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Sonderausgabe zum 20-jährigen IGORA-Jubiläum Alurecycling – eine Schweizer Pionierleistung Schon zwanzig – und kein bisschen leise! Eine leere Aluverpackung ist ja für viele einfach nur eine leere Verpackung. Aber nicht so für die Schweizer Bevöl- kerung! Wir sehen darin wohl schon die nächste volle Aluverpackung. Oder wird am Ende vielleicht ein Motorblock, ein schneidi- ger Alukoffer oder gar ein legendärer Designerstuhl daraus? So oder so – wir sammeln auf weltmeisterli- chem Niveau. Die Zahlen können sich sehen lassen: Bereits gelangen stolze 9 von 10 Aludosen ins Recyc- ling. Bei den Schalen aus Aluminium sind es 80 Pro- zent, und bei den Tuben und Kaffeekapseln liegt die Sammelquote bei über der Hälfte. Dahinter steht ein Sammelnetz, das perfekt funktioniert. Das war ein echter Glücksfall für die Recyclingwirtschaft: Gegen Ende der Achtziger taten sich kluge Köpfe zusammen und entwickelten Ideen, wie sich das vom damaligen Bundesrat angedrohte Verbot der Aludose abwenden liesse. Daraus entstand die neuartige Idee des vorgezogenen Recyclingbeitrags, kurz VRB. Er sichert auch heute noch bei vielen wieder- verwertbaren Materialien die umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft und hohe Sammelquoten. Den Grundstein dazu setzte die IGORA-Genossen- schaft für Aluminium-Recycling. Seit 20 Jahren sorgt sie dafür, dass Alumi- niumsammeln ein Schweizer Volkssport ist und wir als Recycling-Muster- land dastehen. Dosen, Schalen, Tuben und Kaffeekapseln aus Aluminium sind unter die Obhut der IGORA-Sammelaktivitäten gestellt. news Die Zeitung für alle Sammlerinnen und Sammler von Aluverpackungen Herausgeberin: IGORA-Genossenschaft, Postfach, 8034 Zürich Tel. 044 387 50 10, Fax 044 387 50 11, [email protected], www.igora.ch Mai 2009 Sind 20 Jahre es wert, als Jubiläum gefeiert zu werden? Kommt drauf an, denke ich. Zwanzig an sich ist ja keine magische Zahl, obwohl sie für einige Menschen Bedeutung hatte und noch hat. Junge Männer müssen im 20.Lebensjahr zum Militär und Teenager werden erwachsen. Für sie beginnt das eigentliche Leben mit 20. Die IGORA ist nun auch 20 geworden, aber ihr intensives Leben begann schon 20 Jahre früher. Ich denke deshalb, dass es legitim ist, kurz Rückschau zu halten und sich zu erinnern, was denn so alles geschehen ist, wo wir Glück hatten und wo sich vielleicht Beharrlichkeit aus- zahlte. Interessante Begebenheiten, Geschichten und Meilen- steine sind in der News-Jubiläumsausgabe beschrieben. Es sind auch Statements wiedergegeben von Persönlichkeiten, die Mit- streiter der ersten Stunde waren, aber auch von Persönlichkei- ten, mit denen wir uns früher manchmal in den Haaren lagen. Heute bezeichnen sie alle das IGORA-Modell und die erziel- ten Leistungen als beispielhaft. Jubiläum zu feiern und sich auch über Spitzenleistungen freuen zu können, ist schon ein besonderes Gefühl, das die grosse IGORA-Fan-Gemeinde hoffentlich mit uns teilt. Es sind indessen nicht allein die kreativen Konzepte und die effiziente Organisation der IGORA, welche die Spitzenleistungen her- vorbrachten. Es brauchte auch Engagement und Kooperation unserer Mitglieder, Gastmitglieder, Auftraggeber, Partner aus der Aluindustrie, dem Altstoffhandel, aus Behörden und dem Städteverband. Es brauchte Zeit, sie alle zu überzeugen und schliesslich für eine gute Mitwirkung zu gewinnen. Vielleicht brauchte es diese 20 Jahre, um mit ihnen zusammen da zu sein, wo die IGORA heute steht. Besonders danken will ich den Mitarbeitenden der IGORA. Das kleine IGORA-Team erfüllt seine Aufgaben mit Einsatz und Freude, die sich auch darin ausdrücken, dass sehr wenige Wechsel zu verzeichnen sind. Markus Tavernier, Geschäftsführer von Anfang an, gebührt eine besondere Aner- kennung für die stetige Motivation des Teams, die Schaffung einer positiven Betriebsatmosphäre und die kompromisslose Verteidigung der Interessen der IGORA und ihrer Partner. Seine langjährgen und fundierten Kenntnisse der Besonder- heiten des Recyclinggeschäftes und seine gute Vernetzung kom- men allen Partnern zugute. Und die Zukunft? Es wird Veränderungen geben, die wir heute noch nicht abse- hen können, sei es bezüglich Materialien, Verpackungen oder gesetzlicher Vorschriften. Mit der uns eigenen Kreativität und Flexibilität sind wir zwar gut gerüstet für neue Herausforde- rungen, aber ich zähle auch darauf, dass unsere Freunde und Partner uns weiterhin ihr Wohlwollen bewahren auf dem Weg zur ultimativen Spitzenleistung: 100 % Alurecycling! Arno Bertozzi, Präsident Gedanken zum Jubiläum

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Igora News Mai 2009

Transcript of Mai 2009

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Sonderausgabezum 20-jährigenIGORA-Jubiläum

Alurecycling – eine Schweizer Pionierleistung

Schon zwanzig – undkein bisschen leise!

Eine leere Aluverpackung ist ja für vieleeinfach nur eine leere Verpackung.Aber nicht so für die Schweizer Bevöl-kerung! Wir sehen darin wohl schondie nächste volle Aluverpackung. Oder

wird am Ende vielleicht ein Motorblock, ein schneidi-ger Alukoffer oder gar ein legendärer Designerstuhl

daraus? So oder so – wir sammeln auf weltmeisterli-chem Niveau. Die Zahlen können sich sehen lassen:Bereits gelangen stolze 9 von 10 Aludosen ins Recyc-ling. Bei den Schalen aus Aluminium sind es 80 Pro-zent, und bei den Tuben und Kaffeekapseln liegt dieSammelquote bei über der Hälfte. Dahinter steht einSammelnetz, das perfekt funktioniert.

Das war ein echter Glücksfall für die Recyclingwirtschaft: Gegen Endeder Achtziger taten sich kluge Köpfe zusammen und entwickelten Ideen,wie sich das vom damaligen Bundesrat angedrohte Verbot der Aludoseabwenden liesse. Daraus entstand die neuartige Idee des vorgezogenenRecyclingbeitrags, kurz VRB. Er sichert auch heute noch bei vielen wieder-verwertbaren Materialien die umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft undhohe Sammelquoten. Den Grundstein dazu setzte die IGORA-Genossen-schaft für Aluminium-Recycling. Seit 20 Jahren sorgt sie dafür, dass Alumi-niumsammeln ein Schweizer Volkssport ist und wir als Recycling-Muster-land dastehen. Dosen, Schalen, Tuben und Kaffeekapseln aus Aluminiumsind unter die Obhut der IGORA-Sammelaktivitäten gestellt.

newsDie Zeitung für alle Sammlerinnen und Sammler von AluverpackungenHerausgeberin: IGORA-Genossenschaft, Postfach, 8034 Zürich

Tel. 044 387 50 10, Fax 044 387 50 11, [email protected], www.igora.ch Mai 2009

Sind 20 Jahre es wert, als Jubiläum gefeiertzu werden?

Kommt drauf an, denke ich. Zwanzig an sichist ja keine magische Zahl, obwohl sie füreinige Menschen Bedeutung hatte und noch

hat. Junge Männer müssen im 20.Lebensjahr zumMilitär undTeenager werden erwachsen. Für sie beginnt das eigentlicheLeben mit 20. Die IGORA ist nun auch 20 geworden, aber ihrintensives Leben begann schon 20 Jahre früher.

Ich denke deshalb, dass es legitim ist, kurz Rückschauzu halten und sich zu erinnern, was denn so alles geschehen ist,wo wir Glück hatten und wo sich vielleicht Beharrlichkeit aus-zahlte. Interessante Begebenheiten, Geschichten und Meilen-steine sind in der News-Jubiläumsausgabe beschrieben. Es sindauch Statements wiedergegeben von Persönlichkeiten, die Mit-streiter der ersten Stunde waren, aber auch von Persönlichkei-ten, mit denen wir uns früher manchmal in den Haaren lagen.Heute bezeichnen sie alle das IGORA-Modell und die erziel-ten Leistungen als beispielhaft.

Jubiläum zu feiern und sich auch über Spitzenleistungenfreuen zu können, ist schon ein besonderes Gefühl, das diegrosse IGORA-Fan-Gemeinde hoffentlich mit uns teilt. Es sindindessen nicht allein die kreativen Konzepte und die effizienteOrganisation der IGORA, welche die Spitzenleistungen her-vorbrachten. Es brauchte auch Engagement und Kooperationunserer Mitglieder, Gastmitglieder, Auftraggeber, Partner ausder Aluindustrie, dem Altstoffhandel, aus Behörden und demStädteverband. Es brauchte Zeit, sie alle zu überzeugen undschliesslich für eine gute Mitwirkung zu gewinnen. Vielleichtbrauchte es diese 20 Jahre, um mit ihnen zusammen da zusein, wo die IGORA heute steht.

Besonders danken will ich den Mitarbeitenden derIGORA. Das kleine IGORA-Team erfüllt seine Aufgaben mitEinsatz und Freude, die sich auch darin ausdrücken, dass sehrwenige Wechsel zu verzeichnen sind. Markus Tavernier,Geschäftsführer von Anfang an, gebührt eine besondere Aner-kennung für die stetige Motivation des Teams, die Schaffungeiner positiven Betriebsatmosphäre und die kompromissloseVerteidigung der Interessen der IGORA und ihrer Partner.Seine langjährgen und fundierten Kenntnisse der Besonder-heiten des Recyclinggeschäftes und seine gute Vernetzung kom-men allen Partnern zugute.

Und die Zukunft?

Es wird Veränderungen geben, die wir heute noch nicht abse-hen können, sei es bezüglich Materialien, Verpackungen odergesetzlicher Vorschriften. Mit der uns eigenen Kreativität undFlexibilität sind wir zwar gut gerüstet für neue Herausforde-rungen, aber ich zähle auch darauf, dass unsere Freunde undPartner uns weiterhin ihr Wohlwollen bewahren auf demWegzur ultimativen Spitzenleistung: 100 % Alurecycling!

Arno Bertozzi, Präsident

Gedanken zum Jubiläum

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Sammelcontainer, Sammelbehälter, Dosenpressen: Tausende davon warten inder ganzen Schweiz auf leere Aluverpackungen. Und das sogar auf 3650 MeternHöhe, nämlich in der höchstgelegenen Berghütte der Schweiz, der Mönchsjoch-hütte auf dem Jungfraujoch.

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Doch wie kam es eigentlich zu dieserRecycling-Volksbewegung? Drehen wirdie Uhr zurück in die späten Achtziger,

eine Zeit der grossen Umwälzungen. DieBerliner Mauer fiel und Menschen ausOst und West kamen sich ein ganzesStück näher. Überall in Europa herrschteAufbruchstimmung. Niedrige Arbeitslo-senquoten und steigende Löhne liessendie Kassen fröhlich klingeln.

