalwettbewerben von Jugend forscht den „Sonderpreis
für engagierte Talentförderer“ aus. Mit der neuen Auszeich-
nung in Höhe von jeweils 100 Euro wird die vorbildliche Tä-
tigkeit von Projektbetreuern gewürdigt. Das Geld ist für die
Verwendung in der schulischen Förderarbeit bestimmt. Fer-
ner unterstützt die Stiftung den Wettbewerb durch die Fi-
nanzierung von speziellen Workshops für Betreuer. Diese
sollen Lehrkräften wichtige Kompetenzen sowohl im Hin-
blick auf die Betreuung von Jugend forscht Arbeiten als
auch für die täglichen Unterrichtsgestaltung vermitteln.
„Die Arbeit der Projektbetreuer ist eine entscheidende
Voraussetzung für den Erfolg von Jugend forscht“, sagt Dr.
Bert Rauscher, Vorsitzender des Vorstandes der Heinz und
Gisela Friederichs Stiftung.
Die Heinz und Gisela Friederichs Stiftung wurde 1991 in
Frankfurt am Main gegründet und unterstützt den Wettbe-
werb Jugend forscht seit 1992. Bislang vergibt sie beim Bun-
desfinale drei Sonderpreise für besondere Leistungen auf
dem Gebiet der Technik in Höhe von 1.250 Euro, 1.000
Euro und 750 Euro. Die Förderung des naturwissenschaft-
lich-technischen Nachwuchses ist ein Schwerpunkt der Stif-
tungsarbeit. �
� www.jugend-forscht.de
Preis für besondersengagierte Betreuer
Heinz und Gisela Friederichs Stiftungerweitert Förderung von Jugend forscht
Foto: Stiftung Jugend forscht e. V.
Meldungen
Worauf Verbraucher, Unter-
nehmen und Kommunen
beim Einkauf achten kön-
nen, um die Ausbeutung
von Kindern zu mindern,
fasst die Verbraucherbro-
schüre „Kinderarbeit - Was
wir tun können“ von terre
des hommes Deutschland
e.V. zusammen. Die im Ja-
nuar 2011 erschienene
Broschüre des Kinderhilfs-
werks gibt Handlungsanregun-
gen und listet Prüfsiegel sowie Initiativen des fairen Handels
auf. Sie steht kostenlos zum Download bereit. �
� www.tdh.de/content/materialien/verbraucher.htm
VerbraucherbroschüreKinderarbeit von terre des
hommes erschienen
Kapelle der Fürstengruft in Weimar. Foto: Klassik Stiftung Weimar
Seit 1. Februar 2011 ist die Fürstengruft, Grablege des Hau-
ses Sachsen-Weimar und Eisenach, nach musealer Neugestal-
tung des Kapellenraumes wieder für den Besucherverkehr
geöffnet. Ein Höhepunkt ist die Präsentation der großforma-
tigen Bibel, die 1865 von der preußischen Königin Augusta
für die Fürstengruft gestiftet und erst kürzlich von Mitarbei-
tern der Herzogin Anna Amalia Bibliothek identifiziert wurde.
Die Weimarer Fürstengruft ist ein Hauptwerk klassizisti-
scher Architektur in Thüringen. Sie ist keine gewöhnliche
Begräbnisstätte einer Fürstenfamilie, denn seit 1832 stehen
die Sarkophage der beiden großen Dichterpersönlichkeiten
Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller, neben den
Särgen von Mitgliedern der Herzogsfamilie im Gruftgewölbe.
Als besondere Neuerung stellt die Präsentation der groß-
formatigen Bibel in der Altarvitrine dar. Im Frühjahr 2010
identifizierten Mitarbeiter der Herzogin Anna Amalia Biblio-
thek die von Königin Augusta für die Fürstengruft gestiftete
Heilige Schrift. Diese war 1861 im Verlag Julius Bädeker in
Elberfeld/Iserlohn erschienen. Ihr Einband ist aufwendig ge-
staltet. Das Leder zieren eine Rahmen-Blindprägung und ein
goldenes Kreuz auf dem vorderen Buchdeckel. Messingbe-
schläge schützen und dekorieren die Ecken. Zwei Schließen
halten den Buchblock mit Dreiseitengoldschnitt zusammen.
Die Bibel enthält die handschriftliche Widmung „Für den
Altar der Fürstengruft zu Weimar, wo die Meinen ruhen in
Gott … Januar 1865“. Aus konservatorischen Gründen kann
die „Augusta-Bibel“ nicht im Original im Kapellenraum prä-
sentiert werden. Gezeigt wird ein antiquarisch erworbenes
Exemplar aus der gleichen Auflage. �
� www.klassik-stiftung.de
Wiedereröffnung derWeimarer Fürstengruft
Museale Neugestaltung des Kapellenraums
14 � Werte stiften
Meldungen
Regine Sixt hat für ihr Engagement im Kampf gegen den Krebs
die Auszeichnung „Le Grand Prix de la Charte de Paris con-
tre le Cancer“ erhalten. Der Preis wurde von der französi-
schen Organisation „l´Association pour la Vie Espoir contre
le Cancer“ (AVEC) auf Schloss Versailles bei Paris vergeben.
Regine Sixt setzt sich als Mitglied des Ehrenkomitees
von AVEC seit Jahren aktiv für die Sicherung der Lebensqua-
lität von Krebspatienten ein. „Le Charte de Paris“ – die „Charta
von Paris“ – wurde von der UNESCO und zahlreichen Staa-
ten unterzeichnet. Das Dokument ruft die Regierungen der
Welt zum Kampf gegen den Krebs auf. Regine Sixt: „Krebs
ist eine der größten philanthropischen Herausforderungen.
Mich erschüttert besonders, wenn diese Geißel Kinder be-
trifft, für die ich mit meiner Kinderhilfe weltweit eintrete.
Regine Sixt Kinderhilfe e.V., Spendenkonto 7444474,
BLZ 70070010, Kennwort: „Tränchen trocknen“. �
� www.regine-sixt-kinderhilfe.de
Regine Sixt ausgezeichnet
Unternehmerin erhält Preis für ihrEngagement im Kampf gegen Krebs
Die Botschafter Sara Nuru und die Rockband Killerpilze des
Menschen für Menschen Schülerprojekts „Generation ABC-
2015“, rufen Schülerinnen und Schüler zu kreativen Spen-
denaktionen für die Gefre Guda Higher Primary School auf,
für deren Bau in der Region Gursum rund 190.000 Euro be-
nötigt werden. Der Bildungsnotstand ist hier eines der gravie-
rendsten Probleme: Laut aktuellem UNESCO-Weltbildungs-
bericht haben 40 Prozent aller Schüler keinen Zugang zu
Schulbildung. „Nicht überall auf der Erde ist Bildung selbst-
verständlich. Deshalb freuen wir uns auf das neue Projekt:
Die neue Schule wird über 1.000 Schülern die Chance auf
Bildung ermöglichen!”, sagt Sara Nuru. Beim Jugendprojekt
„Generation ABC-2015“ sind Schüler und Schulklassen dazu
aufgerufen, mit der Organisation von Aktionen Spenden für
ihre „Mitschüler in Äthiopien“ zu sammeln. Im Schuljahr
2009/2010 spendeten die Jugendlichen bereits rund
230.000 Euro! Mit dem Erlös wird voraussichtlich im Herbst
2011 die Degele Higher Primary School fertiggestellt.
Bereits im ersten Halbjahr des Schuljahres 2010/2011
unterstützten wieder zahlreiche Schüler das Projekt „Gene-
ration ABC 2015“, das diesmal unter dem Motto „Schüler für
Schüler“ steht. So schaffte es z. B. die Klasse 9c der Bertolt-
Brecht-Realschule in Augsburg, sich 24 Stunden lang pausen-
los unterrichten zu lassen und Dank zahlreicher Sponsoren
über 2.000 Euro für das Schulprojekt in Gefre Guda zu
spenden. �
� www.menschenfuermenschen.org
Sara Nuru ruft zur Hilfefür Äthiopien auf
Spendenaktion soll den Bau der GefreGuda Higher Primary School finanzieren
Die Gewinnerschule der „Generation ABC 2015“ im Jahr 2010 ist dasCarl-Benz-Gymnasium in Ladenburg, das als Preis ein professionellesFoto-Shooting mit Model Sara Nuru gewonnen hat.
Mit der jetzt erfolgten Ernennung eines Testamentsvoll-
streckers durch das Nachlassgericht Potsdam kann die von
vielen Mitbürgern und Gartenliebhabern erwartete sorg-
same Abwicklung des Erbes der vor knapp einem Jahr ver-
storbenen Marianne Foerster unter Zuhilfenahme ihrer eng-
sten Vertrauten erfolgen. Ihr Haus und den nach ihrem Vater
benannten Garten in Potsdam-Bornim hat die Tochter des
berühmten Staudenzüchters und Gartenphilosophen Karl
Foerster der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in
Bonn hinterlassen. Sie wollte dadurch die dauerhafte Be-
wahrung dieses einzigartigen Kulturdenkmals sicherstellen.
Marianne Foerster übernahm die Verantwortung für das
Anwesen ihres Vaters nach ihrer Rückkehr nach Potsdam
am Ende einer erfolgreichen Berufslaufbahn in Belgien. Als
Teil der Bundesgartenschau 2001 in der brandenburgischen
Landeshauptstadt wurde der für interessierte Besucher stets
öffentlich zugängliche Garten überarbeitet. Zudem grün-
dete ein Berliner Wohltäter auf gemeinsame Initiative des
Potsdamer Stadtkonservators und der DSD die Marianne Fo-
erster-Stiftung in der Treuhandschaft der DSD. Durch Zu-
wendungen zahlreicher Liebhaber des Foerster-Gartens ent-
wickelte sich diese Stiftung erfolgreich und fördert den Er-
halt des Anwesens tatkräftig. In ihren letzten Lebensjahren
setzte sich Marianne Foerster intensiv mit der Frage ausein-
ander, wie die Zukunft ihres Besitzes dauerhaft sicherzustel-
len sei. Sie berief einen wissenschaftlichen Beirat in der Ma-
rianne Foerster-Stiftung, um bei Entscheidungsprozessen
die fachliche Beratung zu gewährleisten. Nun wird der Wis-
senschaftliche Beirat der Marianne Foerster-Stiftung gemein-
sam mit dem Testamentsvollstrecker zunächst Lösungen ins-
besondere für die denkmalgerechte Bewahrung von Haus
und Inventar erarbeiten. Der für das Leben und Werk von
Karl und Marianne Foerster wichtige Erdgeschossbereich
soll sorgsam dokumentiert, inventarisiert und soweit mög-
lich in der überkommenen Gestalt bewahrt bleiben. Zu be-
sonderen Anlässen sollen diese Räume auch interessierten
Besuchern zugänglich sein. �
� www.denkmalschutz.de
Marianne Foersters Erbe ist sicher
Anzeige
Meldungen
16 � Werte stiften
Dass Naturwissenschaften und Technik (Bestand)teile
einer spannenden und erlebnisreichen Welt sind, wissen
die Kinder der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ aus Pöß-
neck ganz genau. Große und kleine Forscher experi-
mentieren und erkunden, warum „Schwarz“ aus vielen
Farben besteht oder Wasser auch bergauf fließen kann.
Dieser Forscherdrang hat die Stiftung Bildung für
Thüringen und die Stiftung Haus der kleinen Forscher
überzeugt: „Die Begeisterung für Naturwissenschaft, für
das Forschen und Experimentieren ist bei den Kindern
als auch bei den Kolleginnen in der Kita spürbar und
wird gelebt. Daher verleihen wir gern die Auszeichnung
Haus der kleinen Forscher“, so Anette Morhard, Vor-
stand der Stiftung Bildung für Thüringen. Frühkindliche
Bildung und Förderung sind unabdingbar, um nachhal-
tig die Kompetenz zum lebenslangen Lernen auszuprä-
gen. In diesem Kontext hat sich die Stiftung Bildung für
Thüringen der Aufgabe verschrieben, MINT (Mathema-
tik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)-Bildung
im frühkindlichen Bereich zu unterstützen.
Die Stiftung Bildung für Thüringen als Kooperations-
partner der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ und
des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft
und Kultur unterstützt Kindertagesstätten auf dem Weg,
„Haus der kleinen Forscher“ zu werden. Hierzu setzt die
Stiftung Bildung für Thüringen ein umfangreiches Work-
shop-Programm thüringenweit um. �
� www.bildung-fuer-thueringen.de
Haus der kleinenForscher entsteht
in Pößneck
Foto: Stiftung Bildung für Thüringen
Meldungen
Noch nie konnte in Deutschland so vielen Patienten mit
einer Transplantation geholfen werden wie im vergangenen
Jahr. Die Zahl derjenigen, die nach ihrem Tod andere Men-
schen mit einer Organspende gerettet haben, ist im Jahr
2010 bundesweit um 6,5 Prozent gestiegen. 1.296 Men-
schen haben nach ihrem Tod Organe gespendet. Das sind 79
Spender mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Organspender
pro eine Million Einwohner hat sich damit gegenüber 2009
von 14,9 auf 15,9 erhöht. Vor allem die Zahl der gespende-
ten Organe stieg deutlich von 3.897 auf 4.205. Insgesamt
wurden im vergangenen Jahr 4.326 Transplantationen
durchgeführt, 2009 waren es noch 4.051. Damit haben so-
wohl die Zahl der gespendeten Organe als auch die der
Transplantationen einen neuen Höchststand erreicht.
„Nach dem Einbruch der Organspendezahlen 2008 und
dem Stillstand 2009 geht es nun wieder aufwärts. Dies
stimmt uns zuversichtlich, denn mit jeder Organspende ret-
ten wir Menschenleben“, erklärt Prof. Dr. Günter Kirste, Me-
dizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtrans-
plantation (DSO).
In der Öffentlichkeit habe im vergangenen Jahr die Nie-
renspende des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Frank-Walter
Steinmeier für große Anteilnahme gesorgt und damit auch
die öffentliche Diskussion über Organspende neu angesto-
ßen, sagt DSO-Vorstand Beck. „Die Organspende geht uns
alle an, daher appellieren wir an jeden Einzelnen, sich sei-
ner Verantwortung bewusst zu werden und eine Entschei-
dung zur Organspende zu treffen“, so Beck. �
� www.fuers-leben.de
4.326 Menschen durchOrganspende gerettet
Bisher höchste Anzahl anTransplantationen in 2010
18 � Werte stiften
„Wie wirkt Rechtsextremismus in sozialen Netzwerken?
Woran Neonazis erkennen und wie mit ihnen umge-
hen?“ ist der Titel einer neuen Publikation der Amadeu
Antonio Stiftung. Bundesjustizministerin Leutheusser-
Schnarrenberger schreibt in
ihrem Grußwort: „Auch im
Internet sind Demokraten
gefordert, Neonazis mit Zivil-
courage entschlossen entge-
genzutreten, zum Beispiel in
Chatrooms oder Foren. Auch
dort darf die menschenver-
achtende Propaganda nicht
unwidersprochen bleiben.
Wie man neonazistische Stra-
tegien erkennt und ihnen mit
Argumenten sachlich und ent-
schieden entgegentritt, zeigt diese Handreichung.“ Die
Broschüre ist das Ergebnis vieler Erfahrungen mit Neo-
nazis in sozialen Netzwerken der Redaktion von Netz-
gegen-Nazis.de, einem Internetportal, dass die Stiftung
seit 2009 betreibt. Eine Druckversion der Broschüre ist
gegen eine Beteiligung für Porto und Verpackung zu be-
stellen: [email protected] �
� www.amadeu-antonio-stiftung.de
Bürger helfen ihrer Stadt
Bürgerstiftung Kirchenlamitz errichtet
Meldungen
Ausgestattet mit einem Startkapital von 11.700 Euro wurde
die Bürgerstiftung Kirchenlamitz in der Stiftergemeinschaft
der Sparkasse Hochfranken errichtet.
„Unsere Bürger fühlen sich für ihre Stadt zuständig“, so
Bürgermeister Thomas Schwarz. In Gesprächen mit Bürgern
hatte sich gezeigt, dass es „nicht am guten Willen oder krea-
tiven Ideen fehlt, sondern meist an finanziellen Mitteln.”
Auch gebe es Mitbürger, denen die Zeit fehlt, sich ehren-
amtlich zu engagieren, die dafür aber bereit sind, sich in
ihrer Heimat mit finanziellen Mitteln einzubringen um so
etwas Gutes zu tun. Das Stiftungskapital wird von der DT
Deutsche Stiftungstreu-
hand AG aus Fürth gemein-
sam verwaltet und ange-
legt. Die Bürgerstiftung
kann mit ihrem breit gefä-
cherten Stiftungszweck
auf vielfältige Weise ge-
meinnützige Projekte för-
dern, unter anderem die
Jugend- und Altenhilfe, die
Kunst und Kultur, die Denk-
malpflege, den Sport und
den Tierschutz. Über die
Verwendung der Erträge
aus dem Stiftungskapital
entscheidet der Stiftungs-
rat zum Wohle der Bevöl-
kerung der Stadt Kirchen-
lamitz. �
� www.sparkasse-hochfranken.de
Freuen sich bei der Überreichung der Stiftungsurkunde (von links): stell-vertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Hochfranken Markus Hoff-mann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hochfranken Bernd Würstl,Bürgermeister Thomas Schwarz und Kämmerer Reinhard Heublein.
Amadeu Antonio Stiftung
Broschüre Neonazis im Web 2.0 erschienen
Werte stiften � 19
Meldungen
Die Heinz Nixdorf Stiftung, die Sportjugend NRW im Lan-
dessportbund NRW e.V. und die Stiftung Mercator werden
in den kommenden vier Jahren das Projekt „spin – sport in-
terkulturell“ mit 1.400.000 Euro unterstützen.
Das Projektziel ist, Vereine und junge Migrantinnen im
Alter von 6 – 20 Jahren zusammenzubringen, um deren Bil-
dungschancen zu erhöhen. In seiner Pilotphase von 2007 –
2011 hat das Projekt über 5.000 Mädchen und junge Frauen
mit Migrationshintergrund für den Vereinssport gewonnen
und Sportvereine im Ruhrgebiet bei dem Prozess der sozia-
len Integration von jungen Migrantinnen unterstützt.
Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mer-
cator, erklärt die inhaltliche Neuausrichtung: „Wir setzen
nun stärker auf die Verbindung von Schulen und Sportverei-
nen. Dafür werden wir Sport- und Freizeitangebote im Rah-
men des Ganztags gemeinsam mit der sportwissenschaftli-
chen Fakultät der Universität Duisburg-Essen entwickeln.“
Darüber hinaus wird das Projekt nun an fünf Standorten in
Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Zusätzlich zu den Städ-
ten Essen, Duisburg, Oberhausen und Gelsenkirchen wird
gerade ein neuer Standort ausgewählt.
„In Sportvereinen kommen ganz unterschiedliche Men-
schen zusammen. Daher haben wir uns mit ‚spin‘ zum Ziel
gesetzt, junge Menschen unge-
achtet ihrer Herkunft gleichbe-
rechtigt in eine soziale und ge-
sellschaftliche Struktur einzu-
gliedern“, so Martin Nixdorf,
Vorsitzender der Heinz Nix-
dorf Stiftung.
Auch Landessportbund-Prä-
sident Walter Schneeloch be-
tont die integrative Kraft des
Sports:„Das Projekt ‚spin‘ bie-
tet den Vereinen einen neuarti-
gen, umfassenden Ansatz, der
die Bildungsleistungen und die
integrative Kraft des Sports
insbesondere für die Ziel-
gruppe der Mädchen und jun-
gen Frauen mit Zuwande-
rungsgeschichte nutzt.“ �
� www.projekt-spin.de,
www.stiftung-mercator.de
spin – sport interkulturell
Kooperation mit der Heinz Nixdorf Stiftungsoll noch mehr junge Migrantinnen
für den Vereinssport gewinnen Die Robert Bosch Stiftung und die Bundesliga-Stiftung ko-
operieren ab sofort im Bereich der außerschulischen
Jugend- und Bildungsarbeit. Ziel der Zusammenarbeit ist der
Aufbau von Lernzentren im Umfeld deutscher Fußballclubs.
