Martinus

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MARTINUS AMBULANTE DIENSTE Martinus Trägergesellschaft für soziale Dienste mbH

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Haus Martinus

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MARTINUS AMBULANTE DIENSTEMartinus Trägergesellschaft für soziale Dienste mbH

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Vorwort

Endlich ist es soweit!Die erste Information von Mitarbeitern derAmbulanten Dienste für Mitarbeiter und für alleInteressierten ist fertiggestellt.Wir möchten Ihnen unsere Qualitäten alsArbeitgeber und Dienstleister einmal in einer etwasanderen Form präsentieren. Wir möchtenMenschen erreichen, die auf der Suche nacheinem anspruchsvollen und qualitätsorientiertenArbeitgeber sind. Diese Informationsschrift sollaber auch dazu dienen, uns bei allen aktuellenMitarbeitern zu bedanken. Sie leisten tagaus tageineinen wertvollen Dienst am Menschen, ganz imSinne der Leitlinien und Ziele der SeniorenhilfeSMMP. Dass es dabei auch manchmal zuProblemen und Interessenskonflikten kommt, istabsolut menschlich und auch davon soll berichtetwerden. Seit 1994 gibt es den ambulanten Dienst amGertrudis-Hospital. 1997 gründeten die Schwesternder heiligen Maria Magdalena Postel mit derKirchengemeinde St. Martinus in Westerholt dieMartinus Trägergesellschaft für soziale DienstembH. Wir waren noch ein kleiner ambulanterPflegedienst und unser erstes gemeinsamesProjekt mit dem Haus St. Martin war der Aufbaudes mobilen Menüservice.Seit dieser Zeit sind wir stetig gewachsen undhaben unsere Leistungen und Angeboteausgebaut. Mittlerweile gehören das AltenheimHaus St. Martin, der Martinus Ambulante Dienst,das Betreute Wohnen „Haus Elisabeth“, der MobileMenüservice und seit 2009 unser Martinus-Treffmit unserer Betreuungsgruppe „Heimatstube“ zurTrägergesellschaft. Aktuell beschäftigen wir inunseren ambulanten Angeboten 75 Mitarbeiter.Wirtschaftlich stehen wir auf sicheren Beinen, auchaufgrund der Vielfalt unserer Angebote. Dies allesist zurückzuführen auf eine sehr gute Arbeit allerBeschäftigten. Diese gute Arbeit wird uns auch inregelmäßigen Kunden- und Mitarbeiterbefragungenwidergespiegelt. Noch einmal ein ganz herzliches Dankeschöndafür!Wilfried Weeke, Betriebsleiter

Zur besseren Lesbarkeit des Berichtes wurde aufdie Doppelbezeichnung in männlicher undweiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stellt keineAbwertung eines Geschlechtes dar.

36Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?

32Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

31Wie ist die Arbeit hier organisiert?

30Wie werden Mitarbeitende beurteilt?

29Wie unterstützt die Einrichtung meine beruflicheEntwicklung?

28Wird in der Einrichtung ausgebildet?

26Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?

25Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?24Was ist, wenn ich krank werde?

23Welche Unterstützungsangebote gibt es?

22Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheitachten kann?

21Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander inEinklang bringen?

18Mit wem arbeite ich hier zusammen?

13Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten undMitarbeitenden?

11Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?8Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?

5Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?

Inhalt

Welt der Regeln und Verträge

Welt der Vorgesetzten und Kollegen

Welt der Unterstützung und Förderung

Welt der Bildung und Karriere

Welt der Organisation und Ergebnisse

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Generaloberin Sr. Aloisia Höing

Wir erwarten eine christliche Grundeinstellung

Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klaresProfil

Als Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche,somit sind auch unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Dasbedeutet, dass wir den Sendungsauftrag der Kircheumsetzen und uns im Sinn des Evangeliums denMenschen zuwenden wollen, die uns in unserenEinrichtungen anvertraut sind.

Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer WeiseVerantwortung in unsern Einrichtungen, daher erwarten wirvon ihnen die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche oderzumindest zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft.Auch grundsätzlich erwarten wir bei unseren Mitarbeiterneine christliche Grundeinstellung. Die beinhaltet zumindestdas Mittragen unserer Wertevorstellungen, wie sie inunseren Leitlinien und Zielen zum Ausdruck kommen.

Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klaresProfil haben. Das erwarten die Menschen, die in unsereHäuser kommen. Das erwarten auch die meisten derer, diesich bei uns bewerben. Darum müssen alle Mitarbeiter das

vertreten, was uns wichtig ist.

Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass „unsere Einrichtungen Lebens- und Lernorte desGlaubens“ sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsere Mitarbeiter das Recht haben, noch aufdem Weg zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mit ihnen im Gespräch bleiben.Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung auch einemKonfessionslosen oder einem Andersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. InLeitungspositionen, wo unser Profil in der Öffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist diesallerdings ausgeschlossen.

Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtungangesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genanntenZiele und Werte erwarten und einfordern.

Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungenmit über 3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, demchristlichen Gottes- und Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsereEinrichtungen aus und das wollen wir in unseren Einrichtungen zu leben versuchen.

Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, dieTeilnahme an Ordensfesten und –veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsortenunserer Ordensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma derOrdensgründerin teilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterneröffnen.

Generaloberin Sr. Aloisia Höing

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Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?

Ludger Dabrock,Geschäftsführer derEinrichtungen undDienste derSchwestern derheiligen MariaMagdalena Postel

Faire Bezahlung soll große Wertschätzung widerspiegeln„Wir wollen eine angemessene Bezahlung unserer Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter“, gibt der  Geschäftsführer der Einrichtungen undDienste der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, LudgerDabrock, zu verstehen. Im Interview gibt er darüber Auskunft, warumwelche Tarife gelten und welche Möglichkeiten es gibt, besondereLeistungen zu honorieren.

Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif?

Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren Leitlinien undZielen das christliche Gottes- und Menschenbild. Das soll sich auch in derAnerkennung und Wertschätzung  der Arbeit unserer über 1.300Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenhilfe widerspiegeln.Pflegende beispielsweise gehören ohnehin nicht zu den Topverdienern,leisten aber einen ungeheuer wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft.Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr als 20 Prozent überdem Niveau mancher privater Träger. Die Spannbreite ist groß, derWettbewerb hart.  Aber im Rahmen des Möglichen wollen wir für eine faireund angemessene Bezahlung sorgen.

Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird?

Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den Pflegesatzverhandlungen mit denPflegekassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen.Darunter gibt es Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüberden Kostenträgern darstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannteSelbstkostendeckungsprinzip gilt auch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Dasbedeutet, dass die Lohnkosten einer Einrichtung im Rahmen von Pflegesatzverhandlungen keinewesentliche Rolle mehr spielen. Das  ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese „kaufen“ bei uns – ausihrer Sicht – eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistungerbringen, spielt hierbei keine wesentliche Rolle.

Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger ausals die Erhöhung der Pflegesätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt.Deshalb ist die Bezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen,diesen finanziellen Aufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche Steuerung unsererEinrichtungen zu kompensieren – wozu die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederumentscheidend beitragen.Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigenMenschen zuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dieseines der wichtigsten Arbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesemBereich haben unseren Respekt und unsere Anerkennung verdient.

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Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt?

Wir müssen die Refinanzierung unserer Stellen im Blick behalten. Die Kostenträger – also diePflegekassen – legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die Pflegekräfte, dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das musssich in unserem Gehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- undden Reinigungsbereich vor einigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfSGmbH, überführt und damit den bis zu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenenReinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtig war uns aber, dass dieOrdensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neu gegründetenFirmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter von SMMP.

Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung. Bei denanderen haben wir die Gehaltszahlungen schrittweise über mehrere Jahre möglichstsozialverträglich umgestellt. Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie dasUrlaubs- und Weihnachtsgeld blieben – wenn meist auch nicht in derselben Höhe – erhalten. Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden. Rückblickend müssen wiraber feststellen, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch dieArbeitsplätze – insbesondere der in diesen Bereich tätigen Mitarbeiter –  nachhaltig wirtschaftlichabzusichern.

Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren?

Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den Pflegekräften ein kleiner Teil desGehaltes abgezweigt und in einen Topf eingezahlt wird, aus dem dann besonders verdienteMitarbeiter am Ende des Jahres einen Bonus erhalten. Die Absicht ist lobenswert, aber natürlichist es schwer, dafür geeignete Kriterien zu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiertwerden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent der jeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind esbereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitere Erhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlichbin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen des Tarifsystems die Möglichkeit habenmüssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderes Engagement durch Bonuszahlungenan einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht diese Entwicklung in die richtige Richtung.Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durchGutscheine: etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch inZukunft so beibehalten. Uns ist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessenefinanzielle Vergütung für ein außergewöhnliches Engagement sind, doch soll sie dieWertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen. Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschlicheGesicht von SMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsereMitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, wasmit der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel – eine in jeder Hinsicht außergewöhnlicheFrau – in der Normandie vor vielen Jahren begann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt.

Das Interview mit Herrn Dabrock führte Ulrich Bock

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Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung

Bezahlung nach Tarif

Das letzte Wort hat der Betriebsleiter„Wir bezahlen nach AVR“, das sage ich immer, wenn esum die Frage nach der Bezahlung geht. Schließlich bietenwir als kirchlicher Arbeitgeber mit den so genanntenRichtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen desDeutschen Caritasverbandes (AVR) den Rahmen für denmonatlichen Verdienst der Pflege- undBetreuungsmitarbeiter sowie für die Führungskräfte.

Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, wasman gelernt hat, wo man eingesetzt wird und was zu dentäglichen Aufgaben gehört. Jeder Mitarbeiter wird in eineso genannte Vergütungsgruppe einsortiert. Welche derGruppen die richtige ist, hängt vom Ausbildungsabschluss,

nachgewiesenen Erfahrungen und möglichen Zusatzqualifikationen ab. Die Personalabteilungmacht einen ersten Vorschlag, nachdem die Mitarbeiter dort die Bewerbungsunterlagendurchgesehen haben und von der Betriebsleitung wissen, für welchen Arbeitsbereich der Bewerbervorgesehen ist. Das letzte Wort hat aber immer die jeweilige Betriebsleitung vor Ort. FürFührungskräfte entscheidet die Geschäftsführung.

 Andrea Starkgraff Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

Regeln für mehr Lohn

Klar geregelt ...Die Preise steigen und das Leben wird immer teurer. Das gilt schließlich auch für uns alle. Deshalbist die Frage nach der Lohnerhöhung auch sehr wichtig. In der Seniorenhilfe SMMP ist das klargeregelt. Es gelten Tarife, und in denen sind die Regeln für Verhandlungen über mehr Lohnfestgeschrieben. Für Mitarbeiter innerhalb der AVR handeln das Arbeitgeber und Arbeitnehmer ineiner „Arbeitsrechtlichen Kommission“ miteinander aus. Für die Mitarbeiter im Küchenbereichverhandeln Unternehmer und Gewerkschaften miteinander die Bezahlung aus, welche imTarifsystem für das Hotelgewerbe umgesetzt wird. Bei den Mitarbeitern in der Gesellschaft fürServicedienste wird durch die Geschäftsführung der Gesellschaft entschieden, wie viel Geld dieMitarbeiter mehr verdienen. In der Regel richtet sich diese Entscheidung nach den Ergebnissen deranderen Arbeitsbereiche. Damit ist klar: Lohnerhöhungen werden nicht persönlich mit demjeweiligen Vorgesetzten ausgehandelt, sondern orientieren sich an den gültigenTarifvereinbarungen.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

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Erfolgsbonus ist möglich

Wichtig ist, was man tutWer eine besondere Aufgabe übernimmt, sich im besonderen Maße für die Einrichtung engagiertoder in einen anderen Arbeitsbereich mit mehr Verantwortung wechselt, kann mehr Geld verdienen.Dabei wird darauf geachtet, ob es sich um eine zeitlich begrenzte Aufgabe bzw. Leistung handeltoder auf Dauer angelegt ist. Wer in der Hierarchie aufsteigt, der verdient natürlich mehr. Derjeweilige Tarif legt fest, wie viel das ist. Wer zeitlich begrenzt eine neue oder zusätzliche Aufgabeübernimmt, kann eine individuelle Zulage vereinbaren. Wie hoch diese ist, entscheiden letztendlichdie Geschäftsfeldleitung und die Geschäftsführung. Diese hängt natürlich von der Höhe derVerantwortung ab, die von dem jeweiligen Mitarbeiter übernommen wird.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?

Wie lang ist die Laufzeit meines Arbeitsvertrages?

Arbeitsverträge befristetSeit einigen Jahren werden mit neuen Mitarbeitern grundsätzlich nur auf zwei Jahre befristeteArbeitsverträge geschlossen. Möglichst in Teilzeitbeschäftigung. Natürlich sind wir an einerlangfristigen Zusammenarbeit interessiert. Mit den Befristungen streben wir eine hohe Flexibilitätder Personalpläne an. Das brauchen wir, um unsere Einrichtungen und Dienste wirtschaftlichabzusichern. Gleichzeitig haben sowohl die Mitarbeiter, als auch die Einrichtungen ausreichendZeit zu prüfen, ob es miteinander klappt. Im Regelfall werden Verträge nach zwei Jahrenentfristet. Außer, wenn es Zweifel an der Erfüllung der Aufgaben oder wirtschaftliche Probleme inder Einrichtung gibt.