Die zunehmende Mobilität, sei es inder Freizeit oder im Arbeitsalltag, ver-langte nach neuen Verpflegungsmög-lichkeiten für den Ausser-Haus-Konsum. Das kurbelte vor allem dieNachfrage nach Einwegverpackungenan. Die Aludose, die in den USA schonlängst Kultstatus erreicht hatte, entwi-ckelte sich auch bei uns zum Synonymfür Freizeitspass und Lebensfreude.

Das war den Konsumentenorganisa-tionen ein Dorn im Auge. Sie fordertenein Verbot der Aludose. Einzelne Detail-handelsunternehmen strichen sie sogaraus dem Sortiment. Die damals rechtbescheidene Recyclingquote von rund30 Prozent aller Dosen rief auch dieGesetzgeber auf den Plan. Innerhalbkurzer Zeit hatte das BUS (Bundesamtfür Umweltschutz) eine Verordnungentworfen, die ein Verbot der Getränke-dosen vorsah.

news

Keiner bleibt auf Alu sitzenDas landesweite Sam-meln von gebrauchtenAluverpackungen isteine logistische Mam-mutaufgabe. Für einenallein ist sie kaum zuschaffen, doch ge-

meinsam klappts wunderbar. Zusam-men mit Gemeinden, Städten, Abfall-verbänden, Sortierzentren und Recyc-lingwerken betreibt und unterhältIGORA ein feinmaschiges Netz an Sam-melstellen.

In ca. 2700 Schweizer Gemeindenund Städten stehen speziell gekenn-zeichnete Sammelcontainer für leereAluverpackungen. Und immer öfterwerden im gleichen Container auchStahlblechverpackungen gesammelt –der Ausflug zum Container lohnt sichalso gleich doppelt.

Und damit auch wirklich alle leerenAlu-Getränkedosen ihre letzte Ruhe vordem Recycling und der Wiedergeburtfinden, stehen schweizweit Tausendevon Dosenpressen und Sammelbehäl-tern an viel besuchten Orten: in Kanti-

nen, beim Schnellimbiss, vor dem Kon-zertsaal, an der Kinobar oder selbstin hochgelegenen SAC-Hütten. Alsodirekt überall dort, wo aus Dosengetrunken wird.

Ein Rappen mit grosser Wirkung

Im Verkaufspreis jeder einzelnen Alu-dose, jeder Tiernahrungsschale undjeder Tube Senf, Mayonnaise oderPüree steckt ein Rappen vorgezogenerRecyclingbeitrag (VRB). Mit diesemfreiwilligen Beitrag wird sichergestellt,dass IGORA alle ihre Aufgaben rundums Alusammeln bestens erfüllen kann.Der grösste Batzen stammt dabei vonden Abfüllern und Importeuren vonGetränkedosen. Weitere Beiträge erhältIGORA zudem von der Aluminium-industrie und von Nespresso. Aus denVRB werden die IGORA-Aktivitäten

Wie alles begann

rund ums Sammeln finanziert und denDosensammlern pro gesammeltes KiloAludosen 1 Franken und 30 RappenCash vergütet.

In der 20-jährigen IGORA-Geschichte reduzierte sich der VRB aufAludosen – der ursprünglich als Dosen-Fünfer das IGORA-Sammelsystem diri-gierte – kontinuierlich auf einen Rap-

pen. Gründe dazu gibt es etliche. Überdie Jahre konnte das Sammelsystem aufweitere Aluverpackungen ausgebautwerden. Parallel stieg der jährlicheDosenabsatz von anfänglich 110 Millio-nen auf heute ca. 450 Millionen Stück.Die Sammelmengen stiegen und stiegenund die logistischen Abläufe konntensukzessive vereinfacht werden.

«In den Achtzigernkam die grosse

Mobilität auf, derUnterwegskonsumnahm zu und Getränkein Aludosen warendamals das Kultproduktder gesellschaftlichenUmwälzung.»

Fritz Bärlocher, ehemals Marke-tingleiter von Coca-Cola Schweiz,heute Director of Cold Drink Stra-tegy, Coca-Cola Hellenic, Wien

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Kunst aus leeren Aluverpackungen hat dieIGORA-Geschichte seit den Anfängenbegleitet.

Geschichte 3Mai 2009

Das war eine enormeHerausforderung fürdie Getränke- und Alu-miniumindustrie! Derdamalige Geschäftslei-ter von Coca-ColaSchweiz und heutige

IGORA-Vorstandspräsident Arno Ber-tozzi machte sofort mobil. Er und seinMarketingleiter Fritz Bärlocher klopftenwie Wanderprediger bei allen Getränke-produzenten an. Ihr Ziel war, zusam-men mit der Aluminiumindustrie gegendieses drohende Markthemmnis anzu-treten.

Schon früh waren sich alle Beteilig-ten einig: ein Pfand auf Dosen bringtsnicht. Denn Erfahrungen aus dem Aus-land zeigten, dass sich Gebühren aufEinwegverpackungen langfristig nichtbewähren. Eine privatwirtschaftlicheLösung ohne Zwang musste her. Im Mai1987 wurde deshalb die Interessen-gemeinschaft für die Optimierung desRecyclings von Aluminium-Getränke-dosen gegründet. Ihre Kernaufgabe wares, den Dialog zwischen Staat undWirt-schaft zu fördern und die Sammelquo-ten von Alu-Getränkedosen zu erhöhen,um eine marktorientierte Umweltpolitikim Bereich des Alurecyclings zu erzielen.Aus dieser Interessengemeinschaft ging1989 die IGORA hervor.

In einer der vielen Sitzungen derIGORA-Schöpfer Arno Bertozzi, FritzBärlocher und Markus Tavernier – derdamalige und heutige Geschäftsführerder IGORA – wurde schliesslich derDosen-Fünfer geboren. Dahinter stand

die Idee, auf jede verkaufte Aludoseeinen vorgezogenen RecyclingbeitragVRB von 5 Rappen zu erheben. 1989akzeptierte der zuständige BundesratFlavio Cotti nach zähen Verhandlungenden Dosen-Fünfer als vorgezogenenRecyclingbeitrag und das IGORA-Sam-melkonzept als gangbaren Weg zur Ver-meidung des Verbotes von Getränke-dosen.

Im April 1990 kam es dann endlichzur offiziellen Einführung des Dosen-Fünfers. Erstaunlich schnell wurde ervom Detailhandel und von der Öffent-lichkeit akzeptiert. Damit und mit derUnterstützung der Aluminium- undGetränkeindustrie konnte IGORA ihreAktivitäten finanzieren. Zuerst galt es,eine flächendeckende Sammelinfra-struktur aufzubauen. Und den Dosen-sammlern 1 Franken 30 Rappen proKilo, das sogenannte «Cash for Cans»,zu vergüten. Bereits 1997 ergänzten dieIGORA-Glücks-Lose das Dosengeld:Pro 10 Kilo Aludosen erhalten Sammlerzusätzlich zum Bargeld ein Glücks-Losund können tolle Preise gewinnen.Waren zu Beginn nur ein paar wenigeLösli im Umlauf, beglücken heutebereits 45’000 Glücks-Lose begeisterteAlusammler mit tollen Preisen.

news

«Herr Bundesrat Cotti!Wir bringen Ihnen denTatbeweis!

Sie verzichten auf einAludosen-Pfand undIGORA garantiert Ihnendas Dosenrecycling pri-vatwirtschaftlich miteinem Dosen-Fünfer.»Dr. Paul Zbinden, alt Nationalratund IGORA-Gründungspräsident

Es klappt – sogar freiwillig

AUS DEM INHALTIGORA jubiliert Teil 1

5 Sammeln mit Plausch7 Auf Dosen folgen Schlag

auf Schlag: Schalen,Tuben, Kapseln

8 Koordinieren, vernetzen,ernten

9 Erfolgsgeschichte mitFortsetzung

10 IGORA heute

IGORA aktuell 2009 Teil 2

15 Preisverleihung Alu-Kreativ:19. September 2009

16 IGSU auf Vormarsch18 Neue Top-Sammler gesucht

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Bunt, stylish und jugendgerecht: Ein Beraterteam tourte mit dem Recycling-Info-Mobil quer durch die Schweiz und informierte Lehrer und Schüler über das Alurecycling.

Einfallsreich und witzig: Kampagnen auf Plakatwänden, in Zeitungen und Zeitschriften bringen die Alusammler immer wieder neu zum Schmunzeln.

4 Geschichte Mai 2009news

1990 regelte der Bun-desrat in Zusammen-arbeit mit dem Bun-desamt für Umwelt-schutz (BUS) dieVerwendung von Ge-tränkeverpackungen

aller Art. Aludosen hatten damals nochkeinen besonders guten Ruf. Die Sam-melquote lag gerade mal bei bescheide-nen 30 Prozent!

Mit der Einführung des IGORA-Sam-melkonzeptes änderte sich alles. In derSchweizer Alurecycling-Szene bliebnichts so wie früher. Schon im Jahrdarauf konnte die Aludose die gesetzli-chen Bestimmungen für höchstzuläs-sige Abfallmengen problemlos erfüllen.

Auch in Sachen Information setzteIGORA wichtige Zeichen. Es galt, dieGlaubwürdigkeit und Akzeptanz in der

Öffentlichkeit rasch herzustellen unddie Bevölkerung für das Recycling zugewinnen. Dafür liess sich IGORA eini-ges einfallen.

Ab 1991 ging zum Beispiel ein Recyc-ling-Beraterteam mit dem Recycling-Info-Mobil auf Tournee. Das auffälligeVehikel tourte durch die halbe Schweizund machte auf den SchulhausplätzenHalt. In der Schule unterrichtete dasBeraterteam Kinder und Jugendliche imUmgang mit allerlei Wiederverwertba-rem, insbesondere Aluminium. Parallelzu den fliegenden Klassenzimmern wur-den die regionalen Medien direkt beimInfo-Mobil zu Gesprächen eingeladen.Und da ging es manchmal ganz hitzig zuund her! Anfänglich waren die Medienvom Alurecycling nämlich gar nichtbegeistert. Sie stellten das ganze Systemund auch das Recycling infrage. So war

«Es war einzigartig,wie Industrie, Behör-den und Wirtschafts-verbände an einenTisch sassen und sichfür eine gemeinsameprivatwirtschaftlicheLösung einsetzten.»Markus Tavernier, Geschäftsführerder IGORA-Genossenschaft

Holpriger StartIGORA zu Beginn bissigen Angriffen vonMedienseite ausgesetzt. Doch IGORAliess sich nicht so einfach kleinkriegen,hielt durch und setzte ganz auf Offen-heit und Information: Sie lud Journalis-ten in Recycling- und Dosenwerke ein,pflegte Medienkontakte landauf undlandab, veröffentlichte Infos über ihreAktivitäten und Studien und, und, und.Eine Strategie, die damals ankam undauch heute noch wirkt.

1992 machte IGORA zudem erst-mals in einer nationalen Werbekampa-gne mit dem Plakatslogan «jede Dosezählt» und begleitenden Kino- undRadiospots auf das Dosensammelnaufmerksam. Noch heute geht IGORAdirekt auf die Menschen zu. So animie-ren markante, witzige und geistreicheSprüche auf Plakatwänden zum Alu-sammeln.

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Viel Betrieb an den Schweizer-Dosenpress-Meisterschaftenzum zehnten Jubiläumsjahr der IGORA.

Keine Party ohne Dosensammelnund IGORA.

Nicht nur für Zocker: LuckyCan, das Dosen-Sammelsystem der ersten IGORA-Stunde – so cool war Alusammeln noch nie.

Geschichte 5Mai 2009 news

Spiel und Spass sindwichtige Wegbegleitervon IGORA. Sammelndarf doch auchPlausch und Vergnü-gen sein! Und genaudas fördert IGORA mit

ihren Aktivitäten – immer wieder vonNeuem.

