Magic Moments - Aachen · war mir das Symbol der Überlieferung, aus der ich stamme.“ Heute...

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Magic Moments im Alten Kurhaus Aachen Schutzgebühr 2 EUR Foto: Paul Linssen

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Magic Momentsim Alten Kurhaus Aachen

Schutzgebühr 2 EUR

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als Generalmusikdirektor der Stadt Aachen ist es mir eine große Freude und ein besonderes Vergnügen, ein Grußwort für das Programmheft des wohl schönsten Raumes dieser Stadt verfassen zu dürfen.

Was in diesem Heft unter dem Titel „Magic Moments“ zusammengestellt ist, lässt tatsächlich eine ganze Reihe von magischen Momenten im Ballsaal des Alten Kur-hauses erwarten.Nicht nur versammelt das Programm einige der herausragenden Schauspielerin-nen- und Schauspielerpersönlichkeiten Deutschlands, sondern auch musikalisch steht das Programm für hohe Qualität.

Als Musiker freue ich mich natürlich besonders auf den Abend über Clara und Robert Schumann, dessen 200. Geburtstag wir im nächsten Jahr auch in unserer Konzertreihe begehen. So ist das Programm „Magic Moments“ auch eine wun-derbare Ergänzung zum Kulturangebot der Musikstadt Aachen und der schönste Beleg für die Zusammenarbeit der Aachener Kulturschaffenden.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei den „Magic Moments“!Herzlichst Ihr Marcus R. Bosch, Generalmusikdirektor

Sehr geehrte Damen und Herren,

Magic Moments im Alten Ballsaal06.12.2009 20:00 Friedrich von Thun - Richard van SchoorWeihnachten bei den Buddenbrooks 6

28.02.2010 20:00 Martina Gedeck - Sebastian KnauerEine verhängnisvolle Affäre 14

27.02.2010 20:00 Martina Gedeck„Geliebte Clara“ 22

04.09.2010 20:00 Corinna Harfouch - Hideyo HaradaTraumgesicht 26

15.10.2010 20:00 Senta Berger - Klenze-Duo„Wiener Melange“ 34

12.11.2010 20:00 Roger Willemsen - Anna & Ines WalachowskiEin Schuss, ein Schrei – das Meiste von Karl May 42

Magic Moments im Alten Kurhaus:die Highlights aus der Reihe „Wort trifft Musik“

SINFONIEKONZERTEKAMMERKONZERTE · FAMILIENKONZERTEDOMKONZERT · BRUCKNER IN ST. NIKOLAUSMESSE + · KONZERT OHNE FRACK · M&M’SNEUJAHRSKONZERT · PFERD UND SINFONIEBAROCK IM BALLSAAL · GOLD UND SILBER

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GMD Marcus R. Bosch

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Friedrich von Thun

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So. 6.12.2009 20:00 Uhr

Wort trifft Musik

Altes Kurhaus AachenKomphausbadstr. 19

Eine Veranstaltung des Kulturbetriebs der Stadt Aachen i0241 432-4920VVK: 25,00/23,00 EUR zzgl. VVK-Gebühr an allen AN/AZ-Servicestellen, Ticketshop in der Mayerschen Buchhandlung, Klenkes Ticket im Kapuziner Karree. Online-Tickets unter www.altes-kurhaus-aachen.de und www.reservix.de, AK: 25,00/23,00 EUR Lohmann-Hellenthal-Stiftung vertreten durch die

Ballsaal

Thomas Manns im Jahre 1945, anläßlich seines 70. Geburtstags im amerikani-schen Exil an das deutsche Volk gerich-tet, spannt den Bogen zum Thema des Abends: Weihnachten, das Fest der Geburt Christi.In den Kapiteln 7 und 8 des 8. Teils sei-ner „Buddenbrooks“ schildert Mann dieses „Gnadenfest“ der Christenheit im Hause des in Dekadenz, Lebensunfä-higkeit und Bedeutungslosigkeit fallen-den hanseatischen Geschlechts.Bis heute ist sich die Literaturkritik einig: Dieses Werk hat als Milieuschil-derung und Darstellung einer konkret erscheinenden Wirklichkeit kaum ein vergleichbares Pendant in der deut-schen Literatur.„Die Buddenbrooks – Verfall einer Fami-lie“ erschien 1901 und brachte dem damals erst 26-jährigen Autor dafür im Jahre 1929 den Literatur-Nobelpreis ein.Die Geschichte beginnt am geschäftli-chen und gesellschaftlichen Höhepunkt einer Lübecker Kaufmannsfamilie und endet mit deren Untergang.Sicher schockiert gerade in unserer Zeit viele der unglaubliche Umfang des Wer-

kes. Man kann deshalb nicht unbedingt voraussetzen, dass allgemein bekannt ist, in welchem Zusammenhang die aus-gewählten Kapitel zum Weihnachtsfest im Roman stehen. Die Geschichte der Familie Buddenbrook erstreckt sich in Manns Roman über einen Zeitraum von 42 Jahren, beginnend im Jahre 1835. Im 8. Teil seines Werks schildert Mann das letzte Weihnachtsfest, das 1870 im Buddenbrookhaus in der Lübecker Mengstraße gefeiert wird - zu einem Zeitpunkt also, da der Verfall und Nie-dergang des hanseatischen Kaufmanns-geschlechts bereits weit fortgeschritten ist.Noch heute gehört das Anwesen in der Mengstraße 4 in Lübeck mit seiner schneeweißen Barockfassade zu den markantesten Gebäuden Lübecks und Haupt-Touristenattraktionen, wenn auch die Lübecker selbst zunächst von dem Roman wenig begeistert waren. Man-cher gut betuchte Bürgersohn fühlte sich durch den Kakao gezogen; in der Stadt kursierten Listen, wer denn wohl die realen Vorbilder für die charakte-risierten Romanfiguren seien. Thomas

Mann, der sich längst nach München abgesetzt hatte, galt damals in der Han-sestadt als Nestbeschmutzer.Heute sehen die Lübecker das entspann-ter. Immerhin gehört die Lübecker Altstadt seit 1987 zum Weltkulturerbe. Neben Holstentor und Marzipan sind die „Bud-denbrooks“ zu einem Aushängeschild geworden.Obwohl Mann nie selbst darin gewohnt hat, schreibt er 1942, im Exil, über das Buddenbrookhaus: „Das alte Bürgerhaus war mir das Symbol der Überlieferung, aus der ich stamme.“ Heute beherbergt das Anwesen in der Mengstraße 4 das Heinrich- und Thomas-Mann-Zentrum. Deshalb war das Buddenbrookhaus auch Bestandteil der EXPO 2000 in Hannover. Es realisierte das einzige weltweite Litera-tur-Projekt der Schau.„Weihnachten bei den Buddenbrooks“ zeigt zwar nur einen winzigen Ausschnitt aus dem Gesamtwerk, aber das litera-rische Feingefühl, der Intellekt und der philosophische Scharfsinn des Autors kommen in diesen beiden Kapiteln ebenso zum Vorschein wie die Bilder des Lübecker Anwesens in der Mengstraße 4. ☰

Weihnachten bei den Buddenbrooks

Das Werk

„Der Gnade, deren Deutschland so drin-

gend bedarf, bedürfen wir alle“

– dieser Schlusssatz aus der Rede

Klavierstücke

Frédéric Chopin Nocturne op. 9, Nr. 2, Es-Dur

Franz SchubertImpromptu 142, Nr. 2, As-Dur, D 935

Franz LisztConsolation Nr. 3, Des-Dur

Robert Schumann„Ende vom Lied“ aus „Fantasiestücke“ op. 12, Nr. 8

Robert Schumann„Träumerei“ aus „Kinderszenen“ op. 15

Robert SchumannAuszüge aus den „Davidsbündlertänzen“ op. 6

Peter Tschaikowsky„Winter“ aus „Die Jahreszeiten“ op. 37a

Edvard Grieg„Ariette“ aus „Lyrische Stücke“

Moritz MoszkowskiKlavierstück F-Dur op. 72

06.12.2009 20:00 Friedrich von Thun - Richard van Schoor Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen

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Friedrich von Thun stammt aus Mähren und studierte zunächst in München Theaterwissenschaft und Germanistik. Nebenher nahm er privaten Schauspiel-unterricht. Sein erstes Engagement hat-te er 1962 an den Münchner Kammer-spielen. Seine erste Filmrolle als Förster gab ihm Helmut Käutner 1964 in den „Lausbubengeschichten“ nach Ludwig Thoma.

