Mitarbeitergespräche in der Pflege - media control€¦ · Dabei kommt der Förderung und...
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Mitarbeitergespraumlche in der Pflege
Ina Welk
Mitarbeitergespraumlche in der PflegeMit 20 Abbildungen
1 C
ISBN 978-3-662-48100-4 ISBN 978-3-662-48101-1 (eBook)DOI 101007978-3-662-48101-1
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uumlber 7 httpdnbd-nbde abrufbar
copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015Das Werk einschlieszliglich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschuumltzt Jede Verwertung die nicht ausdruumlcklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags Das gilt insbesondere fuumlr Vervielfaumlltigungen Bearbeitungen Uumlbersetzungen Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen SystemenDie Wiedergabe von Gebrauchsnamen Handelsnamen Warenbezeichnungen usw in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waumlren und daher von jedermann benutzt werden duumlrftenDer Verlag die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veroumlffentlichung vollstaumlndig und korrekt sind Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber uumlbernehmen ausdruumlcklich oder implizit Gewaumlhr fuumlr den Inhalt des Werkes etwaige Fehler oder Aumluszligerungen
Umschlaggestaltung deblik Berlin Fotonachweis Umschlag copy Monkey Business FotoliaSatz Crest Premedia Solutions (P) Ltd Pune India
Gedruckt auf saumlurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Springer-Verlag ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media(wwwspringercom)
Ina WelkZentrales Pflegecenter (ZPC) Universitaumltsklinikum Schleswig-HolsteinKiel
V
Geleitworte
z Vorstand fuumlr KrankenpflegeVorgesetzte und Fuumlhrungskraumlfte in der Pflege sind mehr denn je gefordert neben der Fach- und Methodenkompetenz auch kommunikative Kompetenz zu entwickeln um die unterschiedlichen Gespraumlchssituationen zu meistern und z B Instrumente der Re-gelkommunikation (u a strukturierte Dienstbesprechungen und Mitarbeitergespraumlche als Fuumlhrungsinstrument) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Krankenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlhrungskraumlften in der Pflege vor allem im Hinblick auf eine zukunftsorientierte strategisch orientierte Personal- und Organisationsentwicklung
Kiel im Mai 2015 Christa Meyer
Vorstand fuumlr Krankenpflege und Patientenservice am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
z Leitung PersonaldezernatIn Zeiten der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkraumlften ist modernes und flexibles Personalmanagement auch in der Gesundheitsbranche gefragt
Dabei kommt der Foumlrderung und gezielten Entwicklung von eigenem Personal be-sondere Bedeutung zu Dieser Trend nimmt in der Pflege einen groszligen Platz ein und beschraumlnkt sich nicht nur auf die fachlichen Fertigkeiten Soft und Social Skills sind gefragt Die strukturierte hierarchieuumlbergreifende aber auch stetig motivierende Kom-munikation mit dem Team ist eine Herausforderung die es alltaumlglich zu meistern gilt Das Personalmanagement unterstuumltzt bei der Vermittlung des notwendigen Know-hows zur Loumlsung dieser Aufgaben Es fungiert in der Umsetzung der Unternehmens-ziele als Bindeglied zwischen der Unternehmensfuumlhrung und den einzelnen Berufs-gruppen
Erfolgreiches Personalmanagement spiegelt sich in der Anerkennung durch die Fuumlh-rungskraumlfte aber auch durch die der Mitarbeiter wider Hier liegt der Schluumlssel um ge-zielt gemeinsam Mitarbeitergewinnung und -entwicklung erfolgreich zu gestalten Die-se Partnerschaft versteht sich als Basis des Unternehmenserfolges
Nur durch staumlndige Ruumlckkopplung zum Personalmanagement sind schnelle Reaktionen auf Einfluumlsse zur Mitarbeiterfuumlhrung moumlglich Personalmanagement geht nicht ohne Mitarbeiter das Managen von Mitarbeitern geht auch nicht ohne Personalmanagement
Kiel im Mai 2015Bernd Szczotkowski MBADezernent (Dezernat Personal) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VI Geleitworte
z PflegedienstleitungKommunikation Information und Mitarbeitergespraumlche sind Kernelemente der Mit-arbeiterfuumlhrung Sie unterstuumltzen das Unternehmen Krankenhaus u a in der Weiter-entwicklung strategischer Ziele sowie in der Umsetzung von Personalmaszlignahmen und bieten den Vorgesetzten gleichzeitig Informationen uumlber die Mitarbeiterzufriedenheit Gespraumlche im Dialog zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sind ein wichtiges Fuumlh-rungsinstrument zur gemeinsamen Loumlsungsfindung insbesondere in Problemsitua-tionen Mitarbeitergespraumlche ermoumlglichen aber auch die Identifikation individueller Faumlhigkeiten und damit eine gezielte Personalentwicklung (Mitarbeiterqualifikation) foumlrdern die Mitarbeiterbindung die Arbeitszufriedenheit und staumlrken die Motivation Um unterschiedliche Gespraumlchssituationen professionell zu meistern ist es sinnvoll Fuumlhrungskraumlfte zu schulen z B um rechtliche Aspekte zu beruumlcksichtigen Aumlngste bei den Gespraumlchspartnern zu reduzieren die Gespraumlche zeitlich und inhaltlich zu struktu-rieren und Ziele und Inhalte der Gespraumlche ergebnisorientiert klar zu formulieren
Kiel im Mai 2015Haiko TaudienPflegedienstleitung Bereich 3 am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VII
Vorwort
Das Spektrum der Gespraumlchsanlaumlsse und -situationen im Krankenhaus ist breit ge-faumlchert daher zaumlhlt die professionelle Kommunikationsfaumlhigkeit zu den wichtigsten Schluumlsselqualifikationen von Fuumlhrungskraumlften und Mitarbeitern Ist die Kommunika-tion ein Meilenstein in der Umsetzung des Pflegeprozesses sind Mitarbeitergesprauml-che Bestandteil der modernen Mitarbeiterfuumlhrung der Personalentwicklung und der erfolgreichen Zusammenarbeit Als Fuumlhrungskraft ist es notwendig sich mit den Mit-arbeitern uumlber Zielsetzungen Aufgaben Ergebnisse und Leistungen in einem Mitarbei-tergespraumlch auszutauschen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren Das Mit-arbeitergespraumlch gewinnt einen immer houmlheren Stellenwert in der Mitarbeiterfuumlhrung Der konstruktive Dialog hilft u a bei der Konflikt- und Problemloumlsung bei der Um-setzung neuer Unternehmensstrategien und bei der Beduumlrfnisbefriedigung nach Infor-mation und Kommunikation unter dem Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit Die Fuumlh-rungskraft erhaumllt Informationen durch den Mitarbeiter und der Mitarbeiter bekommt die Chance fuumlr eine Weiterentwicklung durch Ruumlckmeldung (Feedback) in Bezug auf Leistung und Verhalten eine Steigerung der Motivation oder eine Foumlrderung in der persoumlnlichen und fachlichen Weiterentwicklung Die Voraussetzung fuumlr jedes erfolg-reiche Mitarbeitergespraumlch ist die Vorbereitung die professionelle Durchfuumlhrung und eine adaumlquate Nachbereitung zur Ergebnissicherung Die Implementierung einer In-formations- und Kommunikationskultur mit Etablierung von institutionalisierten und anlassbezogenen Mitarbeitergespraumlchen ist ein wichtiger Baustein fuumlr den unternehme-rischen Erfolg
In den Formulierungen ist sowohl die maumlnnliche als auch die weibliche Form beruumlck-sichtigt Um eine bessere Lesbarkeit zu bieten wurde die maumlnnliche Formulierung fuumlr den Text ausgewaumlhlt
Kiel im Mai 2015Ina Welk
Fachkrankenschwester A+I
Pflegemanagerin und Leitung Zentrales Pflegecenter (ZPC) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
IX
Abkuumlrzungen
App Application SoftwareAPS Aktionsbuumlndnis PatientensicherheitArBZG ArbeitszeitgesetzBEM Betriebliches Eingliederungsmanage-
mentBetrVG BetriebsverfassungsgesetzCM Case MixCMI Case Mix Index (Fallschwere Index)CI Corporate IdentityInEK Institut fuumlr das Entgeltsystem im Kran-
kenhausKIS KrankenhausinformationssystemMA MitarbeiterMAB MitarbeiterbeurteilungMAG MitarbeitergespraumlchMBO Management by Objectives (Fuumlhren mit
Zielvorgabe)PE PersonalentwicklungPM PersonalmanagementPR PersonalratQM QualitaumltsmanagementRM RisikomanagementSGB SozialgesetzbuchTOP Tagesordnungspunkt(e)vs versus (lat gegen(uumlbergestellt) im Ver-