In den Lernzentren nehmen bildungs- und politikferne Ju-
gendliche u. a. an Anti-Agressions-, Kommunikations- und
Persönlichkeitstrainings sowie an Workshops zur Berufsori-
entierung teil. Erste Lernzentren dieser Art gibt es in den
Stadien von Borussia Dortmund, SV Werder Bremen, VfL Bo-
chum und Hertha BSC Berlin. Die Kooperation der beiden
Stiftungen ermöglicht die Ausweitung der Idee auf insge-
samt zwölf Standorte.
„Mit unseren Lernzentren in den Stadien sprechen wir
die Jugendlichen im unmittelbaren Umfeld ihrer Lieblings-
vereine an. Die Begeisterung für den Fußball und seine Stars
bietet uns die Chance, die Jugendlichen für Politik und aktu-
elle gesellschaftliche Diskussionen zu interessieren. Unsere
bisherigen Erfahrungen mit den Lernzentren zeigen, dass
wir über die Herzen auch die Köpfe der Fans erreichen. Die
Jugendlichen reagieren aufgeschlossen und erkennen, dass
die politischen und gesellschaftlichen Themen ihre Unter-
stützung verdienen – genau wie der Fußball“, sagt Dr. Ingrid
Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, zu Ein-
richtung und Aufbau der Lernzentren. �
� www.bosch-stiftung.de/lernzentren
Lernort Stadion
Politische Bildung für Fußballfans
20 � Werte stiften
Meldungen
Im Zuge der landesweiten Kampagne „Bürgerstiftungen
für Schleswig-Holstein“ fand im Februar in der Landes-
hauptstadt Kiel eine Informationsveranstaltung zum
Thema „Bürgerstiftungen für die Region“ statt.
Nach verschiedenen Vorträgen zeigte Konstantin
Rohde vom Stiftungsmanagement der Förde Sparkasse al-
ternative Wege zur Gründung von Bürgerstiftungen auf.
Ziel der Veranstaltung war es, das Konzept der Bürger-
stiftung insgesamt bekannter zu machen, damit in Schles-
wig-Holstein noch mehr Bürgerstiftungen gegründet wer-
den und neue Impulse für das Gemeinwesen entstehen.
Träger der Kampagne sind Schleswig-Holsteinische Bürger-
stiftungen, die Landesregierung und die „Initiative Bürger-
stiftungen“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
Die Veranstaltung in Kiel war nach Ahrensburg und It-
zehoe die nunmehr Dritte dieser Art in Schleswig-Holstein
und wurde ausgerichtet durch die Stiftergemeinschaft der
Förde Sparkasse in enger Kooperation mit dem Sprecher
der Initiative in Schleswig-Holstein, Dr. Michael Eckstein.
Oberbürgermeister Torsten Albig, selbst aktiv in zahl-
reichen gemeinnützigen Stiftungen, ist überzeugt vom
Bürgerstiftungsgedanken: „Bürgerstiftungen sind eine
großartige Möglichkeit für die Menschen, den Ort, an dem
sie leben, gezielt zu stärken. Sie machen möglich, was
sonst nicht möglich wäre. Sie leben von der Kreativität,
der Kompetenz und der (auch finanziellen) Kraft des Ein-
zelnen. In ihrer Wirkung wird durch sie – wie bei einem
guten Chor – Gemeinschaft zum Erlebnis. Das macht sie
so wertvoll.“ �
� www.foerde-sparkasse.de
„Bürgerstiftungen fürSchleswig-Holstein“
Austausch fördert Engagement
Die Uhr tickt: In jeder Minute verschwinden weltweit 35
Fußballfelder Wald. Sehen kann dies ab sofort jeder am Ber-
liner Hauptbahnhof. Eine große digitale Uhr zählt vom 1.1.
bis zum 31.12.2011 die vernichtete Waldfläche weltweit.
Der Waldverlust-Ticker stand bis zum 28. Februar im Berli-
ner Hauptbahnhof und steht anschließend in anderen Bahn-
höfen Deutschlands. Der rasante Waldverlust geht auch auf
das Konto Deutschlands. „Pro Kopf verbrauchen die Deut-
schen im Durchschnitt 235 Kilo pro Jahr für Zellstoffpro-
dukte wie Küchenrollen. Damit liegt Deutschland EU-weit
an der Spitze.“ sagt Philipp Göltenboth, Leiter des Waldpro-
gramms beim WWF Deutschland. Nicht nur die Papierindu-
strie sorgt für den Waldschwund. Der Wald bleibt auch auf
der Strecke, um den wachsenden Bedarf an Fleisch, Futter-
mitteln, Holz und Bioenergie zu decken. Deutsche Haus-
halte verbrauchen beispielsweise jährlich Tissueprodukte in
der Größenordnung von sieben Milliarden Papier-Küchen-
rollen. „Wir könnten bundesweit jedes Jahr sechs Milliarden
Pappbecher sparen, wenn wir unseren Kaffee unterwegs
aus einer Tasse trinken würden. Das sind rund eine halben
Million Bäume, die nicht gefällt werden müssten.“ sagt
WWF-Papierexperte Johannes Zahnen. Wald schützen kann
jeder – hier einige WWF-Tipps zum Papiersparen:
Weniger Papier verbrauchen, so oft wie möglich Recycling-
papier nutzen, Papier niemals in die Restmülltonne werfen
und FSC-zertifiziertes Papier aus verantwortungsvoll bewirt-
schafteten Wäldern verwenden. �
� www.saveaswwf.de
WWF enthülltWaldverlust-Ticker
In den nächsten 60 Stunden verlierenwir Wald von der Größe Berlins
Foto: Thomas Machholz, WWF
Meldungen
Das Online-Portal für IT-Spenden „Stifter-helfen.de“ – IT for
Nonprofits ist „Ausgewählter Ort 2011“ im Land der Ideen.
Das Portal wurde im Oktober 2008 gestartet und hilft seither
gemeinnützigen Organisationen, einfach an IT-Produktspen-
den namhafter Unternehmen wie Cisco, Microsoft oder SAP
zu kommen.
Bisher haben mehr als 3.000 gemeinnützige Organisatio-
nen dieses Angebot genutzt und dadurch Einsparungen von
über 28 Millionen Euro erzielt. Die gemeinnützigen Organi-
sationen bezahlen lediglich eine Verwaltungsgebühr, um die
administrativen Kosten für die Bereitstellung des Spenden-
portals abzudecken. Um die Idee von Stifter-helfen.de für
die Öffentlichkeit erlebbar zu machen, gibt es anlässlich der
Preisverleihung eine Veranstaltung in Windhagen, Rheinland,
am 4. Oktober 2011. �
� www.stifter-helfen.de
Stifter-helfen.de ist„Ausgewählter Ort 2011“
Online-Portal ist Preisträger im Wettbewerb„365 Orte im Land der Ideen“
Über 100.000 Euro für ihre KinderKrebs-Stiftung freut sich
Madeleine Schickedanz. Der Betrag kam durch unterschied-
lichstes Engagement der Mitarbeiter der Ergo Direkt Versi-
cherungen zustande.
Selbstgebackene Kuchen und Torten wurden gegen
einen Obolus abgegeben, Mitarbeiter verkauften ausgemu-
sterte Büromöbel aus dem firmeneigenen Inventar. Auch ein
Benefizkonzert wurde veranstaltet, aus dem die Eintrittsgel-
der an die Stiftung gingen. Der Betriebsrat verkaufte bei sei-
ner alljährlichen Tombola Lose für den guten Zweck. Dar-
über hinaus haben wieder zahlreiche Mitarbeiter den Cent-
betrag auf dem Gehaltszettel zugunsten der KinderKrebs-
Stiftung gespendet. Sportlich engagierte Mitarbeiter haben
durch die bundesweite Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ mit
36.760 Kilometern ihren Beitrag zum Spendenvolumen ge-
leistet, ebenso wie die Triathleten, die 2.891 Kilometer ge-
laufen, geradelt und geschwommen sind. Zu guter Letzt run-
dete der Vorstand den Betrag noch einmal kräftig auf.
Madeleine Schickedanz dankte Peter M. Endres, Vorstands-
vorsitzender der Ergo Direkt Versicherungen, und den Mitar-
beitern für diese Großzügigkeit. Die Spendensumme werde
sie für die Forschung verwenden sowie für gezielte Projekte.
„Mir ist es sehr wichtig, dass die Patienten mit der richtigen
Krebstherapie behandelt werden, so dass sie so wenig Ne-
benwirkungen wie möglich ertragen müssen“, sagte Frau
Schickedanz. Seit 2001 ist das Unternehmen Sponsor der
Stiftung, die die Forschung im Bereich von Kinderkrebs und
Leukämie untzerstützt. �
� www.kinderkrebsstiftung-schickedanz.de, www.ergodirekt.de
100.000 Euro fürKinderKrebs-Stiftung
ERGO Direkt Versicherungen übergebenJahresspende an Madeleine Schickedanz
Kai Pflaume (li.), Madeleine Schickedanz und Peter M. Endres freuensich über die Spende an die KinderKrebs-Stiftung
22 � Werte stiften
Meldungen
Seit 1. Januar 2011 hat das bundesweite Netzwerk für Klinik-
clowns mit den Klinik-Clowns Hamburg e.V. Zuwachs aus
dem hohen Norden erhalten, der in der Hansestadt und
Umgebung in Kinderkliniken und Seniorenheimen aktiv ist.
Weitere Mitglieder im 2004 gegründeten Dachverband
sind: Die Clown Doktoren e.V. aus Wiesbaden, KiKK e.V.
Kunst im Kinderkrankenhaus aus Köln, Clownsvisite e.V.
aus Dortmund, Clownsnasen e.V. aus Leipzig, KlinikClowns
e.V. aus Freising bei München, Rote Nasen e.V. aus Berlin
und aus Baden-Württemberg, ClownSprechStunde e.V. aus
Berlin und Dr. mad. Clown e.V. aus Frankfurt am Main.
Insgesamt sind in den Mitgliedsvereinen über 160 pro-
fessionelle Klinikclowns organisiert, die Woche für Woche
mit regelmäßigen „Visiten“ in 150 Kinderkrankenhäusern,
Seniorenheimen und therapeutischen Einrichtungen für
Freude sorgen und Klinik- oder Heimaufenthalte entschei-
dend erleichtern.
Die Vernetzung im Dachverband hat das Ziel, einen
einheitlich hohen Qualitätsstandard der professionellen
Clownsarbeit in deutschen Kliniken und Seniorenheimen
zu garantieren und eine flächendeckende Finanzierung
dieser Arbeit zu schaffen. Sie dient dem Erfahrungsaus-
tausch der Clowns und verfolgt die Weiterverbreitung der
gemeinsamen Idee durch eine gemeinschaftliche bundes-
weite Öffentlichkeitsarbeit. Mit Förderprojekten unter-
stützt der Dachverband über die eigenen Grenzen hinaus
auch Klinikclowns, die nicht Verbandsmitglieder sind und
finanziert ihre Fortbildungen. In den letzten Jahren hat er
sich zudem als erste Anlauf- und Informationsstelle zu
allen Themen rund um professionelle Clownsarbeit eta-
bliert. Er finanziert sich durch Spenden. �
� www.dachverband-clowns.de
Klinik-Clowns Hamburg
Neues Mitglied im Dachverband Clowns fürKinder im Krankenhaus Deutschland e.V.
Foto: Volker Derlath
Bei der „Weihnachtspäckchen-Aktion 2010“ der Stiftung
Kinderzukunft wurden deutschlandweit rund 26.000 Päck-
chen gesammelt. Die Freude bei den beschenkten Kindern
in Bosnien-Herzegowina und Rumänien war riesig.
Kinder und Jugendliche aus Deutschland haben in der
Vorweihnachtszeit Solidarität mit armen Altersgenossen
geübt, die zu Weihnachten keine Geschenke bekommen. In
193 Schulen und Kindergärten wurden eifrig Süßigkeiten,
Schreib- und Malutensilien sowie Spielsachen zu Geschenken
verpackt. Darüber hinaus beteiligten sich über 100 Unter-
nehmen mit Päckchen, Spenden oder als eine der 97 natio-
nalen Sammelstellen.
Im Dezember brachte ein Hilfskonvoi 8.000 Päckchen
nach Rumänien und 18.000 Päckchen nach Bosnien-Herze-
gowina. Die Geschenke wurden an bedürftige Kinder in
Kinderheimen, Krankenhäusern, Schulen und Elendsvierteln
verteilt.
„Die Kinder hier in Deutschland erfahren, dass es ganz
in unserer Nähe unzählige Altersgenossen gibt, die nur
davon träumen können, das Fest der Liebe zusammen mit
ihrer Familie zu feiern. Viele von ihnen bekommen nur ein
Geschenk zu Weihnachten – und das ist das Päckchen aus
Deutschland“, erklärt Cornelia Wolff, Projektleiterin der Ak-
tion, die 2010 bereits zum dritten Mal den Weihnachtspäck-
chen-Transport nach Rumänien begleitete.
Die Stiftung Kinderzukunft leistet seit 1988 Hilfe für Not
leidende Kinder und unterhält eigene Kinderdörfer. �
� www.kinderzukunft.de
Leuchtende Augen beiKlein und Groß
26.000 Päckchen für Osteuropa
Von Herzen gestiftetSparkassendirektor gründet Bürgerstiftung Höchstadt
Mit einem historisch anmutenden Festakt wurde vor kur-
zem die Bürgerstiftung Höchstadt a. d. Aisch ins Leben geru-
fen. Gründungsstifter waren dabei Sparkassendirektor Her-
bert Fiederling und seine Frau. Der Vorstandsvorsitzende
der Kreissparkasse Höchstadt/Aisch und seine Frau Gisela
spendeten dafür ihre Geburtstagsgeschenke.
Gerade zu Zeiten knapper Kassen steigt die Bedeutung
von Bürgerstiftungen, deren Zahl in den letzten Jahren ste-
tig zugenommen hat. Vor allem Menschen die an einem Ort
geboren sind und dann ihr ganzes Leben dort verbracht
haben, stiften gerne in Bürgerstiftungen. In Höchstadt ist
das anders. Herbert Fiederling ist nicht in Höchstadt gebo-
ren und stammt auch nicht aus der Region. Aber gerade des-
halb stiftete er gerne privat für seine Wahlheimat. „Meine
Frau und ich wollen auf diese Weise etwas an die Region zu-
rückgeben, in der wir offen empfangen wurden und in der
wir gerne leben“, erläuterte Herbert Fiederling. Im Sommer
dieses Jahres waren die Eheleute Fiederling beide 60 Jahre
alt geworden und hatten an Stelle von Geschenken um
Spende für das Gründungskapital gebeten.
„Eine Stiftung ist von Natur aus auf Dauer, ja für Jahrhun-
derte angelegt“, erklärte Bürgermeister Gerald Brehm in sei-
ner Festrede zum Gründungsakt. Für diesen geschichts-
trächtigen Moment hatte die Stadt Höchstadt 30 Ehrengäste
aus Politik und Wirtschaft in das historische Schlossgewölbe
eingeladen. Im bedeutungsschwanger mit Fackeln illumi-
nierten Festsaal überbrachte ein historischer Herold des kai-
serlichen Hofes zu Wien drei handgefertigte Gründungsur-
kunden und hielt eine launige Laudatio auf die Gründungs-
stifter. Ein Video dieses Festaktes ist, zusammen mit zahlrei-
chen Informationen rund um das Thema Stiften mit der
Kreissparkasse Höchstadt/Aisch, auf der ebenfalls neu ge-
starteten Internetseite zu sehen.
Die der Bürgerstiftung Höchstadt a. d. Aisch kostenlos
zur Verfügung gestellte Internetpräsenz ist dabei nur ein
Baustein des Stiftungskonzeptes der Höchstadter Kreisspar-
kasse. Dieses steht unter dem Motto „Starthilfe“. Gemein-
den oder potentielle private Stifter erhalten dabei tatkräf-
tige Unterstützung zur Markteinführung der jeweiligen Stif-
tung. Dazu gehörten Fachvorträge ebenso wie das Erstellen
von weiteren Publikationen, etwa Imagebroschüren oder
Flyer, die im Hause der Kreissparkasse gestaltet werden. �
� www.stiftergemeinschaft.info
Werte stiften � 23
Bürgermeister Gerald Brehm, Herold Reinhard Grasse, Gisela undHerbert Fiederling
Aktuelles
24 � Werte stiften
Aktuelles
Nach 2009 hatte die Sparkasse Fürth auch im Advent 2010
unter dem Titel „Gemeinsam helfen wir Kindern in der Re-
gion” ihre Kunden aufgerufen, Wertpapieranleihen der Lan-
desbanken Bayern LB und HSH Nordbank zu kaufen. Dabei
setzte die Sparkasse Fürth die stattliche Summe von rund 15
Millionen Euro um. Je 1.000 Euro spendete die Sparkasse
widerum einen Betrag von drei Euro und konnte im Fe-
bruar nun insgesammt knappe 47.000 Euro an vier Fürther
Einrichtungen verteilen, die sich für Kinder einsetzen.
Gemeinsam helfen wirKindern in der Region
Über 11.700 Euro konnten sich neben der Kinderarche
und der Landkreis-Stiftung auch die Stiftung Schülercoach
und das Kinderheim St. Michael freuen.
Die Kinderarche Fürth unterstützt neben weiteren Aktivi-
täten Familien, die in Not geraten sind und bietet Hilfe bei
der Erziehung und Unterstützung bei Problemen in der
Schule oder am Arbeitsplatz.
Das Kinderheim St. Michael wurde bereits 1861 gegrün-
det und ist seit dem die Heimat von Kindern ohne intaktes
Elternhaus. Manche Kinder leben ständig in dem Kinderheim,
andere werden in heilpädagogischen Tagesgruppen betreut.
Die Idee hinter der Stiftung „Der Schülercoach“ ist so
einfach wie erfolgreich: Hauptschüler werden bis zu ihrem
erfolgreichen Schulabschluss von einem ehrenamtlichen
„Coach“ betreut, der mit Rat und Tat zur Seite steht und
schulische und berufliche Perspektiven aufzeigt.
Die Landkreis-Stiftung Fürth hat sich – obwohl ihre Stif-
tungszwecke vielfältig sind – dem Motto „Gemeinsam hel-
fen wir Kindern in der Region” verpflichtet und wird die
Sparkassen-Spende ebenfalls für Kinder einsetzen. �
� www.die-stifter.de
Bankgeschäfte für den guten Zweck46.800 Euro für verschiedene Einrichtungen für Kinder
Mit jeweils 11.700 Euro konnte Sparkassenvorstand Hans Wölfel die Vertreter der Einrichtungen Peter Held,Matthias Dießl, Martin Hegendörfer und Heidemarie Eichler-Schilling (von links) überraschen.
Werte stiften � 25
Party machen oder Bücher wälzen? Shoppen oder Sinnie-
ren? Hungern oder Naschen? Womit Mädchen in unserer
Gesellschaft ihre Zeit am liebsten verbringen und was ihnen
besonders zu schaffen macht, zeigen die eindrucksvollen
Fotos der Ausstellung „MädchenLeben – anders“, die das
Kinderhilfswerk Plan Deutschland bis 18. März 2011 im Rat-
haus Altona in Hamburg ausstellt.
„Wir sind begeistert von der großen Resonanz, die unser
Fotowettbewerb bei Jugendlichen ausgelöst hat“, sagt Maike
Röttger, Geschäftsführerin von Plan Deutschland: „Die Bil-
der zeigen eindringlich, was junge Mädchen in unserer Ge-
sellschaft bewegt. Zwischen ihnen und ihren Altersgenossin-
nen in Afrika, Asien und Lateinamerika liegen Welten. Den-
noch lassen sich auch Gemeinsamkeiten feststellen. Parallel
zu den prämierten Fotos aus Deutschland zeigt die Ausstel-
lung darum auch Aufnahmen junger Fotografinnen und Fo-
tografen aus unseren Programmländern Mali, Bangladesch,
Thailand und Haiti.“
Um die Situation von Kindern und Jugendlichen welt-
weit ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, unterstützt Plan
auch in Deutschland Projekte für Jungen und Mädchen. Mit
dem digitalen Fotowettbewerb „MädchenLeben – anders“
hatte das Jugendforum PlanAction im vergangenen Herbst
Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren dazu aufgerufen,
den Blick auf den Lebensalltag von Mädchen in Deutsch-
land zu richten und in Bildern festzuhalten.
