Noizeletter #17 - Frühjahr 2013

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FRÜHJAHR 2013 KOSTENLOS #17 HATE ESSENCE ENFORCER ASENBLUT SOILWORK BORNHOLM AVANTASIA HATEBREED WOLFCHANT MORTILLERY LOST SOCIETY SUICIDAL ANGELS GUNS OF MOROPOLIS MILKING THE GOATMACHINE Die Death Metal Übermacht ist zurück!

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FRÜHJAHR 2013KOSTENLOS

#17

HATEESSENCEENFORCERASENBLUTSOILWORKBORNHOLMAVANTASIAHATEBREEDWOLFCHANTMORTILLERYLOST SOCIETYSUICIDAL ANGELSGUNS OF MOROPOLISMILKING THE GOATMACHINE

Die Death Metal Übermacht ist zurück!

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IMPRESSUMMedieninhaber, Herausgeber & Verlag:Brainstorm Music Marketing AGWeidachstr. 1387541 Bad HindelangDEUTSCHLAND

Satz und Layout:b.stegh KreativagenturBernhard SteghKneippstraße 18/64614 MarchtrenkÖSTERREICH

Redaktionelle Mitarbeiter:Nadine FiebigMarlies WimmererHarald GünagelRonald Koch

Druck / Produktion:KKW Druckerei GmbHHeisinger Str. 1787437 KemptenDEUTSCHLAND

Ständige Fotografen:Florian MatzholdMarkus Ceglarski

BEASTIVAL 2013 - triff die BIG TEUTONIC 4!

Vom 30. Mai bis 1. Juni 2013 fi ndet erstmals das BEASTIVAL in Geiselwind statt – das Metal-Gipfeltreffen der Superlative! Mit dabei: die BIG TEUTONIC 4 des hiesigen Thrash Metals! Zum ersten Mal werden KREATOR, SODOM, DESTRUCTION und TANKARD gemeinsam auf einer Bühne stehen und Thrash-History schreiben!!! Ihr könnt einen Festival-Pass für alle drei Tage gewinnen – inklusive einem Meet & Greet mit allen BIG TEUTONIC 4! Beantwortet einfach folgende Frage und schickt eine E-Mail an [email protected] mit dem Betreff „BIG TEUTONIC 4“!

Wie heißt das legendäre erste Album von KREATOR?Einsendeschluss ist der 30. April 2013. Teilnahme ab 18 Jahren, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

LIEBE METALHEADS!Ein neues Jahr, ein neuer NOIZELETTER! Nun da die Welt ja nun leider doch nicht wie angekündigt am 21. Dezember untergegangen ist, bedeu-tet das wohl, dass wir uns auf wirklich wichtige Dinge konzentrieren kön-nen: zum Beispiel geile Clubtourneen, fette Neuerscheinungen und die Sommerfestivals, die schon mal ziemlich Granate daherkommen bislang! SLAYER oder DOWN beim METALFEST LORELEY? BEHEMOTH und KATAKLYSM beim EXTREMEFEST? Die BIG TEUTONIC 4 beim brandneuen BEASTIVAL? Es wird einem jetzt schon ganz warm ums Herz aus Stahl… Im aktuellen NOIZELETTER fi ndet Ihr aber nicht nur erste Festival-Infos, sondern auch Tonnen von Interviews u.a. mit HYPOCRISY, ORCHID, HATEBREED, THYR-FING, MAJESTY und vielen mehr…

Rockt los!Euer Noizeletter-Team

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ORCHID

Wenige Bands haben in den letzten ein oder zwei Jahren so dermaßen für Furore im ur-wüchsigen Heavy Rock-Sektor gesorgt wie OR-CHID aus San Francisco. Ihr Debüt „Capricorn“ (2011) wurde abgefeiert, als hätte da jemand geschnittenes Brot neu erfunden – doch dabei besinnen sich die Amis viel eher auf alles, was sich schon weit vor über drei Jahrzehnten bewährt hat. Doch wo andere Bands stumpf um das immer-gleiche Black Sabbath-Riff herumtanzen, gelingt ORCHID wahre Magie: auch ihr zwei-tes Album „The Mouths Of Madness“ ist voll von haus-hohen, leidenschaftlichen und unvergesslichen Songs! Vorhang auf für die Band der Stunde.

Zum Zeitpunkt des Interviews haben sich ORCHID noch im Studio verschanzt, um letzte Hand an ihr Zweitwerk zu legen. „Es geht gerade ein wenig hektisch zu“, schnauft Gitar-rist und Moog-Spezialist Mark Thomas Baker. „Jeder scheint auf dieses Album zu warten. Heutzutage erwartet unsere Gesellschaft generell, dass alles sofort fertig und verfügbar ist. Aber wir sind alle ziemlich begeistert von der Platte. Für mich persönlich ist es das Stärkste, was wir je gemacht ha-ben. Das neue Material bewegt sich auf vielen neuen Pfaden,

die wir zuvor noch nicht betreten hatten.“ Nun, es hätte sicherlich auch wenig Sinn gemacht, Teil zwei von „Capricorn“ aufzuneh-men – wenn sich auch auf der 2012 veröffentlichten EP „Here-tic“ überraschenderweise eine Neuaufl age vom Kracher ʻHe Who Walks Aloneʻ befand. Doch das soll es dann auch schon gewesen sein in Sachen Rückblick für ORCHID. „Ich glaube, „The Mouths Of Madness“ rockt härter als „Capricorn“. Es wirkt direkter. Um das auszubalancieren, haben wir aber auch mehr psychedeli-

sche Parts eingebaut. Alle Beteiligten sind einfach besser in dem geworden, was sie machen, als noch vor ein paar Jahren. Es gibt da ein paar Songs auf dem Album, die mir einen Gitarren-Stil abverlangten, den ich noch nie wirklich gespielt hatte. Ich mußte tatsächlich Gitarren-Unterricht bei Will Storkson (Produzent aller bishe-rigen ORCHID-Veröffentlichungen und Keyboard / Orgel-Spieler – Anm. d. Verf.) nehmen, um mir so ein paar jazzige Sa-chen draufzuschaffen! Das war echt selt-sam, nachdem ich schon seit gut dreißig Jahren Gitarre spiele, aber die Resultate

sind der Wahnsinn. Vor einer Weile habe ich es einem Freund vorgespielt, und der sagte, dass es ihn an Grateful Dead erinnern würde! Ja, das haben wohl nicht so viele Leute von uns erwartet.“

Doch es kommt noch besser: Mark hat gewiss nicht über-trieben, wenn er davon spricht, dass ORCHID neue Pfade betreten würden. „The Mouths Of Madness“ macht als Titel plötzlich richtig viel Sinn, wenn man sich zu Gemüte führt,

Psychedelischer Wahnsinn...

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was die Söhne San Franciscos da im Studio aushecken. „ʻSilent Oneʻ ist für unsere Verhältnisse fast schon proggig. Dann gibt es da noch ʻMountains Of Steel , ein echt abgefahrenes Stück. Es klingt nach den Beatles auf LSD, wie sie versuchen, einen Black Sabbath-Song zu schreiben. Jazzig, psychedelisch, aber auch zerstörerisch und heavy mit einem swingenden, stampfenden Beat. Macht jetzt nicht wirklich Sinn – man muß es hören, um es zu verstehen. Mein Lieblingssong ist ʻNomadʻ – vermutlich der klassischste Track auf dem Album. Sehr melodisch und mit einem tollen, heavy Groove. ʻThe Loving Hand Of Godʻ wird die Leute sicher auch aus den Latschen hauen. Ein sehr spartani-scher und bluesiger Song mit abgedrehtem Text.“ Aufgenommen wurden all diese Irrwitzigkeiten übrigens hauptsächlich vor der eigenen Haustür. „Das Live-Tracking wurde in zwei verschiedene Sessions aufgeteilt. Die Basics für sechs Songs haben wir letztes Jahr in den Hyde Street Studios in San Francisco aufgenommen. Daraus ist auch zu großen Teilen die „Heretic“-EP hervorge-gangen. Dann sind wir nach San Rafael in die Laughing Tiger Studios. Nach den Basics ging es zu Will Storkson in dessen Homestudio. Es läuft eigentlich immer gleich ab: Theo (Mindell, Sänger – Anm. d. Verf.) ist der Chef und hat das letzte Wort, und Will behält alles unter Kontrolle. Es kann manchmal schon für Spannungen sorgen, wenn ein Bandmitglied die anderen produ-ziert – es hat seine Vor- und Nachteile. Da diese Typen aber dafür sorgen, dass ich super klinge, vertraue ich dieser Arbeitsweise.“ Ausnahmesänger Theo Mindell schaltet sich ein, um Licht ins Konzept hinter „The Mouths Of Madness“ zu bringen. „Der Ti-teltrack dreht sich um eine Bekannte der Band, die psychische Probleme hatte. Bezieht man den Albumtitel allerdings auf das Gesamtkonzept, richtet sich dieser mehr an die Könige unseres

Königreichs und die Lügen, die sie uns allen erzählen. Es geht um etwas viel Dunkleres, um absolute Macht. ʻSilent Oneʻ basiert auf dem Cthulhu-Mythos. Ich liebe diese alten H.P. Lovecraft-Schoten, mit denen bin ich aufgewachsen. Wie immer gibt es auch Songs über geistige Freiheit – den Mut und die Fähigkeit, für sich selbst zu denken. Viele Leute misinterpre-tieren mein Interesse am Okkulten, denn Vieles, über das ich schreibe, ist metaphorisch. Ich bin für eine Balance zwischen Natur und menschlichem Fortschritt, für Meinungsfreiheit, für freie Sexualität und Freiheit des künstlerischen Ausdrucks. Wenn mich das zum Satanisten macht, bitteschön.“ Auch zum Thema Cover-Artwork – das zum Zeitpunkt dieses Interviews noch nicht fertiggestellt ist - weiß Theo einiges zu berichten: „Außen wird es simpel und grafi sch sein – fast wie diese Co-ver aus den 60er und 70er Jahren, die nur ein einfaches Bild und das Bandlogo hatten. Innendrin wird es ein Gemälde ge-ben, an dem ich gerade arbeite und das das gesamte Gatefold abdeckt. Es wird sehr surrealistisch, als ob man M.C. Escher, Diego Rivera und alte italienische Horrorfi lm-Poster vermischt. Zumindest habe ich das vor, haha! In diesem Fall reize ich wirk-lich die Limitierungen meiner künstlerischen Begabung aus.“

Zu guter Letzt gibt Mark noch einen kleinen Ausblick auf die Pläne im Hause ORCHID für 2013: „Es ist noch nichts in trockenen Tüchern, aber wir wollen einige Sommerfes-tivals in Europa spielen. Dann haben wir noch eine sechs Wochen lange U.S.-Tour vor uns. Erst danach kommen wir wieder nach Europa für eine Clubtour. Mit wem ich gerne mal auf Tour gehen würde? Ach, ich glaube, es wäre gar nicht so schlecht, mal mit MOTÖRHEAD um die Häuser zu ziehen!!!“

NADINE FIEBIG

26.04. Lichtenfels (DE) - Paunchy Cats27.04. Berlin (DE) - Desertfest 28.04. Warschau (PL) - Progresja29.04. Krakau (PL) - Lizard King30.04. Wien (AT) - Escape01.05. Darmstadt (DE) - Steinbruch Theater02.05. München (DE) - Backstage Halle

03.05. Siegen (DE) - Vortex04.05. Paris (FR) - Trabendo05.05. Wuustwezel (BE) - Puntpop Festival06.05. Tilburg (NL) - O1307.05. Aarau (CH) - Kiff08.05. Lyon (FR) - tbc09.05. Barcelona (ES) - Razzmatazz 3

10.05. Madrid (ES) - El Sol11.05. San Sebastian (ES) - C.C. Intxaurrondo12.05. Toulouse (FR) - Le Saint des Sains 13.05. Milano (IT) - Lo Fi Club14.05. Rome (IT) - Traffi c Live Club15.05. Bologna (IT) - Freak Out Club18.05. Hamburg (DE) - Markthalle19.05. Gelsenkirchen (DE) - Rock Hard Festival (nur ORCHID)

on Tour with WITCHCRAFT

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Im Sommer 2013 wird es so weit sein: mit dem BEASTIVAL schickt sich ein neues, urge-waltiges Festival dazu an, Euch die derbsten Klänge, fettesten Bands und fi esestes Shred-ding zu liefern!!! Präsentiert von MUSIX, NOIZELETTER, PIRANHA, METALNEWS.DE, STAR FM, RCN, HTM Magazin und BLAST! wird die dreitägige Sause vom 30. Mai bis 1. Juni statt-fi nden und Euch den perfekten Start in einen schwermetallischen Sommer liefern! In Geisel-wind wird auf zwei Bühnen alles aufgefahren, was Rang und Namen hat:

2013 wird ein weiteres Kapitel Metal-Geschichte geschrieben – denn dem BEASTIVAL ist das noch nie Dagewesene gelungen: THE BIG TEUTONIC 4! KREATOR, SODOM, DESTRUCTION & TANKARD an einem Abend, auf einer Bühne – das gab es trotz über 25-jäh-riger Bandgeschichte jeder einzelnen Band in dieser Konstella-tion noch nie! Erstmals wird sich die Speerspitze der deutschen Thrash Metal-Szene zusammenfi nden – unter dem Banner „The Big Teutonic Four“ bereiten diese lebenden Legenden eine hölli-sche Nacht vor, die Ihr so nur beim BEASTIVAL geboten bekommt!

