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MiLe Nr. 1/2014 Die Veränderungen im Leben gemeinsam positiv gestalten! ÜBERGÄNGE SCHAFFEN ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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MiLe Nr. 1/2014

Die Veränderungen im Lebengemeinsam positiv gestalten!

ÜBERGÄNGESCHAFFEN

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Der Papst wird auch als Pontifex be -zeich net. Übersetzt bedeutet dieser la -tei nische Ausdruck „Brückenbauer“.Zwar habe ich meinen Sitz nicht imVatikan, sondern in Götzis, aber auchich sehe mich als Brückenbauerin. Beider Lebenshilfe Vorarlberg bauen dievielen haupt- und ehrenamtlichen Mit -ar beiterinnen und Mitarbeiter zahlrei -che Brücken für Menschen mit Behin -de rungen und deren Angehörige. Undda Brücken immer auch Übergängevon einer Seite zur anderen ermögli -chen, passt dieses Bild des Brücken -schlagens perfekt zum Hauptthema deraktuellen MiLe-Ausgabe.

Kantine.L baut Barrieren abSeit ihrer Gründung in den 60er-Jahrenhat die Lebenshilfe nicht nur begrifflichviele Brücken geschlagen. Ein schönesBeispiel ist die Kantine.L, die täglichtau sende Schülerinnen und Schüler imganzen Land verpflegt. Was auf denersten Blick ungewöhnlich scheint, istfür uns und für Menschen mit Behinde -run gen ein ganz wichtiger Brücken -schlag. Denn sie haben nicht nur selbsteine Behinderung, sie werden auch vonder Gesellschaft behindert. Je früherein selbstverständliches Miteinanderbeginnt, umso eher werden zwischen-menschliche Barrieren abgebaut. Des -halb ist diese Bewusstseinsbildung

gerade an Schulen so wichtig.

Sunnahof: Nachhaltige ArbeitAuch der Sunnahof setzt auf diese Wei -se wichtige Schritte auf dem Weg hinzur Inklusion: vom gemeinsamen Ler -nen über das Arbeiten und Wohnen bishin zu Frei zeit aktivitäten. Der innovativeBiohhof ist beispielhaft für nachhaltigeund zukunftsweisende Arbeit mit undvon Menschen mit Behinderungen. Zu -dem baut er täglich viele „bsundrige“

Brücken ermöglichen Übergänge

Mag. Michaela WagnerGeschäftsführerin derLebenshilfe Vorarlberg

Cover: Admir Mahmutovic will nichtnur in der Kletterwand hoch hinaus.

Foto: Lebenshilfe Vorarlberg

Brücken für Menschen mit Behinderungen schlagen – das ist der Kernauftrag der Lebenshilfe Vorarlberg.

Brücken nach außen, denn der Sun na -hof hat sich zu einem Magneten ent -wickelt, der Menschen von überall heranzieht. Die beiden genannten Projektesind Teil der „Lebenshilfe NEU“, dieBrücken in viele Gesellschaftsbereicheschlägt. Auf den folgenden Seiten wer-den wir Sie über weitere Brücken füh -ren und Ihnen somit neue Perspek ti venauf die Welt eröffnen. Ich wünsche vielSpaß beim Lesen!

Kontakte knüpfen, indemman andere Leute kennen-lernt. Es ist schön, füreinan-

der da zu sein und nicht ausgegrenztleben zu müssen.

Robert Erhartbeschäftigter Mitarbeiterbei lebens.ART Bregenz

Menschen brauchen Menschenheißt für mich:

VORWORT

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DAS THEMABarbara Winkler überwindet die SprachlosigkeitNeue Wohnung, neues LebenÜbergänge im FamilienserviceBye-bye, Hotel Mama!Wenn Eltern loslassen müssen ...Affolter-Modell: Den Übergang spürenDer Übergang zur Ausbildung im AZVIAZ-Lehrlinge machen KarriereDer doppelte LotharBesser „Leben im Alter“

POLITIK & GESELLSCHAFTSerie: Die UN-Konvention in leichter SprachePro & Contra: Persönliche Assistenz

INFORMATION & BERATUNGEhrenamtsbörseNeue Programme für die ganze FamilieNeue Kolumne von Gabriela Meusburger

SCHREIB & KUNST WERKSTATTRichi Nägele auf der Tagung „Gesund leben“Bergfest am GolmDas Fest der Inklusion: Ein „Making of“Gedanken zum Fest der Inklusion„5 Fragen an“ Gabi Fleisch

MAGAZINDas Tanzhaus bei der WeltgymnaestradaModeschau „Hüte und Taschen“Das „Mitanand“ macht Ostern zum FestSport und Bewegung für alle!Mehr Selbstbestimmung im KleinwalsertalGedanken zur ArbeitsgruppeZivildienst bei der LebenshilfeMit „Green Care“ am Bauernhof wohnenJubiläumsgespräch am SunnahofPersonelle Änderungen am SunnahofEröffnung eines „bsundrigen“ Containers„Special Friends“ bei Ski-MeisterschaftenNeuer gemeinsamer SportvereinTrialog 2014: Inklusive Arbeitsplätze schaffen!Selbstvertreter-WahlenNachruf

FREUNDE & GÖNNERLandessammlung 2014PC-Spende für die Werkstätte HardEnergiegeladenes Stundenlauf-Bild„Wollfischle“-Schals begeistern Jung und AltProlog-Ausstellung im Landhaus

SERVICE, TIPPS & INFOSBuch-Tipp: „Elfentraum“

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Im AZV werden die Weichen für die künftige Berufslaufbahn gestellt.

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„A guate Zit! Für Kids“ bietet wieder zahlreiche Freizeitaktivitäten.

Die Kleinwalsertaler Arbeitsgruppe „Selbstbestimmter leben“ in Aktion.

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Das sozial gestrickte Matura-Projekt „Wollfischle“ ist ein voller Erfolg.

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INHALT

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Unser Leben besteht aus unzähligenÜbergängen – kleinen wie großen. Indieser Ausgabe von „MiteinanderLeben“ zeigen wir, wie Übergänge imAlltag gelingen können. Und zwar so,dass alle beteiligten Personen mitdem Resultat zufrieden sind.

Ein Beispiel: Sarah ist 15 Jahre alt,wohnt zuhause bei den Eltern und gehtzur Schule. Der Alltag funktioniert, esherrscht Routine. Doch nach demSchulabschluss stellt sich die Frage,wohin Sarahs Weg in Zukunft führenwird. Wohnt sie weiterhin bei den Elternoder zieht sie in ein Wohnhaus derLebenshilfe? Beginnt sie eine zusätz -liche Ausbildung oder wechselt sie ineine Werkstätte? Fragen über Fragen,verbunden mit vielen Übergängen, dieallesamt gemeistert werden müssen.

Beruf vs. PrivatlebenEin anderes Beispiel: Hans ist 58 Jahre

Quo vadis – Wohin führt uns das Leben?

alt. Seit zwei Jahrzehnten arbeitet er aneinem integrativen Arbeitsplatz. Doch inletzter Zeit macht ihm sein Alter immerhäufiger zu schaffen. Er will kürzertreten, seinen Lebensabend genießen.Hans überlegt, wie er einen anderenJob mit reduziertem Stundenausmaßfinden könnte. Und er setzt sich zumZiel, innerhalb eines Jahres mit seinerFreundin Ingrid zusammen zu ziehen.Auch hier werden Übergänge auf Hanszukommen.

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Von der Sprachlosigkeit zum selbstbewussten VortragWer sich noch an das erste Schul re fe -rat erinnern kann, wird die Überwin-dung, vor einer Gruppe von Zu hö -rerinnen und Zuhö rer zu sprechen,wohl nie vergessen. Wie muss es daerst Menschen ergehen, die aufgrundihrer einge schränk ten Kom mu ni ka -tions mög lich keiten diese Er fah rungnoch nie gemacht haben? BarbaraWinkler zeigt, wie die Sprach losigkeitüberwunden werden kann.

Seit vielen Jahren schon arbeitet Bar -bara Winkler in der Werkstätte Wolfurt.Sie sitzt im Rollstuhl und ihre Laut -sprache ist sehr begrenzt. Bis vor weni-gen Monaten konnte sich BarbaraWink ler vorwiegend nur mit Ja undNein verständigen. Durch die Verwen -dung des Sprachcomputers „MyTobii“änderte sich das schlagartig. „Seit Bar -bara mit dem Computer arbei tet, hatsie unglaubliche Fortschritte ge macht.

Sie kann nun viel mehr Ein fluss aufihren Alltag nehmen, Wünsche und Be -dürfnisse auch Personen mitteilen, diesie nicht so gut kennen“, freut sichRein hard Wohlgenannt von der Le -bens hilfe Vorarlberg. „Mit An ge hörigen,wie ihrer Schwester, bei der sie auchwohnt, hat Barbara über die Jahre eineigenes Kommuni ka tionssystem auf ge -baut. Durch den Sprachcomputer eröff-nen sich für sie neue Chancen, auchmit anderen ins Gespräch zu kommen.Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterder Werkstätte Wolfurt unterstützen sietatkräftig dabei“, so der Ex per te für Un -ter stützte Kommunika tion (UK).

Doppelter SchulbesuchVor kurzem hat Barbara Winkler einenVortrag an der Pädagogischen Hoch -schu le Vorarlberg gehalten. Auf Einla -dung von angehenden Ethiklehrerinnenund Ethiklehrern erzählte sie mithilfe

Gerade am Arbeitsplatz kommt es im Leben oft zuVeränderungen, die es täglich neu zu meistern gilt.

Lohnende HerausforderungManche Übergänge sind unausweich-lich, kommen einfach auf uns zu, egalob wir es wollen oder nicht. Manchekönnen aber auch selbst herbeigeführtwerden, wenn es die Beteiligten so wol -len. Für die Lebenshilfe Vorarlberg stelltsich die Aufgabe, sowohl Men schenmit Behinderungen als auch de ren Um -feld in Zeiten des Wechsels mög lichstgut zu begleiten und zu un terstützen,da mit die Übergänge gelingen. Auf denfolgenden Seiten zeigen wir zum einen,wie allumfassend diese Herausfor de -rung ist, und zum anderen, wie sehrsich der Einsatz lohnt.

Kontakt & InformationLebenshilfe VorarlbergGartenstrasse 26840 GötzisTel.: 05523 506E-Mail: [email protected]

Barbara Winkler und Benjamin Meßmer (Leiter derWerkstätte Wolfurt) zu Besuch in der Volksschule.

ihres Sprachcomputers über ihre Per -son, ihre Hobbies, ihr Leben und beant -wortete zudem die Fragen der an -wesenden Personen. Auch den Schüle -rinnen und Schülern in der WolfurterVolksschule Mähdle stattete die 37-jährige Lauteracherin einen Besuch ab.Dabei trug sie ein Gedicht vor und er -klärte den Kindern auch, wie ihrSprach computer funktioniert. Undplötz lich waren alle anderen sprachlos.

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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Neue Wohnung, neues LebenWenn Conny Albrecht vom Leben inihrer eigenen Wohnung erzählt, dannleuchten ihre Augen groß auf. „Hierhabe ich wirklich alles, sogar einenschönen Balkon. Ich fühle michmanchmal wie in einem Hotel“,schwärmt die 36-Jährige. Seit Juli2013 lebt die gebürtige Hohenwei -lerin in Dornbirn.

Noch ist ein unabhängiges Leben einwenig ungewohnt für Conny Albrecht.Bevor sie ihre Wohnung in der Dorn -birner Birkenwiese bezogen hat, lebtesie gemeinsam mit ihrem Ehemann inBregenz. „Zwölf Jahre lang waren wirverheiratet. Aber am Ende hat es ein-fach nicht mehr gepasst“, sagt sie ohneWehmut. Auch die Wohnung des Ehe -paares entsprach mit der Zeit nichtmehr den Anforderungen. „Sowohl un -se re Wohnung als auch das gesamteGebäude war nicht barrierefrei. Da ichauf einen Rollstuhl angewiesen bin,brauchte ich ständig Hilfe, wenn ichzum Beispiel aus dem Haus wollte. Sokam es, dass ich zum Schluss nur nochin der Wohnung gesessen bin“, erzähltConny Albrecht.

Barrierefreies WohnenIrgendwann hatte sie einfach genug.Sie trennte sich von ihrem Mann („Wirsind im Guten auseinander gegangen.“)und begab sich auf die Suche nacheinem neuen Zuhause. Über die Dienst -leistung „Selbständiges Wohnen“ derLebenshilfe Vorarlberg hat Conny Al -brecht nun ihre Traumwohnung gefun-den. Der Übergang zu einem Leben inEigenständigkeit verlief für die lang jäh -rige beschäftigte Mitarbeiterin derFach werkstätte Schwarzach ohneSchwie rigkeiten: „Ich hatte noch nieAngst vor dem Alleinleben. Außerdemist meine jetzige Wohnung völlig barrie -re frei. Daher kann ich hier viel mehr sel-ber machen als früher. Während inmeiner alten Wohnung das Duschensehr schwierig war, ist das hier über-haupt kein Problem. Dadurch habe ich

nern auch ein Gemein schafts raum alsTreffpunkt zur Ver fügung. An bestimm -ten Tagen wird dort zum Beispiel ge -meinsam ge kocht. Die Teilnahme istfrei willig – wie eigentlich alles beimSelb ständigen Wohnen.

Selbständigkeit fördernDie Selbständigkeit und selbstbe stimm -te Lebensführung der Bewohne rinnenund Bewohner zu fördern, ist das großeZiel. Auch immer mehr Men schen miteinem höheren Unter stützungs bedarfwollen in Selbständig keit leben. DieAuf gabe der Lebenshilfe Vorarlberg istdabei, den Übergang von einem Lebenin geregelten Strukturen hin zu einer ei -genständigeren Lebens füh rung mög -lichst gut zu gestalten. „Bei mir hat die -ser Übergang super ge klappt. Auchweil mich meine gute Freun din Margotviel unterstützt“, sagt Conny Albrecht,während sie es sich mit strahlendenAu gen und einem verschmitzten Läch -eln auf ihrer Couch gemütlich macht.

Kontakt & InformationAndreas DipoldGBL WohnenGartenstraße 26840 Götzis Tel.: 05523 506-10200E-Mail: [email protected]

Conny Albrecht wird beim Leben in ihrer neuen Wohnung in Dornbirn von Daniel Waldner unterstützt.

viel an Selbständigkeit und Unab -hängig keit gewonnen.“

Selbstvertrauen gewonnenObwohl Conny Albrecht, die in einerBe ziehung mit ihrem Freund Alex lebt,mittlerweile ein eigenständigeres Lebenals noch vor einigen Jahren führt, wirdsie regelmäßig von Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern der Lebenshilfe unter-stützt, zumeist durch Daniel Walder. Erist auch Teamleiter für das „Selbstän -dige Wohnen“-Team im Unterland.„Conny hat in den vergangenen Mona -ten eine fantastische Entwicklung hin-gelegt. Sie organisiert ihr Leben größ-tenteils selbst, traut sich nun viel mehrzu als früher und ist dadurch auch aufweniger Unterstützung angewiesen“,sagt Daniel Waldner. Seit vier Monatenhat Conny Albrecht auch einen elektri -schen Scooter, der ihr die Alltags auf ga -ben sehr erleichtert.

Flexible UnterstützungSechs Wohnungen in der Birkenwiesesind auf die Bedürfnisse von Menschenmit Behinderungen zu geschnitten. Siebieten die Chance auf eine eigenständi-ge Lebensführung durch das Zu sam -men wirken der eigenen Moti va tion mitprofessioneller und infor mel ler Un ter -stützung. Neben den Einzel woh nun gensteht den Bewohnerinnen und Be woh -

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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Am Anfang steht Vertrauen:Übergänge im FamilienserviceDer Familienservice der LebenshilfeVorarlberg bietet Entlastung für El -tern von Kindern mit Behinderungen.Was einfach klingt, ist für viele Müt -ter und Väter ein schwieriger Schritt,denn oft sind die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter des Familienservicedie ersten Nicht-Familienmitglieder,die ein Kind zuhause oder in einerfremden Umgebung begleiten.