Alusammeln leicht gemachtNebst den vielen Dosenpressen undSammelbehältern für leere Aludosen,die IGORA an Tausenden von Ortenplatzierte, war das LuckyCan ein Sam-melsystem der ersten Stunde. EinDosengewinnspiel, das an Tankstellen,Kiosken und Shops für Aufsehen sorgte.Shell, Denner und viele weitere Detaillis-ten unterstützten das System in denAnfängen. Eine besondere Geschichteverbindet der heute 71-jährige GiorgioWiederkehr aus Tenero mit den Lucky-Cans. Er sah die Slot-Maschine reinzufällig in der damaligen Fernsehsen-dung «Nase vorn» von Frank Elstner, alssie dort ihr Erfinder René Wilhelm vonder Zürcher Egapro AG präsentierte.Für Wiederkehr war es Liebe auf denersten Blick. Er nahm Kontakt auf mitder Betreiberin, der Zürcher Firma Ega-pro AG, und konnte kurz darauf seineerste Maschine im Shopping Center inLosone installieren. Noch heute, 20Jahre später, betreibt und repariert deragile Tessiner ein gutes Dutzend Lucky-Cans, hauptsächlich auf Campingplät-zen, bei der Swiss Miniature, an Tank-stellen und eben im Shopping Center.Seine Liebe teilen übrigens viele Tessi-ner! Sie sammeln jährlich 200’000 Alu-dosen und gewinnen damit so ganznebenbei Kinobillette, Armbanduhren,Gutscheine und vieles mehr.

EventsIGORA ist immer dabei, wenn esirgendwo Dosen zu sammeln gibt. Dastut sie mit grossem Eifer an immer mehrVeranstaltungen aller Art. Pro Jahr sind

es mehrere Hundert. Seit 1990 begleitetIGORA auch den Genfer Autosalon.Clotilde Margueron – die gute Sammel-fee am Event – ist jeweils mit einem Stu-dententeam vor Ort besorgt, dass wirk-lich auch die allerletzte Aludose denWeg in die Dosenpresse findet. So kom-men jedes Jahr rund 2000 Kilo Aludo-sen zusammen. Eine grandiose Sache,legen doch die Sammelteams täglichüber 27 Kilometer kreuz und quer durchden schicken Autosalon zurück. An derUEFA EURO 2008TM hat sich nicht nurunsere Nati, sondern auch IGORA hef-tig ins Zeug gelegt. Mit den 1400zusätzlich aufgestellten Sammelbehäl-tern kamen schweizweit 7000 Kilo Alu-dosen aus den Fanzonen, Fanmeilen

«Als Recyclingpartnerder ersten Stunde freueich mich über diezwanzigjährige, praxis-nahe Zusammenarbeitund bin der IGORAdankbar für ihrenunermüdlichen Einsatz,den Recyclinggedankenin die Öffentlichkeitzu tragen.»

Stephan Thommen, VizepräsidentVSMR sowie Mitinhaber und CEOder Thommen AG, Kaiseraugst

Sammeln mit Plausch

und dem Public-Viewing zusammen.Das Fussballfest wurde aber auch über-all sonst im Land gefeiert. Zahlreichekleine und grosse Veranstaltungensowie die UBS ARENA-Standorte ver-sorgte IGORA kostenlos mit Sammelbe-hältern und Sammelsäcken. Damit warauch der allerletzten leeren Bierdose ein

Jahr für Jahr mit dabei: Spezielle Sam-melteams laden am Genfer Autosalonzum Dosensammeln ein.

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6 Geschichte Mai 2009news

«Die IGORA kümmertsich erfolgreich umdas Sammeln undVerwerten von

Aluminiumdosen undanderen Aluminium-verpackungen, sie istaber auch ein wichtigerPartner im Kampfgegen das Littering.»Hans-Peter Fahrni, Leiter derAbteilung Abfall und Rohstoffe,Bundesamt für Umwelt, Bern

würdiger Abgang ins Recycling gesi-chert.

Gesammelt wird aber nicht nur auffremden Bühnen – IGORA organisiertauch eigene Top Events. Zum Beispiel1999, im zehnten Jubiläumsjahr, mitden Schweizer-Dosenpress-Meister-schaften. Die Aufgabe der Spielerbestand darin, in kürzester Zeit denleckeren Inhalt einer Aludose auszutrin-ken und anschliessend fünf leere Alu-dosen in der Dosenpresse zu zerquet-schen.

Tausende schauten dem Spektakelzu oder waren aktiv mit dabei. Undzwar nicht nur an der Dosenpresse, son-dern auch beim Sammeln aller Sortenvon Aluverpackungen. Über eine TonneAlu kam an diesen Meisterschaftenzusammen – ein beachtlicher Erfolg.Und ab da ging das Alusammeln in derSchweiz so richtig los. Quote um Quotestiegen die Sammelmengen bei Dosen,Schalen und Tuben.

Prix-AlurecyclingDas wissen längst alle: Bei IGORA wer-den pfiffige Ideen zum Sammeln und

Schluss von Seite 5

Jedes Jahr zeichnet IGORA fleissige Sammlerinnen und Sammler mit dem Prix-Alurecycling aus. Hier die jüngsten Preisträ-ger: das Drei-Mädel-Haus Wildi aus Rüfenach AG (links) und die Schüpbach-Kinder aus dem emmentalischen Signau BE.

Recycling von Aluverpackungen be-lohnt. Zum Beispiel mit dem Prix-Alurecycling. Der Preis wird jährlich inzwei Kategorien ausgeschrieben: für pri-vate Sammler seit 1999 und fürGemeinden und Städte seit 2000.

Bei den privaten Sammlern gewin-nen die 3 besten je 1000 Franken.Bereits über 30 Alufans haben sich dengrossen Preis im Alusammeln geholt:von der Klosterschule bis zur vorbildli-chen Familie, vom kreativen Theaterund coolen Jugendtreff bis zur lässigenBadi, von der hippen Jugendherbergeüber den türkischen Kebap-Stand bis

zum trendigen Schulhaus. Sie alle sam-meln Alu, was das Zeug hält. Die Jüngs-ten im Bunde sind die Schüpbach-Kin-der aus Signau im Emmental: Oliver(9-jährig) und Alisha (7-jährig). Siesammeln mit viel Eifer und Spass querdurchs Emmental alles, was aus Alu ist.Zentraler Umschlagplatz ihrer Alufundeist der Keller zu Hause. Pro Jahr kom-men sie auf fast 80 Kilo. Mit dem Geld,das die kleinen Alu-Champions für dasSammeln erhalten, sollen später einmal(Kinder-)Träume wahr werden: eineHarley für Oliver und ein Pferd fürAlisha.

Auch bei Behörden hat der Prix ein-geschlagen. Städte und Gemeindenvom Bodensee bis nach Genf und vomTessin bis in den Jura tragen den stolzenTitel Schweizer Meister im Alusammeln.Schon sind es 27 Ortsnamen, die denbegehrten Meisterschafts-Wanderpokalschmücken.

Einmal Alu – immer Alu

Bei Aluminium funktioniert der Kreislauf. Gesammel-tes Aluminium kann immer wieder zu hochwertigemAluminium verarbeitet werden. Und jedes Mal wirdbeim Recycling viel wertvolle Energie eingespart.

Ohne Umwege kommen die gesammelten Aluverpackun-gen ins Recycling. In einem von 19 schweizerischen Sor-tierwerken werden sie von Fremdmaterialien getrenntund gereinigt und dann in kompakter Form in ein grenz-nahes ausländisches Schmelzwerk geliefert. Hier gelangtdas gereinigte, blanke Material in die Schmelzöfen. Undaus dem gewonnenen flüssigen Aluminium entsteheneine Vielzahl hochwertiger neuer Produkte.

Die Nespresso Kapseln werden in der Schredderanlage imSortierwerk zerkleinert und der Kaffeesatz vom Alumi-nium getrennt. Aluminium und Kaffeesatz gehen nungetrennte Wege. Der Kaffeesatz gelangt in eine Kompos-tieranlage, wo er zu Dünger wird, und das Aluminiumkommt ebenfalls in grenznahe, ausländische Schmelz-werke. Das Sammeln macht also total Sinn. Denn kaumein anderes Material glänzt mit so vielen Recyclingvortei-len wie Aluminium:

" Ohne Qualitätseinbusse entsteht neues Alu.

" Beim Recycling können bis zu 95 Prozent der bei derErstherstellung verwendeten Energie eingespart wer-den.

" Aluminiumrecycling schont Ressourcen und vermin-dert gleichzeitig den Haushaltabfall.

" Eine EMPA-Studie bestätigt, dass das Recycling vonAluverpackungen sowohl ökonomisch als auch öko-logisch und gesellschaftlich sinnvoll ist.

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Geschichte 7Mai 2009 news

Bereits Ende 1996lag die Recycling-quote der Aludosebei 87 Prozent. Wenwunderts, ist esIGORA doch schnell

gelungen, breite Kreise von den Vorzü-gen des gut durchdachten Recyclingsys-tems zu überzeugen.

Neben verschiedenen Dienstleistun-gen tragen Werbekampagnen, ein gros-ses Angebot von Informationsbroschü-ren, Merkblättern und Sammelstoryszum Sammelfieber bei. Dazu ist Alure-cycling regelmässig auch Thema in derSchweizer Presse; mit immer neuenpackenden Schlagzeilen. Die hoheQuote ist ein Gemeinschaftswerk anguten Taten, zu dem alle etwas beitra-gen: die sammelfreudigen Konsumen-ten, die Medien, die Gemeinden undStädte, der Detail- und Altstoffhandel,die Sortierzentralen und selbstverständ-

lich auch die Aluminium- und Geträn-keindustrie.

Nach intensiven Verhandlungen mitProduzenten und dem Detailhandel –darunter Migros und Coop – wurden1996 auch die Tierfutterschalen aus Alu-minium (Recyclingquote damals 38 Pro-zent) und 1997 die Alutuben (Quotedamals 15 Prozent) ins Sammelkonzeptaufgenommen. Natürlich auch hier auffreiwilliger Basis, mit einem vorgezoge-nen Recyclingbeitrag von je 1 Rappenpro Verpackung. Es galt jetzt, in kürzes-ter Zeit die Aktivitäten und Informatio-nen auch auf Schalen und Tuben auszu-dehnen. Besonders in Gemeinden undStädten musste man das Sammeln die-ser Verpackungen fördern. Das vorhan-dene Infomaterial wurde deshalb kom-plett überarbeitet und angepasst. Undunter www.igora.ch waren immer mehrNews und Trends zum Alusammelnabrufbar – einfach, schnell, jederzeit.

Originelle Ideen gehören zu IGORA wiedie bunten Aluverpackungen selbst. Soüberrascht nicht, dass sie bereits 1991den Jugend-Malwettbewerb «Sammlebringt’s» initiierte. In der Jury sassendamals der inzwischen verstorbeneKünstler Max Bill und die bekannteMärchenerzählerin Trudi Gerster. Inüber 150 Gemälden und Zeichnungenbrachten Kinder und Jugendliche ihre

Ideen zum Sammeln von Aludosen zuPapier.

1994 startete IGORA gemeinsammit der Schule für Gestaltung in Berneinen Ideenwettbewerb für die Gestal-tung von silberfarbenen Dosenpressen.24 kreative Dekorateurinnen und Deko-rateure verwandelten die kühl schim-mernden Dosenkiller in farbenfroheEinzelstücke, die daraufhin als Eye-

«Das AlurecyclingSys-tem in der Schweiz hatVorbildcharakter undich wünschte mir einensolchen Erfolg

in ganz Europa.»Maarten G. Labberton, DirectorPackaging Group, European Alu-minium Association, Brüssel

Auf Dosen folgen Schlag auf Schlag:Schalen, Tuben, Kapseln

Junge, kreative Dekorateurinnen und Dekorateure präsentieren stolz ihre witzig-bunten Dosenkiller.

