Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit...

36
Herr Kollege Ziche hat die mit dem Ehrenamt des Geschäftsführers unserer Vereinigung verbundenen Aufgaben über Jahre hinweg ohne großes Aufheben in vorbildlicher Art und Weise bewältigt. Dafür möchte ich ihm meinen innigsten Dank aussprechen und hoffen, daß er uns auch in Zukunft mit Rat zur Seite steht. Prof. Dr. A. Heißenhuber Vereinigung Weihenstephaner Universitätsabsolventen Nr. 91 • Winter 2001/2002 Landwirtschaft Gartenbau Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung Ökotrophologie Biologie Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf- ten die Anforderungen aus Gesellschaft, Industrie und Politik in ein zukunftsweisendes Ausbildungs- konzept um. Pünktlich – um nicht zu sagen in letzter Minute- fiel zum Wintersemester 2001/2 der Start- schuß für den neuen Masterstudiengang Land- nutzung mit dem Abschluß zum »Master of Science (M.Sc.)« Fächer wurden zu Modulen zusammengefaßt Ein modularer Aufbau des dreisemestrigen Studiums ermöglicht eine flexible und damit auch individuelle Gestaltung des Studienplanes, der die Absolventen befähigt, sich auf die Herausforderungen des in- und ausländischen Arbeitsmarktes einzustellen. Die ein- zelnen Module bestehen aus jeweils 3 Semester- wochenstunden (SWS) Vorlesung und 1 SWS Übung. Sie werden innerhalb eines Semesters angeboten und studienbegleitend abgeprüft. Zielgruppe Bachelor- und Fachhochschulabsolventen Der deutschsprachige Masterkurs richtet sich an Studierende mit einem Bachelor- oder Fachhoch- schulabschluss in einem den »Life Sciences« zu- rechenbaren Studiengang. Gegenüber der bisherigen Regelung besteht somit für Fachhochschulabsol- venten eine wesentlich günstigere Übertritts- möglichkeit an die Hochschule, sofern sie den Noten- durchschnitt von 2,5 erreichen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Gruppe der Fachhochschul- absolventen derzeit den größten Anteil an Master- studenten stellt. Höherer Anteil ausländischer Studierender erwartet Mit Blick auf die anstehende EU-Osterweiterung und die damit verbundenen Herausforderungen im Agrar- bereich richtet sich das Ausbildungskonzept auch an Im Masterstudiengang »Landnutzung« stehen folgende Studienrichtungen zur Auswahl: Gartenbauwissenschaften Pflanzenwissenschaften • Phytopathologie und Stressbiologie • Biotechnologische Pflanzenzüchtung • Pflanzliche Produktionstechnologie Tierwissenschaften • Biotechnologie der Tiere Agribusiness Informationsmanagement und Prozessführung Landnutzung und Regionalmanagement In eigener Sache Alumni Vereinigungen – und eine solche ist die Vereinigung Weihenstephaner Universitätsabsol- venten – erfreuen sich absoluter Beliebtheit. Das hat unter anderem damit zu tun, dass in Zeiten immer rascherer Veränderungen etwas Kontinuität durch- aus als wohltuend empfunden wird. Kontinuität trotz Veränderung soll auch »unsere« Vereinigung aus- zeichnen. Wie Professor Ziche, der »alte« Geschäfts- führer bereits in den letzten Mitteilungen ge- schrieben hat, habe ich dieses Amt jetzt über- nommen. Dabei wird mir tatkräftige Hilfe zuteil: Herr Altweck kümmert sich um die Mitglieder und die geldmäßigen Angelegenheiten, Herr Dr. Pahl um die Redaktion der Mitteilungen. Noch etwas ändert sich: Ab 1.1.2002 wird der Beitrag 10,– G betragen. Falls Sie uns eine Einzugsermächti- gung erteilt haben, geschieht die Umstellung von uns aus. In allen anderen Fällen bitten wir Sie, die Umstellung zu beachten, beispielsweise müssen bestehende Daueraufträge geändert werden. Jetzt kommen wir zur Kontinuität: Trotz aller Änderungen wird es ansonsten weitergehen wie bis- her. Wie in der Vergangenheit sind wir auf Material und Beiträge angewiesen, wenn ein ansprechendes Heft entstehen soll. Das hat bisher immer bestens geklappt. Ich hoffe, dass das auch in Zukunft so sein wird - wir werden es sehen. Mit noch einem möchte ich es halten wie bisher: Sagen Sie uns Ihre Meinung, wenn Sie Kritik oder Anregungen haben. Unter meiner Email-Adresse [email protected] oder meiner Postadresse, Professur für Unter- nehmensforschung und Informationsmanagement, Alte Akademie 14, 85350 Freising-Weihenstephan (siehe auch Impressum) schaue ich Ihren Kommentaren gerne entgegen. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre des neuen Heftes! Univ.-Prof. Dr. Peter Wagner Ein Wort des Dankes Die Vereinigung Weihenstephaner Universitäts- absolventen hat sich zum Ziel gesetzt, die Ver- bindung unserer Absolventen mit ihrer Alma mater aufrecht zu erhalten. Einen wichtigen Beitrag leisten hierfür die jährlich zweimal erscheinenden Mit- teilungen unserer Vereinigung. Die damit ein- hergehenden redaktionellen Arbeiten sind wohl die sichtbarste Aufgabe unseres langjährigen Geschäfts- führers. Die vielen anderen Tätigkeiten sind zwar weniger offensichtlich, brauchen aber auch einen nicht unerheblichen Teil der knappen Zeit. Fortsetzung Seite 2

Transcript of Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit...

Page 1: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Herr Kollege Ziche hat die mit dem Ehrenamt desGeschäftsführers unserer Vereinigung verbundenenAufgaben über Jahre hinweg ohne großes Aufhebenin vorbildlicher Art und Weise bewältigt. Dafürmöchte ich ihm meinen innigsten Dank aussprechenund hoffen, daß er uns auch in Zukunft mit Rat zurSeite steht.

Prof. Dr. A. Heißenhuber

Vereinigung Weihenstephaner UniversitätsabsolventenNr. 91 • Winter 2001/2002

LandwirtschaftGartenbauLandschaftsarchitektur und LandschaftsplanungÖkotrophologieBiologie

Masterstudiengang Landnutzungpünktlich zum WS 2001/2002 gestartetMit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt dieStudienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten die Anforderungen aus Gesellschaft, Industrieund Politik in ein zukunftsweisendes Ausbildungs-konzept um. Pünktlich – um nicht zu sagen in letzterMinute- fiel zum Wintersemester 2001/2 der Start-schuß für den neuen Masterstudiengang Land-nutzung mit dem Abschluß zum »Master of Science(M.Sc.)«

Fächer wurden zu ModulenzusammengefaßtEin modularer Aufbau des dreisemestrigen Studiumsermöglicht eine flexible und damit auch individuelleGestaltung des Studienplanes, der die Absolventenbefähigt, sich auf die Herausforderungen des in- undausländischen Arbeitsmarktes einzustellen. Die ein-zelnen Module bestehen aus jeweils 3 Semester-wochenstunden (SWS) Vorlesung und 1 SWS Übung.Sie werden innerhalb eines Semesters angebotenund studienbegleitend abgeprüft.

Zielgruppe Bachelor- undFachhochschulabsolventenDer deutschsprachige Masterkurs richtet sich anStudierende mit einem Bachelor- oder Fachhoch-schulabschluss in einem den »Life Sciences« zu-rechenbaren Studiengang. Gegenüber der bisherigenRegelung besteht somit für Fachhochschulabsol-venten eine wesentlich günstigere Übertritts-

möglichkeit an die Hochschule, sofern sie den Noten-durchschnitt von 2,5 erreichen. Es ist daher nichtverwunderlich, dass die Gruppe der Fachhochschul-absolventen derzeit den größten Anteil an Master-studenten stellt.

Höherer Anteil ausländischer StudierendererwartetMit Blick auf die anstehende EU-Osterweiterung unddie damit verbundenen Herausforderungen im Agrar-bereich richtet sich das Ausbildungskonzept auch an

Im Masterstudiengang »Landnutzung«stehen folgende Studienrichtungen zurAuswahl:

■ Gartenbauwissenschaften■ Pflanzenwissenschaften

• Phytopathologie und Stressbiologie• Biotechnologische Pflanzenzüchtung• Pflanzliche Produktionstechnologie

■ Tierwissenschaften• Biotechnologie der Tiere

■ Agribusiness■ Informationsmanagement und Prozessführung■ Landnutzung und Regionalmanagement

In eigener Sache

Alumni Vereinigungen – und eine solche ist dieVereinigung Weihenstephaner Universitätsabsol-venten – erfreuen sich absoluter Beliebtheit. Das hatunter anderem damit zu tun, dass in Zeiten immerrascherer Veränderungen etwas Kontinuität durch-aus als wohltuend empfunden wird. Kontinuität trotzVeränderung soll auch »unsere« Vereinigung aus-zeichnen. Wie Professor Ziche, der »alte« Geschäfts-führer bereits in den letzten Mitteilungen ge-schrieben hat, habe ich dieses Amt jetzt über-nommen. Dabei wird mir tatkräftige Hilfe zuteil: HerrAltweck kümmert sich um die Mitglieder und diegeldmäßigen Angelegenheiten, Herr Dr. Pahl um dieRedaktion der Mitteilungen.Noch etwas ändert sich: Ab 1.1.2002 wird der Beitrag10,– G betragen. Falls Sie uns eine Einzugsermächti-gung erteilt haben, geschieht die Umstellung vonuns aus. In allen anderen Fällen bitten wir Sie, dieUmstellung zu beachten, beispielsweise müssenbestehende Daueraufträge geändert werden.Jetzt kommen wir zur Kontinuität: Trotz allerÄnderungen wird es ansonsten weitergehen wie bis-her. Wie in der Vergangenheit sind wir auf Materialund Beiträge angewiesen, wenn ein ansprechendes

Heft entstehen soll. Das hat bisher immer bestensgeklappt. Ich hoffe, dass das auch in Zukunft so seinwird - wir werden es sehen. Mit noch einem möchteich es halten wie bisher: Sagen Sie uns Ihre Meinung,wenn Sie Kritik oder Anregungen haben. Untermeiner Email-Adresse [email protected] meiner Postadresse, Professur für Unter-nehmensforschung und Informationsmanagement,Alte Akademie 14, 85350 Freising-Weihenstephan(siehe auch Impressum) schaue ich IhrenKommentaren gerne entgegen. Nun wünsche ichIhnen viel Spaß bei der Lektüre des neuen Heftes!

Univ.-Prof. Dr. Peter Wagner

Ein Wort des Dankes

Die Vereinigung Weihenstephaner Universitäts-absolventen hat sich zum Ziel gesetzt, die Ver-bindung unserer Absolventen mit ihrer Alma materaufrecht zu erhalten. Einen wichtigen Beitrag leistenhierfür die jährlich zweimal erscheinenden Mit-teilungen unserer Vereinigung. Die damit ein-hergehenden redaktionellen Arbeiten sind wohl diesichtbarste Aufgabe unseres langjährigen Geschäfts-führers. Die vielen anderen Tätigkeiten sind zwarweniger offensichtlich, brauchen aber auch einennicht unerheblichen Teil der knappen Zeit.

Fortsetzung Seite 2

Page 2: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Aktuelles2

AktuellesMasterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001/2 gestartet . . .1In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1Ein Wort des Dankes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1Das Studium der Agrarwissenschaften führt nicht in die Arbeitslosigkeit! 2Richtfest für Campusbibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2Studenten gesucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Forschungsverbund Agrarökosysteme sucht Wege in die Praxis . . . . . . . . .475 Jahre Bayerische Landesanstalt für Landtechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Neues Fachgebiet: Ernährungsökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Förderpreis der DGQ für Nachwuchswissenschaftler . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Transgener Raps im Feldversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Computer-(T)Raum in Weihenstephan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Neues Gebäude für Tierwissenschaften II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Hygienische Aspekte von Schneidunterlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Neuer Vorstand der Gesellschaft zur Förderung der Ökotrophologie . . . . .8wohnen dazwischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Neues Verbundprojekt des BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Digitale DNA-Signaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11Resonanzverstärkte Mehrphotonenionisation […] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12Genetik am Wisent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12Process of the OPTOUR project . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Der «contrat territorial d’exploitation» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Kunstwerk »rang« offiziell eingeweiht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Staatl. Förderung geographischer Herkunftsangaben […] . . . . . . . . . . . . . . .15Mit moderner Technik dem Humus auf der Spur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Exkursion der TU München-Weihenstephan nach Montpellier . . . . . . . . . .16Beeinflussung bioaktiver Inhaltsstoffe durch Pflanzenbau . . . . . . . . . . . . .18Es ist so weit – Artischocken aus Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18AGCO/FENDT Pressekonferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Ökonomische Beurteilung landschaftsökologischer Auflagen […] . . . . . . .20

PersonenDBU-Preisverleihung an Prof. Hermann Auernhammer . . . . . . . . . . . . . . . .20Stockmeyer Wissenschaftspreis 2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Prof. Dr. Günther Wolfram zum 65. Geburtstag und zur Emeritierung . . .21HVA unter neuer Leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Friedrich Asselmeyer 90 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Ein Agrarsoziologe geht neue Wege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23

DissertationenRegionales Marketing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25[…]Leistungsförderer in der Tiermast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Ökonomie extensiver Weidesysteme […] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26»Statische« und »dynamische« CA-Lagerung von Gemüse . . . . . . . . . . . . .26

Aus den DepartmentsDepartment für Biogene Rohstoffe und Technologie der Landnutzung . . .27Department für Biowissenschaftliche Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Department für Lebensmittel und Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Department für Pflanzenwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29Department für Ökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29Department für Tierwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . .33

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35

Veranstaltungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36

Beitrittserklärung/Änderungsmitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36

Inhalt Das Studium der AgrarwiPeter Wagner1

Die Situation für Universitätsabsolventen des Stu-diengangs Agrarwissenschaften ist so günstig wieseit langem nicht. Gab es für manche Absolventenvor 10-15 Jahren noch Schwierigkeiten, nach demStudium einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden,kann davon heute keine Rede mehr sein. Die Gründesind zweierlei: Einerseits ist die Zahl derStudienanfänger und somit der Absolventen, in denletzten 20 Jahren stetig zurück gegangen. Anderer-seits ist die Nachfrage nach Agrarfachkräftenwesentlich weniger stark gesunken, vielfach sogarkonstant geblieben. Sogar für den Staatsdienstwerden heute wieder Absolventen gesucht.Dies schlägt sich unmittelbar auch in der Arbeits-losenstatistik für hochqualifizierte Universitäts-absolventen nieder. Die hier präsentierten Zahlenstehen für Westdeutschland, um Brüche in denZeitreihen zu vermeiden. Die Entwicklung ver-schiedener Gruppen von Arbeitslosen der Jahre 1990bis 2000 ist in Abb.1 dargestellt. Die Gruppenentsprechen in etwa den Studiengängen der TUMünchen, exakte Deckung lässt sich nicht erreichen,weil die Arbeitslosenstatistik anders gegliedert ist;beispielsweise lassen sich Ökotrophologen aus derArbeitslosenstatistik nicht isolieren. Wohl aber –wenn auch nicht ohne Probleme – die Agrar-wissenschaften: Für diese Gruppe ist ein deutlicherAbwärtstrend zu beobachten, die Zahl der Arbeits-losen hat sich in den letzten zehn Jahren stetig auffast die Hälfte zurück entwickelt. Auch von derallgemein ungünstigen Entwicklung für Akademikerab 1991 sind die Agrarwissenschaftler weitgehendverschont geblieben.Setzt man die Zahl der Arbeitslosen im Jahr 1990gleich 100%, so ergibt sich das in Abb.2 gezeigte Bild.Im Allgemeinen sinkt die Zahl der Arbeitlosen seit1997 wieder mehr oder weniger deutlich über alleGruppen, lediglich Architektur, Bauingenieurs- undVermessungswesen lassen diese Tendenz nichterkennen. Die Agrarwissenschaftler sind allerdingsdie einzigen, für die die Zahl der Arbeitslosen in 2000geringer ist als im Jahr 1990. Sie beträgt im Sep-tember 2000 nur noch 60% im Vergleich zu Septem-ber 1990! Dies kennzeichnet deutlich die günstigeEntwicklung für diese Berufsgruppe.In Abb.3 ist schließlich die Altersverteilung derArbeitslosen nach Berufsgruppen gezeigt. Iminteressanten Bereich unter 30 Jahre, wo es um denÜbergang von der Universität in den Arbeitsmarktgeht, finden sich unter anderem auch für dieAgrarwissenschaften kaum Arbeitslose, mit 3,76%weisen die Agrarwissenschaften hier sogar denniedrigsten Wert aller Gruppen aus. Im Altersbereichunter 35 Jahren liegen zwar Maschinenbau undElektrotechnik besser als Agrarwissenschaften, be-merkenswert ist hierbei allerdings, dass die heutigeZahl von 20% für diese Altersgruppe vor drei Jahrennoch bei über 30% gelegen hat. Auch hier also einesehr erfreuliche Entwicklung.Zieht man die bundesweit immer noch niedrigenStudienanfängerzahlen für Agrarwissenschaften inBetracht, kann die Prognose gewagt werden, dasssich die Arbeitsmarktsituation für Absolventen diesesStudienganges in Zukunft noch weiter verbesserndürfte.

Richtfest für Campusbibliothek20 Jahre lang wurde geplant, doch dann ging es umso schneller: EinJahr nach Baubeginn konnte im April 2001 das Richtfest für dieZentralbibliothek gefeiert werden. Genau genommen sind es zweiGebäude, die dort für 26,5 Millionen Mark entstehen: Ein domi-nanter Rundbau wird die Bücher aufnehmen, während Verwaltung,EDV, Büros und Seminarräume in einem langgestreckten GebäudePlatz finden. Bei der Feier dabei waren (v.l.n.r.): Baudirektor ErnstBaumann vom Staatlichen Hochbauamt Freising, FreisingsBürgermeister Georg Appel, TU-Vizepräsident Prof. Arnulf Melzer, TU-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann, Vigdis Nipperdey, Vorsitzendedes Hochschulrates der TUM, und Prof. Wilfried Huber, Vorsitzenderdes Senats der TUM. aus: TUM Mitteilungen 5-00/01 · Foto: Guido Metz

Studierende in den osteuropäischen Ländern. Für denMasterkurs haben sich bereits Studenten ausUngarn, Slowenien und Kroatien eingeschrieben. Dain diesen Ländern Deutsch vielfach die erste Fremd-sprache ist, stellt ein deutschsprachiger Masterkurseine wichtige Ergänzung zum derzeitigen über-wiegend englischsprachigen Masterangebot derAgrarfakultäten in Deutschland dar.Auf der Ebene der Produktion stehen »Pflanzen-wissenschaften« (mit den weiteren Studien-richtungen »Phytopathologie und Stressbiologie«,»Biotechnologische Pflanzenzüchtung«, »PflanzlicheProduktionstechnologie«), »Tierwissenschaften« (mitder weiteren Studienrichtung »Biotechnolgie derTiere«) und »Gartenbauwissenschaften« mit Quali-tätssicherung im Vordergrund. Die Studienrichtung»Agribusiness« verdeutlicht, dass die Landwirtschaftlängst nicht nur Nahrungsproduzent, sondern Teileines prosperierenden Ernährungsgewerbes ist. Alsgrößtem Flächennutzer kommt der Landwirtschaft inFragen des Umweltschutzes sowie im Zusammen-hang mit Aspekten der Entwicklung des ländlichenRaumes eine besondere Bedeutung zu. DieStudienrichtung »Landnutzung und Regional-management« greift diese Fragestellungen auf. Derzunehmenden Nachfrage nach Absolventen mitWissen und Können auf dem Gebiet der Infor-mationsverarbeitung trägt die Studienrichtung»Informationsmanagement und Prozeßführung«Rechnung. Dieses umfassende Lehrangebot decktzusammen mit den anderen Fachdisziplinen amWissenschaftszentrum Weihenstephan den ge-samten Bereich der »Lebenswissenschaften« ab undschafft somit hervorragende Voraussetzungen füreine berufs- und forschungsqualifizierende Aus-bildung.

Dr. Michael Köbler

Fortsetzung von Seite 1

Page 3: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

3Aktuelles

ssenschaften führt nicht in die Arbeitslosigkeit!

1 Prof. Dr. Peter Wagner, Technische Universität München, Professur für Unternehmensforschung und Informationsmanagement,Alte Akademie 14, 85350 Freising-Weihenstephan, Tel.: 08161/71-3406, Fax: 08161/71-3408, Email: [email protected],URL: http://www.weihenstephan.de/ui/

Wissenschaftliche Peep-Show: Freisinger FrühjahrsausstellungUnter dem Motto »Einblicke in die Wissenschaft« präsentierten sichim März 2001 das Wissenschaftszentrum Weihenstephan fürErnährung, Landnutzung und Umwelt (WZW) sowie der Forschungs-reaktor II auf der Freisinger Frühjahrsausstellung. Einen Blick in die»Gucklochwand« riskierte Freisings Oberbürgermeister Dieter Thal-hammer, begleitet von Prof. Heinrich H. D. Meyer, Dekan des WZW.

aus: TUM Mitteilungen 5-00/01 · Foto: Barbara Altweger

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Die Berufsaussichten sind für leistungsfähige Ab-solventen der Agrar- und Gartenbauwissenschaftennicht ungünstig, sondern eher besser als in vielenanderen Studiengängen. Qualifizierte Kräfte werdenim Bereich Forschung und Lehre, in den vor- undnachgelagerten Branchen, in nationalen und inter-nationalen staatlichen Institutionen sowie inVerbänden gebraucht.Besonders bedauerlich ist es deshalb, wenn fürwichtige Stellen nicht entsprechende Bewerber zurVerfügung stehen. Dies trifft übrigens auch fürandere Universitätsstandorte zu. Aus diesem Grundeappellieren wir an unsere Ehemaligen, in ihremUmfeld auf »unser« Studium hinzuweisen, damitauch in Zukunft ausreichend Bewerber für das sehrgroße und wichtige Berufsfeld ausgebildet werdenkönnen.

Interessenten können unsereInformationsveranstaltung mit dem Thema »Studieren am WissenschaftszentrumWeihenstephan« am Dienstag, den 26. März 2002besuchen.

Prof. Dr. Alois Heißenhuber(Studiendekan Agrar- und Gartenbauwissenschaften)

Studenten gesucht

Page 4: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Aktuelles

75 Jahre Bayerische Landesanstaltfür Landtechnik…unter neuem Geschäftsbereich

Als Erinnerung an die 75-Jahrfeier der Bayer.Landesanstalt für Landtechnik ist die Dokumentationder Fest- und Vortragsveranstaltung erschienen. Wirwollen damit den Besuchern und Unterstützernherzlichst danken. Die große Besucherzahl und dieAnwesenheit von Staatsminister Erwin Huber undStaatsminister Josef Miller haben uns in unsererArbeit und der Meinung bestärkt, dass einenachhaltige Landbewirtschaftung ohne moderneTechniken nicht möglich ist und diese in Zukunftsogar noch wichtiger werden.Gegenwärtig befinden sich die Bayerischen Landes-anstalten in einer großen Umstrukturierung. Mit Ent-scheidung des Bayer. Ministerrates vom 3. Juli 2001werden die bisherigen Landesanstalten im landwirt-schaftlichen Bereich künftig in die• Landesanstalt für Landwirtschaft• Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft und• Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

zusammengefasst.Die Landesanstalt für Landtechnik, die bisher imZuständigkeitsbereich des Bayer. Staatsministeriumsfür Wissenschaft, Forschung und Kunst war, wird derneuen Landesanstalt für Landwirtschaft zugeordnetund in den Geschäftsbereich des Bayer.Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forstenverlagert. Damit enden zwar 75 Jahre Bayer.Landesanstalt für Landtechnik, aber die Landtechnikwird in der neuen Landesanstalt für Landwirtschaftals fachlich eigenständiges Institut für Landtechnikund landwirtschaftliches Bauwesen fortgeführt.Dadurch ist gewährleistet, dass der landtechnischenForschung auch in Zukunft eine besondereBedeutung in der angewandten landwirtschaftlichenForschung zukommt.Die neue Landesanstalt für Landwirtschaft nimmtinzwischen auch schon konkretere Formen an. ZumGründungspräsidenten dieser Landesanstalt wurdeam 1. August 2001 Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Schönberufen, der Inhaber des Lehrstuhls für Landtechnikder TU-München und bisher gleichzeitig auchVorstand der Bayer. Landesanstalt für Landtechnikist. Wir wünschen Herrn Prof. Schön für diese neueAufgabe alles Gute und viel Kraft sowie viel Geschickund Weitsicht, um die problemorientiertelandwirtschaftliche Forschung in der neuenLandesanstalt für Landwirtschaft in eine erfolgreicheZukunft zu führen.Die Chancen, welche die neue Organisationsstrukturder angewandten Forschung bietet, wollen wirnutzen, um die Verfahrenstechnik in derLandnutzung und der Tierhaltung im Dienste unsererLandwirte und des ländlichen Raumes weiter zuentwickeln und nachhaltige Lösungen auf dieHerausforderungen unserer Zeit zu finden und dieseim Verbund der neuen Landesanstalt zu erforschen.Dr. G. Wendl Dr. H. NeuhauserStellv. Vorstand Betriebsleiter

4

Forschungsverbund Agrarökosysteme München

Seit dem 1. Januar 1990 unterstützt das Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF, früherBMFT) den Forschungsverbund AgrarökosystemeMünchen als eines der bundesweit angelegten Zentrenfür Ökosystemforschung. Der Freistaat Bayern(Ministerium für Unterricht und Kultus, Wissenschaftund Kunst) übernimmt in dem Projekt die Pacht- undBewirtschaftungskosten des Versuchsbetriebes. DieForschung liegt in den Händen des GSF-For-schungszentrums für Umwelt und Gesundheit, Neu-herberg und der Technischen Universität MünchenWeihenstephan. Beide Institutionen sind mit momen-tan noch ca. 15 Lehrstühlen und Instituten sowie ca.50 Forscherinnen und Forschern beteiligt, die sich demzentralen Ziel des FAM widmen: Entwicklung einerumweltgerechten und produktiven agrarischenLandnutzung

Lage des VersuchsgutesDas Klostergut der Benediktiner-Abtei Scheyern(40 km nördlich von München, Nähe Pfaffenhofen)hat eine Größe von 150 ha und liegt im Tertiär-hügelland auf der Höhe von 450-490 m ü. NN.Bei einem Jahresniederschlag von ca. 800 mm undeiner Jahresdurchschnittstemperatur von 7,4 ° C sinddie Wuchsbedingungen mittelmäßig.

Umgestaltung des KlostergutesIn der Vorphase des FAM wurde eine Inventur derbiotischen und abiotischen Ressourcen durchgeführt,

bevor im Jahr 1992/93 das Klostergut Scheyerngrundlegend umgestaltet wurde. Anstatt denGutsbetrieb als Einheit weiter zu bewirtschaftenwurden zwei Betriebe eingerichtet, von denen dereine auf 68 ha Fläche ökologisch wirtschaftet undder andere auf 43 ha integrierten Pflanzenbau be-treibt. Weitere Umgestaltungsmaßnahmen lassensich an der Landschaft ablesen:• Verkleinerung der landwirtschaftlichen Schläge• Neuanlage von Waldrändern, Hecken, Säumen

und Brachflächen • Abstandsstreifen entlang empfindlicher Lebens-

räume wie Teiche oder Bäche• Grünlandansaat an Steilhängen und in Auen• Anlage von Abfluß-Rückhaltebecken

Inhalte der AgrarforschungIn einem langfristigen Versuch, der auf ursprünglich 15Jahre angelegt war, werden die ökologischen Folgender zwei unterschiedlichen Bewirtschaftungssystemeuntersucht. Als Resultat werden Hinweise zurLandbewirtschaftung erwartet, die wirtschaftlicheLandnutzung mit der Erhaltung und Wieder-herstellung der natürlichen Lebensgrundlagen derAgrarlandschaft vereinen. Dabei werden in den ver-schiedenen Forschungsbereichen Untersuchungendurchgeführt, die sich auf den Skalenebenen derLandschaft bis hinunter zum Laborversuch bewegen.Prozesse des Agrar-Ökosystems werden gemessenund modelliert, um die Auswirkungen der steuern-

Foto: FAM Bilder- und Kartenarchiv, Orthofotomosaik 17.06.96

Page 5: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

5Aktuelles

(FAM) sucht Wege in die Praxisden Eingriffe, die mit der Landnutzung verbundensind, zu quantifizieren. Es werden N-, C-, Wasser-,Feststoff-, sowie Wirtschafts- und Organismen-bilanzen erstellt, sowie Versuche zur Vermehrung desVerständnisses zu Einzelprozessen durchgeführt.Dazu gehören z.B. Untersuchungen zum Verhaltenvon C und N im Boden und in der Luft, zumWasserhaushalt, zum Bodenabtrag, zur faunistischenund floristischen Besiedlung des Landschafts-ausschnittes aber auch mikrobiologische Unter-suchungen an Mykorrhiza oder pilzlichen Schader-regern. Einen großen Raum nehmen darüber hinauspflanzenbauliche Fragestellungen des Ökolandbausund landtechnische Versuchsanstellungen zum sogenannten ›precision farming‹ ein.

FAM auf der Suche nach Agrar-UmweltindikatorenEin Forschungsbereich, der nun – bis zum voraus-sichtlichen Ende des FAM im Jahr 2003 – zunehmendan Bedeutung erlangt, ist die Bewertung der im FAM-Projekt ermittelten Prozess-Auswirkungen.Dazu werden in der »Arbeitsgruppe Integration imFAM« die bisher erreichten Forschungsergebnisseauf ihre Eignung als Agrar-Umweltindikatorendurchleuchtet. Es gilt also nach 10 Jahren Agrar-forschung in Scheyern Bilanz zu ziehen. Was kann andie Praxis, die Politik oder die Planung weitergegeben werden (Abb.1).An vielen offiziellen Stellen, der OECD (Organisationfor Economic Co-operation and Development), der EUaber auch auf Bundesebene wird nach diesen Agrar-Umweltindikatoren vermehrt gefragt. Sie sollen dieAuswirkungen der Landwirtschaft auf die Umweltüber Länder und Regionen hinweg vergleichbar dar-stellen helfen. Aber auch auf Betriebsebene werdenIndikatoren eingesetzt um landwirtschaftliche Maß-nahmen bewertbar zu machen und um Umwelt-gerechtheit bzw. Nachhaltigkeit anzustreben. DerBezug zu Zielen ist dabei unerlässlich.

FAM unter dem Leitbild der NachhaltigkeitDas Leitbild der umweltgerechten Landnutzung, bzw.noch weitergehend, der nachhaltigen Landnutzungist auch für den FAM ausschlaggebend bei derAusrichtung der Forschung.Um diese Verbindungen aufzuzeigen, wurden dieForschenden im FAM mit der Frage konfrontiert,welchen dieser Ziele der Nachhaltigkeit sie eigentlichzuarbeiten. In einem Workshop, der bereits 1999stattfand, wurde das gemeinsame Zielsystem desFAM erarbeitet, dem sich alle mit ihren Forschungs-fragen zuordnen können (Abb. 2).Die Oberziele liegen, ähnlich wie auch in den schonerwähnten Indikatorensystemen der OECD oder derEU inhaltlich beim Schutz der Atmosphäre, desBodens, des Oberflächen- und Grundwassers sowievon Arten und Biotopen. Hinzu kommen dersparsame Einsatz stofflicher Ressourcen und dieSicherung der Produktions- und Erholungsfunktionvon Agrarlandschaften. Zur Spezifizierung dieserZiele wurden Teilziele formuliert (Abb. 2), die sichwiederum in Teilaspekte aufspalten. Diese besitzendirekten Bezug zur Forschung im FAM.Nach dieser Standortbestimmung wurde die in deneinzelnen Teilprojekten des FAM bisher geleistete

Arbeit auf Parameter untersucht,die sich als Indikatoren zur Prüfungdes Nachhaltigkeitsgrades vonLandnutzung eignen könnten undzu dem genannten Zielsystem inBezug stehen.Aus diesem Arbeitsschritt hat sicheine Liste von bisher ca. 80 Para-metern ergeben, die momentan aufihre Eignung geprüft werden.Sicherlich sind nicht alle For-schungsergebnisse geeignet, umdirekt als Indikator verwendet zuwerden. Viele Ergebnisse könnenjedoch für die Setzung von Grenz-,Orientierungs- oder ZielwertenHinweise geben oder sie stellenmethodisch neue Ansätze dar, die inZukunft für die angewandte For-schung und die Praxis eineAuswirkung besitzen.

