Mehr Lohn statt Prämie - SEV-Online...ringen-Hasliberg um Nachlass-stundung nachgesucht haben,...

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er «Arbeitskongress» des SEV, der am Dienstag im Kursaal Bern über die Bühne ge- gangen ist, darf als voller Erfolg gewertet werden. Obschon das Pro- gramm dicht gedrängt war, ermög- lichten die disziplinierte und konzen- trierte Arbeitsweise das Abarbeiten der Geschäfte. Die Voten der Dele- gierten zeugten vom Engagement der Kollegen und Kolleginnen für ih- re Gewerkschaft, für unsere Bewe- gung. Das macht Mut, denn es zeigt, dass der SEV auf seine Mitglieder zählen kann. Dieses Engagement ist aber auch dringend nötig, denn die Angriffe auf die Arbeitsbedingungen und Sozialversicherungen sind leider längst noch nicht Geschichte. Der Kongress und die vorgängigen Delegiertenversammlungen der Un- terverbände boten aber wie in der Vergangenheit auch die Gelegenheit zur Diskussion mit Kollegen und Kolleginnen und zur Begegnung zwischen den «Gewerkschaftsprofis» und den Milizmitgliedern. Diese Ge- spräche zeigten, dass wir alle, in welchem Beruf und bei welchem Be- trieb wir auch tätig sind, auf ein Ziel hinarbeiten: auf eine Arbeitswelt, die uns nicht nur das nackte Überleben sichert, sondern auch ein Leben in Würde und mit beruflicher Befriedi- gung. Das am Kongress genehmigte neue Leitbild des SEV legt dazu die Grundlagen und zeigt, dass der SEV gut aufgestellt und gerüstet ist für die Zukunft. D ZUR SACHE Der SEV ist gut aufge- stellt und gerüstet für die Zukunft. Giorgio Tuti, Präsident SEV 250 Delegierte aus allen Unterverbän- den und Kommissionen des SEV ha- ben am Kongress verkehrs- und sozial- politische sowie gewerkschaftliche Themen behandelt. Einen Schwer- punkt legten sie auf die Lohnverhand- lungen des kommenden Herbstes: «Wir haben genug von Einmalprä- mien – jetzt braucht es richtige Lohn- erhöhungen», heisst es in einer Reso- lution. Eine Reallohnkampagne des SEV wird im Herbst den gesamten öf- fentlichen Verkehr einbeziehen. Der Kongress stellte zudem die Weichen für die kommenden zwei Jahre. Er wählte die Zentralpräsiden- ten des Zugpersonals und des Verwal- tungspersonals, Andreas Menet und Roland Schwager, als Präsident und Vizepräsident des Vorstands. Zudem legte er in mehreren Positionspapieren die weitere Marschrichtung fest, so bezüglich der Sozialpolitik, der Ver- tragspolitik, zu Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit sowie bezüglich der weitern gewerkschaftlichen Ent- wicklung. Eigentliches Schwerpunktthema des Kongresses war die Verkehrspolitik auf Schweizer und europäischem Niveau. Als Gastreferent stellte BAV- Direktor Peter Füglistaler die Pläne des Bundesrats zur Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz vor. Zudem meldete sich aus Brüssel die SEV-Delegation an der europäi- schen Demonstration gegen die Neu- auflage des ersten Bahnpakets. pmo Kongressschwerpunkt ab Seite 10 Der SEV wird sich dieses Jahr nicht mehr mit Prämien zufrieden geben. Er fordert Reallohnerhö- hungen für die ganze Branche. Mehr Lohn statt Prämie 76. Kongress des SEV in Bern «Das Personal und die Kundschaft fühlen sich verschaukelt!» Dies schreiben der LPV und der ZPV in einer gemeinsamen Resolution, in der sie den unverzüglichen Ersatz der ETR 470 fordern. Seite 4 Weiterer Brand eines Cisalpino-Pendolino Mit einer Reorganisation vereinigt die BLS die Geschäftseinheiten, die zur Bereitstellung der Transportleistungen beitragen, im Geschäfts- bereich «Bahnproduktion». Seite 5 Restrukturierung bei der BLS Seine Leidenschaft gilt der Dampftraktion, seine Freizeit verbringt er in der Rotonde Delémont. Seite 24 Martin Gysin Hes Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 10 27. Mai 2011 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Diese Nummer von kontakt.sev ist eine Schwerpunktnummer zum Kongress; sie erscheint deshalb ausnahmsweise erst am Freitag. Die Berichte aus den Delegiertenversammlungen der Unterverbände, die am Montag vor dem Kongress stattgefunden haben, folgen alle in der nächsten Ausgabe von kontakt.sev am 9. Juni. Red. DV: NÄCHSTE AUSGABE Alexander Egger Sportliche, kämpferische SEV-Jugend: In Hockeydresses präsentieren sie ihre Forderung nach einem GAV für Auszubildende und fordern die Teil- nehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses auf, symbolisch den Puck ins Tor zu spielen, indem sie eine Petition unterzeichnen.

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Page 1: Mehr Lohn statt Prämie - SEV-Online...ringen-Hasliberg um Nachlass-stundung nachgesucht haben, steht eine weitere Bergbahn im Berner Oberland vor dem Konkurs: Die Genossenschaft Grimmialpbahnen

er «Arbeitskongress» desSEV, der am Dienstag im

Kursaal Bern über die Bühne ge-gangen ist, darf als voller Erfolggewertet werden. Obschon das Pro-gramm dicht gedrängt war, ermög-lichten die disziplinierte und konzen-trierte Arbeitsweise das Abarbeitender Geschäfte. Die Voten der Dele-gierten zeugten vom Engagementder Kollegen und Kolleginnen für ih-

re Gewerkschaft, für unsere Bewe-gung. Das macht Mut, denn es zeigt,dass der SEV auf seine Mitgliederzählen kann. Dieses Engagement istaber auch dringend nötig, denn dieAngriffe auf die Arbeitsbedingungenund Sozialversicherungen sind leiderlängst noch nicht Geschichte.Der Kongress und die vorgängigenDelegiertenversammlungen der Un-terverbände boten aber wie in derVergangenheit auch die Gelegenheitzur Diskussion mit Kollegen undKolleginnen und zur Begegnungzwischen den «Gewerkschaftsprofis»und den Milizmitgliedern. Diese Ge-spräche zeigten, dass wir alle, inwelchem Beruf und bei welchem Be-trieb wir auch tätig sind, auf ein Zielhinarbeiten: auf eine Arbeitswelt, dieuns nicht nur das nackte Überlebensichert, sondern auch ein Leben inWürde und mit beruflicher Befriedi-gung. Das am Kongress genehmigteneue Leitbild des SEV legt dazu dieGrundlagen und zeigt, dass der SEVgut aufgestellt und gerüstet ist für dieZukunft.

DZUR SACHE

”Der SEV ist gut aufge-stellt und gerüstet für dieZukunft.“Giorgio Tuti, Präsident SEV

250 Delegierte aus allen Unterverbän-den und Kommissionen des SEV ha-ben am Kongress verkehrs- und sozial-politische sowie gewerkschaftlicheThemen behandelt. Einen Schwer-punkt legten sie auf die Lohnverhand-lungen des kommenden Herbstes:«Wir haben genug von Einmalprä-mien – jetzt braucht es richtige Lohn-erhöhungen», heisst es in einer Reso-lution. Eine Reallohnkampagne desSEV wird im Herbst den gesamten öf-fentlichen Verkehr einbeziehen.

Der Kongress stellte zudem dieWeichen für die kommenden zweiJahre. Er wählte die Zentralpräsiden-ten des Zugpersonals und des Verwal-tungspersonals, Andreas Menet undRoland Schwager, als Präsident undVizepräsident des Vorstands. Zudem

legte er in mehreren Positionspapierendie weitere Marschrichtung fest, sobezüglich der Sozialpolitik, der Ver-tragspolitik, zu Gesundheitsschutzund Arbeitssicherheit sowie bezüglichder weitern gewerkschaftlichen Ent-wicklung.

Eigentliches Schwerpunktthemades Kongresses war die Verkehrspolitikauf Schweizer und europäischemNiveau. Als Gastreferent stellte BAV-Direktor Peter Füglistaler die Pläne desBundesrats zur Weiterentwicklung desöffentlichen Verkehrs in der Schweizvor. Zudem meldete sich aus Brüsseldie SEV-Delegation an der europäi-schen Demonstration gegen die Neu-auflage des ersten Bahnpakets. pmo

Kongressschwerpunkt ab Seite 10

Der SEV wird sich dieses Jahrnicht mehr mit Prämien zufriedengeben. Er fordert Reallohnerhö-hungen für die ganze Branche.

Mehr Lohn statt Prämie76. Kongress des SEV in Bern

«Das Personal und die Kundschaft fühlen sichverschaukelt!» Dies schreiben der LPV und derZPV in einer gemeinsamen Resolution, in der sieden unverzüglichen Ersatz der ETR 470 fordern.

Seite 4

Weiterer Brand eines Cisalpino-PendolinoMit einer Reorganisation vereinigt die BLS dieGeschäftseinheiten, die zur Bereitstellung derTransportleistungen beitragen, im Geschäfts-bereich «Bahnproduktion».

Seite 5

Restrukturierung bei der BLSSeine Leidenschaft giltder Dampftraktion, seineFreizeit verbringt er inder Rotonde Delémont.

Seite 24

Martin GysinHes

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 10

27. Mai2011

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Diese Nummer von kontakt.sev ist eineSchwerpunktnummer zum Kongress;sie erscheint deshalb ausnahmsweiseerst am Freitag. Die Berichte aus denDelegiertenversammlungen derUnterverbände, die am Montag vordem Kongress stattgefunden haben,folgen alle in der nächsten Ausgabevon kontakt.sev am 9. Juni. Red.

DV: NÄCHSTE AUSGABE

Alex

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r Egg

er

Sportliche, kämpferische SEV-Jugend: In Hockeydresses präsentieren sie ihre Forderung nach einem GAV für Auszubildende und fordern die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses auf, symbolisch den Puck ins Tor zu spielen, indem sie eine Petition unterzeichnen.

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KANTON URI GEGEN2. GOTTHARDRÖHRE■ Bei einer Stimmbeteiligungvon 52,4 % haben die UrnerStimmberechtigten am 15. Maieine Volksinitiative der JungenSVP, welche den Bau einerzweiten Strassenröhre und jeeine einspurige Verwendungdes alten und neuen Strassen-tunnels forderte, mit 56,9 %Nein-Stimmen abgelehnt. Nochdeutlicher bachab geschicktwurde mit 68,6% Nein der Ge-genvorschlag von Regierungund Landrat, die alte Röhredurch eine neue zu ersetzen.Somit verzichtet Uri auf eineentsprechende Standesinitiati-ve – im Gegensatz zum Tessin.

BLS-AUTOVERLADWIRD TEURER■ Ab 1. Juni kostet eine Ein-zelfahrt mit dem PW durch denLötschberg von Montag bis Don-nerstag 22 statt 20 Franken undam Wochenende 27 statt 25Franken. Der Preisüberwacherlässt dies zu, weil die BLS höhe-re Trassenpreise bezahlen und19 Mio. für den Verlad investie-ren muss. Der Aufschlag genügtgemäss der BLS nicht, um denAutoverlad in die Gewinnzonezu bringen, nach 400 000 Fran-ken Verlust 2010. Sie plantdaher Effizienzsteigerungen.

GRIMMIALPBAHNENZAHLUNGSUNFÄHIG■ Nur knapp zwei Wochennachdem die Bergbahnen Mei-ringen-Hasliberg um Nachlass-stundung nachgesucht haben,steht eine weitere Bergbahnim Berner Oberland vor demKonkurs: Die GenossenschaftGrimmialpbahnen sei zahlungs-unfähig, meldete am 17. Maidie «Berner Zeitung». Grunddafür seien zwei schlechteWinter hintereinander undhohe Schulden aus früherenZeiten. Daher verzichtet dieBahn nun auf den Sommer-und Herbstbetrieb und kannden Winterbetrieb nur aufneh-men, wenn sie 150 000 Fran-ken für offene Rechnungenauftreiben kann. Dass die Ge-meinde Diemtigen erneut Geldzur Verfügung stellt, wie sie dasschon mehrfach getan hat,bezeichnet ihr Präsident PeterKnutti, der auch die Bahn prä-sidiert, als unwahrscheinlich.Er hofft, dass sich Leute finden,die eine Auffanggesellschaftgründen und dass die nächstenWinter schneereicher werden.

NEWS......

2 AKTUELL kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Die Sprechstunden des SEVstehen ausschliesslich denMitgliedern offen. Nichtmitgliedermüssen vor der Sprechstundedie Beitrittserklärung unter-schreiben. Eine Anmeldung istzwingend nötig (siehe Telefon-nummern bei den jeweiligenStandorten!); es stehenpro Person 50 Minuten zurVerfügung.

Zentralsekretariat BernAnmeldung: 031 357 57 576. Juni 14 bis 17 Uhr7. Juni 8 bis 12 Uhr8. Juni 8.30 bis 12 und 14 bis 17 Uhr10. Juni 8 bis 12 und 14 bis 16 Uhr15. Juni 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr

16. Juni 8.30 bis 12 und 13.30 bis 17.30 Uhr21. Juni 9 bis 17 Uhr22. Juni 14 bis 17 Uhr24. Juni 14 bis 17 Uhr27. Juni 13.30 bis 17.30 Uhr28. Juni 8 bis 12 und 13.30 bis 17.30 Uhr29. Juni 8 bis 12 Uhr1. Juli 8 bis 12 Uhr

Regionalsekretariat ZürichAnmeldung: 044 242 84 667. Juni 8 bis 14 Uhr9. Juni 11 bis 17 Uhr15. Juni 14 bis 21 Uhr16. Juni 11 bis 17 Uhr20. Juni 8 bis 15 Uhr21. Juni 14 bis 21 Uhr22. Juni 8 bis 21 Uhr28. Juni 8 bis 13 Uhr29. Juni 8 bis 15 Uhr

6. Juli 8 bis 21 Uhr11. Juli 8 bis 21 Uhr14. Juli 8 bis 13 Uhr21. Juli 13 bis 21 Uhr27. Juli 8 bis 21 Uhr3. August 8 bis 21 Uhr10. August 8 bis 17 Uhr

Regionalsekretariat St. GallenAnmeldung: 071 223 80 3016. Juni 8 bis 17 Uhr24. Juni 8 bis 16 Uhr

Regionalsekretariat ChurAnmeldung: 081 284 49 077. Juni 9 bis 15 Uhr8. Juni 9 bis 17 Uhr

Bahnhof Buchs SGAnmeldung: 071 223 80 3010. Juni 8 bis 12 Uhr

Bahnhof SargansAnmeldung: 081 284 49 0710. Juni 14 bis 17 Uhr

Bahnhof RapperswilAnmeldung: 071 223 80 3023. Juni 10 bis 16 Uhr

Um den Zeitrahmen der Sprech-stunden möglichst gut nützen zukönnen, sind die Beraterinnen undBerater auf folgende Dokumenteangewiesen:• Verständigungsschreiben

der SBB• Stellenbeschreibung• Organigramm• Lohnzettel Mai 2011• evtl. aktuelle Personal-

beurteilung• weitere Unterlagen und

Argumente

SEV-SPRECHSTUNDEN ZUM GAV: ORTE UND ZEITEN IN DER DEUTSCHSCHWEIZ

Am 1. Juli tritt bei der SBBund SBB Cargo AG der neueGAV in Kraft, und damit dasneue Lohnsystem. Die bishe-

rigen 29 Funktionsstufenwerden durch 15 Anforde-rungsniveaus ersetzt und dieLöhne in diese übergeführt.

Dicker Briefumschlag

Ende Mai informiert die SBBalle Mitarbeitenden brieflichüber ihre neue Lohnsitua-tion. Welche Dokumente indem dicken Couvert enthal-ten sein werden und was derSEV zu tun empfiehlt, fallsman zum neuen Lohn Fra-gen hat oder damit nichteinverstanden ist, erläutertder untenstehende Kasten.

SEV-Vizpräsident ManuelAvallone und SEV-Gewerk-schaftssekretär Nick Radunererklärten den 95 Delegiertendas Dispositiv, das der SEVeingerichtet hat, um die zuerwartenden vielen Fragender Mitglieder zu beantwor-ten und um diese zu beraten.

Internet und Sprechstunden

«Die Mitglieder finden unterwww.sev-online.ch Ant-worten auf 45 häufig gestell-te Fragen zum neuen GAV.Und sie können in dieSprechstunden gehen, die das

SEV-Zentralsekretariat unddie Regionalsekretariate abAnfang Juni anbieten.» Wannund wo die Sprechstundenstattfinden, ist dem zweitenuntenstehenden Kasten zuentnehmen. Achtung: BitteAnmeldung nicht vergessenund Unterlagen mitbringen!

Viele Fragen und Sorgen

Gut zwanzig Delegierte wie-sen auf fragliche und wundePunkte im Zusammenhangmit der Einführung des neuenLohnsystems hin, wozu Ma-nuel Avallone und Nick Ra-

GAV-Konferenz SBB und SBB Cargo

Die Delegierten der GAV-Konferenz liessen sich am17. Mai in Bern darüberinformieren, wie der SEVseinen Mitgliedern helfenwill, ihren neuen Lohnzet-tel zu verstehen und sichgegen allfällige Ungerech-tigkeiten zu wehren.

Neues Lohnsystem: Stunde

Am 31. Mai versendet die SBBihren Mitarbeiterinnen undMitarbeitern die persönlichenInformationen zum neuenLohnsystem – dicke Post:Zusammen mit dem Verständi-gungsschreiben in doppelterAusführung verschickt die SBBden neuen GAV, die Broschüre«GAV in Kürze» mit einem kurzenÜberblick über die kommendenÄnderungen sowie die Broschüre«Lohnsystem in Kürze», in dersich insbesondere die Lohnska-len mit den Basis- und Höchst-werten finden sowie eineErklärung, wie die neue Syste-matik funktionieren wird.Schliesslich liegt das Merkblattzum Vorgehen bei Vertragsver-

änderungen bei. Dieses sagt,was von den Mitarbeitendenerwartet wird.

Die persönlichen Details

Im Verständigungsschreibenwird der aktuelle Jahreslohngenannt, das neue Anforde-rungsniveau festgelegt undgesagt, wie der Überführungs-lohn im neuen System positio-niert ist. Wenn für den Mitarbei-ter, die Mitarbeiterin alles klar istund die Vertragsänderungakzeptiert werden kann, erwartetdie SBB eines der beidenVerständigungsschreiben biszum 15. Juli unterzeichnetzurück. Damit ist der Übergangvereinbart.

Falls die Informationen nichtverstanden oder nicht akzeptiertwerden können, soll der oderdie Vorgesetzte weiterhelfen,allenfalls mit Unterstützung derHR-Beratenden. Befriedigendiese Auskünfte nicht, müssendie Betroffenen selbst aktivwerden und bis spätestens15. August 2011 beim Unterneh-men schriftlich und begründetintervenieren.Der SEV empfiehlt deshalb, beiUnklarheiten das Angebot derSBB anzunehmen und dasGespräch mit dem oder derVorgesetzten zu verlangen. Führtdieses Gespräch nicht zu einembefriedigenden Abschluss, stehtder SEV für seine Mitglieder

bereit. Das Zentralsekretariatund alle Regionalsekretariatebieten den Mitgliedern ab AnfangJuni Sprechstunden an (sieheuntenstehende Liste).Innerhalb von 50 Minutenkönnen folgende Fragen behan-delt werden:• die Zuordnung der Funktion

und eine Einschätzung durchdie Beratenden;

• die Überführung des Lohnesam 1. Juli 2011 inklusiveIntegration allfälliger Garantien;

• die Entwicklung des Lohnesab 1. Mai 2012.

• Zudem werden möglichstpräzis das weitere Vorgehenund die Unterstützung durchden SEV festgelegt. pmo

NEUES SBB-LOHNSYSTEM: JETZT KOMMEN DIE PERSÖNLICHEN INFORMATIONEN

Roland Kallmann

BILD DER WOCHE

Kollege Hugo Schmutz, Rangiermeister in Freiburg, überstellt am Sonntag, 15. Mai, in der Freizeit dieDampflok 141 R 1244 aus Brugg AG in den Güterbahnhof der Saanestadt, damit sie sich dort aufihrer dritten Jungfernfahrt – mit elf Wagen und der Ae 4/7 11026 am Schluss – über Mittag «ausru-hen» kann. Die Lok wurde 1946 in Kanada für die SNCF gebaut und ist seit 1975 in der Schweiz.Der Verein Mikado 1244 hat sie in 12 Jahren mustergültig restauriert (www.mikado1244.ch).

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Vor einiger Zeit hat mir eine meiner Lieblingslehrerinnen inder Schule mal etwas vorgelesen, das mich sehr berührthat. In dieser heutigen modernen Zeit versucht ja doch je-der, immer mehr zu erreichen, um immer mehr Geld undMacht zu bekommen. Die Zeit verrinnt, die schönen Mo-mente vergisst man und die schlechten versucht man ver-zweifelt auszubessern. Am Ende ist es nie genug. Wirwollen immer schneller, immer besser werden, und dochmuss man sich immer etwas vor Augen halten. Das willich euch jetzt zeigen.

Es geht darum, dass wir so viel besitzen, wovon wir garnichts wissen, weil es so selbstverständlich zu sein scheint.Wir bemerken nicht mehr die kleinen, natürlichen Dinge,denn wir haben verlernt, sie zu schätzen. Dabei ist es dochein Geschenk, überhaupt hier sein zu dürfen. Genau dassag ich euch jetzt.

Denkt immer daran, wenn ihr heute Morgen aufge-standen seid und eher gesund als krank wart: Dann habtihr ein besseres Los gezogen als die Millionen Menschen,die die nächste Woche nicht mehr erleben werden.

Wenn ihr noch nie in der Gefahr einer Schlacht, in derEinsamkeit der Gefangenschaft, im Todeskampf der Folte-rung oder im Schraubstock des Hungers wart, geht es euchbesser als 500 Millionen Menschen.

Wenn ihr zur Kirche gehen könnt, ohne Angst habenzu müssen, bedroht, gefoltert oder getötet zu werden, habtihr mehr Glück als drei Milliarden Menschen.

Wenn ihr Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, einDach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen habt,seid ihr reicher als 75 Prozent der Menschen dieser Erde.

Wenn ihr Geld auf der Bank, in eurem Geldbeutel undvielleicht noch im Sparschwein habt, gehört ihr zu denprivilegiertesten acht Prozent dieser Welt.

Wenn eure Eltern noch leben und immer noch verhei-ratet sind, seid ihr schon wahrlich eine Rarität.

Wenn ihr diese Nachricht erhaltet, dann seid ihr direktzweifach gesegnet: Zum einen, weil jemand an euch ge-dacht hat, und zum anderen, weil ihr nicht zu den zweiMilliarden Menschen gehört, die nicht lesen können. Arbei-tet, als brauchtet ihr kein Geld, und liebt, als habe euchniemand etwas zuleide getan. Tanzt, als ob niemand euchbeobachtet, und singt, als ob nie-mand euch zuhört.

Lebt, als sei die Erdeein Paradies.

Denn so vieleMenschen auf derWelt können nichtso leben wie wirund sind dochglücklich und zu-frieden mit dem,was sie haben.

Sabrina Tessmer

MEINE MEINUNG

Und denkt dran …

duner Stellung nahmen. Bei-spielsweise Hans Ulrich Kel-ler von der BAU-SektionNordwestschweiz fragt sich,wie sich Arbeiter gegen Un-gerechtigkeiten wehren kön-nen, wenn sie das neueLohnsystem, «das sehr kom-plex erscheint», nicht verste-hen. Franco Zanetti vom SBVTessin machte darauf auf-merksam, dass in den letztenLohnzetteln geänderte Be-rufsbezeichnungen enthal-ten waren: «Das schafft Ver-wirrung, noch bevor wir denUmschlag mit der neuenEinreihung erhalten haben.»Bruno Kofmehl, BAU Arc lé-manique, bat den SEV, einenMusterbrief zu verfassen, mitdem man die SBB ersuchenkann, die Stellenbeschrei-bung zu präzisieren, die fürdie Lohnfestlegung bekannt-lich massgebend ist.

Alle nahmen mit, dassman Fragen zum neuen Lohnam besten zuerst dem/derVorgesetzten stellt, um dann,falls die Zweifel nicht ausge-

räumt werden können, in ei-ne SEV-Sprechstunde zu ge-hen, wo das weitere Vorge-hen besprochen wird.

Alberto Cherubini / Fi

der Wahrheit!An der GAV-Konferenz stellte SEV-Vizepräsident Manuel Avalloneauch klar, dass sich der SEV bei den Lohnverhandlungen im Herbstnicht mit einmaligen Prämien zufriedengeben, sondern nachhaltigeReallohnerhöhungen fordern wird. Den GAV 2015 müsse der SEVebenfalls schon im Auge haben, so Avallone weiter. «Wir sollten unsauf präzise Ziele konzentrieren, wie die Einführung eines Rechts aufFrühpensionierung.»Rolf Braun vom LPV Mittelland wies darauf hin,dass die Milizgewerkschafter/innen enorm gefor-dert sind. Die Zahl der Leute, die sich engagieren,nehme eher ab, die Arbeit aber zu. «Das könntedie Sozialpartnerschaft schwächen.» ManuelAvallone benutzte die Gelegenheit, um den Kolle-ginnen und Kollegen, die sich neben ihrem Berufim SEV engagieren, ein «grosses Dankeschön»zu sagen für ihre wertvolle, unverzichtbare Arbeit.