IGORA inspiriert kleine und grosse Künstlercatcher die Dosensammler in verschie-denen Städten noch mehr zum Sam-meln anspornten.

Start Alu-Kreativ1996 schrieb IGORA gemeinsam mitdem damaligen Gratismagazin PROerstmals einen Alu-Kreativ-Wettbewerbaus. 60 Leserinnen und Leser gestalte-ten aus leeren Aludosen lustige Formenund Figuren. Das machte selbst denauflagenstarken Sonntagsblick neugie-rig. 1997 lancierte er mit IGORA dengrossen Wettbewerb «Gesucht: derkreativste Aludosen-Künstler». Aus lee-ren Aludosen sollten möglichst vielekreative Fahrzeuge konstruiert undzusammengebaut werden. Gleich 160farbenfrohe Objekte wurden eingesen-det, 25 davon prämierte die Jury unterder Leitung des heute 100-jährigenKünstlers Hans Erni. Nach einer dreiwö-chigen Ausstellung der Kunstwerke imLuzerner Verkehrshaus traten die witzi-

gen Gefährte ihre Reise in verschiedeneEinkaufszentren der Schweiz an undbegeisterten grosse und kleine Alufans.

Inzwischen sind die Regeln längstallen kleinen und grossen Künstlernklar. Beim jährlich stattfindenden Krea-tiv-Wettbewerb werden für einmal leereAluverpackungen nicht zerquetscht undrezykliert, sondern in kleine Kunstwerkeverwandelt. In Vögel, Eisenbahnen,Flugzeuge, Brücken, Porträts und vielesmehr. Zur diesjährigen zwölften Aus-tragung sind übrigens zauberhafteWerke zum Thema Märchen gesucht.Rolf Knie und sein Juryteam werden siewieder genau begutachten und diebesten auswählen. Und danach kanndie IGORA-Kunst im Sommer in KniesKinderzoo in Rapperswil bewundertwerden.

2004 wurde dann bereits die vierteAluverpackung – die Nespresso Kaffee-kapsel aus Aluminium – ins IGORA-Sammelsystem eingebunden. Hier galtes vor allem die Recyclingquote von45 Prozent zu erhöhen. Dazu mussteman Gemeinden und Städte der deut-

schen und der italienischen Schweiz fürdas Aufstellen von Nespresso Sammel-containern gewinnen. Und es gelang!Ende 2008 lag die Sammelquote schonbei 60 Prozent, und schweizweit neh-men rund 2000 Sammelstellen Alukap-seln an.

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Auf der halben Welt zu Hause: Mit den Dosenpressen von IGORA wirdgequetscht, was das Zeug hält.

8 Geschichte Mai 2009news

Ohne engagiertesNetzwerken läuft garnichts. Das weissauch IGORA. Sie istin praktisch allenOrganisationendabei, die das Sam-

meln und Recycling von Wertstoffenfördern. So zum Beispiel als Mitgliedbei der Dachorganisation der schweize-rischen Recyclingorganisationen, derSwiss Recycling. Und in der Interessen-gemeinschaft für eine saubere UmweltIGSU kämpft sie zusammen mit ande-ren Organisationen an vorderster Frontgegen das Littering. Mit Erfolg! 2004hatten es IGORA und PET-Recycling

Schweiz PRS nämlich endgültig satt.Man wollte dem zunehmenden Litteringnicht mehr länger einfach zusehen. Diebeiden Organisationen stiegen deshalbgemeinsam in ein Boot und entwickel-ten Ideen zur Bekämpfung von Littering.Mit grossem Erfolg: In nur gerade fünfJahren ist die IG saubere Umwelt zueiner bedeutenden Organisation gewor-den und leistet einen wesentlichen Bei-trag zur Litteringbekämpfung in derSchweiz.

Dies mit Unterstützung von weiterenwichtigen Partnern wie VetroSwiss,McDonald’s, Migros, Coop, Tetra Pakund dem Verband Schweizer Presse. MitBotschaftern in verschiedenen Städten,der Abgabe von Gratisplakaten mit ein-gängigen Slogans wie «Was im Schlaf-zimmer stört, stört auch auf dem Zelt-platz» und regelmässigen Beiträgen inden Medien wird die Aufklärung undSensibilisierung fortgesetzt.

InternationalNatürlich ist die IGORA nicht nur in derSchweiz im Netzwerken stark, sondernstreckt ihre Fühler auch über die Gren-zen aus. Sie ist unter anderem Mitgliedbei der European Aluminium Associa-tion EAA und weiteren wichtigen Gre-mien der Recycling- und Aluminium-industrie. Die EAA mit Sitz in Brüssel istjetzt übrigens daran, das erfolgreicheRezept der Schweizer Sammelfreudig-keit auf weitere Länder zu übertragen.

«Erst durch Wiederver-wertung wird derMaterialkreislaufgeschlossen.

Aluminiumhersteller,Weiterverarbeiter undIGORA arbeitendeshalb erfolgreichdaran, diesen Kreislaufin Schwung zu halten.»

August Ghetta, CEO, AlcanPackaging Kreuzlingen AG

Koordinieren, vernetzen, ernten

IGORA denkt und handelt nachhaltig.Nach dem Motto «Weitsicht statt Kurz-sicht» unterzog sie deshalb die Aludoseeinem strengen Test. «Ist die Aludoselangfristig wirtschaftlich, umweltscho-nend und sozialverträglich?», wollte sievon der Eidgenössischen Materialprü-fungsanstalt EMPA in St. Gallen wissen.Das Resultat der Studie, das 2001 vor-lag, war eindeutig. Dank der hohenRecyclingquote von 90 Prozent trägt dieGetränkedose aus Aluminium wesent-lich zu einer nachhaltigen Entwicklungbei. Super Noten erhielten zwei Jahrespäter übrigens auch Aluschalen und-tuben, die ebenfalls geprüft wurden.Das rüttelte wach! Schon kurze Zeitspäter stand die Aludose endlich wiederin den Verkaufsregalen von Coop undMigros. Massgebed dazu beigetragenhaben der positive Ruf der IGORA-Sammelaktivitäten, das Image der Alu-dose und natürlich die Reduktion desanfänglichen Dosen-Fünfers auf noch3 Rappen 2004 und 1 Rappen 2008.

«IGORA ist einverlässlicher undaktiver Partner fürStädte und Gemeinden:Wir gratulieren zum20-jährigen Jubiläumund freuen uns aufeine weitere enge

Zusammenarbeit!»Alex Bukowiecki Gerber,Geschäftsführer, Kommunale

Infrastruktur, Bern

In Rumänien laufen schon erste Pro-jekte und auch Polen wandelt in denSpuren der Schweizer Sammelideen.Inzwischen haben die IGORA-Dosen-pressen ihren Siegeszug bereits auf derganzen Welt angetreten.

Einige ungewöhnliche Stationen sindPristina (Kosovo), Mauritius undDakar. Den Spitzenplatz hält Ungarnmit 15 Dosenpressen. Sie schlucken inSchulen, Zoos, in Kulturzentren sowiebei Events die ungarischen Dosen. Aberauch im benachbarten Österreich fin-den sich ein Dutzend der lustigenDosenschlucker, und sogar auf den

Komoren-Inseln im Indischen Ozeanzerquetschen die Einheimischen lustvollAludosen – natürlich mit einer IGORA-Dosenpresse.

Ein Aufklärungsprojekt der Organisa-tion Terre-et-Faune soll die Bewohnervom Wert der Aludosen überzeugen.Das begeistert besonders die kleinenInselbewohner, aber auch findige Hand-werker, die aus den alten Dosen neueKochtöpfe und Behälter herstellen.

Impulse für langfristiges Denken und Handeln

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Geschichte 9Mai 2009 news

Die Entwicklung desAlusammelns in derSchweiz und welt-weit läuft weiter undist noch längst nichtam Ziel. Deshalb

bleibt auch die Recycling-PionierinIGORA nicht stehen. Bei der Genossen-schaft wird auch im dritten Jahrzehntihrer Tätigkeit laufend über Verbesse-rungen, Neuerungen und über eineErweiterung der Aufgaben nachge-dacht. Dazu Geschäftsführer MarkusTavernier: «Neben Dosen, Schalen,Tuben und Kapseln sehen wir allein imVerpackungsbereich noch unzähligeProdukte, die in unser Sammelsystem

Erfolgsgeschichtemit Fortsetzung

integriert werden könnten. Zudem wol-len wir die Sammelquoten bei allen Ver-packungsarten weiter verbessern.»

Fakt ist, dass IGORA vor 20 Jahrenbegonnen hat, an einer evolutionärenGeschichte zu schreiben. Und das letzteKapitel wird auch im nächsten Jahr-zehnt noch nicht geschrieben sein. Dieeinst beeindruckende Zahl von 110 Mil-lionen verkauften Aludosen ist nämlichmittlerweile auf rund 450 MillionenStück angestiegen. Dies und die guteOrganisation des Sammelns machtenes möglich, den alten Dosen-Fünfer aufeinen Rappen zu senken. So gilt aufDosen, Schalen und Tuben: 1 RappenVRB – jetzt und in Zukunft.

IGORA-Meilensteine1989Um ein drohendes, wenn auch absurdes Verbot von Aluge-tränkedosen durch den Bundesrat zu verhindern, gründenGetränkeunternehmen und die Aluindustrie die IGORA.Das Sammelsystem für Aludosen wird aufgebaut. In derSchweiz werden rund 110 Millionen Dosen verkauft.

1990Nach intensiven Verhandlungen mit dem EDI und demBUS (Bundesamt für Umweltschutz) einigt man sich aufeine VGV, Verordnung über Getränkeverpackungen, mitzulässigen Restabfallmengen pro Gebinde. Ein VRB, vorge-zogener Recyclingbeitrag, von 5 Rp. pro Dose soll diegesamten Aktivitäten der IGORA finanzieren. Coop nimmtdie Alugetränkedosen aus dem Sortiment.

1992Recyclingquote für Aludosen erreicht 68 Prozent. DasIGORA-Info-Mobil kurvt durch die Schweiz und informiertSchulen und Gemeinden, weshalb Alu sammeln Sinnmacht.

1993Neue, trendige Dosenpressen sind im Einsatz. Recycling-quote für Aludosen erreicht 80 Prozent.

1996Produzenten von Tiernahrung in Aluschalen schliessen sichdem IGORA-System an.

1997Produzenten von Lebensmitteltuben aus Alu schliessen sichdem IGORA-System an.

2001EMPA-Studie belegt positiven Beitrag der Aludose annachhaltige Entwicklung. Anpassung der VGV undWechselzum System der Recyclingquoten als Zielsetzung.

2002IGORA-Spiegelplakat-Kampagne erregt grosses Aufsehen.Coop führt Aludosen wieder ein.

2003Migros führt Aludosen neu ein. Positive EMPA-Studie überNachhaltigkeit von Aluschalen und Tuben aus Alu.

2004Reduktion des VRB auf 3 Rappen pro Dose. Beginn derZusammenarbeit mit Nespresso.

2005Erneute Reduktion des VRB auf 2,5 Rappen pro Dose.

2006Aldi wird Gastmitglied. Reduktion des VRB auf 2 Rappenpro Dose.

2007Reduktion des VRB auf 1,5 Rappen pro Dose.

