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Wien/Straßburg. Konsumenten sollten nach dem Willen des EU- Parlaments schon bald auch in verarbeiteten Fleischwaren – wie etwa Lasagne – feststellen können, woher das Fleisch kommt. Eine entsprechende Aufforderung für einen Gesetzesvorschlag richteten die Straßburger Abgeordneten am Mittwoch an die EU-Kommission. Diese ist daran allerdings nicht gebunden. Damit zieht das EU-Parlament eine Konsequenz aus dem jüngs- ten Pferdefleischskandal in Euro- pa. Nach heutiger Rechtslage gibt es in der EU nur eine Ursprungs- landkennzeichnung für frisches Rindfleisch und für Faschiertes, wenn mehr als die Hälfte davon Rindfleisch ist. Nach einem Be- richt der EU-Kommission sprachen sich mehr als 90% der Verbraucher für eine Ursprungskennzeichnung auch bei verarbeitetem Fleisch aus. Konkret soll der Ort der Ge- burt, der Mast und der Schlach- tung angegeben werden. Die ÖVP-Europaabgeordnete Elisabeth Köstinger forderte, den Verwaltungsaufwand auf ein Mi- nimum zu beschränken. „Es ist nicht notwendig, jede Salamischei- be auf der Pizza zu kennzeichnen; die Konsumenten wollen mehr Transparenz, nicht mehr Bürokra- tie“, sagte die Europaabgeordnete. Es gehe um eine „Kennzeichnung mit Maß und Ziel, mit einem aus- gewogenen Verhältnis zwischen freiwilligen und verpflichtenden Elementen“. Die SPÖ-Europaabge- ordnete Karin Kadenbach sagte, die Konsumenten hätten „ein Recht auf Transparenz und Rückverfolg- barkeit, egal ob das Fleisch verar- beitet wie etwa in einer Lasagne oder unverarbeitet ist“. Ein Mehr an Information sei auch ein erster Schritt zur Reduktion von Lebens- mittelskandalen. (APA) Ernährung EU-Parlament fordert Herkunftskennzeichnung von verarbeitetem Fleisch nach Ländern aufgeschlüsselt Ausweitung der Herkunftskennzeichnung Das EU-Parlament will auch verarbei- tetes Fleisch gekennzeichnet wissen. © APA/EPA/Oliver Hoslet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. 15. JAHRGANG NO. 1922 DONNERSTAG, 12. FEBRUAR 2015 SHORT Banken Die Hypo-Abbaugesell- schaft Heta Asset Resolution hat mit dem Verkauf von gepfändeten Luxusjachten, Autos, Motorrädern, Lkws und Maschinen seit Mai 2013 über die Webseite „Alpe Adria Asset Platform“ rund 50 Mio. Euro eingenommen; seit August 2014 werden auch Immobilien über die Plattform angeboten. Es handelt sich um Besitz- tümer von Leasing- oder Kre- ditnehmern der früheren Hypo Alpe Adria (jetzt Heta Asset Resolution) in Südosteuropa und Italien, die zahlungs- unfähig wurden. Die Hypo hatte die Vermögenswerte als Sicherheiten einkassiert. Seit dem Start der Website www. aaaplatform.com im Mai 2013 wurden 1.800 mobile Vermö- genswerte auf der Plattform veröffentlicht und 1.400 davon auch verkauft. Budget Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP; Bild) be- harrt trotzt des Widerstands der Gemeinden auf einem einheitlichen Haushaltsrecht. Gleichzeitig kündigte Schelling im Ö1-„Mittagsjournal“ aber an, dass er den Kommunen et- was entgegenkommen will. Konkret stellte Schelling in Aussicht, dass es vor allem für kleinere Gemeinden Mög- lichkeiten gebe, die Dinge zu vereinfachen. Außerdem wären Übergangsfristen möglich, si- gnalisierte der Finanzminister Gesprächsbereitschaft. Er reagierte damit auf die heftige Kritik des Gemeindebundes; Präsident Helmut Mödlham- mer hatte erst am Dienstag bekräftigt, dass dieses neue Haushaltsrecht mit einem großen bürokratischen Mehr- aufwand und Kosten verbun- den wäre. (APA) © APA/Barbara Gindl © APA/Helmut Fohringer TÜRKEI & TWITTER Hunderte Anträge auf Löschung stellte die Türkei in 2014; jetzt ist auch Premier Erdogan am Kurznachrichtendienst aktiv Seite 4 FALSCHES TIMING KOSTET UMSATZ Die Entscheidung, ob Online-Shop oder nicht, ist letztlich nur eine Frage des richtigen Zeitpunkts Seite 7 © APA/EPA/A. di Meo © dm Drogerie Markt Hoffnung Der Jahresüberschuss in Österreich ist stabil – Dividende soll bei 5 Cent je Aktie bleiben Telekom: ein erwarteter Verlust von 185 Mio. € Nicht ganz auf Kurs Ein deutliches Minus von 5% bei den Mobilfunk-Kunden und „dank“ einer 400 Mio. €-Abschreibung in Bulgarien für 2014 ein Minus im Ergebnis von 185 Mio. €; der Umsatz gab um 4% auf 4,02 Mrd. € nach. Seite 2 © Telekom Austria/Peter Rigaud TREVISION visual solutions visual solutions www.trevision.at

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medianet - die ganze Zeitung

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Wien/Straßburg. Konsumenten sollten nach dem Willen des EU-Parlaments schon bald auch in verarbeiteten Fleischwaren – wie etwa Lasagne – feststellen können, woher das Fleisch kommt. Eine entsprechende Aufforderung für einen Gesetzesvorschlag richteten die Straßburger Abgeordneten am Mittwoch an die EU-Kommission. Diese ist daran allerdings nicht gebunden.

