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„Ich musste einfach zugreifen“ HILF DIR SELBST Laut Wifi-Kurator Karl Pisec setzen immer mehr Firmen auf Weiterbildung Seite 73 HILFE ZUR SELBSTHILFE Bruno Buchberger will den Algorithmus für Manager gefunden haben Seite 75 AUFSTEIGER DIRK SCHMELZER, MERCEDES-BENZ © Wifi/M. Rausch-Schrott © Bruno Buchberger Als österreichischer Komplettanbieter sind wir mit über 540 Mitarbeiter/Innen in 24 Ländern Europas tätig. ISG - Ihr kompetenter Partner in allen Personalfragen! Durch unser Karriereportal mit 260.000 Bewerbern in Europa die besten Mitarbeiter/Innen für Ihr Unternehmen! www.ISG.com medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 5. OKTOBER 2012 – 71 Gspür Sylvia Dell- antonio hat trotz einer gewissen „Planlosigkeit“ sukzessive die Karriereleiter erklommen. Seite 72 Gfrett Die WU Executive Academy will künftigen Auf- sichtsräten das nötige Rüstzeug vermitteln. Seite 73 © willhaben.at © Voss+Partner GASTKOMMENTAR Gute Mitarbeiter brauchen mittlerweile andere Fähig- keiten, ist die Beraterin Julia Voss überzeugt. Seite 75 career network Wien. Die Wirtschaftskrise macht sich weiterhin am heimischen Ar- beitsmarkt bemerkbar. Im Septem- ber stieg die Arbeitslosenzahl um fünf Prozent auf 229.025 Personen an. Das sind um 10.818 Menschen mehr als vor einem Jahr, teilte das Sozialministerium mit. Außerdem befanden sich 65.897 Personen in Schulungen. Das ist ein Anstieg von 6,4% bzw. 3.977 Personen. Somit waren im September 294.922 Men- schen ohne Job. Die Arbeitslosen- quote betrug nach Eurostat-Rech- nung 4,5% – weiterhin die niedrigste Rate in der EU; nach nationaler Definition betrug die Quote 6,1%. Hart getroffen hat es im Septem- ber erneut die Leiharbeiter, hier stieg die Arbeitslosigkeit um 11,6%. Auch in der Baubranche – eben- falls ein männerdominierter Sektor – gab es mit +6% einen überdurch- schnittlichen Anstieg. Insgesamt kletterte die Männerarbeitslosig- keit im abgelaufenen Monat um 6,7%, jene der Frauen um 3%. Im Handel (+2,8%) und im Tourismus (+1,4%) stieg die Anzahl der Job- losen vergleichsweise nur leicht. Ebenfalls schwer am Arbeits- markt haben es ältere Personen. Die Arbeitslosigkeit der Über-50-Jäh- rigen legte um 9,4% zu. Dafür gab es bei den Jungen (unter 25 Jahre) nur einen leichten Anstieg von 2,4%. Österreich hat laut Eurostat mit 9,7% die drittniedrigste Jugendar- beitslosenquote der EU, am besten stehen hier Deutschland (8,0%) und die Niederlande (9,4%) da. Keine Trendwende in Sicht Eine Trendwende bei der Ar- beitslosigkeit ist laut Ministerium nicht zu erwarten; erst wenn die europäische Wirtschaft „zu merk- lichem Wachstum zurückfindet, wird sich der österreichische Ar- beitsmarkt erholen“. (APA) Arbeitsmarkt Im September waren in Summe 294.922 Menschen ohne Job Arbeitslosigkeit steigt weiter an © Mercedes-Benz

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medianet career - wöchentliche Karriere-nachrichten für Entscheidungsträger.

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„Ich musste einfach zugreifen“

Hilf dir selbst

Laut Wifi-Kurator Karl Pisec setzen immer mehr Firmen auf Weiterbildung Seite 73

Hilfe zur selbstHilfe

Bruno Buchberger will den Algorithmus für Manager gefunden haben Seite 75

Aufsteiger Dirk Schmelzer, merceDeS-Benz

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Als österreichischer Komplettanbieter sind wir mit über 540 Mitarbeiter/Innen in 24 Ländern Europas tätig.

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Gspür Sylvia Dell­antonio hat trotz einer gewissen

„Planlosigkeit“ sukzessive die Karriereleiter erklommen. Seite 72

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vermitteln. Seite 73

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Gute Mitarbeiter brauchen mittlerweile andere Fähig-keiten, ist die Beraterin Julia Voss überzeugt. Seite 75

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Wien. Die Wirtschaftskrise macht sich weiterhin am heimischen Ar­beitsmarkt bemerkbar. Im Septem­ber stieg die Arbeitslosenzahl um fünf Prozent auf 229.025 Personen an. Das sind um 10.818 Menschen mehr als vor einem Jahr, teilte das Sozialministerium mit. Außerdem befanden sich 65.897 Personen in Schulungen. Das ist ein Anstieg von 6,4% bzw. 3.977 Personen. Somit waren im September 294.922 Men­schen ohne Job. Die Arbeitslosen­quote betrug nach Eurostat­Rech­nung 4,5% – weiterhin die niedrigste Rate in der EU; nach nationaler Definition betrug die Quote 6,1%.

