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www.kagfreiland.ch Zeitschrift von der schweizerischen Nutztier- schutz-Organisation für Kuh, Schwein, Huhn & Co. magazin Grippe-Impfstoff durch millionenfaches Tierleid! Käfigfleisch-Kampagne: Zwischenbilanz | McDonald‘s: Minimallösung? | KAGfreiland: steuerbefreit November 2009 | Nr. 5 Bild: GlaxoSmithKline, Dresden

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Zeitschrift von der schweizerischen Nutztier-schutz-Organisation

für Kuh, Schwein, Huhn & Co.

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Grippe-Impfstoffdurch millionenfaches Tierleid!Käfigfleisch-Kampagne: Zwischenbilanz | McDonald‘s: Minimallösung? | KAGfreiland: steuerbefreit

November 2009 | Nr. 5

Bild: GlaxoSmithKline, Dresden

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magazin | Nr.5 | 2009

Editorial

Grüezi, liebe Leserin, lieber Leser

Sitze im Zug von St.Gallen nach Zü-rich. Stosszeit. Bin am Schreiben dieses Editorials. Die ersten Zeilen sind auf Papier – plötzlich niest mein Gegenü-ber in die Zeitung und irgendwo weiter vorne ertönt ein bellender Husten. Da witzelt einer was von «Schweinegrippe». Einige lachen. «Brutal lustig», denke ich, «wenn die wüssten!»

Seit Monaten ist die Rede von einer weltweiten Grippepandemie. Die Impf-stoffproduktion läuft auf Hochtouren. Weltweit werden über 800 Millionen Impfdosen gegen die Grippe H1N1 (fälschlicherweise Schweinegrippe genannt) bereitgestellt. Die Schweiz hat 13 Millionen bestellt.

Haben Sie gewusst, dass viele Impf-stoffe mit Hilfe von befruchteten Hüh-nereiern produziert werden? Aus einem Ei gibt’s rund zwei Impfdosen. Die Eier stammen aus tierquälerischen Lege-batterien. Abermillionen von Hühnern leiden in engen Käfigen.

Doch es geht auch anders. Ohne Tierquälerei. Novartis und Baxter

stellen H1N1-Impfstoff aus Zellkul-turen im Labor her. Ohne Käfighühner. Die Schweiz hat bei Novartis diesen Impfstoff bestellt. Aber leider auch beim britischen Pharmakonzern Gla-xoSmithKline, der noch mittels Eiern produziert.

Das Bundesamt für Gesundheit – auf die Frage von KAGfreiland, warum angesichts von Tierquälerei nicht aus-schliesslich Impfstoff aus Zellkulturen bestellt wurde – sagt lapidar, dass ihr Auftrag die Volksgesundheit sei, die über dem Tierwohl stehe.

Es ist eine ethische Frage, ob es in Ordnung ist, für die Gesundheit des Menschen millionenfach Tiere leiden zu lassen, im Wissen, dass es Alterna-tiven ohne Tierleid gibt. Für mich ist klar: Das Bundesamt soll in Zukunft nur noch Impfstoffe aus Zellkulturen bestellen oder zumindest Bodenhaltung für die Eierproduktion verlangen. Ich persönlich will keine Impfung, die auf Basis von Tierquälerei hergestellt wurde!

Mittlerweile ist mein niesendes Ge-genüber ausgestiegen, das Husten geht weiter.

Ich wünsche Ihnen gute Gesundheit.

Eine ethische Frage

Roman WeibelGeschäftsleiter

Schweinegrippe

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Werden Sie Aktivmitglied!(mf) In den Statuten von KAGfreiland wird zwischen Aktiv- und Gönnermitgliedern unterschieden. Beide bezahlen den Mit-gliederbeitrag. Die Aktivmitglieder haben aber zusätzlich ein Stimmrecht an der Generalversammlung.

Aktivmitglied kann werden, wer mindestens ein Jahr Mitglied von KAGfreiland ist und bis Ende des Kalenderjahres einen schriftlichen Antrag auf Aktivmitgliedschaft stellt. Hierfür reicht es, per Brief, Fax oder E-Mail den Satz «Ich beantrage die KAGfreiland-Aktivmitgliedschaft.» an uns zu schicken. Antrags-stellerinnen und Antragssteller werden an der nächsten GV zur Aufnahme vorgeschlagen. Wer zudem als Mitglied einen Antrag an die GV stellen will, muss diesen gemäss Statuten bis Ende Jahr dem Vorstand einreichen. n

Aktuell

(rw) Alles neu, macht der ... Oktober. KAGfreiland hat das Logo etwas verändert, eine vollständig neue Homepage aufgeschal-tet, die Mitgliederzeitschrift erneuert und ihr den neuen Na-men «KAGmagazin» gegeben sowie die Schreibweise von kag-freiland auf KAGfreiland geändert.

Von vielen Mitgliedern, aber auch von Medienschaffenden wird KAGfreiland oft kurz KAG genannt. Das geht auf die Anfänge im Jahr 1972 zurück, als die Konsumenten-Arbeits-Gruppe für tier- und umweltfreundliche Nutztierhaltung unter dem Kürzel KAG gegründet wurde. Mit der neuen Schreibweise soll diese Kurz-form wieder mehr betont werden. Die letzte Anpassung des Lo-gos liegt über zehn Jahre zurück. Ebenso lang überdauerte das Layout der Mitgliederzeitschrift. Im Jahr 2008 wurde ein neues Gestaltungskonzept für die Publikationen erarbeitet, das nach und nach umgesetzt wurde. Zuletzt wurde die Homepage, was wahrlich dringend nötig war, total neu erstellt. Die neue Struk-tur ist übersichtlicher, klarer, und alle Inhalte wurden komplett überarbeitet. Um haushälterisch mit den Spendengeldern um-zugehen, werden alte Bestände von Drucksachen noch aufge-braucht. n

Kurzfutter

Inserat

Neues Erscheinungsbild von KAGfreiland.