GROSSES DANKESCHÖN AN DIE SEV-MILIZ

AC

Rolf Braun, LPVMittelland.

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KANTON URI GEGEN2. GOTTHARDRÖHRE■ Bei einer Stimmbeteiligungvon 52,4 % haben die UrnerStimmberechtigten am 15. Maieine Volksinitiative der JungenSVP, welche den Bau einerzweiten Strassenröhre und jeeine einspurige Verwendungdes alten und neuen Strassen-tunnels forderte, mit 56,9 %Nein-Stimmen abgelehnt. Nochdeutlicher bachab geschicktwurde mit 68,6% Nein der Ge-genvorschlag von Regierungund Landrat, die alte Röhredurch eine neue zu ersetzen.Somit verzichtet Uri auf eineentsprechende Standesinitiati-ve – im Gegensatz zum Tessin.

BLS-AUTOVERLADWIRD TEURER■ Ab 1. Juni kostet eine Ein-zelfahrt mit dem PW durch denLötschberg von Montag bis Don-nerstag 22 statt 20 Franken undam Wochenende 27 statt 25Franken. Der Preisüberwacherlässt dies zu, weil die BLS höhe-re Trassenpreise bezahlen und19 Mio. für den Verlad investie-ren muss. Der Aufschlag genügtgemäss der BLS nicht, um denAutoverlad in die Gewinnzonezu bringen, nach 400 000 Fran-ken Verlust 2010. Sie plantdaher Effizienzsteigerungen.

GRIMMIALPBAHNENZAHLUNGSUNFÄHIG■ Nur knapp zwei Wochennachdem die Bergbahnen Mei-ringen-Hasliberg um Nachlass-stundung nachgesucht haben,steht eine weitere Bergbahnim Berner Oberland vor demKonkurs: Die GenossenschaftGrimmialpbahnen sei zahlungs-unfähig, meldete am 17. Maidie «Berner Zeitung». Grunddafür seien zwei schlechteWinter hintereinander undhohe Schulden aus früherenZeiten. Daher verzichtet dieBahn nun auf den Sommer-und Herbstbetrieb und kannden Winterbetrieb nur aufneh-men, wenn sie 150 000 Fran-ken für offene Rechnungenauftreiben kann. Dass die Ge-meinde Diemtigen erneut Geldzur Verfügung stellt, wie sie dasschon mehrfach getan hat,bezeichnet ihr Präsident PeterKnutti, der auch die Bahn prä-sidiert, als unwahrscheinlich.Er hofft, dass sich Leute finden,die eine Auffanggesellschaftgründen und dass die nächstenWinter schneereicher werden.

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2 AKTUELL kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Die Sprechstunden des SEVstehen ausschliesslich denMitgliedern offen. Nichtmitgliedermüssen vor der Sprechstundedie Beitrittserklärung unter-schreiben. Eine Anmeldung istzwingend nötig (siehe Telefon-nummern bei den jeweiligenStandorten!); es stehenpro Person 50 Minuten zurVerfügung.

Zentralsekretariat BernAnmeldung: 031 357 57 576. Juni 14 bis 17 Uhr7. Juni 8 bis 12 Uhr8. Juni 8.30 bis 12 und 14 bis 17 Uhr10. Juni 8 bis 12 und 14 bis 16 Uhr15. Juni 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr

16. Juni 8.30 bis 12 und 13.30 bis 17.30 Uhr21. Juni 9 bis 17 Uhr22. Juni 14 bis 17 Uhr24. Juni 14 bis 17 Uhr27. Juni 13.30 bis 17.30 Uhr28. Juni 8 bis 12 und 13.30 bis 17.30 Uhr29. Juni 8 bis 12 Uhr1. Juli 8 bis 12 Uhr

Regionalsekretariat ZürichAnmeldung: 044 242 84 667. Juni 8 bis 14 Uhr9. Juni 11 bis 17 Uhr15. Juni 14 bis 21 Uhr16. Juni 11 bis 17 Uhr20. Juni 8 bis 15 Uhr21. Juni 14 bis 21 Uhr22. Juni 8 bis 21 Uhr28. Juni 8 bis 13 Uhr29. Juni 8 bis 15 Uhr

6. Juli 8 bis 21 Uhr11. Juli 8 bis 21 Uhr14. Juli 8 bis 13 Uhr21. Juli 13 bis 21 Uhr27. Juli 8 bis 21 Uhr3. August 8 bis 21 Uhr10. August 8 bis 17 Uhr

Regionalsekretariat St. GallenAnmeldung: 071 223 80 3016. Juni 8 bis 17 Uhr24. Juni 8 bis 16 Uhr

Regionalsekretariat ChurAnmeldung: 081 284 49 077. Juni 9 bis 15 Uhr8. Juni 9 bis 17 Uhr

Bahnhof Buchs SGAnmeldung: 071 223 80 3010. Juni 8 bis 12 Uhr

Bahnhof SargansAnmeldung: 081 284 49 0710. Juni 14 bis 17 Uhr

Bahnhof RapperswilAnmeldung: 071 223 80 3023. Juni 10 bis 16 Uhr

Um den Zeitrahmen der Sprech-stunden möglichst gut nützen zukönnen, sind die Beraterinnen undBerater auf folgende Dokumenteangewiesen:• Verständigungsschreiben

der SBB• Stellenbeschreibung• Organigramm• Lohnzettel Mai 2011• evtl. aktuelle Personal-

beurteilung• weitere Unterlagen und

Argumente

SEV-SPRECHSTUNDEN ZUM GAV: ORTE UND ZEITEN IN DER DEUTSCHSCHWEIZ

Am 1. Juli tritt bei der SBBund SBB Cargo AG der neueGAV in Kraft, und damit dasneue Lohnsystem. Die bishe-

rigen 29 Funktionsstufenwerden durch 15 Anforde-rungsniveaus ersetzt und dieLöhne in diese übergeführt.

Dicker Briefumschlag

Ende Mai informiert die SBBalle Mitarbeitenden brieflichüber ihre neue Lohnsitua-tion. Welche Dokumente indem dicken Couvert enthal-ten sein werden und was derSEV zu tun empfiehlt, fallsman zum neuen Lohn Fra-gen hat oder damit nichteinverstanden ist, erläutertder untenstehende Kasten.

SEV-Vizpräsident ManuelAvallone und SEV-Gewerk-schaftssekretär Nick Radunererklärten den 95 Delegiertendas Dispositiv, das der SEVeingerichtet hat, um die zuerwartenden vielen Fragender Mitglieder zu beantwor-ten und um diese zu beraten.

Internet und Sprechstunden

«Die Mitglieder finden unterwww.sev-online.ch Ant-worten auf 45 häufig gestell-te Fragen zum neuen GAV.Und sie können in dieSprechstunden gehen, die das

SEV-Zentralsekretariat unddie Regionalsekretariate abAnfang Juni anbieten.» Wannund wo die Sprechstundenstattfinden, ist dem zweitenuntenstehenden Kasten zuentnehmen. Achtung: BitteAnmeldung nicht vergessenund Unterlagen mitbringen!

Viele Fragen und Sorgen

Gut zwanzig Delegierte wie-sen auf fragliche und wundePunkte im Zusammenhangmit der Einführung des neuenLohnsystems hin, wozu Ma-nuel Avallone und Nick Ra-

GAV-Konferenz SBB und SBB Cargo

Die Delegierten der GAV-Konferenz liessen sich am17. Mai in Bern darüberinformieren, wie der SEVseinen Mitgliedern helfenwill, ihren neuen Lohnzet-tel zu verstehen und sichgegen allfällige Ungerech-tigkeiten zu wehren.

Neues Lohnsystem: Stunde

Am 31. Mai versendet die SBBihren Mitarbeiterinnen undMitarbeitern die persönlichenInformationen zum neuenLohnsystem – dicke Post:Zusammen mit dem Verständi-gungsschreiben in doppelterAusführung verschickt die SBBden neuen GAV, die Broschüre«GAV in Kürze» mit einem kurzenÜberblick über die kommendenÄnderungen sowie die Broschüre«Lohnsystem in Kürze», in dersich insbesondere die Lohnska-len mit den Basis- und Höchst-werten finden sowie eineErklärung, wie die neue Syste-matik funktionieren wird.Schliesslich liegt das Merkblattzum Vorgehen bei Vertragsver-

änderungen bei. Dieses sagt,was von den Mitarbeitendenerwartet wird.

Die persönlichen Details

Im Verständigungsschreibenwird der aktuelle Jahreslohngenannt, das neue Anforde-rungsniveau festgelegt undgesagt, wie der Überführungs-lohn im neuen System positio-niert ist. Wenn für den Mitarbei-ter, die Mitarbeiterin alles klar istund die Vertragsänderungakzeptiert werden kann, erwartetdie SBB eines der beidenVerständigungsschreiben biszum 15. Juli unterzeichnetzurück. Damit ist der Übergangvereinbart.

Falls die Informationen nichtverstanden oder nicht akzeptiertwerden können, soll der oderdie Vorgesetzte weiterhelfen,allenfalls mit Unterstützung derHR-Beratenden. Befriedigendiese Auskünfte nicht, müssendie Betroffenen selbst aktivwerden und bis spätestens15. August 2011 beim Unterneh-men schriftlich und begründetintervenieren.Der SEV empfiehlt deshalb, beiUnklarheiten das Angebot derSBB anzunehmen und dasGespräch mit dem oder derVorgesetzten zu verlangen. Führtdieses Gespräch nicht zu einembefriedigenden Abschluss, stehtder SEV für seine Mitglieder

bereit. Das Zentralsekretariatund alle Regionalsekretariatebieten den Mitgliedern ab AnfangJuni Sprechstunden an (sieheuntenstehende Liste).Innerhalb von 50 Minutenkönnen folgende Fragen behan-delt werden:• die Zuordnung der Funktion

und eine Einschätzung durchdie Beratenden;

• die Überführung des Lohnesam 1. Juli 2011 inklusiveIntegration allfälliger Garantien;

• die Entwicklung des Lohnesab 1. Mai 2012.

• Zudem werden möglichstpräzis das weitere Vorgehenund die Unterstützung durchden SEV festgelegt. pmo

NEUES SBB-LOHNSYSTEM: JETZT KOMMEN DIE PERSÖNLICHEN INFORMATIONEN

Roland Kallmann

BILD DER WOCHE

Kollege Hugo Schmutz, Rangiermeister in Freiburg, überstellt am Sonntag, 15. Mai, in der Freizeit dieDampflok 141 R 1244 aus Brugg AG in den Güterbahnhof der Saanestadt, damit sie sich dort aufihrer dritten Jungfernfahrt – mit elf Wagen und der Ae 4/7 11026 am Schluss – über Mittag «ausru-hen» kann. Die Lok wurde 1946 in Kanada für die SNCF gebaut und ist seit 1975 in der Schweiz.Der Verein Mikado 1244 hat sie in 12 Jahren mustergültig restauriert (www.mikado1244.ch).

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Vor einiger Zeit hat mir eine meiner Lieblingslehrerinnen inder Schule mal etwas vorgelesen, das mich sehr berührthat. In dieser heutigen modernen Zeit versucht ja doch je-der, immer mehr zu erreichen, um immer mehr Geld undMacht zu bekommen. Die Zeit verrinnt, die schönen Mo-mente vergisst man und die schlechten versucht man ver-zweifelt auszubessern. Am Ende ist es nie genug. Wirwollen immer schneller, immer besser werden, und dochmuss man sich immer etwas vor Augen halten. Das willich euch jetzt zeigen.

Es geht darum, dass wir so viel besitzen, wovon wir garnichts wissen, weil es so selbstverständlich zu sein scheint.Wir bemerken nicht mehr die kleinen, natürlichen Dinge,denn wir haben verlernt, sie zu schätzen. Dabei ist es dochein Geschenk, überhaupt hier sein zu dürfen. Genau dassag ich euch jetzt.

Denkt immer daran, wenn ihr heute Morgen aufge-standen seid und eher gesund als krank wart: Dann habtihr ein besseres Los gezogen als die Millionen Menschen,die die nächste Woche nicht mehr erleben werden.

Wenn ihr noch nie in der Gefahr einer Schlacht, in derEinsamkeit der Gefangenschaft, im Todeskampf der Folte-rung oder im Schraubstock des Hungers wart, geht es euchbesser als 500 Millionen Menschen.

Wenn ihr zur Kirche gehen könnt, ohne Angst habenzu müssen, bedroht, gefoltert oder getötet zu werden, habtihr mehr Glück als drei Milliarden Menschen.

Wenn ihr Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, einDach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen habt,seid ihr reicher als 75 Prozent der Menschen dieser Erde.

Wenn ihr Geld auf der Bank, in eurem Geldbeutel undvielleicht noch im Sparschwein habt, gehört ihr zu denprivilegiertesten acht Prozent dieser Welt.

Wenn eure Eltern noch leben und immer noch verhei-ratet sind, seid ihr schon wahrlich eine Rarität.

Wenn ihr diese Nachricht erhaltet, dann seid ihr direktzweifach gesegnet: Zum einen, weil jemand an euch ge-dacht hat, und zum anderen, weil ihr nicht zu den zweiMilliarden Menschen gehört, die nicht lesen können. Arbei-tet, als brauchtet ihr kein Geld, und liebt, als habe euchniemand etwas zuleide getan. Tanzt, als ob niemand euchbeobachtet, und singt, als ob nie-mand euch zuhört.

Lebt, als sei die Erdeein Paradies.

Denn so vieleMenschen auf derWelt können nichtso leben wie wirund sind dochglücklich und zu-frieden mit dem,was sie haben.

Sabrina Tessmer

MEINE MEINUNG

Und denkt dran …

duner Stellung nahmen. Bei-spielsweise Hans Ulrich Kel-ler von der BAU-SektionNordwestschweiz fragt sich,wie sich Arbeiter gegen Un-gerechtigkeiten wehren kön-nen, wenn sie das neueLohnsystem, «das sehr kom-plex erscheint», nicht verste-hen. Franco Zanetti vom SBVTessin machte darauf auf-merksam, dass in den letztenLohnzetteln geänderte Be-rufsbezeichnungen enthal-ten waren: «Das schafft Ver-wirrung, noch bevor wir denUmschlag mit der neuenEinreihung erhalten haben.»Bruno Kofmehl, BAU Arc lé-manique, bat den SEV, einenMusterbrief zu verfassen, mitdem man die SBB ersuchenkann, die Stellenbeschrei-bung zu präzisieren, die fürdie Lohnfestlegung bekannt-lich massgebend ist.

Alle nahmen mit, dassman Fragen zum neuen Lohnam besten zuerst dem/derVorgesetzten stellt, um dann,falls die Zweifel nicht ausge-

räumt werden können, in ei-ne SEV-Sprechstunde zu ge-hen, wo das weitere Vorge-hen besprochen wird.

Alberto Cherubini / Fi

der Wahrheit!An der GAV-Konferenz stellte SEV-Vizepräsident Manuel Avalloneauch klar, dass sich der SEV bei den Lohnverhandlungen im Herbstnicht mit einmaligen Prämien zufriedengeben, sondern nachhaltigeReallohnerhöhungen fordern wird. Den GAV 2015 müsse der SEVebenfalls schon im Auge haben, so Avallone weiter. «Wir sollten unsauf präzise Ziele konzentrieren, wie die Einführung eines Rechts aufFrühpensionierung.»Rolf Braun vom LPV Mittelland wies darauf hin,dass die Milizgewerkschafter/innen enorm gefor-dert sind. Die Zahl der Leute, die sich engagieren,nehme eher ab, die Arbeit aber zu. «Das könntedie Sozialpartnerschaft schwächen.» ManuelAvallone benutzte die Gelegenheit, um den Kolle-ginnen und Kollegen, die sich neben ihrem Berufim SEV engagieren, ein «grosses Dankeschön»zu sagen für ihre wertvolle, unverzichtbare Arbeit.

GROSSES DANKESCHÖN AN DIE SEV-MILIZ

AC

Rolf Braun, LPVMittelland.

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Im neuen Gewerkschafts-haus in Wien direkt an derDonau kamen die Spitzender deutschsprachigen Bahn-gewerkschaften (EVG ausDeutschland, LandesverbandLuxemburg, SEV sowie dieVida als Gastgeberin) zumjährlichen Treffen zusam-men. Es geht darum, die ak-tuellen Vorhaben unterein-ander auszutauschen undallenfalls zu verknüpfen.

Überall unzufriedenes Personal

Dieses Jahr zeigten sich gros-se Übereinstimmungen beiden Anliegen der vier Län-dergewerkschaften: Überallsteht der öffentliche Ver-kehr unter grossem Spar-druck, was sich auf die Ar-beitsbedingungen und diePersonalzufriedenheit aus-wirkt. Das vom SEV in die

Diskussion eingebrachteThema «Personalumfrage»brachte die Erkenntnis, dassdie Resultate bei der SBBganz und gar nicht einzig-artig sind: Im Gegenteil,

auch in Österreich und inDeutschland zeigt sich diegleiche Situation, dass näm-lich die Identifikation wei-terhin hoch ist, die Zufrie-denheit am Arbeitsplatz und

das Vertrauen in die Füh-rung sehr tief.

Am meisten zu bespre-chen gaben die Vorhabender Europäische Union imBahnbereich: Mit dem so ge-

nannten «Recast», also derNeufassung des ersten Eisen-bahnpakets, soll die Liberali-sierung weiter vorangetrie-ben werden, und nach-träglich will nun das Parla-ment auch die Trennungvon Betrieb und Infrastrukturnoch darin festschreiben.

«Weissbuch» als Leitfaden

Eher positiv fallen die Ge-werkschaftsreaktionen dage-gen zum eben erst präsentier-ten «Weissbuch» für dieeuropäische Verkehrspolitikbis 2050 aus. Entgegen frü-heren Befürchtungen ist die-ses recht ausgewogen undstellt die Verlagerung auf dieSchiene als Ziel dar. Auch das«Weissbuch» ist allerdingsvon Wachstumseuphorie ge-prägt und rechnet mit Zu-nahmen auf allen Verkehrs-trägern.

Über die europäische Ver-kehrsgewerkschaft ETF wer-den die vier Gewerkschaftenihre Anliegen bei der EU ein-bringen – für den SEV dereinzige Weg, um aus derSchweiz direkt Einfluss neh-men zu können.

Peter Moor

Zwei Papiere der Europäi-schen Union standen imMittelpunkt des «Vierlän-dertreffens» in Wien: dieNeufassung des erstenBahnpakets und das neue«Weissbuch» Verkehr.

Vereint gegen die EU-LiberalisierungVierländertreffen der deutschsprachigen Bahngewerkschaften in Wien

pmo

Die vier Vorsitzenden beim Treffen in Wien: von links Alex Kirchner, EVG, Wilhelm Haberzettl, Vida, Guy Greivelding,Landesverband, Giorgio Tuti, SEV.

SEV ERREICHT MEHRPERSONAL BEI TPF■ Die Busfahrer/innen derRegionalverkehr-Garage Frei-burg der Freiburgischen Ver-kehrsbetriebe, TPF, haben mitihrer am 11. April eingereich-ten Petition erreicht, dass dieUnternehmung vier zusätzlicheStellen ausschreibt: zwei Teil-zeitstellen und zwei weitereStellen, die neben Fahrdienstauch Visiteurdienst, d. h. Reini-gungsarbeiten, umfassen. DieStellen sollen Ende Augustbesetzt sein. Zudem erhaltendie Fahrer/innen drei zusätz-liche Ausgleichstage zur Er-holung von ihrem strengenSchichtdienst mit oft allzu lan-gen Arbeitstagen, die sich aufihr Familien- und Soziallebennegativ auswirken. 68 der 72Fahrer/innen haben die Petitionunterzeichnet. Bei deren Ein-gabe hatten die TPF bereitsversprochen, die Tourenpla-nung mithilfe eines Informatik-programms zu verbessern.

NEWS

«Zug- und Lokpersonal habendie Nase voll von diesen Zü-gen!», heisst es in der Resolu-tion, die die Delegierten vonLPV- und ZPV am 23. Maizuhanden der SBB-Konzern-leitung verabschiedeten. «Nachwie vor gelingt es mit diesenKompositionen häufig nicht,den Fahrplan einzuhalten, dieFahrt muss unterbrochen wer-den oder die Züge fallen garganz aus. Dies alles setzt dasfahrende Personal unter gros-sen Druck, verstärkt durchdie andauernden, berechtig-ten Klagen der Reisenden.»

Am 17. Mai musste einETR 470 gegen 9.20 Uhr zwi-schen Airolo und Ambri eva-kuiert werden, weil ein Fahr-motor brannte. Zum Glück

geschah dies vor der Einfahrtin den 15 km langen Gott-hardtunnel! Minuten späterwar ein Lösch- und Rettungs-zug vor Ort und brachte die70 Passagiere nach Ambri,von wo sie mit Bussen wei-terreisen konnten. Die StreckeAirolo–Biasca war ab 14 Uhrwieder einspurig befahrbar.

Der Vorfall erinnert an dieEvakuation eines ETR 470 imZimmerbergtunnel im April2006, als ein explodierenderHauptschalter einen Mott-brand auslöste. Oder an dieEvakuation eines ETR 470 imLötschberg im Februar 2008.Mit vielen weiteren Pannen,nicht funktionierenden Klima-anlagen und Toiletten hat derProblemzug auch sonst im-mer wieder für Verspätungenund Ärger gesorgt und letzt-lich dazu geführt, dass die Cis-alpino AG per 13. Dezember2009 aufgelöst wurde. Von

deren damals neun ETR 470übernahm die SBB vier undwartet sie nun zu 95 % in derSchweiz. Dank Bordmechani-kern und sonstigem Aufwandsind die Störungen laut SBBum 50 % zurückgegangen.

Der jüngste Brand ge-schah in einem der fünf ETR470 der Trenitalia. Weil er inder Schweiz unterwegs war,sei für den Unterhalt den-noch die SBB verantwortlichgewesen, erklärte das Bundes-amt für Verkehr (BAV). DieBetriebsbewilligung liesse sichentziehen, wenn sicherheits-relevante Konstruktionsfeh-ler nachgewiesen würden,was bisher nicht der Fall ge-wesen sei. Das BAV will dieETR 470 nicht von der Streckenehmen, bevor der Berichtder Unfalluntersuchungsstel-le Bahnen und Schiffe vor-liegt. Ebenso die SBB. Diesewird dem BAV demnächst das

Rollmaterialkonzept für denBetrieb auf der Gotthardachsenach der Eröffnung des Basis-tunnels Ende 2016 vorlegen.Dass die 2009 sanierten ETR470 darin noch vorkommen,ist unwahrscheinlich.

Lieber ein Ende mit Schrecken . . .

Doch auch die Interessenver-tretung der Bahnreisenden,Pro Bahn Schweiz, fordert densofortigen Ersatz der ETR 470,statt weitere Millionen in siezu investieren. Auch wenn einsolches «Ende mit Schrecken»Dutzende von MillionenFranken koste und die Reisenach Mailand vorübergehendum 20 bis 30 Minuten verlän-gere, sei dies immer noch bes-ser als ein «Schrecken ohneEnde», findet Pro Bahn. DerRuf der SBB habe unter den«berüchtigten, unbeliebtenund untauglichen» Triebzü-gen schon genug gelitten. Fi

Die beiden Unterverbändefordern den unverzüglichenRückzug der ETR 470.

LPV und ZPV verlangen sofortige Ausmusterung

Weiterer Brand eines Cisalpino-Neigezugs ETR 470 bringt das Fass zum Überlaufen

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4 AKTUELLkontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

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Bislang gehörten bei der BLSdie Geschäftseinheiten, diezur Bereitstellung der Trans-portleistungen beitragen,verschiedenen Bereichen an:den Werkstätten, der Zugför-derung und dem Personen-verkehr. Seit Anfang Mai sindsie im neuen Geschäftsbe-reich «Bahnproduktion» zu-sammengefasst. Dieser be-schäftigt 1500 der insgesamt2800 BLS-Mitarbeitendenund vereinigt alle Leistun-gen, die für die Bahnproduk-tion erforderlich sind, in vierGeschäftseinheiten:• «Kapazitätsplanung und

Flottenmanagement» (BK)besorgt die Jahresplanungfür Lok- und Zugpersonal,Fahrzeuge, Instandhaltungs-und Reinigungsleistungensowie die Mehrjahres- undInvestitionsplanung. Wei-ter erstellt sie Konzepte fürProduktion und Instand-haltung und betreut dieKunden (Key Account Ma-

nagement). Dabei handeltes sich vor allem um diedrei anderen Geschäftsbe-reiche des BLS-Konzerns:Personenverkehr, BLS Car-go und BLS Netz AG (Infra-struktur), doch gibt es auchexterne Kunden.

• «Lenkung und betriebsna-he Instandhaltung» (BL)zählt 220 Werkstatt-Mitar-beitende in Bern Aebimatt(noch bis 2019), Oberburgund Spiez sowie für dieFahrzeugreinigung weitereüber 70 Mitarbeitende inBern, Burgdorf, Oberburg,Thun, Spiez und Bönigen.Hinzu kommen die stand-ortübergreifende Planungund die Disposition der Zü-ge nach den Erfordernissendes Bahnbetriebs.