Innerhalb von nur zwei Monaten beteiligten sich über
190 Mädchen und Jungen mit mehr als 360 Fotos an dem
Wettbewerb. Eine sechsköpfige Jury prämierte die besten
Fotos. Die Preisträger wurden bei der Eröffnung der Ausstel-
lung „MädchenLeben – anders“ im Februar 2011 bekannt
gegeben und ausgezeichnet.
Plan International ist als eines der ältesten Kinderhilfs-
werke in 48 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas
tätig, unabhängig von Religion und Politik. In der Entwick-
lungszusammenarbeit finanziert Plan nachhaltige und kind-
orientierte Selbsthilfeprojekte, hauptsächlich über Paten-
schaften sowie über Einzelspenden und öffentliche Mittel.
Mädchen werden besonders gefördert, damit sie gleiche
Chancen erhalten wie Jungen. Plan Deutschland betreut
300.000 Kinderpatenschaften und erreicht so in den Pro-
grammgebieten etwa drei Millionen Menschen. �
� www.plan-deutschland.de
„MädchenLeben – anders“Fotoausstellung startet in Hamburg – Plan zeichnet die jugendlichen Preisträger aus
Gewinner der Kategorie „Mädchen heute“ :1. Preis: A_Louisa Burakowski aus Dort-mund, 16 Jahre, Titel: „Existiere ich?“, 2. Preis:B_Marie Itzek aus Sprockhövel, 14 Jahre,Titel: „Vetrauen“, 3. Preis: C_Julia-KarolinaSaj aus Köln, 18 Jahre, Titel: „Do NOT go intothe I“, 4. Preis: D_Hannah Saalmann ausHaltern am See, 17 Jahre, Titel: „Einfach ver-schwinden“, 5. Preis: E_Niklas Harwart ausWitten, 21 Jahre, Titel: „Wer bin ich?“
Aktuelles
A EB
D C
26 � Werte stiften
Im Rahmen der „Movie meets Media“im Berliner The Ritz
Carlton konnte die Accessoiremarke Belmondo über 30 Pro-
minente dafür gewinnen, Schuhe für einen guten Zweck zu
malen. Stars wie DSDS-Juror Patrick Nuo, Schauspielerin
Nina Petri, Star-Tenor Tobey Wilson und viele andere haben
die Kunstwerke geschaffen, die ab 24. März auf eBay Stars
and Charity zugunsten des Vereins „Tränchen trocknen“
von Regine Sixt versteigert werden. Von den Stars signiert,
sind die 60 x 80 cm großen Bilder auf Leinwand ein Muss
für jeden Fan.
„Die Charity-Aktion zugunsten meines Vereins ‚Tränchen
trocknen‘ ist eine wundervolle Idee“, sagt Regine Sixt,
Schirmherrin der Aktion. „Viele Stars haben sich engagiert
und somit dazu beigetragen, Kindern in Armut und Not ein
unbeschwerteres Leben zu ermöglichen. Nun hoffe ich, dass
sich möglichst viele Menschen unserem Bestreben anschlie-
ßen werden und die Versteigerung der einmaligen Kunst-
werke einen hohen Erlös erzielt.“
Der Verein „Tränchen trocknen“ setzt sich seit mehr als
zehn Jahren für Not leidende Kinder auf der ganzen Welt
ein und fördert zu diesem Zweck zahlreiche Hilfsprojekte
im In- und Ausland. Alle Spenden kommen ohne Abzug den
jeweiligen Projekten zugute.
„Es ist großartig, mit wie viel Spaß und Engagement die Stars
bei unserer Aktion mitgemacht haben“, zeigt sich Claus
Gese, Geschäftsführer von Belmondo, begeistert. „Nun
kommt es darauf an, dass viele Fans sich an der Online-Auk-
tion beteiligen, damit wir den Verein ‚Tränchen trocknen‘
unterstützen und zumindest einigen Kindern dieser Welt
ein Lächeln auf das Gesicht zaubern können.“
Der Verein „Tränchen
trocknen“ von Regine Sixt
wurde im Jahr 2000 in
München gegründet und
unterstützt auf der ganzen
Welt Projekte für Kinder in
Armut und Not, um ihnen
eine menschenwürdige Zu-
kunft zu geben. Zuletzt
konnte in Südafrika ein
Kindergarten errichtet
werden. Auch in Deutsch-
land werden Projekte un-
terstützt wie das „Haus
AtemReich“ in München. �
� www.regine-sixt-kinderhilfe.de
Wenn Bushido zum Pinsel greiftBelmondo Charity Design – Stars malen Schuhe zugunsten
des Vereins „Tränchen trocknen“ von Regine Sixt
Aktuelles
Bushido: „Just do it“ – das Motto der Aktion inPink!
Schirmherrin Regine Sixt und Bel-mondo Geschäftsführer Claus Gese
Daniela Katzenberger mit ihrem Werk. Setzt so manches Herz in Flammen: DSDS-Jury-mitglied Patrick Nuo.
28 � Werte stiften
Es war ein tränenreicher Abschied: Dreizehn der insgesamt
16 herzkranken Kinder und Jugendlichen, die am 22. No-
vember 2010 von der Albertinen-Stiftung im Rahmen des
Projektes „Herzbrücke“ nach Hamburg gebracht worden
waren, konnten nach 12 Wochen intensiver Behandlung
wieder gesund zu ihren Eltern in die Heimat zurückkehren.
Zum Abschied stiegen rote Luftballons in Herzform zum
Himmel auf – an jedem hingen Postkarten mit einem ge-
schriebenen oder gemalten „Dankeschön“ der Kinder
sowie deren Wünschen für die Zukunft.
Die Kinder der Herzbrücke-Aktion wurden im Alberti-
nen-Krankenhaus und erstmals auch im Universitären Herz-
zentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf be-
handelt. Priv.-Doz. Dr. Friedrich-Christian Rieß, Medizini-
scher Leiter der Herzbrücke und Chairman des Albertinen-
Herzzentrums: „Dadurch konnten wir auch Kinder durch in-
terventionelle Techniken sowie kleinere Kinder mit schwe-
ren Begleiterkrankungen behandeln.“ Drei Kinder bleiben
noch für kurze Zeit in Hamburg, damit die medizinische Be-
handlung abgeschlossen werden kann.
Abdurrahman kann endlichFußball spielen
Abdurrahman ist eins der Kinder, denen im Rahmen der
aktuellen Hilfsaktion geholfen werden konnte. Der elfjährige
Junge litt unter einem besonders schweren Herzfehler, mit
einem großen Loch in der Kammerscheidewand, hochgradi-
ger Einengung der rechten Ausflussbahn und kleinangeleg-
ter Lungenarterien. Die Folge davon war eine völlig unzurei-
chende Versorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut.
Er hatte bei seiner Ankunft in Hamburg bereits tief blaue
Lippen und Finger und stand kurz vor einem Herzversagen.
Er war überhaupt nicht belastbar und fiel häufig in Ohn-
macht. Sein größter Wunsch: Fußballspielen und Fahrradfah-
ren wie die anderen Kinder. Priv. Doz. Dr. Friedrich-Christian
Rieß, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie im Albertinen-
Krankenhaus und medizinischer Leiter der Herzbrücke, hat
den Jungen in einer knapp 3 1/2 stündigen Operation er-
folgreich operiert. Abdurrahman wird zukünftig wie seine
gesunden Altersgenossen ohne Einschränkungen am Leben
teilhaben können. Er wird Fußballspielen und Fahrradfah-
ren können – was er sich vor der OP nicht hatte vorstellen
können. Ohne Operation hingegen hätte der Junge keine
auch nur mittelfristige Überlebenschance gehabt.
Ehrenamtliches Netzwerk
Alle Herzbrücke-Kinder lebten bei Gastfamilien, die sich
als ehrenamtliche Helfer für dieses Projekt der Albertinen-
Stiftung engagieren. So hat Familie Mucke aus Langenhorn
Abdurrahman aufgenommen. Insgesamt über 100 deutsche
und afghanische Helfer engagieren sich mittlerweile für die
„Herzbrücke“ – als Gasteltern, aber auch als Übersetzer, Be-
treuer, etc. Erst dieses starke und aktive Netzwerk ermög-
licht das Gelingen der „Herzbrücke“. Zur Finanzierung der
Behandlungskosten dieser Aktion, die sich je nach Art und
Schwere der Erkrankung, zwischen 5.000 und 25.000 Euro
pro Kind bewegen, bittet die Albertinen-Stiftung noch um
Spenden:Spendenkonto Albertinen-Stiftung Herzbrücke,
Konto-Nr. 1144, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 251 20 510. �
� www.albertinen.de
Hoch fliegende Herzen„Herzbrücke“ der Albertinen-Stiftung verabschiedet 13 afghanische Kinder in ihre Heimat
Aktuelles
50 rote Herzen flogen zum Abschied der afghanischen Kinder in dieLuft. Fotos: Krafft Angerer
PD Dr. Friedrich-Christian Rieß und Andrea und Walter Mucke mitAbdurrahman beim Abschied vor der Rückreise.
In den letzten Monaten ermöglichte die ICEJ, hauptsächlich
durch Spenden aus Deutschland, den Kauf, die Renovierung
und die Erweiterung eines Altenheimes für verarmte Holo-
caustüberlebende in Haifa. Dort können Überlebende der
Schoah ihren Lebensabend in Würde und Gemeinschaft ver-
bringen. Die ICEJ übergab Spenden in Höhe von mehr als
500.000 Euro an ihre israelische Partnerorganisation Jad
Ezer L’Chaver (Helfende Hände), die damit ein vierstöckiges
Haus erwerben und von Grund auf renovieren konnte.
Großzügige Hilfeaus Deutschland
„Diese Gabe vermittelt Hoffnung für die Gegenwart und
die Zukunft”, sagte Dr. Jürgen Bühler, Internationaler und Deut-
scher Direktor der ICEJ. „Es ist besonders ermutigend zu sehen,
dass so viele Deutsche heute bereit sind, für die tragische Ver-
gangenheit ihres eigenen Landes die Verantwortung zu über-
nehmen.” Dr. Bühler übergab einen weiteren Scheck über
1.000.000 NIS. Er ermöglicht den Kauf eines zweiten, diesmal
dreistöckigen Gebäudes in derselben Straße. Dort werden wei-
tere 50 Überlebende, die auf der Warteliste des Heimes stehen,
eine Unterkunft finden.
Modellprojekt in Israel
Das Altenheim gilt als viel beachtetes Modellprojekt in Is-
rael im Umgang mit dem drängenden Problem der Verarmung
vieler Holocaustüberlebender. Von den ca. 210.000 Überleben-
den, die heute in Israel wohnen, lebt ein Drittel unterhalb der
Armutsgrenze, oft aufgrund der extrem hohen Arzneimittelko-
sten. „Durch dieses besondere Projekt wollen wir den Überle-
benden helfen, die durch unvorstellbare Grausamkeiten und
Schrecken hindurch gegangen sind”, sagte Reverend Malcolm
Hedding, Geschäftsführender Direktor der ICEJ.
Die Bewohner des Altenheimes erhalten Unterkunft, Ver-
pflegung, medizinische Versorgung und psychologische Be-
treuung, ohne dafür bezahlen zu müssen. Das stellt eine abso-
lute Ausnahme im israelischen System dar, wo jedes Altenheim
kostenpflichtig ist. Ärzte, Schwestern und Therapeuten aus me-
dizinischen Einrichtungen in der Umgebung von Haifa stellen
ihre Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung, um rund um die
Uhr für die bedürftigen Senioren zu sorgen. Die Küche und der
Speisesaal im Erdgeschoss des ersten Gebäudes bieten Holo-
caustüberlebenden, die nicht in dem Altenheim wohnen, ko-
stenlose Tagesessen an. Zudem dient dieser Bereich auch als
Begegnungszentrum für Überlebende aus dem Großraum
Haifa. Dort finden Konzerte, Feiern, Gesellschaftsspiele und be-
schäftigungstherapeutische Maßnahmen statt. Da neben der
Armut vielen die Einsamkeit am meisten zu schaffen macht,
bietet ihnen dieses Begegnungszentrum eine willkommene
Möglichkeit Gemeinschaft zu pflegen und neue Kontakte zu
knüpfen.
Partnerschaften vermittelt die deutsche Zweigstelle der
Christlichen Botschaft Jerusalem in Stuttgart. Spendenkonto
4020200 bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft, BLZ
52060410, Verwendungszweck: Helfende Hände �
� www.icej.de
Zufluchtsort für Holocaust-OpferDie ICEJ unterstützt den Wohnheimbau für arme Überlebende der Schoah
Aktuelles
30 � Werte stiften
Aktuelles
„Über den Tag hinaus schauen und für künftige Zeiten Vor-
sorge treffen“ – dieser Grundsatz stand über dem feierli-
chen Gründungsakt der Bürgerstiftung Burgebrach, der vor
kurzem im Festsaal des Bürgerhauses der Marktgemeinde
stattfand. Burgebrach, auch „Tor zum Steigerwald" genannt,
liegt am östlichen Eingang zum schönen Naturpark Steiger-
wald im Herzen Frankens. Die Bürgerstiftung Burgebrach ist
neben Gundelsheim und Pommersfelden die dritte Bürger-
stiftung unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Spar-
kasse Bamberg.
Konrad Gottschall, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse
Bamberg, Georg Bogensperger, Erster Bürgermeister des
Marktes Burgebrach, und Horst Ohlmann, Vorstandsvorsit-
zender der DT Deutsche Stiftungstreuhand AG, unterzeich-
neten die Errichtungsurkunde für die Bürgerstiftung Burge-
brach. Als Anschubfinanzierung stiftete der Markt Burge-
brach 50.000 Euro.
Bürgermeister Georg Bogensperger hob hervor, dass die
Visionen von einem noch lebenswerteren Burgebrach nur
gemeinsam umgesetzt werden können. „Durch unsere Bür-
gerstiftung können wir Projekte gezielt, unabhhängig und
nachhaltig fördern und unterstützen“, so Bogensperger. „Die
Bürgerstiftung Burgebrach lebt natürlich von Zustiftungen.
Jeder kann also einen Geldbetrag einbringen und selbst fest-
legen, für welchen Zweck die erzielte jährliche Ausschüt-
tung aus dem Stiftungsvermögen verwendet werden soll“,
appellierte der Bürgermeister an die Bevölkerung. Daher
wurde der Verwendungszweck sehr weit gefasst, um in vie-
len Bereichen zum Wohle der Burgebracher beizutragen. So
können Aktivitäten bürgerschaftlichen Engagements zugun-
sten gemeinnütziger Zwecke gefördert werden. Ebenso
spielt die Förderung musischer und sportlicher Jugendar-
beit eine Rolle, auch Bürgern in Not soll geholfen werden.
Darüber hinaus können die Mittel für mildtätige, religiöse
und kirchliche Zwecke sowie für Projekte in den Bereichen
Kunst, Heimat- und Denkmalpflege eingesetzt werden.
Konrad Gottschall, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse
Bamberg, gratulierte allen Verantwortlichen des Marktes
Burgebrach zu dieser nachhaltigen und langfristig orientier-
ten Entscheidung der Stiftungsgründung. „Die Bürgerstif-
tung ermöglicht Burgebracher Bürgerinnen und Bürgern,
ihre spezifischen Beiträge zum Gemeinwohl unter einem
gemeinsamen Dach zu verfolgen.“ Stiftungen seien bedeu-
tende Brücken zwischen der größer werdenden Kluft von
Wohlhabenderen und Ärmeren in unserer Gesellschaft. „Die
Stifter können freiwillig, gut überlegt und gezielt selektie-
ren, wem sie dabei Gutes tun möchten – nach eigenem Ge-
rechtigkeits- und Sinnempfinden“, so Gottschall. Die Spar-
kasse Bamberg stiftete bei der Gründungsfeier 5.000 Euro
für das Stiftungskapital der Bürgerstiftung Burgebrach.
„Bei stetig sinkenden öffentlichen Finanzmitteln rückt
das bürgerschaftliche Engagement immer mehr in den Mit-
telpunkt der Zivilgesellschaft. Auch die Sparkasse Bamberg
möchte dem Rechnung tragen. Anlässlich des 5-jährigen Be-
stehens unserer Stiftergemeinschaft werden wir im Jahr
2011 50.000 Euro für dieses Engagement zur Verfügung stel-
len. Die ersten zehn neu gegründeten Bürgerstiftungen er-
halten als Grundausstattung je 5.000 Euro“, kündigte Gott-
schall an. Die Zwischenbilanz der Stiftergemeinschaft der
Sparkasse Bamberg nach 5 Jahren kann sich sehen lassen:
36 Stifter und ca. 4 Millionen Euro Stiftungskapital. �
� www.sparkasse-bamberg.de
Bürgerstiftung Burgebrachunter Dach und Fach
Vermögen stiften – ein Engagement für die Mitbürgerund ein Baustein für eine lebenswerte Gemeinde
von Andrea Rupprecht
Konrad Gottschall, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bamberg, GeorgBogensperger, Erster Bürgermeister des Marktes Burgebrach, und HorstOhlmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftungstreuhand AG (v. l.)
Werte stiften � 31
Kinder gehören nicht ins Gefängnis. Deshalb holt Petra Sa-
dura sie mit ihren Mitarbeiterinnen wieder da raus. Die
Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP) betrei-
ben in der bolivianischen Stadt Cochabamba ein Kinderdorf
mit 200 Jungen und Mädchen, die zuvor mit ihren Eltern im
Gefängnis wohnten. Jetzt leben sie mit Betreuerinnen in
kleinen Wohngruppen, besuchen den Kindergarten oder die
Schule. Die Bergkloster Stiftung SMMP sorgt sich maßgeb-
lich um die Finanzierung des Projektes.
„Oft sind die Kinder verlaust und verwurmt. Nicht selten
haben sie Typhus und Hepatitis. Und keins von ihnen besucht
eine Schule“, weiß die Kinderdorf-Leiterin Petra Sadura.
Kinder sind verlaustund verwurmt
Wer in Bolivien eine Straftat begeht, verbüßt sie in dem
Bezirk, in dem die Tat begangen wurde. Da sich in den Ge-
fängnissen niemand um die Häftlinge kümmert, ziehen die
Ehepartner – und oft auch die Kinder – als Freigänger mit
ein, um für ihren Angehörigen zu sorgen. Eine Schule oder
einen Kindergarten können diese Kinder nicht besuchen.
Petra Sadura zog vor drei Jahren mit ihrer Familie vom west-
fälischen Geseke aus nach Bolivien, um diesen Kindern zu
helfen. In Geseke hatte sie eine Tagespflege für Senioren ge-
leitet, ebenfalls in Trägerschaft der Ordensgemeinschaft. Als
sie von der Suche nach einer neuen Leitung in dem Kinder-
dorf auf der anderen Seite des Äquators erfuhr, reifte in ihr
und ihrer Familie der mutige Entschluss.
Ihre drei Töchter besuchen in Cochabamba inzwischen
eine internationale Schule. Eine gute und qualifizierte Schul-
ausbildung ist in Bolivien besonders viel wert. Die sollen
auch die zwei- bis 18-jährigen Kinder und Jugendlichen
ihrer Aldea erfahren. Für sie liegt die einheimische Schule,
die mit zu der Einrichtung gehört, gleich nebenan.
Über 15 Prozent der männlichen und 22 Prozent der
weiblichen Einwohner gelten in Bolivien als Analphabeten.
Instabile politische Verhältnisse verhindern den dringenden
sozialen Wandel. Die Zahl der Kinder und alten Menschen,
die auf den Straßen in Cochabamba um ihr Überleben
kämpfen, steigt ständig. Und als Folge davon steigt auch die
Kriminalität. Eine Folge, die im Kinderdorf sichtbar wird.
In den Gefängnissen sind die Zustände katastrophal. Mit
Möbeln und Stofffetzen versuchen die Menschen in den Ge-
fängnishallen ein paar Quadratmeter für sich zu markieren.
Die hygienischen Bedingungen sind unvorstellbar. Die Kin-
der schlafen dort und sind sich tagsüber auf der Straße
selbst überlassen. „Etliche unserer Kinder haben mit Sicher-
heit mehr erlebt, als wir wissen“, sagt Petra Sadura. Auch an
Missbrauch sind ihrer Ansicht nach viele Kinder gewöhnt.