Hart getroffen hat es im Septem­ber erneut die Leiharbeiter, hier stieg die Arbeitslosigkeit um 11,6%. Auch in der Baubranche – eben­falls ein männerdominierter Sektor – gab es mit +6% einen überdurch­schnittlichen Anstieg. Insgesamt kletterte die Männerarbeitslosig­keit im abgelaufenen Monat um 6,7%, jene der Frauen um 3%. Im Handel (+2,8%) und im Tourismus (+1,4%) stieg die Anzahl der Job­losen vergleichsweise nur leicht.

Ebenfalls schwer am Arbeits­markt haben es ältere Personen. Die Arbeitslosigkeit der Über­50­Jäh­rigen legte um 9,4% zu. Dafür gab

es bei den Jungen (unter 25 Jahre) nur einen leichten Anstieg von 2,4%. Österreich hat laut Eurostat mit 9,7% die drittniedrigste Jugendar­beitslosenquote der EU, am besten stehen hier Deutschland (8,0%) und die Niederlande (9,4%) da.

Keine Trendwende in Sicht

Eine Trendwende bei der Ar­beitslosigkeit ist laut Ministerium nicht zu erwarten; erst wenn die europäische Wirtschaft „zu merk­lichem Wachstum zurückfindet, wird sich der österreichische Ar­beitsmarkt erholen“. � (APA)

Arbeitsmarkt im September waren in Summe 294.922 menschen ohne Job

Arbeitslosigkeit steigt weiter an

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72 – careernetwork Career portrait Freitag, 5. Oktober 2012

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Wien. Während manche ein Leben lang ihre Karriere am Reißbrett austüfteln und mit Scheuklappen durch die Welt gehen, schaut Syl-via Dellantonio lieber etwas ge-nauer hin und packt die Chancen, die sich bieten, kurzerhand beim Schopf: „Wenn es passt und einen reizt, muss man einfach zuschnap-pen“, so das simple, aber doch äußerst effektive Geheimrezept der willhaben.at-Chefin.

„Das habe ich immer so gehal-ten. Musste ich auch. Denn einen Masterplan für meine Karriere hat-te ich nie.“ Natürlich habe sie als Kind immer wieder die von Freun-dinnen geäußerten Berufswünsche „interessant und anstrebenswert“ gefunden – „ein wirklich greifbarer und vor allem bleibender Berufs-wunsch ist daraus aber nie ent-sprungen“.

Diese „gewisse Planlosigkeit“ ha-be aber nicht nur den Vorteil, dass einem „viele Enttäuschungen er-spart bleiben“ – sie habe auch dazu geführt, dass man unbekümmerter an die Studienwahl herangeht. In Dellantonios Fall resultierte das in der Inskription für Betriebswirt-schaft an der Uni Graz: „Meiner Meinung nach hält man sich mit Betriebswirtschaft sehr viel offen. Außerdem habe ich früh erkannt,

dass ich gut mit Sprachen und vor allem mit Zahlen kann“, erklärt Dellantonio.

Das Gespür für Zahlen und Men-schen sei ihr dabei förmlich in die Wiege gelegt worden, wie sie be-tont: „Meine Kindheit ist insofern prägend gewesen, als dass ich in einer Gastronomenfamilie aufge-wachsen bin. Und da ist man schon als Kind sehr früh in das Geschäft integriert.“

„Unspektakulärer Einstieg“

Dem elterlichen Betrieb im Kärntner Bad St. Leonhard hielt sie bis zu ihrer Studienzeit in Graz die Treue – „heute könnte ich gar nicht mehr aushelfen, weil mir die notwendigen Fertigkeiten mitt-lerweile einfach fehlen“. Nach der Sponsion keimte aber der Wunsch nach Veränderung in ihr und so stieg sie kurzfristig ins Versiche-rungswesen ein. Nur kurze Zeit später bewarb sie sich für ein Traineeprogramm bei der Styria: „Ich habe die Ausschreibung gele-sen, mich beworben und wurde ge-nommen“, beschreibt Dellantonio ihren „unspektakulären“, aber um- so richtungsweisenderen Einstieg in die Medienwelt: Nach ihrem Traineejahr, „wo ich alle Facetten

des Hauses kennenlernen durfte“, steigt sie bei der Kleine Zeitung ein und wird rund um die Jahr-tausendwende mit Projekten im Digitalbereich betraut: „Das Schöne und Faszinierende an Medien ist, dass es sich um Produkte handelt, die jeden Tag von Menschen neu gestaltet werden und alles andere als Fließbandarbeit sind.“

