Mitte Frühjahr 2013

24
Frühjahr 2013 Das Bremer Citymagazin Im Mittelpunkt Nachts im Kaufhaus Hinter den Kulissen von Karstadt Breminent Marco Bode: „Bremen ist die goldene Mitte“ Interview Unterwegs mit … Der Hüter des Lichts Der Rathaus-Hausmeister im Porträt Seite 10 Seite 16 Seite 18

description

Das Bremer Citymagazin

Transcript of Mitte Frühjahr 2013

Page 1: Mitte Frühjahr 2013

Frühjahr 2013

Das Bremer Citymagazin

Im Mittelpunkt

Nachts im Kaufhaus

Hinter den Kulissen von Karstadt

Breminent

Marco Bode: „Bremen ist die goldene Mitte“

Interview

Unterwegs mit …

Der Hüter des Lichts

Der Rathaus-Hausmeisterim Porträt

Seite 10 Seite 16 Seite 18

Page 2: Mitte Frühjahr 2013

FRENZ AZ Mitte-Magazin.indd 1 06.02.13 09:31

Page 3: Mitte Frühjahr 2013

Liebe Leserinnen und Leser!

Sich selbst einen Traum zu erfüllen ist toll, aber stellvertretend für andere einen Traum zu leben, ist noch spannender. Wir haben das für Sie getan und waren eine Nacht lang im Karstadt unterwegs! Selbstredend haben wir uns durch den Supermarkt gefuttert, Schaufenster umdekoriert sowie Parfums und Kleidung ausprobiert. Vor allem haben wir aber gelernt, was hinter den Kulissen eines Kaufhauses passiert, nachdem die Kunden das Gebäude verlassen. Lesen Sie Ihren Traum ab Seite 10.

Was Sie über Käsekuchen und die gute alte Zeit wissen sollten, erklärt Ihnen unser Kolumnist Thorsten Nordberg auf Seite 17. Apropos: Wissen Sie, wie es seinerzeit zwischen Lloyd Passage und Knochenhauerstraße aussah? Wer-fen Sie einen Blick auf die Seite 20 und staunen Sie.

Den Hüter des Lichts sollten Sie unbedingt kennenlernen. Er heißt Jens Liermann und wir stellen ihn und seinen Alltag im Rathaus auf Seite 18 vor. Wenn Sie dann noch Lust auf eine Tasse Tee haben, blättern Sie direkt zu Seite 22 zum Interview in unserer Rubrik Zu guter Letzt. Ach, und die besten Tipps für Ihren nächsten Einkauf in der Bremer City gibt es auf den Seiten 8 und 9.

Inhalt

Mittendrin

Highlights in der Bremer CitySeite 04

Im Quartier

Kleinod für Kenner

Zu Besuch im Fedelhören

Seite 05

Durchs Schaufenster

Hausgemacht mit Leib und SeeleSeite 06

Französisch-mediterrane Küche und feine Schokolade bei Schröter’s

Mitbringsel

Tipps und BestsellerVon Verkäufern und Konsumenten

Seite 08

Editorial/Inhalt

Chefredakteur Bastian Korte (l.) und HerausgeberDaniel Günther

Seite 3 Mitte – Das Bremer Citymagazin

Im Mittelpunkt

Nachts im KaufhausSeite 10

Leitthema: Hinter den Kulissen von Karstadt

Breminent

„Bremen ist die goldene Mitte“Interview mit Marco Bode

Seite 16

Mittach!

Früher war alles besserDie Kolumne

Seite 17

Unterwegs mit …

Der Hüter des Lichts

Rathaus-Hausmeister Jens Liermann im Porträt

Seite 18

Seinerzeit

Die größte Flasche der StadtDas Lloydgebäude

Seite 20

Zu guter Letzt

„Mit einer Tasse Tee den Lärm der Welt vergessen“Ein Gespräch mit Jutta Gaeth –Inhaberin des Schnoor-Handelskontors

Seite 22

Impressum

Herausgeber: Daniel GüntherRedaktion: DIALOG Public RelationsDaniel Günther e.K.Altenwall 24, 28195 Bremenwww.dialog-pr.comChefredaktion: Bastian KorteE-Mail: [email protected]: 0421/32 88 110Design: kraska – gestaltung, Jack KraskaTelefon: 0421/32 88 [email protected], www.kraska.net

Druck: Asco Sturm Druck GmbHAnzeigeninformationen finden Sie im Internet unter www.mitte-magazin.deAuflage: 40.000Die Ausgabe 2/2013 erscheint in der Kalenderwoche 20.

Kooperationspartner:

Bildnachweise: Kay Michalak (Titel, S. 3, 6, 7, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 18, 22), Peter Haarstick (S. 3 & 5), Seite 3: Focke-Museum; Jan Rathke/BTZ Bremer Touristik-Zentrale, CityInitiative Bremen Werbung e.V., Seite 8 & 9: Profile by Gottex/Per la Donna, Ewald Schillig/Möbel Flamme, Loewe/Peter Horn GmbH, steffne/photocase.com, g-mikee/photocase.com, ad Rian/photocase.com, cydonna/photocase.com, Andreas Siegel/photocase.com, GRECOREGRAPH/photocase.com, Seite 16: Witters, Seite 19: Jürgen Howaldt – wikicommons, Seite 20 & 21: Staatsarchiv Bremen.

Page 4: Mitte Frühjahr 2013

Mittendrin

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 4

Highlights in der Bremer City

10.03. bis 08.09.2013

Graben für Germanien

Der Mythos vom überlegenen Germanen-Volk, im Dritten Reich sollten archäologische Ausgrabungen Belege dafür liefern. Die Sonderausstel-lung im Focke-Museum zeigt anhand von über 750 Exponaten, wie sich die Wissenschaft in den Dienst einer Diktatur stellte. Öffnungszeiten: Di. 10 bis 21 Uhr, Mi. bis So. 10 bis 17 Uhr

www.focke-museum.de

22.03. bis 07.04.2013

Osterwiese

Rund 200 Fahrgeschäfte und Buden auf über 50.000 Quadratmetern – sobald der Frühling vor der Tür steht, drehen sich auf der Bürgerweide sowohl die Karussells als auch die Bratwürste auf dem Grill. Am 22. März und 5. April lockt zudem ein riesiges Feuerwerk.Öffnungszeiten: täglich von 14 bis 23 Uhr, an Karfreitag geschlossen

www.osterwiese.com

06.04. bis 07.04.2013

7. Bremer ReisemeileBei der Planung für die schönsten Wochen des Jahres sind gute Ideen und Inspirationen sehr gefragt. Das Motto der diesjährigen Bremer Reisemeile lautet „Das Gute liegt so nah“. Rund 50 Aussteller präsentieren in der LLOYD PASSAGE, auf dem Ansgarikirchhof und dem Hanseatenhof Regionen und Destinationen und ermöglichen, was bei einer Internet-recherche schwer möglich ist – eine direkte Auskunft zu allen individuellen Fragen.Öffnungszeiten: Sa. 10 bis 19 Uhr, So. 12 bis 18 Uhr

www.bremen-city.de

07.04.2013

Verkaufsoffener SonntagRunter von der Couch und rein in die City: Sonntags einfach mal ohne Zeitdruck shoppen, das geht an diesem Tag von 13 bis 18 Uhr. Insbesondere für Familien lassen sich die Bremer Einzelhändler spezielle Aktioneneinfallen.

www.bremen-city.de

25.04. bis 28.04.2013

jazzahead!Noch größer, noch vielseitiger, noch attraktiver: Die einzige Jazz-Fachmesse der Welt vereint zum 8. Mal Musiker, Veranstalter, Journalisten und Interessier-te in der Messe Bremen. Viele Künstler präsentieren zudem ihr aktuelles Pro-gramm.

www.jazzahead.de

04.05.2013

Lange Shopping-Nacht

Dem Spaß am Shopping auch zu späterer Stunde nachgehen – das geht Anfang Mai in der Innenstadt. Freuen Sie sich auf eine besondere Atmosphäre und bummeln Sie bis 24 Uhr durch die verschiedensten Geschäfte.

www.bremen-city.de

Kurz notiert

Losen für den BürgerparkVom 6. Februar bis zum 12. Mai kön-nen die Bremer erneut Gutes für die grüne Lunge ihrer Stadt tun. Am Haupt-bahnhof, dem Hanseatenhof, dem Lieb-frauenkirchhof, der Sögestraße und an vielen weiteren Standorten wartet das Losglück bei der Bürgerpark-Tombola.

www.buergerpark-tombola.de

Philosophische „Denkinseln“ Büsten bekannter Philosophen, gefertigt von der niederländische Bildhauerin Eve-line van Duyl, sind ab dem 3. März drei Monate lang im Gerhard-Marcks-Haus zu sehen. Aus Holz, Leder, Muscheln oder Pelz sind sie als „Denkinseln“ auf Bügelbrettern montiert.

www.marcks.de

Bremer TanzfestivalZu Ostern 2013 veranstaltet das Theater Bremen ein Tanzfestival mit Vorstel-lungen, Diskussionen, Vorträgen und Partys. Vom 27. März bis zum 1. April heißt es zum ersten Mal: „Theater Bre-men tanzt!“

www.theaterbremen.de

Page 5: Mitte Frühjahr 2013

Gerald Elfers, Inhaber Heinrich Gleue Perser-Teppiche: Der Fedelhören zeich-net sich vor allem durch eines aus: den bunten Mix aus Kunst, Kultur, Mode und speziellem Hand-werk. Alle Geschäfte hier sind inhabergeführt.