2008Reduktion des VRB auf 1 Rappen pro Dose. Coop wirdMitglied mit Stimmrecht. Lidl wird Gastmitglied. Dosenab-satz liegt bei ca. 450 Millionen Stück.

2009IGORA feiert das 20-jährige Jubiläum.

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10 Mai 2009news

IGORA heuteDas IGORA-TeamAlle Fäden des Alurecyclings in der Schweiz laufen am IGORA-Hauptsitzim Zürcher Seefeld zusammen. Ein neunköpfiges Team unter der Leitungvon Markus Tavernier überwacht, verhandelt, organisiert und kontrolliertdas schweizweite Alurecycling. Geschäftsführer Markus Tavernier: «Tag-täglich setzen wir uns mit viel Schwung und Energie für unsere Partnerund alle Alusammler ein. So wird das Alusammeln auch morgen klappenund die Recyclingquoten werden weiter in die Höhe klettern.»

1 Markus Tavernier Geschäftsführer2 Daniel Frischknecht Leiter Marketing & Kommunikation3 Mirco Zanré Marketing & Events, Webmaster4 Chris Ruegg Marketing & Logistik, Projekte5 Iris Niederberger Leiterin Administration6 Manuela Beutler Administration7 Barbara Stammbach Administration Dosenpressen8 Rolf Varis EDV, Umwelt & Projekte9 Maya Thiemann-Forster Administration

Vertreten ist IGORA auch in der französischen Schweiz.Jean-François Marty und Marco Mancini sind als ausgewieseneRecyclingspezialisten die kompetenten Ansprechpartner.Telefon 021 653 36 91Telefax 021 652 17 12

Das aufgestellte Team schaltet und waltet unter der Aufsicht eines achtköpfi-gen Vorstandsgremiums.

IGORA-VorstandArno Bertozzi, Präsident WettingenRoland Büttiker Feldschlösschen Getränke AG, RheinfeldenAugust Ghetta Alcan Packaging Kreuzlingen AG,

KreuzlingenRené Huber Coca-Cola Beverages AG, BrüttisellenDaniel Kallay Red Bull AG, BaarChristine Luther Migros-Genossenschafts-Bund, ZürichChristian Rüttimann Coop, BaselAndreas Schoellhorn Heineken Switzerland, Chur

Die IGORA-OrganisationIGORA-Genossenschaft

Mitgliedermit

Stimmrecht

Gästeohne

Stimmrecht

Auftrag-geber

Getränkeindustrie Getränkeindustrie Lebensmitteltuben

Aluminiumindustrie Handel Tiernahrungsschalen

Handel Kaffeekapseln

Die IGORA-Mitgliederund -Auftraggeber

Mitglieder mit Stimmrecht

GetränkeindustrieCoca-Cola Beverages AG BrüttisellenCoop BaselFeldschlösschen Getränke AG RheinfeldenHeineken Switzerland AG ChurMigros-Genossenschafts-Bund ZürichRed Bull AG BaarUnilever Schweiz GmbH Thayngen

AluminiumindustrieAlcan Packaging Kreuzlingen AG KreuzlingenEuropean Aluminium Association Brüssel (B)

Gäste ohne Stimmrecht

ALDI Suisse AG Embrach-EmbraportAsinto Getränke GmbH Innsbruck AAusländische Biere AG ArlesheimBuffalo Energy Drinks ChamBataillard AG RothenburgBrauerei Falken AG SchaffhausenBrauerei H. Müller AG BadenBrauerei Locher AG AppenzellBrauerei Schützengarten AG St. GallenCampari Schweiz AG BaarCandyToys AG StansstadChaillet & Saltz Grand-LancyColumbus Vertriebs GmbH RischCopar Food & Beverages AG LuganoDavid AG Au

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Page 11: Mai 2009

11Mai 2009 news

Was IGORA alles bietetFür alle AlusammlerWo immer Getränke aus Aludosen kon-sumiert werden, stellt IGORA kostenlosDosenpressen zur Verfügung.

" Wer sammelt, gewinnt: IGORAbezahlt Dosensammlern pro Kilo1 Franken 30 Rappen plus einen direktvom Recyclingbetrieb vergütetenSchrottwert. Pro 10 Kilo gesammelteGetränkedosen gibts zudem das Glücks-Los: Sammlern winken Sofortgewinneoder einer der drei grossen Hauptge-winne, die jährlich verlost werden.

" Jährlich führt IGORA den Kreativ-wettbewerb «Alu-Kreativ» durch.Hobbykünstlerinnen und -künstler kön-nen mit bunten und fantasievollenKunstwerken aus leeren Aluverpackun-gen schöne Preise gewinnen.

" Ebenfalls jährlich lanciert IGORAden Prix-Alurecycling für private Samm-ler und Sammelorganisationen. Die dreibesten Sammler werden belohnt.

" Tag für Tag informiert IGORA dieBevölkerung über die Medien sowie mitBroschüren über das sinnvolle Sammelnund Recycling von Aluminium.

Speziell für Organisatoren vonVeranstaltungenBei Grossveranstaltungen organisiertIGORA das Sammeln, hilft beimAbtransport von Aludosen und unter-stützt Sammelteams mit Tipps und Rat-schlägen.

Speziell für Gemeinden, Städte,AbfallverbändeGemeinden und Städte erhalten vonIGORA 100 Franken pro Tonne gesam-meltes Haushaltaluminium an die Sam-melinfrastruktur und die Transport-logistik ausbezahlt.

Jährlich lanciert IGORA den Prix-Alu-recycling für Gemeinden und Städte.Jeweils drei Gemeinden, Städte oderAbfallverbände gehen als Gewinnerhervor.

Delta Music GmbH EmbrachDiageo Suisse SA RenensDIWISA Distillerie Willisau SA WillisauDynadrink GmbH ZürichEmil Nüesch AG BalgachFoodex Sàrl Le VaudGroupe Magro SA SionGustav Gerig AG ZürichHaecky Drink & Wine AG ReinachHolderhof Produkte AG NiederwilILCS Trading GmbH Leuggernintelligentfood Schweiz AG BaarInventions GmbH NeerachKuster A. Sirocco-Kaffee AG SchmerikonLa Semeuse La Chaux-de-FondsLIDL Schweiz GmbH WeinfeldenMineralquelle Zurzach AG ZurzachMORENO GmbH & Co. KG Bornheim DMQ-Wines @ Low Cost AG ChamMy Precious GmbH ZürichNestlé Waters (Suisse) SA GlandNovelis AG ZürichPepsi-Cola GmbH Neu-Isenburg DPREISBRECHER SpreitenbachRAMSEIER Suisse AG SurseeReal Goods GmbH FreienbachRimuss- und Weinkellerei Rahm AG HallauRivella AG RothristShark AG Innsbruck (A)Sonnenbräu AG RebsteinSousa Vins et Comestibles SA NeuchâtelSpar Handels AG St. GallenStriker Beer GmbH MeilenSuccessori di Eugenio Brughera SA Mezzovico-ViraSwissmont Beverages AG FrauenfeldThiébaud & Co. SA BôleTahitian Noni International Switzerland GmbH ThalwilTrading Service Launching GmbH SchaffhausenUrago Handels AG ZürichVolg Konsumwaren AG WinterthurWander AG Neuenegg

Auftraggeber

Bereich TiernahrungsschalenCoop BaselHerbert-Ospelt Anstalt Gamprin-Bendern FLMars Schweiz AG ZugMigros-Genossenschafts-Bund ZürichNestlé Suisse SA VeveySpar Management AG St. GallenVITAKRAFT AG Buchs

Bereich LebensmitteltubenAlicommerce SA LiebefeldCoop BaselHero LenzburgHügli Nährmittel AG SteinachMigros-Genossenschafts-Bund ZürichNestlé Suisse SA VeveyReitzel Suisse SA AigleSonaris AG ArisdorfUnilever Schweiz GmbH ThayngenWalter Leuenberger AG Huttwil

Nespresso KapselnNestlé Nespresso SA Lausanne

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Mai 2009 newsFit für die Zukunft mit Kreislaufwirtschaft

Alusammeln 2020Wer kennt das nicht: Heute ein tolles T-Shirt gekauft, morgen hat es bereits dieWaschmaschine gefressen oder es ist schon komplett out. Oder das am Strand ausVersehen gebadete Handy ist unrettbar kaputt und lässt sich nur noch wegwerfen.Langlebigkeit bei Produkten ist leider selten geworden. Wir verbrauchen Ressourcen,als ob wir nicht nur einen, sondern mehrere Planeten zur Verfügung hätten. Dasführt zu Umweltproblemen, wie beispielsweise dem Treibhauseffekt. Die Folgen fürdie Umwelt, aber auch für die Wirtschaft sind absehbar: die Kosten zur Behebungder angerichteten Schäden steigen und steigen.

Wir alle haben es in der Hand und kön-nen mithelfen, etwas gegen diesen enor-men Verschleiss zu tun. Denn wieUmweltexperte Paul W. Gilgen von derEmpa definiert, ist «Ökonomie ohneÖkologie verantwortungslos, Ökologieohne Ökonomie naiv.» Die Antwort füruns heisst also Kreislaufwirtschaft undHand in Hand mit der Natur und derWirtschaft arbeiten. In der Kreislauf-wirtschaft steht die Wiederverwendungund -verwertung von Wertstoffen imZentrum. Verschiedenste Materialienwerden also nicht nur ein einziges Mal,sondern immer wieder von Neuemgenutzt. Damit verkleinert sich dieMenge der neu verwendeten Materia-lien: Das gibt dann natürlich auch weni-ger Abfall. Und dies schont nicht nurdie Umwelt, sondern ist auch viel güns-tiger. Damit diese Rechnung aber auf-geht, ist eins entscheidend: die einge-setzten Materialien müssen kreislauf-tauglich sein, keinen neuen Abfall pro-duzieren und durch das Recycling keinewesentliche Qualitätseinbusse erleiden.Ein wahres Paradebeispiel für ein kreis-lauftaugliches und zugleich nachhalti-ges Material ist Aluminium.

Kreislauf par excellenceGebrauchte Getränkedosen, Tiernah-rungsschalen, Tuben, Kaffeekapseln aus

Alu zu sammeln, ist also ein wichtigerBeitrag zur Kreislaufwirtschaft. Undjeder von uns kann es sich einrichtenund die gebrauchten Aluverpackungenbei den vielen landesweiten Sammel-stellen abgeben. Das gesammelte Alu-minium wird anschliessend einge-schmolzen und kann wieder und wiederfür die Herstellung von neuen Produk-ten verwendet werden. Das ist perfekteKreislaufwirtschaft wie aus dem Bilder-buch. «Aluverpackungen schützen Nah-

rungsmittel perfekt und nach Gebrauchtragen sie durch Recycling zur Scho-nung unserer Umwelt und unserer Res-sourcen bei», erklärt Paul W. Gilgenweiter.

Was für den Einzelnen einfach einkurzer Ausflug zur Sammelstelle ist,wird dank dem richtigen Verhalten vonallen zum glänzenden Gesamtresultat.Die Sammelquoten in der Schweiz sindschon heute sehr hoch. Dieses Ergebniswird durch IGORA tagtäglich unter-stützt: mit einer gut ausgebauten Sam-melinfrastruktur und permanentenInformationen. Das motiviert, den Wegzur Sammelstelle gerne unter die Füssezu nehmen.

