MANUSCRIPTI - kunstgeschichte.univie.ac.at · Zusammen mit anderen Codices aus dem Besitz der...

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-- I COD. MAN. I ISSN 0:179-:1621 MANUSCRIPTI ZEITSCHRIFT FÜR HANDSCHRIFTENKUNDE 41' ,' , Illlt t hrllml"·lhtr fll\l l nml'lII f.li l ,tm .t l" 1.. \ 1.\\ 111rJIJI ' X 'IU-I (Llj'. ' Ullr .hUI.' "I.IIn, 1I11 1'1I' .1\11' 1 11I wi llmlu,rnll ' irl !!" " r I11l' .\ lh [I, tlU In IiIJltm mUn-." , t'Jlll. l( .1J'I( ':hm I11IIU t\" il .lrt,m ,,'1t( In UI(",\: I .llI f'Crrur.jB; (llnlenl Im.J lIInN '(Il:f1!. \!1.UIr U' .!ll u tn t rr \tdul!' ;{'r,lfc'rr,(lI ('1ll tJTClJ.' h rrnr hliJ .. t tl"llll i I, lp.l' t\ 'JI.\ 11(1 11 111 C\ " IU . 1. tl ' \h' I' l"! Cm n1l1t Ih '> mli'll j.llle l l\' IH. ,rci1 r.Jn' ILh\, 1lI11 .\' fUl : iiür Icor {t '1Ult- fcm f.l\'CICUf lfl.l . ! lltJ:·t\'UI 1'1)1\ .1l Iu ·' ''Ur.l 11l"lTI fll ll rlU I ,lrll llr( I' ll !!? 1 1{ nll.;;- ,:' t-\l l1C 1!1.':'C\· · '. '[l!If.w llI m t tl ( .JrllIn'lIft l\'.l tnn 1II 1 ;:IMt .1 Itl' h-m r.lUl".1 nl lt :ll'ltI l" 111111(/1(':.1 l' :m\IHIt.IiI' \ll hU f' .1 t'l' UC mr )l't .111.WITI ltir. 11 ['1'"111;11'1 \l' l li,'1fl I{ Iu.•>: t'\J Jt"' .l l 'l.l{lr,lttl l: " 11' \' ttrlt Ul ':alll hh':tllt !nlhll( I.I1 ' 'Tl'.1 I kF' 111 11;n ,\'lJlJIlI\1(. 1..}iI! Illl; I\'.l l"hl: m "ttfli .t(lIr J. I\ .;, II wflllLlI i f lltO \T'1 I l ll l1t 1u{rq lll l't'\.I .llil' lJ11\ '\l mnUIIIIl ßI l liitllt ut .ll' ('l " fr 11 ( 1Ug"'lIitl .IUiT ' .i,,,,- '-, ., HEFT 78/79 .,.... " I JULI 2011

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ICOD MAN I ISSN 0179-1621

MANUSCRIPTI ZEITSCHRIFT FUumlR HANDSCHRIFTENKUNDE

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Ein Troja-Roman fuumlr Kaiser Ludwig den Bayern

Costanza Cipollaro und Michael Viktor Schwarz

Fuumlnf im Italien des 14 Jahrhunderts verschwenshyderisch reich mit Miniaturen ausgestattete Abschrifshyten des altfranzoumlsischen Roman de Troie von Benoit de Sainte-Maure sind bekannt (Paris Bibliotheque Nationale Fr 782 Petersburg Russische Nationalshybibliothek Fr F v XIV 3 Rom Biblioteca Apostoshylica Vaticana Reg Lat 1505 Venedig Biblioteca Marciana Fr 17 Wien Oumlsterreichische Nationalbishybliothek Cod 2571)1 Seit Vergil in der Aeneis den Ursprung der Stadt Rom und des Augustus dargeshystellt hatte (so bringt ein fruumlher Vergil-Biograph das Thema des Epos auf den Punkt) war der Troja-Stoff ein politischer Zahlreiche Staumldte Territorien und Geschlechter Europas legten sich eine Gruumlndungsshylegende mit dem trojanischen Krieg als Anfang zu Auch die 40000 Verse von Benoits Roman wurden nicht zuletzt geschrieben weil das Haus Plantagenet das uumlber die Normandie und England herrschte aus Troja stammen wollte Doch scheint die Dichtung den groumlszligten Erfolg eineinhalb Jahrhundel1e spaumlter in Italien gehabt zu haben Die fuumlnf Pracht-Codices lassen in ihrer Magnifizenz an unerschoumlpflich reishyche Auftraggeber denken die ]mplikation des Stoffs und seine Illustration mit viel gemaltem Zeremoniell daruumlber hinaus an die Traumlger von Herrschaft Allershydings war das Interesse an den sonderbaren Manusshykripten stets groszlig genug daszlig sie nicht lange zur Ruhe kamen Waumlhrend der fruumlhen Neuzeit gingen sie durch die Haumlnde denkbar hochgestellter Sammler sowie ihrer Buchbinder in ganz Europa (der Wiener

Fuumlr Hinweise und Unterstuumltzung danken wir Francesco Boni De Nobii Antonino Caeca Mauriio Caro Aberlo Corra Francesca Tamburini Wolfgang Jahn und - last not least - Karl-Ceorg Pfaumlndlner Unsere Recherchen wurden durch den Fonds zur Foumlrderung der wissenschaftlichen Forshyschung finanziell ermoumlglicht

I) Edition Benolt de Sainte- Maure Le Roman de Troie Publie dapres tous les manuscrits connus L Conslans (Hg) I-VI Paris 1904-1912 Die Handschriften M-R Jung La legende de Troie en France au Moyen Aumlge analyse des vershysions franyaises et bibliographie raisonnee des manuscrits BaselTuumlbingen 1996 177-180253-270274-287287-29 1 297-303

2) Die sog Vita Suetoniana-Donatiana zit nach P Vershyg iius Maro Aeneis Lateinisch Deutsch E und C Binder (Hg) Stuttgart 2008 797

) H Buchtha Historia Troiana Studies in the history of medieval secular illustation London [ua] 1971 3

Codex gelangte aus dem Besitz des Prinzen Eugen in die kaiserliche Bibliothek)4 so verschwanden die Spuren der Erstbesitzer und die Erinnerung an sie verlor sich - in der Regel

Das Exemplar der Vaticana (Reg Lat 1505) gibt auf Fo 1einige Provenienzhinweise (Abb I) Links unten neben einem Wappen findet sich der Eintrag Bourdelot Beiname des Pariser Bibliophilen und Arztes Pierre Michon (1610- 1685) Er kann das Buch von seinem gleichfalls bibliophilen Onkel Jean Bourdelot geerbt oder selbst gekauft haben Sicher ist daszlig er es an Koumlnigin Christina von Schweden veraumluszligerte waumlhrend er 165253 in Stockholm ihr Leibarzt wars Als Christi na 1654 abdankte wurde der Codex zusammen mit anderem Besitz nach Rom transportiert Nach dem Tod der Koumlnigin 1689 gi ng ihre Bibliothek durch Kauf in die paumlpstliche ein 6