Über die Schweden von SABATON braucht man eben-falls nicht mehr viele Worte verlieren: in den letzten Jah-ren kam an ihnen keiner vorbei, der auch nur entfernt an Power Metal mit Killer-Melodien interessiert ist! Die Ab-räumer stehen für Energie- und Pyro-geladene Live-Shows und begeisterten zuletzt mit der Scheibe „Carolus Rex“.

Doch das ist natürlich noch längst nicht alles! Mit Namen wie u.a. WINTERSUN, SATYRICON, KATAKLYSM, DARK TRAN-QUILLITY, DIE APOKALYPTISCHEN REITER, VARG, EISREGEN, ASPHYX, MILKING THE GOATMACHINE, MAJESTY, MERCENARY und HEIDEVOLK wird beim BEASTIVAL geklotzt statt gekleckert!

Location:Stattfi nden wird die erste Ausgabe des BEASTIVALs in Geisel-wind – im EventZentrum Strohofer! Das Gelände wird jedem Metal-Fan schon ausreichend bekannt sein: so gut wie jede Tour macht halt in Geiselwind, und zahllose Festivals fanden hier schon statt. Es gibt ausreichend Park- und Campingmöglich-keiten, und obendrein ist das Gelände absolut wetterfest! Der integrierte Auto- bzw. Rasthof bietet außerdem eine Vielzahl an Restaurants, Hotel-Schlafplätzen und andere Annehmlichkeiten.Das EventZentrum Strohofer in Geiselwind ist bequem über die A 3 Würzburg-Nürnberg, Ausfahrt 76 Geiselwind zu erreichen. Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzen möchte, kann mit dem Zug bis zum nächstgelegenen Bahnhof in Kitzingen reisen.

Tickets:Der Ticket-Vorverkauf hat bereits begonnen! Es gibt ein limi-tiertes Fan-Pack (Ticket, T-Shirt + NoiseArt CD nach Wahl) für nur EUR 89 auf www.hardticket.eu zu erstehen. Das „reguläre“ Ticket inklusive Camping ist für nur EUR 79 erhältlich.

Das bietet Euch das BEASTIVAL:- Exklusive Shows!- Wetterfestes und komfortables Gelände!- Freundliches Personal und Security!- Fanfreundliche Preise für Essen und Trinken!- Kurze Wege!- Top-Atmosphäre!- Sehr gute Verkehrsanbindung!

Auf www.beastival.com fi ndet ihre alle Informationen zum Festival und zum Line-Up.

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Jeder ernsthafte Thrasher, der was auf sich hält, wird sich angesichts dieser Nachricht in den Staub geworfen haben: 2013 werden sich mit KREATOR, SODOM, DESTRUCTION und TANKARD wahre Gigan-ten unter dem Banner „The Big Teutonic 4“ zu-sammenschließen und bei der ersten Ausga-be des BEASTIVALs am 30. Mai 2013 in Geisel-wind erstmals gemein-sam auf einer Bühne stehen. Und das ist noch längst nicht alles!

Klar, seine Wurzeln hat der Thrash Metal in den US of A – und es will bestimmt keiner Bands wie METALLICA, SLAYER, EXODUS, DEATH ANGEL, TESTA-MENT und wie sie alle heißen Pioniergeist und Bedeutsamkeit absprechen! Schließlich waren sie es, die als absolutes Novum Hardcore, Punk und NWOBHM zu einem hochaggressiven Gebräu verschmolzen und extremen Metal auf die größten Bühnen hievten! Und dennoch braute sich in den 80er Jahren in Deutschland etwas noch fi nstereres zusammen: Bands wie KREATOR gelang es, eine ganz eigene Thrash-Spielart zu etab-lieren, die wesentlich rauer als alles zuvor bekannte zu Werke

ging! Alben wie KREATORs „Pleasure to kill“ (1986), SODOMs „Obsessed by cruelty“ (1986), DESTRUCTIONs “Infernal overkill” (1985) oder TANKARDs “Chemical invasion” (1987) sind unumstrittene Klassiker, die den vier Combos weltweite

Anerkennung einbrachten. Alle vier können nunmehr auf eine gut 30-jährige Karriere zurückblicken. Nur: warum hat das eigentlich so lange gedauert, bis sich alle vier mal zusammengerappelt haben?

Gerre, Frontmann und Aushän-geschild der Frankfurter Alcoholic Metal-Könige TANKARD, ist schon mal ekstatisch. „Gut Ding braucht ja bekanntlich Weil, so dass nach mehr als 30 Jahren endlich alle Vier mal zusammen auf einem Festival bzw. auf einer Bühne spielen! Hoffentlich nicht nur wir fi ebern diesem historischen Ereig-

nis entgegen, in diesem Sinne: Prost auf ein geiles Festival!“ Das „geile Festival“ ist natürlich das brandneue BEASTIVAL, das vom 30. Mai bis 1. Juni 2013 in Geiselwind steigen wird – und dem das Kunststück gelungen ist, „The Big Teutonic 4“ auf die Beine zu stellen. „Viele Fans haben mich über die Jah-re immer wieder gefragt, wann es dieses Konzert geben wird. Ich freue mich auf die Bands und vor allem auf die Fans“, fügt Mille Petrozza von den Ruhrpott-Legenden KREATOR hinzu.

Thrash ‘til Death!Thrash ‘til Death!Thrash ‘til Death!THE BIG TEUTONIC 4

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Und auch Tom Angelripper von SODOM sieht das Ganze als Klassentreffen und gibt keinen Pfi fferling auf eventuelle Revierkämpfe: „Der von der Fach-presse so oft zitierte Konkurrenzkampf und die vermeintliche Missgunst zwi-schen den Bands existieren einfach nicht. Wir respektieren uns gegenseitig und können zu Recht stolz auf das Geleistete zurückblicken. Die vielen Jahre im Musikbusiness sind auch an uns nicht ganz spurlos vorbei gegangen, aber wir haben immer noch genug Dampf im Arsch, um die Szene immer wieder neu aufzumischen. Das beweisen die unzähligen und hochwertigen Veröf-fentlichungen und Tourneen der letzten Jahre. Wir haben damals deutschen Thrash Metal erfunden und defi niert - roh, ungeschliffen und revolutionär!“

Abgerundet wird das Ganze noch von einer „The Big Teutonic 4“-Vinyl-EP, die rechtzeitig zum Festival erscheinen wird und auf der alle Bands große Vor-bilder wie etwa MOTÖRHEAD und IRON MAIDEN covern. „Ein Hoch auf den RÖCK N RÖLL!“, kommentiert DESTRUCTION-Frontmann Schmier, der für die EP „The Hammer“ von Good Old Lemmy gecovert hat. Und fügt dann noch hoffnungsvoll hinzu: „Wenns nach mir geht, könnten wir so gerne weiter um die Welt touren!“

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„Der von der Fachpresse so oft zitierte Konkur-renzkampf und die vermeintliche Missgunst

zwischen den Bands exisitieren einfach nicht. Wir respektieren uns gegenseitig und können

zu Recht stolz auf das Geleistete zurückblicken.”

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Wenn der Begriff „Kanada“ fällt, denken die meisten wahrscheinlich an Bryan Adams, Ahornsirup oder Mounties in ihren charakteristischen Uniformen. Mit dem letzten Jahr hat sich zu dieser Liste aber ein weiterer Fixpunk gesellt – nämlich die Thrash Metal Combo MORTILLERY. Die Jungs um Frontfrau und Brüllbestie Cara haben mit ihrem ersten Album mächtig viel Staub aufgewirbelt und legen nun mit dem neuen Longplayer „Origin of Extinction“ nach.

Ein weiteres Mal eine exzellente Thrash Metal Offenbarung, bei der man den Eindruck bekommen könnte, dass die Musiker nicht gerade bester Laune sind. Ist es denn für eine Thrash Metal Band wichtig und essentiell, zornige Underdogs zu sein? „Ganz allgemein könnte man schon sagen“, antwortet Gitarrist Alex Guiterrez, „dass sich die Musik ‚echterʻ anfühlt, wenn Du einige Schwierigkeiten in deinem Leben hattest. Und dafür ist Thrash Metal, eine der schnellsten Subgenres im Metal, sicher ideal. Aber auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass auch nur eine einzige Person das perfekte Leben ohne Hindernisse und Rückschläge lebt. Daher gibt es eigentlich fast immer einen Grund angepisst zu sein.“ Um noch für einen Augenblick beim Thema Thrash Metal zu bleiben und ich einen Gitarristen an der Strippe habe, wer ist in Alexʻ Meinung der ultimative Riffmeister des Genres? „Nun, ich bin ein großer Fand von Joel Grindʻs Riffs, aber es ist wirklich schwer, sich einen ‚ultimativen Riffmeisterʻ auszusuchen. Die Jungs in VIOLATOR (Brasilien) wissen auf jeden Fall wie man die Gitarre bedient. Auch die ersten beiden Alben von FLOTSAM & JETSAM sind gefüllt mit herausragenden Riffs.“

Wer ist eigentlich der Hauptkomponist bei MORTILLERY oder entstehen die Songs in Gemeinschaftsarbeit? „Korrekt, MORTILLERY ist sozusagen der Hauptkomponist, denn jeder in der Band trägt seinen Teil dazu bei, dass es uns in dieser Form gibt. Wir spielen uns gegenseitig die Riffs und Licks vor und pushen uns dadurch. Außerdem helfen wir uns Ideen für Texte zu fi nden, welches Solo wir spielen sollten und so weiter. Die Band ist nur komplett, wenn wir alle im Prozess involviert sind.“ Sind die Texte für die Band überhaupt wichtig? Manche Combos sehen sie ja nur als lästiges Beiwerk? „Nein, wir sehen das anders, denn unsere Texte

sind für uns gleich wichtig wie die Musik oder das Artwork. Cara arbeitet auch immer lange an den Texten, damit sie perfekt zur Musik passen und im Zusammenspiel ein richtiger Flow entsteht. Außerdem recherchiert sie immer sehr viel und gründlich.“ Gibt es, mit Hinblick auf den Titel, den einen roten Faden auf „Origin of Extinction“? „Nicht jeder Song auf diesem Album hängt mit den anderen zusammen, es ist nur so, dass einige davon einem bestimmten Thema folgen. Ich würde aber trotzdem nicht von einem roten Faden oder einem Konzeptalbum sprechen.“Die Alben von MORTILLERY erscheinen auch auf Vinyl. Ist Alex selbst auch ein großer

Vinylsammler oder holt er sich seine Musik lieber bei iTunes? „Haha, ich glaube nicht, dass ich mir schon jemals etwas bei iTunes gekauft habe. Vinyl ist einfach etwas, das immer Bestand haben wird. Sei es Punk oder Metal, eine ordentliche Vinylsammlung ist einfach ein Muss!“ Der ideale Anlass, um sich gleich das aktuelle Album zu holen und dann bei den kommenden Konzerten von der Band signieren zu lassen!

HARALD GRÜNAGEL

Canadian Old-School-Attack

MORTILLERY

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Mark machen zu wollen. Bei den Griechen kann man da allerdings getrost abwinken – denn die haben tatsächlich triftige Gründe, ihr Erstlingswerk erneut der Metal-Welt zugänglich zu machen: „Viele Leute haben uns nach unserem Debütalbum gefragt und gesagt, dass sie es nirgends bekommen können - und das ist auch leider so. Viele Fans wurden auch von windigen Geschäftemachern über den Tisch gezogen

und haben nur billige Kopien des Albums bekommen. Deshalb dachten wir, dass es an der Zeit wäre, das Album erneut zu veröffentlichen. So lernen die Leute unsere Wurzeln kennen und können unsere Entwicklung auch besser nachvollziehen.“ Und nicht nur das: der limitierte Digipak von „Eternal Domination“ wurde obendrein um die sauraren Demos „Bloodthirsty Humanity“ und „Armies Of Hell“ aufgestockt, was das Ganze wirklich zu einem schönen Stück Thrash-History macht.

Apropos Thrash-History: wie kommen die SUICIDAL ANGELS eigentlich damit klar, allerorten mit Vergleichen der Güteklasse

Kreator und Slayer beworfen zu werden? Nick schmunzelt. „Das ist ja eigentlich nicht fair. Niemand wird je so gut wie Slayer sein, und niemand wird je so wie sie spielen. Natürlich sind wir Fans und stark von Bands wie Kreator und Slayer beeinfl usst, aber wir versuchen nicht, sie zu kopieren. Andererseits ist es schon schwer, nicht wie sie früher zu klingen, denn sie haben so gut wie jedes Thrash-Riff schon mal gespielt, haha! Aber wir wollten ja auch nie originell klingen. Wollten wir das, würden wir keinen Oldschool-Thrash Metal spielen!“

NADINE FIEBIG

Wer rastet, der rostet – ein Motto, das sich die griechischen Thrasher SUICIDAL ANGELS zu Herzen genommen haben! Seit die Jungs 2009 den ROCK THE NATION Award gewannen, waren sie quasi unermüdlich auf Tour und begeisterten Freunde von Oldschool-Klängen mit Scheiben wie „Sanc-tify The Darkness“ (2009), „Dead Again“ (2010) oder „Bloodbath“ (2012). Zeit also für eine kleine Rückschau, denn die SUICIDAL ANGELS haben just ihr Debüt „Eternal Domination“ von 2007 neu aufgelegt.

