Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010...

28
Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs Schulen Seite 6: Grundsätze reflektierter Mediennutzung Seite 7: IT und Medienkompetenz in Deutschland

Transcript of Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010...

Page 1: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00P.

b.b

. V

erla

gsp

ost

amt

10

10

Wie

n

I 0

22

03

14

60

M

Medienkompetenz im UnterrichtSeite 4: Medienkompetenz an Österreichs Schulen

Seite 6: Grundsätze reflektierter Mediennutzung

Seite 7: IT und Medienkompetenz in Deutschland

Page 2: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

ÖsterreichischeVereinigungfür Organisa�onund Management

Sommergasse 4/18, 1190 Wien +43 1 367 64 38 [email protected] www.oevo.at

Page 3: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

Liebe Leserinnen und Leser,

die Bildungsdiskussion ist, dank Pisa, wieder voll angelaufen. Alte Schul-Organisationsformen sollen durch zeitgemäße ersetzt werden. Lesen, Schreiben und Rechnen sind so grundlegende Fertigkeiten, dass deren ausreichende Beherr-schung für den Weiterbestand einer Hochkultur notwendig ist. Was aber in dieser Auseinander-setzung übersehen wird, ist die grundlegende Änderung der Gesellschaft durch die Informati-onstechnologie und die e- und i-Medien.

IT-Themen beherrschen die Schlagzeilen: „Mark Zuckerberg, Mann des Jahres“, „WikiLeaks mit brisantem Material aus den Zentren der

Macht“, „Privatsphäre der Bürger durch IKT durchschaubar“... Alle diese Beispiele zeigen die Potenz und den enormen Machtfaktor, den die e- und i-Technologien heute haben.

Allein in dieser Ausgabe des OCG Journals finden Sie Anwendungen der IT in der Kultur (Komposition und Web-Literatur), im Business Process Manage-ment sowie in der Entwicklungshilfe. Eigentlich sind heute alle Lebensbe-reiche durch IT und Medien geprägt, daher sind besondere Bildungsmaß-nahmen erforderlich.

Eine fundierte IT- und Medienkompetenz für Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen ist heute ebenso notwendig wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Für das erfolgreiche Gestalten der Informationstechnologie sind gute Infor-matikkenntnisse essentiell. Nur durch eine entsprechende Neugestaltung des Unterrichts und eine entsprechende Schulung aller Lehrerinnen und Lehrer können alle unsere Schülerinnen und Schüler gute Informatikkenntnisse erlangen und eine reflektierte IT- und Medienkompetenz erreichen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen unseres Themenschwerpunkts und von ganzem Herzen frohe Feiertage und ein erfolgreiches Jahr 2011!

ao.Univ.Prof. DI Dr. Gerald Futschek, Präsident der OCG

ao.Univ.Prof. DI Dr. Gerald Futschek

IMPRESSUMMedieninhaber und Herausgeber: Österreichische Computer GesellschaftPräsident: ao.Univ.Prof. DI Dr. Gerald FutschekGeneralsekretär: Eugen MühlvenzlBüro (interimistisch): Dampfschiffstraße 4, 1030 WienPostanschrift: Wollzeile 1-3, 1010 WienTel.: 01/512 02 35-0, Fax: 01/512 02 35-9E-Mail: [email protected] URL: www.ocg.atKontakt zur Redaktion: Mag. Christine Haas,Tel.: 01/512 02 35-51, [email protected]: Therese FrühlingUlrike Haring, OVE-Medienzentrum GrazFotos: Archiv OCG, Autoren, Privatarchive, http://www.sxc.hu, Manuela HahoferDruck: „agensketterl“ Druckerei GmbH

Gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.Hinweis: Geschlechtsbezogene Aussagen in diesem Magazin sind aufgrund der Gleich-stellung für beiderlei Geschlechter aufzufassen bzw. auszulegen.

ISSN 1728-743X

Inhalt

Themenschwerpunkt Medienkompetenz im Unterricht4 Medienkompetenz an Österreichs Schulen6 Grundsätze der reflektierten Mediennutzung7 IT- und Medienkompetenz in Deutschland10 Basic Computer-Skills und Gesundheitserziehung

Bildung und Karriere 11 Certified Business Process Professional (CBPP®)

Wissenschaft und Forschung12 Wiener Forschungsseminar13 Neuer ADV-Präsident mit starken Visionen15 Information Retrieval Facility: Wer suchet, der findet!16 KiWi – eine Plattform für Semantische Soziale Medien

IT & Unternehmen 17 Autisten lösen PC-Probleme

IT und Kultur 9 Literatur im Web 2.0 18 Interview mit Kulturjournalistin Barbara Rett20 Algorithmische Komposition – Teil 1

Recht und IT 22 Hahn, Handy und Suppentopf

News – Aktuelles aus der OCG 23 OCG Impulse in Bozen24 AARIT Konvent 201025 IRIS 2011 26 Veranstaltungen und Neuerscheinungen der OCG-Schriftenreihe

ÖsterreichischeVereinigungfür Organisa�onund Management

Sommergasse 4/18, 1190 Wien +43 1 367 64 38 [email protected] www.oevo.at

Page 4: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Themenschwerpunkt – Medienkompetenz im Unterricht

Durch die rasche Entwicklung der Informationstechnologien und damit verbundene Änderungen am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft sehen sich Schulen und Bildungsinstitutionen stän-dig ändernden Anforderungen gegenüber. Der Einsatz der Informationstechnologien führt zu neuen pädagogischen Heraus-forderungen, aber auch zu einer Reihe von Lernchancen für den Unterricht in allen Gegenständen. Die Aufklärung zur sicheren Nut-zung macht dabei nach und nach dem souveränen Umgang mit den Medien und dem Internet Platz.

Im Fokus der neuen Lernformen sind unmittelbare Bezüge zur beruflichen und gesellschaftlichen Realität, die Handlungsorientierung, ein hoher Grad an Selbstorgani-sation und die Gestaltung von Wissensmanagement-Prozes-sen, die von den Lernenden selbst gesteuert werden.Die jungen Menschen sind von Anfang an von Medien umgeben. Als Digital Na-tives verfügen sie bereits bei Schuleintritt über ein hohes Maß an Medienkompetenz, die sich ständig ausweitet. Die pädagogische Aufgabe besteht nun darin, diese „vagabun-dierende“ Kompetenz gemeinsam mit den Lernenden im Sinne der

Medienkompetenz an Österreichs SchulenUnterricht ohne Internet und Medien ist undenkbar gewordenMinR. DI Mag. Dr. Christian Dorninger, Mag. Christian Schrack

Informations- und Wissensgesellschaft mit konkreten Zielen und Inhalten zu versehen und den produktiven und reflektierten Umgang mit den Medien und dem Internet anzuregen. Dieter BAACKE (†) hat dazu 1998 ein Modell mit vier Bestandteilen entwi-ckelt, an dem sich die entsprechenden medienpädagogischen Aufgaben gut festmachen lassen: 1. Die Medienkunde umfasst jenes

Wissen, das den Zugang zu den Neuen Medien ermöglicht, die Bestandteile des Mediums und die Bedienung.

2. Die Mediennutzung besteht aus der rezeptiv-anwendenden Kompetenz und der Fähigkeit zur interaktiven Nutzung.

3. Die Mediengestaltung umfasst

Fertigkeiten zur innovativen und kreativen Gestaltung von Me-

diensystemen.4. Die Medienkritik umfasst die ana-

lytische Dimension zum Erkennen problematischer gesellschaftlicher Prozesse, die reflexive Dimension zur kritischen Mediennutzung und die ethische Betroffenheit.

Die vier Bestandteile sind als pädago-gische Einheit zu betrachten, die im Sinne eines Spiralcurriculums jeweils altersadäquat zu vertiefen sind: Das beginnt bereits im Vorschulalter, wenn Kinder (in diesem Fall gemein-sam mit den Eltern und betreuenden Personen) mit dem Internetsurfen beginnen1, umfasst die Aufklärung und Sinnstiftung in der Mittelstufe und endet mit einer vertiefenden berufsbezogenen Auseinandersetzung

im Abschlussjahr der Oberstufe bzw. Berufsschule. Zur Medienkompetenz gehören Techniken der Mediennutzung wie die Internetsuche und Forenbenutzung, die Anleitung zur kreativen und benutzer-gerechten Gestaltung von Webauftritten, die Diskus-sion der Auswirkungen der Mediengesellschaft genauso wie der sichere Umgang mit dem Medium, der Schutz der Privatsphäre und die Achtung der Kommunikationsregeln im Internet, der „Netiquette“2,

des Copyrights und der Menschen-würde. Die Medienkompetenz ist

1 Der Ansatz von BAACKE liefert auch Antworten auf Fragen der Vorschulpädagogik: Wie soll man mit „Schundliteratur“ umgehen? Und: Sollen kleine Kinder im Internet surfen dürfen? Aus der Sicht von BAACKE spricht unter der Voraussetzung nichts dagegen, wenn Kinder von einer erwachsenen Person so begleitet werden, dass sie zum altersgemäßen kritischen Umgang mit dem Internet befähigt werden.

2 Gutes Benehmen im Internet: http://tools.ietf.org/html/rfc1855 und http://www.kirchwitz.de/~amk/dni/netiquette (Stand Okt. 2010).

Abb. 1. Operationalisierung der Medienkompetenz nach BAACKE (1998)

Page 5: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Bildung und Karriere

somit interdisziplinär und unter dem Gesichtspunkt des jeweiligen Gegen-stands zu vermitteln, wie z. B. die Grundlagen des E-Commerce und die Rechte der Konsumenten im Gegen-stand Betriebswirtschaftslehre bzw. Politische Bildung.

Berufliche Handlungskompetenz durch die InformationstechnikDie Informationstechnik ist neben der Sprache zur zentralen Kulturtechnik geworden, die unser berufliches und gesellschaftliches Umfeld maß-geblich beeinflusst. In der IT- und medienkritischen Diskussion wird manchmal übersehen, dass der Wissens- und Kompetenzerwerb unverzichtbar an die jeweiligen Artefakte (Werkzeuge), die der Gesellschaft zur Verfügung stehen, gekoppelt ist. Erst aus dem Umgang mit den Werkzeugen zur Lösung realer Problemstellungen erwach-sen berufliche wie gesellschaftliche Handlungskompetenz. Computer und Medien haben somit nicht nur unsere tägliche Arbeit, sondern z. B. auch unsere Art zu schreiben und zu kommunizieren grundlegend verändert. Die berufliche Handlungskompetenz beginnt mit den ICT Skills (Umgang mit dem Computer), beruht auf der Vermittlung der Digitalen und der Medien-Kompetenz (Nutzung des Computers und der Medien) und hat zum Ziel die berufliche Tätigkeit, die in der Mehrzahl stark von der Informationstechnik (Tätigkeitstheorie) geprägt ist.Technische Erfindungen verändern nicht nur das Lernen, sondern auch die Gesellschaft (industrielle Revo-

lution, Informationszeitalter). Der Einsatz der IT und der neuen Medien in fast allen Berufen erweitert nicht nur das Tätigkeitsfeld, sondern auch das entsprechende berufsbezogene Lernen. Die Informations- und Kom-munikationstechnik sollte daher den Lernenden in allen Gegenständen unmittelbar am „Arbeitsplatz“ im Klassenraum zur Verfügung stehen (wie in Notebook- bzw. Netbookklas-sen3).

Es liegt an den Lehrenden, die Vor-lieben der jungen Menschen für die Neuen Medien aktiv im Unterricht und für das Lernen einzusetzen. In den virtuellen Räumen des Internets setzen sich Jugendliche mit Informationen und Wissen auseinander und eignen sich dabei verschiedene Formen von technischen, kommunikativen, refle-xiven und sozialen Fertigkeiten an.

Beim Interneteinsatz wird oft der Verlust der Approbation von Unter-richtsmaterialien und der Validität von Quellen beklagt. Im Sinne der

erweiterten Medienkompetenz gilt es, die Lernenden jeweils altersadäquat zur kritischen Mediennutzung, dem Umgang mit fremden Quellen, dem Urheberrecht und dem Datenschutz anzuleiten. Der pädagogische Rahmen reicht von dem Einsatz des Internets und Notebooks/PCs im Unterricht, der Verwendung und Gestaltung von Medienprodukten wie Texten, Bildern, Podcasts, Videos, über die Erstellung von Webseiten und ePortfolios, bis hin

zum Einsatz von unterrichtsbe-gleitenden Lernplattformen. Notwendig ist eine Internet Policy für den Unterrichtsbereich4. Dabei wurden bereits der gelebte Datenschutz, sicherer Umgang mit dem Internet, die Einbindung der Netzwerksicherheit in die IT Gegenstände und Sicherheits-maßnahmen inkl. Softwareange-boten in den Mittelpunkt gestellt. Dabei gilt es, die Eigenverantwor-tung durch Medienkompetenz zu stärken und Vereinbarungen mit Lernenden wie Lehrpersonen zu treffen.