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Andrea Starkgraff,Geschäftsfeldleiterin

Interview mit Andrea Starkgraff über das Ende befristeter Arbeitsverträge

Da müssen wir genauer hinschauenFrau Starkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allenFachkräften eine unbefristete Beschäftigung anbieten. Wie kommenSie auf diese Idee?

Andrea Starkgraff: Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt,dass die Befristung auf zwei Jahre zu großer Verunsicherung führt.Außerdem zeigen uns interne Auswertungen, dass wir die meistenVerträge sowieso irgendwann entfristen. Da können wir das auch gleichsein lassen.

Was würde sich dadurch ändern?

In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten der Mitarbeiter dieProbezeit von sechs Monaten besser genutzt werden. Hier würden wirgenauer hinsehen und nachvollziehbare Kriterien zur Beurteilungentwickeln. Außerdem müssten wir gezielter und besser einarbeiten als

bisher. Da fangen wir aber nicht bei null an.

Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme?

Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich möchten wir ein attraktiver Arbeitgebersein. Wir möchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für offene Stellen bekommen.

Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche Risiko der Einrichtungen?

Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen und Dienste werden wir an den flexiblenArbeitsverträgen festhalten. Dieses bedeutet, dass 25% der Wochenarbeitszeit als flexibler Anteilgestaltet wird, so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung oder Anzahl der Patientenflexibel verteilt werden können. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die Mindeststunden festgelegt, aufdie sich der jeweilige Mitarbeiter verlassen kann, als auch die maximal zu leistenden Stunden,die je nach Arbeitsanfall abgerufen werden können. Bezahlt wird am Ende, was an Stundengeleistet wurde.

Das Interview mit Frau Andrea Starkgraff führte Ulrich Bock

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Mareike Thies,Personalsachbearbeiterin

Datensammlung und Personalakte

Zugriff klar geregeltJeder Mitarbeiter erhält bei seiner Einstellung einen Bogen, mit demseine wichtigsten Daten erhoben werden. Neben demEinstellungsbogen werden die Bewerbungsunterlagen mit demLebenslauf, Qualifikationsnachweise und Zeugnisse in diePersonalakte aufgenommen. Weiterhin benötigen wir ein ärztlichesAttest, in dem die Unbedenklichkeit zur Ausübung der vorgesehenenTätigkeit bescheinigt wird, ein polizeiliches Führungszeugnis sowie beiFührungskräften einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister.Mitarbeiter, die für einen Arbeitsbereich vorgesehen sind, in dem siemit Lebensmitteln zu tun haben, müssen zudem einGesundheitszeugnis vorlegen.

Der größte Teil der Daten wird für die entsprechende Eingruppierung sowie für dieGehaltsabrechnung benötigt. Weiterhin wird geprüft, welche Ansprüche im Bezug aufZusatzversorgung bestehen. Ebenfalls wird überprüft, ob ein Ausschlussgrund für die Einstellungbesteht.

Alle Daten werden entsprechend des Datenschutzes gespeichert und verwendet. Sie sindausschließlich dem Sachbearbeiter in der Personalabteilung zugänglich. Die Geschäftsführung,Geschäftsfeldleitung sowie die zuständige Betriebsleitung (Disziplinarvorgesetzter) kann jederzeitEinsicht in die Personalakten nehmen und Informationen aus der Personalakte durch diePersonalsachbearbeiter erhalten. Selbstverständlich kann jeder Mitarbeiter auf Wunsch ebenfallsEinsicht in seine Personalakte erhalten.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

Aufgaben umfassend vermitteln

Für den täglichen Bedarf gemachtIn den letzten Jahren sind für alle Beschäftigten so genannte Aufgabenbeschreibungen erarbeitetworden. Weil diese Beschreibungen für den täglichen Bedarf gedacht und gemacht sind, werden siein regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert. Verantwortlich dafür ist dieGeschäftsfeldleitung.

Jeder neue Mitarbeiter erhält nach seiner Einstellung seine ganz persönlicheAufgabenbeschreibung. Diese wird von dem jeweiligen Disziplinarvorgesetzten und vom Mitarbeiterunterschrieben. Ein Exemplar erhält der Mitarbeiter, das zweite Exemplar wird in der Personalaktearchiviert. Neben der Aufgabenbeschreibung existiert ein Einarbeitungskonzept. Hier sind neben derzeitlichen Abfolge auch die einzelnen Aufgaben aufgelistet, die mit einer bestimmten Qualifikationund Funktion einhergehen. Auch hier ist ersichtlich, für welche Aufgaben der jeweilige Mitarbeiterzuständig ist.

Einmal im Jahr führt der Dienstvorgesetzte mit jedem Mitarbeiter ein Mitarbeiterjahresgespräch.Auch hier werden die einzelnen Aufgaben sowie Erfolge und Misserfolge, Perspektiven,Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Ziele besprochen. Das Vier-Augen-Gespräch ist strengvertraulich. Das Protokoll wird bei der jeweiligen Leitung unter Verschluss gehalten. Der Mitarbeitererhält eine Kopie für seine Unterlagen.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

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Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?

S.Plass-Tanzgeschirr

Fehler können immer mal passieren ...Interview mit einer "Planenden"

Dienstplanung ist gar nicht so leicht Wann fängst Du mit dem Plan für den nächsten Monat an?

Anfang des Monats geht es los. Der Rahmenplan wird übernommen. Hiersind dann auch alle Dienstwochenenden der Mitarbeiter festgelegt. Alsnächstes nehme ich mir dann das „Wunschbuch“ der Mitarbeiter vor.Hierin können alle Beschäftigten schon bestimmte Termine mitWunschdiensten oder Freiwünschen notieren. 

Hast Du ein bestimmtes Konzept?

Natürlich! Der Rahmenplan ist die Basis für die weitere Arbeit. Nach der ersten groben Planungmuss ich dann noch die Bereitschaftsdienste und die Springerdienste festlegen.

Gibt es bestimmte Kriterien, die beachtet werden müssen?

Heutzutage gibt es sehr, sehr viele verschiedene Arbeitsverträge und unterschiedlicheArbeitszeiten. Nicht wie früher: Vollzeit und Halbtags…! Da gibt es die flexibel arbeitendenMitarbeiter, die geringfügig Beschäftigten, die “Dreiviertel-“, die 50%-Mitarbeiter und so weiter.Wir haben auch viele verschiedene Berufsgruppen, die alle auch unterschiedliche Befugnissehaben. Alle werden unterschiedlich eingesetzt. Zum Beispiel darf eine Schwesternhelferin keineVerbände machen. Andersherum ist die Pflegefachkraft für die reinen Pflegetouren zu teuer undkönnte nicht wirtschaftlich eingesetzt werden. Wir haben verschiedene Pflegetouren, aufgeteiltnach Fachkrafttouren oder Touren für Pflegehilfskräfte. Wir haben die Bezugspflege, da sindfeste Mitarbeiter auf festen Pflegetouren zu planen. Außerdem haben wir dann noch unsereHaushaltshilfen und Betreuungskräfte, die geplant werden müssen. Das alles unter einen Hut zubekommen, ist häufig eine Kunst für sich.

Wie lange brauchst Du für die Planung?

Bis zum 15. des Vormonats arbeite ich fast täglich immer wieder mal zwischendurch an denFeinheiten. Ab dem 16. liegt der Plan dann aus. Änderungen sind ab dann nur noch durchDiensttausch möglich.

Was würdest Du gern einmal an aus deiner Sicht an die Mitarbeiter weitergeben?

Manchmal wünsche ich mir mehr Verständnis dafür, dass Fehler passieren können,(überlegt )… und mehr Anerkennung, dass Dienste zu planen auch Arbeit ist!kurz

Wie ist das, wenn die Planung mal wieder über den Haufen geworfen wird?

Da geht dann viel Zeit verloren, wenn beispielsweise Krankheitszeiten abzudecken sind. Hiermuss ich leider die Mitarbeiter anrufen, die eigentlich im „frei“ geplant sind. Dann kommtnatürlich immer wieder Unruhe auf. Aber in der Regel sind alle gern bereit einzuspringen, dennauch ich versuche alle Wünsche zu erfüllen. Das ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.

Das Interview mit Sabine Plass-Tanzgeschirr (stellv. Leitung der Martinus Ambulanten Dienste)führte Wilfried Weeke

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Sabine Plass-Tanzgeschirr, stellv. Leitung

Doppelte Vergütung

Kurzfristiges Einspringen ist geregeltUlrike Oppat: Wie ist kurzfristiges Einspringen hiergeregelt?

Sabine Plass-Tanzgeschirr: Es wird sehr daraufgeachtet, dass überwiegend Mitarbeiter einspringen, diedazu bereit sind, etwas länger oder mehr zu arbeiten.Natürlich ist dies bei mehreren Krankheitsausfällen nichtimmer möglich. Aber generell gilt: „Frei bleibt frei“.

 Wie reagieren die Mitarbeiter auf solch einenAnruf?

( ) Wenn Sie meine Stimme hören….. Nein, imLächeltErnst. Manche haben Probleme damit, nein zu sagen oder fühlen sich unter Druck gesetzt,immer präsent sein zu müssen. Aber nachdem wir das im Teamgespräch einmal angesprochenhaben, ist es jetzt bei allen Mitarbeitern klar. Hier kann jeder auch mal ohne schlechtesGewissen nein sagen. Das klappt auch ganz gut!

Es soll ja für keinen zum Konflikt oder zu einer Belastungssituation kommen. Deshalb liebereinmal früher die Reißleine ziehen.

Und wie geht das jetzt mit dem Einspringen?

Wir haben uns mit den Mitarbeitern auf einen Springerdienst verständigt. Die Mitarbeiter erklärensich bereit, an bestimmten Tagen, wenn sie normalerweise dienstfrei haben, den Springerdienstzu übernehmen. Dabei wechseln sie sich gegenseitig ab. So hält sich die Belastung beimittlerweile 33 Pflegemitarbeitern im Rahmen. So verteilt sich die Last auf viele Schultern, jederist mal dran. Wichtig ist aber, dass alle anderen im frei auch wirklich mit frei planen können.Diese Springerregelung gilt für kurzfristige Krankheitsausfälle früh am Morgen. Meldet sich einMitarbeiter morgens um 05:00 Uhr krank, kann der Bereitschaftsdienst sofort den Springeranrufen und muss nicht erst lange versuchen jemanden um diese Uhrzeit ans Telefon zubekommen. Das vermindert den Stress ungemein.

Wird dieser Springerdienst extra vergütet?

Wir haben für den Springerdienst eine Pauschale von zehn Euro vereinbart, auch wenn niemandanruft und der Mitarbeiter weiterschlafen kann. Interessant wird es, wenn angerufen wird und dieMitarbeiter zum Dienst erscheinen. Dann bekommen sie den kompletten Frühdienst doppeltvergütet. Das lohnt sich!

 Sind die Mitarbeiter damit zufrieden?

Bisher gab es keine Beanstandungen mit der Regelung, und ein ausgefallener Dienst konnteimmer ersetzt werden. Auch der Bereitschaftsdienst läuft damit wesentlich entspannter.

Dieses Interview mit Sabine Plass-Tanzgeschirr führte Ulrike Oppat.

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Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden?

Wilfried Weeke, 49, Betriebsleiter

Wachstum in Gelassenheit

"In der Ruhe liegt die Kraft""Als ich den Ambulanten Dienst 1996 übernahm,versorgten wir 30 Patienten und hatten sieben Mitarbeiter.Auf unserem Parkplatz standen drei Fahrzeuge, zwei FiatPanda, unsere sogenannten Elefantenturnschuhe und einFiat Kastenwagen. Mittlerweile versorgen wir mit demambulanten Pflegedienst 200 Patienten. Unser MobilerMenüservice beliefert täglich um die 150 Privatkunden und15 Kindergärten. Der Fuhrpark ist angewachsen auf 24Fahrzeuge und für unsere ambulanten Angebote arbeitenjetzt 77 Mitarbeiter“, zählt Betriebsleiter Wilfried Weeke einpaar wichtige Eckdaten auf. „Natürlich passiert bei sovielen Kunden und Mitarbeitern immer auch mal wasUnvorhergesehenes“, schmunzelt der 49-jährige. „Abermich bringt so schnell nichts aus der Ruhe, ich habe vierKinder. Mein Motto ist: In der Ruhe liegt die Kraft. DieseGelassenheit hat schon viele kleine Krisen gemeistert undden Mitarbeitern den nötigen Rückhalt gegeben.“ Seitnunmehr 16 Jahren als Leiter für die ambulanten Diensteinsgesamt verantwortlich, betont er: „Führung und stetigeWeiterentwicklung einer solchen Einrichtung funktionierennur im Team. Die ganze Maschinerie läuft nur, wenn alleMitarbeiter an einem Strang ziehen. Alle Mitarbeiter sindgleich wichtig in der Versorgungsstruktur, obHaushaltshilfe, Betreuungskraft oder Pflegekräfte. Wirmüssen das Ohr am Kunden haben, auf Wünsche schnell reagieren und passende Angebote amMarkt platzieren. Bei rund 70 Pflegediensten in zehn Kilometer Umkreis ist das unsereLebensversicherung. Die Lust auf Veränderung darf nicht verloren gehen. "Stillstand ist Rückschritt“,erläutert der gelernte Krankenpfleger und Anhänger des VfL Bochum. „Unser wichtigstes Kapitalsind da unsere Mitarbeiter. Sie vertreten die Einrichtung nach außen und sind für den Erfolg zueinem ganz großen Teil mit verantwortlich. Ich sehe mich da mehr wie ein Trainer im Team. Derkann während des Spiels auch nicht allzu viel zum Erfolg beitragen".