Frontmann Nick Melissourgos blickt mit ei-nem lachenden und einem weinenden Auge auf die Anfangstage seiner Combo zurück – und die Problemchen, die wohl jeder jungen Metal-Band begegnen. „Wir erinnern uns an alte Zeiten mit Mangel an Erfahrung und Wissen - aber auch an ganz viel Hunger und dass wir es einfach schaffen wollten. Wir wollten einfach schnell spielen, gut spielen und aggressive Riffs zocken! Wir waren damals extrem stolz auf das Album - Colin Davis hat seinerzeit einen großartigen Job beim Mas-tern hingelegt. Es war erst vor 5 Jahren, als „Eter-nal Domination“ veröffentlicht wurde, aber es fühlt sich an, als wäre es schon ewig her.“ Natürlich haben die SUICIDAL ANGELS einen wahren Quantensprung in besagten fünf Jahren hingelegt und eine Menge da-zugelernt, was Songwriting und technische Fertigkeiten angeht – ohne aber die ungezügelte Energie zu verlieren, die schon 2007 „Eternal Domination“ ausmachte! „Es war einfach ein sehr wichtiger Moment für uns und der Anfang von allem! Roh, aggressiv, hart und schnell.“ Nun riechen Re-Releases immer so ein bißchen nach liebloser Neuverwer-tung und dem ewigen Vorwurf, ohne viel Aufwand noch eine schnelle

Der Blick zurück

SUICIDAL ANGELS

„‚Niemand wird je so gut wie Slayer sein, und niemand wird je

so wie sie spielen.”

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LOST SOCIETY

In Finnland wachsen die Metal-Bands nun wirklich auf den Bäumen – wahrscheinlich gibt es dort in-zwischen schon mehr Bands als Einwohner! Aber das soll uns egal sein, so lange das Qualitätslevel derartig hoch ist: die Jungspunde von LOST SOCIE-TY bestätigen dies erneut! Der Vierer steht auf gut abgehangenen Thrash Metal und hat nicht umsonst den „Global Battle Of The Bands“ in Finnland für sich entschieden! Frontmann und Gitarrist Samy Elbanna schickt uns warme Grüße aus dem kalten Norden und plaudert munter aus dem Nähkästchen über sein Debütalbum „Fast Loud Death“!

Doch erstmal steht ein kleiner Kennen-lern-Diskurs an für alle, die noch nichts von LOST SOCIETY gehört haben: „Die Band be-steht aus mir, Gitarrist Arttu Lesonen, Bassist Mirko Lehtinen und Drummer Ossi Paananen. Wir haben uns 2010 in Jyväskylä in einem Jugendzentrum gegründet. Es gab eine Menge Line-Up-Wechsel und wir haben gleichzeitig nach unserer Stilrichtung gesucht. Im Sommer 2011 hat die Band endlich ihre aktuelle Form angenommen. Wir haben zwei Demos aufge-nommen und tonnenweise Gigs in Finnland gespielt – das hat sich ausgezahlt!“ Das hat es in der Tat, denn nachdem LOST SOCIETY den „Global Battle Of The Bands“ in ihrem Heimat-land gewannen, wurden Nuclear Blast auf die Newcomer aufmerksam und boten ihnen aus dem Stand weg einen Plattenvertrag an. „Das ist wirklich ein tolles Gefühl. Es ist immer noch unglaublich, wenn ich mir vorstelle, dass das Label, auf dem sich so viele meiner Idole seit Kind-heitstagen befi nden, uns unter Vertrag genommen hat. Das ist defi nitiv

das Beste, was uns je passiert ist!“Es lässt sich schon unschwer am kongenialen Ed Repka-Cover er-

kennen, dass die Marschrichtung hier „oldschool“ lautet. „Das Ergebnis hat uns schlichtweg umgehauen, und es fasst das Leitthema der Scheibe perfekt zusammen – ein Bus voller Verrückter, die Bombenstimmung verbreiten und es mächtig krachen lassen!” Auch Meister Repka himself meldete sich zu Wort: „Es war ein Haufen Arbeit, aber gleichzeitig ein ungemein spaßiges Projekt, da die Zusammenarbeit mit Band und Label sehr angenehm verlief und sich beide Parteien empfänglich für meine Ideen zeigten. Das Comic-Konzept von LOST SOCIETY, die eine zuvor in Schutt und Asche gelegte Stadt in ihrem Tourbus verlassen, war cool, aber um es noch ein wenig abgefahrener zu gestalten, fügte ich den pop-

kulturellen Monster im Auto -Aspekt hinzu, was dem Gesamtbild eine gewisse aggressive Präsenz verlieh. Ein weiteres augenzwinkern-des Metal-Meisterwerk ist geboren!” Hinter den Reglern saß ebenfalls kein Unbekannter: Nino Laurenne (Amorphis, Ensiferum, Lordi) produzierte „Fast Loud Death“. „Wir kannten seine Arbeit natürlich und es war eine tolle Erfahrung, ihn zu treffen. Er hatte eine gute Vorstellung davon, was wir wollten und hat die perfekte Atmosphäre auf dem Album eingefan-gen“, schwärmt Samy. Stellt sich nur noch die Frage: wie kommt eigentlich ein Haufen 19jäh-riger auf den Trichter, antiken Thrash Metal spielen zu wollen??? „Auch, wenn wir spät ge-

boren wurden, sind wir trotzdem mit all diesen 80er-Jahre-Metal-Bands aufgewachsen. Wir lieben den Sound der alten Platten, und sie haben uns den Anstoß gegeben, dies ins 21. Jahrhundert zu transportieren!“

NADINE FIEBIG

Wie alte Hasen

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Seine Produktion und seine Fähigkeiten passen perfekt zu unserer Vision des Albums, und deshalb musste es einfach Peter sein. Die Platte sollte roh, kalt und massiv klingen – genau wie der schwedische Winter. Er ist so ein netter Typ und hat uns geholfen, besser zu klingen als wir uns es je erträumt hätten. Es bedeutet uns eine Menge und wir haben mehr über Musik gelernt in der Zeit, die wir mit ihm verbracht haben als alleine in den letzten Jahren.“ Dann steht ja der Welteroberung nichts mehr im Wege – insbesondere, da ESSENCE auch noch den prestigeträchtigen ROCK THE NATION Award samt Plattenvertrag einsacken konnten. „Das war eines der besten Dinge, das uns in unserer relativ kurzen Karriere passiert ist. Wir kommen aus einer

kleinen Stadt, in der keiner auf Metal steht und das zeigt, dass man einfach immer weiter seinen Träumen folgen muss, anstelle sich von Anderen anzuhören, was man tun und fühlen soll. Jetzt wollen wir uns einfach nur unsere Ärsche abtouren! Wir wollen auf die Bühne, wo wir hingehören und jede Nacht durchdrehen und thrashen. Wenn wir auf der Bühne stehen, können wir einfach nie aufhören zu grinsen – denn wir haben einfach in jeder Hinsicht den verdammt nochmal besten Job der Welt!“

NADINE FIEBIG

Es ist was faul im Staate Dänemark, würde Ham-let jetzt sagen – wir aber sagen: es ist was heavy im Staate Dänemark! Und zwar ESSENCE, ein Hau-fen Thrash Metal-Jungspunde, die sich mit ihrem zweiten Album „Last Night Of Solace“ anschicken, Eure Nackenmuskeln schwer zu strapazieren. Doch übergeben wir das Wort an die Gewinner des ROCK THE NATION-Awards 2012:

Frontmann und Gitarrist Lasse Skov gibt erstmal eine kleine Einfüh-rung in die Band-History, denn außerhalb Dänemarks gelten ESSENCE eher noch als Geheimtipp. „Wir sind ein Trio und alle so um die 23 Jahre alt. Uns gibt es seit 2005, und in den letzten zwei Jahren waren wir schon unter anderem auf Euro-patour mit Vader und Krisiun und haben einige Festivalshows gespielt. Die Freude am Rock n Roll treibt uns an, und wenn man dann noch seine Idole treffen kann, ist das einfach der Wahnsinn! Letztes Jahr haben wir vor In Flames gespielt, und das war eine Riesensache für uns, weil wir auf ihre Musik stehen. Seit Bandgründung haben wir an die 100 Shows gespielt, eine EP – „Art In Imperfection“ (2007) – und unser Debüt „Lost In Violence“ (2011) herausgebracht. Unser zweites Album wird im März erscheinen.“ Das heißt „Last Night Of Solace“ und suhlt sich erneut im Thrash Metal, bis der Arzt kommt – mancherorts wurden gar schon Vergleiche zu Kreator laut! „Unser zweites Album ist viel massiver, melodischer und dunkler, und wir denken, dass es einen großen Fortschritt in unserem Können als Musiker und Songschreiber darstellt. Es ist sehr atmosphärisch und fi es. „Lost In Violence“ hatte einen sehr aggressiven Sound, jetzt ist alles viel-seitiger. Wir haben jetzt defi nitiv einen größeren und reiferen Sound.“

Sound – ein gutes Stichwort! An selbigem bastelte nämlich Wunder-Produzent und Hypocrisy / Pain – Kopf Peter Tägtgren herum. „Mit ihm zu arbeiten ist wie mit purer Musik zu arbeiten.

Massive Aggressive

ESSENCE

28.03.2013 - DE - Essen29.03.2013 - BE - Namur30.03.2013 - NL - Leeuwarden31.03.2013 - NL - Eindhoven01.04.2013 - FR - Paris02.04.2013 - FR - Saint Etienne03.04.2013 - CH - Genf04.04.2013 - CH - Winterthur05.04.2013 - DE - Stuttgart

06.04.2013 - DE - Leipzig07.04.2013 - DE - Hamburg08.04.2013 - DE - Berlin10.04.2013 - PL - Krakau11.04.2013 - CZ - Prag12.04.2013 - DE - Dettelbach13.04.2013 - DE - München14.04.2013 - AT - Wien

on Tour with HYPOCRISY & HATE

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HYPOCRISY

HYPOCRISY sind mit Sicherheit einer der allergröß-ten Namen in schwedischen Death Metal – und auch einer der langlebigsten! 1990 gründete Pe-ter Tägtgren die Band, und zusammen mit Bassist Mikael Hedlund ist er das einzig verbliebene Grün-dungsmitglied. Gemeinsam hob man mit Songs wie ʻRoswell 47ʻ unvergessliche Genre-Klassiker aus der Taufe. Doch Peter war noch nie jemand, der sich auf bereits Erreichtem ausgeruht hätte, und so wird im März 2013 mit „End Of Disclosure“ das sagen-hafte dreizehnte Studio-Album in der Geschichte HYPOCRISYs erscheinen.

Manch einer schüttelt noch immer den Kopf angesichts des absoluten Workaholic-Irrsinns, dem Peter Tägtgren sich tagtäglich unterwirft. Wenn nicht gerade HYPOCRISY seine ganze Aufmerksamkeit einnehmen, schüttelt er sich ein PAIN-Album aus dem Är-mel (zuletzt „You Only Live Twice“ 2011) oder produziert munter in seinem eigenen Studio den Output anderer Bands. Für Peter ganz normal, denn etwas anderes als Metal kann er sich nicht als Lebensmittelpunkt vorstellen. „Das spukte mir schon im Kopf herum, als ich ein kleiner Junge war. Es gab für mich keine anderen Optionen, weil ich keine anderen Interessen hatte. Ich mußte es einfach so machen, das war alles. Ich kann mir nicht vorstellen, an etwas ande-rem Spaß zu haben. Musik ist das, was ich kenne und liebe. Ich liebe es, es zu hassen, verstehst Du? Manchmal fühlt sich das wirklich so an. Ich will mich ständig voran treiben, und dann hasse ich, was ich tue, aber am Ende des Tages gehe ich mit einem Lächeln zu Bett.“

Wenn es ans Aufnehmen seiner eigenen musikalischen Ergüsse geht, steht Peter nicht nur unter Hochdruck – er bekämpft seine eigenen Dämonen. Keine angenehme Vorstellung. „Ich biete ihnen halt die Stirn, denke ich. Es gibt keine wirkliche Formel für mich, um während einer Aufnahmesession nicht den Verstand zu verlieren, weil ich immer den ganzen Druck auf mich selbst ausübe. Ich will um jeden Preis voran-kommen, und manchmal fühlt es sich so an, als ob mir das nicht gelingt. Das stresst mich einfach permanent. Ich schmeiße Ideen weg, fange nochmal ganz von vorne an und baue Schritt für Schritt darauf auf.“

Eine wichtige Inspirationsquelle – und vermutlich auch die Mög-lichkeit, mal ein bißchen den Kopf freizubekommen – ist für den Tausendsassa, sich selbst keine Limitierungen aufzuerlegen, was den

Musikgeschmack angeht. „Ich höre mir alles von Shania Twain über Johnny Cash bis hin zu altem Kram wie Creedence Clearwater Revival, Led Zeppelin oder den Beatles an. Oder Deicide und Morbid. Einfach alle Sorten an Musik, ich bin da komplett offen.“ Das hätte Peter anno 1992 und „Penetralia“ sicherlich noch nicht gesagt, aber nach über zwanzig Jahren Kar-riere im Musikbusiness kann man ja schlecht einfach beim Status Quo stehenbleiben. „Ja, das ist einfach eine Entwicklung. Ich fi nde es strunzlangweilig, stehenzubleiben und immer wieder dasselbe zu machen. Für mich ist es wichtig, mich selbst glücklich zu machen und neue Elemente in das zu integrieren, was ich

herstelle, schreibe und so weiter. Ich bin mir sicher, dass da immer was neues hinzukommen wird. Mit HYPOCRISY will ich natürlich gewisse Grenzen und Rahmenbedingungen einhalten; da geht es eher darum, Songs immer besser zu entwickeln. Mit Pain allerdings kann es wirk-lich in jede Richtung gehen.“ Herr Tägtgren selbst hält nicht viel von

Das Ende aller Tage

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Genre-Beschränkungen, weiß aber sehr wohl, dass es für viele Musikkon-sumenten unabdingbar ist, Bands und Platten in Schubladen zu stecken: „Die Leute stehen einfach drauf, auf alles ein Etikett zu kleben. Natürlich ist es dadurch einfacher zu identifi zieren, was man vor sich hat. Wenn zu mir jemand sagt „OK, das ist eine Death Metal-Band“, dann erwarte ich auch, dass da Death Metal drin ist. Bei Pain vermischen sich aber so viele Musikgenres, dass ich einfach lieber offen bleibe. Es gibt ein biß-chen von diesem und von jenem. Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist, Musik in Schubladen zu stecken. Ich schreibe sie einfach bloß.“

Doch genug des Exkurses in die Scheuklappenfreiheit – denn schließlich geht es hier um das neue HYPOCRISY-Album! Und das besitzt – Aufatmen, bitte – hundertprozentigen Wiedererken-nungswert und frönt nach wie vor authentisch skandinavischem Death Metal mit großzügigen Melodie-Einschüben: eben genau das, was man von der Band kennt und liebt! Obendrein gibt es noch den ein oder anderen Kopfnicker in Richtung der Anfangsta-ge der Band. „Es klingt mehr nach HYPOCRISY denn je. Es war ein sehr langsamer, aber auch beständiger Prozess bei diesem Album.