gleich zuZVG Zielvereinbarungsgespraumlch
XI
Inhaltsverzeichnis
1 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung 1
11 Kommunikation im Krankenhaus 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement 5
Literatur 6
2 Grundlagen der Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung 7
21 Was ist Kommunikation 8
22 Kommunikation als modernes Fuumlhrungsinstrument 8
221 Was ist eine raquogutelaquo Kommunikation 9
222 Aktives Zuhoumlren 10
223 Ich-Botschaften 11
224 Offene Fragen 11
225 Geschlossene Fragen 12
23 Was ist kommunikative Kompetenz 12
24 Ebenen der Kommunikation und Kommunikationsmodelle 13
241 Das 4-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun) 14
242 Die 4 Ebenen der Kommunikation (das TALK Modell nach Oswald Neuberger) 14
25 Verbale und nonverbale Kommunikation 15
26 Stellenwert der Gespraumlchsbeziehung 16
27 Welche Faktoren verhindern den Kommunikationserfolg 17
28 Kommunikations- und Gespraumlchstechniken 17
29 Gespraumlchssteuerung auf der Metaebene 19
210 Stellenwert von Mitarbeitergespraumlchen 19
211 Nutzen von Mitarbeitergespraumlchen 20
Literatur 26
3 Das Mitarbeitergespraumlch als Instrument der Mitarbeiterfuumlhrung und der Personalentwicklung 27
31 Implementierung des Mitarbeitergespraumlchs 28
311 Wie werden Mitarbeitergespraumlche erfolgreich im Unternehmen implementiert 28
312 Welche Ziele und Nutzen verfolgt das Unternehmen bei Einfuumlhrung von
Mitarbeitergespraumlchen 28
313 Schritte der Implementierung von Mitarbeitergespraumlchen als Grundlage der
Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen 29
32 Arten von Mitarbeitergespraumlchen 30
321 Anlassbezogene Mitarbeitergespraumlche 30
322 Institutionalisierte (regelmaumlszligige) Mitarbeitergespraumlche 31
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
Ina Welk
Mitarbeitergespraumlche in der PflegeMit 20 Abbildungen
1 C
ISBN 978-3-662-48100-4 ISBN 978-3-662-48101-1 (eBook)DOI 101007978-3-662-48101-1
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uumlber 7 httpdnbd-nbde abrufbar
copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015Das Werk einschlieszliglich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschuumltzt Jede Verwertung die nicht ausdruumlcklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags Das gilt insbesondere fuumlr Vervielfaumlltigungen Bearbeitungen Uumlbersetzungen Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen SystemenDie Wiedergabe von Gebrauchsnamen Handelsnamen Warenbezeichnungen usw in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waumlren und daher von jedermann benutzt werden duumlrftenDer Verlag die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veroumlffentlichung vollstaumlndig und korrekt sind Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber uumlbernehmen ausdruumlcklich oder implizit Gewaumlhr fuumlr den Inhalt des Werkes etwaige Fehler oder Aumluszligerungen
Umschlaggestaltung deblik Berlin Fotonachweis Umschlag copy Monkey Business FotoliaSatz Crest Premedia Solutions (P) Ltd Pune India
Gedruckt auf saumlurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Springer-Verlag ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media(wwwspringercom)
Ina WelkZentrales Pflegecenter (ZPC) Universitaumltsklinikum Schleswig-HolsteinKiel
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Geleitworte
z Vorstand fuumlr KrankenpflegeVorgesetzte und Fuumlhrungskraumlfte in der Pflege sind mehr denn je gefordert neben der Fach- und Methodenkompetenz auch kommunikative Kompetenz zu entwickeln um die unterschiedlichen Gespraumlchssituationen zu meistern und z B Instrumente der Re-gelkommunikation (u a strukturierte Dienstbesprechungen und Mitarbeitergespraumlche als Fuumlhrungsinstrument) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Krankenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlhrungskraumlften in der Pflege vor allem im Hinblick auf eine zukunftsorientierte strategisch orientierte Personal- und Organisationsentwicklung
Kiel im Mai 2015 Christa Meyer
Vorstand fuumlr Krankenpflege und Patientenservice am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
z Leitung PersonaldezernatIn Zeiten der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkraumlften ist modernes und flexibles Personalmanagement auch in der Gesundheitsbranche gefragt
Dabei kommt der Foumlrderung und gezielten Entwicklung von eigenem Personal be-sondere Bedeutung zu Dieser Trend nimmt in der Pflege einen groszligen Platz ein und beschraumlnkt sich nicht nur auf die fachlichen Fertigkeiten Soft und Social Skills sind gefragt Die strukturierte hierarchieuumlbergreifende aber auch stetig motivierende Kom-munikation mit dem Team ist eine Herausforderung die es alltaumlglich zu meistern gilt Das Personalmanagement unterstuumltzt bei der Vermittlung des notwendigen Know-hows zur Loumlsung dieser Aufgaben Es fungiert in der Umsetzung der Unternehmens-ziele als Bindeglied zwischen der Unternehmensfuumlhrung und den einzelnen Berufs-gruppen
Erfolgreiches Personalmanagement spiegelt sich in der Anerkennung durch die Fuumlh-rungskraumlfte aber auch durch die der Mitarbeiter wider Hier liegt der Schluumlssel um ge-zielt gemeinsam Mitarbeitergewinnung und -entwicklung erfolgreich zu gestalten Die-se Partnerschaft versteht sich als Basis des Unternehmenserfolges
Nur durch staumlndige Ruumlckkopplung zum Personalmanagement sind schnelle Reaktionen auf Einfluumlsse zur Mitarbeiterfuumlhrung moumlglich Personalmanagement geht nicht ohne Mitarbeiter das Managen von Mitarbeitern geht auch nicht ohne Personalmanagement
Kiel im Mai 2015Bernd Szczotkowski MBADezernent (Dezernat Personal) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VI Geleitworte
z PflegedienstleitungKommunikation Information und Mitarbeitergespraumlche sind Kernelemente der Mit-arbeiterfuumlhrung Sie unterstuumltzen das Unternehmen Krankenhaus u a in der Weiter-entwicklung strategischer Ziele sowie in der Umsetzung von Personalmaszlignahmen und bieten den Vorgesetzten gleichzeitig Informationen uumlber die Mitarbeiterzufriedenheit Gespraumlche im Dialog zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sind ein wichtiges Fuumlh-rungsinstrument zur gemeinsamen Loumlsungsfindung insbesondere in Problemsitua-tionen Mitarbeitergespraumlche ermoumlglichen aber auch die Identifikation individueller Faumlhigkeiten und damit eine gezielte Personalentwicklung (Mitarbeiterqualifikation) foumlrdern die Mitarbeiterbindung die Arbeitszufriedenheit und staumlrken die Motivation Um unterschiedliche Gespraumlchssituationen professionell zu meistern ist es sinnvoll Fuumlhrungskraumlfte zu schulen z B um rechtliche Aspekte zu beruumlcksichtigen Aumlngste bei den Gespraumlchspartnern zu reduzieren die Gespraumlche zeitlich und inhaltlich zu struktu-rieren und Ziele und Inhalte der Gespraumlche ergebnisorientiert klar zu formulieren
Kiel im Mai 2015Haiko TaudienPflegedienstleitung Bereich 3 am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VII
Vorwort
Das Spektrum der Gespraumlchsanlaumlsse und -situationen im Krankenhaus ist breit ge-faumlchert daher zaumlhlt die professionelle Kommunikationsfaumlhigkeit zu den wichtigsten Schluumlsselqualifikationen von Fuumlhrungskraumlften und Mitarbeitern Ist die Kommunika-tion ein Meilenstein in der Umsetzung des Pflegeprozesses sind Mitarbeitergesprauml-che Bestandteil der modernen Mitarbeiterfuumlhrung der Personalentwicklung und der erfolgreichen Zusammenarbeit Als Fuumlhrungskraft ist es notwendig sich mit den Mit-arbeitern uumlber Zielsetzungen Aufgaben Ergebnisse und Leistungen in einem Mitarbei-tergespraumlch auszutauschen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren Das Mit-arbeitergespraumlch gewinnt einen immer houmlheren Stellenwert in der Mitarbeiterfuumlhrung Der konstruktive Dialog hilft u a bei der Konflikt- und Problemloumlsung bei der Um-setzung neuer Unternehmensstrategien und bei der Beduumlrfnisbefriedigung nach Infor-mation und Kommunikation unter dem Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit Die Fuumlh-rungskraft erhaumllt Informationen durch den Mitarbeiter und der Mitarbeiter bekommt die Chance fuumlr eine Weiterentwicklung durch Ruumlckmeldung (Feedback) in Bezug auf Leistung und Verhalten eine Steigerung der Motivation oder eine Foumlrderung in der persoumlnlichen und fachlichen Weiterentwicklung Die Voraussetzung fuumlr jedes erfolg-reiche Mitarbeitergespraumlch ist die Vorbereitung die professionelle Durchfuumlhrung und eine adaumlquate Nachbereitung zur Ergebnissicherung Die Implementierung einer In-formations- und Kommunikationskultur mit Etablierung von institutionalisierten und anlassbezogenen Mitarbeitergespraumlchen ist ein wichtiger Baustein fuumlr den unternehme-rischen Erfolg