Damit die Begleitung gelingen kann,stehen am Anfang Gespräche mit derFamilie auf dem Programm. „Dabeiwird gemeinsam besprochen, was dieFamilie will und was sie braucht. Wirachten darauf, was für beide Seiten gutist, also für die Eltern auf der einen undfür die Kinder auf der anderen Seite. ZuBeginn geht es auch darum, Vertrauenaufzubauen, denn das ist bei unsererArbeit entscheidend“, sagt Familienser -vice-Leiterin Birgit Loacker.

Familienservice innerhalb der FamilieBeim Familienservice innerhalb derFamilie werden Kinder ab zwei Jahrenstundenweise zuhause (ambulant) be -glei tet und das meist über mehrere Jah -re hinweg. „Dadurch kennen wir dieFamilien sehr gut und können für jedeein individuelles Unterstützungspaketschnüren. Dabei sind wir sehr flexibel,denn wir stehen an sieben Tagen dieWoche rund um die Uhr zur Verfügung“,so Birgit Loacker. Der Familienservicebietet auch Begleitung im Kindergartenund in der Schule, je nachdem, wo esdie Familie wünscht. Im Laufe der Zeitentstehen zwangsläufig auch Fragenfür die Eltern und Kinder, sei es nachder richtigen Schule oder nach dergeeigneten Ausbildung. Die Mitarbei te -rin nen und Mitarbeiter des Familien ser -vice stellen dann Kontakte her und ver-mitteln.

Familienservice außerhalb der FamilieAb einem Alter von rund zehn Jahrenübernimmt das Familienservice-Teamauch die tageweise Begleitung und

Assistenz von Kindern mit Behinde run -gen. Diese erfolgt entweder am Stand -ort in Hohenems, in Dornbirn oder inBatschuns. Wenn Eltern zum Beispieleine Woche in Urlaub fahren wollen,dann können sie in dieser Zeit auf dieUnterstützung des Familienservice zu -rückgreifen. „Das stellt oft eine großeHerausforderung für die Kinder und dieEltern dar, weil es zum ersten Mal umeine Übernachtung in einer fremdenUmgebung geht. Deshalb nehmen wirfrühzeitig mit der Familie Kontakt aufund zeigen ihr unsere Räumlichkeiten.Für Eltern ist dieser Übergang meistschwieriger als für die Kinder, denn sietun sich mit dem Loslassen oft sehrschwer“, berichtet Birgit Loacker.

Wertschätzende UnterstützungSeit einigen Monaten wird auch derzwei jährige Clemens vom Familien -service begleitet. „Wie jede Mutter ha -be ich eine starke Bindung zu meinemSohn. Zu Beginn war es daher für michschon ein großer Schritt, ihn anderenPersonen anzuvertrauen“, sagt seineMut ter Elisabeth Bayer. Inzwischen

sind die zwei Familienservice-Mitar bei -terinnen, die sich zweimal pro Wochefür einige Stunden um den kleinenClemens kümmern, aber voll kommenakzeptiert – sowohl von Clemensselbs t als auch von seiner Mutter. „Diebeiden sind ein großes Glück für uns,denn neben ihrer fachlichen Unter -stützung bringen sie uns auch vielWert schätzung entgegen. Wenn Cle -mens beim Familienservice in Hohen -ems ist, dann gefällt es ihm dort so gut,dass er am liebsten da bleiben möchte.Ich bin wirklich sehr froh über dieseEntlastung und kann sie anderen Elternnur weiterempfehlen“, so ElisabethBayer.

Kontakt & InformationGeorg MatzakGBL Mobile DiensteGartenstraße 26840 Götzis Tel.: 05523 506-10300E-Mail: [email protected]

Der Familienservice bietet für die Eltern eine Entlastung und für die Kinder eine individuelle Begleitung.

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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Am 20. Februar 2014 lud die Akade -mie der Lebenshilfe Vorarlberg zumVortrag von Monika Seifert an denSunnahof Tufers in Göfis ein. Dabeiging es um das Thema „Ablöse pro -zesse in Fa mi lien mit erwachsenenTöchtern und Söhnen mit Behinde -run gen – Her aus forde run gen undunterstützende Begleitung“.

Mehr als 50 % der erwachsenen Men -schen mit Behinderungen leben nochim Elternhaus. Aus einer Berliner Studiezur Weiterentwicklung der Dienst -leistun gen im Bereich des Wohnensvon Menschen mit Behinderungen gehthervor, dass die in der Familie wohnen-den Söhne und Töchter sowie dieAngehörigen mit dieser Wohnsituationüberwiegend zufrieden sind.

Kind als Individuum sehenDer Gedanke an einen Auszug aus demElternhaus ist mit belastenden Gefüh -len verbunden und wird darum häufigverdrängt. Eine Trennung scheint kaumvorstellbar zu sein. Es muss Eltern ge -lin gen, den Blick stärker auf das Kindals Individuum zu richten und sich dieFrage zu stellen: „Was können Eltern

Wenn Eltern loslassen müssen ...

Referentin Monika Seifert sprach am Sunnahofüber die Herausforderung von Ablöseprozessen.

dazu beitragen, dass ihre Tochter oderihr Sohn auch ohne sie einmal ein Le -ben führen kann, das ihren bzw. seinenBedürfnissen entspricht?“ Der Gedan -ke an die Zukunft darf nicht verdrängtwerden.

Engagement ist gefordertDer Auszug aus dem Elternhaus stelltkein „Weggeben“ oder „Scheitern“ seit-ens der Familie dar, sondern ein Teilender Verantwortung und eine für die Le -bensperspektive des Kindes sinnvolleEntscheidung. Zukunftsperspektiven

er geben sich jedoch nicht von allein.Das Engagement von Eltern bzw. dergesamten Familie ist gefordert. Ge -mein sam muss das Ablösen vorbereitetwerden, ebenso wie die Töchter undSöhne auf den neuen Lebensabschnittund die eigene weitere Lebensplanungvorbereitet werden müssen.

Chancen zur NeugestaltungDie Ablöse eröffnet den BeteiligtenChan cen zur Neugestaltung und fordertgleichzeitig die Neudefinition der Eltern -rolle, um ohne Schuldgefühle das ei ge -ne Leben unabhängig vom Kind zu ge -stal ten und zu genießen. In diesem Pro -zess der Ablöse ist eine Unter stützungder Menschen mit Behinde run gen undihren Angehörigen durch den Austauschmit Gleichbetroffenen oder durch Fach -leute in unterschied lichen Arbeitsfeldernund durch An ge bo tsstrukturen notwen -dig und erleichternd. Es gilt daher, ge -meinsam den Weg für ein Höchstmaßan Selbstbe stimmung und Teilhabe -chan cen für Men schenmit Behinderun gen zuschaffen.

Der Vortrag

zum Nachlesen:

Bye-bye, Hotel Mama!Markus Wüstner ist ein 27-jährigerMann. Im August letzten Jahres hater sich dazu entschieden, von Zuhau -se aus-, und in eine Wohngemein -schaft einzuziehen. Nun wohnt er inBezau in einer betreuten WG mitzwölf weiteren Frauen und Männernmit Behinderungen zusammen.

Eigenständig wohnen in der Gemein -schaft bedeutet Geborgenheit und Zu -gehörigkeit im Zusammenleben mit an -deren Personen zu erfahren. Gleich -zeitig bietet es Räume, die eine persön-liche Weiterentwicklung und Selbstän -dig keit zulassen und fördern. So wirddas Erwachsen sein erlernt und gelebt.

„Markus, was gefällt dir hier im Wohn -haus?“„Ich habe alleine ein Zimmer!“

„Was gefällt dir, wenn du ein Wochen -ende im Wohnhaus verbringst?“„Dass ich Musik hören kann!“

Zugegeben, es ist ein Weg für Markusund seine Eltern, der zu gehen nichtleicht für beide Seiten ist. So zählt Mar -kus die Tage bis zu den Wochen enden,die er bei seinen Eltern verbringt. Auchseine Eltern konnten sich erst nach ei -ni ger Zeit dazu entschließen, dass ihrSohn an einem Wochenende pro Monatim Wohnhaus sein darf und sie sich frei

die Zeit frei nehmen können. Doch esist ein gu ter Übergang, auf dem sie sichbefinden. So be richten die Eltern, eskomme immer öf ter vor, dass Markusam Wochenende fragt: „Wann kann ichwieder ins Wohnhaus?“

In der WG hört Markus Wüstner am liebsten Musik.

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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Den Übergang spürenWie wichtig alltägliche Übergängefür Menschen mit einem hohen Un -ter stützungsbedarf sind, zeigt dasfol gende Beispiel. Dabei geht es umdas sogenannte „Affolter-Modell“,welches sich auf spürbare Wahrneh -mungsveränderungen stützt.

Es ist Mittagszeit und Herr K., ein jun -ger Mann, der in einer Werkstätte derLebenshilfe Vorarlberg arbeitet, wirdun ruhig. Um ihn herum gehen seineKol leginnen und Kollegen verschiede-nen Arbeiten nach, wie Perlenkettenauf f ädeln oder Papierbögen mithilfedes Aktenvernichters schreddern. Zu -dem dringen Geräusche an sein Ohr,die aus einem Radio kommen, der aufWunsch einer jungen Frau angestelltist. Herr K. beginnt mit dem Oberkörperin seinem Rollstuhl nach vorn und hin-ten zu wippen, immer schneller undkraft voller. Außerdem gibt er verschie -dene Töne und Laute von sich, die mitder Zeit immer lauter werden. Da seineBetreu erinnen Herrn K. schon über ei -nen langen Zeitraum hinweg begleiten,kennen sie dieses Verhalten bereits undwissen es zu deuten: Herr K. hat Hun -ger und wartet auf das Mittagessen!

Unterschiedliche AnsätzeAufgrund dessen geht eine Betreuerinzu ihm und teilt ihm mit, dass sie nungemeinsam in den Speisesaal gehen.Sie löst die Bremsen seines Rollstuhlsund schiebt ihn über den Gang in denLift und fährt ein Stockwerk höher Rich -tung Küche. Herr K. intensiviert da -raufhin seine Schaukelbewegungenund seine Laute werden zunehmendlau ter. Er greift mit den Armen wild umsich und versucht sich an allem, was erzu greifen bekommt, festzuhalten. Sei -ne Betreuerin versucht, ihn durch gutesZureden zu beruhigen. An einem ande -ren Tag stellt sich die Ausgangs situa -tion genauso dar. Eine weitere Be -treuerin seiner Gruppe weiß sein Ver -halten ebenso zu deuten, gibt ihm je -doch, bevor sie mit ihm in den Speise -

saal geht, einen Löffel in die Hand undstartet erst daraufhin mit der Aktivität.Sie schiebt den Rollstuhl wiederum inden Lift und fährt nach oben und HerrK. wird zunehmend ruhiger in seinenBewegungen und seine Laute werdenleiser.

Informationen sind wichtigWie können wir die so unterschied -lichen Verhaltensweisen von Herrn K.interpretieren? In der ersten Situationscheint Herr K. angespannt und ge -stresst, in der zweiten Situation wirkt erruhig. Wir interpretieren weiter, dassHerr K. in der ersten Situation nicht ver-steht, was passiert, in der zweiten Si -tua tion scheint er eine Erwartung auf -zubauen, dass als nächstes das Mittag -essen kommt. Die beiden Situationenunterscheiden sich nicht nur durch dasVerhalten von Herrn K., sondern auchgleichzeitig durch die Art der Infor ma -tion, die Herrn K. über die anstehendeAktivität „Mittagessen“ vermittelt wird:In der ersten Situation wird eine verbale(gesprochene) In for mation vermittelt.Herr K. scheint aufgrund dessen nichtzu verstehen, was passiert: er gerät inStress. In der zweiten Situation wirdihm eine taktile (spürbare) In formationüber die ansteh en de Aktivität ver-schafft: er berührt den Löffel. Herr. K.kann aufgrund der takti len Informa tionErfahrungen aus seinem Gedächt nisab rufen und scheint zu verstehen, dassjetzt das Mittagessen be ginnt.

Veränderungen spürenAlltagsaktivitäten, wie beispielsweisedie Eingabe von Speisen und Pflege -maß nahmen, bestehen aus Verände -run gen der Beziehungen zwischen demKörper und der Umwelt: Der Löffel istzunächst in seiner Hand, dann wird ervom Körper getrennt, um ihm das Es -sen einzugeben. Diese Veränderun genwerden gespürt und zu jedem Zeit -punkt der Veränderung ist das Spürenwichtig. Der Beginn einer Alltagsaktivi -tät ist dabei besonders kritisch, weil er

einen Übergang bedeutet: von AktivitätA (Herr K. sitzt im Rollstuhl und wipptmit dem Oberkörper) zu Aktivität B(Mittagessen) und somit den Eintritt ineine neue Situation. In diesem Augen -blick ist es besonders wichtig, Infor ma -tionen über die neue Situation zu ge -winnen. Dabei ist es einfacher, dieseaufgrund taktiler Information einzuord-nen als aufgrund verbal-auditiver odervisueller Information. Diese Ausführun -gen gründen auf Erkenntnissen vonFélicie Affolter. Die im Beispiel be -schrie bene taktile Hilfestellung bis hinzur systematischen Förderung von be -treuten Mitarbeitenden auf der Basisdes Affolter-Modells wird in der Le -bens hilfe Vorarlberg in verschiedenenWerkstätten bereits erfolgreich ange -wen det.

Kontakt & InformationAndreas BartlGBL Arbeiten & BeschäftigenGartenstraße 26840 Götzis Tel.: 05523 506-10100E-Mail: [email protected]

Das Affolter-Modell: Veränderungen spüren.

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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10 MiLe Nr.1/2014

Der Übergang zur Ausbildung im AZVDie Pflichtschulzeit ist vorbei! Wasnun? Das Ausbildungszentrum Vor -arl berg (AZV) ist jungen Menschendabei behilflich, ihren beruflichenWeg zu starten und ihr Leben in dieeigene Hand zu nehmen. Das Ziel istes, allen jungen Menschen eineChance auf Ausbildung zu bieten.

Es gibt viele Jugendliche in Vorarlberg,die sich bei der Frage nach einer Aus -bildung benachteiligt erleben. „Geradesie verdienen eine echte Chance, dennwir können es uns nicht leisten, sie zuverlieren – weder menschlich noch wirt -schaftlich“, bringt es AZV-Geschäfts -führer Armin Hotz auf den Punkt. Damitdies gelingen kann, bedarf es einer per-sönlichen Berufsorientierung und einerfundierten, ganzheitlichen, sozialpäda-gogisch begleiteten Ausbildung. Denn:Menschen brauchen Menschen!

Beraten, ausbilden, vermittelnJunge Menschen mit Startschwierig -keiten oder Beeinträchtigungen per-sönlich zu beraten und ihnen eine fun -dierte Ausbildung zu ermöglichen – dasist der Grundauftrag des AZV. Darüberhinaus vermittelt das Tochter unterneh -men der Lebenshilfe Vorarl berg seineausgebildeten Jugendlichen – im IAZ-Bereich unter Mithilfe der Firma „Dafür“– in den allgemeinen Arbeitsmarkt unddas möglichst nah an Eignung undNeigung der jeweiligen Person orien-tiert. Aktuell bietet das AZV an fünfStandorten in Vorarlberg praxisnaheAusbildungen in 13 Berufsfeldern. Dazugehören: Druckerei, Handel, Hotel &Gastronomie, Industrie- und Gewerbe -

hel fer, Kreativhandwerk, Bekleidungs -fertigung, Lagerlogistik, Malerei, Metall -bearbeitung und Tischlerei. Je nach Fä -higkeiten und Bedürfnissen werdenklassische Lehren (in den Überbetrieb -lichen Ausbildungszentren) und inte-grative Berufsausbildungen angeboten,wie eine verlängerte Lehre, eine Teil -qualifi kation oder eine Anlehre.