• «3R-Geschäfte» (BR) –künftig nur noch in Böni-gen – erledigt mit rund 150Mitarbeitenden komplexe-re, zeitintensive Instand-haltungsleistungen, die ei-ne Ausserbetriebnahme derFahrzeuge und umfangrei-che Ingenieurleistungen er-fordern. Dies beinhaltet Re-visionen, grössere Repara-turen und Retrofit (Fahr-zeugsanierung und -er-neuerung) inklusive Aufbe-reitung von Komponenten.

• «Zug- und Lokpersonal»(BZ) umfasst rund 700Lokführende, die von 15

Depots aus täglich über1000 Personen- und Güter-züge führen, sowie rund180 Zugbegleiter/innen, dievon 8 Standorten aus täg-lich über 110 000 Reisendebetreuen, kontrollierenund über die Reisegewohn-heiten befragen. Hinzukommen Mitarbeitende fürPersonaleinteilung undZeitabrechnung, Sicherheitder Fahrgäste (Security),Qualitätsverbesserung undfachliche Ausbildung.«Ich bin überzeugt davon,

dass wir organisatorisch opti-mal aufgestellt sind, um die

Herausforderungen der Zu-kunft anzupacken», sagt Pe-ter Fankhauser, Leiter Bahn-produktion und Mitglied derBLS-Geschäftsleitung, in derdruckfrischen Broschüre «DieBahnproduktion stellt sichvor». Diese nennt als Zieleder Bahnproduktion Kunden-orientierung, das heisst Be-reitstellung der gewünschtenLeistungen in der bestelltenQualität, sowie Effizienz derProduktion, was eine Opti-mierung der Kosten ermög-licht. Hier werde die neueGeschäftseinheit Fortschrittebringen, weil sie die Bahn-produktion aus einer Handsteuere, darauf die Gesamt-sicht habe und die Gesamt-verantwortung für Qualitätund Kosten trage, heisst es inder Broschüre.

Übergangsphase und Umbruchvor allem bei der Instandhaltung

Zwar sind die neuen Struktu-ren nach 13-monatiger Vor-bereitung am 2. Mai in Kraftgetreten, doch werden man-

cherorts bisherige Abläufeprovisorisch weitergeführt,weil die neuen Detailprozes-se zuerst noch bis auf dieStufe der Mitarbeitenden de-finiert werden müssen. Dasgilt besonders für den In-standhaltungsbereich, woviel mehr ändert als beimZug- und Lokpersonal. Denndurch die «Entflechtung»von betriebsnaher und kom-plexerer Instandhaltungwerden Arbeitsplätze ver-schoben und Berufsbilderangepasst.

Dazu kommt bei der In-standhaltung die Reorganisa-tion «IH 2020» im Zusam-menhang mit der Schliessungdes Standorts Aebimatt inBern, der 2019 an die Besitze-rin SBB abgetreten werdenmuss. Zudem sind in dennächsten Jahren besondersin Bönigen Um- und Neu-bauten geplant, die vorüber-gehende Verschiebungenvon Arbeitsplätzen an andereStandorte nötig machenwerden. Markus Fischer

Anfang Mai hat die BLSalle Geschäftseinheiten, diean der Bahnproduktion be-teiligt sind, in einem neuen,vierten Geschäftsbereichneben Personenverkehr,Güterverkehr und Infra-struktur zusammengeführt.

Bahnproduktion unter einem DachBLS schafft neuen Geschäftsbereich und reorganisiert Instandhaltung

BLS

Vor allem die 4 Werkstätten sind von tiefgreifenden Veränderungen betroffen.

Über das Reorganisationsprojekt «Bahnproduktion» werden die1500 betroffenen Mitarbeitenden nicht nur mittels Newsletters, In-tranet und Personalversammlungen informiert, sondern auch durchrund 50 «Botschafter/innen». Das sind Mitarbeitende, die von derProjektleitung laufend auf dem neusten Informationsstand gehaltenwerden. Sie haben den Auftrag, ihre Kolleg/innen und Untergebenenim Betrieb über das Projekt zu informieren, Fragen zu beantwortenund umgekehrt Feedbacks und Anliegen der Betroffenen an dieProjektleitung weiterzugeben. Der SEV konnte 8 Mitglieder alsBotschafter/innen stellen, die vom Personal besonders stark in An-spruch genommen werden, was zeigt, dass man ihnen vertraut. Fi

«BOTSCHAFTER/INNEN» BEGLEITEN PROJEKT

kontakt.sev hat zwei SEV-Ver-treter, die bei der BLS in der In-standhaltung arbeiten, gefragt,wie sie zum Projekt «Bahnpro-duktion» stehen.Für Paul Zybach, Sekretär derVPT BLS-Gruppe WAV Bönigen,ist es für eine Beurteilung nochzu früh. In Bönigen, wo er alsFachmann Drehgestelle undBremsen tätig ist, fehle bis aufweiteres noch der Platz, damitsich die neu zusammengesetz-ten Teams alle einrichten kön-nen. Folglich könnten sich dieanderen Standorte erst dann aufden betriebsnahen Unterhalt be-schränken (Entflechtung), wenndie Um- und Neubauten in Böni-gen realisiert sind. Paul Zybachrechnet mit einer herausforde-rungsreichen Übergangszeit.Grundsätzlich aber macht für ihndie Reorganisation der Instand-

haltung Sinn, denn wegen derSchliessung des Berner Stand-orts und als Folge der Fusion vonBLS und RM seien Anpassungenunvermeidlich. Sehr positiv fin-det er, dass je zwei Personalver-treter der vier Standorte in einemBegleitausschuss Inputs zur Re-organisation der Instandhaltunggeben können.Beat Reichen, Präsident derVPT-Sektion BLS und Team-leiter-Stellvertreter Schlosse-rei/Mechanik in der WerkstätteSpiez, hat Bedenken zur «Ent-flechtung» der Instandhaltung:Die Spezialisierung der Mitarbei-tenden werde ihre Auslastungerschweren und die Arbeit weni-ger interessant machen, be-fürchtet er. Und es würden neueSchnittstellen geschaffen. Er istsehr froh, dass die Projektleitungdem Standort Spiez mehr Zeit

für die «Entflechtung» zugestan-den hat aufgrund der Feed-backs, die sie via «Botschafter»vom Personal erhalten hat.Beat Reichen hofft, dass auchkünftig nicht Visionen von obennach unten einfach durchgesetztwerden, sondern dass pragma-tisch nach den besten Lösungengesucht und auf die «Basis» ge-hört wird. Auch er sieht eine an-forderungsreiche Übergangszeitauf die BLS-Instandhaltung zu-kommen – mit vielen Zusatzauf-gaben für die schon jetzt ausge-lasteten Vorgesetzten.Restrukturierungen brauchtenstets viel Energie und brächtenUnruhe ins Personal, warnt er.Die BLS dürfe nicht allzu vieleReorganisationen zugleich an-packen und müsse Erfahrungenfrüherer Restrukturierungen be-rücksichtigen. Fi

NEUE STRUKTUR MUSS SICH ERST NOCH EINSPIELEN UND BEWÄHREN

Viel Reorganisationin kurzer ZeitWeiterentwicklung Zugperso-nal, Bahnproduktion, FIT 15 –eine Restrukturierung jagt dieandere. Mit der Bahnproduktionwurde ein Bereich geschaffen,der rund 1500 Mitarbeitendebetrifft. Um ein so grosses Pro-jekt innert kurzer Frist umzuset-zen, bedarf es grosser Flexibili-tät des Personals, die von gros-ser Identifikation mit der Unter-nehmung zeugt. Jedoch darfdie Unternehmung diese nichtüberstrapazieren und muss sieauch entsprechend honorieren.Da die BLS AG gegenüberihrem Personal in den letztenJahren nicht gerade von Gross-zügigkeit gestrotzt hat, hoffenwir auf rasche Besserung.

Jérôme Hayoz, Gewerkschafts-sekretär SEV, Team BLS

KOMMENTAR

AKTUELL ......

5kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

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6 GEWERKSCHAFTENkontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Der Europäische Gewerk-schaftsbund (EGB) hat vom16. bis 19. Mai in Athenseinen Kongress durchge-führt. Dieser findet alle vierJahre statt. Zwei Themenbildeten dabei einen inhaltli-chen Schwerpunkt: zumeinen die schwerwiegendenAuswirkungen der Sparpro-gramme auf die Erwerbstäti-gen, zum andern die Frage,welche gewerkschaftlicheStrategie einzuschlagen sei,um Wege zu einem sozialenEuropa zu bahnen.

Schweizer Forderung nacheiner Volksinitiative

In diesem Kontext hat derKongress den gemeinsamenAntrag von SGB und Tra-vail.Suisse für die Lancierungeiner Europäischen Bürger-initiative (EBI) mit dem Titel

«Für ein Europa ohne Lohn-und Sozialdumping – Vorrangder sozialen Grundrechte vorden Binnenmarktfreiheiten»beraten. Der Kongress willzwar eine Kampagne für einsoziales Europa führen; dieForderung zur Lancierungeiner entsprechenden EBI hater jedoch lediglich zur Prüfungentgegengenommen.

Unterschriftensammel-tradition fehlt

Ausschlaggebend dafür war,dass eine Reihe von Ländern,ausgeprägt etwa Frankreichund Belgien, keine gewerk-schaftliche Tradition des Un-terschriftensammelns kennenoder dass in anderen Staatensolche Aktionen stark einge-schränkt sind.

Überzeugungsversuchefortsetzen

Die Schweizer Gewerkschaf-ten werden ihre Überzeu-gungsversuche innerhalb desEGB fortsetzen. Denn sie sindsich sicher, dass eine EBIbreit sensibilisieren würdeund so ein Druckmittel wäre,den nötigen politischen Bruchherbeizuführen. SGB

EGBBürgerinitiativefür ein soziales Europa

Überbrückungsrenten für äl-tere Arbeitslose und Ergän-zungsleistungen für Working-Poor-Familien knüpfen dasSozialnetz enger. Finanziertwerden diese Massnahmenteilweise durch eine paritäti-sche Lohnabgabe von 0,06 %.

Wer seine Stelle im fortge-schrittenen Alter verliert, hathäufig wenig Chancen, wie-der eine neue zu finden. Oftbleibt da nur die Sozialhilfezum Überleben. Wer sie indieser Lage in Anspruch neh-men muss, scheidet aber zu-meist sehr unwürdig aus derArbeitswelt aus. Denn diefrüheren Pläne für das Lebennach der Arbeit lösen sich

dann mehrheitlich in Luftauf. Vor dem Bezug der Sozi-alhilfe ist das Ersparte (fast)vollständig aufzubrauchen.Manchmal kann gar dasGuthaben der zweiten Säuledavon betroffen sein. Dannist man plötzlich arm, kannsich nichts mehr gönnen –und das bis zum Tode.

In Würde gehen

Überbrückungsrenten, wiesie in der Waadt angenom-men wurden, helfen in dieserLage. Anstatt Sozialhilfe er-halten Arbeitslose, die ihreAnsprüche an die Arbeitslo-senversicherung zwei Jahrevor Erreichen der AHV-Al-tersgrenze erschöpft haben,eine Vorrente, die aufgrundder Ergänzungsleistungen(EL) von AHV/ IV berechnetwird. Rund 600 Ältere dürf-ten von dieser Lösung in derWaadt betroffen sein. Sie

können damit den grösstenTeil ihrer Lebensersparnisseund der Guthaben der zwei-ten Säule bewahren. Vor al-lem aber können sie würdigaus dem Erwerbsleben aus-scheiden.

Arbeit soll sich lohnen

Für den SGB ist die Strategieklar, wie Working Poor zuhelfen sei. An erster Stellebraucht es dagegen jährlichangepasste Mindestlöhne, anzweiter Stelle höhere Kinder-zulagen. Aus pragmatischerSicht ist aber das in derWaadt nunmehr verabschie-dete Modell von EL für Wor-king-Poor-Familien ein deut-licher Fortschritt.

Bei den EL für Familienhandelt es sich um eine Ein-kommensergänzung vonjährlich maximal 33 000Franken (im Schnitt 7800pro betroffene Familie), die

armen Arbeitnehmer/innenmit Kindern unter 16 Jahrenausgerichtet wird. Im Unter-schied zur Sozialhilfe, diesich verkleinert, je höher daseventuelle Erwerbseinkom-men wird, kommen die ELfür Familien zum Arbeitsein-kommen hinzu. Arbeit lohntsich also wieder. Kommt da-zu, dass die EL für Familienmit Kindern unter 6 Jahrenverdoppelt werden. Denn fürdiese Eltern sind die Erwerbs-möglichkeiten am meisteneingeschränkt.

In der Waadt rechnetman damit, dass dank die-sem neuen System 900 Fami-lien (2600 Personen) nichtmehr auf Sozialhilfe ange-wiesen sein werden. Ein ähn-liches Unterstützungssystemkennen auch die KantoneTessin, Genf und Solothurn.

Jean Christophe Schwaab,SGB-Zentralsekretär

Gute Kunde: 61 Prozentder Waadtländer/innenstimmten am 15. Maieiner kantonalen Armuts-bekämpfungsstrategie zu.

Würde für ArbeitsloseWaadt knüpft Sozialnetz enger

Die nationalrätliche Kom-mission für soziale Sicherheitund Gesundheit (SGK) hateine Parlamentarische Initia-tive von Liliane Maury-Pas-quier (SP, GE) angenommen.Diese verlangt die Ratifika-tion des Abkommens 183der Internationalen Arbeits-organisation (IAO) über denMutterschaftsschutz.

Gleichzeitig schlägt dieKommission vor, eine Be-stimmung des Arbeitsgeset-zes (ArG) zu ändern: Wer amArbeitsplatz stillt, soll für die-se Zeit neu bezahlt sein. Dasist die einzige Gesetzesände-rung, die nötig ist, damit dasIAO-Abkommen 183 ratifi-ziert werden kann.

Stillen am Arbeitsplatzwird heute als Arbeitszeit an-gesehen (Art. 35a Abs. 2 ArGund Art. 60 ArGV 1). Das Ge-setz äussert sich jedoch nichtexplizit dazu, ob für dieseZeit ein Lohn geschuldet ist.

Eine Auslegung geht dahin,dass diese Zeit analog Abwe-senheit wegen Krankheit(Art. 324a OR) zu bezahlensei. Das ist problematisch.Einerseits ist Stillen keineKrankheit, andererseits ist dieso begründete Lohnzahlungzeitlich beschränkt, insbe-sondere bei erst kurz zuvorerfolgtem Stellenantritt. DieSGK schlägt deshalb im Sin-ne der Rechtssicherheit vor,Art. 35a ArG zu ändern. DieVerordnung hätte anschlies-send die Dauer der entlöhn-ten Stillzeit festzulegen.

Dieser Vorschlag ist ausGleichstellungssicht zu be-grüssen. Er unterstützt er-werbstätige Mütter undbeseitigt eine Lohndiskrimi-nierung. Die Auswirkungenauf die Lohnkosten wärenwegen der begrenzten Dauerdes Stillens gering. Zudemzahlen viele Arbeitgeber dieStillzeit bereits heute freiwillig.

Die Ratifikation des IAO-Abkommens zum Mutter-schaftsschutz wäre sehr zu be-grüssen. Das Abkommen istGrundlage des Schutzes vonarbeitenden Schwangeren

und Müttern (Mutterschafts-versicherung, Kündigungs-schutz während der Schwan-gerschaft, Diskriminierungs-verbot, Gesundheitsschutzund Massnahmen für das Stil-len). Die Schweiz will in Zu-kunft bei der IAO eine wichti-ge Rolle spielen. Deshalbmuss sie deren Normen un-

terstützen, deren Abkommenratifizieren, auch wenn dazudie eigene Gesetzgebung an-zupassen ist. Sonst würdenbefreundete Staaten denschweizerischen Diskurs desRespekts der Menschenrechtewohl recht schnell diskreditie-ren: als Schaumschlägerei.

Jean Christophe Schwaab

Schweizer Mutterschaftsschutz ist unterentwickelt

In der Schweiz ist dasRecht auf eine bezahlteStillzeit noch nicht veran-kert. Dies soll sich ändern.

Stillzeit soll bezahlt sein

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AKTUELL ......

7kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Am 1. Juli werden die Perso-nalkommissionen die Arbeitin der neuen Zusammenset-zung aufnehmen. Im Junifinden Vorbereitung undÜbergabe statt.

Hier nun die Resultate derWahlen, die im April durch-geführt wurden; soweitnichts anderes vermerkt, sinddie Gewählten vom SEV vor-geschlagen worden. Mitglie-der mit einem Stern (*) sindaufgrund einer Standortregelgewählt worden.

Division Infrastruktur,Peko Division

Fritz Augsburger, 1247 Stim-men, Patrick Bellon, 1035,Claude-Alain Jenni, 995, Ru-dolf Maeder, 990, WalterBuchmann, 970, Pius Steffen,949, Manfred Schaffer, 932,

Alexander Bringolf, 902, Hu-bert Koller, 900, Erich Baum-berger, 899, Werner Rüegg(Transfair), 873, Norbert Gi-gon, 863, Michele Corleto,861, Nicolas Carcaiso, 861,Manfred Nyfeler, 836, Mari-an Koch, 828, Hanspeter Eg-genberger, 814, Carlo Bontà,811.

Division Infrastruktur, PekoFläche Instandhaltung RegionWest (I-IH-RWT)

Emmanuel Pierroz, 86, Valen-tin Schmutz, 74, Jean-LucHehlen, 70, Bruno Kofmehl,69, Claude Frund, 67.

Division Infrastruktur, PekoFläche Instandhaltung RegionSüd (I-IH-RSD)

Peter Alder, 54, Davide Perini,46, Michela Minini Beffa, 45,Franz Bennet, 41.

Division Infrastruktur, PekoFläche Betrieb Region West(I-B-RWT)

Sébastien Joray, 96, LausanneTriage*, Pierre Delalay, 145,Jean-Maurice Chesaux, 130,Jean-Marc Mollard, 123, RenéBüchel, 118.

Division Infrastruktur, PekoFläche Betrieb Region Süd(I-B-RSD)Alessandro Gianinazzi, 65,Chiasso SM*, Guido Nolasco,59, Luigi Biondi, 50, FabrizioProspero (eigene Liste), 48.

Division Infrastruktur, PekoFläche Betrieb Region Ost(I-B-ROT)

Michael Keller, 184, RBL*,Heinz Schneider, 102, BuchsRB*, Stefan Bruderer, 206,Thomas Sutter, 196, MichaelWinkler, 178, Elisabeth Mey-er, 174, Tobias Neuenschwan-der (eigene Liste), 162.

Division Infrastruktur,Peko Fläche Energie, Telecomund Elektroanlagen(I-ET-EN/TC/ELA)

Christophe Urdieux, 128, Mi-chael Müller, 111, Hans-Ru-dolf Kellenberger (Transfair),100, Harald Hüther, 99, UrsWettstein, 97.

Division Cargo, ZB/Etor

Nach der Verlängerung derAnmeldefrist wurde die Pekoin stiller Wahl gewählt: UrsZeder, Claudio Contoli, Bruno

Hirter, Gilbert Pellet, MartinWinter.

Division Personenverkehr, PekoDivision, Wahlkreis ÖffentlicheSicherheit-Transportpolizei(OES-TPO)

Peter Rüegg, Chur, 52

Division Personenverkehr,Peko Fläche, Wahlkreis

Verkauf & Services / ContactCenter Brig(P-VS / CC Brig)Renato De Luca, 100, EvaMaria Mathier (eigene Liste),88, Marina Lutz, 80.

Division Immobilien, PekoFläche Railclean Region Mitte

Paolo Vetrano, 47 Stimmen(eigene Liste).

Wahlen in die Personalkomissionen der SBB sind (fast) abgeschlossen

Die Wahlen für die SBB-Personalkommissionensind vorbei, die Stimmenausgezählt. Der SEV hatfast überall seine Kandida-tinnen und Kandidatendurchgebracht.

Peko: Das sind die Gewählten

Der SEV organisiert einenKurs für neu gewählteMitglieder in SBB-Personal-kommissionen; auch bisheri-ge, die ihr Wissen auffrischenwollen, sind eingeladen.Unter der Leitung vonGewerkschaftssekretärJérôme Hayoz und Organisa-tionsberater Peter Lüthilernen die Teilnehmerinnenund Teilnehmer praxis- undhandlungsorientiert dasGrundverständnis unddieGrund-enntnisse für dieArbeit in den Personalkom-

missionen der SBB. Der Kurs,der im Rahmen des gewerk-schaftlichen BildungsinstitutsMovendo durchgeführt wird,findet vom 21. bis 23. No-vember in Vitznau statt (derKurs im Juni ist bereitsausgebucht).Die Ausschreibung findet sichauf der Website von Movendo(www.movendo.ch), woauch gleich die Anmeldungmöglich ist (KursnummerD1.7.1127). Die Teilnahme istfür SEV-Mitglieder kostenlos.

pmo

INFOKurs für neue Peko-Mitglieder

Im Verwaltungsrat der SBBsind zwei Sitze für Personal-vertretungen reserviert.

Zurzeit sind diese besetztmit der Anwältin und frühe-ren Nationalrätin ChristianeBrunner sowie dem Gewerk-schaftssekretär SEV Hans Bie-ri. Dieser ist seit der Grün-

dung der SBB AG Mitglieddes Gremiums und hat nach12 Jahren die Amtszeitgrenzeerreicht.

Gewerkschafter mit Bahnpraxis

Auf Vorschlag des SEV hatder Bundesrat nun DanielTrolliet als neuen Personal-vertreter gewählt. DanielTrolliet hat eine lange Berufs-zeit als Eisenbahner hintersich. Seit vier Jahren ist erGewerkschaftssekretär; er istunter anderem zuständig fürdie Geschäfte der SBB-Zen-tralbereiche und der DivisionImmobilien.

Vor seinem Wechsel zumSEV war er bei der SBB für dieKontakte zur EuropäischenUnion zuständig. Er ist alsoein ausgewiesener Kennerdes nationalen und europäi-schen Verkehrswesens.

Auch GemeindepräsidentDaniel Trolliet ist zudem ak-tiver SP-Politiker. Einen Tagvor der Wahl zum SBB-Ver-waltungsrat wurde er in stil-ler Wahl zum Gemeindeprä-sidenten von Avenchesernannt, nachdem er amvorherigen Wochenende imersten Wahlgang klar oben-aus geschwungen und dasabsolute Mehr nur knappverpasst hatte.

Der SEV gratuliert DanielTrolliet zu seinen neuen Auf-gaben; er ist überzeugt, dasser die Anliegen des Personalsmit Nachdruck im strategi-schen Gremium der SBB ein-bringen wird. Der SEV danktgleichzeitig Hans Bieri für sei-nen langjährigen, hartnäcki-gen Einsatz im Verwaltungs-rat. Der Bundesrat hat nebenDaniel Trolliet einen weite-

ren neuenVerwaltungs-rat gewählt. Erholte Hans-Jürg Spill-mann in dasFührungsgre-mium derSBB; da kei-ne weiternDemissionenvorlagen, ver-grösserte derBundesrat denVerwaltungs-rat auf zehnSitze, um Platzfür den Bahn-kenner zuschaffen.Spillmann ar-beitete in verschiedenen Füh-rungsfunktionen bei der SBB,zudem präsidierte er in denletzten Jahren den Verwal-

tungsrat der RhätischenBahn und ist Verwaltungsratbei Alptransit Gotthard.

pmo

Der Bundesrat hat letzteWoche Wahlen in den Ver-waltungsrat SBB vorge-nommen. Als neuen Per-sonalvertreter hat er den57-jährigen Gewerk-schaftssekretär DanielTrolliet gewählt. Dieser er-setzt Hans Bieri, der nach12 Jahren aus dem Ver-waltungsrat ausscheidet.

Daniel Trolliet neu im VR SBBNeuer Vertreter des SEV im Verwaltungsrat der SBB

zVg

Verwaltungsrat und «syndic»: Daniel Trolliet.

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8 VERKEHRS- UND SOZIALPOLITIKkontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

❑ Ich trete dem SEV bei und erhalte damit automatisch auch das Abonnement von kontakt.sev. Geworben durch:

Ich anerkenne die geltenden Statuten und Reglemente.

Name/Vorname : Name/Vorname:

Strasse : Strasse:

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Telefon : Telefon:

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Für alle weiteren Informationen nehmen wir mit dir Kontakt auf! Danke für dein Interesse!Talon einsenden an: Zentralsekretariat SEV, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6, oder faxen an 031 357 57 58

Der Beitritt zum SEV lohnt sich: viel Leistungen für einen bescheidenen Beitrag!

Der SEV kämpft für bessere Arbeits- und Anstellungsbedingungen.

Der SEV verhandelt Gesamtarbeitsverträge.

Der SEV berät dich bei Problemen am Arbeitsplatz.

Der SEV bietet dir Berufsrechtsschutz.

Der SEV vertritt deine Anliegen in der Politik.

Im SEV triffst du Gleichgesinnte.

Im SEV kannst du dich engagieren.

Dank dem SEV machst du günstiger Ferien.

Der SEV fördert dich, indem er dir Kurse für die fachliche und berufliche Weiterbildung anbietet.

Der SEV informiert dich über kontakt.sev und www.sev-online.ch.

Der SEV hilft dir in Notlagen mit Darlehen und Krediten.