In den Formulierungen ist sowohl die maumlnnliche als auch die weibliche Form beruumlck-sichtigt Um eine bessere Lesbarkeit zu bieten wurde die maumlnnliche Formulierung fuumlr den Text ausgewaumlhlt
Kiel im Mai 2015Ina Welk
Fachkrankenschwester A+I
Pflegemanagerin und Leitung Zentrales Pflegecenter (ZPC) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
IX
Abkuumlrzungen
App Application SoftwareAPS Aktionsbuumlndnis PatientensicherheitArBZG ArbeitszeitgesetzBEM Betriebliches Eingliederungsmanage-
mentBetrVG BetriebsverfassungsgesetzCM Case MixCMI Case Mix Index (Fallschwere Index)CI Corporate IdentityInEK Institut fuumlr das Entgeltsystem im Kran-
kenhausKIS KrankenhausinformationssystemMA MitarbeiterMAB MitarbeiterbeurteilungMAG MitarbeitergespraumlchMBO Management by Objectives (Fuumlhren mit
Zielvorgabe)PE PersonalentwicklungPM PersonalmanagementPR PersonalratQM QualitaumltsmanagementRM RisikomanagementSGB SozialgesetzbuchTOP Tagesordnungspunkt(e)vs versus (lat gegen(uumlbergestellt) im Ver-
gleich zuZVG Zielvereinbarungsgespraumlch
XI
Inhaltsverzeichnis
1 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung 1
11 Kommunikation im Krankenhaus 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement 5
Literatur 6
2 Grundlagen der Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung 7
21 Was ist Kommunikation 8
22 Kommunikation als modernes Fuumlhrungsinstrument 8
221 Was ist eine raquogutelaquo Kommunikation 9
222 Aktives Zuhoumlren 10
223 Ich-Botschaften 11
224 Offene Fragen 11
225 Geschlossene Fragen 12
23 Was ist kommunikative Kompetenz 12
24 Ebenen der Kommunikation und Kommunikationsmodelle 13
241 Das 4-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun) 14
242 Die 4 Ebenen der Kommunikation (das TALK Modell nach Oswald Neuberger) 14
25 Verbale und nonverbale Kommunikation 15
26 Stellenwert der Gespraumlchsbeziehung 16
27 Welche Faktoren verhindern den Kommunikationserfolg 17
28 Kommunikations- und Gespraumlchstechniken 17
29 Gespraumlchssteuerung auf der Metaebene 19
210 Stellenwert von Mitarbeitergespraumlchen 19
211 Nutzen von Mitarbeitergespraumlchen 20
Literatur 26
3 Das Mitarbeitergespraumlch als Instrument der Mitarbeiterfuumlhrung und der Personalentwicklung 27
31 Implementierung des Mitarbeitergespraumlchs 28
311 Wie werden Mitarbeitergespraumlche erfolgreich im Unternehmen implementiert 28
312 Welche Ziele und Nutzen verfolgt das Unternehmen bei Einfuumlhrung von
Mitarbeitergespraumlchen 28
313 Schritte der Implementierung von Mitarbeitergespraumlchen als Grundlage der
Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen 29
32 Arten von Mitarbeitergespraumlchen 30
321 Anlassbezogene Mitarbeitergespraumlche 30
322 Institutionalisierte (regelmaumlszligige) Mitarbeitergespraumlche 31
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
ISBN 978-3-662-48100-4 ISBN 978-3-662-48101-1 (eBook)DOI 101007978-3-662-48101-1
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uumlber 7 httpdnbd-nbde abrufbar
copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015Das Werk einschlieszliglich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschuumltzt Jede Verwertung die nicht ausdruumlcklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags Das gilt insbesondere fuumlr Vervielfaumlltigungen Bearbeitungen Uumlbersetzungen Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen SystemenDie Wiedergabe von Gebrauchsnamen Handelsnamen Warenbezeichnungen usw in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waumlren und daher von jedermann benutzt werden duumlrftenDer Verlag die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veroumlffentlichung vollstaumlndig und korrekt sind Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber uumlbernehmen ausdruumlcklich oder implizit Gewaumlhr fuumlr den Inhalt des Werkes etwaige Fehler oder Aumluszligerungen
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Ina WelkZentrales Pflegecenter (ZPC) Universitaumltsklinikum Schleswig-HolsteinKiel
V
Geleitworte
z Vorstand fuumlr KrankenpflegeVorgesetzte und Fuumlhrungskraumlfte in der Pflege sind mehr denn je gefordert neben der Fach- und Methodenkompetenz auch kommunikative Kompetenz zu entwickeln um die unterschiedlichen Gespraumlchssituationen zu meistern und z B Instrumente der Re-gelkommunikation (u a strukturierte Dienstbesprechungen und Mitarbeitergespraumlche als Fuumlhrungsinstrument) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Krankenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlhrungskraumlften in der Pflege vor allem im Hinblick auf eine zukunftsorientierte strategisch orientierte Personal- und Organisationsentwicklung
Kiel im Mai 2015 Christa Meyer
Vorstand fuumlr Krankenpflege und Patientenservice am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
z Leitung PersonaldezernatIn Zeiten der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkraumlften ist modernes und flexibles Personalmanagement auch in der Gesundheitsbranche gefragt
Dabei kommt der Foumlrderung und gezielten Entwicklung von eigenem Personal be-sondere Bedeutung zu Dieser Trend nimmt in der Pflege einen groszligen Platz ein und beschraumlnkt sich nicht nur auf die fachlichen Fertigkeiten Soft und Social Skills sind gefragt Die strukturierte hierarchieuumlbergreifende aber auch stetig motivierende Kom-munikation mit dem Team ist eine Herausforderung die es alltaumlglich zu meistern gilt Das Personalmanagement unterstuumltzt bei der Vermittlung des notwendigen Know-hows zur Loumlsung dieser Aufgaben Es fungiert in der Umsetzung der Unternehmens-ziele als Bindeglied zwischen der Unternehmensfuumlhrung und den einzelnen Berufs-gruppen
Erfolgreiches Personalmanagement spiegelt sich in der Anerkennung durch die Fuumlh-rungskraumlfte aber auch durch die der Mitarbeiter wider Hier liegt der Schluumlssel um ge-zielt gemeinsam Mitarbeitergewinnung und -entwicklung erfolgreich zu gestalten Die-se Partnerschaft versteht sich als Basis des Unternehmenserfolges
Nur durch staumlndige Ruumlckkopplung zum Personalmanagement sind schnelle Reaktionen auf Einfluumlsse zur Mitarbeiterfuumlhrung moumlglich Personalmanagement geht nicht ohne Mitarbeiter das Managen von Mitarbeitern geht auch nicht ohne Personalmanagement
Kiel im Mai 2015Bernd Szczotkowski MBADezernent (Dezernat Personal) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VI Geleitworte
z PflegedienstleitungKommunikation Information und Mitarbeitergespraumlche sind Kernelemente der Mit-arbeiterfuumlhrung Sie unterstuumltzen das Unternehmen Krankenhaus u a in der Weiter-entwicklung strategischer Ziele sowie in der Umsetzung von Personalmaszlignahmen und bieten den Vorgesetzten gleichzeitig Informationen uumlber die Mitarbeiterzufriedenheit Gespraumlche im Dialog zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sind ein wichtiges Fuumlh-rungsinstrument zur gemeinsamen Loumlsungsfindung insbesondere in Problemsitua-tionen Mitarbeitergespraumlche ermoumlglichen aber auch die Identifikation individueller Faumlhigkeiten und damit eine gezielte Personalentwicklung (Mitarbeiterqualifikation) foumlrdern die Mitarbeiterbindung die Arbeitszufriedenheit und staumlrken die Motivation Um unterschiedliche Gespraumlchssituationen professionell zu meistern ist es sinnvoll Fuumlhrungskraumlfte zu schulen z B um rechtliche Aspekte zu beruumlcksichtigen Aumlngste bei den Gespraumlchspartnern zu reduzieren die Gespraumlche zeitlich und inhaltlich zu struktu-rieren und Ziele und Inhalte der Gespraumlche ergebnisorientiert klar zu formulieren