Damit zieht das EU-Parlament eine Konsequenz aus dem jüngs-ten Pferdefleischskandal in Euro-pa. Nach heutiger Rechtslage gibt es in der EU nur eine Ursprungs-

landkennzeichnung für frisches Rindfleisch und für Faschiertes, wenn mehr als die Hälfte davon Rindfleisch ist. Nach einem Be-richt der EU-Kommission sprachen sich mehr als 90% der Verbraucher für eine Ursprungskennzeichnung auch bei verarbeitetem Fleisch aus. Konkret soll der Ort der Ge-burt, der Mast und der Schlach-tung angegeben werden.

Die ÖVP-Europaabgeordnete Elisabeth Köstinger forderte, den Verwaltungsaufwand auf ein Mi-nimum zu beschränken. „Es ist nicht notwendig, jede Salamischei-be auf der Pizza zu kennzeichnen;

die Konsumenten wollen mehr Transparenz, nicht mehr Bürokra-tie“, sagte die Europaabgeordnete. Es gehe um eine „Kennzeichnung mit Maß und Ziel, mit einem aus-gewogenen Verhältnis zwischen freiwilligen und verpflichtenden Elementen“. Die SPÖ-Europaabge-ordnete Karin Kadenbach sagte, die Konsumenten hätten „ein Recht auf Transparenz und Rückverfolg-barkeit, egal ob das Fleisch verar-beitet wie etwa in einer Lasagne oder unverarbeitet ist“. Ein Mehr an Information sei auch ein erster Schritt zur Reduktion von Lebens-mittelskandalen. (APA)

Ernährung EU-Parlament fordert Herkunftskennzeichnung von verarbeitetem Fleisch nach Ländern aufgeschlüsselt

Ausweitung der Herkunftskennzeichnung

Das EU-Parlament will auch verarbei-tetes Fleisch gekennzeichnet wissen.

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Banken Die Hypo-Abbaugesell-schaft Heta Asset Resolution hat mit dem Verkauf von gepfändeten Luxusjachten, Autos, Motorrädern, Lkws und Maschinen seit Mai 2013 über die Webseite „Alpe Adria Asset Platform“ rund 50 Mio. Euro eingenommen; seit August 2014 werden auch Immobilien über die Plattform angeboten.

Es handelt sich um Besitz-tümer von Leasing- oder Kre-ditnehmern der früheren Hypo Alpe Adria (jetzt Heta Asset Resolution) in Südosteuropa und Italien, die zahlungs-unfähig wurden. Die Hypo hatte die Vermögenswerte als Sicherheiten einkassiert. Seit dem Start der Website www.aaaplatform.com im Mai 2013 wurden 1.800 mobile Vermö-genswerte auf der Plattform veröffentlicht und 1.400 davon auch verkauft.

Budget Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP; Bild) be-harrt trotzt des Widerstands der Gemeinden auf einem einheitlichen Haushaltsrecht. Gleichzeitig kündigte Schelling im Ö1-„Mittagsjournal“ aber an, dass er den Kommunen et-was entgegenkommen will.

Konkret stellte Schelling in Aussicht, dass es vor allem für kleinere Gemeinden Mög-lichkeiten gebe, die Dinge zu vereinfachen. Außerdem wären Übergangsfristen möglich, si-gnalisierte der Finanzminister Gesprächsbereitschaft. Er reagierte damit auf die heftige Kritik des Gemeindebundes; Präsident Helmut Mödlham-mer hatte erst am Dienstag bekräftigt, dass dieses neue Haushaltsrecht mit einem großen bürokratischen Mehr-aufwand und Kosten verbun-den wäre. (APA)

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Hoffnung der Jahresüberschuss in Österreich ist stabil – dividende soll bei 5 Cent je Aktie bleiben

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Nicht ganz auf Kurs Ein deutliches Minus von 5% bei den Mobilfunk-Kunden und „dank“ einer 400 Mio. €-Abschreibung in bulgarien für 2014 ein Minus im Ergebnis von 185 Mio. €; der Umsatz gab um 4% auf 4,02 Mrd. € nach. Seite 2

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2 – medianet cover Donnerstag, 12. Februar 2015

Österr. Markt Telekom Austria Group stabilisiert im Geschäftsjahr 2014 operatives Ergebnis und schafft Turnaround

Deutliches Minus für die Telekom „dank“ Bulgarien Wien. Die Telekom Austria hat wie erwartet 2014 einen deutlichen Verlust eingefahren und musste in Österreich bei den Mobilfunk- kunden ein Minus von 5% hinneh-men.

Der „Jahresüberschuss“ drehte von plus 52,1 Mio. Euro auf minus 185,4 Mio. Euro, das operative Er-gebnis (EBIT) verschlechterte sich von plus 318,2 auf minus 3 Mio. Euro, der Umsatz gab um 4% auf 4,02 Mrd. Euro nach.