Neben seiner umfangreichen Film- und Theaterarbeit begann von Thun auch selbst Kurzfilme, später Dokumentar- und Reisefilme in aller Welt für den BR, WDR und das ZDF zu drehen und sich nicht zuletzt mit seiner 45-teiligen Doku-Serie „Auf rotweißroten Spuren“ über österreichische Aussteiger und Abenteurer einen Namen zu machen.Besondere Anerkennung als Schauspie-ler fand er, als er 1984 die Hauptrolle des Beamten Leonidas in Axel Cortis Fernsehfilm „Eine blaßblaue Frauen-schrift“ verkörperte und damit den Prix Italia und Großen Preis auf dem Fernsehfestival in Monte Carlo gewann. 1988 war Friedrich von Thun in der Erfolgsserie „Das Erbe der Gulden-burgs“ zu sehen und avancierte seitdem in zahlreichen Produktionen zu einem der beliebtesten Darsteller.Internationale Filme drehte er u. a. 1991 unter der Regie von George Lucas „The Young Indiana Jones Chronicles“, 1992 unter Jack Gold „Der Fall Lucona“, 1993 mit Steven Spielberg den Weltkinohit „Schindlers Liste“ und zuletzt 2001 Cos-ta-Gavras internationalen Kinofilm „Der Stellvertreter“ sowie 2003 den interna-tionalen TV-Zweiteiler „Hitler – The Rise Of Evil“ unter der Regie von Christian Duguay.Für die TV-Reihe mit Senta Berger „Dr. Schwarz und Dr. Martin“, die Xaver

Schwarzenberger und Bernd Fischerau-er von 1993 bis 1995 drehten, bekam er den Publikumspreis „Das Goldene Kabel“ und 1999 erhielt er für seine Arbeit in der Reihe „Liebe und weitere Katastrophen“ mit Senta Berger den Bambi.Als gewitzter Kriminalist löste Friedrich von Thun von 1997 bis 2004 erfolgreich die kniffligsten Fälle in der Fernsehreihe „Die Verbrechen des Professor Capel-lari“.Es folgten u. a. die Fernsehfilme „Kalter Frühling“ von Dominik Graf und „Män-ner im gefährlichen Alter“ von Hajo Gies mit Fritz Wepper sowie die ARD-Komö-die „Mein süßes Geheimnis“, in der er einen leidenschaftlichen italienischen Tortenbäcker spielte (Regie: Xaver Schwarzenberger).2005 drehte er u. a. den Fernsehfilm „Tod eines Keilers“ nach dem gleich-namigen schweizerischen Kriminalro-man (Regie: Urs Egger), den Zweiteiler „Helen, Fred und Ted“ (Regie: Sher-ry Hormann) sowie „Entscheidung“ (Regie: Nikolaus Leytner). 2006 folgten „Der falsche Tod“ (Regie: Martin Eig-ler). Dafür gab es eine Nominierung als bester Schauspieler für den Deutschen Fernsehpreis. Es folgten der mehrteilige Thriller „Zodiac“ (Regie Andreas Pro-haska) und „Zeit zu leben“ von Matti Geschonnek.2007 wurde Friedrich von Thun mit dem Bayerischen Fernsehpreis als bester Schauspieler geehrt.2008 entstand eine neue Reihe im ZDF: „Dell & Richthofen“, in der Friedrich von Thun, als Staatsanwalt im Ruhe-stand, die Ganoven, die er in seiner aktiven Zeit nicht überführen konnte, mit Hilfe eines Trickbetrügers (Chris-toph Orth) zur Strecke bringt und so der Gerechtigkeit nachhilft … ☰

Friedrich von Thun

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Richard van Schoor, einer der herausra-gendsten Pianisten Südafrikas, debütier-te bereits während seiner Studienzeit mit dem Cape Town Symphonie 0rchester und Tschaikowskys b-Moll-Klavierkonzert. An der Universität von Kapstadt, wo er seine Studien unter Professor Laura Searle fortsetzte,

schloss er mit dem akademischen Grad eines „Bachelor of Music“ ab. 1998 promovierte er zum „Master of Music“, u. a. mit einer publizierten Dissertation über Alte Musik und den Basso con-tinuo. Er ist außerdem Inhaber eines Lizentiats sowie eines „Fellowship“ des Trinity College of Music in London.Während seiner Studienzeit erhielt Richard van Schoor viele Auszeichnun-gen, Preise bei Klavierwettbewerben und Stipendien, u. a. das Ernest-Oppen-heimer-Stipendium für ein Auslandsstu-dium, woraufhin er seine Ausbildung von 1988 bis 1991 in Florenz bei Orazio Frugoni fortsetzte. So wirkte er auch bei den Sommerfestspielen in Florenz und Arezzo mit und nahm Klavierkon-

zerte und Soloklavierabende für den italienischen und südafrikanischen Rundfunk auf.

Von 1991 bis 1996 hatte Richard van Schoor seinen Wohnsitz in der Schweiz, wo er seine künstlerische Arbeit bei Esther Yellin am Heinrich-Neuhaus-Ins-titut in Zürich fortsetzte. 1993 spielte er das Klavierkonzert von Alfred Schnittke in Anwesenheit des Komponisten mit dem Luzerner Symphonieorchester als Beitrag zu den internationalen Musik-festwochen Luzern. Die Presse feierte seine Interpretation als „hervorragend, voller Dynamik und Einfühlungsver-mögen“ (Neue Züricher Zeitung) und

äußerte sich ähnlich enthusiastisch über seine Darbietung von Klavierkonzerten von Bach, Mozart, Haydn, Beethoven, Chopin, Mendelssohn, Brahms, Franck, Prokofjew, Grieg, Martin, Gershwin und Rachmaninoff. Richard van Schoor ist in Deutschland u. a. in der Musikhalle Hamburg, der Alten Oper Frankfurt, der Tonhalle Düsseldorf, dem Prinzregen-tentheater München und der Philharmo-nie am Gasteig München aufgetreten sowie bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, Herrenchiemsee, Wieck am Darß, Plassenburg, Rheingau und den Elblandfestspielen Wittenberge.Außer regelmäßigen Auftritten als Kam-mermusiker und Liedbegleiter gestaltete Richard van Schoor auch musikalisch-literarische Abende zusammen mit namhaften Schauspielerinnen wie Senta Berger, Hanna Schygulla und Christine Neubauer sowie mit Thomas Holtzmann und Friedrich von Thun.Als Komponist hat Richard van Schoor Werke für Kammerorchester, symphoni-sche Werke, Werke für Vokalensembles, Klaviertrios, Lieder und Werke für Solo-Instrumente geschrieben. Drei Werke für Orgel, Violine und Violoncello wur-den im Rahmen einer Sendung des Bay-erischen Fernsehens 2003 uraufgeführt. Teile seines symphonischen Werkes „Christmas Symphonia“ für Orchester, Chor und Solisten wurden 2003 auf CD aufgenommen, die Uraufführung des gesamten Werkes fand im Dezember 2004 in der Heilig-Geist-Kirche, Mün-chen, statt. Zu seinen neuesten Kom-positionen gehören eine Vaterunser-Vertonung für elf Stimmen, eine Messe mit Texten von Dietrich Bonhoeffer für Streichorchester, Chor und Tenor als Auftragskomposition von „The St. Paul‘s Trust“, London, zum Gedenken an Bonhoeffers 100. Geburtstag (UA in London am 5.2.2006) sowie ein Konzert für Orchester und Klarinette, das 2007 fertig gestellt wurde.☰