Kiel im Mai 2015Haiko TaudienPflegedienstleitung Bereich 3 am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VII
Vorwort
Das Spektrum der Gespraumlchsanlaumlsse und -situationen im Krankenhaus ist breit ge-faumlchert daher zaumlhlt die professionelle Kommunikationsfaumlhigkeit zu den wichtigsten Schluumlsselqualifikationen von Fuumlhrungskraumlften und Mitarbeitern Ist die Kommunika-tion ein Meilenstein in der Umsetzung des Pflegeprozesses sind Mitarbeitergesprauml-che Bestandteil der modernen Mitarbeiterfuumlhrung der Personalentwicklung und der erfolgreichen Zusammenarbeit Als Fuumlhrungskraft ist es notwendig sich mit den Mit-arbeitern uumlber Zielsetzungen Aufgaben Ergebnisse und Leistungen in einem Mitarbei-tergespraumlch auszutauschen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren Das Mit-arbeitergespraumlch gewinnt einen immer houmlheren Stellenwert in der Mitarbeiterfuumlhrung Der konstruktive Dialog hilft u a bei der Konflikt- und Problemloumlsung bei der Um-setzung neuer Unternehmensstrategien und bei der Beduumlrfnisbefriedigung nach Infor-mation und Kommunikation unter dem Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit Die Fuumlh-rungskraft erhaumllt Informationen durch den Mitarbeiter und der Mitarbeiter bekommt die Chance fuumlr eine Weiterentwicklung durch Ruumlckmeldung (Feedback) in Bezug auf Leistung und Verhalten eine Steigerung der Motivation oder eine Foumlrderung in der persoumlnlichen und fachlichen Weiterentwicklung Die Voraussetzung fuumlr jedes erfolg-reiche Mitarbeitergespraumlch ist die Vorbereitung die professionelle Durchfuumlhrung und eine adaumlquate Nachbereitung zur Ergebnissicherung Die Implementierung einer In-formations- und Kommunikationskultur mit Etablierung von institutionalisierten und anlassbezogenen Mitarbeitergespraumlchen ist ein wichtiger Baustein fuumlr den unternehme-rischen Erfolg
In den Formulierungen ist sowohl die maumlnnliche als auch die weibliche Form beruumlck-sichtigt Um eine bessere Lesbarkeit zu bieten wurde die maumlnnliche Formulierung fuumlr den Text ausgewaumlhlt
Kiel im Mai 2015Ina Welk
Fachkrankenschwester A+I
Pflegemanagerin und Leitung Zentrales Pflegecenter (ZPC) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
IX
Abkuumlrzungen
App Application SoftwareAPS Aktionsbuumlndnis PatientensicherheitArBZG ArbeitszeitgesetzBEM Betriebliches Eingliederungsmanage-
mentBetrVG BetriebsverfassungsgesetzCM Case MixCMI Case Mix Index (Fallschwere Index)CI Corporate IdentityInEK Institut fuumlr das Entgeltsystem im Kran-
kenhausKIS KrankenhausinformationssystemMA MitarbeiterMAB MitarbeiterbeurteilungMAG MitarbeitergespraumlchMBO Management by Objectives (Fuumlhren mit
Zielvorgabe)PE PersonalentwicklungPM PersonalmanagementPR PersonalratQM QualitaumltsmanagementRM RisikomanagementSGB SozialgesetzbuchTOP Tagesordnungspunkt(e)vs versus (lat gegen(uumlbergestellt) im Ver-
gleich zuZVG Zielvereinbarungsgespraumlch
XI
Inhaltsverzeichnis
1 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung 1
11 Kommunikation im Krankenhaus 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement 5
Literatur 6
2 Grundlagen der Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung 7
21 Was ist Kommunikation 8
22 Kommunikation als modernes Fuumlhrungsinstrument 8
221 Was ist eine raquogutelaquo Kommunikation 9
222 Aktives Zuhoumlren 10
223 Ich-Botschaften 11
224 Offene Fragen 11
225 Geschlossene Fragen 12
23 Was ist kommunikative Kompetenz 12
24 Ebenen der Kommunikation und Kommunikationsmodelle 13
241 Das 4-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun) 14
242 Die 4 Ebenen der Kommunikation (das TALK Modell nach Oswald Neuberger) 14
25 Verbale und nonverbale Kommunikation 15
26 Stellenwert der Gespraumlchsbeziehung 16
27 Welche Faktoren verhindern den Kommunikationserfolg 17
28 Kommunikations- und Gespraumlchstechniken 17
29 Gespraumlchssteuerung auf der Metaebene 19
210 Stellenwert von Mitarbeitergespraumlchen 19
211 Nutzen von Mitarbeitergespraumlchen 20
Literatur 26
3 Das Mitarbeitergespraumlch als Instrument der Mitarbeiterfuumlhrung und der Personalentwicklung 27
31 Implementierung des Mitarbeitergespraumlchs 28
311 Wie werden Mitarbeitergespraumlche erfolgreich im Unternehmen implementiert 28
312 Welche Ziele und Nutzen verfolgt das Unternehmen bei Einfuumlhrung von
Mitarbeitergespraumlchen 28
313 Schritte der Implementierung von Mitarbeitergespraumlchen als Grundlage der
Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen 29
32 Arten von Mitarbeitergespraumlchen 30
321 Anlassbezogene Mitarbeitergespraumlche 30
322 Institutionalisierte (regelmaumlszligige) Mitarbeitergespraumlche 31
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
V
Geleitworte
z Vorstand fuumlr KrankenpflegeVorgesetzte und Fuumlhrungskraumlfte in der Pflege sind mehr denn je gefordert neben der Fach- und Methodenkompetenz auch kommunikative Kompetenz zu entwickeln um die unterschiedlichen Gespraumlchssituationen zu meistern und z B Instrumente der Re-gelkommunikation (u a strukturierte Dienstbesprechungen und Mitarbeitergespraumlche als Fuumlhrungsinstrument) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Krankenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlhrungskraumlften in der Pflege vor allem im Hinblick auf eine zukunftsorientierte strategisch orientierte Personal- und Organisationsentwicklung
Kiel im Mai 2015 Christa Meyer
Vorstand fuumlr Krankenpflege und Patientenservice am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
z Leitung PersonaldezernatIn Zeiten der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkraumlften ist modernes und flexibles Personalmanagement auch in der Gesundheitsbranche gefragt
Dabei kommt der Foumlrderung und gezielten Entwicklung von eigenem Personal be-sondere Bedeutung zu Dieser Trend nimmt in der Pflege einen groszligen Platz ein und beschraumlnkt sich nicht nur auf die fachlichen Fertigkeiten Soft und Social Skills sind gefragt Die strukturierte hierarchieuumlbergreifende aber auch stetig motivierende Kom-munikation mit dem Team ist eine Herausforderung die es alltaumlglich zu meistern gilt Das Personalmanagement unterstuumltzt bei der Vermittlung des notwendigen Know-hows zur Loumlsung dieser Aufgaben Es fungiert in der Umsetzung der Unternehmens-ziele als Bindeglied zwischen der Unternehmensfuumlhrung und den einzelnen Berufs-gruppen
Erfolgreiches Personalmanagement spiegelt sich in der Anerkennung durch die Fuumlh-rungskraumlfte aber auch durch die der Mitarbeiter wider Hier liegt der Schluumlssel um ge-zielt gemeinsam Mitarbeitergewinnung und -entwicklung erfolgreich zu gestalten Die-se Partnerschaft versteht sich als Basis des Unternehmenserfolges
Nur durch staumlndige Ruumlckkopplung zum Personalmanagement sind schnelle Reaktionen auf Einfluumlsse zur Mitarbeiterfuumlhrung moumlglich Personalmanagement geht nicht ohne Mitarbeiter das Managen von Mitarbeitern geht auch nicht ohne Personalmanagement
Kiel im Mai 2015Bernd Szczotkowski MBADezernent (Dezernat Personal) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VI Geleitworte
