Medizinische Kräftigungstherapie - ligamenta.de · Stärkerer Abbau der Muskulatur 'Y Totale...

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Medizinische Kräftigungstherapie Die erfolgreiche Behandlungsmäglichkeit an der Wirbelsäule Allgemein Rückenschmerzen sind eines der häufigsten und kos- tenintensivsten Krankheitsbilder moderner Industrie- geseilschaften. Sie zählen zu den vielfältigsten thera- pierten und am wenigsten verstandenen Problemen. Der chronische Rückenschmerz führt häufig zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität des Betroffenen: Der Beruf ist gefährdet, Sport treiben ist nur noch sehr eingeschränkt möglich, soziale Kontak- te verschwinden, Lebensqualität und Wohlbefinden ge- hen verloren. Den mit Abstand größten Ausfall an Arbeitstagen verursachen nicht grippale Infekte oder Erkältungen, sondern das Rückenleiden. Etwa 10 % der Bevölkerung leiden an therapieresistenten chronischen Rückenbe- Kräftigung und Messung an der Lendenwirbelsäule mit der MKT-Technologie schwerden. Diese Patientengruppe verschlingt etwa 80 % der Kosten, die für Wirbelsäulenprobleme aufge- wendet werden. Dies deutet auf bisher umfangreiche, teure und erfolglose Behandlungsmethoden hin. Die Krankenkassen klagen über jährliche Zahlungen von über 25 Milliarden Euro allein für das Rückenlei- den, eine Zahl, die sich in den letzten 10 Jahren ver- doppelt hat, und die Tendenz ist stark steigend. Auf- grund des Kostenproblems in den USA, begann man 1972 an der Universität von Florida, Gainesville, sich intensiv mit dem Rückenschmerz zu befassen. Heute, fast 40 Jahre später, hat sich eine Lösung dieses Pro- blems fest etabliert: Die isolierte Kräftigung mit dem Therapiesystem MKT.

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Medizinische KräftigungstherapieDie erfolgreiche Behandlungsmäglichkeit an der Wirbelsäule

Allgemein

Rückenschmerzen sind eines der häufigsten und kos-tenintensivsten Krankheitsbilder moderner Industrie-

geseilschaften. Sie zählen zu den vielfältigsten thera-pierten und am wenigsten verstandenen Problemen.Der chronische Rückenschmerz führt häufig zu einererheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität desBetroffenen: Der Beruf ist gefährdet, Sport treiben istnur noch sehr eingeschränkt möglich, soziale Kontak-te verschwinden, Lebensqualität und Wohlbefinden ge-hen verloren.

Den mit Abstand größten Ausfall an Arbeitstagenverursachen nicht grippale Infekte oder Erkältungen,sondern das Rückenleiden. Etwa 10 % der Bevölkerungleiden an therapieresistenten chronischen Rückenbe-

Kräftigung und Messungan der Lendenwirbelsäulemit der MKT-Technologie

schwerden. Diese Patientengruppe verschlingt etwa

80 % der Kosten, die für Wirbelsäulenprobleme aufge-wendet werden. Dies deutet auf bisher umfangreiche,teure und erfolglose Behandlungsmethoden hin.

Die Krankenkassen klagen über jährliche Zahlungenvon über 25 Milliarden Euro allein für das Rückenlei-

den, eine Zahl, die sich in den letzten 10 Jahren ver-

doppelt hat, und die Tendenz ist stark steigend. Auf-grund des Kostenproblems in den USA, begann man1972 an der Universität von Florida, Gainesville, sichintensiv mit dem Rückenschmerz zu befassen. Heute,

fast 40 Jahre später, hat sich eine Lösung dieses Pro-blems fest etabliert: Die isolierte Kräftigung mit demTherapiesystem MKT.