Das Wappen selbst hat mit dieser Geschichte nichts zu tun sondern fuumlhrt weiter zuruumlck Der Schild ist Schwarz-Gold viermal geteilt der obere Balken zeigt schreitend einen goldenen Loumlwen Die Zusammenshystellung erinnert an das Zeichen der Gonzaga - eine Familie die am Anfang des 15 Jahrhundel1s den Troshyja-Roman der Biblioteca Marciana ihr eigen nannte Tatsaumlchl ich aber handelt es sich um das Wappen des gleichfalls ghibellinischen Hauses Pavona Seit dem spaumlten 13 Jahrhundert in Udine ansaumlszligig besaszlig dieshyse Familie im Friaul groszligen Einfluszlig7 Der lebendig

4) Benoit de Sainle-Maure Roman de Troie (Oumlsterreichishysche Nationalbibliothek Wien Codex 2571) Einleitung und kodikologische Beschreibung von D Thoss Muumlnchen 1989

) A de a Fieiere Rymaille sur les plus celebres biblioshytheques de Paris en 1649 Paris 1869 27 - Ph Tamiey de Larroque Lettres de Jean et de Pierre Bourdelot a Peiresc Revue d Histoire Lilleraire de a France ( 1897) 98-121 bes 98nl 100n 1 und 114

6) Zusammen mit anderen Codices aus dem Besitz der Christina von Schweden wurde die Handschrift 1680-89 von Bernard de Montfaucon katalogisiert Les manuscrits de la reine de Suede au Vatican Reedition du catalogue de Montshyfaucon et cotes actuelles Vatikanstadt 1964 Nr 2106 Vgl C de Manleyer Les manuscrits de la reine Christi ne aux archives du Vatican Meanges d A rchegie et dHistoire 17 ( 1897) 285-322 18 (1898) 525-535 19 (1899) 85-90 shyJ Bignami Odier Les fonds de la Reine a la Bibliotheque Vaticane (Coeclanea Vaticana in honorem Ansemi M card Abareda ) Vatikanstadt 1962 bes 166 f

7) Die Familie Pavona oder Pavoni stammt urspruumlnglich aus Brescia Das Wappen ist als kolorierte Federzeichnung

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CoDICES MANUSCRIPTI

gemalte Loumlwe ist stilistischem Urteil einigermaszligen zugaumlnglich und erweist sich als sicher nicht mittelalshyterlich sondern am ehesten im 15 oder 16 Jahrhunshydert entstanden Entweder direkt aus Udine oder uumlber Umwege war das Buch also nac h Frankreich gelangt ehe es nach Schweden und von dort nach Rom ging

Bl aumlttert man um (Abb 2) so zeigt sich daszlig das Pavona-Wappen uumlber ein sehr charakteristisches anshyderes gemalt ist das auf der Versoseite gut sichtbar durchschlaumlgt Der Schild ist gerautet Die Farben schimmern unrein durch das graubraun gealterte Pershygament aber deutlich genug handelt es sich um Weiszlig und Blau die Bayerisc hen Wecken Die Rauten laushyfen schraumlglinks eine nicht se ltene Ausnahme von der schraumlgrechts gerichteten Regelform des bayerischen Wappens Verwiesen sei auf die Reliefplatte mit dem Pfalzgrafen bei Rhein vom Mainzer Kaufhaus (Mitshytelrheinisches Landesmuseum Mainz) x Die goti sc he Fonn des Schilds die Art wie ihn der Buchmaler in das Medaillon eingepaszligt hat und wie sich dieses wieshyder mit der Randleiste verknuumlpft - all das zeigt daszlig das Rautenwappen zum originalen Bestand gehoumlrt Die Indizienlage ist schmal und belastbar zugleich Jene Person fuumlr die der Codex in einer fruumlhen Phase seiner Existenz bestimmt war und fuumlr die er wohl geshyschaffen wurde hat dem Haus Wittelsbach angehoumlrt

Die groumlszligte Wahrscheinl ichkeit daszlig ein Wittelsshybacher und die Buchkultur des Trecento zusammenshytrafen bestand waumlhrend des Italienzugs Ludwigs des Bayern (1327-30) Houmlhepunkt war die Kaisershykroumlnung am 17 Januar 1328 in Rom angeblich durch das roumlmische Volk auf jeden Fall nicht durch den Papst oder einen Kardinal Danach hielt Ludwig noch einige Monate am Tiber Hof ab Herbst bewegshyte er sich wieder in der Toskana und Oberital ien um im Winter des folgenden Jahres abzuziehen) In der Tat liegt eine Datierung des Zierats auf dem wapshypengeschmuumlckten Fol I in diese Jahre nahe Die als vegetabi le Staumlbe aufgefaszligten von Knoten kurzen Perlenketten und Halbkugeln unterbrochenen Randshyleisten kombiniert mit den Goldtropfen und dem Medaillon lassen sich nach Bologna verorten Hier

etwa im sog Armoriale Joppi enthalten (Udine Biblioteca Civica Vincenzo Joppi MS Joppi 207 n 71) Vgl Gszlig Crollalanza Dizionario storico-blasonico delle famiglie nobili e notabili italiane estinte e fiorenti 1-111 Pisa 1886shy1890 11 299 - E deI Torso Blasonario delle famigl ie friulashyne iscritte negli elenchi della Reale consulta araldica Udine 1900 Pavona

X) R Suckale Die Hofkunst Kaiser Ludwigs des Bayern Muumlnchen 1993 Abb 149

Y) H Thomas Ludwig der Bayer (1282 - 1347) Kaiser und Ketzer Regensburg [ua] 1993 193-225

wiederum sind derart dominante an den Ecken anshyeinandergestoszligene Staumlbe deren Details gegenuumlber den Vorbildern aus dem sog Zweiten Bologneser Stil dick formelhaft und flau geworden sind im dritten Jahrzehnt des 14 Jahrhunderts nicht selten anzutrefshyfen Die besten Vergleiche bietet eine Gruppe von Handschriften die in der Forschung zur Bologneser Buchmalerei als der Maestro deI 328 figuriert (beshynannt nach dem auf dieses Jahr datierten Matrikelshybuch der Kaufmannszunft Bologna Museo Civico Medievale Ms 633) 10 Manches spricht also dafuumlr daszlig der vatikanische Codex in den spaumlten zwanziger Jahren entweder in Bologna oder von einem an der dortigen Produktion orientierten Atelier fuumlr Ludwig den Bayern hergestellt wurde