Das Minus von rund 185 Mio € ergebe sich vor allem durch das notwendige Impairment in Bulga-rien mit –185,4 Mio. Euro. „Exklu-sive dieses Sondereffekts wäre das Ergebnis bei rund 190 Mio. Euro gelegen“, so das Unternehmen in einer Aussendung.

Minus bei Mobilfunkkunden

Insgesamt habe man aber damit im Jahr 2014 das operative Ge-schäftsjahr „stabilisiert“ und den Turnaround geschafft.

Sorgenfalte dürfte man aller-dings ob des doch deutlichen Rückgangs bei den Mobilfunk-kun-den bekommen haben. Hier musste man ja nach mehreren Preiserhö-hungen und einer Reduktion der Stützungen für Handys bei Ver-tragsabschluss ein Kundenminus von 5,1% auf 5,42 Millionen Nutzer verkraften.

Dafür legten zuletzt aber die Kundenumsätze zu; sie betrugen im Schlussquartal 16,5 Euro je Mo-nat und Mobilfunkkunde, im Jahr davor waren es 15,7 Euro.

Beim Festnetz konnte die Kun-denzahl mit 2,29 Millionen kons-tant gehalten werden.

Das größte Plus gab es hier in Kroatien mit 13,9%, allerdings ging hier die Zahl der Mobilfunkkunden um 5,6% zurück.

Der Umsatz in Österreich ging 2014 um sieben Prozent zurück, das EBIT um 14,6%, der Jahres-überschuss blieb hingegen stabil. Der Mitarbeiterstand in Öster-reich sank um 1,9% auf 8.635, im Gesamtkonzern gab es aber ein Plus von 1,2% auf 16.240 Beschäf-tigte.

Kein Rückzug aus dem Osten

Den Ausblick für das heurige Jahr ließ Telekom-Chef Hannes Ametsreiter stabil. Die Dividende bleibe bei 0,05 Euro je Aktie, das Umsatzwachstum sieht er bei zwei Prozent. Das Management sei „zu-versichtlich“, heuer wieder auf den Wachstumskurs zurückzukehren.

Die Einsparungen heuer sol-len bei rund 90 Mio. Euro liegen. Die Bilanz ist der erste Jahres-abschluss unter der Kontrolle des neuen Mehrheitseigentümers America Movil des mexikanischen Multimilliardärs Carlos Slim.

Im vierten Quartal hatte sich der Konzernverlust ein wenig redu-ziert. Lag der „Jahresüberschuss“ im Schlussquartal 2013 noch bei minus 107,1 Mio. Euro, betrug er 2014 „nur“ mehr minus 48,9 Mio. Euro. Gleichzeitig verschlechterte sich das Betriebsergebnis von mi-nus 26,6 auf minus 39,8 Mio. Euro.

Der von der Telekom viel beachte-te Cashflow aus der laufenden Ge-schäftstätigkeit sank im Quartals-vergleich um 13,2% auf 227,4 Mio. Euro.

Der Aktienkurs legte im Jah-resverlauf um 8,9% zu, blieb aber deutlich unter dem Ausgabekurs aus dem Jahr 2000. Laut Telekom wurde der Kurs „in erster Linie durch eine mögliche Erholung des österreichischen Mobilfunk-markts, das Übernahmeangebot von America Movil und die Kapi-talerhöhung im November 2014 getrieben“.

Dass 400 Mio. Euro in den Breit-bandausbau fließen, garantierte gestern Ametsreiter – auch wenn es dafür noch keinen Aufsichts-ratsbeschluss gibt und unklar ist, wie viel der fast eine Milliarde schweren Förderaktion durch den Bund auf die Telekom entfallen wird. Zudem will man knapp 300 Mio. Euro in das Festnetz investie-

ren, für den Mobilfunk seien gut 100 Mio. Euro geplant.

Ausbauen will man, trotz des Verlusts in Bulgarien, auch das Osteuropa-Geschäft. Einen mög-lichen Rückzug beantwortete Ametsreiter gestern bei der Bilanz-PK mit einem deutlichen „Nein“.Vielmehr beobachte man den Markt nach interessanten Zukäufen; dafür stehe Geld im dreistelligen Millio-nen-Bereich zur Verfügung. Auch insgesamt gab sich der Telekom-Chef optimistisch: „Ich glaube, wir werden ein starkes erstes Quartal sehen“, so Ametsreiter. (red/APA)

Ohne Abschreibungen in Südeuropa läge das Ergebnis statt bei minus 185. Mio. € bei 190 Mio. € im Plus.

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Den Ausblick für das heurige Jahr ließ Telekom-Chef Hannes Ametsreiter stabil.

Wien. „Eine innovative, expansions-fähige Geschäftsidee entwickeln und gemeinsam mit der Wirt-schaftskammer Wien abheben“. So lautet ab sofort die Devise für 17 innovative Startup-Unterneh-mer im Forum (EPU KMU). Mit Ro-cket Science, der neuen Workshop-Reihe der Wirtschaftskammer Wien, bekommen zukünftige Un-ternehmer das unternehmerische

Know-how von Profis vermittelt. Dabei steht vor allem eines im Vor-dergrund: Die innovative Idee auf Schiene zu bringen, um möglichst rasch den Markteintritt zu schaf-fen, zu wachsen und weit über die Grenzen Österreichs zu expandie-ren. „Die beste Idee funktioniert nur selten ohne wirtschaftliches Know-how. Mit der neuen Startup- Akademie wollen wir den künfti-

gen Unternehmern den wirtschaft-lichen Background vermitteln.