Vom alten zum neuen Logo: die KAG-Sonne bleibt in neuer Form erhal-ten, KAG als Image-Marke wird aufgewertet.

Die neue Webseite von KAGfreiland: aktuell, übersichtlich und auch im neuen Erscheinungsbild.

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KAGfreiland-GV:Samstag, 24. April 2010Reservieren Sie sich den Termin der KAG-Generalversammlung. Das Programm stellen wir im nächsten KAG-Magazin vor.

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Kaninchen hoppeln im Friaul

Kampagne Stopp Käfigfleisch

Die leere Bucht vor dem Einstallen: Das Angebot an Heu oder Stroh sowie die Na-gehölzer sorgen für gute Verdauung und viel Beschäftigung. Dank Plastikrosten und bester Hygiene bleiben die krankheitsanfälligen Kaninchen gesund.

Tiergerechte Haltung heisst viel Platz zum Hoppeln und Springen, aber auch

Unterschlüpfe und erhöhte Rückzugsorte.

Dank der Firma Terrani dürfen auch in Italien Kaninchen frei herumhoppeln. Sie leben in einer tiergerechten Stall-Gruppenhaltung nach Schweizer Norm und werden über Manor vermarktet. Auslöser war die Kaninchenkampagne von KAGfreiland.n von Nadja Brodmann

Die Tessiner Importfirma Terrani baute in Italien – als Reaktion auf die Käfigfleisch-Kampagne von KAGfrei-land – mit professionellen Partnern eine alternative Kaninchenhaltung für den Schweizer Markt auf. Das Resultat lässt sich sehen: Im Friaul, im Nordosten Ita-liens, hoppeln bis zu 1000 Kaninchen in grossen Buchten mit Pfoten schonenden Plastikrosten. Sie haben so viel Platz, dass auch Rennen, Laufspiele, hohe Sprünge und Kapriolen möglich sind. Den Tieren stehen viele Plastikrohre als Unterschlüpfe sowie erhöhte Liegeflä-

chen als Rückzugsorte zur Verfügung. Zwei grosse Heuraufen in jeder Bucht und mehrere Nagehölzer sorgen für gute Verdauung und dauerhafte Beschäfti-gung. Viel Tageslicht, eine gute Belüf-tung und tägliche Entmistung bringen bestes Stallklima. Diese moderne, tier-gerechte Stall-Gruppenhaltung erfüllt die Schweizer Gesetzesvorgaben. Und das notabene in Italien.

Manor als AbnehmerDie Kaninchen werden in Italien ge-schlachtet und meist auch zerlegt. Da-mit wird eine Marktlücke geschlossen, denn Teilstücke aus Schweizer Pro-duktion sind sehr teuer. Kaninchen aus tierfreundlicher Schweizer Produktion werden daher meist ganz verkauft. Das italienische Kaninchenfleisch gelangt ganz oder zerlegt zu Manor und die Edelstücke stellen eine willkommene Sortimentserweiterung dar. n

Zusammen mit der Tessiner Firma Terrani und dem Futtermittelprodu-zenten Tonino Candeo wollte ich eine tiergerechte Kaninchenmast nach Schweizer Gesetz einrichten. Der Aufbau einer alternativen Kaninchen-haltung stellte für mich eine reizvolle Herausforderung dar. Es war für mich sofort klar, dass ich einen modernen Stall konstruieren wollte, der für meh-rere hundert Tiere eine artgerechte Umgebung bietet. Es bereitet mir gros-se Freude, das natürliche Verhalten der Kaninchen zu beobachten. Das ist in den Käfigen nicht möglich. »Roma Zeno, professioneller Kaninchenproduzent aus dem Friaul (Nordost-Italien)

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« Da wir mit den Schweizer Kaninchen unsere Nachfrage nicht decken können, freuen wir uns sehr über die tiergerechte Kaninchenhaltung in Italien. Dabei ist es von Vorteil, dass wir auch Teilstücke bestellen können. » Elle Steinbrecher, Mediensprecherin Manor

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Impressum KAGmagazin Ausgabe 5/09, November 2009, Auflage: 1 5‘500 Ex. Herausgeber und Copyright Verein KAGfreiland | Engelgasse 12A, Postfach, 9001 St.Gallen | T 071

222 18 18, F 071 223 13 37 | www.kagfreiland.ch, [email protected] Spendenkonto PC 80-20500-5 Redaktion Roman Weibel Gestaltung Edi Thurnheer Bilder KAGfreiland Druck

ea-Druck, Einsiedeln; Recycling-Papier Abonnement im Mitgliedsbeitrag (Fr. 50.-) inbegriffen KAGmagazin erscheint 2009 fünfmal im Jahr | Nächste Ausgabe: Mitte Februar

2010 | Redaktions- und Inserateschluss: Mitte Januar 2010

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7magazin | Nr.5 | 2009

Wie die neueste Bilanz von KAGfreiland zeigt, wurde Käfig-Ka-ninchenfleisch vielerorts aus dem Sortiment verbannt. Bell, das grösste Schweizer Fleischunternehmen, jedoch enttäuscht: Die Bestätigung für einen künftigen Verzicht bleibt aus.n von Nadja Brodmann

Nach zwei Jahren Kampagne haben von 55 uns bekannten Un-ternehmen 24 tierquälerisches Käfig-Kaninchenfleisch für im-mer gestrichen, 12 haben zurzeit keines im Angebot oder sind am Umstellen, 5 beharren weiterhin auf dem Verkauf von Käfig-fleisch. 14 Unternehmen führten gar nie solches im Sortiment.