Ludwigs Regiment in Italien charakterisierte ershystens ein saumlkularer Charakter Der Not gehorchend war es weltlich denn gerade in Rom muszligte Ludwig seine Herrsc haft gegen die Kirche und einen ihn verbissen bekaumlmpfenden Papst aufrichten Zweitens und komplementaumlr dazu war es durch den theoretishyschen Uumlberbau gekennzeichnet den Marsilius von Padua dem Kaisertum des Bayern gab Der Defenshysor Pacis sein antipaumlpstliches und vor allem deshalb prokaiserlich gelesenes Werk war schon um 1324 in Paris entstanden erhielt durch Ludwigs Romfahrt aber Aktualitaumlt Deshalb reiste Marsilius als Ratgeshyber mit Bekannt war im Umfeld des Wittelsbachers auch Dantes wenig aumlltere Monarchia eine Schrift die auf eine Situation reagierte wie Ludwig sie zu bestehen hatte Auch Heinrich VII hatte in Italien Widerstaumlnde uumlberwinden muumlssen und trotzdem einen Schein von Kaisertum durchgesetzt Beide Texte lasshysen erkennen wie der Troja-Stoff in den politischen Diskurs der Zeit eingeflochten war Wo MarsiJius den Standpunkt klaumlrt von dem aus sein Buch argumenshytiert stellt er sich als einen Nachkommen Antenors vor jenes trojani schen Helden der nach der Uumlbershyzeugung der Paduaner Padua gegruumlndet hatte (I i 6) Damit insinuiert er Herrschaft in Italien sei entshy

10) A Conti La miniatura Bolognese scuole e botteghe 1270 - 1340 Bologna 1981 - M Medica und S Ballistini (Hg) Haec sun statuta le corporazioni medievali nelle mishyniature bolognesi Katalog zur Ausstellung in Vignola Rocca Medievale MaumlrzJJuli 1999 Modena 199959 - M Medica Libri miniatori e committenti nella Bologna di Bertrando dei Poggetto In Giotto e le arti a Bologna al tempo di Bertrando dei Poggetto Ausstellungskatalog Bologna Museo Civico Medievale Dezember 2005Maumlrz 2006 M Medica und C Balsamo (Hg) Mailand 2005 79-93 - M Medica Giotto a Bologna In Giotto e il Trecento il piu Sovrano Maestro stato in dipintura Katalog zur Ausstellung in Rom Museo Centrale dei Risorgimento MaumlrzJJuni 2009 A Tomei (Hg) lai land 2009 225-239 insbes 230-231 276

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weder trojanisch oder gar nicht legitimiert Und wo er danach Aristoteles folgend die verschiedenen Forshymen von Monarchie bespricht dient als Beispiel fuumlr eine temporaumlre projektbezogene Herrschaft die des Agamemnon im Lager der Griechen (I ix 4)11 Daszlig Formen dauerhafter Herrschaft wie die kaiserliche dann diejenige des Priamos in Troja spiegeln bleibt unausgesprochen der Leser wird es aber denken Dante hingegen bezieht sich explizit aufVergils Leitshyidee die Roumlmer haumltten ihren Ursprung im schuldshylosen Geschlecht des Priamos (Dantes Zitat nach Vergil) schuldlos naumlmlich an dem von der Miszliggunst der (heidnischen) Goumltter herbeigefuumlhrten Untergang Trojas Wo es um Legitimation geht hebt Dante eine Art Traditionslinie von Priamos uumlber Hektor zu Aeneas hervor (II iii 9- I 0) 12 Bei Vergil wie Dante praumlfiguriert Aeneas aber Caesar Augustus und damit alle folgenden Kaiser

Ein Troja-Roman in Ludwigs Haumlnden war also nicht nur ritterliche Unterhaltungs- sondern auch politische Trost- und Erbauungsliteratur Trotzdem haumltte der Bayer ihn in der vorliegenden Form kaum selbst in Auftrag gegeben Die franzoumlsische Origishynalfassung (statt der lateinischen Version des Guido de Columnis die ebenso zur Verfuumlgung gestanden haumltte) ordnet sich eher der Bildungswelt der italieshynischen al s der deutschen Eliten zu Vermutlich hanshydelt es sich um ein Geschenk und am ehesten aus jenen Kreisen die wie etwa bestimmte Mitglieder der roumlmischen Familie Colonna dem Bayern einige Monate lang Ergebenheit bekundeten Zu beachten ist in diesem Zu sammenhang auch daszlig die Ausstatshytung des Codex in zwei Phasen entstand Neben dem Dekor von Fo 1 sind noch zwei Initialen Produkte eines in Bologna geschulten Illuminators (Fo 5 21 v) Die Szenen dagegen heben sich von der boshy

11) W Klinzmann und H Klisch (Hg) Marsilus von Padua Der Verteidiger des Friedens (Defensor Pacis) Berlin 1958 22 f 80 f E Ancona und F Todescan Marsilio da Padova Padua 2007 125

12) Dante Alighieri Monarchia Lateinisch I Deutsch R Imbach und C Fhieler (Hg) Stuttgart 1989 124 f Vgl V Zabllghin Virgilio nel Rinascimento italiano da Dante a Torquato Tasso Bologna 1921 - 1923 - 0 ClavlIot Flavio Biondos Italia illustrata Portraumlt und historisch-geographische Legitimation der humanistischen Elite Italiens Diffusion des Humanismus Studien zur nationalen Geschichtsschreibung europaumlischer Humanisten J Helmralh und G Walther (Hg) Goumlttingen 2002

lognesischen Buchmalerei schroff ab (Abb 3) Vom Schreiber zwar durch Aussparung im Text vorgeseshyhen passen die Bilder in ihrer scheinbar kunstlosen Direktheit und im sorglosen Umgang mit dem Lay out besser zu neapolitanischen Epenillustrationen shyallerdings wird jene geradezu visionaumlre Bildlichkeit dOlt nirgends erreicht welche etwa die hier reprodushyzierte Szene von Gewalt und Vernichtung auszeichshynet

Man kann den Befund so deuten Das Buch wurshyde aus einem Bologneser Scriptorium beschafft und dem Kaiser mit einer Alt Basisdekoration versehen uumlberreicht das Gros der verschwenderischen Ausshystattung die den eigentlichen Welt des Codex ausshymacht sollte erst danach von Spezialisten realisiert werden Dabei stehen die Zahl von 260 teils hochranshygigen und eigens fuumlr diese Handschrift konzipierten Bildern und die Zeit die Ludwig in Italien blieb in einem Miszligverhaumlltnis Die Wahrscheinlichkeit daszlig das Manuskript fuumlr ihn bestimmt war ist deutlich houmlher als die daszlig er es je in vollendeter Gestalt zu Gesicht bekam

Wenn der Bayer den vatikanischen Codex nicht mit sich fuumlhrte als er Italien verlieszlig dann begleiteshyte ihn aber eine Idee von italienischer Buchkultur Verschiedene Abschriften des Bayerischen Landshyrechts von 1346 (darunter das Exemplar in der Oumlstershyreichischen Nationalbibliothek Cod 2786) zeigten von der Hand wohl eines deutschen Buchmalers eine Dekoration die wie eine moderni sierte Variante von Fol 1 im Troja-Roman wirkt Da umlaufende Leisshyten fuumlr Hand schriften rechtskundl ichen Inhalts aus Bologna durchaus untypisch sind geht es kaum um einen juristischen sondern wohl wirklich um einen aus Erinnerungen an den Kroumlnungszug gespei sten kaiserlichen Modus14

1 ) B Degenhart und A Schmill Fruumlhe angiovinische Buchkunst in Neapel die Illustrierung franzoumlsischer Untershyhaltungsprosa in neapolitanischen Scriptorien zwischen 1290 und 1320 In Festschrift Wolfgang Braunfels F Piel und J Traumlger (Hg) Tuumlbingen 1977 71-92 - A Perriccioli Saggeshyse I romanzi cavallereschi miniati a Napoli Neapel 1979