Und in zehn, zwanzig Jahren?In der 20-jährigen Geschichte derIGORA hat sich der Umgang mitGebrauchtem aber immer wieder einwenig verändert. Was kommt da inZukunft auf uns zu? Wird der Konsu-ment 2020 gänzlich anderen Empfeh-lungen für das Recycling folgen müs-sen? Paul W. Gilgen ist überzeugt, dasswir unser bisheriges Verhalten kaumwerden umstellen müssen. Er wagtdiese Prognose aufgrund ökologisch-ökonomischer Gegebenheiten. Metall,Glas, Kunststoff, Papier und Kartonseparat in verschiedenen Containern zu

entsorgen – das wird auch in einigenJahren angesagt sein. Denn würdendiese Materialien alle im gleichenBehälter gesammelt, müssten sieanschliessend mit Hightech-Geräten inaufwendigen technischen Verfahrenmaterialspezifisch nachsortiert werden.Eine deutlich teurere Lösung als dieheutige.

Was sich hingegen verändern wird,sind die Verpackungen selbst. Sie wer-den immer häufiger aus recyclingfähi-gen Materialien produziert werden. Ver-packungen, deren Aufarbeitung zu wie-derverwendbaren und -verwertbarenProdukten mit minimalen Kosten sowiemit Ressourcenschonung erfolgenkann. Unter solch umwelt- und wirt-schaftsverträglichen Lösungen wird dieAluverpackung weiterhin prominentvertreten sein.

Einfach ideal bei Aluminium ist aus-serdem, dass es dank IGORA überall inder Schweiz bestens organisierte Sam-melstellen gibt. Damit gilt auch weiter-hin: «Alusammeln ist für Sie ein kleinerSpaziergang – aber ein grosser Schritt indie Zukunft.» Es kommt auf uns alle an.Tragen wir mit Recycling zur Kreislauf-wirtschaft bei und schützen und nutzenwir die Ressourcen so, dass die Erdeauch unseren Nachfahren in guter Ver-fassung erhalten bleibt.

Aktuell 13

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Roland Habermacher, Bildungsverant-wortlicher Berufsbild Recyclist

Regula Travnicek, Leiterin des Haus-dienstes

Anpacken für die Zukunft: Eifrige Recyclisten machen sich stark fürs Alu-sammeln.

14 Aktuell Mai 2009news

Berufsausbildung Recyclistin oder Recyclist

Harter Job mit guten ChancenWenn aus leeren Aludosen eine schnittige Motorhaube für einen Luxusflitzer wirdoder aus dem alten, verstaubten Kupferkabel das Herz eines neuen Computersentsteht, dann hat auch der Recyclist seine Hände im Spiel gehabt.

Der Beruf hat sich in den letzten Jahrenzu einer echten Chance entwickelt. Alsausgebildeter Recyclist ist man für dieWirtschaft, die Umwelt und die Gesell-schaft sozusagen Gold wert. Denn wasbringt es, weltmeisterlich Glas, Alu,Metall, Papier und andere Wertstoffezu sammeln, wenn sie dann nicht mehrgenutzt werden? Genau hier kommt derRecyclist ins Spiel. Er ist Spezialist fürsämtliche wiederverwertbaren Materia-lien und bereitet sie nach neusten Tech-nologien und Verfahren für die weitereVerwendung auf.

Hart im NehmenAllzu leicht im Nehmen darf der Recyc-list nicht sein. Sie oder er arbeitet oft inungeheizten Hallen oder draussen. Under darf keine Angst vor grossen Maschi-nen haben: von mächtigen Eisenbahn-teilen bis zu ausrangierten Baggern.Einfach alles kann einem vor denSchneidbrenner, die Schrottschere oderdie Trennscheibe kommen und wartetauf die Zerkleinerung in verwertbareStückgrössen. In der Schredder- oderMagnetanlage trennt der Recyclist dasbrauchbare vom unbrauchbaren Mate-rial. Eine robuste Gesundheit und kräf-tige Konstitution braucht man ange-sichts dieser Grossanlagen also schon,wenn man sich für diesen Beruf ent-scheidet. Nebst Fachwissen überMetalle aller Art gehört natürlich auchdie fachgerechte Aufbereitung von Bio-rohstoffen wie Papier, Karton und Holzin das Berufsprofil des Recyclisten.Künftig vermehrt auch das richtigeHandling verschiedenster Kunststoffeund Textilien, von Glas, Bauschutt,Elektroschrott und Sonderabfällen.

Dreijährige LehreSo vielfältig die Stoffe, die verarbeitetwerden müssen, so vielseitig auch dieAusbildung: Die Lehre zum Recyclistendauert drei Jahre, schulische Mindest-voraussetzung zum Starten ist einerfolgreicher Realschulabschluss. Unddann kanns auch schon losgehen!Neben der praktischen Ausbildung imLehrbetrieb gehts einen Tag pro Wocheins BILDUNGS ZENTRUM ZÜRICHSEEBZZ in Horgen oder in die Gewerblicheund Industrielle Berufsfachschule GIBSin Freiburg. Gemäss Roland Haberma-cher, Bildungsverantwortlicher Berufs-bild Recyclist, stehen Fächer wie Natur-lehre, chemische, physikalische undelektrotechnische Grundlagen ebensoauf dem abwechslungsreichen Stunden-plan wie Wertstoffkunde, Ökolo-gie/Umweltschutz, Verfahrenstechnikund betriebliches Rechnen. Wer übri-

gens im eigenen Lehrbetrieb aufgrundeiner Spezialisierung nicht alle Wert-stoffe kennenlernt, kann sich das nötigepraktische Rüstzeug für die Abschluss-prüfung in einem Fremdpraktikum beieinem anderen Betrieb holen. ZumAbschluss der Lehrzeit gibts das eidge-nössisch anerkannte FähigkeitszeugnisGelernte/r Recyclist/in.

Tolle AussichtenIn der ganzen Schweiz gibts bereits rund45 Betriebe, die Recyclisten-Lehrlingeausbilden, und die Zahl steigt ständig.Aber auch das Interesse seitens derJugendlichen wächst. Und das ist ja keinWunder. Der Beruf bietet nebst einerzukunftsorientierten Ausbildung näm-lich tolle Aufstiegschancen zum Vorar-beiter oder Entsorgungsstellenleiter.Und bei der Weiterbildung kann mansogar bis zu einem Fachhochschulab-schluss kommen. Hauptträger der Aus-bildung ist der VSMR, der VerbandStahl-, Metall- und Papier-RecyclingSchweiz. IGORA unterstützt die Ausbil-dung über ihr Engagement bei SwissRecycling, der Dachorganisation derschweizerischen Recyclingorganisatio-nen. Insbesondere gestaltet IGORA dasneue Berufsbild und den neuen Bil-dungsplan aktiv mit.

" Mehr Infos unter www.r-suisse.ch

15 neue DosenpressenDank einer vorbildlichen Recyclisten-klasse übertrifft das BILDUNGSZENTRUM ZÜRICHSEE BZZ inHorgen seit Kurzem sogar das Hal-lenstadion. Zumindest was das Sam-meln von Wertstoffen betrifft. AufInitiative einiger Berufsschüler hatRegula Travnicek, Leiterin des Haus-dienstes, Anfang Jahr 15 neue Alu-dosen-Sammelbehälter bestellt undinstalliert. Das sind mehr als imgesamten Hallenstadion!

Schön säuberlich stehen die Dosen-fresser jetzt gleich neben den PET-Sammelbehältern sozusagen auf freierWildbahn in den Gängen der Berufs-schule und lauern auf ihr Dosenfutter.Und das wird wohl nicht lange aufsich warten lassen. Denn im Gebäudeherrscht von halb acht am Morgen biszehn Uhr abends Hochbetrieb. Hun-derte von Berufsschülern und Erwach-senen strömen wochentags durch dasHaus. Da wird gelehrt und gelernt, bisdie Köpfe rauchen. Klar, dass dasdurstig macht! So mancher kühleSoftdrink rinnt durch trockene Kehlen.Dass die leer getrunkenen Dosenanschliessend auch ihren Weg in denSammelbehälter finden, dafür sorgendie Lehrpersonen mit Informationenrund ums Recycling. Und weils haltnoch nicht immer ganz klappt, legt

das engagierte Team von Frau Travni-cek ab und zu auch selber Hand anund trennt die Wertstoffe, frei nachdem Motto: «Die Guten ins Töpfchen,die Schlechten ins Kröpfchen.»

Page 15: Mai 2009

Ein edel schimmernder Rolls-Royce Hurricane: Aus unzähligen Aluteilen entstanddieser Traum jedes Autofreaks.

Bis zur Siegerehrung am 19. Septem-ber haben Rolf Knie und seine Jury diewichtige Aufgabe, die Kunstwerke zujurieren.

Aktuell 15Mai 2009 news

Alu-Kreativ: Wahre Märchen aus Aluverpackungen

Preisverleihung und Versteigerungam 19. September 2009Bald werden auch die Würfel beim diesjährigen Alu-Kreativ-Wettbewerbfallen. Denn momentan ist Schlussspurt zum Einreichen der vielen neuenKunstwerke zum Thema «Märchen».

Rolf Knie wird dann die wichtige Auf-gabe haben, aus den eingereichtenKunstwerken die 49 besten auszuwäh-len. Nicht leicht, aber spannend für denProfi: «Für mich ist es faszinierend, wieder Gedanke der Umweltfreundlichkeitmit Kreativität verbunden wird. Geradefür Kinder und Jugendliche ist es wich-tig, zu erleben, wie aus Gebrauchtemwieder Neues entstehen kann.»

Ausstellung Knies KinderzooSchon bald – ab Anfang Juli – sind diemeisten der eingereichten Wettbe-werbsarbeiten in Knies Kinderzoo inRapperswil an einer Ausstellung zu

bewundern. Da können alle gespanntsein, denn so farbenfroh und verträumtwar es wohl noch nie. Alle sind anzu-treffen: das tapfere Schneiderlein, daspausbackige Rotkäppchen, die lang-haarige Rapunzel und selbst das kurligeRumpelstilzchen.

Preisverleihung und VersteigerungEchte Spannung gibts aber erst an der

Neue Haut fürs SammlerstückWussten Sie, was aus recyceltem Alu-minium so alles werden kann?

Verwirrend viele einzelne Teile aus Alu-miniumblech schimmern derzeit in derKarosseriewerkstatt Wild in Affolternam Albis. Aus dem Alu, in dem sicherauch zum Teil recycelte Dosen stecken,formt der Karossier Piero Patane einenigelnagelneue Blechhaut für den welt-weit letzten Rolls-Royce Hurricane,Jahrgang 1931. Der Oldtimer hat aufseiner Zeitreise zwischen England, Ame-rika und Europa arg gelitten und Rostangesetzt. Jetzt bekommt das einst soelegante Gefährt wieder die gebührendePflege und Hingabe. Einzigartig wie dasAutomobil selbst ist auch die Kunstfer-tigkeit, mit der der gebürtige SizilianerPatane ans Werk geht. Jahrelange

Erfahrung, viel Fingerspitzengefühl undnoch mehr Geduld brauchts, um ausdem kühlen Alublech all die einzelnenMotorhaubenteile zu schneiden. Stolze40 Quadratmeter Blech sind dafürnötig, denn beim Zuschnitt der unter-schiedlichen Stücke sammeln sich vielerecyclingfähige Reste an. Nach demSchneiden gehts ans Dengeln, Klopfen,Biegen, Anpassen und zuletzt ans Polie-ren.

Das Ziel der insgesamt drei Jahredauernden Restaurierungsarbeitenrückt bereits näher. Am diesjährigenKlausenrennen soll der schicke Wagenendlich wieder glänzen und sowohlKonkurrenz als auch Publikum beein-drucken. Mit seinem exklusiven, silbrigschimmernden Outfit wird er das ganzbestimmt!