Wie am Fließband trudelten aber immer mehr Projekte auf ihrem Schreibtisch ein und 2003 ereilte sie der Ruf der kroatischen Styria-Tochter Vecernji list. „Es ist alles sehr rasch gegangen und plötzlich habe ich von Montag bis Freitag in Zagreb gearbeitet“, erzählt Dellan-tonio. „Zagreb ist sehr spannend gewesen, weil die Menschen einen weit unkomplizierteren Zugang zur Arbeit haben und weniger prob-lembehaftet agieren als hier.“

2005 kehrte sie der kroatischen Hauptstadt dennoch den Rücken und wechselte als Geschäftsfüh-rerin zu ‚Die Presse Digital GmbH‘ nach Wien („Ich musste einfach zugreifen; es war einfach zu span-nend“). Fünf Jahre später über-nahm sie dann die Geschäftsfüh-rung bei willhaben.at und heimste gleich zwei Mal in Folge einen Stockerlplatz unter Österreichs besten Arbeitgebern ein: „Ich se-

he mich primär als Dienstleister meinen Mitarbeitern gegenüber“, so Dellantonios Motto. „Meine pri-märe Aufgabe ist es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und meinen Mitarbeitern als Spar-ringspartner zu dienen. Denn nur gemeinsam können die Dinge am Ende realisiert werden.“

Im Gespräch wird nicht nur rasch deutlich, dass sie ein Händchen für erfolgreiche Jobwechsel, sondern auch sichtlich Freude an der Arbeit hat: „Ich mache sehr gern und mit großer Begeisterung, was ich tue.“ Dementsprechend schwer fällt es ihr, sich eine alternative Form des Broterwerbs vorzustellen. Einzig der Lebensmittelhandel winke wie das ominöse rote Tuch: „Wir haben leider den Lebensmittelhandel, den wir verdienen; hier einmal so rich-tig umzurühren wäre sicherlich reizvoll.“

Dass sie diesen Schritt bisher noch nicht gewagt hat, bereut sie aber nicht: „Ich will nicht einmal hypothetisch das Rad der Zeit zu-rückdrehen und kein Jahr meines bisherigen Lebens hergeben. Jedes Jahr, das ich erleben durfte, ist ein Jahr Erfahrung. Das ist das Set, mit dem ich herumlaufe – das mich ausmacht.“ Und das sie sichtlich erfolgreich macht ... (jawe)

Am 5. Mai 1967 im Kärntner Bad Sankt Leonhard geboren, wächst Sylvia Dellantonio als Tochter einer Gastwirtfamilie auf. Nach der Matura im Gymnasium St. Paul inskribiert sie Betriebswirtschaftslehre an der Universität Graz.

1967–1985

Schon während des Studiums jobbt sie im elterlichen Be-trieb. Erste berufliche Erfahrungen abseits der Gastronomie sammelt sie im Versicherungswesen, bevor sie 1998 ein Traineeprogramm bei der Styria beginnt. 1999 steigt sie als Assistentin der Geschäftsführung bei der Kleine Zeitung ein.

1985–2000

2000 arbeitet sie am Aufbau eines Kleinanzeigenportals der Kleine Zeitung mit, bevor sie ein Jahr später ins Projektmanage-ment von „Kleine Zeitung Online“ wechselt. Zwischen 2003 und 2005 fungiert sie als Project Manager bei Vecernji list in Zagreb. 2005 steigt sie in die Geschäftsführung der „Die Presse Digital GmbH“ ein. Und im Oktober 2010 übernimmt sie die Geschäfts-führung von willhaben.at. Sylvia Dellantonio ist verheiratet.

2000–heute

10 Fragenan Sylvia Dellantonio

Als Kind wollte ich immer … mit Autos und der Eisenbahn spielen.

Mein Lebensmotto ist … „Chi non risica non rosica“ (frei übersetzt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt).

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … mein Lieblingsgericht – Spaghetti Vongole.

Darüber kann ich lachen … ich lache sehr gern – vor allem über unerwartete Situationskomik.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafon.

In 20 Jahren werde ich … Ich bin selbst gespannt, was ich in 20 Jahren mache; hoffentlich meine Zeit mit einer sinnvollen Beschäftigung füllen.

Davor habe ich Angst … gesundheit-liche Probleme in meinem persönlichen Umfeld.

Das ist meine größte Stärke … zuhören zu können.

Das ist meine größte Schwäche … mein „Cum tempore“: Ich komme privat sehr oft exakt zehn Minuten zu spät.

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … Superwoman.

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„Einen Masterplan für meine Karriere hat es nie gegeben“

Wie sie ohne großen Plan dennoch immer ans richtige Ziel ge-kommen ist, warum ihre Kindheit in Bad St. Leonhard äußerst prägend war und warum sie mit dem Lebensmittelhandel noch eine Rechnung offen hat, verrät willhaben.at-Chefin Sylvia Dellantonio im Gespräch.