Im Rahmen der Initiative „Web 2.0 – soziale IT-Netze sinnvoll nutzen“ werden Veranstaltungen bis in den Sommer 2011 hinein stattfinden (sie-he http://campus.bildung.at/web20). Die österreichische Computerge-sellschaft (OCG) wird Vorträge und Seminare zum Thema „Internet und Recht“, „Privatsphäre im Internet“ und „Medienkompetenz und Web 2.0“ anbieten (siehe www.ocg.at). Für den europäischen „Safer Internet Day“ am 8. Februar 2011 werden Programmschwerpunkte an Schu-len vorbereitet (www.saferinternet.at/sid2011).

Abb. 2. ICT Skills, Digital Competence und Activity Theory

3 Mehr zum Netbookprojekt: www.eeducation.at4 Erlass des Unterrichtsministeriums „Digitale Kompetenz an Österreichs Schulen“ Okt. 2010 (Zl. 17.200/110-II/872010

http://www.elearningcluster.com/pdf_s/erlass_digitale_kompetenz.pdf).

Page 6: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Themenschwerpunkt – Medienkompetenz im Unterricht

Folgende fünf Grundsätze können sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrper-sonen – ob als Lehrende im Unter-richt oder in ihrer Vorbildfunktion – als Ausgangpunkt dienen:

Grundsatz 1: Stärkung der Eigenverantwortung und der Souveränität im NetzStärkung der Eigenverantwortung der Benutzer durch die Vermittlung von grundlegenden IT-Kenntnissen und Medienkompetenzen. Die Kompetenzen können durch den Einsatz von IT „beiläufig“ erworben werden. Das Fundamentum und die Spezialkenntnisse sind im Gegenstand Informatik bereit zu stellen.

Grundsatz 2:Strategien des Wissenser-werbs und der Umgang mit geistigem EigentumNeben Schulbüchern kommen im Unterricht zunehmend Original-literatur und Internetquellen zum Einsatz. Durch die Veränderungen der Arbeitswelt gehört die qualifi-zierte Recherche schon seit längerem zum unverzichtbaren Repertoire der Lern- und Wissensarbeit. Die Fähigkeiten zum Finden von validen Quellen, zum differenzierten Diskurs mit unterschiedlichen Standpunkten und die Verwertung in der eigenen Arbeit, sind in allen Gegenständen zu erwerben. In diesem Zusammenhang

Grundsätze der reflektierten MediennutzungAus dem Erlass des Unterrichtsministeriums „Digitale Kompetenz an Österreichs Schulen“, Okt. 20101

sind die Lernenden von Beginn an in der Anwendung des Urheberrechts und der Zitierregeln zu schulen – auch zur Aufwertung der eigenen Arbeit. Dabei sind die Lehrer/innen in ihrer Vorbildfunktion angehalten, diese Re-geln bei ihren eigenen Unterrichtsun-terlagen umzusetzen. Eine einheitliche Regelung für den Schulstandort ist vorteilhaft – siehe Beilage 2 (Vorla-ge_zu Quellen_richtig_angeben).

Grundsatz 3: Ethische Grundsätze in den Mittel-punkt stellenDer verantwortungsvolle und respektvolle Umgang im Netz, die bereits angesprochene „Netiquette“ sollte die Basis jeder elektronischen Kommunikation sein: Das betrifft das Formulieren von E-Mails und Foren-beiträgen in Lernplattformen ebenso wie Produkte, die Personen der Schule der (uneingeschränkten) Öffentlichkeit und Quasi-Anonymität des Internets

anvertrauen. Dazu zählen auch die Vermeidung von Selbstschädigung und übler Nachrede (Cybermobbing) und der entsprechende Umgang als Betroffene/Betroffener damit2. Jede Verwendung des Internets hin-terlässt Spuren, letztlich sollen es die richtigen sein!

Grundsatz �: Stärkung des Hausverstands und der weise Umgang mit Erfahrung

Verlockende Angebote, die schnelles Geld versprechen oder menschlichen Schwä-chen schmeicheln, gibt es überall, auch im Internet. Hinter jeder Gratismitglied-schaft eines Social Net-work steht ein mittelfristig angelegtes Geschäftsmodell, das dem Benutzenden vertraut sein sollte. In mil-deren Fällen gibt man seine Vorlieben und Konsumge-wohnheiten preis, wird mit unerwünschter Werbung

konfrontiert oder verschreckt künftige Arbeitgeber mit unvorteilhaften An-sichten. Andere Fälle gehen weniger glimpflich aus: Auch im Internet sollte man bestimmte „Gegenden“ meiden: empfehlenswertes Hörspiel „Im Krokodilsumpf“3. Ein weiterer Punkt ist der Appell an die menschliche Spielleidenschaft. Spielen kann zur Sucht werden, hier gilt es Aufmerk-samkeit für ev. Anzeichen im eigenen Verhalten zu entwickeln4. Andererseits ist Kommunizieren und Spielen im

1 Zl. 17.200/110-II/872010, http://www.elearningcluster.com/pdf_s/erlass_digitale_kompetenz.pdf 2 Weitere Informationen unter http://www.saferinternet.at/themen/cyber-mobbing/3 Als Einstieg in das Genre der Internetabzocke, in der sich Arglosigkeit und Lüsternheit paaren, empfiehlt sich das Hörspiel „Im Krokodil-

sumpf“ von David Zane Mairowitz, das 2005 als bestes europäisches Hörspiel ausgezeichnet wurde.4 http://www.onlinesucht.at/home/einfuehrung/ (Stand Okt. 2010).

Denken vor dem Klicken

Page 7: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Bildung und Karriere

pädagogischen Sinne eine wichtige Triebfeder für das Lernen und sollte daher auch gezielt Eingang in den Unterricht finden5.

Grundsatz �:Die Rechtslage und die eigenen Rechte kennen Das Internet ist kein luftleerer Raum,

5 WAGNER: Donau-Universität; http://www.bildungstechnologie.net/blog/categories/game-based-learning 6 ISPA: „internet sicher nutzen“ S. 37; http://www.ispa.at/broschuere (Stand Okt. 2010).

IT- und Medienkompetenz in DeutschlandDr. Sonja Ganguin, Prof. Dr. Uwe Sander

Lebenswelten sind heute Me-dienwelten, und für die heran-wachsende Generation gehören Medien selbstverständlich zum Alltag.

Dabei sind Medien ständigen Wand-

lungsprozessen unterworfen, und

somit ändern sich auch die Anforde-

rungen an die Alltagsbewältigung. In

diesem Sinn fordern Politiker, Eltern

und Pädagogen Medienkompetenz

– vor allem für Kinder und Jugendli-

che. Ein einheitliches, unumstrittenes

Medienkompetenzkonzept gibt es

allerdings nicht. Das in Deutschland

bekannteste Medienkompetenz-

konzept stammt von Dieter Baacke;

seine Ausführungen werden als

grundlegend für das Verständnis

von Medienkompetenz angesehen.

Baacke sah sein Konzept zur Medi-

enkompetenz eng mit der kommu-

nikativen Kompetenz (Habermas)

verbunden, grenzte Medienkompe-

tenz aber insofern vom Habermass-

chen Modell ab, als er „die Verände-

rung der Kommunikationsstrukturen

durch technisch industrielle Vorkeh-

rungen und Erweiterungen“ mit

einbezog (Baacke 1996: 119)1.

In Anlehnung an die klassischen Auf-

gabenfelder der Medienpädagogik

hat Baacke eine Operationalisierung

von Medienkompetenz vorgeschla-

gen, die diesen Begriff in die vier

Dimensionen Medienkritik, Medien-

kunde, Mediennutzung und Medien-

gestaltung ausdifferenziert.

Während sich das Kompetenz-

konzept von Dieter Baacke auf

alle Medien bezieht, spricht die

IT-Kompetenz speziell die Informa-

tionstechnologien an, zentral sind

und die rechtlichen Regeln des „realen Lebens“ gelten im Internet analog6. Beispiel: Für das Einkaufen im Internet gelten dieselben Regeln wie für den Ladenkauf. Allerdings gilt Online-Shopping als „Haus-türgeschäft“, d. h. der Käufer/die Käuferin hat i. d. R. ein erweitertes Rücktrittsrecht (Fernabsatzgesetz).

Bei Rechtsverletzungen gilt die Härte des Zivil- und Strafrechts: das ggf. gesetzwidrige Herunterladen und Bereithalten von urheberrechtlich geschützten Werken (z. B. Tausch-börsen), das erwähnte Cybermob-bing sind Rechtsverletzungen wie Wiederbetätigung und die Verherrli-chung von Gewalt.

IT-Kompetenz als Teilgröße der Medienkompetenz. Zentrale Fähigkeiten sind der Umgang mit dem Computer und dem Internet

1 Baacke, D. (1996). Medienkompetenz – Begrifflichkeit und sozialer Wandel. In: Rein von, A. (Hrsg.): Medienkompetenz als Schlüsselbegriff. Bad Heilbrunn, S. 112-124.

Page 8: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Themenschwerpunkt – Medienkompetenz im Unterricht

8

hierbei Fähigkeiten im Umgang

mit dem Computer und Internet. In

diesem Sinn lässt sich IT-Kompetenz

als eine medienspezifische Teilgröße

von Medienkompetenz begreifen. In

der medienpolitischen und -pädago-

gischen Diskussion liegt der Schwer-

punkt vor allem auf den Bereichen

Textverarbeitung, Informationssuche

und -auswahl, Präsentation und Kom-

munikation.

Der bildungspolitische Wille ist, dass

Kindern und Jugendlichen schon

frühzeitig diese Fähigkeiten mit Blick

auf Berufsqualifizierung vermittelt

werden. So startete die deutsche

Bundesregierung bereits im Jahr

1999 ein Aktionsprogramm mit dem

Titel „Innovation und Arbeitsplätze

in der Informationsgesellschaft des

21. Jahrhunderts“2. Als übergreifen-

des Ziel wird dort die durchgängige

Modernisierung schulischer und

beruflicher Ausbildungssysteme mit

dem Ziel gefordert, „jedem Schüler

und jeder Schülerin ein Basiswissen

2 http://www.dl-forum.pt-dlr.de/dateien/Aktionsprogramm_Innovation.pdf (Stand 25.11.2010).3 http://www.blk-bonn.de/papers/heft80.pdf (Stand 25.11.2010).

Dr. Sonja GanguinJg. 1978, Dipl.-Päd., seit Nov. 2010 wiss. Mitarbeiterin an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Pader-born im Bereich Medienpädagogik und empirische Medien-forschung; Mitglied im Bundesvorstand der GMK.

Arbeitsschwerpunkte: Computerspiele, Mobile Learning, Medienkompetenz, qualitative und quantitative Medienforschung.

Prof. Dr. Uwe SanderJg. 1955, seit 2001 Professur für Medienpädagogik und Jugendforschung an der Fakultät für Pädagogik der Uni-versität Bielefeld.

Arbeitsschwerpunkte: Jugend- und Medienforschung.

für den verantwortungsbewussten

Umgang mit modernen Informa-

tions- und Kommunikationstech-

niken zu verschaffen, auf wirt-

schaftlich selbstständiges Handeln

vorzubereiten und Lehrkräften

multimediale Wissensvermittlung zu

ermöglichen“(Bundesministerium für

Wirtschaft und Technologie/ Bundes-

ministerium für Bildung und For-

schung 1999: 8).

Und auch die Bund-Länder-Kommis-

sion schrieb 2000, dass „der Erwerb

einer umfassenden Medienkompe-

tenz (…) für Mädchen wie Jungen

eine der Voraussetzungen für die

Mitgestaltung der Informationsge-

sellschaft der Zukunft (ist). Dazu

gehört auch die Nutzung und der

Einsatz des Internets als Kommunika-

tions- und Recherchemedium“ (BLK,

Heft 80, 2000: 33)3.

Trotz dieser Forderungen und er-

folgter Bildungsanstrengungen spielt

die Vermittlung von Medienkompe-

tenz in den Schulen noch eine eher

geringe Rolle, was nicht zuletzt auch

in der Lehramtsausbildung begrün-

det liegt. Medienpädagogik ist kein

Pflichtfach. Allgemein sind für die

Einführung und Ausgestaltung von

Medienkompetenz die einzelnen

Bundesländer verantwortlich, so dass

sich hier unterschiedliche Schwer-

punktsetzungen zeigen.

Obwohl mit der zunehmenden An-

erkennung von Medienkompetenz

als Schlüsselqualifikation – es wird

auch von einer neuer Kulturtechnik

gesprochen – informationstechnische

Grundkenntnisse in den Fachunter-

richt integriert und vermittelt werden

sollen und dementsprechend auch

Standards formuliert wurden, ist seit

dem Aktionsprogramm von 1999

eher wenig geschehen.