Betriebsleiter Wilfried Weeke

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Wilfried Weeke, Betriebsleiter

Wie häufig wechselt hier das Personal

Es wird turbulenterIn den letzten drei Jahren sind wir ständig weitergewachsen. Wir haben uns im Ambulanten Dienst umrund 75% vergrößert. Da kommt natürlich Unruhe insSystem. Aufgrund der stark angewachsenen Leistungenhaben wir seitdem 48 neue Mitarbeiter eingestellt.Verlassen haben unsere Einrichtung in dieser Zeit 26Mitarbeiter. Darunter sind natürlich auch viele400€-Kräfte, bei denen es im Zusammenspiel von Berufund Familie nicht geklappt hat. Eine Mitarbeiterin ist inden verdienten Ruhestand gegangen. Durch familiäreVeränderungen wie Umzug haben wir vier Mitarbeiterverloren. Allerdings haben wir in unserer Einrichtung,

die ja erst seit 17 Jahren besteht, auch 8 Mitarbeiter, die schon das zehnjährige Jubiläumgefeiert haben, vier davon sogar schon das Fünfzehnjährige. Aktuell beschäftigen wir imAmbulanten Dienst mit unserer Heimatstube 59 Mitarbeiter. Wir merken allerdings, dass geradebei den examinierten Fachkräften die Initiativbewerbungen deutlich abnehmen. Früher hatte ichregelmäßig Bewerbungen von Fachkräften auf dem Tisch. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall. Wirbekommen häufig durch Mundpropaganda oder Bekannte unserer Einrichtung Bewerbungeneingereicht. Wir streben aber immer an, unser Personal so lange wie möglich zu halten, um auchin unserer Arbeit konstant zu sein. Pflege ist eben auch Beziehungsarbeit.

Das Interview mit dem Betriebsleiter Wilfried Weeke führte Sabine Plass-Tanzgeschirr

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Rianna Styra, Altenpflegerin

Angstfrei arbeiten

Jederzeit ansprechbarWie ist die Zusammenarbeit zwischenFührungskräften und Personal?

Die Vorgesetzten behandeln mich als Mitarbeiter stetsfreundlich und mit Respekt. Wir pflegen hier einen sehrvertrauensvollen Umgang. Hier wird viel untereinanderkommuniziert und in regelmäßigen Abständen gibt esTeambesprechungen. Jedes Jahr findenMitarbeiterjahresgespräche unter vier Augen statt.

Kümmern sich Führungskräfte aktiv um dasWohlergehen der Mitarbeitenden?

Jeder Mitarbeiter hat hier jederzeit die Möglichkeit mit den Führungskräften zu sprechen. DieTüren stehen immer offen. Auf jeder Teambesprechung wird nach Verbesserungsvorschlägengefragt. Auch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen werden durchgeführt. Alle Mitarbeiter werdengerecht und freundlich behandelt. Die Leitung nimmt Kontakt auf zu den Mitarbeitern, wenn siesehen, es stimmt etwas nicht. Wichtig für mich ist auch ein besonnener Umgang mit Fehlern.Hier dürfen auch mal Fehler gemacht werden. Niemand muss Angst haben, wenn er einenFehler begeht. Im Anschluss wird vernünftig darüber gesprochen und nach Möglichkeitengesucht, diese Fehler in Zukunft zu vermeiden. Die Führungskräfte sind jederzeit ansprechbar,auch nachts oder am Wochenende. Ein Hintergrunddienst ist für Notfälle eingerichtet. Beipersönlichen Problemen oder Fragen kann ich mich jederzeit an die Führungskraft meinesVertrauens wenden.

Rianna Styra, AltenpflegerinDas Interview mit Rianna Styra (Altenpflegerin)  führte Davina Reinhardt

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Nina Lemke und ErichMüller

Mehr als Kaffee kochen und Getränke reichen

Von der Pflege zur BetreuungsassistentinIm Januar 2007 fing ich als Krankenpflegehelferin im Ambulanten Dienst inder häuslichen Pflege an. Ich arbeitete 25 Stunden in der Woche. Nachdemich schwanger wurde, ging ich im August 2008 in den Mutterschaftsurlaub.Das war eine schöne Zeit, aber irgendwann wollte ich wieder arbeiten. Alsdann im März 2009 der Martinus-Treff eröffnet wurde, habe ich sofortzugegriffen. Der Martinus Treff war anfangs als Begegnungsstätte gedacht.Zu der Zeit  war ich als geringfügig Beschäftigte im Service angestellt.  Dasbedeutete Kaffee kochen, Getränke anreichen, Gläser spülen und Tischeabwischen. Zu dieser Zeit hatten wir noch einen täglichen Mittagstisch undden Kaffeebetrieb am Nachmittag. Das Angebot wurde dann eingestellt und im Martinus-Treff findenseitdem regelmäßige Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz statt. Also musste ichumschulen. Ich bin jetzt ausgebildete Betreuungsassistentin und arbeite im Treff jeden Tag imWechsel mit meiner Kollegin Nicole. Ab und zu serviere ich jetzt immer noch Kaffee oder Getränke,aber meine Aufgaben sind jetzt vielfältiger und auch anspruchsvoller. Ich bin nun für die gesamteBetreuungsgruppe verantwortlich. Ich muss hier alle bei Laune halten. Sie sollen sich bei unswohlfühlen und vor allem gerne zu uns kommen. Dazu bieten wir ein abwechslungsreichesAngebot.

Nina Lemke, Betreuungsassistentin

Nicole Leppak undEmma Valentin

Mein Weg zur Betreuungsassistentin

Betreuung, eine willkommende Alternative zur PflegeIch arbeite seit Juli 2009 im Martinus-Treff. Die halbe Stelle ist genau das,was ich gesucht habe. Vorher war ich in einem Altenheim in Gladbeck imPflegebereich tätig. Da war ich immer ganz schön unterwegs. Damals hatteich noch keinen Führerschein und musste oft mit dem Bus fahren. Jetzt kannich sogar in unter fünf Minuten zur Arbeit laufen, obwohl ich mittlerweile denFührerschein gemacht habe. Zunächst war ich im Wechsel mit SchwesterClaudia, einer Ordensschwester, für die Vormittagsbetreuung unsererBesucher zuständig. Hier beschäftigen und unterhalten wir Menschen, die zuuns kommen, in einer Gruppe. Die Gruppe ist bunt gemischt, Frauen und

Männer, teilweise auch dement. Ich habe aber immer wieder auch im Servicebereich mitgeholfen.Dort hatten wir einen offenen Mittagstisch für Besucher angeboten und nachmittags gab es Kaffeeund Kuchen. Im Sommer 2010 habe ich die Qualifizierung zur Betreuungsassistentinabgeschlossen. In dieser Weiterbildung erlernte ich den Umgang mit dementen Menschen und dieBeschäftigungstherapie. Das für die Weiterbildung geforderte Praktikum leistete ich in unseremAltenheim Haus St. Martin ab. Von den erfahrenen Betreuungsfachkräften konnte ich mir eineMenge abschauen und gute Ideen für unsere Gruppe mitnehmen. Nachdem der Servicebereich mitMittagstisch und Kaffeebetrieb eingestellt wurde, arbeite ich mit meiner Kollegin Nina im Wechselals Betreuungskraft. Unsere Betreuungsgruppe heißt nun Heimatstube. Nach anfänglichschwachem Besuch kommen mittlerweile schon über acht Besucher pro Tag zu uns. Manchmal,wenn die Gruppe größer ist, arbeiten wir schon zu zweit, um eine adäquate Betreuunggewährleisten zu können. An den Kegeltagen einmal im Monat im Haus St. Martin haben wirmanchmal schon bis zu 14 Gäste.

 Nicole Leppak, Betreuungsassistentin

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Ulrike Oppat

„Stress pur“ in der Verwaltung

Zu Gast im BlätterwaldHeute, zu Gast bei den Martinus Ambulanten Dienstenin Westerholt, traf ich auf die charmante Ulrike Oppat,51 Jahre, Verwaltungsfachangestellte. Sie saß inmitteneines Blätterwaldes und berichtete, dass amMonatsanfang die Arbeit „Stress pur“ sei. „DieAbrechnungen müssen alle bis zum 15. desFolgemonats fertig sein. Nur so können diePflegekassen das verbleibende Pflegegeld pünktlich andie Patienten auszahlen“, erzählt Ulrike Oppat. Trotzder ganzen Hektik nahm sie sich Zeit für ein Gespräch. Seit mittlerweile 14 Jahren bei den ambulantenDiensten beschäftigt, bringt sie kaum etwas aus derRuhe. In den ersten Jahren arbeitete sie als 400-Euro-Kraft am Empfang und war für dasBestellen der Menüs für Essen-auf-Rädern zuständig. Heute, inzwischen Vollzeitkraft, fordert sieVerordnungsscheine an und regelt finanzielle Angelegenheiten. Dazu gehört die kompletteAbrechnung der häuslichen Pflege, des Mobilen Menüservice, der Haushaltshilfe und derBetreuung.

„Zur Monatsmitte hin wird es dann ruhiger und etwas entspannter“, so Ulrike Oppat. DerZeitdruck und die Hektik in der ersten Monatshälfte ist das Einzige, was sie an ihrer Tätigkeitetwas stört. Sie arbeitet sehr gern mit den Kollegen und freut sich über Telefonate mit Patientenund Angehörigen.

Sie erzählt von einer netten Begebenheit mit einem Menükunden und schmunzelt dabei: „HerrPeters kommt von Dienstag bis Donnerstag in die Betreuungsgruppe „Heimatstube“. Er fühlt sichin der Gruppe sehr wohl. Zuhause ist er viel allein. An den anderen Tagen bekommt erEssen-auf-Rädern. Am Montag brachte der Fahrer das Mittagessen. Allerdings hatte Herr Petersheute absolut keine Lust, allein zu Hause zu essen. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, inGesellschaft zu speisen. Er wollte mitsamt seinem Menü zur „Heimatstube“. Nach kurzerDiskussion mit dem Fahrer wurden Herr Peters und sein Mittagessen ins Auto verfrachtet. DerKunde ist König. Wie gewünscht, nächster Halt „Heimatstube“. Großes Hallo in der Gruppe, HerrPeters ist dort bekannt und beliebt. Wir verständigten die Angehörigen von Herrn Peters, damitihn niemand vermisst. Er war glücklich und vor allen Dingen nicht allein.“ Schön, wenn man nochauf die Wünsche der Patienten eingehen kann. Viele Menschen sind allein zu Hause und freuensich über jedes, wenn auch noch so kleines „Highlight“. Frau Oppat findet, dass diegemeinsamen Stunden mit Bekannten für Herrn Peters ein Höhepunkt sind. Hier findet erAufmerksamkeit und trifft liebgewonnene Menschen. „Wir freuen uns schließlich auch, nacheinem anstrengenden Arbeitstag nach Hause zu kommen und dort nicht alleine zu sein.“ Siesingt im Chor, was ein toller Ausgleich zur Hektik auf der Arbeit ist. Ich kann dies gutnachvollziehen, bedanke mich bei Frau Oppat für das nette Gespräch. Ich bestelle nochunbekannterweise liebe Grüße an Herrn Peters und überlasse sie wieder ihrem Blätterwald.

Das Gespräch mit Ulrike Oppat führte Ulrike Annas

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Mit wem arbeite ich hier zusammen?

Sabine Schotter,Haushaltshilfe undAlltagsbegleitung

Nur Gewinner

“Mensch ärgere Dich nicht“Oft lese ich Herrn Koch aus dem Buch „Wo ist meine Brille“ etwas vor. Dassind ganz gemütliche Stunden auf seinem Sofa. Er genießt diese Momenteund hört aufmerksam zu.

Eines Tages wurde eine Geschichte daraus zur Realität. Als ich morgens zuHerrn Koch kam, war dieser ganz aufgeregt. Er saß hilflos im Sessel undflehte mich an: „Frau Schotter, Sie müssen mir helfen, mein Hörgerät und dieBrille sind nicht zu finden. Ich muss sie irgendwo versteckt haben.“ Wirmachten uns gemeinsam auf die Suche und schlichen wie Detektive durchdie Wohnung. Küche – nichts, Badezimmer – nichts, Wohnzimmer – nichts.Erst im Schlafzimmer wurden wir fündig. In der obersten Schublade seinesNachttischchens lagen sie. Momentan die kostbarsten Gegenstände der Weltfür Herrn Koch: Brille und Hörgerät. Der Tag war gerettet. Dankbar undglücklich lächelte er mich an. „Was würde ich wohl ohne Sie machen?“

Anschließend haben wir „Mensch-ärgere dich-nicht“ gespielt. Es kam wie eskommen musste. Ich verlor mit Pauken und Trompeten. Verschmitzt grinste mich Herr Koch an.“Ohne Brille wär das nicht passiert“ feixte er  rundum glücklich und zufrieden. Am Ende waren wirbeide die Gewinner.