An Missbrauch gewöhnt
Deshalb will sie ihnen in der Aldea nicht nur ein neues
Zuhause, sondern auch Bildung, menschliche Wärme und
Fürsorge vermitteln. Der Kontakt zu den Eltern reißt dabei
nicht ab. Sie dürfen ihre Kinder in regelmäßigen Abständen
besuchen.
Finanziell helfen müssen andere. Das Kinderdorf finan-
ziert sich vor allem durch Spenden aus Deutschland. Die lei-
tet die Bergkloster Stiftung der Schwestern der hl. Maria
Magdalena Postel weiter. Um das Projekt langfristig abzusi-
chern, bedarf es weiterer Projekt-Paten und Förderer. „Die
unterstützen uns durch einen regelmäßigen, monatlichen
Beitrag, der Planungssicherheit gibt“, erläutert Stiftungs-Ge-
schäftsführer Christian Uhl. Spendenkonto 100300 bei der
Darlehnskasse Münster, BLZ 40060265. �
� www.bergklosterstiftung.de
Vom Gefängnis in die SchuleBergkloster Stiftung unterstützt Kinderdorf Cristo Rey in Cochabamba / Bolivien
Einmal im Monat dürfen die Eltern aus dem Gefängnis ihre Kinder imKinderdorf Cristo Rey unter Polizeischutz besuchen. Der Leiterin desKinderdorfes, Petra Sadura, ist wichtig, dass der Kontakt zwischen denFamilien nicht abreißt. Foto: SMMP
Aktuelles
32 � Werte stiften
Geschaffene Werte erhalten und Neues gestalten – dies
scheint in der heutigen Zeit, in der die Budgets der Gemein-
den und Kommunen immer knapper werden, zunehmend
schwieriger. Regionale Bildungs- und Sozialeinrichtungen
sowie Vereine und gemeinnützige Organisationen sind so-
wohl auf ehrenamtliches Engagement als auch finanzielle
Zuwendung angewiesen. Mit der „Stiftergemeinschaft der
Spar- und Leihkasse zu Bredstedt AG“ bietet die regionale
Sparkasse Bürgern, Unternehmen, gemeinnützigen Organisa-
tionen und Kommunen ab sofort die Möglichkeit, bereits mit
kleineren Beträgen eine eigene Stiftung ins Leben zu rufen
und so mit privater Initiative Gutes für die Region zu tun.
Vermögen über Generationensichern und erhalten
„Eine der wenigen Möglichkeiten, Vermögen über Gene-
rationen zu sichern und zu erhalten, sind Stiftungen. Immer
mehr Menschen machen von diesem Instrument Gebrauch.
Zu Lebzeiten werden immer mehr Stiftungen gegründet, die
das Vermögen des Stifters für einen gemeinnützigen oder
mildtätigen Zweck meist in der Region einsetzen“, berichtet
Frank Stäcker, Vorstandsvorsitzender der Spar- und Leih-
kasse zu Bredstedt AG. „Aus Kundengesprächen wissen wir,
dass auch bei unseren Kunden das Interesse da ist.“
Die Stiftergemeinschaft ist so angelegt, dass die Sparkasse
fast allen Stifterinteressen Rechnung tragen kann. „Der Stif-
ter muss sich nur darüber Gedanken machen, wem er das
Geld aus den Erträgen zur Verfügung stellen möchte.“, so
Helge Feddersen, Leiter des Vermögensmanagements der
Sparkasse. „Die Stifter arbeiten mit einem bewährten und
vertrauenswürdigen Partner zusammen. Die Sparkasse küm-
mert sich dauerhaft – auch nach dem Ableben des Stifters –
um eine zielgerichtete Verwendung der Stiftungserträge
und um die Verwaltung des Stiftungskapitals. Den Zweck
und auch den Namen bestimmt der Stifter selbst. Somit
kann der Stifter ein persönliches Andenken beispielsweise
für den Lebenspartner, verstorbenen Angehörigen oder sich
selbst schaffen. Besonders ist auch, dass der Stifter seinen
Stiftungszweck wechseln kann.“
Selbstverständlich können die Stiftungsbeträge wie bei
klassischen Stiftungen steuerlich geltend gemacht werden.
Formal gründet der Stifter keine eigene Stiftung, sondern er-
wirbt durch eine Zustiftung ab 25.000 Euro einen Anteil an
einer unselbständigen Stiftung. Diese Zustiftung trägt einen
eigenen Namen mit dem Zusatz der Stiftergemeinschaft und
ist einer eigenen rechtsfähigen Stiftung weitgehend gleich-
gestellt.
Die Erlöse aus Stiftungen werden für gemeinnützige
oder mildtätige Zwecke eingesetzt. In der Regel werden
Spar- und Leihkasse zu Bredstedt AGbündelt Stifterengagement
Vermögen stiften heißt Zukunft gestalten
Aktuelles
Projekte in der Region gefördert. Dort steht den Stiftern
eine Vielzahl von Organisationen oder Vereinen als Stif-
tungsempfänger zur Verfügung. Meistens haben Stifter
aber schon eine oder mehrere konkrete Vorstellungen.
Die Spar- und Leihkasse zu Bredstedt AG hat bereits
seit über 20 Jahren eine eigene Stiftung zur Jugendförde-
rung, die den Schulen der Region jährlich Zuschüsse für
besondere Anschaffungen gewährt, so wurden z. B. der
Gemeinschaftsschule in Bredstedt Kanus finanziert. Und
genau an diese Tradition soll auch die Stiftergemeinschaft
anknüpfen. Mit den Erlösen der vielen Stiftungen können
kleine und große Projekte in der Region unterstützt wer-
den. Die Sparkasse hat mit der Stiftergemeinschaft in der
Region Neuland betreten und will mit diesem neuen Be-
tätigungsfeld insbesondere ihrer regionalen Verantwor-
tung nachkommen. �
� www.sparkasse-bredstedt.de
Helge Feddersen, Leiter des Vermögensmanagements, Nadja Ninne-mann, Leiterin Marketing und Frank Stäcker, Vorstandsvorsitzenderder Spar- und Leihkasse zu Bredstedt AG, freuen sich über die Errich-tung der Stiftergemeinschaft.
34 � Werte stiften
Gleich vier zentrale Arbeitsbereiche des Instituts für Aus-
landsbeziehungen (ifa) feiern 2011 runden Geburtstag: Mit
zivik fördert das ifa seit zehn Jahren Friedensarbeit rund um
den Globus, die ifa-Galerien Berlin und Stuttgart begeistern
seit 20 respektive 40 Jahren mit zeitgenössischer Kunst aus
aller Welt und die „Kulturaustausch – Zeitschrift für interna-
tionale Perspektive“ blickt seit nunmehr 60 Jahren aus jour-
nalistischer Sicht auf die internationalen Kulturbeziehungen.
Die ifa-Galerie Stuttgart feiert mit „Gülsün Karamustafa –
Etiquette“ vom 4. Februar bis 9. April den Auftakt der Reihe
„Solo für…“, die künftig Künstler präsentiert, die am Anfang
ihrer internationalen Karriere in Ausstellungen der ifa-Gale-
rien vertreten waren. Darüber hinaus lädt sie am 19. Mai zu
einem Festvortrag und veranstaltet am 21. Mai einen Famili-
entag in den Galerieräumen am Charlottenplatz. Die ifa-Ga-
lerie Berlin begeht ihre Jubiläumsausstellung „Kulturtrans-
fers #3: Political Patterns. Ornament im Wandel“ vom 8. Juli
bis 2. Oktober mit einer feierlichen Ausstellungseröffnung
am 7. Juli.
Einblicke in die bewegte Geschichte der Jubilare bietet
darüber hinaus eine interaktive Retrospektive unter
www.ifa.de/jubilaeum. Hier erfahren Interessierte unter an-
derem zu welchem Anlass der letzte Kaiser Äthiopiens die
ifa-Galerie Stuttgart besuchte, wie zivik eine Debatte im
Bundestag prägte, welches Künstlerkollektiv in der ifa-Gale-
rie Berlin seinen internationalen Durchbruch feierte und
welche Kulturaustausch-Ausgabe für ihr herausragendes De-
sign mit dem Red Dot Award ausgezeichnet wurde – immer
vor dem Hintergrund des politischen und gesellschaftlichen
Wandels der letzten 60 Jahre.
60 Jahre Kulturaustausch – Zeit-
schrift für internationale Perspekti-
ven: Die „Mitteilungen“ des Insti-
tuts für Auslandsbeziehungen er-
scheinen erstmals 1951. In Heft 2
schreibt Theodor Heuss: „Was einer
Epoche gemeinsam ist, was nicht
ein Volk, sondern was ein Zeitalter
charakterisiert – das ist es, was wir
heute wieder spüren müssen.“ Ein
Anliegen, dem sich das Medium, seit 1962 als „Zeitschrift für
Kulturaustausch“, verpflichtet fühlt.
40 Jahre ifa-Galerie
Stuttgart: Seit ihrer
Gründung 1971 lädt
die ifa-Galerie Stutt-
gart ihre Besucher
dazu ein, sich inten-
siv mit Kunst aus an-
deren Kulturen und
Gesellschaften auseinanderzusetzen. Fast 600 Künstler aus
Afrika, Lateinamerika, Asien und Osteuropa zeigten bis
heute ihre Arbeiten in insgesamt 175 Ausstellungen.
20 Jahre ifa-Galerie
Berlin: Die deutsche
Wiedervereinigung
und das Ende der
Sowjetunion stellen
die Auswärtige Kul-
turpolitik vor neue
Herausforderungen.
1991 gründet das ifa deshalb die ifa-Galerie Berlin im Ostteil
der Stadt. Diese entwickelt sich zur vielbeachteten haupt-
städtischen Bühne für zeitgenössische Kunst aus der ganzen
Welt – zunächst mit Schwerpunkt auf jungen Kunstschaffen-
den Osteuropas.
10 Jahre zivik: Frie-
densprojekte in Kri-
senregionen zu för-
dern und Nichtre-
gierungsorganisatio-
nen im Bereich ge-
waltfreier Konflikt-
bearbeitung zu bera-
ten, mit diesem Auftrag rufen das Auswärtige Amt und das
ifa 2001 das Förderprogramm zivik (Zivile Konfliktbearbei-
tung) ins Leben. Bis heute hat zivik über 600 Projekte,
hauptsächlich in Afrika, Zentral- und Südostasien, im Nahen
Osten und im Kaukasus unterstützt. Der friedliche Dialog
zwischen Konfliktparteien und die Qualifizierung zur ge-
waltfreien Konfliktlösung stehen dabei bis heute im Mittel-
punkt. �
� www.ifa.de
Vier auf einen Streich60, 40, 20 und 10 Jahre – ifa feiert vier runde Geburtstage
Aktuelles
Werte stiften � 35
Aktuelles
Am Stiftertag 2011 der ChildFund Stiftung vergab die welt-
weit tätige Nürtinger Kinderhilfsorganisation im Februar erst-
mals den Sinnstifter-Preis. Als Erstpreisträgerin wurde Karin
Astrid Greiner, die Gründerin von CCF Kinderhilfswerk – wie
die Organisation bis September 2009 hieß – ausgezeichnet.
Sie wurde damit für ihr bisheriges Lebenswerk geehrt. Grei-
ner lebt seit 1991 in Lima und bereiste für diesen Anlass
nach etlichen Jahren erstmals wieder Deutschland.
Für Greiner, die bereits 1990 mit dem Bundesverdienst-
kreuz ausgezeichnet wurde, ist dieser Preis eine große Ehre.
„Ich freue mich sehr, heute Abend bei Ihnen sein zu kön-
nen, um dieses besondere Ereignis mit Stiftern und Spen-
dern von ChildFund Deutschland zu feiern. Vor über 30 Jah-
ren haben wir ein kleines Rinnsal geschaffen, das mittler-
weile zu einem großen Strom der Hilfe geworden ist. Vielen,
vielen Dank!“, so Greiner in ihrer Dankesrede.
„Do you want to help a child?“
So lautete die Überschrift einer ganzseitigen Zeitungsan-
zeige, die Karin Astrid Greiner 1965 zu ihrer ersten eigenen
Patenschaft bei Christian Children’s Fund (kurz: CCF)
brachte. Greiner lebte zu der Zeit in Michigan und arbeitete
als Übersetzerin. Dort lernte sie ihren Ehemann kennen und
ging mit ihm in seine schwäbische Heimat nach Nürtingen.
Aus einer Patenschaft der engagierten Unternehmersfrau
wurden schnell 45. Und so ist es nicht verwunderlich, dass
die amerikanische Kinderhilfsorganisation aus Richmond
Greiner auswählt, um die Organisation in Deutschland auf-
zubauen. Greiner nimmt die Herausforderung an und gründet
mit hohem persönlichen Engagement das CCF Kinderhilfs-
werk, das schon innerhalb weniger Jahre zu einer der großen
Kinderhilfsorganisationen in Deutschland heran wächst.
Mittlerweile stehen hinter ChildFund Deutschland über
50.000 Paten und Spender, die sich aktuell für 80.000 Kin-
der in 38 Ländern engagieren. Eine Entwicklung, die auch
die Preisträgerin mit Dankbarkeit und Freude erfüllt, denn
ihre Idee hat große Kreise gezogen und begeistert immer
mehr Menschen. �
� www.childfund.de
Sinnstifter-Preis von ChildFundDeutschland erstmals verliehen
Gründerin des Kinderhilfswerks ausgezeichnet
Sinnstifter-Preis-Trägerin Karin Astrid Greiner bei ihrer Dankesrede
36 � Werte stiften
Aktuelles
Deutschland erlebt seit einiger Zeit einen Stifterboom. Noch
nie sind so viele Stiftungen gegründet worden wie in den
letzten Jahren. Die Sparkasse Amberg-Sulzbach hat diesen
Trend erkannt und bietet ab sofort eine sogenannte Stifter-
gemeinschaft an: Bürger, Unternehmen und gemeinnützige
Einrichtungen können ihre eigene, unverwechselbare Stif-
tung errichten. Mit ihrer Stiftergemeinschaft schafft die
Sparkasse Amberg-Sulzbach also eine neue Möglichkeit, un-
kompliziert Stiftungen zu gründen. Schon ab einem Kapital
von 25.000 Euro ist dies möglich.
Der Stifter legt dabei fest, wie die Stiftung heißen wird
und an wen die Erträge ausgeschüttet werden sollen. „Bei
der Festlegung des Stiftungszweckes muss sich der Stifter
nicht auf alle Zeit binden, sondern kann bei geänderten Be-
dürfnissen auch andere Zwecke innerhalb der Sat-
zungszwecke der Stiftergemeinschaft aus-
wählen. Das Stiftungskapital verbleibt
dabei auf immer in der Stiftung“, er-
klärt Dieter Meier, Vorstandsvor-
sitzender der Sparkasse Am-
berg-Sulzbach.
„In diesem Zuge bieten
wir beispielsweise auch
unseren Kommunen im
Landkreis an, über uns
eigene Bürgerstiftun-
gen zu gründen“, er-
läutert Werner Dürg-
ner, Vorstandsmit-
glied der Sparkasse,
das neue Projekt
weiter. Die Erträge
werden dann jährlich für Projekte in der Kommune ausge-
schüttet. Über die Verwendung entscheidet der jeweilige
Stiftungsrat, der sich aus mehreren fachkundigen Personen
aus der Kommune zusammensetzt.
Die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Amberg-Sulzbach
ist also als eine Stiftungsplattform zu sehen, die von der
Sparkasse jedem Stiftungswilligen innerhalb des Geschäfts-
gebietes zur Verfügung gestellt wird. Egal, ob eine Bürgerstif-
tung, eine individuelle Namensstiftung durch eine Privat-
person oder eine Firmenstiftung zur Verfolgung steuerbe-
günstigter Zwecke errichtet wird, die Stiftergemeinschaft
bietet Lösungen für fast alle Bedürfnisse.
Die Stiftergemeinschaften sind für den Stifter ein einfa-
cher und schneller Weg zur eigenen Stiftung. Mit wenigen
Unterschriften auf einer zweiseitigen Stiftungsverein-
barung ist eine Stiftung in der Stiftergemeinschaft er-
richtet – alles Weitere übernimmt die Sparkasse.
Sparkasse Amberg-Sulzbachbietet Plattform für Stiftungen
Bereits ab 25.000 Euro eine eigene Stiftung errichten
Was war der Anlass, dass
die Sparkasse eine Stifter-
gemeinschaft gegründet
hat?
Es gab eine Vielzahl von
Gründen, die uns damals
veranlassten, eine Stifterge-
meinschaft wie eine Fonds-
Konstruktion ins Leben zu
rufen:
– Die Erfahrung mit Kun-
den, die ihr Vermögen
verschenkten oder ver-
erbten, ohne dass in der
Regel diese Begünstigung nachhaltig wirkte.
– Die Diskussion über Werte im Allgemeinen und die
immer schwieriger werdende Finanzierung sozialer
und kultureller Einrichtungen im Besonderen.
– Die geschäftspolitische Situation in unserer Region mit
einem hohen Anteil an älteren Menschen mit der Kon-
sequenz, dass nach dem Tod oftmals das Vermögen
nicht hier in der Region bleibt, sondern an Erben in
die ganze Welt geht oder dem Staat zufließt.
– Und die Überlegung, dass auch kleine individuelle Stif-
tungen ohne großen Verwaltungsaufwand möglich
sein sollten.
Wer profitiert von der Stiftergemeinschaft?
Ich denke, in erster Linie alle begünstigten Institutionen,
Vereine und Verbände, die jährlich aus den Erträgen des
Stifterkapitals Geld bekommen und zwar primär in unse-
rem Geschäftsgebiet, dem sich die vielen Stifter emotional
hingezogen und verpflichtet fühlen. Dann natürlich jeder
einzelne Stifter, den wir als Sparkasse jährlich zur
Stiftungsmittelübergabe einladen und der miterleben
kann, wie seine individuelle Stiftung Gutes tut. Last but
not least natürlich auch unsere Sparkasse, die das gesamte
Stifterkapital sammelt und dieses sicher und kapitalmarkt-
gerecht anlegt. Also eine echte win-win-win-Situation.
Was sind die Beweggründe einzelner Stifter für die Errich-
tung einer Stiftung?
In den vielen Gesprächen mit den Stiftern fallen mir drei
Gründe auf:
1. Sie wollen etwas Gutes tun, über den Tod hinaus etwas
abgeben von dem, was sie in einem erfüllten und
glücklichen Leben geschaffen haben. Für mich persön-
lich ist das der schönste Beweggrund.
2. Stifter machen sich und ihren Namen „unsterblich“,
denn sie bleiben dem Begünstigten ewig in guter und
dankbarer Erinnerung.
3. Und Stifter verbinden mit dieser Entscheidung auch
die angenehme Konsequenz, dass sich Vater Staat
durch großzügige steuerliche Begünstigungen an die-
sem Engagement beteiligt.
Wie kann sich denn der Einzelne an der Stiftung beteili-
gen? Wie funktioniert die Stiftergemeinschaft der Spar-
kasse Amberg-Sulzbach?
In der Stiftergemeinschaft kann eine Stiftung mit individu-
eller Namensgebung und Zweckbestimmung ganz einfach
per Unterschrift ab einem Dotationskapital in Höhe von
25.000 Euro errichtet werden. Für Stifter, die sich nicht
für die Förderung einer konkreten Einrichtung entschei-
den, sondern z. B. soziale Zwecke in Amberg unterstützen
möchten, wählt das Kuratorium der Stiftergemeinschaft
passende Personen und Projekte für die Stifter aus.
Was passiert mit den Stiftungszuwendungen? An wen
fließen die Gelder?
Das zugewendete Stiftungskapital bleibt dauerhaft erhal-
ten. Die Stiftungen in der Stiftergemeinschaft verwirkli-
chen die Satzungszwecke aus den Erträgen des Stiftungs-
vermögens und wirken dauerhaft zum Wohle der Region.
Das Stiftungskapital wird dabei in einem Depot bei der
Sparkasse Amberg-Sulz-
bach gemeinsam angelegt
und die Erträge den jewei-
ligen Stiftungen anteilig
zugerechnet. Dies redu-
ziert Kosten und erhöht
bei sicherer Vermögens-
anlage die Ertragschan-
cen, um mehr bewegen
zu können.
Werte stiften � 37
Aktuelles
Eine ausführliche Broschürezur Stiftergemeinschaft kannbei der Sparkasse Amberg-Sulzbach angefordert werden.