z PflegedienstleitungKommunikation Information und Mitarbeitergespraumlche sind Kernelemente der Mit-arbeiterfuumlhrung Sie unterstuumltzen das Unternehmen Krankenhaus u a in der Weiter-entwicklung strategischer Ziele sowie in der Umsetzung von Personalmaszlignahmen und bieten den Vorgesetzten gleichzeitig Informationen uumlber die Mitarbeiterzufriedenheit Gespraumlche im Dialog zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sind ein wichtiges Fuumlh-rungsinstrument zur gemeinsamen Loumlsungsfindung insbesondere in Problemsitua-tionen Mitarbeitergespraumlche ermoumlglichen aber auch die Identifikation individueller Faumlhigkeiten und damit eine gezielte Personalentwicklung (Mitarbeiterqualifikation) foumlrdern die Mitarbeiterbindung die Arbeitszufriedenheit und staumlrken die Motivation Um unterschiedliche Gespraumlchssituationen professionell zu meistern ist es sinnvoll Fuumlhrungskraumlfte zu schulen z B um rechtliche Aspekte zu beruumlcksichtigen Aumlngste bei den Gespraumlchspartnern zu reduzieren die Gespraumlche zeitlich und inhaltlich zu struktu-rieren und Ziele und Inhalte der Gespraumlche ergebnisorientiert klar zu formulieren
Kiel im Mai 2015Haiko TaudienPflegedienstleitung Bereich 3 am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VII
Vorwort
Das Spektrum der Gespraumlchsanlaumlsse und -situationen im Krankenhaus ist breit ge-faumlchert daher zaumlhlt die professionelle Kommunikationsfaumlhigkeit zu den wichtigsten Schluumlsselqualifikationen von Fuumlhrungskraumlften und Mitarbeitern Ist die Kommunika-tion ein Meilenstein in der Umsetzung des Pflegeprozesses sind Mitarbeitergesprauml-che Bestandteil der modernen Mitarbeiterfuumlhrung der Personalentwicklung und der erfolgreichen Zusammenarbeit Als Fuumlhrungskraft ist es notwendig sich mit den Mit-arbeitern uumlber Zielsetzungen Aufgaben Ergebnisse und Leistungen in einem Mitarbei-tergespraumlch auszutauschen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren Das Mit-arbeitergespraumlch gewinnt einen immer houmlheren Stellenwert in der Mitarbeiterfuumlhrung Der konstruktive Dialog hilft u a bei der Konflikt- und Problemloumlsung bei der Um-setzung neuer Unternehmensstrategien und bei der Beduumlrfnisbefriedigung nach Infor-mation und Kommunikation unter dem Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit Die Fuumlh-rungskraft erhaumllt Informationen durch den Mitarbeiter und der Mitarbeiter bekommt die Chance fuumlr eine Weiterentwicklung durch Ruumlckmeldung (Feedback) in Bezug auf Leistung und Verhalten eine Steigerung der Motivation oder eine Foumlrderung in der persoumlnlichen und fachlichen Weiterentwicklung Die Voraussetzung fuumlr jedes erfolg-reiche Mitarbeitergespraumlch ist die Vorbereitung die professionelle Durchfuumlhrung und eine adaumlquate Nachbereitung zur Ergebnissicherung Die Implementierung einer In-formations- und Kommunikationskultur mit Etablierung von institutionalisierten und anlassbezogenen Mitarbeitergespraumlchen ist ein wichtiger Baustein fuumlr den unternehme-rischen Erfolg
In den Formulierungen ist sowohl die maumlnnliche als auch die weibliche Form beruumlck-sichtigt Um eine bessere Lesbarkeit zu bieten wurde die maumlnnliche Formulierung fuumlr den Text ausgewaumlhlt
Kiel im Mai 2015Ina Welk
Fachkrankenschwester A+I
Pflegemanagerin und Leitung Zentrales Pflegecenter (ZPC) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
IX
Abkuumlrzungen
App Application SoftwareAPS Aktionsbuumlndnis PatientensicherheitArBZG ArbeitszeitgesetzBEM Betriebliches Eingliederungsmanage-
mentBetrVG BetriebsverfassungsgesetzCM Case MixCMI Case Mix Index (Fallschwere Index)CI Corporate IdentityInEK Institut fuumlr das Entgeltsystem im Kran-
kenhausKIS KrankenhausinformationssystemMA MitarbeiterMAB MitarbeiterbeurteilungMAG MitarbeitergespraumlchMBO Management by Objectives (Fuumlhren mit
Zielvorgabe)PE PersonalentwicklungPM PersonalmanagementPR PersonalratQM QualitaumltsmanagementRM RisikomanagementSGB SozialgesetzbuchTOP Tagesordnungspunkt(e)vs versus (lat gegen(uumlbergestellt) im Ver-
gleich zuZVG Zielvereinbarungsgespraumlch
XI
Inhaltsverzeichnis
1 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung 1
11 Kommunikation im Krankenhaus 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement 5
Literatur 6
2 Grundlagen der Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung 7
21 Was ist Kommunikation 8
22 Kommunikation als modernes Fuumlhrungsinstrument 8
221 Was ist eine raquogutelaquo Kommunikation 9
222 Aktives Zuhoumlren 10
223 Ich-Botschaften 11
224 Offene Fragen 11
225 Geschlossene Fragen 12
23 Was ist kommunikative Kompetenz 12
24 Ebenen der Kommunikation und Kommunikationsmodelle 13
241 Das 4-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun) 14
242 Die 4 Ebenen der Kommunikation (das TALK Modell nach Oswald Neuberger) 14
25 Verbale und nonverbale Kommunikation 15
26 Stellenwert der Gespraumlchsbeziehung 16
27 Welche Faktoren verhindern den Kommunikationserfolg 17
28 Kommunikations- und Gespraumlchstechniken 17
29 Gespraumlchssteuerung auf der Metaebene 19
210 Stellenwert von Mitarbeitergespraumlchen 19
211 Nutzen von Mitarbeitergespraumlchen 20
Literatur 26
3 Das Mitarbeitergespraumlch als Instrument der Mitarbeiterfuumlhrung und der Personalentwicklung 27
31 Implementierung des Mitarbeitergespraumlchs 28
311 Wie werden Mitarbeitergespraumlche erfolgreich im Unternehmen implementiert 28
312 Welche Ziele und Nutzen verfolgt das Unternehmen bei Einfuumlhrung von
Mitarbeitergespraumlchen 28
313 Schritte der Implementierung von Mitarbeitergespraumlchen als Grundlage der
Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen 29
32 Arten von Mitarbeitergespraumlchen 30
321 Anlassbezogene Mitarbeitergespraumlche 30
322 Institutionalisierte (regelmaumlszligige) Mitarbeitergespraumlche 31
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
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5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
VI Geleitworte
z PflegedienstleitungKommunikation Information und Mitarbeitergespraumlche sind Kernelemente der Mit-arbeiterfuumlhrung Sie unterstuumltzen das Unternehmen Krankenhaus u a in der Weiter-entwicklung strategischer Ziele sowie in der Umsetzung von Personalmaszlignahmen und bieten den Vorgesetzten gleichzeitig Informationen uumlber die Mitarbeiterzufriedenheit Gespraumlche im Dialog zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sind ein wichtiges Fuumlh-rungsinstrument zur gemeinsamen Loumlsungsfindung insbesondere in Problemsitua-tionen Mitarbeitergespraumlche ermoumlglichen aber auch die Identifikation individueller Faumlhigkeiten und damit eine gezielte Personalentwicklung (Mitarbeiterqualifikation) foumlrdern die Mitarbeiterbindung die Arbeitszufriedenheit und staumlrken die Motivation Um unterschiedliche Gespraumlchssituationen professionell zu meistern ist es sinnvoll Fuumlhrungskraumlfte zu schulen z B um rechtliche Aspekte zu beruumlcksichtigen Aumlngste bei den Gespraumlchspartnern zu reduzieren die Gespraumlche zeitlich und inhaltlich zu struktu-rieren und Ziele und Inhalte der Gespraumlche ergebnisorientiert klar zu formulieren
Kiel im Mai 2015Haiko TaudienPflegedienstleitung Bereich 3 am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
VII
Vorwort
Das Spektrum der Gespraumlchsanlaumlsse und -situationen im Krankenhaus ist breit ge-faumlchert daher zaumlhlt die professionelle Kommunikationsfaumlhigkeit zu den wichtigsten Schluumlsselqualifikationen von Fuumlhrungskraumlften und Mitarbeitern Ist die Kommunika-tion ein Meilenstein in der Umsetzung des Pflegeprozesses sind Mitarbeitergesprauml-che Bestandteil der modernen Mitarbeiterfuumlhrung der Personalentwicklung und der erfolgreichen Zusammenarbeit Als Fuumlhrungskraft ist es notwendig sich mit den Mit-arbeitern uumlber Zielsetzungen Aufgaben Ergebnisse und Leistungen in einem Mitarbei-tergespraumlch auszutauschen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren Das Mit-arbeitergespraumlch gewinnt einen immer houmlheren Stellenwert in der Mitarbeiterfuumlhrung Der konstruktive Dialog hilft u a bei der Konflikt- und Problemloumlsung bei der Um-setzung neuer Unternehmensstrategien und bei der Beduumlrfnisbefriedigung nach Infor-mation und Kommunikation unter dem Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit Die Fuumlh-rungskraft erhaumllt Informationen durch den Mitarbeiter und der Mitarbeiter bekommt die Chance fuumlr eine Weiterentwicklung durch Ruumlckmeldung (Feedback) in Bezug auf Leistung und Verhalten eine Steigerung der Motivation oder eine Foumlrderung in der persoumlnlichen und fachlichen Weiterentwicklung Die Voraussetzung fuumlr jedes erfolg-reiche Mitarbeitergespraumlch ist die Vorbereitung die professionelle Durchfuumlhrung und eine adaumlquate Nachbereitung zur Ergebnissicherung Die Implementierung einer In-formations- und Kommunikationskultur mit Etablierung von institutionalisierten und anlassbezogenen Mitarbeitergespraumlchen ist ein wichtiger Baustein fuumlr den unternehme-rischen Erfolg
