Mehrstufige Vorg¨ange –...

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Mehrstufige Vorg¨ ange – Pfadregeln Elke Warmuth Humboldt-Universit¨ at Berlin Sommersemester 2010 1 / 53

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Mehrstufige Vorgange – Pfadregeln

Elke Warmuth

Humboldt-Universitat Berlin

Sommersemester 2010

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Pfadregeln

1 PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Was ist neu?

mehrstufige Vorgange

weder Abzahlen im Laplace-Modell noch Beobachten undSchatzen mit Hilfe relativer Haufigkeiten

sondern: Wahrscheinlichkeiten werden aus anderenWahrscheinlichkeiten berechnet

folglich: Rechenregeln mussen plausibel gemacht/verstanden werden

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Modell fur mehrstufigen Vorgang beginnt mit Baumdiagramm

Pfade , Ergebnisse des Vorgangs

alle Pfade bilden Ergebnismenge

Gesamtwahrscheinlichkeit 1 oder 100% muss auf die Pfadeverteilt werden

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Ereignis A beschrieben durch die fur A gunstigen Pfade

2. Pfadregel

Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses ist gleich der Summe derWahrscheinlichkeiten der fur dieses Ereignis gunstigen Pfade.

2. Pfadregel (XX) – kein neuer Lernstoff, sondernGrundeigenschaft einer Wahrscheinlichkeitsverteilung

bereits bei Laplace-Wahrscheinlichkeiten benutzt

wird intuitiv richtig gemacht

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

1. Pfadregel

Die Wahrscheinlichkeit eines Pfades ist gleich dem Produkt derWahrscheinlichkeiten entlang dieses Pfades.

1. Pfadregel (X) – neues Modellierungskonzept, mussplausibel gemacht werden

Bausteine: Wahrscheinlichkeiten an den Pfadstucken

Bausteine werden der Beschreibung des Vorgangs entnommen,konnen Laplace-Wahrscheinlichkeiten sein

sind dem Wesen nach bedingte Wahrscheinlichkeiten

Wahle Beispiel mit einfachem Kontext (Prototyp)

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Ziehen ohne Zurucklegen

Aus der Urne wird zweimal ohne Zurucklegen gezogen.

Wir beobachten die Farbe der Kugeln mit Reihenfolge.

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Wenn die erste Kugel rot war,dann ist die zweite Kugel mitWahrscheinlichkeit 2

9 rot.

Wenn die erste Kugel rot war,dann ist die zweite Kugel mitWahrscheinlichkeit 7

9 weiß.

. . ..

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Argumentation uber Chancen

Die Gesamtwahrscheinlichkeit 1 (bzw. 100%) wird verteilt:310 ist die Wahrscheinlichkeit, dass die erste gezogene Kugelrot ist.

Von diesen 310 entfallen 2

9 auf den Fall, dass auch die zweitegezogene Kugel rot ist.29 von 3

10 sind 310 ·

29 .

Der Pfad rr bekommt die Wahrscheinlichkeit 310 ·

29 .

Anknupfungspunkt und Anwendung: “Anteilsbegriff“ in derBruchrechnung!

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Argumentation uber Haufigkeitsinterpretation

Wir beobachten eine große Anzahl von Ziehungen, z.B. 10000:

In etwa 310 der 10000 Ziehungen ist die erste gezogene Kugel

rot. Das sind etwa 310 · 10000 Ziehungen.

Von diesen etwa 310 · 10000 Ziehungen entfallen etwa 2

9 aufden Fall, dass auch die zweite gezogene Zahl rot ist. Das sindetwa 3

10 ·29 · 10000 Ziehungen.

Die relative Haufigkeit des Pfades rr in 10000 Ziehungenbetragt also etwa

310 ·

29 · 10000

10000=

3

10· 2

9

Je großer die Anzahl der Ziehungen ist, desto weniger wird dierelative Haufigkeit von diesem Wert abweichen. Deshalbbekommt der Pfad rr die Wahrscheinlichkeit 3

10 ·29 .