Über die Beweggründe, die Stiftergemeinschaft zu errichten, und ihreEntwicklung sprach unser Herausgeber Dieter Weisner im Interview mit
Dieter Meier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Amberg-Sulzbach
Dieter Meier, Vorstands-vorsitzender der SparkasseAmberg-Sulzbach
Gibt es neben ideellen auch andere Vorteile für die Stifter?
Spender helfen kurzfristig, meist bei akuten Ereignissen.
Stifter dagegen helfen dauerhaft und gehen dabei strate-
gisch vor. Wer Vermögenswerte in den Vermögensstock
der Stiftergemeinschaft zuwendet, kann dies steuerlich
umfassend geltend machen. Jeder natürlichen Person
steht innerhalb eines 10-Jahreszeitraums ein Betrag in
Höhe von 1 Mio., die als Sondergaben steuerlich geltend
gemacht werden können, zur Verfügung. Zuwendungen
an die Stiftergemeinschaften im Zuge von testamentari-
schen Verfügungen sind von der Erbschaftsteuer befreit.
In Deutschland verzeichnen wir seit Jahren eine konstant
hohe Zahl von Stiftungserrichtungen. Woran liegt das
Ihrer Meinung nach?
Statistiken und Analysen machen deutlich, dass die Schere
zwischen Arm und Reich auch in unserem Lande weiter
auseinander geht. Kommunen, Länder und der Staat kön-
nen hier nicht immer einen gerechten und sinnvollen Aus-
gleich schaffen. Ich denke, dass es immer mehr Menschen
gibt, die sich rechtzeitig im Leben die Frage nach dem
Sinn ihres Daseins und ihrer Verantwortung für das Allge-
meinwohl stellen. Dabei können diese privaten Initiativen
der Stiftungen nützen, um etwas der Gesellschaft und ins-
besondere sozialen und kulturellen Institutionen nachhal-
tig wirksam zu geben. �
� www.sparkasse-amberg-sulzbach.de
Der Vorstand der Sparkasse Amberg-Sulzbach (von links)Werner Dürgner, Alexander Düssil und Dieter Meier freutsich über die Errichtung der Stiftergemeinschaft
Aktuelles
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UNICEF Deutschland hat den weltberühmten Sänger, Schau-
spieler und Bürgerrechtler Harry Belafonte für sein außeror-
dentliches Engagement zur Verwirklichung der fundamenta-
len Rechte aller Kinder mit dem „UNICEF-Ehrenpreis für
Kinderrechte“ ausgezeichnet.
„Jeder Mensch hat eine Biographie. Harry Belafonte hat
eine Geschichte. Seine Geschichte ist eng mit UNICEF ver-
bunden“ sagte Tom Koenigs, Vorstand UNICEF Deutschland
und Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages bei der Über-
gabe des Preises in der Akademie der Künste in Berlin. „Mit
dem Ehrenpreis Kinderrechte dankt UNICEF Deutschland
Harry Belafonte für seinen außerordentlichen Einsatz für
Frieden, Gerechtigkeit und die Verwirklichung gleicher
Rechte für alle Kinder.“
„Ich freue mich sehr über die Ehre“, sagte Harry Belafonte.
„Obwohl es mir bei meiner Arbeit nie um Aner-
kennung geht. Ich will etwas erreichen. Und das
Lächeln eines Kindes ist ein Ergebnis, das mich
antreibt.“
Seit der frühen amerikanischen Bürgerrechts-
bewegung in den 1950er Jahren ist Belafonte ein
langjähriger bedeutender Anwalt der Menschen-
rechte. 1969 wurde er zum kulturellen Berater
des Peace Corps ernannt, der USA-amerikani-
schen Freiwilligenorganisation. Belafonte organi-
sierte auch das Musikprojekt „We are the World“
an dem sich zahlreiche Künstler beteiligten. Es
erhielt 1985 den Grammy für die beste Auf-
nahme und brachte Millionen US-Dollar für Not-
hilfe in Afrika zusammen. 1987 wurde Harry Be-
lafonte zum Internationalen UNICEF-Botschafter
ernannt. Nach Danny Kaye, der das Botschafter-
programm angeregt hatte, war er der zweite
Amerikaner in diesem Amt. 1997 wurde Bela-
fonte von UN-Generalsekretär Kofi Annan in die-
ser Aufgabe bestätigt. Seither wirbt er weiter auf
der ganzen Welt um Unterstützung für die am
stärksten benachteiligten Kinder und ihre Fami-
lien.
Auf der Berlinale in Berlin wurde der Dokumentarfilm
„Sing your Song“ vorgestellt, der seine außerordentliche
Karriere und sein unermüdliches soziales Engagement do-
kumentiert. Vor Harry Belafonte hatte die kolumbianische
Sängerin Shakira 2009 den „UNICEF-Ehrenpreises für Kin-
derrechte“ erhalten.
Im Anschluss an die Preisübergabe trat Harry Belafonte
sofort wieder für UNICEF in Aktion: Er nahm im Namen von
UNICEF einen Scheck von Payback entgegen. Seit dem Jahr
2000 hat das Bonusprogramm Payback in Deutschland ge-
meinsam mit seinen Kunden und Partnern Punkte im Wert
von insgesamt 3,15 Millionen Euro für UNICEF gesammelt.
Damit wurde unter anderem die Kampagne „Schulen für
Afrika“ und Nothilfeprojekte wie zum Beispiel nach dem
Erdbeben in Haiti unterstützt. �
� www.unicef.de
UNICEF ehrt Harry Belafonte UNICEF Deutschland verleiht „Ehrenpreis für Kinderrechte“
Aus den Händen der Schauspielerin und UNICEF-PatinKatja Riemann erhielt Harry Belafonte den „UNICEF-Ehrenpreis für Kinderrechte“. Foto: Eventpress/Herrmann.
Aktuelles
Werte stiften � 39
40 � Werte stiften
Die drei Stiftungen der Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg
gehen im Geschäftsgebiet der Sparkasse dahin, wo einzigar-
tige Projekte verwirklicht werden sollen, die jedoch meist
Lücken in der Finanzierung aufweisen. Nicht immer haben
die Stiftungen der Sparkasse ausreichend Kraft, um allein
die Herausforderungen zu stemmen. „Dann ist es gut, un-
sere große Schwester, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung,
an unserer Seite zu wissen“, so Volkmar Viehweg, Vorstand
der Stiftung für Kunst & Kultur der Sparkasse Aue-Schwar-
zenberg. Drei ausgewählte Beispiele zeigen die guten
Früchte dieser Kooperation.
Gekauft, verschlepptund auferstanden
Es ist eine der Geschichten, wie sie nur die Geschichte
selbst schreiben kann. Das Schicksal des 1539 von der
Schneeberger Kirchgemeinde St. Wolfgang bei Lucas Cra-
nach dem Älteren in Auftrag gegebenen Altars lässt Interes-
sierte immer wieder staunen. Die im Volksmund auch als
Bergmannsdom bezeichnete ursprünglich katholische Kir-
che wurde 1540 als evangelische in Besitz genommen.
Der Cranachsche Altar ist damit das erste Retabel, das lu-
therisches Gedankengut zeigt und geht damit den Witten-
berger und Weimarer Altären zeitlich voraus. Etwas Besonde-
res also. 1633, in den Wirren des 30 jährigen Krieges, ver-
schleppen Landsknechte den Altar nach Böhmen. 1649 ge-
lingt es den Schneeberger Bürgern mit Hilfe des Kurfürsten
den Altar zurückzukaufen. Ein Jahr später wird er neu ge-
weiht, kurz darauf aber komplett zersägt und nur teilweise
in einen barocken Rahmen montiert. Am 19. April 1945
schließlich retten erneut mutige Schneeberger Bürger die
Altar-Gemälde aus der Kirche, die durch Bomben amerikani-
scher Tiefflieger in Brand geschossen wurde und wenige
Tage später in sich zusammenfiel. Danach kam der Altar zur
Restaurierung in das Dresdner Landesamt für Denkmal-
pflege und erst 1996 kehrte er in die mittlerweile wieder
aufgebaute St. Wolfgangskirche zurück. Gründe genug also,
ein solches Kunstwerk im rechten Licht erstrahlen zu las-
sen. Doch genau dies war bisher das Problem. Eine völlig
unzureichende Ausleuchtung sorgte bei Kirchgemeinde und
Kirchenbauverein dafür, ein Projekt zu initiieren, um den
Altar in ein neues Licht zu setzen. Die Stiftung der Kreis-
sparkasse Aue-Schwarzenberg und die Ostdeutsche Sparkas-
senstiftung haben durch ihr Engagement dafür gesorgt, dass
der älteste und erste Reformationsaltar nun in mehr als 100
Lichtstimmungen ausgeleuchtet werden kann.
� www.kirchenbauverein-schneeberg.de/aktivaktuell.htm
Klangvolle Tage im Erzgebirge
Es war eine der selten gewordenen Premieren im Sep-
tember 2010. In Zeiten, da Kunst und Kultur im Schatten
von Mittelkürzungen und Haushaltkonsolidierungen ein
Stiften gehen…Dieser Begriff steht im Volksmund eigentlich dafür, wenn sich jemand aus der Verantwortung
stiehlt. Im umgekehrten und damit wahrsten Sinne des Wortes versteht die KreissparkasseAue-Schwarzenberg den Auftrag der von ihr im Jahr 2003 gegründeten drei Stiftungen.
Friedrich Wilhelm von Rauch, Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassen-stiftung, erhält vom Schirmherren des Musikfestes, Landrat Frank Vogel,das offizielle, auf wenige Exemplare limitierte Musikfest-Maskottchen.
Hans Perry, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Aue-Schwarzenberg,überreicht dem Intendanten des Musikfestes, Prof. Hans-ChristophRademann, die Unterlagen zur Stiftungszuwendung.
Aktuelles
Werte stiften � 41
manchmal kümmerli-
ches Dasein fristen,
sorgte das „Musikfest
Erzgebirge“ dafür, der
kulturellen Strahlkraft
dieser Region neue
Impulse zu verleihen.
„Der Anspruch
des Musikfestes war
und ist der Brücken-
schlag zwischen der
reichen musikali-
schen Tradition des
Erzgebirges und der
faszinierenden Interpretation internationaler Künstler“. Gei-
stiger Vater dieser Idee ist Hans-Christoph Rademann, der
1999 den Dresdner Kammerchor gründete und heute den
Rias-Kammerchor leitet. Seine erzgebirgische Heimat ist
auch die Wiege großer Musiker, wie Johann Herrmann
Schein, der einst in Grünhain das Licht der Welt erblickte. Es
sind nicht zuletzt die erzgebirgischen Kirchen und Kanto-
reien, in denen das reiche Erbe einer anspruchsvollen und
weithin geschätzten Kirchenmusik gepflegt wird.
Auch hier haben die Ostdeutsche Sparkassenstiftung
und die Stiftung der regionalen Kreissparkassen im gesam-
ten Erzgebirge dafür Sorge getragen, dass die Gäste der alle-
samt ausverkauften Veranstaltungen Kunstgenuss im Zusam-
menklang von Landschaft, Architektur und Musik quasi di-
rekt vor der eigenen Haustür genießen konnten.
� www.musikfest-erzgebirge.de
Königin der Instrumenteerhält ihre Würde zurück
Es war sein letztes großes Werk, welches der Orgelbau-
meister Urban Kreutzbach im Jahr 1868 in der Eibenstocker
Stadtkirche errichtete. Er, der ursprünglich die barocke Tra-
dition von Gottfried Silbermann fortsetzte, entwickelte im
Laufe der Zeit jedoch immer mehr seinen eigenen Stil, der
vom Zeitgeist der Romantik inspiriert war.
Im Jahr 1917 wurden die Zinnpfeifen ausgebaut und ein-
geschmolzen – der Erste Weltkrieg forderte auch in Eiben-
stock seinen Tribut. In den 1930-er Jahren sollte die Orgel
gar ganz abgebrochen werden. Bis weit nach Ende des
Zweiten Weltkrieges war der leere Orgelprospekt mit grü-
nen Tüchern verhüllt – die Königin der Instrumente ent-
würdigt. In den Jahren 1952-56 wurden lediglich die inne-
ren Pfeifen wieder hergestellt, der Orgelprospekt blieb frei-
lich nur klanglose Fassade. Das soll sich ändern, beschloss
der Kirchenvorstand schon vor Jahren. Geld wurde ange-
spart, Fördermittel beantragt.
Die neue Organistin Elke Klötzer war es, die die einzigar-
tige kulturhistorische Bedeutung dieses Spätwerkes von
Urban Kreutzbach erkannte. Der Rückbau in den Original-
zustand war im Renovierungskonzept ursprünglich nicht
vorgesehen, verteuerte das Gesamtprojekt um weitere fast
70.000 Euro. Erneut galt es, Spenden einzuwerben. Auch
hier konnte die Stiftung der Sparkasse Aue-Schwarzenberg
gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung eine
Lücke im Finanzierungskonzept schließen.
Am 2. Adventssonntag 2011 soll die Königin der Instru-
mente in einem festlichen Konzert die Zuhörer in ihren
Bann ziehen und majestätisch, wie zu Zeiten Urban Kreutz-
bachs, ihre mächtige Stimme erklingen lassen.
� www.kirche-eibenstock.de,
� http://landeskirche-sachsen.de/aktuelles/nachrichten/9984.html
Volkmar Viehweg, Vorstand der drei Stif-tungen der Kreissparkasse Aue-Schwar-zenberg, vor der Abendmahlszene desCranach Altars.
Der Lucas Cranach Altar
Aktuelles
42 � Werte stiften
Pro Jahr entstehen in Deutschland knapp 1.000 neue ge-
meinnützige Stiftungen. Mehr als die Hälfte aller Stiftungen
wurde erst in den vergangenen zehn Jahren gegründet. An
diesem Boom hat auch die hohe Zahl von Unternehmens-
stiftungen ihren Anteil. Gerade die größten deutschen Stif-
tungen tragen klangvolle Namen, die aus der Wirtschaft be-
kannt sind: Robert Bosch Stiftung, Dietmar Hopp Stiftung,
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Software
AG-Stiftung, Bertelsmann-Stiftung, Siemens-Stiftung und
viele mehr. Die Zahl der Stiftungen mit Unternehmensbezug
schätzt man gegenwärtig auf knapp 2.000. Nimmt man die-
jenigen hinzu, die von Unternehmern gegründet wurden, so
ist unternehmerische Tätigkeit die Hauptquelle stifterischen
gemeinnützigen Engagements in Deutschland.
Warum stiften soviele Unternehmer ?
Spendenaktionen, Sponsoringmaßnahmen oder andere
Fördertätigkeiten, die eklektisch oder rein mäzenatisch, also
an persönliche Vorlieben eines Einzelnen gebunden sind,
wären für viele Unternehmen weder tragfähig noch gegen-
über ihren Stakeholdern (einschließlich der eigenen Beleg-
schaft) vermittelbar. Durch ungerichtetes, von Zufälligkeiten
des Tagesgeschäfts geprägtes Engagement gehen wertvolle
Ressourcen verloren – für Gesellschaft und Unternehmen.
Da die Unternehmen das wissen, setzen sie stattdessen auf
ein professionelles Management des Engagements, auf Insti-
tutionalisierung und Verstetigung. Das erlaubt spezialisierte
Kompetenzentwicklung und Handlungsstrategien, welche
sich an nachhaltiger Wirkung orientieren. Die Gründung
von Unternehmensstiftungen bietet dafür einen idealen or-
ganisatorischen Rahmen.
Eine Stiftung kann Ziele und Projekte sorgfältig vorberei-
ten, authentisch und glaubhaft kommunizieren, mit den
operativen Aktivitäten des Unternehmens verknüpfen und
mit einem konstruktiven, in die Zukunft gewandten Blick
evaluieren. Damit ist die Gründung einer Unternehmensstif-
tung Ausdruck eines umfassenden unternehmerischen Wert-
schöpfungsdenkens. Vielen Unternehmen und Unterneh-
mern, die eigene Stiftungen gründen, ist die besondere
kommunikative Wirkung dieses Schrittes durchaus bewusst.
Der globale Wettbewerb entscheidet sich eben nicht allein
über den Preis – von weiter wachsender Bedeutung sind
die Reputation und die öffentliche Wahrnehmung, das
Image von Unternehmen und Produkten. Wie sich Unter-
nehmen zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung verhal-
ten, wie glaubhaft und professionell sie diese einlösen, hat
entscheidenden Einfluss darauf, ob sich Kunden und Mitar-
beiter in hohem Maß mit dem Unternehmen und dessen
sichtbarer Kultur identifizieren können. Dabei stehen ge-
rade Unternehmensstiftungen mit ihrem Engagement stark
im Fokus der Öffentlichkeit. Seien es Journalisten und Politi-
ker oder Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner des stif-
tenden Unternehmens – sie alle verfolgen aufmerksam, ob
die Stiftung professionell agiert und ihr Beitrag von gesell-
schaftlicher Relevanz ist.
Oft sind es nicht allein philanthropische Erwägungen,
die zur Gründung einer Unternehmensstiftung führen. Bis-
weilen ist eine Stiftungsgründung die Antwort auf die exi-
stenzielle Frage, wie der Bestand eines Unternehmens ange-
sichts drohender Zersplitterung durch Erbgang und Erb-
schaftsteuerbelastungen gesichert werden kann. Dieser
Aspekt hat große praktische Bedeutung, denn in Deutsch-
land stehen viele mittelständische Familienunternehmen
vor einem Generationenwechsel: Das Institut für Mittel-
standsforschung aus Bonn schätzt die Zahl der in den näch-
sten Jahren anstehenden Unternehmensübertragungen auf
jährlich etwa 22.000, wovon etwa 86 Prozent altersbedingt,
also planbar sind. Die Gründung einer Stiftung kann in die-
sem Kontext eine sehr interessante Option sein.
Vorteile bietet auch das sogenannte „Doppelstiftungs-
modell“, bei der ergänzend zu einer gemeinnützigen Stif-
tung noch eine – steuerlich nicht begünstigte – Familienstif-
tung gegründet wird. Auf diese Weise kann einerseits die
Unternehmenssubstanz erhalten, andererseits ein Teil des
erwirtschafteten Ertrags gemeinnützigen Zwecken gewid-
met werden. Beispiel für dieses Modell ist die gemeinnüt-
Unternehmen stiften VielfaltAm deutschen Stiftungsboom sind Unternehmen und Unternehmer
maßgeblich beteiligt. Stiftungen bieten eine attraktive Möglichkeit, dauerhaftGutes zu tun und dabei das Firmeninteresse im Auge zu behalten.
von Prof. Dr. Andreas Schlüter
Aktuelles
zige Stiftung Würth (Würth-Unternehmensgruppe). Ein Vor-
teil der Übertragung von Unternehmensbeteiligungen (Ak-
tien, GmbH-Anteile) auf eine gemeinnützige Stiftung be-
steht darin, dass eine Stiftung weder Mitglieder noch Gesell-
schafter hat. Die Stiftung gehört gewissermaßen sich selbst,
kann also weder verkauft, aufgeteilt noch übertragen wer-
den. Der Stiftungszweck, den der Stifter in der Satzung fest-
legt, ist grundsätzlich unabänderlich und bietet damit dem
Stifter Gewähr, dass zukünftige Vorstände an seine Vorstel-
lungen und Festlegungen gebunden sind. Die ursprüngli-
chen unternehmerischen Werte und Ideale können so ver-
stetigt und bewahrt werden.
Doppelstiftungsmodell
Beim Doppelstiftungsmodell liegen die Kapitalanteile in
der Regel mehrheitlich bei der gemeinnützigen Stiftung. Die
Mehrheit der Stimmrechte – aber ein entsprechend kleine-
rer Kapitalanteil – liegt in der nicht gemeinnützigen Famili-
enstiftung. Ziel dieses Modells ist es, die Unternehmenser-
träge dem Gemeinwohl zukommen zu lassen, soweit sie für
die Versorgung des Stifters und seiner Familie nicht benö-
tigt werden. Gleichzeitig kann die Familie oder ein fremdes
Management über die in der Familienstiftung versammelten
Stimmrechte Einfluss auf die Geschäftsführung des Unter-
nehmens ausüben. Hinzu tritt ein wichtiger steuerlicher
Aspekt: Die Übertragung von Unternehmensbeteiligungen
auf eine gemeinnützige Stiftung ist weder erbschaft- noch
schenkungsteuerpflichtig; das Instrument der Stiftung kann
also dazu beitragen, dass das Unternehmen nicht durch fi-
nanzielle Belastungen in seiner Leistungsfähigkeit beein-
trächtigt wird.