Die Vortragenden der Startup- Akademie sind dabei die optimalen Begleiter für unsere Teilnehmer. Denn sie haben langjährige Ex-pertise zu Wirtschaft und Start- ups und können die künftigen Un-ternehmer ausgezeichnet auf den unternehmerischen Werdegang vorbereiten“, so Walter Ruck, Präsi-dent der Wirtschaftskammer Wien.

Workshops

Die Workshops wurden in Ko-operation mit dem Verein Aus-trianStartups entwickelt, welche allerdings bereits schon ausge-bucht sind. Es besteht aber schon jetzt die Möglichkeit, sich für die 2. Startup-Akademie unter wko.at/wien/startup zu bewerben. Die Wirtschaftskammer Wien konnte gemeinsam mit AustrianStartups die erfolgreichen Startup-Exper-ten Daniel Cronin, Daniel Horak und Philipp Kinsky gewinnen. Sie stehen den Gründern unter ande-rem in der Ideenphase als Spar-ringpartner zur Verfügung.

Dabei gehen sie in den sechs Workshops speziell auf die The-men Investors Insights, Marktseg-mentierung, Marktpositionierung sowie Pitching ein. Voraussetzung, um an der kostenlosen Rocket Science-Workshop Reihe teilneh-men zu können, ist, dass die Teil-nehmer ein echtes Startup planen. Verpflichtend für die Bewerbung war eine kurze Beschreibung ihrer Geschäftsidee.

Wien etabliert sich als Hotspot für Startups. Dass Wien sich im-mer mehr zur europäischen Start-up-Hauptstadt entwickelt, zeigt der Vergleich der Städte Wien und Berlin: In den letzten Jahren wurden in Wien mehr als 8.000 Gründungen gezählt, davon waren acht Prozent oder 638 Startups. Vergleicht man Wien mit der Start-up-Hochburg Berlin, sieht man deutlich, dass Wien mit 1,8 Mio. Einwohnern und 638 Startups im Vergleich zu Berlin mit einer fast doppelt so hohen Einwohnerzahl von 3,5 Mio. und 727 Startups auf Erfolgskurs ist. (red)

Weitere Infos unter: www.wko.at/wien/startup

Unternehmer WK Wien gründet „Startup-Akademie“, um innovative und „expansionsfähige“ Geschäfte zu entwickeln

„Innovative Ideen auf Schiene bringen“

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Rocket Science – die Startup-Akademie der Wirtschaftskammer Wien.

„Ich glaube, wir

werden ein starkes

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erfolgreich Wachstum

Apple knackt weiter Rekorde

New York/Cupertino. Der US-Tech-nologiekonzern Apple knackt weiter Rekorde: An der Wall Street stieg der Marktwert des Unternehmens diese Woche zum Handelsschluss (Dienstag auf 710,7 Mrd. USD (628,5 Mrd. €), nachdem der Kurs der Aktie im Tagesverlauf um 1,92% auf 122,02 USD angezogen war.

Apple lag damit deutlich vor dem Energieriesen Exxon Mo-bil, der mit 382 Mrd. USD den zweitbesten Marktwert erzielte. Bereits im vergangenen Jahr hatte Apple die Schwelle von 700 Mrd. USD überschritten – als erstes Unternehmen über-haupt.

Weltweites Wachstum

Konzernchef Tim Cook sagte auf einer Konferenz der US-Großbank Goldman Sachs, Apple komme in Schwung; das Unternehmen habe „eine Men-ge Dinge“ getan, um weltweit zu wachsen. Im abgelaufenen Kalenderjahr seien allein in Schwellenländern 50 Mrd. USD an Einnahmen erzielt worden.

Cook bezeichnete eine am Dienstag verkündete 848 Mio. USD schwere Investition in eine Solaranlage in Kalifornien als „größtes, mutigstes und ambiti-oniertestes Projekt überhaupt“. Sie soll die dortigen Datenzen-tren des Unternehmens mit Strom versorgen. Mit Sonnen-energie werden bereits die Da-tenzentren von Apple in North Carolina und Nevada betrieben. (APA/AFP)

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Apple macht künftig auch Geld mit Solaranlagen, so die Pläne.

Steuer Nachzahlungen

Schweiz bleibt schweigsamFrankfurt. Finanzminister Hans Jörg Schelling hat laut Kurier im Dezember 2014 eine soge-nannte Gruppenanfrage an Bern gerichtet, um „Abschleichern“ aufzuspüren. Die Schweiz schal-tet aber offenbar auf stur: „Es gibt noch keine offizielle Stel-lungnahme aus der Schweiz dazu“, so eine Sprecherin des Finanzministeriums. Die Idee: Österreicher, die unversteu-ertes Vermögen auf Schweizer Konten legen, sollen dieses of-fenlegen und allenfalls nach-versteuern sollten. Das taten 21.400 Personen mit 5,9 Mrd. € Guthaben. Wer lieber anonym bleiben wollte, musste eine teurere Einmalzahlung in Kauf nehmen, was dem heimischen Fiskus noch einmal 740 Mio. € einbrachte. Schätzungen zufol-ge könnte viel mehr österreichi-sches Vermögen in der Schweiz gelegen sein. Sollte Österreich keine Auskunft aus dem Jahr 2012 erteilen, kämen die Steu-erhinterzieher ungeschoren davon. (APA)

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Die Telekom Austria Group ist als führen-der Kommunikationsanbieter im CEE-Raum mit rund 23 Millionen Kunden in acht Län-dern tätig. Die Unternehmensgruppe be-schäftigt mehr als 16.000 Mitarbeitern per 10. Februar 2015.