Sabine Schotter, Haushaltshilfe und Alltagsbegleitung

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Christiane Glass, Altenpflegerin

Gutes Gefühl

Volltreffer gelandetNach sieben Jahren in der stationären Pflege hatte ich dieNase voll. Anfangs machte mir die Arbeit sehr viel Spaß.Nach kurzer Zeit war ich sogarQualitätsmanagementbeauftragte für das gesamte Haus.Doch mit dem Wechsel der Wohnbereichsleitung wurde dieSituation auf der Arbeit immer unerträglicher. Wir hatten alsMitarbeiter nicht mehr den nötigen Rückhalt, die neueLeitung hatte nur wenig Verständnis für uns Pflegekräfte.Plötzlich standen nur noch Zahlen und nicht mehr dieMenschen im Vordergrund. Wir fühlten uns ziemlichalleingelassen. Ausfälle von Mitarbeitern mussten von unskompensiert und die Dienste irgendwie abgedeckt werden.Die Bewohner merkten natürlich, dass wir überlastet  undunzufrieden waren. Sie zogen sich immer mehr zurück. Daich immer noch versuchte, allen gerecht zu werden, kamich langsam an meine Grenzen. Da ich auch noch ofteinspringen musste, konnte ich mich kaum mal erholen.Auf der Arbeit gab es keine Rückzugsmöglichkeiten, umungestört mit Angehörigen zu sprechen, Arztvisitenauszuarbeiten, Pflegedokumentationen zu bearbeiten oderauch einfach mal Pause zu machen. Ich musste dieseSituation ändern. Da ich in Westerholt wohne, bewarb ichmich um die Ecke im Ambulanten Dienst. Nach dem Vorstellungsgespräch hatte ich spontan ein gutes Gefühl.

Ich konnte sogar zur Probe arbeiten, um mal reinzuschnuppern. Es gefiel mir und ich hatte immernoch ein gutes Gefühl. Ich entschloss mich zu dem für mich so wichtigen Schritt und unterschriebden Arbeitsvertrag. Im Altenheim kündigte ich. Die Einarbeitungszeit war sehr ausführlich undinteressant. Die Patienten machten es mir leicht, mich an sie und die völlig andere Art der Pflege zugewöhnen. Ich als Pflegekraft war Gast in den Wohnungen der Kunden. Im Pflegeheim habe ichdas eher umgekehrt erlebt. Schon nach wenigen Einsätzen war klar: Hier fühl ich mich wohl. DasSchöne an der ambulanten Pflege ist, dass man sich ganz auf seinen Patienten konzentrieren kann.Sollte ich einmal länger brauchen, weil es einem Patienten nicht gut geht, hat man Rückhalt imBüro. Ein kurzer Anruf, und das Büro informiert die nachfolgenden Patienten über die Verspätung.Für solche Notfälle haben die Kunden immer Verständnis. Sie wissen aber auch, dass ich sie nichtallein lassen würde, wenn es ihnen mal schlecht geht. Ich habe meinen Entschluss nicht bereut, fürmich war es ein Volltreffer.

Christiane Glass, Altenpflegerin

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Einblick in die verschiedenen Bereiche der ambulanten Dienste

Hand in Hand durch den "Pott"Halb acht im Ruhrpott, Pflegeassistentin Jennifer fährt Richtung Hassel.

An einer Kreuzung in Bertlich fällt ihr der silberne Kombi auf und sie denkt: „Aha, wieder mal derBlitzer.“ Sie warnt sofort ihren Kollegen Thomas, der in die gleiche Richtung fährt.

„Blitzalarm, auf der Wallstrasse in Bertlich. Pass auf!“

Wenig später fährt der Altenpfleger am Kombi vorbei. Er grüßt fröhlich. So arbeiten wir Hand inHand miteinander.

Jennifer trifft inzwischen bei ihrer Patientin Frau Will ein, die bettlägerig ist und liebevoll vom92jährigen Ehemann versorgt wird. Er geht dem Pflegepersonal zur Hand und sucht das Gespräch.Herr Will war Dirigent diverser Chöre und unterhält sich gern darüber, sowie über seine Erlebnissewährend des Zweiten Weltkrieges.

Ebenso gesprächig ist Margot Elstner. Sie möchte morgens den Wetterbericht. Jennifer macht den„Wetterfrosch“, bevor sie Frau Elstner duscht. Ihr Sohn lebt  in Amerika und möchte die Mutterbestens versorgt wissen.

Die Mitarbeiterin fährt zum nächsten Patienten - der Blitzer steht immer noch!

Sie prescht Richtung Polsum, wo ihr Schwester Silvia mit der neuen Kollegin Dorothea, dieeingearbeitet wird, winkend entgegenfliegt. Sie haben heute schon zwölf Leute mitBehandlungspflegen versorgt. Soeben haben sie bei Frau Albert,  93 Jahre alt, einen Kathetergelegt. Sie ist nach einem Schlaganfall ans Bett gefesselt. Frau Albert kennt uns genau. „Zeitweiselacht sie und freut sich, wenn sie ein Stück Schokolade bekommt“, berichtet Silvia.

Inzwischen heißt es für Jennifer „Gas geben“, einige Schlüssel werden vom Mittagsdienst benötigt.Absprache ist wichtig, da wir von manchen Patienten nur einen Schlüssel haben. Kurzes Treffen imBüro und schon ist Anja mit den Schlüsseln unterwegs. Sie hat heute den Mittagsdienst. Miriamvom Hauswirtschafts-und Betreuungsteam ist in der Einrichtung. Sie besorgt sich den Schlüssel vonFrau Brehm und nimmt ein Auto mit. Heute hat Sie die Betreuung für drei Stunden übernommen.Ein kurzes „Hallo“, dann geht es los.

Schon geht die Arbeit für Jennifer weiter. Pflegeplanung von Frau Korn ist angesagt. „Ach, diekenne ich auch“, sagt Ursula und setzt sich gemeinsam mit Jennifer und einem Kaffee in denBesprechungsraum. Auch hier gilt unser Motto

Hand in Hand durch den „Pott“.

Sabine Plass-Tanzgeschirr  und Ulrike Oppat

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Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklangbringen?

Jennifer Lübeck, Heilerziehungspflegerin

Verständnis und Entgegenkommen

Familie und Arbeit unter einen Hut bringenDavina Reinhardt: Wie ist es, wenn Du kurzfristigaus persönlichen und privaten Gründen z.B.Krankheit des Kindes, nicht zum Dienst kommenkannst?

Jennifer Lübeck: Ich persönlich bin schon das ein oderandere Mal in diese Situation gekommen. Ich brauchtejedoch nie Angst haben, wenn ich mich aus wichtigenGründen abmelden musste. Mir war schon klar, dass esbei den Kollegen im ersten Moment nicht aufBegeisterung stößt, wenn jemand für mich einspringenmuss. Jedoch wurde von Seiten der Leitung immer aufVerständnis für solche Fälle plädiert. So kam es da

auch nicht zu Streitigkeiten im Team. Es wurde immer eine Lösung gefunden. Sollten sichirgendwelche Termine überschneiden, haben wir recht frühzeitig den Dienstplan ausliegen, dassman den Dienst tauschen kann. Sehr gut finde ich auch unseren Springerdienst. Ein Mitarbeiterim „frei“ ist immer als Springer eingeteilt. Sollten jetzt ganz kurzfristig mein Kind krank werdenoder ich selbst ausfallen, kann ich direkt morgens diesen geplanten Springer anrufen. Ich mussdann nicht lange nach Ersatz suchen. Der Springerdienst geht reihum und jeder ist mal dran.Sollte ich morgens um 05:30 Uhr dann einen Anruf erhalten wegen eines ausgefallenenMitarbeiters, springe ich ein. Gut finde ich, dass unsere Leitung dafür auch eine Pauschalefestgesetzt hat. Wenn ich nicht angerufen werde, bekomme ich trotzdem 10 Euro. Werde ichmorgens angerufen und muss arbeiten, bekomme ich den Frühdienst sogar doppelt vergütet.

Gab es konkrete Maßnahmen, um die Rückkehr nach der Familienphase in den Beruf zuerleichtern?

Als ich nach der Familienphase wieder in das Berufsleben zurück wollte, kamen mir meineVorgesetzten sehr entgegen. Ich machte überwiegend Frühdienste, Spätdienste wurdenabgesprochen. Kurzfristige Dienstwechsel können auch eigenverantwortlich mit Kollegenabgesprochen werden und anschließend der Leitung gemeldet werden.

Das Interview mit Jennifer Lübeck führte Davina Reinhardt

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Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann?

Gabi Mikulinski mit Gisela Schulmeistrat

Heben ohne Reue

Rückenschonendes ArbeitenEndlich war es soweit: Kinaesthetik-Fortbildung. Ich hatteschon viel darüber von meinen Kollegen gehört, aber einedirekte Vorstellung hatte ich nicht. Fast alle meine Kollegenhaben schon so einen Kinaesthetik-Grundkurs besucht.Schön fand ich, als 400 Euro-Kraft auch zu einer solchenFortbildung gehen zu können. Mit einer kleinen Gruppetrafen wir uns im Haus St. Martin mit unserer KursleiterinFrau Höppner. Nach einer kurzen theoretischen Einführungging es dann an die Praxis. Einige Bewohner des HausesSt. Martin stellten sich für uns als „Versuchskaninchen“ zurVerfügung. Die Kursleitung zeigte uns mit wenigenkinaesthetischen Griffen und Lagerungen, wie eigenständigsich die Bewohner dann doch noch bewegen können.

Super fand ich, dass wir am letzten Kurstag auch die linksseitig gelähmte Patientin, FrauSchulmeistrat, aus unserem Pflegedienst in Ihrer Wohnung besuchten. Dort hat uns unsereKursleitung gezeigt, wie wir sie vom Bett in den Rollstuhl heben, ohne uns den Rücken zu ruinieren.Frau Schulmeistrat war anfangs sehr skeptisch. Aber nach den ersten gekonnten Griffen hat sieprima mitgemacht und dabei selbst auch noch eine Menge gelernt. Das kinaesthetische Arbeiten istwunderbar. Vieles kann ich auch in meiner täglichen Arbeit umsetzen. Aber wie überall werden unsauch hier Grenzen aufgezeigt. Bei manchen Patienten und Übungen ist der Zeitaufwand leider vielzu hoch, um es immer in der Praxis anzuwenden.

Rafaela Hotze, Arzthelferin, Pflegedienst

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Welche Unterstützungsangebote gibt es?

Christiane Glass

Das ist genau mein Ding

ReingeschnuppertWilfried Weeke: Frau Glass, Sie arbeiten jetzt seitzwei Monaten bei uns in den Ambulanten Diensten.Bevor Sie bei uns anfingen, haben Sie auf Probegearbeitet, um einfach mal reinschnuppern zukönnen. Was halten Sie von dieser Möglichkeit?

Christiane Glass: Ich habe vorher sieben Jahre in derstationären Pflege in einem Altenheim gearbeitet. Ichwar zunächst sehr unsicher, ob ich wechseln sollte. Dieambulante Pflege war komplett Neuland für mich.Schon beim Probearbeiten merkte ich aber, das istgenau mein Ding. Ich kann mich hier auf einenPatienten konzentrieren und bin in der vereinbarten

Pflegezeit nur für ihn da. Da baut sich schnell eine richtige Beziehung zu meinen Leuten auf.

Würden Sie auch zukünftigen Bewerbern anraten, einen Probetag zu vereinbaren?

Unbedingt. Ich würde das als völlig normal betrachten. Jeder sollte diese Möglichkeit nutzen. Ichfühlte mich danach erst so richtig sicher und war dann zu einem Wechsel bereit.

Christiane Glass ist examinierte Altenpflegerin, 46 Jahre alt

Das Interview führte Wilfried Weeke

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Was ist, wenn ich krank werde?

Zeitig Bescheid geben

Dann erkundige ich mich immer nach dem Befinden undbiete Unterstützung an.Stefan Mühlenbeck: Was muss ein Mitarbeiter tun, wenn er krank ist?

Sabine Plass-Tanzgeschirr: Na ja, erst einmal Bescheid sagen und zwar zeitig im Büro oder überden Bereitschaftsdienst. Das ist das Wichtigste, damit wir weiter planen können und die Arbeitnicht liegen bleibt. Schließlich müssen wir sicherstellen, dass unsere Touren besetzt sind und diePatienten gut versorgt werden.