Eignen sich FAM-Forschungsergebnisse zurAbleitung von Indikatoren?Der Literatur zu Indikatoren sindimmer wieder ähnlich genannteKriterien zu entnehmen, denenein Parameter gehorchen soll,damit er die Rolle eines Indikatorsübernehmen kann. Diese Kriterienwurden in ein Bewertungssystemübernommen. Dazu gehörenunter einigen anderen diefolgenden:• Zielbezug; welchem der oben

genannten Ziele kann derIndikator zugeordnet werden

• Datenverfügbarkeit; sind dieerhobenen Parameter schonöffentlich verfügbar oder dasErgebnis der FAM-Forschung

• Empfindlichkeit des Indikators;auf welcher räumlichen oderzeitlichen Ebene kann derIndikator eine Aussage liefern -auf Schlagebene - für denZeitraum einer Woche

• Art der Datenerhebung; ist dieMessung schon Routine odererst im FAM entwickelt worden

• Grenzwertfähigkeit; kann derParameter so quantifiziert wer-den, dass ein Grenz-, Zielwertoder aber eine Basislinie füreinen bestimmten Umwelt-zustand abgeleitet werden kann

Darüber hinaus soll dieses Prüfverfahren Quer-verbindungen zwischen den Teilprojekten aufzeigenund die für die Endphase des FAM relevantenForschungsfragen aufwerfen. Synergetische Effektezwischen den Teilprojekten sollen genutzt werden, umder Grundfragestellung des FAM - die umweltgerechteLandnutzung - weitere Antworten hinzuzufügen.Elisabeth Osinski

Abb. 2: Zielsystem für eine nachhaltige Landbewirtschaftung im FAM (angeführt sind ausGründen der Übersichtlichkeit nur zwei der drei Hierarchiestufen)

Abb. 1.: Ableitung von Indikatoren für eine nachhaltige Landnutzung im FAM

Weitere Informationen unter:http://fam.weihenstephan.de/teilprojekte/aginteg/aginteg1.htmDipl. agr. biol. Elisabeth OsinskiDr. Andreas Meyer-AurichLehrstuhl für Wirtschaftslehre des LandbauesAlte Akademie 1485350 [email protected],[email protected]

Page 6: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Aktuelles6

Deutsche Gesellschaft fürQualitätsforschung (Pflanzliche Nahrungsmittel) DGQ e.V.

Förderpreis der DGQ für Nachwuchs-wissenschaftler

Die Deutsche Gesellschaft für Qualitätsforschung(pflanzliche Nahrungsmittel) DGQ e.V. schreibt indiesem Jahr erstmals einen Förderpreis fürNachwuchswissenschaftler aus.Bewerben können sich Absolventen einer wissen-schaftlichen Hochschule, die nicht älter als 32 Jahresind und aktuelle Forschungsergebnisse auf demGebiet der Qualität pflanzlicher Nahrungsmittelvorweisen können. Die Arbeit soll sich auf die Zieleder DGQ beziehen.

DotierungEs werden 3 Förderpreise zu je 1250,- G vergeben.Über die Vergabe des Preises wird ein Gremium ausExperten entscheiden, das sich aus einem Vertreterdes Vorstandes der DGQ und einem weiterenFachvertreter aus den Reihen der DGQ-Mitgliederzusammensetzt.

BewerbungMit der formlosen Bewerbung an die Geschäftsstelleder DGQ sind vorzulegen:• Lebenslauf• Hochschulzeugnis• Aussagefähiger Auszug aus einer wissenschaft-

lichen Arbeit (z.B. Abschlussarbeit, Diplomarbeit,Dissertation, Publikation), die nicht älter als12 Monate ist.

• Publikationsliste

Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2001.

Schreiben sind zu richten an Deutsche Gesellschaft für Qualitätsforschung,Geschäftsstelle c/o Fachgebiet Obstbau,Wissenschaftszentrum Weihenstephan fürErnährung, Landnutzung und Umwelt,Technische Universität München,D-85350 Freising

VerleihungDie offizielle Verleihung des Preises 2001 findetanlässlich der Jahrestagung der DGQ am 4. März2002 an der Universität Hannover statt. Vor derVerleihung tragen die Preisträger/Innen in einemKurzreferat die wesentlichen Inhalte und Ergebnisseihrer Arbeit vor.

Weitere Informationen:E-mail: [email protected]://www.weihenstephan.de/ob/dgq

Neues Fachgebiet: ErnährungsökologieDie Ernährungsökologie, ein relativ neues Fachgebietinnerhalb der Ökotrophologie bzw. der Ernährungs-wissenschaft, existiert jetzt auch an der TU Münchenim Rahmen eines Lehrauftrages (s. TUM-Mitteilun-gen 4-00/01, S. 35). Im Januar 2000 wurde dieErnährungsökologie auf Initiative der Studierendenals offizielles Lehrangebot aufgenommen, und zwarals Teil des Faches »Umweltlehre«. Damit ist die TUMdie dritte deutsche Hochschule, an der diese inter-disziplinäre Lehr- und Forschungsrichtung besteht,nach der Universität Gießen und der FachhochschuleFulda. Als Lehrbeauftragter wurde Dr. Karl vonKoerber bestellt.Das Besondere der Ernährungsökologie ist die Ein-beziehung von vier Dimensionen: Die gesund-heitliche Dimension bezieht sich auf die individuelleEbene (Krankheitsprävention) und Ernährungsthera-pie; die ökologische Dimension betrifft die globaleUmwelt, also die Verantwortung für den natürlichenLebensraum; die soziale Dimension bezieht dieGesellschaft, das heißt die Verantwortung für unsereMitmenschen mit ein, und zwar weltweit; die öko-nomische Dimension, die Ebene der Wirtschaft, istmit all diesen Prozessen eng verflochten.In der Ernährungswissenschaft werden derzeit viel-fach die gesundheitlichen Aspekte in den Vorder-grund gestellt und die anderen Dimensionen nichtausreichend berücksichtigt. Die Ernährungs-empfehlungen beruhen weitestgehend auf ernäh-rungsphysiologischen und hygienisch-toxikologi-schen Betrachtungen. Um aber Umweltschädendurch die Nahrungsversorgung zu vermeiden und aufDauer eine ausreichende und gerechte Lebens-mittelverteilung für die gesamte Weltbevölkerung zuerreichen, muss man auch weiterführende Bestim-mungsgrößen einbeziehen.Zu den Themenschwerpunkten gehören zum BeispielÖkobilanzen, Klimarelevanz von Ernährungssyste-men, Produktlinienanalysen, Welternährung, Agrar-,Umwelt- und Verbraucherpolitik, ganzheitlicheLebensmittelqualität und Preise für (Öko-) Lebens-mittel. Wie wichtig eine vernetzende Betrachtung imSinne des gesellschaftlichen Leitbilds der Zukunfts-fähigkeit / Nachhaltigkeit ist, hat die Wirkung derBSE- und MKS-Krise auf den gesamten Bereich derNahrungserzeugung, -verarbeitung und -vermark-tung drastisch gezeigt.Ziel der Ernährungsökologie ist es, wissenschaftlichfundiertes Know-how über die gesundheitlichen,ökologischen, soziokulturellen und ökonomischenBedingungen und Auswirkungen des Umgangs mitLebensmitteln zu erarbeiten. Die so gewonnenenErkenntnisse sollen helfen, politische Entscheidun-gen rationaler zu gestalten. Zugleich bieten sie eineBasis für ein reflektiertes Essen im Alltag undermöglichen die Entwicklung realisierbarer, zukunfts-weisender Ernährungskonzepte.In der Studienordnung des zukünftigen Studien-gangs Ernährungswissenschaft ist Ernährungsöko-logie als Wahlpflichtfach enthalten. Das Lehrangebotumfasst zunächst Blockseminare an Wochenenden,Exkursionen zu ökologisch orientierten Betrieben,Gastvorträge im Rahmen der »Aktuellen Themen derÖkotrophologie« und im Rahmen der öffentlichenSeminarreihe »Ökologischer Land- und Gartenbau

und Ernährungsökologie«. Im Bereich Forschungwerden die Vergabe von Hausarbeiten und Diplom-arbeiten angeboten sowie Mitbetreuung von Doktor-arbeiten und Mitarbeit als Praktikant bei Forschungs-und Umsetzungsprojekten.Da die Finanzierung durch die TUM nur in be-scheidenem Umfang erfolgt, sind Drittmitteleinzuwerben. Bisher konnten die Stoll VITA-Stiftungin Waldshut und die Eden-Stiftung in Bad Soden füreine Förderung gewonnen werden. Nähere Informa-tionen zum Fach Ernährungsökologie gibt es unter:http://www.weihenstephan.de/ernaehrungsoekologie[oder: /eoe] und bei Dr. Karl von Koerber, Beratungs-büro für Ernährungsökologie (BfEÖ), Entenbachstr. 37,81541 München; Tel. 089/ 651021-31, Fax -32;E-Mail: koerber @weihenstephan.de. Homepage desBeratungsbüros: http://www.koerber.ernaehrungsoekologie.de/. Interessierte können auf der Startseiteder erstgenannten Homepage den »NewsletterErnährungsökologie« abonnieren, der über dieaktuellen Angebote informiert.

aus: TUM Mitteilungen 5-00/01

Page 7: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

7Aktuelles

Finanziert durch das Bayerische Staatsministeriumfür Landesentwicklung und Umweltfragen, wird seitAugust 2000 innerhalb des Forschungsschwer-punktes Biologische Sicherheitsforschung dasVerbundprojekt »Monitoring der Umweltwirkungengentechnisch veränderter Pflanzen« durchgeführt.Der Verbund besteht aus der Bayerischen Landes-anstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, demBayerischen Landesamt für Umweltschutz und zweiLehrstühlen des TUM-Wissenschaftszentrums Wei-henstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt:Lehrstuhl für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung(Prof. Gerhard Wenzel, der auch die Zusammenarbeitkoordiniert) und Lehrstuhl für Vegetationsökologie(Prof. Jörg Pfadenhauer).Übergeordnetes Ziel des Verbundes ist es, die Aus-wirkungen transgener Kulturpflanzen auf die Um-welt zu untersuchen. Aus den Ergebnissen will manzum einen Richtlinien für den landwirtschaftlichenAnbau transgener Kulturpflanzen erstellen, zumanderen wird angestrebt, Bewertungskriterien imUmgang mit transgenem Pflanzenmaterial für Politikund Verwaltung abzuleiten.Der Lehrstuhl für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtungder TUM befasst sich unter der Leitung vonDr. Gerhard Schwarz mit dem Monitoring transgenerRapspflanzen. Im Mittelpunkt dieses Teilprojektessteht die Untersuchung der Überdauerung trans-gener Rapspflanzen in der landwirtschaftlichen

Umwelt sowie des Gentransfers auf kreuzungs-kompatible Kulturpflanzen. Dafür werden zunächstmolekulare Diagnosetechniken zum quantitativenNachweis sehr geringer Anteile transgenen Materialsin Stichproben etabliert. Voraussetzung für dieAnalyse von transgenen Mischproben im Labor istaußerdem die Ermittlung der Bestimmungs- bzw.Nachweisgrenzen. Diese Arbeiten finden in engerKooperation mit dem Unternehmen EpiGene GmbHstatt, das seine Kompetenz projektbegleitend zurVerfügung stellt und die gewonnenen wissen-schaftlichen Erkenntnisse für den quantitativenNachweis von gentechnisch veränderten Organismen(GVO) als neue Dienstleistung anbieten wird.Das etablierte Nachweisverfahren wird schließlichdrei Jahre lang bei parallel verlaufenden Feld-versuchen auf dem Versuchsgut Roggensteineingesetzt, um eine ganze Reihe von Fragen zubeantworten: Überdauerung und Auskeimfähigkeitvon transgenem Rapssamen im Boden; Einfluss vonBodenbearbeitungsmaßnahmen, Fruchtfolge undStilllegung; Verbereitungspotential über transgenenPollen auf Nachbarparzellen; Bestimmung derVerbreitungsdistanzen; Einfluss der Windrichtung;Variation der Anteile transgener Pflanzen in denVersuchsparzellen (dadurch wird eine Verunreini-gung von Rapssaatgut mit transgenem Materialsimuliert und dessen Auswirkungen auf nichttrans-gene Nachbarparzellen bestimmt); Überdauerung

und Vermehrungspotential von transgenen Ausfall-raps in den unbewirtschafteten Feldrandstreifen;Übertragung der transgenen Eigenschaft aufkreuzungskompatible Rübsenpflanzen in benach-barten Parzellen.Mit diesen Arbeiten, die fundierte wissenschaftlicheErkenntnisse liefern, leistet die TUM einen wichtigenBeitrag zur Bewertung der Sicherheitsrisiken beimAnbau transgener Pflanzen unter landwirtschaft-lichen Praxisbedingungen.

Gerhard Schwarz · aus: TUM Mitteilungen 5-00/01

Neues Gebäude für Tierwissenschaften II

Am 28. Juni 2001 wurde beim Neubau des Institutes für Tierwissenschaften II am TUM-WissenschaftszentrumWeihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt Richtfest gefeiert. Hier sollen im Dezember 2002 dieLehrstühle für Tierzucht und für Biotechnologie der Nutztiere, eventuell auch der Lehrstuhl für Entwicklungsbiologie derTiere einziehen. Das gut 28 Millionen Mark teure Gebäude umfasst 1500 Quadratmeter Labor- und 1100 QuadratmeterBürofläche, dazu zwei Seminarräume und einen Hörsaal mit 150 Plätzen. Besondere Attraktion: In jeder Etage soll ein»wissenschaftliches Cafe« eingerichtet werden. aus: TUM Mitteilungen 5-00/01 ) · Foto: S. Martin

Computer-(T)Raum in Weihenstephan

80 nagelneue Rechner, dazu einige Drucker, Scannerund CD-Brenner stehen im neuen EDV-Raum imPraktikumsgebäude des TUM-WissenschaftszentrumsWeihenstephan für Ernährung, Landnutzung undUmwelt (WZW) bereit. Die Aufrüstung war dringendnötig geworden, weil die bisher verfügbaren 35 Rech-ner den Studentenansturm nicht mehr bewältigenkonnten. Rund eine Million Mark kostete der Umbaueines Pausen- und Garderobenraumes, Geräte inclu-sive. Mit den modernen Pentium-III-Rechnern sei dasWissenschaftszentrum bei der Informatik-Aus-bildung von mehr als 620 Studienanfängern imersten Studienjahr »technisch an vorderster Front«,sagte Prof. Antonio Delgado, Ordinarius für Fluid-mechanik und Prozessautomation, Erster Prodekanam WZW und kommissarischer Leiter der Infor-mationstechnologie Weihenstephan. Auch für denverstärkten Einsatz von Multimedia in der Zukunft istgesorgt: Jeder PC verfügt über einen Lichtwellen-leiter-Anschluss. Die Experten des Leibnitz-Rechen-zentrums haben daher das installierte System für dieAusstattung neuer CIP-Räume übernommen. Mittelseiner Zugangskontrolle sollen die Studierenden amWZW rund um die Uhr Zugang zu dem neuen CIP-Pool haben.

aus: TUM Mitteilungen 5-00/01

Bewertung der Sicherheitsrisiken beim Anbau transgener Pflanzen

Transgener Raps im Feldversuch

Quantitative Analyse von transgenen Pflanzenproben mit Hilfeeines ABI PRISMTM 7700 Sequence Detection Systems.

Foto: Gerhard Schwarz

Page 8: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Aktuelles8

wohnen dazwischen – Zusammenarbeit von Architektenund Landschaftsarchitekten

»Wir leben im Haus und zwischen den Häusern - ingebautem und umbautem Raum.Durch die Zusammenarbeit von Architekten undLandschaftsarchitekten mit Beginn der ersten Kon-zeptfindung werden Außenräume und Innenräume,die Räume dazwischen, in den Entwurfsprozessintegriert und wechselseitig beeinflusst.«Nach diesem Motto veranstalteten der Lehrstuhl fürLandschaftsarchitektur und Entwerfen, Prof. Valentienund der Lehrstuhl für Planen und Bauen im ländlichenRaum, Prof. Reichenbach-Klinke im Sommersemester2002 ein gemeinsames Entwurfsprojekt zum ThemaWohnen, das abwechselnd in Weihenstephan und inMünchen stattfand. Die Studierenden der Architekturlernten dabei die Freiraumplanung kennen, dieStudierenden der Landschaftsarchitektur den Hoch-bau. Zusätzlich bestand die Möglichkeit, soziologischeFragestellungen zum Planungsgebiet unter derfachkundigen Anleitung von Frau Dr. Kort-Krieger vomLehrstuhl Planungssoziologie zu lösen.Das Planungsgebiet selbst befand sich in Freising amFuße des Domberges westlich des Bahnhofes.Verschiedene Ränder wirken auf das zukünftige Wohn-quartier im Bereich der südlichen Altstadt ein:■ Die Bahnhofstrasse mit ihrer zu erhaltenden

Gründerzeitbebauung als Fußgängerverbindungzur Altstadt,

■ die Ottostrasse (B11) als Teil der Altstadtumfahrungmit starker Emissionseinwirkung,

■ der Fürstendamm mit den Moosachläufen als topo-grafischer Übergang zum Dombergsüdhang undbeliebte Flaniermeile.

Die Entwürfe resultieren aus einer Teamarbeit,zusammengesetzt aus einem Architekturstudentenund einem Landschaftsarchitekturstudenten. Aus denGegebenheiten des Ortes, dem Kontext und demThema »Wohnen dazwischen« sollte eine gemeinsameIdee für den Entwurf entwickelt werden. Subjektivwichtige Punkte für den Entwurf sollten heraus-gefiltert und zu einem Ideenmodell verdichtet werden.Die Abstraktion dieser Idee geschah durch den Baueines kleinen Modelles, eines dreidimensionalenObjektes. Der »Titel« dieser Idee beschreibt denEntwurf und wird für ihn zum »roten Faden«.In einem weiteren Schritt sollte die Idee in Architekturund Städtebau umgesetzt werden - zu Gebäuden mitFunktionen und Verwendung an ihrem Ort und inihrem Kontext.Jedes Team erarbeitete einen städtebaulichen Entwurfim M 1:1000 und einen detaillierten Nachweis derWohnungstypen im M 1:100.Mit dieser Entwurfsmethode entstanden eine Reiheinteressanter Entwürfe mit ganz unterschiedlichenAnsätzen. Die Dichte der Wohnbebauung ergab sichjeweils aus dem Konzept - dem Standort entsprechendwar eine möglichst hohe Dichte gewünscht. Dielandschaftlichen Gegebenheiten wie die Topographiedes Dombergs und die Moosachaue spielten dabei einewichtige Rolle. Die stadträumliche Situation wurdesehr unterschiedlich bewertet. Es gab Lösungsansätze,die das gesamte Bahnhofsareal miteinbezogen undeine Verlegung der B 11 beinhalteten. Andere wiederumversuchten die Lärmsituation durch einen ent-sprechenden Städtebau zu bewältigen. Besondersspannend waren die Entwürfe, die mit neuen Wohn-formen und städtebaulichen Strukturen

Hygienische Aspekte von Schneidunterlagenaus Holz und aus Kunststoff

Durch zahlreiche Richtlinien und Verordnungen ist dieVerwendung von Holz für Schneidunterlagen im gewerb-lichen Bereich untersagt. Es wurde behauptet, Holz ließesich aufgrund seiner anatomischen Struktur schlechtreinigen und sei deshalb unhygienisch. Ziel der Aufgabewar, die Hygiene von Schneidunterlagen zu untersuchenund eventuell diese Aussage zu widerlegen.Eine wichtige Aufgabe dieser Arbeit war die Ermitt-lung der Eindringtiefen von Bakterien (Bacillus subtilisund E. coli) in Holz. Dabei wurden Längs- undQuerschnitte von Holz untersucht. Die Eindringtiefevon Bacillus subtilis bei Holzlängsschnitten lag zwi-schen 0,25 mm und 2,50 mm. Die ermittelte Eindring-tiefe bei den Querschnitten variierte zwischen 3,20und 4,40 mm.Weiterhin wurden Reinigungsversuche mit einerE. coli- Suspension und mit Hackfleisch durchgeführt.In diese Versuchsreihen wurde neben Holz ein Kunst-stoff (Polyethylen) mit einbezogen. Jeder Werkstoffwurde dabei mit glatter und rauher Oberflächeuntersucht. Als Grundlage für die Berechnung desReinigungseffekts diente die Wiederfindungsrate, die

für jede Versuchsreihe bestimmt wurde.Für die Versuche mit E. coli wurde Essiglösung (5 %),Fleckensalzlösung (0,5 %) und zwei verschiedenemanuelle Geschirrspülmittel (Palmolive original, PrilBalsam) verwendet. Es zeigte sich, daß Längsschnitteim allgemeinen besser zu reinigen sind als Quer-schnitte, jedoch waren bei der Reinigung mit Essigund Fleckensalz durch die Desinfektionswirkung beiallen Proben gute Ergebnisse erzielt worden. Beiglatten Längsschnitten zeigten sich bessere Erfolgeals bei rauhen. Dagegen waren bei der Reinigung mitmanuellem Geschirrspülmittel bei den rauhen Quer-schnitten bessere Ergebnisse zu verzeichnen als beiglattem Hirnholz. Auf glattem Kunststoff konnten mitallen Reinigern alle Keime entfernt werden. EineAusnahme bildeten hierbei die Versuche mit origi-nären Hackfleischkeimen. So erwies sich Kunststoffbei den Fleckensalzversuchen mit einer Antrockenzeitdes Fleischsaftes von zwei Stunden als das schlech-teste Material, während bei Holz mehrere Proben eineKeimverminderung von 100 % verzeichneten.Durch die Desinfektion mit Essig wurden zwar guteErgebnisse erzielt, die Anwendung wird jedoch in derPraxis nicht zur Geltung kommen, da Holz den Geruchvon Essig sehr stark annimmt. Dagegen wäre dieVerwendung von Fleckensalzlösung durchausmöglich. Hier machten sich im Holz keine nach-teiligen Gerüche bemerkbar.In einer weiteren Versuchsreihe mit E. coli wurde dieOberfläche glatter Proben mit Schweinefett be-handelt. Als Reinigungsmittel wurde Fleckensalz-lösung (0,5 %) und ein manuelles Geschirrspülmittel(Palmolive original) verwendet. Dabei zeigte sich, daßdie Behandlung der Oberfläche mit Fett weder Vor-noch Nachteile mit sich bringt.Es wurde auch die Wirkung von Mikrowellenstrahlungauf den Oberflächenkeimgehalt erprobt. Mikrowelleerwies sich als sehr effektiv, ist aber bei Holz wegenVerformungen und Verkohlung nicht geeignet.In diesen Untersuchungen sollte die Hygiene vonSchneidunterlagen aus Holz und Kunststoff unter-sucht werden. Für die Verwendung von Holzbretternim privatem Bereich muß bei sorgfältiger Reinigungnicht abgeraten werden.

Diplomarbeit (Haushalts- und Betriebshygiene) von Dipl. oec. troph. Simone Prechter

Neuer Vorstand der Gesellschaft zur Förderung der ÖkotrophologieAm 12. November 2001 fand die Mitgliederversammlung der gfö (Gesellschaft zur Förderung derÖkotrophologie an der TUM-Weihenstephan e.V.) statt. Als erster Vorsitzender wurde Hans.-R. Baumgärtelgewählt, der nicht nur als Lehrbeauftragter für Tourismus und Freizeitwirtschaft den Studiengang Öko-trophologie seit Jahren aktiv unterstützt.Zusammen mit dem Vorstandsteam möchte er die Studierenden im Diplom-Studiengang Ökotrophologienoch stärker als bisher fördern, sei es durch finanzielle Unterstützung von Veranstaltungen wie den»Aktuellen Themen der Ökotrophologie«, sei es durch neue Formen der Wissenschaftsförderung.

Alle Vorträge der »Aktuellen Themen« finden Sie im Internet unter www.weihenstephan.de/hhy/seminar.html.Für das laufende Semester sind die noch relevanten Referate auch im Veranstaltungskalender auf derletzten Seite dieses Heftes aufgeführt.

˘

˘

Page 9: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Neues Verbundprojektdes BMVELunter Beteiligung Weihenstephaner Wissenschaftler: »Bewertung vonneuen Systemen der Bodenbewirtschaftung in Fruchtfolgen mitKörnerraps und Körnerleguminosen«

Der Lehrstuhl für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (Ordinarius: Prof. Dr.G. Wenzel) sowie der Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues(Ordinarius: Prof. Dr. A. Heißenhuber) arbeiten seit Mitte dieses Jahres aneinem vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung undLandwirtschaft vergebenen Forschungsauftrag, der sich mit der Be-wertung von neuen Systemen der Bodenbewirtschaftung in Fruchtfolgenmit Körnerraps und Körnerleguminosen beschäftigt. Es handelt sichhierbei um ein Verbundprojekt unter der Federführung der Universität-GHPaderborn, Fachbereich Agrarwirtschaft in Soest (Koordinator: Prof. Dr.Lütke Entrup), welches gleichzeitig an vier Standorten in der Bundes-republik begonnen worden ist. Entsprechende Versuchsflächen wurden inder Soester Börde, in Mecklenburg-Vorpommern nahe Gülzow, an derBundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig-Völkenrode,sowie in Weihenstephan angelegt.Vor dem Hintergrund der Agenda 2000 sollen im Rahmen dieses rechtumfangreichen Projektes ökonomische und ökologische Leistungen vonFruchtfolgen mit Raps und Körnerleguminosen bei konventioneller (mitPflug) sowie konservierender Bodenbearbeitung bis hin zur Direktsaatuntersucht werden. Bei gleichzeitiger Einbeziehung dieser verschiedenenBodenbewirtschaftungssysteme soll mittels anbautechnischer und be-triebswirtschaftlicher Vergleiche der Frage nachgegangen werden, ob sichdurch die Auflockerung der Fruchtfolgen Aufwendungen bei derBodenbearbeitung reduzieren lassen und so über die Gesamtfruchtfolgehinweg ökonomische Vorteile zu erzielen sind. Im Weiteren sind durch dieErfassung und Dokumentation der Nährstoffdynamik im Boden und derNährstoffaufnahme in die Pflanze eventuelle Unterschiede der Variantenoffenzulegen. Auch phytosanitäre Aspekte und Fragen der Herbologiesollen Berücksichtigung finden. Besonderes Augenmerk ist auf diebetriebswirtschaftliche Gesamtbewertung der unterschiedlichen Frucht-folgesysteme zu legen, was anhand von virtuellen Modellbetriebenvorgesehen ist.Insgesamt gesehen sind mit dem Forschungsprojekt folgende zentraleVersuchsfragen zu bearbeiten:■ Bewertung der Effizienz moderner Fruchtfolgesysteme mit Körner-

raps und Körnerleguminosen unter pflanzenbaulichen Gesichts-punkten insbesondere hinsichtlich der Erleichterung des langfristi-gen Managements pflugloser Anbausysteme

■ Ökonomische Bewertung des Stellenwertes von Körnerraps undKörnerleguminosen in pfluglosen Anbausystemen auf der Basistraditionell geschätzter Vorfruchteffekte

■ Ökonomische Bewertung der Fruchtfolgesysteme auf der Grundlagevon Teil- und Vollkostenrechnungen

■ Modellhafte Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines Betriebes miteiner auf nachhaltig durchführbare, pfluglose Bestellverfahrenausgerichteten Fruchtfolge.

Am Weihenstephaner Standort werden die pflanzenbaulichen Fragendes Projektes von Herrn Dr. F.X. Maidl (Lehrstuhl für Pflanzenbau undPflanzenzüchtung) bearbeitet. In die betriebswirtschaftliche Bewer-tung des Gesamtprojektes ist Herr Dr. H. Pahl (Lehrstuhl für Wirtschafts-lehre des Landbaues) eingebunden.Das Forschungsprojekt über alle vier Standorte hinweg ist auch miteiner Promotion verbunden. Herr M. Schneider, Absolvent der Univer-sität-GH Paderborn, Fachbereich Agrarwirtschaft in Soest, wird alsexterner Doktorand am Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbauesbei Herrn Prof. Dr. A. Heißenhuber zu dem oben ausgeführtenThemenbereich seine Dissertation anfertigen.

Dr. Hubert Pahl, Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des LandbauesDr. Franz-Xaver Maidl, Lehrstuhl für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung

9

experimentierten.Das Entwurfsseminar führte zu

einem interessanten fachlichen Austausch zwischen Architekten und Landschaftsarchitekten.Die Studierenden profitierten von der gemeinsamen Entwurfsbetreuung des Architektur- undLandschaftsarchitekturlehrstuhls. Die Zusammenarbeit der beiden Fachdisziplinen wird auchin Zukunft für unseren Studiengang höchste Priorität haben.Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur undEntwerfen, Prof. Christoph Valentien,

Dr. Charlotte Reitsam, Dipl.-Ing. Jochen Rümpelein

Modell: Bockler

Modell: Fischer

Modell: Müller

Modell: Goldstein

Aktuelles

Page 10: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Aktuelles10

Mutationen in der Erbsubstanz DNA sind das Substrat,aus dem durch die Evolution im Laufe von vierMilliarden Jahren jene erstaunliche Vielfalt von Lebenentstanden ist, die unseren Planeten heute aus-zeichnet. Diese Vielfalt zeigt sich zum Beispiel darin,dass keine zwei Individuen genetisch völlig gleich sind– mit Ausnahme eineiiger Zwillinge. Am Lehrstuhl fürTierzucht und Molekulare Genetik (Prof. Ruedi Fries)des TUM-Wissenschaftszentrums Weihenstephan fürErnährung, Landnutzung und Umwelt hat man sichdie genetischen Unterschiede zwischen Individuengenauer angesehen. Gegenstand der Forschung sindPunktmutationen, aus denen dort Digitale DNA-Signaturen erstellt werden.Die genetische Information ist der Bauplan jedesLebewesens. Alle Einzelheiten, die zum reibungslosenFunktionieren des Gesamtorganismus wichtig sind,sind hier festgelegt. Gespeichert ist diese Infor-mation in der Basensequenz von DNA- (Deoxyribo-nukleinsäure-) Molekülen, die sich im Kern jederKörperzelle befinden. Wenn man die Erbsubstanzzweier Tiere, also deren DNA-Moleküle, nebenein-ander legt und vergleicht, so bemerkt man baldUnterschiede. Die Stellen im Genom, an denen sichIndividuen voneinander genetisch unterscheiden,nennt der Biologe Polymorphismen. Zahlenmäßig amhäufigsten, nämlich im Durchschnitt alle 1.000 Basen-paare, kommen Punktmutationen vor, so genannteSNPs (»single nucleotide polymorphisms«). Hier isteine Base im DNA-Molekül durch eine andere ersetzt.Jeder SNP ist dabei durch seine flankierenden Se-quenzen eindeutig festgelegt. An diesen Positionendes DNA-Moleküls liegt jeweils immer nur eine vonzwei möglichen Basen vor. Die Anwesenheit einerbestimmten Base wird mit »1«, die Abwesenheit mit»0« bezeichnet. Der Genotyp eines SNP ist alsodigital darstellbar: Homozygot für Base 1 = 10,homozygot für Base 2 = 01, heterozygot = 11, nicht

informativ = 00. Der Genotyp individueller Tiere kannso an beliebig vielen Orten im Genom (theoretisch anetwa drei Millionen) festgestellt und zu einer indi-vidualspezifischen »Digitalen DNA-Signatur« zusam-mengefasst werden. Bei Abfrage von 10 SNPs säheeine solche Signatur etwa so aus: 10 11 01 11 01 11 01 1010 10.Gegenüber herkömmlichen DNA-Fingerabdrückenbietet die Digitale DNA-Signatur erhebliche Vorteile:Die digitale Darstellbarkeit der Genotypen stellteinerseits die Vergleichbarkeit von in verschiedenenLabors erzeugten Signaturen sicher, andererseitserlaubt sie eine vollständige Automatisierung derArbeitsabläufe und damit den Einsatz kosten-sparender Hochdurchsatzverfahren. Sinnvoll wäre einfür jede Tierart weltweit standardisierter Set vonetwa 96 SNPs zur Tieridentifikation. Dabei wirdstreng darauf geachtet, dass nur SNPs aus»neutralen«, als nicht codierenden Bereichen desGenoms zum Einsatz kommen: Aus der DigitalenDNA-Signatur soll kein Rückschluss auf den Phänotypdes Individuums möglich sein. Ziel ist es, aus einergroßen Menge SNPs ein Set auszuwählen, dasAusschlusswahrscheinlichkeiten von >99,99 Prozentzur Abstammungskontrolle und Identitätswahr-scheinlichkeiten von <10-11 zur Individualidentifi-kation erlaubt.Was kann man nun mit diesen Signaturen anfangen?Beispielsweise jegliche tierischen Produkte zu ihremAusgangstier zurückverfolgen! Beispiel Rind: Kurznach Geburt des Kalbes wird mit einer speziellenZange, die von der Firma Agrobiogen in Larezhausenentwickelt wurde, eine Ohrmarke gesetzt, wobeigleichzeitig eine winzige Gewebeprobe entnommenund in einem mit Barcode versehenen kleinenPlastikcontainer versiegelt wird. In einem molekular-biologischen Labor wird dann die Digitale DNA-Signatur des Tieres bestimmt und in einer öffentlich

zugänglichen Datenbank abgelegt. Später könnensowohl staatliche Kontrollinstanzen als auch derVerbraucher selbst beliebige Gewebeproben (etwaein Stück Fleisch) als Kontrollproben ans Laboreinsenden. Erneut wird die Digitale DNA-Signaturerstellt und mit den bereits in der Datenbankvorliegenden Signaturen verglichen. Die mit derKontrollprobe übereinstimmende Archivprobe zeigtzweifelsfrei die Identität des Ursprungstiers.Beispielsweise lässt sich prüfen, ob ein bestimmtesStück Fleisch tatsächlich von einem Hof mit öko-logischer Tierhaltung stammt, wie dies möglicher-weise auf der Packung behauptet wird. Das Verfahrenist hochdurchsatzfähig und für alle Tierarten ge-eignet. Die bei der genetischen Analyse ganzerTierpopulationen anfallenden Datensätze werdengrundlegende Studien der genetischen Diversitätermöglichen.Wird die Digitale DNA-Signatur also kommen? Sie istschon fast da! Durch ein Netzwerk von Industrie-kooperationen, in deren Zentrum der Lehrstuhl fürTierzucht und Molekulare Genetik steht, wurden inden letzten zwei Jahren die Voraussetzungen für diegenetische Analyse ganzer Tierpopulationen ge-schaffen. In Kooperation mit der Bremer Biotechno-logiefirma GAG BioScience wurde im August 2001dort ein robotergestütztes Hochdurchsatzlabor miteiner Kapazität von 60.000 Genotypen pro Tag zurErstellung Digitaler DNA-Signaturen in Betriebgenommen. In der Validierungsphase wird nun dieQualität der dort erstellten Signaturen inWeihenstephan überprüft. Erste Ergebnisse sindvielversprechend.