In den Formulierungen ist sowohl die maumlnnliche als auch die weibliche Form beruumlck-sichtigt Um eine bessere Lesbarkeit zu bieten wurde die maumlnnliche Formulierung fuumlr den Text ausgewaumlhlt
Kiel im Mai 2015Ina Welk
Fachkrankenschwester A+I
Pflegemanagerin und Leitung Zentrales Pflegecenter (ZPC) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
IX
Abkuumlrzungen
App Application SoftwareAPS Aktionsbuumlndnis PatientensicherheitArBZG ArbeitszeitgesetzBEM Betriebliches Eingliederungsmanage-
mentBetrVG BetriebsverfassungsgesetzCM Case MixCMI Case Mix Index (Fallschwere Index)CI Corporate IdentityInEK Institut fuumlr das Entgeltsystem im Kran-
kenhausKIS KrankenhausinformationssystemMA MitarbeiterMAB MitarbeiterbeurteilungMAG MitarbeitergespraumlchMBO Management by Objectives (Fuumlhren mit
Zielvorgabe)PE PersonalentwicklungPM PersonalmanagementPR PersonalratQM QualitaumltsmanagementRM RisikomanagementSGB SozialgesetzbuchTOP Tagesordnungspunkt(e)vs versus (lat gegen(uumlbergestellt) im Ver-
gleich zuZVG Zielvereinbarungsgespraumlch
XI
Inhaltsverzeichnis
1 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung 1
11 Kommunikation im Krankenhaus 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement 5
Literatur 6
2 Grundlagen der Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung 7
21 Was ist Kommunikation 8
22 Kommunikation als modernes Fuumlhrungsinstrument 8
221 Was ist eine raquogutelaquo Kommunikation 9
222 Aktives Zuhoumlren 10
223 Ich-Botschaften 11
224 Offene Fragen 11
225 Geschlossene Fragen 12
23 Was ist kommunikative Kompetenz 12
24 Ebenen der Kommunikation und Kommunikationsmodelle 13
241 Das 4-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun) 14
242 Die 4 Ebenen der Kommunikation (das TALK Modell nach Oswald Neuberger) 14
25 Verbale und nonverbale Kommunikation 15
26 Stellenwert der Gespraumlchsbeziehung 16
27 Welche Faktoren verhindern den Kommunikationserfolg 17
28 Kommunikations- und Gespraumlchstechniken 17
29 Gespraumlchssteuerung auf der Metaebene 19
210 Stellenwert von Mitarbeitergespraumlchen 19
211 Nutzen von Mitarbeitergespraumlchen 20
Literatur 26
3 Das Mitarbeitergespraumlch als Instrument der Mitarbeiterfuumlhrung und der Personalentwicklung 27
31 Implementierung des Mitarbeitergespraumlchs 28
311 Wie werden Mitarbeitergespraumlche erfolgreich im Unternehmen implementiert 28
312 Welche Ziele und Nutzen verfolgt das Unternehmen bei Einfuumlhrung von
Mitarbeitergespraumlchen 28
313 Schritte der Implementierung von Mitarbeitergespraumlchen als Grundlage der
Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen 29
32 Arten von Mitarbeitergespraumlchen 30
321 Anlassbezogene Mitarbeitergespraumlche 30
322 Institutionalisierte (regelmaumlszligige) Mitarbeitergespraumlche 31
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
VII
Vorwort
Das Spektrum der Gespraumlchsanlaumlsse und -situationen im Krankenhaus ist breit ge-faumlchert daher zaumlhlt die professionelle Kommunikationsfaumlhigkeit zu den wichtigsten Schluumlsselqualifikationen von Fuumlhrungskraumlften und Mitarbeitern Ist die Kommunika-tion ein Meilenstein in der Umsetzung des Pflegeprozesses sind Mitarbeitergesprauml-che Bestandteil der modernen Mitarbeiterfuumlhrung der Personalentwicklung und der erfolgreichen Zusammenarbeit Als Fuumlhrungskraft ist es notwendig sich mit den Mit-arbeitern uumlber Zielsetzungen Aufgaben Ergebnisse und Leistungen in einem Mitarbei-tergespraumlch auszutauschen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren Das Mit-arbeitergespraumlch gewinnt einen immer houmlheren Stellenwert in der Mitarbeiterfuumlhrung Der konstruktive Dialog hilft u a bei der Konflikt- und Problemloumlsung bei der Um-setzung neuer Unternehmensstrategien und bei der Beduumlrfnisbefriedigung nach Infor-mation und Kommunikation unter dem Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit Die Fuumlh-rungskraft erhaumllt Informationen durch den Mitarbeiter und der Mitarbeiter bekommt die Chance fuumlr eine Weiterentwicklung durch Ruumlckmeldung (Feedback) in Bezug auf Leistung und Verhalten eine Steigerung der Motivation oder eine Foumlrderung in der persoumlnlichen und fachlichen Weiterentwicklung Die Voraussetzung fuumlr jedes erfolg-reiche Mitarbeitergespraumlch ist die Vorbereitung die professionelle Durchfuumlhrung und eine adaumlquate Nachbereitung zur Ergebnissicherung Die Implementierung einer In-formations- und Kommunikationskultur mit Etablierung von institutionalisierten und anlassbezogenen Mitarbeitergespraumlchen ist ein wichtiger Baustein fuumlr den unternehme-rischen Erfolg
In den Formulierungen ist sowohl die maumlnnliche als auch die weibliche Form beruumlck-sichtigt Um eine bessere Lesbarkeit zu bieten wurde die maumlnnliche Formulierung fuumlr den Text ausgewaumlhlt
Kiel im Mai 2015Ina Welk
Fachkrankenschwester A+I
Pflegemanagerin und Leitung Zentrales Pflegecenter (ZPC) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein
IX
Abkuumlrzungen
App Application SoftwareAPS Aktionsbuumlndnis PatientensicherheitArBZG ArbeitszeitgesetzBEM Betriebliches Eingliederungsmanage-
mentBetrVG BetriebsverfassungsgesetzCM Case MixCMI Case Mix Index (Fallschwere Index)CI Corporate IdentityInEK Institut fuumlr das Entgeltsystem im Kran-
kenhausKIS KrankenhausinformationssystemMA MitarbeiterMAB MitarbeiterbeurteilungMAG MitarbeitergespraumlchMBO Management by Objectives (Fuumlhren mit
Zielvorgabe)PE PersonalentwicklungPM PersonalmanagementPR PersonalratQM QualitaumltsmanagementRM RisikomanagementSGB SozialgesetzbuchTOP Tagesordnungspunkt(e)vs versus (lat gegen(uumlbergestellt) im Ver-
gleich zuZVG Zielvereinbarungsgespraumlch
XI
Inhaltsverzeichnis
1 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung 1
11 Kommunikation im Krankenhaus 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement 5
Literatur 6
2 Grundlagen der Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung 7
21 Was ist Kommunikation 8
22 Kommunikation als modernes Fuumlhrungsinstrument 8
221 Was ist eine raquogutelaquo Kommunikation 9
222 Aktives Zuhoumlren 10
223 Ich-Botschaften 11
224 Offene Fragen 11
225 Geschlossene Fragen 12
23 Was ist kommunikative Kompetenz 12
24 Ebenen der Kommunikation und Kommunikationsmodelle 13
241 Das 4-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun) 14
242 Die 4 Ebenen der Kommunikation (das TALK Modell nach Oswald Neuberger) 14
25 Verbale und nonverbale Kommunikation 15
26 Stellenwert der Gespraumlchsbeziehung 16
27 Welche Faktoren verhindern den Kommunikationserfolg 17
28 Kommunikations- und Gespraumlchstechniken 17
29 Gespraumlchssteuerung auf der Metaebene 19
210 Stellenwert von Mitarbeitergespraumlchen 19
211 Nutzen von Mitarbeitergespraumlchen 20
Literatur 26
3 Das Mitarbeitergespraumlch als Instrument der Mitarbeiterfuumlhrung und der Personalentwicklung 27
31 Implementierung des Mitarbeitergespraumlchs 28
311 Wie werden Mitarbeitergespraumlche erfolgreich im Unternehmen implementiert 28
312 Welche Ziele und Nutzen verfolgt das Unternehmen bei Einfuumlhrung von
Mitarbeitergespraumlchen 28
313 Schritte der Implementierung von Mitarbeitergespraumlchen als Grundlage der
Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen 29
32 Arten von Mitarbeitergespraumlchen 30
321 Anlassbezogene Mitarbeitergespraumlche 30
322 Institutionalisierte (regelmaumlszligige) Mitarbeitergespraumlche 31
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
IX
Abkuumlrzungen
App Application SoftwareAPS Aktionsbuumlndnis PatientensicherheitArBZG ArbeitszeitgesetzBEM Betriebliches Eingliederungsmanage-