Sauberer DetailhandelDer Verzicht auf Käfigfleisch führte zu einer Versorgungslücke, die trotz Steigerung der Inlandproduktion nicht gedeckt werden konnte. Coop bietet seit 2009 nur noch Schweizer Kaninchen aus tierfreundlicher Stallgruppenhaltung mit Einstreu an. Die Migros und andere Detailhandelsfirmen führen seit März 2009 wieder ungarisches Kaninchenfleisch von Delimpex im Sorti-ment. Dazu Monika Weibel, Mediensprecherin Migros: «Wie unsere an- und unangemeldeten Kontrollen zeigen, wurden die im Kassensturz kritisierten Mängel behoben und die Tier-betreuung verbessert. Inzwischen wurden neue Gehege nach

Schweizer Norm geliefert und die Umstellung auf die Schweizer Tierschutz-Vorgaben wird schnellstmöglich vorangetrieben.»

Sorgenkind GastronomieWenig Verständnis zeigen vor allem Unternehmen, die Ka-ninchenfleisch in Gastronomie, Kantinen, Heime und Spitäler liefern. Fünf Firmen beharren auf Käfigfleisch: Bischofberger, Safrexco, Orme und Volailles Importation. Galliwag sucht zwar Alternativen, verkauft aber weiterhin französisches Käfigfleisch.

Bell als grösste EnttäuschungEinige Firmen haben entweder Käfigfleisch gestoppt oder teil-weise durch Alternativen ersetzt, bestätigen aber nicht schrift-lich einen Verzicht auch in Zukunft. Unter ihnen ist die Coop-Tochter Bell, die schlimmstes Käfigfleisch aus Argentinien importierte, was ja von KAGfreiland im November 2008 auf-gedeckt wurde. Trotz mehrmaliger Nachfrage erhielten wir von Bell keine Bestätigung für einen künftigen Verzicht. Soll Käfig-fleisch durchs Hintertürchen später wieder reinkommen? Dies stünde im Widerspruch zum Leitbild von Bell. KAGfreiland appelliert an Bell, seine Vorbildfunktion als grösste Schweizer Fleischfirma wahrzunehmen. n

Kampagne Stopp Käfigfleisch

Verzicht auf Käfigfleisch, auch in Zukunft

Aktuell kein Käfigfleisch * oder in Umstellung **, Verzicht in Zukunft aber unsicher

Schwarze Liste: weiterhin Käfigfleisch im Angebot

Coop, Migros, Manor, Globus, Volg, Denner, Spar, TopCC, CCA, Ernst Sutter AG, Kauffmann Metzgereien, Delimpex, Bindella, Mérat, SV Group, ZfV, Compass-Group, Traitafina, Geiser, Fideco, Rageth, Swis e, Delicarna, VB food international, Carna Holding (8 Carna Center), Metzger-

Bell * Bischofberger, Zürich

Bianchi * Safrexco, Zürich

Candrian Catering * Orme, Bironico

Prodega/Growa * Volailles Importation, Perly

4 Metzger-Center (AG + Rothrist + BS, BE, LU-Kriens, SG)*

Galliwag, Satigny

Casic **

Lehnherr **

Vecom **

Terrani **

Coop verkauft nur noch tierfreundliches Schweizer Fleisch

Schlimmste Käfighaltung ist im Ausland Standard.

Schweizer Kaninchenfleisch-Anbieter unter der Lupe(Stand: Zwischenbilanz vom 22.10.2009)

Zwischenbilanz Käfigkampagne: Positiv, doch Bell & Co. enttäuschen

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8magazin | Nr.5 | 2009

Ende Juni kündigte McDonald‘s an, beim Rindfleisch künftig auf Suisse Garantie statt auf IP Suisse zu setzen. Ein Rückschritt im Labelvergleich um zwei Stufen auf die Minimalvorga-ben des Tierschutzgesetzes! KAGfrei-land intervenierte. Nach mehreren Gesprächen gibt es berechtigte Hoff-nung, dass sich McDonald‘s doch auf eine Lösung über dem gesetzlichen Minimum einlässt. Aber auch der Ab-stieg auf das tiefste in der Schweiz zulässige Tierhaltungsniveau ist mög-lich.n von Philipp Peterer

Mit 100 Mio Gästen und 650 Mio Um-satz ist McDonald’s das grösste Gastro-nomieunternehmen der Schweiz. Als Marktleader übernimmt die Fast-Food-Kette eine Vorbildfunktion, der sie durch Angebot von IP Suisse-Produkten ge-recht wurde. Mitte Jahr kündigte Mc

Donald’s an, den Tierhaltungsstandard für die Beef-Burger auf das Niveau von Suisse Garantie zu senken. Der Name klingt gut. Aber er bedeutet einen klaren Rückschritt auf das gesetzliche Mini-mum. Im Labelvergleich würde der Fast-Food-Riese um zwei Stufen zurückfallen.