Preisverleihung am 19. September inKnies Kinderzoo. Dann nämlich fallendie Würfel für die 49 kleinen und gros-sen Gewinner. Ein Fest mit viel Freudeund Unterhaltung. Direkt nach derPreisverleihung am 19. September kön-nen bei der Versteigerung einiger Kunst-objekte alle mitbieten, was das Zeughält. Der Hammer fällt dabei auf jedenFall für die Pro Infirmis. Der Erlös aus

der Versteigerung geht nämlich vollum-fänglich an die Behindertenorganisa-tion. Bei der letztjährigen Versteigerungwaren es über 20’000 Franken.

" Diesen tollen Anlass zwischen Kunst undZoo sollten Sie auf keinen Fall verpassen.Sichern Sie sich schon jetzt einen Eintritt [email protected].

Page 16: Mai 2009

WALL-E fürsKlassenzimmer:Gratisplakatespeziell für Schulen,zu bestellen unterwww.igsu.ch.

Die beidenBotschafter CédricQuébatte und UrsFreuler auf Tour.

16 Aktuell Mai 2009news

IG saubere Umwelt (IGSU)

Kein leichtes Spiel für LittererSeit 5 Jahren setzt sich die heutige IG saubere Umwelt gegen das Litte-ring ein. Auch in diesem Sommer wird den unachtsamen Unterwegsge-niessern durch die IG saubere Umwelt auf die Finger geklopft. Ganzfreundlich und witzig!

Wegdiskutieren lässt sich das Problemnicht: überall sorgt das achtlose Weg-werfen von Zigaretten, Flaschen,Dosen, Take-away-Verpackungen undGratiszeitungen für Ärger. Aufklärungtut Not und soll zu mehr Eigenverant-wortung der Wegwerfsünder führen.Dies haben sich die 8 Mitglieder der IGsaubere Umwelt auf die Fahne geschrie-ben. Und in diesem Jahr sind die Aktivi-täten auf einer noch breiteren Frontabgestützt.

Botschafter auf TourDie beiden Botschafter Urs Freuler undCédric Québatte haben Zürich, St. Gal-len und Basel im Aufklären und Infor-mieren über das Littering bereits fest imGriff. Sie touren mit ihren Recyclingmo-bilen durch Strassen und Parks und klä-ren auf, wo immer sie auf Abfallsündertreffen.

Dieses Jahr wird Verstärkung durchweitere Botschafter, die sich ebenfalls

vehement für eine wieder saubereSchweiz einsetzen, gesucht. Urs Freu-ler, Chef-Botschafter, freut sich aufseine neuen Kollegen: «Es ist eine tolleAufgabe für moderne und motivierteLeute mit einem Flair für Abfall-Päda-gogik.» Alle, die an einem solchen Jobin freier Natur Spass haben könnten,erfahren mehr unter www.igsu.ch.Neben Zürich, St. Gallen und Baselsind weitere Städte im Visier der Bot-schafter.

Sprüche zum NachdenkenGemeinden, Städte, aber auch sonstInteressierte bestellen ab sofort unterwww.igsu.ch Gratisplakate im Format90 x 128 cm (F4/Weltformat). Zur Ver-fügung steht ein Posterset mit 6 unter-schiedlichen Litteringszenen, aufgelo-ckert durch Sprüche. Zusätzlich kön-nen Gemeinden und Städte neu denPlakatkleber mit ihrem Absender bestel-len. Dieser kostenpflichtige Kleber wird

Diese acht Unternehmen und Organisationen bekämpfendas Littering gemeinsam:

IGORA-Genossenschaft fürAluminium-Recycling

PRS – Verein Pet-Recycling Schweiz

Coop

McDonald’s

Migros

Tetra Pak

VetroSwiss

Verband Schweizer Presse

auf Anfrage zur Verfügung gestellt.Auch Schulen kommen neu auf dieRechnung mit dem Gratis-IGSU-Filmplakat über den Oscar-Leinwand-helden Wall-E. Alle Poster können unterwww.igsu.ch kostenlos bestellt, herun-tergeladen, gedruckt und natürlich auf-gehängt werden.

Song ContestOb Chanson, Electro, Folk, Jazz, Reggaeoder Rock, alle Musiker und Bandssind beim neuen Song Contest gegen

das Littering zum Mitmachen eingela-den. Das Musikportal MX3.ch und dieIG saubere Umwelt lancieren diesenSommer erstmals den neuen Littering-Contest. Einzig die Musikinhalte müs-sen das Thema Littering aufgreifen – derMusikstyle ist völlig frei. Und natürlichwarten Bares und Ruhm und Ehre aufdie Sieger.

" Anmeldung unter www.igsu.ch undwww.mx3.ch

Page 17: Mai 2009

Aus der ganzen Schweiz kamen sie angereist: Vertreter aus Gemeinden undStädten feierten im Schloss Schadau in Thun die 9. Preisverleihungdes Prix-Alurecycling.

Gemeinden und Städte beim Alusammeln stark

Neue Schweizer Meister:St.Gallen, Renens VD und Reiden LU

Aktuell 17Mai 2009 news

Die 9. Preisverleihung des Prix-Alurecycling für Gemein-den/Städte und Abfallverbände fand diesmal in Thunstatt. Einige Dutzend Vertreter von Schweizer Kommu-nen feierten gemeinsam mit den neuen Siegern: St. Gal-len, Renens und Reiden. In diesem imageträchtigenWettbewerb kürt IGORA jährlich drei neue SchweizerMeister im Alusammeln. Findige Innovationen, eineverbesserte Sammelinfrastruktur, aber auch der Sammel-erfolg und eine überzeugende Informationstätigkeit sindwichtige Kriterien, um zu den Siegern zu zählen.

Thun ist schon lange top im Alusammelnund gewann bereits 2002 den Prix-Alu-recycling. Nun kam der reizenden Stadtam Fusse zum Berner Oberland die Ehrezu, die Preisverleihung zum 9. Prix-Alu-recycling durchzuführen. Feierliche Stim-mung herrschte im Schiff Schilthorn aufdem Thunersee bei der Preisübergabe anSt. Gallen, Renens und Reiden. Lauda-tien, Ehrungen, Gratulationen und Sie-gerfreude reihten sich locker aneinander.Die Gewinner erhielten die Auszeichnungdank einem verstärkten Engagementgegen das Littering in der Stadt St. Gal-len und für den Aufbau von modernenSammelstellen nach erfolgten Recycling-Check-ups durch Swiss Recycling in Rei-den und Renens.

Vereint gegen LitteringDie St. Galler sind besonders umsichtigim Sammeln von Wertstoffen: AlleineAlu und Weissblech werden gemischtbei 35 Sammelstellen rund 138 Tonnengesammelt. Entscheidend für den Siegbeim Prix war der Grosseinsatz derStadt in Sachen Litteringprävention.Gerald Hutter vom Strasseninspektoratist überzeugt, dass Littering ein Phäno-men ist, an dem kaum noch eine Stadtvorbeikommt. Er hat bereits 2007 mitder IG saubere Umwelt Kontakt aufge-nommen. Schon bald kurvten sympa-thische IGSU-Botschafter mit ihren

Recyclingmobilen durch St. Gallen undmotivierten unachtsame Unterwegsge-niesser, ihre Abfälle nicht achtlos weg-zuwerfen. Ein weiterer, hervorragendgeplanter Einsatz von Anti-Littering-Botschaftern folgte 2008. Auch 2009setzt man auf diese Strategie, vermut-lich mit einem erweiterten Programm.

Aus drei mach eins mach dreiSeit Anfang 2006 ist in Reiden allesanders: Damals hatten sich die dreiDörfer Langnau, Richenthal und Reidenzusammengeschlossen. Synergien zunutzen, ein Hauptargument fürGemeindefusionen, hat man in Reidenpunkto Sammeln von Wertstoffen dennauch gleich begonnen: Nach einemRecycling-Check-up wurde aus denbestehenden drei Entsorgungskonzep-ten ein einziges geschaffen. Den Wortenfolgten bald Taten: In Richenthal gehtman nun dank eines umfassenden Face-liftings wieder gern zur Sammelstelle.Auch die Sammelstelle Langnau kommtordentlich daher. An den insgesamtfünf Sammelstellen kamen 2007 rund7 Tonnen Alu und Weissblech zusam-men. Besonders stolz ist GemeinderätinCaroline Bachmann auf die Hauptsam-melstelle Reiden: «Sie ist topmodernund die beliebteste der ganzen Region.»Allerdings wurde diese Sammelstellebereits regelrecht Opfer ihres Erfolgs:

Sie stösst platzmässig schon an ihreGrenzen. Das hat die Gemeinde jetztveranlasst, den ganzen Wertstoffbe-reich auszulagern. Ab Mitte 2009 wirddie Firma Hess Muldenservice AG dieseAufgabe übernehmen.

Multikulti bis zur letzten DoseBei einem Recycling-Check-up 2006 inRenens trat es zutage: es musste etwaspassieren in Sachen Wertstoffe. DieSammelstelle am Ortsrand war allesandere als gut organisiert und das bisdahin betriebene zusätzliche Sammelnvon Tür zu Tür sprengte allmählich dieGrenzen des Praktikablen. FrischenWind brachte 2007 dann FrédéricSchweingruber, Verantwortlicher Um-welt. Er reorganisierte das gesamte Ent-sorgungskonzept. Gemeinsam mit Lau-sanne entstand eine grosszügig einge-

" ACR, Aziendacantonale dei rifiuti,Bioggio TI

" Adelboden BE" AVM Mittelbünden GR" Bösingen FR" Brugg AG" Buchs SG" Burgdorf BE" Delémont JU

" Dübendorf ZH" Köniz BE" KELSAG BL" KVA Thurgau TG" Langenthal BE" Näfels GL" Oftringen AG" Reiden LU" Renens VD" St. Gallen SG

" Thalwil ZH" Therwil BL" Thun BE" Unterägeri ZG" Ueken AG" Uster ZH" Vernier GE" Vevey VD" Versoix GE

richtete interkommunale Sammelstelleund der alte Sammelplatz wurde aufVordermann gebracht. Jeder Haushalthat eine kreditkartengrosse Zutritts-karte für die Sammelstellen. Stark fre-quentierte Orte wie Kioske, Bushalte-stellen, Sportanlagen, Schulen wurdenzudem mit 18 Sammelbehältern fürAludosen ausgerüstet. Und auch beiallen durch die Stadt organisierten Ver-anstaltungen sind Sammelbehälter fürAludosen aufgestellt. So ist sicherge-stellt, dass die bescheidene Menge vonbisher 6 Tonnen Alu pro Jahr in dieHöhe klettern wird.

" Zur 10. Austragung des Prix für Gemeindenund Städte sucht IGORA wiederum 3 neueGemeinden/Städte oder Abfallverbände.Haben Sie Interesse, dabei zu sein? Chris Ruegggibt unter 044 387 50 10 gerne Auskunft.

Bereits 27 Gemeinden/Städte/Abfallvebändesind Schweizer Meister im Alusammeln

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Gewinner 2008:Oben links: FamilieSchüpbach aus SignauBE. Oben rechts: Ate-lier de Décors duThéâtre de Vidy, Lau-sanne: Thuy Lor Van,Sarah Truin und Tho-mas Beimowski, Ate-lierleiter. Unten links:Supersammler derletzten 10 Jahre:Rasch-Recycling vonRalf Schächtele undRahel Rickenbacheraus Thürnen BL.Unten rechts: KlosterDisentis: Bruder Mar-tin, Schüler der Klos-terschule und KurtUlmann, hauswirt-schaftlicher Betriebs-leiter.