mentBetrVG BetriebsverfassungsgesetzCM Case MixCMI Case Mix Index (Fallschwere Index)CI Corporate IdentityInEK Institut fuumlr das Entgeltsystem im Kran-
kenhausKIS KrankenhausinformationssystemMA MitarbeiterMAB MitarbeiterbeurteilungMAG MitarbeitergespraumlchMBO Management by Objectives (Fuumlhren mit
Zielvorgabe)PE PersonalentwicklungPM PersonalmanagementPR PersonalratQM QualitaumltsmanagementRM RisikomanagementSGB SozialgesetzbuchTOP Tagesordnungspunkt(e)vs versus (lat gegen(uumlbergestellt) im Ver-
gleich zuZVG Zielvereinbarungsgespraumlch
XI
Inhaltsverzeichnis
1 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung 1
11 Kommunikation im Krankenhaus 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement 5
Literatur 6
2 Grundlagen der Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung 7
21 Was ist Kommunikation 8
22 Kommunikation als modernes Fuumlhrungsinstrument 8
221 Was ist eine raquogutelaquo Kommunikation 9
222 Aktives Zuhoumlren 10
223 Ich-Botschaften 11
224 Offene Fragen 11
225 Geschlossene Fragen 12
23 Was ist kommunikative Kompetenz 12
24 Ebenen der Kommunikation und Kommunikationsmodelle 13
241 Das 4-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun) 14
242 Die 4 Ebenen der Kommunikation (das TALK Modell nach Oswald Neuberger) 14
25 Verbale und nonverbale Kommunikation 15
26 Stellenwert der Gespraumlchsbeziehung 16
27 Welche Faktoren verhindern den Kommunikationserfolg 17
28 Kommunikations- und Gespraumlchstechniken 17
29 Gespraumlchssteuerung auf der Metaebene 19
210 Stellenwert von Mitarbeitergespraumlchen 19
211 Nutzen von Mitarbeitergespraumlchen 20
Literatur 26
3 Das Mitarbeitergespraumlch als Instrument der Mitarbeiterfuumlhrung und der Personalentwicklung 27
31 Implementierung des Mitarbeitergespraumlchs 28
311 Wie werden Mitarbeitergespraumlche erfolgreich im Unternehmen implementiert 28
312 Welche Ziele und Nutzen verfolgt das Unternehmen bei Einfuumlhrung von
Mitarbeitergespraumlchen 28
313 Schritte der Implementierung von Mitarbeitergespraumlchen als Grundlage der
Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen 29
32 Arten von Mitarbeitergespraumlchen 30
321 Anlassbezogene Mitarbeitergespraumlche 30
322 Institutionalisierte (regelmaumlszligige) Mitarbeitergespraumlche 31
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
XI
Inhaltsverzeichnis
1 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung 1
11 Kommunikation im Krankenhaus 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement 5
Literatur 6
2 Grundlagen der Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung 7
21 Was ist Kommunikation 8
22 Kommunikation als modernes Fuumlhrungsinstrument 8
221 Was ist eine raquogutelaquo Kommunikation 9
222 Aktives Zuhoumlren 10
223 Ich-Botschaften 11
224 Offene Fragen 11
225 Geschlossene Fragen 12
23 Was ist kommunikative Kompetenz 12
24 Ebenen der Kommunikation und Kommunikationsmodelle 13
241 Das 4-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun) 14
242 Die 4 Ebenen der Kommunikation (das TALK Modell nach Oswald Neuberger) 14
25 Verbale und nonverbale Kommunikation 15
26 Stellenwert der Gespraumlchsbeziehung 16
27 Welche Faktoren verhindern den Kommunikationserfolg 17
28 Kommunikations- und Gespraumlchstechniken 17
29 Gespraumlchssteuerung auf der Metaebene 19
210 Stellenwert von Mitarbeitergespraumlchen 19
211 Nutzen von Mitarbeitergespraumlchen 20
Literatur 26
3 Das Mitarbeitergespraumlch als Instrument der Mitarbeiterfuumlhrung und der Personalentwicklung 27
31 Implementierung des Mitarbeitergespraumlchs 28
311 Wie werden Mitarbeitergespraumlche erfolgreich im Unternehmen implementiert 28
312 Welche Ziele und Nutzen verfolgt das Unternehmen bei Einfuumlhrung von
Mitarbeitergespraumlchen 28
313 Schritte der Implementierung von Mitarbeitergespraumlchen als Grundlage der
Kommunikations- und Informationskultur im Unternehmen 29
32 Arten von Mitarbeitergespraumlchen 30
321 Anlassbezogene Mitarbeitergespraumlche 30
322 Institutionalisierte (regelmaumlszligige) Mitarbeitergespraumlche 31
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
XII Inhaltsverzeichnis
33 Schwierige Gespraumlchssituationen professionell meistern 32
331 Umgang mit Stoumlrungen und raquoKillerphrasenlaquo 32
332 Strategien zum Umgang mit Killerphrasen 33
333 Umgang mit schwierigen Gespraumlchssituationen 34
4 Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen 35
41 Ablehnungsgespraumlch (fuumlr eine Fort- oder Weiterbildung) 37
42 Angehoumlrigengespraumlch 39
43 Anleitungsgespraumlch 41
44 Austrittsgespraumlch 44
45 Befoumlrderungsgespraumlch 48
46 Beschwerdegespraumlch (Umgang mit Beschwerden) 52
47 Betriebliches Wiedereingliederungsgespraumlch (BEM-Gespraumlch) 55
48 Beurteilungsgespraumlch 57
49 Bewerbungsgespraumlch 63
410 Budgetgespraumlch 66
411 Delegationsgespraumlch 68
412 Disziplinargespraumlch 72
413 Fallbesprechung pflegerisch 76
414 Fehlzeitengespraumlch 78
415 Feedback-Gespraumlch 82
416 Gehaltsgespraumlch Gehaltsverhandlungsgespraumlch 85
417 Informationsgespraumlch 87
418 Karriereplanungsgespraumlch mit dem Vorgesetzten (auf Initiative des Mitarbeiters) 89
419 Kollegiale Beratung 91
420 Konfliktgespraumlch 93
421 Kondolenzgespraumlch (mit Angehoumlrigen und bei Trauersituationen von Kollegen) 96
422 Kritikgespraumlch 98
423 Leistungsminderung Mitarbeitergespraumlch 102
424 Mitarbeiterbesprechung 105
425 Moderation (in der Gruppe) z B bei Teambesprechungen) 113
426 Motivationsgespraumlch 117
427 Personalentwicklungsgespraumlch 119
428 Pflegeanamnese-Gespraumlch 121
429 Pflegevisitengespraumlch 123
430 Praumlsentation 125
431 Probezeitgespraumlch 126
432 Problemloumlsungsgespraumlch 128
433 Selbstgespraumlch 130
434 Suchtproblematik Mitarbeitergespraumlch 131
435 Supervision 135
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
XIIIInhaltsverzeichnis
436 Telefongespraumlch 137
437 Uumlbergabe 140
438 Uumlbergabe(-gespraumlch) am Patientenbett 141
439 Willkommensgespraumlch 144
440 Zielvereinbarungsgespraumlch (ZVG) 146
Literatur 152
Serviceteil
Stichwortverzeichnis 154
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
XV
Uumlber die Autorin
Ina WelkFachkrankenschwester A+I Pflegemanagerin und Leitung Zentrales
Pflegecenter (Schwerpunkt Ausfallmanagement und Personaldis-
position) am Universitaumltsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Taumltigkeit als OP-KoordinatorinOP-Managerin und langjaumlhrige Lei-
tungstaumltigkeit mit Personalverantwortung Erfahrung zum Thema
Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung aus der eigenen beruflichen
Praxis durch Fuumlhren und Begleiten von unterschiedlichen Mitarbeiter-
gespraumlchen Arbeit in Projektgruppen Kontakte zu anderen Berufs-
gruppen und Schnittstellen sowie DurchfuumlhrungModeration von
Dienstbesprechungen
inawelkukshde
Abb 01 Ina Welk
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
1 1
Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine EinfuumlhrungIna Welk
11 Kommunikation im Krankenhaus ndash 2
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal ndash 3
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung ndash 4
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement ndash 5
Literatur ndash 6
I Welk Mitarbeitergespraumlche in der Pflege DOI 101007978-3-662-48101-1_1 copy Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
2 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Miteinander sprechen ist Grundlage fuumlr den Arbeitsalltag und beeinflusst nicht nur die Mitarbeiter- und Patientenzufrieden-heit sondern hat oumlkonomische Auswirkungen da z B Miss-verstaumlndnisse Informationsselektion oder das Fehlen einer Kommunikations- und Besprechungskultur Kosten verursachen (z B durch Bindung von Zeit- und Personalressourcen) die Mitarbeiterfluktuation und die Fehlzeiten durch Unzufrieden-heit foumlrdern und in der Auszligendarstellung eine Abnahme der Attraktivitaumlt als Arbeitgeber (Negativ-Image) zur Folge hat