Statt Mainstream bekommen die Kunden individuelle Beratung und besondere Produkte. Ein Großteil meiner Teppiche ist persi-scher Herkunft, aber auch indische oder chinesische sind darun-ter. Alle eint ihre handgeknüpfte Qualität, ob Neuanfertigungen oder 120 Jahre alte, gut erhaltene Stücke. Seit 1921 ist das bei uns so. Damit sind wir Bremens ältestes Teppichfachgeschäft. Ge-schichten erlebt man da einige: Etwa als Ex-Bürgermeister Hen-ning Scherf noch zu amtierenden Zeiten vorbei schaute, um eine Teppichreparatur für das Rathaus persönlich zu begutachten.

Peter Haarstick, Inhaber Goldschmiede Haarstick: Heutzutage gleichen sich viele Pro-

dukte und sind von der Stange. Das Individuelle erhält dadurch einen noch höheren Stellenwert. Facheinzelhandel – in dieser Straße nicht bloß ein

Schlagwort, sondern Realität. Unser Haus bietet seit 1874 und über vier Generationen hinweg selbstentworfene und handgefer-tigte Schmuckunikate sowie deren Restauration und Reparatur. Da bleibt auch die Freiheit für ausgefallene Kreationen wie den Ring, der eigentlich aus zwei Ringen besteht und sich durch ein Verbindungsstück über die ganze Hand erstreckt.

Frederik Gérard, Antiquitäten Günter Raup:Seit über 20 Jahren gibt es unser Geschäft im Fe-delhören. Wer bei uns durch die Regale und Vitri-nen stöbert, der findet neben militärischen Orden und Uniformen auch Schiffs- und Kapitänsbilder,

Flaggen sowie vor allem antike Lampen. Unser ältestes Exponat ist eine Lampe mit integrierten Kerzenständern von etwa 1800. Neben dem Verkauf restaurieren, elektrifizieren und bauen wir die Lampen neu zusammen. Da können in einem Einzelstück schon mal zwei Monate Arbeit stecken. In letzter Zeit schätzen auch immer mehr jüngere Kunden den Charme antiker Lampen, die im Vergleich zu modernen Strahlern natürlich auch eine Wert-anlage sind.

Seite 5 Mitte – Das Bremer Citymagazin

Im Quartier

Renate Dettmers, Inhaberin Renate DettmersMode-Art: Fedelhören heißt für mich: Exklusivität, Einzigartigkeit und Herzblut. Wir stehen hier mit unserem Namen ein für das, was wir tun. Zudem herrscht ein nettes Miteinander unter den Anrainern.

Als Schneidermeisterin und Schnittdirektrice biete ich meinen Kun-dinnen maßgeschneiderte Individualität – ob für Abendmode, Busi-nesskleidung oder den alltagstauglichen Look.

Kleinod für Kenner

Zu Besuch im Fedelhören

Nur einen Katzensprung von den Bremer Shoppingmeilen Söge- und Obernstraße ent-fernt, wartet zwischen Wallanlagen und Dobben eine andere Welt. Großzügige Schau-fenster präsentieren ein Sortiment des speziellen Bedarfs. Zwischen Münzenhandlung,

Klavierhaus und Galerien sitzen Menschen bei einem Glas Wein im Café zusammen. Die Ge-schäfte – obwohl dicht an dicht – versprühen jedes für sich einen eigenen Charme. Die Namen und Beschriftungen vermitteln: hier wohnt Tradition und gelerntes Handwerk. Der Fedelhören ist ohne Zweifel eine Einkaufsstraße mit besonderem Flair. Viele Bremer kommen gezielt hier her, weil sie finden, was sie sonst oft vergeblich suchen: ein Kleinod für Kenner.

KLAR ZUM ENTERN!5 TOP-LOCATIONS FÜR IHRE VERANSTALTUNG!

www.hansen-riva.de | [email protected]

Kleine & große Gruppen Geburtstage Firmenfeiern Hochzeiten Parties u.v.m.

QUAI – Die neue Veranstaltungslocation im

Schuppen 2 für private Parties und Firmenfeiern!

Des

ign

– w

ww

.gro

w-w

erbe

agen

tur.d

e

Page 6: Mitte Frühjahr 2013

Durchs Schaufenster

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 6

Hausgemacht mit Leib und Seele

Französisch-mediterrane Küche und feine Schokolade bei Schröter’s

Pralinen, Trüffel, Petit Fours – allein beim Aufzählen dieser schokoladigen Köstlichkeiten läuft einem das Wasser im Mun-de zusammen. Liebhaber von handgemachtem Süßen sind in

Schröter’s Patisserie gut aufgehoben, denn hier kann der Entstehungs-prozess von Praline & Co. live mitverfolgt werden. Ob es regnet oder stürmt: Vor dem kleinen Schaufenster im Schnoor bilden sich oft Menschentrauben, wenn Schokolade in Formen gegossen oder zar-te Trüffel mit Rosenblättern garniert werden. Die kleine, aber feine Patisserie gehört zum Bremer Traditionsrestaurant Schröter’s Leib und Seele. Auch hier kommen Feinschmecker voll auf ihre Kosten: Vom deftigen Schnitzel bis zum leichten Pasta-Gericht ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Der Koch und Gastronom Daniel Schröter übernahm den Fa-milienbetrieb 2009 von seinem Vater Rainer Schröter. Der Junior genoss seine Kochausbildung im Wald- und Schlosshotel Fried-richsruhe im süddeutschen Hohenlohekreis und machte während seiner anschließenden Wanderjahre Station bei namhaften Sterne-restaurants in München, Dreis und Hamburg. Als er, zurück in der Heimat, das elterliche Restaurant übernahm, war klar: Hier soll einiges anders werden. So wurde das Rumpsteak mit Speckbohnen gegen modernere, französisch-mediterran inspirierte Gerichte auf hohem kulinarischen Niveau ausgetauscht. Heute wird die Spei-sekarte jeden Monat erneuert – bis auf vier Klassiker: Rigatoni in Käsesoße, Feldsalat mit Entenleber, ein gelbes Thai-Curry sowie das Schnitzel mit Bratkartoffelsalat. „Die werde ich nie im Leben runternehmen“, so Schröter, „es gibt viele Gäste, die nur wegen dieser Gerichte kommen.“ Der Namenszusatz „Leib und Seele“ ist dabei stets Programm: Daniel Schröter, der im Alter von fünf Jahren seine erste Kochjacke bekam, kochte schon immer mit Lei-denschaft und liebt die Kreativität seines Berufs.

Pfeifenzimmer, Weinkeller, Wintergarten

Der frische Wind trieb auch zusehends jüngere Leute zu Schröter’s. Seine besondere Stärke sei heute, so Daniel Schröter, dass er sich an ein breites Publikum wende: „Wir sprechen den 25-jährigen Jungunternehmer ebenso an wie die ältere Dame, die ihren 85. Geburtstag bei uns feiern möchte.“ Hauptsächlich sind

TextChristine Peters

Daniel Schröter vor seinem Restaurant. Er übernahm den Betrieb vor einigen Jahren von seinem Vater und gab ihm ein frisches Konzept.

Page 7: Mitte Frühjahr 2013

Durchs Schaufenster

Seite 7 Mitte – Das Bremer Citymagazin

es Stammgäste aus Bremen und Umgebung, die ihren Weg zu Schröter’s finden. „Der persönli-che Kontakt zum Gast ist sehr wichtig“, weiß der Gastronom. „Ich finde es schön, wenn ich die Menschen mit Namen begrüßen kann und ihre kulinarischen Vorlieben kenne.“ Ob nun Stammgast oder Tourist auf der Durchreise: Ge-speist werden kann bei Schröter’s abgesehen von Heiligabend jeden Tag mittags wie abends, und das im urigen Ambiente alter Bremer Schnoor-Häuser. Pfeifenzimmer, Toulouse Lautrec-Saal, Weinkeller, Hauptrestaurant, Bistro sowie ein Wintergarten, in dem auch an kälteren Tagen gemütlich im Warmen gegessen werden kann – insgesamt 160 Plätze stehen zur Verfügung. Dass es da auch mal stressig werden kann, ver-steht sich von selbst. Deshalb ist Daniel Schröter froh, dass er stets auf seine Eltern zählen kann, die den Familienbetrieb nach wie vor tatkräftig unterstützen. Hand in Hand läuft auch die Zu-sammenarbeit im 35-köpfigen Team. Viele Ent-scheidungen werden gemeinsam getroffen, neue Gerichte werden im Team abgestimmt, probege-kocht und verkostet. Die Grundlage dafür bilden stets frische Zutaten, die Daniel Schröter gerne aus der Region bezieht.

Schoko-Kreationen in Paris entwickelt

Qualitativ hochwertige Zutaten haben auch in der 2010 gegründeten Chocolaterie Priorität. Schokoladen-Liebhaber Daniel Schröter kre-iert in der hauseigenen Manufaktur zusammen mit Chef-Pâtissière Birgit Sontowski kunstvol-le Leckereien. Sogar das Rezept für die Scho-kolade stammt aus eigener Feder: Die Sorten „Schröter’s Braune“ und „Schröter’s Schwarze“ wurden eigens in Paris entwickelt. Jede Praline wird hier noch von Hand gemacht und in der Patisserie sowie im Internet verkauft. Schröter’s Devise: „Das Produkt soll exklusiv und hand-gemacht bleiben. Bei zu vielen Aufträgen kann die Qualität gar nicht gehalten werden. Deshalb lehne ich lieber Aufträge ab statt mein Produkt zu verschandeln.“ Schröter’s Gäste werden es zu schätzen wissen, denn nach dem Essen wandert bei so manchem gerne noch ein schokoladiger Leckerbissen in den Mund.