Der SEV macht dein Leben günstiger, denn er bietet dir vergünstigte Versicherungen: Privat-rechtsschutz, Zusatzversicherungen zur Krankenkasse, 3. Säule.

SEV-Mitgliederwerbeaktion 11.11.11:

1. An der Werbeaktion 11.11.11 können alle SEV-Mitglieder teilnehmen mit Ausnahme derAngestellten des SEV.

2. Die Werbeaktion dauert vom 1. Januar 2011 bis und mit 11. November 2011.

3. Am 11. November 2011 ermittelt das Zentralsekretariat die Werbezahlen für alle Werber/in-nen. Die betreffenden Werber erhalten einen Brief, mit dem sie aufgefordert werden, ihreWerbeprämie anzufordern. Die Kumulation der Preise ist ausgeschlossen.

4. Erfolgreichen Werber/innen winken folgende Preise:

Für drei geworbene Mitglieder gibt es ein Multifunktionsmesser imWert von CHF 80 oder einen Coop-Einkaufsgutschein für CHF 50.

Wer sieben Mitglieder wirbt, erhält eine Nacht im Hotel für zweiPersonen (Smartbox «Hotels mit Charme») im Wert von CHF 200.

Für elf geworbene Mitglieder hat man Anrecht auf einen I-Pad 2 imWert von CHF 600 oder auf einen Reisebüro-Gutschein von CHF 600.

5. Die Werbeprämien werden an drei Veranstaltungen (mit einfa-chem Apéro) in Bern, Lausanne und Zürich abgegeben.

Jürg Aeschlimann, Betriebs-assistent mit Jahrgang 1957,und Urs Aeschlimann, Lok-führer mit Jahrgang 1989sind nicht nur begeisterteRBS-Eisenbahner, sondernauch versierte Fotografenund Historiker, die die langeGeschichte des öffentlichenVerkehrs im Kanton Bernvon innen und aussen ken-nen. Der Prellbock-Verlaghätte kein besseres Autoren-duo finden können!

Der Grossteil der gut be-bilderten, kompakten Bro-schüre, die sich mühelos le-sen lässt, befasst sich mit

dem Projekt Tram Bern West.Der 12. Dezember 2010, andem die beiden neuen Tram-linien 7 und 8 nach Bümplizund Brünnen Westside inBetrieb gingen, ist ein Mei-lenstein in der Berner Stadt-geschichte und «wohl dergrösste Fahrplanwechsel inder Geschichte von BernMo-bil», wie deren Direktor RenéSchmied im Vorwort

schreibt. «Ein stolzer Tag,den wir zusammen mit denverantwortlichen Politikerin-nen und Politiker sowie derBevölkerung von Stadt undAgglomeration Bern feiern.Unser Tramnetz wuchs miteinem Schlag um 40% oder6,8 km auf 24,2 km. In 33Etappen wurden die beidenLinien in der kurzen Bauzeitvon knapp zweieinhalb Jah-ren gebaut, nachdem zuvor12 Jahre geplant wordenwar.» Mit der RBS-StreckeBern Egghölzli–Worb Dorf be-trägt die Betriebslänge des Ber-ner Tramnetzes gar 31,7 km.

Aber auch die Geschich-te des öV in Bern Westseit 1890 ist sorgfältig re-cherchiert, mit wertvollen De-tails zu den Linien- und Be-triebsartänderungen (Tram,Trolleybus, Autobus). Übri-gens heissen die StädtischenVerkehrsbetriebe Bern, dieseit 2001 unter dem NamenBernMobil auftreten, recht-lich immer noch SVB!

Die Broschüre ist eineechte Fundgrube für all jene,die sich für die Geschichtedes öV in und um Bern inter-essieren. Die Chronologie1711–2010 listet markante

Fakten auf, beginnend mitder Einführung der erstenPostkutsche Bern–Basel an-no 1711. Diese pendelte al-lerdings nicht lange zwi-schen Rhein und Aare, weildie Nachfrage noch zu ge-ring war.

Die Zukunft mit dengeplanten Tramlinienverlän-gerungen Guisanplatz–Wank-dorf und Wabern–Klein-wabern sowie der neuen Li-nie Köniz–Ostermundigenschliesst das Werk ab. Nacheinem Stillstand zwischen1973 und 2010 geht die Er-oberung der Bärenstadtdurch die energiesparsameund effiziente Strassenbahnweiter! Roland Kallmann

120 Jahre öffentlicher Nahverkehr in Bern

Unsere beiden SEV-Kolle-gen Jürg und Urs Aeschli-mann, Vater und Sohn,haben zur Einweihung desTrams Bern West Ende2010 eine sehr gelungeneBroschüre veröffentlicht.

Tram Bern WestTi

tels

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Urs und Jürg Aeschlimann:Tram Bern West – 120 Jah-re öffentlicher Nahverkehr inBern. Prellbock Druck & Ver-lag, Krattigen 2010. ISBN978-3-907579-51-8, 112Seiten, viele Bilder und Netz-pläne, mehrheitlich farbig,Format 17×23 cm, broschiert,Fr. 25. Weitere Erzeugnissedes Verlages Prellbock:www.prellbock.ch

Ein weiteres sehr nützlichesBuch zum Thema Tram istletztes Jahr in Deutschlanderschienen:Robert Schwandl: Tram AtlasSchweiz & Österreich. Ro-bert-Schwandl-Verlag, Berlin,2010. ISBN 978-3-936573-27-5, 96 Seiten, Format 17×24 cm, broschiert, Preis ca.Fr. 22.90.Jeder Betrieb wird mit Bil-dern, Statistiken, Netzplänenfür Strassenbahn und Trolley-bus dargestellt.Weitere Erzeugnisse des Ver-lages Robert Schwandl:www.robert-schwandel.de

TRAM ATLAS CH & A

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SERVICE ......

9kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

§Ein Verkehrsunfall ist alltäglich. Oft taucht dabei die Frage auf, wer an einer Kollision schuld ist.

Es geschah am frühen Abend inder Altjahrswoche 2009: In Aar-au kam es zu einer seitlichenKollision zwischen einem Busund einem Auto. Wer trug dieSchuld daran?

Was tun, wenns «tätscht»?

Bei der Befragung durch die Polizeigab der Kollege an, dass er vor demWegfahren von der Haltebucht min-destens 3 Sekunden lang geblinkt ha-be, wobei noch zwei Personenwagenden Bus passiert hätten. Dann sei erlangsam angefahren, als er plötzlichim Rückspiegel gewahr worden sei,dass ein Auto in die hintere Seite desGelenkbusses gefahren sei.

Die Autofahrerin, die den Perso-nenwagen lenkte, stellte den Vorfallanders dar. Sie sei daran gewesen,den Bus in zügiger Fahrt zu überho-

Link zum Recht

len, als dieser plötzlich losgefahrensei. Bei der folgenden Parallelfahrthabe sie plötzlich eine Verkehrsinselvor sich gesehen und sei nach rechtsausgewichen, wodurch es zur Kolli-sion gekommen sei.

Die Polizei eröffnete ein Strafver-fahren gegen den Buschauffeur undgegen die Autolenkerin «betreffendVerletzung der Verkehrsregeln: Miss-achtung Vortrittsrecht». Im Hoch-sommer 2010 hatte sie die Unter-suchung abgeschlossen und bot dieMöglichkeit zur Akteneinsicht. Derim SEV organisierte Buschauffeur tatin der Folge das Richtige: Er stelltebeim SEV ein Gesuch um Berufs-rechtsschutz, das auch gewährtwurde.

Der vom SEV beauftragte Anwaltbegann zu rechnen: Dass der Bus-chauffeur 3 Sekunden geblinkt hatte,bevor er langsam anfuhr, war mit

dem Fahrtenschreiber belegbar.Wenn die Autolenkerin zu diesemZeitpunkt neben dem Bus gefahrenwäre, hätte sie das Fahrzeug mitLeichtigkeit überholen können. DieUmstände liessen nur den Schluss zu,dass die Autofahrerin mit dem Über-holmanöver erst begann, nachdemder Chauffeur längst geblinkt hatte.

Damit war die Folge klar: DasStrafverfahren gegen den Buschauf-feur wurde eingestellt, die Autolenke-rin dagegen wegen «MissachtungVortrittsrecht gegenüber Bus im Lini-enverkehr innerorts, wenn Wegfahrtmit Blinker angezeigt wird», zu einerBusse von 200 Franken und Gebüh-ren von 245 Franken verurteilt. In-zwischen schrieb man den 25. No-vember 2010.

Der Anwalt des Buschauffeursstellte ein Entschädigungsbegehrenan den Kanton Aargau. «In Erwä-gung, dass das Entschädigungsbegeh-ren gerechtfertigt erscheint», über-nahm die Staatsanwaltschaft die vol-len vom Rechtsanwalt geltend ge-

machten Kosten. Fazit: Alle zufrie-den, und dem SEV erwuchsen – aus-ser etwas Arbeit und Portoauslagen –nicht einmal Kosten.

So konnte auch der Buschauffeuram Schluss der ganzen Sache – derMai 2011 hatte gerade begonnen –feststellen, dass er mit der Behand-lung seines Rechtsschutzgesuchesund dem erzielten Resultat sehr zu-frieden sei: «Was will man mehr?Vielen Dank.» Dem kann man sichsicher anschliessen.

Rechtsschutzteam SEV

Keys

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Im innerstädtischen Verkehr (hier ein Bild aus Genf) ist schnell etwas passiert.

Dass man sich unschuldig nach einemUnfall plötzlich in der Rolle des Ange-schuldigten wiederfindet, kann einemauch als Privatperson passieren –immer wieder wenden sich Mitgliederin einer solchen Situation an denRechtsschutz des SEV. Dieser ist abernur für Verfahren im Zusammenhangmit der Berufstätigkeit zuständig. Fürden Privatbereich lohnt sich deshalbder Abschluss einer SEV-Multi-Rechts-schutzversicherung für 78 Franken(natürlich pro Jahr, nicht pro Monat,wie irrtümlich in der letzten Ausgabevon kontakt.sev stand).

INFOBeruflich und privat

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheint 14-täglich.ISSN 1662-8454. Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Alberto Cherubini,Anita Engimann, Beatrice Fankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring,Pietro Gianolli, Henriette Schaffter.Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstr. 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected],Tel. 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58. Abonnemente und Adressänderungen: SEV, Mitgliederdienste, Steinerstr. 35, Postfach, 3000 Bern 6;[email protected],Tel. 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58. Das Jahresabonnement kostet fürNichtmitglieder CHF 40.–.

Inserate: Zürichsee Werbe AG, Zürichsee Zeitschriftenverlag, Seestr. 86, 8712 Stäfa; Tel. 044 928 56 11,Fax 044 928 56 00, [email protected], www.zs-werbeag.ch

Produktion:AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, SOLPRINT, Subingen (ein Unternehmen der AZ Medien AG);www.solprint.ch

Die nächste Ausgabe erscheint am 9. Juni 2011

Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 1. Juni, 8 UhrInserateschluss: 30. Mai, 10 Uhr

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”Wenn wir unsere Leute brauchen, sindsie zur Stelle.“Giorgio Tuti, Präsident SEV

AE

er Kongress übernahmbeispielsweise den An-

trag K11.012 der SektionBAU Arc lémanique für eineVerbesserung der Frühpensi-onierungsmöglichkeiten fürAngestellte mit erschwertenArbeitsbedingungen so wievom Vorstand vorgeschla-gen, das heisst, ohne die vonder Sektion ursprünglich be-antragten Zeitvorgaben für

D die Umsetzung und ohneDrohung mit Kampfmass-nahmen. Beides wurde vonder Sektion nach der Debatteim Vorstand auch gar nichtmehr gefordert.

Oder der Antrag K11.008der Sektion TS RomandieSud-Ouest für eine Begren-zung der Zahl der temporä-ren Mitarbeitenden auf 5 %wurde bezüglich dieser Pro-

zentzahl diskussionslos offe-ner formuliert («z. B. 5 %»), sowie vom Vorstand beantragt.

Einhellig unterstützt wur-den auch die AnträgeK11.013 und K11.018 vonwelschen LPV-Sektionen fürwiederkehrende, in der Pen-sionskasse versicherte Lohn-erhöhungen bei der SBB an-stelle von Einmalprämien.Der Kongress unterstrich die-se Forderung zudem mit ei-ner Resolution.

Diskussionslos winktendie Delegierten auch den An-trag K11.014 des LPV Ticinodurch, der vom SEV verlangt,sich dafür einzusetzen, dassbei der Berechnung des amt-lichen Teuerungsindexes dieKrankenkassenprämien be-rücksichtigt werden. Ebensoden Antrag K11.009 der Sek-tion VPT TL für eine Min-dest-Wendezeit an den End-stationen, den Antrag K11.021der Migrationskommissionfür eine aktive Unterstützungder Integration der Migrant/innen auf allen Ebenen so-wie den Antrag K11.010 derFrauenkommission, der ver-langt, dass bei allen GAV-Verhandlungen den Anlie-gen der Frauen und derGleichstellung mehr Gewichtverliehen wird.

Hingegen der AntragK11.011 der Frauenkommissi-on, der für die Gleichstel-lungsarbeit in den Regionen100 SEV-Stellenprozente for-dert, wurde wie vom Vor-stand vorgeschlagen lediglich

«zur Prüfung entgegenge-nommen», obwohl die Frau-enkommission nochmals füruneingeschränkte Annahmewarb. Sie erreichte jedoch inder Abstimmung einen Ach-tungserfolg.

Auch nur zur Prüfung ent-gegengenommen wurde –ebenfalls mit Hinweis auf dieRessourcenproblematik – derAntrag K11.006 des PV Win-terthur-Schaffhausen, der esden Mitgliedern ermöglichenwill, beim SEV zweimal jähr-lich (statt einmal wie bisher)Reka-Checks für 600 Frankenmit 7 % Rabatt zu beziehen.

Angenommen wurde derAntrag K11.001 des TS Win-terthur und des Zentralvor-stands VPT, wonach Aus-trittsschreiben künftig an dasZentralsekretariat statt an dieSektion zu richten sind. DerKongress gestand aber demPV – wie von diesem ge-wünscht – zu, die bisherigeLösung beizubehalten, damitdie Sektionen die Unzufriede-nen rasch kontaktieren kön-nen. Dank diesem Vorgehenhat der PV kaum Austritte.

Abgelehnt wurden u. a.die Anträge zur Streichungder Ersatzleute und des «Ak-tienstimmrechts» nach Unter-verbandsgrösse im Vorstandsowie für die Zentralisierungder Kassen der SEV-Teilorgani-sationen. Dies war nach derDebatte und Abstimmung imVorstand so zu erwarten.

Das Leitbild SEV fand –mit einer Ergänzung seitens

der Pensionierten – allseitsZustimmung, die Positions-papiere ebenfalls.

Zum Positionspapier «Ge-werkschaft» merkte aller-dings Pablo Maissen im Na-men der Jugendkommissionan, dass es punkto Strukturenzu «schwammig» formuliertsei. Er rief alle dazu auf mitzu-helfen, die SEV-Strukturenund die Zusammenarbeit imSEV weiter zu optimieren. Beidieser Gelegenheit kam auchdas Rumantsch Grischun alsvierte Landessprache gebüh-rend zu Ehren, was die Dele-gierten Pablo Maissen mit Bei-fall verdankten, auch wenn sienicht jedes Wort verstanden.

Gleichwertiger GAV fürSBB Cargo International!

Von den vier Resolutionen istjene für nachhaltige Lohner-höhungen anstelle von Ein-malprämien bereits erwähntworden. Dazu ist im Herbsteine SEV-Kampagne geplant.

In einer zweiten Resolutionverlangt der Kongress gleich-wertige GAV im ganzen SBB-Konzern. Dabei steht aktuelldie neue Cargo-Tochter SBBCargo International im Fokus.Die dritte Resolution betrifftdie EU-Politik und die vierteeine Kündigungsdrohung ge-genüber einem SEV-Mitgliedwegen gewerkschaftlicher Tä-tigkeit – siehe auch Seite 15.

Eine Übersicht über alleBeschlüsse und Resolutionendes 76. SEV-Kongresses gibtwww. sev-online.ch. Fi

Die Delegierten bewältigten die reich befrachtete Traktandenliste sehr zügig und ohne grosseKontroversen. Die Meinungen waren nach den zum Teil heftigen Debatten im Vorstand offensichtlichschon gemacht, sodass von dessen Anträgen nur ausnahmsweise abgewichen wurde, ohnebesondere Überraschungen. Der Vorstand scheint also die Meinung der «Basis» recht gut abzubilden.

Frühpensionierung erleichtern undZahl der Temporärstellen limitieren

21 neue Kongressanträge, 6 Positionspapiere, 4 Resolutionen und ein neues Leitbild

......

10kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Der Kongress hatte auch Wah-len vorzunehmen. Am Morgengalt es, das Präsidium und Vize-präsidium des Vorstandes SEV(und damit des Kongresses) neuzu besetzen. Am Nachmittagstand die Wahl der von 7 auf 5Mitglieder und 2 Ersatzmitglie-der verkleinerten Geschäftsprü-fungskommission (GPK) an.

Vorstand SEV

ZPV-Zentralpräsident AndreasMenet wurde ohne Diskussioneinstimmig als Vorstandspräsi-dent gewählt. Der 46-jährigeZugchef des Depots Chur nahmdie Wahl sichtlich überwältigtan. Er will den SEV auf dem«steinigen», aber «gut vorge-spurten» Weg vom Verband zurGewerkschaft weiterbringen.Roland Schwager wurde eben-so glanzvoll zum Vizepräsiden-ten ernannt. Der 58-jährige VPV-Zentralpräsident aus Wil/SG, derbei der SBB als Bereichsleiterfür die automatische Fahrgast-

zählung zuständig ist, hofft, diehohen Erwartungen erfüllen zukönnen und will sich für alleMitglieder der SEV-Familie glei-chermassen einsetzen. BeideMandate sind auf zwei Jahrebefristet, mit der Möglichkeitder zweimaligen Wiederwahl.

GPK

In die Geschäftsprüfungskom-mission dagegen wird man/fraujeweils für vier Jahre gewählt,mit der Möglichkeit eines weite-ren Mandats. Das aktuelle Man-dat lief auf den Kongress aus.Die GPK hat gemäss neuer SEV-Struktur nur noch 5 statt 7 Mit-glieder. In der schriftlichen Wahlmachten folgende 5 der 6 Kandi-dierenden das Rennen: die Bis-herigen Fritz Aebi (LPV), BrigitteGeser (PV), Werner Graf (RPV)und Kurt Wüger (BAU) und alsNeuer Rolf Feier (VPV). Als Er-satzmann kandidierte nur Re-xhep Berisha (Migration), er wur-de mit Applaus gewählt. Hes / Fi

MENET WIRD VORSTANDSPRÄSIDENT

KONGRESS

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Grundsätzliches zumAuftakt des Kongressesin der Rede von Präsi-

dent Giorgio Tuti.

...... 11

kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

62 Gesamtarbeitsverträgegibt es heute im Bereich desöffentlichen Verkehrs, dreisind in den letzten beidenJahren neu dazugekommen.Das ist ein grosser Erfolg fürdie gewerkschaftliche Arbeitdes SEV. Nach dem Vorbildder EU werden auch in derSchweiz Ausschreibungen

verlangt. «Wir wehren unspolitisch dagegen, und wirhandeln gewerkschaftlichdagegen, indem wir weitereGesamtarbeitsverträge ab-schliessen», bekräftigte Tuti:«Die Arbeitsbedingungendürfen nicht unter dem Vor-wand des Wettbewerbs her-untergeschraubt werden!»

Zu den Arbeitsbedingun-gen gehören auch die Löhne.Hier gab es wenig Grund zurFreude: «Es gibt einen Trendzu Einmalprämien, was defi-nitiv keine Lohnerhöhungensind.» Deshalb ist klar: «Wirwollen Reallohnerhöhungen,und nach den Sommerferienwerden wir eine Kampagnedazu starten. Nie mehr Prä-mien!» Doch die Personalzu-

friedenheit hängt nicht nurvon der Höhe des Lohnes ab.Die sich jagenden Reorgani-sationen verunsichern dieLeute. «Wir haben schon ei-nige Gespräche mit der Kon-zernleitung geführt: Die SBBmuss kapieren, dass das Per-sonal das grösste Kapital ist.»

Der SEV engagiert sichweiterhin aktiv gegen die Ge-walt im öffentlichen Verkehr.Zusammen mit dem BAVund dem VöV hat er Kleberproduziert, die in Bussen undZügen darauf aufmerksammachen, dass Gewalt gegendas Personal des öffentlichenVerkehrs ein Offizialdelikt ist.

Zum SEV gehören immermehr Frauen; die Gleichstel-lung ist auch im SEV ein An-

liegen: «Der 14. Juni geht unsalle an», befand Tuti.

Aktuelle politische Fragen

Die Gewerkschaft beschäftigtsich auch mit der Politik, dieden Rahmen für die Arbeits-welt festlegt. «Die letzten zweiJahre waren geprägt vomKampf gegen den Abbau beiden Sozialversicherungen»,musste Tuti feststellen. Über-wältigend war der Erfolgbeim Kampf gegen die Ver-schlechterung der zweitenSäule. Beim AVIG resultierteeine knappe Niederlage. DieSchwächung der Unfallversi-cherung konnte im Parla-ment verhindert werden.Auch die IV-Renten sollennach dem Willen des Bun-

desrates gesenkt werden. DerSEV zeigt, dass es auch an-ders geht: Mit der SBB wurdeausgehandelt, dass 160 neue,zusätzliche Nischenarbeits-plätze geschaffen werden.Das ist der Weg, an dem sichandere Unternehmen einBeispiel nehmen sollten!

Die AHV-Revisionsvorlagewurde im Parlament abge-lehnt. Obschon nun auchder Bundesrat zugeben muss-te, dass die von den Gewerk-schaften präsentierten Zah-len richtig waren, willBurkhalter nun die gleicheAbbauvorlage noch einmalpräsentieren. Das werdensich die Gewerkschaften

Fortsetzung auf Seite 14

Kongressreferat des SEV-Präsidenten: Blick zurück nach vorn

Auf gewerkschaftliche,politische und organisato-rische Themen ging SEV-Präsident Giorgio Tuti inseinem Kongressreferatein. Er schaute kritischzurück, äusserte sich abervor allem zur Zukunft.

Aufbau statt Abbau fürs Bahnpersonal

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”Wenn wir unsere Leute brauchen, sindsie zur Stelle.“Giorgio Tuti, Präsident SEV

AE

er Kongress übernahmbeispielsweise den An-

trag K11.012 der SektionBAU Arc lémanique für eineVerbesserung der Frühpensi-onierungsmöglichkeiten fürAngestellte mit erschwertenArbeitsbedingungen so wievom Vorstand vorgeschla-gen, das heisst, ohne die vonder Sektion ursprünglich be-antragten Zeitvorgaben für

D die Umsetzung und ohneDrohung mit Kampfmass-nahmen. Beides wurde vonder Sektion nach der Debatteim Vorstand auch gar nichtmehr gefordert.

Oder der Antrag K11.008der Sektion TS RomandieSud-Ouest für eine Begren-zung der Zahl der temporä-ren Mitarbeitenden auf 5 %wurde bezüglich dieser Pro-

zentzahl diskussionslos offe-ner formuliert («z. B. 5 %»), sowie vom Vorstand beantragt.

Einhellig unterstützt wur-den auch die AnträgeK11.013 und K11.018 vonwelschen LPV-Sektionen fürwiederkehrende, in der Pen-sionskasse versicherte Lohn-erhöhungen bei der SBB an-stelle von Einmalprämien.Der Kongress unterstrich die-se Forderung zudem mit ei-ner Resolution.

Diskussionslos winktendie Delegierten auch den An-trag K11.014 des LPV Ticinodurch, der vom SEV verlangt,sich dafür einzusetzen, dassbei der Berechnung des amt-lichen Teuerungsindexes dieKrankenkassenprämien be-rücksichtigt werden. Ebensoden Antrag K11.009 der Sek-tion VPT TL für eine Min-dest-Wendezeit an den End-stationen, den Antrag K11.021der Migrationskommissionfür eine aktive Unterstützungder Integration der Migrant/innen auf allen Ebenen so-wie den Antrag K11.010 derFrauenkommission, der ver-langt, dass bei allen GAV-Verhandlungen den Anlie-gen der Frauen und derGleichstellung mehr Gewichtverliehen wird.

Hingegen der AntragK11.011 der Frauenkommissi-on, der für die Gleichstel-lungsarbeit in den Regionen100 SEV-Stellenprozente for-dert, wurde wie vom Vor-stand vorgeschlagen lediglich

«zur Prüfung entgegenge-nommen», obwohl die Frau-enkommission nochmals füruneingeschränkte Annahmewarb. Sie erreichte jedoch inder Abstimmung einen Ach-tungserfolg.

Auch nur zur Prüfung ent-gegengenommen wurde –ebenfalls mit Hinweis auf dieRessourcenproblematik – derAntrag K11.006 des PV Win-terthur-Schaffhausen, der esden Mitgliedern ermöglichenwill, beim SEV zweimal jähr-lich (statt einmal wie bisher)Reka-Checks für 600 Frankenmit 7 % Rabatt zu beziehen.