RAUS als MinimallösungMit dem Bundesprogramm «Regelmäs-siger Auslauf im Freien» (RAUS) an-erbietet sich nun eine Alternative über dem minimalen Tierschutzniveau. Bei RAUS müssen die Bauern ihren Kü-hen viel Auslauf gewähren. Fast dreimal mehr als bei konventioneller Haltung. Für den Mehraufwand bekommen die Bauern zusätzliche Direktzahlungen. 80 % der Schweizer Kühe sind bereits im RAUS-Programm. Für KAGfrei-land ist RAUS die Minimalforderung. Denn die Tierhaltungsbedingungen der IP Suisse (IPS) für Kühe sind im Wesentlichen vergleichbar mit RAUS. Und es ist Kuhfleisch, das letztlich in den Beef-Burgern landet. Aber die ge-samtbetrieblichen Anforderungen der IPS gehen deutlich weiter als RAUS: So sind z.B. Vollspaltenböden in der Schweinehaltung und das Ausbrin-gen von Klärschlamm seit jeher ver-boten. Für IPS-Betriebe, die Kühe für McDonald’s liefern, gelten die Biodi-versitäts-Massnahmen der IPS zurzeit nicht, weil McDonald’s nicht bereit ist, einen Mehrpreis zu bezahlen. Gerade für McDonald’s, der sich im Umwelt-bereich engagiert und auch damit wirbt, sollte der zusätzliche Umweltaspekt ein wichtiger Faktor sein. KAGfreiland for-dert daher, dass McDonald’s den Anteil an IPS-Fleisch innerhalb der nächsten zwei Jahre von heute 30 auf 100 % er-höht, und ganz sicher nicht auf das ge-setzliche Minimum zurückgeht.

Big Mac’s aus KuhfleischMcDonald’s hat hohe Ansprüche an die Fleischqualität. Die Burger werden ohne zusätzliches Fett gebraten. Das Fleisch muss daher den richtigen, etwas überhöhten Fettgehalt aufweisen. Zur-zeit kann McDonald’s nur gut 30 % sei-nes wöchentlichen Bedarfs an etwa 500 fetten Kühen mit IPS-Tieren decken. Der Rest der McDonald’s-Kühe ge-

McDonald‘s: Zeichen stehen auf Minimallösung

nügt nur den minimalen Bedingungen des Schweizer Tierschutzgesetzes. Das Angebot an Kühen unterliegt starken saisonalen Schwankungen. Die Burger werden je zur Hälfte aus tiefgefrore-nem und frischem Fleisch hergestellt. Dies erleichtert die Verarbeitung zur ge-normten Form. Zusatzstoffe werden kei-ne beigemischt. Der ständige Bedarf an Frischfleisch stellt für McDonald’s eine Herausforderung dar. Das Fleisch der Burger stammt vorwiegend von Milch-kühen. Die Bauern geben diese meist ohne zusätzliche Ausmast zur Schlach-tung frei, sobald sie als Milchlieferan-tinnen ausgedient haben. Es resultieren magere, für McDonald’s unbrauchbare Tiere.

Optimale Qualität nicht zum NulltarifAndererseits trägt das Unternehmen mit seiner Preispolitik auch selber zur heute schwierigen Situation bei. Das Fleisch muss bei optimaler Qualität möglichst billig sein. McDonald’s will keinesfalls einen Aufpreis zahlen. Doch genau die-ser Aufpreis wäre nötig, um die Bauern zu motivieren, ihre Altkühe aufzufut-tern und in den McDonald’s-Kanal zu liefern. Bei den jährlichen Gewinnen von McDonald’s in Millionenhöhe sollte ein Aufpreis von 20-30 Rp. pro Kilogramm Lebendgewicht drinliegen. Falls nicht, wäre eine Erhöhung der Beef-Burger um ein paar Rappen pro Stück für die Konsumentenschaft trag-bar, zumal Tier- und Umweltschutz gute Verkaufsargumente sind. Ohne Entge-genkommen von McDonald’s werden die Engpässe an IPS-Fleisch, die den Anstoss für die Senkung auf Suisse Ga-rantie gaben, bestehen bleiben.

RAUS ist die Minimallösung für KAGfreiland. Kühe im RAUS-Programm haben dreimal mehr Auslauf im Freien

als Suisse Garantie-Kühe.

Statt IP Suisse nur noch Suisse Garantie: McDonald’s würde im Labelvergleich des

WWF auf die unterste Stufe fallen.

Fokus Labelfleisch

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McDonald‘s: Zeichen stehen auf Minimallösung

Beste Lösung für Tier und Umwelt: Burger aus IP Suisse-FleischFür McDonald’s gibt es drei mögliche Lösungen. 1) Ein Rückschritt auf Suisse Garantie mit allen landwirtschaftlichen Rohstoffen, also auch Kartoffeln und Getreide, die heute noch aus IPS-Pro-duktion stammen. Dies stünde aber in klarem Widerspruch zu einer früheren Aussage von Mc Donald’s, im Bereich Umwelt über das gesetzliche Minimum hinauszugehen. Warum dies für die Tierhaltung nicht gelten soll, ist unver-ständlich.

2) Die einfachste Lösung wäre, einen Mehrbetrag für IP Suisse-Kühe zu be-zahlen. Die IPS kontrolliert und garan-tiert die Labelanforderungen. Sie ver-pflichtet ihre Bauern zu Mehrleistungen in der Tierhaltung. Ausserdem ist das Label bereits breit bekannt und bei McDonald’s eingeführt. Bei 100 % IPS-Fleisch könnte McDonald’s mit dem Label werben und von dessen gutem Ruf profitieren.

3) Eine weitere Lösung wäre, ein Dekla-rations- und Kontrollsystem für RAUS-Kühe einzurichten. Für diese müsste McDonald’s keinen Mehrbetrag zahlen. Zudem sind sie in genügender Anzahl vorhanden. Allerdings wären die Ko-sten für die Einführung eines RAUS-Deklarationssystems nicht gering. Klar ist, ob IPS- oder RAUS-Kühe, beide

Lösungen sind mit zusätzlichen Kosten verbunden. Dieser finanzielle Mehr-aufwand garantiert bessere Tierhaltung und im Falle von IPS auch vermehrten Umweltschutz. Bei den IPS-Kühen würde es die Einführung zusätzlicher Biodiversitäts-Massnahmen ermögli-chen. McDonald’s müsste dies als Ge-genleistung für den Mehrpreis fordern.