Praktisches ClearingDamit der oft schwierige Übergang ineine Lehrausbildung gelingen kann,braucht es das nötige Know-how. Dassogenannte „praktische Clearing“ er -möglicht Jugendlichen mit Benachteili -gung die berufliche Orientierung unddie Abklärung beruflicher und persön-licher Fähigkeiten. „Es werden Erfah -run gen gesammelt, unterschiedlicheBerufsbilder kennengelernt und einhandwerklicher Test durchgeführt. Da -durch wird die realistische Entschei -dung für den Einstieg ins Berufslebenermöglicht“, erklärt Andrea Cukrowicz,die im AZV für die Organisation und denAblauf des praktischen Clearings ver-antwortlich ist. Das praktische Clearingdauert zwi schen einer und sechs

Wochen und erfolgt im IntegrativenAusbildungs zentrum (IAZ) Lauterach.Schnupper zeiten in allen anderen Be -rufsbildern im AZV werden dabei eben-falls berücksichtigt. Aufgrund von vie-len Informa tio nen (Schnupperbe richte,Lebenslauf, Zeugnisse, Wün sche undArbeitserfah rungen etc.) ergibt sicheine Fragestel lung für das praktischeClearing. Für je den Ju gendlichen wirdein individueller Ab lauf des praktischenClearings zu sammengestellt. Möglichsind entwe der die Mitarbeit bei ver-schiedenen Auf trägen im Team, dieDurchführung ei nes be rufs spezifischenpraktischen Tests, die An fertigung vonWerkstücken oder das Kennenlernenaller IAZ-Berufsfelder.

Regelmäßiger AustauschWährend der Abklärungszeit erfolgt einregelmäßiger Austausch mit den Ju -gend lichen unter Anpassung des Ab -klä rungsplanes. Im Anschluss an dasprak tische Clearing findet ein Ab -schluss gespräch statt. Es werdenmünd liche und schriftliche Rückmel -dun gen und Empfehlungen gegeben.Ge meinsam mit den Jugendlichen, de -ren Angehörigen sowie mit „Dafür“ wirddann die weitere Vor gehensweise fest-gelegt.

Kontakt & InformationArmin HotzGF Ausbildungszentrum VorarlbergGartenstraße 26840 Götzis Tel.: 05523 506-10401E-Mail: [email protected]

Im AZV können junge Menschen aus einer Vielzahl an verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten wählen.

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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Wie geht’s weiter? IAZ-Lehrlinge machen Karriere

Marielvis Homann hat im vergangenenJahr ihre Teilqualifikation im Handel miteiner Abschlussprüfung positiv abge -schlossen. Sie hat sich selbst bei unter-schiedlichen Firmen beworben, alsoohne die Mithilfe von „Dafür“. Seit Ok -to ber 2013 hat Marielvis Homann einenArbeits platz in einem Unterwäsche -geschäft in einem großen Einkaufs -zentrum und die Arbeit dort gefällt ihrnach wie vor.

In meinem letzten Schuljahr ist dieBetreuerin Nina von „Dafür“ inunsere Klasse gekommen. Sie hatuns erklärt, wo man überallschnup pern könnte. Ich habe michfür die Malerei entschieden. Ninahat für mich einen Termin im IAZLauterach ausgemacht. Ich war beiden Malern, bei den Druckern undauch im Bereich „Industrie undGewerbe“ bei Giko schnuppern.Am besten hat mir die Ma le reigefallen. Deshalb habe ich dannnoch eine ganze Woche lang nur inder Malerei geschnuppert. DerMalermeister Edi Javornik hat zumir gesagt, ich wäre fleißig beimArbeiten und kann eine Anlehrebei ihm machen. Im Septemberwerde ich mit der Ausbildung fer-tig sein. Danach möchte ich alsMaler arbeiten. Ich habe viel ge -lernt und auch schon in drei Fir -men ein Praktikum gemacht. Ichhoffe, das hilft mir, im Herbst eineArbeit als Maler zu finden!

Dominik CordinMalerlehrling im IAZ Lauterach

Dominik Cordin absolviert eine IAZ-Anlehre.

Stefan Kalb hat einige Schnupper -zeiten während des zweiten Aus -bil dungs jahres zum Industrie- undGe werbehelfer absolviert. Unteran derem auch einige Wochen ansei nem jetzigen Arbeitsplatz, demEuro spar im Lustenauer Rhein -center. Er hat sich dabei bewährtund daraufhin einen gefördertenArbeitsplatz mit einer 100%-An -stel lung erhalten. Stefan Kalb istim Eurospar für das Leergut zu -ständig sowie für die Einkaufswa -gen lo gis tik. Er ist mit sei nem Ar -beitsplatz sehr zufrieden.

Stefan Kalb hat eine 75%-Anstellung erhalten.

Marielvis Homann arbeitet im Einkaufszentrum.

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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12 MiLe Nr.1/2014

Der doppelte Lothar

Trotz seiner 61 Jahre ist Lothar Spiegel noch voller Tatendrang, den er in der Fachwerkstätte ausleben kann.

Lothar Spiegel ist ein doppelterZwilling. Erstens, weil er in diesemTierkreiszeichen geboren ist, undzweitens, weil er bei der LebenshilfeVorarlberg zwei verschiedene Ar -beitsplätze hat: einen in der Werk -stätte Dornbirn-Riedgasse und einenin der Fachwerkstätte Dornbirn.

Einmal pro Woche arbeitet LotharSpiegel gemeinsam mit seinen Kolle -gin nen und Kollegen aus der Werk -stätte Riedgasse in der Fachwerkstättemit. Doch das ist dem 61-jährigenDornbirner nicht genug. Die Arbeit inder Fachwerkstätte gefällt ihm nämlichso gut, dass er öfter dort mitarbeitenwill. „Sein Wunsch ist unser Auftrag“,schmunzelt Werkstätten-Leiter WalterHeim. „Gemeinsam mit dem Team derFachwerkstätte haben wir einen neuenWochenplan für Lothar ausgearbeitet.Nun arbeitet er selbständig einen zu -sätzlichen Tag in der Fachwerkstättemit“, so Walter Heim.

Stolz auf ArbeitVor allem die verschiedenen Montage -arbeiten haben es Lothar Spiegel be -sonders angetan. „Bei der Blum-Arbeitmuss ich zwei verschiedene Teilezusammenlegen, was mir viel Spaß

macht. Außerdem verpacke ich gerne.Seit knapp einem Jahr arbeite ichschon in der Fachwerkstätte und esgefällt mir sehr gut hier“, sagt der be -geisterte Hobby-Musiker. Am Mittwochist Lothar Spiegel „auf eigene Faust“ inder Fachwerkstätte, am Donnerstagdann nochmals mit seinen Kolleginnenund Kollegen aus der Werkstätte Ried -gasse. Dank seiner Geschicklichkeit ister vielseitig einsetzbar, egal welche Ar -beit gerade ansteht. „Lothar ist sehrstolz auf seine Arbeit in der Fach werk -stätte. Außerdem hat er dadurch in denvergangenen Monaten viel an Selbst si -cherheit gewonnen. Zum Beispiel sorgter seitdem mit seiner Handorgel beiverschiedenen Anlässen für die musi -ka lische Unterhaltung. Früher hat ersich das nicht zugetraut“, berichtetWal ter Heim.

Durchlässigkeit fördernPersonen wie Lothar Spiegel werdenbei der Lebenshilfe Vorarlberg deshalbals „Zwilling“ bezeichnet, weil sie inzwei unterschiedlichen Geschäftsbe rei -chen beschäftigt sind. „Im Fall von Lo -thar sind das die Bereiche Arbeiten &Beschäftigen sowie Betriebe. Jederdieser beiden Bereiche hat zwar seineeigenen Strukturen, aber das darf uns

nicht daran hindern, die von uns be glei -teten Menschen bestmöglich in ihrerLebensgestaltung zu unterstütz en“,betont Robert Allgäuer, Ge schäfts -bereichsleiter Betriebe. Für ihn ist daherdie Durchlässigkeit innerhalb derLebenshilfe von größter Wichtig keit,denn „im Mittelpunkt muss immer derMensch mit seinen Bedürfnissen undZielen stehen.“ Und Andreas Bartl, Ge -schäftsbereichsleiter Arbeiten & Be -schäf tigen, ergänzt: „Die betreuten Mit -ar beiterinnen und Mitarbeiter in denWerk stätten und Betrieben der Lebens -hilfe müssen immer wieder Möglichkei -ten bekommen, unterschiedliche Ar -beits bereiche zu erleben. Auf dieseWei se können sie sich für Arbeiten undAufgaben entscheiden, die ihre Fähig -keiten zur Entfaltung bringen.“

„Brückenschlag-Treffen“Mehr Durchlässigkeit bedeutet aberauch, dass die beiden Geschäftsbe rei -che noch enger zusammenarbeitenmüs sen als bisher. „Alle Mitarbeiterin -nen und Mitarbeiter müssen am glei -chen Strang ziehen. Aus diesem Grundsind ab heuer mehrere sogenannte‚Brückenschlag-Treffen‘ geplant, beidenen wir die Durchlässigkeit in beideRichtungen fördern möchten. Auch dieZusammenarbeit zwischen den beidenGeschäftsbereichen sowie den Mitar -bei te rinnen und Mitarbeitern wird ge -stärkt, indem wir gute Beispiele aus dertäglichen Arbeit vorstellen. Diese solleneinerseits die positiven Erfahrungenaufzeigen und andererseits Mut zurNachahmung machen“, sagt RobertAllgäuer. Beispiele, wie jenes des „dop-pelten Lothars“.

Kontakt & InformationRobert AllgäuerGBL BetriebeGartenstraße 26840 Götzis Tel.: 05523 506-10060E-Mail: [email protected]

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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Besser „Leben im Alter“

Peter Öhe

Lerchenfeld 6A-6850 DornbirnT 0664 25 29 803F 05572 94 9170 [email protected]

Mit fortschreitendem Alter verändernsich auch die Lebensumstände derMenschen, egal ob mit oder ohneBehinderungen. Da die durchschnit-tliche Lebenserwartung immer höherwird, ist die Gesellschaft gefordert,Übergänge in altersgerechte Struk -tu ren anzubieten.

Vor 47 Jahren, als die Lebenshilfe Vor -arlberg gegründet wurde, gab es hier -zu lande nur wenige Menschen mit Be -hinderungen, die ein hohes Alter er -reichten. Das lag vor allem an zweiGründen: Erstens an der noch nichtausgereiften medizinischen Versorgungund zweitens an den Folgen derunmenschlichen „Euthanasie-Program -me“ im Dritten Reich, denen österreich-weit tausende Personen zum Opfer fie-len. Heutzutage gehören Menschen mitBehinderungen ganz selbstverständlichzur Gesellschaft. Und so wie die Gesell -schaft zunehmend älter wird, gibt esauch immer mehr Menschen mit Be -hinderungen, die das Pensionsalter er -reichen.

Neue HerausforderungDa ältere Menschen mit Behinderungeneigene Bedürfnisse haben, entstand fürdie Lebenshilfe Vorarlberg eine neueHerausforderung: Wie kann es gelin-gen, die Lebensqualität von älterenMen schen mit Behinderungen zu ver -

bessern? Mit der Dienstleistung „Lebenim Alter“ (LiA) bietet die Lebenshilfedieser Zielgruppe eine alters- undbedürfnisgerechte Tagesbetreuung. Umdiese zu ermöglichen, wurden eigeneBetreuungsstrukturen und spezielleRahmenbedingungen geschaffen sowieRäumlichkeiten an den Lebenshilfe-Stand orten umgebaut. LiA umfasst alleLebensbereiche, von der Arbeit in derWerkstätte oder Fachwerkstätte überdas Leben im Wohnhaus bis hin zuraltersgerechten Freizeitgestaltung.

Keine Lust auf die PensionIn den Fachwerkstätten der LebenshilfeVorarlberg ist immer die Arbeit imMittelpunkt der Tagesstruktur für diebe treuten Mitarbeiterinnen und Mitar -bei ter. Mit zunehmendem Alter wird esfür viele Personen aber immer schwe -rer, den hohen Anforderungen vonSerienarbeiten gerecht zu werden.Auch gesundheitliche Beschwerdenkönnen den Arbeitsalltag erschweren.Eigentlich ja ein klassischer Grund, umsich auf die Pensionierung zu freuen.Doch oft verhält es sich in den Fach -werkstätten anders als in den meistenheimischen Wirtschaftsunternehmen,denn die betreuten Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter wollen manchmal garnicht aus ihrem vertrauten Umfeld ge -rissen werden. „Wir haben schon einigeMale die Erfahrung gemacht, dass von

uns betreute Menschen unbedingtweiterarbeiten wollten, obwohl ihre kör-perliche und mentale Verfassung imLaufe der Zeit mehr und mehr abgebauthat“, berichtet Peter Russegger, Leiterder Fachwerkstätte Schwarzach.

Tagesstrukturen gestalten„Damit diese Personen aber nicht vonheute auf morgen ihre Bezugspersonenverlieren und das Gefühl haben, nichtmehr gebraucht zu werden, haben wirgemeinsam mit LiA neue Tagesstruk -turen für sie gestaltet. Zum Beispiel gibtes betreute Mitarbeiterinnen und Mit -arbeiter, die nur noch drei statt fünfTage die Woche zu uns kommen unddie restliche Zeit entweder in einemWohnhaus oder in einer Werkstätte ver-bringen“, sagt Peter Russegger. Ent -schei dend sei natürlich, dass die be -troffenen Personen mit den neuenStruk turen einverstanden seien, so derFachwerkstätten-Leiter. Gerade dieseForm der flexiblen Durchlässigkeit voneiner Dienstleistung zur anderen machtdie Lebenshilfe Vorarlberg für dieBegleitung von älteren Menschen mitBehinderungen attraktiv und bedeuteteine individuelle Verbesserung derLebensqualität.

DAS THEMA: ÜBERGÄNGE SCHAFFEN

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Artikel 5: Das Recht auf Gleichberechtigungund Nichtdiskriminierung

Serie: „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ / Teil 1

Jeder Mensch soll die gleichen Chancen haben.Das bedeutet:Jeder Mensch soll das Gleiche tun können.Zum Beispiel:Alle Kinder sollen in eine Schule gehen können.Auch Kinder mit Behinderungen.Oder: Auch Menschen mit Behinderungensollen eine Arbeit bekommen können.Sie sollen die Hilfen bekommen, die sie dafür brauchen.

Übersetzung in „leichter Sprache“ !

Die UN-Konvention über die Rechtevon Menschen mit Behinderungen istdie zentrale Rechtsgrundlage für eininklusives Miteinander. Heuer wer-den wir in dieser Serie den Original -wortlaut von bestimmten Artikelnsowie deren Übersetzung in leichteSprache abdrucken.

Den Anfang macht der 5. Artikel derUN-Konvention. Dieser lautet wie folgt:

Gleichberechtigung undNichtdiskriminierung

(1) Die Vertragsstaaten anerken-nen, dass alle Menschen vor demGesetz gleich sind, vom Gesetzgleich zu be handeln sind und ohneDiskriminierung Anspruch auf gle-ichen Schutz durch das Gesetzund gleiche Vorteile durch dasGesetz haben.(2) Die Vertragsstaaten verbietenjede Diskriminierung aufgrund vonBehinde rung und garantieren Men -schen mit Be hinderungen glei chenund wirksamen rechtlichen Schutzvor Diskriminierung, gleich viel auswelchen Gründen.

(3) Zur Förderung der Gleichbe -rech ti gung und zur Beseitigungvon Diskri mi nie rung unternehmendie Vertrags staaten alle geeignetenSchritte, um die Bereitstellung an -gemessener Vorkeh run gen zu ge -währleisten.(4) Besondere Maßnahmen, die zurBeschleunigung oder Herbeifüh -rung der tatsächlichen Gleichbe -rech tigung von Menschen mit Be -hin derungen er for derlich sind, gel-ten nicht als Dis kri minierung imSinne dieses Über ein kommens.

POLITIK & GESELLSCHAFT

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Alle Menschen gleich behandeln

Kein Mensch darf wegen seiner Behinderungenschlechter behandelt werden.Jeder Mensch muss gut behandelt werden.Menschen mit Behinderungendürfen wegen ihrer Behinderungennicht schlechter behandelt werden.Sie dürfen keine Nachteile haben.

Jeder Mensch mit Behinderungenhat vor dem Gesetz die gleichen Rechte.Sie dürfen vom Gesetznicht anders behandelt werden,als Menschen ohne Behinderungen.