Angenommen wurde derAntrag K11.001 des TS Win-terthur und des Zentralvor-stands VPT, wonach Aus-trittsschreiben künftig an dasZentralsekretariat statt an dieSektion zu richten sind. DerKongress gestand aber demPV – wie von diesem ge-wünscht – zu, die bisherigeLösung beizubehalten, damitdie Sektionen die Unzufriede-nen rasch kontaktieren kön-nen. Dank diesem Vorgehenhat der PV kaum Austritte.

Abgelehnt wurden u. a.die Anträge zur Streichungder Ersatzleute und des «Ak-tienstimmrechts» nach Unter-verbandsgrösse im Vorstandsowie für die Zentralisierungder Kassen der SEV-Teilorgani-sationen. Dies war nach derDebatte und Abstimmung imVorstand so zu erwarten.

Das Leitbild SEV fand –mit einer Ergänzung seitens

der Pensionierten – allseitsZustimmung, die Positions-papiere ebenfalls.

Zum Positionspapier «Ge-werkschaft» merkte aller-dings Pablo Maissen im Na-men der Jugendkommissionan, dass es punkto Strukturenzu «schwammig» formuliertsei. Er rief alle dazu auf mitzu-helfen, die SEV-Strukturenund die Zusammenarbeit imSEV weiter zu optimieren. Beidieser Gelegenheit kam auchdas Rumantsch Grischun alsvierte Landessprache gebüh-rend zu Ehren, was die Dele-gierten Pablo Maissen mit Bei-fall verdankten, auch wenn sienicht jedes Wort verstanden.

Gleichwertiger GAV fürSBB Cargo International!

Von den vier Resolutionen istjene für nachhaltige Lohner-höhungen anstelle von Ein-malprämien bereits erwähntworden. Dazu ist im Herbsteine SEV-Kampagne geplant.

In einer zweiten Resolutionverlangt der Kongress gleich-wertige GAV im ganzen SBB-Konzern. Dabei steht aktuelldie neue Cargo-Tochter SBBCargo International im Fokus.Die dritte Resolution betrifftdie EU-Politik und die vierteeine Kündigungsdrohung ge-genüber einem SEV-Mitgliedwegen gewerkschaftlicher Tä-tigkeit – siehe auch Seite 15.

Eine Übersicht über alleBeschlüsse und Resolutionendes 76. SEV-Kongresses gibtwww. sev-online.ch. Fi

Die Delegierten bewältigten die reich befrachtete Traktandenliste sehr zügig und ohne grosseKontroversen. Die Meinungen waren nach den zum Teil heftigen Debatten im Vorstand offensichtlichschon gemacht, sodass von dessen Anträgen nur ausnahmsweise abgewichen wurde, ohnebesondere Überraschungen. Der Vorstand scheint also die Meinung der «Basis» recht gut abzubilden.

Frühpensionierung erleichtern undZahl der Temporärstellen limitieren

21 neue Kongressanträge, 6 Positionspapiere, 4 Resolutionen und ein neues Leitbild

......

10kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Der Kongress hatte auch Wah-len vorzunehmen. Am Morgengalt es, das Präsidium und Vize-präsidium des Vorstandes SEV(und damit des Kongresses) neuzu besetzen. Am Nachmittagstand die Wahl der von 7 auf 5Mitglieder und 2 Ersatzmitglie-der verkleinerten Geschäftsprü-fungskommission (GPK) an.

Vorstand SEV

ZPV-Zentralpräsident AndreasMenet wurde ohne Diskussioneinstimmig als Vorstandspräsi-dent gewählt. Der 46-jährigeZugchef des Depots Chur nahmdie Wahl sichtlich überwältigtan. Er will den SEV auf dem«steinigen», aber «gut vorge-spurten» Weg vom Verband zurGewerkschaft weiterbringen.Roland Schwager wurde eben-so glanzvoll zum Vizepräsiden-ten ernannt. Der 58-jährige VPV-Zentralpräsident aus Wil/SG, derbei der SBB als Bereichsleiterfür die automatische Fahrgast-

zählung zuständig ist, hofft, diehohen Erwartungen erfüllen zukönnen und will sich für alleMitglieder der SEV-Familie glei-chermassen einsetzen. BeideMandate sind auf zwei Jahrebefristet, mit der Möglichkeitder zweimaligen Wiederwahl.

GPK

In die Geschäftsprüfungskom-mission dagegen wird man/fraujeweils für vier Jahre gewählt,mit der Möglichkeit eines weite-ren Mandats. Das aktuelle Man-dat lief auf den Kongress aus.Die GPK hat gemäss neuer SEV-Struktur nur noch 5 statt 7 Mit-glieder. In der schriftlichen Wahlmachten folgende 5 der 6 Kandi-dierenden das Rennen: die Bis-herigen Fritz Aebi (LPV), BrigitteGeser (PV), Werner Graf (RPV)und Kurt Wüger (BAU) und alsNeuer Rolf Feier (VPV). Als Er-satzmann kandidierte nur Re-xhep Berisha (Migration), er wur-de mit Applaus gewählt. Hes / Fi

MENET WIRD VORSTANDSPRÄSIDENT

KONGRESSAl

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Grundsätzliches zumAuftakt des Kongressesin der Rede von Präsi-

dent Giorgio Tuti.

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kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

62 Gesamtarbeitsverträgegibt es heute im Bereich desöffentlichen Verkehrs, dreisind in den letzten beidenJahren neu dazugekommen.Das ist ein grosser Erfolg fürdie gewerkschaftliche Arbeitdes SEV. Nach dem Vorbildder EU werden auch in derSchweiz Ausschreibungen

verlangt. «Wir wehren unspolitisch dagegen, und wirhandeln gewerkschaftlichdagegen, indem wir weitereGesamtarbeitsverträge ab-schliessen», bekräftigte Tuti:«Die Arbeitsbedingungendürfen nicht unter dem Vor-wand des Wettbewerbs her-untergeschraubt werden!»

Zu den Arbeitsbedingun-gen gehören auch die Löhne.Hier gab es wenig Grund zurFreude: «Es gibt einen Trendzu Einmalprämien, was defi-nitiv keine Lohnerhöhungensind.» Deshalb ist klar: «Wirwollen Reallohnerhöhungen,und nach den Sommerferienwerden wir eine Kampagnedazu starten. Nie mehr Prä-mien!» Doch die Personalzu-

friedenheit hängt nicht nurvon der Höhe des Lohnes ab.Die sich jagenden Reorgani-sationen verunsichern dieLeute. «Wir haben schon ei-nige Gespräche mit der Kon-zernleitung geführt: Die SBBmuss kapieren, dass das Per-sonal das grösste Kapital ist.»

Der SEV engagiert sichweiterhin aktiv gegen die Ge-walt im öffentlichen Verkehr.Zusammen mit dem BAVund dem VöV hat er Kleberproduziert, die in Bussen undZügen darauf aufmerksammachen, dass Gewalt gegendas Personal des öffentlichenVerkehrs ein Offizialdelikt ist.

Zum SEV gehören immermehr Frauen; die Gleichstel-lung ist auch im SEV ein An-

liegen: «Der 14. Juni geht unsalle an», befand Tuti.

Aktuelle politische Fragen

Die Gewerkschaft beschäftigtsich auch mit der Politik, dieden Rahmen für die Arbeits-welt festlegt. «Die letzten zweiJahre waren geprägt vomKampf gegen den Abbau beiden Sozialversicherungen»,musste Tuti feststellen. Über-wältigend war der Erfolgbeim Kampf gegen die Ver-schlechterung der zweitenSäule. Beim AVIG resultierteeine knappe Niederlage. DieSchwächung der Unfallversi-cherung konnte im Parla-ment verhindert werden.Auch die IV-Renten sollennach dem Willen des Bun-

desrates gesenkt werden. DerSEV zeigt, dass es auch an-ders geht: Mit der SBB wurdeausgehandelt, dass 160 neue,zusätzliche Nischenarbeits-plätze geschaffen werden.Das ist der Weg, an dem sichandere Unternehmen einBeispiel nehmen sollten!

Die AHV-Revisionsvorlagewurde im Parlament abge-lehnt. Obschon nun auchder Bundesrat zugeben muss-te, dass die von den Gewerk-schaften präsentierten Zah-len richtig waren, willBurkhalter nun die gleicheAbbauvorlage noch einmalpräsentieren. Das werdensich die Gewerkschaften

Fortsetzung auf Seite 14

Kongressreferat des SEV-Präsidenten: Blick zurück nach vorn

Auf gewerkschaftliche,politische und organisato-rische Themen ging SEV-Präsident Giorgio Tuti inseinem Kongressreferatein. Er schaute kritischzurück, äusserte sich abervor allem zur Zukunft.

Aufbau statt Abbau fürs Bahnpersonal

Page 12: Mehr Lohn statt Prämie - SEV-Online...ringen-Hasliberg um Nachlass-stundung nachgesucht haben, steht eine weitere Bergbahn im Berner Oberland vor dem Konkurs: Die Genossenschaft Grimmialpbahnen

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12 KONGRESS kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Der Kursaal Bern stand ganz im Zeichen des SEV.

Giorgio Tuti verdankt das Statement von PV-Mitglied Eligio Zappa.

Im Foyer gibt es Informationen, Spiele und Geschenke.

und Elisabeth Jacchini …Wechsel von Rinaldo Zobele …

Kongress-Impressionen250 Delegierte, eine stattliche AnzahlGäste aus dem SEV und von befreun-deten Organisationen sowie zahlreicheHelferinnen und Helfer: Der ersteeintägige Kongress in der Geschichtedes SEV war ein Grossanlass. Nach-denkliche Momente lösten sich ab mitlauten, fröhlichen, Wahlen folgten aufSachgeschäfte, Anträge auf Positions-papiere.Diese Doppelseite zeigt einen Bilder-bogen über den ganzen Tag.

Am Kongressfotografierten Alexander Egger (10)

und Jörg Matter (1).

KONGRESS

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kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Abstimmen gehört dazu.

Das Wahlbüro an der Arbeit. Es zählt die Stimmen der GPK-Wahl aus.

Sorgte für Heiterkeit und Bewegung: Die «Ex-Rottenköchin» Nelly Hauser alias Esther Übelhart.

zu Andreas Menet … und Roland Schwager. Der Kongress 2011 ist vorbei – es lebe der Kongress 2013!

Page 13: Mehr Lohn statt Prämie - SEV-Online...ringen-Hasliberg um Nachlass-stundung nachgesucht haben, steht eine weitere Bergbahn im Berner Oberland vor dem Konkurs: Die Genossenschaft Grimmialpbahnen

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12 KONGRESS kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Der Kursaal Bern stand ganz im Zeichen des SEV.

Giorgio Tuti verdankt das Statement von PV-Mitglied Eligio Zappa.

Im Foyer gibt es Informationen, Spiele und Geschenke.

und Elisabeth Jacchini …Wechsel von Rinaldo Zobele …

Kongress-Impressionen250 Delegierte, eine stattliche AnzahlGäste aus dem SEV und von befreun-deten Organisationen sowie zahlreicheHelferinnen und Helfer: Der ersteeintägige Kongress in der Geschichtedes SEV war ein Grossanlass. Nach-denkliche Momente lösten sich ab mitlauten, fröhlichen, Wahlen folgten aufSachgeschäfte, Anträge auf Positions-papiere.Diese Doppelseite zeigt einen Bilder-bogen über den ganzen Tag.

Am Kongressfotografierten Alexander Egger (10)

und Jörg Matter (1).

KONGRESS

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kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Abstimmen gehört dazu.

Das Wahlbüro an der Arbeit. Es zählt die Stimmen der GPK-Wahl aus.

Sorgte für Heiterkeit und Bewegung: Die «Ex-Rottenköchin» Nelly Hauser alias Esther Übelhart.

zu Andreas Menet … und Roland Schwager. Der Kongress 2011 ist vorbei – es lebe der Kongress 2013!

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14 KONGRESS kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Fortsetzung von Seite 11

nicht gefallen lassen: «Solltedie AHV verschlechtert wer-den, treten wir an: Unter-schriften sammeln, Kampa-gne führen und gewinnen!»«AHVplus» wäre richtig: «Indiese Richtung muss es ge-hen: Aufbau statt Abbau!»Ein gutes Beispiel ist auch dieMindestlohninitiative.

Der SEV kämpfte für dieSanierung der PensionskasseSBB. «Die Varianten gingenvon 0 Franken (Variante Blo-cher) bis 3,4 Milliarden Fran-ken (die von uns berechneteVariante mit Schwankungs-reserven). Wir haben 1148Millionen erhalten. Das wardas beste Resultat, das poli-tisch möglich war. Wir ha-ben es erreicht dank unsererHartnäckigkeit und eurerUnterstützung. Wenn wirunsere Leute brauchen, sindsie zur Stelle», dankte Tuti. In

kontakt.sev wurde abge-druckt, wer arbeitnehmer-feindllich gestimmt hat: «Da-mit wir, ihr, alle unsereMitglieder im Herbst nichtunsere Metzger wählen.»

Interne Organisation

Seit zwei Jahren funktioniertder SEV mit einer neuenStruktur: «Meine Einschät-zung: Wir sind gut unter-wegs», stellte Tuti fest. Diesgilt auch für die Mitglieder-zahl, die Zahl der Aktivensteigt langsam. Weil Mitglie-derwerbung ein Dauerbren-ner ist, läuft gegenwärtigschon eine neue Kampagne.

Der SEV will nah bei denMitgliedern sein. Zu den Re-gionalsekretariaten Bellinzo-na, Chur, St. Gallen, Zürichund Lausanne kommt neuGenf hinzu. Mittelfristig wirdein weiteres Regionalsekreta-riat im Mittelland angestrebt.

Schliesslich hielt Tuti fest,

dass der SEV in den letztenJahren seine Position imSchweizerischen Gewerk-schaftsbund gestärkt hat. Dasheisst auch, dass der SEV mitandern Gewerkschaften zu-sammenarbeiten möchte –unter Bewahrung seinerSelbstständigkeit. Zum Schlusslegte Tuti eine Art «Glaubens-bekenntnis» ab: «Der SEVmuss offen sein und offen-bleiben, der SEV muss aufVeränderungen reagieren kön-nen und bereit sein, die Zu-kunft – ohne Berührungs-ängste – aktiv anzugehen undzu gestalten. Das ist unserSEV, das ist der offene, starke,glaubwürdige, kämpferischeSEV der Gegenwart, das ist derSEV der Zukunft.»

Aus Sicht des Präsidenten desGewerkschaftsbundes

Als Geste der Freundschaftüberbrachte SGB-PräsidentPaul Rechsteiner eine Gruss-

adresse. «Der SEV ist einetragende Säule der schweize-rischen Gewerkschaftsbewe-gung», stellte Rechsteinergleich zu Beginn fest. Dieszeige sich auch an der Wahlvon Giorgio Tuti zum Vize-präsidenten des SGB. Rech-steiner machte einen kurzenTour d’Horizon zu (sozial)po-litischen Aktualitäten undkam auch auf den «politi-schen Betrug mit der so ge-nannten Unternehmenssteu-erreform II» zu sprechen.Nach dem Willen der Mehr-heit der Parlamentarier/in-nen müsse «das Vertrauender Grossaktionäre geschütztwerden und nicht etwa dasVertrauen des Volkes». Beider AHV wolle man die Leis-tungen verschlechtern, ob-schon sie schwarze Zahlenschreibt: «Wir müssen dieseRentensenker stoppen, undwir werden sie auch diesmalstoppen.» Auch er kam auf

das Projekt «AHVplus» zusprechen: «Es ist Zeit dafür,dass es auch für die grosseMehrheit mit unteren undmittleren Einkommen end-lich wieder vorwärtsgeht. Da-zu gehören die Eisenbahne-rinnen und Eisenbahner.» Inden letzten Jahren hat sichdie Einkommensschere ge-öffnet, wie eine Untersu-chung des SGB gezeigt hat.«Die Wahlen vom Herbstentscheiden darüber, ob es inden nächsten Jahren so wei-tergeht wie bisher mit denEinkommen, den Rentenoder mit den dauerndenSteuergeschenken für die Rei-chen.» Im Herbst gehe es dar-um, wie die Schweiz der Zu-kunft aussehe: «Deshalbbraucht es die gewerkschaftli-che Stimme im Herbst, diegeballte Stimmkraft des SEV,eine laute und starke gewerk-schaftliche Stimme», soRechsteiner. pan.

Im Vorraum des BernerKursaals war der Stand derFrauenkommission vonSusanne Held besetzt. «Wirwollen unsere Arbeit zuguns-ten der Gleichstellungbekannt machen. Wohlver-standen, wir sprechen mitden Kongressdelegierten überden 14. Juni. Sehr vieleMänner haben unseren Standbesucht.» Auch wenn bei derSBB die Löhne wenigerungleich sind als anderswo,glaubt Susanne Held, dass esnoch versteckte Ungleichhei-ten gibt. «Bei Bewerbungs-gesprächen treten Frauenbeispielsweise wenigerambitioniert auf als Männer.Das kann sie in der Berufs-laufbahn ausbremsen.» Hinterihrem Stand lernte Susannemehrere Frauen kennen, dieerst kürzlich zum SEV ge-stossen sind. «Es macht Freu-de, zu sehen, wie unsereBewegung nach und nach anUmfang gewinnt.»

SUSANNE HELD:«SEHR VIELEMÄNNER HABENUNSEREN STANDBESUCHT»

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Der Text des neuen Leitbildesdes SEV hat die Reaktion vonRolf Deller, dem neuen Präsi-denten des PV Basel, hervor-gerufen. «Es darf nicht sein,dass das Leitbild die Pensio-nierten nicht erwähnt. Es er-wähnt nur die Aktiven. Dabeisind wir mit unseren 17 000Mitgliedern der grösste Unter-verband des SEV. Wir steuernBeiträge bei, die nicht zu ver-nachlässigen sind.» Die Sek-tion PV Basel hat rund 1100Mitglieder. «Ich darf auf einensehr guten Vorstand zählen»,sagt Rolf Deller. «Wir interes-sieren uns für die Aktionen,die der SEV für die Aktivendurchführt. Wir sind immerbereit, an Kundgebungenunserer Gewerkschaft teilzu-nehmen. Bei Abstimmungenhat unsere Stimme Gewicht.»SEV-Vizepräsidentin BarbaraSpalinger sicherte zu, dassdie Pensionierten in der end-gültigen Version des SEV-Leit-bildes erwähnt werden.

ROLF DELLER: «ESDARF NICHT SEIN,DASS DAS LEITBILDDIE PENSIONIERTENNICHT ERWÄHNT»

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Der Sozialbericht wurde amRednerpult vom Kommunika-tionsverantwortlichen PeterMoor vorgestellt. Das Kapitel«Ungebremste Begeisterungfür Reorganisationen» provo-zierte eine Reaktion von Nico-la Porreca, Bau Mittelland.«Die Reorganisationen ma-chen uns krank. Die Mitarbei-ter sind orientierungslosgeworden. Das Unternehmenhat den Sinn fürs Massverloren, und dieser Verlustführt zu einem Vertrauensver-lust. Dauerhafter wirtschaftli-cher Erfolg setzt eine stabileGesellschaft voraus.»Nicola Porreca plädiert dafür,dass die Wirtschaftsleistungauch Werte wie Gerechtigkeitund Solidarität mit einbezieht.«Die Wirtschaft muss derganzen Bevölkerung dienen,statt nur auf das Portefeuilleeiniger Aktionäre oderManager zu schielen zumNachteil der kleinen Ange-stellten.»

NICOLA PORRECA:«DIE WIRTSCHAFTMUSS DER GANZENBEVÖLKERUNGDIENEN»

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Der Jugendkommission wardas Positionspapier «Gewerk-schaft» zur SEV-Zukunft allzuunverbindlich. Sie gab daherihrem «Veteranenmitglied»Pablo Maissen den Auftrag,am Mikrofon all ihren Unmutüber diesen Text auszudrü-cken: «Der SEV hat immermehr zu tun und immer we-niger Leute, die diese Arbeitleisten müssen. Der SEVmuss unbedingt seine Struk-turen überdenken. Es müssenmehr Gewerkschaftsprofisangestellt und weniger Arbeitan die Basismitglieder dele-giert werden.»Pablo Maissen findet, dassder SEV mehr an die zukünf-tigen Generationen denkenmuss. «Die meisten Leute, dieheute Entscheidungen treffen,werden in 20 Jahren nichtmehr hier sein. Die Jugend-kommission will den Wandel.Schluss mit den Arbeitsgrup-pen, her mit einer starkenGewerkschaftspolitik!»

PABLO MAISSEN:«DER SEV MUSSUNBEDINGT SEINESTRUKTURENÜBERDENKEN»

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Die Frauenkommission stellteden Antrag, eine Vollzeitstellefür Gleichstellungsfragen zuschaffen. Diese Vollzeitstellewäre auf mehrere Frauenaufzuteilen, die beim SEV alsGewerkschaftssekretärinnenarbeiten. Die Frauenkommis-sion begründete ihre Forde-rung mit der Tatsache, dassbei den Frauen ein grossesMobilisierungspotenzial be-steht und dass es Investitio-nen braucht, wenn manErgebnisse erhalten will.Der Vorstand schlug demKongress vor, den Antrag «zurPrüfung» entgegenzunehmen,was wiederum den Zorn vonNani Moras provozierte: «Wirfordern vom SEV ein konkre-tes zusätzliches Engagementzugunsten der Gleichstellung,ich wüsste wirklich nicht, wases da noch zu prüfen gäbe.»In der Abstimmung hat derKongress diesen Antragtrotzdem «zur Prüfung»entgegengenommen.

NANI MORAS: «ICHWÜSSTE WIRKLICHNICHT, WAS ES DANOCH ZU PRÜFENGÄBE»

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KONGRESS

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kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Unter normalen Umständenhätte der SEV eine kräftigeDelegation nach Brüssel ge-schickt, denn die Anliegender Demonstration sind auchdie Anliegen des SEV: Über1000 Mitglieder europäischerBahngewerkschaften aus 15Ländern wehrten sich ge-meinsam gegen die Neufas-sung des ersten Eisenbahn-paktes, in dem die EU eineweitere Liberalisierung desBahnverkehrs anstrebt.

Das neu geschnürte Paket

sieht eine weitere Aufteilungder Bahngesellschaften vor.Sabine Trier, ETF-Zentralse-kretärin, betonte: «Die euro-päischen Politikerinnen undPolitiker kümmern sich nicht

um die weitreichenden sozia-len Folgen ihrer Vorschlägeund um die Bedeutung fürdie gesamte europäische Be-völkerung des Schienenver-kehrs als Service public.»

Die dreiköpfige SEV-Dele-gation schickte Bilder und ei-nen kurzen Film aus Brüsselnach Bern, wo sich der Kon-gress mit der Demonstrationsolidarisierte. pmo

SEV beteiligt sich an Demonstration der ETF in Brüssel

In Bern war Kongress, inBrüssel war Demo:Gleichzeitig wie der SEVseine politischen und ge-werkschaftlichen Schwer-punkte festlegte, gingendie Kolleginnen und Kolle-gen aus den Nachbar-ländern in Brüssel auf dieStrasse.

Gemeinsam gegen neue EU-Ideen

Oliv

ier B

arra

ud

Gewerkschafter gegen den Liberalisierungswahn: ETF-Demonstration in Brüssel mit SEV-Beteiligung.

Gespannt warteten die Dele-gierten auf das Referat vonPeter Füglistaler. Würde derDirektor des Bundesamts fürVerkehr aus seinem Herzeneine Mördergrube machenoder würde er ein Geschenkmitbringen? Und wie kom-patibel sind seine Positionenmit jenen des SEV?

Füglistaler ist Mitglied desSEV, als Direktor des BAVmuss er aber die Positionendes Bundes vertreten: «Ichdarf offiziell keine Sympathiefür die öV-Initiative haben»,meinte er. Der Bund will denöffentlichen Verkehr nicht«auf Kosten der Strasse» fi-nanzieren. Doch woherkommt die Milliarde, die eskünftig jährlich zusätzlichbraucht? Bisher wirkte der Fi-nöV-Fonds, der jetzt ausläuft.

Er sollte unbefristet weiterge-führt werden. Dafür soll derBahninfrastrukturfonds ge-schaffen werden. Dieser sollunter anderem mit Mittelngespeist werden, die durchdie Reduktion des Abzugs fürdie Kosten des Pendelns ge-neriert würden: «Der Staatsoll das Pendeln nicht för-dern!», begründete Füglista-ler. Bei der Volksabstimmungwerden zufriedene Kundenund Kundinnen des öffentli-chen Verkehrs «tendenziell Jastimmen», prognostiziert er:«Wenn wir die Finanzierunghinkriegen – und das müssenwir –, dann kann der künfti-ge Ausbau gelingen.»

Die Position der Gewerkschaft

In seinem Positionspapier zurVerkehrspolitik spricht auchder SEV von der Finanzie-rung des öffentlichen Ver-kehrs. Dabei sind die Anlie-gen der Mitarbeiter/innen zuberücksichtigen, denn «diehochgesteckten Ziele könnennur mithilfe von genügend

gut ausgebildeten und fairbezahlten Mitarbeitenden er-füllt werden», hält das Papierfest.

Der SEV begrüsst amBahninfrastrukturfonds, dasser die nötige Ablösung desFinöV-Fonds bringt. Dochdie in Aussicht gestellten Mit-tel sind ungenügend. Auchist es widersinnig, dem Fondsdie Schulden des FinöV-Fonds aufzubürden und ihndamit handlungsunfähig zumachen. Der Mineralölsteu-eranteil ist daher zu erhöhen.