Gregor Durstewitz, Ruedi Fries · aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Der 1. Hochschultag des Wissenschaftszentrums Weihenstephan für Ernährung,Landnutzung und Umwelt am 29. Juni 2001 stand unter dem Motto »Wissenschaft fürMensch und Natur«. Nach Grußworten und Plenarvorträgen stellte am Nachmittag jedeStudienfakultät sich und ihr Fach in Vorträgen vor, verabschiedete ihre Absolventen undverlieh Auszeichnungen.Der Blick ins Auditorium zeigt in der ersten Reihe (v.l.n.r.): Freisings OberbürgermeisterDieter Thalhammer, Dr. Dieter Soltmann, Mitglied des Kuratoriums der TUM, Adam vonAretin, der in Vertretung seiner Mutter die Karl-Gayer-Medaille entgegennahm, VigdisNipperdey, Vorsitzende des Hochschulrates der TUM, TU-Präsident Wolfgang A. Herrmann,Eberhard Sinner, Staatsminister für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz, und TU-Vizepräsident Arnulf Melzer. aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Mit dem Preis der Stadt Freising für die bestenDiplomarbeiten zeichnete Freisings Oberbürger-meister, Dieter Thalhammer (l.), sechs TU-Absolven-ten aus (v.l.n.r.): Norbert Herzog, Geraldine Bresolin,Oliver Hahnenkamm, Thomas Kudernatsch, ChristineGeiß, Heike Schulz. Rechts: Prof. Heinrich H. D. Meyer,Dekan WZW. Foto: S. Martin · aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

HochschultagHochschultag

Tieridentifikation und Herkunftsnachweis

Digitale DNA-Signaturen

Page 11: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

11Aktuelles

Kompetenzzentrum fürNachwachsende RohstoffeIm niederbayerischen Straubing entsteht ein inDeutschland einmaliges Kompetenzzentrum für Nach-wachsende Rohstoffe. »Straubing wird einzukunftsträchtiger Wissenschaftsstandort«, versicher-te Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, und TU-Präsi-dent Wolfgang A. Herrmann, Fürsprecher desKompetenzzentrums, sprach von einer »klugen Ent-scheidung des Ministerrates, die eine dynamischeEntwicklung für die Region Straubing einerseits sowiedie Wissenschaft von den Nachwachsenden Rohstoffenandererseits ermöglicht.« Die gesamte Thematik habeerheblichen wissenschaftlichen Nachholbedarf, wes-halb die Initiative zur rechten Zeit käme.Strukturell liegt dem Kompetenzzentrum, für dasderzeit ein Geschäftsführer gesucht wird, ein Drei-Säulen-Konzept zugrunde: Zwei staatliche Einrich-tungen – ein Wissenschaftszentrum sowie einTechnologie- und Förderzentrum - und die bereits inStraubing ansässige Rohstoff- und MarketingagenturC.A.R.M.E.N. e.V. ergänzen einander. Das Wissen-schaftszentrum wird gemeinsam von der TUMünchen und der Fachhochschule Weihenstephangetragen. Eine institutionelle Kooperation dieser Artzwischen einer Technischen Universität und einerFachhochschule ist ein Novum. Die TU München wirdauf dem Sektor der Nachwachsenden Rohstoffe dreiLehrstühle errichten, von denen der erste - »Chemieund Molekularbiologie nachwachsender Rohstoffe« -bereits ausgeschrieben ist und möglichst bis Mitte2002 seine Arbeitsmöglichkeiten in Straubingerhalten soll. Im Rahmen einer Hochschulbaumaß-nahme soll ein modernes Labor- und Technikums-gebäude dazukommen, die Kostenschätzung liegt bei30 Millionen Mark. Hierfür macht sich auch dieRegion Straubing stark. Zur Unterstützung desWissenschaftszentrums wird ein wissenschaftlicherKoordinierungsrat eingesetzt, der die Struktur- undFachfragen des Kompetenzzentrums koordinierenund in strategischen Fragen ein Mitentscheidungs-recht haben soll. Ihm gehören unter anderem die

Präsidenten der TUM, der FH Weihenstephan und derneuen Landesanstalt für Landwirtschaft, weiterenamhafte Wissenschaftler sowie Vertreter derKommunen und der Landwirtschaft an. DieseBesetzung unterstreicht, so Ministerpräsident Stoiber,den hohen Stellenwert, den die Staatsregierung demneuen Wissenschaftszentrum geben wird.Mit dem Technologie- und Förderzentrum werdenbayernweit alle Fördervorhaben in Bezug aufRohstoffpflanzen, neue Kulturpflanzen, Energie-pflanzen, Technologie der Bereitstellung und Nut-zung nachwachsender Rohstoffe sowie Biomassezusammengefasst. Das gewährleistet eine engeZusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaftund Landwirtschaft und schafft eine einmaligeAnlaufstelle für alle mit nachwachsenden Rohstoffenanfallenden praktischen Fragen. An der TUM hat dieForschung auf diesem Gebiet bereits eine längereTradition. So beschäftigt sich die BayerischeLandesanstalt für Landtechnik mit naturbelassenenbiogenen Festbrennstoffen.Der privatrechtlich organisierte CARMEN e.V., in demsich die Wirtschaft zur Vermarktung nachwachsenderRohstoffe zusammengeschlossen hat, rechnet damit,dass sich neue Betriebe ansiedeln – Stichwort Bio-ressourcen-Standort Ostbayern. Potentielle Interes-senten machen ihre Entscheidung für Straubingallerdings von einem Kompetenzzentrum mitentsprechendem Wissenschaftstransfer abhängig.Dafür wurde nun der Weg freigemacht. DerStraubinger Arbeitsmarkt profitiert in jedem Fall vomneuen Kompetenzzentrum: Wissenschaftszentrumund Technologie- und Förderzentrum werden rund 50qualifizierte staatliche Stellen bereitstellen; hinzukommen etwa 20 Stellen bei CARMEN. Der aus-geschiedene Lehrstuhl der TU München gehörtorganisatorisch zum Wissenschaftszentrum Weihen-stephan - Department für Nachwachsende Rohstoffeund Technologie der Landnutzung.

aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Prof. Gerhard Cerny (l.), Leiter des Fachgebietes fürHaushalts- und Betriebshygiene, und Dr. UlrichBodmer vom Informations- und Dokumentations-zentrum/Datenverarbeitungsstelle erhielten von derStudienfakultät für Ernährungswissenschaft und Öko-trophologie für ihre besonders gute Lehre eineAnerkennung. Foto: Ursula Liersch · aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Als beste Absolventen der Studienfakultät Agrar- undGartenbauwissen- schaften wurden ausgezeichnet(v.l.n.r.): Sabine Buschmann, Isabella Timm-Guri,Stefan Meissler, Silvia Rothweiler, Michaela Ludl,Margit Ackstaller, Gabriele Kühhorn. Mit ihnen freuensich Studiendekan Prof. Alois Heißenhuber (Mitte) undProf. Joachim Ziche, Geschäftsführer der VereinigungWeihenstephaner Universitätsabsolventen.

Foto: Birgit Gleixner · aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Hochschultag

Den Dr. Heinrich-Baur-Preis für »außergewöhnlichherausragende wissenschaftliche Arbeiten auf demGebiet der Agrarforschung und dazu verwandterDisziplinen« erhielten Prof. John Roy Porter (M.) vonder Royal Veterinary and Agricultural University,Taastrup, Dänemark (Hauptpreis), Dr. Monika Frey(2.v.l.) vom Lehrstuhl für Genetik der TUM(Förderpreis) und Dr. Franziska Meyer vom Lehrstuhlfür Vegetationsökologie der TUM (Reisepreis). Mit imBild: Prof. Johann Bauer (l.), Ordinarius fürTierhygiene, und Prof. Heinrich H. D. Meyer, DekanWZW Foto: S. Martin · aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Hochschultag

Hochschultag

Page 12: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Aktuelles12

Genetik am WisentHightech-Forschung im Artenschutz

Der Wisent (Bison bonasus), neben dem Bären dasgrößte europäische Säugetier, ist stark vom Aussterbenbedroht. Seine genetische Diversität zu erfassen und zusichern, ist das Ziel einer interdisziplinären Studie amFachgebiet für Wildbiologie und Wildtiermanagement(Prof. Wolfgang Schröder) des TUM-Wissenschafts-zentrums Weihenstephan für Ernährung, Landnutzungund Umwelt (WZW). Im Rahmen des European BisonRecovery Program werden unter Leitung der Arbeits-gruppe Conservation Genetics (Dr. Ralph Kühn) ersteErkenntnisse über die genetische und physiologisch-serologische Konstitution des Wisents erarbeitet,Methoden zur Etablierung einer Spermabank ent-wickelt und Strategien etwa zum Aufbau von Zucht-stationen mit Schulungszentren für Öffentlichkeits-arbeit konzipiert. Der Bund der Freunde der TechnischenUniversität München e. V. fördert diese Studie.Ein zentrales Problem des Wisent-Recovery-Programmsist Inzucht. Der Aufbau der heutigen Population desBison bonasus erfolgte mit wenigen Tieren von zwei derursprünglich drei Unterarten. Nur 54 Tiere (29 männ-liche, 25 weibliche) mit bekanntem Zuchtbuch (Pedigree)überlebten den Zusammenbruch dieser Art ineuropäischen Zoos. 39 dieser Wisente stammten aus derTiefland-Subspezies, Bison bonasus bonasus. Auf 13 Indi-viduen dieser Subspezies und einen Bullen der kauka-sischen Population (Bison bonasus caucasicus) geht diegesamte heutige Population zurück.In historischer Zeit war der Wisent in West-, Mittel- undSüdosteuropa verbreitet. Im Osten kam er bis zur Wolgaund dem Kaukasus vor. Im frühen 20. Jahrhundert wur-den die letzten frei lebenden Populationen ausgerottet.Seit 1980 gibt es wieder frei lebende Wisente inWeißrussland, Litauen, Polen, Russland und der Ukraine.Rund 1.000 Tiere (69 Prozent davon frei lebend) ge-hören der Tieflandlinie an, etwa 2.200 (50 Prozent freilebend) der kaukasischen Linie. Vom World WildlifeFund International, der Large Herbivore Initiative undder World Conservation Union (IUCN) durchgeführte»Recovery-Maßnahmen« sollen den Bestand weiteranwachsen lassen. Für erfolgreiche Schutz- und Erhal-tungsmaßnahmen sind jedoch genauere Kenntnisseüber die genetische und physiologisch-serologischeKonstitution der Tiere notwendig. Das vorhandenePedigree ist lückenhaft.Naturschutzgenetik (Conservation Genetics) als For-schungsgebiet stellt eine Mischung verschiedener Wissen-schaften dar. Disziplinen wie Ökologie, Populationsgenetik,Molekularbiologie, evolutionäre Systematik und mathe-matische Modellierung sowie Statistik tragen dazu bei.Naturschutzgenetik ist somit sowohl Grundlagenfor-schung als auch angewandte Wissenschaft mit dem Ziel,die genetische Zusammensetzung einer Population unddie Gründe, die diese Zusammensetzung bestimmen und

verändern, zu verstehen. Forschungsschwerpunkte sinddabei das Erkennen von Inzuchtphänomenen und dieErhaltung genetischer Variation.In der Studie der TUM-Wissenschaftler wurden für dieBestimmung von Populationsparametern wie Hetero-zygotie, polymorphe Allelzahl, Inzucht sowie für dieVaterschaftsanalyse 17 Mikrosatelliten – hochpoly-morphe sich wiederholende Sequenzabschnitte derErbsubstanz DNS – beim Wisent etabliert. Hiermit lässtsich ein fundiertes Pedigree erstellen, das den Züchternüber Internet zur Verfügung gestellt wird.Als Proben von Wisentblut am Institut für Zoo- undWildtierforschung (IZW) in Berlin physiologisch-serologisch untersucht wurden, fand man diebedrohliche Krankheit Balanoposthitis, einen chronischnekrotisierenden Entzündungsprozess an Vorhaut undPenis. Hinsichtlich Ätiologie und Pathogenese handeltes sich vermutlich um ein multifaktorielles Geschehen.Als wichtiger ursächlicher Erreger wird die BakterieFuobacterium necrophorum angesehen. Die Wissen-schaftler erwarten, dass der Wisent für diese Krankheitbesonders genetisch disponiert ist. Zurzeit gilt es, dieKrankheit mit genetischen Markern und bestimmtenGenabschnitten zu korrelieren, um mögliche Er-haltungszuchtprogramme zu entwickeln. Dabei werden30 gesunde und erkrankte Tiere analysiert. In Zu-sammenarbeit mit einer privaten Besamungsstation,dem Münchner Tierpark Hellabrunn und dem IZWetabliert die Arbeitsgruppe Biotechnologie der Tiere amWZW (Prof. Oswald Rottmann) Methoden zurEntnahme des Spermas über Elektroejakulation und zuseiner Konservierung. Ebenso übernimmt dieseArbeitsgruppe, gemeinsam mit der Besamungsstation,Logistik und Lagerung des konservierten Spermas. InAnbetracht der Krankheit Balanoposthitis ist eineSpermabank ein wichtiges Werkzeug zur Erhaltung desWisents.Im Bereich Zuchtstationen mit Schulungszentren undÖffentlichkeitsarbeit werden Konzepte mit derUmweltbildungsstätte HAUS im MOOS im Rahmen desBeweidungsprojektes »Donaumoos« erarbeitet, umdort Wisente zu halten. Diese Herde wird dann einezusätzliche Basis für weitere Ansätze darstellen, diezum einen der dauerhaften Erhaltung der Groß-säugerart Wisent (genetische und tiergesundheitlicheAspekte) und zum anderen dem Wertschöpfungs-potential durch regulierende Bestandsmaßnahmenund Tourismus für die Region gelten. Gleichzeitigwerden Strategien entwickelt, die das öffentlicheInteresse an dieser stark bedrohten Art erhöhen undsomit zu einem nachhaltigen Naturschutz führen.Hierfür werden Schulungs- und Informationsmaterialsowie Wanderausstellungen zu regionalem Natur-schutz, Renaturierung und Ökosystemforschung amBeispiel »Großherbivorenkonzept Wisent« erstellt.Mit den bisherigen Erkenntnissen wurde im 5. Rahmen-programm der EU ein Großantrag mit internationalerBeteiligung (Deutschland, Österreich, Holland, Polen,Russland und USA) eingereicht. Ein modularer Aufbaubeinhaltet Themen über Habitat, Populationsdynamik,molekulargenetische Analytik, serologisch-histologi-sche Analytik, Spermakonservierung, Pedigree bis hinzu Zuchtstationen und Öffentlichkeitsarbeit.Ralph Kühn · aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Die Einbindung emissionsmindernder Maßnahmenin industrielle Prozesse stellt eine vordringlicheAufgabe des produktionsintegrierten Umwelt-schutzes dar. Durch eine verbesserte Prozeßführungund -steuerung kann häufig eine deutlicheEmissionsreduktion erreicht werden.Der kontinuierliche Nachweis organischer Einzel-verbindungen oder Spurenstoffe ist bis jetzt imAllgemeinen nicht möglich, könnte aber in vielenBereichen gewinnbringend eingesetzt werden,nämlich überall dort wo die Information über solcheStoffe für die Produktqualität, die Umweltver-träglichkeit oder für die Prozeßeffizienz von Bedeu-tung ist. Stellvertretend können hier dieLebensmittelindustrie (Aromastoffe), die chemischeIndustrie (Pharmaka) oder die Energieversorger(Verbrennungsprodukte) genannt werden. Massen-spektrometrie stellt eine klassische Methode zursimultanen Analyse verschiedener Verbindungen dar.Bei sehr komplexen Stoffmischungen und sehr unter-schiedlichen Konzentrationen ist die Massen-spektrometrie mit unselektiver Ionisation (z.B.Elektronenstoß, EI) jedoch nicht geeignet. Mit derEinführung neuer, selektiver Ionisationsverfahrensind in der letzten Zeit die Voraussetzungen für einenEinsatz der Massenspektrometrie zur online-Analytikkomplexer Prozeßgase geschaffen worden. In diesemBeitrag werden Ergebnisse vom Einsatz der Reso-nanzverstärkten MehrPhotonenIonisations Flugzeit-massenspektrometrie (REMPI-TOFMS) zur Analysevon Rauchgasen aus industriellen Verbrennungs-anlagen vorgestellt. REMPI-TOFMS verknüpft dieSelektivität der Gasphasen-UV-Laserspektroskopiemit derjenigen der Massenspektrometrie. Das ver-knüpfende Element ist die sogenannte resonanz-verstärkte Mehrphotonenionisation (REMPI) mitLaserlicht. Das Probengas wird in der Ionenquelle desMassenspektrometers mit intensiven Laserlicht-pulsen bestrahlt. Wenn die Wellenlänge des Lasersmit der Anregungsenergie eines UV-spektroskopi-schen Übergangs eines Moleküls übereinstimmt unddie Summe der Energien zweier Photonen größer alsdie Ionisationsenergie ist, wird das Molekül durchAbsorption eines Photons angeregt (UV-spektro-skopischer Schritt) und durch Absorption einesweiteren Photons ionisiert. Dieser Zweistufen-absorptions-Ionisationsprozeß läuft innerhalb desnur 5-10 ns dauernden Laserpulses ab. Da die Lageder Ionisationsenergien und UV-Übergänge fürverschiedene Moleküle unterschiedlich ist, erreichtman eine hohe Selektivität, da bei einer gegebenenLaserwellenlänge nur relativ wenige Verbindungenauch aus sehr komplex zusammengesetztenGasproben ionisierbar sind und im MS nachgewiesenwerden. Die Abbildung 1 zeigt eine schematischeDarstellung des REMPI-Ionisationsschemas.Bisheriger Anwendungsschwerpunkt der REMPI-MSTechnik ist die online-Analyse von technischenProzeßgasen wie z.B. Verbrennungsrauchgasen. DieAbbildung 2 zeigt ein Photo eines mobilen REMPI-MSMeßsystems an einer Verbrennungsanlage. BeiVerbrennungsprozessen treten eine Vielzahl aro-matischer Verbindungen als Spurenbestandteile imRauchgas auf. Insbesondere polyzyklische aromati-sche Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie einige chlorier-

ResonanzverstärkteFlugzeitmassenspektrometrie (REMPI/MS) als

Page 13: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

13Aktuelles

Mehrphotonenionisation – Methode für eine schnelle on line-Emissionsüberwachung technischer Verbrennungsanlagen

te Aromaten wie z.B. die polychlorierten Dibenzo-dioxine und -furane (PCDD/F) sind aufgrund ihrerhohen Toxizität und Kanzerogenität von besonderemInteresse. Weiterhin gibt das Verteilungsmuster deraromatischen Verbindungen Auskunft über denZustand des Verbrennungsprozesses. Mit REMPI-MSlassen sich die PAK im Rauchgas direkt überwachen.Indikatoren für PCDD/F können ebenfalls erfaßtwerden. Während Prozeßumstellungen oder beiInstabilitäten des Verbrennungsprozesses (Störfälle),ändert sich die Zusammensetzung (»das Muster«)der PAK im Abgas in charakteristischer Weise. Da dievollständige massenspektrometrische Informationmit einer Wiederholrate von bis über 10 Hz registriertwird, können auch sehr schnelle Prozesse erfaßtwerden. Die Abbildung 3 zeigt links eine dreidimen-sionale Darstellung einer on-line REMPI-TOFMSMessung von Rauchgas einer 1 MW Pilotverbren-nungsanlage. Während der Messung wurde dieRostfeuerung von Verbrennung auf Vergasungumgestellt. Mit der verwendeten Laserwellenlängevon 266 nm lassen sich viele PAK ionisieren (PAK-Muster). Aufgetragen sind Zeit, Masse und Intensitätder REMPI-Signals. Einige typische PAK sind auf derMassenachse eingezeichnet. Aufgrund von Prozeß-instabilitäten während der Übergangsphase tretenhochdynamische Änderungen im PAK Muster auf. Aufder rechten Seite der Abbildung 3 sind einzelne,quantifizierte Massenspuren der Messung heraus-gegriffen um die hohe chemische Diversität derunterschiedlichen PAK-Spezies zu verdeutlichen. Diesimultane Betrachtung vieler molekularer Spezies(d.h. des PAK-Musters) ermöglicht daher eine guteBeschreibung komplexer Vorgänge. Die PAK Musterim Rauchgas unterscheiden sich auch für ver-schiedene Brennstoffe und unterschiedliche Posi-tionen im Rauchgaskanal. Kürzlich konnte erstmalsan einer großtechnischen VerbrennungsanlageMonochlorbenzol (MCB) on-line mit REMPI-TOFMSnachgewiesen werden. MCB ist ein guter Indikatorfür das Vorkommen von PCDD/F. Das PAK-Muster, dasden allgemeinen Anlagenzustand beschreibt, kanndabei simultan registriert werden.

Ökologische Chemie und Umweltanalytik

¯Abbildung 1:Schematische Darstellung einesZweiphotonen REMPI-Prozesses

˙Abbildung 2: Foto eines mobilen REMPI-MS Meßsystems an einerVerbrennungsanlage. Hinter dem weißen Staubschutzkastenbefindet sich ein wellenlängenabstimmbares Lasersystem. Darunterbefindet sich die Elektronik sowie das Kalibrationssystem. An derrechten Seite erkennt man den würfelförmigen Einlaß- undIonisationsbereich des Flugzeit-Massenspektrometers (TOF-MS) unddie Probenahmeeinrichtung.

˙Abbildung 3: On-line REMPI-TOFMS Meßsequenz an einer 0.7 MWPilotverbrennungsanlage aufgenommen während einer Umstellungder Rostfeuerung von Verbrennungs- auf Vergasungsbedingungen.Die Probennahme erfolgte hinter der Nachbrennkammer.Links: dreidimensionale Darstellung des REMPI Signalspolyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) im Rauchgas.Rechts: Quantifizierte Verläufe von Einzelverbindungen (externeStandardisierung).

Process of the OPTOUR project

Meeting in Plovidv, Bulgaria

The target of OPTOUR project is to evaluate thestrategies of rural tourism within different Westernand Eastern European countries (Portugal, Spain,United Kingdom, Germany, Bulgaria, Romania).Since the beginning of the OPTOUR project(Opportunities for and barriers to tourism ledintegrated development within rural regions ofselected European States) in Cluj-Napoca, Romania inNovember 2000 a lot of steps were taken to evaluatedifferent aspects of tourism in rural areas. A survey ofpotential visitors of rural areas within WesternEurope but also Eastern Europe was carried out by allpartners. Also by all partners a survey of entre-preneurs offering rural tourism products are pre-pared and is finished until now (Novemer, 2001).The scientific group met in Plovidv, Bulgaria, from 18th

to 23rd of July 2001 to discuss the undertaken stepsand the future process.The purpose of the meeting was to review eachpartner’s experience of carrying out the survey of thepotential visitors, discuss the handling of the data.Concerning the survey of the entrepreneurs thesampling of the businesses and the final version ofthe questionnaire had to be agreed. Also the surveyof tourism related organisation/institutions had tobe arranged.Until the end of the meeting the method of datainput for the visitors survey, the final version of thequestionnaire for the entrepreneurs survey and thesampling of the enterprises were agreed.On Sunday the group was taken on an organised tripto witness first hand the rural tourism enterprises inBulgarian rural areas. The group had the opportunityto go to the Rhodopian mountains in the south ofPlovdiv near the Greek border. Bachkovo Monastery,erected in a magnificent locality along the reaches ofthe Assenitsa River (29 km south of Plovdiv), witharchitectural, artistic and literary significance wasvisited first. Than the group went to Pamporovo, oneof the most attractive ski resorts of Bulgaria due toits altitude of 1650 m, mild climate, favourable heightof snow cover and sunny days, ski runs of varyingdifficulty, but also with delightful meadows, dottedwith herbs and berries in summer. The next stop wasat an small enterprise which was built in 1994 withthe help of the Swiss Government and Inter AssistFoundation. It produces Bulgarian, Greek, Italian andSwiss type yellow cheese, butter, yoghurt, cream, etc.The owners aim is to develop it as a touristattraction. The palace of a feudal owner constructedin Mogilitza in 1834 was visited next and finally oneof the 20 caves in the vicinity of Mogilitza. The mostsignificant one is the Uhlovitza cave. It is located in“Sinite virove”, 3 km east of Mogilitza. The cave isremarkable for its cascade, its numerous waterfallsand cave formations.

Christine SladekLehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues

Page 14: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

14

Nachts verleihen die durch grüne Leuchtbänder illuminiertenTerrassen dem Hochschulanger an der Vöttinger Straße ein ganzeigenes Gesicht.

Foto: Staatshochbauamt Freising · aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Mit einem Open-Air-Konzert nahmen am 3. Juli 2001 die Weihenstephaner Studierenden das Kunstwerk »rang« auf dem Hochschulangerbuchstäblich in Besitz. Auf den aus Betonabsätzen gebildeten, grasbewachsenen Terrassen des Münchner Künstlers Albert Weis lässt es sichaber nicht nur gut feiern. Man kann hier auch - gutes Wetter vorausgesetzt - Abstand vom Studienbetrieb gewinnen oder für die nächstePrüfung lernen. »rang« ist, wie TU-Vizepräsident Arnulf Melzer bei der festlichen Einweihung betonte, kein lebloses Gebilde, sondern insHochschulleben integriert. Foto: S. Martin · aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Kunstwerk »rang« offiziell eingeweiht

Während die französische Agrarpolitik bisher vomLeitbild einer leistungs- und wettbewerbsfähigenLandwirtschaft geprägt war, so wurde mit der Ver-abschiedung des «loi d’orientation agricole» 1999zunehmend Wert auf eine multifunktionale, flächen-deckende und nachhaltige Landbewirtschaftunggelegt. Insbesondere soll die Existenz kleiner undmittlerer Familienbetriebe gesichert werden.Wesentlicher Bestandteil der neuen Politik sind die«contrats territoriaux d’exploitation» (CTE, regionalerBewirtschaftungsvertrag), die zur Entlohnung dernicht marktfähigen Leistungen der Landwirtschaftbeitragen sollen (MAP, 2000). Die Hauptansatz-punkte des CTE liegen in den Bereichen »Umwelt-und Landschaftsschutz« und »wirtschaftliche Ent-wicklung und Beschäftigung«.

Auf Grundlage individueller, betriebspezifischer Ver-träge sollen Landwirte bei der Umsetzung von Pro-duktionssystemen mit multifunktionalen Ziel-setzungen unterstützt werden (MAP, 2000). Dabeiwerden nach dem Subsidiaritätsprinzip wichtigeEntscheidungskompetenzen an die Departementsübertragen. In der Abbildung ist der Ablauf des CTE-Prozesses bis zum Abschluss des «contrat individuel»(individueller Betriebsvertrag) dargestellt.Nach einer Analyse der IST-Situation im Departementwerden die Leitziele für die weitere Entwicklung desländlichen Raums in ökonomischer und ökologischer

Ausgewählte Hauptansatzpunkte und Ziele des CTE

Hauptansatzpunkte Ziele BeispielBereich: Umwelt- und Landschaftsschutz (Umwelt)Wasser Verbesserung des Reduzierung der Bewässerungs-

Ressourcenmanagements flächen im Bereich Wasser

Böden Erosionsschutz Anbau von ZwischenfrüchtenErhalt der Bodenfruchtbarkeit

Biodiversität Erhalt der Artenvielfalt Haltung bedrohter NutztierrassenVerzicht auf Bewirtschaftungökologisch sensibler Flächen

Landschaftsschutz Erhalt von Landschaftselementen Wiederherstellen und UnterhaltErhalt des kulturellen Erbes von Hecken, Terrassen,

UferböschungenBereich: wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigungssicherung (Wirtschaft)Beschäftigung Arbeitsplatzsicherung/Schaffung indirekt, durch

neuer Arbeitsplätze im Investitionsförderunglandwirtschaftlichen Bereich

Wirtschaft und Autonomie Erschließung nichtlandwirtschaft- Urlaub auf dem Bauernhoflicher EinkommensquellenDiversifizierung in der Landwirtschaft

Produktion Steigerung der Wertschöpfung bzw. Umstellung auf biologischenSenkung der Produktionskosten Landbau

Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage von MAP (1999)

Neuorientierung der französischen Agarpolitik:Der «contrat territorial d’exploitation»

Page 15: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

15Aktuelles

Hinsicht definiert. Ein solches Leitziel kann beispiels-weise die Vermeidung von Erosionsschäden in Berg-gebieten sein. In einem «démarche collectif» (ge-meinsames Vorgehen) werden auf Grundlage natio-naler Richtlinien von den Akteuren im ländlichenRaum (z.B. Landwirte, Umweltverbände, Landwirt-schaftskammer, Gemeindeverband) Vorschläge fürsogenannte Standardverträge ausgearbeitet. Siebestehen aus Maßnahmen in den Bereichen Wirt-schaft und Umwelt. Die Maßnahmen des Wirt-schaftsbereichs sollen zur Beschäftigungssicherungin der Landwirtschaft beitragen. Sie werden durchInvestitionszuschüsse gefördert. Maßnahmen desUmweltbereichs zielen auf den Umwelt- und Land-schaftsschutz ab; sie werden durch Investitions-zuschüsse und jährliche Direktzahlungen honoriert.Über den begutachteten und genehmigten Stan-dardvertrag werden solche Landwirte, die z.B.aufgrund ihrer Lage und Betriebsstruktur für diesen

Vertragstyp in Frage kommen, informiert. Basierendauf einer umfassenden Betriebsanalyse wird ein«projet pour l’exploitation» (Betriebsprojekt) ent-wickelt. Es stellt einen auf die Leitziele abge-stimmten Plan zur wirtschaftlichen, ökologischen,und sozialen Entwicklung des Betriebes dar. AufGrundlage dieses Plans und des Standardvertrageswird ein »contrat individuel« (individueller Betriebs-vertrag) entwickelt. Nach Genehmigung undUnterzeichnung des Vertrages setzt der Landwirt dasBetriebsprojekt um und erhält vertraglich zuge-sicherten Beihilfen.Die CTEs weisen im Vergleich zur bisherigen Agrar-politik drei wesentliche Neuerungen auf. DieAgrarpolitik wird »regionalisiert«, die Gestaltung derLandwirtschaftsförderung erfolgt unter Einbe-ziehung gesellschaftlicher Gruppierungen und dieFörderung der Landwirtschaft erfolgt für bestimmteProjekte auf vertraglicher Basis. Zudem werden

Agrarstruktur- und Agrarumweltmaßnahmen engmiteinander verknüpft. Der neue Ansatz der fran-zösischen Agrarpolitik stellt einen sinnvollen Schrittzur Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrar-politik dar. Trotz des hohen Verwaltungsaufwandskönnen die CTEs richtungsweisend für die Weiter-entwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik sein.