Niemand darf diskriminiert werden.Das bedeutet:Niemand darf schlechter behandelt werden,weil er oder sie eine Behinderung hat.Jeder Mensch muss gerecht behandelt werden.Jeder Mensch muss die Hilfe bekommen, die er braucht.

Dafür muss Österreich sorgen!

Quelle:Übereinkommen der Vereinten Nationenüber die Rechte von Menschen mit BehinderungenErklärt in Leichter Sprache vomBundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

POLITIK & GESELLSCHAFT

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Ist Assistenz nur für Menschen mit körperlichen Behinderungen?Das Idealbild der Persönlichen Assis tenzgeht von einer Unter stützung aus, dienicht von der persönlichen Wer tun g derAssistenzperson abhängig ist. Zum Bei -

spiel erhält ein Mensch mit Behin de run -gen erst dann Unter stützung beim Auf -räu men seines Zimmers, wenn er dieswünscht. Ist das nur für Men schen mit

einer körperlichen Be hin de rung mög lich?Darüber argumentieren Sebastian Gruberund Heinz Grabher, die beide Er fah run -gen als Persönliche Assistenten haben.

„Die Entscheidungen und ihre Folgenmüssen abgeschätzt werden können”

Ein Assistent ist der verlängerte Arm,der die körperlichen Defizite ausgleicht.Ich durfte meine Erfahrungen als Per -sönlicher Assistent während und nachmeinem Zivildienst in Graz machen. AlsZivi ergab es sich, dass ich speziell mitJochen viel unternahm. Er leidet anMus keldystrophie (Muskelschwund)und hat einen Assistenzbedarf von 24Stunden pro Tag.

Ab nach Florida!In der Zeit, die wir zusammen verbrach -ten, entwickelte ich ein Verständnis da -für, was wirklich hilfreich ist und wasnicht. Zum Beispiel habe ich es nichtals meine Aufgabe gesehen, ihm zu sa -gen, er solle sein Zimmer aufräumen.Es war sein Zimmer und wenn er etwasändern wollte, hat er mich einfach da -rum gebeten. Gegen Ende meiner Zeitals Zivi hatten wir die verrückte Idee,den Winter 1999/2000 im warmen Flori -da zu verbringen. Das kalte Wetter warimmer fürchterlich für Jochen, weil er –we gen drohender Atemwegsinfektion –praktisch den ganzen Winter das Hausnicht verlassen konnte. So war ich dreiMonate lang fast 24 Stunden am TagAssistent, Koch, Techniker und Freund.

Eigene Entscheidungen treffenWir haben uns dort aus der Situationhe raus intensiv mit dem Thema be -schäftigt und auch mit den anderen As -sistenten, die in kürzeren Perioden da -bei waren, aufschlussreiche Situatio nenerlebt. Interessanterweise war kaumjemand in der Lage, den im E-Roll stuhlsitzenden Jochen so zu seh en, wie erist. Nämlich als einen er wach senen

PRO:

chen Assistenten alles selbst. Ich wardann noch eine ganze Zeit lang für ihntätig und wir haben heute noch freund-schaftlichen Kontakt. Unterm Strichdenke ich, dass die Persönliche Assis -tenz in dieser Form für Menschen mitrein körperlichen Beeinträchtigungengeeignet ist. Haben Menschen mitmen talen Beeinträchtigungen nicht dieFähigkeit, Entscheidungen mit all ihrenFolgen abzuschätzen, wird es unmög -lich Persönliche Assistenz zu leisten.Denn dann sind auch lebensorganisa -to rische Aufgaben Teil der Betreuungs -arbeit.

Sebastian Gruberehemaliger Persönlicher Assistent

Leben selbst managenAm Ende hat diese Reise vor allem Jo -chens Leben nachhaltig verändert. Erhat die Erfahrung gemacht, dass er seinLeben selbst managen kann und istdanach umgehend – gegen alle Wider -stände – aus der Wohngruppe ausge -zo gen. Er lebt heute ein absolut unab-hängiges Leben und organisiert von derFinanzierung bis zu seinen Persönli -

Eine ganz besondere Reise: Jochen Baumschlager mit Sebastian Gruber und Freunden im sonnigen Florida.

Interessanterweise war kaumjemand in der Lage, den im E-Rollstuhl sitzenden Jochen so

zu sehen, wie er ist. Nämlich als einenerwachsenen Menschen, der eigen-ständig und eigenverantwortlich Ent -scheidungen treffen kann.

Menschen, der eigenstän dig und ei -gen verantwortlich Ent schei dungen tref-fen kann. Nur ist er nicht in der Lage,die nötigen Handlungen auch umzu -setz en. Als Assistent muss te ich michauch damit auseinan der setz en, womeine eigenen Grenzen liegen.

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„Alle Menschen sollten von denVorteilen profitieren können”CONTRA:

Heinz Grabher: „Persönliche Assistenz ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen.“

Nein! Persönliche Assistenz soll nichtauf eine spezielle Gruppe von Men -schen mit Behinderungen beschränktsein. Persönliche Assistenz hat vieleVor züge. Davon sollen alle Menschenmit Behinderungen profitieren können.Aus den vielen Vorzügen der Persönli -chen Assistenz für Menschen mit Be -hinderungen möchte ich drei hier an -führen.

Gesundheit und LebensqualitätErstens: Persönliche Assistenz führt zueinem besseren Gesundheitszustandund zu einer höheren Lebensqualitätbei Frauen und Männern mit Behinde -rungen. Das zeigt sich vor allem inSchweden. Dort gibt es im Vergleichmit anderen europäischen Ländern einesehr geringe Anzahl an psychischenStörungen bei Menschen mit Lern -schwie rigkeiten. Ein Grund für dieseTat sache wird in den Persönlichen As -sis tenzleistungen gesehen, die genauan die Bedürfnisse der Betroffenen an -gepasst sind.

Umgang mit MachtZweitens: Persönliche Assistenz ist dieLernmöglichkeit von vielen Dingen.Auch die Lernmöglichkeit vom Umgangmit Macht. Ein wichtiger Aspekt imLeben jedes Menschen für ein selbst-bestimmtes Leben ist der Umgang mitEntscheidungen. Wer nie die Möglich -keit bekommt, selbst über sein Lebenzu bestimmen, – Was soll ich essen?Was soll ich anziehen? Wo soll ichwohnen? Was soll ich einkaufen? Fürwas gebe ich mein Geld aus? usw. –der wird sich schwer entscheiden kön-nen. Wer jedoch lernt, seine täglichenEntscheidungen zu treffen, findet denWeg von der Ohnmacht des Daseinszur Entscheidungsmacht im Alltag.

Selbstbewusstsein ist notwen -dig, um Entscheidungen destäglichen Lebens zu treffen und

über das eigene Leben selbst zu be -stim men. Persönliche Assistenz be deu -tet ein Schritt aus der Fremdbe stim -mung in Richtung Selbstbestimmung.

Diese Machtübergabe setzt bei allenMitmenschen Zutrauen und Vertrauenvoraus. Zutrauen und Vertrauen in dieeigenen Fähigkeiten steigert dasSelbst bewusstsein aller Menschen.Auch und vor allem das Selbstbe wusst -sein von Menschen mit Lernschwierig -keiten. Und dieses Selbstbewusstseinist notwendig, um Entscheidungen destäglichen Lebens zu treffen und überdas eigene Leben selbst zu bestimmen.Und da bin ich schon beim dritten Vor -zug der Persönlichen Assistenz: Sie be -deutet ein Schritt aus der Fremdbe -stimmung in Richtung Selbstbestim -mung.

Verändertes Bild in der GesellschaftEinen weiteren wichtigen Aspekt mussich doch noch anführen: PersönlicheAssistenz führt zu einer Veränderungder gesellschaftlichen Wahrnehmungund zum Bild von Menschen mit Behin -derung als gleichberechtigte undgleich wertige Bürgerinnen und Bürger.Und das ist ein großer Schritt bei derInklusion, bei der gleichberechtigtenTeilhabe von Menschen mit Behinde -run gen in der Gesellschaft, bei derVerwirklichung der UN-Konvention überdie Recht von Menschen mit Behinde -run gen. Persönliche Assistenz ist daherdie Grundlage für ein selbstbestimmtesLeben für alle Menschen mit Behin de -rungen, egal ob die Behinderung kör-perlich oder sinnlich oder geistig/kogni-tiv ist.

Heinz GrabherPersönlicher Assistent bei

„Reiz – Selbstbestimmt leben“

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Ehrenamtsbörse der Lebenshilfe Vorarlberg:Ihr Engagement ist gefragt!Sie wollen sich bürgerschaftlich, freiwillig engagieren, suchen ein Ehrenamt, das Ihnen Sinn und Freude bringt und Siewollen jetzt aktiv werden? Dann kontaktieren Sie doch die Lebenshilfe Vorarlberg! Es gibt viele unterschiedlicheMöglichkeiten für Sie, sich bei uns freiwillig zu engagieren oder ehrenamtlich zu arbeiten. Zum Beispiel:

In der Region Bodensee

Für eine 60-jährige Frau in Hard suchen wir eineehrenamtliche Person, welche gerne mit ihr regel -mäßig etwas unternimmt (z.B. ins Café gehen).

Die Fachwerkstätte Schwarzach sucht mehrereehrenamtliche Freiwillige für die Mitarbeit bei In -dustrieaufträgen sowie gelegentliche Freizeit- oderSportaktivitäten in Kleingruppen (max. 4 Personen).

In der Region Dornbirn/Bregenzerwald

In Dornbirn suchen wir Freiwillige, welche gerne mitMenschen mit Behinderungen verschiedene Akti vi -tä ten in der Freizeit unternehmen (Begleitung beiAusflügen, basteln, singen, Hallenbadbesuche etc.).

Das lebensART-Geschäft in Dornbirn sucht für dieSamstage Freiwillige, welche gerne Produkte derLe benshilfe Vorarlberg im Geschäft verkaufen. DerEinsatz wäre maximal einmal pro Monat.

Landesweite Aktionen

Für die Landessammlung im Juni suchen wir enga -gierte Personen, welche uns gerne dabei unter-stützen möchten.

In der Region Oberland

In Batschuns leben ältere Menschen mit Behinde -rungen. Haben Sie Zeit, Menschen mit Behinderun -gen bei Ausflügen oder zum Kirchgang zu begleiten,beim Basteln zu unterstützen oder einfach ihnen ei -ne Geschichte vorzulesen? Außerdem suchen wirauch Personen, welche gerne mit ihnen Gesell -schaftsspiele spielen.

Sind Sie interessiert?

Kontakt & InformationChristine FrickEhrenamtliches Engagement &FreiwilligenmanagementGartenstrasse 26840 GötzisTel.: 05523 506-10044E-Mail: [email protected]

Ehrenamtiches Engagement im YouTube-Video auf www.lebenshilfe-vorarlberg.at

Machen Sie sich selbst ein Bild!

INFORMATION & BERATUNG

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Die SCHREIB & KUNST WERKSTATTwird in Wort und Bild von Menschenmit Behinderungen gestaltet. LassenSie sich überraschen!

Richi Nägele schwärmt von derFachtagung „Gesund Leben“Wir fuhren früh am Morgen zur Fach -tagung nach Kärnten. Am Anfang wardie Begrüßung und mit einigen Vorträ -gen haben die Workshops ge startet.Mir gefiel der Vortrag von Herrn Ger -main Weber am besten, weil er über alleMenschen mit Beeinträchtigungen ge -naue Auskünfte zum Thema Gesund -heit geben konnte.

Empowerment = Ich kann!Ich besuchte den Workshop „Stärkenstärken“. Dabei ging es um das WortEmpowerment, was so viel bedeutetwie „Ich kann!“. Ebenso haben wir imWorkshop über Ressourcen gespro -chen. Das bedeutet alles, was michunterstützt und mir hilft. Anschließendnahm ich an der Arbeitsgruppe „Ich be -stimme über meine Gesundheits förde -

rung mit“ teil. Nach einem gutenAbendessen und einigen SpielrundenBillard ging ich erschöpft ins Bett.

Mitentscheiden, MitgestaltenDer nächste Morgen fing mit einem gu -ten Frühstück an und wir starteten inden ersten Workshop „Partizipation –Mitbestimmung“. Das bedeutete hiermehr als nur Teilhabe, nämlich auchMitentscheiden und Mitgestalten. Ineiner Arbeitsgruppe habe ich erfahren,dass Menschen mit Beeinträchti gun -gen zu Kursleiterinnen und Kursleiternausgebildet werden. Zum Beispiel alsSchönheitspflegerin oder als Tisch ten -nis trainer usw. Das hat mir sehr gut ge -fallen. Alle Teilnehmerinnen und Teil -neh mer trafen sich wieder im großenSaal. Dort gab es noch zwei Ab -

schlussvorträge von Frau BarbaraBrehmer-Rinderer und Herr GüntherReiter.

Gesundheitsförderung ist wichtigWir fuhren mit viel neuem Wissen amNachmittag wieder ins Ländle zurück.Meine Meinung ist, dass Menschen mitBeeinträchtigungen immer noch zuwenig im Bereich Gesundheitsför de -rung unterstützt werden. Mein Schlus s -satz ist: „Man spürt den Fuß erst, wennder Schuh drückt“. Ich will sagen, dassdu, bevor du krank wirst, früh genugetwas für deine Gesundheit tun musst.

Richi NägeleSelbstvertreter

Bergfest am GolmDie alpinen Freunde der „Special Friends“ haben mit den Kölner Kolleginnen und Kollegen vom 19. bis 24. Jänner 2014am Golm eine Skiwoche gehabt. Am Dienstag, den 21. Jänner 2014, haben die Kölner Freunde ein Bergfest veranstaltet.Die Leiterin Carina hat mit der Kölner Gruppe das Fest organisiert und 4 Spiele gemacht, wie Boccia, Glas versenken undnoch andere Spiele. Wir wurden in 2-er Gruppen aufgeteilt, die gegeneinander antraten. Danach gab es eine Sieger eh -rung, wir haben einen gemütlichen Hock gehabt und miteinander getanzt. Es hat der ganzen Gruppe gefallen.

Julian Bitschnau, Selbstvertreter-Beirat

Die „Special Friends“ und ihre Kölner Kolleginnen und Kollegen feierten gemeinsam. Julian Bitschnau (rechts) genoss die Woche.

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20 MiLe Nr.1/2014

Der „Tag der Inklusion“ ist für uns Men -schen mit Beeinträchtigung ein Tag, andem man in der Gesellschaft Aufklä -rungsarbeit leisten sollte. Aus diesemGrund habe ich gemeinsam mit den an -deren Selbstvertretern den Ent schlussgefasst, dass wir für diesen Tag etwasganz Besonderes machen wollen. Wieentstand der Gedanke, dass man hier-für was machen muss und soll? Wennich ganz ehrlich bin, ist mir die Idee malim Bett gekommen. Die verrücktestenIdeen kommen mir an den seltsamstenOrten. Grund dafür war der „Tag derInklusion“ vor ca. 2 Jahren, denn da hatman in Dornbirn was gemacht, was inmeinen Augen nicht wirklich was mitInklusion zu tun hatte. Es wurden näm-lich Blümchen und Folder verteilt. DerWitz dabei war, dass die Passantennicht wussten, warum man ihnen diesüberreichte. Irgendwie blieb mir dieseAktion negativ im Kopf.

Das Fest der Inklusion:Ein „Making of“

Man war von der Idee sehr angetan.Deshalb hat Friedrich Gföllner – Leiterder Selbstvertretung bei der Lebens hil -fe Vorarlberg – mir mitgeteilt, dass eruns bei dem Vorhaben unterstützt.