1-1) A Fingernagel und M Roland Mitteleurpaumlische Schushylen I (ca 1250 - 1350) (Die illuminierten Handschriften lind Inkllnabeln der oumlsterreichischen Nationalbibliothek 10) hg von G Schmidt Wien 1997 Kat 149Vgl Slickale Hofkunst Kaiser Ludwigs des Bayern 39

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Abb 1 Rom Biblioteca ApOslolica Vaticana Reg LaI 1505 Fo 1 (ca 284 x 22 cm)

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Ein Troja-Roman fuumlr Kaiser Ludwig den Bayern

Costanza Cipollaro und Michael Viktor Schwarz

Fuumlnf im Italien des 14 Jahrhunderts verschwenshyderisch reich mit Miniaturen ausgestattete Abschrifshyten des altfranzoumlsischen Roman de Troie von Benoit de Sainte-Maure sind bekannt (Paris Bibliotheque Nationale Fr 782 Petersburg Russische Nationalshybibliothek Fr F v XIV 3 Rom Biblioteca Apostoshylica Vaticana Reg Lat 1505 Venedig Biblioteca Marciana Fr 17 Wien Oumlsterreichische Nationalbishybliothek Cod 2571)1 Seit Vergil in der Aeneis den Ursprung der Stadt Rom und des Augustus dargeshystellt hatte (so bringt ein fruumlher Vergil-Biograph das Thema des Epos auf den Punkt) war der Troja-Stoff ein politischer Zahlreiche Staumldte Territorien und Geschlechter Europas legten sich eine Gruumlndungsshylegende mit dem trojanischen Krieg als Anfang zu Auch die 40000 Verse von Benoits Roman wurden nicht zuletzt geschrieben weil das Haus Plantagenet das uumlber die Normandie und England herrschte aus Troja stammen wollte Doch scheint die Dichtung den groumlszligten Erfolg eineinhalb Jahrhundel1e spaumlter in Italien gehabt zu haben Die fuumlnf Pracht-Codices lassen in ihrer Magnifizenz an unerschoumlpflich reishyche Auftraggeber denken die ]mplikation des Stoffs und seine Illustration mit viel gemaltem Zeremoniell daruumlber hinaus an die Traumlger von Herrschaft Allershydings war das Interesse an den sonderbaren Manusshykripten stets groszlig genug daszlig sie nicht lange zur Ruhe kamen Waumlhrend der fruumlhen Neuzeit gingen sie durch die Haumlnde denkbar hochgestellter Sammler sowie ihrer Buchbinder in ganz Europa (der Wiener

Fuumlr Hinweise und Unterstuumltzung danken wir Francesco Boni De Nobii Antonino Caeca Mauriio Caro Aberlo Corra Francesca Tamburini Wolfgang Jahn und - last not least - Karl-Ceorg Pfaumlndlner Unsere Recherchen wurden durch den Fonds zur Foumlrderung der wissenschaftlichen Forshyschung finanziell ermoumlglicht

I) Edition Benolt de Sainte- Maure Le Roman de Troie Publie dapres tous les manuscrits connus L Conslans (Hg) I-VI Paris 1904-1912 Die Handschriften M-R Jung La legende de Troie en France au Moyen Aumlge analyse des vershysions franyaises et bibliographie raisonnee des manuscrits BaselTuumlbingen 1996 177-180253-270274-287287-29 1 297-303

2) Die sog Vita Suetoniana-Donatiana zit nach P Vershyg iius Maro Aeneis Lateinisch Deutsch E und C Binder (Hg) Stuttgart 2008 797

) H Buchtha Historia Troiana Studies in the history of medieval secular illustation London [ua] 1971 3

Codex gelangte aus dem Besitz des Prinzen Eugen in die kaiserliche Bibliothek)4 so verschwanden die Spuren der Erstbesitzer und die Erinnerung an sie verlor sich - in der Regel

Das Exemplar der Vaticana (Reg Lat 1505) gibt auf Fo 1einige Provenienzhinweise (Abb I) Links unten neben einem Wappen findet sich der Eintrag Bourdelot Beiname des Pariser Bibliophilen und Arztes Pierre Michon (1610- 1685) Er kann das Buch von seinem gleichfalls bibliophilen Onkel Jean Bourdelot geerbt oder selbst gekauft haben Sicher ist daszlig er es an Koumlnigin Christina von Schweden veraumluszligerte waumlhrend er 165253 in Stockholm ihr Leibarzt wars Als Christi na 1654 abdankte wurde der Codex zusammen mit anderem Besitz nach Rom transportiert Nach dem Tod der Koumlnigin 1689 gi ng ihre Bibliothek durch Kauf in die paumlpstliche ein 6

Das Wappen selbst hat mit dieser Geschichte nichts zu tun sondern fuumlhrt weiter zuruumlck Der Schild ist Schwarz-Gold viermal geteilt der obere Balken zeigt schreitend einen goldenen Loumlwen Die Zusammenshystellung erinnert an das Zeichen der Gonzaga - eine Familie die am Anfang des 15 Jahrhundel1s den Troshyja-Roman der Biblioteca Marciana ihr eigen nannte Tatsaumlchl ich aber handelt es sich um das Wappen des gleichfalls ghibellinischen Hauses Pavona Seit dem spaumlten 13 Jahrhundert in Udine ansaumlszligig besaszlig dieshyse Familie im Friaul groszligen Einfluszlig7 Der lebendig

4) Benoit de Sainle-Maure Roman de Troie (Oumlsterreichishysche Nationalbibliothek Wien Codex 2571) Einleitung und kodikologische Beschreibung von D Thoss Muumlnchen 1989

) A de a Fieiere Rymaille sur les plus celebres biblioshytheques de Paris en 1649 Paris 1869 27 - Ph Tamiey de Larroque Lettres de Jean et de Pierre Bourdelot a Peiresc Revue d Histoire Lilleraire de a France ( 1897) 98-121 bes 98nl 100n 1 und 114

6) Zusammen mit anderen Codices aus dem Besitz der Christina von Schweden wurde die Handschrift 1680-89 von Bernard de Montfaucon katalogisiert Les manuscrits de la reine de Suede au Vatican Reedition du catalogue de Montshyfaucon et cotes actuelles Vatikanstadt 1964 Nr 2106 Vgl C de Manleyer Les manuscrits de la reine Christi ne aux archives du Vatican Meanges d A rchegie et dHistoire 17 ( 1897) 285-322 18 (1898) 525-535 19 (1899) 85-90 shyJ Bignami Odier Les fonds de la Reine a la Bibliotheque Vaticane (Coeclanea Vaticana in honorem Ansemi M card Abareda ) Vatikanstadt 1962 bes 166 f

7) Die Familie Pavona oder Pavoni stammt urspruumlnglich aus Brescia Das Wappen ist als kolorierte Federzeichnung