MINISTERE DE L’AGRICULTURE ET DE LA PECHE (MAP) (1999):Circulaire DESPE/SDEA No C99-7030 du 17 novembre 1999 Mise enœuvre des contrats territoriaux d’exploitation. Dispositions pour1999. Paris. URL (12.9.00): http://www.agriculture.gouv.fr/Expl/cont/circulaire171199/circul.pdf MINISTERE DE L’AGRICULTURE ET DE LA PECHE (MAP) (2000a): CTE-présentation. Supplément du Bima n (1481, Paris. URL (04.09.00):http://www.agriculture.gouv.fr/ expl/cont/4pages/ Dipl. Ing. agr.Martin Kapfer

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues

Schematische Darstellung des CTE-Prozesses

Anläßlich der 41. Jahrestagung der Gesellschaft fürWirtschafts- und Sozialwissenschaften des Land-baues vom 8. bis 10. Oktober 2001 in Braunschweighaben Herr Dr. Christian Lippert (Lehrstuhl fürWirtschaftslehre des Landbaues) und Herr Dipl. Ing.agr. Frank Thiedig (Fachgebiet für Marktlehre derAgrar- und Ernährungswirtschaft) einen Vortrag zumdiesem Thema gehalten.Angesichts des derzeit stattfindenden Paradigmen-wechsels von einer quantitäts- zu einer qualitäts-orientierten Agrarpolitik und mit Blick auf diewachsende Bedeutung, die dem Lebensmittelattributder geographischen Herkunft inzwischen zukommt,untersuchten die beiden Autoren anhand von Modell-betrachtungen, unter welchen Bedingungen dieImplementierung von geographischen Herkunftsan-gaben aus volkswirtschaftlicher Sicht vorteilhaft ist.Dabei wurde verdeutlicht, dass die Organisationregionaler Vermarktung trotz realisierbarer Wohl-fahrtsgewinne an den relativ hohen Transaktions-kosten für Beratung und Durchsetzung von Rechtensowie für die pluralistische Willensbildung unter denbeteiligten Akteuren scheitern kann. Denn sowohlseitens der Erzeuger als auch seitens der Verbraucherkönnen sich soziale Dilemmata ergeben, wobei dieVerfügbarkeit des Herkunftsattributes für letzt-genannte den Charakter eines öffentlichen Guteshat. Um entsprechende Wohlfahrtsverluste zuvermeiden, sind daher zwei Strategien zu erwägen:

(i) Zum einen kann durch eine Verbesserung derInstitutionen zum Schutz regionaler Herkunfts-bezeichnungen ein Beitrag zur Senkung derTransaktionskosten geleistet werden, so dass dieKennzeichnung regionaler Produkte für diebetroffenen Betriebe rentabel wird, weil sich dieRechte am Herkunftsattribut leichter durchsetzenlassen. Zu diesem Zweck sollten das auf der EWG-Verordnung Nr. 2081/92 basierende europäischeSchutzsystem um einfache und kombinierte Her-kunftsangaben erweitert und die internationaleRegistrierung verbessert werden (z.B. im Rahmendes Abkommens über Trade-Related Aspects ofIntellectual Property Rights (TRIPS)).

(ii) Zum anderen kann der Staat – wie bei anderenöffentlichen Gütern auch – die über den Marktnicht zustande kommende, jedoch wohlfahrts-steigernde Einführung regionaler Herkunfts-bezeichnungen durch die direkte Übernahme einesTeils der dabei anfallenden Organisationskostenfördern. Eine staatliche Beteiligung an den Kostenfür Produktmarketing und -klassifizierung ist mitden zur Zeit geltenden WTO-Regeln (Agreement onAgriculture) prinzipiell vereinbar, was angesichtsder aufgezeigten Wohlfahrtseffekte auch nach dergegenwärtig laufenden WTO-Runde so bleibensollte.

Staatliche Förderung geographischer Herkunftsangaben für Lebensmittel und Agrarprodukte Wohlfahrtstheoretische Analyse und Implikationen für die WTO-Verhandlungen

Page 16: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Aktuelles16

Exkursion der TU München-Weihenstephan nach Montpellier

Im vergangenen Sommersemester machte sich einegut 50-köpfige Gruppe – Studenten der Agrarwissen-schaften, Professoren und Doktoranden – ausFreising Weihenstephan auf den Weg nach Süd-frankreich: Montpellier im Departement Heraultstand dieses Jahr auf dem Programm der 6-tägigenExkursion, die vom Lehrstuhl für Wirtschaftslehre desLandbaus am Wissenschaftszentrum Weihenstephandurchgeführt wurde. Die Leitung hatten ProfessorHelmut Hoffmann und Dipl.-Ing.agr. Jochen Kantel-hardt. Ziel dieser Exkursionen ist es, den Studentendie jeweilig besuchte Region und ihre spezifischenProbleme im landwirtschaftlichen Bereich näherzu-bringen.Eine Jugendherberge im Zentrum von Montpellierdiente als Stützpunkt, von dem aus verschiedeneZiele in und um die Stadt angepeilt wurden.In Montpellier gibt es seit gut 150 Jahren eine land-wirtschaftliche Hochschule, die École Nationale Supé-rieure Agronomique, kurz ENSA genannt. Hier be-kamen die Studenten einen Einblick in den fran-zösischen Studienablauf: der Vergleich zwischen denSystemen in Deutschland und Frankreich auf demWeg zum Agraringenieur ist schon deshalb inte-ressant, weil jedes Jahr Studenten Auslandssemesteran der jeweils anderen Hochschule absolvieren.Eine Zweigstelle der INRA (Institut Nationale de laRecherche Agronomique) ist ebenfalls in Montpellierangesiedelt. Ein Vertreter dieses landwirtschaftlichenForschungsinstitutes informierte die Gruppe überOrganisation, Ziele und gegenwärtig laufendeVersuchsprojekte aus den Bereichen Lebensmittel-industrie und Ernährung, Genetik, Agrar- und Ent-wicklungsbiologie.Des weiteren stand ein Schafzuchtbetrieb auf demProgramm. Es handelte sich um einen konventio-nellen, extensiv wirtschaftenden Milchschafbetriebauf dem Hochplateau Grandes Causses, einer sehrertragsschwachen Region. Während eines Rundgangesüber den Hof berichtete der Betriebsleiter über dieBetriebsorganisation, das Weidemanagement und dieMelktechnik: Mit 450 Milchschafen wird vertraglichgeregelt Milch für die Roquefort-Käserei produziert,wobei von der »Société« (der Roquefort-Gesellschaft)absetzbare Menge und Preis festgesetzt werden.Konsequenterweise wurde im Anschluss das be-eindruckende Höhlensystem von Roquefort besich-tigt, in dem die Reifekeller dieses weltberühmtenEdelschimmelkäses untergebracht sind. Geschichte,Herstellung und Reifung des Roqueforts wurdenwährend einer Führung durch die Höhlen eindrucks-voll mit Lasershow und Musikuntermalung dar-gestellt. Im Anschluss an eine kleine Verkostung der

drei Sorten beantwortete der Geschäftsführer derSociété noch einige Fragen.Der darauffolgende Tag stand indirekt im Zeichen desWassers: In der Camargue liegt das FranzösischeZentrum des Reisanbaus. Im sogenannten »Maisondu Riz«, der Geschäftsführung der Vereinigung fran-zösischer Reisbauern, wurde der Anbau der Kultur-pflanze an einigen Versuchsfeldern verdeutlicht.Perrier, der Weltmarktführer auf dem Mineralwasser-sektor verfolgt eine eigenen Linie zur Reinhaltungseiner Quellen: Die Flächen über den Wasser-reservoirs werden gepachtet, die ENSA untersuchtdort die Auswirkungen einer biologischen Wirt-schaftsweise auf den Nitratgehalt des Wassers. DieWirtschaftlichkeit für die ansässigen Landwirte solldurch das Biounternehmen Pronatura sichergestelltwerden, das dort einen ökologisch wirtschaftendenGemüsebaubetrieb angesiedelt hat.Zu den entscheidenden Produktionszweigen in Süd-frankreich gehört auch die sogenannte Aquaculture:In Méze werden knapp 10% der französischenAustern und Miesmuscheln produziert. In der Ver-marktungszentrale wurden die Studenten über dieZucht der Austern und Muscheln und die Probleme,die dabei entstehen, informiert.Anschließend stand ein Gespräch mit Vertretern desRegionalparlaments des Languedoc-Roussillon inMontpellier auf dem Programm. Die Entwicklung desländlichen Raumes ist in dieser Region von ent-scheidender Bedeutung, da 70% der LN im benach-teiligten oder in Berggebieten liegen, die aufAusgleichszahlungen angewiesen ist.Neben diesen ganzen »offiziellen« Terminen warnoch genügend Zeit, Land und Leute kennenzulernen.Eine abendliche Führung durch die Altstadt vonMontpellier, ein Abstecher in die alte FestungsstadtAigues Mortes und zur Kathedrale von Maguelonestanden genauso auf dem Programm wie ein Ausflugzum Pont du Gard, einem über 2000 Jahre altenrömischen Aquädukt. In dieser geschichtsträchtigenGegend war das aber nur ein kurzer Ausflug in dieVergangenheit.Natürlich spielte auch der Spassfaktor auf dieserExkursion eine grosse Rolle. Schon die Anreise zeigtedas. Zwischen den Terminen fand sich auch Zeit, anden Strand zu fahren. Obwohl das Wetter nicht ganzmitspielte, wagten sich einige Mutige ins Meer.Abends bot sich genügend Gelegenheit, die Stadt zuerkunden und »gesellig« die eine oder andere FlascheWein zu leeren.Summa summarum: Eine rundum gelungeneExkursion!

(cand. agr. Elisabeth Gutmann, Weihenstephan)

Mit moderner Technik deIn den letzten Jahren ist der Bodenhumus ins Zen-trum des Interesses von Politik und Wirtschaftgerückt, da im Zuge von Humusabbau das wichtigsteklimarelevante Gas Kohlendioxid (CO2) freigesetztwird. Mit schonender Bodennutzung hingegen kannder Boden eine CO2-Senke sein und Kohlenstoff inZeitskalen von bis zu mehreren Tausend Jahren fest-legen. Durch gezielten Aufbau von Humus könnenBöden daher dem Treibhauseffekt entgegenwirken.Zur Zeit wird die Möglichkeit einer CO2-Speicherungin Böden zur Erwirtschaftung von CO2-Kontingentenim Sinne des Kyoto-Protokolls intensiv diskutiert. Umdie drängenden Fragen zur Bewirtschaftung des C-Haushalts von Böden beantworten zu können, mußjedoch das Prozeßgeschehen von Auf- und Abbauorganischer Substanz vollständig verstanden wer-den. »Die Mechanismen der Festlegung von Kohlen-stoff im Boden sind zwar im Prinzip bekannt, aller-dings wissen wir zu wenig über die Bedeutung dereinzelnen Prozesse in verschiedenen Böden undkönnen daher die Kohlenstoffstabilisierung nochnicht regulieren«, beschreibt Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner vom Lehrstuhl für Bodenkunde das Problem.Das Wissensdefizit in diesem Bereich ist trotzintensiver Arbeiten in der Bodenkunde und anderenEinzeldisziplinen beträchtlich.In den letzten Jahren wurden aber bei der Neu-entwicklung von Methoden deutliche Fortschritteauf dem Gebiet der Humusforschung erzielt. DieseMethoden werden nun eingesetzt, um die Mechanis-men und Regulation der Stabilisierung der organi-schen Bodensubstanz (Humus) aufzuklären. Dies istdas Thema eines DFG-Schwerpunktes an dem 28 Teil-projekte unter der Koordination von Prof. Dr. IngridKögel-Knabner zusammenarbeiten. Um die Ver-gleichbarkeit der Ergebnisse sicherzustellen undäußere Einflüsse weitgehend in die Betrachtungeneinschließen zu können, arbeiten alle beteiligtenArbeitsgruppen auf vier Dauerbeobachtungsflächenunter landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicherNutzung (Photo).Prozesse, die für die Stabilisierung der organischenSubstanz verantwortlich gemacht werden, sind:Interaktion mit der mineralischen Bodenmatrix, Ein-schluß in Aggregate und Rekalzitranz. Unter Rekalzi-tranz versteht man eine schwere mikrobielle Abbau-barkeit aufgrund chemischer Struktureigenschaftender Stoffgruppen des Humus. Die Aufklärung derZusammensetzung der organischen Bodensubstanzist daher ein wichtiger Aspekt im Schwerpunkt-programm. Zur Identifizierung der an den Stabili-sierungsprozessen beteiligten chemischen Struktu-ren wird die Kernresonanz-(NMR)-Spektroskopie ver-wendet, eine Methode, die sonst u.a. bei derComputertomographie in der Medizin und zurStrukturaufklärung in der Chemie eingesetzt wird.Seit der Anwendung der 13C- und 15N-Festkörper-NMR-Spektroskopie in der Bodenkunde sind wesent-liche Erkenntnissfortschritte über die Zusammen-setzung der organischen Bodensubstanz erreichtworden. So wurde gezeigt, dass entgegen klassischerAuffassungen aromatische Strukturen, die alsäußerst schwer abbaubar gelten, im Boden nichtstabilisiert werden. Vielmehr reichern sich Poly-saccharide und aliphatische Bestandteile währenddes Streuabbaus in der Tonfraktion an, die dann

Page 17: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

17Aktuelles

m Humus auf der Spurdurch Interaktion mit den Mineralen stabilisiertwerden. Mit physikalischen Verfahren können Frak-tionen der organischen Substanz nach Korngrößeund/oder Dichte aufgetrennt werden, um Pools zuidentifizieren, in denen sich die stabilisierte organi-sche Substanz anreichert (Abb. 1).Neben der Kenntnis der stabilisierten chemischenStrukturen ist sowohl für das quantitative Ver-ständnis als auch die Modellierung der Stabilisie-rungsprozesse organischer Bodensubstanz dieQuantifizierung des Humus-Umsatzes in situ nötig.Hierzu werden im Schwerpunkt stabile Isotope be-nutzt. Diese Methode macht sich die C-Isotopen-zusammensetzung von Pflanzen mit unterschied-lichen Photosynthesemechanismen, sogenannten C3-und C4-Pflanzen, zu nutze. Durch die Messung desIsotopenverhältnisses δ13C wird auf Standorten mitMaismonokultur (δ13C=-12 ‰) nach Weizenanbau(δ13C=-26 ‰) die Modellierung des Kohlen-stoffumsatzes möglich (Abb. 2). Eine entscheidendeNeuerung ist, dass man mittels der Kopplung vonGaschromatographie - Massenspektrometrie und Iso-topenmassen-spektrometrie diesen Umsatz auch füreinzelne Substanzklassen bestimmen kann. Durchdie Analyse des 14C-Alters mittels 14C-Aktivitäts-messung will man zusätzlich feststellen, ob auch dersehr alte Kohlenstoff im Boden umgesetzt wird. Mitmodernen Beschleunigermassenspektrometern istdie Bestimmung der Kohlenstoffisotope bereits mitsehr geringen Kohlenstoffmengen (1 mg) möglich.Mit dieser Technik können daher auch einzelneFraktionen oder Stoffgruppen analysiert werden.Die Bodenorganismen spielen für den Umsatz derorganischen Bodensubstanz und damit für dieKohlenstoffspeicherung in Böden eine wesentlicheRolle. Um die Festlegung von Kohlenstoff im Boden-humus zu fördern, sollte der mikrobielle Abbau derorganischen Substanz nur mäßig intensiv sein. ImSchwerpunkt sollen Kompartimente im Bodenidentifiziert werden, in denen organische Substanzenstabilisiert werden. Die Charakterisierung derzugehörigen Biomasse erfolgt durch den Einsatz vonmolekulargenetischen Methoden wie zum BeispielDNA-Sequenzierung. Dies ermöglicht anstelle der Er-hebung von Summenparametern für die mikrobielleBiomasse des Bodens, die Durchführung einer in-situFunktionsanalyse der Bodenmikroflora und -fauna.Durch den Einsatz von moderner Technik und dieZusammenarbeit verschiedener Disziplinen imSchwerpunktprogramm sind die Wissenschaftlerzuversichtlich, die Prozesse der Kohlenstoffstabili-sierung im Boden besser verstehen und vor allemauch quantifizieren zu können. Dies ist die Voraus-setzung für die Entwicklung von Bewirtschaftungs-strategien für unsere Böden, um deren Senken-funktion für CO2 besser beurteilen und nutzen zukönnen.

Cornelia RumpelKarin Eusterhues

Abb. 1:StrukturaufklärungstabilisierterorganischerSubstanz mittels13C-CPMAS-NMR-Spektroskopie

GemeinsameProbennahme amWaldstandort

Abb. 2:Prinzip der Nutzungstabiler C-Isotopezum Studium desUmsatzes derorganischenBodensubstanz aufStandorten mitMaismonokulturnach Weizen-monokultur

Page 18: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Es ist so weit – Artischocken aus BayernAktuelles18

Mit Artischocke ist häufig die Vorstellung

von einer wärmeliebenden Pflanze und

entsprechend klimatisch begünstigtem

Anbaugebiet verknüpft. Als dann im

Frühjahr 1999 die ersten Pflänzchen

in den Boden kamen, spekulierten

viele, dass etwas so Exotisches wie die

Artischocke niemals in Bayern wachsen

könnte. Falsch gedacht!

Das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaftund Forsten schien es besser zu wissen, als es demLehrstuhl für Gemüsebau an der Technischen Uni-versität München in Weihenstephan das Forschungs-projekt genehmigte. Nach der dritten Saison könnennun interessierten Gärtnern und Landwirten genaueAnbauempfehlungen an die Hand gegeben werden,um aus Jungpflanzen der Sorte »Green Globe« (JuliusWagner, Heidelberg) in wenigen Wochen erntefähigeund hochqualitative Ware zu produzieren. Im Klartextheißt das, Pflanztermine im Feld, gestaffelt von EndeApril bis Mitte Juni, ermöglichen eine Erntephase vonAnfang Juli bis Mitte Oktober. Damit lässt sich derheimische Markt mit einem bisher wenig bekanntemGemüse, erntefrisch aus der Region gut versorgenund schließt die Lücke zur Importware aus andereneuropäischen Ländern.Die Produktionskosten liegen in einem Rahmen, deres für Produzent und Handel attraktiv macht, demKonsumenten Artischocken zu vernünftigen Preisenanzubieten. Das haben inzwischen auch einige An-bauer in Niederbayern und Franken herausgefunden.

Manche bauen nach Empfehlungen des Lehrstuhlsschon im zweiten Jahr Artischocken an. Die Pflanzensind als Distelgewächs pflegeleicht, haben bisherkeine Krankheiten und als einzigen Schädling nurmanchmal im Frühstadium Läuse. Die Ernte erfolgtmanuell und selektiv und erlaubt zeitlich Flexibilität.Fernsehen, Rundfunk und Presse haben inzwischenüber die Artischocke aus Bayern berichtet. Daraufhinhat eine ganze Reihe interessierter Gärtner und Land-wirte in Weihenstephan bei den Wissenschaftlernangefragt. Aber der Markt muss erschlossen werden.Die deutsche Artischocke ist, wie der Spargel, eine be-sondere Delikatesse mit allen bekannten Attributen.Dazu werden nun Vermarktungsstrategien mit ent-sprechendem Qualitätsmanagement vom Feld bis zurTheke entwickelt. Auch Rezeptvorschläge mit neuenKochideen für die Küche gehören dazu. Der Kon-sument kann sich auf ein attraktives Gemüse ausDeutschland freuen.

W.H. Schnitzler

Pflanzenbauliche Kulturmaßnahmen zielen in ersterLinie darauf ab, Ertrag und Produktqualität zu optimie-ren. Die traditionellen Qualitätskriterien für pflanzlicheNahrungsmittel werden zunehmend durch Aspekteerweitert, die zum einen die ökologische Produktioneinschließen und damit auch Pflanzenschutzmaßnah-men umfassen. Im Zusammenhang mit dem ernäh-rungsphysiologischen Wert wird außerdem ein hoherGehalt an bioaktiven Inhaltsstoffen gefordert.Das Fachgebiet Obstbau untersucht in mehrerenForschungsprojekten die physiologische Bedeutungder bioaktiven Flavonoide, ihre Rolle als Resistenz-faktoren und die Beeinflussung ihrer Biosynthesedurch Umweltbedingungen und pflanzenbaulicheMaßnahmen.Schwerpunktmäßig werden die Experimente amApfel durchgeführt, dessen bioaktiven Sekundär-stoffe in die Gruppe der Polyphenole bzw. Flavonoideeinzuordnen sind. Aus früheren Untersuchungen desInstituts ist bekannt, dass die Resistenz von Apfel-blättern und Früchten gegenüber dem Apfelschorf(Venturia inaequalis) mit deren Flavonoid-Gehaltkorreliert. Nach Infektionen reagiert das betroffenePflanzengewebe mit einer dramatischen Akkumula-tion dieser Inhaltsstoffe. Die Geschwindigkeit dieserAbwehrmaßnahme bestimmt die Effizienz derResistenzreaktion.Da die Bildung der bioaktiven Stoffe jedoch ver-gleichsweise energieaufwendig ist, steht ihre Bio-synthese in Konkurrenz zum gesamten Metabolismus.Diese Situation drückt sich beispielsweise dadurch aus,dass in Blättern besonders stark wachsender Bäumeweniger Polyphenole angereichert werden als inschwächer wachsenden der gleichen Sorte (Abb.1).Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 607(Wachstum und Parasitenabwehr) wird die Effizienzder Ressourcen-Nutzung von Apfelbäumen unterdem Einfluss unterschiedlicher Stickstoffversorgungim Hinblick auf die Pathogenabwehr untersucht.Bekanntermaßen führt eine luxuriöse N-Versorgungvon Apfelbäumen zu starkem Sprosswachstum sowiezu optimalem Fruchtertrag. Gleichzeitig mit dem ge-steigerten Wachstum wird aber der Polyphenolgehaltverringert. Die wiederholt bestätigte Beeinträchti-gung der Sekundärstoffbiosynthese durch die N-Versorgung von Apfelbäumen erreicht im Zu-sammenhang mit der Resistenz gegenüber Venturiainaequalis eine besondere Dimension: nämlich eineerhöhte Schorfanfälligkeit (Abb. 2). Diese äußert sichin einer Verstärkung der Krankheitssymptome derluxuriös versorgten Bäume.Aufgrund umfangreicher Versuche kann postuliertwerden, dass der Apfelbaum die Strategie verfolgt,ein gegebenenfalls erhöhtes N-Angebot zu nutzenund in Sprosswachstum umzusetzen. In Kauf ge-nommen wird die Schwächung des Sekundär-stoffwechsels und damit erhöhte Anfälligkeit gegen-über Apfelschorf. Die Priorität liegt offenbar bei derInvestition für das Wachstum.An diesem Beispiel wir deutlich, dass die Bildungbioaktiver Substanzen durch pflanzenbaulicheMaßnahmen nachhaltig beeinflusst werden kann,was gleichermaßen für die Pflanzengesundheit unddie Nahrungsqualität von immenser Bedeutung ist.

Prof. Dr. D. Treutter, Fachgebiet Obstbau

Beeinflussung bioaktiv

Page 19: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

19Aktuelles

er Inhaltsstoffe durch Pflanzenbau

Abb2:Einfluss der Stickstoff-Versorgung von Apfelbäumen auf die Ausprägung von Krankheitssymptomen nach dem Befall durch den SchorfpilzVenturia inaequalis

Abb. 1

AGCO/FENDT Pressekonferenz am 16. Oktober 2001 auf der Versuchsstation Staatsgut Dürnast der TUM

Am Dienstag, dem 16. Oktober 2001, hielt der Trak-torenhersteller AGCO/Fendt aus Marktoberdorfseine jährliche Hauptpressekonferenz auf der Ver-suchsstation Staatsgut Dürnast des WZW der TUMab.Es waren etwa 120 Wirtschafts- und Agrarjourna-listen der Einladung von AGCO/Fendt gefolgt, diemit einem Abendessen im Korbinianskeller desWeihenstephaner Bräustüberls am Montagabenderöffnet wurde. Hierbei konnte Prof. Heißenhuberdie Gäste in Weihenstephan begrüßen und ihnen dieneue Struktur des WZW vorstellen. Im Anschlussdaran gab Prof. Auernhammer einen kurzenÜberblick über die landtechnischen Forschungs-aktivitäten des Departments für Biogene Rohstoffeund Technologie der Landnutzung.Die Pressekonferenz in der Maschinenhalle desStaatsgutes Dürnast am Dienstag wurde mit State-

ments der trotz der Ereignisse vom 11. September ausden USA angereisten Führung des AGCO-Konzernseröffnet und von der Fendt-Geschäftsführung fürMarketing und Vertrieb fortgesetzt. Eine Demonstra-tion der neuen Traktoren auf den FIächen Dürnastsmit Testmöglichkeiten für die Journalisten schlosssich an. Ein Mittagsbuffet rundete die Veranstaltungab.Die große Presseresonanz der Veranstaltung hatgezeigt, dass es neben Engagement den Mut zu un-konventionellem Vorgehen bedarf, den Wissen-schaftsstandort Weihenstephan über die üblichenGrenzen hinaus bekannt zu machen.

Dr. Markus Demmel, Lehrstuhl für Landtechnik

Fotos: Pressekonferenz auf der Versuchsstation Staatsgut Dürnast

Page 20: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Aktuelles20

Quelle: eigene Darstellung

Ökonomische Beurteilung landschaftsökologischer Auflagen –dargestellt am Beispiel DonauriedDer vorliegende Beitrag basiert auf einem Gutachten,welches im Auftrag der Regierung von Schwaben(Augsburg), Abteilung für Landwirtschaft, erstellt wurde.Die Ergebnisse dieses »Agrarökonomischen Ergänzungs-gutachtens« wurden zusammenfassend in den Berich-ten über Landwirtschaft veröffentlicht1. Untersuchungs-gebiet ist das bayerische Donauried, welches von Neu-Ulm bis Donauwörth reicht. Dieses Gebiet ist sowohlLebensraum von internationaler Bedeutung für gefähr-dete Pflanzen- und Tierarten als auch Wirtschaftsraumfür nahezu 3.000 landwirtschaftliche Betriebe. Noch zuBeginn des 20. Jahrhunderts wurden die landwirt-schaftlich genutzten Flächen zu nahezu 100 % alsGrünland genutzt. Die Regulierung der Donau und dasAbsenken des Grundwasserstandes ermöglichten eineIntensivierung der Landnutzung und führten zu einemRückgang des Grünlandanteiles auf etwa 16 % der land-wirtschaftlich genutzten Fläche. Aufgrund dieser Ent-wicklung ist mittlerweile die Qualität und der Bestandwertvoller Lebensräume und deren Funktion für denNaturhaushalt gefährdet.Für das Donauried wurde zunächst ein Gesamtöko-logisches Gutachten erstellt, in dem Maßnahmen zueiner ressourcenschonenden Nutzung sowie zurErhaltung, Wiederherstellung und Pflege von Auen-,Moor- und Wiesenbrüterbereichen vorgeschlagenwerden. Dazu zählen wasserbauliche Maßnahmen wiedie periodische Überflutung und die Grundwasser-anhebung sowie eine Vielzahl von Nutzungsem-pfehlungen. Aus landwirtschaftlicher Sicht würde dasbedeuten, dass großflächig Acker in Grünland umge-wandelt und intensiv genutztes Grünland extensiviertwerden müsste. Welche ökonomische Konsequenzendies für die Landwirtschaft hätte, wird im Agrar-ökonomischen Ergänzungsgutachten kalkuliert.Die Vorgehensweise ist schematisch in Abbildung 1zusammengefasst. Datenbasis sind die im Gesamt-ökologischen Gutachten vorgeschlagenen Maßnah-men und Maßnahmengebiete, so wie die in derstaatlichen Betriebsstatistik InVeKos (IntegriertesVerwaltungs- und Kontrollsystem)enthaltenen Kennzahlen aller indie Umsetzung einbezogenen Be-triebe und die im Rahmen derUntersuchung durchgeführte Be-triebs- und Expertenbefragung.Aus der Datenbasis werden ent-sprechende Kennzahlen abgeleitet,die für die folgende ökonomischeBeurteilung entscheidend sind.Anzusprechen wären hier Flächen-nutzung, Viehbesatz und Grad derBetroffenheit.Methodisch unterscheidet dasAgrarökonomische Ergänzungsgut-achten einen betriebs- und einenflächenbezogenen Ansatz (vgl. Ab-bildung 1). Bei dem betriebs-bezogenen Ansatz werden anhandrepräsentativer Betriebe die je-weiligen Einkommensverluste er-mittelt und diese entsprechend desbetrieblichen Anteils an der Ge-samtfläche hochgerechnet. Bei demflächenbezogenen Ansatz wird der

durchschnittliche Einkommensverlust je Hektar für dieeinzelnen Maßnahmen abgeleitet und mit der jeweilsbetroffenen Fläche multipliziert.Als Ergebnis der Kalkulationen ergeben sich Hektar-verluste, die, abhängig von der Maßnahmenart, ineinem Bereich von 50 bis 1600 DM/ha und Jahrliegen und im Durchschnitt etwa 900 DM/ha be-tragen. Auf einzelbetrieblicher Ebene zeigt sich, dassinsbesondere überdurchschnittlich stark betroffeneBetriebe hohe Verluste hinnehmen müssen, die jähr-lich bis zu 25.000 DM je Betrieb betragen können.Der Großteil der Betriebe ist jedoch nur mit einemgeringen Flächenumfang betroffen und dürftedementsprechend geringe Verluste haben.Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass dasAgrarökonomische Ergänzungsgutachten nicht nurflächenbezogene ökologische Maßnahmen ökonomischbeurteilt, sondern auch entscheidende Argumente fürdie notwendige politische Diskussion der Umsetzungliefert. So können beispielsweise die durchgeführteneinzelbetrieblichen Kalkulationen helfen, unbegründeteÄngste vor einer Umsetzung abzubauen und die poli-tische Diskussion zu versachlichen. Andererseits belegensie auch, dass für überdurchschnittlich stark betroffeneBetriebe alternative Lösungen entwickelt werdenmüssen. Die ermittelten Kennzahlen wie Betroffenheitund Gesamtverlust verdeutlichen, mit welchen Kostenzu rechnen ist und stellen letztendlich die Grundlage fürein zu entwickelndes Umsetzungsprogramm dar.

Anschrift der Autoren: Jochen Kantelhardt und apl. Prof. Dr. HelmutHoffmann, Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues, TechnischeUniversität München, Alte Akademie 14, 85350 Freising-Weihenstephan, Deutschland, [email protected]

1 Kantelhardt, J.; Hoffmann, H. 2001: Ökonomische Beurteilunglandschaftsökologischer Auflagen für die Landwirtschaft -dargestellt am Beispiel Donauried. Berichte über Landwirtschaft 79(3): S. 415-436.

Abbildung 1. Schematische Darstellung der Vorgehensweise

DBU-Preisverleihung an Prof. Hermann AuernhammerProf. Auernhammer ist der Initiator einer umwelt-schonenden Landwirtschaft, in der mit Hilfe modernerTechnologie eine auf kleinste Standorte zugeschnit-tene Unkrautregulierung und Düngung möglichgeworden ist. Diese »Präzisions-Landwirtschaft« istnicht nur wesentliche Grundlage für einen deutlichverbesserten Schutz des Grundwassers. Sie verringertauch die Gefahren für die Artenvielfalt und trägt soerheblich zur Umweltentlastung bei.Es liegt auf der Hand, dass eine Entlastung der Um-welt von Einträgen aus der Landwirtschaft eintritt,wenn Produktionsmittel räumlich so gezielt wiemöglich eingesetzt würden. Würden Äcker nach ihrenspezifischen standörtlichen Gegebenheiten bewirt-schaftet, richte sich die Düngung nach dem zuerwartenden Ertrag und dem daraus erwachsendenEntzug von Nährstoffen aus dem Boden aus. Über-düngungen und damit Gefährdungen des Grund-wassers dürften auf dieser Teilfläche ausbleiben. Un-krautregulierung und Pflanzenschutz könntenebenfalls in Intensität und Wirkstoffwahl nach derBefallssituation genau dosiert werden. Mengen-verringerungen von Pflanzenschutzmitteln seien zuerwarten.Für die Vielfalt von Arten und Biotopen ist die klein-standörtliche Unterschiedlichkeit der Agrarlandschaftvon zentraler Bedeutung. Eine zunehmende Nivellie-rung von Standorten hinsichtlich Feuchtigkeit oderNährstoffen ist einer der wichtigsten Gefährdungs-faktoren für die Artenvielfalt. Eine bessere Berück-sichtigung spezifischer Beschaffenheit von Äckern istmit Hilfe der »Präzisions-Landwirtschaft« möglich.Positive Effekte bezüglich der Artenvielfalt sind zuerwarten.Bereits Anfang der 80er Jahre hat Prof. Auernham-mer erkannt, dass durch die Nutzung modernerInformations- und Kommunikationstechnologien dieProduktionsprozesse in der Feldbewirtschaftung ent-scheidend verändert und wesentlich umweltfreund-licher gestaltet werden können. Die Arbeiten habenzunächst begonnen mit der Entwicklung einerkleinen automatischen Wetterstation für die Er-fassung betrieblicher Besonderheiten mit völlig neu-en Möglichkeiten bei der Nutzung von Prognose-modellen. Gefolgt ist die Erarbeitung von traktor-internen Wiegetechniken zur Überwachung einermöglichst exakten Düngung.Durch vorausschauende Ansätze zur sensor-gestützten Stickstoffdüngung hat Prof. Auern-hammer diese Möglichkeiten nochmals vertieft. Überdie Erfassung der vorhandenen Biomasse und derStandarddaten kann damit die durch das Düngeneingebrachte Stickstoffmenge an die Aufnahme-möglichkeit der Pflanze angepasst werden. In seinerjüngsten Arbeit beschäftigt sich Prof. Auernhammermit der automatischen Prozessdatenerfassung. Hier-mit wird eine Felddokumentation ermöglicht, die denverbraucherorientierten Einstieg in die »gläserne Pro-duktion« von der Saat bis zum Verzehr ermöglicht.Die Praxis selbst wendet sich den neuen Techno-logien zu und bestätigt damit indirekt die hoheBedeutung der Arbeiten.