Gemeinsames Ziel„Grübel, grübel und studier“ – damit dieAktion auch wirklich gut über die Bühnegehen kann, musste man ein Konzepterschaffen, wobei alles festgehaltenwur de, wie wir uns das Ganze vorstel -len. Als dann alles unter Dach und Fachwar, ging es in die Startphase. Am 18.Jänner 2013 kam Friedrich Gföllner zumir in die Wohnung, wo wir dann aufunser Vorhaben mit einem Glas Sektangestoßen haben. Dabei hofften wir,dass unser Projekt auch so gelingt, wiewir uns dies erhofften. Da es hierfürsehr viel zu erledigen gibt, hatteFriedrich die Idee, dass man einKomitee gründen sollte, bestehend ausSelbstvertreterinnen und Selbstvertre -tern der Lebenshilfe Vorarlberg: JulianBitschau, Siegfried Glössl, Richard(Richi) Nägele und noch weitere, die

Klaus Brunner & Co. freuen sich schon auf die große Party, die am 2. Mai 2014 in Dornbirn stattfinden soll.

uns dabei unter die Arme greifen. Beidem Komitee haben wir beschlossen,wie wir uns das Vorhaben vorstellenund wie wir es angehen wollen. Es sollfür die Öffentlichkeit durch Informa tio -nen erlebbar werden.

Klaus BrunnerSprecher der

Werkstätte Lustenau-Lorettoweg

Urplötzlich kam mir die Idee,dass man am Marktplatz inDornbirn eine Inklusionsparty

auf die Beine stellen könnte.

SCHREIB & KUNST WERKSTATT

Da es hierfür sehr viel zu erledi-gen gibt, hatte Friedrich dieIdee, dass man ein Komitee

grün den sollte, bestehend aus Selbst -vertreterinnen und Selbstver tre tern derLebenshilfe Vorarlberg.

Peinliche AktionMir kam das alles so mitleidmäßig vorund das ist genau das, was wir nichtbe nötigen. Als ich eine andere Insti -tution sah, die auch auf dem Marktplatzwar und etwas Provokanteres machte,ist mir unsere Aktion schon etwas pein-lich vorgekommen. Wobei die andereAktion auch nicht wirklich 100 % inOrdnung war. Ich hab mich am gleichenTag etwas aufgeregt, was wir da ge -macht haben. Urplötzlich kam mir danndie Idee, dass man am Marktplatz inDornbirn eine Inklusionsparty auf dieBeine stellen könnte. Aus diesemGrund habe ich meinen Gedanken derLebenshilfe Vorarlberg, aber auch derLebenshilfe Österreich vorgeschlagen.

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Das Programm

Gedanken zum „Fest der Inklusion“

Ich freue mich aufdas „Fest der In -klu sion“, dass sichMenschen mit undohne Beein träch ti -gung in lockererAt mo sphäre tref-fen und unterei -nan der austau -

schen können. Gegenseitig lernen alledie Fähigkeiten und den Umgang mitden anderen bei persönlichen Gesprä -chen kennen, denn oft wissen Men -schen ohne Beeinträchtigung nicht, wiesie mit Menschen mit Beeinträchtigungum gehen sollen. Auch die Beeinträch -tigten lernen von den anderen und um -gekehrt lernen die Nicht-Beeinträch tig -ten vielleicht, nicht jede Kleinigkeit imLeben so wichtig zu nehmen, da dieGesundheit nun mal das Wichtigste ist.Ich hoffe auf ein gutes Beisammenseinund dass es ein gemütliches Miteinan -der wird.

Siegfried Glössl

Am 2. Mai von 16 bis 22 Uhr findet inDornbirn das „Fest der Inklusion“ amMarktplatz in Dornbirn statt. Hier ist dasgeplante Programm, die Künstler ha -ben bereits zugesagt:

LandeshauptmannMarkus Wallnerüber nimmt dieSchirm herrschaft.Die Selbstvertreterder LebenshilfeVorarlberg organi -sieren dieses Fest.Das Land Vorarl -

berg und die Stadt Dornbirn unter-stützen uns.

Julian Bitschnau

Wir sind geradeauf Sponso ren su -che. Der einzigeUnsicherheits fak -tor, ob das Festzu stande kommenwird, ist der, obge nug Geld zu -sam men kommt.

Mündliche Zusagen gibt es aber be -reits. Weiters wird die FH Dornbirngemeinsam mit uns für das Fest einenTeil planen. Studentinnen und Studen -ten aus aller Welt machen sich Gedan -ken über Inklusion in ihren Ländern undsprechen mit den Selbst ver treterinnenund Selbstvertretern darüber.

Friedrich Gföllner

Es sind einfachalle herzlich einge-laden!

Richi Nägele

Auch der ehemalige „Klostertaler“-Frontmann Markus Wolfahrt wird beim „Fest der Inklusion“ auftreten.

SCHREIB & KUNST WERKSTATT

16.00Uhr

16.30

17.00

17.30

18.00

19.00

20.30

22.00

Eröffnung mit Landes ratChristian Bernhard,Bürgermeiste rin An dreaKauf mann (Stadt Dorn -birn), Michaela Wag ner(Ge schäfts füh re rin derLebenshilfe Vorarlberg)

Tanzhaus Hohenems

Gespräche / Einlagenzum Thema „Inklusion“

Easy Global Singers

Together (Inklusions -band aus Oberösterreich)

Markus Wohlfahrt

MacDriver

Ende

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„5 Fragen an“ Gabi FleischGabi Fleisch gehört zu den belieb tes -ten Kabaret tistin nen in Vorarlberg.Seit Jahren begeistert die Götznerinihr Publi kum – ob bei gemeinsamenAuftritten mit Kolleginnen und Kolle -gen, mit Solo-Programmen oder mitihrem täglichen Zeitungskommentarin den „Vorarlberger Nachrichten“.Melanie Jäger, Marco Walch, KlausBrunner und Julian Bitschnau habensich mit ihr unterhalten.

Frau Fleisch, wie sind Sie eigentlichzum Kabarett gekommen?Durch die Jungschar stand ich bei ei -nem bunten Abend zum ersten Mal aufden „Brettern, die die Welt bedeuten“und verspürte ein noch nie gekanntesGlücksgefühl! Danach wollte ich nurnoch Theater spielen. Beim „SpielkreisGötzis“ habe ich meine ersten Gehver -suche als Schauspielerin gemacht. Esfolgten einige Rollen an verschiedenenTheatern. Schauspielschule wollte ichaber keine machen, weil es ohnehinschon so gut für mich lief. Dann kamendie „Wühlmäuse“ auf mich zu, eine leg-endäre Vorarlberger Kabarett-Truppe.Sie wollten, dass ich bei ihnen mit-mache und ich habe natürlich sofort„Ja“ gesagt. Bei Heiner Linder bin ichdurch eine harte Schule gegangen, ha -be von ihm aber ungemein viel ge lernt.Es war mir eine Ehre und große Freudeeine „Wühlmaus“ sein zu dürfen. Ka ba -rettistische Höhenflüge gab es dann imEnsemble „Grüß Gott in Vorarlberg“,zu sam men mit Stefan Vö gel, MariaNeu schmid, Jörg Adlassnigg und Ro -land Ellensohn. Eine erfolgreiche undunver gessliche Zeit!

Wie kommen Sie immer zu den lusti-gen Titeln Ihrer Programme?Nun ja, das letzte Programm trug denTitel „FleischesLust“. Ich wollte mit die -sem Titel das Publikum auf eine falscheFährte locken – der Titel klingt ja einwe nig schlüpfrig (lacht). Dabei hatte ich– Fleisch einfach Lust, aus meinem Le -ben zu erzählen. Mein aktuelles Pro -gramm, das Anfang März Premiere ge -

Kabarettistin Gabi Fleisch stand dem wissbegierigen MiLe-Redaktionsteam ausführlich Rede und Antwort.

feiert hat, heißt „GrillFleisch“. Die Ideezu diesem Titel kam mir wieder einmalaus meinem Leben. Mein Ver lobter hat -te über mein Geburtstags ge schenk –einen Grill – keine große Freu de, weil ereben gar kein Griller ist. Was zwischen-zeitlich für arge Verstimmun gen zwi -schen uns führte. Mittlerweile könnenwir beide darüber lachen!

Ist es schwer, sich täglich einen Spruchfür das „i-Tüpfle“ auszudenken?Jein! Als mir der ehemalige Chefre dak -teur Ortner das Angebot für eine täg -liche Kolumne machte, sagte ich zuerstspontan: „Nein!“ Aber dann wollte ichplötzlich wissen, ob ich es könnte. Je -den Tag so präsent zu sein, ist eingroßer Druck und ist nicht immer leicht.Aber ich habe gelernt, damit zu lebenund es macht mir überwiegend Freude.Gerne lasse ich mich von aktu ellen Er -eignissen inspirieren, meistens abervon meiner inneren Stimmung. Und fürNotfälle habe ich immer ein paar Sprü -che auf Lager. Haben Sie ge wusst,dass ich mittlerweile schon seit neunJahren das i-Tüpfle schreibe!?

Was machen Sie in Ihrer Freizeit amliebsten? Da gibt es einmal zwei Männer: Tobias,mein Sohn. Er ist 16, will Bauer werdenund besucht derzeit die Landwirt -

schafts schule. (Was ich schön finde!)Und meinen Partner – ein Arzt mit Tir ol -er Wurzeln, der nach der Pensionierungaus Liebe zu mir nach Götzis gezogenist. Außerdem gehe ich gerne laufen,wandern, skifahren und Inline-Skaten.Gehe ins Theater, habe gern Gäste, binWeinliebhaberin und Bücherwurm! Gu -te Literatur in allen Facetten. Aber wennich von einer anstrengenden Auffüh -rung heimkomme, muss es ein guterKrimi sein – damit ich „runter komme“.

Haben Sie auch einen Bezug zu Men -schen mit Behinderungen?Ja. Meine Schwester bekam mit 16Jah ren eine Muskelerkrankung und warbis zu ihrem frühen Tod im Rollstuhl.Auch mein jüngerer Bruder hat diesesGen in sich und ist nun auch an denRollstuhl gebunden. Er ist gelernterSchrei ner und kann nun am Sunnahofweiter mit Holz arbeiten. Darüber sindwir alle sehr dankbar! Deshalb war fürmich und meine Familie der Umgangmit dem Thema Behinderung seit derfrühen Jugend selbstverständlich.Wenn ich mir die Gesellschaft soanschaue, dann ist zwar vieles im Laufeder Jahre besser geworden, aber voneiner echten Inklusion sind wir immernoch weit entfernt. Vor allem die Bar -rierefreiheit hierzulande könnte meinerMeinung nach besser sein.

SCHREIB & KUNST WERKSTATT

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H H

Hallo Burki. Hast du schon die Garten-Saison eröffnet? Ach so!

Nein, damit möchte ich nur ein paar flotte Bienen anlocken.

Nein, wie kommst du denn darauf?

© F

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Na, weil du so viele Blumen dabei hast.

Neue Programme für die ganze Familie:Der Frühling kann kommen!Mit ihren Fortbildungs- und Freizeit -programmen bietet die LebenshilfeVorarlberg ein vielfältiges Angebotfür Menschen mit Behinderungen,An gehörige und alle interessiertenPer sonen. Sowohl „Miteinanderwach sen“ als auch „A guate Zit!“ ge -hen in die nächste Runde und ver-sprechen mit über 60 Angebotenspannende, lehrreiche und unterhalt-same Stunden in den kommendenFrühjahrs- und Sommermonaten.

Beim Fortbildungsprogramm „Mitei -nan der wachsen“ erhalten Menschenmit und ohne Behinderungen die Mög -lichkeit, sich weiter zu bilden, aber auchmiteinander in Kontakt zu treten. „ZumBeispiel beim Trialog, der heuer am 20.und 21. März stattfindet. Im Mittelpunktstehen dabei die Ausarbei tung undEntwicklung von neuen Ideen und Mög -lichkeiten zur Schaffung von inklusivenArbeitsplätzen für Menschen mit Behin -derungen und besonders für Menschenmit komplexen Behinderun gen“, sagtYvonne Gstöhl, Leiterin der Lebens -hilfe-Akademie. Um den Zu gang zu„Mit einander wachsen“ für alle nocheinfacher zu gestalten, wurde das Pro -gramm erstmalig in „Leichter Le sen“verfasst. Und mit dem Kulturpass erhal-

ten interessierte Personen Ver günsti -gungen bei den angebotenen Kursen.Mehr Informationen dazu gibt es beider Vorarlberger Erwachse nenbildung(Telefon: 05574 525240, Internet:www.pfiffikus.at/eb).

Draußen unterwegsAuch das Freizeitprogramm „A guateZit!“ lädt erneut zu abwechslungsrei -chen Aktivitäten ein. „Gemeinsam ha -ben wir viel vor: Wir werden unter ande -rem auf dem Bodensee segeln undgleic h mehrere festliche Konzerte

besuchen“, freut sich Sabine Hammer -schmidt, die bei der Lebenshilfe Vor -arlberg den Verbund Freizeit leitet. Unddas Kinderprogramm „A guate Zit! FürKids“ stellt beim neuen Angebot „Mo -tor pädagogik“ Tanz und Bewegung inden Mittelpunkt. „Wir freuen uns außer-dem auf den Ausflug nach Lindau so -wie unsere Klassiker ‚Mensch – Tier –Natur‘ und ‚Unsere kleine Farm‘. FürSpiel und jede Menge Spaß ist alsoauch dieses Mal wieder bestens ge -sorgt“, so Familienservice-Leiterin Bir -git Loacker.

INFORMATION & BERATUNG

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NEU: Tipps für Angehörigevon Gabriela MeusburgerHallo, mein Name ist Gabriela Meus -burger. Ich bin im Angehörigenbeiratder Lebenshilfe Vorarlberg und wer -de in Zukunft in der MiLe über fi nan -zielle Unterstützungsmöglich keitenberichten, daran erinnern, was esschon gibt und informieren, wo Neu -erungen stattgefunden haben.

1. Urlaub von der PflegePflegende Angehörige haben die Mög -lichkeit, an einem vergünstigten ein-wöchigen Erholungsaufenthalt Kurhotel„Rossbad-Oase“ in Krumbach/Bregen -zer wald teilzunehmen.

Was sind die Voraussetzungen?• Mindestens ein halbes Jahr Pflege ei -ner verwandten Person der Pflege stu fe3 oder höher.• Sie selbst sind bei der VorarlbergerGe bietskrankenkasse (VGKK) oder beider Sozialversicherungsanstalt der Ge -werblichen Wirtschaft (SVA) versichertoder mitversichert.• Sie sind mit der zu pflegenden Personverwandt (Ehegatte, Lebensgefährte,Wahl-, Stief- und Pflegekinder, Ge -schwis ter, Schwager und Schwägerin

Gabriela Meusburger informiert über finanzielleUnterstützungsmöglichkeiten für Angehörige.

sowie Schwiegerkinder und Schwieger -eltern).

An wen kann ich mich wenden?Arbeiterkammer Vorarlberg,Widnau 2-4, 6800 FeldkirchKontakt: Evelyne KaufmannTel.: 050 258-4216E-Mail: [email protected]

2. Unterstützung für PflegePflegen Sie einen Angehörigen undsind Sie wegen Krankheit, Urlaub oder

aus sonstigen wichtigen Gründen ver-hindert, diese Pflege selbst zu erbrin-gen? In diesem Fall bietet das Bun des -sozialamt eine finanzielle Unterstützungan („Zuwendung zur Unterstützungpfle gender Angehöriger“), damit Siesich durch eine professionelle oder pri-vate Ersatzpflege vertreten lassen kön-nen.

Was sind die Voraussetzungen?Sie pflegen seit mindestens einem Jahrüberwiegend• einen nahen Angehörigen mit einemPflegegeld der Stufe 3-7 nach demBundespflegegeldgesetz oder• einen nahen Angehörigen mit einernachweislich demenziellen Erkrankungund mit einem Pflegegeld zumindestder Stufe 1 nach dem Bundespfle ge -geldgesetz• oder einen minderjährigen nahen An -gehörigen mit einem Pflegegeld zumin-dest der Stufe 1 nach dem Bundes pfle -gegeldgesetz.

Wie hoch ist die Unterstützung?Pflegegeld-Stufen 1-3: € 1.200,-Pflegegeld-Stufe 4: € 1.400,-Pflegegeld-Stufe 5: € 1.600,-Pflegegeld-Stufe 6: € 2.000,-Pflegegeld-Stufe 7: € 2.200,-

An wen kann ich mich wenden?Bundessozialamt Landesstelle Vorarl bergRheinstraße 32/36903 BregenzTel.: 05 9988Internet: www.bundessozialamt.gv.at

Bitte nützen Sie diese wertvollenUnterstützungsmöglichkeiten! Bis zurnächsten Ausgabe eine gute Zeit undherzliche Grüße.