Ich war zwischendrin auch sehr beschäftigt mit anderen Bands in mei-nem Studio und konnte mich erst vor ein paar Monaten richtig auf HYPO-CRISY konzentrieren. Für mich klingt es wie eine Mischung aus „Osculum Obscenum“ und „The Final Chapter“ – wir sind defi nitiv wieder härter geworden.“ Beim Alten geblieben sind ebenso die Texte auf „End Of Disclosure“, die erneut ein düsteres Bild unserer Existenz entwerfen und wenig Anlass zur Hoffnung geben. Aber hey, wir sind hier ja schließlich nicht bei Justin Bieber! „Eines ist sicher: wir werden alle sterben. Wann und wie, weiß ich nicht. Manchmal muss man einfach schon darüber glücklich sein, überhaupt noch aufzuwachen und die Sonne zu sehen. Wer weiß, ob irgendwelche Terroristen alles in die Luft jagen oder ob es Kometen oder Meteoren hagelt.“ Das natürlich auch in Hinsicht auf die für den Dezember angekündigte Apokalypse, die uns mal wieder im Stich gelassen hat…und doch: so schwarz Peter Tägtgren auf seinem neuen Album mal wieder malt, ist dann doch nicht alles. Der gute Mann ist am Ende das Tages eigentlich eher geerdet mit seinem Leben: „Ich bin sehr glücklich mit meinen zwei Bands. Auch mit meinem Studio – ich versuche in letzter Zeit wieder mehr Produzent-Jobs zu machen. Ich bin wirklich rundum zufrieden mit allem im Moment.“

NADINE FIEBIG

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on Tour with HATE & ESSENCE

„Hey, wir sind hier ja schließlich nicht bei

Justin Bieber!”

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HATE

Die selbsternannte Extreme Metal Machine ist mit einem neuen Album zurück. HATE haben mit „So-larfl esh“ ein äußerst komplexes und aggressives Werk erschaffen, das Liebhaber der gepfl egten Dunkelheit und Aggressivität in seinen Bann ziehen sollte. Ist es für eine polnische Band im Moment vielleicht nicht ein wenig riskant, ein so brutales und in manchen Augen blasphemisches Werk auf den Markt zu bringen?

Vor allem mit Hinblick auf BEHEMOTH und deren Frontmann, die in das Visier von Kirche und Justiz geraten sind. Hat hier ATF Sinner keine Be-denken und gab es keine negativen Auswirkung auf die polnische Musikszene? „Nein, es gab eigentlich keinen negativen Einfl uss. Ich würde sogar das Gegenteil behaupten, denn viele Leute haben über die Medien zum ersten Mal von Extreme Metal ge-hört und sind nun mit diesem Genre in Berührung gekommen. Das hat im weiteren Verlauf zu einer großen Diskussion in den Medien geführt, bei der es um Redefreiheit ging. Viele Leute haben das unterstützt. Die extrem konservativen Katholiken haben nun keine andere Wahl als die Realität zu akzeptieren.“ Kommen wir von diesen Ereignissen auf die Musik von „Solarfl esh“ zu sprechen. Das Black Death Metal Fundament wird von einigen interessanten Details und Sounds ausgekleidet. Im direkten Vergleich zu den Vorgängern wird es deutlich, dass HATE nicht auf der Stelle treten wollen, sondern ihrem Sound stets einen frischen Anstrich verleihen wollen. ATF Sinner bestä-tigt diese Einstellung und erklärt, dass „man sich als Künstler immer wieder neu erfi nden muss, um nicht starr auf einer Stelle zu bleiben.“

Doch müssen Traditionalisten keine Angst haben, denn der Sound von HATE ist nach wie vor unverkennbar. Doch wie würde der Sänger den Sound des neuen Albums beschreiben? „Das Album hat eine sehr dunkle und drückende Atmosphäre. Wenn du genau hinhörst, kannst du

Samples und zusätzliche Vocals im Hintergrund ausmachen. Zusätzlich hatten wir zum ersten Mal in unserer Geschichte Gäste auf unserem Album. Einer davon ist der Gitarrist Mateusz Szemraj, der eine arabische Flöte im Titeltracks spielt und auch ein Gitarrensolo beigesteuert hat. Die griechische Sängerin Androniki Skoula hat uns ihre einzigartige Stimme bei zwei Songs geliehen. Bei den Samples und Synthesizern habe ich mit Michal Staczkun gearbeitet. Er ist ein guter Freund von mir. Wir haben einige experimentelle Ambient Songs gemacht, die einem hypnotischen Mantra ähneln. Ich denke, das ist ein perfekter

Ausklang für das Album. Diese Stücke wird es nur auf der limitierten Erstaufl age des Albums geben. “

Zum Abschluss sei die obligatorische Frage nach einer Tour erlaubt! „Im Moment arbeiten wir an einem Plan für 2013. Ich bin mir sicher, dass wir eine Europatour im Frühjahr spielen werden. Und dazu natürlich auch Auftritte am Extreme Fest, Summer Breeze, etc. Wir bekommen Ange-bote und die Tour wächst mit jedem Tag. Schaut öfters auf unserer Website vorbei, dort posten wir neue Dates sofort!“ Black Death Metal Freunde sollte sich diesen Tipp zu Herzen nehmen und

vor allem auch „Solarfl esh“ eine Chance geben. Es ist ein mehr als gewaltiges Werk, das die Aufmerksamkeit auf jeden Fall verdient!

HARALD GRÜNAGEL

Extreme Metal Machine

28.03.2013 - DE - Essen29.03.2013 - BE - Namur30.03.2013 - NL - Leeuwarden31.03.2013 - NL - Eindhoven01.04.2013 - FR - Paris02.04.2013 - FR - Saint Etienne03.04.2013 - CH - Genf04.04.2013 - CH - Winterthur05.04.2013 - DE - Stuttgart

06.04.2013 - DE - Leipzig07.04.2013 - DE - Hamburg08.04.2013 - DE - Berlin10.04.2013 - PL - Krakau11.04.2013 - CZ - Prag12.04.2013 - DE - Dettelbach13.04.2013 - DE - München14.04.2013 - AT - Wien

on Tour with HYPOCRISY & ESSENCE

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schwer es für eine Ziege ist, ne Braut klar zu machen. Vor allem, wenn man durch seine Hufe keine Möglichkeit hat, mal eine Mail, Brief oder SMS zu schreiben. ʻSalt Lick Cityʻ erzählt vom Heimweh nach der schönsten Stadt GoatEborgs.“

So darf denn auch das Cover-Artwork zu „Stallzeit“ durchaus als Kampfansage gewertet werden bzw. als Zeichen einer aufsteigenden außerirdischen Macht. „Das Artwork symbolisiert die Geburt unseres obersten Herrschers. Ich denke, es ist geschichtlich etwas mit eurem Captain Jebus (oder wie der heißt) zu vergleichen. An diesem Tag startete die Stallzeit.“ Wappnen wir uns also für die Ankunft des Herrschers des

Planeten GoatEBorgs, und das geht ja bekanntlich am besten nach dem „Know Your Enemy“-Prinzip! Sprich: beschäftigt Euch besser ausgiebig mit „Stallzeit“! „Neben der totalen Unterwerfung sollen die Hörer natürlich Spaß am Album haben. Unser Sound ist einfach zum Abgehen und nicht zum Nachdenken gemacht. Aus diesem Grund lieben wir es auch, live zu spielen. Wir hoffen, dass wir mit „Stallzeit“ noch mehr Leute dazu animieren können, live mit uns zu feiern!“ Man wird den Gedanken nicht los, dass Goatleeb und seine Verwandten aus dem Stall auf diese perfi de Art und Weise versuchen, uns Menschen zu assimilieren. „Wir haben jede Menge Festivals,

Clubshows und eine Tour geplant. Man wird also genug Gelegenheiten haben, um mit uns Party zu machen. Wir hoffen, dass unsere Goatarmy-Anhänger uns weiterhin so supporten und wir neue Mitglieder dazu gewinnen. Und nicht vergessen: Only goat can judge us!“

NADINE FIEBIG

Die Ziegen aus Goataragua sind wieder da, und sie haben nichts Gutes im Sinne! Es ist „Stallzeit“, und wir armseligen Menschlein bekommen mal wieder eine Lektion darin erteilt, wo der Death-grind-Hammer hängt – und warum Ziegen die bes-seren Liebhaber sind…

„“Stallzeit“ wird wie bekanntgegeben am 29.03.2013 via NoiseArt Records erscheinen. Wir sind sehr stolz auf dieses Album. Es ist uns un-serer Meinung nach sehr gut gelungen. Wir haben beim Songwriting nie einen Plan, sondern schreiben aus dem Bauch heraus. Wenn man es mit einem anderen unserer Alben vergleichen müsste, würde ich „Back From The Goats“ sagen. Es wird wieder jede Menge Ziegenwahnsinn geben!“, macht Sänger und Drummer Goatleeb Udder schon mal unsere Münder wässrig. Er führt weiter aus: „Der einzige große Unterschied ist eigentlich das lyrische Konzept. Bei „Clockwork Udder“ waren die Songs überwiegend zweideu-tig. Zum anderen ist „Stallzeit“ nicht ganz so groovig wie „Clockwork Udder“ ausgefallen. Und es gibt wieder mehr Pig Squeals, die bei „Clockwork“ einfach nicht in den Sound pass-ten.“ In der Tat ist das neue Album um einiges heftiger ausgefallen, als man das zuletzt noch von MILKING THE GOATMACHINE in Erinnerung hatte – nicht, dass der Spaßfaktor zu kurz käme. Aber es scheint, als hätte man es sich diesmal zur Aufgabe gemacht, alles plattwalzen zu wollen! Was Sinn macht, wenn man sich die hehren Ziele der Grind-Ziegen besieht: die Versklavung der Menschheit!!! „Es ist defi nitiv, wie alle unsere Alben, ein Konzeptalbum. Es dreht sich um die Geschichten, die wir auf unse-rer Mission die Erde zu erobern, erlebt haben. Jeder Song erzählt eine Kurzgeschichte. ʻWhen A Goat Loves A Womanʻ beschreibt z. B., wie

Milk em all!

MILKING THE GOATMACHINE

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Black und Death Metal zu einem unwiderstehlichen Bollwerk der majestätischen Blasphemie – ein würdiger EXTREMEFEST-Headliner!

Auch die kanadischen Hyperblaster KATAKLYSM sind am Start und werden nachträglich nochmal ihren zwanzigsten Bandgeburtstag feiern: mit Geschossen vom Kaliber „Crippled & Broken“ und jeder Menge Moshpits!

Wer bei den unerbittlichen Hooks und Riffs der Holländer LEGION OF THE DAMNED Ruhe bewahren kann, muss scheintot sein! Die Death / Thrash-Panzergrenadiere setzen an zur „Malevolent Rapture“, und Ihr zieht Euch besser warm an…

Daneben wartet das EXTREMEFEST noch mit heftigen Gourmethappen wie GRAVE, TANKARD, ENSLAVED, DECAPITATED, HAIL OF BULLETS, NECROPHOBIC, MILKING THE GOATMACHINE, DARK FORTRESS und zahllosen mehr auf!

Im Gegensatz zu 2012 muss der Preis für den Festivalpass leider von EUR 49 auf 59 angehoben werden. Nur so können wir Euch weiterhin das gewohnte Qualitätslevel bieten und die stetig steigenden Kosten decken. Auch das Extreme Pack ist wieder mit von der Partie – für EUR 69 könnt Ihr das limitierte Package bestehend aus Festivalpass, Shirt und NoiseArt-CD erwerben!