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Argumentation uber Laplace-Wahrscheinlichkeit

Wir mussen uns die Kugeln durchnummeriert denken. (Warum?)Kugeln mit Nummern 1, 2 und 3 sind rot, der Rest weiß.

ErgebnismengeΩ = (k1, k2) : k1, k2 ∈ 1, 2, . . . , 10, k1 6= k2Es gibt 10 · 9 = 90 gleichwahrscheinliche Ergebnisse.

Der Pfad rr ist in diesem Modell ein Ereignis. Fur rr gibt es3 · 2 = 6 gunstige Ergebnisse.

Es folgt P(rr) =6

90.

Es ist6

90=

3

10· 2

9.

schwache Argumentation

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Wahrscheinlichkeiten aller Pfade:

Probe : 310 ·

29 + 3

10 ·79 + 7

10 ·39 + 3

10 ·69 = 1

P(2. Kugel ist weiß) = 310 ·

79 + 7

10 ·69 = 7

10

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Hintergrund zu Pfadregeln:

Anfangswahrscheinlichkeiten und bedingteWahrscheinlichkeiten (Ubergangswahrscheinlichkeiten)

⇒ Wahrscheinlichkeiten fur mehrstufigen Versuch

Beispiel: 29 – (per Vorgang) bedingte Wahrscheinlichkeit fur

r in der zweiten Ziehung, wenn ich schon weiß, dass die ersteZiehung r ergabbedingte Wahrscheinlichkeiten naiv/intuitiv verwendet:9 Kugeln sind noch da, davon 2 rote

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PfadregelnWas ist neu?Einfaches BeispielHintergrund

Allgemeine Multiplikationsformel:

Fur Ereignisse A1,A2, . . . ,An mitP(A1 ∩ A2 ∩ . . . ∩ An−1) > 0 gilt

P(A1 ∩ A2 ∩ . . . ∩ An) = P(A1) · P(A2|A1) · P(A3|A1 ∩ A2)

· . . . ·

P(An|A1 ∩ . . . ∩ An−1)

Konstruktion”folgt“ dem Satz im Modell

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

2 BeispieleLehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

3 Bedingte WahrscheinlichkeitBegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

4 Weitere ProblemeVerwechslungsgefahrImplizite Lotterien

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

grune Seiten Was Dich erwartetweiße Seiten Basiswissen

Quelle: Mathematik Neue Wege 7, Gymnasium, Schroedel, 2004

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Quelle: Mathematik Neue Wege 7, Gymnasium, Schroedel, 2004

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

⊕ Begrundung, allerdings nicht konsequent

⊕ Summenregel als Anwendung

⊕ gute Struktur des Merkkastens

Spezialfall Unabhangigkeit

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Quelle: Mathematik Neue Wege 7, Gymnasium, Schroedel, 2004

”Großzugiger“ Umgang mit dem Zusammenhang zwischen

Wahrscheinlichkeiten und Haufigkeiten

Man kann es so oder so machen – warum reden wir dannuberhaupt uber Wahrscheinlichkeiten?

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Quelle: Mathematik heute 10, Realschule, Schroedel, 2004

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Quelle: Mathematik heute 10, Realschule, Schroedel, 2004

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Einstiegsaufgabe – Losung soll im Unterricht erarbeitet werdensehr ausfuhrlich

⊕ Begrundung

⊕ abhangiger Fall

⊕ Summenregel als Anwendung

stark verkurzte Haufigkeitsinterpretation

Was heißt”erwarten“?

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Seite zum Nachschlagen

Quelle: mathe live 8, Gesamtschule, Klett, 2001

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

⊕ Sehr schon: Baumdiagramm, Pfade, Ergebnisse

⊕ Summenregel als Anwendung

nur Fall gleichwahrscheinlicher Pfade

keine inhaltliche Begrundung

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Mini-Lotto 3 aus 20

Zu Lotto generell:

Aufklaren, nicht Moralisieren

Modell fur Zufall im Ziehungsgerat

Getippt seien die Zahlen 1, 2, 3

3 aus 20 reicht, 6 aus 49 eventuell als Hausaufgabe

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Mini-Lotto

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Argumentation uber Chancen

Die Gesamtwahrscheinlichkeit 1 wird verteilt:320 ist die Wahrscheinlichkeit, dass die erste gezogene Zahlrichtig ist.