Zwar gibt es eine Reihe von Zerti-

fikaten, wie dem ECDL (European

Computer Driving Licence), dem

Xpert ECP (European Computer

Passport) und den euZBQ

(europäisches Zertifikat zur Berufs-

qualifikation), allerdings mangelt

es an der Umsetzung von Kursen in

der Schule, die auf diese Zertifikate

vorbereiten. Positiv ist allerdings die

Entwicklung an gestiegenen Fortbil-

dungen für Lehrkräfte (Primarstufe,

SEK I und II, Berufskollegs) und

Angeboten für Lehramtsstudieren-

de, Lehrerinnen und Lehrer, außer-

schulische Fachkräfte, junge Me-

dienschaffende. Allerdings kommt

dies noch immer nicht der hohen

Relevanz von Medien- und IT-Kom-

petenz für den Beruf und Alltag

nach. IT- und Medienkomeptenz

zu fördern bleibt also weiterhin die

Zukunftsaufgabe.

Page 9: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

IT und Kultur

9

das Leseverhalten unterscheidet sich stark. Der Kommunikationsaspekt tritt stärker in den Vordergrund als in konventionellen, gedruckten Texten.Da die Statusmeldungen bei face-book auf 420 Zeichen beschränkt sind, müssen die einzelnen Teile des Fortsetzungsromans mit dieser Zeichenmenge auskommen. Das erfordert präzises Formulieren und genaue Auswahl. Damit bestimmt die Form bzw. die technischen Vor-gaben die Arbeitsweise des Autors entscheidend.Laut Autor TG, den seine Tochter auf die Idee gebracht hat, facebook auch für Geschichten zu nutzen, ist das auch die besondere Herausforde-rung bei dieser Textform. „Zwirbler“ ist der erste facebook-Ro-man, es ist zu erwarten, dass sich die Idee weiter verbreiten wird.

Die technischen Möglichkeiten des Internets werden zunehmend auch von Kunst- und Kulturschaf-fenden genutzt, zum Beispiel von Schriftstellern, die das Medium nutzen, Literatur zu gestalten.

Da diese Art von Literatur neu ist, gibt es im literaturwissenschaftlichen Diskurs noch keine einheitlichen Be-zeichnungen. Auch die Frage, ob di-gitale Literatur überhaupt „Literatur“ ist, wird kontroversiell diskutiert. Im Prinzip beschränken sich aber die Unterschiede hauptsächlich auf die technische Umsetzung. Kerstin Maria Seper beschreibt in ih-rer Diplomarbeit „Digitale Literatur“ die verschiedenen Formen der Netz-literatur. Sie führt dabei Hyperfiction, verschiedene Arten von Netzliteratur mit oder ohne multimedialer Beteili-gung und interaktive Dramen an.1 Nun hat ein Autor auch die Kommu-nikationsplattform „facebook“ als Träger von literarischen Texten für sich entdeckt. Unter dem Pseudo-nym „TG“ schreibt er den Roman „Zwirbler“, der täglich eine Fortset-zung erfährt und dafür jeden zum Mitmachen einlädt.„facebook“ ist eine Plattform, auf der registrierte User Statusmel-dungen veröffentlichen können, die von ausgewählten Freunden oder auch von allen gelesen werden können, primär also ein Kommunika-tionsmittel.Der facebook-Roman weist spe-zielle Kennzeichen auf, die durch die technischen Voraussetzungen

gegeben sind: Der Text wird nicht gedruckt und verkauft, sondern erscheint digital und kann jederzeit und weltweit gratis online gelesen werden. Außerdem können die Teile den Lesern zugestellt werden, wenn sie den „Gefällt mir“-Button anklicken. Damit erhalten sie täglich den aktuellen Teil des Romans und können ihn am PC oder auch auf dem Mobiltelefon lesen.Der Roman erscheint als Fortset-zungsroman in Einzelteilen, jeden Tag wird er in Form einer Statusmel-dung veröffentlicht. Er wird unmit-telbar und spontan verfasst. Die einzelnen Teile können danach nicht mehr verändert werden.Kommentare von Lesern können eingearbeitet werden. Dadurch verschwimmt die Grenze zwischen Autor und Leser. Der Autor hat dann die Aufgabe, die Ideen und Wünsche der Leser zu bündeln, in die Hand-lung aufzunehmen und zu formulie-ren. Diese Funktion des Autors gibt es bei gedruckten Texten nicht. Auch

Literatur im Web 2.0 Manuela Kern

Der „Zwirbler“-Roman sowie der Podcast sind auf der Website des Autors (www.zwirbler.com) und direkt auf facebook unter www.facebook.com/Zwirbler.Roman abrufbar.

1 vgl. Seper, Kerstin Maria: Digitale Literatur, Wien 2009 (Diplomarbeit), S. 38f.

Neue Formen, Literatur zu erschaffen und zu konsumieren, sind im Vormarsch

Page 10: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Themenschwerpunkt – Medienkompetenz im Unterricht

10

Basic Computer-Skills und Gesundheitserziehung Kapstadt, Südafrika DI Margarete Grimus

Der Erfolg des Bildungsprojekts in Nigeria im Februar 2010 (OCG Jour-nal Nr.02/2010/Jg.35) motivierte Margarete Grimus, in Afrika in die-sem Bereich weiter zu machen. Das Ehepaar Dr. Parker (Arzt und Mana-gerin) führt ein Healthcare Center in Mitchells Plain, einer Vorstadt von Kapstadt. In keinem Land gibt es mehr HIV-Positive als in Südafrika, wo etwa 5,5 Millionen Menschen (über 10 % der Bevölkerung!) mit HIV infiziert sind. Ziel des Projekts: Berufliche Besserqualifizierung und Hebung des Gesundheitsbewusst-seins.

Kursteilnehmer und RegionDas Simunye Primary Healthcare-Center liegt im Einzugsgebiet der Townships von Khayelitsha und Mitchells Plain, die durch Armut, Arbeitslosigkeit, schlechte Lebensbedingungen, niedrige Bildungsabschlüsse, extreme Anzahl an HIV-Positiven und erschreckend hohe Kriminalitätsraten gekennzeichnet sind. 70 % der Bevölkerung von Khayelitsha lebt unter der Armutsgrenze. Das Alter der Kursteilnehmer lag zwischen 18 und 35 Jahren; zwei Drittel Frauen, vorwie-gend Alleinerzieherinnen, 80 % ohne Computererfahrung.

Struktur und Inhalt der Kurse„Basic Computer & Internet Skills with Focus on Health Education“: Zwei paral-lele 3-Wochen-Kurse (Montag – Freitag, je ein 4-stündiger Vormittags- und Nach-mittagskurs, plus betreute Übungszeit). Internet-Recherche und Textverarbeitung standen im Vordergrund. Professio-nelles Layout für Bewerbungsschreiben (Lebenslauf) und Präsentationen zu

gesunder Lebensweise, Ernährung und von den Teilnehmern nach individuellen Interessen recherchierten Krankheiten (Diabetes, Ekzeme, Krebs, Tuberku-lose, Parkinson, Lungenentzündung, Bluthochdruck, Leukämie, Darmerkran-kungen, HIV u. a.) bildeten den Schwer-punkt. Excel für einfache Statistiken und Bildbearbeitung ergänzten das Pro-gramm. Ein positiver Abschluss-Test und die Präsentation im Forum waren die Voraussetzungen zur Erlangung eines Zertifikates.

Erste Ergebnisse und Planung wei-terer AktivitätenDie maximale Punkte-Anzahl von 22 wurde von drei Teilnehmern erreicht, das Minimum der erreichten Punkte war 18. Besonders hervorzuheben ist die hohe Arbeitsmotivation der Teilnehmer. Das Feedback der Kursteilnehmer war überwältigend – die Auswirkung im Bereich Gesundheitsbewusstsein nicht auf die Teilnehmer beschränkt: Durch ihre Präsentationen haben sich die Teil-nehmer intensiv mit den Ursachen eines Gesundheitsproblems auseinanderge-setzt, die das Überdenken der eigenen

Lebensführung (Prävention, Therapien, Ernährung, Medikamente, Bewegung, Einstellungen, Informationsquellen) nach sich zogen und in den Familien und Communities der Townships zu weiteren Diskussionen angeregt haben. Unmittelbarer Erfolg: Vier Teilnehmer hatten drei Wochen nach Kursende eine passende Arbeitsstelle gefunden! Im Jahr 2011 werden die Kurse weiter geführt, es werden auch von M. Grimus lokale Trainer ausgebildet, die diese Kurse zu einer ständigen Einrichtung werden lassen sollen. Dr. Parker wurde eingeladen, auf dem South African Summit of Health im Jänner 2011 das Projekt vorzustellen!

DI Margarete Grimus mit den hochmotivierten Kursteilnehmern bei einer Übungs-einheit in Mitchells Plain, einer Vorstadt von Kapstadt, Südafrika

KontaktDI Margarete Grimus Prof. LPH (Pädagogische Hochschule Wien, emeritiert)[email protected]

Sachspenden sind höchst

willkommen: Note-/Webbooks,

Projektor, externe Festplatte,

USB-Sticks

Page 11: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Bildung und Karriere

11

Mit der ÖVO und der OCG zum Certified Business Process Professional (CBPP®)em.o.Univ.Prof. Dr. Oskar Grün

Im Gegensatz zum Projektma-nagement fehlte es im Prozess-management bislang an einem international anerkannten Stan-dard. Das CBPP-Zertifikat soll diese Lücke schließen und sich zu einem Gütesiegel für BPM-Exper-ten entwickeln. Die Zertifizierung zum CBPP® wird ab diesem Herbst erstmalig in Österreich von der Österreichischen Vereinigung für Organisation und Management (ÖVO) und ihrem Zertifizierungs-partner OCG angeboten. Das Zertifikat basiert auf einer Verein-barung zwischen der International Association of Business Process Management Professionals (ABPMP) und deren europäischem Pendant (EABPM).

CBPP® ist internationalCBPP® basiert auf internationalen Standards, ist international anerkannt und bietet Zugang zu einer internati-onalen Community von BPM-Exper-ten. Damit unterscheidet es sich in einem wesentlichen Merkmal von den

bereits bestehenden Qualifikations-nachweisen, die meist von regionalen oder nationalen Ausbildungs- und Zertifizierungsinstitutionen angeboten werden.

CBPP® basiert auf dem State of the ArtDie Zertifizierung setzt den Nachweis mehrjähriger einschlägiger Berufser-fahrung und fachverwandter Aus- und Fortbildungsmaßnahmen voraus. Daneben ist ein mehrstündiger Multi-ple Choice-Test zu absolvieren, dessen Fragen im „Guide to the Business Pro-cess Management Common Body of Knowledge, BPM CBOK®“abgedeckt sind. Diese Wissensbasis wurde von zahlreichen amerikanischen und europäischen BPM-Experten aus Praxis und Wissenschaft entwickelt. Sie fasst den aktuellen Wissensstand von Prozessmanagement zusammen. Der BPM CBOK® behandelt neun relevante Wissensgebiete einschließlich der Methoden und Techniken mit Links und Verweisen auf andere Informati-onsquellen.

CBPP® nützt BPM-Experten und UnternehmungenDie zertifizierten Experten profitieren von dem Nachweis, dass ihr Wissens-stand dem internationalen Standard entspricht. Dieser Nachweis verbessert ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt und verschafft ihnen Zugang zu einer internationalen Community von BPM-Experten. Für Unternehmungen erleichtert der international aner-kannte fachliche Standard die interne und externe Kommunikation über Prozessmanagement. Die einheit-lichen Standards erlauben auch eine objektive Beurteilung der Qualität des Prozessmanagements und der darin involvierten Serviceeinheiten.

Weitere InformationenWer mehr über dieses neue Zertifikat und die Schritte zur Zertifizierung erfahren will, sei auf oevo.at, eabpm.org und abpmp.org verwiesen.Abb. 1. BPM-Wissensgebiete

em.o.Univ.Prof. Dr. Oskar Grün

Page 12: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Wissenschaft und Forschung

12

Wiener ForschungsseminarEine Kooperationsplattform für „eLogistics und Operations Research“ao. Univ.Prof. Dr. Christine Strauß

Das so genannte „Wiener For-schungsseminar“ findet bereits seit Mitte der 1990er Jahre im 2-Jahres-Rhythmus statt. Anfänglich als gemeinsames Dissertantense-minar der Forschungsgruppe von Univ.Prof. Dr. Gerhard Wäscher (Universität Magdeburg) und ao. Univ.Prof. Dr. Christine Strauß (Universität Wien) konzipiert, ergaben sich rasch gemeinsame Forschungsfragen; mittlerweile entwickelte sich das Seminar zur Kooperationsplattform mit quanti-tativen Methoden des Operations Research und dem electronic busi-ness – und hier speziell zu eLogis-tics. Nach Themen wie Künstliche Ameisen, Industrielle Zuschneide- und Packprobleme, Tourenpla-nung und Mischungsproblemen lag in diesem Jahr (7. - 9.10.2010) der Schwerpunkt auf Problemen im Kontext von Distributionslager-häusern.