2012 feierte das EXTREMEFEST seinen Einstand und ließ im Anschluss tausende Fans brachialer Klänge mit dickem Grinsen im Gesicht zurück! Es wurde mit Hochkarätern der Szene gefeiert und Circle Pits noch und nöcher angezettelt …über 70 Bands aus den Bereichen Black, Death, Thrash, Grindcore, Deathcore undundund waren am Start. Wie man das noch toppen soll? Auch 2013 hat man sich beim EXTREMEFEST auf die Fahne geschrieben, vom 23. bis zum 25. Mai alles aufzufahren, was Rang und Namen hat! Bands wie BEHEMOTH, KATAKLYSM, LE-GION OF THE DAMNED, GRAVE, TANKARD, ENSLAVED und viele mehr werden euch die derbste Party bie-ten, die Ihr Euch vorstellen könnt!!!

Das erwartet euch beim EXTREMEFEST in Hünxe…- Eines der schönsten Open Air Gelände Deutschlands!- Freundliches Personal und Security!- Fanfreundliche Preise für Essen und Trinken!- WC/Dusch Flatrate „all you can shit“ für nur 10 Euro!- Partyzelt!- Frühstücksservice!- Kurze Wege!- Top Atmosphäre!- Shuttle Bus vom Bahnhof Dinslaken für nur 3 Euro!- Zentral im Ruhrgebiet gelegen!- Sehr gute Verkehrsanbindung auch an Flughäfen etc.

3 Tage, 2 Bühnen, 50 Bands!Auf dem 16 Hektar großen Gelände des Flugplatzes „Schwarze Heide“ bei Hünxe fi nden nicht nur an die 5000 Besucher plus Zelte Platz, es passen natürlich auch noch jede Menge erstklassige Bands rein! So geben sich beispielsweise 2013 die polnischen Fürsten der Fins-ternis BEHEMOTH die Ehre! Nergal und seine Schergen vermengen

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THYRFING

Manche Band spuckt gerne im Ein- oder Zwei-jahrestakt Alben aus – dazu gehören die Viking Metaller von THYRFING sicherlich nicht! Ihr letzter Longplayer „Hels Vite“ hat inzwischen fünf Jahre auf dem Buckel. Nun hat das Warten ein Ende, und die Schweden stellen mit „De Ödeslösa“ endlich brandneues Material vor, das frischen Wind ins Genre bringen wird.

„Ab einem gewissen Alter fl iegt die Zeit einfach nur noch so davon“, plaudert Gitarrist und Gründungsmitglied Patrik Lindgren los. „Wir haben in den letzten Jahren konstant an der Musik und den Texten für das neue Album gearbeitet, und dann hatten wir auch noch einen Label-Wechsel an der Backe und Veränderungen im Line-Up. Sicher, fünf Jahre (oder viereinhalb, um genau zu sein) zwischen zwei Alben sind schon eine Menge, aber ich hoffe, dass den Leuten Qualität wichtiger ist als Quantität. Es sollte ja wohl im Sinne Aller sein, ein tolles THYRFING-Album alle fünf Jahre anstatt irgendwas halbherziges alle ein oder zwei Jahre zu bekommen.“ Stimmt: „De Ödeslösa“ ist ein wahres Prachtstück geworden, das gekonnt sämtliche Klischees und die gewisse Kitschigkeit, die einem mitunter im Viking/Pagan-Sektor unterkommt, umschifft. Stattdessen gibt es gewaltige Riffs, harsche Klangsphären und majestätisches Song-writing. „Im Vergleich zu den anderen Platten haben wir viel Zeit in die Vorproduktion gesteckt und sorgsam Demos erstellt, bevor wir überhaupt daran dachten, mit den tatsächlichen Studioaufnahmen los-zulegen. So konnten wir die ganze Zeit lang selbstsicher sein und uns diese gewissen Überraschungen ersparen, die einen manchmal nach

dem Aufnehmen überfallen, wenn Dinge doch nicht so geklappt hatten, wie wir uns das bei den Proben vorgestellt hatten.“

Der Albumtitel kann übrigens grob als „Die Schicksalslosen“ übersetzt werden, was tief in der nordischen Mythologie verwurzelt ist, wie Patrik verrät: „Die Texte drehen sich um Ask und Embla, die beiden ersten Menschen, die die Götter der nordischen Sagenwelt erschufen. Das kann man natürlich auf die gesamte Menschheit anwenden – sind wir an unser Schicksal gebunden oder nicht? Sind

wir aus einem bestimmten Grund hier oder wählen wir unseren Weg selbst? Es gibt keine Antworten auf diese Fragen, sie sollen eher zum Nachdenken anregen.“ Dabei bleiben sich THYRFING treu, was den textlichen Gehalt ihres Schaffens angeht, denn bislang fußte so gut wie jedes Album auf Nornen, Walhalla und Co. „Ja, an den Inhalten hat sich wenig geändert. Im Prinzip steht immer dasselbe Konzept im Mittelpunkt. In Punkto Aufnahmen allerdings schon. Die Tage, an denen genug Geld da war, dass man sich einen Monat im Studio einschließen konnte, sind defi nitiv vorbei. Aber man muss sich da halt anpassen und das Meiste per Computer

hin- und herschicken. Klar könnte man da nostalgisch werden, aber man muss einfach realistisch bleiben und sich den heutigen Standards unterordnen.“ Blicken wir also lieber vor als zurück, denn da gibt es mächtig Grund zur Freude für Band und Fans: im März diesen Jahres werden THYRFING zusammen mit Combos wie u.a. Alestorm, Arkona oder Ex Deo auf großer PAGANFEST-Tournee in Europa durchstarten!

NADINE FIEBIG

Die Rückkehr der Wikinger

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Live @

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Hinter vorgehaltener Hand werden sie schon als Erben der mächtigen BATHORY gehandelt: die Ungarn von BORNHOLM, die mit Scheiben wie „March For Glory And Revenge“ (2009) eine hochpotente Mischung aus epischem Black Metal und paganistischen Versatzstücken anrührten. Mit „Inexorable Defi ance“ steht nun der dritte Longplayer in den Startlöchern. Gitarrist und Sänger Sahsnot stand dem NOIZELETTER Rede und Antwort.

„Die Band wurde in einer Kleinstadt namens Szerencs im Norden Ungarns gegründet“, beginnt Sahsnot einen kleinen historischen Exkurs. „Da haben wir auch unser erstes Demo aufgenommen („Awakening Of The Ancient Ones“, 2001 – Anm. d. Verf.), und nachdem wir das im Kasten hatten, bin ich nach Budapest gezogen.“ Es folgten derart viele Line Up-Wechsel, dass es sich unter Umständen gelohnt hätte, eine Drehtür in den Proberaum einzubauen. „Wir hatten die üblichen Probleme vor und während unserer Studioaufenthalte, alle hatten und haben Jobs und für einige Mitglieder war das eben zu hart. Ungarn ist auch nicht unbedingt ein wahrer Traum, was die Musikszene angeht. Hier gehtʼs zu wie in einem Irrenhaus, haha! In den letzten Jahren haben wir auch noch zwei Videoclips (zu „Acheron“ und „Dreams Of Ages“) gedreht, und jetzt ist endlich unser drittes Album fertig.“ Das lautet – wie bereits erwähnt – „Inexorable Defi ance“ und ist schlichtweg majestätisch, umwerfend und episch noch und nöcher. „Ich fi ng bereits im Jahr 2008 an, an diesem Album zu arbeiten. Ich beeilte mich nicht, weil sich die Veröffentlichung des Vorgängeralbums

verzögerte und ich somit Zeit dafür hatte. Wir schrieben eine riesige Menge an Songs, etwa doppelt so viele wie jetzt auf dem Album sind, aber ich fühlte, das ist die richtige Liste, das sind die richtigen Songs. Das neue Album ist eine Reise. Es führt durch einen sehr schmerzvollen und aufwühlenden Abschnitt meines Lebens. Ich benutzte diverse Dinge, um Transzendenz zu erreichen - ein gefährliches Spiel! Nicht alle Texte sind persönlich, aber die Ahnungen und die merkwürdigen Dinge, die mir in dieser Zeit widerfahren sind, kann man in der Musik und in den Texten spüren. Da ist eine wahnsinnige Herrlichkeit in den

Tracks, aber manchmal wird es auch einfach schnell und monumental. Einige Parts sind sehr progressiv - aber ich mag das Wort nicht. Es geht um die Welt, um den Herrscher über die Gedanken aus der Sicht eines heidnischen Menschen. Ich kann noch gar nicht so viel über das Album sagen, es ist alles einfach noch viel zu frisch. Ich muss auch erst noch einige Gefühle verstehen, aber ich weiß, dass wir die Leute überraschen werden und ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Das mit Sicherheit, denn BORNHOLM werden im Februar / März 2013 im Rahmen der PAGANFEST-Tour mit u.a. Alestorm, Arkona und Thyrfi ng erstmals einem richtig

großen Publikum vorstellig. Sahsnot freut sich schon mal scheckig, Ungarn hinter sich zu lassen: „Es gibt hier eine kleine, aber äußerst unfreundliche Underground-Szene. Die Bands mögen sich nicht untereinander, jeder hasst jeden. Naja, ich gehe meinen eigenen Weg, das ist das Beste, was ich machen kann.“

NADINE FIEBIG

Jeder hasst jeden

beeilte mich nicht, weil sich die Veröffentlichung des Vorgängeralbums

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BORNHOLM

Live @

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WOLFCHANT

Mit „Embraced By Fire“ meldet sich eine der abso-luten Institutionen Deutschlands in Sachen Pagan Metal zurück! Die Rede ist natürlich von den Bay-ern WOLFCHANT, die in den letzten Jahren mit erst-klassigen Scheiben wie „Determined Damnation“ (2009) oder „Call Of The Black Winds“ (2011) für Furore sorgten. „Embraced By Fire“ ist der fünfte Longplayer der Combo – und der wendet so eini-gen Klischees im Pagan-Bereich trotzig den Rücken zu.

Sicher, das Cover mit schlecht gelauntem Drachen plus keltischem Knotwork wirkt auf den ersten Blick nicht unbedingt genrefremd. Doch die Bedeutung des Artworks liegt für Frontmann Lokhi wo ganz anders! „Der Al-bumtitel suggeriert Negatives – man muss sich nur mal ansehen, wohin unser Planet sich entwickelt. Jeder kümmert sich nur noch um sich selbst, es herrscht Krieg, unser Ökosystem wird ausgebeutet. Unsere Welt ist alles andere als in Ordnung, sie steht vielmehr schon in Flammen. Dies symbolisiert der Drache. Er steht für eine übergeordnete Macht und hält dabei einen keltischen Knoten, der für die Erde steht und diese in Feuer hüllt. Die Menschheit bekommt davon nichts mit, weil sie nur noch mit sich selber beschäftigt ist.“ Und so kümmern sich WOLFCHANT auf „Em-braced By Fire“ denn auch keinen Deut um die üblichen heidnischen Themenkreise von Thorshammer bis Wikinger-Raubzüge, sondern richten ihr Augenmerk auf moderne Problematik. „Da gibt es eigent-lich schon viel zu viel, was Mythologie und Sagen angeht. Viele Bands erzählen momentan die ewig gleichen Geschichten, und da wollen wir mit unseren Texten lieber dazu anregen, die Augen aufzumachen.

Dass es aber nicht immer bierernst im Hause WOLFCHANT zugeht, belegt die aktuelle Zusammenarbeit der Band mit dem amerikanischen TV-Sender Cartoon Network – das hat vorher auch noch keine Pagan Metal-Combo geschafft. „ Letztes Jahr erreichte uns eine Mail von

Turner Media / Time Warner (u.a. CNN) ob wir nicht Interesse hätten, für eine Folge der Serie „Aqua Something You Know Whatever“ den Soundtrack zu komponieren. Wir hielten das zuerst für einen Scherz, da wir kurz zuvor davon gesprochen hatten, dass es Spaß machen würde, für eine Serie wie „Family Guy“ oder „South Park“ was abgefahrenes zu komponieren. Wie sich dann schnell herausstellte, war das Ganze ein ernsthaftes Angebot und der Produzent Matt Maiellaro kannte und mochte unsere Musik. Wir haben speziell in Süd- und Nordamerika eine starke Fan-Basis, und ein großer Teil unseres Merch-Artikel geht nach Übersee. Da kam das Angebot

natürlich auch gerade recht, um unseren Namen hier etwas bekannter zu machen. Also haben wir über Standleitung und Live-Schaltung vom Studio in den USA (Atlanta) in unser Studio den Song produziert und kurz darauf auch die Synchronisation der im Film dargestellten Band Totem Pole durchgeführt. Das war für uns alle schon eine tolle Sache zu sehen, wie das alles Schritt für Schritt entsteht und auch Teil des Ganzen zu sein!“ Ob als Comicfi guren oder demnächst live beim PAGANFEST 2013 – zieht Euch WOLFCHANT und „Embraced By Fire“ rein!

HARALD GRÜNAGEL

Moderne Helden

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„Viele Bands erzählen momentan die ewig gleichen Geschichten und da wollen wir mit unseren Texten lieber dazu anregen, die

Augen aufzumachen”

Live @

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ASENBLUT aus Göttingen stehen seit ihrem Debutalbum „Aufbruch“ für eine etwas andere Art Viking Metal. Kompromisslos, hart und direkt in den Nacken war die Debutscheibe. Deren Nachfolger „Von Worten & Taten“ steht nun in den Startlöchern. Diese Scheibe ist nun bei weitem mehr als nur eine Fortsetzung, haben die Jungs doch in allen Belangen ein paar Kohlen mehr ins Feuer geworfen.