KAGfreiland will bestmögliches TierwohlFür KAGfreiland wäre eine Umstel-lung auf 100 % RAUS-Kühe akzepta-bel. Dies, weil sich dadurch zumindest die Tierhaltungsansprüche nicht ver-schlechtern. Es wäre aber unter Ein-bezug der Umweltschutzkomponente die Minimallösung. Ein Tierhaltungs-niveau unter dem von RAUS wäre bei einem Unternehmen mit Vorbildfunk-tion unverständlich, ja eine riesige Enttäuschung für die sensibilisierte Konsumentenschaft in der Schweiz. KAGfreiland akzeptiert alle Lösungen, die das Tierhaltungsniveau nicht sen-ken. Im Zentrum steht das Tierwohl. Es bleibt zu hoffen, dass McDonald’s als grösstes Gastronomie-Unternehmen seinen publizierten Umweltzielen treu bleibt und sich weiterhin im Umwelt-schutz stark engagiert, sowie im Bereich Tierwohl seine Vorbildfunktion für die gesamte Branche auch in Zukunft wahrnimmt. n

Das Massenprodukt Burger wird aus Kuhfleisch herge-stellt. Da muss die Qualität stimmen.

Fokus Labelfleisch

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10magazin | Nr.5 | 2009

Porträt Produzenten mit Mutterkuhhaltung

Ein ungewohntes Bild: Auf der Weide der Brüder Fredy und Ruedi Schmied in Kirchlindach bei Bern stehen weisse Kühe. Die beiden KAGfreiland-Bauern haben sich ganz der tierfreundlichen Mutterkuhhaltung mit der Fleischrasse Charolais verschrieben. Die naturnahe Produktion und die regionale Verarbei-tung sind ihnen sehr wichtig. n von Denise Marty

Breites Maul, kurzer Hals, breites und langes Becken, ausgeprägte Muskula-tur, kräftiges Fundament, weisses bis crèmefarbenes Haarkleid. So beschreibt die Fachliteratur die Fleischrasse Cha-rolais, die in der Schweiz vor allem im Mittelland, in den Voralpen, im Jura

und im Tessin verbreitet ist. «Unser Be-trieb liegt im Ackerbaugebiet», erläutert Ruedi Schmied auf dem Hofrundgang. «Die Futtergrundlage ist deshalb ide-al für Charolais-Kühe und ihre Kälber. Wir produzieren Gras- und Maissilage, Stroh und Heu. Im Sommer ernähren sich die Tiere auf der Weide von fri-schem Gras.»

Qualitätsfleisch dank gesunder TiereDie Herde der Brüder Schmied ver-bringt den Sommer auf der Alp Plagne in der Nähe von Biel. An diesem Herbst-nachmittag ist Fredy damit beschäftigt, den Transport-Anhänger zu waschen. Die letzten Tiere wurden am Morgen nach Hause geholt und erholen sich nun auf der Heimweide von der Fahrt. «Fri-sche Luft und viel Bewegung wirken positiv auf die Tiere», ist Ruedi über-zeugt. «Ganz im Sinn von KAGfreiland kommen unsere Tiere deshalb auch im Winter täglich raus und im Laufstall können sie sich jederzeit frei bewegen. Hier sind gute Luft, genügend Einstreu und Sauberkeit am wichtigsten. Nur gesunde Tiere bereiten mir Freude und liefern Top-Produkte!» Ruedi ist mit der Philosophie von KAGfreiland eng ver-traut, da er einst selber Beratungen und Kontrollen auf KAGfreiland-Betrieben durchführte.

Regionale Verarbeitung ist wichtigDie Tiere werden je nach Alter und Nutzungsart in verschiedenen Grup-pen gehalten. Den professionellen Umgang mit dem Rindvieh erachten Schmieds als sehr wichtig. Charolais-Fleisch stammt von 12 bis 15 Monate alten Jungrindern, die den grössten Teil ihres Lebens an der Seite ihrer Mütter verbringen. Das Fleisch ist mager, sehr schmackhaft und zart. Die regionale Schlachtung und Verarbeitung ihrer

Tiere und somit kurze Transporte sind für Schmieds ein zentrales Anliegen. 80 % ihres Rindfleisches wird über die Metzgerei Wegmüller in Bern vermark-tet. Das übrige Fleisch gelangt in Form von Mischpaketen direkt an Kundinnen und Kunden. Bei Ruedi (076 329 46 56) kann man Mischpakete bestellen oder sich für einen Hofrundgang anmelden.

Betriebsgemeinschaft bringt VorteileFredy und Ruedi Schmied führen ihren Elternbetrieb seit elf Jahren erfolgreich als Betriebsgemeinschaft. Sie leisten je ein 80 %-Pensum auf dem Betrieb. Bei-de verrichten alle Arbeiten. So hat jeder Zeit für andere Beschäftigungen und Ferien. Das sei der grösste Vorteil der Betriebsgemeinschaft. Zusätzlich enga-giert sich Ruedi Schmied im Vorstand des Vereins Mutterkuh Schweiz. Und wie holt er sich den Ausgleich zur Land-wirtschaft? «Richtig abschalten und auftanken kann ich auf dem Velo oder beim Tanzen», gibt Ruedi zum Schluss noch preis. n