Scho kolade selber machen

Wer einmal selbst süße Köstlichkeiten kreieren möchte, der sollte sich das Schröter’s-Pralinenseminar unter der Leitung von Chef-Pâtissière Birgit Sontowski nicht entgehen lassen. Nach einer kleinen Einführung in die Schoko-ladenzubereitung können die Teilnehmer selbst Hand anlegen und natürlich auch naschen. Termine: 12.03., 09.04., 14.05.; 18 bis 20 Uhr.www.schroeters-schnoor.de

Feinschmecker aufgepasst!

Der Feinschmecker, ein Magazin für feine Küche, Wein und andere Fragen des gehobenen Genusses veröffentlicht jedes Jahr einen Restaurant Guide. Er führt 800 gastronomische Top-Adressen in ganz Deutschland auf. In der Bewertung für Bremen landet Schröter’s dabei mit einem dritten Platz auf dem Podium.

Wo Schröter‘s drauf steht ist auch Schröter‘s drin. Die selbst gemachten Torten sind insbesondere am Nachmittag sehr gefragt.

Foto

s: K

ay M

icha

lak

Page 8: Mitte Frühjahr 2013

TrendtippBesonders empfehlen kann ich das Buch „101 Nacht“. Hierbei handelt es sich um einen literari-schen Sensationsfund der Orien-talistin Claudia Ott. Sie stieß per Zufall auf 800 Jahre alte Hand-schriften mit bisher unbekannten Geschichten und übersetzte sie aus dem Arabischen ins Deutsche. Das insgesamt 329 Seiten umfassende Werk, sozu-sagen die „kleine Schwester“ von 1001 Nacht, ist im Manesse Verlag erschienen (Preis: 49,95 Euro). Es macht dank samtbeflocktem Einband auch optisch einen sehr schönen Eindruck und ist in der Kategorie Übersetzung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2013 nominiert.

Die Expertin

Doris Wiechert betreibt gemeinsam mit Justus Hoffmann als Geschäftsführerin die Buchhandlung Storm. In diesem Jahr feiern sie in der Langestraße 11 zehnjähriges Firmen-Jubiläum. www.storm-bremen.de

Mitbringsel

Neu dabei

ZARADer Bremer Innenstadt ist ein großer Wurf gelungen: Das spa-

nische Modeunternehmen Inditex hat für seine Premiummarke ZARA das ehemalige Brinkmann-Haus in der Obernstraße 82-88 angemietet. Mit dieser Ansiedlung steigert sich die Attraktivität der Bremer City noch einmal deutlich. ZARA und der Vermieter investieren gemeinsam einen Millionenbetrag in die neue Immo-bilie. Noch in diesem Jahr soll mit dem aufwendigen Um- und Ausbau der Flächen begonnen werden. www.zara.com

Mammut StoreBerg- und Outdoorsportler aufgepasst: Am Wall 161 öffnete

der neue Mammut Store seine Türen. Bremen ist damit der 13. deutsche Standort für das Schweizer Unternehmen. Die Filiale

BestsellerHalskette von ROTH, bestehend aus 20

chinesischen Süßwasser-Zuchtperlen in weiß-rosé, Perlengröße 13-16 mm, Länge 45 cm, Schloss

aus 925er vergoldetem Silber. Erhältlich für 540 Euro bei Perlen & mehr,

Obernstraße 22-24 (1. Etage).

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 8

Hochzeitstorten

Einzigartig. Traumhaft.

Schön.

www.knigge-shop.de

Günther Staffeldt aus Osterholz-Scharmbeck:Ich schenke meiner Frau immer etwas Besonderes zum Hochzeitstag. Da sie ein Faible für Perlen hat, wird ihr dieses Exem-plar mit Sicherheit gefallen. Jede Perle ist ein Unikat mit leicht anderer Form und das Farbenspiel ist schön anzuschauen.

Vera Hohmann aus Bremen:Der Urlaub in der Sonne steht kurz bevor und gerade bei Bademode gefällt mir diese schlichte schwarz-weiß-Kombination immer sehr gut. Netter Nebeneffekt ist natürlich, dass sich diese sogenannte Shape Wear sehr eng an den Körper anschmiegt und damit automatisch eine tolle Figur macht.

Profile by Gottex, Badeanzug in den Größen 36-46: 139,95 Euro bei Per la Donna im Kontorhaus am Markt.

Gerda Lamprecht aus Delmenhorst:

Unsere Enkelin ist ein typisches Mädchen und liebt alles, was rosa ist.

Gefallen hat mir, dass die Betthöhe verstellbar ist. Wenn Freundinnen bei

ihr übernachten möchten, können sie direkt in der unteren Etage schlafen.

Spielbett Dornröschen von annette frank, 2.900 Euro inklusive Dach und Gar-dinen (ohne Accessoires). Erhältlich bei Kiki Kinderträume, seit Ende Januar neueröffnet in der Museumstraße 2 nahe des Schüsselkorbs.

Page 9: Mitte Frühjahr 2013

umfasst die komplette Produktpalette – von Klettergurten über Trekkingschuhe bis hin zu Schlafsäcken. Besonderer Service: Auf speziellen Testanlagen können viele Produkte direkt aus-probiert werden. www.mammut.ch

LUMASBerlin, London, Paris – dies sind nur drei der insgesamt

21 weltweiten LUMAS-Standorte, zu denen neuerdings auch Bremen zählt. Die zweigeschossige Galerie liegt gegenüber des Eingangs zur Katharinen-Passage in der Sögestraße 37-39. Statt Massendrucken oder überteuerten Kunstwerken werden hier handsignierte Originalfotografien in limitierter Auflage und musealer Qualität ausgestellt und zu erschwinglichen Preisen angeboten. Dabei umfasst das Gesamtangebot von LUMAS auch Drucke sowie hochwertige Reproduktionen von etablier-ten und aufstrebenden Malern und Grafikern. www.lumas.de

Sonderkomposition „Nachts in Bremen“: Pfälzischer Graubur-

gunder oder Rotwein, 6,30 Euro im Shop des

Bremer Ratskellers, Schoppensteel 1.

Mitbringsel

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 9 Mitte – Das Bremer Citymagazin

Osterbrunch31. März und 1. April

von 12.00 bis 15.00 Uhr

Eine festliche Speisenauswahl für die ganze Familie!

Genießen Sie Österliches vom großzügigen kalt-warmen Buffet mit einem extra Kidsbuffet.

39 € pro Personinklusive Heißgetränken, Sekt, Wasser und Säften

Informationen und Reservierung:M Hotel Bremen · Hollerallee 99 · 28215 Bremen

Telefon 0421 3789-621 · [email protected] · www.maritim.de

A 4c 93 135 BRE Osterbrunch 02.13_A 4c 93 135 BRE Osterbrunch 02.13 08.02.13 08:22 Seite 1

GastrotippIn unserem kleinen, aber feinen Bistro kommen die verschiedensten Leute dank der offenen Atmosphäre bei Tisch oft direkt ins Gespräch. Da kann es vorkommen, dass anfangs völlig Fremde nach einiger Zeit ihr Dessert teilen und vom Teller des anderen probieren. Ob Würste, Pasteten oder Tomatensaucen – in unserer hauseigenen Manufaktur fertigen wir viele unserer Waren selbst. Was wir nicht in Eigenregie kreieren, wird nach unseren Vorgaben spe-ziell für uns hergestellt. Klassiker sind seit eh und je das Apfelbalsam-Essig und unsere Schokoladencreme-Serie, die wir auch ins benachbarte Ausland und sogar in die USA exportieren.

Der Experte

Oliver D. Schmidt ist seit 2006 alleiniger Inhaber bei Grashoff. Der 140 Jahre alte Familienbetrieb am Herdentor zählt zu den renommier-testen Adressen für Feinkost und Delikatessen in der Region.www.grashoff.de

Michael Gerber aus Bremen:Das Besondere an diesem Fernseher war für mich, dass ich das Gerät individuell nach meinen Vorstellungen gestalten konnte. Auf der Vorderseite habe ich mir die Werder-Raute einsticken lassen und außerdem einen Rahmen aus Messing gewählt.

Loewe Reference ID 46 (Bilddia-

gonale 117 cm, digitaler Fest-

plattenrecorder, internetfähig):

ab 6.500 Euro bei Fernseh-meister Peter Horn GmbH, Domshof 23.

Sonja van Eck aus Bremen:Ich habe den trockenen Wein zum ersten Mal beim Dinner-Musical „Nachts in Bremen“ im Ratskeller getrun-ken und mir hat sofort diese fruchtige Note gefallen. Ein Qualitätswein, den man auf-grund seines fairen Preises auch mal einfach so nach Feierabend genießen kann.

Marc-Oliver Breden aus Bremen:Das Sofa passt einfach perfekt zu meiner bisherigen Einrichtung, da konnte ich nicht anders. Besonders klasse finde ich die integrierte Tischfläche, um das Glas oder die Schale mit Chips immer griffbereit zu haben.

Ewald Schillig Brand, Sofa-Modell „Iman“: Maße ca. 300 x 175 cm, Bezugsmaterial Feel-Leder. Preis: 2.998 Euro bei Möbel Flamme, Ostertorsteinweg 84/85.