Nach dem Anruf bei uns sollte man so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Wenn der Arzt eineArbeitsunfähigkeit bescheinigt, muss diese Bescheinigung umgehend bei uns eingereichtwerden. Parallel sollten der unmittelbare Vorgesetzte und die Kollegen darüber informiertwerden, wie lange man voraussichtlich ausfällt.

Muss man direkt vom ersten Tag eine Bescheinigung bringen?

Unsere Richtlinien schreiben vor, dass erst nach drei Tagen eineArbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorgelegt werden muss. Im Einzelfall verlangen wir dieBescheinigung aber auch schon mal ab dem ersten Tag. Wichtig ist: wenn man freitags krankwird, und die Krankheit auch am Montag noch andauert, zählen der Samstag und der Sonntagmit! Montags ist dann also die Bescheinigung einzureichen.

Was geschieht, wenn jemand einmal länger ausfällt?          

Häufig ergibt sich ein Gespräch, wenn der erkrankte Mitarbeiter die AU abgibt oder einFamilienmitglied zur Abgabe schickt. Dann erkundige ich mich immer nach dem Befinden undbiete Unterstützung an.

Eine Wiedereingliederung regelt doch, wie es beruflich weitergeht, wenn ich nach längererKrankheit zurückkomme?

Genau! Dazu gibt es Vorgaben von der Krankenkasse oder dem behandelnden Arzt. So wird dietägliche Arbeitszeit und gegebenenfalls auch die Art der Arbeit begrenzt.

Wir haben das schon mehrfach mit Mitarbeitern erfolgreich praktiziert.

Was passiert, wenn ich dauerhaft nicht mehr alles tun kann – z.B. in der Pflege nicht mehrschwer heben kann?

Wir sollen in der Pflege ja grundsätzlich nicht schwer heben!  Hierfür nutzen wir vorhandeneHilfsmittel, Kinästhetikhandgriffe oder pflegen auch schon mal zu zweit. Wenn es nun aberwirklich nicht mehr anders geht, schauen wir, ob wir den Einsatzbereich ändern können.Schwangere Mitarbeiterinnen werden in der Regel mit einem Berufsverbot belegt, um Gefahrenbzgl. Heben, Autofahren, Umgang mit Gefahrstoffen etc. sofort auszuschalten. Dies haben wirzuletzt bei zwei Mitarbeiterinnen so gemacht.

Das Interview mit Sabine Plass-Tanzgeschirr führte Stefan Mühlenbeck (Regionalleiter)

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Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?

Gabriele Mikulinski mit MDA

Technik mit Tücken

Willkommen im ComputerzeitalterVor fünf Jahren begann auch ganz plötzlich bei mir dasComputerzeitalter. Unser Chef kündigte die neue Technikan. Im Anschluss sprachen alle nur noch von dem „Gerät“.Ich konnte mir anfangs nichts Konkretes daruntervorstellen. Schließlich bin ich als Angehörige der älterenGeneration noch ohne Computer aufgewachsen. Im Januar 2007 war es dann soweit. Herr Weeke stellteuns die Mobilen Digital Assistenten – kurz MDA – vor.Eigentlich sind das Minicomputer im Handyformat. Mankann mit ihnen die geplanten Pflegetouren einsehen, denVerlauf der Tour dokumentieren und Daten austauschen.Außerdem kann man damit auch noch telefonieren. Ich warganz schön erschrocken über die Möglichkeiten, die solchein winziges Gerät bietet. Dabei war bislang doch alles soeinfach. Wir hatten unsere große Stecktafel mit allenPatienten und Touren im Büro an der Wand. Ich fand daseigentlich recht übersichtlich. Jeder bekam morgens eineListe mit Namen und Anschrift „seiner“ Patienten, die andiesem Tag anzufahren waren. Darauf stand dann auch,was gemacht werden sollte und wie viel Zeit dafüreingeplant war. Und jetzt sollte alles ganz anders werden!?!?In den MDAs sind alle Mitarbeiter und Patienteneingespeichert. Ich sehe auf einen Blick, für welche Tourich eingeteilt bin, welche Schlüssel ich benötige, welches Auto ich nehmen soll oder wer derHausarzt der Patienten ist. Auch die Telefonnummern der Angehörigen sind eingespeichert. Nachder Tour kann dann die Pflegedienstleitung an ihrem Computer sehen, wie die Touren gefahren undwie viel Zeit für den jeweiligen Patienten benötigt wurde.Ehrlich gesagt fühlte ich mich in der ersten Zeit mit dem MDA wie der „gläserne Mitarbeiter“. Abermittlerweile ist das auch ein gutes Stück Sicherheit und Entlastung. Ich muss schließlich nicht mehrirgendwelche umfangreichen Listen wälzen, wenn ich irgendetwas benötige. Probleme hatte ich von Anfang an mit dem Eingabestift. Ständig war ich auf der Suche nach demwinzigen Ding. Von einigen dieser Stäbchen trennte ich mich unfreiwillig. Sie gingen einfachverloren. In weiser Voraussicht hatte unser Chef schon Ersatzstifte angeschafft. Die Benutzung des Gerätes verlangt mir aber immer wieder Disziplin ab. Noch heute passiert esmir, dass ich beim Patienten ankomme, ihn im Display anklicken will und feststelle, dass ich dasEnde der Pflege vom vorherigen Kunden noch nicht eingegeben habe. Irgendwann ermahnt michdann mal wieder die Pflegedienstleitung die Fahr- und Pflegezeiten korrekt zu trennen. Wirbenötigen die korrekten Zeiten ja auch für die Abrechnung und die Statistik.Trotz allem muss ich sagen, dass mir mein MDA zu einem echten Helfer geworden ist. Außerdembin auch ich dadurch irgendwie im Computerzeitalter angekommen, ohne es geplant zu haben.

Gabi Mikulinski, Altenpflegerin

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Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?

Investition in die Qualität

Fortbildung nicht mit der GießkanneRoland Weigel: Frau Starkgraff, was tut die Martinus Trägergesellschaft zur Fort- undWeiterbildung seiner Mitarbeiter?

Andrea Starkgraff: Zunächst ist es mir wichtig zu sagen, dass wir jede Fortbildung als Investitionin die Qualität unserer Einrichtungen & Dienste und die persönliche sowie fachliche Entwicklungder Mitarbeiter verstehen. Wir geben jährlich eine hohe fünfstellige Summe für Fort- undWeiterbildungen aus.

Wonach entscheiden Sie, was für Fortbildungen angeboten werden?

Im Zuge unseres Qualitätsmanagements haben die Pflegedienstleitungen gemeinsam einKonzept für innerbetriebliche Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Seitdem werden Fort- undWeiterbildungen nicht mehr nach einem Gießkannensystem durchgeführt. Stattdessen fließenHinweise von Kunden, Rückmeldungen aus den Pflegevisiten und auch gesetzliche Vorgaben indie Planung ein. Auch die Einrichtungsziele und die strategische Entwicklung an den Standortenspielen eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt werden Absprachen aus denMitarbeiterjahresgesprächen hinzugezogen.

Welche Themen stehen im Vordergrund?

Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sowohl fachlich auf dem aktuellen Stand sind, alsauch dem jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt der Einrichtung gerecht werden. Schulungen zudiesem Zweck werden zumeist in Form von innerbetrieblichen Fortbildungen durchgeführt. Daskönnen Themen sein, wie Grundkurs in Kinästhetik, Erste Hilfe, Expertenstandards und anderesehr praktische Inhalte.

Wie können Mitarbeiter sich weiterbilden?

Neben den innerbetrieblichen Schulungen, die eine möglichst hohe Anzahl an Mitarbeiternerreichen soll, werden einzelne Mitarbeiter in Fachweiterbildungen weiterqualifiziert. Hier achtenwir sehr genau darauf, welche Inhalte für die Einrichtungen sinnvoll und notwendig sind undwelche Mitarbeiter die Kompetenzen mitbringen, um diese Inhalte auch umzusetzen. Dieseskönnen Qualifikationen sein wie Musikgeragoge, die Arbeit mit Klangschalen,Kneippanwendungen, Grundkurs Aromapflege, Wundmanagement oder auchHygienebeauftragte, gerontopsychiatrische Fachkraft oder Wohnbereichsleitung.

Wie kommen die Inhalte dann in die Einrichtung?

Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass die gelernten Inhalte auch entsprechendumgesetzt und weitergegeben werden. Daher muss vor jeder Fort- und Weiterbildung dieZielsetzung der jeweiligen Schulung seitens der Leitung klar definiert werden und denMitarbeitern bekannt sein.

Das Interview mit Andrea Starkgraff führte Roland Weigel

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Detlef Burkhardt, LeitungBildungswerk

Bildungswerk gibt schon mal Rabatt

Themen entstehen im GesprächHerr Burkhardt, Sie sind Leiter des Bildungswerkes. Wiekommt man an einen solchen Posten?

Anfangs war ich pädagogischer Mitarbeiter im Fachseminar. Alsdie Stelle der Bildungswerkleitung neu zu besetzen war, hat michdie Geschäftsführung angesprochen, ob ich mir das zutrauenwürde, und nun mache ich dies schon seit 2007.

Was machen Sie denn so den ganzen Tag?

Das ist ganz unterschiedlich. Mein Kerngeschäft ist es aber, Fort- und Weiterbildungskurse zu organisieren, Telefonate und E-mailszu beantworten, Absprachen mit den Dozenten zu treffen und dieQualität der Kurse zu prüfen. Außerdem erstelle ich individuelleAngebote bei Anfragen zu innerbetrieblichen Fortbildungen vor Ort.

Unterrichten Sie auch noch selbst?

Ja, in einigen Weiterbildungen, in innerbetrieblichen Fortbildungenund in Tagesveranstaltungen aus dem Jahresprogrammheft. Mein

Schwerpunkt liegt dabei auf den Expertenstandards des DNQP, zum Beispiel zur Dekubitus-oder Sturzprophylaxe.

Haben Sie eigentlich Zeit, um selber noch etwas zu lernen?

Ich versuche mein eigenes Fachwissen auf dem neusten Stand zu halten. Dazu besuche ichTagungen und Kongresse, um auch zu hören, was in der Praxis an Themen gefragt ist.

Wie kommen Sie eigentlich auf neue Themen?

Das ist unterschiedlich. Manchmal durch Anfragen von außen oder Ideen von Dozenten. Aberauch über den Besuch von Tagungen und Messen, oder indem ich Fachzeitschriften lese. VieleThemen entstehen aber, wenn ich bei Kundenkontakten Gespräche führe und bei der Begleitungvon Facharbeiten unserer Weiterbildungsteilnehmer. Da sieht und hört man, welche Themengewünscht und gebraucht werden.

Was sind die beliebtesten Kurse?

Zurzeit sind der Auffrischungstag für Wundexperten und der Vertiefungstag Hygiene ziemlichausgebucht. Bei den Weiterbildungen ist unser „ILQP“, die integrierte Leitungsqualifizierung fürPflegefachkräfte sehr gefragt. Das waren früher die PDL-Kurse. Ich bin sehr gespannt auf dieneuen Kurse im Jahr 2012, nämlich die Weiterbildung zum Beauftragten fürArzneimittelsicherheit und der Palliative Care Kurs.

Wie viele Teilnehmer kommen aus SMMP-Einrichtungen?

Bei innerbetrieblichen Fortbildungen in SMMP-Häusern natürlich alle! Bei den frei zu buchendenKursen ist das sehr unterschiedlich, wir haben mal ausgerechnet, dass circa 12 Prozent unsererTeilnehmer Mitarbeiter von SMMP sind.

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Gibt es Rabatte für SMMP-Angestellte?

In der Regel ja. Allerdings orientiert sich das an der Anmeldezahl des Kurses. Teilweise startenwir auch mit fünf Teilnehmern, können dann aber keinen Rabatt für SMMP-Angestelltegewähren.

Monika Goesmann, pädagogische Mitarbeiterin Bildungswerk SMMP

Das Bildungswerk

Können lernenDas Bildungswerk gehort zur SMMP-Seniorenhilfe und ist Teil der Gesundheitsakademie.Angefangen hat alles 1996 mit einigen wenigen Fortbildungen und Tagesveranstaltungen. Aktuellwerden alleine für Pflege- und Gesundheitsberufe mehr als 100 Termine im Jahr angeboten. Dazukommt noch ein spezielles Programm für Erzieher und Pädagogen, die Führungskräfte-Schulungenund Fortbildungen vor Ort in den Einrichtungen. „Unser Ziel ist es, die Teilnehmer zu „Könnern“werden zu lassen. Das Motto lautet deswegen „Können lernen“. Wir vermitteln Inhalte  so, dass mansie im echten Leben anwenden kann“, sagt Detlef Burkhardt, Leiter des Bildungswerks. Gelernt wirdin überschaubaren Gruppen von acht bis zwölf Personen.

Monika Goesmann, pädagogische Mitarbeiterin Bildungswerk SMMP

Wird in der Einrichtung ausgebildet?