Die Bündelung von Aufträgen (Order Batching) befasst sich mit dem Zu-sammenfassen von Kundenaufträgen zu Kommissionieraufträgen und wird als eine der wichtigsten Teilfunkti-onen in der manuellen Kommissio-nierung in Distributionslagerhäusern angesehen. Aufgrund des großen Einflusses auf operative Lagerhaus-kosten und Lieferzeiten fand dieses Thema große Beachtung in der betriebswirtschaftlichen Literatur. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sören Koch von der Universität Magdeburg stellte in seinem Vortrag Genetic Algorithms for the Order Batching Problem in Manual Order Picking Systems ein

Verfahren zur Lösung des Order Batching-Problems vor, das die vom Lagerhauspersonal zurückzule-genden Wegstrecken minimiert und damit zur Performance-Steigerung von Lagerhäusern beiträgt. In der Praxis ist neben möglichst geringen Kommissionierzeiten auch sicherzustellen, dass Liefertermine (Due Dates) der Kundenaufträge eingehalten werden. Der Beitrag von Dipl.-Math. oec. Sebastian Henn Order Batching with Due Dates untersuchte, in wie weit die Anwen-dung moderner Metaheuristiken zur Reduktion der Gesamtverspätung der Kundenaufträge beiträgt. Dr. Verena Schmid (Universität Wien) widmete sich in ihrem Vortrag batch & route - an integrated model-ling approach einem Modellansatz, der durch simultane Planung der Routen sowohl inhouse (Kommis-sionierung innerhalb des Lagers) als auch outdoor (Auslieferung an Kunden) sowie durch eine Adaption einzelner Nebenbedingungen kosten-reduzierte Ergebnisse liefert. Durch den Einsatz intelligenter (Meta-)Heu-

ristiken eröffnet sich ein interessantes Forschungsfeld.Im Vortrag Operativer Hochwas-serschutz für die Landeshauptstadt Magdeburg ging Dipl.-Kff. Annett Schädlich den logistischen Prozessen beim Hochwasserschutz und geeig-neten Verfahren zu ihrer Planung nach. Der operative Hochwasser-schutz versucht durch geeignete Maß-nahmen Lebewesen und Sachwerte zu schützen. Hierzu zählt primär die Errichtung mobiler Deichsysteme. Die in diesem Zusammenhang notwen-digen logistischen Prozesse (Befüllung, Transport und Verbau von Sandsä-cken) müssen so geplant werden, dass die Stadt rechtzeitig und ausreichend vor dem Hochwasser geschützt wird. Ein zweistufiger Lösungsansatz mittels gemischt-ganzzahliger Optimierung wurde vorgestellt.Alle Vorträge lösten spannende Diskussionen und einen interessanten Diskurs aus, der die Zusammenarbeit und gemeinsame Forschung weiter in-tensivieren wird. Das nächste Wiener Forschungsseminar findet im Herbst 2012 statt.

v.l.n.r.: Univ.Prof. Dr. G. Wäscher (Universität Magdeburg), Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sören Koch (Universität Magdeburg), ao. Univ.Prof. Dr. Christine Strauß (Universität Wien), Dr. Verena Schmid (Universität Wien), Dipl.-Math. oec. Sebastian Henn (Universität Magdeburg), Dipl.-Kff. Annett Schädlich (Universität Magdeburg)

Page 13: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Wissenschaft und Forschung

13

Neuer ADV-Präsident mit starken VisionenFranziska Keck

Ing. Roland Ledinger ist seit Juni dieses Jahres neuer ADV-Präsi-dent. Wir sprachen mit ihm über Missionen sowie Milestones in der Vergangenheit und riskierten einen Blick in die Zukunft.

OCG Journal: Sie sind seit kurzem Präsident des ADV. Worin sehen Sie Ihre Mission?Ledinger: Die ADV ist seit 50 Jahren eine Plattform für Erfahrungsaus-tausch von Anwendern für Anwen-der aus der Praxis. Pro Jahr organisie-ren wir mehr als 50 Veranstaltungen, die den Erfahrungstransfer und die Option auf Verbesserungen zum Ziel haben. Dabei stehen die Themenbe-reiche E-Government, E-Health, IT-Anwendungen, Recht und Sicherheit im Zentrum. Meine Mission ist es, einen sanften Imagewandel zu vollziehen und einen etwas jugendlicheren Cha-rakter in die ADV zu bringen. Wir wollen mit der IT Schritt halten, und

dazu ist es notwendig sich innovati-onsfreudig zu zeigen und die neuen Technologien zu spüren. Wir werden uns daher im nächsten Jahr etwas neu positionieren, wobei wir dabei unserem Kern treu bleiben.OCG Journal: Welche Milestones gab es in den vergangenen Jahren aus Ihrer Sicht hinsichtlich der Infor-mations- und Kommunikationstech-nologien?Ledinger: Die Verbreitung des Internets und wie man Mobilität nutzen kann, also die Bereitstellung von Informationen auf mobilen Endgeräten, sind wichtige Grundvor-aussetzungen.Aber auch der Ausbau der Infrastruk-tur war in den letzten zehn Jahren ein wichtiger Fortschritt. Mittlerweile ist es nahezu egal, wie etwas funkti-oniert, Hauptsache es ist schnell. Das „Wie“ ist dabei weniger wesentlich geworden und eröffnet somit neue Möglichkeiten.

Der Boom der sozialen Netzwerke in den letzen Jahren hat Einfluss auf das Zusammenleben. 63 % bis 65 % der österreichischen Bevölkerung sind im Internet, davon ca. zwei Drit-tel in sozialen Netzwerken. Bereits ein Drittel des Wirtschaftswachstums kommt von der IKT, somit hat die Politik auch IKT als Wirtschaftsfaktor für die Standortfrage identifiziert. In Österreich stellt der IKT-Markt mit rund 15 Milliarden Euro einen subs-tantiellen Anteil von etwa 6 % des BIP dar, mehr als 125.000 Menschen sind in diesem Sektor beschäftigt und etwa ein Viertel der Zunahme des Bruttoinlandsprodukts und rund 40 % des Produktivitätszuwachses sind auch auf den fortschreitenden Einsatz von IKT zurückzuführen.

OCG Journal: Wie sehen Sie die Entwicklung des Einsatzes der Informations- und Kommunikations-technologien in den nächsten zehn Jahren aus Anwendersicht?

Page 14: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Wissenschaft und Forschung

1�

Ledinger: Die Mobilität wird sich erhöhen, geräteunabhängige Syste-me (PC, Smartphones, Tablets, …) werden immer mehr verschmelzen, die Kanäle werden in einander fließen. Vor allem wird die Usabi-lity entscheidend werden, und die damit verbundene Frage ist, wie kann man sich IKT zu Nutze ma-chen. Heutzutage sind immer mehr Informationen verfügbar, das muss aber für den User noch bedeutend praktikabler werden. Ein Beispiel: Der Kühlschrank wird in Zukunft sagen können, dass die Milch fehlt. Die Gerätekommunikation wird sich maßgeblich verändern, dabei wird die IKT eine große Rolle spielen.Auch E-Health wird eine wichtige Rolle übernehmen, ebenso E-Govern-ment und E-Commerce. Insgesamt geht es hier doch um lebensorien-tierte Lösungen nach dem one-stop-Prinzip. Für viele ist IKT heute schon Realität, aber das Ziel muss sein, alle Bevölkerungsgruppen, wie z. B. auch ältere Menschen, an den Vorteilen der IKT partizipieren zu lassen.Zusammenfassend: IKT wird in zehn Jahren überall „drinnen“ sein, es wird einen Zugang geben mit Ser-vice aus der Steckdose.

OCG Journal: Können Sie einige markante Beispiele, die sowohl Wirt-schaft und Verwaltung betreffen, nennen?Ledinger: Wir haben ein föderales System in Österreich. Bei Geburt, Ehe etc. müssen verschiedene Behörden abgeklappert werden. Wir arbeiten bei den Verwaltungsverfahren an der Einführung des one-stop-Prin-zips, doch bestehende Barrieren sind manchmal nicht so leicht aufzubrechen (siehe die Diskussi-onen zwischen Bund und Ländern).

In Graz – als Beispiel – gibt es das one-stop-System zum Teil schon. Der Standesbeamte erhält ein Mail vom Krankenhaus, dass ein Kind geboren wurde. Er erscheint am nächsten Tag bei der Mutter, holt alle Unterlagen ab und bringt am nächsten Tag alle notwendigen Dokumente für den neuen Bürger mit, einschließlich der Zustellung der e-Card. Aber letztlich wird deshalb keine werdende Mutter nach Graz ziehen.Für Unternehmer ist der Standort sehr wohl relevant. Hier stellt sich die Frage, wie gut die Verwaltung auf die Wirtschaft reagiert. Die Vision, die wir nächstes Jahr realisieren wollen, ist ein Portal zu schaffen, um alle Dinge erledigen zu können. So wollen wir der Wirtschaft Geld spa-ren und den Standort aufwerten.Um das alles realisieren zu können, ist eine eindeutige Identifizierung notwendig, um gesichert Dokumen-te zu übermitteln. Auch Verträge müssen unbedingt sicher über das Netz abgeschlossen werden können. Wenn der Missbrauch zunimmt, werden die Menschen das auch nicht mehr verwenden. Umso entschei-dender ist es, dass Vertrauen nicht verloren gehen darf.

OCG Journal: Wie schätzen Sie Aufgaben und Zukunftschancen von „realen“ Vereinen & Communities im Vergleich zu „virtuellen“ Gruppen (XING, Facebook usw.) ein?Ledinger: Die „realen“ Vereine ha-ben nach wie vor einen gewaltigen Nutzen, aber auch digitale Platt-formen sind wichtig und notwendig, um Kommunikation schnell und un-kompliziert zu ermöglichen. Aber es sind eben auch soziale Kontakte auf zwischenmenschlicher Basis aufrecht zu erhalten. Jugendliche treffen ja

Ing. Roland LedingerIm Jahr 1987 startete Roland Ledin-ger seine Tätigkeit in der Abteilung ADV-Koordination im Bundeskanz-leramt. Ab 1995 zeichnete er für die IT-Rechenzentren des Bun-deskanzleramtes verantwortlich. Die Projektleitung für „ELAK im Bund“ begann er 2001, seit 2005 leitet er den Bereich IKT-Strategie des Bundes im Bundeskanzleramt. Am 22. Juni diese Jahres wurde er einstimmig zum Präsidenten der ADV – Arbeitsgemeinschaft für Datenverwaltung – gewählt.

Bundeskanzleramt Leiter Bereich IKT-Strategie des Bundes Ballhausplatz 2 1014 Wien Tel.: +43 (1) 531 15-2745 [email protected] Sitz: Herrengasse 23/Zi 330

trotz aller verfügbaren Kanäle noch immer ihre Freunde. Da sind Dis-kussionen auf einer anderen Ebene möglich. Die Vereine etc. haben ihre Existenzberechtigung auch in Zu-kunft, weil der zwischenmenschliche Kontakt eine ganz andere Wertigkeit hat.

Das ADV-Motto von der Praxis für die Praxis ist im realen Bereich es-senziell. Entscheidend ist, dass auch Vereine ihre virtuellen Möglichkeiten nutzen.

Page 15: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Wissenschaft und Forschung

1�

Information Retrieval Facility: Wer suchet, der findet!Katja Mayer

Fast jeder kennt das Problem: Ständig wachsende Daten-mengen in unterschiedlichsten Formaten (Text, Bild, Film, Ton, Symbole,...) machen das (Wie-der-) Auffinden gewünschter Informationen zu einer zentralen Herausforderung in der heutigen Zeit. Information Retrieval, zu Deutsch auch Informations-wiedergewinnung, verschränkt interdisziplinär Informations-wissenschaft, Informatik und Computerlinguistik und befasst sich mit der Entwicklung von Methoden zur computergestütz-ten, inhaltsorientierten Suche. Als „enabling technology“ ist Information Retrieval aus der Wissensgesellschaft heute nicht mehr wegzudenken.

Das Information Retrieval Facility (IRF) ist ein international tätiges Forschungsinstitut im Bereich des professionellen Information Retrieval (IR) mit Sitz in Wien und der Mission, den Technologie-Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern. Seit der Gründung im Jahre 2007 haben sich der unabhängigen, gemeinnützigen Organisation in-zwischen mehr als 250 international anerkannte WissenschaftlerInnen und IR-ExpertInnen angeschlossen. Von 6. bis 9. Juni 2011 findet bereits zum vierten Mal das IRF Symposium statt (www.irfs.at), welches als lö-sungs- und anwendungsorientiertes Diskussionsforum jährlich IR-For-scherInnen und AnwenderInnen von IR-Technologien aus der Industrie in Wien versammelt.Das IRF stellt seinen Mitgliedern ein

offenes Referenzlabor zur Entwick-lung neuer Suchmethodologien zur Verfügung: die Hochleistungs- Computer Infrastruktur des IRF wird von ForscherInnen aus der ganzen Welt verwendet, um mit Datensammlungen, die Millionen technisch-wissenschaftlicher und multilingualer Dokumente enthalten, zu experimentieren. Das IRF betei-ligt sich erfolgreich an zahlreichen Forschungsprojekten auf nationaler und internationaler Ebene: Optimie-rung von Such- und Klassifizierungs-methoden für Texte und Bilder im biomedizinischen Bereich, maschi-nelle Übersetzung von Patentdaten, Entwicklung von semantischen Technologien, Verarbeitung der natürlichen Sprachen, automatisierte Bilderkennung sowie Entwicklung der nächsten Generation von Such-maschinen. Um nachhaltige Innovati-on zu gewährleisten, hat sich das IRF ganz der Open Science Kultur und dem offenen Zugang zu wissen-schaftlichen Experimentalsystemen

und Ergebnissen verpflichtet.Das IRF ermöglicht Unternehmen im Rahmen von Auftragsforschungspro-jekten an die neuesten Forschungs-entwicklungen anzuknüpfen, um die Effizienz ihrer eigenen Suchprozesse zu verbessern. Dabei stützt sich das IRF auf sein internationales Netzwerk von führenden IR-ForscherInnen und bewährte, etablierte Methodologien, zu denen Unternehmen in der Regel keinen Zugang haben. Maßge-schneiderte IR-Trainings und unab-hängige Evaluierung von Systemen und Tools runden das Angebot für industrielle Partner ab.