Zwei Brüder – ein Team

infoNatürliche Mutterkuhhaltung

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12magazin | Nr.5 | 2009

Thema Schweinegrippe

Weltweit rufen Regierungen zur Imp-fung gegen die «Schweinegrippe» auf und bestellen Millionen von Impfdosen. Die Recherchen von KAGfreiland zei-gen, dass Impfstoffe oft mittels bebrü-teter Hühnereier hergestellt werden, die aus tierquälerischer Käfighaltung stammen. Zusätzliche Problematik: Zur Impfstoffgewinnung wird der Hühner-embryo abgetötet; millionenfach. Doch es gibt eine moderne Alternative: Die Impfstoffproduktion mittels Zellkul-turen. n von Nadja Brodmann

Im Juni erklärte die Welt-Gesundheits-Organisation WHO die sogenannte Schweinegrippe (A/H1N1) zur Pande-mie und warnt seither, deren Höhepunkt werde uns zwischen Januar und März 2010 erreichen. Dementsprechend rät sie zur Impfung. Die Regierungen in Euro-pa und Nordamerika haben daher Milli-onen von Impfdosen bestellt. Seit Ende Oktober laufen in einigen EU-Ländern die grössten Massenimpfungen der Ge-schichte. Weltweit wurden bei den Phar-makonzernen über 800 Mio. Impfdosen gegen H1N1 bestellt. Bei einem Durch-schnittspreis von 10 Dollar und einer Marge von 50 % resultiert ein Reinge-winn von etwa 4 Mrd. Dollar; allein für Novartis ca. 650 Mio. Fr.

Schweiz wählt zwei verschiedene VerfahrenDie Schweizer Regierung hat 13 Mio. Impfdosen gegen H1N1 bestellt: 5 Mio. «Celtura» von Novartis, Schweiz und 8 Mio. «Pandemrix» vom britischen Phar-makonzern GlaxoSmithKline (GSK). Der Unterschied liegt im Herstellungs-verfahren: Bei Novartis wurde explizit Impfstoff aus Zellkulturen verlangt, während jener von GSK aus traditio-neller Produktion mittels Hühnereiern stammt. Dabei verfügt Novartis (in England) auch über eine Hühnerei-ba-

Impfstoffe: zum Wohl der Menschen, zum Leid

sierte Anlage für den H1N1-Impfstoff «Focetria». Dazu Novartis-Sprecher Eric Althoff: «Der Bund wählte vermut-lich bewusst zwei Verfahren, um sich abzusichern, da bei Impfstoffprodukti-onen immer etwas schief laufen kann». Wie aber sieht die Tierhaltung hinter der Hühnerei-Methode aus? Die mei-sten Hühnereier stammen aus industri-eller, in der Schweiz nicht zugelassener Käfighaltung.

Viren brauchen lebende ZellenVorerst kurz zur Wirkungsweise von Impfstoffen: Diese enthalten Virus-material, das im Körper eine Abwehr-reaktion bewirkt; es werden spezifische Antikörper produziert. Das Immunge-dächtnis speichert deren Bauplan und kann bei einem Befall durch die Viren diese sofort bekämpfen; eine Erkran-kung bleibt aus. Um Impfstoffe zu pro-duzieren, muss das sogenannte Saat-virus (z.B. H1N1) vermehrt werden. Viren sind jedoch zur Vermehrung auf lebende Zellen angewiesen. Am besten vervielfachen sich Grippeviren in Hüh-nerembryonen oder in Nierenzellen von Säugetieren.

1. Verfahren: Impfstoffe aus Hühnereiern Seit den 50er Jahren werden Viren für Impfstoffe in befruchteten Hühnereiern vermehrt. Durch die Eischale wird Vi-rusmaterial in die etwa 10 Tage alten Hühnerembryonen eingeimpft, danach gelangen sie wieder in den Brutschrank. Das Virus vermehrt sich im heranwach-senden Hühnerembryo. Nach einigen Tagen werden die Embryonen stark ab-gekühlt, und danach wird die virushal-tige Eiflüssigkeit entnommen, was zum Tod des Embryos führt. Die Viren wer-den isoliert, gereinigt und unschädlich gemacht. In der Regel reicht das Virus-material eines Eies gerade für eine Impf-dosis. Bei Zugabe von Wirkverstärkern ergeben sich drei bis sechs Impfdosen pro Ei. Für die weltweite Impfstoffpro-duktion sind Abermillionen von Eiern nötig. Herkunft: meist tierquälerische Käfighaltung!

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Schematische Darstellung eines Grippevirus.

Saatvirus wird zur Vermehrung in bebrütete Hühnereier gespritzt.

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Page 13: magazin · Migros und andere Detailhandelsfirmen führen seit März 2009 wieder ungarisches Kaninchenfleisch von Delimpex im Sorti-ment. Dazu Monika Weibel, Mediensprecherin Migros:

13magazin | Nr.5 | 2009

Thema Mexico-Grippe

Streitpunkt Hygiene in der EierproduktionDie Bruteier für die Impfstoffherstel-lung werden in speziellen Ställen mit hohen Hygieneanforderungen produ-ziert und nach mehrmaliger Desinfek-tion an die Pharmakonzerne geliefert. Lohmann Tierzucht, eine der weltweit grössten Zuchtfirmen für Legehen-nen mit Sitz in Deutschland, produ-ziert zurzeit mit Partnern rund 85 Mio. Serum-Eier pro Jahr, Tendenz stark steigend. Gemäss Marcus Kock, Ver-triebsleiter Impfstoffeier bei Lohmann, müsse die Produktion von Serum-Eiern in geschlossenen Ställen erfolgen, weil sonst die Gefahr der Einschleppung von Fremdkeimen zu gross sei. Gleich argumentiert Eric Althoff von Novartis: «Das wichtigste ist, dass die Eier keim-frei sind. Verunreinigungen wären eine Katastrophe.» Magnus Döbeli jedoch, Geschäftsleiter der Animalco Geflü-gelzucht in Lenzburg, sagt, dass sich Serum-Eier auch in tierfreundlichen Ställen mit Auslauf in einem Winter-

garten herstellen lassen. «Wir produ-zieren neuerdings auch Serum-Eier in solchen Ställen. Die Eier werden in unserer Brüterei desinfiziert, bevor sie in die Schweizer Impfstoffproduktion gelangen.»