Page 10: Mitte Frühjahr 2013

Im Mittelpunkt

Nachts im KaufhausHinter den Kulissen von Karstadt

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 10

TextBastian Korte

Page 11: Mitte Frühjahr 2013

Im Mittelpunkt

„Sehr verehrte Damen und Herren, in wenigen Minuten schließen wir unser Haus. Wir bedanken uns bei

Ihnen und unseren Mitarbeitern und wün-schen einen schönen Abend!“ So klingt es allabendlich durchs Bremer Karstadt-Kauf-haus. Spätestens jetzt weiß jeder Kunde, es ist Zeit die Kasse aufzusuchen. Doch heu-te ist alles anders, wir bleiben auf unseren Stühlen im Restaurant der 3. Etage sitzen. 700 Plätze gibt es hier, an Samstagen speisen über den Tag bis zu 4.000 Gäste Zanderfilet oder Kartoffelgratin. Jetzt ist es menschen-leer. Wir trinken unseren Kaffee mit Rainer Schons, Technischer Koordinator, und Ha-rald Schmidt, Leiter Visuelles Marketing. Die beiden Karstadt-Angestellten spielen für uns in dieser Nacht den „Türöffner“ und sor-gen dafür, dass wir keinen unbeabsichtigten Alarm auslösen. Es ist 19:35 Uhr. Die Kauf-haus-Technik fordert den wohlverdienten Feierabend ein und fährt etappenweise das Licht herunter. Vier Schluck Kaffee und zehn

In der Hansestadt hält sich wacker folgender Schnack: Bremen hat Altstadt, Neustadt – und Karstadt. Und wirk-lich: Wer in Bremens City dem Shopping frönt, der geht seit 111 Jahren meist auch „nach Karstadt hin“ – einer der größten Filialen in ganz Deutschland. Gänge voll mit Kunden, die die Regale durchstöbern oder sich von Verkäufern beraten lassen – ein uns allen bekanntes Bild. Doch was passiert hinter den Kulissen, wenn abends die Türen zufallen und das Licht ausgeht? Welche Abläufe spielen sich hier im Verborgenen ab, um einen solch großen Warenumschlagsplatz tagtäglich am Leben zu halten? Wir haben die Probe aufs Exempel ge-macht! Mitte-Herausgeber Daniel Günther und Chefredakteur Bastian Korte erfüllten sich stellvertretend für jeden Shoppingfreund den Traum aller Träume: eine Nacht im Kaufhaus tun und lassen, wonach einem der Sinn steht. Unsere Reportage aus dem Warenhaus, das niemals schläft.

Minuten später kommen auch die Rolltrep-pen komplett zum Stehen. Auf einen Schlag ist es mucksmäuschenstill. Hier und da ein Knarzen, sonst nichts.

Kleine Kinder im Schlaraffenland

Wer im Bekanntenkreis erzählt, er verbringe eine Nacht im Kaufhaus, der erntet sofort leuchtende Augen. Noch nie wollten so viele Leute mit uns eine Nacht verbringen, doch wir mussten eisern bleiben. Karstadt in Bremen: Circa 400.000 verschiedene Ar-tikel auf 32.000 Quadratmetern reiner Ver-kaufsfläche. Das sind 4,5 Fußballfelder, die heute Abend nur von uns bespielt werden! Wir starten unsere Entdeckungstour im Erdgeschoss. Denn was möchte man als ers-tes mutterseelenallein in einem Warenhaus machen? Natürlich die Süßwarenabteilung stürmen. Die Auswahl an Lollies, Schoko-riegeln und Lakritzstangen ist zwar exakt dieselbe wie tagsüber, aber seiner Konsum-

lust im Halbdunkel freien Lauf lassen zu können, erfüllt einen schon mit Euphorie. Kurz und knapp: Wir fühlen uns wie kleine Kinder im Schlaraffenland.

Mit prall gefüllter, bunter Tüte geht es wei-ter zu den Schaufenstern. Einmal die Schau-fensterpuppen nach eigenem Geschmack dekorieren. Draußen warten frierende Pas-santen in der Obernstraße auf die Straßen-bahn und werfen skeptische Blicke herüber. Roter Schal und orange Mütze – passt das? Egal, uns gefällt’s. Nach einem kurzen Zwi-schenstopp am Sonnenbrillenstand, geht es schnellen Schrittes zum jüngst neu gestalte-ten Schmuck- und Parfümeriebereich. „Brei-tere Gänge, neue Beleuchtung, neue Fußbö-den – alles komfortabler“, erzählt Harald Schmidt. Wir haben auf jeden Fall genug Platz, um uns auszutoben. Doch ziemlich bald rächt sich der Angebotsüberfluss: Nach einer Mixtur von vier bis fünf verschiedenen Parfümproben – von Diesel bis zu Giorgio

Seite 11 Mitte – Das Bremer Citymagazin

19:55 Uhr

Da leuchten die Augen und der Korb füllt sich unaufhaltsam: Eine Tafel Schokolade, eine Tüte Lakritz oder am besten gleich beides?

20:23 Uhr

Da staunen die Männer: Auch kleine Handtaschen können große Preise haben.

20:35 Uhr

Konzentrierter Blick: Im Schaufenster wird dekoriert, was das Zeug hält!

Foto

s: K

ay M

icha

lak

Foto

s: K

ay M

icha

lak

Page 12: Mitte Frühjahr 2013

Im Mittelpunkt

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 12

Armani – schwebt über uns eine markante Duftwolke. Unser Fotograf Kay Michalak ist jedenfalls vor uns geflüchtet – ein Stock-werk tiefer in den Supermarkt.

Mit dem Ferrari durch die Gänge

Dort warten Pasteten, Edelfische und Trüffelöle. Wir schlendern vorbei an Tief-kühltheken, die leise vor sich hin surren. Wer schon einmal einen Supermarkt an Abenden vor Feiertagen aufgesucht hat, der weiß solch eine Ruhe zu schätzen. An der Kasse helfen wir uns selbst und überneh-

men kurzerhand die Kassiererrolle. Doch Knabberkram und Getränke müssen nicht das Ende der Fahnenstange sein. Im 2. OG heißt es: Mäntel, Hosen und Mützen anpro-bieren. Ein grüner Pullover sticht ins Auge. Wir fragen nach der nächsten Umkleide-kabine. „Wozu? Es ist eh halbdunkel und außer uns ist keiner hier“, witzeln Schmidt und Schons. Recht haben sie. Mitten im Gang mal eben des Oberteils entledigt – er passt! Doch ehrlich gesagt, halten wir uns bei den Textilien nicht lange auf. Die Spiel-warenabteilung ruft und sofort ist jeder in irgendeiner Ecke verschwunden. Schaukel-

pferde, Holzschwerter, überdimensionale Kuscheltiere, alles will mal ausprobiert wer-den. Sehr zu empfehlen ist ein Fußballdu-ell inmitten der Regale. Und: Endlich mal Ferrari fahren, wenn auch nur die Kettcar-Version.

Mittlerweile ist es nach 22 Uhr und obwohl die weiteren Etagen locken – die Müdig-keit setzt ein. Zeit, den Abend bei Bier und Chips vor dem Fernseher – oder vielmehr der kompletten TV-Abteilung – ausklingen zu lassen. Gegen 23:30 Uhr machen wir uns auf die Suche nach einer Ruhestätte im Bet-

20:51 Uhr

Ob der vierte Duft auch noch gut riecht? Die Parfümwolke schwebte fast den gesam-ten Abend über uns.

21:09 Uhr

Im Supermarkt: Der helle Kühlschrank hat uns angelockt. Da greift man gerne mal zu.

21:34 Uhr

Wozu eine Umkleidekabine? Schnell den Pulli mitten im Gang anprobiert, man ist ja unter sich.

21:55 Uhr

Foto

s: K

ay M

icha

lak

Page 13: Mitte Frühjahr 2013

ten- und Matratzenbereich. So viele Betten und nur eine Nacht Zeit. Wir entscheiden uns für das Bett gleich neben der Rolltrep-pe. Eine ungewohnte Perspektive, die aber nicht Schuld war an dem nur kurzen Schlaf. Denn bereits ab 4 Uhr erwacht das Kauf-haus langsam wieder – und wir mit ihm, denn wir sind verabredet. Und zwar in der 6. Etage, wo die Bäcker und Konditoren in der höchst gelegenen Backstube der Stadt ihrem Handwerk nachgehen.

Schnitzel statt Mohnschnecke

„Bei gutem Wetter kann ich hier bis zum Flughafen und weiter gucken“, sagt Jörg Neubauer, seit 18 Jahren Konditor bei Karstadt. Von seinem Refugium aus bahnen sich blechweise Laugengebäck und Käse-croissants den Weg in die Regale des Hauses – übrigens auch bis in die Karstadt-Filiale nach Bremerhaven. Über tausend Einzel-stücke verlassen diesen Ort täglich. Schon Meter bevor wir die Backstube überhaupt erreichten, stieg uns der Geruch von fri-schem Brot in die Nase. In den weitläufigen Räumlichkeiten angekommen, ist es wohlig warm. Der Konditor trägt nur T-Shirt vor den 220 Grad heißen, mannshohen Öfen. Wir spüren zwar noch ein leichtes Ziehen in der Magengegend dank der unausgewo-genen Ernährung des Vorabends, aber eine frische Mohnschnecke von Jörg Neubauer geht trotzdem. Der gebürtige Rheinländer hingegen nascht kaum noch selbst. „Das machen Sie die ersten zwei Wochen, jetzt ziehe ich ein zünftiges Schnitzel vor“, grinst er.

Ebenfalls in der obersten Etage: die hausei-gene Druckerei. Hier werden Preisschilder und Aushänge noch selbst produziert. Für uns geht es aber wieder Richtung Keller. Eine stillstehende Rolltreppe hat übrigens um die 30 Stufen, das wissen wir mittler-weile sehr genau. Auf dem Weg in die un-terirdische Warenanlieferung macht Rainer Schons noch Zwischenstation und ent-schärft den nächtlichen Modus der Alarm-

anlage. „Keine besonderen Vorfälle, bis auf euch drei“, lacht er. Von seiner Sicherheits- und Schaltzentrale kann der gelernte Elek-tromeister mit einem einfachen Klick am PC Heizung, Licht und Lüftung im gesam-ten Haus regeln.