Wilfried Weeke, Annkatrin Peters

Meilenstein erreicht

Wir bilden aus!Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung unsererAmbulanten Dienste ist erreicht. Seit dem 01. April 2012sind wir ein Ausbildungsbetrieb. Wir sind froh, dass wirdamit jetzt auch aktiv gegen den Fachkräftemangel in derAltenpflege ankämpfen können. Zu diesem Zweckkooperieren wir mit den Fachseminaren im gesamten KreisRecklinghausen. Unsere erste Auszubildende, AnnkatrinPeters, ist Schülerin der Caritas Altenpflegeschule inOer-Erkenschwick. Sie wohnt in Recklinghausen und ist 18Jahre alt. Sie freute sich ungemein, dass wir sie doch nochso kurz vor dem Ausbildungsstart am 01.04.2012übernehmen konnten. Dazu hatten wir uns erst 14 Tage

vorher entschlossen. Sie hatte schon damit gerechnet sich anderweitig umsehen zu müssen. Aberauch von den anderen Fachseminaren in Marl und Dorsten bekommen wir Schüler für denpraktischen Einsatz. Besonders schön ist aber, dass wir uns jetzt intensiv um unser „Eigengewächs“kümmern können. Unser Ziel ist natürlich zunächst ein guter Abschluss und die unbefristeteÜbernahme nach dem Examen. Zukünftig planen wir jährlich einen Azubi einzustellen, um neueMitstreiter in der Arbeit mit Senioren zu gewinnen.

Wilfried Weeke, Betriebsleiter

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Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung?

Frischer Wind erwünscht

Karriere machen kann (nicht) jederBei Neubesetzungen von frei gewordenen Stellen schauen wir immer zuerst in den eigenenReihen nach, ob wir geeignete Mitarbeiter haben, die für die vorgesehene Funktion und Stelleinfrage kommen.Unsere Strategie in der Besetzung von Führungspositionen ist es, sowohl eigene Mitarbeiter zufördern, wenn wir sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt haben, als auch durch externe Besetzungenfrischen Wind in die Führungsriege zu bekommen.Von den 23 Betriebsleitungen sind 15 Leitungen aus dem Unternehmen heraus in diese Positiongewachsen und sieben Leitungen von außen neu besetzt worden. Bei den 22 Mitarbeitern ausder mittleren Führungsebene sind 18 Mitarbeiter aus dem Unternehmen heraus in diese Positiongekommen und nur drei für diese Funktion mit einem externen Bewerber besetzt worden. Diesesist ein gutes Spiegelbild der Unternehmensphilosophie. Aber nicht nur reine Leitungsfunktionen besetzen wir nach diesem Prinzip. Auch Stellen, andenen bestimmte Verantwortungsbereiche gekoppelt sind, wie zum Beispiel Hygienebeauftragte,Wundmanager oder Mentoren werden möglichst durch eigene Mitarbeiter besetzt. Grundsätzlich hängt die Besetzung von neuen Positionen vom Können und den Potenzialen desEinzelnen zur fachlichen Weiterqualifikation und natürlich vom Interesse derjenigen ab.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleiterin

Davina Reinhardt ... hat als Auszubildendeangefangen

Aufstiegsmöglichkeiten

Zur richtigen Zeit am richtigen OrtIm Grunde kann bei uns jeder etwas aus sich machen.Ich persönlich habe in unserer Einrichtung von derAusbildung zur Altenpflegerin bis hin zurstellvertretenden Pflegedienstleitung meinen Weggemacht. Man könnte sagen, dass ich in Bezug aufmeine Arbeit immer zur richtigen Zeit am richtigen Ortwar. Es werden ja keine Listen aufgehängt, wer welcheFortbildung machen möchte, sondern das Leitungsteamspricht sich ab, welche Fortbildungen für dieWeiterentwicklung der Einrichtung benötigt werden.Dann wird geschaut, welcher Mitarbeiter für dieseFortbildung passt. Im Mitarbeiterjahresgespräch wirddiesen Mitarbeitern dann die Fortbildung angeboten undalles dingfest gemacht. So bin ich seit Mai 2010 in der Weiterbildung zur Pflegedienstleitung.Mitte des Jahres ist Prüfung und bei Erfolg muss ich dann nur wieder zur richtigen Zeit amrichtigen Ort sein.

Davina Reinhardt, stellvertretende Pflegedienstleitung

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Wie werden Mitarbeitende beurteilt?

Ziele für die kommenden zwölf Monate

Wir verteilen keine Noten…aber bewertet wird schon!Mitarbeiterjahresgespräche können so oder so sein: Checklisten abhaken oder wirklich insGespräch kommen. Im Gespräch mit Stefan Mühlenbeck erzählen die beiden LeitungsmitarbeiterSabine Plass-Tanzgeschirr und Wilfried Weeke, wie sie vorgehen.

Wilfried Weeke: Also…( ) natürlich gibt es auch bei uns einen Kurzfragebogen für dieholt kurz LuftMitarbeiter, und einen Gesprächsleitfaden für uns. Den Fragebogen erhalten die Mitarbeiter mit derEinladung zum Gespräch. Oft ist er wirkliche eine Hilfe, um sich auf das Gespräch einzustimmen.

Sabine Plass-Tanzgeschirr: Wichtig ist mir, das Gespräch frei zu gestalten und zunächst auch denMitarbeiter seine Sicht auf das vergangene Jahr erzählen zu lassen. Wenn die mit „eigentlich warnicht viel los…“ beginnen, weiß ich, das Gespräch dauert länger (schmunzelt).

Stefan Mühlenbeck: Wieso? Was passiert dann?

Sabine Plass-Tanzgeschirr: Meist bewegt die Mitarbeiter etwas auf der Gefühlsebene. Das lässtsich vielleicht nicht so leicht in Worte fassen. Da haken wir nach. Die Arbeit ist oft emotional hochbelastend. Da ist es ganz wichtig, dass wir als Leitung uns darum kümmern, wie es unserenMitarbeitern geht.

Wilfried Weeke: Das ist gerade dann wichtig, wenn Mitarbeiter die emotionalen Belastungen „mitnach Hause nehmen“ und nicht abschalten können. Hier kann dann eine Supervision oder einegezielte Weiterbildung helfen.

Stefan Mühlenbeck: Wie sieht es denn nun mit der Bewertung aus?

Wilfried Weeke: Nachdem ich gehört habe, wie der Mitarbeiter das vergangene Jahr erlebt hat,beispielsweise bezüglich der Arbeitsbelastung oder der Zusammenarbeit, frage ich noch nach denZielen für die kommenden zwölf Monate. Hier knüpft dann oft die Frage nach Fort- oderWeiterbildungen an. Meine Rückmeldung an die Mitarbeiter ist eher pragmatisch undAufgabenbezogen. Ich finde es wichtig, sachlich und konstruktiv zu bewerten.

Sabine Plass-Tanzgeschirr: Das Gespräch dient ja insbesondere auch zur Motivation. Daher frageich auch gerne nach Verbesserungsvorschlägen. Unser Ziel ist es immer, positiv aus dem Gesprächheraus zu gehen!

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Wie ist die Arbeit hier organisiert?

Christiane Glass

Wie werden Mitarbeitende bei der Einarbeitung unterstützt

Wie fühlen Sie sich bei uns aufgenommen?Wilfried Weeke: Wie fühlen Sie sich bei uns aufgenommen?

Christiane Glass: Ich bin super zufrieden, alle waren nett undfreundlich und ich fühlte mich ganz schnell als Teil des Teams.Auch die Akzeptanz der Mitarbeiter durch die Leitung wurde sofortdeutlich. Klasse fand ich, als ich von der stellvertretendenPflegedienstleitung zum Geburtstag einen kleinen Engel mitMartinus-Aufschrift als Schlüsselanhänger geschenkt bekommenhabe. Das habe ich in meiner Zeit im Altenheim noch nie erlebt. Dawusste ich: Hier bin ich richtig. Den Wechsel habe ich noch keinMal bereut.

Wie war das mit der Einarbeitung?

Gut war, dass ich sofort einen festen Ansprechpartner hatte. Ichfühlte mich gut unterstützt, keine Frage blieb unbeantwortet.

Wie lange haben Sie gebraucht, bis sie selbstständig eineTour fahren konnten?  Nach drei Tagen kannte ich meine Patienten auf der Pflegetour. Ab

dem vierten Tag fühlte ich mich sicher genug, die Tour allein zu fahren. Eine große Hilfe ist auch,dass ich im Notfall über das Büro sofort Hilfe anfordern kann.

Christiane Glass, examinierte Altenpflegerin

Das Interview führte Wilfried Weeke

Kunden- und MitarbeiterbefragungenAlle zwei Jahre werden unsere Kunden, Angehörigen und Mitarbeiter der MartinusTrägergesellschaft von einem unabhängigen Unternehmen befragt. Es wird nach Zufriedenheitmit der Dienstleistung, aber auch nach konkreten Einschätzungen der erlebten Qualität, sowienach Wünschen der Kunden zu zusätzlichen Angeboten gefragt. Wir bekommen aus denzurückgegebenen Fragebögen wichtige Informationen zurück. In der Regel beteiligen sich über50% an diesen Aktionen. Die Befragung ist anonym. Die Fragebögen werden von derBeratungsgesellschaft Konkret Consult Ruhr in Gelsenkirchen ausgewertet und die Datenaufbereitet. Anhand dieser Ergebnisse erkennen wir, wo noch nicht alles rund läuft und wo wirnoch nachbessern müssen. Die Leitungskräfte erstellen daraus eine Aktionsplanung. So habenwir uns schon in vielen Bereichen verbessern können und auch neue Angebote wurden darausentwickelt. Ob die Entscheidungen und Maßnahmen richtig waren, sehen wir in der nächstenBefragung.

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Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

Rosemarie Feldmann

Gute Unterstützung

Sich gut aufgehoben fühlenWilfried Weeke: Frau Feldmann, seit wann sind SieKunde bei unseren Ambulanten Diensten?Rosemarie Feldmann: Mittlerweile kommen dieSchwestern schon seit elf Jahren zu mir. Anfangswohnte ich mit meinem Mann noch in unseremZechenhaus mit Garten an der Marler Straße. Daswurde uns aber zu viel und im Juli 2000 zogen wir dannum ins Betreute Wohnen hier am Gertrudis-Hospital.Nach dem Tod meines Mannes lebe ich nun allein hier.

Fühlen Sie sich hier gut unterstützt?

Mir geht es hier ausgezeichnet, meine Kinder helfen mirwo sie können. Ich habe oft Besuch und fühle mich hier bestens aufgehoben. Der Pflegedienstkommt seit elf Jahren viermal am Tag. Mit meinen Kindern komme ich auch oft raus.

Welche Angebote von Martinus kennen Sie sonst noch?

Neben den täglichen Spritzen brauchte ich auch schon Hilfe beim Waschen und Anziehen vonden Schwestern. Da ging es mir nach einem Krankenhausaufenthalt nicht so gut und ich erholtemich nur langsam. Auch das Essen auf Rädern von Martinus hatte ich da eine ganze Weile.Aber nach einiger Zeit schaffte ich wieder alles allein, mit Hilfe meiner Töchter.

Klappte die Umstellung auf die neue Versorgung problemlos?

Die Umstellung ging jedes Mal ganz kurzfristig, von heute auf morgen. Auch das Essen konnte ganz kurzfristig an- oder abbestellt werden. Ich habe aber auch seit Jahren die gleichenAnsprechpartner. Frau Oppat, Frau Plass-Tanzgeschirr und Herr Weeke sind ja auch schon vieleJahre dabei.

Was klappte denn nicht so gut?

In den letzten Jahren ist alles bestens. Ich habe früher schon einmal angerufen, wenn dieSchwester so spät kam, aber das wurde dann sofort geändert.

 Das Interview führte Wilfried Weeke mit Frau Feldmann, 82 Jahre alt

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Gerhard Reinhard, Elsbeth Henkel

Unbeschwert in Urlaub fahren

„Da geben Sie ihr Bestes“Frau Elsbeth Henkel ist die Tochter eines Patienten derMartinus Ambulanten Dienste. Auch ihre Mutter wurdebis zu ihrem Tod von uns gepflegt und betreut.

Sabine Plass-Tanzgeschirr: Frau Henkel, seit wannsind Sie Kunde bei Martinus?

Elsbeth Henkel: Oh, das ist jetzt schon eine ziemlichlange Zeit. 2005 wurde meine Mutter pflegebedürftigund konnte nicht mehr ohne fremde Hilfe leben. MeinVater ist nämlich ebenfalls gesundheitlich beeinträchtigt

Wie klappt das Zusammenspiel mit demPflegedienst?

Wir sind mit dem Unternehmen sehr zufrieden. Es gab schon einige Dinge, die nicht so gutgelaufen sind, aber es gab immer Gesprächsbereitschaft. Wenn etwas schief gelaufen ist odersich die Situation geändert hat, konnte ich jederzeit jemanden erreichen. Es wurden Lösungenzu meiner Zufriedenheit gefunden.

Was hat Sie besonders angesprochen?

Als meine Mutter starb, war das schon für alle eine schwere Situation. Da haben uns diePflegekräfte ganz besonders unterstützt. Es ist schon gut, dass Martinus alles aus einer Handanbietet.

Wie zeigt sich das?