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Die Medizinische Kräftigungstherapie wird ärztlich geleitet

Die Bandscheibe

Die Bandscheibe ist ein wesentlicher Bestandteil für

die Stabilität der Wirbelsäule. Der äußere Faserring derBandscheibe stellt eine zähe und flexible Verbindungzwischen den Wirbeln dar. Die innere Struktur der

Bandscheibe funktioniert wie ein Stoßdämpfer und istim Grunde genommen ein Lastenverteiler, der die aufdie Wirbelsäule einwirkenden sehr hohen Kräfte ent-

sprechend weitergibt.

Der Bandscheibenschaden

Aus vielen Gründen treten im unteren Lendenwirbel-

säulenbereich häufig Bandscheibenschäden auf (Dege-neration, -vorwölbung, -vorfall). Da die inneren Anteileder Bandscheibe sehr hohen Belastungen ausgesetztsind, ist eine gute Durchblutung zur Ernährung desBandscheibenkerns nicht möglich. Stattdessen wird dieBandscheibe durch Diffusion mit Sauerstoff und Gluco-

se versorgt. Für eine gute Diffusion und entsprechen-de Ernährung benötigt die Bandscheibe Bewegung.Einseitige Belastung oder Bewegungsarmut, wie z.B.langes Sitzen, verursacht den Zerfall der Zell- und Ge-webestruktur der Bandscheibe mit der Folge einer De-generation und/oder eines BSV.Dadurch entsteht eineHöhenminderung in der Bandscheibe mit einer Annä-herung der knöchernen Strukturen und eine Störungin ger Statik der Wirbelsäule. Es verschlechtert sich die

Stabilität und Pufferwirkung der Bandscheibe und esentstehen weitere Abnutzungen. Der hieraus resultie-rende Teufelskreis führt zu weiterer Inaktivität und

Bandscheibendegeneration. Diese Dekonditionierung

führt zu einem empfindlichen oder schmerzhaften un-teren Wirbelsäulenabschnitt.

Die Statik der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist im Alltag sehr hohen mechanischenBelastungen ausgesetzt. Um diese Belastungen zu de-finieren, wurden weltweit erstmalig im Rehabilitations-zentrum der ATOS-Privatklinik Druckmessungen mittelseiner flexiblen Sonde in der BandscheibeL4-LSdurchge-führt. Die Ergebnisse der axial einwirkenden Kräfte aufdie Wirbelsäule verdeutlicht folgende Tabelle:

Der telemetrisch gemessene, axiale Druckin der Bandscheibe bei folgenden Tätigkeiten:

Rückenlage

Sitzen, entspanntStehen

Gerades Sitzen

Jogging

Zähneputzen

Staubsaugen -Seilspringen, TrampolinBierkiste heben

1,0 bar

3,0 bar

5,0 bar

5,5 bar

9,5 bar

11,0 bar

11,5 bar

19,0 bar

23,0 bar

Diesen enormen Druckverhältnissen von 23 bar stehtdie Wirbelsäule ohne Muskulatur mit einer Stabilitätvon etwa 0,1 bar gegenüber. Neben den axialen Druck-belastungen kommen noch Scher-, Rotations- undBeschleunigungskräfte dazu. Eine gute Muskelkraftvermindert die Verschieblichkeit der Wirbelkörper un-tereinander und reduziert die intradiskaien Punktbe-

lastungen.

Entscheidendes Therapieziel:Die Kräftigung der Rückenmuskeln

Eine von der Muskulatur frei präpa-rierte Wirbelsäule hat eine Stabilitätvon nicht mehr als 0,1 bar. Nur dieRückenmuskulatur kann der Wirbel-säule den Halt geben, den sie in ihrerstrapaziösen Alltagssituation braucht.

Panjabi et al: Spinal stability and intersegmentalmuscle forces, Spine, Vol 14, No 2, 1989

Keine Stabilität der Wirbelsäule ohne ihre Muskulatur

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"The Deconditioning Syndrome"

Chronische Rückenschmerzen'Y

Schonung und Entlastung'Y

Abbau der Muskulatur'Y

Instabilität'Y

Mehr Rückenschmerzen'Y

Noch mehr Schonung und Entlastung'Y

Stärkerer Abbau der Muskulatur'Y

Totale Instabilität

jede Schonung führt zur Instabilität der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist ein absolut instabiler Körperteil undwird ausschließlich durch ihr Muskelkorsett stabilisiert.