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marketing & mediamedianet inside your business. today. donnerstag, 12. februar 2015 – 3

Erdogan zwitschert trotz Kritik an Twitter

Getwittert trotz zahlreicher aufrufe zur Löschung von twitter-inhalten und der Kritik an sozialen netzwerken twittert der Präsident der türkei, recep tayyip erdogan, nun selbst und setzt sich beispielsweise offiziell gegen tabak ein. Seite 4

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Wien. Australien wird heuer das erste Mal am Eurovision Song Con-test in Wien teilnehmen. Das Land wird direkt zum Finale eingeladen und muss sich, mit eigener Num-mer, gegen 39 Konkurrenten be-weisen.

Australien gilt als ein Eurovisi-on Song Contest-verrücktes Land. Seit 30 Jahren wird der Wettbe-werb dort übertragen. Bisher war eine Teilnahme allerdings nicht möglich.

Auf Initiative der European Broadcasting Union (EBU) und des ORF kann der öffentlich-rechtliche Sender SBS nun jedoch als einma-

lige Ausnahme einen Vertreter zum Finale nach Wien entsenden. Die-ser muss – wie bei allen anderen Nationen – bis zum 16. März be-nannt werden.

„Mit der Teilnahme Australiens ist es uns gemeinsam mit unseren Partnern bei EBU und SBS gelun-gen, ihn zum 60-jährigen Jubiläum auf eine neue, globale Ebene zu heben und eine weitere Brücke zu schlagen – eine Brücke, die, vom Herzen Europas ausgehend, den gesamten Erdball umspannt“, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Der ESC-Chef der EBU, Jon Ola Sand, sprach von einem

„kühnen und zugleich unglaublich aufregenden Schritt“.

Einen Eurovision Song Contest in Australien wird es allerdings nicht geben: Sollte Australien als Sieger am 23. Mai hervortreten, wird der Contest dennoch nicht am anderen Ende der Welt stattfinden.

Im Falle des Sieges würde der ESC 2016 dennoch in Europa aus-getragen werden, in Kooperation von SBS mit einem EBU-Rundfunk-sender in einer noch zu bestim-menden Stadt.

In diesem Fall dürfte Australien allerdings ein zweites Mal am Con-test teilnehmen. (APA)

Premiere down under darf zum 60-jährigen Jubiläum einmalig beim esC in Wien teilnehmen

Australien beim Eurovision Song Contest

Im Contest um die Trophäe mischt heuer auch special guest Australien mit.

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Stiftung Warentest stellte fest, dass Reiseportale, trotz eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), weiter tricksen Seite 4

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Trotz erstmalig steigender Kinobesucherzahlen in der EU seit 2011 verzeichnet Österreich einen Abwärtstrend und macht Minus Seite 4

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Flunker-Affäre Der US-Sender NBC hat den Nachrichtenmo-derator Brian Williams (Bild)nach dessen Flunker-Affäre für ein halbes Jahr, ohne Gehalts-zahlungen, suspendiert. Wil-liams hatte behauptet, 2003 im Irakkrieg in einem Hubschrau-ber gewesen zu sein, der mit einer Panzerfaust beschossen wurde; tatsächlich war er in einem anderen Hubschrauber, der später heil landete. (APA)

Guardian Die verurteilte Wiki-leaks-Informantin Chelsea Manning (früher: Bradley) wird Autorin für den US-Onlineauf-tritt des britischen Guardian. Sie werde Meinungsartikel über Krieg, Gender-Themen und Informationsfreiheit schreiben. Manning wurde zu 35 Jahren Haft verurteilt und ist in einem Militärgefängnis in Fort Leavenworth (Bundes-staat Kansas) inhaftiert. (APA)

Kündigung Der langjährige Moderator der US-Comedy-Sendung „The Daily Show“, Jon Stewart (52), tritt ab. Wann er die letzte Ausgabe moderieren wird, stünde noch nicht fest.Stewart moderiert die Daily Show seit 1999 und bekam dafür bisher 13 Emmys. Es ist der dritte Abgang eines TV-Schwergewichts innerhalb eines Jahres. (APA)

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Der neue medianet Sonderthemenplan 2015 ist jetzt ab-rufbar!

(www.medianet.at)

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4 – medianet Marketing & Medien Donnerstag, 12. Februar 2015

Berlin. Laut einer Stichprobe der Stiftung Warentest zeigen mehre-re Reiseportale nach wie vor den Endpreis für eine Flugbuchung nicht sofort an und das trotz eines Urteils des Europäischen Gerichts-hofes (EuGH).

Die Tester untersuchten fünf Fluggesellschaften und fünf Rei-seportale und prüften so die Ein-haltung des Urteils. Bei den In-ternet-Flugbörsen hält sich allein die Plattform lastminute.de an die Vorschriften.

Der Anbieter Expedia schlägt im Verlauf der Buchung je nach Air-line unterschiedliche Zahlungsge-bühren auf. Kostenlos ist die Bu-chung nur mit visa credit.