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careernetwork – 73personalmanagementFreitag, 5. Oktober 2012

Elisabeth Vogel

Mediatum

Elisabeth Vogel (40) startet mit 1. Oktober

beim Personalberater Mediatum Österreich als Research-Consultant. Zuletzt war sie als Lei-terin des Campus Wien der International Busi-ness School Budapest (IBS-B) tätig.

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Helmut Mojescick

WKW Versicherung

Helmut Mo-jescick (49) ist neuer Fachgrup-

penobmann der Wiener Versicherungsmakler. Er beerbt in dieser Position Rudolf Mittendorfer. Mojescick ist Geschäfts-führer der K&L Ver-mögensberatung und Riskmanagement GmbH.

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D. Punzengruber-Hannak

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Daniela Punzen-gruber-

Hannak (26) leitet seit Kurzem die Kommu-nikationsabteilung des Bauzentrums Hannak in Salzburg und ist für sämtliche Kommunika-tions- und Marketing-aktivitäten zuständig.

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Dirk Schmelzer

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Dirk Schmel-zer (44) über-nahm mit 1.10. 2012 die

Verantwortung für den Bereich Vertrieb/Mar-keting Nutzfahrzeuge bei Mercedes-Benz Öster-reich. Er folgt damit Gabi Schmidhäuser, die zur Daimler AG nachStuttgart zurückkehrt.

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Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.

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Fachkräftemangel In den nächsten sechs Monaten fehlen den Betrieben Tausende Fachkräfte, besagt eine market-Studie

selbst ist der UnternehmerWien. In den kommenden sechs Monaten fehlen allein bei den 500 bedeutendsten Unternehmen in Österreich 150.000 Fachkräfte, be-sagt eine aktuelle market-Umfrage: In Summe haben mittlerweile sie-ben von zehn Arbeitgebern Schwie-rigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden. Während manche Betriebe verzweifelt auf politische Lösungen warten, arbeitet so mancher Be-trieb proaktiv an einer Lösung des Problems: Mit maßgeschneiderter Weiterbildung der bestehenden Mitarbeiter, wie Wifi Österreich-Kurator Karl H. Pisec erklärt.

medianet: Trotz der schwierigen Wirtschaftslage spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu. Wie kommen Unternehmen dennoch an gut ausgebildete Mitarbeiter?Karl H. Pisec: Was in vielen Un-ternehmen gut funktioniert, ist, die Beschäftigten einfach selbst weiterzuqualifizieren. Im Zuge des demografischen Wandels müs-sen Unternehmen sowieso damit rechnen, dass viel weniger Junge nachkommen. Die Unternehmen konzentrieren sich daher ver- stärkt auf die Höherqualifikati-on der bestehenden Mitarbeiter. Allein im letzten Jahr ist am Wifi die Nachfrage nach firmeninternen Trainings um 15 Prozent gestiegen!

medianet: Worauf führen Sie diesen Anstieg bei hausinternen Maßnahmen zurück?Pisec: Der große Vorteil dieser Pro-gramme ist, dass sie exakt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Teilneh-

mer und Abteilungen maßgeschnei-dert sind. EDV-Trainings, Technik-Updates oder auch Sprachkurse sind eben weit effizienter, wenn gleich mit den am Arbeitsplatz vor-handenen Programmen, Maschinen oder auch mit den jeweils nötigem Fachvokabular gearbeitet werden kann. Auch die Zeitersparnis spielt für viele Unternehmen eine Rolle, wenn Mitarbeiter gemeinsam zu einem bestimmten Termin geschult werden können.

medianet: ‚One Training fits all‘ ist, wie wir wissen, ein Wunsch-denken. Wie erkennen Unterneh-men aber, wo im Betrieb beim The-ma Weiterbildung anzusetzen ist?Pisec: Im Vorfeld dieser ‚Firmen-Intern-Trainings‘ führen wir immer öfter eine Potenzialanalyse durch. Das ist ein wissenschaftlich fun-diertes Instrument: Im Gespräch und mit einem psychologischen

Testverfahren kristallisieren sich schnell Talente, Stärken und Ent-wicklungsmöglichkeiten heraus. Die Trefferquote liegt bei über 90 Prozent, wie wir aus einer nieder- österreichischen Erhebung wissen. Diese Potenzialanalyse kann übri-gens auch für Jugendliche an der Schwelle zum Berufseinstieg sowie deren Ausbildner eine empfehlens-werte Entscheidungshilfe sein.

medianet: Die Theorie ist die eine Sache. Wie wollen Sie nun aber sicherstellen, dass das Gelernte auch im Berufsleben umgesetzt werden kann?Pisec: Bei uns lernen Teilnehmer, damit sie es dann auch können.