P E

Page 21: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

21Personen

HVAunterneuerLeitungDer apl. ProfessorDr. Hans Eichingerwurde mit Wir-kung zum 1. Au-gust 2001 vonder Versuchssta-tion Thalhausenam Institut fürTierwissenschaften zur Bayerischen Hauptversuchs-anstalt für Landwirtschaft (HVA) in Weihenstephanversetzt. Er übernimmt dort die Leitung der HVA ausden Händen von Univ.-Prof. Dr. Eberhard Graßmann,welcher bis zu seiner Emeritierung im Dezembervergangenen Jahres und dann kommissarisch bis EndeJuli 2001 der Leiter der HVA war.Die HVA ist eine wissenschaftliche Einrichtung derTechnischen Universität München, welche ein breiteschemisch-analytisches Spektrum bearbeitet und dabeidie Aufgaben einer staatlichen landwirtschaftlichenUntersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) wahr-nimmt. Die Untersuchungen betreffen im Wesent-lichen die Inhaltsstoffe und Nährwertgehalte vonlandwirtschaftlichen und gärtnerischen Böden sowievon Lebens- und Futtermitteln. Einen besonderenSchwerpunkt bilden die Untersuchungen von mehr als200 verschiedenen Rückstandssubstanzen, welche voneinem speziell nach GLP zertifizierten Labordurchgeführt werden.Die HVA betreibt derzeit die Akkreditierung der ge-samten Laborkapazität und intensiviert die wissen-schaftliche Kooperation mit den verschiedenen Insti-tuten am Wissenschaftszentrum Weihenstephan.

Professor Auernhammer hat kontinuierlich undhartnäckig die Weiterentwicklung moderner Kom-munikationstechnologien und Datenverarbeitung inder Landwirtschaft vorangetrieben. Der Techno-logietransfer von der Wissenschaft in die Praxis istmaßgeblich mit seinem Namen verbunden. Er hatdurch seine Entwicklungen dieser bedeutendenTechnologie den Weg bereitet. Die Innovations-leistung besteht darin, moderne Kommunikations-technologien aus anderen Branchen integriert undmaßgeblich vorangebracht zu haben.Prof. Dr. Hermann Auernhammer erhielt als einer vondrei Preisträgern am 21. Oktober 2001 in Freiburg denDeutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstif-tung Umwelt (DBU), Osnabrück. Übergeben wurdeder mit einer Million Mark dotierte, jährlichvergebene Preis von Bundespräsident Johannes Rau.Auernhammer wurde ausgezeichnet für sein Engage-ment als Wegbereiter einer umweltschonendenLandwirtschaft durch die Nutzung moderner Infor-mationstechnologien.

Am 15. Juli 2001 feierte Professor Dr. med. GüntherWolfram seinen 65. Geburtstag und am 30. Septem-ber 2001 wurde er zum Ende des Sommersemestersals Leiter des Institutes für Ernährungswissenschaftder Technischen Universität München in Freising-Weihenstephan emeritiert. Hierzu wünschen ihmseine Kolleginnen und Kollegen sowie seine (ehe-maligen) Schülerinnen und Schüler alles Gute, ver-bunden mit ganz herzlichem und vielfachen Dank.Prof. Wolfram, der im Sudetenland geboren wurde,wuchs in Weiden in der Oberpfalz auf. Das Medizin-studium absolvierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 1963 das Staatsexamenablegte. Schon seine Dissertation, die er 1963 ab-schloss, führte ihn zu seinem medizinischen Lehrer

Prof. Dr. Nepomuk Zöllner und zum klinischen Themader Stoffwechselforschung sowie der Ernährungs-medizin. An der bekannten »Stoffwechselklinik« derMedizinischen Poliklinik Innenstadt der LMU erhielter die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin.Nach der Habilitation hatte er ab 1973 die Stelle einesOberarztes inne. Im Jahre 1977 wurde er zum Profes-sor für Ernährungslehre und Leiter des Instituts fürErnährungswissenschaft der TU München in Freising-Weihenstephan berufen. Gleichzeitig betreute er bisMitte der 90er Jahre die Stoffwechselambulanz unddas Fettstoffwechsellabor an der Medizinischen Poli-klinik der LMU.Diese wenigen Lebensdaten im Werdegang von Prof.Wolfram lassen erahnen, welch entscheidende Funk-tionen er als Bindeglied zwischen Grundlagenfor-schung in der Ernährungswissenschaft einerseitsund der klinischen Forschung andererseits in denvergangenen 40 Jahren einnahm. In der Lehre warProf. Wolfram gleichermaßen engagiert im Diplom-studiengang Ökotrophologie wie in der Diätetik undder Medizin. Er betreute an die 200 Diplomarbeitenund 26 Promotionen. Daneben publizierte Prof. Wolframüber 500 wissenschaftliche Arbeiten und ist Autorzahlreicher Buchbeiträge und Monografien.An der TU München war er zudem in verschiedenenÄmtern der Selbstverwaltung aktiv, u.a. von 1992 bis1994 als Dekan der Fakultät für Landwirtschaft undGartenbau.Günther Wolfram ist Mitglied zahlreicher nationalerund internationaler Gesellschaften und Organi-sationen, erhielt vielfache Ehrungen und wurde auf-grund seiner Verdienste in die Deutsche Akademieder Naturforscher Leopoldina, Halle, berufen. In derDeutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wirkteProf. Wolfram von 1990 bis 1992 und von 1994 bis1998 als Präsident, weitere Amtsperioden alsVizepräsident und als Leiter der AbteilungWissenschaft.Ob dieses herausragenden Engagements in For-schung und Lehre sowie in zahlreichen Organi-sationen und Institutionen verwundert es nicht, daßHerr Prof. Wolfram sich nicht sogleich in denwohlverdienten Ruhestand verabschieden kann. Sonimmt er denn u.a. bis auf weiteres auch diekommissarische Leitung seines Lehrstuhles inWeihenstephan wahr.

R S O N E N

Prof. Dr. Günther Wolfram zum65. Geburtstag und zur Emeritierung

Stockmeyer Wissenschaftspreis 2001 Dr.-Ing. Britta Rademacher, wissenschaftliche Angestellte am Institut fürLebensmittelverfahrenstechnik am Forschungszentrum für Milch undLebensmittel Weihenstephan, hat für ihre Dissertation »Hoch-druckbehandlung von Milch - Untersuchungen zur Inaktivierung vonMikroorganismen und Enzymen und deren kinetische Beschreibung«den mit 5.000 Euro dotierten Stockmeyer Wissenschaftspreis 2001 er-halten. Ziel der gemeinnützigen Stockmeyer Stiftung für Lebens-mittelforschung ist es, die Lebensmittelforschung im Interesse sichererNahrungsmittel zu unterstützen. Mit dem Wissenschaftspreis werdenpraktikable Lösungsansätze und anwendungsorientierte Forschungausgezeichnet, die zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und zurStärkung des Verbrauchervertrauens in die Qualität von Lebensmittelnbeitragen. Themengebiet des Preises 2001 war »Lebensmittelsicherheitmit Schwerpunkt Mikrobiologie«.

aus: TUM Mitteilungen 1-01/02

Page 22: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Personen22

Völlig unerwartet und viel zu frühverstarb unser Mitglied Eva Radloffim Alter von 35 Jahren am7. Januar dieses Jahres.Frau Radloff, geb. Rösner, studiertein Weihenstephan von 1986 bis1991 Landschaftsarchitektur undLandschaftsplanung.Sie hinterläßt Ihren Ehemann undeinen Sohn mit drei Jahren.

✝Am 1. Juli 2001 vollendete derehemalige Direktor des Physikali-schen Instituts Weihenstephan,Prof. Friedrich Asselmeyer, sein 90.Lebensjahr.Friedrich Asselmeyer stammt vomNiederrhein, studierte in Darm-stadt Technische Physik und waranschließend in der Industrietätig. Gleichzeitig promovierte eran der Technischen HochschuleMünchen zum Dr.-Ing. Seit 1946Assistent am Physikalischen Insti-tut, hatte er wesentlichen Anteilam Wiederaufbau der im zweitenWeltkrieg fast völlig zerstörtenForschungsstätte. Zusammen mitProfessor Meissner und später mitProfessor Joos übernahm er auchdie große Vorlesung in Experi-mentalphysik.Im Jahre 1951 wurde FriedrichAsselmeyer nach Weihenstephanauf den Lehrstuhl für Physik ander damaligen Fakultät für Brau-wesen der TH München berufenund zum Direktor des Instituts be-stellt. Schwerpunkt seiner dorti-gen, 25-jährigen Lehrtätigkeit wardie solide Grundausbildung derWeihenstephaner Studenten inPhysik. Seine Vorlesungen inExperimentalphysik und Elektro-technik waren vorbildlich undinfolge der zahlreichen, gut durch-dachten und sorgfältig aufgebau-ten Experimente zugleich äußerstanregend.Asselmeyer entwickelte das Physi-kalische Institut aus bescheidenenAnfängen heraus zu einem an-sehnlichen Forschungslabor. ImMittelpunkt standen Arbeiten aufdem Gebiet der Festkörperfor-schung, speziell Untersuchungenam Steinsalz. Aus dem Umfeld derFakultät heraus entstanden grund-legende messtechnische Arbeiten.

Mit einem Elektronenmikroskopbegann die Ultrastrukturforschungin Weihenstephan.Stets hat sich Friedrich Asselmeyerdem Allgemeinwohl seiner Hoch-schule verpflichtet gefühlt undeinen erheblichen Teil seinerArbeitskraft dafür eingesetzt.1953/55 und 1962/64 war er Dekander Fakultät für Brauwesen.1967/68 und noch einmal 1975/76war er Vertreter des Rektors inWeihenstephan. Mit großer Weit-sicht hat er in dieser Zeit durchintensive Verhandlungen - insbe-sondere mit der Stadt Freising -das Weihenstephaner Gelände inRichtung Nordwesten ausge-weitet bzw. als Hochschulgeländegesichert. Diese vorausschauendeund damals fast unbemerkteTätigkeit ist aus heutiger Sicht, dawir das WissenschaftszentrumWeihenstephan aufbauen, garnicht hoch genug zu bewerten.Insgesamt elf Jahre lang warFriedrich Asselmeyer Mitglied desAkademischen Senats, und ganze17 Jahre wirkte er als Senats-beauftragter im Vorstand desMünchner Studentenwerks mit. Eswar eine Zeit großer Herausfor-derungen, in der neue Studenten-wohnheime und Mensen geplant,finanziert und gebaut wurden.Heiß debattiert wurde die Frage,ob Studentenheime nur Stu-dentenhotels sein sollten - odernicht vielleicht doch etwas mehr,wofür sich Asselmeyer engagierte.Seit seiner Emeritierung hatFriedrich Asselmeyer mit großerBegeisterung seine Lieblings-beschäftigung wieder aufgenom-men, die er während seiner dienst-lichen Tätigkeit hintanstellenmusste: das Zeichnen mit Tuscheund Feder. Seine ehemaligenStudenten, Assistenten und Kolle-gen wünschen ihm von HerzenGesundheit und alles Gute - unddanken ihm für alles, was er ihnenmitgegeben hat.

Hans-Christoph Bartschereraus: TUM Mitteilungen 5-00/01

Friedrich Asselmeyer 90 Jahre

Page 23: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

23Personen

Ein Agrarsoziologe geht neue WegeJoachim Ziche zum 65. Geburtstag

Freitag, 28. September des Jahres 2001, nachmittagsum 15:30 Uhr: Es ist schon ruhig in dem ehemaligenKlostergebäude »Alte Akademie«, in dessen oberstemStockwerk seit nunmehr über 10 Jahren das Fach-gebiet Land- und Agrarsoziologie der TechnischenUniversität München - Weihenstephan untergebrachtist. Professor Joachim Ziche, seit fast 3 Jahrzehntenfür dieses Fachgebiet zuständig, geht noch einmaldurch alle Räume, schaut, ob alle elektrischen Geräteund Computer ausgeschaltet sind, zieht die Glastürhinter sich zu - den Schlüssel hatte er schon tagszuvor abgegeben - und steigt ein letztes Malhinunter aus dem 3. Stock dieser alt-ehrwürdigenGemäuer. Ein letzter Blick zurück, hinauf zur Turmuhr,setzt er sich in sein Auto und fährt heim zu seinerFrau Gertrude nach Ast bei Landshut, wo FamilieZiche seit mehr als 10 Jahren ihr Zuhause hat.So oder so ähnlich hätte Joachim Ziche sich wahr-scheinlich seinen letzten offiziellen Arbeitstag an derTechnischen Universität München in Weihenstephanvorgestellt, wenn er ihn denn völlig selbstbestimmtund ohne jede Fremdsteuerung hätte gestaltenkönnen. Ganz so einfach und bescheiden wollten wirihn dann aber doch nicht gehen lassen und so hatdenn ein Kreis von ehemaligen Schülerinnen undSchülern - zumeist Doktoranden und Habilitanden -sowie Kolleginnen, Kollegen und Weggefährtendurch vier Jahrzehnte Agrarsoziologie sich zu-sammengetan, um Joachim Ziche mit einem Beitragaus der eigenen Arbeit für sein Wirken zu danken.»Selbstbestimmung statt Fremdsteuerung im länd-lichen Raum« - dies war und ist ein Herzensanliegenvon Joachim Ziche und unter dieses Thema habenauch die »Gratulanten zum 65. Geburtstag« ihreBeiträge gestellt.Joachim Ziche wurde am 6. Juni 1936 in Meinin-gen/Thüringen geboren und kam 1939 nach Pommern,wo er die Kriegsjahre bei seinen Großeltern, derGroßvater hatte dort einen Gutsbetrieb, bis zurFlucht Anfang 1945 verbrachte. In den Kriegs- undNachkriegswirren verschlug es die Familie nachSchleswig, hier ging Joachim Ziche auch zunächst insGymnasium, bis er 1949 nach München zu seinemVater zog und dort auf das berühmte HumanistischeTheresiengymnasium ging, wo er 1954 Abitur machte.Bedingt durch die schwierigen Nachkriegsjahre dauer-te es bis Anfang der 50er Jahre, ehe Familie Zichewieder vollständig (in München) zusammen wohnen

konnte. Der Einfluss des Großvaters als aktiver Land-wirt, die enge Freundschaft des Vaters mit demLandwirt Häuser aus Grüneck und die Erinnerung anschlechte Zeiten (»in der Landwirtschaft muss manwenigstens nicht hungern«) ließen Joachim Zicheden Entschluss fassen, Landwirtschaft zu studieren.Nach einer zweijährigen Lehre mit Abschluss zumLandwirtschaftsgehilfen begann er 1956 seinStudium in Weihenstephan. Für die Kenner desWeihenstephaner Campus: das war das Jahr, in demdie drei sogenannten »Margarinewürfel« und dasFakultätsgebäude mit den Hörsälen 1 und 2 fertigund in Betrieb genommen wurden.Der Zufall wollte es, dass 1959, ziemlich zeitgleich mitder Beendigung seines Studiums, Herr Prof. Dr. Herle-mann als o. Professor für Agrarpolitik und landwirt-schaftliches Marktwesen von Kiel nach Weihenstephan

berufen wurde. Bei ihm meldete sich der jungeAkademiker sogleich als Doktorand. Es gab für ihn zwarzunächst keine Stelle, aber viel Platz in einem der»Margarinewürfel« und so begann Joachim Ziche dort1959 seine wissenschaftliche Karriere am erstmals seitKriegsende wieder mit einem ordentlichen Professorbesetzten Lehrstuhl für Agrarpolitik. 1960 bekam erdann eine Assistentenstelle am Lehrstuhl und war bis1969 »Beamter auf Zeit« mit immer wieder neuenZeitverträgen - das Problem von Kettenverträgen warzu der Zeit noch nicht gegeben. Das heißt aber auch:Joachim Ziche kann heute auf stolze 41 Jahre alsseinem Dienstherrn treu ergebener Beamterzurückblicken. Diese ersten 10 Jahre seiner wissen-schaftlichen Laufbahn haben zweifelsohne eine ganzbesondere Bedeutung im Leben von Joachim Ziche. Indieser Zeit hat er seine Familie gegründet, in diesenJahren hat er promoviert (1961) und sich habilitiert(1969) und in dieser Phase wurde vor allen Dingen seineigenes Wissenschaftsverständnis geprägt, hat erseinen eigenen Stil wissenschaftlicher Arbeitentwickelt und seine ersten Forschungsschwerpunktedefiniert. »Die Landwirtschaft im Spiegel städtischerPresse«, so das Thema seiner Dissertation, hatbesonders in jungen Akademikerjahren seinForschungsinteresse geweckt, ist aber auch späterimmer wieder in seinen Arbeiten aufgetaucht. Das-selbe Thema ist übrigens genau 30 Jahre später nocheinmal von einer Doktorandin an der Universität Kiel

bearbeitet worden, ein Tatbestand, der auch nichthäufig anzutreffen ist. Die Habilitationsschrift zum»gesellschaftlichen Selbstbild der landwirtschaftlichenBevölkerung in Bayern« markiert ein weiteresThemenfeld, das sich wie ein roter Faden durch ZichesForschungsarbeiten zieht. Fragen zum Selbst- undFremdbild der Landwirtschaft, des Selbstverständ-nisses der landwirtschaftlichen Bevölkerung, derDeterminanten der Imagebildung und der Möglich-keiten, darauf Einfluss zu nehmen, tauchen immerwieder in seinen Publikationen auf und haben bisheute eine herausragende Rolle gespielt.In diesen 10 Jahre als Mitarbeiter am Lehrstuhl fürAgrarpolitik hat in besonderer Weise Professor Dr.Heinz-Heinrich Herlemann das wissenschaftlicheSelbstverständnis von Joachim Ziche geprägt. Es gabzu der Zeit eine Gruppe junger Wissenschaftler am

Lehrstuhl, die ganz im liberalen Geiste ihres Lehrerssich auf die freie Forschung konzentrieren konnten -die Vorlesungen hielt der Chef zumeist selbst.Wichtige kollegiale und freundschaftliche Beziehun-gen, die teilweise bis heute prägend für den weiterenLebensweg waren, so z.B. mit Prof. Dr. Heinz-UlrichThimm und Prof. Dr. Georg Karg, sind in dieser Zeitbegründet worden. »Prof. Herlemann hat einen›machen lassen‹, wenn er überzeugt war, dass mandas Zeug dazu hat. Er hat es in bemerkenswerterWeise fertig gebracht, ein Klima im Institut zuschaffen, dass man selbst gut und produktiv eigen-ständig arbeiten konnte.« So beschreibt JoachimZiche Arbeitsstil und Führungsfähigkeit seines LehrersHerlemann, des erfolgreichen Hochschullehrers undliberalen Geistes, »liberal in seinem Denken und inseinem Handeln«. Als ich selbst 1977, also rund 20Jahre später, als Doktorand bei Joachim Ziche an-fangen durfte, haben mich genau diese Eigen-schaften und Fähigkeiten bei Joachim Ziche beein-druckt und sie haben mir den Freiraum und die innereUnabhängigkeit gegeben, »machen zu dürfen«.Damals wusste ich allerdings noch nicht um denprägenden Einfluss von Prof. Herlemann.Gleich nach seiner Habilitation ergab sich fürJoachim Ziche die günstige Gelegenheit, von 1969 bis1971 die Lehrstuhlvertretung für Prof. Dr. Ulrich Planckin Hohenheim zu übernehmen, der für eine Gast-dozentur in die Türkei ging. Damit begann dann auch

Page 24: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Personen24

seine offizielle Lehrtätigkeit, die er bis zum heutigenTage wahrgenommen hat. Er lehrte die Fächer Agrar-soziologie und - neu eingeführt - Familiensoziologieund Jugendsoziologie, Fächer, denen er auch später inWeihenstephan zu angemessener Geltung verhalf. Indiese Zeit fielen auch die ersten Entwicklungsländer-aktivitäten, die dann zunehmend das Wirken vonJoachim Ziche bestimmt haben. Zunächst war er inden Semesterferien im Sommer 1970 für 3 Monate inChile, um die unter der Regierung der DemocraciaChristiana eingeleitete Agrarreform zu studieren.Während seines Aufenthalts in Chile wurde Allendezum Präsidenten gewählt - ein wahrlich historischesEreignis. Mitte 1971 begann dann der erste Teil der»Afrika-Etappe« im Leben von Joachim Ziche, die sichletztendlich über 2 Dekaden bis 1990 hinzog. Der

damalige Rektor der Universität von Sambia (UNZA)in Lusaka (der dann später Mitte der achtziger JahreAußenminister seines Landes wurde) war in Europaunterwegs, um junge Wissenschaftler für eineTätigkeit an »seiner« Universität zu gewinnen, trafbei der Gelegenheit Joachim Ziche und hat ihmeinige Monate später unmittelbar und ohne Ein-schaltung irgendwelcher Geberinstitutionen ein Ver-tragsangebot gemacht - ein Vorgehen, wie es heute,zumindest in der Zusammenarbeit mit afrikanischenLändern, kaum noch vorstellbar wäre. Und die Ziches- das war natürlich eine Entscheidung, die noch mehrals es sowieso die Regel war, von der ganzen Familiegetragen werden musste - nahmen das Angebot anund zogen zu fünft, ohne all zu langes Nachdenkenund Grübeln, nach Sambia. Erst im Nachhinein wurdeeine Förderung und Unterstützung dieser Tätigkeitdurch den DAAD in die Wege geleitet. In der Retro-spektive bezeichnen beide, Gertrude und JoachimZiche, diese ersten zweieinhalb Jahre in Afrika als dasbedeutendste Ereignis in ihrem Leben. Die Heraus-forderung, mit einer neuen Situation und Kulturumzugehen, Zeit für die Familie, eine Portion Unbe-kümmertheit und Abenteuerlust, umgeben von an-genehmen Menschen und viel Gestaltungsspielraumin der beruflichen Tätigkeit sind Stichworte, die dieseentscheidende Phase charakterisieren.1973 wurde in Weihenstephan am Lehrstuhl fürAgrarpolitik und landwirtschaftliches Marktwesen,immer noch unter der Leitung von Prof. Herlemann,eine neue Professur für Agrarsoziologie eingerichtetund die Berufung auf diese Professur erreichteJoachim Ziche in Lusaka, die er mit Beginn des Jahres1974 antrat und, fast zwangsläufig, sogleich durchdas Fach »Entwicklungssoziologie« ergänzte. Gleich

im Januar 1974 traf auch ich zum ersten Mal mitJoachim Ziche zusammen, um bei ihm meineDiplomarbeit »unterzubringen« - der Beginn einerbis heute währenden Beziehung. Die ersten 10 Jahrenach der Berufung waren geprägt durch Ausbau,Entwicklung und Vervielfältigung des Lehrangebots,insbesondere für den Studiengang Ökotrophologie,sowie die Betreuung einer Vielzahl von Forschungs-vorhaben und Doktoranden. In dieser Zeit verfassteer zusammen mit Prof. Planck das Grundlagenwerk»Land- und Agrarsoziologie« und mit Prof. Dr. FranzKromka habilitierte sich erstmals einer seiner Mit-arbeiter. Neben der deutlichen Konzentration seinerArbeit auf den deutschen und europäischen Kontextzog es Joachim Ziche aber immer wieder auch in dieEntwicklungsländer. So war er insgesamt 8 Monatezu Forschungsaufenthalten in Paraguay (1975 und1978) sowie 8 Monate zu Forschungs- und Lehr-tätigkeiten im Sudan. 1984 stand der zweite Lang-zeiteinsatz in Afrika an, und wieder ging es nachSambia an die dortige Universität (»Lusaka 2« - wie eres gerne nennt), nachdem Joachim Ziche 1983zunächst mich dorthin vermittelt hatte. Die Kontakteaus den frühen Siebzigern wirkten immer noch nachund sein guter Ruf zählte nach wie vor. Wir habendort gemeinsam bis 1986 gewirkt und ich hatteGelegenheit, viel von meinem Doktorvater zu lernen.Noch einmal hatten wir Gelegenheit, zusammen zuarbeiten, als Joachim Ziche 1988 für die GTZ in einemlandwirtschaftlichen Beratungsprojekt in Botswanaals Gutachter tätig war. Seinen vorläufig letztenEinsatz auf dem afrikanischen Kontinent hatte er1990 in Äthiopien.Waren die siebziger und achtziger Jahre durch Akti-vitäten in afrikanischen Entwicklungsländern geprägt,so wurden die neunziger Jahre zur »Dekade Latein-amerikas« in Joachim Ziches Leben. Ausgelöst durchdie wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Prof.Alvaro Rojas Marín, der 1982 bei Ziche promovierteund 1989-90 als Stipendiat der Alexander HumboldtStiftung noch ein Forschungsjahr am Lehrstuhl absol-vierte, kristallisierte sich der lateinamerikanischeKontinent als neues Schwerpunktgebiet für Forschungund Lehre (letzteres vor allem in Chile) heraus.Forschungsschwerpunkt war zunächst ein von derForstwirtschaft der LMU initiiertes und von der DFGgefördertes interdisziplinäres Vorhaben zur Unter-suchung der traditionellen Landwirtschaft als nach-haltige Methode der Landnutzung in den HochandenBoliviens. Aus diesem Forschungsprojekt hat es eineReihe von Veröffentlichungen, u.a. auch einige Büchergegeben, die sehr bewusst nur auf spanisch und nurin Bolivien veröffentlicht wurden, um einen Beitraggerade auch zur selbstbestimmten Nutzung derForschungsergebnisse seitens der Betroffenen zuleisten. Das Vorgehen folgte strikt einem Ansatz von»mit den Menschen und für die Menschen«, die in3 Jahren Feldforschung erzielten Ergebnisse wurdenüber lokale Mitarbeiter, meist Diplomanden zualler-erst in die Dörfer zurückgemeldet, denen damit eineArt Erstverwertungsrecht zugebilligt wurde. WeitereDFG-geförderte Projekte konnten zur Familien-Landwirtschaft in Chile und zur Wirkung von Um-weltzahlungen des Staates in Costa Rica und demdamit einhergehenden Gemeindeaufbau in indiani-schen Reservaten durchgeführt werden. Diese Phaseintensiver Zusammenarbeit in verschiedenen Vor-haben in Lateinamerika spiegelt sich auch in derAutorenschaft dieser Aufsatzsammlung deutlichwider. Daneben war Joachim Ziche in Anerkennung

seiner Kenntnis der internationalen Zusammenarbeitetwa 10 Jahre lang Mitglied des DAAD - Fachgut-achterausschusses.In seiner Arbeit hat Joachim Ziche frühzeitig, bereitsfür seine Habilitationsschrift, die Vorteile der EDVgenutzt und ist in dieser Hinsicht im Weihen-stephaner Kontext sicherlich als einer der Pioniere zubezeichnen. Noch zu Zeiten der guten alten Loch-karte hat er sich intensiv mit dieser neuen Techno-logie und auch dem Schreiben von Programmenbeschäftigt. Es ist für ihn aber nie ein Gegensatzgewesen, die moderne Technik für die Forschung zunutzen und trotzdem gegenüber quantitativenErgebnis-Darstellungen eine kritische Distanz zuwahren. Die qualitative Sozialforschung ist ihmimmer besonders wertvoll gewesen und keineswegs»minderwertig« gegenüber den »hard facts« derÖkonomen. Auch dies spiegelt sich in den Beiträgendieser Schrift wider. Das durchgängige und domi-nante Interessensgebiet in der ziemlich genauwährenden 40-jährigen wissenschaftlichen Tätigkeitvon Joachim Ziche war und ist die Familien-Landwirt-schaft – weltweit, aber insbesondere in den Entwick-lungsländern. Die »Nähe zum Forschungsobjekt« hatJoachim Ziche immer wieder als besonders auf-bauend und schön empfunden: »ich hatte immerwieder Gelegenheit, die Seele des Menschen kennenzu lernen«.Alle, die Joachim Ziche näher kennen, wissen seineBescheidenheit und seine Gewissenhaftigkeit zuschätzen. Ein immer aufgeräumter Schreibtischverkündet still: ich habe für heute alles erledigt. Indieser Hinsicht werde ich ewig neidisch bleibenmüssen. Gleichzeitig hat er immer Zeit, wenn jemandseinen Rat sucht - eine Eigenschaft, die vor allemauch seine Studenten zu schätzen wussten. Dennauch das ist charakteristisch für ihn: er ist für jedengleichermaßen zu Diensten, da gibt es keine wieauch immer begründbaren Unterschiede. Gestütztund getragen hat Joachim Ziche neben seiner Familievor allem seine Verankerung im christlichen Glauben,für dessen Erhalt und Verbreitung er sich auch aktivdurch die Ausübung zahlreicher Laienämter starkgemacht hat. Dass der »Wertewandel in derGesellschaft« – so eine seiner Veröffentlichungen –mit seinen negativen Facetten eines Werteverfallsmittlerweile auch die Führungsetagen derUniversität erreicht hat, wird Joachim Ziche sicherlichden Abschied aus der universitären Tätigkeit er-leichtern.Mit dieser Schrift bedanken sich eine Reihe vonDoktoranden und Weggefährten bei Joachim Zichefür die fruchtbringende und allzeit angenehme underfreuliche Zusammenarbeit, vor allem aber für seinenunermüdlichen Einsatz für ein selbstbestimmtesLeben bäuerlicher Familien. Gleichzeitig danken dieHerausgeber allen Autoren für ihre Beiträge und diegute Kooperation und entschuldigen sich für ihresicherlich nicht immer gerade professionelle Heran-gehensweise. Joachim Ziche und seiner FrauGertrude wünschen wir auf ihren neuen Wegen, diesie zunächst einmal auf eine längere Reise in ihrezweite Heimat Chile und dann sicherlich noch aufviele weitere Entdeckungsreisen führen werden, allesGute und viele schöne Erfahrungen.