Hohe Buchungsgebühren

Üppige Gebühren verlangen die Portale fluege.de, flug.de und opo-do.de im Verlauf der Buchung. So machen die Anbieter fluege.de und opodo.de aus einem Anfangspreis von 23 Euro für einen Flug mit Ry-anair von Berlin nach London fast 54 Euro; bei flug.de stieg der Preis von 33 auf beinahe 50 Euro.

Die tatsächlichen Endpreise gibt

es laut Stiftung Warentest erst nach Eingabe der persönlichen Daten.

Ein erfreuliches Ergebnis liefern hingegen die Fluggesellschaften: Air Berlin und Lufthansa geben so-fort den Endpreis an, außerdem ist ein Gepäckstück bei allen Tarifen enthalten.

Verbrauchern wird empfohlen, direkt bei einer Fluggesellschaft zu buchen; hilfreich können außer-dem Vergleichsseiten sein. (APA)

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Fliegen ist nicht immer so billig wie auf den ersten Blick im Internet ersichtlich.

Warentest Endpreis trotz Urteil nicht direkt angezeigt

Reiseportale tricksen weiterhinradio Relevantes Medium

4. WeltradiotagWien. Anlässlich des vierten Welt-radiotags der UNESCO am 13. Fe-bruar hebt der Verband Österrei-chischer Privatsender (VÖP) die Relevanz des Radios hervor.

Das Radio sei das meistgenutzte Medium Österreichs; mehr als ein Drittel der gehörten Minuten entfällt auf die Privatradios und das mit steigender Tendenz. Dem Radio wird auch das meiste Ver-trauen entgegengebracht, so Klaus Schweighofer, Präsident des VÖP.

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Klaus Schweighofer, Präsident des VÖP, betont den Wert des Mediums Radio.

Wien. Die Zahl der Kinobesucher in der EU ist im Vorjahr das erste Mal seit 2011 angestiegen.

Aufgrund von vorläufigen Zah-len geht man von einem Plus von 0,6 Prozent beziehungsweise von einem Anstieg von 5,4 Mio. auf 911 Mio. verkaufte Kinokarten aus, so die in Straßburg ansässige Euro-päische Audiovisuelle Informa-tionsstelle. Zu verdanken ist der Anstieg zum einen Frankreich, wo ein Plus von 7,7 Prozent erreicht wurde. Aber auch eine Trendum-kehr in Spanien (plus 13,6 Prozent) war ausschlaggebend. In Polen (plus 11,2 Prozent) und der Slo-wakei (plus 10,8 Prozent) stieg die Anzahl der verkauften Kinotickets ebenfalls an.

Gegensätzliches Bild

Ein gegensätzliches Bild zeichnet sich allerdings in den 22 anderen Staaten ab; auch in Österreich ist ein Abwärtstrend zu verzeichnen, wo ein Minus von 5,8 Prozent auf 14,2 Mio. Kinogänger ermittelt wurde.

Im langfristigen Vergleich seien diese Zahlen nichts Ungewöhn-

liches, denn durch internationa-le Großveranstaltungen, wie die Fußball-WM käme es zu Besu-cherschwankungen, so Micha-el Kindermann, Geschäftsführer des heimischen Kinovermarkters Cinecom. Für Österreich werden im Jahr 2015 bessere Zahlen erwartet. Laut Kindermann erwarten Kino-experten einen kräftigen Besucher-anstieg aufgrund der kommenden zahlreichen Blockbuster.

(APA/red)

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Michael Kindermann, Geschäftsführer des Kinovermarkters Cinecom.

kinomarkt EU verzeichnet erstmals Anstieg seit 2011

Abwärtstrend in Österreichs Kinos

gegnerschaft Wer den Web 2.0-Kanal nutzt, um Erdogan und seine Politik zu kritisieren, wird von den gelenkten Gerichten gnadenlos kritisiert

erdogan trotz kritik nun selbst auf twitter: „Widersteht dem gift“

Ankara. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gilt eigent-lich als Verächter der Sozialen Onlinenetzwerke, doch nun hat der konservative Politiker seine erste offizielle Nachricht im Kurz-botschaftendienst Twitter abge-setzt. Anlässlich des nationalen Anti-Tabak-Tags forderte er sei-ne Landsleute zum Nichtrauchen auf.

Twittern gegen Tabak

„Reißt euch zusammen und wi-dersteht dem Gift“, lautete der Tweet, den Erdogan mit seinen Initialen RTE unterzeichnete.

Das Twitterprofil @RT_Erdo-gan wurde zuletzt von Unterstüt-zern des Staatschefs genutzt, nun aber offiziell vom Präsidentenbüro übernommen.

Von Erdogan persönlich ver-fasste Nachrichten sind an seinem Kürzel RTE zu erkennen, Tweets ohne solche Kennzeichnung stam-men von seinen Mitarbeitern, wie

Pressesprecher Mucahit Kucu-kyilmaz der Nachrichten agentur Anadolu sagte. „Er wollte an einem besonderen Tag wie heute den Anfang machen“, erklärte Kucu-kyilmaz, ohne allerdings Gründe für den plötzlichen Sinneswandel Erdogans zu nennen.