Steuerliche Erwägungen sind allerdings nicht der ausschlag-
gebende Grund für die Gründung einer Unternehmensstif-
tung. Vielmehr sind erfolgreiche Unternehmer, die über Jahr-
zehnte hinweg wirtschaftliche Werte geschaffen haben, be-
sonders dafür prädestiniert, gesellschaftliche Herausforde-
rungen zu erkennen, mit ihrem Gestaltungswillen ideell mo-
tivierte Projekte anzustoßen – und zum Erfolg zu führen. �
� www.stifterverband.de
Prof. Dr. Andreas Schlüter ist General-
sekretär des Stifterverbandes für die
Deutsche Wissenschaft. Dort enga-
giert sich die Wirtschaft für Wissen-
schaft und Bildung. Der Stifterverband
betreut aber auch knapp 500 Stiftun-
gen aller Couleur mit einem Gesamt-
vermögen von 2,3 Milliarden Euro. Foto: Stifterverband/StandOutBussenius & Reinicke GbR
MedizinrechtStiftungsrecht
Die Kanzlei Preißler Ohlmann & Partner ist als hochspezia-lisierte Kanzlei mit insgesamt elf Rechtsanwälten schwer-punktmäßig auf zwei Rechtsgebieten tätig: dem Medizin-recht und dem Stiftungsrecht.
Im Bereich Medizin- und Gesundheitsrecht zählenÄrzte, Krankenhäuser, Unternehmen, Verbände, Behördenund Privatpersonen zu unseren Mandanten. Neben unsererberatenden und forensischen Tätigkeit entwickeln wir fürunsere Mandanten auch unternehmerische Konzepte, mitdenen sie sich dem zunehmenden Wettbewerb im Gesund-heitswesen stellen können.
Unser Beratungsangebot im Stiftungsrecht richtet sichan Stiftungen, Privatpersonen und Firmen, Kommunen undandere Gebietskörperschaften, Krankenhäuser, Pflegeheime,Bildungseinrichtungen, Kirchen und sonstige gemeinnüt-zige Einrichtungen sowie an Banken und Sparkassen.
Preißler Ohlmann & Partner RechtsanwälteAlexanderstraße 26, 90762 Fürth / Bay.
Telefon: 09 11 / 7 40 76-0Telefax: 09 11 / 7 40 76-76E-Mail: [email protected]
www.medizinrecht-kanzlei.de
Berichte und Kampagnen
Start in eine bessere Zukunft – unter diesem Aspekt fördert
die Helder-Camara-Stiftung von MISEREOR Projekte, die der
Bildung, Ausbildung und Existenzsicherung von Armen in
Afrika, Asien und Lateinamerika dienen. In diesem Jahr fei-
ert die Stiftung ihr zehnjähriges Bestehen. Bisher wurden
Maßnahmen in Indien, Myanmar, Peru, in der Elfenbeinküste
und in Kamerun unterstützt. Die Projektarbeit in der Hafen-
metropole Douala in Kamerun stellt der folgende Bericht
vor, den einer der Stifter nach einem Besuch verfasst hat.
Die Hafenstadt Douala ist ein Moloch. Stickiges, feucht-
warmes Klima, Regen, Abgase, breite Straßen mit Schlaglö-
chern. Bekannt ist, dass Korruption und Vetternwirtschaft
allgegenwärtig sind. Gerade in unsicheren wirtschaftlichen
Verhältnissen, wie sie in Douala vorherrschen, brauchen Ju-
gendliche eine solide, alltagsorientierte Ausbildung. Nur so
haben sie die Möglichkeit, langfristig ein Einkommen zu er-
zielen, von dem sie selbständig leben können. Deshalb gibt
die Erzdiözese Douala jungen Menschen aus armen Fami-
lien die Chance auf eine Berufsausbildung. Der MISEREOR-
Partner Caritas Douala vermittelt Jugendliche in verschie-
dene Ausbildungsbetriebe. Eine staatliche Ausbildung ist so
teuer, dass sich die Armen diese nicht leisten können. Wenn
die Ausbildung über die Diözese vermittelt werden kann,
bezahlen die Jugendlichen etwa 10 % des üblichen Betrags.
Die Ausbilder sind dazu verpflichtet, die Lehrlinge nach der
Ausbildung in ein Praktikum zu vermitteln und ihnen bei
der Suche nach einer festen Anstellung oder beim Start in
die Selbständigkeit zu helfen. Oft helfen die Projektverant-
wortlichen nach Abschluss der Ausbildung den Jugendli-
chen mit Kleinstkrediten weiter.
„Jung ist, wer Lebensziele hat.“ Dieser Satz des Namens-
gebers der Misereor Stiftung – des 1999 verstorbenen brasi-
lianischen Bischofs Helder Camara – drückt das aus, worum
es geht: das zeugnishafte Engagement für und mit den jun-
gen Leuten, um ihnen den Start in eine gesicherte Zukunft
zu ermöglichen und ihnen zu helfen, ihren Lebensunterhalt
aus eigener Kraft aufzubringen. Viele Jugendliche – nicht
nur in Kamerun – warten auf eine solche Chance. Die Hel-
der-Camara-Stiftung will auch in den nächsten Jahren ihren
Beitrag dazu leisten. Stiftungskonto: Nr. 100200 bei der Pax-
Bank Aachen, BLZ 37060193. �
� www.helder-camara-stiftung.de
„Jung ist, wer Lebensziele hat“Zugang zu Bildung und Einkommen für arme Jugendliche
Dank eines Kleinstkredites konnte sich die junge Frau nach der Ausbildung selbständig machen und betreibt nun auf ca. 7 qm ihren eigenen Friseur-salon, von dem sie leben kann.
Berichte und Kampagnen
„Stiftungen sind zu schade, um Teil des Zyklus zu sein. Sie
müssen antizyklisch arbeiten“, hat einmal Ralf Dahrendorf
treffend formuliert. In der Tat übernehmen Stiftungen
immer mehr die Rolle des einflussreichen Impulsgebers für
die aktive Bürgergesellschaft. Sie beeinflussen im positiven
Sinne Bereiche wie Bildung, Forschung, Umwelt, Kultur, So-
ziales und internationale Zusam-
menarbeit. Stiftungen sind zudem
wirtschaftsnah: Sie suchen den Er-
folg und verfolgen nicht nur die
gute Absicht.
Menschen, die mit dem Stiftungs-
sektor in Verbindung kommen oder
die in der kleinen, aber produktiven
Stiftungswelt tätig sind, wollen denn
oft auch zweierlei verknüpfen: ihren
Idealismus, dass die gesellschaftli-
chen Dinge verbessert werden kön-
nen, und den Anspruch an sich
selbst, dies so professionell und wir-
kungsvoll wie irgend möglich zu
tun. Genau diesen Menschen braucht der Stiftungssektor
auch – damit nämlich das besondere Privileg der Stiftungen,
ihre Unabhängigkeit, zum maximalen Nutzen für die Gesell-
schaft eingesetzt werden kann.
Vor acht Jahren hat die European Business School ge-
meinsam mit erfahrenen Praktikern aus der Stiftungswelt
ein berufsbegleitendes, kompaktes Intensivstudium aufge-
baut. Es leistet einen gezielten Beitrag zur Qualifizierung
von Menschen, die in den Stiftungssektor streben oder be-
reits in ihm tätig sind. Denn die Stiftungen brauchen zuneh-
mend Persönlichkeiten mit großem gesellschaftlichen Inter-
esse und exzellentem methodischen Rüstzeug.
Das 12-tägige Studium ist in vier dreitägige Module auf-
geteilt, die im Laufe von sechs Monaten stattfinden. Die Un-
terrichtsthemen: Überblick über die deutsche Stiftungsland-
schaft, Stiftungsstrategien und -typen, intelligentes Fördern,
Governance, Vermögensmanagement, Controlling, Recht,
Steuern, Aufsicht, Personal, Fundraising, Marketing, Öffent-
lichkeitsarbeit und CSR. An zwei Kaminabenden stehen be-
deutende Persönlichkeiten des Stiftungswesens zum Ge-
spräch zur Verfügung. Die Studienteilnehmer erhalten nach
einer erfolgreichen schriftlichen Prüfung ein Zertifikat mit
dem Titel „Stiftungsmanager (EBS)“.
Die Lehrenden sind erfahrene Dozenten aus der Stif-
tungswelt, die wissenschaftlichen Hintergrund mit prakti-
scher Erfahrung verbinden. Sie garantieren vielseitige und
aktivierende Unterrichtsmethoden – und sie stellen sich
selbst dem Urteil der Studienteilnehmer, denn die Leistung
aller Dozenten wird evaluiert. Studienteilnehmer sind erfah-
rungsgemäß Vermögensmanager, Steuerberater, Wirtschafts-
prüfer, Stiftungsreferenten und -manager oder angehende
Stifter. Die Vielfalt der Teilnehmer führt zu intensivem inter-
disziplinären Austausch im Studium. Jeder Jahrgang bildet
eine eigene Gruppe. Inzwischen ist ein aktives Alumni-Netz-
werk mit jährlichem Alumni-Treffen entstanden. Dieser Zu-
sammenhalt ist aus Sicht der Teilnehmer ebenso wichtig
wie die Vermittlung der Inhalte. �
� www.ebs.edu
Idealismus plusProfessionalität! Intensivstudium Stiftungsmanagement
der European Business School (EBS)
Die EBS ist idyllisch im schönen Rheingau gelegen.
Dr. Roland Kaehlbrandtist akademischer Leiterdes IntensivstudiumsStiftungsmanagement
46 � Werte stiften
Berichte und Kampagnen
Weinend steht der kleine Bilal vor der Kamera in einem
medienpädagogischen Projekt und gesteht: ich kann
doch nicht lesen. Aber keiner soll es erfahren. Kein Ein-
zelfall: viele der insgesamt über 10.000 Kinder, die das
Bildungs- und Erholungswerk Barnim seit 2005 betreut
hat, haben Sorgen. Arbeitslose Eltern, Armut, mangelnde
Sprachkenntnisse, Aggressionen. Deutschland hat nicht
nur immer weniger Kinder, sondern auch immer weniger
Zeit und Geld für sie.
Das Bildungs- und Erholungswerks Barnim als gemein-
nützig anerkannter Träger der Jugendhilfe steuert dage-
gen. Von Antiaggressionstraining und Berufsvorbereitung
reicht die Palette, über Natur- und Umweltprojekte,
Sprachferien, Fußballschule, Reiterferien, Klassenfahrten,
Gruppenreisen, Survival, Medienpädagogik bis hin zur
Zeitgeist-Academy, in der Kinder den Spaß am Lernen
wiederentdecken können. Da die Durchführung von in-
haltlich ambitionierten Angeboten sehr teuer sind und
die öffentlichen Kassen leer sind, bittet das Bildungs- und
Erholungswerks Barnim um Spenden. Spendenkonto
1107800 (Bank für Sozialwirtschaft), BLZ 10020500. �
� www.kinderhilfe-spenden.de.
Grenzenüberwinden und
Talente entdecken Kinder in die Gesellschaft integrieren
Herr Potofski, Ihr jugendlicher Romanheld „Locke“ schießt
Tore für Blau-Weiß Gelsenkirchen und gegen den Schlagan-
fall. Von jedem verkauften Kinderbuch spenden Sie 1 Euro
an die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Wie kam es zu
Ihrem Engagement?
Da trafen zwei Dinge zusammen, ein Kontakt zur Stiftung
und ein persönliches Erlebnis in meinem Umfeld. Ich habe
damals mein erstes „Locke-Buch“ geschrieben und mich
häufiger mit meinem kinderbucherfahrenen Kollegen Jür-
gen Heinzerling getroffen. Eines Tages sagte der Kollege
eine Verabredung ab, ihm ginge es nicht so gut. Das war
unser letzter Kontakt, er ist in dieser Woche an einem
Schlaganfall verstorben, in relativ jungen Jahren. Das hat
mich hart getroffen.
„Man mussauthentisch
bleiben“Ulli Potofski über das soziale
Engagement von Prominenten
Alljährlich trifft mehr als 250.000 Menschen in Deutschland
der Schlag. Einer, der sich seit vielen Jahren ideell und finan-
ziell für die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe engagiert,
ist Ulli Potofski, bekannt als Sportreporter, Moderator und
Kinderbuchautor. „Werte stiften“ sprach mit ihm über seine
Motive und das soziale Engagement von Prominenten.
Werte stiften � 47
Berichte und Kampagnen
Neben Ihren Kinderbüchern machen Sie auch viele Veran-
staltungen für Kinder. Woher kommt diese Vorliebe?
Ich glaube, wenn ich ein Talent habe, dann ist es, Kinder zu
begeistern. Es ist heutzutage unglaublich schwierig, an Kin-
der heranzukommen. Das ist richtig harte Arbeit, weil die
meisten Kinder es gar nicht mehr kennen, etwas vorgelesen
zu bekommen. Sie verbringen ihre Zeit vorm Fernseher
oder Computer. Aber zu sehen, dass es trotzdem noch funk-
tionieren kann, dass sie sich faszinieren lassen, das ist ein
tolles Gefühl.
Kaum jemand weiß, dass der Schlaganfall auch Kinder treffen
kann. War das für Sie auch ein Grund, sich zu engagieren?
Mir wurde das erst deutlich, als ich mich für die Stiftung en-
gagierte. Und ganz neu war für mich im vergangenen Jahr
die persönliche Begegnung mit betroffenen Kindern und
ihren Eltern. Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, drei Sätze
zu sprechen, dann berührt einen das. So ein Nachmittag
geht nicht spurlos an einem vorüber. Er gibt einem ein
gutes Gefühl, wenn man sieht, dass man hier ein Stück weit
helfen kann. Deshalb spreche ich das Thema gerne auch auf
anderen Veranstaltungen an, auf denen Kinder mit ihren El-
tern sind.
Es gibt kaum noch Prominente ohne ein soziales Engage-
ment. Ist das aus Ihrer Sicht eine Zeitgeist-Erscheinung?
Ich mache das aus freien Stücken, weil das Anliegen der
Schlaganfall-Hilfe mir am Herzen liegt und zu mir passt. Aber
grundsätzlich muss man diese Entwicklung auch kritisch
betrachten. Ich glaube, für einige Prominente steht der PR-
Faktor im Vordergrund und das gute Image, das man sich
mit seinem Engagement verschaffen kann. Auf der anderen
Seite nützt es natürlich der Sache. Wichtig finde ich, dass so
ein Engagement nicht bloßes Kalkül ist, sondern dass es aus
dem Bauch heraus kommt. Ich glaube, dass die Leute das
spüren, ob jemand authentisch hinter einer Sache steht
oder nur an sich selbst denkt.
Sind wir Deutschen ein hilfsbereites Volk?
Grundsätzlich schon, aber wir leben in einer Mediengesell-
schaft, das muss man sich immer vor Augen führen. Die
Schlaganfall-Hilfe ist sehr wichtig und braucht dringend Un-
terstützung. Es funktioniert aber nicht, sich an die nächste
Straßenecke zu stellen mit einem Transparent: Tue Gutes für
die Schlaganfall-Hilfe! Wenn ich nicht gerade persönlich von
dem Thema betroffen bin, spricht mich das nicht an. Der
Deutsche braucht Bilder und Menschen, die ihn anrühren.
Hilfsbereitschaft entsteht über Emotionen. Das funktioniert
im größeren Umfang nur über die Medien, insbesondere
über das Fernsehen. Deshalb ist das Engagement von Promi-
nenten so gefragt.
Vielen Dank für das Gespräch. �
� www.schlaganfall-hilfe.de
48 � Werte stiften
Berichte und Kampagnen
Bildung und Ausbildungfür 550 Kinder in Gambia
Socialis for the Gambia e.V.
Bereits seit 1999 kümmert sich der Oberpfälzer Verein „So-
cialis for the Gambia“ um Bildung und Ausbildung von Kin-
dern und Jugendlichen in Gambia, dem kleinsten Land Afri-
kas. Der Verein hat mittlerweile einen Kindergarten, eine
Vorschule und Schule in Brufut errichtet. Hier können zur
Zeit 550 Kinder kostenlos den Unterricht besuchen, erhal-
ten Mahlzeiten und medizinische Versorgung.
Die derzeit 360 Mitglieder des Vereins tragen mit monat-
lich 8,- Euro die laufenden Kosten des Projektes. Im Jahr
2009 errichtete der Verein ein Ausbildungscenter. Dort
haben nun die jugendlichen Schulabgänger die Möglichkeit
einen Beruf zu erlernen. Inzwischen ist auch ein Sozialge-
bäude und seit Oktober 2010 ein größeres rundes Haus, das
Creative House fertig. Hier werden Musik, Basteln, Nähen
und Theater sowie Sport, Tanzen und Turnen angeboten.
Die Schule wird nach dem gambischen Schulsystem ge-
führt, d. h. der Unterricht ist in Englisch und die Kinder be-
kommen einen gambischen Schulabschluss. Jedes Kind er-
hält täglich eine warme Mahlzeit, im Jahr zwei Uniformen
und alle Schulmaterialien.
Die ersten Schulabgänger verlassen die Einrichtung des
Vereins. Auch hier wird für ein Weiterkommen gesorgt.
Etwa die Hälfte der Schüler gehen weiter in eine staatliche
Schule, die Gebühren übernimmt „Socialis for the Gam-
bia“. Für die anderen Schulabgänger hat der Verein die
erste Ausbildungsstätte errichtet, um den Kindern und Ju-
gendlichen die Möglichkeit zu geben, einen Beruf zu erler-
nen. Zwei Werkstätten sind im Bau auf diesem Grund-
stück, nahe der Schule. Es wird eine Ausbildung als Schnei-
der, später auch als Schreiner, oder Friseurin angeboten.
Geplant ist ein kleiner Laden, wo die produzierten Pro-
dukte an die Bevölkerung verkauft werden sollen. Der
Erlös soll vom Verein für die Schüler angelegt werden, um
sie am Ende ihrer Ausbildung mit einem Startkapital aus-
statten zu können.
Die gesammelten Spenden werden den Gambianern zur
Verfügung gestellt, um eigenverantwortlich die Schule in
enger Zusammenarbeit mit dem Verein bauen und betrei-
ben können. Vor Ort organisiert der Gambianer Hatab Beyai
alles vom Bau der Gebäude, dem Einkauf, über Personalfra-
gen bis zum täglichen Ablauf in der Schule.
Die Mitglieder des Vereins und Sponsoren sichern die
Kosten für die Schüler, die 19 Lehrkräfte, einen Direktor,
Hetab Beyai als Koordinator, zwei Köchinnen, zwei Haus-
meister, zwei Nachtwächter, Lebensmittel, Schulmaterialien
und die Gebäudeinstandhaltung. Die Gebäude selber wur-
den meist von Sponsoren, die gezielt dafür gespendet hat-
ten, gebaut. Die Kosten für ein Gebäude belaufen sich auf
bisher ca. 8.000,- Euro, allerdings muss mit steigenden Ko-
sten gerechnet werden. Jedes zweite Jahr organisiert der
Verein einen Containertransport mit Schulmöbeln und an-
deren Hilfsmitteln. Die Transportkosten nach Gambia belau-
fen sich auf rund 4.500,- Euro. Bis jetzt wurden diese durch
Sponsoren finanziert.
Seit vier Jahren schickt der Verein zu jedem neuen Schul-
jahr zwei Praktikanten an die Schule. Derzeit helfen zwei
Absolventinnen der FOS/BOS Amberg an der Schule. Sie un-
terrichten die Kinder in Englisch, helfen den Schülern bei
ihren Hausaufgaben und arbeiten im „Creative House“. �
� www.soc-gambia.de
Bildung gibt Kindern Zukunft und Eigenständigkeit Der Kindergarten des Vereins in Brufut
Berichte und Kampagnen
Kindern, wie dem neunjährigen Thomas, der an einer kindli-
chen Depression mit starken Trennungsängsten und einem
sehr geringen Selbstwertgefühl leidet, kann neben der klas-
sischen Behandlung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie (KJP) des Olgahospitals in Stuttgart
durch eine begleitende Reittherapie nachhaltig geholfen
werden. „Die Pferdegestützte Pädagogik und Therapie wird
heutzutage bei vielen psychiatrischen Krankheitsbildern,
wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen
Belastungsstörungen, mit einbezogen. Im Rahmen der Thera-
pie erhalten die Kinder mehrere Einheiten bei einem ausge-
bildeten Reitpädagogen auf speziell dafür geschulten Pfer-
den“, erläutert Prof. Dr. Reinmar du Bois, Ärztlicher Direktor
der KJP am Olgahospital.