Wolfgang Kunze - im Namen der Herausgeber

Page 25: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Rückstandsanalytische Untersuchungen füreine aktualisierte Bewertung des Einsatzeshormonal wirksamer Leistungsförderer inder Tiermast

Lebensmittelchemikerin Iris Gudrun Lange, Physiologie

Vor dem Hintergrund des Handelsstreites vor derWTO um das EU-Einfuhrverbot von hormon-behandeltem Rindfleisch wurden im Hinblick aufeine aktualisierte Bewertung des Einsatzes hormonalwirksamer Masthilfsmittel in diesem Zusammen-hang bislang weitestgehend unberücksichtigteRisiken infolge missbräuchlicher Anwendung vonHormonimplantaten untersucht.In den USA und Kanada sind sechs hormonal wirk-same Leistungsförderer in der Rindermast zuge-lassen: die natürlichen Sexualsteroide Östradiol,Testosteron und Progesteron sowie die körper-fremden Substanzen Zeranol, Trenbolon und Melen-gestrolacetat. Mit Ausnahme des letztgenanntenwerden die Wirkstoffe in Form von Implantations-präparaten in die Ohrmuschel verabreicht, die nachder Schlachtung verworfen werden muss. Gelangeninfolge missbräuchlicher Anwendung Implanta-tionsstellen in die Fleischverarbeitung können ganzeChargen kontaminiert werden. Auch nach Mehr-fachdosierung können über periphere Gewebe Rück-stände in die Nahrungskette gelangen, welche die inden Anwenderstaaten zulässigen Grenzwerte über-schreiten.Bei der Bewertung des Verbraucherrisikos gilt derpränatalen und präpubertären Entwicklung, Stadien,in denen der Organismus am sensitivsten auf exo-gene Hormongaben reagiert, besonderes Augen-merk. In einer ergänzenden Untersuchung an Kanin-chen konnte der Plazentatransfer von Trenbolon,Zeranol und Melengestrolacetat anhand quanti-tativer Untersuchungen fötaler Gewebe gezeigtwerden, d. h. diese Verbindungen passieren diePlazentaschranke und können so möglicherweise inutero die Organogenese beeinträchtigen.Abschließend ist zu sagen, das mögliche Aus-wirkungen von Rückständen hormonaler Leistungs-förderer in der Nahrung stets im Zusammenhang mitder Gesamtbelastung durch hormonal wirksameSubstanzen (sog. endocrine disruptors1) in derUmwelt gesehen werden müssen.1 Substanzen, die das Hormonsystem beeinflussenkönnen, sei es, indem sie die Wirkungen endogenerHormone imitieren oder antagonisieren, ihrSynthese- oder Metabolisierungsmuster oder denGehalt an Hormonrezeptoren verändern

25Dissertationen

Regionales Marketing – Ein Marketing-Management-Ansatz für kleinräumigeKooperationsprojekte zur Erzielungregionaler WettbewerbsvorteileDr. Helmut Hausladen, Marktlehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Die regionale Vermarktung ist zwar keine neuartigeErscheinung, denn direkte Handelsbeziehungenzwischen Landwirtschaft und dem ortsansässigenMetzger oder der lokalen Gastronomie hat es schonimmer gegeben. Dennoch werden diese Be-ziehungen der Landwirtschaft mit anderen Wirt-schaftspartnern in jüngster Zeit neu entdeckt undin breiterem Maße forciert. Zielsetzung dieserArbeit ist es, einen regionalen Marketing-Manage-ment-Ansatz zu entwickeln, der den beteiligtenAkteuren Wettbewerbsvorteile aufzeigt und eineverbesserte Existenzgrundlage eröffnet.Eine theoretische Bezugnahme zum bearbeitetenThema bildet die Grundlage der Arbeit. Der Begriffdes regionalen Marketings wird für die vorliegendeAusführung definiert und gegenüber der Wort-bedeutung des Regionalmarketings abgegrenzt.Eine Auseinandersetzung mit diesem Begriff zeigt,dass die Erscheinungsformen dieses Marketing-ansatzes sehr vielfältig sind. Daneben wird dieTheorie des Marketing-Managements erläutert. ImMittelpunkt des theoretischen Teils stehen dieAusführungen zur Porter’schen Theorie nationalerWettbewerbsvorteile. Sie werden unter denAspekten der Globalisierung und Regionalisierungauf die Region transferiert. Eine Betrachtung desGlobalisierungsprozesses lässt Grenzen erkennen,die in Form von Regionalisierungsvorteilen darge-stellt sind.Die Darstellung empirischer Ergebnisse regionalerMarketing-Konzeptionen erfolgt ausgehend von denMarketingzielen regionaler Projekte über regionaleMarketingstrategie-Kombinationen bis hin zum regio-nalen Instrumenteneinsatzes des Marketings.Bei der Zielformulierung der regionalen Projekte istauffällig, dass es sich in den meisten Fällen umqualitative, bewusstseinsbildende Werte handelt.Ökonomische, ökologische und soziale Ziel-formulierungen stehen bei den Projekten mitunterschiedlichem Stellenwert im Vordergrund.Die Strategie-Kombination im regionalen Marketingist bestimmt durch den Absatz regionaler Produkteauf vorhandenen Märkten, da insbesondere dieLebensmittelmärkte in Deutschland stark gesättigtsind und eine Markterschließung meist nur übereine Marktdurchdringung möglich ist. Die Absatz-mengen sind meist gering und die Produkte werdenausschließlich im Hochpreissegment abgesetzt, waseine Marktstimulierung durch eine Präferenz-strategie vermuten lässt. Erschlossen werden lokaleMärkte mit einem kleinen Kundensegment, diediesen Zusatznutzen der Regionalität entsprechendhonorieren.Der Marketingmix im regionalen Kontext wird anHand der vier Marketinginstrumente dargestellt. Eswerden Handlungsempfehlungen abgeleitet.Die regional angebotenen Produkte zeichnen sichdurch eine hohe Rohstoffbeschaffenheit aus. DieProduktverarbeitung findet überwiegend in denbeiden Bereichen Fleisch zu Wurstwaren und

Getreide zu Brot statt. Dem gestiegenen Bedürfnisder Verbraucher nach Convenience-Produkten wirdim regionalen Marketing bisweilen noch nichtentgegnet. In diesem Bereich wird zukünftig nochausreichendes Potenzial vermutet. Charakteristischbei der Vermarktung regionaler Produkte ist derZusatznutzenanbau. Neben dem Aspekt der Regio-nalität werden weitere projektspezifische Leistun-gen herausgestellt und als Maßnahme der Profilie-rung beziehungsweise Differenzierung im Marke-ting eingesetzt.Die Produkte werden im oberen Preissegment anden Endverbraucher abgesetzt. Ein Teil der Konsu-menten ist bereit, für regionale Produkte einenhöheren Preis zu bezahlen. Das hohe Preisniveauschränkt das Verbrauchersegment stark ein. Es istdeshalb über geeignete Maßnahmen einer Preis-senkung nachzudenken.Die Distributionspolitik im regionalen Marketing istso vielfältig und schließt keinen Absatzweg aus.Direkte und indirekte Absatzwege werden er-schlossen. Zukünftig wird bei den indirektenAbsatzwegen über den Lebensmittelhandel überweitere Formen des Produktangebots nachzu-denken sein. Dies kann über die Formen derRegionaltheken oder auch der Minimarkthallenerfolgen. Der Vorteil liegt in einem hohenKundenpotenzial, das an einem Verkaufsort ange-sprochen werden kann. Die Polarisierung desKonsumentenverhaltens berücksichtigend, wäre einregionaler Verkaufsstand bei den Lebensmittel-discountern (z.B. auf dem Parkplatz) anzuregen.Die Kommunikationspolitik ist auf das regionaleKundesegment ausgerichtet. Entsprechende Aktions-programme machen wiederholt auf die regionaleInitiative aufmerksam. Auf Grund der geringenfinanziellen Ausstattung regionaler Projekte ist einkostengünstiger Einsatz der Werbemedien vorzu-nehmen. Dies bedeutet aber keinesfalls eine geringereWirkung der Kommunikationsmaßnahmen. Insbeson-dere die lokale Presse hat großes Interesse an derBerichterstattung über regionale Projekte.Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungenwerden modellhaft in einem regionalen Marketing-Management-Prozess umgesetzt. Dazu wird einebeispielhafte Situationsanalyse durchgeführt unddie Planung einer regionalen Marketing-Konzeptionaufgezeigt. Ferner werden die Einsatzmöglichkeitendes Controllings im regionalen Marketing auf-gezeigt. Eine Schlussbetrachtung zeigt strategischeÜberlegungen zum regionalen Marketing fürProjektakteure und öffentliche Hand auf und gibtAnregungen für weitere Forschungsansätze.

D i s s e r t a t i o n e n

Page 26: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Dissertationen

»Statische« und »dynamische« CA-Lagerung von Gemüse

Ulrike Praeger, Gemüsebau

Durch Verringerung der O2-Konzentration und An-heben der CO2-Konzentration in der Atmosphäre wirdder Stoffwechsel gelagerter Gemüse herabgesetztund die Haltbarkeit verlängert. Untersucht wurde derEinfluss stabiler und während der Lagerung an-steigender oder fallender O2-Konzentrationen in derAtmosphäre auf die Qualitätserhaltung von Brokkoli,Rosenkohl, Gurken und Zwiebeln. Dazu wurde einevollautomatische CA-Versuchsanlage aufgebaut, fürderen Lagerbehälter beliebige O2-Sollwertfunktionenfür die gesamte Lagerperiode eingegeben werdenkonnten. Die Parameter zur Beurteilung der Quali-tätsbeeinflussung der Pflanzenorgane waren Ge-wichtsverlust, Farbe, Atmung und Ethenabgabesowie visuell erkennbare Veränderungen. Eine polaro-graphische O2-Messmethode ermöglichte unterVerwendung von Feinnadelsonden die Erstellung vonO2-Profilen im Gewebe der Pflanzenorgane in derjeweiligen Lageratmosphäre. In kurzzeitigen Gas-diffusionsstudien (24 h) wurde außerdem gleich-zeitig der O2-Gehalt in verschiedenen Pflanzen-organen und deren Atmungsintensität in veränderterAtmosphäre gemessen. Unabhängig von »stati-schen« und »dynamischen« CA-Bedingungen ergabsich teilweise erheblich verbesserte Qualitäts-erhaltung der gelagerten Gemüse durch Ver-ringerung der O2-Konzentration in der Atmosphärebis auf 1 % O2, was sich z.B. bei Brokkoli und Rosen-kohl in verzögertem Chlorophyllabbau, bei Zwiebelnin stark gehemmtem Austrieb der Bulben im Frühjahräußerte. Absenkung der O2-Konzentration unter 1 %führte bei Brokkoli und Zwiebeln zu verstärktemGewichtsverlust, bei Rosenkohl zu inneren Ver-bräunungen.Die Gemüsearten zeigten unterschiedliche Tem-peraturabhängigkeit bezüglich der O2-Versorgung imGewebe. Dagegen hatte die Lagerdauer bei mehr-wöchigen CA-Versuchen nur wenig Einfluss auf denO2-Gehalt im Inneren der Pflanzenorgane. Diskutiertwurde das unterschiedliche Gasdiffusionsverhaltender Pflanzenorgane und dessen Einfluss auf möglicheO2-Grenzkonzentrationen bei CA-Lagerung.

26

Ökonomie extensiver Weidesysteme unterbesonderer Berücksichtigung vonAnforderungen des Naturschutzes

Norbert Röder, Wirtschaftslehre des Landbaus

Nachdem sich die Grünlandwirtschaft schon seitJahrzehnten aus den Grenzertragsstandorten zurück-zieht, werden mittlerweile zunehmend mittlereStandorte aufgegeben. Diese Tendenz dürfte sich imZuge der jüngsten Krisen in der landwirtschaftlichenFleischproduktion, wie MKS und BSE, und Änderungenin der EU-Agrarpolitik, wie das Auslaufen der Möglich-keit Milchquoten zu verpachten, noch verstärken.Diese Entwicklung wird wegen der damit verbunde-nen Einschränkung des Erholungswertes einerLandschaft und des Verlust des Lebensraums vonseltenen Arten meist negativ beurteilt. Nachdem vonden Naturschutzverbänden und -behörden und demwissenschaftlichen Naturschutz die Beweidung vonFlächen, auf denen diese Nutzung nicht bis auf denheutigen Tag überdauert hat, pauschal abgelehntwurde, änderte sich diese Einstellung in den letztenJahren. Als typische Beispiele der durch den Natur-schutz initiierten Renaissance von Weidesystemen zurGestaltung großräumiger Landschaftsausschnitte sinddie Beweidung von Feuchtflächen und Wäldern zunennen, z.B. im Solling oder der Eider-Niederung .Die ältesten dieser »neuen« Beweidungssystemeexistieren mittlerweile seit über 10 Jahren, so dassAussagen über längerfristige Entwicklungen abge-leitet werden können.Ein Hauptproblem bei der Beurteilung, ob solche aufNaturschutzinteressen zugeschnittene Beweidungs-systeme bei einer gegebenen Gebietskulisse eine sinn-volle Alternative zu anderen Verfahren der Grün-landnutzung sind, liegt darin, dass Informationen zuökonomischen Schlüsselfaktoren in der Literatur nuräußerst spärlich und anekdotisch vorhanden sind. Diewenigen vorhandenen ökonomischen Daten weichensoweit von den Durchschnittsangaben für die amehesten mit diesen Systemen vergleichbarenlandwirtschaftlichen Produktionsverfahren ab, so dassdie Übertragbarkeit dieser Daten äußerst fraglich ist.

Ziel der UntersuchungZiel der geplanten Untersuchungen ist es einEntscheidungsmodell zu entwickeln, dass es erlaubt

verschiedene Alternativen der extensiven Nutzungvon feuchten bis nassen »Grünlandstandorten« imweitesten Sinne hinsichtlich ihrer ökonomischen undnaturschützerischen Konsequenzen zu vergleichen.In einem ersten Teil werden gezielt Betreiber ver-schiedener vom Naturschutz initiierter bzw. intensivbegleiteter Weidesysteme in Mitteleuropa befragt.Im Zentrum des Interesses steht insbesondere dieErmittlung des Faktoreneinsatzes, insbesondereKapital-, Flächen und Arbeitszeitaufwand pro Pro-duktionseinheit – pro Tier bzw. pro ha –, und derErträge bei den einzelnen Verfahren. Die zu unter-suchenden Betriebe sind über Mitteleuropa verteilt,um den Einfluss entscheidender Parameter besserherausarbeiten zu können, und diese Ergebnisse aufden entsprechenden Gradienten einordnen zukönnen. Diese sind :■ naturräumlichen Parametern (Klima)■ flächenabhängigen Parameter

• biotisch (Produktivität, Requisitenangebot derWeidefläche, Vegetationszusammensetzung,Standort)

• betriebstechnisch (Zersplitterung der Betriebs-flächen, Betriebsgröße, Zuschnitt & Größe derTeilflächen)

■ eingesetztem Verfahren (Saisonbeweidung, Ganz-jahresweide, Einstallung, stalllos...)

■ eingesetzter Tierart(en) und ZielproduktIn einem zweiten Teil wird erhoben, welche Ziele vomNaturschutz mit der Etablierung des Weidesystemenangestrebt wurden und wie deren Zielerfüllung zubeurteilen ist.Die mittels der Betriebsbefragung gewonnenökonomischen Daten sollen durch gezielte Er-hebungen auf einzelnen Betrieben zu Teilfrage-stellungen ergänzt und abgesichert werden. Dies giltinsbesondere für den Arbeitszeitbedarf für verschie-dene Tätigkeiten - Herdenkontrolle, Einfangen derTiere, Versorgung mit Futter,… - in Abhängigkeit vomBewirtschaftungsregime.Die so gewonnenen Daten werden mit Angaben ausder Literatur, auch zur maschinellen Nutzung desPflanzenmaterials verglichen, so dass es möglichwird anhand eines Prognose- und Entschei-dungsmodells, die möglichen Konsequenzen derverschiedenen Nutzungsalternativen einer konkretenFläche gegenüberzustellen.

Page 27: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

27Biowissenschaftliche Grundlagen, Biogene Rohstoffe und Technologie der Landnutzung

Charakterisierung kohlenstoffhaltigerBodenmaterialien aus einer neolithischenSiedlung in Südbayern

Eva-Maria Schmid, Bodenkunde

In den vergangenen 10 Jahren wurden im Nordostenvon München Funde und Befunde einer Siedlungergraben, welche während des gesamten Neo-lithikums, jedoch bevorzugt während der Münchs-höfener Kultur von etwa 4600 bis 4200 vor Christusbesiedelt war. Die Befunde waren mit diversenSchichten verfüllt, die sich aufgrund ihrer dunkel- bisschwarzbraunen Färbung von der umliegendenLößmatrix abgrenzen ließen. Ziel der Dissertationwar es, die chemische Zusammensetzung derVerfüllungsmatrices als Informationsquelle zunutzen, um Hinweise bezüglich der Funktionen derGruben während des Neolithikums zu erhalten.Der methodische Ansatz der Arbeit umfasst dieBestimmung ausgewählter Bodenkennwerte, insbe-sondere aber die Analyse der organischen Fraktiondes Verfüllungsmaterials. Der methodische Ansatzdazu umfasst chemolytische Techniken, wie CuOOxidation und Thermochemolyse, Festkörper-NMR-spektroskopische Untersuchungen, sowie die Be-stimmung von Kohlenstoff aus verkohlten organi-schen Resten.Die Gehalte an organischem Kohlenstoff sind imVergleich zum umliegenden Löß erhöht. C/N Ver-hältnisse < 15 in den neolithischen Proben deuten aufstickstoffreiches, organisches Material hin. Es konntegezeigt werden, dass der Gehalt an organischemKohlenstoff mit der dunklen Farbe der Verfüllungs-materialien korreliert. Erhöhte magnetische Sus-zeptibilitäten in den Verfüllungsschichten weisen aufdas Vorkommen ferrimagnetischer Mineralien hin.Die neolithische Matrix enthält geringe Protein- undPolysaccharidmengen und keine Lignin-Abbaupro-dukte. Die Hauptsignalintensität der 13C NMRSpektren liegt im Bereich von aromatischem Kohlen-stoff, wobei die Aromatizität der neolithischenProben wiederum mit der Dunkelheit korreliert.Mittels spezieller Pulssequenzen (dipolar dephasingNMR-Spektroskopie) konnte nachgewiesen werden,dass der aromatische Kohlenstoff in hochkonden-sierten Strukturen vorliegt. Dieser hohe Konden-sationsgrad des aromatischen Kohlenstoffs ist dafürverantwortlich, dass ein beträchtlicher Anteil desorganischen Kohlenstoffs vor hoch-energetischer UV-Photooxidation geschützt ist. Dieser Kohlenstoff-anteil könnte aus verkohlten organischen Restenoder aus Holzkohle stammen.In diesen ersten geochemischen Untersuchungenneolithischer Grubenverfüllungen konnten bereitswertvolle Ergebnisse gewonnen werden. Die Ergeb-nisse lassen vermuten, dass es sich nicht um natür-lichen Boden in situ, sondern um Material handelt,das während des Neolithikums in die Gruben gefülltwurde. Als Quellen können verschiedene Materialienin Frage kommen. In vielen dunkelhumosen Bödenmit sog. Schwarzerdegenese werden derzeitfeinverteilte Holzkohlebestandteile nachgewiesen,die mit großer Wahrscheinlichkeit aus Vegetations-bränden stammen und für die dunkle Farbe undAromatizität der organischen Substanz verantwort-lich sind. Es ist aber auch möglich, dass es sich beiden Grubenverfüllungen um die Rückstände vonneolithischen Feuerstellen handelt, die in die Grubeneingefüllt wurden.

Department fürBiowissenschaftlicheGrundlagen

Ökologische Chemie und Umweltanalytik

Personelles:Prof. Kettrup erhält den Dr. h.c. der Technischen Uni-vesität Iasi/Rumänien. Prof. Kettrup wurde zum Senatorh.c. der Technischen und WirtschaftswissenschaftlichenUniversität Budapest/Ungarn ernannt.Herr Dr. rer. nat. Dr. habil. Ralf Zimmermann hat den Rufauf eine C3-Professur für Analytische Chemie an derUniversität Augsburg angenommen.

Habilitationen:Herr Dr. Ralf Zimmermann hat sich am 4. Mai 2001 fürdas Fach Ökologische Chemie und Umweltanalytikhabilitiert.Thema der Habilitationsschrift: »Entwicklung undAnwendung analytischer Methoden für die on line-Analytik komplexer Gasgemische und Aerosole austhermischen Prozessen sowie Beiträge zum Verständnisvon Bildungsprozessen organischer Luftschadstoffe«Thema des Habil-Vortrags: »Moderne analytischeKonzepte für die Überwachung und Steuerunglebensmitteltechnologischer Prozesse am Beispiel derKaffeeröstung«

Promotionen:Katrin Grumme: Produkt-Ökobilanzen in der Automobil-industrie - Berücksichtigung der Wirkungsabschätzungin der langfristigen Produktplanung · Prüfung: 6.11.2000 Wilhelm Martina: Methodenentwicklung zur Bestim-mung N-heterozyklischer und N-substituierter poly-zyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe in Brand-gasen polymerer Materialien« · Prüfung: 13.11.2000Gabriele Severin-Edmaier: Effekte hormonell wirksamerSubstanzen auf das Zooplankton aquatischer Modell-ökosysteme · Prüfung: 13.11.2000 Ou Ziqing: Behaviour and fate of PAHs in the presence ofsurfactants in plant-soil systems · Prüfung: 21.02.2001Maclovio Herrera Salinas: Der Einfluß stickstoffhaltigerKunststoffe auf die Schadstoffentwicklung bei derMüllverbrennung · Prüfung: 22.3.2001

Wu Shao-hui: Synthese und Anwendung neuartigerAktivkohlefasern als Sorbentien für organische Luft-schadstoffe · Prüfung: 28.3.2001Isabelle Trapp: Entwicklung von Screeningverfahren zurschnellen Analytik von Kühlschmierstoffen sowieMethodenentwicklung zur Quantifizierung ausge-wählter Einzelstoffe ) Prüfung: 02.05.2001Annette Günzel: NMR-Spektroskopische Verfahren füreine verbesserte quantitative Beschreibung der Sauer-stoff-Funktionalität in Huminstoffen und refraktärenorganischen Säuren · Prüfung: 9.5.2001

Landtechnik Weihenstephan

Ernennungen oder BeförderungenProf. Dr. Dr. h.c. (AE) Hans Schön ist zum Präsidenten derBayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (i.G.)ernannt worden.Prof. Dr. Hermann Auernhammer wurde zum 01.10.2001mit der kommissarischen Leitung des Lehrstuhls fürLandtechnik betraut.

NeuanstellungDipl.-Ing.agr. Matthias Rothmund als wissenschaftlicherMitarbeiter, Arbeitsgebiet: Test und Bewertung vonGewannebewirtschaftungssystemenDipl.-Ing. Mathias Effenberger als wissenschaftlicherMitarbeiter, Arbeitsgebiet: Interdisziplinäre Forschungs-projektgruppe Anaerobtechnologie Dipl.-Ing. Manfred Speckmaier als wissenschaftlicherMitarbeiter, Arbeitsgebiet: Interdisziplinäre Forschungs-projektgruppe AnaerobtechnologieIngeniero Agronomo Felipe Kaiser als wissenschaftlicherMitarbeiter, Arbeitsgebiet: Interdisziplinäre Forschungs-projektgruppe Anaerobtechnologie

PromotionenDipl.-Ing. Tiemo Schwenke promovierte zum Dr.-Ing. mitdem Thema »Experimentelle Untersuchungen vonKoppelortungssystemen für GPS auf der Basis vonMikrosensoren im landwirtschaftlichen Einsatz«.

Department für BiogeneRohstoffe und Techno-logie der Landnutzung

Page 28: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Lebensmittel und Ernährung

Dipl.-Ing.agr. Hermann Maul promovierte zum Dr.agr.mit dem Thema »Untersuchungen an einemSteuerprogramm für Hackgeräte im Maisanbau auf derBasis eines optoelektronischen Systems«.

Tagungen und VorträgeAuernhammer, H.: in Gießen über »Precision Farming inder Virtuellen Flurbereinigung«. Gemeinsames SeminarLandtechnik und Betriebswirtschaft Auernhammer H.: inWeihenstephan, Pressegespräch - Mit Fieldtracer zur»Gläsernen Produktion«.Auernhammer, H.: an der ETH Zürich, Symposium über»Spatial heterogenity of soil properties and crop yield -precision farming for an environmentally soundagriculture«.Demmel, M.: in Halle über »Anwendungen von PrecisionFarming Systemen und ihre Anforderungen an dieHardware«.Demmel, M., Auernhammer, H.: in Weihenstephan über»Mehr Transparenz bei der Nahrungsmittelproduktionmit Informationstechnik in der Landwirtschaft«.Demmel, M., Rothmund, M., Spangler, A., Auernhammer,H.: in Montpellier über »Algorithms for a data analysisand first results of automatic data acquisition with GPSand LBS on tractor implement combinations«.Noack, P.O., T. Muhr, M. Demmel: in Montpellier über»Long term studies on determination and eleminationof errors occuring during the process of georeferenceddata collection on combine harvesters«.Rothmund, M., Demmel, M, Auernhammer, H.: in Rostocküber »Methoden und Ergebnisse der Datenauswertungbei der Automatischen Prozessdatenerfassung mit LBS,GPS und IMI(r) auf Traktor-Geräte-Kombinationen«.Schwenke, T., Auernhammer, H.: in Montpellier,Postervortrag über »Radar sensors for GPS Backup andangle misalignement measurement in Agriculture«.Spangler, A., Auernhammer, H,. Demmel, M.: inMontpellier, Postervortrag über »Stimulating use ofopen communication standards in agriculture (DIN 9684and ISO 11783) with capable Open Source ProgramLibrary as possible reference implementation.Spangler, A., Auernhammer, H., Demmel, M.: inMontpellier über »Program Library »LBSlib« forAgricultural BUS-System (LBS, DIN 9684) - First opensource projekt in Agriculture«.Steinmayr, T., Auernhammer, H,. Demmel, M.: inMontpellier über »Discussion of a standardizedalgorithm to improve the quality of local yield data«.

Fachtagung Bodenbeprobung, Bodenaufbereitung,Filtratherstellung vor Ort für die Nmin-Untersuchungam 27.9.2001 in Weihenstephan mit 170 TeilnehmernVeranstalter: Bayerische Landesanstalt für Landtechnik(Landtechnik Weihenstephan), Bayerische Landesanstaltfür Bodenkultur und Pflanzenbau (LBP) undLandeskuratorium für pflanzliche Erzeugung (LKP).Fachvorträge: Alfons Fischer und Dipl.-Ing. agr. (FH)Hermann Wundlechner (beide LKP): Bedeutung derBodenbeprobung im Zeitalter des Precision-Farming;Prof. Dr. Karl Wild (TH Dresden), Dr.-Ing. HorstNeuhauser, Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Rödel, TA HelmutEberlein (Landtechnik Weihenstephan): Neue technischeVerfahren zum Bodenprobenziehen und Aufbereiten vorOrt; Dr. Manfred Munzert, Dr. Anton Wurzinger, LD UlrichHege, Agr. Techn. Konrad Offenberger (LBP): Ergebnisseund Erfahrungen mit der Herstellung und Messung vonBodenfiltraten vor Ort.Praktische Vorführung: Bodenprobeentnahmegeräte,Bodenprobenziehen mit GPS, Aufbereiten der Proben fürdas Labor, Bodenfiltratgewinnung vor Ort (Wiege- und

Dosierstation, Aufbereitungsanlage, Filtratherstellung),Schnellanalyse, Düngeempfehlung.

Stand auf Agritechnica 2001 vom 11.11.2001 bis 17.11.2001in HannoverSchwerpunktthemen: Pflanzenölgewinnung, -verarbei-tung und -nutzung; Prozesstechnik in der Landwirt-schaft; Verfahrenstechnik Niedriggerüstanlagen fürHopfen.

Ausländische Gäste in Weihenstephan (April-Oktober 2001)Michael Salsbury, Assistant Manager Global Marketing,Fuji Keizai Co., Ltd, Osaka, JapanBesuch am 29. Juni 2001 im Rahmen einer in ganzEuropa durchgeführten Untersuchung zu Entwicklungs-tendenzen, Einsatzschwerpunkten und Marktchancenvon Elektronik und Informationstechnologie in derLandwirtschaft, besonders im Rahmen von PrecisionFarming.Roger Goddard, Product Engineering Benchmark, NewHolland, Basildon, EnglandBesuch am 19. und 20.07.2001. Informationsaustauschüber aktuelle Schwer-punkte der Traktorentwicklungund sich abzeichnende Konzepte für Traktoren undselbstfahrende Arbeitsmaschinen.

GastwissenschaftlerAls Gastwissenschaftler ist Herr Dragan Cveticanin,Master of Science Mechanical Engineering, ausYugoslawien bei uns beschäftigt.

Bromatologie

Tagungen und VorträgeHerr Professor Dr. Gottfried Pfeiffer referierte an derAkademie für Lehrerfortbildung und Personalführung inDillingen am 8.5.2001 vor Lehrern an beruflichenSchulen, die in Fachklassen für Metzger und Metzgerei-fachverkäuferinnen unterrichten, zum Thema »Hygiene-anforderungen an registrierte und an nicht registrierteund nicht zugelassene Fleischbetriebe«.Im Rahmen der gemeinsamen Gastvortragsreihe »Aktu-elle Themen der Ökotrophologie« referierte Frau Dipl.Ökotroph. Elke Hascher, Qualitätsmanagementbeauf-tragte des Unternehmens Stadtbäckerei SchultheißGmbH & Co. KG, Ostfildern, am 25.6.2001 über »Lebens-mittelsicherheit bei Backwaren - Risiken, Prophylaxe,Krisenmanagement«.Frau Dipl. Ökotroph. Marcella Gutmann, langjährigeMitarbeiterin des Fachgebietes Bromatologie - Hygieneund Technologie der Nahrung, unterwies als kompetenteExpertin für »Inhaltsstoffe und Verarbeitung von Nah-rungsmitteln« Bürgergutachter, die sich am 16. und23.10.2001 in Dingolfing zu Planungszelle konstituierten,für ihre Aufgabe im Rahmen des Projektes »Bürger-gutachten zum Verbraucherschutz in Bayern«. Der

Bayerische Staatsminister für Gesundheit, Ernährung undVerbraucherschutz »möchte Verbraucherschutzpolitik inBayern nicht abgehoben über die Köpfe der Verbraucherhinweg gestalten, sondern ihre Erfahrungen und Vor-stellungen intensiv mit einbeziehen«. Den Standpunkt derBevölkerung in Form eines Bürgergutachtens zu erkundenund ministerielle Planungen auf diese Weise besserabzusichern, ist in Bayern ein absolutes Novum. Das vomMinisterium in Auftrag gegebene Projekt wurde imSeptember 2001 begonnen und soll im Mai 2002 zumAbschluß gebracht werden. In dieser Zeit werden insge-samt 450 Bürgergutachter in regionale Planungszellen ausjeweils 25 Mitgliedern aufgeteilt und von Experten auf ihreAufgabe vorbereitet. Die Organisation der Planungszellenobliegt der seit 1975 bestehenden Forschungsstelle »Bür-gerbeteiligung und Planungsverfahren« der BergischenUniversität Gesamthochschule Wuppertal. Die nachZufallsprinzip erfolgende Auswahl der Bürgergutachtersichert eine für die bayerische Bevölkerung repräsentativeZusammensetzung der Planungszellen.

Haushalts- und Betriebshygiene

Kommende Vorträge im Rahmen der »AktuellenThemen der Ökotrophologie« (Weihenstephan HS 15,14:15 Uhr)Montag, den 26.11.2001: Dr. Angelika Wendt, McDonald´sDeutschland Inc., München: »Qualitätsanforderungenbei McDonald´s«Montag, den 28.01.2002: Prof. Dr.-Ing. Uwe Grupa,Lebensmittelverfahrenstechnik, Fachhochschule Fulda,»Prozeßplanung bei der Lebensmittelherstellung unterhygienischen Aspekten«

Neuanstellung Am 2. November hat Dipl. oec. troph. Rita Miller dieNachfolge von Dr. Monika Betz als wissenschaftlicheMitarbeiterin am Fachgebiet Haushalts- und Betriebs-hygiene angetreten.

EhrungenProf. Dr. Gerhard Cerny erhielt im Rahmen derHochschultagung von der Studienfakultät für Ernährungund Ökotrophologie eine Anerkennung für seine be-sonders gute Lehre.

28

Department fürLebensmittel undErnährung

Page 29: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

29Ökologie, Pflanzenwissenschaften

Bodenkunde

Aktuelle ThemenVier Themen werden derzeitig schwerpunktmäßig amLehrstuhl für Bodenkunde bearbeitet:1. Chemische Zusammensetzung und Umsetzung (Um-

und Abbauprodukte) der natürlichen organischenSubstanz in der Streu und im Boden von Wald-,Grünland- und Ackerstandorten insbesondere untermitteleuropäischen Klima- und Nutzungsbedingun-gen. Ansprechpartner für Fortgang der Arbeiten undRückfragen: Frau Prof.Dr.I.Kögel-Knabner und FrauPriv.-Doz. Dr. Heike Knicker

2. Abbau- und Umwandlungsprodukte von meistsynthetischer organischer Substanz (Müll und Müll-komposte von Restmülldeponien unterschiedlichenAlters und unterschiedlicher Befüllungsverfahren).Ansprechpartner für Fortgang der Arbeiten undRückfragen: Herr Priv.-Doz. Dr. Rupert Bäumler

3. Abbau- und Transportverhalten von synthetischenorganischen Substanzen (Kohlenwasserstoffe, imwesentlichen flüssig) im Boden und im Untergrund.Ansprechpartner für Fortgang der Arbeiten und Rück-fragen: Herr Priv.-Doz. Dr. Kai Uwe Totsche

4. Bodengenese und Altersstellung verschiedener(Hoch–) Gebirgsböden des Himalaya in Bhutan aufz.T. tiefgründig verwitterten und/oder umgelagertenSubstraten unterschiedlicher Herkunft. Ansprech-partner für Fortgang der Arbeiten und Rückfragen:Herr Priv.-Doz. Dr. Rupert Bäumler

Berufung in wissenschaftliche GremienFrau Prof.Dr.I.Kögel-Knabner wurde im Sommer 2001 inden Senat der TU München gewählt

Berufung von AkademikernHerr Priv.-Doz. Dr. Helge Stanjek wurde mit Wirkungzum 01.01.2002 auf eine C3-Stelle (Tonmineralogie,Petrographie) am Inst. f. Mineralogie und Lagerstätten-lehre der RWTH Aachen berufen. Die Stelle nimmt HerrDr.Stanjek an.

HabilitationenHerr Dr. Helge Stanjek hat sich mit der Arbeit»Formation processes of ferrimagnetic minerals in soils«für das Fachgebiet Bodenkunde habilitiert.

PromotionenFrau Magister Eva-Maria Schmid hat mit der Arbeit»Characterization of C-containing soil materials from aNeolithic settlement in Southern Bavaria« promoviert.

Tagungen und VorträgeFast alle wissenschaftlichen Mitarbeiter des Lehrstuhlshaben mit Vorträgen oder Postern an der gemeinsamenJahrestagung der Deutschen Bodenkundlichen Gesell-schaft und der Österreichischen BodenkundlichenGesellschaft in Wien vom 01.-09.09.2001 teilgenommen.Diese Tagung stand unter dem Leitmotto »Bodenschutzin einem vereinten Europa«. Im Rahmen dieser Tagungwurde ein zweitägiger Workshop über »Co-operation forsoil protection and sustainable land use in Central andEastern Europe (CEE)-countries« abgehalten.Außerdem haben einzelne Mitarbeiter auf weiterennationalen und internationalen Tagungen ihre For-schungsergebnisse präsentiert.

FachbücherBäumler ,R. (2001): Vergleichende bodenkundliche Unter-suchungen in Hochasien und Kamtschatka - Böden alsZeugen der quartären Landschafts- und Klimageschichte.-Reihe Relief, Boden, Paläoklima, Band 16; hrsg. v.d.Komm. f.Geomorphologie d. Bay. Akad. Wissenschaften München;Gebr. Bornträger, Berlin, 217 S., DM 128,00.