Der SEV bekennt sich wei-terhin zum Service public.Dieser bedeutet eine «flä-chendeckende, sichere undleistungsfähige Grundversor-gung», die «allen Bevölke-rungsschichten, Wirtschafts-unternehmen und Regionendes Landes nach gleichenGrundsätzen zu angemesse-nen Preisen zur Verfügungsteht».

Die Infrastruktur mussnicht nur gebaut, sonderndanach auch unterhalten

werden. Weiterhin setzt sichder SEV dafür ein, dass dieZiele der Güterverkehrsverla-gerung eingehalten werden.Deshalb ist die Alpentransit-börse rasch umzusetzen.

«Stopp der Liberalisierung»

In einer verkehrspolitischenResolution fordert der SEV,«einen Schritt weg vom ewi-gen und realitätsfremden Rufnach immer mehr Wettbe-werb um des Wettbewerbeswillen, hin zu einem Servicepublic, der seinen Namenauch in Zukunft noch ver-dient».

Konkret bedeutet dies,dass der Schienenpersonen-verkehr nicht liberalisiertwerden darf, dass Betriebund Infrastruktur nicht ge-trennt werden sollen unddass das europäische Streik-recht – als letztes Mittel – auchkünftig gewährleistet seinmuss. Die Weltwirtschafts-krise hat allen vor Augen ge-führt, wohin das freie Waltender Marktkräfte führt. pan.

Verkehrspolitik ist Finanz-politik. Denn nur mit ge-nügend Mitteln kann dieInfrastruktur erhalten undausgebaut werden.

Staat soll Pendeln nicht fördernDie Finanzierung der Zukunft der Bahn wird zum Schicksalsthema

Drei «Gruppen» machten mitAktionen auf spezielle Anlie-gen aufmerksam, jede aufihre eigene Art:

• Als Stimme der SEV-Frauentrat von Kongressbeginn bisKongressende immer wiedermal «Nelly Hauser» als «Dele-giertenzählerin» des Einfrau-betriebs «Facility Help» insRampenlicht, gespielt von derDeutschschweizer Schau-spielerin Esther Übelhart. Alsausgemusterte Rottenköchinmit Haaren auf den Zähnenbrachte sie auf indirekte, wit-zige Art wesentliche Frauen-anliegen an den Mann. Sieverabschiedete sich mit derDevise «Ich muss nur denHintern lupfen, um etwas zubewegen!». Der SEV sei «eineGewerkschaft zum Mitma-chen».

• Die SEV-Jugend warb miteiner Kommandoaktion unterdem Motto «Wir geben denPuck weiter» dafür, auch fürdie Lernenden bei Login einenGAV auszuhandeln, weil ihreArbeitsbedingungen seitensder Arbeitgeber zunehmendunter Druck geraten dürften.Es sei fraglich, wie langeLogin noch eine schützendeHand über die Lernendenhalten könne. Angeführt vonEliane Däscher stürmten Ho-ckeyspieler im SEV-Dress denSaal und warfen den Dele-gierten Pucks (aus Karton) zu,die sie unterschrieben ins«Tor» des SEV-Jugendstandsbefördern konnten, als Zei-chen ihrer Solidarität.

• Vom VPT TL (Transportslausannois) trat Johan Painans Rednerpult, zusammen

mit Aïssam Echchorfi (mit zu-geklebtem Mund), dem die TLwegen angeblich allzu aktivergewerkschaftlicher Tätigkeitden ordentlichen Lohnanstiegverweigern und mit der Kündi-gung gedroht haben. Weil dieTL nicht mit sich reden lassen,muss sich das Arbeitsgerichtdamit befassen. Hes / Fi

1, 2, 3 … AKTION!

A. E

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KONGRESS

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kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Unter normalen Umständenhätte der SEV eine kräftigeDelegation nach Brüssel ge-schickt, denn die Anliegender Demonstration sind auchdie Anliegen des SEV: Über1000 Mitglieder europäischerBahngewerkschaften aus 15Ländern wehrten sich ge-meinsam gegen die Neufas-sung des ersten Eisenbahn-paktes, in dem die EU eineweitere Liberalisierung desBahnverkehrs anstrebt.

Das neu geschnürte Paket

sieht eine weitere Aufteilungder Bahngesellschaften vor.Sabine Trier, ETF-Zentralse-kretärin, betonte: «Die euro-päischen Politikerinnen undPolitiker kümmern sich nicht

um die weitreichenden sozia-len Folgen ihrer Vorschlägeund um die Bedeutung fürdie gesamte europäische Be-völkerung des Schienenver-kehrs als Service public.»

Die dreiköpfige SEV-Dele-gation schickte Bilder und ei-nen kurzen Film aus Brüsselnach Bern, wo sich der Kon-gress mit der Demonstrationsolidarisierte. pmo

SEV beteiligt sich an Demonstration der ETF in Brüssel

In Bern war Kongress, inBrüssel war Demo:Gleichzeitig wie der SEVseine politischen und ge-werkschaftlichen Schwer-punkte festlegte, gingendie Kolleginnen und Kolle-gen aus den Nachbar-ländern in Brüssel auf dieStrasse.

Gemeinsam gegen neue EU-Ideen

Oliv

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Gewerkschafter gegen den Liberalisierungswahn: ETF-Demonstration in Brüssel mit SEV-Beteiligung.

Gespannt warteten die Dele-gierten auf das Referat vonPeter Füglistaler. Würde derDirektor des Bundesamts fürVerkehr aus seinem Herzeneine Mördergrube machenoder würde er ein Geschenkmitbringen? Und wie kom-patibel sind seine Positionenmit jenen des SEV?

Füglistaler ist Mitglied desSEV, als Direktor des BAVmuss er aber die Positionendes Bundes vertreten: «Ichdarf offiziell keine Sympathiefür die öV-Initiative haben»,meinte er. Der Bund will denöffentlichen Verkehr nicht«auf Kosten der Strasse» fi-nanzieren. Doch woherkommt die Milliarde, die eskünftig jährlich zusätzlichbraucht? Bisher wirkte der Fi-nöV-Fonds, der jetzt ausläuft.

Er sollte unbefristet weiterge-führt werden. Dafür soll derBahninfrastrukturfonds ge-schaffen werden. Dieser sollunter anderem mit Mittelngespeist werden, die durchdie Reduktion des Abzugs fürdie Kosten des Pendelns ge-neriert würden: «Der Staatsoll das Pendeln nicht för-dern!», begründete Füglista-ler. Bei der Volksabstimmungwerden zufriedene Kundenund Kundinnen des öffentli-chen Verkehrs «tendenziell Jastimmen», prognostiziert er:«Wenn wir die Finanzierunghinkriegen – und das müssenwir –, dann kann der künfti-ge Ausbau gelingen.»

Die Position der Gewerkschaft

In seinem Positionspapier zurVerkehrspolitik spricht auchder SEV von der Finanzie-rung des öffentlichen Ver-kehrs. Dabei sind die Anlie-gen der Mitarbeiter/innen zuberücksichtigen, denn «diehochgesteckten Ziele könnennur mithilfe von genügend

gut ausgebildeten und fairbezahlten Mitarbeitenden er-füllt werden», hält das Papierfest.

Der SEV begrüsst amBahninfrastrukturfonds, dasser die nötige Ablösung desFinöV-Fonds bringt. Dochdie in Aussicht gestellten Mit-tel sind ungenügend. Auchist es widersinnig, dem Fondsdie Schulden des FinöV-Fonds aufzubürden und ihndamit handlungsunfähig zumachen. Der Mineralölsteu-eranteil ist daher zu erhöhen.

Der SEV bekennt sich wei-terhin zum Service public.Dieser bedeutet eine «flä-chendeckende, sichere undleistungsfähige Grundversor-gung», die «allen Bevölke-rungsschichten, Wirtschafts-unternehmen und Regionendes Landes nach gleichenGrundsätzen zu angemesse-nen Preisen zur Verfügungsteht».

Die Infrastruktur mussnicht nur gebaut, sonderndanach auch unterhalten

werden. Weiterhin setzt sichder SEV dafür ein, dass dieZiele der Güterverkehrsverla-gerung eingehalten werden.Deshalb ist die Alpentransit-börse rasch umzusetzen.

«Stopp der Liberalisierung»

In einer verkehrspolitischenResolution fordert der SEV,«einen Schritt weg vom ewi-gen und realitätsfremden Rufnach immer mehr Wettbe-werb um des Wettbewerbeswillen, hin zu einem Servicepublic, der seinen Namenauch in Zukunft noch ver-dient».

Konkret bedeutet dies,dass der Schienenpersonen-verkehr nicht liberalisiertwerden darf, dass Betriebund Infrastruktur nicht ge-trennt werden sollen unddass das europäische Streik-recht – als letztes Mittel – auchkünftig gewährleistet seinmuss. Die Weltwirtschafts-krise hat allen vor Augen ge-führt, wohin das freie Waltender Marktkräfte führt. pan.

Verkehrspolitik ist Finanz-politik. Denn nur mit ge-nügend Mitteln kann dieInfrastruktur erhalten undausgebaut werden.

Staat soll Pendeln nicht fördernDie Finanzierung der Zukunft der Bahn wird zum Schicksalsthema

Drei «Gruppen» machten mitAktionen auf spezielle Anlie-gen aufmerksam, jede aufihre eigene Art:

• Als Stimme der SEV-Frauentrat von Kongressbeginn bisKongressende immer wiedermal «Nelly Hauser» als «Dele-giertenzählerin» des Einfrau-betriebs «Facility Help» insRampenlicht, gespielt von derDeutschschweizer Schau-spielerin Esther Übelhart. Alsausgemusterte Rottenköchinmit Haaren auf den Zähnenbrachte sie auf indirekte, wit-zige Art wesentliche Frauen-anliegen an den Mann. Sieverabschiedete sich mit derDevise «Ich muss nur denHintern lupfen, um etwas zubewegen!». Der SEV sei «eineGewerkschaft zum Mitma-chen».

• Die SEV-Jugend warb miteiner Kommandoaktion unterdem Motto «Wir geben denPuck weiter» dafür, auch fürdie Lernenden bei Login einenGAV auszuhandeln, weil ihreArbeitsbedingungen seitensder Arbeitgeber zunehmendunter Druck geraten dürften.Es sei fraglich, wie langeLogin noch eine schützendeHand über die Lernendenhalten könne. Angeführt vonEliane Däscher stürmten Ho-ckeyspieler im SEV-Dress denSaal und warfen den Dele-gierten Pucks (aus Karton) zu,die sie unterschrieben ins«Tor» des SEV-Jugendstandsbefördern konnten, als Zei-chen ihrer Solidarität.

• Vom VPT TL (Transportslausannois) trat Johan Painans Rednerpult, zusammen

mit Aïssam Echchorfi (mit zu-geklebtem Mund), dem die TLwegen angeblich allzu aktivergewerkschaftlicher Tätigkeitden ordentlichen Lohnanstiegverweigern und mit der Kündi-gung gedroht haben. Weil dieTL nicht mit sich reden lassen,muss sich das Arbeitsgerichtdamit befassen. Hes / Fi

1, 2, 3 … AKTION!

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Page 16: Mehr Lohn statt Prämie - SEV-Online...ringen-Hasliberg um Nachlass-stundung nachgesucht haben, steht eine weitere Bergbahn im Berner Oberland vor dem Konkurs: Die Genossenschaft Grimmialpbahnen

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16 SEKTIONENkontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

In den kommenden Jahrenwerden ein starkes Wachstumsowie eine Veränderung derFahrzeugflotte beim Perso-nenverkehr stattfinden. DieAnzahl Triebzüge wächstmassiv. Damit die Flottenver-fügbarkeit sichergestellt wer-den kann, braucht es einetaugliche Infrastruktur inForm von Unterhaltsanlagenund eine zeitgemässe Instand-

haltungsstrategie. Zukünftigsollen auch die Revisionen inden Stilllagern der Fahrzeugedurchgeführt werden. Dazuist eine Modularisierung derRevisionen notwendig. Für je-den Triebzug werden künftigdie kritischen Komponenteneinzeln mit individuellenLeistungswerten (Kilometeroder Millimeter) geführt. Mit-tels einer elektronischen Pla-nungsfunktion können dieRevisionsfristen nicht je Fahr-zeug, sondern je Komponenteberechnet werden. Revidiertwird, was gemäss Verschleissund Intervall fällig ist. AmFahrzeug werden die Kompo-nenten getauscht und nach-gelagert aufgearbeitet. Damitist es möglich, für die Revisio-nen die natürlichen Stilllagerbesser zu nutzen. Die Umset-zung erfolgt in zwei Realisie-rungsphasen. Die erste Phasebeinhaltet die Implementie-

rung der Prozesse und in ei-nem zweiten Schritt den Auf-bau der notwendigen Organi-sation der Planung derStammdaten.

Der Richtplan 2011

Die Leitung Operating hatdie bestehende Anlagestrate-gie aufgrund der neuen Situ-ationen der Instandhaltungnochmals überprüft und dieneuen Erkenntnisse im«Richtplan 2011» aktualisiertund optimiert. Der «Richt-plan 2011» sieht die Investi-tionen bis 2022 in die zehnServiceanlagen von 870 Mio.und in die vier Industriewer-ke und das Reparaturzen-trum Zürich von 430 Mio.vor. Diese hohen Kosten be-inhalten nicht nur baulicheMassnahmen an Gebäuden,sondern auch Gleisfelderund Abstellgruppen.

Medienstelle SEV-TS

Zurzeit, auch an seiner Sit-zung von 6. Mai, beschäf-tigt sich der Zentralaus-schuss TS mit zwei Pro-jekten, die den zukünftigenArbeitsalltag stark beein-flussen. Beim Fahrzeug-unterhalt sind dies die In-standhaltungsstrategie unddas Anlagemanagement.

Die Zukunft bedeutet modulare Revisionen■ TS Zentralausschuss

Am 10. Mai hielt der Zent-ralvorstand (ZV) in Oltenseine 5. Sitzung ab.

Es standen wieder einigeinteressante Traktanden an,die zu bearbeiten waren. Un-ter anderem wurde bespro-chen, dass zusammen mitdem VSLF ein Schreiben be-treffend Handhabung derperiodischen Prüfungen andas BAV zu verfassen und zuversenden sei. Ebenso erfolg-ten die Neuwahlen derGAV-Delegierten sowie die

Vorbereitungen zum dies-jährigen (eintägigen) Kon-gress. Im Weiteren mussteder ZV auch beschliessen,wie er künftig mit der Abga-be der Urlaubchecks an dieRessortvertreter bei der Dele-giertenversammlung undder allgemeinen Ressortver-treterversammlung verfah-ren muss, um das Kontin-gent nicht zu überschreiten.Deshalb musste das neueGeschäftsreglement minuzi-ös abgearbeitet werden. Zum

Schluss stellte sich heraus,dass es gegenüber der altenStruktur keiner Änderungenbedarf. Dies nur einige derThemen, die der ZV amMorgen behandelte.

Am Nachmittag durftendie ZV-Mitglieder dann denDV-Tagespräsidenten DanielGschwend begrüssen undsie erarbeiteten mit ihm denDV-Tagesablauf vom 23. Maisowie die Vorbereitungendazu.

Dany Buner

Intensive Vorbereitungsarbeiten fürDelegiertenversammlung und Kongress

■ LPV Zentralvorstand

Zur Generalversammlungam 6. Mai in Giswil konntePräsident Roland Willi 13Mitglieder begrüssen.

Der ausführliche Jahres-bericht des Präsidenten wur-de mit grossem Applaus gut-geheissen. Es folgte der Kas-senbericht von Barbara Gut-fleisch. Sie konnte wiederumeine gewinnorientierte Jah-resrechnung präsentieren.Der Kassierin wurde Déchar-ge erteilt.

Weil Roland Willi dieStelle als Leiter Betriebs-unterhalt in Meiringen an-

tritt, musste ein neuer Prä-sident gesucht werden. Mar-tin Stähli übernimmt diesesAmt. Herzlichen Dank anMartin, es ist heutzutagenicht selbstverständlich, inso kurzer Zeit einen Nach-folger für das Präsidentenamtzu finden. Unter Applauswurden die restlichen Vor-standsmitglieder wieder-gewählt. Weiter wurden alsDelegierter an die Delegier-tenversammlung (DV) LPVMartin Bienz und als Dele-gierte an den Kongress SEVBarbara Gutfleisch gewählt.

Nachdem die Anträge an dieDV LPV behandelt waren,kam es zu einer offenen Dis-kussionsrunde. Inhalt wardie «Zufriedenheit beim Lok-personal». Ein weiteres The-ma waren die Einteilun-gen/Touren, die sich am Li-mit bewegen!

Roland Willi schloss mitseinen Dankesworten die Ge-neralversammlung. Danachtraf man sich zum gemütli-chen Teil mit den Angehöri-gen und Pensionierten zumNachtessen.

Martin Bienz

Präsidentenamt mit Martin Stähli neu besetzt■ LPV Zentralbahn

Die Jugend ist zur Zeit einwichtiges Thema im Unter-verband ZPV. Zur ZPV-Ta-gung waren Matthias Sterchiund Jérôme Hayoz als Vertre-ter der SEV Jugend eingela-den. Besprochen wurde dieweitere Ausarbeitung desProjekts zur besseren Integra-tion der entsprechendenSEV-Jugend-Mitglieder inden ZPV. Die Bewerbungenauf die Ausschreibung des Ju-gendvertreters im ZPV, derspäter dann in den Vorstandgewählt werden soll, sindmittlerweile eingegangen. Ander DelegiertenversammlungEnde Mai wird der ZPV allesWeitere entscheiden.

Die jugendgerechte Ge-staltung des ZPV ist ein Plan,der mit Hilfsmitteln wie zumBeispiel dem Internet umge-setzt werden soll. Ziel ist, bei

den Jugendlichen des Zug-personals mehr Interesse fürdie Gewerkschaft zu wecken,sie sollen auch angeregt wer-den, sich aktiv zu engagieren.

Die Vertreter der SEV Ju-gend waren positiv beein-druckt, denn bisher gab esnoch keinen Unterverband,der sich in diese Richtung or-ganisiert hat. Der ZPV bietetseine Hilfe als Ansprechpart-ner an, die SEV Jugend kannjederzeit auf seine Unterstüt-zung bauen.

Bis jetzt haben wir schonviel vorbereitet, nun folgtbald die Umsetzung des Pro-jekts. Voller Motivation undmit vielen Ideen machen wiruns jetzt an die weitere Arbeit.

Sabrina Tessmer,SEV Jugend,

Andreas Menet,Zentralpräsident ZPV

Der erste Unterverbandvisiert die Jugend an

■ SEV Jugend und Unterverband ZPV

Am 5-Länder-Turnier in Not-tingham (GB) erreichte dasSVSE-Badminton-Swiss-Teamnach Niederlagen gegenGrossbritannien, Polen undBelgien gegen die Eisenbah-nerfreunde aus Deutschlandeinen viel umjubelten Sieg.Gegen den Gastgeber gingendrei Spiele nur mit derkleinstmöglichen Punkte-differenz verloren. Die Polentraten mit einer starkenMannschaft an und gegenden Neuling aus Belgien, mit

nur zwei Damen in derMannschaft, war die Ent-scheidung knapp. ZumSchluss aber gelang derSchweizer Mannschaft miteiner starken Leistung im10. Nachbarduell der zweiteSieg im internen Vergleich.Das motivierte Swiss-Teamzeigte insgesamt eine starkeLeistung, die in der Schluss-tabelle nicht wirklich zurGeltung kam.

Roger Baumann,Delegationsleiter

5. Rang – aber trotzdem Jubel■ SVSE Badminton

zVg

Das SVSE-Badminton-Swiss-Team.

www.sev-online.ch

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SEKTIONEN ......

17kontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Wer sind unsere Freunde imeidgenössischen Parlament?Was bringt uns ein neuesLohnsystem, bei dem wirweder verlieren noch gewin-nen? Hat die SEV-Leitung die«St. Galler Bratwurst» wiederneu entdeckt? Fragen, die dierund 30 versammelten Mit-glieder anlässlich der Haupt-versammlung bewegten.Nach kurzer Anpassung derTraktandenliste konnte derGast, SEV-Präsident GiorgioTuti, sein Referat vorzeitig be-ginnen.

Die Verkehrspolitik in derSchweiz, aber auch die Ar-beitsbedingungen des Perso-nals sind in hohem Massvon der Bundespolitik ab-hängig und damit von derZusammensetzung des Parla-ments. Deshalb kann es unsnicht egal sein, wer imnächsten Herbst in den Nati-onalrat und den Ständeratgewählt wird. Wir können inden Medien verfolgen, wel-che Ratsmitglieder aus wel-chen Parteien im Sinne des

Personals stimmen und wel-che nicht. Giorgio Tuti be-tonte die Wichtigkeit desSGB für den SEV. Daher dergrosse Einsatz für die Unter-schriftensammlung zur «Min-destlohn-Initiative». Ein ge-rechter Mindestlohn sichertden Bestand des Lohngefü-ges auch nach oben. ZumThema Pensionskasse SBB er-läuterte er auf spannendeWeise den Ablauf im Parla-ment, bis hin zum erfolgrei-chen Abschluss im National-bzw. Ständerat. Giorgio Tutilegte den Versammeltennochmals die neue Werbeak-tion «11. 11. 11» ans Herz.Das Motto: Attraktive Er-folgsprämien wecken in unsden «Jäger und Sammler» aufder Suche nach neuen Mit-gliedern. Die Reaktionen ausder Mitgliedschaft auf dieseAktion sind bereits spürbar.Neue Projekte, z. B. «AHV+»und «Kongress ein- bzw.zweitägig», waren weitereThemen. Auch das neueLohnsystem Toco durfte

selbstverständlich nicht feh-len. Trotz drängender Zeitliess es sich Giorgio Tutinicht nehmen, in eine regeDiskussion mit den Anwe-senden zu treten. Viel zu frühmussten wir uns von ihmverabschieden. Besten Dankfür dein spannendes Referat!

Die statutarischen Trak-tanden wurden in zügigemTempo erledigt. Ein kleinerAuszug dazu: Neues Mitgliedim Vorstand ist Rolf Graf.Neues und zugleich altesMitglied in der GAV-Konfe-renz ist Clemens Cola. Fusi-on SBV/VPV: Das Projektwächst langsam, aber stetig.Wir bleiben dran und infor-mieren laufend über den ak-tuellen Stand.

Zum Abschluss gabenAlex Niedermann und DianaOertig einen kleinen Einblickin ihre Tätigkeit als Peko-Mit-glieder. Martin Künzler been-dete kurz danach die Ver-sammlung und lud alle An-wesenden zum traditionellenImbiss ein. Jürg Zürcher

Giorgio Tuti zu Gast in der Ostschweiz■ SBV Ostschweiz

Zur Frühjahrsversammlungam 12. Mai begrüsste Präsi-dent Hans Beeri zirka 70 Teil-nehmende sowie Gastrefe-rent Daniel Lampart, Chef-ökonom des SGB. In seinerEinleitung sagte Hans Beeri:«Mit unserer Zukunft müs-sen wir uns auseinandersetz-ten, ob es uns gefällt odernicht.» Eine Gewerkschaftmüsse fordern, verhandelnund dabei das Bestmöglicheerreichen. Wir müssten dieKraft haben, die Sozialwerkezu erneuern und den Lebens-realitäten anzupassen. Heutewürden wir aber eine schlei-chende Umverteilung vonunten nach oben sehen. MitNachdruck werde der SEVauf seinen Grundforderun-gen beharren. «Erfolg habenwir nur dann, wenn wir in-nerhalb des UnterverbandsPV gemeinsam kämpfen.Wir müssen zeigen, dass wireine Gesellschaft ablehnen,deren einziger Antrieb derProfit ist, weil wir an andereWerte glauben, nämlich aneine echte Solidarität.»

In einer Gedenkminutewurde der verstorbenen Kol-leginnen und Kollegen ge-dacht. Ende April belief sich

der Mitgliederstand auf 1607Personen. Die «Mindest-lohn-Initiative» sollte vonallen unterschrieben werden.Walter Saxer verteilte für dieSektionsreise vom 22. Juninach Vogtsburg am Kaiser-stuhl Reiseprogramme undAnmeldetalons. Rina Marchiinformierte, dass im Novem-ber eine Baustellenbesichti-gung Durchmesserlinie Zü-rich vorgesehen ist. Ein ge-naues Programm wird an derSektionsreise verteilt undwird in kontakt.sev und imInternet veröffentlicht.

Hans Beeri orientiertenoch zur Pensionskassenab-stimmung. Mit dem Sanie-rungsbeitrag von 1,148 Milli-arden Franken, den das Par-lament gegen die Stimmenfast der gesamten SVP undwenige von der CVP be-schlossen hat, steigt der De-ckungsgrad auf rund 99 Pro-zent. Dieses Abstimmungser-gebnis sollten wir beim Aus-füllen der Wahlzettel für dieWahlen im Herbst nicht ver-gessen. Dagegen sind wirvon einer Ausrichtung einerTeuerungszulage weit ent-fernt, denn es fehlen weiter-hin Wertschwankungsreser-

ven. Hans Beeri wusste aber,dass Bundesrätin EvelineWidmer-Schlumpf den vor1999 Pensionierten der Bun-desverwaltung möglicher-weise in Aussicht gestellt hat,2012 eine Teuerungszulageauszurichten. Diese Entwick-lung sei mit Argusaugen zuverfolgen und wir müsstenkompromisslos auf unseremRecht der Gleichbehandlungzu beharren. Die Arbeitsgrup-pe «Vernetzung der Rentner-organisationen» wehrt sichgegen eine allfällige beab-sichtigte Sanierung der Pensi-onskasse mit Beteiligung derPensionierten. Im Weiterensetzt sich der PV ein für ei-nen besseren FVP.