KontaktMarie-Pierre Garnier IRF Society OfficeTech Gate ViennaDonau City Straße 11220 WienTel.: +43 (1) 236 94 [email protected] www.ir-facility.org

Emerging Technologies Methodology, evaluation and prototyping

Open Innovation

Kno

w-H

ow Tr

ansfer Application feedback

Cro

ss-d

isci

plin

ary d

ialogu

e

Page 16: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Wissenschaft und Forschung

1�

Soziale Medien spielen heute in einer Vielzahl von Bereichen eine wesentliche Rolle, insbesondere im Wissensmanagement in Unterneh-men und als Ergänzung zu klas-sischen Medienangeboten. Vorteile sozialer Medien sind insbesondere die einfache Benutzbarkeit, die Fokussierung auf den Menschen und seine Kommunikationsbedürf-nisse, und die Kollaboration auch über Distanzen hinweg. Dadurch entsteht eine Vielzahl von Inhal-ten, die für Unternehmen von großer Bedeutung, jedoch meist sehr unstrukturiert und schwierig auffindbar sind.

Auf der anderen Seite entwi-ckeln sich im Umfeld des so genannten Semantic Web eine Reihe von Technologien, welche die Verknüpfung und Strukturie-rung von Informationen erleichtern und insbesondere die Suche verbes-sern. Semantische Technologien sind jedoch für Anwender und auch Entwickler derzeit noch kompliziert zu verwenden.Im Rahmen des von der EU im 7. Rahmenprogramm geförder-ten Projekts KiWi entwickelte die Gruppe „Knowledge and Media Technologies“ der Salzburg Research Forschungsgesellschaft in Zusam-menarbeit mit sechs internationalen Partnern eine Plattform, welche soziale Medien um semantische Technologien ergänzt und die Vorteile beider Ansätze verknüpft. Ziel ist es, Entwicklern von Anwendungen im Bereich soziale Medien eine Reihe von Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen, welche die Verknüpfung und

KiWi – eine Plattform für Semantische Soziale MedienDr. Sebastian Schaffert

Strukturierung sowie das Auffinden von Informationen wesentlich erleich-tern. KiWi bietet dazu u. a. folgende erweiterte Funktionalitäten:n Speicherung und Indexierung von

Inhalten und beliebigen Metadaten für Suche, Navigation, Visualisie-rung und Reasoning. KiWi unter-stützt dabei sowohl Transaktionen als auch die Versionierung von Inhalten und Metadaten.

n Unterstützung von RDF und OWL Ontologien sowie SKOS Thesauren zur Einbettung von Inhalten in einen semantischen Kontext.

n Eine semantische Suche, welche es erlaubt sowohl über Inhalte als

auch über Metadaten zu suchen. Mit

Hilfe einer fa-cettierten Suche

wird der Benutzer anhand

der Metadaten bei der Ein-schränkung des Suchergebnisses unterstützt.

n Regelbasiertes Reasoning, mit Hilfe dessen aufgrund bestehender Metadaten und benutzerdefinierter Regeln zusätzliche Informationen abgeleitet werden können.

n Informationsextraktion zur Unter-

stützung des Benutzers bei der Verknüpfung, Strukturierung und Annotation von Inhalten.

n Empfehlungen und Personali-sierung aufgrund der im System vorhandenen Metadaten.

Eine vollständige Liste der Funktio-nalitäten befindet sich auf der unten angegebenen Webseite. Auf Basis der KiWi Plattform wurden im Rahmen des Projekts mehrere Anwendungen

realisiert, u. a. ein semantisches Wiki für das Projektmanage-ment, ein kartenbasierter Nach-richtenatlas (TagIT), ein Kunst-portal sowie eine Anwendung für das Ideenmanagement in Unternehmen. Die KiWi Plattform ist in Java EE entwi-ckelt und steht interessierten Entwicklern unter http://www.kiwi-community.eu als Open Source Software zum Download

zur Verfügung.

KontaktDr. Sebastian SchaffertKnowledge and Media TechnologiesSalzburg Research ForschungsgesellschaftJakob Haringer Str. 5/II5020 Salzburgsebastian.schaffert@salzburgresearch.atwww.kiwi-community.eu

Page 17: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

IT & Unternehmen

1�

Menschen mit Autismus haben eine zehn Mal geringere Fehlerrate beim Testen von Software oder Verwal-ten von Datenbanken. Sie bleiben motiviert, wo andere längst das Interesse verloren hätten.

Sie sind wenig belastbar, beschränkt teamfähig und haben Schwierigkeiten mit anderen Menschen zu sprechen. Autisten zählen nicht gerade zu den heiß umworbenen Kandidaten am Arbeitsmarkt. Die dänische IT Perso-nalvermittlung und Zeitarbeitsfirma Specialisterne sieht das anders: Sie vermittelt Menschen mit Autismus. „Diese Menschen haben ganz beson-dere Fähigkeiten, und genau die nutzen wir“, erklärt Thorkil Sonne, Gründer des dänischen IT-Unternehmens. Autisten sind oft überdurchschnittlich intelligent, nehmen ihre Umwelt detailliert wahr, vertiefen sich gerne in eine Materie und erledigen manche Jobs mit überdurch-schnittlicher Präzision. „Menschen mit Asperger-Syndrom (Anm. d. Red.: eine milde Form des autistischen Spektrums) verfügen meist über starke kognitive Begabungen. Viele von ihnen entwi-ckeln bereits in der Kindheit ein großes Interesse an speziellen Themen, zum Beispiel aus der Technik oder den Naturwissenschaften, und investieren sehr viel ihrer Zeit in die Erkundung dieser Spezialbereiche“, bestätigt Doris Jandrasits, Klinische und Gesund-heitspsychologin, Specialtrainerin für Autismus. Autisten verfügen über eine hohe Konzentrationsfähigkeit und ein ausgezeichnetes fotografisches Ge-dächtnis. Die besten Voraussetzungen für Jobs, die hohe Konzentration und Genauigkeit verlangen.

Autisten lösen PC-ProblemeMag. Eva Mandl

Spezialisten fürs DetailRepetitive Arbeiten und Kontrollen von endlosen Zahlenreihen sind für viele „normale“ Angestellte eine lästige Pflicht. Die Motivation geht schnell verlo-ren und teure Fehler schleichen sich ein. Ein autistischer Mensch hingegen arbei-tet auch nach dem zehnten Durchgang noch mit voller Konzentration. In Unter-nehmen könnten Autisten deshalb sehr gut für Software-Tests, bei der Arbeit mit Datenbanken, im Netzwerk-Monito-ring oder auch in der Qualitätskontrolle eingesetzt werden. „Was Menschen mit Asperger-Syndrom auszeichnet, sind ihr Blick fürs Detail, ihr großes Durch-haltevermögen und ihre Beharrlichkeit. Doch potenzielle Arbeitgeber müssen sich klar darüber sein, dass die meisten große Defizite in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung haben und deshalb sehr isoliert arbeiten.“ Rund 170 Leuten hat Sonne mit seinem Unternehmen Specialisterne bereits zu einem Job im IT-Bereich verholfen. Seine 40 autisti-schen Angestellten haben eine zehn Mal geringere Fehlerrate beim Testen von Software oder Verwalten von Daten-banken als Nicht-Autisten. Auf dieses Potenzial setzen mittlerweile erfolgreiche Unternehmen wie Microsoft, der IT-Bera-ter CSC, der schwedische Finanzdienst-

leister Nordea und Dänemarks größtes Telekommunikationsunternehmen TDC. „Es eignet sich nicht jeder von Autismus betroffene Mensch dazu, als IT-Spezialist zu arbeiten. Aber es gibt Menschen, die sich gerne Bereichen wie Softwareentwicklung und Wartung widmen würden sowie Ideen zu einer Fehlerminimierung bzw. Optimierung liefern können“, betont Ruth Renée Kurz, Generalsekretärin des Dachver-bandes Österreichische Autistenhilfe.Auch in Österreich gibt es Bedarf und Interesse. Im Juni 2010 war Sonne in Wien zu Gast bei einer Konferenz der Organisation Ashoka, die sozial enga-gierte Unternehmen fördert, um dort sein Specialisterne-Modell zu präsen-tieren. Wann allerdings ein österrei-chisches Unternehmen zum ersten Mal einen Autisten für seine PC-Probleme einsetzen wird, steht noch nicht fest.

Autismus ...ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die angeboren und unheilbar ist. In Österreich sind rund 70.000 Menschen von Autismus betroffen. 90 Prozent von ihnen sind arbeitslos. Oft macht sich Autismus schon im frühen Kindesalter bemerkbar. Menschen mit Autismus leiden meist unter Störungen im Sozialver-halten. Sie haben häufig Schwierigkeiten mit anderen Menschen zu sprechen und Mimik, Gestik und Worte richtig zu interpretieren. Humor oder Ironie ist für sie nur schwer verständlich. Bisher ist nicht vollständig geklärt, wie Autismus entsteht. Führende Forscher gehen davon aus, dass es genetische Ursachen gibt. Buben sind laut dem Verein „Rainman´s Home“ viermal häufiger betroffen als Mädchen. Berühmten Personen wie Albert Einstein oder Wolfgang Amadeus Mozart wird manchmal nachgesagt, autistisch gewesen zu sein.

Autisten helfen bei der Fehlersuche in komplexen Systemen

Page 18: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

IT und Kultur

18

Elektronische Stille als HeilfastenEin Gespräch mit der Kulturjournalistin Barbara RettMag. Rupert Lemmel-Seedorf

Die Kulturjounalistin Dr. Barbara Rett (57), aus der Erwachsenen-bildung kommend, moderiert seit Jahren das nationale und interna-tionale Kulturleben für den ORF. Wie hat sich ihre Arbeit durch die starke Medialisierung verändert? Barbara Rett im Gespräch mit Rupert Lemmel-Seedorf über Kul-turjournalismus und den Einsatz der Informationstechnologie.

OCG Journal: Frau Dr. Rett, Sie sind

eine der bekanntesten Kulturjourna-

listinnen Österreichs, wann haben

Sie Ihre Liebe zu Kunst und Kultur

entdeckt?

Rett: Schon als Kind! Obwohl meine

Eltern beide nichts mit Kultur zu tun

hatten – sie waren beide Ärzte – war

sie zuhause immer präsent. Mein

Vater hat mich sehr früh ins Theater

mitgenommen, meine Mutter hat viel

klassische Musik gehört, beide haben

viel und gern gelesen, wir sind viel

gereist. Kultur war nichts „was man

tut“, sie war einfach da wie die Luft

zum Atmen.

OCG Journal: Über Ihren beruf-

lichen Werdegang gibt die Wikipedia

ausführlich Auskunft. Wissen Sie, wer

diesen Eintrag verfasst hat?

Rett: Ich glaube ja, weil derjenige

vorher einige Informationen bei mir

nachgefragt hat.

OCG Journal: Digitale Medien, vor

allem die, die unter dem Begriff Web

2.0 oder Social Web zusammenge-

fasst werden, fördern nicht nur die

Vernetzung, sondern geben jedem die

Möglichkeit, selbst der „Star“ zu sein.

Der Drang, sein Leben der Öffent-

lichkeit mitzuteilen, ist ein bekanntes

Phänomen der Avantgarde (Fernand

Léger oder Dan Graham) und im Kino

mit Filmen wie „Die Truman Show“

thematisiert. Sind Selbstdarstellungen

im Web 2.0 persönlicher Narzismus/

Exhibitionismus oder sehen Sie darin

auch künstlerische Aspekte?

Rett: Sehr gute Frage! Die ersten,

die das so radikal umgesetzt haben,

waren sicherlich Beuys und War-

hol, aber die Popmusik selbst stellte

natürlich auch eine große Demokrati-

sierungswelle dar. Vier Arbeiterkinder

aus Liverpool waren plötzlich Super-

stars (die Beatles, Anm.) – undenkbar

bis dahin. Diese Demokratisierung

von Kunst ist natürlich wunderbar

und wichtig – ganz radikal zu Ende

gedacht, führt sie zu Paradigmen

wie „Alles ist Kunst“ und „Jeder ist

Künstler“ und löst damit Funktion

und Aufgabe von Kunst auf.