Twitter bisher verschmäht

Viele ranghohe türkische Poli-tiker nutzen Twitter schon seit Längerem, auch Außenminister Ahmet Davutoglu hat dort ein ei-genes Profil. Erdogan verschmäh-te den Online-Dienst aber bisher. „Ich habe nichts zu tun mit Twit-ter“, bekannte er im Februar 2014. Im August bezeichnete er Twitter sogar als „Messer in der Hand eines Mörders“ und betonte: „Ich mag es nicht, zu twittern.“

Seine Ablehnung dürfte sich auch aus den Massenprotesten gegen seine Regierung Mitte 2013 speisen, die auch über Netzwerke wie Twitter und Facebook vorange-

trieben wurden. Nach der Verbrei-tung von Korruptionsvorwürfen gegen die Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Erdogan wur-den im Frühjahr 2014 die Zugänge zu den Internetplattformen Twitter und YouTube in der Türkei vorü-bergehend gesperrt. Das Verfas-

sungsgericht hob die Sperren sei-nerzeit wieder auf.

Dass die aktuellen Twitter-Akti-vitäten auf eine Kehrtwende von Er-dogans Haltung zu Twitter und zu Sozialen Medien generell bedeuten könnte, ist eher nicht anzunehmen; dafür hat der Türkische Staatsprä-

sident in der Vergangeneheit schon mehrmals Belege geliefert.

Erdogan ist das Web 2.0 vor allem deshalb ein Dorn im Auge, weil sich seine Gegner hier recht rasch und unkompliziert organisie-ren können. Dies zeigte sich bei der Demonstrationen etwas bezüglich möglicher Neubauten im Istanbu-ler Gezi-Park. (red/APA)

Türkischer Präsident kritisiert Kurznachrichten-Dienst Twitter, um ihn dann für seine politischen Botschaften zu nutzen.

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Die Satellitenbilder zeigen die Anzahl der gelöschten Twittereinträge; je dunkler das Feld, desto mehr Einträge wurden gelöscht. Von Juli bis Dezember 2014 wurden 477 Anträge auf Entfernung gestellt.

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Aus dem Transparenzbericht von Twitter geht hervor, dass türkische Behörden allein in der Zeit von Juli bis Dezember 2014 ins-gesamt 477 Anträge auf die Entfernung von mutmaßlich zu beanstandenden Inhalten ge-stellt haben. Dies entspricht einem Anstieg um mehr als 150% gegenüber den ersten sechs Monaten des letzten Jahres. Meist waren es Posts, die von der Regierung als unangemessen eingestuft wurden.Zum Vergleich: Aus Russland kamen 91 An-träge, aus Frankreich 35. In China und dem Iran ist liegen keine Zahlen vor; hier ist Twitter blockiert.

Erdogan meldet sich via Twitter zu Wort – aber nicht gerade sehr schmeichelhaft.

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Wäre HEROLD MDOnline ein Auto, würde es so aussehen.

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Online-Verweigerer im Handel beschreiten einen einsamen Weg

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Onlinehandel der umstand, dass ausgerechnet aldi, Primark und dm „online“ derweil noch verweigern, lässt aufhorchen: Kaufen geht dort nur offline. Seite 7

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Der Gewinn von Coca-Cola sackte im vierten Quartal zum Vorjahr auf 682,9 Mio. € ab, der Umsatz sank auf 9,6 Mrd. €

CO2-neutrales BierBrauen

Die obersteirische Brauerei Göss in Leoben will ab 2016 die weltweit erste „grüne Großbrauerei“ sein. Seite 7

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Müchen. Keine Einigung in Sicht ist beim Streit rund um Europas größ-ten Elektrofachhändler Media- Saturn. Mehrheitseigentümerin Metro lehnte einen Vergleichsvor-schlag von Minderheitseigentümer Erich Kellerhals ab, der erneut ei-ne Ablösung von Media-Saturn- Geschäftsführer Pieter Haas durch-setzen will. „Das sogenannte Ver-gleichsangebot war ausschließlich auf die Interessen der Gegenseite ausgerichtet“, so die Begründung von Metro. Seine Entscheidung über die Klage von Kellerhals will das Landgericht Ingolstadt voraus-sichtlich am 21. April verkünden.

Metro hatte Haas im Vorjahr als stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsführung zu Media-Saturn entsandt, um die Neuausrichtung der Kette voranzutreiben. Keller-hals war mit seinem Antrag auf Ab-lösung von Haas bereits vor einem halben Jahr vor dem Landgericht Ingolstadt gescheitert: Aus Sicht der Richter war die Bestellung von Haas zum Geschäftsführer „we-der treuwidrig noch unzumutbar“. Somit durfte Haas weiter im Amt bleiben. Da Haas zugleich auch Vorstand bei der Metro ist, sieht Kellerhals in der Doppelfunktion einen Interessenkonflikt. (APA)

MediaSaturn Mehrheitseigentümerin Metro lehnte Vergleichsvorschlag von Kellerhals ab

Keine Einigung im Dauerstreit

Minderheitseigentümer Erich Kellerhals will die Ablösung von GF Pieter Haas.

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Amsterdam. Der niederländische Brauriese Heineken stellt sich nach dem Schub durch die Fußball-WM auf ein schwächeres Wachstum ein. Der Bier-Absatz könne heuer nicht so stark gesteigert werden wie 2014, dürfte aber dennoch bei Umsatz und Gewinn zulegen. Im abgelaufenen Jahr verbuchte Heineken ohne Sondereffekte ein Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 21,2 Mrd. €. Das operative Ergeb-nis stieg um 6,4 Prozent auf 3,13 Mrd. €. 2014 profitierte man vor allem von der hohen Nachfrage aus Schwellenländern in Afrika und Asien. (APA)

Heineken 2014 setzte der Konzern 21,2 Mrd. euro um

Geringere Zuwächse

Für 2015 erwarten die Niederländer ein schwächeres Wachstum als im Vorjahr.