Ich kann beispielsweise unbeschwert in Urlaub fahren, da ich weiß, dass mein Vater gut versorgtist. Er bekommt das Essen geliefert, für den Haushalt gibt es Hilfe und die Pflege arbeitet primamit den anderen Bereichen zusammen.

Und was klappt nicht so gut?

Optimal ist es, wenn möglichst wenig verschiedene Pflegekräfte zu meinem Vater kommen. Dageben Sie ja ihr Bestes. Es ist klar, dass ab und zu viele Pflegekräfte kommen, wenn dasStammpersonal krank oder im Urlaub ist. Dies ist wahrscheinlich nicht zu verhindern. MeineFreundin, die in einem anderen Pflegedienst arbeitet, ist immer wieder erstaunt, wie gut allesklappt, das ist nicht selbstverständlich.

Das Interview mit Frau Henkel führte Sabine Plass-Tanzgeschirr

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Betreuungsgruppe beim Luftballontennis

Ein Tag in der Heimatstube

Der verschwundene LuftballonUm halb acht geht es jeden Morgen los. Da schließenwir den Martinus-Treff, unsere „Heimatstube“ auf. DerTag beginnt mit Kaffee kochen und Frühstückvorbereiten. Die Besucher werden von unseremFahrdienst Rolf oder Sabine zuhause abgeholt. Wennalle da sind, frühstücken wir in gemütlicher Runde.

Je nach Lust und Laune wird anschließend gesungen,gespielt, gebastelt, etwas vorgelesen,Gedächtnistraining oder Sitzgymnastik gemacht. Ab undzu spielen wir auch Bingo.

Einmal monatlich gehen wir kegeln. Im Haus St. Martin,um die Ecke, gibt es eine Kegelbahn im Keller. Das kommt immer gut an. Im Sommer, beischönem Wetter, gehen wir auch schon einmal in den Garten unseres Altenheimes und sitzen,spielen und klönen da an der frischen Luft.

Bei uns geht es oft sehr lustig zu. So wie zuletzt  beim Luftballontennis. Wir sitzen im Stuhlkreisund spielen uns mit Plastiktennisschlägern einen Luftballon zu. Alles läuft super. Da wir schonÜbung haben, berührt der Luftballon kaum den Boden. Ein bisschen übermütig schlägt HerrLudwig den Luftballon besonders hoch. Alle warten, doch plötzlich ist der Ballon weg. Wirschauen uns alle fragend an. Herr Ludwig schaut nach oben und fängt an herzhaft zu lachen.Die ganze Gruppe stimmt mit ein, weil unser Luftballon an der Decke klebt. Er hatte sich durchdie Plastikschläger wohl statisch aufgeladen.

Kurz vor zwölf Uhr gibt es immer das Mittagessen. Ganz so wie zuhause. Danach reden wirnoch ein bisschen oder einer von uns liest noch eine Geschichte vor. So lassen wir ganzgemütlich den Vormittag ausklingen.

Um 13:00 Uhr ist dann Feierabend. Rolf oder Sabine bringen unsere Gäste wieder nach Hauseund wir machen den Laden wieder flott für den nächsten Tag.

Nina Lemke und Nicole Leppak, Betreuungsassistenten

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Emma Valentin und Erich Müller beimBingo

Ein tolles Team

Abwechslung muss seinNina, was macht die Arbeit hier in der Heimatstubeso besonders?

Die Arbeit mit den verschiedenen Menschen macht sehrviel Spaß. Ich gehe schon mit Freude zur Arbeit und binfroh, mit so vielen unterschiedlichen Menschen undCharakteren in der Gruppe arbeiten zu dürfen. Dakommen beispielsweise Bergmänner, Steiger,Schneider, Lehrer und Maurer. Teilweise sind unsereBesucher dement, teilweise einfach nur allein zu Hauseund möchten etwas Unterhaltung. Man muss sichtäglich wieder Gedanken über die Gestaltung desVormittags machen, weil die Gruppe immer wieder aus

anderen Besuchern zusammengesetzt ist. Abwechslung ist aber auch hier wichtig. Wir habenGymnastik, Ratespiele, Brettspiele, Kartenspiele, Gedächtnistraining oder Vorlesen im Angebot.Man lernt seine Leute aber mit der Zeit sehr gut kennen und weiß dann auch, was sie in derGruppe gerne machen. Favoriten sind immer noch das monatlich stattfindende Kegeln undBingo.

Nicole, was ist für Dich das Besondere?

Das sehe ich genauso wie Nina. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie man mit Kleinigkeiten,sei es nur ein kleiner Witz, oder eine nette Geschichte oder Geste und Zuwendung unserenBesuchern ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Einen besseren Ort als unsere Heimatstubefür unsere Tätigkeit kann ich mir gar nicht vorstellen. Hier kommen viele verschiedeneCharaktere zusammen. Da haben wir zum Beispiel unseren Herrn Buchta. Er spieltleidenschaftlich gern Mundharmonika. Er unterhält dann die ganze Gruppe mit flottenMusikeinlagen. Wir sind ein tolles Team und haben alle Spaß an der Arbeit. Egal, ob unsereKollegen vom Fahrdienst oder wir vom Betreuungsteam. Besonders lustig ist es in der Gruppe,wenn wir zu Festen wie Ostern oder Weihnachten basteln und die Heimatstube selbstdekorieren.

Das Interview mit Nina Lemke und Nicole Leppak führte Ulrike Oppat

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Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?

Marianne Strugholtz,Qualitätsmanagementbeauftragte

Qualitätsmanagement in der Praxis

Die ruhige Feuerwehr„Nach der ersten Prüfung durch den medizinischen Dienst derKrankenkassen (MdK) in Heiden waren wir fertig“, erzählt MarianneStrugholtz, “wir haben zwei Stunden auf der Rückfahrt im Auto keinWort reden können“. Die Qualitätsbeauftragte der Seniorenhilfe SMMPblickt zurück auf eine der ersten Prüfungen nach den neuenTransparenzkriterien – den Prüfungen „mit Note“. „Die haben unsauseinandergenommen - andererseits haben wir dadurch auch den„Kampf“ angenommen“ berichtet sie weiter.

Kampferprobt ist Marianne Strugholtz durch 18 Jahre alsstellvertretende Pflegedienstleitung und fünf Jahre alsQualitätsbeauftragte in einem Krankenhaus. Seit Oktober 2007 ist sie bei SMMP. „Das ist zwar imweitesten Sinne auch Pflege, aber doch eine ganz andere Welt als der Krankenhausbereich“, sagtdie examinierte Krankenpflegerin. Beim Orden hat sie – wohl wegen ihrer Vorerfahrungen –zunächst auch ein paar „Feuerwehraufgaben“ übernommen, bevor sie sich intensiver um ihreeigentlichen Aufgaben kümmern konnte.

„Das war zwar überraschend“, erzählt Marianne Strugholtz rückblickend, „hat mir aber auch einenintensiven Einblick in das „Unternehmen SMMP“ gegeben. Das war eine gute Basis  für unsereigenes  Auditsystem.“

Als EFQM-Anwender war die Seniorenhilfe SMMP schon gut im Bereich Qualitätsmanagementaufgestellt. „Nun ging es darum, eng an den MdK-Kriterien orientiert, ein internes Prüfverfahren zuentwickeln. Neudeutsch nennt man sowas `Audit´“, erläutert die Qualitätsexpertin. „Dabei ist mirwichtig“, so Marianne Strugholtz weiter, „das Prüfungsverfahren des MdK realitätsnah zu simulierenund gleichzeitig die Kollegen in den Einrichtungen und Diensten zu beraten.“

„Das schöne hier bei SMMP ist, dass es oft in den einzelnen Häusern und Bereichen schon guteIdeen und Verfahrensweisen gibt, die man dann untereinander austauschen und gemeinsam weiterentwickeln kann. Für die drei ambulanten Dienste war aber auch viel Pionierarbeit zu leisten, wasmit den Leitungen gemeinsam richtig gut gelungen ist“ erläutert sie weiter.

„Feuerwehr bin ich in gewissem Sinne heute immer noch“, sagt Marianne Strugholtz schmunzelnd.„Wenn die Prüfer vor der Tür stehen, werde ich angerufen und lass dann alles stehen und liegen.Ich bin dann eher die Ruhige. Damit kann ich den verantwortlichen Leitungen vor Ort dann oft nichtnur fachlich helfen.“ Prüfungen machen halt immer Stress. Marianne Strugholtz behält die Übersichtund trägt mit ihrer übergreifenden Arbeit wesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen und Diensteder Seniorenhilfe SMMP heute richtig gut bewertet und benotet werden. Und sprachlos bleibtdanach auch keiner mehr.  

Stefan Mühlenbeck

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Der Regelkreis dreht sich

Gut für das WIR-GefühlAus der Pflege kennen wir es ja schon zur Genüge. Planen, umsetzen, überprüfen und verbessern.So sieht der Pflegeprozess auf dem Papier und hoffentlich im realen Arbeitsleben aus. ImQualitätsmanagement machen wir es genauso.

Sicherlich muss man zugeben, dass Qualitätsmanagement immer was mit Papier, Formularen, Anforderungen, Kontrollen und so weiter zu tun hat. Das ist nun mal das Pflichtprogramm. Wirführen aber darüber hinaus alle zwei Jahre eine Kunden- und Mitarbeiterbefragung durch. DieLeitungen werten diese gemeinsam  mit Mitarbeitern aus, benennen Stärken und auchVerbesserungsbereiche. Diese gilt es, in den nächsten 15 Monaten zu bearbeiten. Dazu wird jeweilsein Projekt- und Maßnahmenplan erstellt, deren Erfüllung durch die zentrale Ebene überprüft wird.Die Maßnahmen sind sehr praxisnah, so dass hierdurch den einzelnen Arbeitsbereichen geholfenwerden soll. Wir nennen die Maßnahmen auch „Low-Hanging-Fruits“. Das sind niedrighängendeFrüchte, die man quasi im Vorbeigehen pflücken kann. So etwas ist beispielsweise mal dieVergrößerung der Beschilderung im Aufzug und im Wohnbereich oder die Einführung einerFotowand der gerade anwesenden Mitarbeiter.

„Klar, muten wir unseren Einrichtungen und Mitarbeitern einiges zu“, erläutert Andrea Starkgraff alsverantwortliche Geschäftsfeldleitung. „Unsere Einrichtungen sind es inzwischen gewohnt, mitgroßen und kleinen Projekten umzugehen, um nicht auf der Stelle zu treten. Dieses setzt voraus,dass die Kollegen diese Dinge häufig noch zusätzlich zu bewältigen haben.“ Die Erfolge stellen sichdann aber auch ein: „Wir stehen wirtschaftlich gut da, wir können noch in Aus-, Fort- undWeiterbildung investieren, wir leiden nicht unter Fluktuation von Mitarbeitern und wir arbeiten gernearbeitsteilig, gemeinsam an Verbesserungsbereichen. Das schafft ein WIR-Gefühl!

Diese Stärke haben wir durch unser Qualitätsmanagement entwickelt. Der Regelkreis dreht sich haltimmer weiter!

Andrea Starkgraff

FührungsleitsätzeBei uns sollen die Führungskräfte so führen, dass Mitarbeiter gerne und gut arbeiten. DieMitarbeiter werden begleitet und bekommen so die nötige Handlungssicherheit. Mitarbeiter zugewinnen und sie dann langfristig zu binden, ist für jede Seniorenhilfeeinrichtung eineZukunftsfrage. Neben den Leitlinien und Zielen für alle Menschen, die in der MartinusTrägergesellschaft leben und arbeiten, haben wir auch Führungsleitsätze entwickelt. Sie sollenWegweiser für Führungskräfte im Umgang mit den Mitarbeitern sein. Führung wird dabei alsDienstleistung für unsere Kunden, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Interessenspartner sowie zurWeiterentwicklung unserer Einrichtungen & Dienste verstanden. Unsere Kunden sind Bewohner,Patienten, Gäste sowie deren Angehörige.

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Lust auf Veränderung

Stillstand ist RückschrittUnsere Ambulanten Dienste am Gertrudis-Hospital wurden Ende 1994 als Tochterunternehmen desGertrudis-Hospital eröffnet. Durch die Gesundheitsreform gründeten die Schwestern der heiligenMaria Magdalena Postel eine Krankenhausgesellschaft gemeinsam mit anderen katholischenKrankenhäusern. Die Ambulanten Dienste wurden zunächst dem Mutterhaus in Bestwig unterstellt.Da ein einzelner Ambulanter Dienst wirtschaftlich unsicher da steht, suchten die Schwestern einenWeg für den Ausbau im Seniorenhilfebereich. Mit der Kirchengemeinde St. Martinus in Westerholtwurde ein Partner gefunden. Diese betrieb damals noch das Altenheim Haus St. Martin. Beide tatensich zusammen und gründeten zum 1. Juli 1997 die Martinus Trägergesellschaft für soziale DienstembH. Einrichtungen waren damals das Altenheim Haus St. Martin, die Martinus Ambulanten Diensteund das Betreute Wohnen. Als erstes gemeinsames Projekt riefen wir Anfang 1998 den MobilenMenüservice ins Leben. Unser jüngster Spross ist seit 2009 der Martinus-Treff mit unsererBetreuungsgruppe Heimatstube.