Als zweiter Aspekt scheint mir, dass in

einer so unsicher und unübersichtlich

gewordenen Welt der eigene Körper

das einzige ist, was uns gewiss ist. Er

wird daher immer mehr zum Schlacht-

feld der Selbstdarstellung, sogar die

Identitäten, Imagos oder Images sind

dabei nur Nebensache und können

wechseln wie z. B. Madonna oder

Lady Gaga demonstrieren. Unsere

Welt erzeugt offensichtlich das starke

Bedürfnis, sich seiner selbst mithilfe

von zwar nicht physischer, aber „kör-

perlicher“ Repräsentanz im medialen

Raum zu vergewissern. Ich stelle mich

dar, also bin ich.

OCG Journal: Das führt zum eigent-

lichen Thema: Kultur, Journalismus

und Informationstechnologie. Der

Umgang mit dem Computer wird als

vierte Kulturtechnik bezeichnet. Om-

nipräsente digitale Medien bestimmen

zusehends den Alltag. Was heißt in

diesem Kontext Kreativität für Sie?

Rett: Ich genieße die räumliche und

zeitliche Unabhängigkeit durch die

elektronischen Medien! Ich muss nicht

mehr zu bestimmten Zeiten im Büro

sitzen, sondern kann meine Arbeiten,

Recherchen, Kommunikation dann

machen, wenn es für mich am besten

passt.

Die ganze mediale Überinformations-

flut zieht an mir sowieso vorbei. Ich

habe auch früher schon lieber zwei

Zeitungen ordentlich gelesen, als

zwölf durchgeblättert.

OCG Journal: Vom Menschen wird

heute vielerorts erwartet, ähnlich dem

Computer, Dinge gleichzeitig oder

parallel zu machen, kurz „multi-

taskingfähig“ zu sein. Verändern

digitale Medien die Rezeption von

Kunst? Welche Erfahrungen haben Sie

da gemacht?

Rett: Ich verweigere Multitasking seit

Jahren! Was ich mache, mache ich

Page 19: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

IT und Kultur

19

ganz. Ich kann nicht einmal Musik

„nebenbei“ hören! Das lustige ist,

dass die neuesten Studien, die die

Effizienz von Multitasking beweisen

wollten, genau das Gegenteil ergeben

haben.

Alles, was wir machen, wenn wir

multitasking arbeiten, machen wir

schlechter – ich für mich hab‘ das

immer schon gewusst (lacht).

OCG Journal: Jürgen Habermas

spricht von der Gefahr, dass Intellek-

tuelle ihre Bedeutung im öffentlichen

Diskurs verlieren, weil digitale Medien

Kommunikation zwar verdichten, aber

zugleich Rollen entdifferenzieren. Wie

sehen Sie Ihre Rolle durch Medien in

Gefahr?

Rett: Intellektuelle sind wunderbare

Menschen, die die Sehnsucht haben,

die Welt zu verstehen und anderen zu

erklären; und damit oft auch großar-

tige Gedankengebäude schaffen kön-

nen – ich denke an Sigmund Freud.

Was wir heute brauchen, ist aber

sicherlich weniger linke und mehr

rechte Hirnhälfte, unsere Welt leidet

nicht unter einem Mangel an Hirn,

sondern an einem Mangel an Herz!

OCG Journal: Zu Ihrer täglichen Ar-

beit: Wie und wie intensiv setzen Sie

das Internet und Web 2.0 Applikati-

onen ein?

Rett: Ich verwende es ausschließlich

beruflich – für Spiele oder Chat hab‘

ich weder Zeit noch Lust, da geh‘ ich

lieber tanzen oder treffe Menschen!

Ich hab‘ kein Handy, daher läuft

80 % meiner beruflichen Kommu-

nikation über den Laptop. Daneben

verwende ich Suchdienste bzw. you-

tube, einige ganz wenige Fachblogs.

Bei Facebook, Twitter etc. stellen sich

bei mir die Haare auf, weil ich be-

rufsbedingt ja ohnehin ein teilweise

öffentliches Leben habe.

Ich bin der festen Überzeugung, dass

mit der uns überflutenden Öffent-

lichkeit und Vernetzung auch das Be-

dürfnis nach Intimität und Privatheit

steigen wird. Meine Prophezeiung:

In ein paar Jahren werden die Eliten

beginnen, sich abstinenter zu verhal-

ten. Nach 23 Uhr wichtige E-Mails zu

verschicken, wird für einen Topma-

nager einfach nicht mehr zum guten

Ton gehören.

OCG Journal: Barbara Rett privat:

Wie analog oder digital ist Ihr Leben?

Rett: Neulich hat das Betriebssystem

meines Labtops aufgegeben und

ich hab‘ vier Tage in völliger elektro-

nischer Stille genossen. Es war wie

Urlaub mitten in Wien, eine Art Heil-

fasten, und ich hab‘ mir gedacht, ich

werde mir in Zukunft pro Monat drei

elektronische Schweigetage gönnen!

OCG Journal: Langspielplatte oder

MP3-Player?

Rett: CD-Player.

OCG Journal: Vorbilder?

Rett: Nie.

OCG Journal: Was werden Sie in

zehn Jahren machen?

Rett: Weiterhin versuchen, ich selber

zu sein und zu bleiben.

OCG Journal: Worüber können Sie

lachen?

Rett: Paulus Manker hat heute in

„Winterzeit“ gesagt, dass ich eine

dumme Person bin – darüber hab‘ ich

wirklich herzlich gelacht!

OCG Journal: Vielen Dank für das

Gespräch!

Die promovierte Germanistin Barbara Rett (geb. 1953 in Wien) arbeitete bereits in der Schulzeit als Nachwuchsjourna-listin im ORF. Nach dem Studium war sie Direktorin der Volks-hochschule Hietzing (Wien), ehe sie 1988 zum ORF wechselte. Sie leitete Club 2-Sendungen, die Kulturbeiträge in der „Zeit im Bild“ sowie die Sendungen „Treffpunkt Kultur“ und „Streif-zug Kultur“. Sie arbeitete für Ö1 und moderierte für den deutsch-französischen Kulturkanal ARTE. Daneben ist Barbara Rett als Moderatorin für unterschiedliche Veranstaltungen im Einsatz (u. a. Opernübertragungen aus Salzburg und Bregenz sowie den Wiener Opernball).Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Rett

Literaturtipp:Roberto Simanowski: Digitale Medien in der Erlebnisgesellschaft: Kultur - Kunst – Utopien, Reinbek: Rowohlt, 2008.

Page 20: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

IT und Kultur

20

Ein Algorithmus ist eine aus end-lich vielen Schritten bestehende eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems.1

Komposition bezeichnet die Erfin-

dung und Fixierung von Musik sowie

das bei diesem Schaffensprozess

entstehende musikalische Werk. Die

kompositorischen Entscheidungen

sind je nach Parameter (Tonhöhe,

Tondauer, Rhythmus, usw.) und Werk

unterschiedlich genau. Da nicht alle

musikalischen Parameter präzise

definiert und vorgeschrieben werden

können, entstehen auf diese Weise

Leerstellen, die durch den/die Inter-

preten ausgefüllt werden.

Die Konzentration des musikalischen

Schaffensprozesses auf den Kompo-

nisten und damit auf das Individuum

führte zu einer Trennung und Spezia-

lisierung von Komponist und Interpret

und zu einer immer differenzierteren

Notation, mit dem Ziel, die Intention

des Komponisten möglichst exakt

schriftlich darzustellen und in Folge

zur Einschränkung der interpretato-

rischen Spielräume der Musiker.

Insbesondere die serielle Musik2 Mitte

des 20. Jahrhunderts zeichnete sich

sowohl in den kompositorischen

Entscheidungen als auch in der

notationellen Kommunikation durch

eine hohe Exaktheit aus. Der techno-

logische Fortschritt im 20. Jahrhundert

hat nicht nur mittels elektronischer

Instrumente (Theremin, Trautonium)

das Klangspektrum erweitert, sondern

hat durch Möglichkeiten von Klang-

speicherung, Klangsynthese und

systematischer Klanganalyse zu einer

Operationalisierung des Kompositions-

prozesses und zur Formulierung von

Algorithmen geführt.

Algorithmische Komposition

„It is a method of perceiving an

abstract model behind the sensual

surface, or in turn, of the construction

of such a model in order to create

aesthetic works.”3 Dabei bedingen

sich kompositorische Ideen und neue

Technologien wechselseitig, denn

die Präfigierung des musikalischen

Materials bezieht den Klang sowie

das zugrunde liegende Regelsystem

in den Schaffensprozess mit ein.4 Bis

dorthin bestand der kompositorische

Akt darin, innerhalb vorgegebener

Regelsysteme (Dur-Moll Tonalität,

Sonatensatzform) neue Möglichkeiten

des Verfahrens zu finden. Erstmals

in der Musikgeschichte war es damit

möglich, die gleichen Regelwerke

sowohl auf die Formstruktur als auch

Algorithmische Komposition – Teil 1Mathematischer Leitfaden zur Lösung eines musikalischen ProblemsDr. Eva Maria Stöckler

1 “a computable set of steps to achieve a desired result”, National Institute of Standards and Technology: http://xw2k.nist.gov/dads//HTML/algorithm.html (20.11.2010).

2 Dabei wird nicht nur die Anordnung der zwölf chromatischen Töne wie bei einer Zwölftonreihe vorab festgelegt, sondern auch andere Eigenschaften von Musik (Tondauer, Lautstärke, etc.) werden nach Zahlenreihen organisiert.

3 Karlheinz Essl: Algorithmic Composition. In: N. Collins and J. d’Escrivan (Ed.): Cambridge Companion to Electronic Music. Cambridge University Press 2007, S. 107-125. http://www.essl.at/bibliogr/algo-comp.html (20.11.2010).

4 Kerstin Jaunich: Vom musikalisch-künstlerischen Umgang mit neuen Technologien am Beispiel der Komponisten Ludger Brümmer, Paulo Ferreira Lopes und Kiyoshi Furukawa. Dissertation. Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Stuttgart 2005, S. 59.

Johannes Kretz und Dr. Eva Maria Stöckler

Page 21: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

IT und Kultur

21

Vom Theremin zur Realtime Com-position. Der zweite Teil dieser Serie behan-delt die Geschichte der elektroa-kustischen Komposition von den ersten Experimenten mit elektro-nischen Instrumenten bis hin zur Generierung und Manipulation von Klängen in Echtzeit, Netzwerkmu-sik und klingenden Räumen. Teil II des Artikels erscheint in der kommenden Ausgabe des OCG Journals.

auf die spektrale Gestalt von Klängen

anzuwenden und beide Ebenen zu

verknüpfen.5

Die Entwicklung leitungsfähiger

Computer und high-level Program-

miersprachen wie Max/MSP er-

möglichen dem Komponisten, sich

sein kompositorisches Werkzeug

selbst zu schaffen, ohne dabei auf

Software kommerzieller Produktion

angewiesen zu sein. Karlheinz Essl

bietet in der von ihm entwickel-

ten Real Time Composition Library

(RTC-lib) eine Softwarebibliothek für

Max/MSP zum Experimentieren mit

seriellen und stochastischen Kompo-

sitionstechniken.6 Die Generierung

und Manipulation von Klängen in

Echtzeit erfordert dabei vom Inter-

preten wieder mehr Mitvollzug an

der Realisierung des musikalischen

Werkes, denn das Werk besteht nicht

aus einem reproduzierbaren Noten-

text, sondern liegt erst als vollstän-

dig ausformuliertes Objekt vor. Der

Abstraktheit der Digitalisierung und

dem Verlust der Haptik wird mit der

Konstruktion individueller Mensch-

Maschine-Interfaces7 und Verfahren

aus musikalischen Subkulturen wie

„turntablism“8 oder „circuit ben-

ding“9 entgegengewirkt.10

Die Implementierung einer Kom-

position als Computeralgorithmus

ermöglicht elektroakustische Musik

ohne genau definierte Dauer. „An

die Stelle eines eindeutig determi-

nierten und wiederholbaren Objektes

tritt der flexible Prozess, (…)“11.

Damit lassen sich Klanginstallationen

realisieren und neue Präsentations-

orte wie Fabrikshallen, Museen oder

virtuelle Räume über Netzwerkmusik

erschließen, bei der über Plattformen

in Echtzeit generierte Klangströme

ins Netz gespeist werden können und

gemeinsam musiziert werden kann.