Asenblut steht für den Sturm ohne die Ruhe, das Grollen des Berges und den harmonischen Klang der Axt die auf den Helm trifft. Hier sucht man Humppa, Folk und „Heyhey!“-Passagen vergebens und bekommt stattdessen das volle Pfund geschwärzten Todesstahls. Episch geht es daher mit Melodiebögen, welche Gänsehaut zu verursachen mögen, aber immer wieder folgt der Kontrast durch nackenbrechende Thrashpassagen.

Was hat sich also verändert auf dem nächsten Schritt der Reise, wo hat der Aufbruch hingeführt? Die Antwort lautet zu „Von Worten & Taten,“ welches musikalisch wie eine logische Weiterentwicklung zu „Aufbruch“ wirkt und ingesamt aus einem Guß daherkommt, jedoch in sich kaum abwechslungsreicher sein könnte. Jedes Stück wurde nach der Grundkomposition wie eine gute Klinge lange bearbeitet und immer wieder geschmiedet, bis es zu einer unvergleichlichen Schärfe gelangt ist. Garniert wird das Ganze, nebst unvergleichlich musikalischem Schlagwerk, durch atemberaubende Soli wie man sie im modernen Metal lange vermisst hat. „Von Worten & Taten“ erzählt uns dabei von Fantastischem, Mythologischem und unserer modernen Welt,

in der wir täglich unsere ganz eigenen Schlachten schlagen. Da wäre beispielsweise „Die Nibelungenmärʻ“, welche eben jene Sage in ein metallisches Klanggewand kleidet. Bei dem, an düsteren Schwedenstahl erinnernden „Mehr als nur Worte“ geht es um den Tod eines geliebten Freundes, aber auch um das Hochhalten des gemeinsam erlebten. Insgesamt wird man wohl um keines der 11 Stücke beim Durchhören der Platte herumkommen. Zu erwähnen als doch recht ungewöhnliches Stück im Ensemble der CD bleibt die sehr klassisch anmutende Ballade „Lebenswandel“. Fesselnd und vereinnamend kommen sie alle daher.

„Um diesen Effekt zu erzielen haben wir keine Kosten und Mühen gescheut“ verrät Sänger Tetzel. „Vor allem Claus Cleinkrieg hat unglaublich viel Zeit und Energie investiert, um alles aus uns rauszuholen.“ Das die Band viel Zeit geopfert hat, kann man raushören, ebenso den Einfl uss von Andy Classen, der die Gitarren im StageOne, welches jedem Metalfan ein Begriff sein sollte, aufgenommen und veredelt hat. „Die Arbeit mit Andy war eine großartige Erfahrung, er hat wirklich ein Gehör und Gespühr für die nötige Präzision“, schwärmt Claus. „Wir konnten unsere Kunst entfesseln, da jemand von außen auf das Ganze mit der Lupe geschaut hat.“

Fesselnd und entfesselt zugleich ist auch die Liveshow der vier Göttinger, welche sie schon auf zahlreichen kleinen und großen Bühnen unter Beweis gestellt haben.

Zum Auftakt von „Von Worten & Taten“ steht am 02.03.13 das Heidensturm Festival in Leipzig und eine anschließende Tour mit den Pagan Metal Urgesteinen RIGER an, die die Band nach Österreich und zu einigen Festivals den Sommer über führt.

RONNIE PABLE

Ganz schön große Zwerge...

von Fantastischem, Mythologischem und unserer modernen Welt, RONNIE PABLE

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ASENBLUT

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AUDREY HORNE - Youngblood (Napalm Records) von Marlies Wimmerer

Alle Welt braucht heutzutage ein ganz besonderes Gimmick oder ein ausgefallenes Image, um auf dem Radar der Musikfans noch aufzuscheinen. AUDREY HORNE pfeifen darauf und fegen wie ein fri-scher Wind durch die Szene. Die Band konzentriert sich auf eine Komponente, die viele ihrer Kollegen mittlerweile vergessen haben – nämlich auf gute Musik! „Youngblood“ ist einfach ein geniales Hard Rock Album geworden, das vor lauter Spielfreude und großer Melodien übergeht! Hier stimmt einfach alles – die Riffs, die Hooks, die Refrains und auch der erdige Sound. Mit ihrem nunmehr vierten Album sollte AUDREY HORNE der Sprung in die Oberliga der Rockmusik gelingen – verdient hätte es die sym-pathische Kombo auf jeden Fall!

HARDCORE SUPERSTAR - CʻMON TAKE ON ME (Nuclear Blast) von Nadine Fiebig

Drei Jahre nach »Split Your Lip« sind die schwedischen Partytiere von HARDCORE SUPERSTAR wieder da – und was haben sie im Gepäck? Na, ganz sicher keinen Doom Metal. Stattdessen gibt es die hochgeschätzte Mischung aus Glam, Sleaze und Heaviness, die die Band selbst Street Metal getauft hat. Es ist fast schon pervers, wie schnell Nummern wie ʻOne More Minuteʻ (und eigentlich alle zwölf Tracks) im Ohr kleben bleiben, und so viele „Ohooo-hooo“-Chöre hat man auch zuletzt 1988 bei DEF LEPPARD gehört. Die Quo-tenballade (ʻStranger Of Mineʻ) darf auch nicht fehlen und rundet ein wirklich makelloses Stück Feelgood-Rock ab: »C`Mon Take On Me« ist einfach purer Sex.

EXARSIS - The Brutal State (MDD / Alive) von Harald Grünagel

Wanna Thrash? Und wenn man als Herkunftsland noch Griechenland auf dem Schirm hat, fallen einem zuerst sicherlich SUICIDAL ANGELS ein. Aber mit EXARSIS startet der nächste Thrash Metal Wirbelsturm und es werden keine Gefangenen gemacht. Ganz sicherlich große Vorbilder sind VIO-LENCE, EXODUS und TES-TAMENT und das Gebräu wird zusammengethrasht, dass einem Hören und Sehen vergeht. Roh produziert, eine Sirene am Gesang, sägende Gitarren, quietschende Soliʻs und alles immer schön zum nebenbei den Toxic Waltz zu tanzen... Kurzum: Alles was das Thrasher Herz begehrt, wird hier geboten und gekrönt von einem genialen Artwork von Andrei Bouzikov (u.a. Municipal Waste). EXARSIS – merken – kaufen – anhö-ren – T.H.R.A.S.H. !!! Es führt kein Weg vorbei an den Bastarden...

ESSENCE - Last Night Of Solace (NoiseArt Records) von Nadine Fiebig

Man will gar nicht wissen, seinen wievielten Frühling der Thrash Metal gerade erlebt, aber solange die Re-sultate so überzeugend wie bei den Newcomern ESSENCE daherkommen, ist das ja eigentlich auch wurscht. »Last Night Of Solace« ist das zweite Album der Dänen, und das ist vermutlich das fetteste Oldschool-Brett, das Euch dieses Frühjahr ins Gesicht klatschen wird! ESSENCE haben hörbar viel deutschen Thrash in der Pubertät abbekommen – insbesondere alte KREATOR standen hier Pate. Das Ganze ist technisch umwer-fend dargeboten, hat unbestritten Mitgröl-Faktor und obendrein eine blitzsaubere Produktion von Peter Tägtgren abbekommen. Macht einfach nur verdammt viel Spaß!

ARKONA - Decay Of Glory (Napalm Records) von Ronald Koch

Masha und ihre Jungs feierten im Frühjahr 2012 ihr 10jähriges Bestehen mit einem Konzert in ihrer russischen Heimat. Der Live-Doppeldecker „Decade of Glory“ lässt die Fans der Pagan Metal Krieger nun an diesem Ereignis teilhaben. Geboten wird ein erstklassiges „Best of“ Programm mit allen Hits der Band, bei denen die Bandbreite von schnellen Headbangern, melancholischen Power-Balladen und epi-schen Songs reicht. Musikalische Unterstützung gibt es in Form eines Orchesters. Ebenfalls dürfen ein Chor und zahlreiche Folk-Musiker nicht fehlen und machen die Party komplett! Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist Masha, die mit ihrer vielseitigen Stimme das Zepter schwingt. „Decade of Glory“ kann schon jetzt als Pagan Metal Meisterwerk gehandelt werden!

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SUFFOCATION - Pinnacle Of Bedlam (Nuclear Blast) von Nadine Fiebig

Man hat sich mal wieder Zeit gelassen für den nächsten Brutal Death Metal-Vorschlaghammer: vier Jahre haben die New Yorker SUFFOCATION in das Nachfolgealbum zu »Blood Oath« investiert – Sorgfalt, die man hört! Die tech-nische Brillanz der Veteranen scheint an allen Ecken und Enden durch, insbesondere aber, wenn mal kurz der Fuß vom Gaspedal genommen wird (siehe Titeltrack). Natürlich gibt es hier knapp 40 Minuten voll auf die Glocke, aber SUFFOCATION heben sich mit Leichtigkeit vom Gros der stumpfen Waldschrate ab, die einfach nur alles niederwalzen: Songwriting ist hier keine verlorene Kunst, und Groove ebenfalls nicht! Kenner der Band dürfen sich obendrein auf einen Leckerbissen in Form des neu aufgenommenen Krachers ʻBeginning Of Sorrowʻ von »Breeding The Spawn« (1993) freuen!

WOLFCHANT - Embraced By Fire (NoiseArt Records) von Harald Grünagel

Ein bißchen fühlt man sich wie in einem Peter Jackson-Film, wenn das monumentale Intro ʻDevouring Flamesʻ aus den Boxen wummert: nein, kleine Brötchen werden im Hause WOLFCHANT ganz sicher nicht gebacken! »Embraced By Fire«, Album Nummer fünf, hat es sich obendrein zur Aufgabe ge-macht, sämtliche Trademarks der deutschen Pagan Metaller besonders konzentriert zu verewigen. So gibt es mächtige Parts zum Fäuste in die Luft strecken, galoppierendes Riffi ng, viele klassische Metal-Einlagen und Melodien für Millionen! WOLFCHANT hatten von Anfang an eine klare Vision ihres Sounds, aber so konsequent, verdichtet und durchgehend mitreißend klangen sie selten – eine Scheibe, die einem mit jedem Hördurchlauf mehr packt und für lange Zeit nicht mehr loslassen wird…

VARGSHEIM - Erleuchtung (MDD / Alive) von Marlies Wimmerer

Etwas ganz Feines für jedes dunkle Metaller Herz habe ich hier auf den Tisch bekommen. Die fränkischen VARGSHEIM bieten auf Ihrem neuen Album „Erleuchtung“ feinsten Black Metal mit einer gehörigen Portion 70ies Rock vibes. Im Her-zen skandinavisch ballert das Trio sieben überlange, deutschsprachige Black Metal Salven raus. Besonders hervorzuheben kann man keinen Song direkt, da das Album einen konstant hohen Level bietet, dennoch sind der Opener ´Welt in schil-lerndem Eis´ und die Überhyme ´Betet, oh Herr´ zu nennen, die VARGSHEIM besonders auszeichnen. Bemerkenswert auch der Fakt, dass es sich bei dem Trio um die Live-Band von IMPERIUM DEKADENZ handelt und somit muss man von der hohen Qualität dieses Schwarzbolzens nicht mehr überrascht sein. Fans solch illuster Bands wie NOCTE OBDUCTA, AGRYP-NIE oder eben IMPERIUM DEKADENZ kommen hier mehr als auf ihre Kosten! Zudem werden im Booklet die Hintergründe der Texte genau erklärt. Ganz großes Kino!

THYRFING - De Ödeslösa (NoiseArt Records) von Nadine Fiebig

»De Ödeslösa«, die Schicksalslosen also, werden auf THYRFINGs siebtem Prachtstück besungen. Und das völlig ohne falsches Pathos: wo viele Bands aus dem Viking- oder Pagan Metal-Genre gerne mal mit großem Geschrei, viel Kitsch und wenig beeindruckendem Songmaterial in die Schlacht ziehen, legen die Schweden Wert auf fi ligrane Kompositionen und hohen Wiedererkennungswert. Bereits der Opener ʻMot Helgrindʻ ist ein atemberaubendes Wechselspiel zwischen majestätisch daherstampfender Heaviness, Klargesang und Akustikgitarre, was sofort Herz und Hirn vereinnahmt. Die anderen sieben Tracks stehen dem in nichts nach, und ihr dürft Euch auf Wikinger-Kopfkino der allerbesten Sorte freuen!

MILKING THE GOATMACHINE - Stallzeit (NoiseArt Records) von Nadine Fiebig

Man muss nicht unbedingt Sodomist sein, um die Ziegen von MILKING THE GOATMACHINE ins Herz zu schließen! Es reicht auch schon völlig, wenn man die drei Eckpfeiler der Band vom Planeten GoatEBorg verinnerlicht hat: Death, Grind und Groove!!! Ein gewisses Humorverständnis kann auch nicht schaden, andernfalls enden gloriose Songtitel wie ʻIn Ten Years We Are Old Schoolʻ als Perlen vor den Säuen…oder Ziegen. ʻThe Day I Lost My Bellʻ ist einer der besten Songs, den MTGM je geschrieben haben, und man muss einfach seinen Hut ziehen vor der Hitdichte auf »Stallzeit«: defi nitiv die vielseitigste, unterhaltsamste und heftigste Scheibe der Jungs – und wer das jetzt immer noch für einen Herrenwitz hält, soll die Fresse halten.