Das selbst Erarbeiten der Inhalte anhand von persönlichen Beispie-len aus dem Beruf steht im Mit-telpunkt, und damit klappt der Praxistransfer. Außerdem bieten wir eine Reihe von Wifi-Personen-zertifikaten, etwa für Schweißer oder im Prozessmanagement. Diese Zertifikate bescheinigen nach ganz klaren Richtlinien die Handlungs-kompetenz in einem Fachgebiet, sodass Unternehmen genau wis-sen, welche Kompetenzen sie von den Zertifikatsinhabern erwarten können. Und das immer aktuell, denn um Zertifikate verlängern zu können, ist eine aufrechte be-rufliche Tätigkeit sowie laufende Weiterbildung Voraussetzung.

Laut Wifi-Kurator Karl H. Pisec arbeiten immer mehr Firmen mit Weiterqualifizierung gegen das Problem.

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K. H. Pisec: „2011 stieg die Nachfrage nach firmeninternen Trainings um 15 Prozent.“

Kontrolle Das Aufsichtsräte-Programm Governance Excellence an der WU Executive Academy geht in die fünfte Runde

gegen kleine Fehler mit großer WirkungWien. Um das Thema Aufsichtsräte ist es in den Medien zwar wieder etwas ruhiger geworden – eine wirksame Unternehmensaufsicht gilt aber als absolutes Must für die Vermeidung von fahrlässig verursachten Unternehmensplei-ten und Wirtschaftskrisen: „Nicht alle Aufsichtsräte verfügen jedoch automatisch über ein breites Fach-wissen in Schlüsselbereichen wie Recht, Strategie, Human Resource Management, Controlling und Risk Management, Rechnungswesen und Jahresabschluss“, betont dies-bezüglich Bodo B. Schlegelmilch, Dean der WU Executive Academy. Um hier den Hebel anzusetzen, und „für Aufsichtsräte eine maßge-schneiderte Weiterbildung“ anbie-ten zu können, sei an der WU Exe-

cutive Academy das Aufsichtsräte-programm „Governance Excellence“ ins Leben gerufen worden – am 6. November startet das Programm nun in seine fünfte Auflage.

Neue Module

„Für den kommenden Start im November war es uns besonders wichtig, die Erfahrungen und das Feedback unserer Teilnehmer in das Programm einfließen zu lassen, um noch gezielter auf die spezifischen Bedürfnisse von Aufsichtsräten eingehen zu können“, so die aka-demischen Leiter des Programms, Susanne Kalss und Werner Hoff-mann. Als Resultat der Befragung werden neben einem Themenblock, der sich gezielt mit praktisch recht-

lichen Problemstellungen der Auf-sichtsratstätigkeit auseinander-setzt, diesmal auch zwei Zusatz-Module zu den Themenbereichen „Stiftungsrecht – Rolle des Stif-tungsvorstands“ und „Bilanzen und Unternehmensbewertung in der Aufsichtsratspraxis“ angeboten.

Praktisch betrachtet, ist das Programm in sechs Module à 0,5 Tage plus die beiden halbtägigen Zusatzmodule aufgeteilt. Abge-sehen von den Vorträgen sei das Programm „ein exklusives Forum zum Meinungs- und Gedanken-austausch innerhalb der Zielgrup-pe“, das es erlaube „das Aufgaben-verständnis der Teilnehmer zu schärfen und weiterzuentwickeln“, so Kalss abschließend. Infos: www.executiveacademy.at

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Bodo Schlegelmilch, WU Exec. Acade-my: „Maßgeschneiderte Weiterbildung“.

„Im Zuge des demo-

grafischen Wandels

müssen Unternehmen

sowieso damit rech-

nen, dass viel weniger

Junge nachkommen.“

Karl H. Pisec, Wifi ÖsterreicH

Diffuse WerteVon Krankenständen, Vor-beugemaßnahmen, aber auch von Unternehmenskultur war vergangene Woche an dieser Stelle die Rede. Während die ersten beiden Begriffe noch konkrete Bilder im Kopf er-zeugen, ist das Schlagwort „Unternehmenskultur“ meist eher diffus. Fest steht: Jedes Unternehmen hat eine – und zwar in den unterschied-lichsten Ausprägungen. Egal, ob diese nun in einem Leit-bild niedergeschrieben ist oder sich als über Jahre ge-wachsenes Gewohnheitsrecht etabliert hat – Kultur ist das, was letztlich gelebt wird. Dass zwischen den diesbe-züglich proklamierten Soll- und den tatsächlich gelebten Ist-Fakten oft Welten liegen, steht auf einem anderen Blatt. Auch steht Wertema-nagement wie viele andere „weiche“ Personalthemen in Unternehmen nur selten weit oben auf der Agenda.

Zu Unrecht. Denn gerade in Zeiten, in denen sich Arbeits-weisen (Stichwort „Cloud“), Arbeitnehmer-Erwartungen („Work-Life-Balance“, „CSR“) und Lebensmodelle („Genera-tion Y“) radikal ändern, sind Unternehmenswerte und die darüber definierte Unterneh-menskultur stärker gefragt denn je. Auch die „HR-Ta-gung-12“ des Netzwerk Hu-manressourcen Oberösterrei-ch vergangene Woche widme-te sich dem Thema. Auf den Punkt brachte die Notwendig-keit konkreter Werte Werner Pamminger, Geschäftsführer der Clusterland OÖ GmbH: „Je eigenverantwortlicher die Tätigkeit, je flacher die Hie-rarchien, umso nötiger sind gemeinsame Werte. Entschei-dend ist: Werte müssen auch gelebt werden, es geht um Authentizität.“

Nachsatz: Unternehmens-werte etablieren sich selten von unten nach oben und schon gar nicht von heute auf morgen.