Von diesen 320 entfallen 2

19 auf den Fall, dass auch die zweitegezogene Zahl richtig ist.219 von 3

20 sind 320 ·

219 .

Von diesen 320 ·

219 wiederum entfallen 17

18 auf den Fall, dass diedritte Zahl falsch ist. 17

18 von 320 ·

219 sind 3

20 ·219 ·

1718 .

Der Pfad RRF bekommt die Wahrscheinlichkeit 320 ·

219 ·

1718 .

Gesamtwahrscheinlichkeit 1 auf die Pfade verteilt ⇒ Nachrechnen!

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Anzahl der Richtigen

Grundlage: Modell Baumdiagramm und Pfadregeln

Ereignis”2 Richtige“:

gunstige Pfade RRF, RFR, FRR, alle dieselbeWahrscheinlichkeit (nicht kurzen!) ⇒

P(2 Richtige) = 3 · 320 ·

219 ·

1718 ≈ 0, 045.

Anzahl Richtige 0 1 2 3

Wahrscheinlichkeit 0, 596 0, 358 0, 045 0, 001

Diskussion der Chancen

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Ereignis:”Dritte gezogene Zahl ist richtig“:

gunstige Pfade RRR, RFR, FRR, FFR ⇒

P(Dritte gezogene Zahl richtig) = 3·2·1+3·17·2+17·3·2+17·16·320·19·18 = 3

20 .

Vergleichsexperiment zu Lotto:

n-facher Munzwurf: Ereignis A:”Es fallen n Wappen“

P(A) = 0, 5n

Frage: Fur welches n ist die Wahrscheinlichkeit fur lauter Wappenungefahr so groß wie die Wahrscheinlichkeit fur einen Dreier imMinilotto 3 aus 20?

0, 5n ≈ 0, 001 fur n = 10

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Spam-Filter (Beispiel fur Klasse 9/10)

Quelle: H. Wirths In: Stochastik in der Schule 25(2005)Heft 2

”Till will Werbemull (Spam) von seinem E-Mail-Konto aussperren.

Er installiert den von einer Computerzeitschrift ermitteltenTestsieger, der 95% aller Werbemails ausfiltert. Leider sortiert dasProgramm auch 1% aller privaten E-Mails und von Till bestelltenInfobriefe als Spam aus. Beurteile die Qualitat des Spamfilters.Wurdest Du ihn benutzen?“

Offene Aufgabe

Problem: Informationen aus dem Aufgabentext verarbeiten

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

E-Mail kommt an: Spam (S) oder kein Spam (kS)wird aussortiert (a) oder nicht aussortiert (na)

Informationen fehlen, benutzerabhangig ⇒verschiedene Modelle oder p als Parameter

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Beispiel p = 0, 90

Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird eine E-Mail aussortiert?

P(a) = 0, 90 · 0, 95 + 0, 10 · 0, 01 = 0, 856

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Mogliche Fragen:

1. Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist eine aussortierte E-Mailkein Spam? Falsch schlechte Mails.

2. Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist eine nicht aussortierteE-Mail Spam? Falsch gute Mails.

Mit Haufigkeitsinterpretation:Es wurden viele E-Mails beobachtet:

1. Ungefahr welcher Anteil der aussortierten E-Mails ist keinSpam? Falsch schlechte Mails.

2. Wie groß ist ungefahr der Anteil der Spam-Mails an den nichtaussortierten E-Mails? Falsch gute Mails.

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Vierfeldertafel

aussortiert nichtaussortiert

Spam 0, 90 · 0, 95 = 0, 855 0, 90 · 0, 05 = 0, 045 0, 90

kein Spam 0, 10 · 0, 01 = 0, 001 0, 10 · 0, 99 = 0, 099 0, 10

0, 856 0, 144 1

1. Mit Wahrscheinlichkeit 0,0010,856 = 0, 001 ist eine aussortierte

E-Mail kein Spam.