Betriebsleiter Wilfried Weeke

Andrea Starkgraff, Wilfried Weeke, GiselaGerlach-Wiegmann, Thomas Schubert

Wir wollen einfach immer besser werden

Mit EFQM in die erste LigaBei der Abkürzung „EFQM“ denken die Pflegemitarbeitergleich wieder an eine neue Infektionskrankheit und sehenschon einen neuen Expertenstandard vor sich. WobeiEFQM auch ansteckend sein kann. Übersetzt heißt unserQualitätsmanagementsystem „European FoundationQuality Management“ oder ganz frei übersetzt „DieSelbstauflage der permanenten Verbesserung“, bzw.„Selbstverpflichtung zur permanenten Verbesserung“ odernoch einfacher: „Wir wollen immer besser werden!“

Wir konnten uns anfangs kaum vorstellen, dass so etwasTrockenes wie Qualitätsmanagement, eine begeisterndeund ansteckende Wirkung hat. Seit 2004 wühlen wir unsdurch Kriterien, Teilkriterien und Ansatzpunkte. Wir lassen

unsere Bewohner, Patienten, Angehörige und Mitarbeiter befragen. Wir messen, erheben undbeobachten. Jedes Jahr ziehen wir Bilanz, machen Aktionspläne und führen Projekte durch. Miteinem Ziel: „Wir wollen einfach immer besser werden!“  2010 hatten wir dann genug! Jetzt  solltenuns auch mal  „Experten“ bewerten. Zwei „Assessoren“ haben uns drei Tage lang begutachtet. AmEnde gab es das  4-Sterne Siegel der EFQM. Die Prüfer beglückwünschten uns mit den Worten: „Inder Championsleague sind Sie noch nicht; aber mit einem Sprung in der ersten Bundesligagelandet!“ Das hat uns alle sehr beflügelt und einige zu Tränen gerührt. Und natürlich haben wir dasauch mit allen gebührend gefeiert. Das war gut für unser Selbstbewusstsein. Davon haben wirnämlich in der Pflege oft zu wenig.

Andrea Starkgraff

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WIE WERDE ICH FÜR MEINE ARBEITBEZAHLT?

Ja, je nach Einstellungskriterien, Arbeitsplatz undBerufen nach AVR, GfS / AAVB, GDS Dehoga

Ja, gemäß Belohnungskonzept, gestaffelt nachArbeitsumfang

Ja, bei der AVR - KZVK; GDS - AnschubfinanzierungDehoga; GfS - nein

Ja

Es gibt nur Jahressonderzahlungen bei AVR und GDS,bei der GfS nicht.

Ja

AVR bis 30 J. 26 Tage/ bis 40 J. 29 Tage, danach 30Tage bei einer 5 Tage-Woche; GDS 28 Tage bis 35 J. /30 Tage danach bei einer 5 Tage-Woche; GFS 28 Tagebei einer 5 Tage-Woche, keine Staffelung

WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAGAUS?

Nein, benötigter Stundenumfang wird festgelegt unddanach eingestellt.

Nein, am Wochenende muss dann in der Regel einTeildienst eingeplant werden.

Nach Rücksprache, nicht bei der Konkurrenz

Nein, der Mitarbeiter muss aber einerGlaubensgemeinschaft angehören. Auchandersgläubige Mitarbeiter können eingestellt werden.

WIRD NACH TARIF BEZAHLT?

BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDEREFORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGEREZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE?

BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHEVERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINEALTERSVORSORGE)?

GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE?

GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD?

GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UNDFEIERTAGSARBEIT?

WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH?

KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEITARBEITEN MÖCHTE?

KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNETEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN?

KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN?

MUSS ICH EINER CHRISTLICHENGLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UMHIER ZU ARBEITEN?

Ja

WIE SIND MEINE DIENSTZEITENGEREGELT?

Variabel und flexibel. Die Überstundenregelung erfolgtnach Absprache mit dem Mitarbeiter.

Der Monatsdienstplan liegt am 15. des Vormonats aus

Nach persönlicher Absprache mit der Leitung oderEintragung im Wunschbuch. Kurzfristiges Tauscheneines Dienstes ist jederzeit mit Teamkollegen möglich.

Im Moment 14 Frühdienste und 4 Spätdienste. 2Mittagsdienste werden an den Frühdienst angehängt

Ein examinierter Mitabeiter hat Bereitschaft. DerSpätdienst ist in der Regel bis 22:00 Uhr beendet

Ja, je nach Stellenumfang ist in der Regel amWochenende ein Tag Teildienst möglich. BeiKrankheitsausfällen auch ausnahmsweise in der Woche

Bei Bedarf, im Notfall

MUSS ICH EINER CHRISTLICHENGLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UMHIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZUKÖNNEN?

NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIERGEARBEITET?

WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST?

WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTENUND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN?

IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIERGEARBEITET?

MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCHNACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINENEIGENEN NACHTDIENST?

GIBT ES TEILDIENSTE?

MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN?

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Page 40: Martinus

WIE IST DER UMGANG ZWISCHENVORGESETZTEN UNDMITARBEITENDEN?

Leitung: Wilfried Weeke; stellv. Leitung: SabinePlass-Tanzgeschirr und Davina Reinhardt

ja, übers Hintergrund-Handy und auch jederzeit privat

MIT WEM ARBEITE ICH HIERZUSAMMEN?

Entscheidung durch die Leitung, Absprachen sindmöglich

Gewechselt wird selten, der Zuwachs ist stetig

WER SIND MEINE VORGESETZTEN?

IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AMWOCHENENDE ERREICHBAR?

KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITENMÖCHTE

WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL?

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WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTEGIBT ES?

Nein, bis jetzt nicht erforderlich und nicht vonMitarbeitern gewünscht

Ansprechpartner je nach Bedarf, Leitung ist jederzeitansprechbar

Nein

WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUFMITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN?

Gesetzlich geregelt

Ja, KITA im Getrudis-Hospital, Arbeitszeitwünsche nachAbsprache mit Leitung möglich, z.B. MA möchte nurSpätdienst fahren.

WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUFMEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN?

Kaum benötigt, da die Arbeitszeiten in der Regel unter 6Stunden betragen. Bei Bedarf ruhiger Raum möglichz.B. Teeküche oder Konferenzraum

Nein

Auszeittage in Bestwig, spirituelle Angebote fürMitarbeiter im Kloster

WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE?

Meldung im Büro, Arztbesuch,Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichen

GIBT ES SUPERVISION?

GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEIPERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGENWENDEN KANN?

GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜRMENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?

WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN?

GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODERANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZURKINDERBETREUUNG?

GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UMUNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN?

GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜRRAUCHER?

GIBT ES BESONDERE KUR- ODERERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE?

WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALLVERHALTEN?

Wiedereingliederung möglich

Im Juni 2012 betrug der Krankenstand 13,83 %.

WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UNDBELANGE ZU VERTRETEN?

Leitung und stellv. Leitung

Nein

Ja, im Mitarbeiterjahresgespräch, beiDienstbesprechungen und Mitarbeiterbefragungen

WIE IST MEIN ARBEITSPLATZAUSGESTATTET?

Ja, Computer bei Bedarf, Zugang im Dokuraum möglich

ja

ja

ja

Mit der Leitung absprechen

GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACHLÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINENARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE?

WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IMUNTERNEHMEN?

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICHMICH BESCHWEREN MÖCHTE?

GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINEMITARBEITERVERTRETUNG?

WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHENUND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT?

HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUMCOMPUTER UND ANDEREN WICHTIGENKOMMUNIKATIONSMITTELN?

KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN(Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)?

STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜRMITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG?

GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜRFAHRRÄDER?

WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICHWEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIGAUSFALLE?

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Page 42: Martinus

WIE KANN ICH MICH FORT- UNDWEITERBILDEN?

Individuell, je nach Bedarf, innerbetrieblicheFortbildungen mit Haus St. Martin und demGertrudis-Hospital

In der Regel der Arbeitgeber

Nur bei sehr aufwendigen Fortbildungen

Ja, im Rahmen des Beschäftigungsumfanges

WIRD IN DER EINRICHTUNGAUSGEBILDET?

Wir sind seit dem April 2012 Ausbildungsbetrieb.

Wir arbeiten momentan mit den Fachseminaren Dorstenoder Oer-Erkenschwick zusammen.

Dies ist das Ziel der Ausbildung

1. Jahr 825,69 €, 2. Jahr 887,07 €, 3. Jahr 988,38 €

WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UNDWEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN?

WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN?

MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBERBEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBENVERPFLICHTEN?

SIND FORT- UND WEITERBILDUNGENARBEITSZEIT?

WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES?

WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICHBESUCHEN?

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DERAUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN?

WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG?

WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNGMEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG?

Verbesserungsvorschläge werden im Team diskutiert,Probephase wird festgelegt und nach erfolgreichemTest nach Absprache im Team eingeführt.

Ja

WIE WERDEN MITARBEITENDEBEURTEILT?

Die Leitung durch Pflegevisiten undMitarbeiterjahresgespräche, die Kunden durchKundenbefragungen

Im Mitarbeiterjahresgespräch, durchKundenbefragungen, nach den Pflegevisiten, immerpersönliche Gespräche, nicht öffentlich

WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGENUMGEGANGEN?

KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCHSTUDIEREN?

WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT?

WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINERARBEIT?

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Page 43: Martinus

WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT?

Pflegemodell der ganzheitlich fördernden Prozesspflegeund den Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen desLebens (AEDL) nach Monika Krohwinkel, Bezugspflege

Im Organigramm und in den Aufgabenbeschreibungen

Ja, Pflegestandards, Expertenstandards,Hygienestandards

Unterschiedlich, ist in der Tourenplanung geregelt daPflegezeiten und Fahrzeiten sehr unterschiedlich sind

Sehr gerne!

WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINEARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN?

In der Dienstbesprechung, durch Aushänge und durchdie Mitarbeiterzeitung von SMMP

Ja

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIERGEARBEITET?

WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UNDVERANTWORTUNG GEREGELT?

WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET?

FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EINMITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG?

KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBEREIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN?

WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGEENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNGINFORMIERT?

IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHENÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT?

WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENTORGANISIERT?

EFQM, alle unsere Einrichtungen haben die 2. Stuferecognised for excellence erreicht.

In Arbeitsgruppen und Qualitätszirkeln

WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DASUNTERNEHMEN?

Wir haben eine hohe Kundenzufriedenheit (Ergebnisseder Kundenbefragungen) und stetige Kundenzuwächsedurch Empfehlungen.

Wirtschaftlich stehen wir auf sicheren Beinen. DasUnternehmen wird stetig ausgebaut.

Wir haben eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit(Ergebnisse der Mitarbeiterbefragungen,Mitarbeiterjahresgespräche)

NACH WELCHEMQUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIERGEARBEITET?

WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN?

WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DASUNTERNEHMEN?

WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMENWIRTSCHAFTLICH?

WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN?

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Page 44: Martinus

Die MartinusTrägergesellschaft für sozialeDienste mbH

Wir sind für Sie da!

Die Martinus Ambulanten Dienste amGertrudis-Hospital, Herten-Westerholt, werdenbetrieben von der Martinus Trägergesellschaft fürsoziale Dienste mbH. Gesellschafter sind dieKirchengemeinde St. Martinus und Johannes,Herten-Westerholt, sowie die Schwestern der hl.Maria Magdalena Postel (SMMP). In Westerholtleben und arbeiten die Ordensschwestern seit über90 Jahren. Sie sind Mitgesellschafter desKatholischen Klinikikums Ruhrgebiet Nord, zudenen auch das Gertrudis-Hospital gehört. Nebenden Martinus Ambulanten Diensten betreibt dieMartinus Trägergesellschaft mit dem Haus St.Martin an der Johanniterstr. 3 eine stationärePflegeeinrichtung mit 123 Plätzen, sowie mit demMartinustreff ein Betreuungsangebot zurEntlastung pflegender Angehöriger. Der mobileMenüservice und das betreute Wohnen im HausElisabeth an der Kuhstr. 27/29, in unmittelbarerNähe zum Gertrudis-Hospital, runden das Angebotab. Neue Dienste und Leistungen, wiebeispielsweise ambulant betreuteWohngemeinschaften für pflegebedürftigeSenioren, sind in Planung.

Impressum

Redaktionsteam:

Wilfried Weeke, Sabine Plass-Tanzgeschirr,Davina Reinhardt, Rafaela Hotze, Ulrike Oppat

Herausgeber:

Seniorenhilfe SMMP GmbH, Bergkloster 1, 59909Bestwig

Telefon: 02904 – 808 249

Fax: 02904 – 808 180

www.smmp.de

Geschäftsführer: Ludger Dabrock

Amtsgericht Arnsberg, HRB 4916

V.i.S.d.P: Ludger Dabrock

Erstauflage August 2012

Konzeption:Roland Weigel, ,Konkret Consult Ruhr GmbHGelsenkirchen

Grafik/Design:FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn.

Weiterführende Informationen:http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de