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Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Page 4: medianet career

74 – careernetwork Jobwatch Freitag, 5. Oktober 2012

Detailinfos zu den Jobs: Einfach Referenznummer in das Suchfeld von www.monster.at eingeben und auf SUCHEN klicken.

JOBTICKERpowered by monster.at

Junior Sales Manager - Online Werbung B2B (m/w)Dr. Pendl & Dr. Piswanger

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Internet Marketing Novice (m/w)

Dienstsitz: Wien

111816706

Mitarbeiter Qualitätssicherung (m/w)

Dienstsitz: Stixneusiedl/Gallbrunn, NÖ

114839747

Dienstsitz: Wien

Cemper.com

Peter Spak GmbH

hohe Fluktuation Der Karriere zuliebe verabschieden sich viele Mitarbeiter auch von Jobs, mit denen sie eigentlich ganz zufrieden sind

Karrieremenschen trotzen Krise Hamburg. Unzufriedenheit ist schon lange nicht mehr das ausschlag- gebene Motiv für einen Jobwechsel – im Gegenteil: Moderne Arbeitneh-mer wechseln immer häufiger das Unternehmen, nur um ihre Karrie-re voranzutreiben. Und das auch, wenn sie mit ihrem derzeitigen Job ganz zufrieden sind. Das geht aus dem aktuellen „Kelly Global Work-force Index“ hervor.

„Wir beobachten einen Trend dahingehend, dass Arbeitnehmer gezielt einen häufigeren Stellen-wechsel als Beschleuniger auf der Karriereleiter nutzen – und als Möglichkeit, sich weiterzuentwi-ckeln und wertvolle Erfahrungen

zu sammeln“, erklärt Dinette Kool-haas von Kelly Services.

Trotz der derzeitigen Wirt-schaftslage glauben 56% der Be-fragten, dass ein Jobwechsel bes-sere Konditionen für sie bringt. Mehr als die Hälfte sucht aktiv nach neuen Möglichkeiten, obwohl sie mit ihrem derzeitigen Arbeitge-ber eigentlich zufrieden sind.

Flexible Europäer

Den „Career-for-Life“-Gedanken verfolgen nur 26%: Sie glauben, dass sie die besseren Chancen ha-ben, wenn sie bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben.

„Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter kein Garant für ei-ne dauerhafte Bindung an das Un-ternehmen ist. Wer seine Karriere voranbringen möchte, plant gezielt seine nächsten Schritte – und dazu gehört heute eben auch der Job-wechsel. Denn er ermöglicht den Arbeitnehmern das Sammeln von Erfahrungen in einem möglichst breiten Spektrum und in wech-selnden Umfeldern”, schlussfolgert Koolhaas. Für Arbeitgeber bedeute das, dass sie rechtzeitig darüber nachdenken sollten, ob und wie sie ihre unternehmenseigenen Förder-programme gestalten und ausbau-

en, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen.

Interessant sind auch die regi-onalen Unterschiede: Immerhin knapp die Hälfte der Amerika-ner sind Verfechter der „Career-for-Life“-Theorie, also bei einem Arbeitgeber zu bleiben. In Euro-pa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA-Länder) liegt diese Rate bei nur 21%.

Manche Berufsgruppen sind ganz besonders flexibel und offen für neue Jobs. In den Bereichen Marketing, Security Clearance, Sales und Finanzen, aber auch im Engineering, in der IT, der Wissen-schaft, im Rechtswesen und der Bildung stimmen mehr als 70% der Befragten der Aussage zu, dass ein häufiger Jobwechsel persönliche Vorteile bringt.

Mehr als 168.000 Menschen aus aller Welt haben an der Kelly Global Workforce-Studie teil- genommen. � (lw)

Keine Angst vor Arbeitslosigkeit: Mehr als die Hälfte bleibt flexibel, um persönlich weiterzukommen.

Mobbing Viele Betroffene

Schikane BüroFrankfurt. Jeder dritte Deutsche wird im Job drangsaliert, und so-gar jeder Zweite wurde bereits von seinem eigenen Chef schikaniert. Das zeigt eine Befragung der On-line-Jobbörse „Career Builder“.

Immer mehr Arbeitnehmer kla-gen über Mobbing im Büro. Als häufigste Form von Schikane wird mit 53% die falsche Schuldzuwei-sung von Fehlern genannt. Auch die üble Nachrede oder das unfaire Einstreichen von Lob und Anerken-nung belasten die deutschen Mit-arbeiter schwer. Die „Täter“ sind nicht nur Chefs, sondern auch Kol-legen oder Kunden.