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53 JULl2011

CoDICES MANUSCRIPTI

gemalte Loumlwe ist stilistischem Urteil einigermaszligen zugaumlnglich und erweist sich als sicher nicht mittelalshyterlich sondern am ehesten im 15 oder 16 Jahrhunshydert entstanden Entweder direkt aus Udine oder uumlber Umwege war das Buch also nac h Frankreich gelangt ehe es nach Schweden und von dort nach Rom ging

Bl aumlttert man um (Abb 2) so zeigt sich daszlig das Pavona-Wappen uumlber ein sehr charakteristisches anshyderes gemalt ist das auf der Versoseite gut sichtbar durchschlaumlgt Der Schild ist gerautet Die Farben schimmern unrein durch das graubraun gealterte Pershygament aber deutlich genug handelt es sich um Weiszlig und Blau die Bayerisc hen Wecken Die Rauten laushyfen schraumlglinks eine nicht se ltene Ausnahme von der schraumlgrechts gerichteten Regelform des bayerischen Wappens Verwiesen sei auf die Reliefplatte mit dem Pfalzgrafen bei Rhein vom Mainzer Kaufhaus (Mitshytelrheinisches Landesmuseum Mainz) x Die goti sc he Fonn des Schilds die Art wie ihn der Buchmaler in das Medaillon eingepaszligt hat und wie sich dieses wieshyder mit der Randleiste verknuumlpft - all das zeigt daszlig das Rautenwappen zum originalen Bestand gehoumlrt Die Indizienlage ist schmal und belastbar zugleich Jene Person fuumlr die der Codex in einer fruumlhen Phase seiner Existenz bestimmt war und fuumlr die er wohl geshyschaffen wurde hat dem Haus Wittelsbach angehoumlrt

Die groumlszligte Wahrscheinl ichkeit daszlig ein Wittelsshybacher und die Buchkultur des Trecento zusammenshytrafen bestand waumlhrend des Italienzugs Ludwigs des Bayern (1327-30) Houmlhepunkt war die Kaisershykroumlnung am 17 Januar 1328 in Rom angeblich durch das roumlmische Volk auf jeden Fall nicht durch den Papst oder einen Kardinal Danach hielt Ludwig noch einige Monate am Tiber Hof ab Herbst bewegshyte er sich wieder in der Toskana und Oberital ien um im Winter des folgenden Jahres abzuziehen) In der Tat liegt eine Datierung des Zierats auf dem wapshypengeschmuumlckten Fol I in diese Jahre nahe Die als vegetabi le Staumlbe aufgefaszligten von Knoten kurzen Perlenketten und Halbkugeln unterbrochenen Randshyleisten kombiniert mit den Goldtropfen und dem Medaillon lassen sich nach Bologna verorten Hier

etwa im sog Armoriale Joppi enthalten (Udine Biblioteca Civica Vincenzo Joppi MS Joppi 207 n 71) Vgl Gszlig Crollalanza Dizionario storico-blasonico delle famiglie nobili e notabili italiane estinte e fiorenti 1-111 Pisa 1886shy1890 11 299 - E deI Torso Blasonario delle famigl ie friulashyne iscritte negli elenchi della Reale consulta araldica Udine 1900 Pavona

X) R Suckale Die Hofkunst Kaiser Ludwigs des Bayern Muumlnchen 1993 Abb 149

Y) H Thomas Ludwig der Bayer (1282 - 1347) Kaiser und Ketzer Regensburg [ua] 1993 193-225

wiederum sind derart dominante an den Ecken anshyeinandergestoszligene Staumlbe deren Details gegenuumlber den Vorbildern aus dem sog Zweiten Bologneser Stil dick formelhaft und flau geworden sind im dritten Jahrzehnt des 14 Jahrhunderts nicht selten anzutrefshyfen Die besten Vergleiche bietet eine Gruppe von Handschriften die in der Forschung zur Bologneser Buchmalerei als der Maestro deI 328 figuriert (beshynannt nach dem auf dieses Jahr datierten Matrikelshybuch der Kaufmannszunft Bologna Museo Civico Medievale Ms 633) 10 Manches spricht also dafuumlr daszlig der vatikanische Codex in den spaumlten zwanziger Jahren entweder in Bologna oder von einem an der dortigen Produktion orientierten Atelier fuumlr Ludwig den Bayern hergestellt wurde

Ludwigs Regiment in Italien charakterisierte ershystens ein saumlkularer Charakter Der Not gehorchend war es weltlich denn gerade in Rom muszligte Ludwig seine Herrsc haft gegen die Kirche und einen ihn verbissen bekaumlmpfenden Papst aufrichten Zweitens und komplementaumlr dazu war es durch den theoretishyschen Uumlberbau gekennzeichnet den Marsilius von Padua dem Kaisertum des Bayern gab Der Defenshysor Pacis sein antipaumlpstliches und vor allem deshalb prokaiserlich gelesenes Werk war schon um 1324 in Paris entstanden erhielt durch Ludwigs Romfahrt aber Aktualitaumlt Deshalb reiste Marsilius als Ratgeshyber mit Bekannt war im Umfeld des Wittelsbachers auch Dantes wenig aumlltere Monarchia eine Schrift die auf eine Situation reagierte wie Ludwig sie zu bestehen hatte Auch Heinrich VII hatte in Italien Widerstaumlnde uumlberwinden muumlssen und trotzdem einen Schein von Kaisertum durchgesetzt Beide Texte lasshysen erkennen wie der Troja-Stoff in den politischen Diskurs der Zeit eingeflochten war Wo MarsiJius den Standpunkt klaumlrt von dem aus sein Buch argumenshytiert stellt er sich als einen Nachkommen Antenors vor jenes trojani schen Helden der nach der Uumlbershyzeugung der Paduaner Padua gegruumlndet hatte (I i 6) Damit insinuiert er Herrschaft in Italien sei entshy

10) A Conti La miniatura Bolognese scuole e botteghe 1270 - 1340 Bologna 1981 - M Medica und S Ballistini (Hg) Haec sun statuta le corporazioni medievali nelle mishyniature bolognesi Katalog zur Ausstellung in Vignola Rocca Medievale MaumlrzJJuli 1999 Modena 199959 - M Medica Libri miniatori e committenti nella Bologna di Bertrando dei Poggetto In Giotto e le arti a Bologna al tempo di Bertrando dei Poggetto Ausstellungskatalog Bologna Museo Civico Medievale Dezember 2005Maumlrz 2006 M Medica und C Balsamo (Hg) Mailand 2005 79-93 - M Medica Giotto a Bologna In Giotto e il Trecento il piu Sovrano Maestro stato in dipintura Katalog zur Ausstellung in Rom Museo Centrale dei Risorgimento MaumlrzJJuni 2009 A Tomei (Hg) lai land 2009 225-239 insbes 230-231 276