Ausländische Gäste in WeihenstephanFrau Dr. Svetlana FILIMONOVA (Nowosibirsk, Rußland)untersucht die Sorptionseigenschaften mineralischerOberflächen bezüglich der Sorption von Huminsäurenund ähnlichen organischen Verbindungen.Frau Dr. Naima SABIL aus Marokko (z.Zt. in München)untersucht die Auswirkung der AlOH-Substitution in Fe-Oxiden auf deren magnetisches Verhalten.Herr Ph.D.cand. Jeferson DIEKOW (Porto Alegre) unter-sucht während 6 Monaten die Bindungsverhältnissezwischen Tonmineralen und organischen Bestandteilenbrasilianischer Böden.Herr Dr. Mauricio FONTES (Vicosa, Brasilien) untersuchtebrasilianische Fe-Oxide röntgenographisch.Herr Ph.D.cand. Cristiano GONÇALVES (Porto Alegre)untersuchte die Wechselwirkung zwischen organischerSubstanz und Fe-Oxiden brasilianischer Böden.

SonstigesIm Rahmen der Umstrukturierung des Hochschul-bereiches Weihenstephan zum WissenschaftszentrumWeihenstephan der Techn. Univ. München wurde derLehrstuhl für Bodenkunde und Standortlehre der Fakul-tät für Forstwissenschaften (früher Ludwig-Maximilian-Univ.) in den Lehrstuhl für Bodenkunde (s.o.) integriert,ersterer quasi aufgelöst. Infolgedessen wurden HerrPriv.-Doz. Dr. Jörg Prietzel und Herr Dr. Peter Schad vomLehrstuhl übernommen, während der LehrbereichWaldernährung und Wasserhaushalt personell sehrstark reduziert und praktisch nur noch von Herrn Prof.Dr.Axel Göttlein vertreten wird.

Botanik

Tag der Offenen TürAm 23.06.2001 fand in Weihenstephan ein Tag derOffenen Tür statt. Der Lehrstuhl für Botanik übernahmdie Rolle des Koordinators.

Tagungen und VorträgeAm 04.04.2001 fand an der University of California inSan Diego eine Tagung der American Society ofChemistry statt. Herr Hock hielt dort einen Vortrag überrekombinante Antikörper.Bei der Sitzung des SFB 607 »Wachstum oderParasitenabwehr« beteiligte sich Frau Dr. Astrid Lux-Endrich am 25.4.01 mit dem Poster«ArbuscularMycorrhizal Fungi (AMF): Effects of elevated CO2, O3 anddefoliation on the symbiosis«Dipl.-Ing. agr. M. Kania hielt am 30.04.2001 am King’sCollege in London einen Vortrag über das Thema»Production of monoclonal antibodies against domoicacid and anatoxin-A«.Am 04.05. 01 hielt Frau Dr. Lux-Endrich vor dem MAGL-Lenkungsausschuss in München einen Vortrag überArbuskuläre Mykorrhiza (AM): »Einfluss von variablenUmweltbedingungen auf Kolonisierung und Pflanzen-wachstum«.Am 23.05.2001 fand in Bad Wildungen die Jahrestagungder Wasserchemischen Gesellschaft statt. Herr Dr. M.Seifert hielt dort einen Vortrag überGenexpressionsmuster für die Umweltanalytik.Außerdem wurde ihm dort ein Promotionspreisüberreicht.Herr Prof. Hock nahm am 14.06.2001 an der EuropeanConference at UNESCO in Paris teil und hielt dort einenVortrag über »Bioanalysis«.Am 25.06.2001 veranstaltete die Akademie Freseniuseinen Kongress über Pflanzenschutzmittelrückstände inLebensmitteln in Frankfurt. Herr Prof. Hock referiertedort über »Neue Methoden der immunchemischenAnalytik im Bereich Pflanzenschutzmittel«.Herr Dr. M. Seifert nahm vom 02.07. bis 04.07.2001 ander High-Level Scientific Conference for YoungerChemists der Society of Chemical in London teil. Ererhielt dort einen Preis für das beste Poster. Sein Vortragbefasste sich mit neuen Strategien in derUmweltanalytik.Am 08.07.2001 fand in Scheyern (FAM) der Tag derOffenen Tür statt. Herr Leb.Chem. Holger Geue beteiligtesich mit einem Poster.Herr Leb.Chem. Holger Geue hielt am 17. Juli im Rahmendes Forschungsverbundes Agrarökosysteme München(FAM) in Weihenstephan einen Vortrag über Mykorrhiza.Anlässlich des 44. Symposiums der IAVS (InternationalAssociation of Vegetation Science) in Freising am27.07.01 beteiligte sich Herr Leb.Chem. Holger Geue undFrau Dr. Huber-Sannwald vom Lehrstuhl Grünlandlehremit einem Poster.Frau Dr. Astrid Lux-Endrich nahm vom 22.07. bis

Departmentfür Ökologie

Departmentfür Pflanzen-wissenschaften

Page 30: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

24.07.2001 am COMET-ASSAY Workshop in Ulm teil.Vom 08.09. bis 12.09.2001 fand in Blarney (Irland) dieBiosensor EURO-Conference statt. Herr Prof. Hockbeteiligte sich daran mit einem Vortrag über»Rekombinante Proteine für die Bioanalytik«Am 21.09.01 fand in Weihenstephan die Abschluss-besprechung des EU-Projekts Algaetox statt. Herr Kaniareferierte dort über »Production of monoclonal antibodiesagainst domoic acid«.

Ausländische GästeHerr Prof. Dr. Hideo Ohkawa von der Universität in Kobehielt sich vom 05.09. - 06.09.2001 am Lehrstuhl fürBotanik auf und informierte sich über die Produktionmonoklonaler Antikörper und deren Massenproduktionin unterschiedlichen Fermentern.

SonstigesHerr Dr. Helmut Bauer vom Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt in Bonn besuchte am 27.06.2001 denLehrstuhl für Botanik zu einem Informationsgesprächüber das derzeit laufende Projekt »Spores in ArtificialMeteorites«.

Gemüsebau

PromotionenFrau Dipl.Ing.agr. Claudia Willging mit dem Thema»Wirkung fluktuierender Temperatur auf Gemüse in derNacherntephase« zum Dr. agr. am 5. Okt. 2001.

Tagungen und VorträgeVortrag von Frau Claudia Willging am 15. Mai 2001 beimDKV-Bezirksverein Stuttgart, Inst. für Thermodynamik undWärmetechnik mit dem Thema: »Anforderungen undBesonderheiten der Obst- und Gemüsekühlung«Teilnahme von Frau Dr. Heuberger am Intern. PlantNutrition Congress in Hannover vom 27. Juli - 1. Aug. 2001mit Vorstellung des Posters »Effect of Fertigation Timingand Aeration on Nitrogen Dynamics in Chinese CabbageCultivation«Deutscher Tropentag an der Universität Bonn vom 9. - 11.Oktober 2001, Vortrag von Herrn Lothar Trüggelmann»Nitrate concentration in tomato and cauliflower petiolesap as affected by waste compost and inorg. fertilizer inurban horticulture under tropical lowland conditions«

StudienreisenReise von Herrn Prof. Schnitzler vom 25. Juli bis 1. Aug. 2001nach Peking im Rahmen des Projektes »Deutsch-chinesische Zusammenarbeit« (Bundesministerium fürVerbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Bonn)zum Beijing Vegetable Research Center (BVRC) undNational Engineering Research Center for Vegetables(NERCV).Vortrag von Prof. Schnitzler am BVRC: »Quality ofVegetables in Europe - Producers, Market and ConsumerExpectations«Während seines Besuches hielt Prof. Schnitzler auf Ein-ladung von Prof. Zhao Lin auch am Great Wall Hospitaleinen Vortrag mit dem Thema: »Metabolic Syndrome -Prevention and Therapie through vegetal innovative Food«Teilnahme von Prof. Schnitzler am ISHS-Symposium»Growing Media & Hydroponics vom 8. - 14. Sept. 2001 inAlnarp an der Swedish University of Agricultural Sciences.Vortrag von Herrn Prof. Schnitzler zum Thema: » A Low-Tech Hydroponic System for Bell Pepper (Capsicumannuum L.) Production«

Obstbau

NeuanstellungSeit 01. 08. 2001 arbeitet Frau Dr. Beate Golba alswissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Obstbauim Rahmen eines Projektes der Bundesanstalt fürLandwirtschaft und Ernährung zum Thema »Alter-nativen zum Einsatz von kupferhaltigen Präparaten imApfelanbau«.

Ausländische GästeProf. Zhao Lin, Trace Elements Research Lab., GeneralHospital of PLA Peking, untersuchte im Labor der Fach-gebiets Obstbau vom 19. 8. bis 14. 11. 2001 die phenolischenInhaltsstoffe von Grünem Tee verschiedener chinesischerHerkünfte.Carlo Andreotti, Universität Bologna, war alsGastwissenschaftler vom 18. 7. bis 18. 8. 2001 amFachgebiet Obstbau beschäftigt mit histochemischenUntersuchungen von Feuerbrandinfektionen der Birne.An einem gemeinsamen Forschungsvorhaben mit derTechnischen Universität Wien zum Thema »Induktion derFlavonoid-Biosynthese bei Apfel« arbeitet seit 01.08.2001Herr Dipl. Ing agr. Thorsten Strissel, TU Wien, amFachgebiet für Obstbau als Gastwissenschaftler.Prof. Zhenguang Huang und Dr. Zhao Gairong, ChinesischeAkademie der Agrarwissenschaften, besuchten im Auftragdes Chinesischen Landwirtschaftsministeriums dasFachgebiet Obstbau und informierten sich über denAnbau und die Unterlagenzüchtung von Süßkirschen.

FachbücherNeuerscheinung im Oktober 2001: W. Feucht, T. Vogel, H.Schimmelpfeng, D. Treutter, V. Zinkernagel: »Kirschen-und Zwetschgenanbau«, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart,DM 49,- .

Pflanzenernährung

PromotionenWeber Andreas: »Austausch stickstoffhaltiger Spuren-gase (NH3, NOx) zwischen Weizenpflanzen und derAtmosphäre« zum Dr.agr.

Tagungen und VorträgeVorträge Prof.Dr.Urs Schmidhalter:13.06.01: »Crop nutrition and precision farming« - ETHZürich, Symposium · Horizonte in Pflanzenwissen-schaften: »Spatial heterogeneity of soil properties andcrop yield - Precision farmin for an environmentallysound agriculture?«12.09.01: »Geophysikalische Erfassung der Standort-heterogenität« - anl. des 1. Projekttages des Forschungs-und Entwicklungsvorhabens im Agrarbereich fürUmweltschutz des BMVEL »Entwicklung einer low-inputLösung für die teilflächenspezifische Bewirtschaftungim Betriebsmaßstab« in Buhlendorf

14.06.01: Bobert, Jans: »Ermittlung teilschlagbezogenerErtragspoteniale auf der Grundlage des Wasser-haushalts von Boden und Pflanze zur Ableitungoptimierter Anbau- und Düngungsmaßnahmen« -Wissenschaftliche Tagung in Bernburg unter dem Thema»Innovation bei der Erzeugung und Verarbeitungpflanzlicher Produkte sowie in der Betriebs-organisation«

Publikationen anl. 3rd Europ. Conference PrecisionAgriculture vom 16. - 20.06.01 in Montpellier/Frankreich:Neudecker, E.; Schmidhalter, U.; Sperl, C.; Selige, Th. 2001Site-specific soil mapping by electromagnetic induction.S. 271-276 ■ Selige, Th.; Schmidhalter, U. 2001 Sitespecific soil resource mapping using remote sensing. S.307-311 ■ Bobert, J.; Schmidt, F.; Gebbers, R.; Selige, Th.;Schmidhalter, U. 2001 Estimating soil moisturedistribution for crop management with capacitanceprobes, EM-38 and digital terrain analysis. S. 349-354 ■Duda, R.; Gutser, R.; Schmidhalter, U. 2001 The responseof midday leaf water potential to soil drying, anindicator of site-specific water availability duringgrowing. S. 379-382 ■ Schmidhalter, U.; Zintel, A.;Neudecker, E. 2001 Calibration of electromagneticinduction measurements to survey the spatial variabilityof soils. S. 479-484 ■ Geesing, D.; Gutser, R.; Schmid-halter, U. 2001 Importance of spatial and temporal soilwater variability for nitrogen management decisions. S.659-664 ■ Bredemeier, Ch.; Schmidhalter, U. 2001 Laser-induced chlorophyll fluorescence as a tool to determinethe nitrogen status of wheat. S. 899-904 ■ Locher, F.;Heuwinkel, H.; Gutser, R.; Schmidhalter, U. 2001 Nearinfrared reflectance spectroscopy - a tool to estimateN2-fixation. S. 941-945 ■ Schmidhalter, U.; Glas, J.; Heigl,R.; Manhart, R.; Wiesent, St.; Gutser, R.; Neudecker, E.2001 Application and testing of a crop scanninginstrument - field experiments with reduced crop width,tall maize plants and monitoring of cereal yield. S. 953-958

Vorträge u. Publikationen anl. 14th. Int. Plant NutritionColloquium, (IPNC) Hannover, 27.07.-03.08.01:Homaee, M.; Feddes, R.A. 2001 Quantification of rootwater extraction under salinity and drought. In: KluwerAcademic Publishers, Dordrecht, Developments in Plantand Soil Sciences, Vol. 92, 376-377 ■ Hu, Y.; Schmidhalter,U. 2001 Response of leaf elongation and nutrient statusin growing leaves of wheat to salinity. In: KluwerAcademic Publishers, Dordrecht, Developments in Plantand Soil Sciences, Vol. 92, 380-381 ■ Geesing, D.; Gutser,R.; Schmidhalter, U. 2001 Varibility of soil water andnitrogen as causes of yield varibility in heterogeneousfields. In: Kluwer Academic Publishers, Dordrecht,Developments in Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 388-389■ Duda, R.; Gutser, R.; Schmidhalter, U. 2001Characterising site-specific differences in wateravailability. In: Kluwer Academic Publishers, Dordrecht,Developments in Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 390-391■ Ruthenkolk, F.; Gutser, R.; Schmidhalter, U. 2001Development of a non-contacting method for thedetermination of the plant water status. In: KluwerAcademic Publishers, Dordrecht, Developments in Plantand Soil Sciences, Vol. 92, 392-393 ■ v.Tucher, S.; Goy, C.;Schmidhalter, U. 2001 Effect of lanthanum on growthand composition of mineral nutrients of Phaseolusvulgaris L. var. nanus and Zea mays L. conv. Saccarata. In:Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Developmentsin Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 524-525 ■ Heuwinkel,H.; Gutser, R.; Claassen, N.; Schmidhalter, U. 2001 N2fixation estimated by 15N natural abundance can beerroneous because of changes in 15N discriminitionduring N uptake. In: Kluwer Academic Publishers,Dordrecht, Developments in Plant and Soil Sciences, Vol.92, 654-655 ■ Wissemeier, A.H.; Linzmeier, W.; Gutser, R.;Weigelt, W.; Schmidhalter, U. 2001 The new nitrificationinhibitor DMPP (ENTEC(r)) - Comparisons with DCD inmodel studies and field applications. In: KluwerAcademic Publishers, Dordrecht, Developments in Plant

Pflanzenwissenschaften30

Page 31: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

31

and Soil Sciences, Vol. 92, 702-703 ■ Bredemeier, C.;Schmidhalter, U. 2001 Laser-induced chlorophyll fluores-cence to determine the nitrogen status of plants. In:Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Developmentsin Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 726-727 ■ Locher, F.;Heuwinkel, H.; Gutser, R.; Schmidhalter, U. 2001 Fieldscale variability of N2-fixation in legume and grassmixtures. In: Kluwer Academic Publishers, Dordrecht,Developments in Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 732-733■ Wagner, B.; Gutser, R.; Schmidhalter ,U. 2001 NIR-Spectroscopy to estimate soil nitrogen supply. In: KluwerAcademic Publishers, Dordrecht, Developments in Plantand Soil Sciences, Vol. 92, 752-753 ■ Barth, G.; v.Tucher, S.;Schmidhalter, U. 2001 Influence of soil parameters onthe efficiency of the new nitrification inhibitor DMPP(ENTEC®). In: Kluwer Academic Publishers, Dordrecht,Developments in Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 756-757■ Linzmeier, W.; Gutser, R.; Schmidhalter, U. 2001 Thenew nitrification inhibitor DMPP (ENTEC®) allowsincreased N-efficiency with simplified fertilizingstrategies. In: Kluwer Academic Publishers, Dordrecht,Developments in Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 760-761■ Heuberger, H.T.; v.Tucher, S.; Schnitzler, W.H. 2001Effect of fertigation timing and aeration on nitrogendynamics in Chinese cabbage cultivation. In: KluwerAcademic Publishers, Dordrecht, Developments in Plantand Soil Sciences, Vol. 92, 782-783 ■ Gutser, R.; v.Tucher,S. 2001 Plant availability of sulfur from organic ferti-lizers. In: Kluwer Academic Publishers, Dordrecht,Developments in Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 844-845 ■ Selige, Th.; Schmidhalter, U. 2001 Remote sensingof soil properties to support site specific farming. In:Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Developmentsin Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 878-879 ■ Weber, A.;Gutser, R.; Schmidhalter, U. 2001 Field emissions of NH3and Nox following urea application to wheat. In: KluwerAcademic Publishers, Dordrecht, Developments in Plantand Soil Sciences, Vol. 92, 884-885 ■ Jimenez, M.A.;Gutser, R.; Schmid, H.; Munch, J.C. 2001 Recycling of Nbetween soil and plants during the growing season. In:Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, Developmentsin Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 942-943 ■ Bobert, J.;

Schmidhalter, U. 2001 Influence of rain distribution onyield and management practices for a winter wheatcultivation. In: Kluwer Academic Publishers, Dordrecht,Developments in Plant and Soil Sciences, Vol. 92, 950-951

Physiologie

Berufung und Neuanstellung von AkademikernFrau Dr. med. vet. Stefanie Rief ist seit 01. Juli 2001 alswissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut tätig.

PromotionenIris Lange, Dr. rer. nat., Technische Universität München,19.07.2001: »Rückstands-analytische Untersuchungenfür eine aktualisierte Bewertung des Einsatzes hormo-nal wirksamer Leistungsförderer in der Tiermast«Pedro Pablo Rojas Garcia, Dr. med. vet., Ludwig-Maxi-milian-Universität München, 27.07.2001: »Zur Expressionvon Wachstumsfaktoren und Hormon-Rezeptoren in derSchafmilchdrüse nach induzierter Mammo- undLactogenese«Rief Stephanie, Dr. med. vet., Ludwig-Maximilian-Uni-versität München, 27.07.2001: »Etablierung einesKokultursystems von bovinen Präimplantations-embryonen mit Eileiterepithelzellen vom Rind sowiedessen Einfluss auf Entwicklung, Metabolismus undGenexpression der Embryonen« (gemeinsam mit Prof.Wolf, Institut für Tierzucht, LMU München)

Stefan Wittmann, Dr. med. vet., Universität Bern/Schweiz, 28.06.2001: »Gene expression of immuno-logically important factors in the mammary gland ofcows«

Tagungen und VorträgeDr. agr. Kerstin Barth: »Sicherung der Tiergesundheit undMilchqualität in Abhängigkeit vom Melkverfahren«Seminar-Veranstaltung, ‘Tierwissenschaften’, TechnischeUniversität München, Wissenschaftszentrum für Ernäh-rung, Landnutzung und Umwelt Weihenstephan,16.05.2001Dr. agr. Bajram Berisha: »Expression und möglicheBedeutung von Mitgliedern der VEGF und FGF Familiefür die Gelbkörperanbildung beim Rind« Vortragstagung‘Aus der Arbeit der Forschungsstätten für Tierpro-duktion’ der Deutschen Gesellschaft für Züchtungs-kunde e.V. und der Gesellschaft für Tierzuchtwissen-schaft, Technische Universität München, Weihen-stephan, 12.09.2001Dr. Dr. habil. Rupert M. Bruckmaier: »Zentrale Hemmungder Milchejektion und ihre Bedeutung in der praktischenMilchviehhaltung« 3. Babenhausener Zitzentag, Eicke-meyer Medizintechnik für Tierärzte, Babenhausen,06.05.2001 ■ »Physiologische Grundlagen für die Inter-pretation von LaktoCorderMilchflußkurven« Infor-mationstagung »LaktoCorder« der Arbeitsgruppe zurFörderung von Eutergesundheit und Milchhygiene inden Alpenländern e.V. (AFEMA) an der BayerischenLandesanstalt für Tierzucht (BLT), Grub, 18.04.2001 undSeminar und Fachbesprechung der Fachberater für MLPund Überwachungskräfte des LKV, Bayerische Landes-anstalt für Tierzucht, Grub, 06.09.2001Dr. med. vet. Andrea Didier: »BSE - Informationen zumStand der Forschung« Informationsabend der TUMünchen, Weihenstephan, 23.01.2001 ■ »BSE: Grund-lagen aus der Sicht der Wissenschaft«, EvangelischesGemeindezentrum Erding, 28.03.2001Dipl. agr. Ing. Alen Dzidic: »Milchejektion und Milch-abgabe beim Maschinenmelken von Stuten« ‘Milch-konferenz 2001’ der Deutschen Gesellschaft fürMilchwissenschaft, Berlin-Marienfelde, 20.09.2001Dr. habil. Ralf Einspanier: »Einsatz DNA-basierender Ver-fahren zur Strukturaufklärung von Milchproteinen sowiezur Qualitätskontrolle von Milch und Milchprodukten«Bundesanstalt für Milchforschung Kiel, 02.05.2001Tierärztin Tyra Inderwies: »Untersuchungen zum Ein-fluss des adrenergen Systems auf die Melkbarkeit beimRind« ‘Milchkonferenz 2001’ der Deutschen Gesellschaftfür Milchwissenschaft, Berlin-Marienfelde, 20.09.2001Dipl. agr. Ing. Juliana Macuhová: »Spezifische Aspekteder Milchejektion in automatischen Melksystemen«‘Milchkonferenz 2001’ der Deutschen Gesellschaft fürMilchwissenschaft, Berlin-Marienfelde, 20.09.2001Dr. med. vet. Stefanie Rief: »Einfluß von Medium-zusammensetzung auf Differenzierung und Genexpres-sion von bovinen Oviduktepithelzellen (BOEC)«Vortragstagung »Aus der Arbeit der Forschungsstättenfür Tierproduktion« der Deutschen Gesellschaft fürZüchtungskunde e.V. und der Gesellschaft fürTierzuchtwissenschaft, Technische Universität München,Weihenstephan, 12.09.2001Prof. Dr. med. vet. Dieter Schams: »Hormonale Störun-gen in der Laktationsphysiologie und deren Einfluss aufdie Milchleistung« University of Damaskus, Faculty ofAgriculture, Damaskus, Syrien, 22.04.2001 ■ »DerZusammenhang zwischen Fruchtbarkeit undMilchleistung bei Milchkühen«, University of Damaskus,Faculty of Agriculture, Damaskus, Syrien, 22.04.2001»Wachstumsfaktoren im Rinderovar - Bedeutung für die

Departmentfür Tierwissenschaften

Tierwissenschaften

Campusbibliothek/Datenverarbeitung im Bau

Page 32: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Gelbkörperentwicklung und -funktion beim Rind«,University of Damaskus, Faculty of Agriculture,Damaskus, Syrien, 26.04.2001 ■ »Regulatory factors forluteolysis in ruminants«, 8. Internationl Congress onBiotechnology in Animal Production (ICBAR)»Management of Reproduction in cattle and pigs -physiological background and application«, Bernburg,24.-26.09.2001Tierärztin Susanne Schmitz: »Expression entzündungs-relevanter Faktoren in der Milchdrüse des Rindes« Vor-tragstagung »Aus der Arbeit der Forschungsstätten fürTierproduktion« der Deutschen Gesellschaft für Züch-tungskunde e.V. und der Gesellschaft für Tierzucht-wissenschaft, Technische Universität München, Weihen-stephan, 12.09.2001 ■ »Expression von verschiedenenMilchproteinen in Abhängigkeit von der somatischenZellzahl«, ‘Milchkonferenz 2001’ der DeutschenGesellschaft für Milchwissenschaft, Berlin-Marienfelde,20.09.2001Diplom-Biologe Martin Schönfelder: »Possible role ofVascular Endothelial Growth Factor (VEGF) and Growthand Differentiation Factor 9 (GDF-9) during ovarianfollicle development and steroidogenesis in the cow«Vortragstagung »Aus der Arbeit der Forschungsstättenfür Tierproduktion« der Deutschen Gesellschaft fürZüchtungskunde e.V. und der Gesellschaft fürTierzuchtwissenschaft, Technische Universität München,Weihenstephan, 12.09.2001Dipl. agr. Ing. Daniel Weiss: »Zusammenhänge zwischenMelkintervallen und Milchzusammensetzung« Seminarund Fachbesprechung der Fachberater für MLP undÜberwachungskräfte des LKV, Bayerische Landesanstaltfür Tierzucht, Grub, 06.09.2001 ■ »Influence of themilking interval on milk composition« Vortragstagung»Aus der Arbeit der Forschungsstätten für Tierproduk-tion« der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskundee.V. und der Gesellschaft für Tierzuchtwissenschaft,Technische Universität München, Weihenstephan,12.09.2001 ■ »Milchzusammensetzung bei variierenderZwischenmelkzeiten im automatischen Melksystem«‘Milchkonferenz 2001’ der Deutschen Gesellschaft fürMilchwissenschaft, Berlin-Marienfelde, 20.09.2001Diplom-Biologe Harald Welter: »The NOS-, VEGF- andFGF-system in the endometrium of cycling and pregnantmares« Vortragstagung »Aus der Arbeit der For-schungsstätten für Tierproduktion« der DeutschenGesellschaft für Züchtungskunde e.V. und der Gesell-schaft für Tierzuchtwissenschaft, Technische Universität

München, Weihenstephan, 12.09.2001Tierärztin Julia Wolf: »Unterdrückung der endogenenbST-Sekretion von Milchmastkälbern durch dieFütterung und dessen Anwendung beim Nachweis derbST-Behandlung« Kolloquium über Ausgewählte Kapitelder Physiologie, Physiologische Chemie und Tier-ernährung, Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, 26.06.2001Dr. habil. Herrmann Worstorff: »Welche Melktechnik passtzu meinem Milchvieh-Laufstall?« LWK Oberösterreich,Ried, 11.01.2001 ■ »Melkverfahren für Laufställe unterBerücksichtigung von Arbeitsqualität, Durchsatz undKosten« Agrartag der Staatlichen Lehr- und Versuchsan-stalt Rheinland-Pfalz, Altenkirchen/Westerwald, 25.01.2001■ »Optimale Methoden für die Nutzung derMelkmaschinen und deren Einfluss auf Milchleistung,Eutergesundheit und Produktivität« Universität Damas-cus, Syrien, 26.04.2001 ■ »Melktechnik auf dem Weg zurVollautomatisierung - Chancen und Risiken« LKV Sachsen,Lichtenwalde, 06.06.2001 ■ »Effects of liner bucklingpressure and teat length on pulsation chamber a- and c-phases« ICAR Conference »Physiological and technicalaspect of machine milking«, Nitra, Slowakia 25.06.2001»Automatische Melksysteme als technologische Heraus-forderung: Aufgaben, Lösungen, Grenzen« ■ KolloquiumTierzucht/Tierhaltung, Christian-Albrechts-UniversitätKiel, 16.07.2001 ■ »Einflüsse von Zitzengummi undZitzen-Eintauchtiefe auf die Pulsierung beim maschi-nellen Melken« ‘Milchkonferenz 2001’ der DeutschenGesellschaft für Milchwissenschaft, Berlin-Marienfelde,20.09.2001

Tierernährung

Berufung und NeuanstellungDipl. Ing. agr. (FH) Franz G. Pampuch: befristeteNeuanstellung als technischer Angestellter

Tagungen und VorträgeFachgebiet Tierernährung und Ernährungswissenschaftin Zusammenarbeit mit der Bayerischen Arbeits-gemeinschaft Tierernährung (BAT) e.V.: Veranstaltungeiner internationalen Vortragstagung über aktuelleFragen der Fütterungsberatung am 24. und 25. Sep-tember 2001 in Weihenstephan mit insgesamt10 Beiträgen über Fütterung, Stoffwechsel und

Gesundheit von Rind und Schwein auch unterökologischen Gesichtspunkten sowie ökonomischenund politischen Konsequenzen aus den Krisen derLebensmittelproduktion für die tierische Veredlungs-wirtschaft. Teilnehmerzahl ca. 350.Vortrag von Dr. Brigitte R. Paulicks: »Aktuelle Aspekte derbedarfsgerechten Aminosäurenversorgung von Zucht-sauen«. Fachtagung über aktuelle Fragen der Fütterungs-beratung, 24.-25. Sept. 2001 in WeihenstephanPostervortrag von Dr. Brigitte R. Paulicks, Prof. Dr. Franz X.Roth und Prof. Dr. Dora A. Roth-Maier: »Efficacy of PlasmaProtein (AppeteinTM) on the Growth Performance ofWeaned Piglets«. 8th Symposium Vitamins and Additivesin Nutrition of Man and Animal, 26.-27. Sept. 2001 inJena/Thüringen Vortrag von Prof. Dr. Roth, Franz X., Prof. Dr. Roth-Maier, DoraA. und Prof. Dr. Schwarz, Frieder J. » Alternativen zum Einsatztierischer Prodkute in der Tierernährung«. 1. Hochschultagdes Wissenschaftszentrums Weihenstephan für Ernährung,Landnutzung und Umwelt am 29.06.2001.Vortrag von Prof. Dr. Roth, Franz X. und Dr. habil.Windisch, Wilhelm »Strategies of Animal NutritionDecreasing the Environmental Impact of AnimalHusbandry«. XXVI. Annual Meeting of the ChileanSociety for Animal Production. 23.-27.07.2001 inSantiago/Chile.Vortrag von Prof. Dr. Roth, Franz X. und Dr. habil.Windisch, Wilhelm »Alternativen zum Einsatz vonantibiotischen Leistungsförderern beim Schwein. Fach-tagung über aktuelle Fragen der Fütterungsberatungder Bayer. Arbeitsgemeinschaft für Tierernährung e.V.am 24. und 25.09.2001 in Weihenstephan.Vortrag von Prof. Dr. Dora A. Roth-Maier: »New Findingson the Availability of Native B-Vitamins from DifferentFoods«. Bioavailability 2001, 29. Mai-1. Juni 2001 inInterlaken/Schweiz Vortrag von Prof. Dr. Dora A. Roth-Maier: »Availability ofthe B-Vitamins Thiamin and Vitamin B6 from SelectedFood Sources«. 8th Symposium Vitamins and Additivesin Nutrition of Man and Animal, 26.-27. Sept. 2001 inJena/Thüringen Vortrag von Prof. Dr. Dora A. Roth-Maier, Dipl. Ing. Agr.Nicole Maaß und Dr. Brigitte R. Paulicks: »First Results onthe Use of Echinacea-Cobs (Echinacea purpurea) inAnimal Feeding«. 8th Symposium Vitamins andAdditives in Nutrition of Man and Animal, 26.-27. Sept.2001 in Jena/Thüringen Vortrag von Prof. Dr. Schwarz, Frieder J. »Perspektiventiergerechter Milchviehzucht und -haltung«. »Zukunfts-orientierte Milchviehfütterung«Jahrestagung der DGFZam 19.09.2001 in Freising.Vortrag von Prof. Dr. Schwarz, Frieder J., Einführung undLeitung des Workshops »Futtermittelsicherheit - Pro-duktionsarbeit - Verbraucherschutz«. 113. VDLUFA-Kongreß, 19.09.2001 in BerlinVortrag von Prof. Dr. Schwarz, Frieder J. »Energie- undNährstoffversorgung der Milchkühe - Zusammenfassungder überarbeiteten Empfehlungen der GfE, 2001«.Fachtagung über aktuelle Fragen der Fütterungsberatungder Bayer. Arbeitsgemeinschaft für Tierernährung e.V. am24. und 25.09.2001 in Weihenstephan.Vortrag von Prof. Dr. Schwarz, Frieder J. »Fütterungs-management von Hochleistungskühen«. 6. Dr. Eckel-Fachseminar, 31.10.2001 in Bad Neuenahr.Vortrag von Dr. habil. Windisch, Wilhelm »Interactions ofchemical species and biological regulations on themetabolism of essential trace elements«. 2ndInternational Conference on Trace Element Speciation inBiomedical, Nutritional and Environmetal Sciences. 07. -10. Mai 2001 in GSF Neuherberg/München.