Die Versammlung be-schloss, die Mitgliederver-sammlungen ab 2013 imRestaurant Kronenhof an derWehntalerstrasse 551 inZürich-Affoltern durchzufüh-ren, weil im Volkshaus Mietebezahlt werden muss.

Daniel Lampart referiertezum Thema «Bilaterale Ver-träge und Personenfreizügig-keit – die Position der Ge-werkschaften». Das Freizü-gigkeitsabkommen gehört zuden bilateralen Verträgen.

Europa sei gross und dieSchweiz klein. Die kleineSchweiz müsse also schauen,mit der grossen EU gute gere-gelte Beziehungen zu haben,denn den allergrössten Teilim Export und im Tourismusverdiene die Schweiz mit derEU. Ohne bilaterale Verträge,wären die Einnahmen ausExport und Tourismus mitder EU viel kleiner. Viele Fir-men könnten ihre Produkteim EU-Raum nicht verkaufenund vom Inlandmarkt nichtüberleben, sodass die Arbeits-plätze in Gefahr wären. Des-halb seien die Gewerkschaf-ten für die bilateralen Verträ-ge. Die SVP täusche das Volk,man könne die Personenfrei-zügigkeit nicht kündigen,weil diese zu den bilateralenVerträgen gehöre. Die Ein-wanderung war in den 60er-bis zu den 80er-Jahren gleichhoch wie heute mit der Per-sonenfreizügigkeit. Im Ge-gensatz zu früher hätten wirdie flankierenden Massnah-men und die Kantone müss-ten die Löhne kontrollieren.Heute gebe es Lohnkontrol-len, weil vor allem im Bau 20Prozent der Firmen zu tiefeLöhne, nicht nur an Auslän-

der/innen, sondern auch anSchweizer/innen, zahlen. BeiLohnverstössen oder gar An-stellung von Schwarzarbei-tenden würden diese Firmengebüsst. Mit den flankieren-den Massnahmen könneauch die Einwanderung ge-steuert werden, weil sie «glei-chen Lohn für gleiche Ar-beit» vorschreiben – das seidas Beste gegen unerwünsch-te Einwanderung. Die Kanto-ne Tessin, Wallis und Genfkennen Mindestlöhne, dieKantone der Deutschschweizwenden diese nicht an. «Fälltbloss nicht auf die Bauern-fänger der SVP herein. Wennder Lohnschutz weg ist, wirdes den Arbeitnehmendenschlecht gehen. Geht zur Ab-stimmung und verhindert,dass die Millionäre ein Steu-ergeschenk erhalten und imGegenzug den Kleinverdie-nern die Verbilligung derKrankenkassenprämien ge-strichen wird.»

Hans Beeri schloss dieVersammlung mit Dankes-worten. Die Herbstversamm-lung mit Ehrungen findetam 6. Oktober um 14.30 Uhr im Volkshaus statt.

Fritz Abt

Interessantes Referat zu den bilateralen Verträgen und zur Personenfreizügigkeit■ PV Zürich

Einige der zehn Ostschweizer Lokführer sind in derZwischenzeit pensioniert. Trotzdem ist diese Blasmusik-formation auch nach 15 Jahren immer noch sehr aktiv.Mit Musik, Zaubereien und Witzen wird für beste Unterhal-tung gesorgt ([email protected]). Albert Noger

15 JAHRE «LOKOFONIKER»

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18 SEKTIONENkontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Leider konnte Präsident ErnstSchefer zur Monatsversamm-lung am 2. Mai mit demFrühlingskonzert der «AltenGarde» nicht so viele musik-begeisterte Mitglieder begrüs-sen. Ob es am Wetter lag?Den Kranken und Verun-fallten wünschte er gute Bes-serung.

Nach der Hauptversamm-lung wurde bemängelt, derJahresbericht sei viel zu lang.Die Geschäftsleitung SEV undPV-Zentralpräsident RicardoLoretan sind an den Sektions-aktivitäten interessiert, des-halb müssen die Anlässe er-wähnt werden. Internationa-le Geschehnisse und natio-nale, die uns nicht direkt be-treffen, können weggelassenwerden. Angeregt wurde zu-dem, den Versammlungsbe-ginn früher zu legen. ImHombergerhaus in Schaff-hausen ist dies leider nichtmöglich. Im Hotel Römertorund beim PV-Chor geht diesproblemlos, die «Alte Garde»würde es sogar begrüssen.Mit grossem Mehr beschlossendie Versammelten den frühe-ren Beginn um 14.15 Uhr inWinterthur, er wird abder Hauptversammlung am6. Februar 2012 eingeführt.

Bis heute hat sich leidernoch niemand gemeldet, derbereit ist, ein Vorstandsamtzu übernehmen. Sollte sichin nächster Zeit niemandmelden, so wird auch derPräsident auf die Hauptver-sammlung 2012 seinenRücktritt einreichen. Anmel-dungen für die Sektionsreisevom 6. Juni sind immernoch möglich. Seit der letz-ten Versammlung hatten wirzehn Todesfälle zu melden,durften aber auch ein Neu-mitglied begrüssen. ZweiMitglieder haben den SEVkrankheitshalber verlassen.

Das Frühlingskonzert der«Alten Garde» unter der Lei-tung von Meinrad Lagler warein Ohrenschmaus. Mit elfVorträgen aus der nationalenund internationalen Musik-szene erfreuten die Musikan-ten ihre Zuhörer/innen. DasJahreskonzert der «Alten Gar-de» findet am 5. Novemberin Winterthur statt.

Ernst Schefer bedanktesich bei allen fürs Erscheinenund hofft, dass er viele an derSektionsreise am 6. Juni undan der Versammlung am4. Juli im Hombergerhaus be-grüssen kann.

Werner Meier

Gesucht: Vorstandsmitglieder!■ PV Winterthur-Schaffhausen

Der neue Präsident Ueli Rö-thenmund konnte zur Früh-lingsversammlung, offenbarwegen heisser und schwülerWitterung, nur eine kleineAnzahl Zuhörer/innen be-grüssen. Einleitend hielt erfest: «Ich freue mich auf dasneue Amt und ich habe fest-gestellt, dass hier ein funktio-nierender Vorstand am Werkist. Zusammen wollen wirdie Anliegen von euch allenwahrnehmen.» Eine grosseRolle spiele dabei die Pflegeder zwischenmenschlichenBeziehungen. Nicht zuletztwollen wir Pensionierten guteBeziehungen zu den imDienste Stehenden pflegen,an deren Problemen Anteilnehmen und solidarisch mitihnen sein.

Der Beitrag des AGB wurdeerhöht, was bei der Kasse starkins Gewicht fällt. Aus demAGB-Vorstand ist Otto Fischerzurückgetreten, er hat den PVab 2003 gut vertreten. DerPräsident dankte Otto Fischerfür seine langjährige Mitar-beit. Leider konnte bis heutekein Ersatz gefunden werden.An der Delegiertenversamm-lung PV werden Willi Fischerals Sektionspräsident und JürgWälti als Präsident der GPK

verabschiedet. Hingewiesenwurde auf die Mindestlohn-initiative, die Verbilligung derKrankenkassenprämien (Frist:31. Mai) sowie auf die gewon-nene Abstimmung im Parla-ment zur Pensionskasse SBBund den Anmeldeschluss fürdie Sektionsreise am 3. Juni.

Gastreferent Ruedi Eichen-berger, Chefredaktor der SBB-Zeitung, hielt ein lehrreichesReferat zur SBB-Zeitung. Die-se ist auf die Bedürfnisse derMitarbeitenden ausgerichtet.Sie muss den Kurs der SBB er-klären und will die Erfahrun-gen und Meinungen einbe-ziehen. Sie soll auch kritischeFragen stellen und vor allemglaubwürdig sein. In den vierDivisionen der SBB sorgenMitarbeitende für Themenaus dem Personenverkehr,dem Güterdienst, der Infra-

struktur und den Immobi-lien, die auch ausserhalb dereigenen Divisionen interes-sieren. In einem so grossenBetrieb muss auch die Ver-netzung untereinander stim-men. Viele Themen werdenvon der Aktualität diktiert.Für die SBB-Zeitung sind zir-ka sechs Stellen eingerech-net. Fast die ganze Produk-tion ist SBB-intern angesie-delt. 15 000 Pensionierte er-halten heute die Zeitung gra-tis. Der Referent glaubt, dasssich das Leseverhalten in Zu-kunft ändern wird und dieZeitung anders aussehenwird. Doch verschwindenwerde die gedruckte Perso-nalzeitung nicht, weil ihrBeitrag zum Zusammenhaltdes Unternehmens unersetz-bar sei.

Karl Schilter

«Wir wollen mit den Aktiven solidarisch sein»■ PV Aargau

zVg

Zur Frühlingsversammlung inBurgdorf konnte Präsident Er-win Gugger genau 100 Perso-nen begrüssen. Als Referentintrat Nationalrätin Evi Alle-mann auf, und der Männer-chor bereicherte den Anlass.

In ihrem Vortrag aus deraktuellen Politik streifte EviAllemann die Themen Ver-kehrspolitik, Personenfreizü-gigkeit und das Energie-gesetz. Wir alle könnten dar-auf stolz sein, ein qualitativsehr hochstehendes Ver-kehrsnetz zur Verfügung zuhaben. Qualität sei aber nichtgratis, sondern koste vielGeld. Dieses zu beschaffen,sei eine grosse Herausforde-rung an die Politik. Es müss-ten zusätzliche Finanzie-rungsquellen erschlossenwerden, damit der Standardund der Ausbau auch in Zu-kunft gewährleistet werdenkönnten. Eine gewisse Betei-ligung der Mehrkosten durchdie Bahnbenützer sei gege-ben, jedoch nicht in dem

Umfang, wie zur Zeit disku-tiert werde. Von der Perso-nenfreizügigkeit profitiere dieSchweizer Wirtschaft. DieFrüchte des Wachstums seienaber ungleich verteilt. Refor-men seien nötig. Die flankie-renden Massnahmen müss-ten angepasst werden. Pro-bleme verursachen die Lohn-drückerei, der überhitzteWohnungsmarkt und dernoch weit von der Chancen-gleichheit entfernte Bil-dungsbereich. Missbräuchli-ches Verhalten habe es im-mer gegeben, aber erst durchgriffige Massnahmen könn-ten diese aufgedeckt werden.Im Wohnungsmarkt brauchtes Förderungsmassnahmen,die Beiträge für Um- oderNeubauten bei Genossen-schaften und Förderungsbei-träge bei Energie-Sanierungs-massnahmen ermöglichen.Mit der Abschaffung der Pau-schalbesteuerung würdeebenfalls eine gewisse Entlas-tung des Wohnungsmarktes

erreicht. Die Energiepolitiksei nicht erst seit der Atom-katastrophe in Japan ein po-litisches Feld. Wir müsstendie richtigen Weichen stel-len. Die Heizkosten steigenund steigen. Mieter/innenhätten Interesse an Sanierun-gen im Wohnungsbau. Aller-dings würden diese auch dieWohnkosten erhöhen, dahersollte darauf geschaut wer-den, dass sie vom Kantonunterstützt werden könnten.

Auf Nachfrage antworteteEvi Allemann, bei der SP seidie Finanzierung der Pflegeein Thema. Die SP sei auchimmer gegen den Abbau vonSozialleistungen. Sie schaueauch darauf, dass die älterwerdende Gesellschaft inWürde leben könne.

Der Präsident wies nochauf den Sektionsausflug vom17. August nach Schaffhausenhin (Anmeldungen mit Ein-zahlung von 25 Franken aufPC-Konto 30-2569-9).

Andreas Lüthi

Referat zu aktuellen politischen Themen■ PV Bern

Zur Frühlingsversammlungkonnte Toni Arnold 28 Mit-glieder und speziell PV-Zen-tralpräsident Ricardo Loretanbegrüssen. Zur Eröffnungwaren wunderbare Liedervom Sängerbund Romans-horn zu hören, die über denschlechten Versammlungsbe-such hinwegtrösteten. ToniArnold führte durch die Ver-sammlung, denn PräsidentAlbert Mazenauer wurde mitviel Applaus verabschiedet.

Ricardo Loretan hattewertvolle Informationen zurPensionskasse SBB, AHV, FVPund erläuterte den Ablaufvon Delegiertenversamm-lung und Kongress. Kompe-tent beantwortete er Fragenund man erhielt einen Ein-druck, was an diesen zwei Ta-gen abläuft.

Kassier Hans Hänseler ver-las die Mutationen und Eh-rungen im 1. Quartal 2011.Die 80-, 85- sowie 90- bis

101-jährigen Mitglieder wur-den von den Betreuer/innenbesucht. Louis Hauri mit 101Jahren ist das älteste Sek-tionsmitglied. Ein Übertrittsowie zwei Eintritte konntenverzeichnet werden. Leidersind sieben Mitglieder ver-storben. Ihner gedachte dieVersammlung mit einerSchweigeminute. In Erinne-rung gerufen wurde noch-mals der Jahresausflug nachDamüls in den Bregenzer-wald vom 29. Juni. Es wirdum schriftliche Anmeldungmit der Karte an den Präsi-denten gebeten. Zu reden ga-ben auch die massiven Tarif-aufschläge der SBB, die auchvor dem FVP nicht Halt ma-chen. Im Weiteren wirdnoch immer ein Vorstands-mitglied gesucht.

Nach der Versammlunggab es Kaffee und Kuchen,bezahlt aus der Sektionskasse.

Toni Arnold

Präsident Albert Mazenauer mitgrossem Applaus verabschiedet

■ PV Thurgau

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AGENDA ......

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SEV und Unterverbände

Sektionen

Sektionen VPT

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9. Juni16.45 bis 18.45Uhr, Bern,Universität,Kuppelsaal(Parkterrasse)

■ SEV und Unterver-bände VPV, SBV undBAUInfo-Anlass für die Kaderder SBB: «Wie viel Mobili-tät zu welchem Preis?»

Referent: Professor Rico Maggi, Dekander Wirtschaftswissenschaften derUniversität der italienischen Schweizund anerkannter Verkehrsökonom.Diskussion mit dem Referenten. Wirfreuen uns auf zahlreiches Erscheinen.

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25. Juni9.45 Uhr,Fribourg,Bahnhof,Bushalle

■ SEV Frauen (undehemalige Kolleginnen)Wanderausflug an denSchwarzsee

Die Wanderung dauert 1 bis 1½ Stun-den, eine kürzere Variante ist möglich(45 Minuten). Mittagessen im Restau-rant les Bains. Bern ab 9.34 Uhr,Fribourg (Postauto) ab 10.00 Uhr,Gypsera an 10.52 Uhr. Rückfahrt um15.00 oder 16.00 Uhr, Fribourg ab16.04 Uhr oder XX.34 Uhr. Tages-karten und GA sind gültig. Anmel-dungen bitte bis zum 21. Juni anMarie-Therese Godel, Rennweg 82,2504 Biel, 032 384 43 81 oder079 512 13 64 (Ferien vom 3. bis zum12. Juni). Der Anlass findet bei jederWitterung statt.

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6. Juni19.30 Uhr,Aarau,Rest. Einstein

■ SBV Aarau-Solothurn

Die Jahresversammlung findet statt.

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1. Juni(Verschiebe-datum: 8. Juni)

■ VPT RBS, PensionierteWanderung im ZürcherOberland von Oberschlattnach Kollbrunn viaTüfels–Chilen

Wanderzeit zirka 3½ Stunden; Hö-henunterschied +100/–250 m. Wan-derstöcke empfehlenswert. Rucksack-verpflegung. Solothurn ab 7.02 Uhrrespektive Bern ab 7.02 Uhr, jeweilsdirekt bis Winterthur. Kaffeehalt undWeiterfahrt mit Bus bis Oberschlatt,Winterthur ab 9.43 Uhr. Rückfahrt abKollbrunn 15.25 oder 16.04 Uhr, abWinterthur wieder direkt Solothurnrespektive Bern. Anmeldung bisSonntagabend, 29. Mai, an BernhardBlaser, 031 911 24 27.

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7. Juni14 Uhr,Bern, Zentral-sekretariat SEV

■ VPT Bahndienst-leistungenGeneralversammlung

Einladung und Traktanden wurdenim Mai an alle Sektionsmitglieder ver-schickt.

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8. Juni ■ VPT BLS, GruppePensionierteWanderung Moléson-sur-Gruyères–Les Maulatreys–Chapelle des Clées–Buvette des Amis dela Chia–chemin despauvres–Bulle

Wanderzeit zirka 3½ bis 4 Stunden.Mittagessen aus dem Rucksack. Inter-laken Ost ab 6.27 Uhr, Bern ab 7.34Uhr, Fribourg ab 8.02 Uhr (Bus), Bulleab 8.52 Uhr, Gruyères ab 9.08 Uhr(Bus) nach Moléson-sur-Gruyères. Bulleab 15.26/15.56 Uhr, Bern ab 16.34/17.04Uhr, Interlaken Ost an 17.28/17.57 Uhr.Durchführung nur bei gutem Wetter,kein Verschiebedatum. Auskunft amVorabend ab 18 Uhr bei Robert Etter,031 922 18 95, 079 378 48 50.

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21. JuniBern, Bahnhof,Gleis 4, Abfahrt10.34 Uhr(reserviert inder 2. Klasse)

■ VPT BLS, GruppePensionierteJahresausflug an denSchwarzsee mit denPartnern/Partnerinnen

Fribourg an 10.54 Uhr, ab (Bus) 11.00Uhr, Schwarzsee an 11.52 Uhr. Mit-tagessen im Restaurant Gypsera. Menü20 Franken (nach Abzug Gruppenkas-senbeitrag). Getränke zulasten der Teil-nehmenden. Kaffee offeriert von derBLS. Rückfahrt (reserviert): Gypsera ab15.05 Uhr, Fribourg ab 16.04 Uhr, Bernan 16.26 Uhr. Fahrausweise bitte selberbesorgen. Anmeldungen bis 15. Juni anWalter Holderegger, 033 654 63 26,[email protected], Hans Kopp,033 222 59 15, [email protected],oder Christian Gertsch, 033 335 21 24,[email protected]. Die Pensio-nierten Emmental sind herzlich will-kommen.

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22. Juni ■ VPT Appenzellerland,PensionierteSpät-Frühlingsausflugauf die Insel Mainau

Nach einer Besichtigung und einemRundgang sowie dem Mittagessengeht die Fahrt mit dem Schiff viaMeersburg nach Konstanz. Ein leichterFussmarsch bis zum Bahnhof Kreuz-lingen rundet den Tag ab. Bitte IDund Euro nicht vergessen. Anmeldun-gen bitte bis 6. Juni (Stamm Gonten-bad) an Walter Rusch, 071 794 12 01.Achtung: Kein Verschiebedatum! AuchAktive sind herzlich willkommen!

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22. Juni12 Uhr,Rigi Kulm,Hotel Rigi Kulm

■ VPT BLS, PensionierteEmmentalJahresreise auf die Rigi(bei jedem Wetter)

Luzern ab 10.18 Uhr, Arth-Goldau ab11.10 Uhr, Rigi Kulm an 11.47 Uhr.Rückfahrt: Rigi Kulm ab 15.00 Uhr,Vitznau (Schiff) ab 15.49 Uhr, Luzernan 16.47 Uhr. Mittagessen im HotelRigi Kulm, 30 Franken (Inkasso vordem Essen). Anmeldung bis 17. Juni anHeinz Baumgartner, 032 672 25 17,[email protected]. Fahr-plan nach Luzern: ab Solothurn 9.01Uhr, ab Burgdorf (via Olten) 8.52 Uhr,ab Bern (via Zofingen) 9.00 Uhr, abHuttwil 8.43 Uhr, ab Thun (via Bern)8.32 Uhr, ab Konolfingen 8.52 Uhr.

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Juni ■ SEV und Unterver-bände VPV und SBVInfoveranstaltungen zurFusion VPV und SBV

SBV und VPV rüsten sich für die Zu-kunft. Um ihr gewachsen zu sein,überlegen sie, durch eine Fusion die-sen Weg gemeinsam zu gehen. Wirstellen die beiden Modelle vor undmöchten mit euch diskutieren – dennihr bildet den SEV und dessen Unter-organisationen und nicht die Funktio-näre! Eure Meinung ist daher sehrwichtig.

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7. Juni17 und 19Uhr, Bern,Hotel Bern

■ VPV Bern und SBV BernInfoveranstaltungFusion VPV und SBV

Weitere Informationen siehe oben:«SEV und Unterverbände».

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14. Juni17 und 19 Uhr,Basel,RestaurantBundesbahn

■ VPV Nordwestschweizund SBV NordwestschweizInfoveranstaltungFusion VPV und SBV

Weitere Informationen siehe oben:«SEV und Unterverbände».

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15. Juni17 und 19 Uhr,Zürich,RestaurantVolkshaus

■ VPV Zürich und SBV ZürichInfoveranstaltungFusion VPV und SBV

Weitere Informationen siehe oben:«SEV und Unterverbände».

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21. Juni19 Uhr,St. Gallen,RestaurantDufour

■ VPV St. Gallen und SBV OstschweizInfoveranstaltungFusion VPV und SBV

Weitere Informationen siehe oben:«SEV und Unterverbände».

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29. Juni17 und 19 UhrLuzern,Hotel Anker

■ VPV Luzern und SBV ZentralschweizInfoveranstaltungFusion VPV und SBV

Weitere Informationen siehe oben:«SEV und Unterverbände».

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8. Juni17 und 19 Uhr,Olten,Rest. Gleis 13

■ VPV Nordwestschweizund SBV Aarau-SolothurnInfoveranstaltungFusion VPV und SBV

Weitere Informationen siehe oben:«SEV und Unterverbände».

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20 AGENDAkontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Sport und Kultur

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8. Juni14 Uhr,Brunnen SZ,«Weisses Rössli»

■ PV Zug-GoldauSommerversammlung

Das Restaurant ist ab Bahnhof Brun-nen zu Fuss in zehn Minuten oder mitdem Bus erreichbar. Unser Sektions-präsident und Zentralpräsident RicardoLoretan informiert über gewerkschaft-liche Tagesfragen im SEV. Alle Mitglie-der, insbesondere die Jubilare, sind herz-lich eingeladen. Rotkreuz ab 12.48Uhr, Zug ab 13.05 Uhr, Arth-Goldauab 13.25 Uhr; Brunnen an 13.36 Uhr.

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15. Juni ■ PV UriVoranzeige:Sektionsreise

Erstmals reisen wir mit dem Car. DieReise führt nach Biel und weiter mitdem Schiff nach Erlach zum Mittag-essen. Die Platzzahl ist beschränkt.

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21. Juni ■ PV FribourgJahresausflug auf denBürgenstock

Abfahrt in Fribourg um 8.34 (Gleis 3)Luzern an 10.00 Uhr, ab (Schiff) 10.45Uhr, Kehrsiten an 11.24 Uhr, mit demFuni auf den Bürgenstock, an 11.37Uhr. Mittagessen im Restaurant Taver-ne, Unkostenbeitrag 30 Franken (mitden Getränken dem Servicepersonalzu bezahlen). Bürgenstock (Funi) ab15.00 Uhr, Kehrsiten (Schiff) ab 15.16Uhr, Luzern ab 17.00 Uhr, Fribourg an18.25 Uhr. Fahrausweis (GA/Tages-karte) selber besorgen. Anmeldungenbis spätestens 17. Juni an Vizepräsi-dent Franz Rohner, 026 493 20 15,[email protected] oder an Se-kretär Maurice Kolly, 026 915 16 74,[email protected].

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29. Juni8.40 Uhr,Romanshorn,Bahnhof

■ PV ThurgauSektionsausflug Damüls«Alpenrosenblüte»

Mit dem Bus in den Bregenzerwaldzur Alpenrosenblüte. Bitte sich mit derAnmeldekarte bis 24. Juni anmeldenbei Albert Mazenauer. ID oder Passnicht vergessen. Euro fürGetränkekonsumationen mitneh-men. Unkostenbeitrag 70 Franken(wird im Bus eingezogen). Das Pro-gramm wurde allen zugestellt. EinigePlätze sind noch frei!

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28. Mai10.30 Uhr,Olten,Stadthaus

■ EFFVASVernissage NationaleKunstausstellungrail-art.ch 2011

Die Siegerfotos unserer nationalenWettbewerbe werden präsentiert.

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30. Mai8.46 Uhr,Arth Goldau,Bahnhof

■ ESC WinterthurBiketour Rigi

Wir treffen uns zum Morgenkaffee inArth Goldau. Danach nehmen wirden Schwitzteil mit 1300 zum Teilsehr steilen Höhenmetern auf die Rigiin Angriff. Die Abfahrt über Romiti–Felsentor, mit einem kleinen Gegen-anstieg zum Seeboden und mit demSingletrail soll etwas vom Besten sein,was der Berg zu bieten hat …

Pensionierte

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31. Mai14.15 Uhr,Buchs, HotelBuchserhof

■ PV Buchs-Sargans-Chur & RhBSommerversammlung

Traktanden gemäss Statuten. Infos zurSektionsreise und Ehrung von SEV-Ju-bilaren. Christian Schlegel, PostenchefGrenzwacht, informiert zur Grenz-überwachung und Kontrollmöglich-keiten nach der Unterzeichnung desSchengenabkommens. Anschliessendgibt’s einen «Buchserhof»-Teller.