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weder trojanisch oder gar nicht legitimiert Und wo er danach Aristoteles folgend die verschiedenen Forshymen von Monarchie bespricht dient als Beispiel fuumlr eine temporaumlre projektbezogene Herrschaft die des Agamemnon im Lager der Griechen (I ix 4)11 Daszlig Formen dauerhafter Herrschaft wie die kaiserliche dann diejenige des Priamos in Troja spiegeln bleibt unausgesprochen der Leser wird es aber denken Dante hingegen bezieht sich explizit aufVergils Leitshyidee die Roumlmer haumltten ihren Ursprung im schuldshylosen Geschlecht des Priamos (Dantes Zitat nach Vergil) schuldlos naumlmlich an dem von der Miszliggunst der (heidnischen) Goumltter herbeigefuumlhrten Untergang Trojas Wo es um Legitimation geht hebt Dante eine Art Traditionslinie von Priamos uumlber Hektor zu Aeneas hervor (II iii 9- I 0) 12 Bei Vergil wie Dante praumlfiguriert Aeneas aber Caesar Augustus und damit alle folgenden Kaiser

Ein Troja-Roman in Ludwigs Haumlnden war also nicht nur ritterliche Unterhaltungs- sondern auch politische Trost- und Erbauungsliteratur Trotzdem haumltte der Bayer ihn in der vorliegenden Form kaum selbst in Auftrag gegeben Die franzoumlsische Origishynalfassung (statt der lateinischen Version des Guido de Columnis die ebenso zur Verfuumlgung gestanden haumltte) ordnet sich eher der Bildungswelt der italieshynischen al s der deutschen Eliten zu Vermutlich hanshydelt es sich um ein Geschenk und am ehesten aus jenen Kreisen die wie etwa bestimmte Mitglieder der roumlmischen Familie Colonna dem Bayern einige Monate lang Ergebenheit bekundeten Zu beachten ist in diesem Zu sammenhang auch daszlig die Ausstatshytung des Codex in zwei Phasen entstand Neben dem Dekor von Fo 1 sind noch zwei Initialen Produkte eines in Bologna geschulten Illuminators (Fo 5 21 v) Die Szenen dagegen heben sich von der boshy

11) W Klinzmann und H Klisch (Hg) Marsilus von Padua Der Verteidiger des Friedens (Defensor Pacis) Berlin 1958 22 f 80 f E Ancona und F Todescan Marsilio da Padova Padua 2007 125

12) Dante Alighieri Monarchia Lateinisch I Deutsch R Imbach und C Fhieler (Hg) Stuttgart 1989 124 f Vgl V Zabllghin Virgilio nel Rinascimento italiano da Dante a Torquato Tasso Bologna 1921 - 1923 - 0 ClavlIot Flavio Biondos Italia illustrata Portraumlt und historisch-geographische Legitimation der humanistischen Elite Italiens Diffusion des Humanismus Studien zur nationalen Geschichtsschreibung europaumlischer Humanisten J Helmralh und G Walther (Hg) Goumlttingen 2002

lognesischen Buchmalerei schroff ab (Abb 3) Vom Schreiber zwar durch Aussparung im Text vorgeseshyhen passen die Bilder in ihrer scheinbar kunstlosen Direktheit und im sorglosen Umgang mit dem Lay out besser zu neapolitanischen Epenillustrationen shyallerdings wird jene geradezu visionaumlre Bildlichkeit dOlt nirgends erreicht welche etwa die hier reprodushyzierte Szene von Gewalt und Vernichtung auszeichshynet

Man kann den Befund so deuten Das Buch wurshyde aus einem Bologneser Scriptorium beschafft und dem Kaiser mit einer Alt Basisdekoration versehen uumlberreicht das Gros der verschwenderischen Ausshystattung die den eigentlichen Welt des Codex ausshymacht sollte erst danach von Spezialisten realisiert werden Dabei stehen die Zahl von 260 teils hochranshygigen und eigens fuumlr diese Handschrift konzipierten Bildern und die Zeit die Ludwig in Italien blieb in einem Miszligverhaumlltnis Die Wahrscheinlichkeit daszlig das Manuskript fuumlr ihn bestimmt war ist deutlich houmlher als die daszlig er es je in vollendeter Gestalt zu Gesicht bekam

Wenn der Bayer den vatikanischen Codex nicht mit sich fuumlhrte als er Italien verlieszlig dann begleiteshyte ihn aber eine Idee von italienischer Buchkultur Verschiedene Abschriften des Bayerischen Landshyrechts von 1346 (darunter das Exemplar in der Oumlstershyreichischen Nationalbibliothek Cod 2786) zeigten von der Hand wohl eines deutschen Buchmalers eine Dekoration die wie eine moderni sierte Variante von Fol 1 im Troja-Roman wirkt Da umlaufende Leisshyten fuumlr Hand schriften rechtskundl ichen Inhalts aus Bologna durchaus untypisch sind geht es kaum um einen juristischen sondern wohl wirklich um einen aus Erinnerungen an den Kroumlnungszug gespei sten kaiserlichen Modus14

1 ) B Degenhart und A Schmill Fruumlhe angiovinische Buchkunst in Neapel die Illustrierung franzoumlsischer Untershyhaltungsprosa in neapolitanischen Scriptorien zwischen 1290 und 1320 In Festschrift Wolfgang Braunfels F Piel und J Traumlger (Hg) Tuumlbingen 1977 71-92 - A Perriccioli Saggeshyse I romanzi cavallereschi miniati a Napoli Neapel 1979

1-1) A Fingernagel und M Roland Mitteleurpaumlische Schushylen I (ca 1250 - 1350) (Die illuminierten Handschriften lind Inkllnabeln der oumlsterreichischen Nationalbibliothek 10) hg von G Schmidt Wien 1997 Kat 149Vgl Slickale Hofkunst Kaiser Ludwigs des Bayern 39

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55 JULl 20 11

CoDICES MANUSCRIPTI

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Abb 1 Rom Biblioteca ApOslolica Vaticana Reg LaI 1505 Fo 1 (ca 284 x 22 cm)

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Abb 3 Rom Biblioteca Apostoli ca Vati cana Reg La 1505 Fo 213r Koumlnig Nauplius von Euboumla raumlcht den Tod seines Sohnes Palamedes an den aus Troja zuruumlckkehrenden Griechen

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CoDICES MANUSCRIPTI

gemalte Loumlwe ist stilistischem Urteil einigermaszligen zugaumlnglich und erweist sich als sicher nicht mittelalshyterlich sondern am ehesten im 15 oder 16 Jahrhunshydert entstanden Entweder direkt aus Udine oder uumlber Umwege war das Buch also nac h Frankreich gelangt ehe es nach Schweden und von dort nach Rom ging

Bl aumlttert man um (Abb 2) so zeigt sich daszlig das Pavona-Wappen uumlber ein sehr charakteristisches anshyderes gemalt ist das auf der Versoseite gut sichtbar durchschlaumlgt Der Schild ist gerautet Die Farben schimmern unrein durch das graubraun gealterte Pershygament aber deutlich genug handelt es sich um Weiszlig und Blau die Bayerisc hen Wecken Die Rauten laushyfen schraumlglinks eine nicht se ltene Ausnahme von der schraumlgrechts gerichteten Regelform des bayerischen Wappens Verwiesen sei auf die Reliefplatte mit dem Pfalzgrafen bei Rhein vom Mainzer Kaufhaus (Mitshytelrheinisches Landesmuseum Mainz) x Die goti sc he Fonn des Schilds die Art wie ihn der Buchmaler in das Medaillon eingepaszligt hat und wie sich dieses wieshyder mit der Randleiste verknuumlpft - all das zeigt daszlig das Rautenwappen zum originalen Bestand gehoumlrt Die Indizienlage ist schmal und belastbar zugleich Jene Person fuumlr die der Codex in einer fruumlhen Phase seiner Existenz bestimmt war und fuumlr die er wohl geshyschaffen wurde hat dem Haus Wittelsbach angehoumlrt