Tierwissenschaften32

Page 33: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

33Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Gemeinsames Seminar der Tierwissenschaften:• 23.05.01: Prof. Dr. Klaus Eder, Martin-Luther-Universität

Halle-Wittenberg: »Physiologische Wirkungen von er-hitzten Nahrungsfetten«

• 04.07.01: Christoph Kistner, Rheinmünster: »Ausgewähl-te Aspekte der Straußenhaltung in Deutschland«

• 11.07.01: Prof. Dr. Peter Lebzien, FAL Braunschweig:»Mikrobielle Proteinsynthese und Futterproteinabbauim Pansen sowie ihre Bedeutung für die Protein-versorgung der Milchkuh unter Berücksichtigungheimischer Eiweißfuttermittel«

FachbücherDr. habil. Reichlmayr-Lais, Anna und Dr. habil. Windisch,Wilhelm »Spurenelemente. Nutritive, metabolische undpharmakologische Aspekte der Versorgung mitSpurenelementen«. Wissenschaftliche Verlagsgesell-schaft mbH Stuttgart. ISBN 3-8047-1891-4. ca. 50 DM

Ausländische Gäste in WeihenstephanDr. Lawrence Nwanna, Department of Fisheries and Wildlife,Federal University of Technology, Akure, Nigeria, Stipendiatder Alexander von Humboldt Stiftung (Georg Forster-Forschungsstipendium). Einjähriger Forschungsaufenthaltzu Studien im Bereich der Aquakultur mit dem Arbeitstitel:Einsatz von exogenen Enzymen zur Verbesserung derNährstoffversorgung in der Aquakultur, dargestellt anArbeiten mit Cypriniden. September 2001 - August 2002.Dr. Ahmed Saad Sami, Stipendiat des ICSC-World Laboratory,Lausanne. Einjähriger Forschungsaufenthalt im BereichTierernährung und am Institut für Fleischerzeugung derBundesanstalt für Fleischforschung, Kulmbach mit demArbeitstitel: Methodische Aspekte zur Überprüfung derFleischqualität von Rindern. August 2001 - Juli 2002.

BaumaßnahmenAuf der Versuchsstation Hirschau wurde im Milchviehstallfür knapp die Hälfte der Kühe der gesamten Milchviehherdeein automatisches Melksystem der Fa. De Laval installiert.Verbunden damit ist ein umfangreiches Forschungsprojekt,das von den Lehrstühlen der Landtechnik, der Physiologieund der Tierernährung getragen wird. Neben Fragen desTierverhaltens und der Belastung (Streß) der Kühe werdenvor allem Untersuchungen zur Eutergesundheit, Physiologiedes Milchentzugs im AMS-System, der Energie- undNährstoffversorgung sowie des Fütterungscontrollingsvorgenommen.

Unternehmensforschung undInformationsmanagement

Berufung in wissenschaftliche GremienProf. Dr. Peter Wagner wurde anlässlich der 22. GIL -Jahrestagung zum 2. Vorsitzenden der Gesellschaft fürInformatik in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschafte. V. gewählt.

DoktorandenDipl. oec.troph. Frau Eva Hohoff promoviert zum Thema:»Marktorientierte Konzeption von Markenfleisch-programmen«.Dipl. oec.troph. Frau Eva Dirlinger promoviert zum Thema:»Entwicklung und Evaluierung einer neuen Methode zureffizienten innerbetrieblichen Kommunikation inGroßkonzernen«.Dipl. Ing.agr. Frau Bente Jacobsen promoviert zum Thema:»Die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Gartenbauesim europäischen Vergleich«.

Tagungen und VorträgeVorträge von Prof. Dr. Peter Wagner23.06.01 Vortrag beim Jahrestreffen der »AK Junge DLG«in Potsdam, zum Thema: »Die Zukunftsperspektivenjunger Menschen in der Landwirtschaft«.05.07.01 Vortrag bei der KTBL-Fachtagung in Ulm-Seligweiler zum Thema: »Gewannebewirtschaftung -Kosten und Nutzen«.12.09.01 Vortrag bei der Informationstagung der KORA -Teilnehmer in Freising-Weihenstephan zum Thema:»Controlling - Konzepte, Möglichkeiten, Probleme«.Vorträge von Dr. Klaus Hank16.07.01 Vortrag beim Verband Süddeutscher Zucker-rübenanbauer e.V. in Würzburg zum Thema: »Maschi-nenkosten-Ansatz, Ergebnisse einer Fragebogenaus-wertung zur Schleppernutzung«.12.09.01 Vortrag bei der Informationstagung der KORA -Teilnehmer in Freising-Weihenstephan zum Thema:»Leistungs- und Kostenrechnung mit KORA«Vorträge von Dipl. Ing. (FH) Alfons Altweck16.07.01 Vortrag beim Verband Süddeutscher Zucker-rübenanbauer e.V. in Würzburg zum Thema: »Ergebnisseder Kostenrechnung im Rübenanbau (KORA) für dasAnbaujahr 2000«.12.09.01 Vortrag bei der Informationstagung der KORA -Teilnehmer in Freising-Weihenstephan zum Thema:KORA-Ergebnisse für das Anbaujahr 2000 undEntwicklung der Kostenrechnung von 1967 - 2000.Vorträge von Dipl. Ing. agr. Hubert Linseisen19.06.01 Vortrag anlässlich der 3rd European Conferenceon Precision Agriculture in Montpellier, Frankreich zumThema: »Development of a Precision Farming Informa-tion System«.20.09.01 Vortrag anlässlich der 22. GIL-Jahrestagung inRostock zum Thema: »Entwicklung eines stationärenInformationssystems zur kleinräumigen Bestandes-führung«.

Vorträge von Dipl. Ing. agr. Christian Augsburger19.06.01 Vortrag anlässlich der 3rd European Conference onPrecision Agriculture in Montpellier, Frankreich zum Thema:»Concept of a cost-accounting system for the Interpretationof Spatially Variable Data«.20.09.01 Vortrag anlässlich der 22. GIL-Jahrestagung inRostock zum Thema: »Konzept und Realisierung einerSchnittstelle für die automatische Integration von mobilenProzesstechnikdaten in einer Leistungs-Kostenrechnung«.

Wirtschaftslehre des HaushaltsHauswirtschaftswissenschaftSozialpolitik und VersicherungVerbrauchs- und Beratungslehre

Preise/AuszeichnungenDipl.oec.troph. Norbert Herzog erhielt im Rahmen desHochschultages des Wissenschaftszentrums Weihen-stephan vom Oberbürgermeister der Stadt Freising einenPreis für die beste Diplomarbeit, die an der StudienfakultätErnährungswissenschaft und Ökotrophologie angefertigtwurde (Betreuer: Prof. Dr. Georg Karg). Das Thema derDiplomarbeit lautet »Analyse der mobilitätsbedingtenKohlendioxid-Emissionen privater Haushalte«

ErnennungenProf. Dr. Georg Karg wurde zum Vorsitzenden derArbeitsgemeinschaft Ernährungsverhalten e.V. (AGEV)gewählt

NeueinstellungenLehrstuhl für Wirtschaftslehre des Haushalts:Dipl. oec. troph. Andrea Glogger, wissenschaftlicheMitarbeiterin • Dipl.oec.troph. Stephanie Himmerich,wissenschaftliche MitarbeiterinLehrgebiet Hauswirtschaftswissenschaft:Dipl.-Hdl. Marion Vogt, wissenschaftliche Mitarbeiterin

Veranstaltungen und Vorträge in WeihenstephanVeranstaltung: Seminar »Aktuelle Themen der Öko-trophologie« im SS 2001Referent: Prof. Dr. Claus Leitzmann, Institut für Ernährungs-wissenschaft der Universität Gießen • Thema: Entstehungund Konzeption der »Ernährungsökologie« - unter be-sonderer Berücksichtigung der WelternährungReferentin: Dipl.oec.troph. Martina Grenz, Zentrum fürnaturheilkundliche Forschung der II. Medizinischen Klinik ander Technischen Universität München • Thema: Entwicklungund Umsetzung von Patientenschulungsprogrammen imambulanten Bereich auf Basis einer naturheilkundlichenOrdnungstherapieReferent: Dr. Nils Jungbluth, ESU-Services, ÖkologiebezogeneUnternehmens- und Politikberatung, Zürich/ Schweiz •Thema: Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums -Beurteilung von Produktmerkmalen auf Grundlage einermodularen Ökobilanz Unter Leitung von Dr. Kurt Gedrich, Prof. Dr. Georg Karg, Prof.Dr. Michael Besch und Dipl.oec.troph. Brigitte Schmid fandam 11./12.10.2001 die 23. Wissenschaftliche Jahresstagungder Arbeitsgemeinschaft Ernährungsverhalten e.V. (AGEV)mit dem Generalthema »Ernährung und Raum: Regionaleund ethnische Ernährungsweisen in Deutschland« statt.Vom Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Haushaltsreferierten: Dr. Thomas Zängler und Prof. Dr. Georg Karg,Thema: Interdependenz von Ernährung und Mobilität;Alexander Babitsch und Dipl.oec.troph. Sybille Römmelt,Thema: Shopping Box - ein innovatives Warendistributions-system.

Departmentfür Wirtschafts- undSozialwissenschaften

Page 34: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Auswärtige Vorträge Referentin: Dipl.oec.troph. Lydia Biberger, Veranstaltung:Arbeitsgruppe Lebenshaltungsaufwendungen für Kin-der, beim Bundesministerium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend, Bonn, Thema: Lebenshaltungs-aufwendungen für Kinder - Bedarfsgruppe Ernährung Referent: Prof. Dr. Georg Karg, Veranstaltung: Akademi-sche Veranstaltung »Zukunftsperspektiven der Öko-trophologie« anlässlich der Verabschiedung von Prof. Dr.Klaus Hesse, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,Thema: Zukunftsperspektiven der Ökotrophologie amZentrum »Life and Food Sciences« an der TechnischenUniversität MünchenReferenten: Dr. Kurt Gedrich, Prof. Dr. Georg Karg,Veranstaltung: 17th International Congress of Nutrition2001 in Wien, Thema: Do we need Supplements to Reachall the D-A-CH-Reference Values for the Intake ofNutrients?Referenten: Dipl.oec.troph. Sandra Kohler, Dr. ThomasZängler, Prof. Dr. Georg Karg, Veranstaltung: 2nd

European Congress on Intelligent Transport Systems,Presentation Session 2.05: Pedestrian Traffic Manage-ment Bilbao/Spanien, Thema: Analysing TravelBehaviour of Children on their Way to and from SchoolReferent: Prof. Dr. Heinz Steinmüller. Veranstaltung:Fortbildungsveranstaltung der Katholischen Erzieh-ergemeinschaft e.V. in Kloster Schweiklberg , Thema: DieZukunft der Arbeit und Bildung in BayernReferent: Prof. Dr. Dieter Witt, Veranstaltung: Kick-off-Workshop für den Mitgliederfocus Deutschland inMainz, Thema: Empirische Erhebungen zum Stand desManagements in VerbändenReferenten: Prof. Dr. Dieter Witt und Dipl.oec.troph.Karin Roßkopf , Veranstaltung: Delegiertenversammlungder Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie inMerseburg , Thema: Verbandsmarketing als Basis fürden langfristigen VerbandserfolgReferent: Prof. Dr. Dieter Witt, Veranstaltung: Festvortraganlässlich der Verabschiedung von Prof. Dr. Jörg Bottleran der Justus-Liebig-Universität in GießenReferent: Prof. Dr. Dieter Witt, Veranstaltung: Vorstands-sitzung des Niedersächsischen Landfrauenverbandes(NLV) in Hamburg, Thema: VerbandskulturReferenten: Prof. Dr. Dieter Witt und Dipl.-Hdl. KarinRoßkopf, Veranstaltung: Arbeitskreis DEHOGA (Deut-scher Hotel- und Gaststättenverband) Niedersachsen inHannover, Thema: VerbandsentwicklungReferent: Dr. Thomas Zängler, Veranstaltung: Gesamt-treffen des bmb+f-Leitprojektes MOBINET, SSP-ConsultMünchen, Thema: Konzept der Wirkungsanalyse undPotenzialabschätzung

AuslandsbeziehungenVon Mai bis August war Breiffni White B. Com (= Bachelorof Commerce) als Gastwissenschaftler im Rahmen desEU-Projekts AREHCAS vom University CollegeDublin/Irland bei Prof. Dr. Dieter Witt beschäftigt

Wirtschaftslehre des Landbaus

Forschungsaufenthalt am Site Specific ManagementCenter der Purdue UniversityVom 26. Juli bis 9. August 2001 führte Dr. Andreas Meyer-Aurich vom Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaueseinen von der Leonhard-Lorenz-Stiftung gefördertenForschungsaufenthalt am Site Specific ManagementCenter der Purdue University durch. Herr Meyer-Aurich hat

dort neueste Methoden der räumlichen Ökonometrie undderen Anwendung auf Streifenversuche kennen gelerntund in einem gemeinsamen Poster mit Prof. Dr. JamesLowenberg-DeBoer auf der Jahrestagung der AmericanAgricultural Economics Association in Chicago vorgestellt.

Neueinstellungen im Jahre 2001Frau Sylvia Herrmann, PD Dr. agr.; Auswertung u.Aufbereitung von Versuchsergebnissen der Versuchs-stationen Viehhausen und Dürnast zur Präsentation imInternetHerr Wolfgang Schönberger, Dipl.-Ing. agr. (Univ.);Bearbeitung des Forschungsvorhabens »Organisationeines Wertschöpfungskettenmanagements » Herr Norbert Röder, Dipl.-Ing. (Univ.); Bearbeitung einesForschungsvorhabens zur Bewertung der ökologischenund ökonomischen Auswirkungen verschiedener Metho-den der Grünlandnutzung Herr Ludwig Dinzinger, Dipl.-Ing. agr. (Univ.); Versuchs-auswertung und Organisation Stallneubau Viehhausen

Berufungen und ErnennungenProf. Dr. A. Heißenhuber wurde als Mitglied in den Fach-ausschuß Agrar- und Ernährungswissenschaften zurAkkreditierung von Masterstudiengängen bestellt.Prof. Dr. A. Heißenhuber wurde anlässlich der 41. Jahres-tagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften des Landbaues in Braunschweig zumstellvertretenden Vorsitzenden gewählt.apl. Prof. Dr. Helmut Hoffmann: Übernahme der Auf-gaben des »Sokrates-Beauftragten im Bereich Agrar-wissenschaften«.Dr. H. Pahl wurde als Mitglied des AEP ScientificCommittee (AEP, Association Européenne de recherchesur les Protéagineux, European Association for GrainLegume research), Paris, wiedergewählt.

Tagungen und VorträgeVorträge von Herrn Prof. Heißenhuber28.05.01 Vortrag beim Deutschen Bauernverband in Berlinim Rahmen einer Expertenrunde: »Novelle des Bundes-naturschutzgesetzes aus wissenschaftlicher Sicht - NeueSpannungen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz?« ■

31.05.01 Vortrag bei der Universität Budweis anl. desinternationalen wissenschaftlichen Seminars »Ökono-mische Zusammenhänge der demographischen Entwick-lung«. Thema: »Die Bedeutung der Landwirtschaft für dünn-besiedelte Regionen« ■ 11.09.01 Vorträge anl. der Jahres-tagung der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde e.V.,Thema: »Wirtschaftlichkeit und Möglichkeiten desWachstums von Milchviehbetrieben in Bayern«, Thema:»Intensive oder extensive Milcherzeugung?« ■ 25.09.01Vortrag bei der Fachtagung über aktuelle Fragen in derFütterungsberatung der Bay. Arbeitsgemeinschaft Tier-ernährung e.V. in Weihenstephan, Thema: »Betriebs-wirtschaftliche Konsequenzen für die tierische Erzeugungaus der agrarpolitischen Neuausrichtung« ■ 27./28.09. Vor-trag bei der Jahrestagung der ÖGA in Graz. Thema: »Neu-orientierung der europäischen Agrarpolitik am Beispiel derModulation und der regionalen Bewirtschaftungsverträge«■ 02.10.01 Vortrag bei dem Leopoldina-Symposium inBremen: Thema: »Ökonomische Aspekte Ressourcenschonender landwirtschaftlicher Nutzung« ■ 10.10.01 Vor-trag in der Hermes - Akademie in Bonn. Thema: »EU-Direktzahlungen - hängen davon die Zukunftschancen derUnternehmen ab?« ■ 16.10.2001 Vortrag bei der Herbst-tagung Bayer.Akademie Ländl.Raum in Sontheim; Thema:»Die Landbewirtschaftung als Ergebnis des technischenFortschritts, staatlicher Einflußnahme und des Konsum-verhaltens« ■ 19.10.2001 Vortrag anl. des Landesbiologentag

2001, Verband Deutscher Biologen Baden-Württemberg inStuttgart-Hohenheim. Thema: »Chancen und Grenzen einerAgrarwende« ■ 23.10.2001 Vortrag bei der Bayer. Akademie f.Naturschutz u. Landschaftspflege Laufen anl. der Bayer.Naturschutztage in Aschaffenburg. Thema: »Perspektivenfür die Landwirtschaft nach der agrarpolitischen Neu-ausrichtung« ■ 08.11.01Vortrag anl. der Tagung der HIS inHannover. Thema: »Neue Organisations-strukturen amBeispiel des Wissenschaftszentrums Weihenstephan fürErnährung, Landnutzung und Umwelt«Tagungen und Vorträge Osinski, E. / Dr. Meyer-Aurich, A.:25.10.01, Einladung des Bundesministerium für Ver-braucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL),Bonn: Informationstreffen zur Entwicklung von Agrar-umweltindikatoren; Präsentation des Untersuchungs-ansatzes zu Indikatoren im FAM.Vortrag von E. Osinski12.-14.10.2001, Evangelische Akademie Tutzing, Ferien-akademie für Studentinnen und junge Wissenschaftle-rinnen 2001: Science goes Ethics. Mitarbeit bei Organisationund LeitungVorträge und Präsentationen KandelhardtVortrag 1: Kantelhardt, J.; Hoffmann, H. (2001): ÖkonomischeAuswirkungen von Naturschutzauflagen auf die Landwirt-schaft. Tagungsthema: Grünlandmanagement nach Um-setzung der Agenda 2000 - Probleme und Perspektiven ausSicht von Landwirtschaft und Naturschutz. Veranstalter: vonden Arbeitskreisen »Naturschutz in der Agrarlandschaft«und »Agrarökologie« der Gesellschaft für Ökologie.Veranstaltungsort und -datum: 14.-16. Juni in Neumünster

34

Page 35: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

35Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Vortrag 2: Kantelhardt, J. (2001): Effects of increasing liberali-sation on land use in a mountain region. Tagungsthema:Interdisciplinary Mountain Research, Young ScientistsConference Veranstalter: European Academy of Bozen, Italy(sponsored by LEADER Vinschgau) Veranstaltungsort und -datum: 25.-28. September 2001 in Trafoi (NationalparkStilfser Joch)Posterpräsentation: Kantelhardt, J.; Schemm, H. (2001):Wirkung der Liberalisierung auf die Landnutzung inausgewählten Regionen - ein Modellansatz. Tagungsthema:Liberalisierung des Weltagrarhandels - Strategien undKonsequenzen (GeWiSoLa-Jahrestagung 2001) Veranstalter:GeWiSoLa (Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften des Landbaues). Veranstaltungsort und -datum: 8.-10. Oktober 2001 in Braunschweig (Forschungs-anstalt für Landwirtschaft FAL)Vorträge von Wolfgang SchönbergerFr., 26.10.01, 8.00 Uhr in der Südfleischzentrale in München,Thema: Schweineproduktion und -vermarktung inDänemark. Vortrag von: Martin Kapfer, Helmut Hoffmann,Alois Heißenhuber auf der 11. ÖGA-Jahrestagung(Österreichische Gesellschaft für Agrarökonomie) am 28.September in der Julus Franzens Universität Graz zumThema: Neuorientierung der europäischen Agrarpolitik amBeispiel der Modulation und der regionalen Bewirt-schaftungsverträgeVorträge von Eva-Maria SchmidtleinVortrag am 14.09.2001: Regionalvermarktung - ökonomischnachhaltig? im Rahmen der Jahrestagung 2001 des Deut-schen Landschaftspflegeverbandes Motto: Neues Vertrauenmit regionaler Wertschöpfung, die vom 13. und 14.September 2001 stattfand.Vorträge von Herrn Dr. M. Köbler08.07.2001, Forschungsverbund Agrarökosysteme München(FAM). Vortrag im Rahmen des Tages der offenen Tür zumThema: »Ökonomische Rahmenbedingungen für denökologischen Landbau«. 16.10.2001, Studieninformations-veranstaltung des DAAD an der landwirtschaftlichen Fakul-tät der Universität Ankara/Türkei zum Thema: »Agricultural

Sciences in Germany«. ■ 08.11.2001, Kath. Landvolk-bewegung der Erzdiözese München und Freising. Vortrag inReichenkirchen zum Thema: » Die Landwirtschaft imSpannungsfeld zwischen agrarpolitischer Neuausrichtungund der EU-Osterweiterung«. ■ 15.11. und 22.11. 2001, Kath.Landvolkshochschule Wies in Steingaden. Thema: »Perspek-tiven für junge Betriebsleiter«.Vorträge/ Poster 2001 Meyer-Aurich12.5.2001, Internationales Symposium der European Societyfor Soil Conservation: Multidisciplinary Approaches to SoilConservation Strategies, Müncheberg. Vortrag: Trade off ofsoil protection - assessing economic consequences oferosion control.2.8.2001, Site Specific Management Center, PurdueUniversity, West Lafayette (USA). Vortrag: ApproachingSustainable Agriculture with precision farming in Germany:Experiences of the Research Alliance on Agroecosystems,Munich.5.-8.8.2001, Jahrestagung der American AgriculturalEconomics Association, Chicago. Vortrag: Integratingsustainability in agriculture - trade-offs and economicconsequences demonstrated with a farm model in Bavaria.Poster: Application of spatial econometrics on strip trials inGermany to identify optimal site specific input rates.9.8.2001, Seminar an der University of Guelph (Kanada).Vortrag: Integrating Sustainability in Agriculture - Modelcalculations for the experimental farm of the ResearchAlliance Munich.11.-12.10.2001, Tagung des DAF: Umweltrelevante Spurengasein der Land- und Forstwirtschaft - Herausforderungen fürWissenschaft, Politik und Praxis, Braunschweig. Poster:Erosionsschutz durch Minimalbodenbearbeitung - auchzielführend für den Klimaschutz? Modellrechnungen für dasFAM-Versuchsgut Klostergut Scheyern.Vorträge Dr. Hubert Pahl08. Juni 2001, Aspachhof, Uffenheim (Saatzucht Streng/I.G.Pflanzenzucht - Feldtag): »Anbau und Verwertung vonLeguminosen: Wie rentabel ist der Einsatz in der hofeigenenFuttermischung?

23. November 2001, Paris (AEP Scientific CommitteeMeeting, Association Européenne de recherche sur lesProtéagineux, European Association for Grain Legumeresearch): »Agronomic and economic aspects of growinggrain legumes in main production areas of the EU -Evaluation by establishing a European Grain LegumeNetwork (EGLN)?« Auslandsaufenthalte Dr. Hubert Pahl23.-24. November 2001 in Paris, AEP (Mitarbeit im AEPScientific Committee und im AEP Executive Committee)14. Dezember 2001 in Paris, AEP (Mitarbeit im LINKMangement Committee; LINK Legume Interactive Network) Auswärtige Lehrverpflichtungen S. Herrmann12.-15.11.2001, Einladung der Universität Budweis. Vor-lesungsaufenthalt an der Universität Budweis (Tschechien).

Ausländische Gäste am Lehrstuhl ab Mai 2001Russ.Delegation bestehend aus: Herrn Prof. V. Shevchenko,Herrn Prof. S. Filonenko, Frau O. Evdokimova, Frau T. Filonenkound Frau A. Khoukhryanskaya; Agrarhochschule Woronesh,Rußland; Juni 2001Französische Studiengruppe, Landw. Hochschule ENESAD Dijon,Frankreich; Juli 2001Herr Prof.Dr.Mehmet Bülbül,Universität Ankara,Türkei; Juli 2001Dir. B. Carrouée, UNIP, Paris; Juli 2001

Gastwissenschaftler am Lehrstuhl 2001Herr Prof. Dr. Yoshiyuki Nakabayashi, Faculty of Law andLiterature, Shimane University; Shimane, Japan, April 2001 -März 2002Frau Emi Saki, Graduate School of Agriculture, KyotoUniversity; Kyoto, Japan, Oktober 2001 - September 2002Prof. Dr. H. Yokogawa, Prof. Dr. H. Yokogama, 29.06.2001

Anschrift :Vereinigung WeihenstephanerUniversitätsabsolventenAlte Akademie 1485350 Freising-Weihenstephan

Geschäftsführer:Univ.-Prof. Dr. P. WagnerProfessur fürUnternehmensforschung undInformationsmanagementTelefon (0 81 61) 71-34 07Telefax (0 81 61) 71-34 [email protected]

Mitgliederbetreuung:Dipl.-Ing. A. AltweckProfessur fürUnternehmensforschung undInformationsmanagementTelefon (0 81 61) 71-35 77Telefax (0 81 61) 71-34 [email protected]

Bankverbindung:Konto-Nummer 142 240Sparkasse Freising (BLZ 700 510 03)

Redaktion:Dr. H. PahlTelefon (0 81 61) 71-35 58Telefax (0 81 61) 71-44 [email protected]

Herausgeber:Der Vorstand der Vereinigung Weihenstephaner Universitäts-absolventen, Vorsitzender:Prof. Dr. A. Heißenhuber

Mitglieder des Vorstandes:Prof. Dr. G. Karg,Prof. Dr. J. Pfadenhauer,Prof. Dr. W. Rothenburger,MDirig. Dr. H. Schmitt,Dr. U. Reinfeld

ErscheinungsweiseDie Mitteilungen erscheinen imSelbstverlag zweimal pro Jahr,Auflage 1.300. Der Bezugspreis ist fürMitglieder der Vereinigung Weihen-stephaner Universitätsabsolventen imJahresbeitrag enthalten.

Zeichnung der Silhouette(Titelseite): H. Keller, LandtechnikWeihenstephan

Fotos:Nennung bei dem jeweiligen Bild;projekt photos, Andreas v. MendelHerstellung:Bode Druck und Werbung, FreisingLayout /Satz:Dipl. oec.troph. A. von Mendel,[email protected]

Mitteilungen der Vereinigung Weihenstephaner UniverstitätsabsolventenIm Internet http://www.weihenstephan.de/actual/VWU/index.htmlStudienfakultäten für Landwirtschaft und Gartenbau, Ernährungswissenschaft und Ökotrophologie, Landschaftsarchitektur undLandschaftsplanung sowie Biowissenschaften der Technischen Universität München

Page 36: Masterstudiengang Landnutzung pünktlich zum WS 2001 ......pünktlich zum WS 2001/2002 gestartet Mit dem Masterstudiengang Landnutzung setzt die Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten

36

Name Vorname

Titel

Straße, Hausnummer

plz, OrtBeitr

ittse

rklä

rung

/Änd

erun

gsm

itteil

ung

Meine Adresse

Mein Studiengang

Studiengang

Diplomjahrgang

Meine Kontoverbindung

Kontonummer

bei (Name der Bank)

Bankleitzahl

Ort

Hiermit erkläre ich meinen Beitrittò zur Vereinigung Weihenstephaner Universitätsabsolventen (VWU);

der Jahresbeitrag beträgt 10,– B/Jahr.ò zur Gesellschaft zur Förderung der Ökotrophologie (gfö) und

zur Vereinigung Weihenstephaner Universitätsabsolventen (VWU);der Jahresbeitrag beträgt zusammen 23,– B/Jahr(davon 15,– B/Jahr für die gfö).

Folgendes möchte ich ändern:ò Ich bin Mitglied der VWU und möchte zusätzlich der gfö beitreten.

Der Jahresbeitrag beträgt zusammen 23,– B/Jahr(davon 15,– B/Jahr für die gfö).

ò Meine Kontoverbindung oder meine Adresse hat sich geändert.Bitte aktualisieren Sie die Daten entsprechend meinen Angaben.

Ich bin damit einverstanden, daß die fälligen Beiträge von meinem obengenannten Konto abgebucht werden.

Ort, Datum

Unterschrift

✄Abschiedsvorlesung von Herrn Prof. Joachim Ziche

Aktuelle Themen der ÖkotrophologieZeit: Montags von 13:30 - 15:00 UhrOrt: Hörsaal 12, TUM Freising-Weihenstephan

10.12.2001 Haushalte, Familien und Lebensstile: Entwicklung in den nächsten 20 Jahrenund einige Konsequenzen für die ErnährungDr. Rita Baur, PROGNOS, Basel

14.01.2002 Produktentwicklung in der Lebensmittelindustrie - von der Idee zur MarktreifeDipl.oec.troph. Christina Lipp-Himmer, Abteilung Produktentwicklung,Fa. Alpenhain Camembert-Werk, Lehen

21.01.2002 Optimierung von Großküchengeräten.Sensorische und physikalischePrüfmethodenDipl.oec.troph. Iris Edelmann, Leiterin der Anwendungsforschung, Fa. ElomaGmbH, Maisach

28.01.2002 Prozeßplanung bei der Lebensmittelherstellung unter hygienischen AspektenProf. Dr.-Ing. Uwe Grupa, Fachhochschule Fulda, Lebensmittelverfahrenstechnik

Bei seiner Abschiedsvorlesung »Zer-brochen und vergessen. Schicksaleines Weihenstephaner Agrarpoliti-kers« wird Herr Prof. Dr. JoachimZiche über den ersten Agrarpolitik-professor Prof. Sachs in Weihen-stephan referieren.Im Rahmen der Tagung der Gesell-schaft für Wirtschafts- undSozialwissenschaften des Land-baues (GeWiSoLa) im Jahr 2000formulierten einige Professoren -unter ihnen auch Herr Prof. Dr.Joachim Ziche - ihr Bedürfnis, einGedenken für die Kollegen zu schaf-fen, die während der NS-Zeit ausdem aktiven Hochschuldienst aus-scheiden mussten. Herr Prof. Dr.Joachim Ziche nahm dies zum An-lass, im Staatsarchiv, dem FreisingerStadtarchiv und dem Archiv derTechnischen Universität Münchennach Aktenvermerken über denKollegen Prof. Sachs zu recher-chieren. Er wurde fündig und esgelang ihm, den Prozess der Heraus-drängung von Prof. Sachs aus demHochschuldienst zu rekonstruieren.Herr Prof. Sachs lehrte in den 20erJahren erstmals in WeihenstephanVolkswirtschaftslehre. Bei seiner

Berufung bestand der dringlicheWunsch, dieses Fach als eine ArtAgrarpolitik - eine Fächerbezeich-nung, die erst viel später eingeführtwurde - zu lehren. So hat auch dasgemeinsame Seminar der Agrar-wissenschaften seinen Ursprung inden Aktivitäten von Prof. Sachs,denn er hat zu seinen Seminarenregelmäßig Fachleute aus der Praxiseingeladen. Ab 1933 richteten sichdie Ereignisse allerdings sehrschnell gegen ihn. Trotz seiner ver-zweifelten Bemühungen, kann ersich den Denunziationen durch dieStudenten nicht zur Wehr setzen. Sowird er 1934 im Alter von nur 44Jahren pensioniert. In Weihen-stephan sollte es bis 1959 dauern,bis erstmals eine ordentliche Pro-fessur für Agrarpolitik eingerichtetwurde. Dem Ruf folgte damals Prof.Herlemann, bei dem Joachim Ziche1961 promovierte und 1969 habili-tierte. 1973 wurde die Professur fürAgrarpolitik um eine Abteilung fürAgrarsoziologie erweitert, die spä-ter in eine Professur umgewidmetwurde. Diese Professur leitete HerrProf. Dr. Joachim Ziche von 1974 bis2001.

Zu seinem Vortrag über Herrn Prof. Sachs am 19. Dezember 2001 um 17 Uhr c.t. laden wir Sie herzlich ein.Ort: Hörsaal 21 in der ehemaligen Forstfakultät (Am Hochanger 13).

Qualität und PflanzenzüchtungWissenschaftliche Tagung, organisiert durch die Geschäftsstelle der »DeutschenGesellschaft für Qualitätsforschung (Pflanzliche Nahrungsmittel) e.V.« c/o FachgebietObstbau4. - 5. März 2002 • Tagungsort: Universität Hannover, Fachbereich GartenbauThemen:■ Methoden qualitätsorientierter

Züchtung pflanzlicher Nahrungs-mittel

■ Züchtung für die ökologischeProduktion

■ Qualitätsanforderungen der Ver-arbeitungstechnologie

■ Aktuelle Züchtungserfolge beiGetreide · Kartoffeln · GemüseObst · Reben · Kräuter

■ Gesundheitliche Bewertung vonNeuzüchtungen

■ Umwelteinflüsse versus Genetik?

Die Tagung wird sich mit den aktuellen Methoden qualitätsorientierter Pflanzenzüchtungauseinandersetzen, wobei die Gesundheit des Konsumenten und die technologischenQualitätsansprüche ins Auge gefasst werden. Wie stellt sich die Züchtung auf diespeziellen Anforderungen nachhaltiger Produktionsverfahren ein? Wie beeinflussenUmwelt und Kulturtechnologie die genetisch determinierten Qualitätseigenschaften?Auch über aktuelle Züchtungserfolge bei Getreide, Kartoffel, Gemüse, Obst, Reben undKräutern soll berichtet werden.

Informationsveranstaltung »Studieren am Wissenschaftszentrum Weihenstephan«Dienstag, den 26. März 2002.