Peter Rave, langjähriger Reitpädagoge der KJP, beschreibt
die Grundzüge der Therapie wie folgt: „Ein Pferd kann einem
Menschen auf eine sehr einfache Art und Weise helfen, denn
es akzeptiert ihn, wie er ist, mit all seinen Stärken, aber auch
mit seinen Schwächen.“ Thomas war schon immer ein hoch
sensibles Kind. Soziale Kontakte gab es kaum, da er nicht
mehr in der Lage war zur Schule zu gehen. Seine Ängste
und psychosomatischen Beschwerden, wie Bauch- und
Kopfschmerzen, hatten sehr stark zugenommen, so Rave
weiter. Thomas bekommt durch die Pferdetherapie die Mög-
lichkeit, Vertrauen und positives Lebensgefühl zu erfahren,
Ängste und Kommunikationsstörungen abzubauen und
somit Selbstbewusstsein zu
entwickeln, weiß Rave. Schon
nach wenigen Stunden findet
Thomas Sicherheit und Ver-
trauen bei seinem Pferd. Die
Ruhe des starken, großen Tie-
res, dem er sich anvertraut,
überträgt sich auf den Jungen.
Er kann sich auf dem warmen
Pferderücken von Therapie-
pferd Naomi tatsächlich ent-
spannen und strahlt dabei vor Freude über das ganze Ge-
sicht. Für die nächste Therapiestunde wünscht er sich be-
reits einen kleinen Weg alleine mit dem Pferd zu reiten. Die
Zielsetzung dabei ist durch ein besseres inneres Gleichge-
wicht auch ein äußeres Gleichgewicht in der Beziehung zu
dem Pferd und darauf aufbauend auch wieder zu seinen
Mitmenschen zu bekommen.
„Ohne Spenden kann diese zusätzliche Behandlung für
psychisch kranke Kinder und Jugendliche in der Regel je-
doch nicht erfolgen“, stellt Prof. du Bois fest. „Daher sind
wir froh, dass die Olgäle-Stiftung bereits seit 2009 die Pfer-
degestützte Pädagogik und Therapie mit einer jährlichen
Summe von 10.000.- Euro ermöglicht.“ Dr. Stefanie Schuster,
Präsidentin der Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V., er-
klärte kürzlich beim Besuch des Pferdehofs in Stuttgart-Plie-
ningen, auf dem die Therapiestunden stattfinden: „Wir kön-
nen aufgrund der Spendeneingänge auch 2011 die Reitthe-
rapie wieder finanziell unterstützen. Sie trägt zur schnelle-
ren Genesung der jungen Patienten bei und entlastet damit
auch gleichzeitig das nähere Umfeld der Kinder. Denn psy-
chische Erkrankungen sind nicht nur für die betroffenen
Kinder, sondern auch für die ganze Familie eine hohe Bela-
stung. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin viel Unterstützung
für diese wirkungsvolle Therapie bekommen.“ Spenden-
konto 2266550 bei der BW-Bank Stuttgart,BLZ 60050101. �
� www.olgaele-stiftung.de
Reittherapie für psychischkranke Kinder und Jugendliche
Olgäle-Stiftung finanziert auch in 2011 Reittherapie am Olgahospital
Dr. Stefanie Schuster, Präsidentin derOlgäle-Stiftung und Diplom-Reitpäd-agoge Peter Rave bei der Pferdethe-rapie im Pferdehof in Plieningen
Werte stiften � 49
Berichte und Kampagnen
Einen Brunnenmarathon hat Margret Kopp, Vorsitzende des
Vereins Aktion PiT - Togohilfe e. V. im Januar 2011 bei ihrer
Projektbesuchsreise in Togo absolviert. Zehn Brunnenstifter
hatten sich im Jahr 2010 bereit erklärt, mit jeweils 2.000,-
Euro den Bau eines Ziehbrunnens in Dörfern ohne Zugang
zu sauberem Trinkwasser zu finanzieren. Nun wollte Mar-
gret Kopp sich selbst ein Bild davon machen, ob die Brun-
nen erfolgreich gebaut werden konnten.
Beim Durchqueren der ausgetrockneten Flussläufe tra-
fen die Besucher Menschen, die gerade Löcher buddelten,
um doch noch an ein wenig Wasser zu gelangen – schmutzi-
ges Brackwasser, das in der Trockenzeit für viele die einzige
Wasserversorgung darstellt. Eindrucksvoller hätte man die
Wassernot gar nicht erleben können.
Umso größer war die Freude bei den Dorfbewohnern,
denen Margret Kopp einen neuen Brunnen übergeben
konnte. Überall wartete der Dorfchef persönlich auf die Be-
sucher, um sich für den Brunnen zu bedanken. „Wasser ist
Leben, Sie bringen uns das Leben...“, so lauteten die Ge-
sänge, der Frauen und Kinder als Willkommensgruß.
Da die Dorfbewohner zeigen wollten, wie wertvoll für
sie der Zugang zu sauberem Wasser ist, machten sie das
Wertvollste ihres Besitzes zum Geschenk: ihre Haustiere. So
erhielten die Gäste in jedem Dorf ein lebendes Perlhuhn als
Geschenk. Die Hühner konnte sie den Brunnenstiftern in
Deutschland natürlich nicht mitbringen – sie fanden Abnahme
in einem Heim für Aids-Waisen. Die Brunnenstifter erhielten
jedoch Fotos und Berichte zu jedem einzelnen Brunnenpro-
jekt. Weitere Brunnenstifter werden noch gesucht. �
� www.aktionpit.de
Wasser ist LebenZehn weitere Brunnen für Togo
50 � Werte stiften
Förderpreise / Wettbewerbe
Werte stiften � 51
Zwei AusschreibungenKinderrechte
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre können sich noch bis
zum 31.03.2011 als UNICEF-JuniorBotschafter bewerben.
Fünf kreative Aktionen, mit denen junge Menschen für Kin-
derrechte eintreten, zeichnet das Kinder-
hilfswerk der Vereinten Nationen Ende
Mai in Frankfurt mit Sachpreisen aus. Ein-
zeln, in Gruppen oder mit ihren Schul-
klassen sollen sich die Teilnehmer über
die Lebenssituation der Kinder in der
Welt informieren und dann etwa eine Aus-
stellung organisieren, Unterschriften sam-
meln oder sich bei einem Schülerlauf für eine Kinderrechts-
organisation engagieren. Mit einem Bericht der Aktion kön-
nen sie sich bei UNICEF bewerben. Für Journalisten und Fo-
tografen schreibt das christliche Hilfswerk Kinderhilfe e.V.
zum 13. Mal den Medienpreis „Kinderrechte in der einen
Welt“ aus. Bis zum 31.05.2011 können Beiträge aus den
Sparten Print, Hörfunk, Fernsehen und Foto eingereicht wer-
den. Die Medienpreise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. �
� www.younicef.de/juniorbotschafter.html
Mit dem 2011 erstmals ausgelobten „Bürgerstiftungs-
Preis der Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ sollen
Bürgerstiftungen ausgezeichnet werden, die in ihrer
Kommune beispielhaft aktiv geworden sind: kooperativ
und interdisziplinär, umsetzungsorientiert und innovativ
und damit vorbildhaft im Sinne der nationalen Stadtent-
wicklungspolitik. Der Bürgerstiftungs-Preis wird von
Bund und Ländern, dem Deutschen Städtetag und dem
Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie dem Bun-
desverband Deutscher Stiftungen gemeinsam vergeben.
Teilnahmeschluss ist der 30. April 2011. Die Beiträge sol-
len primär Themen behandeln, die den drei Handlungs-
feldern der Nationalen Stadtentwicklungspolitik Bürger-
schaftliches Engagement – Bürger für ihre Stadt aktivie-
ren, Sozialer Zusammenhalt – Chancen schaffen und Zu-
sammenhalt bewahren, Baukultur – Städte besser ge-
stalten zuzuordnen sind. �
� www.die-deutschen-buergerstiftungen.de
Bürgerstiftungs-Preis2011 ausgelobt
InnovationspreisThüringen 2011
Das Thüringer Wirtschaftsministerium, die Stiftung für Tech-
nologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), der
TÜV Thüringen e.V. sowie die Ernst-Abbe-Stiftung loben ge-
meinsam den „14. Innovationspreis Thüringen“ aus.
Der Innovationspreis wird in den Kategorien „Tradition
mit Zukunft“, „Industrie & Material“, „Kommunikation &
Medien“ sowie „Licht & Leben“ vergeben und ist mit einem
Preisgeld von insgesamt 100.000 Euro dotiert. Mit dem
„Ernst-Abbe-Preis für innovatives Unternehmertum“ wird
zudem eine Thüringer Unternehmerpersönlichkeit für be-
sondere Verdienste um den Wissenschafts- und Technolo-
giestandort Thüringen ausgezeichnet. Die Innovationen
müssen überwiegend in Thüringen entwickelt bzw. gefertigt
werden und seit kurzem auf dem Markt eingeführt sein
oder Aussicht auf eine erfolgreiche Etablierung am Markt
haben. Bewerbungen können bis zum 31.05.2011 einge-
reicht werden bei: Stiftung für Technologie, Innovation und
Forschung Thüringen (STIFT), Peterstraße 1, 99084 Erfurt. �
� www.innovationspreis-thueringen.de
Der Leserabeauf Spurensuche
Unter diesem Motto werden Lesean-
fänger der ersten und zweiten Klasse
zur Teilnahme eingeladen. Sie kön-
nen den abenteuerlustigen und sym-
pathischen kleinen Vogel dabei be-
gleiten, wie er als Detektiv ein ge-
heimnisvolles Rätsel löst – und
dabei spielerisch erste Lese- und
Schreib-Erfahrungen sammeln. Das
Geschichten-Spiel von Autor Rüdi-
ger Bertram lädt dazu ein, span-
nende Rätselfragen zu lösen. Selbst Regie führen können die
Kinder beim Schreibwettbewerb, bei dem sie sich ein eige-
nes Leseraben-Abenteuer ausdenken können. Attraktive
Preise erwarten die Teilnehmerklassen: von einer Autorenle-
sung bis zum Lesestoff für die ganze Klasse. Jede teilneh-
mende Klasse erhält einen Mitmachpreis. Der Wettbewerbs-
start ist Anfang März, Einsendeschluss am 17. Juni 2011. �
� www.stiftunglesen.de/leserabe.
52 � Werte stiften
Vermögen und Finanzen
Anleihen mit InflationsschutzDie Angst vor der Geldentwertung
von Holger Carstens
Die unmittelbare Bedrohung durch die Finanzkrise scheint
für den Augenblick durch das beherzte Eingreifen der No-
tenbanken sowie der massiven Ausweitung der Staatsver-
schuldungen gebannt.
Weltweit sind Billionen von Dollar in die Märkte ge-
pumpt worden. Ein nicht unwahrscheinliches Szenario
wäre ein deutlicher Inflationsanstieg in Folge der nahezu
ungehemmten Geldmengenausweitung. Sicherlich keine
gute Nachricht für den sicherheitsorientierten Anleger mit
Investments in Rentenpapieren. Musste er sich doch in der
jüngsten Vergangenheit als Folge der Niedrigzinspolitik von
Fed, EZB und Co. bereits mit äußerst mageren Zinsen be-
gnügen, so sieht er sich nun auch der Gefahr eines realen
Kapitalverlustes durch ein Anziehen der Inflation ausge-
setzt. Das Ziel der Preisniveaustabilität scheint bereits jetzt
für die EZB in Gefahr. Dennoch sind der Notenbank die
Hände aufgrund der noch immer labilen Verfassung der
Wirtschaft sowie der dramatischen Haushaltslage in einigen
Ländern der Euro-Randzone gebunden.
Deutlich erkennbar ist in Folge bereits der Trend hin zu
Sachwerten. So stieg im Zuge der Finanzkrise die Nachfrage
nach Immobilien, Gold und Silber deutlich an. Und auch die
Aktienmärkte konnten sowohl von niedrigen Zinsumfeld,
als auch vom Trend nach Sachwerten profitieren. Nun sind
aber Edelmetalle wie Gold aufgrund der fehlenden Aus-
schüttung oder auch Aktien mit ihren teils deutlichen Kurs-
schwankungen nicht für jeden Anleger geeignet. Insbeson-
dere Stiftungen verfügen in aller Regel über einen hohen
Rentenanteil in ihrem Portfolio. Und dies auch aus gutem
Grund. So verspricht doch diese Assetklasse eine fest pro-
gnostizierbare Ausschüttung bei gleichzeitiger Sicherheit
der Kapitalrückzahlung. Problematisch wird es erst dann,
wenn eine zu hohe Inflationsrate den geforderten realen
Kapitalerhalt nicht mehr erreichen lässt.
Inflationsanleihen
Für diesen Fall bieten Inflationsanleihen eine interes-
sante Anlagealternative. Hierbei handelt es sich um Wertpa-
piere, deren Kupon und / oder Nominalwert an einen Ver-
braucherpreisindex gekoppelt sind. Dadurch soll das Papier
dem Anleger Schutz vor Inflation bieten. Dies natürlich nur
dann, insoweit der zugrundeliegende Inflationsindex auch
ein realistisches Bild von der Inflationsentwicklung wieder-
gibt. Man unterscheidet dabei grundsätzlich zwei Varianten.
Bei der Zinsvariante wird nur der Kupon durch den Inflati-
onsindex beeinflusst, während die Anleihe bei Fälligkeit zum
Nominalwert zurückgezahlt wird. Daneben gibt es die Nenn-
wertvariante. Hier wird der Nominalwert laufend indexiert,
also an die gestiegenen Verbraucherpreise angepasst. Zudem
wird der Nominalzins auf den modifizierten Nominalwert
der Anleihe gezahlt, wodurch sich auch dieser real anpasst.
Bei Fälligkeit erhält der Anleger schließlich den um den rea-
len Preisanstieg angepassten Nominalwert ausbezahlt.
Inflationsindexierte Bundesanleihen
Nachdem mit der Euroeinführung das früher in Deutsch-
land bestehende Indexierungsverbot aufgehoben wurde,
hat sich auch die Finanzagentur der Bundesrepublik
Deutschland mit diesem Anlageinstrument beschäftigt. Der-
zeit gibt es drei handelbare Titel mit einem Gesamtvolumen
von 38 Mrd. Euro am Markt. Neben einer Obligation wurden
zwei Bundesanleihen begeben.
Bei beiden Anleihen handelt es sich um die Nennwertva-
riante. Als Referenzindex wird der unrevidierte Harmoni-
sierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ohne Tabak in der Eu-
rozone verwendet. Der Abrechnungsbetrag, den ein Anleger
an der Börse zahlen muss, ergibt sich aus dem Kurswert der
Anleihe zuzüglich der Stückzinsen. Zur Bestimmung des
ISIN DE0001030500 DE0001030526–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Laufzeit 10 Jahre 10 Jahre–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Fälligkeit 15. April 2016 15. April 2020–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Kupon 1,50% 1,75%–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Volumen 13 Mrd. Euro 8 Mrd. Euro–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Zinslaufbeginn 15. März 2006 15. April 2009–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Zinszahlung jährlich am 15. April–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Stückelung 0,01 Euro–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Erwerb jederzeit über Börse
VenzoneStift in Erlangen nach DIN EN ISO 9001:2008 rezertifiziert
Das Pflegezentrum VenzoneStift in Erlangen und fünf weitere Häuser der BayernStift sind mit dem Qualitätszertifikat DIN EN ISO 9001:2008 ausge-
zeichnet wurden. Im Vordergrund der Zertifizierung standen die Festschreibung der Verantwortlichkeiten, die Formulierung von Qualitätszielen und das
zielorientierte Management eingesetzter Ressourcen. Es erfolgte die Festschreibung differenzierter Verfahrensweisen und die Festlegung von Parame-
tern, die jeden Mitarbeiter in die Lage versetzen, die Qualität seiner Dienstleistung zu kontrollieren. In erster Linie kommt die Zertifizierung den Be-
wohnern zu Gute: Es bleibt mehr Zeit für das Wesentliche, gleichzeitig wird die Betreuungs- und Pflegequalität verbessert und gesichert!
Seit der Gründung der BayernStift im Jahre 2001 wurden bis
heute acht neu erbaute Pflegeeinrichtungen für Bewohner
aller Pflegestufen – von der vollstationären Pflege über die
Krankenhausnachsorge bis hin zur Kurzzeitpflege – in Be-
trieb genommen. In fast allen Häusern, die sich überwie-
gend in Franken befinden, sind barrierefreie Seniorenwoh-
nungen integriert.
In den Gemeinschaftsbereichen der Wohngruppen wird
gemeinsam gespielt, gekockt und gebacken. Bereits zwei
Kochbücher wurden veröffent-
licht mit teilweise alten Familien-
rezepten der Bewohner. Ca. 400
Mitarbeiter in Pflege und Verwal-
tung, darunter 40 Auszubildende
betreuen insgesamt 578 Bewoh-
ner. Zwei weitere Einrichtungen
befinden sich kurz vor Baubeginn.
In Erlangen entstehen so 119, in
Unterhaching bei München 90 zu-
sätzliche Plätze nach dem Wohn-
gruppenprinzip.
Die pflegefremden Tätig-
keiten in den BayernStift
Häusern wie Catering, Rei-
nigung und Hausmeister-
dienste werden von ca. 90
Mitarbeitern der Tochter-
gesellschaft pro servitio
GmbH erbracht. Auch außerhalb wohnende Kunden kön-
nen Dienstleistungen wie zum Beispiel Einkaufsdienst,
Mahlzeitenservice oder Haustierbetreuung buchen.
Im Frühjahr 2010 wurde zusammen mit der pro curatio
GmbH eine weitere Tochtergesellschaft gegründet. Dieses
neue Unternehmen wird Pflegeeinrichtungen in Deutsch-
land beraten und übernimmt Managementtätigkeiten in den
Bereichen der Betriebsführung, Restrukturierung und in der
Optimierung.
BayernStift GmbH
Günther-Scharowsky-Str. 6, 91058 Erlangen
Telefon 09131 1203-268
[email protected], www.bayernstift.de
BayernStift feiert 10-jähriges Bestehen
Die gemütlichen Zimmer sind hell und freundlich ausgestattet. Die Bewohner dürfen auch kleine Haustiere wie z. B. Vögel halten.
Die herausgegebenenKochbücher treffen aufrege Nachfrage.
Kurswertes wird dabei das Produkt aus Börsenkurs, erwor-
benem Nennwert und der am Abrechnungstag gültigen
Index-Verhältniszahl gebildet. Die Berechnung der Stückzin-
sen wird analog vorgenommen. Für die Berechnung der
Index-Verhältniszahl wird das Verhältnis zwischen dem Wert
des Referenzindexes am Abrechnungstag und dem Wert des
Referenzindexes am Tag des ersten Zinslaufbeginns der An-
leihen (Basisindex) bestimmt. Die Verhältniszahl kann unter
www.deutsche-finanzagentur.de abgefragt werden.
Beispiel: Ein Investor erwirbt am 01.02.2011 die Bundesan-
leihe mit Fälligkeit 2020 im Nennwert von 10.000,00 Euro.
Der Börsenkurs beträgt 105,65%. Die von der Finanzagentur
veröffentlichte Index-Verhältniszahl beträgt für diesen Tag
1,03032. Somit beträgt der Kurswert:
10.000 x 105,65% x 1,03032 = 10.885,33
Für den Abrechnungsbetrag müssen schließlich noch die
Stückzinsen mit der Index-Verhältniszahl multipliziert und
auf den Kurswert addiert werden.