60% der Betroffenen haben ihren Drangsalierer schon einmal direkt auf das Problem angesprochen, 37% sind deswegen schon einmal zur HR-Abteilung gegangen.

ÖGb Ältere Arbeitnehmer

Länger arbeitenWien. Ein Bonus-Malus-System, um ältere Arbeitnehmer besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, das wünscht sich ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz anlässlich der aktuellen Arbeitslosenstatistik. Geht es nach der Gewerkschaft, sollen Unternehmen, die ältere Ar-beitnehmer auf die Straße setzen, einen Malus zahlen. Wer dagegen viele ältere Arbeitnehmer einstellt und sich sogar für altersgerechte Arbeitsplätze einsetzt, der soll einen Bonus bekommen.

Heuer sind um 9,4% mehr Über- 50-Jährige arbeitslos als im Vorjahr.

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Wenn ein Karriereaufstieg lockt, liegt der Jobwechsel nahe.

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Hypo NOE Sponsoring

Engagement für die JugendWien. Der Generaldirektor der Hypo NOE Gruppe, Peter Harold übergab einen Scheck über 5.000 € an den Verein „menschen.leben“. Die Hypo NOE Gruppe will mit dieser Spende direkt das Team der Mobilen Ju-gendarbeit des Vereins menschen.leben in NÖ unterstützen, das mit dem Geld „nun viele geplante Ju-gendprojekte in den Gemeinden zügig vorantreiben kann“, wie menschen.leben-Geschäftsführer Klaus Neumann betont. „Jugendli-che sind die Gestalter von morgen; durch ihr Engagement und ihre Visionen sind sie maßgeblich an der positiven Entwicklung unseres Landes beteiligt“, begründet Ha-rold das Engagement.

PErsONalmaNagEmENt careernetwork – 75Freitag, 5. Oktober 2012

Ihr Erfolg ist nur einen Klick entfernt:

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Wien. Was zeichnet einen sehr guten Mitarbeiter aus? Klar ist: Wer in seinem Beruf spitze sein möchte, braucht das nötige Fachwissen. Doch dieses allein genügt in der Re-gel nicht, denn Berufstätige müssen mit anderen Menschen kooperieren. Und dies setzt ebenfalls gewisse Fähigkeiten voraus. Doch welche?

Das hängt unter anderem von der Struktur der Betriebe ab. So waren in den sehr hierarchisch struktu-rierten Betrieben der Vergangenheit

primär die klassischen Sekundär-tugenden gefragt: Die Mitarbeiter sollten pünktlich und fleißig sein und gewissenhaft und zuverlässig ihre Aufgaben erfüllen. Und ansons- ten ihren Mund halten.

Doch dann, vor circa 20 Jahren, setzte der Siegeszug der Team- arbeit ein. Fortan sollten sie „team-fähig“ und zudem „kommunikativ“ und „konfliktfähig“ sein. Denn wenn mehrere Mitarbeiter gemein-sam eine Aufgabe erfüllen, besteht ein größerer Abstimmungsbedarf und es gibt mehr Reibungspunkte.

Die neuen Selbstentwickler

Und heute? Heute gewinnen neue Themen an Bedeutung. Denn auf-grund der Globalisierung und des technischen Fortschritts stehen die meisten Unternehmen unter einem enormen Veränderungsdruck. Also müssen ihre Mitarbeiter im-mer häufiger ihre Denk- und Ver-haltensmuster veränderten Rah-menbedingungen anpassen.

Der hieraus resultierende Lern-bedarf ist so groß, dass er mit zentral von der Personalabteilung organisierten Qualifizierungsmaß-

nahmen allein nicht mehr gedeckt werden kann. Also muss das Lernen ein Teil des Arbeitsalltags werden. Und die Mitarbeiter? Sie müssen ih-re Entwicklung selbst in die Hand nehmen. Sie müssen sozusagen „Selbstentwickler“ werden, um be-gehrte Arbeitskräfte zu bleiben.

Das setzt mehrere Fähigkeiten vo-raus. Die Mitarbeiter müssen zum Beispiel lernen, eigene Lernprozesse zu organisieren; des Weiteren, sich zum Lernen zu motivieren. Diese Fähigkeit zur Selbstmotivation wird in der modernen Arbeitswelt zu ei-ner Schlüsselkompetenz. Denn je ei-genverantwortlicher die Mitarbeiter arbeiten, umso öfter geraten sie an einen Punkt, bei dem sie zunächst das Gefühl haben: „Das kann ich nicht.“ Dann wird von ihnen heute erwartet, dass sie nicht unmittelbar die Flinte ins Korn werfen, sondern sich fragen: „Unter welchen Voraus-setzungen könnte ich die Aufgabe doch lösen?“ und einen Versuch wagen.