Das Leid der KäfighennenTraditionell findet die Bruteier-Pro-duktion für die Pharmakonzerne in den tierquälerischen Legebatterien statt, mit jeweils drei Hennen und einem Hahn pro Käfig. Fläche pro Tier: 550 cm2, weniger als eine A4-Seite. Die Tiere leiden unter der Platznot, können sich kaum bewegen geschweige denn Flü-gelschlagen, sich nicht zurückziehen, auf den Gitterrosten nicht scharren oder sandbaden, sie haben keinerlei Beschäf-tigung ausser Fressen oder Bepicken von Artgenossen. Eine Ausnahme stellt Deutschland dar. Dort sind konventio-nelle Käfige seit 2009 verboten. Erlaubt sind nur noch «ausgestaltete Käfige» mit Sitzstangen und Legebereich von 800 cm2 Grösse. Aber es bleiben enge Käfige

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Weltweit werden allein für die Herstellung des H1N1-Grippeimpfstoffs Millionen von Hühnereiern benötigt.

der Tiere

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ohne Beschäftigung. Neuerdings ent-stehen Bodenhaltungen mit mehreren zehntausend Tieren für die Produktion von Serum-Eiern – die Massentierhal-tung bleibt. Doch in der EU und welt-weit, also ausserhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz, sind kon-ventionelle Legebatterien Standard. So z.B. auch beim französischen Impfstoff-Konzern Sanofi-Pasteur und in Übersee (USA, Indien, etc.).

2. Verfahren: Impfstoffe aus Zellkulturen Doch es existiert eine Alternative ohne Tierleid: Die Impfstoff-Herstellung mit Zellkulturen. Dabei wachsen die Viren in lebenden Nierenzellen heran. Die-se wurden vor mehreren Jahrzehnten einem Hund bzw. einer Meerkatze entnommen. Seither werden die Nie-renzellen in Nährlösung in Tanks weiter gezüchtet. Auch hier werden Grippevi-ren beigegeben, die sich in den Zellen vermehren. Die Viren werden nachher isoliert, gereinigt und inaktiviert und zuletzt in Impfdosen abgefüllt. Der Vorteil dieses neuen Verfahrens: Es ist etwa doppelt so schnell und funktioniert ohne millionenfaches Tierleid. Zudem gibt es keine Spuren von Hühnereiweiss, das oft Allergien auslöst. Der Nachteil: Die Methode ist weniger erforscht, es bestehen weniger Erfahrungen, und da-her ist eine standardisierte Produktion schwieriger.

Gesundheit des Menschen auf Kosten der Tiere?Bei der Impfstoff-Herstellung stellt sich die ethische Frage: Darf der Mensch Tiere leiden lassen, um die eigene Ge-sundheit zu wahren? In diesem Fall lautet die Antwort klar Nein. Denn mit der Zellkultur-Methode existiert eine praxisreife Alternative ohne Tier-leid. Dadurch wird der enorme Eierver-schleiss aus Käfighaltung gestoppt und verhindert, dass Millionen von Hühner-Embryonen getötet werden. GlaxoSmithKline setzt bewusst auf das bewährte Produktionsverfahren in Hühnereiern. Sprecherin Daria Munsel

begründet das mit der höchsten Ver-lässlichkeit und Qualität. Zur Herkunft der Eier sagt Munsel: «Unsere Lieferbe-triebe befolgen alle nationalen Gesetze sowie unsere oft noch strengeren Qua-litätsvorschriften. Es kommen Grup-penhaltung in Käfigen, Volieren- und Bodenhaltung zur Anwendung.» Novartis hingegen wendet bei 30 % der Grippeimpfstoffe die Zellkultur-Me-thode an und baut zurzeit in den USA ein neues Impfstoffwerk auf Zellkultur-Basis. «Das Verfahren mit Hühnereiern ist aufwändig. Die Zellkulturtechnolo-gie ist flexibler und schneller. Vor allem Kapazitätserhöhungen sind einfacher: Da müssen nicht zuerst noch mehr Hühner für die Produktion von Serum-Eiern aufgezogen werden», so Sprecher Althoff. Die US-Firma Baxter setzt ganz auf die Zellkultur-Methode für H1N1-Impfstoffe. Sprecherin Jutta Brenn-Vogt begründet dies jedoch weniger mit dem Verschleiss an Tieren, als vielmehr mit der Schnelligkeit der Impfstoff-Produk-tion. «Dank dem Zellkultur-Verfahren sind wir unabhängig von Hühnereier-Lieferungen, was ein rascheres Auffahren der Produktion ermöglicht. Wenn dabei noch weniger Tiere und Eier verbraucht werden, so ist dies ein weiterer positiver Effekt. Quasi eine win-win-Situation.» Dieser Impfstoff von Baxter namens Cel-vapan ist EU-weit zugelassen.