Unten angekommen, röhren schon die LKW-Motoren. Bei Temperaturen unter null Grad dirigiert Wolfgang Feige um 6 Uhr morgens verschiedenste Lebensmittel hin und her: Oliven und Marmelade reihen sich an Hühnersuppe und Pudding. Feige ist Leiter der Warenannahme und seit 40 Jah-ren „Karstädter“. „Ich bin quasi von Ge-burt an dabei und habe hier schon sieben verschiedene Jobs gemacht“, so der 58-Jäh-rige. Seinen jetzigen beherrscht er auf jeden Fall aus dem Effeff. Wo für Laien bloßes Zahlengewirr auf den beschrifteten Kisten herrscht, hat Feige den Durchblick: „5478 kommt ins Kundenrestaurant, 5430 ist für unsere Personalkantine.“ Und eh wir uns versehen, ist so ein LKW ausgeladen – in knapp zehn Minuten. Alles müsse schnell gehen, Stichwort Kühlkette, erklärt der Li-lienthaler. Im Schnitt zehn LKW kommen nachts hier an, tagsüber bis zu 35. Und während er sich dem nächsten herandröh-nenden Laster widmet, ruft er uns noch zu: „Aber heute ist eher ein ruhiger Tag!“ Kön-nen wir kaum glauben.

Armada von Schaufensterpuppen im Keller

Wir bleiben im Keller und gehen vorbei an Kartons mit aussortierten Weihnachtsku-geln. An den Decken bilden lange Rohre und Leitungen ein verwirrendes Geflecht. Vor einem Raum bleiben wir stehen. Über uns liegt die Obernstraße/Ecke Sögestraße, vor uns steht eine Armada von zig Schau-fensterfiguren, die hier gelagert werden. Es ist ein unwirklicher, leicht gruseliger Anblick. Einige der Zeitgenossen sind mit Gesichtsbemalung versehen, Überbleibsel einer Fußball-WM. Die meisten aber sind weiß oder silbrig. „Da hinten stehen noch

21:48 Uhr

Ein Panda-Bär zum gern haben. Huckepack ging es mit ihm durch die Gänge, auf Dauer allerdings ein äußerst schwerer Zeitgenosse.

22:38 Uhr

Ein Fernsehabend auf der Couch bei Bier und Chips ist doch immer noch das Aller-beste – ob Zuhause oder im Kaufhaus.

23:40 Uhr

Vor dem Schlafen gehen noch einen Snack, danach ins Land der Träume – wenn auch nur kurz.

06:00 Uhr

Behält den Durchblick im Zahlenge-wirr der unterirdischen Warenannah-me: Wolfgang Feige, seit 40 Jahren „Karstädter“.

05:15 Uhr

Technik-Chef Rainer Schons in der Schaltzentrale: „Keine besonderen Vor-fälle diese Nacht, bis auf euch drei!“

04:36 Uhr

Seit 18 Jahren arbeitet Konditor Jörg Neubauer bei Karstadt, in der höchst gelegenen Backstube der Stadt.

Seite 13 Mitte – Das Bremer Citymagazin

Im Mittelpunkt

Page 14: Mitte Frühjahr 2013

Im Mittelpunkt

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 14

welche aus den 1970er Jahren, die sind noch sehr realitätsgetreu gestaltet. Heute liegt der Fokus auf der Ware, die Details und Gesichtszüge der Figur sind nicht mehr entscheidend“, erklärt Harald Schmidt. Da-für passen sie sich den Modetrends an: „Bei einigen ist eine Zehenspreizung vorhanden, damit sie Flipflops tragen können.“

Wir folgen unseren Gastgebern weiter durch das Keller-Labyrinth. Schmidt stößt eine Tür auf und wir stehen mitten im Karstadt Sport – und das ohne einen Fuß vor die Tür gesetzt zu haben. Unterirdische Geheimgänge? Ein bisschen Scotland Yard ist auch in der Bremer Innenstadt vorhan-den. Durch die Lloyd-Passage geht es wie-der zurück ins Haupthaus. Es ist kurz nach sieben Uhr und unser nächstes Ziel lautet WST. „Das steht für Waren-Service-Team“, sagen unsere Begleiter unisono. Der fra-gende Blick hat uns verraten. „Unsichtbare

Hände“ wie die von Adriane Brockmann sorgen täglich von 6:30 bis 15 Uhr für volle Regale. Dank ihr herrscht in der Jeans- und Strickwarenabteilung der Herren entspre-chende Ordnung. „Bis zur Ladenöffnung versuche ich das Meiste zu schaffen, danach packe ich hinter den Kulissen die neue Ware aus, die jeden Tag aus der Essener Zentrale kommt. So bereite ich den kommenden Tag vor, damit es gleich wieder ohne Verzöge-rungen losgehen kann.“ Ordentlich Meter macht die junge Frau dabei. „So spare ich mir das Fitnessstudio“, grinst sie. Einen Katzensprung von Adriane Brockmann ent-fernt geht Sakene Cakici ihrer Arbeit nach. „Unsere Perle in der Reinigung“, kündigt Technik-Chef Schons an und er sollte Recht behalten. Freudig und herzlich begrüßt sie uns. Routiniert schiebt die Vorarbeiterin die knallrote Poliermaschine durch die Gänge. „Ohne dieses Gerät würde es natürlich ewig dauern, die Etagen zu wischen. Trotzdem

07:10 Uhr

Wenn die Kunden kommen ist alles an Ort und Stelle. Dafür sorgen früh morgens „unsichtbare Hände“ wie die von Adriane Brockmann.

06:47 Uhr

Foto

s: K

ay M

icha

lak

Page 15: Mitte Frühjahr 2013

Seite 15 Mitte – Das Bremer Citymagazin

Ladies Night bei Karstadt

Achtung, liebe Damen! Wenn Sie auch einmal abseits der offiziellen Öffnungszeiten nach Herzenslust shoppen wollen, dann haben Sie am 01.03.2013 die Gelegenheit dazu. „Ladies only!“ heißt es dann von 19:30 bis 23:30 Uhr. Bei kostenlosem Prosecco warten die neuesten Fashion-Trends und viele Shopping-Vorteile.

ist es Zuhause etwas einfacher zu putzen als hier, da ist alles etwas kleiner“, lacht sie. Erst recht bei Schnee und Matsch. „Aber egal welches Wetter, ordentlich sauber be-kommen wir es hier immer.“

Weihnachtsbaum aus den 1950er Jahren

Es ist 8:25 Uhr. In einer guten Stunde öff-net Karstadt seine Pforten. Wir stehen in-zwischen auf dem Dach des Gebäudes und genießen den Ausblick: Weser Tower in der Überseestadt, Beck’s auf der anderen Weserseite, Funkturm zu Walle, Haupt-bahnhof direkt vor uns. Über rauchenden Schornsteinen geht zwischen den Flutlicht-masten des Weserstadions und St. Petri-Dom die Sonne auf. Uns wird warm ums Herz, trotz eisigem Wind. Bei diesem Pan-orama wären wir fast über den metallenen Weihnachtsbaum gestolpert. Rainer Schons

erklärt: „Das ist schon ein Alleinstellungs-merkmal von Karstadt Bremen. Ein Relikt aus den 1950er Jahren und mittlerweile zur Weihnachtszeit ein leuchtendes und weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Das rest-liche Jahr ist er einfach auf dem Boden fest gemacht.“

Auf dem Weg ins Erdgeschoss legen wir einen letzten Halt bei den Haushaltswa-ren ein. Schließlich führt uns der Weg im Anschluss direkt ins Büro: Ein gebügeltes Hemd muss da schon sein. Und dann ist es Punkt 9:30 Uhr: Auf der anderen Seite der Glastüren am Ausgang Richtung Markt warten schon die ersten Kunden. Die auto-matische Türsperre entriegelt sich und wir gehen hinaus, als wäre nichts gewesen. Ein neuer Tag im Kaufhaus beginnt.

07:31 Uhr

Seit 23 Jahren die „Perle der Reinigung“ im Bremer Karstadt-Haus: Sakene Cakici.

08:25 Uhr

Im Mittelpunkt

Page 16: Mitte Frühjahr 2013

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 16

Herr Bode, als Sie vor knapp 25 Jah-ren von Osterode am Harz nach Bremen kamen, wie war da Ihr

erster Eindruck von der Stadt?Ich bin ja auf dem Land aufgewachsen.

Bremen erschien mir daher zwar groß, aber mit dem Charme einer Kleinstadt – das gefiel mir. Es gibt sicher dynamischere Städte, aber das hat ja auch etwas Gutes. Denn so be-wahrt sich die Stadt ihre Konstanten. Bür-gerpark und Marktplatz zählen nach wie vor zu den schönsten in ganz Deutschland. Und meine frühere Lieblingskneipe, das Lit-fass, gibt es auch immer noch.

So wie Sie dem Verein Werder treu geblie-ben sind, ist es nach Ihrer aktiven Karrie-re auch mit der Stadt Bremen. Gab es nie Fernweh?