Eine Schonung oder Entlastung schwächt die Wirbel-säule und führt schleichend zu einer "Dekonditionie-rung" im entsprechenden Bereich. Schließlich verliertdas Muskelkorsett schmerzbedingt die Fähigkeit, derWirbelsäule den notwendigen Halt zu geben. Blocka-den in den Wirbelgelenken sind der verzweifelte Ver-such der Wirbelsäule, sich selbst zu stabilisieren.

Dr. Hoogland und Dr. Wilke pflanzen Dr. Neef eine Druckmess-sonde in die Bandscheibe ein

Die lösungen

Durch diese hohen Druckverhältnisse wird verständ-

lich, dass passive Behandlungsformen keine dauerhaf-te Besserung bringen können.Ent~cheidendes Ziel einer professionellen Therapie istdaher die "Rekonditionierung" im Bereich der Hals- undLendenwirbelsäule. Dies bedeutet die Verbesserungder körperlichen Leistungsfähigkeiten, speziell derKraft, der Beweglichkeit und der muskulären Ausdauer.

Die aktive "Rekonditionierung" gilt immer mehr als dieentscheidende prä- und postoperative oder gar opera-tionsverhindernde Behandlungsmodalität.

Die Muskulatur stellt" für alle Gelenke ein aktives, sta-bilisierendes und dämpfendes Lastverteilungssystemdar. Je enger sich die Muskeln um ein Gelenk gruppie-ren umso exakter ist die Führung beider Gelenkpart-ner über den gesamten Bewegungsrahmen. Segmenta-le Instabilitäten in den Gelenken und Schwächungen/Verkürzungen in der Muskulatur führen zu einer asym-metrischen Druckverteilung mit Kompression bzw. Dis-traktion. Die fehlende Stabilität hat einen Einfluss auf

die Stellung der Knochen und kann zu ungleichmäßi-gen Bewegungsfunktionen führen. Dadurch entstehenSchmerzen über Kompression oder Dehnung empfind-licher Strukturen wie Nerven, Bänder und Kapseln.

Die Muskeln, welche die Wirbelsäule stabilisieren, sindsehr klein und von den großen Gesäß- und Beinmuskelnumgeben. Möchte man diese kleinen Rückenmuskelntrainieren, muss man sie von den großen Nachbarmus-keln isolieren. Dadurch kann man selbst hoch trainiertenSportlern deutliche Defizite im Bereich der Rückenmus-kulatur nachweisen. Die Rolle der Bauchmuskulatur aufdie segmentale Stabilität der Wirbelsäule ist vor allemunter den Bioingenieuren sehr umstritten.

Durch selektives Training der geschwächten tiefen (kur-zen) Rückenstreckermuskulatur kann nicht nur gezieltdie Muskelkraft gesteigert und normalisiert werden, son-dern es erfolgt ein spezielles Gewebetraining der Band-scheiben- und Knochenmasse. Durch die erhöhte Durch-blutung (Mikrozirkulation) dieses Bereiches verbessertsich zusätzlich die Ernährungslage. Ein Gewebeaufbauvor allem von Bandscheiben- sowie Wirbelknochenge-webe ist die positive Folge. Eine Rekonditionierung derRückenmuskulatur und auch des Bandscheibengewebesund Wirbelkörperknochens wird in Gang gesetzt.

Bei der Durchführung einer Medizinischen Kräftigungs-therapie an der Wirbelsäule werden spezielle Gerätebenötigt, die weder die Gelenke noch die Bandscheibenpunktuell belasten, aber trotzdem eine sehr muskel-stimulierende Wirkung haben. Für eine seriös durchge-führte Kräftigungstherapie sind aufwendige technischeVoraussetzungen notwendig. Die Therapiegeräte müs-sen einen mechanischen Widerstand erzeugen, der derphysiologischen Kraftkurve der jeweiligen Muskelgrup-pe möglichst optimal entspricht.