Bundesamt zeigt kein Verständnis fürs TierleidKAGfreiland fordert vom Bund, in Zukunft nur noch Impfstoffe aus Zell-kulturen zu bestellen. Falls dies bei be-stimmten Impfstoffen nicht möglich ist, so müssen die Serum-Eier zumindest aus einer tierfreundlichen Stallhaltung mit Wintergarten stammen. Auf An-frage von KAGfreiland zeigte das BAG aber wenig Verständnis. Die nicht tier-gerechte Legehennenhaltung und das Abtöten der Hühnerembryonen sind kein Thema. «Wir sind für die Volksge-sundheit zuständig und für die Sicher-heit der Impfstoffe», so BAG-Medien-sprecher Jean-Louis Zürcher lapidar. n

Der fertige Impfstoff wird abgefüllt und be-schriftet. Bei voller Auslastung verarbeitet GlaxoSmithKline 380‘000 Eier pro Tag zu Spritzen.

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Thema Schweinegrippe

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Neu: Eberprodukte in Zürich und Bern

Partner Neue Verkaufsstellen für Eberfleisch

(mf) Die Metzgerei Kauffmann ist eine renommierte Metz-gerei mit langer Tradition. Seit diesem Herbst können nur wenige Schritte vom HB Zürich entfernt sowie im Zentrum von Bern Produkte aus dem Jungeber-Projekt von KAGfrei-land gekauft werden.

Die Metzgerei Kauffmann an der Zürcher Bahnhofstrasse bietet ein breites Angebot an Rohess-Spezialitäten von Jungebern an. Da finden sich Coppa, Salami und Rohschinken, Rohessspeck, Schinkenspeck und Rohnierstück. Filialleiter Thomas Ernst ist überzeugt: «Die KAGfreiland-Eberprodukte passen sehr gut in unsere Metzgerei. Sie sind einzigartig und die Qualität stimmt. Unsere Kundschaft schätzt Spezialitäten.» Auf die Eberpro-dukte aufmerksam wurde Thomas Ernst durch die Anfrage des KAGfreiland-Marktprofis Markus Johann. Nach einer internen Degustation entschied Ernst, mit dem Verkauf einiger ausge-wählter Eberprodukte zu starten.

Seit kurzem sind Eberprodukte auch in Bern, in der Kauffmann-Filiale an der zentral gelegenen Spitalgasse, erhältlich. «Als Fachgeschäft suchen wir qualitativ hochstehende Nischenpro-dukte. Mit den Eberprodukten haben wir dies. Sie sind zusätz-lich auch ethisch und ökologisch super vertretbar», sagt Filiallei-ter Beat Achermann. n

Metzgerei Traiteur KauffmannSpitalgasse 343011 Bern

(rw) KAGfreiland ist von den Steuerbehörden als gemeinnüt-zige Organisation anerkannt und daher steuerbefreit. Das offi-zielle Schreiben des Steueramtes des Heimatkantons St.Gallen ist auf der KAG-Homepage einsehbar unter www.kagfreiland.ch / Über uns / steuerbefreit.

Das bedeutet, dass Spenden an KAGfreiland von den Steuern abgezogen werden können. Und zwar in allen Kantonen. Denn in der Schweiz gilt die Regel: Wenn eine Organisation im Hei-matkanton als gemeinnützig anerkannt ist, dann gilt das für die ganze Schweiz.Es kommt leider immer wieder vor – gerade jetzt in Zeiten rück-

läufiger Steuereinnahmen – dass Spenden an KAGfreiland ge-strichen werden. Das hat damit zu tun, dass kein gesamtschwei-zerisches Register aller gemeinnützigen Organisationen existiert und sich der Steuerkommissär nicht die Mühe nimmt, auf der Liste des Heimatkantons nachzusehen.

Sollte Ihre Steuerkommissarin die KAG-Spende streichen, rei-chen Sie Rekurs ein und schicken Sie dem Steueramt den Brief des Kantons St.Gallen, in dem die Gemeinnützigkeit von KAG-freiland offiziell bestätigt wird (unter www.kagfreiland.ch / Über uns / steuerbefreit). Oder noch besser: Legen Sie den Brief gleich beim Einreichen Ihrer Steuererklärung bei. n

Spenden an KAGfreiland: steuerbefreit

Metzgerei Traiteur KauffmannBahnhofstrasse 1028001 Zürich

www.kauffmannag.ch

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Classic entspricht dem Querschnitt durch ein Tier.

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sowie Braten, Geschnetzeltes, Hackfleisch.

Schwein 5 kg, Fr. 160.– 10 kg, Fr. 280.–

Jungeber 5 kg, Fr. 160.– 10 kg, Fr. 280.–

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(Preise exkl. Porto und Verpackung)

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Ideal zum Grillieren, Braten, Schmoren.

(Preise exkl. Porto und Verpackung)

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Bergkäse (ca. 3-6 Mte. gereift) Fr. 19.50 Fr. 29.50

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Teigwarenpaket von «La Martina» Paket(e) à Fr. 34.50

aktuell: Weihnachts-PaketAn Festtagen kommt nur das Beste auf den Tisch. Wenn Sie KAGfreiland-Fleisch servieren, haben Sie beste Qualität vom tierfreundlichsten Label. Unsere Metzgereien haben ein spezielles Paket mit hervorragenden Produkten zu-sammengestellt. Es enthält einen Gewürzbraten von der Schweinsschulter, einen Salami und eine Knobliwurst vom Jungeber und ein Lachsschinkli.

Bitte senden Sie mir: weitere Bestellscheine Infoblatt Portionierung der KAGfreiland-Pakete Direktvermarkter-Verzeichnis (Produzenten)

Verkaufsstellen-Verzeichnis (Läden, Metzgereien und Restaurants) Informationen über KAGfreiland unverbindliche Beitritts-Unterlagen für die Mitgliedschaft (50.– Fr./Jahr)

Enthält je 400g Safran-, Dinkel- und Spinatnudeln

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