Ihre Gabriela Meusburger

Beschwerden?Kritik?Probleme?

Rufen Sie mich an!Ombudsfrau der Lebenshilfe Vorarlberg

Ellengard RhombergTel.: 0664 4533971

Sie werden nicht ernst genommen?

Sie werden ungerecht behandelt?

Sie bekommen nicht, was Ihnen zusteht?

Gemeinsam werden wir eine Lösung finden!

INFORMATION & BERATUNG

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Modeschau „Hüte und Taschen“ in AlberschwendeSchülerinnen und Schüler der Mittelschule Alberschwende präsentierten am 20. Februar 2014 gemeinsam mitMenschen mit Behinderungen bunte, verrückte, verspielte und ausgefallene Hut- und Taschenkreationen vor einem be -geisterten Publikum. Das Projekt kam durch die bereichernde Zusammenarbeit der Kreativwerkstatt der MittelschuleAlberschwende mit der Lebenshilfe-Werkstätte Dornbirn-Bildgasse sowie dem ARTelier Leiblachtal zustande. ImBrockenhaus in Lochau durften die „Designerinnen“ und „Designer“ nach Herzenslust kleistern, schneidern, kleben, ma -len etc. Dabei standen das gegenseitige Kennenlernen und ein unbeschwertes Miteinander im Vordergrund.

Tanssiva talo lähtee Helsinkiin!(Das Tanzhaus Hohenems geht nach Helsinki!)Für das kommende Jahr haben sichdie Mitglieder des Tanzhaus Hohen -ems ein ambitioniertes Ziel gesteckt:die Teilnahme an der Weltgymnae -strada 2015 in Helsinki. Derzeit suchtdie inklusive Tanz-Truppe Sponsorenfür dieses Vorhaben.

Für die Tänzerinnen und Tänzer wärees ein unvergessliches Erlebnis undzugleich eine große Wertschätzung fürMenschen mit Behinderungen, wenn

das Tanzhaus Hohenems als einzigeösterreichische Gruppe mit Menschenmit Behinderungen bei diesem großeninternationalen Turnfest mit 20.000 Ak -tiven dabei sein könnte.

Sponsoren gesucht!Die Teilnahme an der Weltgym nae -strada ist für die Tanzhaus-Mitgliedermit hohen Kosten verbunden. „Da die -se nicht über die laufenden Budgetsab gedeckt werden können, sind dieTän zerinnen und Tänzer auf die Unter -stützung von Sponsoren angewiesen.Wir bitte um viele Spenden, damit derTraum von der Weltgymnaestrada Wirk -lichkeit wird“, so die beiden Tanzhaus-Leiterinnen Liba Šelner und Britta Haf -ner.

Inklusive KooperationDas Tanzhaus Hohenems ist ein Ge -mein schaftsprojekt der LebenshilfeVorarlberg und der Turnerschaft Hohen -

ems. Menschen mit und ohne Behin -derungen tanzen gemeinsam, schaffeneinzigartige Choreografien und stehenbei umjubelten öffentlichen Auftrittenzusammen auf der Bühne. Unterschie -de zwischen den Tänzerinnen undTänzern treten dabei ganz selbstver-ständlich in den Hintergrund. DasTanzhaus Hohenems hat derzeit über40 Mitglieder, die sich seit 2007 regel -mäßig zum Training treffen.Das Tanzhaus Hohenems gibt es seit sieben Jahren.

Die Vorbereitungen für die Teilnahme an derWeltgymnaestrada sind bereits angelaufen.

MAGAZIN

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Das „Mitanand“macht Ostern zum FestDas Kleinwalsertal ist zwar für diemeisten Menschen hierzulande dieabgelegenste Region Vorarlbergs,aber dafür ist der Zusammenhalt inder kleinen Talschaft umso größer.Die Einwohnerinnen und Einwohnerkennen sich und unterstützen einan-der nach Kräften. Das zeigt sich auchin der Zusammenarbeit zwischen derRaiffeisenbank Kleinwalsertal undder Werkstätte der Lebenshilfe Vor -arlberg.

Schon seit mehr als zehn Jahren stellendie Raiba-Banken im Kleinwalsertal zuOstern und Weihnachten die Produkte

anderseits wird durch die hoheKundenfrequenz der Banken der Kun -denkreis der Werkstätte vergrößert.Und der Verkauf bringt einen stattlichenErlös für die Lebenshilfe-Region.

Einladung in die Werkstätte„Verkauft werden die Produkte von denAngestellten des Schalterbereiches, diedas mit ganz viel Liebe und Freude ma -chen. Genau dieses ‚Mitanand‘ machtdie Ausstellung zum nachhaltigen Er -folg“, freut sich Werkstätten-LeiterinElla Karg. Um sich für dieses großartigeEngagement zu bedanken, lud die Le -benshilfe die Mitarbeiterinnen und Mit -arbeiter der Raiba in die Werkstätte ein.Bei einem Umtrunk und selbstge mach -ten Canapés lernten sich die beschäf -

Osterstimmung in der Raiba Kleinwalsertal.

Die beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbei -ter der Werkstätte stellen die Produkte her.

aus, die von Menschen mit Behinde -run gen hergestellt wurden. Die Ausstel -lun gen dauern jeweils zwischen zweiund drei Wochen und stellen für beideSeiten eine „Win-Win“-Situation dar. Ei -nerseits sorgen die handgefertigtenProdukte für die passende Dekoration,

Verkauft werden die Produktevon den Angestellten desSchalterbereiches, die das mit

ganz viel Liebe und Freue machen.Genau dieses ‚Mitanand‘ macht dieAusstellung zum nachhaltigen Erfolg.

Ella Karg

tigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterund die Verkäuferinnen und Verkäufernäher kennen. „Die Führung durch dieWerkstätte erstaunte so manchen Gast,denn so konnte sich jeder Einzelne bes -ser vorstellen, wie der Ablauf unseresAlltages aussieht und welche Leistun -gen hier erbracht werden“, so Ella Karg.Da die letzte Einladung schon einigeZeit zurückliegt, wird so ein Treffen lautder Werkstätten-Leiterin schon baldwiederholt. Das Raiba-Team zu Gast in der Werkstätte.

MAGAZIN

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Sport und Bewegung für alle!Im vergangenen Herbst gab es wie -der eine neue Auflage des Sport- undBewegungsprogramms für den Ge -schäftsbereich Arbeiten & Beschäfti -gen. Die in der Sommerpause vomTeam der Mobilen Dienste erarbeite -te Broschüre bot eine große Vielfaltan Aktivitäten. Zivildiener AndreasSum mer erzählt von seinen Ein -drücken:

Bei der Auswahl wurde ein besondererWert darauf gelegt, allen beschäftigtenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieMög lichkeit zur Teilnahme zu bieten.Um die Fahrtwege möglichst kurz zuhalten, fanden einige Angebote ab -wechs lungsweise im Ober- und Unter -land statt. Bei den 17 in diesem Zeit -raum durchgeführten Programm punk -ten durften wir uns über insgesamtmehr als 200 Anmeldungen freuen.

Bewegung im WaldDas Herbstprogramm stand unter demMotto „Bewegung im Wald“. Hier reich -ten unsere Angebote von verschiedenErlebniswanderungen bis zu geführtenWaldschul-Rundgängen. Wir startetengleich mit einem Highlight, dem Wald -lehrpfad am Kristberg. Bei der von einerWaldpädagogin geführten Wanderunggab es viel über die Tier- und Pflanzen -welt des Montafons zu lernen. Eben -falls nahmen wir auf Einladung der HAKBregenz an einem Spielefest teil. Die -ses wurde im Rahmen eines Matura -

projekts von Schülerinnen und Schü -lern geplant und durchgeführt. DerSpie leparcours, der in Gruppen absol -viert wurde, bereitete allen Teilnehmerngroßen Spaß. Beim Lamatrekking ander Dornbirner Ach kamen alle Tier -freunde auf ihre Kosten. Beim knappzweistündigen Spaziergang durftenTierfreunde die Lamas sogar selber ander Leine führen.

Gegenseitiges KennenlernenAn manchen Ausflügen, wie zum Bei -spiel an der Wanderung am Bödele mitanschließender Käsknöpfle-Partie, nah-men Gruppen mit 30 und mehr Per so -nen teil. Das gegenseitige Kennen -lernen der Gruppen aus verschiedenenEinrichtungen ist, neben der sportli -chen Betätigung, eines der Ziele desein richtungsübergreifenden Pro gram -mes. Auch für Menschen mit komplex-en Beeinträchtigungen gab es wiederAngebote. Die Bewegungs-Nachmitta -ge in Batschuns und Hard wa ren füralle eine willkommene, sport licheAbwechslung zum Werkstätten-Alltag.

Gleichgewicht und BälleAls die Temperaturen langsam winter-lich wurden, standen einige Angebotein verschiedenen Bewegungsräumenauf dem Programm. Der Gleich ge -wichtsparcours in Wolfurt verlangte denTeilnehmerinnen und Teilnehmern eini -ges ab, bereitete aber auch viel Freude.Ebenfalls großen Anklang fanden dieBallspieltage, bei denen die Sportle rin -nen und Sportler verschiedene Statio -nen absolvierten. Des Öfteren erlaubteuns das Wetter, diese Tage mit einemSpaziergang in der spätherbstlichenSonne abzuschließen und an der fri -schen Luft neue Kraft zu tanken.

Kontakt & InformationAndreas BartlGBL Arbeiten & BeschäftigenGartenstraße 26840 Götzis Tel.: 05523 506-10100E-Mail: [email protected]

Das Sport- und Bewegungsprogramm umfasste sowohl Angeobte in Turnhallen als auch in der freien Natur.

Auch Wanderungen standen auf dem Programm.

MAGAZIN

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K ü c h e n T i s c h l e re iBundesstr. 2-4, A-6840 Götzis/Koblach, T: 05523/62374-0F: 05523/62374-24, [email protected], www.schwab.at

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Mehr Selbstbestimmung?Wir arbeiten daran!

Die Kleinwalsertaler Arbeitsgruppe „Selbstbestimmter leben“ umfasst mittlerweile sieben Mitglieder.

In der Werkstätte Kleinwalsertal hatman sich auf den Weg zur mehr Mit -bestimmung für Menschen mit Be -hin derungen gemacht. Weil die be -schäftigten Mitarbeiterinnen undMit arbeiter gemeinsam etwas verän-dern wollen, haben sie im April 2013die Arbeitsgruppe „Selbstbestimmterleben“ gegründet. Werkstätten-Mitarbeiterin Amelie Willam erzähltvon deren Arbeit:

Mittlerweile hat unsere Arbeitsgruppesieben feste Mitglieder. Es ist unswichtig, dass die Gruppe offen bleibt.Jede Person ist eingeladen, ob sie nunregelmäßig mitarbeiten möchte odernur einmal hören möchte, über was wirso sprechen. Wir treffen uns einmal imMonat und reden über Themen, die unsbewegen.

Rat suchen, Rat gebenOft sind es Erlebnisse aus dem Alltag,die wir in der Gruppe teilen. Manchmalgelingt es mit der Selbstbestimmungschon ganz gut, manchmal auch nicht.Der Austausch tut gut. Es hilft, zu wis-sen, dass man nicht allein kämpft. Mankann sich gegenseitig Mut machen, Ratsuchen oder Rat geben. Manchmalbeschäftigen uns auch bestimmte Fra -gen. Was ist eigentlich der Unterschiedzwischen Selbstbestimmung undSelbständigkeit? Wie kann man selber

bestimmen, wenn man nicht sprechenkann? Was bedeutet für mich guteUnterstützung?

Öffentlichkeit aufmerksam machenWir arbeiten mit verschiedenen Metho -den. Zum Beispiel haben wir schonRollenspiele probiert oder gemeinsamein Plakat gestaltet. In einer Arbeits -mappe, die im Essbereich der Werk -stätte ausliegt, kann sich jeder über dieArbeit unserer Gruppe informieren. Sobleibt das Thema in unserer Werkstätte

auch über die Arbeitsgruppe hinauslebendig. Es ist uns auch wichtig, dasswir unsere Gedanken mehr in dieÖffentlichkeit tragen. Als ersten Schrittdazu wollen wir eine Wand im Ein -gangsbereich des Sozialzentrums inRiezlern zum Thema Inklusion gestal-ten. Wir würden uns freuen, auch ausanderen Werkstätten, Wohnhäusernund Betrieben zu hören, wie es dort mitder Umsetzung von Selbstbestimmungvorangeht.

MAGAZIN

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Und was halten die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in Riezlern von der Arbeitsgruppe?

„Ich mag die Arbeitsgruppe. Reden istgut. Alle reden miteinander. Ich traumich mehr sagen, was ich mag. Starksein! Mein Kopf gehört mir! Ich kann sa -gen, was ich will. Amelie schreibt aufund es gibt ein Plakat. Alle können esle sen. Arbeitsgruppe ist wichtig. Ichden ke mehr nach, trau mich mehr. Sitzim Rollstuhl und meine Kumpel lernenin der Arbeitsgruppe, wie es mir dabeigeht. Ich bin von Anfang an dabei undfreue mich jedes Mal darauf.“

Karl-Ludwig Nachbaur

„Ich finde die Arbeitsgruppe gut.Ich kann meine Wünsche sagen.Selbstbestimmung ist für michwichtig! Wird von anderen be -stimmt, ist es für mich nicht sofein. Ich möchte in Zukunft weiterin der Arbeitsgruppe mitarbeiten.“

Ingeborg Lang

Ingeborg Lang: „Finde die Arbeitsgruppe gut.“

„Ist eine tolle Sache. Da lerne ichsehr viel. Miteinander werden vie -le Dinge besprochen, auch aus derFreizeit. Amelie bringt viele The -men, die wir miteinander bearbei -ten. Gemeinschaft ist für michwichtig. Da treffe ich viele, die dasgleiche Problem haben. Die wich -tigsten Themen sind Selbstbestim -mung und Selbständigkeit. Ich binfroh, dass ich in der Arbeitsgruppebin.“

Erich Hanzlovsky

Erich Hanzlovsky: „Ich lerne sehr viel.“

Karl-Ludwig Nachbaur: „Mein Kopf gehört mir!“

„Mir gefällt zum Beispiel, dass alle zuWort kommen und ihre Meinung mitihren eignen Worten zur Geltung undzum Ausdruck bringen können. Des -wegen ist es ja eine ‚Arbeitsgruppe‘.Weil alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Wie der Name schon sagt,geht es ja um die ‚Selbst-Bestimmung‘.Also kann man sich auch äußern, wennman mal was Bestimmtes will. Und vonden Anderen erwarten, dass man dasauch bekommt.“

Dominic Gessner

Dominic Gessner: „Es geht um Selbst-Bestimmung.“

„Zur Inklusion gehört die Gleich be -rech ti gung und damit auch dasRecht, selber bestimmen zu dürfen.Auch mir selber passiert es, dassich an dere diskriminiere oder übersie be stimme. In der Arbeits gruppekön nen wir über solche Sa chenreden und uns gegenseitig stär ken.Das macht mir Mut und Hoffnung.“

Amelie Willam

„Ich mache in der Arbeitsgruppe mit,weil ich etwas dazu lernen will. Mir istwichtig, dass man mir zuhört und ichversuche, den anderen auch immer zuzuzuhören. Mir gefallen die Diskussio -nen gut und ich freue mich immer aufdie Treffen.“

Vera Reinckens

Vera Reinckens: „Mir gefallen die Diskussionen.“

Amelie Willam: „Wir stärken uns gegenseitig.“

MAGAZIN

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Zivildienst bei der Lebenshilfe:Alles, nur nicht langweilig!Marcel Böckle ist einer von 100 jun-gen Männern, die sich Jahr für Jahrin den Dienst für Menschen mitBehinderungen stellen. Ende Februar2014 ging sein neunmonatiger Zivil -dienst bei der Lebenshilfe Vorarlbergzu Ende. „Eigentlich schade, denn ichhatte in der Werkstätte Lauteracheine sehr schöne Zeit“, sagt der 19-Jährige aus Mäder.