Richard van Schoor

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Martina Gedeck

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Eine verhängnisvolle Affäre Eine literarische Fantasie mit Klaviermusik vonSchumann, Schubert und Brahms.

28.02.2010 20:00 Martina Gedeck - Sebastian Knauer Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen

Die Collage aus Musik und Text führt von Schumanns letzter Lebensphase in der Endenicher Nervenheilanstalt zurück in seine unruhigen Jugendjahre, die nicht nur von leidenschaftlicher Begeisterung für Musik und Literatur geprägt waren,

der“ las. Seinem Arzt in Endenich berichtete er gut zwanzig Jahre später, dass er sich während dieses Verhältnisses mit Syphilis angesteckt habe, was den Mediziner in der Diagnose bestärkte, dass sein Patient an fortschreitender Paralyse als Spätfolge einer Infektion leide. Dargestellt wird die Geschich-te der „verhängnisvollen Affäre“ anhand von Zitaten aus

Tagebüchern, Briefen, Krankenakten und sonstigen Zeitdokumenten, die zu einer Art Augenzeugenbericht der Schrift-stellerin Gisela von Arnim, einer engen Bekannten des Geigers und Brahms-Freundes Joseph Joachim, zusammen-gestellt sind. Als junge Frau hat sie Schumann im Frühjahr 1855 zusammen mit ihrer berühmten Mutter Bettina in Endenich besucht und miterlebt, wie sich der Komponist überraschend klar und ohne Anzeichen von Verwirrung an viele Stationen seines Lebens erinnerte.Im Zentrum des als Rahmenerzählung angelegten Textes stehen Schumanns

sondern auch von übermäßigem Alkoholkonsum und zahl-reichen Liebschaften. Vor seiner Ehe mit Clara Wieck war er über mehrere Jahre in Leipzig mit der Kellnerin eines Kaffeehauses liiert, die ebenso wie er selbst für die Gedich-te des jungen Heinrich Heine schwärmte und mit ihm in gemeinsamen Liebesnächten oft in dem „Buch der Lie-

Robert Schumann und ein Mädchen wie aus dem Buch der Lieder

Uraufführung

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28.02.2010 20:00 Martina Gedeck - Sebastian Knauer

Von 1991 an lebte Martina Gedeck in Berlin mit dem 24 Jahre älteren Schau-spieler Ulrich Wildgruber bis zu seinem Tod zusammen. Seit 2005 ist Martina Gedeck die Lebensgefährtin des Filmre-gisseurs Markus Imboden (* 1955).

Martina Gedeck erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den „Blau-en Panther“ (1995), den Bundesfilm-preis (1997), den Adolf-Grimme-Preis (1998/2002), den Bayerischen Filmpreis (1995/2000), den Deutschen Filmpreis (2002), die „Goldene Kamera“ (2003), den Deutschen Fernsehpreis (2004). 2007 wurde ihr der Bayerische Verdienst-orden verliehen.In Bernd Eichingers Film „Der Baader Meinhof Komplex“, der im Herbst 2008 ins Kino kam, spielt Martina Gedeck die Rolle von Ulrike Meinhof. ☰

Martina Gedeck

Martina Gedeck wurde am 14.09.1961 in München als älteste von drei Töch-tern des Großhandelskaufmanns Karl-Heinz Gedeck und dessen Ehefrau Helga geboren. Sie wuchs in Landshut auf, bis die Familie 1971 nach Berlin zog. Nach dem Abitur an der Schadow-Oberschule in Berlin-Zehlendorf (1981) und einem Jahr in den USA begann Martina Gedeck an der Freien Universi-tät ein Germanistikstudium, wechselte aber 1982 zum Max-Reinhardt-Seminar an der Berliner Hochschule der Künste und studierte bis 1986 Schauspiel.

Zuerst trat Martina Gedeck als Thea-terschauspielerin auf, dann machte sie sich einen Namen in Fernsehprodukti-onen und entwickelte sich zu einer der bedeutendsten deutschen Filmschau-spielerinnen ihrer Zeit.

Hinwendung zur Musik nach Abbruch seines Jura-Studiums und seine Anfän-ge als zunächst auf das Klavier konzen-trierter Komponist.Der ihn tief bestürzende frühe Tod Franz Schuberts spielt ebenso eine Rol-le wie die persönliche Bekanntschaft mit Heine und seine publizistische Tätigkeit in der „Neuen Zeitschrift für Musik“. Den musikalischen Mittel-

punkt bilden Klavierwerke von Robert Schumann. Daneben stehen Stücke des von ihm bewunderten und verehrten Franz Schubert sowie Kompositionen von Johannes Brahms, dessen geniale Bega-bung Schumann kurz vor der Einlieferung in die Nervenheilanstalt im letzten Arti-kel für seine ehemalige Zeitschrift unter der Überschrift „Neue Bahnen“ empha-tisch gewürdigt hat. ☰

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Sebastian Knauer, geboren 1971 in Hamburg, studierte als Stipendiat der Oscar und Vera Ritter Stiftung und der Berenberg Bank Hamburg bei Gernot Kahl, Karl-Heinz Kämmerling und Phi-lippe Entremont. Weiterhin bekam er Unterricht bei Christoph Eschenbach, András Schiff, Alexis Weissenberg und György Sandor.

Sein Konzertdebüt gab er 1984 in der Laeiszhalle Hamburg. Wenig später folgte sein internationales Debüt in Venedig im Rahmen der „Europäischen Konzerte“ der RAI. Seither führten ihn Konzerttourneen durch ganz Europa, die USA, Südamerika und Asien. Er spielte in berühmten Konzertsälen, wie dem Gewandhaus Leipzig, der Berliner, Kölner und Münchner Philharmonie, der Alten Oper Frankfurt, dem Concert-gebouw Amsterdam, der Wigmore Hall London, dem Théatre Champs-Elysées Paris, dem Wiener Konzerthaus und Musikvereinssaal, dem KKL Luzern, der Tonhalle Zürich, dem Auditori Bar-celona, dem Sala Verdi Milano, der La Fenice Venedig, der Philharmonic Hall Warschau, dem Lincoln Center und Metropolitan Museum of Art New York, dem Herbst Theater San Francisco, dem Téatro Municipal in São Paulo und Rio de Janeiro, der Oriental Concert Hall

Shanghai, der Forbidden City Concert Hall Peking, der Toppan Hall Tokio und dem Performing Arts Center Hong Kong.