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Die MedizinischeKräftigungstherapie

Das Behandlungsprinzip

Eine sichere Therapie und eine wissenschaftliche Diag-nostik der Lumbalextensoren ist nur dann möglich, wennmindestens folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

1. Die Isolation der zu messenden MuskulaturUm die tiefe Muskulatur der Wirbelsäule zu kräftigen,muss das Becken vollständig fixiert sein. Nur so kannman die starken Gesäß- und Beinmuskeln ausschalten.

Eine Rekonditionierung der Rückenstreckmuskulatur istnur bei fixiertem Becken möglich. Da dies gerätetech-nisch bisher nicht möglich war, blieb der Erfolg aus.

Kopfstütze

Beckenrolle

Oberschenkelgurt

Durch eine spezielle Fixationstechnik werden die kleinenRückenstrecker isoliert und damit die starken Gesäß- undBeinmuskeln eliminiert.

Lumbalextensoren .\.. , ,.,.

- ,..:

~ .j. ;...tJ-s_m.sPinalis

_mm. rotatoresm. semispinalis - .'

Schematische Darstellung der kleinen, die Lendenwirbelsäulestabilisierende Rückenmuskulatur

2. Kompensation der GravitationAlle beweglichen Teile der Therapiemaschine müssenaustariert sein, und die Störgröße der Körpermaßemuss gegengewichtet werden. Bedingt durch das Kör-pergewicht des Patienten und dem Maschinengewichtergeben sich auf den einzelnen Messpositionen Vor-bzw. Nachteile. Daher müssen diese Variablen während

der gesamten Bewegungsamplitude eleminiert werden,um eine Kompensation der Schwerkraft zu erzielen.

3. Statisches Testen über den gesamten Bewegungs-umfangEine dynamische Messung von Muskelkräften ist nichtmöglich, da Beschleunigungs- bzw. Abbremskräfte,intramuskuläre Reibungen etc. nicht definierbare Stör-größen sind. Daher ist eine sogenannte isokinetischeKraftmessung nicht aussagekräftig. Die Messung mussauf mehreren Positionen durchgeführt werden, um int-ramuskuläre Dysbalancen zu erkennen.

4. Der Widerstand muss sich verändern, gemäß derphysiologischen Kraftkurve des Muskels.Mit der Erfindung der Exzenterscheibe «(am) durch Ar-thur Jones verbesserten sich die Möglichkeiten in derKräftigungstherapie enorm. Das (am verändert durchseine ungewöhnliche Form den Widerstand währendder Bewegung. Dadurch bekommt der Muskel auch inungünstigen Körperwinkeln eine reduzierte Belastungund es werden intramuskuläre Dysbalancen ausgegli-chen. Es treten keine Belastungsspitzen während derBewegung auf, was für empfindliche Körperbereichewie die Halswirbelsäule von wichtiger Bedeutung ist.

5. Die Bewegungsamplitude (Range of motion) mussveränderbar sein.

Gemäß der ärztlichen Diagnose muss der ROMdem Be-schwerdebild des Patienten individuell angepasst wer-den. Während der Durchführung der Therapie soll dieBewegungsamplitude gemäß dem Schmerzzustand desPatienten individuell verändert werden.

6. Die Bestimmung des Muskelfasertypus.Die Kenntnis der Zusammensetzung des Fasertypus(schnelle oder ausdauernde Muskelfasern) ist zur Fest-legung der optimalen Therapieintervalle und Belas-tungsintensitäten notwendig. Eine Dominanz von "fast-twitch" - Fasern ist ein Risikofaktor für den Rücken, da beilang anhaltenden Belastungen diese Muskulatur versagt.