2. Mit Wahrscheinlichkeit 0,0450,144 = 0, 313 ist eine nicht

aussortierte E-Mail Spam.

vielfaltig verbalisieren lassen ⇒ Verstandnis fur Bedingtes undBedingung, Anworten auf die Ausgangsfrage nicht vergessen!

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

LehrbuchbeispieleWeitere Beispiele

Verwunderung meist bei 2. – So groß?

Vorschlag: absolute Haufigkeiten

Schicken 1000 E-Mails ab: etwa 900 Spam-Mails. Davon sortiertder Spam-Filter etwa 855 aus, . . .

P(S |na) = 45144 ≈ 0, 313

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Aspekte der bedingten Wahrscheinlichkeit

Umbewertung von Chancen angesichts von Informationenuber das Zufallsexperiment

Konstruktion von Wahrscheinlichkeitsverteilungen(bedingte Wahrscheinlichkeiten sind gegeben, 1. Pfadregel)

a-posteriori-Wahrscheinlichkeiten(Bayessche Formel)

Berechnung von Wahrscheinlichkeiten durch Zerlegung derErgebnismenge(Summenregel, Formel fur die totale Wahrscheinlichkeit)

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Ereignis B ist eingetreten – andert das die Bewertung der Chancenfur das Eintreten des Ereignisses A?

Ja, das Ereignis A bekommt nun (angesichts der Information uberdas Eintreten von B) die Wahrscheinlichkeit P(A|B) = 0.

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Ereignis B ist eingetreten – andert das die Bewertung der Chancenfur das Eintreten des Ereignisses A?

Ja, die Ereignis A bekommt nun (angesichts der Information uberdas Eintreten von B) die Wahrscheinlichkeit P(A|B) = 1.

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Ereignis B ist eingetreten – andert das die Bewertung der Chancenfur das Eintreten des Ereignisses A?

Ja, die Ereignis A bekommt nun (angesichts der Information uberdas Eintreten von B) die Wahrscheinlichkeit P(A|B) = ?

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Spezialfall Laplace-Modell

Ereignis A: a = |A| gunstige gleichwahrscheinliche Ergebnisse

Ereignis B: b = |B| gunstige gleichwahrscheinliche Ergebnisse

Ereignis A ∩ B: c = |A ∩ B| gunstige gleichwahrscheinlicheErgebnisse

B ist eingetreten ⇒b mogliche gleichwahrscheinliche (!) Ergebnisse

c gunstige gleichwahrscheinliche (!) Ergebnisse

folglich

P(A|B) =c

b=|A ∩ B||B|

=P(A ∩ B)

P(B)

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Vorbereitung auch durch Vierfeldertafel moglich

A A

B P(A ∩ B) P(A ∩ B) P(B)

B P(A ∩ B) P(A ∩ B) P(B)

P(A) P(A) 1

Bedingte Wahrscheinlichkeit

Fur Ereignisse A und B mit P(B) > 0

P(A|B) :=P(A ∩ B)

P(B).

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Umbewertung von Chancen

Beispiel Lotto 3 aus 20: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,dass die dritte gezogene Zahl richtig ist? Antwort: 3

20Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die dritte gezogeneZahl richtig ist, wenn die beiden vorhergehenden keinerichtigen fur mich waren? Antwort: 3

18 > 320

Beispiel Lebensversicherung: Wie groß ist dieWahrscheinlichkeit, dass ein weibliches Neugeborenesmindestens 80 Jahre alt wird? Antwort: 0,52749Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine 20jahrige Fraumindestens 80 Jahre alt wird? Antwort: 0,53625Arbeit mit Sterbetafeln (1994).Nettopramie einer Lebensversicherung.