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2. Juni14.30 Uhr,Basel, Rest.Bundesbahn

■ PensioniertesRangierpersonal BaselStammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donners-tagnachmittag im Monat. AuchKollegen anderer Kategorien sindfreundlich eingeladen.

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2. JuniOlten, Rest.Bahnhof

■ PensioniertesZugpersonal OltenStammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donners-tagnachmittag im Monat. AuswärtigeKollegen sind herzlich willkommen.

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7. JuniBasel, Rest.Bundesbahn

■ PensioniertesZugpersonal BaselStammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Dienstagim Monat. Kollegen auswärtigerDepots sind herzlich willkommen.

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8. Juni ■ PV LuzernWanderung Schartenflue(Gempenturm)

Luzern ab 8.54 Uhr. Mittagessen imRestaurant Schlosshof oder aus demRucksack. Vom Schlosshof wandernwir weiter nach Dornach-Arlesheim,ab 15.40 Uhr; Luzern an 17.30 Uhr.Anmeldungen bis 6. Juni um 12 Uhran Franz Bühler, 041 252 10 82.

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9. Juni ■ PensioniertesZugpersonal BruggWanderung Passwang–Wasserfallen

Brugg ab 8.32 Uhr via Olten–Oen-singen–Balsthal– (Postauto) Passwang.Wanderzeit zirka 2 Stunden. Treff-punkt für Nichtwanderer: Berg-gasthaus Hintere Wasserfallen zumMittagessen (Anreise via Liestal–Rei-goldswil–Luftseilbahn). Zurück mitLuftseilbahn nach Reigoldswil, Liestal,Waldenburgerli, Postauto nachBalsthal–Brugg. Billet: «A-Welle Tages-karte» TK, GA. Anmeldung bis 7. Juni,056 441 16 61 oder 079 295 60 55.Kollegen anderer Kategorien sind im-mer willkommen.

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28. Mai9.30 Uhr,Biel, LagoLodge

■ Touristenclub BielBiketour im Seeland

Die Biketour ist geeignet für jedesNiveau. Mittagessen im Restaurant.Auskunft und Anmeldung beiUeli Habegger, 079 632 77 39 [email protected]

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31. Mai10 Uhr, Wila,Bahnhof(9.26 Uhr abWinterthur)

■ ESC WinterthurVelotour durch dasTannenzapfenland

Route: Wila–Meiersboden–Dussnang-–Littenheid–Wil, inklusive 30-minütigerWanderung durch ein wildromanti-sches Bachtal zum Giessenfall; 35 km,+/–400 m. Mittagessen im KneipphofDussnang. Anmeldung bis 28. Mai anJoachim Eberle. [email protected],052 233 20 24. Alles Nebenstrassen, mittelgute Kondition erforderlich.

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1 Juni19 Uhr, Basel,KV, Clublokal

■ EFFVAS, Sektion BaselBücherabend

Gegenseitig stellen wir Sachbücherund selbst gestaltete Fotobücher vor.

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4. Juni10.15 Uhr,Schlossgutplatz,Münsingen

■ EFFVASEFFVAS-Treffen an derPhoto Münsingen 2011

Infos unter www.effvas.ch.

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6. Juni18 Uhr, Bern,Bollwerk,Instruktions-zimmer P 245

■ EisenbahnerPhilatelisten BernNächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tauschsowie Kleinauktionen. Interessierteund neue Mitglieder sind herzlichwillkommen.

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8. Juni ■ PV WallisJahresausflug:Fahrt mit der Bahn nachFreiburg und mit demBus nach Farvagny undzurück

Im Restaurant Lion d’Or wird ein Es-sen serviert; Unkostenbeitrag pro Per-son 30 Franken, inbegriffen sindApéro, Mittagessen, 2,5 dl Wein, Mi-neralwasser und ein Kaffee. Inkasso imRestaurant (Betrag bereithalten). An-meldung bis spätestens 31. Mai anMadeleine Oberli, Rue de Catogne 3,1890 St-Maurice, mit Anmeldetalon,[email protected], 024 485 25 28.Fahrausweise: Jahreskarte, TageskarteFVP. Brig ab 7.57 Uhr; Visp ab 8.07Uhr; Leuk ab 8.18 Uhr; Siders ab 8.26Uhr; Sitten ab 8.37 Uhr; Martigny ab8.51 Uhr; Lausanne an 9.40 Uhr.(St-Maurice ab 8.31/9.31 Uhr; Lau-sanne an 9.15/10.15 Uhr). Lausanneab 10.20 Uhr; Fribourg ab 11.08 Uhr(Bus), Farvagny an 11.36 Uhr. Rück-fahrt: Farvagny ab 15.45 Uhr; Fribourgab 16.34 Uhr via Bern–Visp, Brig an18.11 Uhr. Für individuelle Rückreiseninformiert der Präsident nach dem Essen.

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AGENDA ......

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30. Septemberund 1. Oktoberab 8 Uhr,Airolo,Stand di tiroIsola

■ SVSE Schiessen42. SchweizerischesEisenbahnerschiessen

Schiesszeiten: 30. September von 9 bis12 Uhr und 14 bis 18.30 Uhr; 1. Okto-ber von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16Uhr. Schalteröffnung jeweils eineStunde vor Schiessbeginn. Wir bittendie Obmänner, das Sektions- undGruppendoppel im Voraus auf dasFestkonto einzuzahlen.

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7. Juni ■ ESV Rheintal-WalenseeBergtour Gross undChli Aubrig

Ein erster Formtest für den GTA. An-reise: Siebnen-Wangen ab 7.33 Uhr,Innerthal Staumauer an 7.52 Uhr(Zürich ab 6.38 Uhr, Sargans ab 6.39Uhr). Ziemlich steiler Aufstieg von In-nerthal auf den Gross Aubrig (1695 m).Weiter über Nüssen zum BergbeizliWildegg (welches offen sein sollte).Abstecher auf den Chli Aubrig(1642 m) und zurück nach Wildegg.Abstieg durchs Ober Euthal nachEuthal. Gesamtgehzeit 4½ bis 5½Stunden, Aufstieg total zirka 1050Höhenmeter. Anmeldung bis amVorabend bei TL Dänu Kaiser (Er-satz-TL für Brigitte), 055 410 59 69oder [email protected].

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7. Juni9.10 Uhr,Küblis,Bahnhof(Landquartab 8.47 Uhr)

■ EWF HerisauLeichte BergtourKüblis–Stelserberg–Schiers

Marschzeit zirka 6 Stunden mit steilemBeginn am Anfang; +980/–1140m.Rückfahrt um 18 Uhr ab Schiers.Rucksackverpflegung. Anmeldung bis5. Juni an Rolf und Monica Allens-pach, 052 232 06 97, 079 782 14 52,[email protected].@ www.ewf-herisau.ch

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8. Juniab 18 Uhr,Kirchlindach

■ EFFVAS, Sektion BernBrätliabend

Infos unter www.effvasbern.ch.

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9. Juni ■ Bergklub FlügelradBernLeichte Wanderung vonHerzogenbuchsee nachAeschi (SO)

Marschzeit zirka 3 Stunden, gute Lauf-schuhe und Regenschutz. Verpfle-gung aus dem Rucksack. Treffpunktum 8 Uhr beim Zug, Abfahrt 8.07Uhr. Billette Hinfahrt: Bern–Herzogen-buchsee; Rückfahrt: Aeschi (SO)–Her-zogenbuchsee–Bern. Bei zweifelhafterWitterung Auskunft am Vorabend ab19 Uhr. Anmeldung bei GerhardNiklaus, 031 911 39 47.

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13. Juni ■ EWF HerisauGemütliche Velotour zumWildensbucher Turm

Distanz zirka 60 Kilometer. Für Renn-velo nicht geeignet. Start um 9.40 Uhrbeim Personalrestaurant am BahnhofWinterthur. Mittagessen im Restau-rant. Anmeldung bis 11. Juni anRuedi Flachmüller, 052 222 26 71.@ www.ewf-herisau.ch

Amacher Elsa, Witwe des Peter,Meiringen; gestorben am 5. Maiim 90. Altersjahr. PV Luzern.

Baumann Marcel, pensionierterRangierangestellter, Arconciel;gestorben am 7. Mai im74. Altersjahr. PV Fribourg.

Bünzli Cécile, Brunnen; gestorbenam 26. April im 69. Altersjahr.VPT Südostbahn.

Coquoz-Gay Juliette, Witwe desCesar, St-Maurice; gestorben am27. April im 90. Altersjahr. PV Wallis.

Dubey Jean-Louis, pensionierterZugführer, Payerne; gestorbenam 17. Mai im 80. Altersjahr.PV Fribourg.

Dutler Lotti, Witwe des Jakob,St. Gallen; gestorben am 7. Maiim 87. Altersjahr. PV St. Gallen.

Elmer Jakob, pensionierter

Fahrdienstleiter, Buchs; gestorben

am 30. April im 88. Altersjahr.

PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Furrer Willy, pensionierter

Sekretär, Basel; gestorben

im 91. Altersjahr. PV Basel.

Haller Hedwig, Goldau;

gestorben am 28. April im

96. Altersjahr. PV Zug-Goldau.

Hasen Walter, pensionierter

Stellwerkbeamter, Biel; gestorben

am 17. April im 92. Altersjahr.

PV Biel/Bienne.

Hollenstein Albert, pensionierter

Betriebsbeamter, Wilen bei Wil;

gestorben am 5. Mai im

89. Altersjahr. PV St. Gallen.

Kasper Anna, Witwe desBartholome, Igis; gestorbenam 25. April im 86. Altersjahr.PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Knecht Jakob, pensionierterHandwerkmeister, Turbenthal;gestorben am 14. Mai im94. Altersjahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Knuchel Rosa, Witwe desAlexander, Biel; gestorben am10. Mai im 100. Altersjahr.PV Biel/Bienne.

Kobler Willi, pensionierterLokomotivführer, St. Gallen;gestorben am 23. April im87. Altersjahr. PV St. Gallen.

Künzi Walter, pensionierterZugführer, Brig; gestorbenam 6. Mai im 84. Altersjahr.PV Wallis.

Lüssi Germaine, Witwe desErnst, Winterthur; gestorbenim 87. Altersjahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Lutz Christian, pensionierterFachangestellter, Thal; gestorbenam 6. Mai im 85. Altersjahr.PV St. Gallen.

Mory Arnold, pensionierterVerwaltungsbeamter, Fribourg;gestorben am 13. Mai im93. Altersjahr. PV Fribourg.

Moser Walter, pensionierterDepotmitarbeiter, Worb; gestorbenam 22. April im 86. Altersjahr.VPT RBS.

Müller-Gnos Meinrad,pensionierter Schichtführer,Altdorf; gestorben am 10. Maiim 84. Altersjahr. PV Uri.

Müller Rosa, Witwe des Ernst,Muttenz; gestorben am 5. Maiim 88. Altersjahr. PV Basel.

Nüesch Ernst, pensionierterDepotaufseher, Romanshorn;gestorben am 1. Mai im92. Altersjahr. PV Thurgau.

Nünlist Marie, Witwe desOskar, Lostorf; gestorben am5. Mai im 96. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Risch Martin, pensionierterAngestellter, Davos-Platz;gestorben am 5. Mai im 85. Alters-jahr. VPT RhB, Pensionierte.

Schuler Ottilia, Witwe des Jost,Rotkreuz; gestorben am 13. Maiim 98. Altersjahr. PV Zug-Goldau.

Wyssen Alfons, pensionierterZugführer, Naters; gestorben am1. Mai im 78. Altersjahr. PV Wallis.

TOTENTAFEL

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9. Juni ■ Touristenclub BielWanderungPoeta–Raisse-Schlucht(Val de Travers)

Biel ab 8.16 Uhr nach Buttes. Mitdem Seesellift hinauf bis Robella.Wanderung via Crêt des Lisières indie Pueta-Raisse-Schlucht. Wanderzeit4 bis 4½ Stunden. Aufstieg 200 m,Abstieg 700 m. Rucksackverpflegung.Biel an 17.37 Uhr. Anmeldung anJosef Eichmüller, 032 323 64 79,[email protected].

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17. Juni8.40 Uhr, Biel,Bahnhof

■ Touristenclub BielWanderung Villeret–LaCombe Grède–Chasseral

Wanderung von Villeret zum Chasse-ral. Biel ab 8.40 Uhr; Biel an 15.42oder 17.42 Uhr (je nach Verhältnis-sen). Verpflegung aus dem Rucksack.Anmeldung an Silvia Rodriguez,[email protected], 076 407 03 44.

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18. Juni ■ ESV LuzernWanderung im Entlebuch

Luzern ab 8.15 Uhr; Rückkehr um18.03 Uhr. Route: Gfellen–Schimbrig–Schimbrigbad–Gfellen, zirka 4¾ Stun-den. Ausrüstung: Bergschuhe, Ruck-sackverpflegung. Auskunft über dieDurchführung am Vorabend ab 19Uhr bei Marcel Hofer, 051 220 77 70.@ www.esv-luzern.ch

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25. und 26. Juni ■ Touristenclub Biel2-Tages-TourÜberschreitungPasso di Cristallina

Treffpunkt Bahnhof Biel, ab 6.44 Uhr,Ossasco an 10.19 Uhr. Von Ossascowandern wir zur Cristallina-Hütte. Jenach Wunsch und Kondition bis aufden Gipfel (Cristallina). 2. Tag: Abstiegnach Robiei, Standseilbahn nach SanCarlo, Postauto nach Sonlert Foroglio.Mittagessen im Grotto. Foroglio ab16.02 Uhr, Biel an 22.06 Uhr. WeitereInformationen und Anmeldung beiUeli Habegger, 079 632 77 39 [email protected].

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26. JuniKandersteg,Klubhaus

■ Bergklub FlügelradBernTraditionellerSonntagsbrunch

Wir hoffen auf schönes Wetter, guteLaune und auf zahlreiches Erschei-nen. Anmeldung bis 23. Juni anBruno Kurz, 031 781 29 75.

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DER ZUSAMMENHANG ZWISCHEN BÄHNLER-LOHN, BILLETTPREIS UND STEUERN . . .

. . . diesmal auch für Analphabet/innen – zu denen die kontakt.sev-Leserschaft sicher nicht gehört – leicht fasslich erklärt von Pellet.

«Hene» Junker, wie ihn allenennen, arbeitete bei der SBBbei der «Knotenplanung».Seit seiner Pensionierung am1. Mai zieht es den leiden-schaftlichen Radfahrer wie-der auf die Strasse.

Unsere kleine Velotourdurch ein schönes Stück Ber-ner Umgebung beginnt beider Station Bümpliz Süd derBerner S-Bahn. Ab hier fol-gen wir erst der Bümplizstras-se nach Nordwesten bis zurBernstrasse, dann der Tram-linie Nr. 7 nach Westen ent-lang der Bottigenstrasse. Kurznach der Tramendstation las-sen wir die Stadt hinter uns.Auch wenn es hier schonsehr ländlich aussieht, befin-den wir uns immer noch aufStadtboden. Beim Weiler «Chäsu Brot» nehmen wir nicht et-

wa den ersten Imbiss zu uns,sondern zweigen nach linksab Richtung Matzenried(dem Wegweiser «Süri, Lau-pen» folgen). Der Aufstieggibt ein wenig zu tun, wirdaber belohnt mit einer schö-nen Aussicht und danach ei-ner sanften Abfahrt durchFeld und Wald nach Süri.

In Süri führt unser Weglinks auf die regionale Velo-route 34 nach Bramberg, einweiterer Test für die Fitness …Wir erreichen bald den«Chutze», einen Aussichts-punkt, von dem man einengrossartigen Ausschnitt desAlpenpanoramas geniessenkann. Eine Panoramatafelzählt gar noch alle Gipfel auf.Auf dem Feld westlich davonhaben sich die Berner mitden Burgundern und Öster-

reichern anno 1339 um dasStädtchen Laupen geprügelt,das Denkmal weist aber aufdie Schlacht von Neueneggvon 1798 gegen die napoleo-nischen Truppen (in beidenSchlachten siegten die Ber-ner). Das Streitobjekt SchlossLaupen erreichen wir nach ei-ner steilen Schussfahrt durchs«Laupenholz». Abzweig für dieBesichtigung des Schlossesnach der halben Abfahrt links.Schloss und Städtchen recht-fertigen eine kleine Besichti-gungstour, evtl. bedarf es auchschon einer ersten Stärkungauf dem verträumten Kreuz-platz mitten in der Altstadt.

Wir folgen der regionalenVeloroute 74 nach Golaten–Aarberg. Nach dem Über-queren der Saane gehts linkshinauf nach Kriechenwilund vor der Brücke über dieHauptstrasse Bern–Murtenrechts Richtung Gümmenen,unter der Bahnlinie Bern–Neuenburg durch, rechts istdas eindrückliche Viaduktdieser Strecke zu sehen. InGümmenen überqueren wirdie Saane ein weiteres Mal,biegen gleich links ab und

folgen ihr biszum Zusam-menfluss mitder Aare, wowir wieder aufdie nationaleVeloroute 8treffen, auf derwir die Saaneein letztes Malüberqueren,über den Velo-und Fussgän-gersteg. Einkleiner Haltlohnt sich, umdie Fluss- undSumpfland-schaft zu be-wundern.

Ein letzter,recht happigerAufstieg führtuns nach Golaten. Bei derWirtschaft nach links undgleich wieder rechts zumStausee Niederried hinunter,eine kleine Entschädigungfür den steilen Aufstieg zu-vor. Nach Niederried über-queren wir die Aare und fol-gen dann – evtl. nach einemkühlenden Aarebad – derenrechtem Ufer bis Aarberg.

Das Aareufer ist hier Natur-schutzgebiet, wo es Biberund viele Brutvogelartengibt. In Aarberg fahren wirüber die Holzbrücke unddurchs Städtchen und folgendann der regionalen Velo-route bis zum Bahnhof Lyss,wo unser Ausflug endet. maLänge: 45 km, Höhenmeter: 400 m,reine Fahrzeit: 2 Std. 45 Min

Kriegserinnerungen im blühenden FrühlingMit dem Velo von Bern nach Lyss

Zur Abwechslung schlägtuns Heinz Junker ausBümpliz heute mal eineRadtour durch die Früh-lingslandschaft vor. Sieführt uns von Bern via Lau-pen nach Lyss im Seeland.

zVg

Die Wander AG war eine derersten Firmen, die für die Be-schäftigten eine Gewinnbeteili-gung einführten. Das gute Ver-hältnis zwischen Betriebsleitungund Arbeiterschaft zeigte sichauch darin, dass während deslaufenden Vertrages und ohneKündigung die Vertragslöhneverbessert werden konnten. DieLohnsätze wurden generell um22 Rappen für Männer und 20Rappen für Frauen pro Stundeerhöht. Neben den Dienstalters-zulagen wird eine Familienzu-lage von 31 Franken pro Monat,ferner pro Kind und Monat eineZulage von 21 Franken ausge-richtet. Bei den Verhandlungenkam beidseitig die Bereitschaftzum Ausdruck, den Gesamtar-beitsvertrag und die Lohnklas-senumschreibung einer Revisionzu unterziehen, ohne formelleVertragskündigung. Darin istein erneuter Beweis der gutenZusammenarbeit zu erblicken.

VOR 50 JAHREN

Mit gezücktem Bleistift

«Der Eisenbahner»vom 26. Mai 1961 (gekürzt)

FREIZEIT ......

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24 PORTRÄTkontakt.sevNr. 10/1127. Mai 2011

Martin Gysin arbeitet zu100 % bei der SBB: 40 % alsZugchef in Basel und 60 %im Bereich Risiko, Sicherheit,Qualität und Umwelt inBern. Er ist auch BAV-Prü-fungsexperte für das Zugper-sonal.

Ein Verein für Bahnliebhaber

Parallel zu seiner Berufstätig-keit ist Martin Gysin Vizeprä-sident der Historischen Ei-senbahn Gesellschaft HEG(www.volldampf.ch). DieserVerein ist 1985 gegründetworden und hat heute rund110 Mitglieder aus den Regi-onen Biel und Basel, mehr-heitlich Deutschschweizer.Und die Jurassier, interessie-ren sie sich nicht für die Ro-tonde? «Doch», antwortetMartin Gysin, «aber sie enga-gieren sich vor allem imDampfbahnverein ‹La Trac-tion› in den Freibergen.»

Die Mitglieder der HEGtreffen sich jeden Samstag inder Rotonde Delémont, umvom Verein erworbeneBahnwagen und Lokomoti-ven zu reparieren und zu res-taurieren. Sie bauen auch einkleines Museum auf mit his-torischen Objekten, die ih-

nen ehemalige Sammler oderderen Erben anvertraut ha-ben. Martin Gysin verbringtseine Freizeit in der Rotondeseit der Vereinsgründung.Damals war er 15-jährig!

Die Rotonde

Gebaut wurde das LokdepotDelémont zwischen 1889und 1890, und es ist heuteein wertvolles historischesDenkmal, denn es gibt in derSchweiz nicht mehr viele sol-che Rundschuppen mitDrehscheibe. Die Rotondegehört SBB Historic, dochden Unterhalt von Gebäudeund Gelände besorgt dieHEG, in Zusammenarbeitmit SBB Historic. GeführteBesichtigungen sind mög-lich, vor allem samstags.

Dampffahrt abgesagt

Am 9. April, als kontakt.sevvorbeischaute, war eineDampffahrt mit der «Zephir»geplant, einer Lok des Ver-kehrshauses Luzern, die 1874für die Bödelibahn in Interla-

ken gebaut wurde und heutein der Rotonde abgestellt ist.Doch ein technisches Pro-

blem legte das Vehikel lahm.Vielleicht war dies höhereFügung, denn bei der grossenTrockenheit wäre eine Fahrtmit dem «Feuerross» nichtganz ungefährlich gewesen.

Dennoch verbrachten diein der Rotonde anwesendenVereinsmitglieder den Tagnicht mit Daumendrehen,sondern widmeten sich derTotalrevision einer 1908 ge-bauten SBB-Rangierlok E 3/3Tigerli. Diese gehört der HEGzusammen mit mehrerenBahnwagen, die die Vereins-mitglieder restauriert haben.Da Martin Gysin kein Tech-niker ist, macht er sich vorallem als Maler und Reiniger

nützlich und geht dem ChefTechnik zur Hand, der sichder eigentlichen Mechanik an-nimmt. Obwohl die Restau-ration des Tigerlis schon 2005begonnen wurde, ist sie nochlange nicht fertig, denn beimRhythmus, den die samstägli-che Freiwilligenarbeit vorgibt,dauert eine Lokrestauration10 bis 15 Jahre und eine Wa-genrestauration 5 bis 6 Jahre.

Dies zeigt, dass bei dieserFreizeitbeschäftigung Geduldgefragt ist – und dass aufMartin Gysin und seineFreunde der HEG auch inden kommenden Jahren ge-nug Arbeit wartet.

Henriette Schaffter / Fi

Die zweite «Heimat» von Martin Gysin : die Rotonde Delémont

Ganz den Dampfzügen verfallenJeden arbeitsfreien Sams-tag verbringt Martin Gysinim historischen Lokschup-pen von Delémont, obwohler nicht gleich um die Eckewohnt. Was führt den 40-jährigen SBB-Zugchef soregelmässig hierher? Sei-ne Leidenschaft für histo-rische Züge und alles, wasdamit zusammenhängt.Mit diesem Virus hat ihnsein Vater, ebenfalls einEisenbahner, angesteckt.

Hes

Unser Dampfbahnfreund vor «Zephir», einer Lokomotive des Verkehrshauses Luzern, die in Delémont abgestellt ist.

Hes

Martin Gysin auf einem Bahnwagen, den sein Verein restauriert hat.

Martin Gysin wohnt in Möhlinim Kanton Aargau. Er arbeitetbei der SBB und trat dem SEV-ZPV schon 1988 während sei-ner Kondukteurlehre bei. Er ist40-jährig und ledig. SeineBegeisterung für historischeZüge lässt ihm kaum Zeit fürandere Leidenschaften.

BIO

17. September und 3. Dezember 2011

Besammlung um 10 Uhr für die Morgenfahrt oder um 14 Uhr fürdie Nachmittagsfahrt in der historischen Rotonde Delémont.

Geführter Rundgang durch die Rotonde; 20-minütige Fahrt nachChoindez in zwei restaurierten Bahnwagen, gezogen von der

kleinsten in der Schweiz erhaltenen Normalspur-Streckendampflok«Zephir»; 5-minütiger Fussmarsch zum Betriebsmuseum der Von

Roll, wo ehemalige Mitarbeiter Geschichte und Produktepalette derGiesserei erklären; danach Rückfahrt zum Bahnhof Delémont.

Preis für Erwachsene : 40 FrankenPreis für Kinder von 6 bis 16 Jahren: 25 Franken

Reservation unter 061 712 53 51 (nur 60 Plätze!)Weitere Infos unter www.volldampf.ch

MIT VOLLDAMPF INS MUSEUM