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Die medizinische Kräftigungstherapiekann ärztlich verordnet werden

Hauptindikationen für die Medizinische Kräftigungs-therapie sind:. Rückenschmerzen in aller Form. Verspannungsschmerzen in der Hals- und

Nackenmuskulatur. Kopfschmerzen, Migräne,Tinnitus. Muskuläre Insuffizienzen und muskuläre

Dysbalance. Zustand nach Operationen an der Hals-,Brust-

und/oder Lendenwirbelsäule. Osteoporose. Akzellerations- und Dezellerationstraumen

("Schleudertrauma"). Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule

(Osteochondrose, Spondylose, Spinalstenose). Bandscheibenvorwölbungen und Bandscheiben-

vorfälle, die nicht operiert werden müssen. Haltungsschwäche und -fehler (z. B.Skoliose,

Segmentinstabilität, Spondylolisthesis u. a.). Erkrankungen aus dem rheumatoiden Formen-

kreis (chronische Polyarthritis, M. Bechterew,Fibromyalgieetc.)

Der Therapieablauf

Nach einer eingehenden orthopädischen Untersuchung,um mögliche Kontraindikatoren auszuschließen, er-streckt sich eine Therapie über ca. 18 Sitzungen, etwa1-2-mal pro Woche.

Therapieschema:

1. Sitzung: Individuelle Einstellung derMaschine, erstes Training, TestDynamische KräftigungstherapieBestimmung der muskulären Aus-dauer und ZwischentestDynamische KräftigungstherapieAbschlussdiagnostik

2.-8. Sitzung:9. Sitzung:

10.-17. Sitzung:18. Sitzung:

Jede Sitzung erfolgt in Einzelbehandlung durch spezi-ell ausgebildete Therapeuten. Sie stehen in ständigemKontakt zu bedeutenden Rehabilitationsinstituten.

Nelleste Forschungsergebnisse und Weiterbildungs-möglichkeiten fließen ständig in die Arbeit mit ein. In-ternationale Kongresse werden besucht, Vorträge ge-halten und Workshops organisiert, um die Qualität derTherapie zu optimieren.

Die subjektive Beurteilung des Therapieerfolges durchden Patienten wird dokumentiert über den West Haven

Yale University Multi Dymensional Pain Inventory. Die-ser WHYMPI-Schmerzfragebogen wird zu Beginn undam Ende der Behandlung erhoben. Die Qualitätskont-rolle der Therapieeinrichtungen unterliegt der interna-tionalen Gesellschaft für medizinische Kräftigungsthe-rapie, Basel (GMKT).

ErgebnisseIn den letzten Jahren hat sich die Medizinische Kräfti-gungstherapie weltweit sehr rasch ausgebreitet undfest etabliert. Um sich dem ständigen Vergleichmit deninternational erzielten Resultaten auszusetzen, erfolgteine wissenschaftliche Aufarbeitung der Therapieergeb-nisse, der eigenen Patienten. Nur "messbare Qualität" istQualität im eigentlichen Sinne. Sie dient der ständigenQualitätssicherung und der Weiterentwicklung des Ver-ständnisses moderner Therapieformen.

Die international erzielten Ergebnisse in den vielenhundert MKT-Praxen spiegeln sich in der Studie vonDr. Brian Nelson, Minneapolis (935 Patienten) und denUntersuchungen des Rehabilitationszentrums der ATOS-Privatklinik in München (2334 Patienten) wider. EinGroßteil dieser Patienten galt als chronisch und war bis-her therapieresistent, d. h. sie hatten länger als 6 Mo-nate Rückenschmerzen und bereits viele Therapien derSchulmedizin erfolglos durchlaufen.

Ergebnisse nach 18 Sitzungen derMedizinischen Kräftigungstherapie

Wirbelsäulenklinik in Roseville,Minneapolisn = 935

Rehabilitations- undTrainingszentrum inder ATOS-PrivatklinikMünchenn =2334

,'" nur-

- --lS % wesentlich verbessert 21,9%--

~II~~~1__- ---12 % ohne Veränderung 2,3%- ----

._~Jverschlechtert

Dies entspricht einem Therapieerfolg von 85 % bzw. 95 %und steht in einem sehr engen Zusammenhang mit denerzielten Kraftzuwächsen.