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ENFORCER

„Death By Fire“ wünschen uns ENFORCER an den Hals! Das ist aber schon in Ordnung so, denn die Söhne Schwedens sind trotzdem die süßeste Versu-chung, seit es neo-traditionellen Metal gibt. Wer so fl eißig am Altar von Combos wie Iron Maiden oder Exciter betet, hat halt einfach die besten Voraussetzungen dafür, selbst einen Edelstahl-Klassiker nach dem anderen vom Stapel laufen zu lassen.

„Wir haben uns entschieden, lieber die ultimative ENFORCER-Platte zu machen, als den Versuch zu starten, komplettes Neuland zu betreten. Nimm all das, was uns von den anderen heutigen Bands abhebt und stell es dir 1000mal so stark vor. Siehe da: DEATH BY FIRE!“, schmunzelt Sänger und Gitarrist Olof Wikstrand. Und mindestens genauso wichtig wie starkes Songmaterial: die Würze, die in der Kürze liegt! So hat sich „Death By Fire“ mal wieder unter der 40-Minuten-Grenze ein-gependelt. Ladehemmung beim Songwriting? Pustekuchen. „Wir schreiben all unsere Musik für das Vinyl-Format, und eine normale LP kann halt nicht länger als 19 Minuten pro Seite sein, ohne dass die Soundqualität leidet. Sowieso ist keine meiner Lieb-lingsplatten länger als 39 Minuten. Es ist auch deswegen die perfekte Länge, weil so das Interesse beim Hörer nicht abfl acht. Diese Platte wurde gemacht, um als Ganzes gehört zu werden, und wenn sie vorbei ist, soll der Hörer nach mehr verlangen, nicht nach weniger. Wir schreiben kein Füllmaterial.“ Das klingt nach einer Band, die von Anfang an denselben Pfad verfolgte – und doch fühlt sich für Olof Album Nummer drei ziemlich anders an. „Das Songwriting war einfach nicht dasselbe. Wir sind dieses

Mal mehr als Einheit rangegangen, die dieselbe Vision teilt – anstatt einen Olof-Song, einen Tobias-Song und so weiter rauszuhauen. Jeder hat etwas völlig einzigartiges zu jedem Song beigetragen. Auch haben wir viel mehr an Details herumgefeilt. Wir wollten alle Elemente bieten, die uns als ENFORCER hervorstechen lassen, ohne unnötigen Schnickschnack aufzufahren.“ Umso beeindruckender, da es mal wieder im Line Up-Karton gerappelt hat – was dem typischen Sound der Band absolut nichts anhaben konnte. Gitarrist Adam Zaars ist ausgestiegen und ließ das Ganze auf Vierergröße schrumpfen . „Er ist aus freien

Stücken gegangen, weil er sich auf andere Dinge in seinem Leben konzentrieren wollte. Es gibt kein böses Blut, wir sind immer noch die besten Freunde. Aber es hatte größere Auswirkungen auf uns und das Schreiben von neuem Material, als wir je gedacht hätten. Als er uns verließ, hatten wir schon große Teile des neuen Albums fertig, aber wir haben alles verworfen. Das war die Geburt von „Death By Fire“.“

Während ihr diese NOIZELETTER-Ausgabe in den Händen haltet, beweist sich das neue, entschlackte Bandgefüge erstmal auf großer Europatournee mit den Labelkollegen/Landsmännern Grand Magus und den

lebenden Legenden von Angel Witch. „Es ist eine Riesenehre, mit Angel Witch zu touren, die immer eine derart große Inspiration für uns waren. Meine Lieblingsbands aus der NWOBHM schwanken von Tag zu Tag, aber frühe Iron Maiden, Jaguar und Diamond Head sind immer mit dabei.“

HARALD GRÜNAGEL

All killer, no fi ller!

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DIE APOKALYPTISCHEN REITER ELUVEIT IEKNORKATOR LEGION OF THE DAMNED

ORDEN OGAN DEBAUCHERY DR. LIVING DEAD WULFCHANT ENFORCER STEELWINGACCU§ER GASMAC GILMORE BLEEDING RED ABSENT/ MINDED uvm.

BENEFIZ zugunsten der ALBERT SCHWEIZER FÖRDERSCHULE HILDBURGHAUSEN

BACKFROM THE

DEAD!

DES

IGN

: MUR

KYW

ATER

S.D

E &

CR

UDEA

RT.D

E

Sicht und Sound perfekt auf a l len P lätzen Absolut fanfreundl iche Pre iseDeutsch lands schönstes Naturtheater

+ 4 COMEDIANS !

mehr Info zu beiden Festivals: www.queens-of-metal.comNATURTHEATER STEINBACH 22.06.2013

mehr Info zu beiden Festivals: www.QUEENS-OF-METAL.com

bisher bestätigt:

29. – 31 . AUGUST 2013 . NATURTHEATER STEINBACH

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MAJESTY

2008 gab es lange Gesichter bei der True Metal-Fraktion: das deutsche Schlachtschiff MAJESTY ver-senkte sich selber, nur um dann unter dem Namen METALFORCE wieder aufzutauchen. Doch das war für Band und Fans nicht genug, und nun ist man unter altem Banner wieder zurück – und hat das mächtige Comeback-Album „Thunder Rider“ mit an Bord!

Bereits am 12. April 2011 meldete sich Bandkopf Tarek „MS“ Mag-hary auf der eigenen Homepage mit großartigen News zu Wort: „Durch dieses Statement wollen wir allen Fans, Freunden und Partnern mittei-len, dass wir uns dafür entschieden haben, als MAJESTY zurück in die Heavy Metal-Welt zu kommen. Ich weiß, dass eine großartige Zu-kunft vor uns liegt und wir werden versuchen, weltweit so viele Shows wie möglich zu spie-len, um endlich wieder das zu tun, für das wir geboren wurden: Heavy Metal – Our strength and our religion.“ Zeugnis vom großen Come-back legte dann die im Oktober 2012 veröf-fentlichte DVD „Shake The Ground“ ab, die die MAJESTY-Reunion-Show vom September 2011 beinhaltet und allen Anhängern der Tradi-tions-Metaller das Warten auf neues Studioma-terial erheblich leichter machte. Dies liegt nun endlich in Form von „Thunder Rider“ vor – dem ersten MAJESTY-Studioalbum seit „Hellforces“ 2006! „METALFORCE war nicht dasselbe, was die Magie und Leidenschaft angeht, die wir bei MAJESTY verspürten“, erläutert Tarek. „Und dann kamen noch all die Mails von Fans dazu – unser Herzblut fl ießt einfach bei MAJESTY!“ Bei „Thunder Rider“ lagen obendrein erstmals alle Fäden in den Händen der Band selbst – Tarek und Drummer Jan haben gar eine eigene

Firma gegründet, um völlig autark zu sein. „Wir haben unser eigenes Aufnahmestudio, und Grafi k- und Webdesign fi nden auch unter unserem Dach statt. So können wir uns unseren Produktionsablauf selbst gestalten, und wenn ich mal mitten in der Nacht eine Songidee habe, kann ich die dann auch gleich in unserem Studio umsetzen. Der Sound ist wirklich geil geworden – wir hatten bei „Thunder Rider“ die komplette Produktion selbst in der Hand und ich muss sagen, das Resultat ist

mehr als großartig geworden. Jeder, der fragt, wie ein Metal-Album klingen muss, sollte sich „Thunder Rider“ anhören, denn genau dieses Album ist die Antwort!“ Obendrein ist die Platte ein absoluter Faustschlag ins Gesicht aller Neider und Zweifl er, die sich bei MAJESTYs Abgang schon schadenfreudig die Hände gerieben hatten bzw. der Band eine Rückkehr von diesem Formate gar nicht erst zugetraut hätten. „MAJESTY liebt oder hasst man, was uns auch stolz macht. Auf Trends haben wir noch nie etwas gegeben und viele haben uns nie Erfolg zugetraut, weil wir uns dem Zeitgeist nie unterworfen haben. Doch wir sind stärker als je zuvor zurückgekehrt,

und der „Thunder Rider“ wird alle zum verstummen bringen, die über uns gelacht und unsere Lebensart nicht verstanden haben! Jeden Tag, in jeder Sekunde meines Lebens lebe ich für die Band und unsere Fans. Es ist einfach ein großartiges Gefühl, wenn man seine Träume verwirklicht, und genau das ist bei MAJESTY der Fall.“

HARALD GRÜNAGEL

Herz aus Stahl

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„Der Sound ist wirklich geil ge-worden - wir hatten bei ‚Thunder Riderʻ die komplette Produktion selbst in der Hand und ich muss sagen, das Resultat ist mehr als

großartig geworden”

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Was ursprünglich als einmaliges Projekt von EDGUY-Sänger Tobias Sammet gedacht war, hat in den letzten Jahren Mammut-Charakter angenommen: AVANTASIA entwickelte sich sowohl auf Alben wie „The Scarecrow“ als auch auf der Bühne zu einem gigantischen Unterfangen, dem nun ein neues Kapitel hinzugefügt werden soll. „The Mystery Of Time“ ist Konzeptalbum und elegische Metal-Oper in einem.

Seine Arbeit mit AVANTASIA ist für Chefdenker und Frontmann Sammet dabei spürbar wahres Herzblut, und er beschreibt den Prozess hinter jedem Album als Eskapismus. „Ich schließe mich ein und male mir die Welt, wie sie mir gefällt. Ich hatte nie erwartet, dass wir nochmal eine Tour planen, aber die tollen Erinnerungen an die alten Tourneen, sowie die Tatsache, dass viele von uns tatsächlich im Sommer 2013 nichts besseres vorhatte, haben uns überzeugt, dass wir es nochmal angehen könnten. Keiner weiß, ob es irgendwann nochmal passieren wird, und wenn ja, wer dann dabei sein kann. Jeder genießt diese Augenblicke, weil man sich der Kostbarkeit dieser Momente bewusst ist. Wir wissen, dass das für uns wie für die Fans auch für uns eine besondere und vielleicht einmalige Konstellation bleiben wird.“ Aber ruhig Blut, liebe Fans – denn jetzt gibt es ja erst einmal neues Hörmaterial in Form von „The Mystery Of Time“! Ein dicker Brocken und ein Konzeptalbum, dessen Titel nicht von ungefähr kommt. „Es ist eine Mischung aus Märchen und Thriller. Die Handlung dreht sich um etwas, das danach zu trachten scheint,

dem Menschen die Zeit zu verknappen. Irgendetwas will uns diese Hetzjagd, in der wir uns befi nden, als Fortschritt durch wissenschaftliche Erkenntnis verkaufen. Ich fi nde das ein bisschen pervers, aber auch spannend genug, um unsere Fans genau mit diesem Thema dazu zu bringen, aus dieser Hetzjagd auszubrechen und die Zeit für ein paar Augenblicke still stehen zu lassen.“ Dabei natürlich wieder mit an Bord: jede Menge illustrer Gaststars, was im Hause AVANTASIA ja mittlerweile fast schon zum guten Ton zu gehören scheint. Tobias freut sich dabei besonders scheckig über den Auftritt von Ronnie Atkins: „1999 habe

ich noch eine Absage von ihm bekommen – obwohl ich schon als Kind riesiger Pretty Maids-Fan war. Auch mit Eric Martin von Mr. Big zu arbeiten macht mich stolz.“ Ebenfalls das erste Mal an Bord des AVANTASIA-Dampfers: Biff Byford von Saxon! „Wir kennen uns schon lange, und es war höchste Eisenbahn, dass wir auch mal miteinander arbeiten. Er hat einen tollen und zynischen Sinn für Humor, und das kombiniert mit seiner Art zu singen legte nahe, dass er einen bösen und zynischen Part in der Story übernahm.“ Noch ein Novum ist die Verpfl ichtung eines großen Orchesters, um „The Mystery Of Time“ zusätzlich Glanz und Gloria zu verleihen. „Das Material war es mir

einfach wert, diese zugegebenermaßen etwas wahnsinnige Investition auf mich zu nehmen, denn ich möchte die Scheibe in 20 Jahren mit Stolz aufl egen und mit funkelnden Augen an die Zeit zurückdenken, als es noch Musikliebhaber gab, die für Kunst Geld bezahlten, so dass man so verrückte Dinge wie handgemachte Musik machen und sogar ein richtiges Orchester mit 50 Musikern engagieren konnte.“

HARALD GRÜNAGEL

Höher, schneller, weiter!

Die Handlung dreht sich um etwas, das danach zu trachten scheint, HARALD GRÜNAGEL

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AVANTASIA

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2012 war es soweit: das METALFEST LORELEY im malerischen Rheintal feierte Premiere!Unzählige Fans feierten mit der Crème de la Crème aus allen Metal-Sparten: MEGADETH! BLIND GUARDIAN! IN EXTREMO! Ein mehr als gelungener Einstand, der die Erwartungen für die zweite Ausgabe des METALFESTS LORELEY natürlich in exorbitante Höhen schraubte.

Und vom 20. bis 22. Juni ist es endlich wieder soweit – die Pforten zum Headbanger-Himmel werden sich wieder öffnen, und mit dabei sind an drei Festival-Tagen über 30 handverlesene Bands, die zum Größten, Spannendsten und Heaviesten gehören, was das Genre hergibt!