Elektroakustische Musik ist heute ein

weites Feld unterschiedlicher klang-

licher Konzepte:

n Klangprojektion und die Verwen-

dung des Raumes als Instrument

und musikalischer Parameter, der

die Musik zum Klingen bringt und

selbst durch Musik zum Klingen

gebracht wird;

n die Bildung virtueller akustischer

Räume, bei der Klangobjekte

punktgenau innerhalb des Raumes

durch Wellenfeldsynthese positio-

niert und bewegt werden können;

n die Verwendung von musika-

lischen Kompositionsalgorithmen

zur Generierung von Bilderwelten;

5 Rhythmus hinterlässt bei einer Impulsfrequenz von ca. 20 Hz in Klang einen Tonhöheneindruck, wie in Kompositionen von György Ligeti (Apparition, 1957) oder Friedrich Cerha (Fasce, 1959).

6 http://www.essl.at/works/rtc.html (20.11.2010).7 Vgl. das von Karlheinz Essl entwickelte Software-Environment m@ze°2. http://www.essl.at/works/maze.html (20.11.2010).8 Turntablism verwendet Plattenspieler und Mischpulte ähnlich der DJs.9 Beim Circuit Bending werden selbst gebaute elektronische Klangerzeuger komplex miteinander verschaltet.10 Vgl. Joachim Stange-Elbe und Kai Bronner: Musikinstrumentenindustrie im digitalen Paradigmenwechsel. In: Gerhard Gensch, Eva Maria

Stöckler, Peter Tschmuck (Hrsg.): Musikrezeption, Musikdistribution und Musikproduktion. Der Wandel des Wertschöpfungsnetzwerks in der Musikwirtschaft. Wiesbaden 2008, S. 311-334.

11 Karlheinz Essl: Wandlungen der elektroakustischen Musik. In: Thomas Dézsy, Stefan Jena und Dieter Torkewitz (Hrsg.): Zwischen Experiment und Kommerz. Zur Ästhetik elektronischer Musik. Anklaenge. Wiener Jahrbuch für Musikwissenschaft Band 2. Wien 2007, S. 37-84. http://www.essl.at/bibliogr/wandlungen-elak.html (22.11.2010).

12 http://johanneskretz.com (22.11.2010).13 Karlheinz Essl im Gespräch mit Anja Wenger. http://www.essl.at/bibliogr/elektronische-musik.html (22.11.2010).

n Real-Time Notation, wie KLANGPI-

LOT von Johannes Kretz.12

Algorithmische Komposition und

elektronische Musik bedeuten nicht

zuletzt die Gestaltung neuartiger

Klangwelten und die Bereicherung

unseres persönlichen Erlebens von

Musik durch „…die Auflösung über-

kommener Konzertrituale zugunsten

anderer Rezeptionsformen und die

Schaffung immersiver Klangwelten,

die wie Naturphänomene unser Le-

ben begleiten können (…)“.13

Mag. Dr. phil. Eva Maria Stöckler ist Leiterin des Zentrums für zeit-genössische Musik der Donau-Uni-versität Krems und wissenschaft-liche Leiterin des Masterstudiums [email protected]/zzm

�th Austrian Mobile Music Day, 31. März 2011 an der Donau-Universität Kremswww.donau-uni.ac.at/mobilemusic

Page 22: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

Recht und IT

22

Man nehme einen Hahn, stelle ihn nacheinander auf einen Wiener, Pa-riser und Londoner Misthaufen und beobachte: Das polyglotte Tier kräht je nach Standort „kikeriki“, „cocori-co“ oder „cock-a-doodle-do“.

Bei Handys dagegen ist die Vielfalt um einiges größer: Sie tönen je nach Spei-cherinhalt und Einstellung und schöp-fen aus einem riesigen Repertoire von Bachs Badinerie bis zu allerlei Hervor-bringungen, die wohl kaum bleibende Spuren in der Musikgeschichte hinter-lassen werden.Hin und wieder aber schieben Gerichte dem hemmungslosen Ausschlachten von Musikwerken einen Riegel vor. So hat etwa ein deutsches Gericht entschieden, dass die Klingeltonfas-sung des verfahrensgegenständlichen Musikwerkes in dreifacher Hinsicht eine Änderung des Originalwerkes ist (was zur Folge hat, dass das Anbieten dieses Klingeltones im Internet nicht nur eine einfache Nutzungsbewilligung, sondern auch eine Änderungserlaubnis erfor-dert): Erstens sei das Originalwerk stark gekürzt worden. Die zweite Änderung bestehe in der – im maßgebenden Zeitpunkt noch üblichen – Reduktion eines harmonischen Geschehens auf eine einstimmige Melodie. Das dritte Ar-gument klingt wie die Abrechnung eines kunstsinnigen Richters mit der akus- tischen Umweltverschmutzung schlecht-hin: „Noch weiter verändert worden ist das Werk schließlich durch die Tonfolge, die [...] letztendlich aus dem Handy zu hören ist. Auf Grund der für eine Musikwiedergabe wenig geeigneten Handylautsprecher erscheint das Werk

auf eine technisierte Tonfolge reduziert. Das aus dem Handylautsprecher so hör-bare Gesamtergebnis der Veränderungen kann nur als eine grobe Entstellung des Originalwerks angesehen werden.“ (LG Hamburg 4. 4. 2001, 308 O 112/01)Erfreulicherweise hat der technische Fortschritt die Verträglichkeit der Mobil-telephonie deutlich erhöht. Und doch tun wir gut daran, bei der Handhabung elektronischer Geräte „Das Elfte Gebot“ zu beherzigen, das nach Robert Gern-hardt lautet: „Du sollst nicht lärmen.“ Und im Detail heißt es: „Macht euch nicht selbst zum Gräuel an dem kleinen Gerät, das wummert, zirpt und dudelt, und macht euch nicht unrein an ihm, so dass ihr dadurch nicht unrein werdet. Diese sollen euch in Bahnen und Bussen ebenfalls unrein sein unter den Pieps-geräten, welche Knöpfe haben und die man in die Tasche stecken kann: das Computerspiel, das Handy und der Lap-top. Denn alles, was ihr Pieps beschallt, das wird unrein. Und alles Gerät, das gepiepst hat, soll man ins Wasser tun, es ist unrein bis zum Abend und danach unbrauchbar.“ – Das möchte man jenen Zeitgenossen ins virtuelle Stammbuch schreiben, die in öffentlichen Verkehrs-mitteln die klare Gebrauchsanweisung „Für Elise“ missachten und stattdessen den ganzen Waggon beschallen.Aber auch im Individualverkehr ist das Handy für Ungehorsam gut. Legendär ist der Fall eines Autolenkers, der sein unübersehbares Telephonieren am Steuer im Verwaltungsstrafverfahren geleugnet und damit den Unabhängigen Verwal-tungssenat Wien zu einem verhaltens-forscherischen Höhenflug inspiriert hat: „So widerspreche es der alltäglichen

Lebenserfahrung, ohne ersichtlichen Grund ein Fahrzeug in auffälligem Schritttempo zu lenken, gleichzeitig nur mit der linken Hand das Lenkrad zu halten und mit der rechten Hand das Ohr zu halten.“ (VwGH 14. 7. 2000, 2000/02/0154 unter Zitierung des UVS Wien)Seit Schiller wissen wir: Es können Hahn und Handy nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Doch in der Praxis tut sich eine Kluft auf: Wie viele Hähne sind schon im Suppentopf gelandet, weil sie zu oft, zur falschen Zeit oder sonst unziemlich gekräht haben – aber wie wenige nervende Handys sind auf diese oder ähnliche Weise verstummt? Daher der hoffnungsvolle Aufruf an alle Köche, die diese Kolumne lesen: Seid innovativ!

Hahn, Handy und SuppentopfÜber (nicht nur) rechtliche Aspekte der MobiltelephonieDr. Albrecht Haller

Dr. Albrecht Haller

Dr. Albrecht Haller ist Rechtsanwalt in Wien und ausgewiesener Fachmann für Urheber-, Marken-, Medien- und Informationsrecht.

Page 23: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

News – Aktuelles aus der OCG

23

Die Veranstaltungsreihe OCG Impulse fand am 7. Oktober zum ersten Mal in Bozen statt. Mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer informierten sich bei der von der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) organisierten Veranstaltung im Schloss Maretsch über die Gefahren im Internet und die Möglichkeiten zur Erhebung von Bildungsdefiziten in Unterneh-men.

Seit drei Jahren werden die OCG Impul-se-Veranstaltungen in ganz Österreich für Bildungsinstitute, die Schulungen für Informationstechnologie anbieten, durchgeführt. Die gute Zusammen-arbeit mit den Landesberufsschulen Südtirols und der AICA (Associazione Italiana per l‘Informatica ed il Calco-lo Automatico) in Mailand hat dazu geführt, dass nun erstmals auch Bozen auf dem Tour-Plan der OCG stand.Im Mittelpunkt der Impulse stehen immer zwei Referate von ausgesuchten Fachleuten, die ihre wissenschaftlichen Ergebnisse für den Einsatz in der täglichen Arbeit aufbereiten. Im ersten Vortrag des Abends sprach Mag. Ingolf Erler, Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Erwachsenenbildung und Lehrbeauftragter an der Universität Innsbruck, über die Möglichkeiten ei-ner Bildungsbedarfserhebung. Er stellte Methoden und Möglichkeiten vor, den Bedarf an Bildung festzustellen, Ausbil-

OCG Impulse in BozenMag. Rupert Lemmel-Seedorf

dungsinhalte festzulegen und Motive wie auch Hindernisse für Weiterbildung auszumachen. Anschließend referierte Prof. (FH) Markus Zeilinger, Lektor der FH Oberösterreich in Hagenberg, über die Spuren, die jeder Internetnutzer im Web hinterlässt und welche Gefahren sich daraus ergeben können. Den Abschluss bildete eine Ehrung von Ursula Treibenreif von der Landesbe-rufsschule Bozen und Paolo Schgör von der AICA. Frau Treibenreif, die für die

Mehr über die Veranstaltungsreihe OCG Impulse 2010 und die Planung für 2011 erfahren Sie auf der Website der OCG: http://www.ocg.at/events/impulse/index.htmlDie Präsentationen der Referenten können heruntergeladen werden: http://www.ocg.at/events/impulse/programm.html

Planung und Organisation des Weiter-bildungsprogramms der Berufsschulen Südtirols zuständig ist, wurde auf die Bühne gebeten, um ihr für den erfolg-reichen Einsatz der OCG Zertifikate und für das Testsystem SOPHIA der OCG zu danken. Paolo Schgör, Manager für Zertifikate bei der AICA (Associazione Italiana per l‘Informatica ed il Calcolo Automatico, Mailand) wurde für die ausgezeichnete und über viele Jahre andauernde Zusammenarbeit im Be-reich der ECDL Zertifikate gedankt.

Nach einem gemeinsamen Abendessen im festlich gerichteten Innenhof von Schloss Maretsch endeten die ersten OCG Impulse in Bozen gegen 22 Uhr.

ao.Univ.Prof. Dr. Gerald Futschek (Präsident der OCG), Paolo Schgör (Certification Manager, AICA), MR. Mag. Reinhard Goebl (OCG), Natalino Vivaldi (Referente Loca-le e Rapporti Istituzionali)

Ehrung von Ursula Treibenreif (Landesberufsschule Bozen) und Paolo Schgör (AICA). Auf der Bühne: Paolo Schgör, Gerald Futschek, Ursula Treibenreif, Kilian Christanell (v.l.)

Page 24: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

News – Aktuelles aus der OCG

2�

Nach der Eröffnung durch den OCG Präsidenten stellte Frau Mag. Lisbeth Mosnik vom BMVIT die erfolgreiche österreichische Forschung im EU-Kontext dar (Rückflussquote der Mittel 185 %!). AARIT-Präsident ao. Univ.Prof. Dr. Andreas Rauber gab in seinem Einleitungsvortrag einen aktuellen Überblick über die Erfolge von AARIT und die Aktivitäten sowie die weitreichenden Erneuerungen innerhalb von ERCIM.