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Die Wirkung eines 12-wöchigen Trainingsauf die Kraft der lumbalextensoren

n=1276

o0° 12° 24° 36° 48° 60° 72°

Degreesof lumbar Flexion

Die größten Kraftzuwächse wurden in der vollständigen Stre-ckung (Null-Grad-Position) gemessen

Die durchschnittlich gemessenen Kraftzuwächse lagenbei 76,7 % und lassen auf die gewaltige Atrophie im Be-reich der Lendenwirbelsäule schließen. Vor allem auf der

Messposition in der Extension wurden deutliche Schwä-chen bei den Menschen sichtbar. Dieses Ergebnis betontdie Notwendigkeit der Durchführung einer isoliertenKräftigungstherapie.

Die Schmerzreduktion nach dem WHYMPI-Fragebogenlag bei 55 % und stand in einem engen Zusammenhangmit den erzielten Kraftzuwächsen. Je höher die muskuläreStabilität, desto besser ist der Schutz vor den Alltagsbelas-tungen und Verletzungen. Dies bedeutet für den Bereichder Wirbelsäule: Steigt die Kraft, sinkt der Schmerz.

Die durchschnittliche Therapiezufriedenheit der be-handelten Patienten beträgt 98 %. Betrachtet man diebisherigen Resultate in der Therapie beim chronischenRückenpatienten, dann sind diese Ergebnisse überzeu-gend.

Die Kräftigungstherapie ist in jedem Alter möglich. Einwesentliches Ziel ist das Wachstum (Hypertrophie) derentsprechenden Muskulatur. Dr. Maria Fiatorone, Bos-ton, hat bei 18 Altersheimbewohnern mit einem Durch-schnittsalter von 90,2 Jahren in einem 10-wöchigenKrafttrainingsprogramm einen computertomographischgemessenen Muskelzuwachs von 9 % festgestellt. DerKraftgewinn lag bei 174 % und steht für eine wichtigeHilfe zum Erhalt der Selbständigkeit im Alter. Schmer-zen und Alter sind keine Indikation zur Schonung.

Inzwischen wurden auch deutliche Zusammenhängezwischen seriösen Kräftigungsprogrammen und der Er-höhung der Knochendichte nachgewiesen. So wurde z. B.bei Astronauten festgestellt, dass das Ausbleiben vonWiderstand nicht nur zu Muskel-, sondern auch zu Kno-chenschwund führte. Daher kann ein gezieltes Wider-standstraining für Menschen mit Osteoporose zu derenProphylaxe sehr hilfreich sein.

Viele leistungssportler mit ernsthaften Problemen imBereich der Wirbelsäule finden sich immer wieder in derATOS-Privatklinik ein. In einer wissenschaftlichen Unter-

suchung, zusammen mit dem Institut für Trainings- undBewegungslehre der Zentralen Hochschule für Sport inMünchen, unterzogen sich 30 Top-Athleten unterschied-licher Disziplinen (Bobfahren, Bodybuilding, Fussball,Nordische Kombination, Triathlon, Ringen, Rudern undVolleyball) einer isolierten Messung der tiefen Rücken-muskein. Alle Sportler gehörten der internationalenKlasse an, darunter Weltmeister, Europameister sowieMedaillengewinner bei Olympischen Spielen.

Obwohl die Athleten im Rahmen ihres sportartspezifi-schen Leistungstrainings intensive Krafttrainingseinhei-ten durchführten, ergab die Messung der Lumbalexten-soren Defizite auf allen Testpositionen. Beim Vergleichmit einer Kontrollgruppe von Nichtsportlern (NS n=30)waren die Werte der statischen Maximalkraft signifikantnicht besser. Treten Rückenschmerzen bei Sportlern auf,muss bei der Ursachenabklärung an die mögliche Schwä-che der isolierten Lumbalextensoren gedacht werden.

Die isolierte Kraft der lumbalextensorenbei leistungs- (LS) und Nichtsportlern (NS)

300

250.,:::I<T

~';;;' 200u:e

~b 150Eo~

100

50

o

Degrees of lumbar Flexion

Die Leistungssport/er (LS)unterscheiden sich nicht hinsichtlichder isolierten Maxima/kraft der Lumba/extensoren von denNichtsport/ern (NS).