Als Headliner konnten die einzig wahren Könige des Thrash Metals verpfl ichtet werden – SLAYER!!! Die Kalifornier sind live bekanntlich immer das ultimative Brett, woran nicht zuletzt Gassenhauer wie ʻAngel Of Deathʻ oder ʻChemical Warfareʻ schuld sind. Mindestens genauso gespannt sind wir aber auch auf neues Material von SLAYER, die derzeit ein neues Studioalbum aufnehmen. Perfekt wird das Thrash-Gipfeltreffen dann mit den Kollegen von TESTAMENT, die kürzlich mit „Dark Roots Of Earth“ alles umpfl ügten und dem METALFEST eine kräftige Dosis Bay Area-Style verpassen werden!

Finnischer Epic Metal hingegen wird bei den unvergleichlichen WINTERSUN groß geschrieben, die letztens schon auf Nordamerika-Tour und beim HEIDENFEST 2012 in Europa abräumten und mit ihrem Comeback-Album „TIME I“ amtlich die Charts aufrollten.

Und wie könnte das METALFEST seinen Namen besser verdienen als mit einem Auftritt der Teutonen-Metal-Götter ACCEPT? Mit ihren beiden letzten Alben „Blood Of The Nations“ und „Stalingrad“ bewiesen diese lebenden Legenden erst kürzlich, dass sie noch immer allen Jungspunden zeigen können, wo der Hammer hängt!

War das etwa alles??? Noch lange nicht. Beim METALFEST wird 2013 außerdem Metal-Queen DORO eine Hymne nach der anderen auspacken, die fi nnischen Superstar-Shredder CHILDREN OF BODOM werden eintrudeln, SUBWAY TO SALLY werden ihre Hymnen zwischen Rock, Metal und Mittelalter in die Massen feuern, die Melodic Death Metal-Geschosse von ARCH ENEMY geben sich die Ehre und die unvergleichlichen New Orleans-Tieftöner DOWN sind endlich wieder in unseren Gefi lden live zu erleben!!! Das ist natürlich nur ein kleiner Auszug aus einem wahrlich hochkarätigen Line-Up. Ihr merkt: die ungeschlagene Vielfalt an Top-Namen aus klassischem Metal, Thrash, Pagan, Doom undundund sorgt dafür, dass das METALFEST LORELEY mal wieder seinem exzellenten Ruf gerecht wird.

Das 3-Tages-Ticket inkl. Camping kostet EUR 79, und für EUR 89 gibt es wieder den begehrten Fan Pack zu erstehen, der neben dem Ticket ein Festival-Shirt und eine NoiseArt-CD nach Wahl enthält!!!Macht Euch also bereit für das METALFEST LORELEY 2013, erneut vor der sicherlich schönsten Festival-Kulisse Deutschlands und mit der vollen Ladung Metal in bester Urlaubs-Atmosphäre!

immer allen Jungspunden zeigen können, wo der Hammer hängt!

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HATEBREED

Sie sind einfach nicht kaputt zu kriegen: die Ami-Dampframmen von HATEBREED! Streichelzoo ist anderswo, denn Jamey Jasta und Co. sind nach all den Jahren immer noch kein bißchen leiser gewor-den – eher das Gegenteil ist der Fall. „The Divinity Of Purpose“ ist ein mächtiges Album geworden, ein erwartungsgemäß angepisstes ebenso, und der umtriebige Frontmann ist zu recht stolz wie Bolle auf sein neues Baby!

„Wenn ich das Album als Ganzes zusammenfassen sollte, würde ich sagen, es hat defi nitiv die beste Produktion bisher – Du weisst schon, Sound, Tonalität, Drums, Gitarren. Ich habe hart an meinen Vocals gearbeitet, und es war toll, mit Zeuss (Co-Produzent – Anm. d. Verf.) und Josh (Wilbur, auch Co-Produzent – Anm. d. Verf.) zusammen zu arbeiten. Es war fast so, als hätten wir ein sechstes und siebtes Bandmitglied. Es ist eine ziemlich direkte auf-den-Punkt-HATEBREED-Scheibe geworden, die Songs laufen jeweils so auf zirka 2-3 Minuten raus. Wir haben defi nitiv einige von diesen Hymnen am Start, Mutmacher-Nummern und immer noch diese stinkwütenden Hardcore / Metal-Crossover-Songs. Ich fi nde, das neue Album ist besser als unser selbstbetiteltes und ganz weit oben mit „The Rise Of Brutality“ und „Su-premacy“”, stellt Jasta gleich mal die Marschrichtung fest. Wer will es dem Brüllwürfel verübeln? Eine schlechte Platte haben HATEBREED sicherlich noch nie aufgenommen, und „The Divinity Of Purpose“ – Output Nummer sechs - ist das selbstsichere Zeugnis einer Band, die noch jede Menge zu sagen bzw. ins Mikrofon zu schreien hat.

Dabei wird der Vokalist nicht müde, den Input von Zeuss zu betonen, der schon die Vorgängerscheiben „The Rise Of Brutality“, „Supremacy“ und „Hatebreed“ produzierte und dafür sorgt, dass den Herrschaften die Ideen in Sachen Songwriting nicht ausgehen. „Er weiss, worum es uns geht, er kennt unseren Arbeitsethos, er ist ein Fan, und er wird uns ganz sicher nie in die falsche Richtung lenken. Er hat viele tolle Ideen beigesteuert und mir ständig was zugemailt. Ich musste es nur mit meinem Kram kombinieren und meine Texte drüberlegen. Dieses Mal hat er sicherlich am meisten von all unseren Platten beigesteuert, und das hat einiges an Arbeitslast von meinen Schultern genommen und mich dazu inspiriert, die Gitarre in die Hand zu nehmen und mehr

Riffs und so rauszuhauen. Es hat einfach Spaß gemacht!“Das Ergebnis ist erneut ein tonnenschwerer Hardcore / Metal-Hybrid, der dieses Mal vielleicht sogar ein bisschen mehr Betonung auf die (Thrash) metallische Seite HATEBREEDs legt. Kein Wunder, bei den Einfl üssen! „Da gibt es natürlich viele. Auf der Metal-Seite sind die wichtigsten Slayer, Sepultura, Megadeth, Metallica, Entombed. Und im Hardcore sind es praktisch alle - Madball, Chromatics, Killing Time, Earth Crisis, Sheer Terror, Integrity, Ringworm…” Aber wir wollen natürlich nicht vergessen, wie viele Bands HATEBREED umgekehrt schon beeinfl usst haben – da ist die Liste mindestens genauso lang. Jamey lacht:

„Vor einer Weile waren immer diese Sticker auf CDs von anderen Bands, auf denen stand: „For fans of HATEBREED“. Ich habe an die 100 CDs mit diesem Sticker da drauf. Ich fi nde sowas cool, und auch, mit Leuten zu reden und zu hören, dass wir sie inspiriert haben. Es macht uns stolz.”

NADINE FIEBIG

I will be heard!

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Und noch was Neues bei SOILWORK: zum ersten Mal in der Bandgeschichte wagte man sich ans heikle Thema Doppel-Album. Fürwahr, die Angelegenheit gestaltet sich mitunter sogar progressiv. „Wir mußten mal ein progressives und experimentelles Album machen. Wir hatten so viel auszudrücken, und jeder in dieser Band ist ein toller Songwriter. Wir fühlten den Drang, uns als Band auszudrücken, ohne jedwede Grenzen.“ Fans brauchen dennoch nicht fürchten, dass sich ihre Lieblinge allzu weit vom Kurs abbringen haben lassen – es fi nden sich noch genug Zitate aus dem reichen Fundus der Schweden. „Ich denke,

dass wir den düsteren Vibe eingefangen haben, den wir auf „A Predator s Portrait“ hatten. Mit einem leichten melancholischen Touch, dieses unerklärliche schwedische Melancholie-Gefühl. Sowohl „Natural Born Chaos“ als auch „A Predator s Portrait“ haben dieses Kult-Feeling, und das wollten wir einfangen und auf ein neues Level hieven. Ich denke, das ist uns gelungen!“

Für Kult-Faktor sorgt sicherlich auch der überraschende Gastauftritt von New Model Army-Frontmann Justin Sullivan. „Der Mann ist ein echter Gentleman und ein unfassbarer Sänger / Texter, zu dem ich schon seit Jahren

aufschaue! Ich bin so glücklich, dass er auf diesem Album dabei ist, er ist mein Held!!“ Live wird der gute Mann leider nicht mit von der Partie sein, aber Björn ist auch so schon heiß darauf, endlich wieder auf der Bühne zu stehen! „Erstmal stehen die Sommer-Festivals an. Wir werden so viele europäische Länder wie möglich besuchen! Ihr könnt auch darauf zählen, dass wir eine fette Europa-Tour im Herbst 2013 machen werden!“

NADINE FIEBIG

Es passt ja wie Arsch auf Eimer, wenn eine Band wie SOILWORK ihr neues Album „Die lebende Un-endlichkeit“ tauft – denn die Schweden kriegt nun auch schon seit einer gefühlten Ewigkeit keiner un-ter. Seit Jahren schon zählen sie zur Speerspitze in Sachen Melodic Death Metal, und auch, wenn mal wieder Gitarrist und Songschreiber Peter Wichers das Handtuch schmeißt, kann das SOILWORK nicht stoppen. Sänger Björn „Speed“ Strid nimmt uns an der Hand und führt uns hinter die Kulissen von „The Living Infi nite“!

Speed bleibt gelassen beim Thema „Abgang Wichers, die Drölfzigste“. „Er hat nichts zum neu-en Album beigesteuert. Er hat so viele Schritte vor und zurück bei den Touren zu „The Panic Broad-cast“ gemacht, und es war ziemlich schwierig, David Andersson auf Abruf bei jeder Tour bereit stehen zu haben – immer davon abhängig, ob Peter zuhause bei seiner Familie sein mußte oder nicht. Peter ist einfach nicht fürs Tourleben ge-schaffen, und ich glaube, er wäre als Studiomusi-ker viel glücklicher.“ David Andersson – ein alter Freund und Weggefährte der Band – ist nun somit vollwertiges Bandmitglied geworden und gibt seinen Einstand auf „The Living Infi nite“. Für Herrn Strid ein echtes Privileg und Grund zur Freu-de: „Wir kennen ihn schon seit Jahren, und er war schon viel mit uns auf Tour als Session-Gitarrist. Der Mann ist ein Genie und verdient seinen Platz in der Band so dermaßen. Er ist obendrein ein toller Songschrei-ber und hat zu sieben Songs oder so auf der Platte beigetragen. Mein Hausarzt ist er auch noch. Jawohl, Freunde, er ist ein ECHTER Doktor!“

Die unendliche Geschichte

SOILWORK

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GUNS OF MOROPOLIS

Bereits 2011 haben wir über ihr Debütalbum „In Dynamite We Trust“ berichtet und ihnen dabei un-terstellt sie seien einer der interessantesten Acts der deutschen Rock- und Metal-szene.Dies wird 2013 auch weiterhin so bleiben, denn was GUNS OF MOROPOLIS uns nun mit ihrem neuen Silberling „Heavy Metal Killed Your Mama“ auftischen macht durch und durch Spaß.

Aber fangen wir von vorne an. Die drei Herren erhebten sich 2010, wurden entdeckt, kreierten mit dem Metalbilly ihren eigenen Musikstil, gesigned, prügelten ihr Debüt in die Gehörgänge der geneigten Metaller/Rocker/Rock n Roller, bespielten die Festival-Äcker des Summer Breeze, With Full Force, Metalfest, Me-talcamp, Rockharz, Rock In Concert, Roadkill sowie eine ausgedehnte Supporttour der Emil Bulls. Nachdem, der Zenith der Welt, die Moropolis eingenommen wurde würdigen GUNS OF MOROPOLIS dieses ultimative Verbrechen mit der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Heavy Metal Killed Your Mama“ am 22.02.2013.

Die GUNS sind kriminell, nicht nur der Alkoholschmuggel, Schwarzbrennerei, illegales Glücksspiel, Prostitution, Waffenhandel, Bestechung, Erpressung oder Videopiraterie – es blieb nichts verschont, aber auch ihre Langrille hat es in sich. Der Mix aus Heavy-Metal, Rock, Rock n Roll, Rockabilly und Punk macht auch in 2013 wieder sehr viel Laune. Wer das Debüt gefeiert hat wird den Nachfolger lieben. Hier rei-hen sich ebenfalls klasse Songs an Hits und umgekehrt.

Auf „Heavy Metal Killed Your Mama“ wurde der Metalanteil im Vergleich zum Vorgänger etwas zurückgeschraubt, so nutzt man nun noch mehr R n R Einfl üsse, was dem Ganzen aber keinen Abbruch tut.

GOM machen aber vor nichts halt und haben sich auch im Blues eine Brise geliehen um das Gesamtwerk zu würzen.

Dass Sänger und Gitarrist August Paulsen sein sechs Saiten Werkzeug beherrscht gibt er auch hier wieder zum Besten. Die 12 Songs harmonieren alle wunderbar und machen Lust das Tanzbein zu schwingen. Zu empfehlen ist GUNS OF MOROPOLIS mit beiden Scheiben Fans von Danko Jones, Monster Magnet, Volbeat, aber im Grunde auch jedem Fan von Gitarrenmusik. Abschließend ist nur zu sagen: Metalbilly as HELL!

RONNIE PABLE

Heavy Metal killed your Mama!

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05.04. – DE – Sonthofen, Barfl y06.04. – DE – München, Backstage12.04. – DE – Dresden, Puschkin13.04. – DE – Berlin, Comet18.04. – DE – Augsburg, Spectrum19.04. – DE – Aalen, Rock It26.04. – DE – Frankfurt, Nachtleben27.04. – DE – Köln, Underground

GUNS OF MOROPOLIS on Tour

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