Ich habe natürlich viele Städte auf der Welt bereist. Aber hier zu leben war eine bewusste Entscheidung, bei der auch mei-ne Frau und meine Tochter ein gewichtiges Wort mitgeredet haben. Auch nach all den Jahren nehme ich Bremen als sehr lebens-werte Stadt wahr, die sich deutschlandweit nicht zu verstecken braucht. Das Wetter ist nicht gut, aber auch nicht so schlecht, wie viele immer sagen. Werder ist nicht reich, aber auch nicht arm. Diese goldene Mitte macht Bremen aus. Bei einer Begrüßungs-rede vor über 1.000 Erstsemestern der Uni Bremen habe ich mal gesagt: Bremen ist so großartig dank seiner Mittelmäßigkeit! Das mag sicher provokant klingen, aber dar-in steckt ja auch eine gewisse Balance, die wichtig ist.

Ende des letzten Jahres hätten Sie Ge-schäftsführer Sport bei Werder werden können. Froh, dass sich mit Thomas Eichin doch noch ein anderer für die vorderste Reihe gefunden hat?

Sagen wir mal so: Hätte ich mich ernst-haft darum bemüht, wäre die Chance sicher da gewesen. Aber einerseits hatte ich mich gerade für eine Tätigkeit im Aufsichtsrat des Vereins entschieden, andererseits führe ich derzeit ein Leben, in dem Privates und Berufliches gut ausbalanciert sind und ich Freiheiten habe. So attraktiv ein Manager-Posten in der Bundesliga auch ist, man muss

„Bremen ist die goldene

Mitte“Rekordtorschütze, fairster Spieler, Euro-pameister und Vize-Weltmeister – Marco Bode war fast sein gesamtes Fußballerle-ben Werderaner und blieb auch danach Wahl-Bremer. Im Schatten des Wesersta-dions plauderten wir mit ihm über Lieb-lingsorte, aktuelle Projekte und kritische

Taxifahrer.

ihn mit Haut und Haaren machen. Dafür war ich noch nicht bereit.

Aber auch so wird Ihnen sicher nicht lang-weilig: Werder-Aufsichtsrat, Mitarbeit in einer Sportmarketing-Agentur, Tätigkeiten in der TV-Branche. Welche Projekte stehen gerade an?

Das Sportmarketing und die TV-Pro-duktionen sind zwei Anker in meinem be-ruflichen Leben. Ich arbeite gerade an einem Kinderfernsehformat, bei dem das Thema Klimawandel auf ungewöhnliche Art aufbe-reitet wird. Das läuft aber immer projekt-bezogen, keine Woche gleicht der anderen. So bleibt Luft für weitere Dinge: ein Buch-projekt, das aber noch in der Planungsphase ist, oder die Organisation des One Nation Cup – einem Turnier für internationale Ju-gendfußballteams, das im Mai in Bremens türkischer Partnerstadt Izmir stattfindet. Insbesondere die Arbeit mit Kindern macht mir Spaß, denn im Geiste bin ich selbst noch ein kleiner Junge, der gern spielt und kniffli-ge Zahlen-Rätsel löst.

Apropos Zahlen: Parallel zur Ihrer Profi-karriere haben Sie Mathematik und Philo-sophie studiert. Eher ungewöhnlich, oder?

Schon, aber mir hat es geholfen. Eine Niederlage bekommt eine ganz andere Be-deutung, wenn man mal über den sportli-chen Tellerrand hinaus blickt. Vielleicht wäre ich Mathelehrer oder Statistiker ge-worden, wenn es mit dem Fußball nicht ge-klappt hätte. Vor dem Tor hilft nachdenken aber eher weniger.

Wurden Sie von Kritikern deshalb zu Be-ginn Ihrer Laufbahn als „Chancentod“ be-titelt? Heute sind Sie mit 101 Treffern in 379 Bundesliga-Spielen Rekordtorschütze des Vereins.

Ein Gerd Müller-Typ war ich nie, habe aber auch die meisten meiner Spiele im Mit-telfeld bestritten. Ein Taxifahrer sagte mal zu mir: „Herr Bode, Sie haben zwar viele Tore erzielt. Aber für jedes Geschossene fällt mir mindestens eine Szene ein, wo Sie noch eines hätten machen müssen.“ Darüber kann ich natürlich schmunzeln, denn er hat-te ja Recht. Wenn es zu einfach war, dann habe ich halt vorbei geschossen (grinst).

2002 haben Sie die Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Juckt es heute noch in den Füßen, wenn Sie auf der Tribüne sitzen?

Eigentlich nicht. Vor ein paar Jahren war das noch etwas anders: Wenn da das Flutlicht anging, die Menschen in grün-weiß Richtung Stadion strömten und diese beson-dere Stimmung in der Stadt herrschte, dann war da schon noch mal dieses merkwürdige Grummeln im Bauch.

Breminent

InterviewBastian Korte

FÜR ENERGIESPARKÖCHENutzen Sie das swb-Förderprogramm mit 50 € Förderprämie beim Kauf eines neuen umweltfreundlichen Erdgas- oder Induktionsherds der höchsten Energieeffi zienzklasse. Jetzt mitmachen. Nur solange der Vorrat reicht.

Energieeffi zienz ist der beste Klimaschutz und spart Geld. Jetzt mitmachen unter www.swb-gruppe.de/foerderprogramme

JETZT

50€FÖRDERPRÄMIE

SICHERN!

swb AZ Energiesparkoche Mitte208,5x148,5.indd 1 04.02.13 11:49

Page 17: Mitte Frühjahr 2013

Seite 17 Mitte – Das Bremer Citymagazin

Früher war alles besserEine Kolumne von Thorsten Nordberg

Mitten in der Innenstadt, gut ver-steckt in der Wandschneider-straße: Das Amt, ein Café einge-

richtet im Stil eines 1950er Jahre-Büros. Ich versinke in einem plüschigen Sessel, wäh-rend mein sechsjähriger Sohn bedächtig alte Behördenstempel ausprobiert und beiläufig bemerkt, dass früher die Telefone ja schon anders ausgesehen haben. Ach, Kind! Wenn es doch nur die Telefone wären! Ich will gerade ansetzen zur „Früher-war-alles-bes-ser-Litanei“, als eine Ofentür plötzlich von selbst mit Piepsen aufgeht und der Raum von Käsekuchenduft durchzogen wird. Frü-her, ach ...

Der nostalgische Idealist in meiner Brust souffliert mir, dass früher die Forschung und die Wissenschaft noch dem reinen Erkennt-nisgewinn dienten. Bevor all die Erfinder und Wissenschaftler vor den Bonzenschlitten des Kapitals gespannt wurden. Wobei ja fraglich ist, ob das besser war. Zum Beispiel zu der Zeit, als Kopernikus und Galilei durch Spe-kulation und Fakten einzig religiöse Welt-

anschauungskriege befeuerten. Wissen ist Macht, das steht seit dem 16. Jahrhundert fest.

App statt Brockhaus

Und verdient der Herr Brockhaus jetzt eigentlich auch noch genug, wo wir doch per App jeden Informationsbedarf auf dem Klo nachwikipedieren? Es spart Zeit!, raunt mein innerer effizienter Rea-list. Heute müssen wir vor allem die Kunst der Suchanfrageformulierung beherrschen. Überhaupt: Lässt nicht der Besitz eines Smartphones optisch die Standeszugehö-rigkeit verwässern? Aber was sind schon frühere Milieumarker; die S-Klassengesell-schaft erledigt den Wocheneinkauf ja auch gerne bei Aldi. Und kocht dann zu Hause die neuesten Rezepte aus einer der unzähli-gen Kochsendungen nach, wohingegen frü-her ein hässliches Foodfoto im Kochbuch nicht gerade den Appetit angeregt hat.

Ach, es ist so widersinnig: Früher gab es viel weniger Vegetarier, doch der Fleischver-zehr heutzutage befindet sich auf einem Re-kordhoch. Früher, da wäre ein Frutarier für eine Erfindung von Loriot gehalten worden und Bio war nur ein Schulfach. Überhaupt, die Bildung! War die nicht früher auch viel

Mittach!

FÜR ENERGIESPARKÖCHENutzen Sie das swb-Förderprogramm mit 50 € Förderprämie beim Kauf eines neuen umweltfreundlichen Erdgas- oder Induktionsherds der höchsten Energieeffi zienzklasse. Jetzt mitmachen. Nur solange der Vorrat reicht.

Energieeffi zienz ist der beste Klimaschutz und spart Geld. Jetzt mitmachen unter www.swb-gruppe.de/foerderprogramme

JETZT

50€FÖRDERPRÄMIE

SICHERN!

swb AZ Energiesparkoche Mitte208,5x148,5.indd 1 04.02.13 11:49

besser? Das Fernsehprogramm: Opium fürs Volk! Die sonntägliche Beichte ist dem öf-fentlichen Armstrongeln durch Talkshows gewichen. Und heute weiß doch kein Ju-gendlicher auf der Straße mehr, wer Roose-velt oder Rummenigge waren.

Früher: Kännchen-Plörre, heute: Latte Macchiato

Apropos Fußball: Früher waren die Stadien viel leerer als heute. Cleveres Mar-keting oder Spiegel des gesellschaftlichen Wunsches nach mehr Nähe und Miteinan-der, wenn schon die Arbeitsprozesse auto-matisiert und entmenschlichter vonstat-tengehen? An der erfolgreichen Elf kann es – zumindest in Bremen – nicht liegen. Allerdings gab es früher noch keinen Latte Macchiato, sondern so Kännchen-Plörre. Und da fällt mir ein schöner Aphorismus ein: Jede gute alte Zeit war früher eine schlechte neue Zeit.

Dass die Ofentür automatisch aufging, wurde übrigens von Amts-Inhaber Arndt Forquignon scharf kritisiert: Käsekuchen. Der fällt zusammen, wenn er zu früh belüf-tet wird.