Sebastian Knauer spielte mit den Diri-genten Sir Roger Norrington, Fabio Lui-si, Neeme Järvi, Vladimir Fedosseyew, Ingo Metzmacher, Jaap van Zweden, Philippe Entremont, Eiji Oue, John Axelrod, Thomas Hengelbrock, Pablo Gonzales, François Xavier Roth und Gerd Albrecht. Mit Philippe Entremont konzertiert er außerdem regelmäßig an zwei Klavieren, wie in Tel Aviv mit dem Israel Chamber Orchestra und den Doppelkonzerten von Mendelssohn und Mozart.

Als Solist spielt er u. a. mit der Dresd-ner Staatskapelle, dem NDR Sinfonie-orchester und der Radiophilharmo-nie, der Philharmonie Hamburg, den Bamberger Symphonikern, dem SWF Baden-Baden, der Staatsphilharmonie Ludwigshafen, mit Concerto Köln, der Sinfonia Varsovia, den London Mozart Players, der Camerata Salzburg, mit dem Wiener, Basler, Kölner und dem Niederländischen Kammerorchester, Radio Kamer Filharmonie Holland, den Pomeriggi Musicali Milano, dem Luzer-ner Sinfonieorchester, der Warsaw Phil-

Sebastian Knauer

Sebastian Knauer

28.02.2010 20:00 Martina Gedeck - Sebastian Knauer

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harmonic Orchestra, dem Orchèstre Les Siècles, der Real Filharmonia de Galicia, der New York City Opera, der Palm Beach Symphony, der Qatar Philharmonic und dem Shanghai Philharmonic Orchestra. Zwischen 1999 und 2002 spielte und lei-tete er sämtliche 27 Mozart-Klavierkonzerte in einem eigens für ihn organisierten Konzertzyklus in Hamburg.

Er war zu Gast bei bedeutenden Festivals, wie dem Rheingau Musik Festival, dem Klavierfestival Ruhr, dem Schleswig Holstein Musik Festival, den Festspiele Mecklenburg, dem MDR Musiksommer, dem Beethoven Fest Bonn, den Festspie-len Baden-Baden, dem Bremen Musikfest, in Bad Kissingen, in Wien, beim John Adams Festival/BBC London, in Bath, dem Festival de Colmar, dem Festival Berlioz, dem Dubrovnik Festival, dem Menuhin Festival Gstaad, in Vevey/Montreux, beim Byblos Festival Libanon, dem Festival Emilia Romagna Italien, dem Lincoln Cen-ter Festival NY, dem Ravinia Festival (USA), in Interlochen (USA), beim Savannah Festival (USA), in El Paso (USA), in Santo Domingo (Dom.Rep.) und beim Shanghai Arts Festival.2004 erfolgte sein Debüt bei den Salzburger Festspielen. Am 03.10.2002 spielte er in Berlin für Bill Clinton, den 42. Präsidenten der USA.

Mit seinem Duo-Partner Daniel Hope bereist Sebastian Knauer die ganze Welt und arbeitete außerdem in zahlreichen Projekten mit Künstlern wie u. a. Hermann Prey, Olaf Bär, Alban Gerhardt, dem Aron Quartett Wien, dem Philharmonia Quartett Berlin (Berliner Philharmoniker), dem Hamburger Ballett und John Neumeier sowie dem Schlagzeuger von „The Police“, Stewart Copeland. Mit den Schauspielern Klaus Maria Brandauer, Hannelore Elsner, Martina Gedeck und Gudrun Landgre-be konzertiert er regelmäßig mit den von ihm selbst geschaffenen „Wort trifft Musik“-Programmen.

Seine Diskographie umfasst Einspielungen für Berlin Classics, Warner Classics, Deutsche Grammophon, Naxos und Glissando mit Werken von Beethoven, Mozart, Haydn, Schubert, Chopin, Barber, Bernstein, Copland und Gershwin.

Die CD „East meets West“, die er zusammen mit Daniel Hope eingespielt hat, (Warner Classics) bekam 2005 eine Grammy-Nominierung und den Klassik Echo. Die CD mit der Weltersteinspielung von Schuberts „Sonate Oubliée“ bei Berlin Classics wurde als „meisterhaft und ein Wunder von großer Eleganz“ gefeiert. Seine neueste CD „Pure Mendelssohn“ bekam vom Gramophone Magazine den „Editor’s choice“!☰

28.02.2010 20:00 Martina Gedeck - Sebastian Knauer

Orpheo Konzertreihe 07.03.2010 | 11.04.2010 | 02.05.2010 | 06.06.2010

Amadèo Kammermusikfestival22.06.2010 – 01.08.2010

Euriade Kultur- und WissenschaftsfestivalOKTOBER – NOVEMBER 2010

www.euriade.net | [email protected]

EURIADE 2010Epiphaneia

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„Geliebte Clara“, so heißt der Kinofilm über das Leben des Musiker- und Komponistenpaares Robert und Clara Schu-mann. Die Schauspielerin Martina Gedeck verkörpert darin Clara Schumann (1819–1896). Im Mittelpunkt stehen die Lebens- und Liebesbeziehungen der Schumanns und des Komponisten Johannes Brahms.

Martina Gedeck trat damit in die Fußstapfen der Hollywood-legende Katharine Hepburn, die Clara Schumann bereits 1947 in „Song of Love“ spielte. An Martina Gedecks Seite Pascal Greggory als Robert Schumann (1810–1856).In der Klangbrücke des Alten Kurhauses wird am 27.02.2010 zum Film eine Einführung zum Leben der Schumanns durch-geführt.

Die Rezitation „Eine verhängnisvolle Affäre: Robert Schu-mann und ein Mädchen wie aus dem Buch der Lieder“ mit Martina Gedeck und Sebastian Knauer am Piano wird am 28. 02.2010 um 20:00 Uhr auf der Bühne im Ballsaal, im Rah-men der Reihe „Wort trifft Musik“, gezeigt. ☰

Einführung und Kinofilm

27.02.2010 20:00 Martina Gedeck

„Geliebte Clara“

Martina Gedeck in „Geliebte Clara“

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Corinna Harfouch

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04.09.2010 20:00 Corinna Harfouch - Hideyo Harada

mit dieser altbekannten Floskel endet wohl keines der wunderbaren Mär-chen von Hans Christian Andersen. Zwar träumte sich ihr Autor mit seinen Geschichten lange vor seinem Durch-bruch selbst in ein besseres Leben, aber heraus kam die Wirklichkeit. Wie schwer es ist, ein Mensch zu sein, mit allen Leidenschaften, Sorgen, Zweifeln, aber auch mit Gefühlen, Zuneigung, Liebe, das ist das große Thema des bedeutenden dänischen Dichters. Ein gutes Stück seiner eigenen Biografie, seiner Sehnsüchte und Träume, steckt so in den Märchen, die fast jedes kleine Kind kennt und die viele „große Kinder“ begeistern. Hans Christian Andersen und Edvard Grieg verbindet weit mehr,

nd wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, U

Traumgesicht

als dass sie zwei der prominentesten kulturellen Stellvertreter Skandinaviens sind. Beide waren eng befreundet und gründeten 1864 in Kopenhagen gemein-sam eine Konzertgesellschaft zur Pflege neuer skandinavischer Musik. Grieg be-wunderte die Musikalität von Andersens Lyrik und vertonte eine ganze Reihe von dessen Gedichten. Der Weg ist also nicht weit von Griegs pianistischen Kleinoden der „Lyrischen Stücke“ zu Andersens zauberhaft anrührendem Märchen vom glücklichen Unglück der „kleinen Meerjungfrau“. In ihrem Programm „Traumgesicht“ führen die Schauspie-lerin Corinna Harfouch und die Pianistin Hideyo Harada die beiden Freunde Grieg und Andersen zusammen. ☰