Die groumlszligte Wahrscheinl ichkeit daszlig ein Wittelsshybacher und die Buchkultur des Trecento zusammenshytrafen bestand waumlhrend des Italienzugs Ludwigs des Bayern (1327-30) Houmlhepunkt war die Kaisershykroumlnung am 17 Januar 1328 in Rom angeblich durch das roumlmische Volk auf jeden Fall nicht durch den Papst oder einen Kardinal Danach hielt Ludwig noch einige Monate am Tiber Hof ab Herbst bewegshyte er sich wieder in der Toskana und Oberital ien um im Winter des folgenden Jahres abzuziehen) In der Tat liegt eine Datierung des Zierats auf dem wapshypengeschmuumlckten Fol I in diese Jahre nahe Die als vegetabi le Staumlbe aufgefaszligten von Knoten kurzen Perlenketten und Halbkugeln unterbrochenen Randshyleisten kombiniert mit den Goldtropfen und dem Medaillon lassen sich nach Bologna verorten Hier

etwa im sog Armoriale Joppi enthalten (Udine Biblioteca Civica Vincenzo Joppi MS Joppi 207 n 71) Vgl Gszlig Crollalanza Dizionario storico-blasonico delle famiglie nobili e notabili italiane estinte e fiorenti 1-111 Pisa 1886shy1890 11 299 - E deI Torso Blasonario delle famigl ie friulashyne iscritte negli elenchi della Reale consulta araldica Udine 1900 Pavona

X) R Suckale Die Hofkunst Kaiser Ludwigs des Bayern Muumlnchen 1993 Abb 149

Y) H Thomas Ludwig der Bayer (1282 - 1347) Kaiser und Ketzer Regensburg [ua] 1993 193-225

wiederum sind derart dominante an den Ecken anshyeinandergestoszligene Staumlbe deren Details gegenuumlber den Vorbildern aus dem sog Zweiten Bologneser Stil dick formelhaft und flau geworden sind im dritten Jahrzehnt des 14 Jahrhunderts nicht selten anzutrefshyfen Die besten Vergleiche bietet eine Gruppe von Handschriften die in der Forschung zur Bologneser Buchmalerei als der Maestro deI 328 figuriert (beshynannt nach dem auf dieses Jahr datierten Matrikelshybuch der Kaufmannszunft Bologna Museo Civico Medievale Ms 633) 10 Manches spricht also dafuumlr daszlig der vatikanische Codex in den spaumlten zwanziger Jahren entweder in Bologna oder von einem an der dortigen Produktion orientierten Atelier fuumlr Ludwig den Bayern hergestellt wurde

Ludwigs Regiment in Italien charakterisierte ershystens ein saumlkularer Charakter Der Not gehorchend war es weltlich denn gerade in Rom muszligte Ludwig seine Herrsc haft gegen die Kirche und einen ihn verbissen bekaumlmpfenden Papst aufrichten Zweitens und komplementaumlr dazu war es durch den theoretishyschen Uumlberbau gekennzeichnet den Marsilius von Padua dem Kaisertum des Bayern gab Der Defenshysor Pacis sein antipaumlpstliches und vor allem deshalb prokaiserlich gelesenes Werk war schon um 1324 in Paris entstanden erhielt durch Ludwigs Romfahrt aber Aktualitaumlt Deshalb reiste Marsilius als Ratgeshyber mit Bekannt war im Umfeld des Wittelsbachers auch Dantes wenig aumlltere Monarchia eine Schrift die auf eine Situation reagierte wie Ludwig sie zu bestehen hatte Auch Heinrich VII hatte in Italien Widerstaumlnde uumlberwinden muumlssen und trotzdem einen Schein von Kaisertum durchgesetzt Beide Texte lasshysen erkennen wie der Troja-Stoff in den politischen Diskurs der Zeit eingeflochten war Wo MarsiJius den Standpunkt klaumlrt von dem aus sein Buch argumenshytiert stellt er sich als einen Nachkommen Antenors vor jenes trojani schen Helden der nach der Uumlbershyzeugung der Paduaner Padua gegruumlndet hatte (I i 6) Damit insinuiert er Herrschaft in Italien sei entshy

10) A Conti La miniatura Bolognese scuole e botteghe 1270 - 1340 Bologna 1981 - M Medica und S Ballistini (Hg) Haec sun statuta le corporazioni medievali nelle mishyniature bolognesi Katalog zur Ausstellung in Vignola Rocca Medievale MaumlrzJJuli 1999 Modena 199959 - M Medica Libri miniatori e committenti nella Bologna di Bertrando dei Poggetto In Giotto e le arti a Bologna al tempo di Bertrando dei Poggetto Ausstellungskatalog Bologna Museo Civico Medievale Dezember 2005Maumlrz 2006 M Medica und C Balsamo (Hg) Mailand 2005 79-93 - M Medica Giotto a Bologna In Giotto e il Trecento il piu Sovrano Maestro stato in dipintura Katalog zur Ausstellung in Rom Museo Centrale dei Risorgimento MaumlrzJJuni 2009 A Tomei (Hg) lai land 2009 225-239 insbes 230-231 276

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weder trojanisch oder gar nicht legitimiert Und wo er danach Aristoteles folgend die verschiedenen Forshymen von Monarchie bespricht dient als Beispiel fuumlr eine temporaumlre projektbezogene Herrschaft die des Agamemnon im Lager der Griechen (I ix 4)11 Daszlig Formen dauerhafter Herrschaft wie die kaiserliche dann diejenige des Priamos in Troja spiegeln bleibt unausgesprochen der Leser wird es aber denken Dante hingegen bezieht sich explizit aufVergils Leitshyidee die Roumlmer haumltten ihren Ursprung im schuldshylosen Geschlecht des Priamos (Dantes Zitat nach Vergil) schuldlos naumlmlich an dem von der Miszliggunst der (heidnischen) Goumltter herbeigefuumlhrten Untergang Trojas Wo es um Legitimation geht hebt Dante eine Art Traditionslinie von Priamos uumlber Hektor zu Aeneas hervor (II iii 9- I 0) 12 Bei Vergil wie Dante praumlfiguriert Aeneas aber Caesar Augustus und damit alle folgenden Kaiser