Julia Voss ist Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Voss+ Partner. www.voss-training.de und www.disg-profile.de

gastkommentar Gute Mitarbeiter brauchen mittlerweile andere Fähigkeiten

gelassenheit trifft Zuversicht

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Julia Voss, Voss+Partner: „Fachwissen allein genügt in der Regel nicht aus.“

seminarreihe Der Hagenberger Mathematiker und Informatiker Bruno Buchberger will den Algorithmus für Manager entdeckt haben

Ist das missing link gefunden?Wien. Dass Mathematik und Ma-nagement untrennbar miteinander verbunden sind, ist hinlänglich be-kannt; dass aber ausgerechnet ein Mathematiker das Henne-Ei-Pro-blem löst, wie man aus der Kraft der Spannung Neues gestalten kann, statt schwache Kompromisse zu machen und wie man für eine Sa-che brennt, anstatt auszubrennen, überrascht doch. Für Bruno Buch-berger, Professor für Computerma-thematik am Hagenberger Standort der Johannes Kepler Universität, scheint es hingegen die logische Entwicklung per se – schließlich sei die Mathematik die Kunst des effektiven Handelns und deshalb eine natürliche Grundlage des Managements: „Als Forscher und Manager habe ich die Erfahrung gemacht, dass der positive Umgang mit Spannung eine ganz zentrale Rolle spielt. Wer erfährt, dass ge-gensätzliche Pole ‚spannend‘ sein können und Wurzel und Wachs-

tumssaft evolutionärer Systeme, der kann Massives bewegen und dabei selbst erfüllt und begeistert bleiben“, ist Buchberger überzeugt.

„Hochexplosive Atmosphäre“

Buchberger will mit seinen Er-kenntnissen aber nicht lang hinter dem Berg halten; vielmehr teilt er sein Wissen – das „fehlende Kapi-tel der Managementbibeln”, wie er es selbstbewusst nennt – in seinem Seminar „Spannungsmanagement“. Bereits „über hundert Entschei-dungsträger aus Wirtschaft, Wis-senschaft, Medizin, Bildung und Politik“ habe er begrüßen dürfen, betont er stolz. Und sie alle hät-ten sich auf eine „hochexplosive Atmosphäre mit dem Ergebnis eines Ideenfeuerwerks“ einge-lassen, wie es etwa ein Grazer Firmenboss nennt.

„Wenn genügend Kapital und die richtigen Mitarbeiter da sind,

die Wirtschaft floriert und die ge-setzlichen Rahmenbedingungen stimmen, dann ist es einfach, er-folgreich zu managen“, so Buch-berger. „Es braucht aber gerade in der heutigen, anspruchsvollen Zeit Menschen, die Dinge aus dem Punkt Null heraus erfinden und auf die Beine stellen können.“

Bruno Buchberger ist bislang in erster Linie als Forscher und Technologiemanager und als Grün-der und Leiter des Softwareparks Hagenberg in Erscheinung getre-ten. Vor Kurzem erhielt er für sein mathematisches Lebenswerk in San Francisco den begehrten ACM Award „Theory and Practice” – den inoffiziellen Oscar der Informatik.Zum Thema „Spannungsmanage-ment“ hält Buchberger vor einem längeren Forschungsaufenthalt 2013 noch einige Seminare in Ober-österreich und fallweise in Mün-chen ab. Das nächste übrigens heu-te, 5. Oktober, in Hagenberg. (red)

Bruno Buchberger: „Wer erfährt, dass gegensätzliche Pole spannend sein können, kann Massives bewegen.“

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Bruno Buchberger will das „fehlende Kapitel der Managementbibeln“ gefunden haben.

green Jobs AK-Kritik

„So wirft man Nebelkerzen“Wien. „Wer beim Schlagwort ‚Green Job‘ die gut bezahlte Umwelttech-nikerin am Windrad vor Augen hat, ist dem Marketingschmäh Green Job schon auf den Leim gegangen“, erklärte AK-Umweltexperte Sven Hergovich zu den Hintergründen des vermeintlichen Jobwunders Green Jobs. Denn dem Bild vom gut verdienenden Umwelttechni-ker, dem eine glänzende berufliche Zukunft in einer umweltfreund-lichen Branche mit erneuerbaren Energien bevorsteht, entsprächen nicht einmal sechs Prozent der Green Jobs in Österreich.

Klassische Arbeitsplätze

Der Großteil der Green Jobs da-gegen seien ganz klassische Ar-beitsplätze wie etwa die Verkäufe-rin im Handel, von denen Tausende als Green Jobber gezählt werden, weil sie Bio-Joghurt in Regale schlichten. Hinter Green Jobs stehe „keine nennenswerte Entwicklung am Arbeitsmarkt“, so Hergovich. „So wirft man Nebelkerzen, um von anderen Versäumnissen in der Um-weltpolitik abzulenken.“

K. Neumann, T. Schmeidl-Neuhold, M. Henner und P. Harold. (v.li.)

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