Corinna Harfouch liest „Die kleine Meerjungfrau“,begleitet von Hideyo Harada am Flügel

Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen

PROGRAMM

Hans Christian Andersen (1805–1875)„Die kleine Meerjungfrau“ (1837)

im Wechsel mit

Edvard Grieg (1843–1907)„Lyrische Stücke“ für Klavier (1867–1901)

1 Berceuse op. 38 Nr. 1 2 Traumgesicht op. 62 Nr. 5 3 Norwegisch op. 12 Nr. 6 4 Zu deinen Füßen op. 68 Nr. 3 5 An den Frühling op. 43 Nr. 6 6 Geheimnis op. 57 Nr. 4 7 Zug der Trolle op. 54 Nr. 3 8 Abend im Hochgebirge op. 68 Nr. 4 9 Schmetterling op. 43 Nr. 1 10 Notturno op. 54 Nr. 4 11 Entschwundene Tage op. 57 Nr. 1 12 Melodie op. 38 Nr. 3

Corinna Harfouch, RezitationHideyo Harada, Klavier

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Corinna Harfouch

Corinna Harfouch zählt zu den bekann-testen deutschen Charakter-Darstelle-rinnen in Film, Fernsehen und Theater. Nachhaltig und überzeugend verkör-pert sie die Extreme der menschlichen Existenz. Ihre Darstellung gerät immer wieder auch zur Gratwanderung zwi-schen den Abgründen des Lebens.

Corinna Harfouch wurde in Suhl gebo-ren. 1978 begann sie ihr Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin. 1983 spielte sie in Hei-ner Müllers Inszenierung von Macbeth die Lady Macbeth an der Volksbühne Berlin und wurde noch im selben Jahr am Berliner Ensemble engagiert. Dort spielte sie u. a. das Gretchen in Goe-thes Urfaust sowie die Polly in Brechts Dreigroschenoper. Im Deutschen The-ater trat Corinna Harfouch u. a. in Shakespeares Ein Sommernachtstraum, Goethes Stella, Tschechows Die Möwe, Edward Albees Wer hat Angst vor Virgi-nia Woolf und Yasmina Rezas Im Schlit-ten Arthur Schopenhauers auf. Für ihre Theaterarbeit wurde Corinna Harfouch mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie erhielt u.a. für ihre Rolle als General Harras in Frank Castorfs Inszenierung von Des Teufels General 1997 den Ger-trud-Eysoldt-Ring und wurde als Schau-spielerin des Jahres gekürt.

Seit Beginn ihrer Karriere arbeitet Corinna Harfouch auch für Film und Fernsehen. Durch ihre Rollen in Filmen wie Joseph Vilsmaiers Charlie & Louise (1993), Margarethe von Trottas Das Ver-sprechen (1993) oder Bernd Eichingers Regiedebüt Der große Bagarozy (1998) ist sie einem großen Publikum bekannt. 2000 spielte sie die Titelrolle in Hark Bohms Fernsehdrama Vera Brühne. In Oliver Hirschbiegels Der Untergang, der für den Oscar als bester fremdsprachiger Film 2005 nominiert wurde, ist Corinna Harfouch als Magda Goebbels neben Bruno Ganz als Hitler und Ulrich Matthes als Joseph Goebbels zu sehen.

Die vielfach ausgezeichnete Schauspie-lerin ist u. a. Adolf-Grimme-Preisträge-rin, bekam den Bayerischen und den Deutschen Filmpreis sowie die Goldene Kamera als beste deutsche Schauspiele-rin. ☰

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Hideyo Harada

Eine Künstlerin mit „Gespür für See-lenzustände“, deren Spiel „ein klang-ästhetisches Erlebnis höchster Güte“ ist, nannte die Süddeutsche Zeitung die Pianistin Hideyo Harada.

Die gebürtige Japanerin studierte zunächst in Tokio, bevor sie ihre Stu-dien in Stuttgart, Wien und Moskau fortsetzte. Hideyo Harada gewann u. a. den Concours International d’Exécution Musicale 1984 in Genf sowie 1991 den 1. Preis beim Internationalen Schubert-Wettbewerb in Dortmund. 1993 war sie Preisträgerin beim Internationalen Rach-maninow-Wettbewerb in Moskau.

Seitdem gastierte Hideyo Harada u. a. beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Braunschweig Classix Festival, dem Rheingau Musik Festival, den Ludwigs-burger Schlossfestspielen, dem Festival International des Jeunes Solistes in Anti-bes, dem Yokohama International Piano Festival, dem Festival Prague Proms und dem Grand Piano Festival in Amsterdam. Weitere wichtige Stationen ihrer Karriere waren das Moskauer Tschaikowsky Kon-

servatorium, der Wiener Musikverein, das Berliner Konzerthaus, das Gewand-haus Leipzig, die Alte Oper Frankfurt, die Stuttgarter Liederhalle, die Genfer Victoria Hall, das Prager Rudolfinum oder die Suntory Hall Tokio.

Bei namhaften Orchestern wie etwa dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Czech National Symphony Orches-tra, der Filarmonica George Enescu Bukarest, dem Polish National Radio Symphony Orchestra, dem Russian State Symphony Orchestra, dem Seoul Philharmonic Orchestra oder dem NHK Symphony Orchestra ist die Künstlerin ein gern gesehener Gast. Im Rahmen von Kammermusikabenden arbeitet Hideyo Harada u. a. mit dem Borodin Quartett, dem Geiger Mikhail Simonyan, den Cellisten Truls Mørk und Jens Peter Maintz oder dem Bariton Roman Trekel. Neben Aufnahmen bei wichtigen inter-nationalen Rundfunk- und Fernsehan-stalten liegen mehrere Einspielungen der Pianistin mit Werken von Schubert,

Chopin, Tschaikowsky, Skrjabin, Rach-maninow, Samuel Feinberg und Michio Mamiya vor. Ihre CD mit Werken von Grieg wurde mit dem Supersonic Award

ausgezeichnet. Für Ihre 2008 erschie-nene Aufnahme mit Werken von Tschai-kowsky und Rachmaninow erhielt sie den „Gramophone recommends“. ☰

Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen04.09.2010 20:00 Corinna Harfouch - Hideyo Harada

Hideyo Harada

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Senta Berger

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„Wiener Melange“ Senta Berger liest Texte von Alfred Polgar,musikalisch umrahmt vom Klenze-Duo

Wiener Kaffeehausmusik und Texte von Alfred Polgar bilden eine wunderbare Mischung.

Ganz besonders, wenn die Texte von Senta Berger vorgetragen werden: in ihrer unvergleichlich einfühlsamen Art und mit ihrem Wiener Charme.

Senta Berger hat mit ihrer Text-auswahl einen literarischen Schatz gehoben.

Bestehend u.a. aus dem zu Unrecht fast vergessenen Werk des Wiener Feuilletonis-ten und Kritikers Alfred Polgar (17.10.1873–24.04.1955), einem Klassiker der charmanten Ironie und Meister der prägnanten Kurzform.

Der Abend „Wiener Melange“ präsentiert Texte geprägt von feinstem Witz und höchster poetischer Intelligenz. Die Texte beinhalten Beschreibungen der allzu menschlichen Grauzone zwischen Eifersucht und Liebe – zwischen Wahrheit und Betrug.