Ein Troja-Roman in Ludwigs Haumlnden war also nicht nur ritterliche Unterhaltungs- sondern auch politische Trost- und Erbauungsliteratur Trotzdem haumltte der Bayer ihn in der vorliegenden Form kaum selbst in Auftrag gegeben Die franzoumlsische Origishynalfassung (statt der lateinischen Version des Guido de Columnis die ebenso zur Verfuumlgung gestanden haumltte) ordnet sich eher der Bildungswelt der italieshynischen al s der deutschen Eliten zu Vermutlich hanshydelt es sich um ein Geschenk und am ehesten aus jenen Kreisen die wie etwa bestimmte Mitglieder der roumlmischen Familie Colonna dem Bayern einige Monate lang Ergebenheit bekundeten Zu beachten ist in diesem Zu sammenhang auch daszlig die Ausstatshytung des Codex in zwei Phasen entstand Neben dem Dekor von Fo 1 sind noch zwei Initialen Produkte eines in Bologna geschulten Illuminators (Fo 5 21 v) Die Szenen dagegen heben sich von der boshy

11) W Klinzmann und H Klisch (Hg) Marsilus von Padua Der Verteidiger des Friedens (Defensor Pacis) Berlin 1958 22 f 80 f E Ancona und F Todescan Marsilio da Padova Padua 2007 125

12) Dante Alighieri Monarchia Lateinisch I Deutsch R Imbach und C Fhieler (Hg) Stuttgart 1989 124 f Vgl V Zabllghin Virgilio nel Rinascimento italiano da Dante a Torquato Tasso Bologna 1921 - 1923 - 0 ClavlIot Flavio Biondos Italia illustrata Portraumlt und historisch-geographische Legitimation der humanistischen Elite Italiens Diffusion des Humanismus Studien zur nationalen Geschichtsschreibung europaumlischer Humanisten J Helmralh und G Walther (Hg) Goumlttingen 2002

lognesischen Buchmalerei schroff ab (Abb 3) Vom Schreiber zwar durch Aussparung im Text vorgeseshyhen passen die Bilder in ihrer scheinbar kunstlosen Direktheit und im sorglosen Umgang mit dem Lay out besser zu neapolitanischen Epenillustrationen shyallerdings wird jene geradezu visionaumlre Bildlichkeit dOlt nirgends erreicht welche etwa die hier reprodushyzierte Szene von Gewalt und Vernichtung auszeichshynet

Man kann den Befund so deuten Das Buch wurshyde aus einem Bologneser Scriptorium beschafft und dem Kaiser mit einer Alt Basisdekoration versehen uumlberreicht das Gros der verschwenderischen Ausshystattung die den eigentlichen Welt des Codex ausshymacht sollte erst danach von Spezialisten realisiert werden Dabei stehen die Zahl von 260 teils hochranshygigen und eigens fuumlr diese Handschrift konzipierten Bildern und die Zeit die Ludwig in Italien blieb in einem Miszligverhaumlltnis Die Wahrscheinlichkeit daszlig das Manuskript fuumlr ihn bestimmt war ist deutlich houmlher als die daszlig er es je in vollendeter Gestalt zu Gesicht bekam

Wenn der Bayer den vatikanischen Codex nicht mit sich fuumlhrte als er Italien verlieszlig dann begleiteshyte ihn aber eine Idee von italienischer Buchkultur Verschiedene Abschriften des Bayerischen Landshyrechts von 1346 (darunter das Exemplar in der Oumlstershyreichischen Nationalbibliothek Cod 2786) zeigten von der Hand wohl eines deutschen Buchmalers eine Dekoration die wie eine moderni sierte Variante von Fol 1 im Troja-Roman wirkt Da umlaufende Leisshyten fuumlr Hand schriften rechtskundl ichen Inhalts aus Bologna durchaus untypisch sind geht es kaum um einen juristischen sondern wohl wirklich um einen aus Erinnerungen an den Kroumlnungszug gespei sten kaiserlichen Modus14

1 ) B Degenhart und A Schmill Fruumlhe angiovinische Buchkunst in Neapel die Illustrierung franzoumlsischer Untershyhaltungsprosa in neapolitanischen Scriptorien zwischen 1290 und 1320 In Festschrift Wolfgang Braunfels F Piel und J Traumlger (Hg) Tuumlbingen 1977 71-92 - A Perriccioli Saggeshyse I romanzi cavallereschi miniati a Napoli Neapel 1979

1-1) A Fingernagel und M Roland Mitteleurpaumlische Schushylen I (ca 1250 - 1350) (Die illuminierten Handschriften lind Inkllnabeln der oumlsterreichischen Nationalbibliothek 10) hg von G Schmidt Wien 1997 Kat 149Vgl Slickale Hofkunst Kaiser Ludwigs des Bayern 39

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Ein Troja-Roman in Ludwigs Haumlnden war also nicht nur ritterliche Unterhaltungs- sondern auch politische Trost- und Erbauungsliteratur Trotzdem haumltte der Bayer ihn in der vorliegenden Form kaum selbst in Auftrag gegeben Die franzoumlsische Origishynalfassung (statt der lateinischen Version des Guido de Columnis die ebenso zur Verfuumlgung gestanden haumltte) ordnet sich eher der Bildungswelt der italieshynischen al s der deutschen Eliten zu Vermutlich hanshydelt es sich um ein Geschenk und am ehesten aus jenen Kreisen die wie etwa bestimmte Mitglieder der roumlmischen Familie Colonna dem Bayern einige Monate lang Ergebenheit bekundeten Zu beachten ist in diesem Zu sammenhang auch daszlig die Ausstatshytung des Codex in zwei Phasen entstand Neben dem Dekor von Fo 1 sind noch zwei Initialen Produkte eines in Bologna geschulten Illuminators (Fo 5 21 v) Die Szenen dagegen heben sich von der boshy

11) W Klinzmann und H Klisch (Hg) Marsilus von Padua Der Verteidiger des Friedens (Defensor Pacis) Berlin 1958 22 f 80 f E Ancona und F Todescan Marsilio da Padova Padua 2007 125

12) Dante Alighieri Monarchia Lateinisch I Deutsch R Imbach und C Fhieler (Hg) Stuttgart 1989 124 f Vgl V Zabllghin Virgilio nel Rinascimento italiano da Dante a Torquato Tasso Bologna 1921 - 1923 - 0 ClavlIot Flavio Biondos Italia illustrata Portraumlt und historisch-geographische Legitimation der humanistischen Elite Italiens Diffusion des Humanismus Studien zur nationalen Geschichtsschreibung europaumlischer Humanisten J Helmralh und G Walther (Hg) Goumlttingen 2002

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1 ) B Degenhart und A Schmill Fruumlhe angiovinische Buchkunst in Neapel die Illustrierung franzoumlsischer Untershyhaltungsprosa in neapolitanischen Scriptorien zwischen 1290 und 1320 In Festschrift Wolfgang Braunfels F Piel und J Traumlger (Hg) Tuumlbingen 1977 71-92 - A Perriccioli Saggeshyse I romanzi cavallereschi miniati a Napoli Neapel 1979

1-1) A Fingernagel und M Roland Mitteleurpaumlische Schushylen I (ca 1250 - 1350) (Die illuminierten Handschriften lind Inkllnabeln der oumlsterreichischen Nationalbibliothek 10) hg von G Schmidt Wien 1997 Kat 149Vgl Slickale Hofkunst Kaiser Ludwigs des Bayern 39

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CoDICES MANUSCRIPTI

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Abb 1 Rom Biblioteca ApOslolica Vaticana Reg LaI 1505 Fo 1 (ca 284 x 22 cm)

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