Fuumlhrungskraumlfte sind in Zeiten der Leistungsverdichtung und Zunahme der Komplexitaumlt in der Patientenversorgung mehr denn je gefordert die unterschiedlichsten Gespraumlchssituationen sou-veraumln zu meistern und Instrumente der Regelkommunikation (z B strukturierte Besprechungen und Mitarbeitergespraumlche) zu etablieren Kommunikative Kompetenz zaumlhlt heutzutage in Kran-kenhaumlusern zu den wichtigsten Schluumlsselkompetenzen von Fuumlh-rungskraumlften Zahlreiche Gespraumlchssituationen fuumlhren uumlber die gewohnte Routine im Arbeitsalltag hinaus
11 Kommunikation im Krankenhaus
Bei immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen sowie einer Zunahme der Anforderungskomplexitaumlt an alle Berufs-gruppen ist die Entstehung von Missverstaumlndnissen im Rahmen der Kommunikation in den unterschiedlichsten Gespraumlchs-situationen (wie z B bei Uumlbergabegespraumlchen bei Mitarbeiter-gespraumlchen im Umgang mit Konflikten und bei Gespraumlchen mit Angehoumlrigen) wahrscheinlich Um diesen Situationen professionell zu begegnen wird von Fuumlhrungskraumlften neben der Fach- Sozial- Methoden- Fuumlhrungs- und Selbstkompetenz auch die kommunikative Kompetenz mit Faumlhigkeit zur Empathie abgefordert um eine konstruktive und loumlsungsorientierte Ge-spraumlchsebene zu schaffen Die besondere Herausforderung besteht darin die Kommunikation an den Gespraumlchspartner individuell zu adressieren (Differenzierung der Adressaten) Im Krankenhaus existieren unterschiedliche Kommunikationsfelder und -partner Typische Kommunikationsfelder sind z B die Gespraumlchsfuumlhrung zwischen Arzt und Patient Gespraumlche zwischen Pflegekraumlften und Patienten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern im Team und die externe Kommunikation z B mit Dienstleistern und Zuweisern (Hausaumlrzten)
1
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
3 112 bull Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
Der Begriff interne Kommunikation im Unternehmen be-zeichnet zum einen eine Managementfunktion in der durch die Definition von Kommunikationsprozessen und Verhaltensvor-gaben die Organisation unterstuumltzt wird und zum anderen die operativen Kommunikationsinstrumente welche im Unternehmen eingesetzt sind (7 httpwirtschaftslexikongablerdeArchiv326738interne-kommunikation-v3html)
Informationswege im Krankenhaus 5 Papiergestuumltzt z B Rundschreiben Info-Briefe Mitarbeiter-
zeitung und der Aushang am raquoSchwarzen Brettlaquo 5 Elektronisch z B E-Mail Intranet Krankenhausinformati-
onssysteme (KIS) und zukuumlnftig vermehrt Webanwendungen (Web App)
5 Persoumlnlich z B Besprechungen Mitarbeitergespraumlche und Informationsveranstaltungen
5 Informell z B Geruumlchte sog raquoFlurfunklaquo
Der Informationsfluss erfolgt top-down (engl raquovon oben nach un-tenlaquo) bottom up (engl raquovon unten nach obenlaquo) und horizontal
z PraxistippEinfache Fragen helfen bei einer Bestandsaufnahme zur Identi-fikation von moumlglichen Kommunikationsdefiziten bzw weisen auf einen Optimierungsbedarf hin
5 Wer kommuniziert mit wem in welcher Form 5 Welche Kommunikationswege werden im Unternehmen
eingesetzt bereitgestellt (hat z B jeder Mitarbeiter Zugang zu hausinternen Informationsplattformen z B Intranet hat jeder Mitarbeiter einen E-Mail-Account)
5 Gibt es Informationsveranstaltungen Teambesprechungen etc
5 Werden Mitarbeitergespraumlche regelhaft durchgefuumlhrt 5 Gibt es Instrumente der Regelkommunikation (zB Jour-
fixe)
12 Kommunikation als Qualitaumltsmerkmal
In den Prozessen zur Patientenversorgung hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert und ist Grundlage der Informations-sammlung im Umgang mit Patienten Aus Patientensicht sind Kommunikation mit den Leistungserbringern im Kranken-haus und Informationsvermittlung ein fester Bestandteil der Krankenhausbehandlung und werden zunehmend eingefordert
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
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5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
4 Kapitel 1 bull Mitarbeitergespraumlche und Gespraumlchssituationen ndash Eine Einfuumlhrung
Mangelnde Kommunikation und unzureichende Information (Aufklaumlrung) sind haumlufig Anlaumlsse fuumlr Beschwerden
Zu den Merkmalen der Kommunikation gehoumlren z B 5 Informationsaustausch 5 Wissenstransfer 5 Koordination und Abstimmung 5 Kooperation 5 Motivation 5 Patientenorientierung
Eine gute Kommunikation foumlrdert u a die 5 Patientensicherheit 5 Reduzierung der Schnittstellenproblematik 5 Vermeidung von redundanten Prozessen (z B Doppelunter-
suchungen) 5 Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit 5 Dialogische Zusammenarbeit
gt Das Krankenhaus ist abhaumlngig von einem funktionierenden Informationsaustausch als Grundlage einer professionellen Patientenorientierung und -versorgung
Kommunikation findet haumlufig unter erschwerten Rahmen-bedingungen wie z B unter Zeitdruck in belastenden und stressigen Alltagssituationen und mit wechselnden Gespraumlchs-partnern statt Die Mitarbeiter im Krankenhaus erleben eine Fuumllle an Informationen und Gespraumlchssituationen in denen unterschiedliche Kommunikationsstrategien angewendet werden muumlssen Eine besondere Herausforderung fuumlr die Fuumlhrungskraumlfte stellt die Gespraumlchsfuumlhrung (bei unterschiedlichen Gespraumlchs-anlaumlssen) mit Mitarbeitern dar Mitarbeitergespraumlche sind ein wichtiges Fuumlhrungsinstrument und ein wichtiger Baustein im Kontext der Personalentwicklung
13 Kommunikationskultur im Unternehmen als Instrument der Mitarbeiterbindung
Unter dem Aspekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiter-bindung hat die Unternehmenskultur insbesondere die bestehende (und gelebte) Kommunikationsstruktur einen hohen Stellenwert in der Auszligendarstellung und wird als Attraktivitaumltsmerkmal be-wertet Im Zeitalter der elektronischen Medien (Informations-
1
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)
5 114 bull Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
technologie) besteht das Grundbeduumlrfnis nach persoumlnlicher zwischenmenschlicher und dialogischer Kommunikation Haupt-ziel dabei ist es demotivierende Kommunikationsdefizite zu ver-meiden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhoumlhen Um alle Zielgruppen zu erreichen und Mitarbeitergespraumlche effektiv und effizient zu fuumlhren ist Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung ein inhaltlicher Bestandteil der modernen Fuumlhrungskraumlfteent-wicklung
14 Kommunikation im Krankenhaus im Kontext Risikomanagement
Mangelnde undoder unklare Kommunikation fuumlhrt im Kranken-haus nicht nur zu Missverstaumlndnissen zu einer Behinderung der Arbeitsablaumlufe und zu Fehlinformationen sondern auch zur Moumlglichkeit schwerwiegender Ereignisse z B Fehler in der Medikamentengabe oder bei der Befunduumlbermittlung Unter dem Aspekt der Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit nimmt die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens einen immer houmlheren Stellenwert ein und stellt besondere Heraus-forderungen an alle Berufsgruppen Es handelt sich dabei nicht allein um die Kommunikation mit den Patienten sondern auch um die Kommunikation und Gespraumlchsfuumlhrung als Fuumlhrungs-kraft mit den Mitarbeitern
raquo Das groumlszligte Problem in der Kommunikation ist die Illusion sie haumltte stattgefunden (Bernhard Shaw)
Gegen das oftmals vorherrschende Schweigen als Reaktion auf einen Zwischenfall empfiehlt das Aktionsbuumlndnis Patientensicher-heit (APS) in seiner neuen Broschuumlre raquoReden ist Goldlaquo die aktive ehrliche und transparente Kommunikation Die Broschuumlre enthaumllt Handlungsempfehlungen fuumlr Gespraumlche mit Patienten und An-gehoumlrigen betroffenen Mitarbeitern und mit der Oumlffentlichkeit Hinweise zur Vorbereitung um nach einem Zwischenfall adaumlquat zu reagieren sowie eine Checkliste fuumlr den Umgang mit Zwischen-faumlllen (Aktionsbuumlndnis Patientensicherheit 7 wwwaps-evde)
gt Es besteht ein Zusammenhang zwischen Qualitaumlt Kommunikation und Arbeitszufriedenheit (Schaller und Baller 2008)