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Handel Handelsexperte Gerrit Heinemann: Aldi kann sich Onlineshop-Verzicht leisten, die Entwickung bei Lebensmitteln würde ohnehin noch dauern

„Zu spät kommen kostet Umsatz“ Düsseldorf. Fast jeder tut es: Online surfen, shoppen, Zeit sparen. Es ist der Onlinehandel, der in der Parallelwelt Internet derzeit am meisten glänzt und verspricht. „Boom“ liest man in diesem Zu-sammenhang häufig – und sehr viele Unternehmen springen auf. Auch in der deutschen Handels-branche werden Internetshop und Onlinepräsenz längst als Aushän-geschild und weiteres unternehme-risches Standbein verstanden. Der Umstand, dass ausgerechnet Aldi, Primark und dm „Online“ noch ver-weigern, lässt aufhorchen: Kaufen geht dort derweil nur Offline.

Der in Österreich mit Hofer vertretene deutsche Discounter Aldi Süd winkt auf die Frage nach einem Online-Shop erst einmal ab. Man habe sich das Ziel gesetzt, die bestmögliche Qualität zu konstant niedrigen Preisen anzubieten. „Wir sind der Auffassung, dass dieses Ziel mit einem Online-Shop

im Moment nicht erfüllbar ist“, so eine Unternehmenssprecherin. Schließlich seien mit dem Aufbau und dem Betrieb einer eCommerce-Plattform gerade im Lebensmittel-Geschäft hohe Kosten, logistische Herausforderungen und Unsicher-heiten verbunden. Das Schwester-unternehmen Aldi Nord schweigt zum Thema Online-Präsenz.

„Aldi kann es sich leisten“

Die irische Modediscounter Primark seht das Ganze ähnlich: Laut einem Sprecher verlasse man sich lieber auf die in den Innen-städten gut erreichbaren Geschäfte,

die den Konsumenten wohl das beste Preis-Leistungs-Verhältnis böten. Das Internet nutzt das Un-ternehmen lediglich als Werbeflä-che. Motivierten Primark-Kunden bietet sich die Möglichkeit, auf der Website Bilder von sich im neuen Primark-Aufzug zu posten.

Handelsexperte Gerrit Heine-mann meint dazu: „Als Hardcore-Discounter sind beide Unterneh-men nicht unbedingt prädestiniert für das Online-Geschäft.“ Aldi versuche gerade, die Märkte im Ausland – vor allem in Großbritan-nien und den USA – zu erobern und könne es sich deshalb leisten, auf den Onlinehandel zu verzichten.

Bei Lebensmitteln, so der Experte, werde die Entwicklung ohnehin noch einige Jahre dauern. Doch es scheint, als würde auch die Front der Online-Verweigerer bröckeln: Die Drogeriemarkt-Kette dm hat bereits angekündigt, ab dem Früh-sommer fast ihr gesamtes Sorti-ment in einem eigenen Online-Shop im Netz verfügbar zu machen. Für Kai Hudetz, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln, ist die Entscheidung nur eine Frage des richtigen Zeit-punkts: „Starten sie zu früh mit dem Online-Handel, kostet es eine Menge Geld; kommen sie zu spät, kostet es Umsatz.“ (dp)

Was Aldi, Primark und dm vereint, ist ihr Festhalten am Offlinehandel – doch diese Front bröckelt.

medianet retail – 7Retail & PRodUceRsDonnerstag, 12. Februar 2015

Zukauf Rocket Internet

Fokus auf LiefernBerlin. Das Start-up-Unternehmen Rocket Internet ist weiter auf dem Vormarsch im Geschäft mit der Essenszustellung: Das Unterneh-men gab die Übernahme des Lie-ferdiensts Talabat aus Kuwait für rund 150 Mio. € bekannt. Talabat ist auch in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Oman sowie Katar ak-tiv. Der Lieferservice werde in die neue Einheit eingebunden, in der Rockets Essenszusteller gebündelt werden. Erst vergangene Woche hatte Rocket eine Investition von 496 Mio. € in die Berliner Platt-form Lieferheld bekannt gegeben. Zudem kaufte Rocket neun weitere Lieferdienste in verschiedenen Ländern, von Spanien und Italien bis Pakistan Malaysia und Singa-pur, zusammen. (APA)

Göss Vergärungsanlage

Grüne BrauereiLinz. Die Brauerei Göss in Leo-ben will ab 2016 die erste grüne Großbrauerei sein: Die Brau Union Österreich hat die Grazer BDI – Bio-Energy International AG mit dem Bau einer Vergärungsanlage beauftragt. Diese soll den CO

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Ausstoß im gesamten Brauprozess auf null reduzieren. Mit der Ver-gärungsanlage werden Brauerei-Reststoffe wiederverwertet. Die Energie wird zur Dampferzeugung genutzt, und Überschussgas soll in Strom umgewandelt werden. (red)

Die Errichtung der Vergärungsanlage soll im Frühjahr 2015 beginnen.

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Noch im laufenden Jahr soll der dm-Onlineshop kommen.