Die Lebenshilfe hat Marcel Böckleschon immer interessiert. Eigentlichwollte er den Zivildienst in Götzis leis-ten, landete aber schlussendlich in Lau -terach, weil dort dringend Unter -stützung benötigt wurde. „Ich habemich gleich an die Menschen hier ge -wöhnt. Es hat großen Spaß gemachtund ich habe viel über den Umgang mitMenschen mit Behinderungen gelernt“,so Marcel Böckle.

Abwechslungsreiche TageBesonders schätzte Marcel Böckle dieAbwechslung, die er bei der täglichenArbeit in der Werkstätte erlebte: „Ein -mal haben wir Vogelhäuschen gebaut,ein anderes Mal verschiedene Weih -nachtsartikel hergestellt. Außerdem ha -ben wir gemeinsam Ausflüge gemachtund Feiern veranstaltet. Langweiligwur de es nie, denn es war immer waslos.“ Auch außerhalb der WerkstätteLauterach war Marcel Böckle oft imEinsatz. „Jeden Montag bin ich mit denvon uns begleiteten Menschen mit Be -hinderungen einkaufen gegangen.Mittwochs habe ich zwei Personen insARTelier nach Lochau begleitet und amFreitag gemeinsam mit einem jungenMann beim Training im Tanzhaus Ho -hen ems mitgemacht“, erinnert er sichan die wertvollen Momente. In Zukunftmöchte er sich ganz auf die berufsbe-gleitende Matura und ein Studium derInformatik konzentrieren.

Zivis gesucht!Die Lebenshilfe Vorarlberg sucht auchheuer wieder motivierte junge Zivildie -ner für den neuen Turnus, der im Junistarten wird. In der Arbeit für und mitMenschen mit Behinderungen bietetsich den jungen Männern die Gelegen -heit, wertvolle Erfahrungen zu sam-

meln, von denen sie enorm profitieren,sei es in der persönlichen Entwicklungoder im Hinblick auf den weiteren Le -bensweg. Um möglichst die Wünscheder angehenden Zivildiener zu berück-sichtigen, empfiehlt die Lebenshilfe,sich schon jetzt für den neuen Turnusanzumelden.

Kontakt & InformationDaniela HagenPersonalreferentinGartenstraße 26840 GötzisTel.: 05523 506-10031E-Mail: [email protected]

Marcel Böckle aus Mäder hat seinen Zivildienst inder Lebenshilfe-Werkstätte in Lauterach absolviert.

Marcel Böckle: „Ich habe als Zivildiener viel über den Umgang mit Menschen mit Behinderungen gelernt.“

MAGAZIN

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Mit „Green Care“ am Bauernhof wohnenDer bäuerliche Beruf ist sehr vielseit-ig. Durch das Projekt „Green Care“wird er noch um eine weitere Kom -po nen te erweitert, nämlich das be -treute Wohnen am Bauernhof fürMen schen mit Behinderungen.

Die Idee ist nicht neu. Sie wird bei -spiels weise in Holland seit Jahrzehntenerfolgreich praktiziert und ist nun nachÖsterreich gekommen. Die Zielgruppesind Bäuerinnen und Bauern, die aufihrem Hof eine freie Single-Wohnungsowie einen guten Umgang mit Men -schen haben.

Sunnahof als VorbildDie Grundlagen für ein derartiges Ange -bot werden derzeit von der Landwirt -schaftskammer gemeinsam mit demLand Vorarlberg, Lebenshilfe Vorarl -berg, Caritas und dem Institut für So -zialdienste (IfS) entwickelt. Begleitetwird das Projekt von „Green CareÖsterreich“. Besonders die positivenEr fahrungen am Sunnahof sind einprak tisches Beispiel dafür, wie In -klusion am Bauernhof gelingen kann.Das Angebot ist vor allem für Personengedacht, die in der Lebenshilfe oder beider Caritas in einer Werkstätte be -schäftigt sind oder einen Arbeitsplatzhaben, aber nicht mehr bei ihren Elternwohnen können. „Diesen Menschenwollen wir im natürlichen, familiären

Umfeld des Bauernhofes Wohnmög -lichkeiten bieten. Dabei ist an zwei Va -rian ten gedacht: Zum einen die Vermie -tung von Wohnraum ohne Zusatz -leistung und zum anderen das Wohnenmit gewissen Betreuungsleistungen“,erklärt Evy Halder, die bei der Land wirt -schaftskammer Vorarlberg für das Pro -jekt verantwortlich zeichnet.

Viele VorteileDurch das Projekt „Green Care“ können

Menschen mit Behinderungen ihr Le -ben in einem natürlichen Lebensraumund familiären Umfeld in enger Ver bin -dung mit Natur und Tier verbringen.Den bäuerlichen Betrieben bietet sicheine zusätzliche Einkommens mög lich -keit, die Sinn stiftet, und durch dasselbstverständliche Miteinander wer-den Barrieren und Vorurteile abgebaut.Laut Evy Halder soll das neue Angebotklein starten und mit den Erfahrungenwachsen. In der ersten Phase ist an Pi -lot projekte für sechs Menschen mit Be -hinderungen gedacht.

Kontakt & InformationEvy HalderLandwirtschaftskammer VorarlbergMontfortstraße 9-116900 BregenzTel.: 05574 400-100E-Mail: [email protected]

Menschen brauchen Menschenheißt für mich:

Haben wir mehr Mut „Behin -derte“ anzusprechen, uns für„Schwache“ einzusetzen, ih -

nen gegebenenfalls unsere Hilfe anzu-bieten, und wir bekommen sooo vielzurück! Nicht nur strahlende Augen!

Gabi FleischKabarettistin

MAGAZIN

Wir danken für den Auftra

Generalsanierung Kleinwohnanlage Bezau

E-mail: [email protected]

Bmst. Ing. Herbert Mathis, 6845 HoheTh. Körnerstr. 9, Tel. 05576/73256, Fax. 05576

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Betreutes Wohnen am Bauernhof wird am Sunna -hof schon seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt.

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32 MiLe Nr.1/2014

Sunnahof: Jubiläumsgesprächmit Alt-Landeshauptmann KeßlerEnde 2013 feierte der Sunnahof einganz besonderes Jubiläum: Bereitszum 20. Mal lud der Biohof der Le -benshilfe Vorarlberg zum traditionel -len „Gespräch am Sunnahof“ undbegrüßte mit Alt-LandeshauptmannHerbert Keßler einen ganz beson-deren Gast. In gewohnt lockerer Artführte der Kabarettist und MusikerGeorge Nussbaumer bereits zumelften Mal durch den Abend.

In seiner Begrüßungsrede gab Sunna -hof-Geschäftsführer Thomas Lamperteinen kurzen Rückblick über die ver-gangenen 19 Gespräche. Zehn Frauenund elf Männer, die ihre Fähigkeiten inden Dienst der Kirche, der Öffentlich -keit, des Gesundheits- und Sozialbe -reichs stellten, waren bisher zu Gast amSunnahof. „Es ist schön zu sehen, dassdas ‚Gespräch am Sunnahof‘ mittler-weile ein wichtiger Ort der Begegnunggeworden ist. Die Wertschätzung fürdie Arbeit von und mit Menschen mitBehinderungen ist hier deutlich spür-bar“, so Thomas Lampert.

Die Wichtigkeit des „Mitanands“Auch Herbert Keßler freute sich überdie beeindruckende Entwicklung des

Sunnahofs und zeigte auf, wie wichtigdas „Mitanand“ in der heutigen Gesell -schaft ist. In diesem Zusammenhangver wies der Alt-Landeshauptmannauch auf die derzeitigen politischen He -raus forderungen und betonte dabei,dass die Stärkung der Familien undFrau en für ein gutes „Mitanand“ ent -scheidend sei. Im weiteren Verlauf des

Jubiläumsgast Herbert Keßler mit Moderator George Nussbaumer und Hofdichter Wolfgang Lang (v.l.n.r.).

Gesprächs gab der 88-Jährige, der 23Jahre lang als Vorarlberger Landes -hauptmann tätig war, persönliche Ein -blicke über Erfolge, Höhen, aber auchTiefen und Rückschläge in seiner lan-gen, konsequenten und erfolgreichenArbeit. Tradi tionell rundete HofdichterWolfgang Lang das Gespräch mit ei -nem Weih nachtsgedicht ab.

Wolfang Nägele und Benno Scherrer (sitzend) mitKlaus Nußbaumer und Thomas Engstler (v.l.n.r.).

Personelle Änderungen am SunnahofSunnahof-Termine im FrühlingVom 3. bis 6. April 2014 ist das Sun -nahof-Team wieder in der Feldkir -cher „Wirtschaft zum Schützen -haus“ zu Gast. Dabei sorgt dasGastro-Team für die Bewirtung derGäste und verkauft auch eigeneProdukte. Am 15. April steht in Tu -fers das 21. „Gespräch am Sunna -hof“ auf dem Programm und der10. Mai wird zum Festtag. Dannnämlich findet der beliebte „Früh -ling am Sunnahof“ statt.

Am 1. Februar 2014 ist es am Sun -nahof zu zwei personellen Verän de -rungen auf Leiterebene gekommen.

Thomas Engstler hat sich aus privatenGründen dazu entschlossen, seine Lei -terfunktion im Bereich Landwirt schaftabzugeben. Sein Nachfolger ist KlausNußbaumer. Und Benno Scher rer, Lei -ter des Bereichs Tischlerei, hat seineFüh rungsposition aus gesundheitlichenGründen an Wolfang Nägele abgetre -ten. Laut Ge schäfts führer Thomas Lam -pert werden so wohl Benno Scherrer als

auch Tho mas Engstler dem Sunnahofals wertvolle Mitarbeiter er halten blei -ben, jedoch in anderen Funk tionen.

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Feierliche Eröffnung eines„bsundrigen“ Containers am SunnahofNachdem die Anzahl an Mitarbei te -rin nen und Mitarbeitern am Sunna -hof im Laufe der Jahre auf mittler-weile 80 Personen ange wach sen ist,entstand zugleich am Biohof derLebenshilfe Vorarlberg immer mehrPlatznot. Die Unternehmens gruppei+R hat sich deshalb Ende 2013 dazubereit erklärt, dem Sunnahof kosten-los Büroräumlich keiten in Form einesContainers zu schenken.

Zur „feierlichen“ Eröffnung kamen ne -ben Joachim Alge (Geschäftsführer i+RGruppe), Reinhard Braito (Geschäfts -füh rer i+R Bau) und Wolfgang Wiener(Prokurist i+R Gruppe) auch Lebens -hilfe-Geschäftsführerin Michaela Wag -ner. „Wir sind sehr froh, dass uns die

i+R Gruppe diesen Bürocontainer zurVerfügung gestellt hat“, freut sich Tho -mas Lam pert. „Damit konnten wir zweiBüroarbeits plätze und einen kleinen

Die Inbetriebnahme der neuen Büroräumlichkeiten am Sunnahof Tufers wurde standesgemäß gefeiert.

Besprechungs bereich schaffen sowieden Gastro no mie-Bereich entlasten, derzuvor aus allen Nähten geplatzt ist“, soder Sun nahof-Geschäftsführer.

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Steinbux 17aA-6840 Götzis

Tel. 05523 62563-0 Fax 05523 62563-31

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Bregenzerwälder Bezirksmusikfest26. - 29. Juni 2014 in Langenegg

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10 Medaillen für „Special Friends“bei Ski-LandesmeisterschaftenGroßartig „abgeräumt“ haben die„Special Friends“ bei den diesjähri-gen Vorarlberger Ski-Landesmeister -schaf ten am Dornbirner Bödele. Mitnicht weniger als sechs Gold-, einerSilber- und drei Bronzemedaillenkehr ten die Sportlerinnen und Sport -ler vom ersten Saisonrennen zurück.

Nicht nur die bekannten Namen stan -den auf dem Podest, sondern auchneue Skitalente bewiesen auf der an -spruchsvollen Piste, was mit fleißigemTraining möglich ist. Auch der Spaßkam besonders beim Unified-Rennen(Men schen mit und ohne Behinde run -gen stellen dabei ein Team) nicht zukurz. Über die ausgezeichneten Lei s -tun gen aller zehn „Special Friends“ imRekordteilnehmerfeld von mehr als 60Rennläuferinnen und Rennläufer freu -ten sich neben vielen Eltern und Fansvor allem auch die Spartenleiterin „SkiAlpin“ Nicole Böhler sowie die TrainerPetr Brezani und Robert Allgäuer. Die Skifahrerinnen und Skifahrer der „Special Friends“ hatten nach den Landesmeisterschaften gut lachen.

ISV Caritas und „Special Friends“ machen gemeinsame SacheDie Caritas und die Lebenshilfe Vor -arlberg führen ihre beiden integrativ-en Sportvereine für Menschen mitBehinderungen in eine gemeinsameOrganisationsform. Die Um setzungerfolgt zusammen mit den Sportle -rin nen und Sportlern und soll bis zuden Special Olympics Summer Ga -mes in Klagenfurt im Juni 2014 vol-lendet sein.

„Sport kann für Menschen mit Behinde -rungen einen wesentlichen Beitrag zurLebensqualität, aber gerade auch zurge lingenden Inklusion leisten. Das sinddie strategischen Wegweiser unsererAr beit für Menschen mit Behinderun -gen und in diesem Sinne haben wir unszu dieser weitreichenden, weil Zukunftsichernden Zusammenführung unsererbeiden Vereine entschlossen“ so Cari -tas-Direktor Peter Klinger und Lebens -

hil fe-Geschäftsführerin Michaela Wag -ner zum sportlichen Schulterschlussder von ihnen geführten Organisationen.

Ganzjähriges SportangebotKnapp 200 aktive Mitglieder wird derneue Verein nach der Zusammenfüh -rung haben. Er zählt damit zu dengrößten seiner Art in ganz Österreich.Die Synergien reichen von einem breit-en und differenzierten ganzjährigenSportangebot über finanzielle und infra-strukturelle Vorteile bis hin zu einer nunmöglichen Professionalisierung undAbsicherung des Angebots. „Beide Ve -rei ne sind dynamisch unterwegs unddabei mit ihren Strukturen an die Gren -zen des Machbaren gekommen. Ge -meinsam können wir der uns so wichti-gen Nachwuchsarbeit, der Gesund -heits förderung und der Inklusion vonMenschen mit Behinderungen neue Im -

pulse verleihen“, so ISV-Geschäfts füh -rer Heinrich Olsen. Gemeinsam mitSpecial-Friends-Obmann Patrick Fürn -schuß wird er unter der ehrenamtlichenPräsidentschaft von Peter Ritter, ak tu -eller ISV-Obmann, den neuen Vereinoperativ führen.

Der Zusammenschluss von ISV Caritas und „SpecialFriends“ wurde im Loackerhuus präsentiert.

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AgnesObermoser(20.08.1928 -16.01.2014)

Agnes Obermoser hat als Grün -dungsmitglied der Lebenshilfe Vor -arl berg die Arbeit für und mit Men -schen mit Behinderungen im Landaktiv mitgestaltet. Sie war zudemdie treibende Kraft bei der Grün -dung der Werkstätte Lustenau-Rheinstraße und hat über 30 Jahrelang die Landessammlung der Le -benshilfe in Lustenau betreut undorganisiert. Wir danken AgnesOber moser für ihr beherztes En ga -ge ment und werden die Erinnerungan sie stets hochhalten.

Vorstand und Geschäftsführung

der Lebenshilfe Vorarlberg

sowie die Lebenshilfe Lustenau

Selbstvertreter-WahlenErstmals finden heuer in der gesamten Lebenshilfe Vorarlberg dieSelbstvertreter-Wahlen statt. 19 Kandidatinnen und Kandidaten haben sichder Wahl gestellt, Ende März 2014 werden die Ergebnisse bekannt gegeben.Wahlberechtigt sind alle Personen, die von der Lebenshilfe begleitet werden.„Wir hoffen auf eine hohe Wahlbeteiligung, denn dadurch würden dieMenschen mit Behinderungen ein deutliches Signal in Richtung Teilhabe undMitbestimmung setzen“, sagt Friedrich Gföllner, der die Selbstvertreterinnenund Selbstvertreter bei ihrer Arbeit unterstützt.