18 Aktuell Mai 2009news

Bei Alusammlern heiss beliebt

Prix-AlurecyclingJedes Jahr aufs Neue: 3 x 1000 Franken zu gewinnen

Neben Gemeinden und Städten kommen jährlich alle Alusammler in den Genuss desPrix-Alurecycling. Mitmachen können alle. Wir wollen nur wissen, wie Sie Alu sam-meln und wie viel Sie jährlich an Getränkedosen, Tiernahrungsschalen, Tuben und Kaf-feekapseln aus Aluminium zusammentragen. Denn auch diesen Sommer möchten wirdrei Top-Sammler mit je 1000 Franken belohnen.

Bereits über 30 Gewinner tragen denTitel als Schweizer Meister im Alusam-meln. Diesen Sommer kommen dreineue Champions dazu.

Mitmachen und gewinnen könnenalle. Sie füllen den untenstehendenTalon aus. Wichtig ist uns eine kurzeBeschreibung, wie Sie sammeln, warumSie sammeln, wo Sie sammeln und wieviel Sie jährlich an Dosen, Tiernah-rungsschalen, Tuben und Kapseln ausAluminium zusammenbringen. Dasreicht schon!

Einsenden bis zum 1. Juni 2009Wir sind gespannt auf Ihre Sammel-tricks und erwarten gerne den ausgefüll-ten Talon oder ein E-Mail [email protected] bis zum 1. Juni 2009.Damit sind Sie schon am grossen Wett-rennen dabei und mit etwas Glücksogar einer der Sieger des Prix-Alurecyc-ling 2009.

" Anmelden, gewinnen: wir sind gespannt aufIhre Einsendungen!

Prix-Alurecycling 2009: Wir machen mit!

# Wir sammeln wie folgt Getränkedosen, Tiernahrungsschalen, Tuben und Kaffeekapseln aus Aluminium:

________________________________ Die jährliche Sammelmenge beträgt ca. ______________________ Kilo.

Name/Vorname

evtl. Organisation/Firma

Strasse Nr.

PLZ/Ort

Telefon E-Mail

Bitte bis zum 1. Juni 2009 einsenden an:IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling, Postfach, 8034 Zürich oder per Fax senden an 044 387 50 11.

$

Hier überall könnenSie Aluverpackungensammeln:

" zu Hause" in einer organisierten

Sammelgruppe am Wohnort" in der Wohnüberbauung" bei einem Kiosk oder

Imbissstand" im Take-away" in der Kantine eines

Unternehmens, einer Schuleoder eines Treffs

" im Jugendtreff" im Kino oder an der Bar" im Bahnhof und in den

SBB-Zügen" im Restaurant und in der

Hotelküche" in der Berghütte" an Festen, Feiern oder einer Sportver-

anstaltung" in der Badi und beim Camping" an Quais und auf öffentlichen Plätzen

usw.

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45’000 Glücks-Losewarten bei rund 140Recyclingbetrieben auffleissige Alusammler.

Aktuell 19Mai 2009 news

Und dieses Glücks-Los hats so richtig insich: Denn in sage und schreibe jedemsechsten steckt ein Supergewinn. Vomschnittigen Mountainbike oder Slittinoüber wertvolle Einkaufsgutscheine undÜberraschungspreise bis zur topmodi-schen Umhängetasche. Auch 2009 war-ten wieder Tausende von tollen Preisenauf die fleissigen Sammler. Aber dasAllerbeste kommt noch: Alle abgegebe-nen Glücks-Lose nehmen ausserdem ander einmaligen Jahresendverlosung teilund da gibts noch einmal tüchtig Geld-preise abzusahnen. Für 2008 haben fol-gende Sammler das grosse Jahresendlosgezogen:

1. Preis: MissioneCattolica Italiana, Zürich ZH

3000 Franken2. Preis: Marti-SchenkReinigungen, Merligen BE

1500 Franken3. Preis: Peter Stauber,Erlinsbach SO 500 Franken

Los-Glück für (fast) alleDas Lossystem von IGORA wurde 1997eingeführt und ist ganz unkompliziert:Pro zehn Kilo abgegebene Aludosengibts ein Glücks-Los, das man einfachan die IGORA sendet. Der Preis wirddann zugestellt. Das Los ist ein Riesen-erfolg: Waren es vor fünf Jahren noch30’000 abgegebene Glücks-Lose mitüber 5300 Preisen, erwartet IGORA im2009 schon die Hälfte mehr, nämlichsatte 45’000 Lösli. IGORA freut sichjetzt schon, über 7200 Gewinne an die

Herausgeberin: IGORA-Genossenschaftfür Aluminium-Recycling,Bellerivestrasse 28, Postfach,8034 Zürich

Verantwortlich für die Redaktion:Bernadette Muff, flowRelations,6301 ZugMitarbeiter dieser Nummer:Daniel Frischknecht, Petra Meyer,Bernadette Muff, Iris Niederberger,Chris Ruegg, Barbara Stammbach,Markus Tavernier, Rolf Varis, Mirco ZanréFotos: Keystone, Photopress, Marcel Zürcher, diverseLektorat: Ilse-Helen Rimoldi, 5040 SchöftlandÜbersetzungen:Hubert JeanRichard, Zürich(Übersetzung, Korrektur Französisch),Claudia Thérisod, 5070 Frick(Übersetzung, Korrektur Italienisch)Grafik und Layout:GrafikDesign Christine Lang, 8535 HerdernDruck: SpeckPrint AG, 6342 Baar

IMPRESSUM

Glücklich, wer Alu sammelt

Mit dem Glücks-Los sindAlusammler erst recht GewinnerDas IGORA-Glücks-Los – eine Erfolgsgeschichte sondergleichen – begeistert bereitsseit zwölf Jahren immer mehr Alusammler. Denn für zehn Kilo gesammelter Aludosengibts bei der Abgabestelle eins der heiss begehrten Lösli und obendrauf natürlich noch1 Franken 30 Rappen Bares pro Kilo Aludosen.

Tausende von Sammelbegeistertenabzugeben.

Immer mehr RecyclingbetriebeAber nicht nur die Anzahl der imUmlauf befindlichen Glücks-Lose steigtständig – auch die Annahmestellen ver-mehren sich rasant. Schon sind es rund140 Recyclingbetriebe, bei denen leere

Online-Spiel für junge LeuteMit einem neuen, interaktiven Alufo-lien-Spiel können sich junge Leute aufunterhaltsame Weise über Aluverpa-ckungen informieren und dabei mitetwas Glück auf www.alufoil.org einenApple iPod Touch gewinnen.

Das Lernspiel wurde vom europäi-schen Aluminiumfolienverband EAFAentwickelt. Die Spielidee ist, Verpa-ckungen aus oder mit Alufolie in einemHaus aufzuspüren, indem man Herrn«Al U. Foil» durch die verschiedenenZimmer schickt und dabei die Pro-

dukte anklickt, von denen der Spielervermutet, dass sie Aluminiumfolie ent-halten.

Im Spiel gegen die Uhr könnenFreunde miteinander wettstreiten. Deroder die Spieler werden für richtige Ant-worten mit Punkten belohnt, währendes bei falschen Antworten Punktabzügegibt. Zu jeder richtigen und falschenAntwort gibt es nähere Erläuterungen;auch die hinzugewonnenen oder abge-zogenen Punkte werden nach jeder Aus-wahl angezeigt. " Mehr Infos: www.alufoil.org

Aludosen abgegeben werden können.Bis zu zehn Betriebe kommen jährlichhinzu.

Aber das ist beim ständig steigendenSammelfieber im Alusammel-LandSchweiz auch absolut nötig!

" Recyclingbetriebe mit Glücks-Losen sind zufinden unter www.igora.ch / Dosen-Abgabe.

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20 Aktuell Mai 2009news

IGORA-Wettbewerb zum 20-Jährigen

Der Sommer kann kommen!Zum 20-Jahr-Jubiläum heisst es für einmal an dieser Stelle:Gewinnen statt Shoppen! IGORA verlost 100 cooleBadetücher für heisse Sommertage, die schon jetztdarauf warten, bald mit Ihnen am Strand zu liegen.

Das IGORA-Badetuch ist einfach herr-lich flauschig-weich, aus 100 ProzentBaumwolle und kommt im exklusivenTopdesign der Kollektion «20 JahreIGORA» daher: silbergrau wie Alu undmit dezenter Stickerei. Das 100 x 180 cmgrosse, saugfähige Leichtgewicht ausVelours/Frottee passt in jede Badeta-sche und lässt bestimmt auch noch einbisschen Platz für einen kühlen Drinkaus der Aludose.

Kein Preis ohne FleissZuerst muss aber beweisen, wer einwahrer IGORA-Kenner ist: Bei der Ver-losung mitmachen dürfen alle, die dieuntenstehende Wettbewerbsfrage ausder Geschichte der IGORA beantwor-ten können. Aus allen richtigen Einsen-dungen werden 100 Gewinner verlost,die gerade rechtzeitig zum Start derdiesjährigen Badesaison beglückt wer-den.

Wettbewerbstalon

für das IGORA-BadetuchName:

Vorname:

Strasse, Nr.

PLZ, Ort

Telefon

Die Antwort auf die Wettbewerbsfrage lautet: _________________________________________Aludosen.

Datum _____________________________________________________________________________________________

Bitte bis 15. Juni 2009 einsenden an:IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling, «Wettbewerb»Bellerivestrasse 28, Postfach, 8034 Zürich

Die Wettbewerbsfrage lautet:

Wie viele Aludosen wurden in der Schweiz in 20 Jahren gesammelt?

Die Lösung finden Sie im ersten Teil dieser IGORA News.

Antworten Sie jetzt und geniessen Sie schon bald den Badesommer im IGORA-Look!Einsendeschluss ist der 15. Juni 2009.

$

Badetuch in Kürze:- 100% Baumwolle- Grösse: 100 x 180 cm- Vorderseite Velours, Rückseitesaugfähiges Frottee

- Farbe: Grau mit Stickerei aus Polyester- Gewicht: 450 g/m2

IGORA-Wettbewerb zum 20-Jährigen

Der Sommer kann kommen!

Einmalanders sammelnSeit 2004 können sozial engagierteDosensammler das Cash von1 Franken 30 Rappen, das sie proKilo Aludosen von IGORA erhalten,direkt Pro Infirmis spenden.Ein Spendenvorschlag, der totaleingeschlagen hat: In den 5 Jahrensind rund 70’000 Franken zusam-mengekommen. Dies entspricht inetwa 4 Millionen Stück Dosenoder 54 Tonnen Alu.

Zu den insgesamt 19’365.60 Spen-denfranken, die 2008 eingegangensind, haben die Deutschschweizerdiesmal mit 10’509.20 Franken ammeisten beigesteuert. Aus der franzö-sischen Schweiz flossen 5’226.80Franken in den Fonds und aus demKanton Tessin stammen 3’629.60Franken.

Das gespendete Dosengeld fliesstdirekt in den Pro-Infirmis-Fonds«Spenden von Dosengeld – Gemein-sam für behinderte Kinder». RitaRoos-Niedermann, Direktorin vonPro Infirmis, freut sich: «Dank densozial engagierten Dosensammlernkonnten wir in den letzten fünf Jahrenüber 4’200 Kindern helfen. Das isteine wichtige Aufgabe, denn oft kom-men Eltern mit einem behindertenKind ohne fremde Unterstützungnicht aus.» Für solche Familien setztsich Pro Infirmis aktiv ein: Sie organi-siert bei Bedarf temporäre Helferin-nen oder vermittelt und finanziertHilfsmittel, die dazu beitragen, denanstrengenden Alltag ein wenig zuerleichtern – sei es etwa ein Rollstuhl,ein Treppenlift oder ein Kommunika-tionsgerät.

" Auch in ihrem 20. Jahr des Bestehensrechnet IGORA wieder mit vielen spenden-freudigen Dosensammlern.