Page 18: Mitte Frühjahr 2013

Unterwegs mit …

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 18

Page 19: Mitte Frühjahr 2013

Unterwegs mit …

Seite 19 Mitte – Das Bremer Citymagazin

Gezählt hat er sie noch nicht, die Glühbir-nen in den diversen Leuchtern des Bremer Rathauses, aber er weiß, dass es ziemlich

viele sind. Schließlich ist er dafür zuständig, die de-fekten auszuwechseln. Jens Liermann ist einer von zwei Hausmeistern im UNESCO-Weltkulturerbe, Bremens historischster Arbeitsstätte zwischen Pro-tokoll, Politik und sehr viel Patina.

Der Arbeitstag beginnt für Jens Liermann morgens um fünf Uhr. Mit Respekt und Stolz führt er durch die ehrwürdigen Räumlichkeiten des Rathauses. Der gelernte Stahlbauschlosser arbeitet hier seit Ende 2000 und ist zuständig für reibungslose Abläufe bei Veranstaltungen und das, was sich so profan Haustechnik nennt – bei einer Arbeitsstelle wie dieser jedoch eine abwechs-lungsreiche wie auch logistische Herausforderung ist. „Von Oktober bis zu den Neujahrsempfängen und dem Schaffermahl ist hier richtig was los“, so Liermann, „da bewegen wir zu zweit bestimmt 500 Stühle und 130 Tische am Tag.“ Zum Glück gibt es im Rathaus nicht nur schöne Treppen, sondern auch einen Lastenaufzug. Ohne diesen wären die umgebaute Tisch-Transportkarre oder die Hebebühne zum Auswechseln von Glühbirnen in übermenschlicher Deckenhöhe gar nicht in die verschiedenen Stockwerke zu bugsieren.

Kaputte Stühle und verstopfte Leitungen

Jens Liermann durchquert die prunkvollen Säle und verwinkelten Flure schnellen Schrittes, es gibt gemäß des Tagesprotokolls immer etwas zu tun. Was Besuchern der Güldenkammer zunächst den kunstlüsternen Atem verschlägt, ist für den Haus-meister alltägliche Arbeitsumgebung. Sein Blick fällt schnell auf die Fehler im Bild: Da ein Stuhl mit kaputter Lehne, dort eine angestoßene Ecke an einer Holzvertäfelung. „Das ist ein denkmal-geschütztes Haus, wo viele sensible Arbeiten an-fallen. Das wird natürlich extern an einen Tischler vergeben; andere Installationsarbeiten auch.“ Er selbst darf allerdings noch an genug Stellen Hand anlegen, zum Beispiel in den Büros, in denen es Waschbecken gibt. Dort verstopfen öfter mal die Leitungen. „Teilweise sind die Leitungen hier noch aus Blei, dort, wo die Arbeitsräume über 100 Jahre alt sind.“ Oder aber die Glühbirnen: „Da kommt noch was auf uns zu. Einen Leuchter im Foyer ha-ben wir bereits mit LEDs bestückt, aber das Licht sieht schon anders aus. Noch haben wir einen Glühbirnenvorrat, aber irgendwann …“, munkelt der versierte Techniker.

In einer anderen Etage läuft Herrn Liermann der Bürgermeister über den Weg. „Gehört dazu“, meint er und erwidert den freundlichen Gruß im Vorbeigehen. Es sind ohnehin viele Menschen im Gebäude unterwegs; gerade stürmt eine Studen-tengruppe mit Rathausführer den Senats-saal, während anderswo eine Pressekonfe-renz abgehalten wird. „Ich möchte diesen Job gerne bis zur Rente machen. Früher war ich auf Montage, aber dann habe ich etwas Festes vor Ort gesucht, wegen meiner Kinder“, berichtet Jens Liermann und fügt stolz hinzu, dass er, ein agiler Jahrgang ’66, bereits Opa ist. „Wenn ich am Wochenende alleine im Rathaus bin, ist es so still, da hört man jedes Knarzen des Holzes und sogar das Uhrwerk, das ist fast gruselig.“

Mit Udo Lindenberg in der Güldenkammer

Besonders aufwändig sind stets die Vorberei-tungen für Silvester: Vier Feuerwehrmänner hal-ten Brandwache im Gebäude, dazu arbeiten noch ein Nachtwächter und der Hausmeister – bis 2:30 Uhr am Neujahrstag. Prophylaktisch werden im Gebäude Schläuche ausgerollt; die Feuerwehr ist ständig per Funk verbunden. Doch es sind gerade die unterschiedlichen Anlässe und damit verbundenen Tätigkeiten, die Liermann den haus-meisterlichen Horizont erweitern: „Ich stand mal neben Udo Lindenberg in der Güldenkammer.“ Oder das Werder-Double 2004. Da kam die Mannschaft ins Rathaus und jubelte vom Balkon herunter. Liermann grinst vorsichtig und erzählt: „Da hatten wir etwas Angst um die Einrichtung. Es floss ja reichlich Alkohol. Wir haben vorher den Teppich eingerollt und die guten Stühle zur Seite geräumt, das sind schließlich Kunstwerke.“

Neben den Glamour-Erlebnissen passieren aber natürlich auch einmal Fehler. Wie die Ge-schichte mit der Bremer Staatsflagge, die von der Reinigungsfirma seitenverkehrt an den Karabi-nern befestigt wurde und dann eben falsch herum im Wind wehte. Liermann erinnert sich: „Da fuhr morgens um sechs ein aufmerksamer Bürger mit der Straßenbahn vorbei und hat gesehen, dass der Löwe verkehrt herum hängt und dann hier ange-rufen. Um acht Uhr hing die Flagge dann richtig. Aber zu der Uhrzeit kommt hier sowieso noch kein Botschafter vorbei.“

Der Hüter des Lichts

Rathaus-Hausmeister Jens Liermann im Porträt

TextJessica Renziehausen

100 Jahre Neues Rathaus

Ist die Rede vom Bremer Rathaus, denken viele auf Anhieb an sei-ne beeindruckende Front mit den Balkonen und Säulen Richtung Markt-platz. Doch direkt hinter dem altehrwür-digen Gotik-Bau von 1405 schmiegt sich fast nahtlos ein weiteres Gebäude an, das von vielen Bremern gar nicht als eigenständiger Kom-plex wahrgenommen wird: das Neue Bremer Rathaus. Es beherbergt Festsaal, Kaminsaal, Gobelinzimmer und Senatssaal und feierte im Januar 2013 seinen 100. Geburtstag. Nicht von ungefähr bezeichne-te Bürgermeister Böhrn-sen das Neue Rathaus jüngst als „selbstbewuss-ten Ausdruck bremischen Bürgerstolzes“.

Foto

s: K

ay M

icha

lak

Page 20: Mitte Frühjahr 2013

Seinerzeit

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 20

Ein eigenes Elektrizitätswerk. Millionen Pfunde Gemüse, Mehl, Grütze, Brot, Gebäck, Zucker, Kaffee, Schokolade,

Kartoffeln, Milch, Früchte, Zigarren. Jähr-lich 300.000 Flaschen Wein und 500.000 Flaschen Mineralwasser, dazu zwölf Milli-onen Pfund Fleisch- und Wurstwaren, eine Million Fische, 13.000 Pfund Schildkröten, 160.000 Pfund Meerestiere. Das nur im Kel-ler. Darüber die Passagierabfertigung, Provi-antannahme, Wäscherei, Büros und Direkto-renzimmer, drei Hauptstockwerke hoch. Der imposante Giebel und der Turm, vom Volks-mund bald „Flasche“ getauft, begrenzten das

Lloydgebäude nach oben. Anfang Juni 1910 wurde nach neunjähriger Bauzeit zwischen Papenstraße, Pelzerstraße und Großer Hun-destraße das Verwaltungsgebäude des Nord-deutschen Lloyd bezogen. Der „mächtigste und imposanteste neuzeitliche Profanbau Bremens“ – so damals nachzulesen – war entstanden.

Italienischer Marmor und schwar-zer belgischer Granit

Die 500.000 Passagiere, die alljährlich auf den insgesamt 100 Lloydschiffen von

Bremerhaven aus in alle Welt dampften, registrierten sich zunächst hier. Dabei er-zählten ihnen die kunstvollen Reliefs an der Außenfassade von der Geschichte der „Welt-reederei“ Norddeutscher Lloyd. Im Inneren betraten sie eine 22 Meter hohe Eingangshal-le und wandelten auf weißem italienischen Marmor, schwarzem belgischen Granit und Treppenstufen aus gelbbraunem sardini-schen Marmor.

Die zwei Weltkriege trafen den Norddeut-schen Lloyd empfindlich. 1942 verkaufte er schließlich sein Hauptgebäude an die AG

Die größte Flasche der StadtDas Lloydgebäude war das größte neuzeitliche Bauwerk der Hansestadt. Auf dem Grund von Galeria Kaufhof

und dem Parkhaus Mitte stand bis Anfang 1969 die ehemalige Zentrale des Norddeutschen Lloyd. Einzig der Name „Lloyd Passage“ erinnert noch daran.

TextGerrit Reichert

Das Lloydgebäude in einem Gemälde von Otto Bollhagen, gezeichnet etwa um 1912. Das Bild hing bis zum Abriss des Gebäudes im Jahr 1969 in der Eingangshalle. Weithin sichtbar: der im Volksmund „Flasche“ genannte Turm.