Die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter engagieren sich landesweit auf politischer Ebene .

Trialog 2014: Inklusive Arbeitsplätze schaffen!Die Lebenshilfe Vorarlberg veranstal-tet am 21. und 22. März 2014 erneuteinen Trialog für Menschen mit Be -hinderungen, Angehörige sowie pro-fessionelle Begleiterinnen und Be -gleiter. Alle Interessierten sind herz -lich dazu eingeladen.

Unter dem Titel „Inklusive Arbeitsplätzeschaffen“ findet zuerst ein öffentlicherVortrag von Franz Wolfmayr im ORF-Landesstudio in Dornbirn statt und amnächsten Tag lädt die Lebenshilfe zueinem Workshop in Götzis.

Teilhabe fördernBeim Workshop werden sich die Teil -nehmerinnen und Teilnehmer über neueIdeen und Möglichkeiten zur Schaffunginklusiver Arbeitsplätze von Menschenmit Behinderungen austauschen. Der

Zugang zu Arbeit für Menschen mit Be -hinderungen ist ein zentraler Bau steinfür volle gesellschaftliche Teilhabe undInklusion. „Auch Menschen mit hohemUnterstützungsbedarf haben denWunsch, einer Erwerbstätigkeit nach -zu gehen. Beim Trialog 2014 wollen wir

gemeinsam neue Gedanken und Chan -cen zur Teilhabe von Menschen mit Be -hinderungen in der Arbeitswelt disku-tieren und entwickeln“, sagt Yvon neGstöhl, Leiterin der Lebenshilfe-Aka -demie. „Ein starkes Miteinander vonWirtschaft und Institutionen ist da beinotwendig, um gemeinsam dieses Zielder UN-Konvention umzusetzen. DennInklusion ist nur gemeinsam möglich“,so Yvonne Gstöhl.

Kontakt & InformationYvonne GstöhlAkademieGartenstraße 26840 Götzis Tel.: 05523 506-10084E-Mail: [email protected]

Beim Trialog steht in diesem Jahr die Schaffungvon inklusiven Arbeitsplätzen im Mittelpunkt.

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36 MiLe Nr.1/2014

PC-Spende für die Werkstätte HardEin Leben ohne Computer ist heut -zutage unvorstellbar. Das gilt auchfür Menschen mit Behinderungen,die ebenfalls E-Mails schreiben,Fo tos bearbeiten oder im Internetsur fen wollen. All das können diebeschäftigten Mitarbeiterinnen undMitarbeiter der Werkstätte Hardnun nach Herzenslust tun, dennvor kurzem haben sie fünf hoch -wer tige PCs vom Dornbirner Ver -bin dungs technik-UnternehmenHenn geschenkt bekommen. DieCom puter umfassen neben einemRech ner auch Bildschirm, Tastaturund Maus. Vier der Geräte werdenin Hard verwendet, eines konntebereits an die Werkstätte Hörbranzweitergegeben werden.

Die Landessammlung findet wieder im Juni statt.

Landessammlung 2014Am 1. Juni 2014 beginnt wieder dietra ditionelle Landessammlung derLebenshilfe Vorarlberg. Im ganzenLand werden hunderte Samm le -rinnen und Sammler einen Monatlang unterwegs sein, um die Bevöl -ke rung um Unterstützung für Men -schen mit Behinderungen zu bitten.Wer mitsammeln möchte, kann sichbei der Lebenshilfe melden.

Thomas Bereuter freut sich über die Spende.

Energiegeladenes Bild für Stundenlauf-EngagementDie drei Stundenläufe der Lebens hil -fe Vorarlberg sind schöne Beispielefür gelungene Inklusion. Die „illwerkevkw“ unterstützen die traditionellenLaufveranstaltungen in Dornbirn,Feldkirch und Lustenau bereits seitvielen Jahren als Sponsor. Zum Dankfür das soziale Engagement überre-ichte die Lebenshilfe dem Energie -kon zern ein ganz besonderes Bild,das selbst voller Energie steckt.

Irmgard Welte besucht regelmäßig dasARTelier im Brockenhaus Vorderland inSulz. Dort kann die 48-Jährige ausMuntlix ihre kreative Seite ausleben. Für

die illwerke vkw hat Irmgard Welte eineBleistift-Collage mit Elektro-Kabelnerstellt. „Vielen Dank an Irmgard fürdieses fantastische Bild. Es stecktvoller Energie und passt somit aus-gezeichnet zu unserem Unternehmen“,bedankte sich Andreas Neuhauser,Leiter der Abteilung Kommunikation beiillwerke vkw. „Auch die Stundenläufeder Lebenshilfe sind voller positiverEnergie. Deshalb ist es uns wichtig, sol -che Veranstaltungen zu unterstützen,die das ‚Mitanand‘ in Vorarlberg nach-haltig stärken“, so Andreas Neuhauserweiter.

Mit den Erlösen der Landessammlungfinanziert die Lebenshilfe Vorarlberg ei -nerseits technische Hilfsmittel zurVerbesserung der „Unterstützten Kom -munikation“, andererseits einen Teil derdringend notwendigen Sanierungen derWerkstätten. Rund ein Drittel der ehre-namtlichen Sammlerinnen und Samm -ler entfällt auf Schulklassen, welche dieLebenshilfe Jahr für Jahr unterstützen.

Sammlerinnen und Sammler gesucht!Die Lebenshilfe Vorarlberg sucht nochin allen Regionen des Landes nachPersonen, welche sich bei der Landes -sammlung für ihre Mitmenschen mitBe hin derungen enga gieren. Wer Inte -resse daran hat, kann sich direkt beiReinhard Kopf melden, der die Lan des -sammlung koordiniert.

Kontakt & InformationReinhard KopfFundraisingGartenstraße 26840 GötzisTel.: 05523 506-10040E-Mail: [email protected]

Thomas Nussbaumer (Leiter Marketing &Kommunikation bei der Lebenshilfe Vorarlberg)und Irmgard Welte mit Andreas Neuhauser, LeiterKommunikation bei illwerke vkw (v.l.n.r.).

FREUNDE & GÖNNER

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„MENSCHEN IN IHREN MÖGLICHKEITEN ZU UNTERSTÜTZEN, IHR LEBEN ZU MEISTERN, FINDET UNSERE HOCHACHTUNG. DESHALB UNTERSTÜTZEN WIR DIE LEBENSHILFE VORARLBERG.“

U NSERE HOCHAC HTU NG.

Johannes Wilhelm, Geschäftsführer Wilhelm+Mayer, Bau GmbH

WI LH ELM+MAYER Am Bach 20 · A-6840 Götzis Telefon 0 55 23 /6 20 81-0 www.wilhelm-mayer.at

„Wollfischle“-Schals begeistern Jung und AltProlog-Ausstellung im LandhausNoch bis zum 28. März präsentiertsich prolog – eine Kooperation derSozialdienst leister ABF (Arbeits -initiative Bezirk Feldkirch), Integraund Lebens hilfe Vorarlberg – imRahmen einer Ausstellung imLandhaus in Bre genz. Vor rangigesZiel dieser Arbeitsge meinschaft istes, langzeitarbeits lose Personenund Menschen mit Behinderungenim Rahmen ihrer Fähigkeiten undMöglichkeiten zu fördern, siewieder in den Arbeits prozess zuintegrieren und dabei qualitativ zubegleiten. Gleichzei tig verstehtsich prolog bei Dienst leistungen inden Bereichen „Pro duk tion &Logistik“ als verlässli cher, leis-tungsstarker und zu kunfts orien -tierter Partner der hei mischen In -dustrie und Wirt schaft.

Prolog ist eine Arbeitsgemeinschaft vonLebens hilfe Vorarlberg, ABF und Integra.

FREUNDE & GÖNNER

Durch das soziale Matura-Projekt kam ein Erlös von 2.200,- Euro für die Lebenshilfe Vorarlberg zusammen.

Im vergangenen Frühjahr haben vierSchülerinnen und Schüler der HAKBregenz das Matura-Projekt „Woll -fisch le“ ins Leben gerufen. Ende Fe -bruar 2014 überreichte das Quartettder Lebenshilfe Vorarlberg den Erlösvon 2.200, Euro.

Katharina Jank, Stephanie Bischof,Anna Forster und Sandro Bischof hat-ten die Idee, gemeinsam mit Menschen

mit und ohne Behinderungen Schals zustricken und diese dann über dieBrockenhäuser und lebens.ART-Ge -schäf te der Lebenshilfe zu verkaufen.Reinhard Kopf, der das Projekt von Sei -ten der Lebenshilfe Vorarlberg begleitethat, freut sich über das großartigeErgebnis: „Der Erlös ist die Krönung fürein gelungenes Miteinander. Vielenherz lichen Dank dem ‚Wollfischle‘-Teamfür das vorbildliche Engagement!“

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38 MiLe Nr.1/2014

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Werden Sie Freund der Le bens -hilfe Vorarlberg und hel fen Sieauf diesem Weg Menschen mitBehinderungen. Profitieren Siezudem von vielen Vorteilen. Soerhalten Sie unter anderemzehn Prozent Rabatt auf alleunsere Produkte (aus ge nom -men sind Dienstleistungen undFremd produkte). Übrigens: DieFreundesbeiträge sind steuer lichabsetzbar!

Kontakt & InformationChristine FrickLebenshilfe VorarlbergGartenstrasse 26840 GötzisTel.: 05523 506-10044E-Mail: [email protected]

Ja, ich möchte Freund der Lebenhilfe Vorarlberg werden(Jahresbeitrag 22,-- Euro, Vorteile: Zusendung der Zeit -schrift „Miteinander Leben“, 10 % Rabatt auf Produkteder Lebenshilfe Vorarlberg - ausgenommen Dienst leistun -gen und Fremdprodukte).

Ja, ich möchte zusätzlich Informationen über dieLebenshilfe Vorarlberg erhalten.

Name / Vorname:

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PLZ / Ort:

Tel.:

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Lebenshilfe Vorarlbergz.Hd. Christine FrickGartenstrasse 26840 Götzis

Antwortsendung

Falls keine

Briefmarke

zur Hand,

zahlt Porto

Empfänger.

Die Daten werden nur zum Zwecke der Zusendung von Informationen der Lebenshilfe

Vorarlberg verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.

Buch-Tipp: „Elfentraum“Nach dem Besuch einer Geburtstags -feier, auf der Josef zu viel Alkohol ge -trunken hat, verunglückt er mit seinerFrau Florena auf dem Nachhauseweg.Während Josef den Autounfall heilübersteht, stellen die Ärzte bei Florenaeine Querschnittlähmung fest. Sie kannsich nur schwer an ihre Behinderunggewöhnen. Obwohl sie Josef keineoffe nen Vorwürfe macht, verzeiht sieihm den Unfall nicht. Dieser kommt mitseinen Schuldgefühlen und FlorenasUnnahbarkeit immer weniger zurechtund beginnt eine Affäre. Florena kommtdahinter und beschließt, sich zu rächen.

Über die AutorinGeschrieben wurde das Buch „Elfen -traum“ von Adelheid Dünser. Im Jahr1969 geboren, wuchs sie mit ihren El -tern und Geschwistern in Vöcklamarkt,Oberösterreich, auf. Später ging sienach Vorarlberg und lebt nun mit ihremMann und den beiden Söhnen und ei -nem Pflegekind in Hohenems. Seit ei -nem Jahr arbeitet sie im Familien ser -vice der Lebenshilfe Vorarlberg. Ihreweiteren Werke lauten „Im Schatten derSchwestern“ und „Lorda“.

„Elfentraum“von Adelheid DünserTaschenbuch, 148 SeitenVerlag: novum proISBN: 978-3850226264

„Elfentraum“-Autorin Adelheid Dünser arbeitetbeim Fami lienservice der Lebenshilfe Vorarlberg.

„Liken“ Sie uns auf Facebook!

Die Lebenshilfe Vorarlberg istauch auf Facebook vertreten.Besu chen Sie uns im sozialenNetz werk und halten Sie sichso mit auf dem Laufenden, wasunsere Arbeit für und mit Men -schen mit Behinderungen be -trifft. Werden Sie ein „Fan“ derLebenshilfe Vorarlberg auf Face -book und schreiben Sie uns. Wirfreuen uns auf Sie!

SERVICE, TIPPS & INFOS

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Offenlegung nach § 25 MediengesetzDie Lebenshilfe Vorarlberg ist ein Verein und vertritt dieInteressen von Menschen mit Be hin derungen sowie dieder Angehörigen. Die Informationszeitschrift „Miteinan -der Leben“ berichtet über aktuelle Themen und Ereig -nisse in und um die Arbeit mit Menschen mit Behin de -rungen. Eltern/Angehörige, MitarbeiterInnen, Ärztinnen/Ärzte, Poli tikerInnen, Behörden, Mit glieder, Freundeu.v.a. erhalten viermal jährlich diese Informationen.Vizepräsidenten der Lebenshilfe: Dr. Wolfgang Blum undPaul MargreitterGeschäftsführerin: Mag. Michaela Wagner

Jahrgang 28; Nr. 1/2014Verlagspostamt6840 GötzisÖsterreichische Post AGSponsoring PostPostentgelt bar bezahlt - GZ02Z032004

Seit über 40 Jahren für Menschen mit BehinderungenDie Lebenshilfe Vorarlberg isteine Privatinitiative, die seit mehrals 40 Jahren die Inte res sen vonMenschen mit Behin derungenvertritt. Um diesen Menschengleich würdige Bedin gungen inden Bereichen Arbeit, Ausbil -dung, Wohnen, Freizeit gestal -tung und Erwach sen en bildunganbieten zu können, sind wirauf Ihre Hilfe ange wiesen.Danke!

Impressum:Herausgeber, Medieninhaber (Verleger), Sitz derRedaktion, Gestaltung und Anzeigenverwaltung:Lebenshilfe VorarlbergGartenstrasse 2, 6840 GötzisTel.: 0 55 23 506Fax.: 0 55 23 506-9E-Mail: [email protected]

Bankverbindung: Raiba Götzis, BIC: RVVGAT2B429IBAN: AT533742900000023200Druck: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH in Dornbirnund IAZ (Integratives Ausbildungszentrum) in LauterachAuflage: 7.500 StückFotos: Lebenshilfe Vorarlberg, ...

Die Zeitschrift „Miteinander Leben” wird von derVorarlberger Verlagsanstalt GmbH in Dornbirn in Zu sam -men arbeit mit den Druckerlehrlingen des IAZ (Inte gra -tives Aus bil dungs zentrum) in Lauterach hergestellt. ImSinne der besseren Lesbarkeit verzichten wir im Text teil-weise auf die Verwendung von Titeln sowie das durch -gängige „Gendern”.

März

Trialog - Vortrag: „InklusiveArbeitsplätze schaffen“WANN: Fr., 21. März, 20.00 UhrWO: ORF-Landesstudio, Dornbirn

Trialog - Workshop: „InklusiveArbeitsplätze schaffen“WANN: Sa., 22. März, 9.00 - 17.00 UhrWO: Volkshochschule Götzis

April

Sunnahof im„Schützenhaus“WANN: 3. bis 6. AprilWO: „Wirtschaft zumSchützen haus“, Feldkirch

„Gespräch am Sunnahof“WANN: Di., 15. April, 19.00 UhrWO: Sunnahof Tufers, Göfis

Der Sunnahof lädt wieder zum Frühlingsfest.Der Trialog-Workshop findet in Götzis statt.

Mai

„Fest der Inklusion“WANN: Fr., 2. Mai, 16.00 - 22.00 UhrWO: Marktplatz, Dornbirn

Frühling am SunnahofWANN: Sa., 10. Mai, 10.00 - 17.00 UhrWO: Sunnahof Tufers, Göfis

„Ave maris stella“:Benefizkonzert zum MuttertagWANN: Sa., 10. Mai, 19.00 UhrWO: Kirche St. Corneli, Feldkirch

Juni

„Inklusiver Nachmittag“ beim 49.Bregenzerwälder BezirksmusikfestWANN: Fr., 27. Juni 2014WO: Langenegg

Wir wünschen einen Frühling voller Sonnenschein!