120

100'*.S 80V>

..<=u

60tU

:::IN

40tU

20

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Langzeiterfolge

12 bzw. 24 Monate nach Beendigung der Therapiehatten sich die erzielten Schmerzreduktionen bzw.

die Kraftzuwächse fast vollständig erhalten. Nach Ab-schluss der Medizinischen Kräftigungstherapie muss-ten sich nur wenige Patienten einer Wirbelsäulenopera-tion unterziehen.

Kraft der Rückenstrecker nach 12 WochenTherapie und 1 Jahr nach Behandlungsende

n = 333

'''~

~ 200~. "" -z1; 100

~ 50- 0

0' 12' 24' 36' 48'

---~

60' 72'

Degrees of Lumbar Flexion

I Pre Training Post Training 12 Monate

Das Verhalten von Rückenschmerzenvor und nach der MKT-Therapie und3 bzw. 12 Monate danach

26.8730

n =33325

cg 200:" 15~;0 10

Vorher 3 Monate

12 Monate nach Ende der Therapie hatten sich die erzieltenKraftzuwächse und Schmerz reduktionen vollständig erhalten.Dies spricht für den Langzeiterfolg der MKT-Therapie.

Die Rekonditionierungder Halswirbelsäule

Die med. Kräftigungstherapie an der Halswirbelsäule(HWS) ist inzwischen eine etablierte Behandlungsme-thode und verläuft ähnlich der Therapie an der Len-denwirbelsäule. Die HWSstabilisiert sich ebenfalls nach

einem sogenannte Zuggurtungsprinzip. Je stärker dieMuskelspannung, umso geringer ist die Verschieblich-keit der Wirbelgelenke untereinander und umso gerin-

ger sind Überlastungsreizungen des Bandapparates.Eine Zunahme der muskulären Spannung bringt Stabili-tät und Kompensation beim Einwirken von Beuge- undScherkräften und verhindert damit Verspannungen.

Eine isolierte Kräftigung und Messung der Halswirbel-säulenmuskulatur ist derzeit unter wissenschaftlich ob-

jektivierbaren und reproduzierbaren Kriterien mit demMK-Therapiesystem möglich. Die Durchführung einersolchen Therapie bei Patienten mit Bandscheibenpro-these, Schleudertrauma oder BSVverlangt von den The-rapeuten sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl.Auch hier müssen die oben genannten Behandlungs-prinzipien berücksichtigt werden, so ist z. B. eine Mes-sung der HWS-Muskulatur nur unter Berücksichtigungdes Kopfgewichtes möglich.

Die isolierte Kräftigung und Messung im Bereich der Hals-wirbelsäule mit der MK-Technologie

In den letzten Jahren haben 597 Patienten die Behand-lung an der HWSin München abgeschlossen.

Vergleich MedX - Therapie lWS und HWSn = 2334 n = 597

60,52 %

- 59,00 %

35,00 %ca. 18

Kraftzuwachs

Schmerzreduktion

Beweglichkeit

Trainingssitzungen

76,70 %

- 55,00 %

26,00 %ca. 18

Die Therapieergebnisse der Lenden- bzw. Halswirbelsäuleweisen deutliche Kraftzuwächse und hohe Schmerzreduktionbei verbesserter Beweglichkeit auf.

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Im Vergleich zur Lendenwirbelsäule fielen die Kraftzu-wächse von 60,5 %zu 76,7 % deutlich geringer aus. DieBewegungsamplitude konnte im Bereich der HWSum 35 %vergrößert und in diesem Bereich stabilisiert werden.

Die erzielte Schmerzreduktion von 59 % bestätigt dieResultate anderer MKT-Institute, wie z. B. dem ColumbiaSpine Center, Missouri (60 %).