Marcel Reich-Ranicki sagt über Alfred Polgar: „Man müsste so schreiben können wie Alfred Polgar, um zu beschreiben, wie er schrieb.“

Das Flair dieses Abends ist es, den Aufführungsort in einen „Wiener Musentempel“ zu verwandeln – dies geschieht auch durch die musikalische Besetzung des „Klenze-Duos“. Johannes Zahlten und David Frühwirth verstehen es trefflich, die Stimmung der Wiener Kaf-feehausmusik mit dem Klang lebendig werden zu lassen.

Die Wiener Melange – ein Abend, welcher ein reiches Bou-quet von exquisiter Virtuosität und musikalischem Charme ent-faltet, mit einem Nachklang von vollendeter Eleganz.

Die Wiener Melange führt den Zuschauer durch eine litera-risch-musikalische Welt voller unerwarteter Beziehungen und Zusammenhänge: eine aufre-gende Reise für den erfahrenen Kenner wie für den enthusiasti-schen Neuling.

So werden anhand der humo-ristischen Texte u. a. von Alfred Polgar die ewig gleichen Mann-Frau-Beziehungen beleuchtet und ironisch-bissige, aber immer liebevolle Karikaturen zum Leben erweckt. Facetten-reich und mit vielen Zwischen-tönen vermischt sich bei Senta Berger persönlich Erlebtes mit Zitiertem, und die Rezitationen der ewig jungen und schönen Wienerin führen höchst authen-tisch durch die (Un-)Tiefen des Wiener Gemüts. ☰

PROGRAMM

Musik

Liebe und dennoch …

Unterhalte Dich gut …

Musik

Der Park wird hergerichtet …

Flocke

Musik

Motive

Sonnenklar

Musik

PAUSE

Handschuhe

Abschied vom Freunde

Musik

Tucholsky – 4 Gedichte

Musik

Ein Glas klingt

Musik

Ein Ehepaar erzählt einen Witz

Musik

MUSIK:

Josef Haydn Klaviertrio G-Dur Hob. XV: 25

Antonin Dvorák Humoreske

Peter Tschaikowsky Mélodie

Johann Strauß Annen-Polka

Emil Waldteufel Dolores-Walzer

J. P. E. Martini Plaisir d‘amour

Traditional Schwarze Augen

„Obwohl sie ja aus Büchern las, den ganzen Abend an einem kleinen Bist-ro-Tischchen saß und fast nur mit den Händen spielen konnte, schuf sie aus der Sprache und aus wenigen Gesten Charaktere, Situationen und kleine Dramen, die in ihrer treffsicheren Komik voller stupender Menschenkenntnis einem Loriot alle Ehre gemacht hätten.“ (Süddeutsche Zeitung)

15.10.2010 20:00 Senta Berger - Klenze-Duo Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen

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15.10.2010 Senta Berger - Klenze-Duo

Geboren in Wien als Tochter des „Wiener-Lieder“-Komponisten Josef Berger. Nach einer Tanzausbildung an der Akademie für Darstellende Kunst in Wien wechselte sie 1957 an das Max-Reinhardt-Seminar in Wien, um Schauspiel zu studieren. Nach einjähri-ger Ausbildung wird sie an das Theater in der Josefstadt in Wien engagiert. Nach ersten Rollen in österreichischen Filmen (u. a. „Die unschuldige Stunde“ von Willy Forst) und deutschen Filmen (u. a. „Der brave Soldat Schwejk“ mit Heinz Rühmann, „Das Wunder des Malachias“ von Bernhard Wicki) folgen erste Aufgaben in amerikanischen Fil-men (wie u. a. „The Secret Ways“ mit Richard Widmark, „Die Sieger“ von Carl Foreman), in denen Senta Berger positive Aufmerksamkeit bei Fachpres-se sowie Publikum erregt.Der internationale Durchbruch gelang ihr in „Es muss nicht immer Kaviar sein“ von Johannes Mario Simmel mit O. W. Fischer (1961).Senta Berger wird 1963 nach Amerika engagiert und beginnt an der Seite berühmter Partner wie Charlton Hes-ton, Kirk Douglas, Yul Brunner, John Forsythe und Klaus Kinski in Produkti-onen mit großem Erfolg Hauptrollen zu spielen.In den für die Erneuerung des deut-schen Films wichtigen Jahren arbeitet Senta Berger mit Volker Schlöndorff (1971), Wim Wenders (1972) und Michael Verhoeven (1970, 1975).1966 heiratet sie Michael Verhoeven (Filmregisseur und Produzent). Ein Jahr später produzieren sie ihren ersten gemeinsamen Kinofilm: „Paarungen“ mit Lilly Palmer und Paul Verhoeven. In den folgenden Jahren entstehen viele Kino- und Fernsehfilme wie die Reihe„Die schnelle Gerdi“ (mit Senta Berger in der Titelrolle), „Die Weiße Rose“

(Bundesfilmpreis 1982), „Das schreck-liche Mädchen“ (Silberner Bär der Berlinale 1991, Oscar-Nominierung 1991), „Mutters Courage“ (Bayerischer Filmpreis 1995, Bundesfilmpreis 1996, Hauptpreis des Filmfestivals in Jerusa-lem 1997).Von 1970 bis 1979 arbeitet Senta Ber-ger vorwiegend in Italien und wird mit Partnern wie Marcello Mastroianni, Nino Manfredi, Giuliano Gemma, Ugo Tognazzi und vielen anderen zum itali-enischen Publikumsliebling.In acht Salzburger Festspielsommern (1974–1982) verkörpert sie „Die Buhl-schaft“ im „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal, ihre Partner sind Curd Jürgens sowie Maximilian Schell. 1979 kehrt sie nach Wien zurück und arbei-tet u. a. unter der Regie von Rudolf Noelte am Wiener Burgtheater in „Tartuffe“ mit Klaus Maria Brandauer. In den folgenden Jahren spielt sie in Hamburg und Berlin Theater. Die Rück-kehr auf die Bühne bedeutet für Senta Berger das Wiederentdecken der deut-schen Sprache und der Gegenwarts-literatur. Hieraus entwickelten sich Rezitationsabende und Dichterlesun-gen, die ihr neue künstlerische Mög-lichkeiten eröffnen und ein neues Pub-likum erschließen.Senta Berger ist die Moderatorin der ZDF-Sendung „Klassisch – Stars zu Gast bei Senta Berger“, welche dreimal im Jahr ausgestrahlt wird.Die Münchner Philharmoniker sowie das Münchner Rundfunkorchester luden Senta Berger ein, die Odeons-platz-Open-Air-Konzerte am 02. und 03.07.2005 auf dem Münchner Ode-onsplatz (Kapazität je Konzert 3.500 Personen) zu moderieren. Im Zuge dieser Konzerte wurden 70 TV-Trailer in der ARD zwischen Mai und Juli 2005 ausgestrahlt.