Entwicklung
Für den Inflationsschutz muss der Anleger zunächst mit
einem geringeren Nominalzins leben. In unserem Fall sind
dies 1,75%. Alternativ könnte er jedoch auch eine klassische
Bundesanleihe mit neunjähirger Laufzeit kaufen. Hierfür
würde er eine Rendite von aktuell rund 3,2% p.a. bekom-
men. Ohne weitere Inflation rentiert sich hingegen die In-
flationsanleihe des Bundes lediglich mit rund 1,1%. Die In-
flationsrate müsste somit durchschnittlich ca. 2,0% p.a. be-
tragen, damit der Anleger einer Inflationsanleihe auf die-
selbe Rendite kommt, wie der einer klassischen Bundesan-
15.04.2012 1,05608 184,81––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––15.04.2013 1,08248 189,43––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––15.04.2014 1,10954 194,17––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––15.04.2015 1,13728 199,02––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––15.04.2016 1,16571 204,00––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––15.04.2017 1,19485 209,10––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––15.04.2018 1,22472 214,33––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––15.04.2019 1,25534 219,68––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––15.04.2020 1,28672 225,18––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Rückzahlungsbetrag 12.867,24––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Gesamtrückfluss 14.706,96 (3,61% p.a.)
Zinstermin Index-Verhältniszahl Zinsbetrag
Wenn Sie das Magazin „Werte stif-ten“ abonnieren möchten, sendenSie uns bitte untenstehendes For-mular ausgefüllt per Post an: Büh-ring und Weisner Verlagsgesell-schaft GbR, Bayreuther Straße 1,91054 Erlangen oder per Telefax:09131.5302089. Oder abonnie-ren Sie „Werte stiften“ über un-sere Homepage unterwww.werte-stiften.de.
Hiermit bestelle ich „Wertestiften“ für ein Jahr im Abon-nement (vier Ausgaben proJahr) zum Jahrespreis von 22Euro inkl. Versandkosten innerhalb Deutschlands.Wenn ich nicht bis spätestens vier Wochen vorAblauf eines Jahres kündige, verlängert sich meinAbonnement automatisch um ein weiteres Jahr.
Empfänger:
___________________________________________________________________________________
Organisation / Firma
___________________________________________________________________________________
Titel, Vorname, Name
___________________________________________________________________________________
Straße
___________________________________________________________________________________
PLZ, Ort
_____________________________________ ________________________________________
Telefon E-Mail
___________________________________________________________________________________
Datum, Unterschrift
Zahlungsweise:
� per Bankeinzug � per Rechnung
___________________________________________________________________________________
Kontoinhaber
_____________________________________ ________________________________________
Kontonummer Bankleitzahl
___________________________________________________________________________________
Kreditinstitut
___________________________________________________________________________________
Datum, Unterschrift
Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb von zwei Wochen ohne Nennung vonGründen schriftlich widerrufen an „Werte stiften”, Bühring und Weisner VerlagsgesellschaftGbR, Bayreuther Straße 1, 91054 Erlangen
___________________________________________________________________________________
Datum, Unterschrift
Werte stiftenim Abonnement
Werte stiftenMagazin für Stifter, Stiftungenund engagierte Menschen
www.werte-stiften.de03.2011 . 3. Jahrgang
5,80 Euro
Frühgebore – kleine Babys,große Wunder
„MädchenLeben – anders“Fotoausstellung des Kinder-hilfswerks Plan Deutschland
„Ehrenpreis für Kinderrechte“UNICEF ehrt Harry Belafonte
Authentisch bleibenÜber das soziale Engagementvon Prominenten
Begleitung für Frühgeborene und ihre Eltern
Frühgebore – kleine Babys,große Wunder
22,-Euro
leihe. Man spricht hier von der eingepreisten Inflationsrate,
die der Markt derzeit erwartet. Der Anleger einer Inflations-
anleihe rechnet also mit einer höheren Inflationsrate als
derzeit eingepreist ist.
Unterstellt man in unserem Beispiel eine künftige Infla-
tion von 2,5% p.a. würde dies folgende Zahlungsströme aus-
lösen (zur Vereinfachung unterstellen wir einen Erwerb zu
o.g. Konditionen zum nächsten Zinstermin am 15.04.2011):
Fazit
Mit Inflationsanleihen versichert sich der Anleger gegen
einen Anstieg der Verbraucherpreise und damit einen realen
Kapitalverlust. Als Prämie muss sich der Investor allerdings
mit einem unter dem Marktdurchschnitt liegenden Nomi-
nalzins begnügen. Dieser Nachteil wird erst dann aufgeholt,
wenn die tatsächliche Inflationsrate während der Laufzeit
mindestens auf die eingepreiste Markterwartung steigt.
Dies macht auch die auf den ersten Blick sehr lange Laufzeit
unkritisch, da steigende Zinsen in der Regel die Folge höhe-
rer Verbraucherpreise sind und gerade dieser Effekt in die
Bewertung einer Inflationsanleihe mit einfließt und damit
neutralisiert wird.
Für den in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise verun-
sicherten Anleger bieten diese Papiere einen günstigen
Schutz sowie einige Vorteile gegenüber einer z.B. alternativen
Investition in Sachwerte: Insbesondere die inflationsinde-
xierten Bundesanleihen versprechen eine hohe Sicherheit
des Emittenten (Bundesrepublik Deutschland). Auch der li-
quide Handel, die geringen Erwerbskosten und die laufen-
den, regelmäßigen Ausschüttungen punkten gegenüber Im-
mobilien und Gold als typische „Inflationsschutz-Anlagen“.
Für Stiftungen bietet sich daneben ein weiteres wichti-
ges Argument. Hier steht der reale Kapitalerhalt noch stär-
ker im Fokus. Die Indexierung des Nominalwertes garan-
tiert gerade eben diesen Grundsatz. Zwar muss der niedri-
gere Zinskupon in Kauf genommen werden, dafür kann zu-
mindest bei diesen Anlagen getrost auf die 1/3-Rücklage
nach §58 (7) AO verzichtet werden. Somit steht die kom-
plette, ebenfalls indexierte Ausschüttung, zur Verwirkli-
chung des Stiftungszweckes zur Verfügung. �
Bewertung (Skala von • bis •••••)
Rendite •••–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Risiko •••••–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Kosten •••••–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Nachhaltigkeit ••–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––max. Gewichtung 20%
Kommunikation & Fundraising
56 � Werte stiften
Als Gregor Siebenkotten unsere Agentur in Köln betrat,
wollte er eigentlich nur „schnell mal ein Logo und eine In-
ternetseite“ für seine gerade gegründete Tereska-Stiftung.
Zwar war ihm klar, „dass die Stiftung nur erfolgreich sein
kann, wenn ich von Anfang an strategisch vorgehe.“ Wie so
viele Stifter hatte er dabei aber nicht an die Kommunikation
gedacht. „Ich hätte es ja wissen müssen“, sagt Siebenkotten
lachend „schließlich funktioniert Kommunikation in der Ge-
schäftswelt, aus der ich komme, ja auch nur professionell.“
Jetzt freut er sich, dass seine junge Stiftung, auch aufgrund
der stimmigen und professionellen Kommunikationsstrate-
gie, im Kontakt mit Zustiftern und Partnerorganisationen
ernst genommen wird.
Gregor Siebenkotten hatte gar nicht vorgehabt, Stifter zu
werden, er wollte einfach nur spenden. Seine Bank brachte
ihn auf die Idee, dass man mit einer Stiftung auf die Dauer
mehr bewegen kann, als mit einer einmaligen Spende. Das
Unternehmerdenken legte er aber nicht ab, als er sich für
die Gründung entschied: „Ich habe mir überlegt: Wer
braucht die Unterstützung am Allernötigsten?“ Schnell war
er bei Entwicklungsländern und Gegenden, die von Kata-
strophen betroffen oder sehr arm sind. Weil es Kinder meist
am härtesten trifft, sollte es eine Kinderstiftung werden.
„Dass ich mich auf Kinder in sehr armen Gegenden fokus-
sieren wollte, wusste ich schon, bevor ich an die Agentur
Gute Botschafter herantrat. Aber der Gedanke, mich auf Kri-
sengebiete zu spezialisieren, die kaum Spendenunterstüt-
zung bekommen, weil über sie aus irgendeinem Grund
nicht in den Medien berichtet wird, entstand erst in der Zu-
sammenarbeit mit den Kommunikations-Profis.“
An der Idee schleifen
Die meisten Stifter und Stifterinnen haben wie Gregor
Siebenkotten schon zu Beginn ihrer Stiftungsarbeit eine
konkrete Vision und wollen viel bewegen. Für uns als Kom-
munikationsberater ist diese Stiftungsidee heilig. Die ge-
samte Beratung dreht sich darum, die Idee zu schärfen und
zu schleifen, damit sie Form und Gestalt gewinnt. Vieles ent-
steht dabei, indem die Berater dem Stifter oder der Stifterin
helfen, laut zu denken. Es braucht eben oft den professionel-
len Gegenpart, mit dem man Worte, Bilder und Ideen spie-
gelt. Ein Gegenüber blickt unvoreingenommen auf die Idee
und stellt dabei oft unerwartete Fragen oder überrascht mit
ungeahnten Ideen.
Das Bild schärfen
Um andere Menschen von einer Stiftungsidee zu begei-
stern, müssen grundlegende Fragen geklärt sein. Zum Bei-
spiel die Frage, was die Stiftung ausmacht und von anderen
Stiftungen unterscheidet, und wie sie wahrgenommen wer-
Den Blick schärfenErfolgreiche Kommunikation für Stiftungen
von Carsten Fuchs
• Worum geht es?
Briefing und Analyse der Ausgangssituation
• Wo wollen wir hin?
Zieldefinition und Abklärung der Rahmenbedingungen
• Welche Schritte führen uns ans Ziel?
Strategisches Kommunikationskonzept
• Was macht uns aus? Was unterscheidet uns?
Erarbeitung der Positionierung
• Wie soll das Kind heißen und wie soll es aussehen?
Namens- und Corporate-Design-Entwicklung, Erarbei-
tung des Erscheinungsbildes und Umsetzung in Medien
• Einfach losgehen?
Umsetzung in Maßnahmen und Medien
• Woher kommen die Ideen?
Kontinuierliche Betreuung, Weiterentwicklung, Ideen
Idealtypischer Ablaufeiner Kommunikationsberatung
Werte stiften � 57
den soll. „Die Kommunikationsberater haben mir an dieser
Stelle geholfen, zu definieren, was die Stiftung alles nicht ist.
Dadurch wurde mein eigenes Bild immer schärfer“, sagt Sie-
benkotten.
Das Netzwerk von Kommunikationsberatern sorgt immer
wieder für ungewöhnliche und kreative Inputs. Ein Lehrauf-
trag an der Macromedia Hochschule für Medien und Kom-
munikation in Köln ermöglichte es, mit Studenten ein Kom-
munikationskonzept für die junge Tereska-Stiftung zu ent-
wickeln. Die Studenten arbeiteten sehr motiviert an einer
Positionierung der Stiftung. Die Ergebnisse wurden dem
Stifter präsentiert. „Die Fülle und Qualität der Ideen der Stu-
denten haben mich überrascht“, sagt Siebenkotten. Auch
wenn vieles verworfen wurde und er manches erst in einigen
Jahren umsetzen kann – die Ideen haben ihn inspiriert.
Auf der Grundlage dieser Standortanalysen entwickelten
Designer das Logo und Corporate Design der Stiftung. Kon-
zeptionen für die Internetseite, Broschüre und Geschäfts-
ausstattung wurden aufgestellt und ein Claim entwickelt.
Ein solcher Prozess verläuft immer in direkter Abstimmung
mit dem Stifter oder der Stifterin. Das Ziel ist, dass die Stif-
tungsidee sich überall wieder findet – direkt oder indirekt.
Die Seriosität und langfristige Stabilität einer Stiftung soll
transportiert und die spezifischen Zielgruppen angespro-
chen werden. Stifter Siebenkotten wägte viele unterschiedli-
che Gestaltungsideen ab und entschied sich dann für eine
Variante – eine Entscheidung, die er nicht bereut hat.
Eines ist Siebenkotten in dem ganzen Prozess klar gewor-
den: „Es macht Sinn, sich auch bei der Kommunikation von
Anfang an professionell aufzustellen.“ Er selbst ist kein
Mann der Öffentlichkeit, verschwindet als Stifter am Lieb-
sten hinter seinem Stiftungsanliegen. Dass ihm professio-
nelle Kommunikationsmedien und -partner dies ermögli-
chen, weil sie die Stiftung erklären und für professionelle
Qualität stehen, kommt ihm zugute. Wir empfehlen gerade
denjenigen Stiftern, die das Stiftungsanliegen für sich selbst
sprechen lassen möchten, von Anfang an Wert auf professio-
nelle Kommunikation zu legen und sich entsprechende
Partner ins Boot holen.
Stiftungen leben von Kommunikation. Sie engagieren
sich immer für ein individuelles Anliegen und machen sich
häufig zum Fürsprecher. Deshalb ist es sinnvoll, zu Beginn
an die Kommunikation der Stiftung zu denken. „Man vergibt
viele Chancen, wenn man sich erst spät professionell auf-
stellt“, sagt auch Gregor Siebenkotten. Ganz praktisch hat er
dies gespürt, als er mit größeren Organisationen ins Ge-
spräch über eine Zusammenarbeit kam. „Die schauen natür-
lich zu allererst auf die Website. Wenn diese einen glaubwür-
digen und seriösen Eindruck der Stiftung vermittelt, wird
man als Gesprächspartner gleich ernster genommen.“
Qualität zahlt sich aus
Wir beobachten immer wieder eine aus unserer Sicht
falsche Demut von Stiftern, wenn es um den Qualitätsstan-
dard von Kommunikation geht. Sind die Kommunikations-
medien unattraktiv, unklar formuliert und von schlechter
Qualität, muss der Stifter aber jeden einzelnen Qualitäts-
aspekt mit seiner Person transportieren – und das überfor-
dert viele. Hochwertige Kommunikationsmittel und eine
Strategie machen die Stiftungsarbeit planbar und ermögli-
chen den Stiftern, sich auf ihr „eigentliches“ Stiftungsenga-
gement zu konzentrieren. Auch Partner und Unterstützer
profitieren von professionellen Medien: Die Einschätzung in
Bezug auf Qualität, Fokus und Art der Stiftung geht schneller
und präziser. Gregor Siebenkotten freut sich über die gute
Aufstellung: „Die Tereska-Stiftung hat jetzt eine klare Kom-
munikationsstrategie und professionelle Medien. Das unter-
stützt die Stiftungsarbeit hervorragend.“ �
Kommunikation & Fundraising
Die Tereska-Stiftung unterstützt Kinder, die körperlich
oder seelisch leiden und deren Familien. Dabei geht es
insbesondere um Kinder, deren Leid nicht im Fokus der
Öffentlichkeit steht. Derzeit werden in Zusammenarbeit
mit der Welthungerhilfe und der lokalen WCAT Waisen
und deren Restfamilien in Nefas Mewcha (Äthiopien)
unterstützt sowie in Zusammenarbeit mit Ärzte ohne
Grenzen die Kinder- und Geburtsstation des Kranken-
hauses in Am Timan (Tschad). Die Tereska-Stiftung
wurde Ende 2008 gegründet.
� www.tereska.de
Die Tereska Kinderstiftung –aus den Augen nicht aus dem Sinn
Carsten Fuchs leitet als Geschäftsfüh-
rer das Kölner Büro der Agentur
„Gute Botschafter“. Die Agentur berät
und begleitet Unternehmen und so-
ziale Organisation in ihrer strategi-
schen Kommunikation und veranstal-
tet u.a. Seminare zum Thema Stif-
tungskommunikation. Carsten Fuchs
ist Lehrbeauftragter für Marketing in Non-Profit-Organi-
sationen an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld.
� www.gute-botschafter.de
58 � Werte stiften
Foto: Julia Stix, NiedersächsischeSparkassenstiftung
PersonalienKatrin Zagrosek
Katrin Zagrosek wird ab der Festivalzeit 2012
neue Intendantin der Niedersächsischen Musik-
tage. Die 1975 geborene Musik- und Kulturwis-
senschaftlerin hat an der Leuphana Universität
Lüneburg und der Humboldt-Universität zu Ber-
lin studiert. Als Dramaturgin arbeitete sie u. a.
am Theater Freiburg, für das Pariser Théâtre et
Musique und in beratender Tätigkeit für das Lin-
coln Center Festival in New York. Seit 2006 ist
sie Projektleiterin der „Hamburger Ostertöne,
seit 2008 zudem Produktionsleiterin von Wien
Modern, Österreichs größtem Festival für zeitge-
nössische Musik. �
� www.nsks.de
Jan Philipp Reemtsma
Der bekannte Literatur- und Sozialwissenschaft-
ler Jan Philipp Reemtsma erhält den Schader-
Preis 2011. Mit dem Schader-Preis zeichnet die
Darmstädter Schader-Stiftung Gesellschaftswis-
senschaftler aus, die durch ihre wissenschaftli-
che Arbeit und ihr öffentliches Wirken wichtige
Beiträge für die Lösung gesellschaftlicher Pro-
bleme geleistet haben. Mit Jan Philipp Reemtsma
würdigt die Schader-Stiftung einen der bedeu-
tendsten Vertreter einer kritischen, dem Projekt
der Aufklärung verpflichteten Gesellschaftswis-
senschaftler in Deutschland, der sich in seinem
Wirken als Wissenschaftler, Stifter und Mäzen um
verschiedene Gebiete der Sozial- und Geisteswis-
senschaften verdient gemacht hat. Der Schader-
Preis wird jährlich von der Schader-Stiftung ver-
liehen und ist mit 15.000 Euro dotiert. �
� www.schader-stiftung.de
Haymo G. Rethwisch
Der 13. Deutsche Stifterpreis geht an den nord-
deutschen Naturschützer Haymo G. Rethwisch.
Die Auszeichnung des Bundesverbandes Deut-
scher Stiftungen würdigt die stifterischen Ver-
dienste des Unternehmers. 1992 gründete
Rethwisch die Deutsche Wildtier Stiftung in
Hamburg. Die Stiftung will der zunehmenden
Naturentfremdung bei Kindern und Jugendli-
chen entgegenwirken. Ihre Instrumente sind
Expertensymposien, Journalistenpreise und
Kampagnen, ungewöhnliche Ideen wie das
Spatzenreihenhaus, aber auch Pressemitteilun-
gen über den „Schnupfen von Hase und Reh“.
„Haymo G. Rethwisch war von Beruf Unterneh-
mer – der Schutz der Wildtiere aber ist seine
Berufung. Einst vermisste er auf einem Spazier-
gang den Gesang des Kiebitz. Seitdem arbeitet
er daran, die Lebensräume der heimischen
Tiere zu bewahren und wiederherzustellen.
Rethwisch gab dazu seinen beträchtlichen un-
ternehmerischen Erfolg an die Stiftung weiter,
die er anfänglich mit 1 Million DM ausstattete.
Mit diesem Schritt systematisierte und verste-
tigte er seine frühen Aktivitäten zum Wildtier-
schutz“, begründet Jürgen Chr. Regge, Vorsit-
zender der Findungskommission und Stellver-
tretender Vorsitzender des Vorstandes des Bun-
desverbandes Deutscher Stiftungen, die Ent-
scheidung der Jury. �
� www.stiftungen.org
Dr. Sonja Kießling
Zum 1. März 2011 hat der Stiftungsrat der Sche-
ring Stiftung Dr. Sonja Kießling zum Vorstand
Wissenschaft berufen. Zuvor war sie Forschungs-
koordinatorin beim Robert-Koch-Institut in Ber-
lin. Die diplomierte Medizinerin promoviert
1981 am Onkologischen Zentrum in Moskau
zum Dr. rer. nat. Seit 1985 ist sie auch Fachärztin
für Biochemie. Nach mehrjähriger Tätigkeit in
der biomedizinischen Grundlagenforschung war
sie von 1990 bis 1994 als wissenschaftliche An-
gestellte in die Betreuung des nationalen
HIV/AIDS-Programms des BMBF einbezogen.
1994 wechselte sie in das Referat Forschungsko-
ordination am Berliner Robert Koch-Institut, des-
sen Leitung sie 2003 übernahm. �
�www.scheringstiftung.de
Foto: G. Warncke, Deutsche WildtierStiftung
DT Deutsche Stiftungstreuhand AGAlexanderstraße 2690762 FürthTelefon (0911) 740 76 80Telefax (0911) 740 76 [email protected]
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