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Umbewertung von Chancen

Keine kunstlichen Aufgaben des Typs: Wie groß ist dieWahrscheinlichkeit, dass beim Werfen zweier Wurfel dieAugensumme mindestens 7 ist, wenn man weiß, dass einer derWurfel eine 3 zeigt?zurechtgestutzte Informationam Sinn bedingter Wahrscheinlichkeiten vorbei

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der sechste Wurf miteiner guten Munze Wappen bringt, wenn vorher funfmal Zahlfiel? Antwort: 1

2Modellierung: Unabhangigkeit

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

a priori – von vornherein und a posteriori – nachtraglich

Spam-Beispiel: S – Spam, na – nicht aussortiert

a priori: P(S) = 0, 90

a posteriori: P(S |na) =?

P(S |na) =P(S ∩ na)

P(na)

=P(na|S) · P(S)

P(na)(1. Pfadregel)

=P(na|S) · P(S)

P(na|S) · P(S) + P(na|S) · P(S)(2. Pfadregel)

= 0, 313

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

BegriffUmbewertung von ChancenBayessche Formel

Wir sind zur Bayesschen Formel gekommen, indem wir dieDefinition der bedingten Wahrscheinlichkeit und die Pfadregeln(bzw. Multiplikations- und Additionssatz) angewendet haben.

Die Bayessche Formel lernt man nicht auswendig!

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

VerwechslungsgefahrImplizite Lotterien

Verwechslung von Bedingung und Bedingtem

Quelle: Elemente der Mathematik 9, Gymnasium, Schroedel, 2004

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

VerwechslungsgefahrImplizite Lotterien

A – Partei A A – sonstige Partei

J – unter 30 Jahre J – mindestens 30 Jahre alt

A A

J P(J ∩ A) = 0, 045 P(J ∩ A) = 0, 135 P(J) = 0, 180

J P(J ∩ A) = 0, 075 P(J ∩ A) = 0, 745 P(J) = 0, 820

P(A) = 0, 120 P(A) = 0, 880 1

P(J|A) =P(J ∩ A)

P(A)=

0.045

0, 12= 0, 375

P(A|J) =P(J ∩ A)

P(J)=

0.045

0, 18= 0, 25

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

VerwechslungsgefahrImplizite Lotterien

ADAC-Motorwelt:”Der Tod fahrt

mit! Vier von zehn todlich ver-ungluckten Autofahrern trugen keinenSicherheitsgurt!“

1. Vollig irrelevante Information P(Gurt|Tod)

2. Interessant waren P(Tod|Gurt) und P(Tod|kein Gurt)

3. Aus 1. kann man zunachst nichts uber 2. folgern.

Quelle: W. Kramer: Denkste! Trugschlusse aus der Welt der Zahlen und des Zufalls. Munchen: Pieper Verlag

GmbH, 2003

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

VerwechslungsgefahrImplizite Lotterien

Gefangenenparadox3 Gefangene wurden verurteilt:

Der Diktator hat einen Verurteilten per Losentscheid begnadigt.Die 3 Gefangenen kennen das Ergebnis noch nicht.

Anton uberlegt: 13 Wahrscheinlichkeit fur meine Begnadigung.Er fragt den Warter nach dem Namen eines Ver-urteilten.Argument: Das andert doch meine Lage nicht!

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

VerwechslungsgefahrImplizite Lotterien

Warter sagt: Bruno wird verurteilt.

freut sich: nun 50% Chancen fur meine Be-gnadigung.

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

VerwechslungsgefahrImplizite Lotterien

Was kann alles passieren?

Ausgange nicht gleichwahrscheinlich!

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BeispieleBedingte Wahrscheinlichkeit

Weitere Probleme

VerwechslungsgefahrImplizite Lotterien

Sechsfeldertafel

BegnadigtA B C

Warter sagt

B 16 0 1

312

C 16

13 0 1

2

13

13

13 1

Antons Chancen: 16 zu 1

2 gleich 13

oder formaler:

P(A wird begnadigt|Warter sagt B verurteilt) =1612

=1

3

wie vorher! Information war irrelevant fur die Chancen.

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