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(Amsterdam), Großen Festspielhaus (Salzburg) und in der Wigmore Hall (London) trugen ihm bei der internatio-nalen Presse hohes Lob ein: „... he pro-ved the depth of his soloistic powers“ – The Strad; „… ein wahrhaftig phäno-menaler Geiger“ – Deutschland; „… ein phänomenaler Vollblutmusiker“ – Öster-reich; „… a refined performer with pro-found insight“ – The Strad. Er hatte bei den Salzburger Festspie-len 2004 ein sehr erfolgreiches Debüt-Recital und sein Debüt-Doppel-Album „Trails of Creativity“ wurde 2003 zur „Editor‘s Choice“ sowohl im Gramopho-ne Magazine als auch im Fono Forum.Unter anderem musizierte David Früh-wirth mit Jörg Widmann, Alfredo Perl, Claudio Bohórquez, Ivry Gitlis, Mirjiam Contzen, Lukas Hagen, Pinchas Zuker-man, Steven Isserlis, Ralph Kirshbaum und Silke Avenhaus. Als Interpret durch-forstet er die Musikliteratur mit großer Begeisterung nach unbekannten Wer-ken, um sie neben dem Standardreper-toire dem Hörer nahezubringen. Somit hat er zahlreiche Werke vor dem Verges-sen bewahrt. Er bekam außerdem 2004 in London den „Millenium Award“ für Lecture-Recitals an der Menuhin School of Music und an der Oxford University verliehen.

David Frühwirth ist mehrfacher Preisträ-ger bei nationalen und internationalen Wettbewerben und wurde zu Konzer-tauftritten bei bedeutenden Musik-Festivals eingeladen, wie z. B. Münchner Opern-Festspiele, Gstaad Music Festi-val, Frühlings-Festival Budapest, Diabel-li Sommer, Schleswig-Holstein, Richard-Strauss-Tage, Black Sea , Kuchmo und Ilona Feher Music Festival, und er spiel-te in den wichtigen Konzerthallen in Europa, Russland, den USA und Israel.

Radio- und Fernsehauftritte hatte er in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Ungarn und den USA.Die Orchester, mit denen er zusammen-arbeitete, sind u. a.: Mozarteum Orches-ter Salzburg, Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo, Wiener Kammerorches-ter, Janacek Philharmonic Orchestra, Nordwestdeutsche Philharmonie, Nürn-berger Philharmoniker, Neue Philhar-monie Westfalen, Schleswig-Holstein-Festival Orchester, Slowakische Staats-philharmonie, New York Symphonic Ensemble, Franz Liszt Kammerorchester, Bardi Symphony Orchestra (England), St. Cecilia Symphony Orchestra (Spani-en), Montreal Youth Symphony Orchest-ra unter Dirigenten wie Alexander Laza-rev, Hubert Soudant, Toshiyuki Kamioka, Johannes Wildner, Arthur Fagen, Kozu-hiro Koizumi, Philippe Auguin, Andrew Constantine, Theodor Guschlbauer und anderen.

David Frühwirth begann seine Aus-bildung bereits in jungen Jahren am Salzburger Mozarteum bei Paul Roczek, Jürgen Geise und dem legendären Vir-tuosen Ruggiero Ricci. 1990 setzte er sein Studium in Deutschland bei dem berühmten Pädagogen Zakhar Bron fort und erwarb, erst 20-jährig, das Ab-schlussdiplom. Für seine Postgraduate Diplomas wurde er von Pinchas Zuker-man eingeladen, um mit ihm und Patin-ca Kopec in New York zu studieren, und beendete sein Studium dort 1998 mit Auszeichnung. Er sammelte auch viel Kammermusikerfahrung mit Jaime Lare-do, Isidore Cohen (Beaux Arts Trio) und Walter Levin (LaSalle Quartett).David Frühwirth spielt auf der „Ex-Brüstlein“-Stradivari aus dem Jahre 1707, die ihm die Österreichische Natio-nalbank zur Verfügung gestellt hat. ☰

15.10.2010 20:00 Senta Berger - Klenze-Duo Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen

David Frühwirth (l.)Johannes Zahlten (r.)

Ihre musikalischen und tänzerischen Neigungen konnte Senta Berger in ver-schiedenen Fernsehshows einsetzen. Zum Beispiel in den USA mit Danny Kaye in der gleichnamigen „Danny Kaye Show“ und in „Wien nach Noten“, in der „Senta Berger Show“ sowie mit Bippo Baudo in der Fernsehshow „Can-zonissima“.Anknüpfend an ihren Auftritt als Sän-gerin in der Kultserie „Kir Royal“ von Helmut Dietl in der Rolle der „Mona“, entstand 1988 auch eine Langspielplat-teneinspielung unter dem Titel „Wir werden sehen…“, deren Liedtexte sie zusammen mit Elke Heidenreich geschrieben hat. ☰

Klenze-Duo

Johannes Zahlten – ViolaJohannes Zahlten (Viola) wurde 1963 in Kenzingen am Kaiserstuhl geboren. Schon in frühen Jahren wurde sein musikalisches Interesse durch seine Mutter Marilyn Hall, Opernsängerin, geweckt. 1981 studierte der Musiker in Weimar Violine. Es folgte ein Studium im Fach Bratsche in München. Er mach-te sich als freischaffender Solist und Kammermusiker mit der Unterstützung

einiger Komponisten, wie zum Beispiel H. Genzmer, P. J. Korn und M. Eberlein, einen Namen. Diese schrieben, inspi-riert durch sein Bratschenspiel, für ihn Kompositionen. In der Filmmusik sam-melte er wertvolle Erfahrungen, indem er mit vielen Größen dieses Genres, z. B. L. Bernstein, P. McCartney, J. Goldsmith und E. Morricone zusammenarbeiten durfte. Eine weitere Facette seines musikalischen Schaffens zeigt sich in der langjährigen Zusammenarbeit mit Peter Ludwig im Tango-Ensemble „Estrada monaco“. Solistisch trat er u. a. bei der Münchener Biennale und dem Usedomer Festival auf. Zahlrei-che Auftritte, z. B. bei den Münchner Opern-Festspielen, den Richard-Strauss-Tagen in Garmisch-Partenkirchen und beim Kissinger Sommer, belegt durch Rundfunk-Live-Mitschnitte, Schallplat-ten und CD-Produktionen, zeichnen sein kammermusikalisches Schaffen aus. Seit 1994 ist Johannes Zahlten Bratscher im Bayerischen Staatsorchester.

David Frühwirth – ViolineDer österreichische Geiger David Früh-wirth ist auf dem besten Wege, sich in der internationalen Musikszene einen Namen zu machen. Seine Konzertauf-tritte im Lincoln Centre (New York), Kon-zerthaus (Wien), Concertgebouw

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Roger Willemsen

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Das ultimative Maysical. Vorgetragen von Roger Willemsen mit einem pianistischen Streifzug durch die morgenländische und klassische Klaviermusik von den Schwestern Anna und Ines Walachowski.

Ein Schuss, ein Schrei – das Meiste von Karl May

Von Winnetou bis Kara Ben Nemsi Effendi, von den Kordille-ren bis ins Land der Skipetaren – der Sprachakrobat Roger Willemsen bringt uns Unvergessliches von Karl May reimwärts näher, illustriert von Michael Sowa. Was bleibt von all diesen Bildern, die Karl May in den Köpfen von Generationen hinter-ließ?

Eine exotisch kolorierte, irreale, ebenso fantastische wie rüh-rend ausgedachte Welt. Eine Atmosphäre, etwas poetisch Dichtes, das seit 150 Jahren seine Leserschaft bannt. Jeder hat seinen Karl May, aber Michael Sowa und Roger Willem-sen, so scheint es, haben denselben. 24 Bände Karl May zwi-schen zwei Buchdeckeln zu komprimieren – nichts Geringeres haben sich Sowa und Willemsen vorgenommen.