Page 21: Mitte Frühjahr 2013

Seinerzeit

Seite 21 Mitte – Das Bremer Citymagazin

Weser, Anfang Oktober 1944 wurde es von Brandbomben getroffen. Nebenan, in der Pelzerstraße 15, wurde dabei das Traditi-onslokal „Remmer Bierstuben“ vollständig zerstört. Weil das Lloydgebäude den Krieg in ähnlichem Zustand wie sein Nachbar Karstadt überstanden hatte, bezogen die „Remmer Bierstuben“ 1949 den Keller. Das Remmer-Bier mit einem Schuss Seefahrt-Malz und die „Fass-Ablösung“ mit dem viermaligen Schlag einer Schiffsglocke wa-ren weit über die Grenzen Bremens hinaus bekannt. In den drei Stockwerken darüber quartierte die Stadt die Bauverwaltung mit über 1.000 Mitarbeitern ein. Weil die Mittel zur Substanzerhaltung fehlten, wurden im Sommer 1953 die hoch aufragenden Gie-bel und der markante Turm, die „Flasche“, entfernt. Fünfzehn Jahre später kaufte der Düsseldorfer Horten-Konzern Gebäude und Grundstück. Nacheinander verließen ab

Spätsommer 1968 die Bauverwaltung und die „Remmer Bierstuben“ das Gebäude. Zuletzt räumte sein Erstbesitzer, der Nord-deutsche Lloyd, sein im Keller verbliebenes Weindepot. Im Februar 1969 wurde das Lloydgebäude abgerissen, auf seinem Grund entstand das größte Horten-Kaufhaus der Bundesrepublik.

Jeder Bremer, der wollte, konnte sich von der Großbaustelle Materialien des zerlegten Gebäudes mitnehmen. Im Focke-Museum Bremen lagern so noch einige Reliefs, die Fliesen des Direktoren-Waschraumes über-lebten in einer Küche irgendwo im Schnoor. Mit ihrer Eröffnung am 30. April 1990 wur-de der Name „Große Hundestraße“ durch „Lloyd Passage“ ersetzt. Mit ihr kehrte ein Stück Erinnerung an genau die Stelle zurück, wo einstmals Bremens maritimer Stolz sein Zuhause hatte.

Die Schalterhalle um 1910: Für jährlich 500.000 Passagiere begann die Reise mit einem Dampfer des Norddeutschen Lloyd hier mit der Registrierung. Anschließend ging es

mit dem Lloyd-Zug weiter nach Bremerhaven.

Wegweiser

Die Bremer Innenstadt – das ist nicht nur Shopping-Zentrum, sondern auch historisch gewachsener Stadtkern. Zahlreiche Straßennamen sind Zeugen dieser langen Geschichte. Doch was steckt hinter Bezeichnungen wie etwa der Knochenhauerstraße?Bereits im Jahr 1374 tauchte die Knoken-howerstrate in Urkunden auf. Sie ist nicht nur örtlich eng verbunden mit der benach-barten Sögestraße. Die Schweine der dort ansässigen Bauern wurden nämlich ein paar Meter weiter – der Name war Programm – geschlachtet. Knochenhauer ist eine veraltete Bezeichnung für Fleischer, von denen es in der Straße im Mittelalter zahlreiche gab. Heutzutage können Bremer und Touristen an diesem Ort vielfältigen Einzelhandel und Geschäfte mit besonderem Ambiente erleben: Zeitung lesen bei einem Stück Torte im Café Stecker, danach exklusiv Shoppen im Schuhhaus Gabor oder dem Wäschehaus Siemer – all das geht in der Knochenhauerstraße.

www.brepark.de

VIEL PLATZ FÜR VIEL AUTO!Parken Sie ganz bequem auf unseren XXL-Parkplätzen in den BREPARKhäusern Am Brill und in der Violenstraße! Weitere Infos erhalten Sie unter www.brepark.de

BREPARK_AZ__XXL_186x90 RZ.indd 1 22.10.12 15:05

Page 22: Mitte Frühjahr 2013

Mitte – Das Bremer Citymagazin Seite 22

Zu guter Letzt

„Mit einer Tasse Tee den Lärm der Welt vergessen“

Ein Gespräch mit Jutta Gaeth, Inhaberin des Schnoor-Handelskontors, über Bremens historisches Altstadtviertel, die schönen Dinge im Leben und

über das Herz der Hansestadt.

InterviewDaniel Günther

Was bedeutet Schnoor für Sie, Frau Gaeth?Um mal beim Namensursprung zu bleiben:

Die Häuser des Schnoorviertels sind für mich Per-len an einer Schnur. Hier finden Sie ausschließlich inhabergeführte Geschäfte, die wirkliche Speziali-täten und Besonderheiten anbieten, keine Filialen großer Ketten. Dazu die gute Gastronomie. Und das alles im einmaligen Charme der mittelalterli-chen Bauweise.

Kommen die Bremer eigentlich zum Einkaufen in den Schnoor?

Zu uns auf jeden Fall. Ich würde sagen 40 Prozent meiner Gäste sind Bremer und der Rest kommt aus aller Welt. Der Mix ist auch das, was es spannend macht. Schließlich gleicht hier kein Tag dem anderen, denn Regelmäßigkeit gibt es hier kaum. Manchmal nehmen das Wetter und Ausstellungen in der Kunsthalle zwar Einfluss auf den Besucherstrom, aber im Grunde dürfen wir jeden Tag und jede Minute mit Gästen rechnen.

Sie sind fast jeden Tag hier, haben Sie da noch den Blick für das Besondere des historischen Viertels?

Ja, absolut. Ich genieße es immer wieder den Blick die Giebel hoch schweifen zu lassen, das Kopfsteinpflaster unter den Füßen zu spüren. Zu-dem pflegen wir hier eine gute Nachbarschaft, die dazu beiträgt, dass ich mich hier wohlfühle.

Wie sind Sie denn eigentlich zu dem Geschäft hier gekommen?

Ich führte schon ein paar Jahre lang das Ge-schäft in der Straße Wüstestätte 9 und schließlich ergab sich die Gelegenheit, direkt nebenan in der Wüstestätte 1 das Teehaus zu übernehmen. Das Haus aus dem Jahre 1670 war in der Vergangen-heit ein Witwen- und Waisenhaus, eine Tischlerei und nun ist es seit gut 50 Jahren Teehaus.

Als Inhaberin des Schnoor-Handelskontors haben Sie sich den schönen Dingen verschrieben. Was ist die Idee dahinter?

Meine Kunden sollen sich hier wohlfühlen und bei einer Tasse Tee den Lärm der Welt vergessen. Sie finden hier jene schönen Dinge, die sie einmalig kaufen, aber auch Produkte, die sie aufbrauchen

und nachkaufen. Den Tee gab es ja hier bereits und ich habe im ersten Schritt einen Bremer Kaffee ins Sortiment aufgenommen. Das kam gut an und so finden Sie hier heute Porzellan, Schmuck, beispiels-weise aus Worpswede, Taschen und Accessoires, aber auch Kleidung – Naturprodukte, vorwiegend aus Deutschland. Wobei Natur nicht öko und langweilig heißt, sondern individuell und chic. Bei allem was wir verkaufen, ist mir wichtig, was da-hinter steckt. Es sollte stets etwas zum Entdecken sein und die Qualität muss stimmen.

Hat der Internethandel eigentlich Einfluss auf Ihr Geschäft?

Natürlich kaufen die Menschen heute vieles im Internet. Das ist auch in Ordnung. Aber es gibt eben auch Dinge, die müssen wir live einkaufen, sie fühlen, riechen und ausprobieren. Ich nenne das „sinnliches Einkaufen“. Und genau das ist es, was den Schnoor ausmacht.

Stichwort City: Es wird viel geredet und geplant. Was macht die Innenstadt in Ihren Augen attrak-tiv?

Die Besucher müssen erfahren, dass es hier nicht nur ums Shoppen geht. Hier steht das Welt-kulturerbe, hier treffen Sie den Bürgermeister auf dem Markt und schauen an der Schlachte in den Sonnenuntergang. Bremen ist eine Stadt mit einem Herzen, einem Mittelpunkt von dem alles aus-strahlt.

Worauf kommt es denn an, damit die City auch künftig dieser Mittelpunkt bleibt?

Die gute Stube will gepflegt werden, denn sonst verstaubt sie. Wir brauchen hier einen guten Mix im Einzelhandel, mit mutigen Unternehmern, die Geschäfte führen und damit eine Alternative zu den Konzernen bilden. Die viel besprochenen Bauvorhaben wie das Citycenter müssen angegan-gen werden. Aber vor allem sind die Verbindun-gen zwischen den Stadtteilen wichtig! Ganz gleich, ob Weser, Überseestadt oder Fedelhören. Sie alle müssen besser mit der Innenstadt verbunden wer-den, denn dies sind die Perlen, die einer Kette ihren Glanz verleihen.

Jutta Gaeth (59) wuchs in einer Unter-nehmerfamilie in der Neustadt auf. Gemeinsam mit ihrem Vater führte die gelernte Industriekauffrau das Familienunternehmen und entdeckte schließlich den Schnoor für sich.

Foto: Kay Michalak

Page 23: Mitte Frühjahr 2013

Kommunikationsberatung | Corporate Publishing | Pressearbeit | Online-Kommunikationwww.dialog-pr.com

ACHTUNG!WIR ARBEITEN AN IHREM UNTERNEHMENSERFOLG

Page 24: Mitte Frühjahr 2013

Was Sie

schon immer über Bremen wissen wollten, nie wissen

mussten, aber

unbedingt

wissensollten …

V E R L A G

DieaktualisierteNeuausgabe.

Jetzt im Handel!

ww

w.s

chue

nem

ann-

verl

ag.d

e

180 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-7961-1021-4