KomplikationenSeit 1990 wurden allein in München über 21.000 Pati-

enten mit der MK-Technologie therapiert bzw. diagnos-tiziert. Dies bedeutet, dass ca. 180.000 Test- und The-

rapieeinheiten absolviert wurden. Da mit diesem Systemhohe Kräfte entwickelt werden können, ist eine professi-onelle Begleitung der Behandlung von diplomierten The-rapeuten sehr wichtig. Betrachtet man die hohe Anzahlder durchgeführten Behandlungen mit den teilweisesehr schwierigen Krankheitsbildern, so kann man unterprofessioneller Betreuung von einer sehr sicheren The-rapiemethode sprechen.Seit dem 01.02.2009 befindet sich das Aus- und Fort-

bildungszentrum der internationalen Gesellschaft fürMedizinischen Kräftigungstherapie (GMKT) in der ATOS-Privatklinik München.

KostensenkungDie Medizinische Kräftigungstherapie bedeutet einen

Durchbruch bei den bisher frustrierenden Therapieer-gebnissen und trägt wesentlich zur Senkung der Gesund-heitskosten bei. Die Therapie wird ambulant durchgeführtund der Patient ist in der Regel nicht krankgeschrieben.Die Kosten für die mehr als 63 Mio. durch Rückenleiden

verursachten Arbeitsunfähigkeitstage 1990 werden aufetwa 2 Milliarden Euro geschätzt. Dazu kommen Kostenfür ambulante Behandlungen, Krankenhausaufenthalte,

Rehabilitationsmaßnahmen und Frühberentungen. Rund50 Prozent der vorzeitigen Rentenanträge gehen aufBandscheibenerkrankungen zurück - ein wahrhaft teu-res Problem.

Dr. Vert Mooney, Universität San Diego, hat in einer Studiebei 'Arbeitern in einem Kohlebergwerk in Montana nach-

gewiesen, dass mit einer gezielten Kräftigung der Lumba-lextensoren präventiv sehr gute Resultate erzielt werden:

Die Kosten für Ausfälle und Therapie verursacht durch Rü-ckenbeschwerden wurden praktisch auf Null gesenkt.

In Deutschland werden jährlich ca. 50.000 Patientenaufgrund eines lumbalen BSV operiert. Dr. Brian Nelsonvon der Roseville Clinic in Minneapolis hat in einer Stu-

die mit 421 Patienten, die für eine Operation vorgesehenwaren, mit einem intensiven Kräftigungsprogramm nachMedX 91,5 % aller Operationen vermieden. Nur 8,5 Pro-zent dieser Patienten mussten sich im Laufe von 30 Mo-

naten noch einem operativen Eingriff unterziehen. Diesergab eine Kostenersparnis für die Leistungsträger vonknapp 4 Millionen Dollar. In München befindet sich ein

Zentrum für Medizinische Kräftigungstherapie in einerchirurgisch-orthopädischen Klinik. Der Anteil der nicht

operierten Patienten ist dort mit 84,2 %außergewöhnlichhoch.

Es gibt zu viele Behandlungsformen im Bereich der Rü-

ckentherapie, die den Beweis ihres Nutzens schuldig ge-blieben sind und viel kosten. Das traditionelle Denken hat

in moderner Therapie nichts zu suchen. Fakten sollten

von den Krankenkassen erkannt und akzeptiert werdenund ein sorgsamer Umgang mit den Mitgliedsbeiträgensollte selbstverständlich sein. Angesichts zunehmender

Geldknappheit im Gesundheitssystem ist zu fragen, wei-che Präventionsstrategien und Therapien effizient undbezahlbar sind.

Für detaillierte Informationenwenden Sie sich bitte an die

Gesellschaft für MedizinischeKräftigungstherapie.www.gmktorg

Bernd Sigl,

ATOS-Privatklinik, München

Stempelfeld

Inhalt@ by Bernd Sigl . 4. Auflage 2009

Gesellschaftfür MedizinischeKräftigungstherapie- Deutschlande.V.- DeutschlandVorstand: Zerzabelshofstraße 29, 90478 Nürnberg, Telefon: +49 (0)911-946 94 66 Fax: +49 (0)911- 946 94 60sekretariat-gm [email protected], www.gmkt.org