Mit sprachlichem Witz, manchmal spöt-tisch, aber immer mit viel Sympathie für die Helden Karl Mays, entführt Willem-sen seine Zuhörer weg vom häuslichen Lagerfeuer in das wilde Kurdistan und an den „Silbensee“. 24 gereimte Hel-denepen an einem Abend – ein Schatz, von dem die meisten Goldsucher nur träumen konnten und für die so man-cher Scheich ein Dutzend Kamele gege-ben hätte. Umrahmt wird Roger Willem-

sens „ultimatives Maysical“ von einem pianistischen Streifzug durch die mor-genländische und klassische Klaviermu-sik mit dem Klavierduo Anna und Ines Walachowski. Ein Karl-May-Abend für Groß und Klein, überaus fantasievoll, beeindruckend sorgfältig recherchiert und mit allem Drum und Dran: tragisch, komisch, philosophisch, grotesk, herz-zerreißend und – versprochen – am Ende gewinnt das Gute! ☰

PROGRAMM

Durch die Wüste (Roger Willemsen)Jean Françaix | Fillette lisant (Anna & Ines Walachowski)

In den Schluchten des BalkanStanislaw Moniuszko | Contretanz Nr. 6

Durch das Land der SkipetarenAntonin Dvorák | Silhouette op. 8 Nr. 2

Der SchutIgor Strawinsky | Walzer aus „Drei leichte Stücke“

Winnetou IGabriel Fauré | Le jardin de Dolly aus „Dolly” op. 56

Winnetou IIGeorges Bizet | Le bal aus „Jeux d’enfants“ op. 22

Winnetou IIIGeorges Bizet | Petit mari, petite femme! aus „Jeux d’enfants“ op. 22

PAUSE

In den CordillerenGabriel Fauré | Le Pas Espagnole aus „Dolly“ op. 56

Der Sohn des BärenjägersOttorino Respighi | Sizilianisches Jagdlied aus „Sei Piccoli Pezzi“

Die SklavenkarawaneLouis M. Gottschalk | Le bananier op. 5

Das Vermächtnis des InkaGabriel Fauré | Berceuse aus „Dolly“ op. 56

Der blau-rote MethusalemFrancis Poulenc | Rustique aus „Sonate für Klavier zu vier Händen“

WeihnachtJohann Nepomuk Hummel | Tempo di Valze aus „Nocturne, Thema und Variationen“ op. 99

12.11.2010 20:00 Roger Willemsen - Anna & Ines Walachowski Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen

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bei Wettbewerben in Deutschland, Polen und Italien.

Die beiden Schwestern verfügen über außerordentliche Musikalität und Büh-nenpräsenz. Ihr breites Repertoire reicht von Bach bis hin zu zeitgenössischer Musik. Sie beherrschen dabei sowohl das perfekt aufeinander abgestimmte Doppelspiel zu vier Händen an einem als auch an zwei Flügeln.

Anna und Ines Walachowski konzertie-ren regelmäßig in bedeutenden Musik-sälen wie der Berliner Philharmonie, dem Gewandhaus Leipzig, der Lieder-halle Stuttgart, dem Prinzregententhe-ater München, dem Stadtcasino Basel und dem KKL Luzern.Weitere Engagements führten sie zu renommierten Festivals wie dem Rhein-gau Musik Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Dresd-ner Musikfestspielen, dem MDR Musik-sommer, dem Europäischen Musikfest Stuttgart, den Europäischen Wochen Passau, den Niedersächsischen Musik-tagen, den Moselfestwochen, dem Fes-tival Begegnungen Chemnitz und dem Kultursommer Nordhessen.

Erfolgreiche Kooperationen mit nam-haften Autoren und Mediengrößen wie TV-Moderator Roger Willemsen oder Bundesminister a. D. Norbert Blüm und Schauspieler Rufus Beck erweitern das künstlerische Spektrum des Duos, des-sen musikalische Interpretation rezitier-te Literatur in ein fesselndes Hörerlebnis verwandelt.In TV-Sendungen wie der WDR-Kultur-reihe „WestArt“ sowie von Rundfunk-sendern wie BBC London oder Radio France Paris werden ihre Aufnahmen deutschland- und weltweit übertra-gen. Im Sommer 2003 entstand in einer WDR-Produktion für ARTE das Filmport-rät „Klavier-Doppel“.Die Diskographie von Anna und Ines Walachowski umfasst neun CDs mit Werken von Mozart und Brahms bis hin zu Rachmaninoff, Ravel und Gershwin. Im Herbst 2003 erschien Saint-Saëns‘ „Karneval der Tiere“ mit Roger Wil-lemsen, 2005 folgte bei „Kein & Aber“ als weiteres Highlight des bewährten Teams die CD „Ein Schuss, ein Schrei – das Meiste von Karl May“.Die neueste CD mit Werken von G. Fauré, J. Brahms, P. Tschaikowski und S. Moniuszko erscheint im Frühjahr 2010 bei Oehmsclassics. ☰

Roger Willemsen

Roger Willemsen, 1955 in Bonn geboren, studierte Germanis-tik, Philosophie und Kunstgeschichte in Bonn, Florenz, Mün-chen und Wien. Nach Promotion und Lehrtätigkeit an der Uni-versität München arbeitete er drei Jahre in London als Über-setzer und Korrespondent für verschiedene Zeitungen und Rundfunkanstalten. 1991 wurde er vom Pay-TV-Sender „Pre-miere“ entdeckt. Mit der täglichen Interviewsendung „0137“ avancierte er zum Shootingstar unter den deutschen Fern-sehmoderatoren. 1993 übernahm er die Sendung „Willemsen – das Fernsehgespräch“ und wechselte ein Jahr später zum ZDF, wo er bis 1998 die Talkshow „Willemsens Woche“ mode-rierte. Derzeit ist er im SFDRS-„Literaturclub“ als Moderator zu sehen. Willemsen hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und als Produzent und Autor mehrere Dokumentarfilme gedreht. Für seine Fernseharbeit erhielt er mehrere Preise. ☰

Anna und Ines Walachowski stam-men aus Breslau in Polen. Hier erhielten sie mit vier bzw. sechs Jahren den ersten Klavierunter-richt. Später besuchten sie das Musikgymnasium für Hochbegabte in Breslau. Sie sind Absolventen der Musikhochschule Hannover und des Mozarteums Salzburg. Wesentliche musikalische Impulse erhielten sie u. a. durch Professor Karl-Heinz Kämmerling und Pro-fessor Alfons Kontarsky.Als Duo debütierten sie 1996 und errangen seither mehrere Preise

12.11.2010 20:00 Roger Willemsen - Anna & Ines Walachowski Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen

Anna und Ines Walachowski

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Lohmann-Hellenthal-Stiftung vertreten durch die

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Impressum

Herausgegeben vom Kulturservice des Kulturbetriebs der Stadt AachenIrit Tirtey

Mozartstraße 2–1052058 Aachen T. +49 241 432 49-20

Redaktion: Dieter HaubrichGestaltung: conceptwise.com

Altes Kurhaus AachenKurhausstraße 152062 AachenT. +49 2 41 40 14 204 oderT. +49 2 41 432 49-20 bis -24Eingang Ballsaal Komphausbadstraße 19

Immer aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter: www.altes-kurhaus-aachen.de .

Änderungen in Programm, Besetzung und Stückfolge sind vorbehalten.

VVK und Buchungsinformationen

- Servicestellen des Zeitungsverlags Aachen- Ticketshop in der Mayerschen Buchhandlung Buchkremerstr. 1 – 7, Aachen, T. 0241 4 77 70- Klenkes-Ticket im Kapuziner Karree, Kapuzinergraben 19, Aachen, T. 0241 5 15 77-43 [email protected]

- Tickets Online: www.reservix.de und www.altes-kurhaus-aachen.de

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