Im Ausstellungsforum nützten etwa 16 Forschungseinrichtungen die Gelegen-heit zur gegenseitigen Vernetzung. Die zwölf Präsentationen der einzelnen Institutionen zeigten ein beeindruckend breites Spektrum an Forschungsinhalten und internationalen Forschungsaktivi-täten auf. Die Präsentationen wurden von Herrn Dr. Karl Fröschl in eindrucks-voller Weise interview-ähnlich mode-riert – eine interessante Erfahrung und wirklich einmal etwas Neues! Prof. Dr. Matthias Jarke vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informations-technik FIT ging am frühen Nachmittag im Hauptvortrag auf die Situation der angewandten Forschung in Europa ein, und zwar sowohl aus Sicht seines Instituts als auch in seiner Eigenschaft

AARIT Konvent 2010TechGate ViennaDI Erwin Schoitsch, Univ.Doz. Mag. Dr. Karl A. Fröschl

als ERCIM Vize-Präsident, auf die Rolle von ERCIM und dessen Wirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten hinweisend (Download über http://aarit-kon-vent2010.ocg.at/).In einem Service-Block legten die ös-terreichischen Förderagenturen FFG (DI Niklfeld, DI Rattenberger) und FWF (Prof. Eder) ihre Sicht und die Verbindung zu den europäischen Förder- und Kooperati-onsprogrammen dar.Die abschließende Podiumsdiskussi-on unter Leitung von Dr. Erich Prem (eutema) zum Thema „Die Zukunft der Österreichischen Informatikforschung in Europa“ war mit Vertretern aus For-schung, Forschungsförderung und For-schungspolitik hochkarätig besetzt mitn Univ.Prof. Dr. Bruno Buchberger (JKU

Linz, SWP Hagenberg)n Univ.Prof. Dr. Johann Eder (FWF)n ao. Univ.Prof. Dr. Andreas Rauber

(AARIT)n Univ.Doz. Dr. Siegfried Reich

(Salzburg Research)n Mag. Hans Schönegger (Rat f. FTE

2005 - 2010)n Peter Tschuchnig (INiTS Universitäres

Gründerservice Wien GmbH)n Mag. Michael Wiesmüller (bm:vit)

Die Moderation bediente sich zur Struk-

turierung der Diskussion der eingän-gigen Metapher einer „nationalen Flotte von Forschungsschiffen in europäischen Gewässern“. Die Teilnehmer stellten übereinstimmend fest, dass „die Flotte“ äußerst erfolgreich unterwegs sei (z. B. in den EU Rahmenprogrammen). Andererseits stellten sich einige kritische Fragen, z. B., um bei der Metapher zu bleiben,- welche Routen sollen befahren wer-

den? (Konzentration auf existierende Stärken im Gleichklang mit internati-onalen Initiativen, oder auch stärkere Verfolgung von Nischenthemen);

- wie ist es um die Sicherstellung der „Matrosen“ (Nachwuchswissen-schaftler) bestellt?;

- wie gelangt das Frachtgut auch auf den Markt? (Innovation);

- wie kann bei immer kürzeren Pro-jektzyklen nachhaltig Kompetenz aufgebaut werden?

Die Teilnehmer am Podium stimmten überein, dass dazu sowohl national als auch international stärkere Vernetzung erforderlich ist. Dies ist ein Auftrag an eine Organisation wie AARIT, die Interessen der nationalen Forschungsin-stitutionen im Bereich der IKT-gestützten Forschung sowohl national als auch über

Die Abschlussdiskussion unter Leitung von Dr. Erich Prem (eutema) des Konvents war mit Vertretern aus Forschung, Forschungspo-litik und Forschungskonversion hochkarätig besetzt (v.r.n.l.): Mag. Michael Wiesmüller (bm:vit), Peter Tschuchnig (INiTS Universi-täres Gründerservice Wien GmbH), ao. Univ.Prof. Dr. Andreas Rauber (AARIT), Moderation: Dr. Erich Prem (eutema), Univ.Doz. Dr. Siegfried Reich (Salzburg Research), Univ.Prof. Dr. Bruno Buchberger (JKU Linz, SWP Hagenberg), Mag. Hans Schönegger (Mitglied des Rats f. FTE 200� - 2010), Univ.Prof. Dr. Johann Eder (FWF)

Page 25: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

News – Aktuelles aus der OCG

2�

IRIS 2011Internationales Rechtsinformatik Symposion, 2�. – 2�.2.2011, SalzburgBereits zum 14. Mal wird das Internati-onale Rechtsinformatik Symposion IRIS – wiederum im gewohnten Umfeld der Universität Salzburg – stattfinden. Das Generalthema der IRIS 2011 ist: Eu-ropäische Projektkultur als Beitrag zur Rationalisierung des Rechts. Informa-tions- und Kommunikationstechnolo-gien haben die Rechtssysteme wesent-lich verändert und diese zugänglicher sowie transparenter gemacht (z. B. Rechtsretrievalsysteme). Bei rechtlichen Standardproblemen wird zunehmend

auf Rechtsautomatisierung gesetzt (z. B. E-Government, E-Justiz). Die dafür erforderliche angewandte Forschung wurde und wird weniger an Universi-täten als in interdisziplinären Projekten, insbesondere auch auf europäischer Ebene, geleistet. Die europäische Projektkultur hat wesentliche Akzente gesetzt (z. B. der Europarat bei Rechts-retrieval und E-Justiz, oder die EU bei AI & Recht, Juristischen Informatik-Syste-men [z. B. Estrella], Rechtsinformation, E-Justiz und IT-Recht). Die Finanzierung erfolgte neben öffentlichen Mitteln der Regierungen, der Forschungsfonds, der Universitäten und der Akademien der Wissenschaft sehr stark auch durch die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft. Gerade in der Grundlagenforschung sind die vielen Beiträge der oft wenig oder gar nicht finanzierten Wissenschaf-terInnen bedeutsam.Ziel der IRIS 2011 ist es, diese Vielfalt der Projekte abzubilden und einen Beitrag zur noch stärkeren Zusammen-arbeit zwischen Universitäten, Verwal-tung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu leisten. Weiters soll eine Initiative zur besseren Finanzierung, insbesondere der Grundlagenforschung, gesetzt werden.Die IRIS Konferenz ist bekannt für ihre interdisziplinäre Ausrichtung wie auch für die Einbeziehung der Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.Die Konferenzsprache ist Deutsch bzw. teilweise auch Englisch. Von den etwa sechs Tracks wird ein Track in Englisch abgehalten. Die Liste der vorgesehenen Workshops und weitere Informationen, insbes. Details für die Einreichung eines Beitrages, sind auf der Konferenz-homepage http://www.univie.ac.at/RI/IRIS2011/ zu entnehmen.

ERCIM auf europäischer Ebene in aller Deutlichkeit zu vertreten. Der rege Austausch der Forschungsin-stitutionen hat bestätigt, dass Veran-staltungen dieser Art zur Intensivierung der Diskussion gemeinsamer Anliegen und zum Teilen wichtiger Erfahrungen unentbehrlich sind. Daher ist 2011 eine Folgeveranstaltung geplant.

Kontakt Österreichische Computer GesellschaftZweigverein AARITBrigitte [email protected].: +43 (1) 512 02 35-52Fax: +43 (1) 512 02 35-9

Page 26: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

OCGJOURNAL

News – Aktuelles aus der OCG

2�

Kontakt ao. Univ.Prof. Dr. Christine StraußFachbereich eBusinessUniversität WienBrünner Strasse 72A – 1210 WienTel. ++43 1 4277 38112Fax. ++43 1 4277 [email protected]://bwl.univie.ac.at/ebusiness/strauss

Neuerscheinungen der OCG Schriftenreihe [email protected]

EDem2010 – Proceedings of the �th International Conference on E-DemocracyBand 265, € 21,50 / € 16,- (für OCG Mitglieder)ISBN: 978-3-85403-265-6

Globale Sicherheit und proaktiver Staat – Die Rolle der RechtsinformatikBand 266, € 25,- / € 19,- (für OCG Mitglieder)ISBN 978-3-85403-266-3

Eastern European e|Gov Days 2010Unleashing the Potential of e-Government: Beyond Simple Patterns of Electronic Service Delivery – Conference ProceedingsBand 270, € 19,- / € 15,- (für OCG Mitglieder)ISBN 978-3-85403-270-0

2� Jahre Schulinformatik – Zukunft mit HerkunftBand 271, € 25,- / € 19,- (für OCG Mitglieder)ISBN: 978-3-85403-271-7

8. Sicherheitskonferenz KremsBand 275, € 21,50 / € 16,- (für OCG Mitglieder)ISBN: 978-3-85403-275-5

KnowRight 2010Knowledge Rights – Legal, Societal and Related Technological AspectsBand 276, € 21,50 / € 16,- (für OCG Mitglieder)ISBN: 978-3-85403-276-2

Alle Schriftenreihebände der OCG unter: http://books.ocg.atOnline Bestellung: https://www.ocg.at/bookshop/

Die Österreichische Computer Gesellschaft ist seit 200� durch den TÜV Österreich u. a. zur Durchführung von Konferenzorganisation zertifiziert.

Wenn Sie Interesse haben, dass wir auch Ihre Veranstaltung organisieren, wenden Sie sich bitte an Frau Elisabeth Waldbauer, Tel. 01/512 02 35-23; E-Mail: [email protected]

Veranstaltungsthema Termin/OrtWeiterführende Informationen

Medienkompetenz im Unterricht I

22.01.2011, Wien

http://www.ocg.at/events/schulen/ medienkompetenz.html

Medienkompetenz im Unterricht II

05.02.2011, Wien

http://www.ocg.at/events/schulen/ medienkompetenz.html

3. Informatiktag 2011 03.02.2011, Wien

http://www.ocg.at/events/schulen/ informatiktag11.php

Internationales Rechtsin-formatik Symposion-IRIS 2011

24.02.2011 bis 26.02.2011, Salzburg

http://www.univie.ac.at/RI/IRIS2011

OCG Jahresveranstaltung 2011

11.04.2011, Wien

http://www.ocg.at/2011

OCG Impulse 2011 04.05.2011, Salzburg

http://www.ocg.at/events/impulse/

9th Eastern European e|Gov Days

08. - 11.05.2011, Ljubljana, Slo-venia

http://eeegov2011.ocg.at

OCG Impulse 2011 25. Mai, Graz http://www.ocg.at/events/impulse/

eHealth2011 26. - 27.05.2011, Wien

http://www.ehealth2011.at/

Information Retrieval Facility Symposium 2011

06.06.2011 bis 09.06.2011, Wien

http://www.ir-facility.org/events/ irf-symposium/irf-symposium-2011/overview

e-Government Konferenz 2011

08. - 09.06.2011 http://e-government.adv.at/2011

Einen ausführlichen, aktuellen Überblick über Veranstaltungen der

OCG und ihrer Partner bietet Ihnen der Veranstaltungskalender unter

kalender.ocg.at

Ausblick auf Veranstaltungen 2011 mit OCG Beteiligung:

Page 27: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

Informationsdrehscheibe Wissensvermittlung

Praxisplattform

Es gibt viele Gründe, aktives Mitglied der ADV zu sein - der persönliche Profit ist Informationsvor-sprung. Denn die ADV Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung ist „die erste Adresse“, wenn Sie herstellerunabhängige Informationen über den praktischen IKT-Einsatz brauchen - und suchen. Hier treffen sich IKT-Praktiker, um Erfahrungen auszutauschen und den so gewonnenen Wissensvor-sprung gezielt im eigenen Unternehmen einsetzen zu können.

Mit mehr als 750 Mitgliedern (juristische und physische Mitglieder) zählt die ADV zu den größten EDV-Vereinen Österreichs. Damit können Sie auch sicher sein, dass Sie bei der ADV Ansprechpart-ner finden, die mit ihrem Know-how über die sinnvolle Anwendung der Informations– und Kommuni-kationstechniken in Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft auf dem neuesten Stand sind.

Großes Leistungsspektrum für Mitglieder Zugang zum Dokumentenstore auf der ADV-Website (bereits über 200 Dokumente - auch zum Download) ADV-Mitteilungen (Printausgabe) kostenlos - regelmäßige Informationen zu aktuellen Fragen der IT OCG JOURNAL kostenlos Teilnahme an kostenlosen Informationsveranstaltungen Teilnahme an kostenpflichtigen Veranstaltungen (z.B. Konferenzen, Tagungen, Seminare) für Mitglieder bis zu 25% verbilligt - Sie sparen für sich und für Ihr Unternehmen!

Aus unserem Veranstaltungsangebot 24. - 26. Jänner, Wien: Seminar „Business-Software, Software-Entwicklung und Datenbanken“27. Jänner, Wien: Seminar „Endpoint Security - Absicherung des Arbeitsplatzes“ 23. Februar, Wien: Tagung „Terminalserver“2. - 5. März, Bad Tatzmannsdorf: Seminar „Geschäftsprozessmanagement, IT-Controlling und IT-Recht“

Trattnerhof 2, 1010 Wien, Tel. +43-1-5330913, Internet: www.adv.at, E-Mail: [email protected]

- die IT-Community.at

Page 28: Medienkompetenz im Unterricht...Ausgabe 04 I 2010 I Jg. 35 I EUR 3,00 P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien I 022031460M Medienkompetenz im Unterricht Seite 4: Medienkompetenz an Österreichs

Wir beraten Sie gerne. Rufen Sie uns an, oder schreiben Sie uns!

+43 1 512 02 35-50 [email protected]

IT-Security

BASIS

PROFI

ZER

TIFI

KA

TEWP1 OCG Administration von Web-Sites

WP2 OCG Gestaltung von Webinhalten (HTML&CSS)

WP3 ECDL ImageMaker

WP4 OCG Clientside Scripting (JavaScript)

WP5 OCG Rich Media (Flash)

WP6 OCG Web Accessibility

IT-K

om

pet

enz

zert

ifizi

eren

A3 Textverarbeitung Advanced

A4 Tabellenkalkulation Advanced

A5 Datenbank Advanced

A6 Präsentation Advanced

ECDL WebStarter

Europäischer Computer Führerschein (ECDL Core)

ECDL ImageMaker

ECDL CAD

www.ocg.atwww.ecdl.at

ECDL

OCGZERTIFIKATE

Oesterreichische Computer Gesellschaft • 1010 Wien • Wollzeile 1-3