Mitteilungen 3/2006 - neues-berlin.de · Anita Knobloch, Ulrich Loeffler, Gerd Schneemann, Günter...

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Mitteilungen WOHNTAG 2006 Naturschutzstation Malchow Gewerbemieter Vertreterversammlung 2006 Mieterporträt 3/2006

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Mitteilungen

WOHNTAG 2006

Naturschutzstation Malchow

Gewerbemieter

Vertreterversammlung 2006

Mieterporträt

3/2006

Inhalt

6 Ausflugsziele

Natur, wohin das Auge blickt ...

4 Vertreterversammlung 2006

„Mannschaft” gut eingespielt

2 WOHNTAG 2006

Sport in vielen Varianten

WOHNTAG 2006

5 Gewerbemieter

Pflege für Mensch und Tier

Ein Tag wie gemalt – das war unser WOHNTAG 2006 mit über 500 Besu-

chern! Unter dem Motto „NEUES BERLIN bewegt sich“ war am 1. Juli auf dem Sportplatz Am Breiten Luch Spiel und Spaß für die ganze Familie angesagt. Sport zum Mitmachen und Zuschauen gab es in vielen Varianten.

Im Mittelpunkt stand das mit Unterstüt-zung des „Hausherrn“ SG Blau-Weiss Hohenschönhausen organisierte 1. Mieter-Fußballturnier, bei dem auch ein Mitarbeiterteam von „Neues Berlin“ wacker mitkickte. Am Ende setzte sich unter sieben Mannschaften, darunter fünf Mieterteams, die SG Blau-Weiss durch. Auf den nächsten Plätzen: „Die Müller“ und „Die Malchower“. Drum-herum Angebote für Jung und Alt: Vorführungen des Judoclubs ’03 Berlin und des Aikido-Wartenberg e. V., Spiele und Schminken für Kinder, Torwand-

10 Bezirksinfos

Gut gelaufen Wissenswertes aus dem Bezirk Seniorenkino

12 Porträt

Kirchenchor und Historie

2 Mitteilungen 3/2006

8 Genossenschaftliches Wohnen

Wohnen hat seinen Preis

Sport in vielen Varianten

Mitteilungen 3/2006 3

schießen, Tombola, kostenlose Massa-gen durch die Physiotherapie Gabriel ... Für Speis und Trank sorgten die Lank-witzer Werkstätten, langjähriger Partner unserer Genossenschaft.

53 Fußballenthusiasten nutzen die Möglichkeit, das begehrte DFB-Fuß-ballabzeichen zu erwerben. Einer der Jüngsten: Steven Zander (13) aus dem Röttkenring. Es war bereits sein viertes „Goldenes“! Steven: „Das hat großen Spaß gemacht.“ Ähnlich sahen das Katrin Beelitz und Henry Sander aus dem Rot-kamp, die mit ihren Kindern Basti und Jemy zum WOHNTAG 2006 gekommen waren. „Toll, dass so viel für die Kinder zum Mitmachen geboten wurde!“

Ein Tag, der in Erinnerung bleibt – da waren sich alle einig. Und es soll übri-gens nicht das letzte Mieter-Fußballtur-nier gewesen sein...

Vertreterversammlung 2006

4 Mitteilungen 3/2006

„Mannschaft“ gut eingespielt

Kein „Rohbau“ mehr wie vor Jahres-frist – der Gemeinschaftsraum im

Neubau Suermondt-/Konrad-Wolf-Straße ist eine gute Adresse für die Aktivitäten der Genossenschaft gewor-den. Für 50 anwesende Vertreterinnen und Vertreter standen bei der Vertreter-versammlung 2006 am 21. Juni u. a. der Bericht über das vergangene Ge-schäftsjahr und die Beschlussfassungen zum Jahresabschluss 2005 auf der Tagesordnung.

Aus der guten Bilanz von „Neues Berlin“, die Frank Scholze, Mitglied des Vorstan-des, im Geschäftsbericht zog: Leerstand

mit 2,2 Prozent erneut deutlich unter dem Berliner Durchschnitt; bundes-weit erstmalige und freiwillige Einfüh-rung eines Energiepasses; vorfristige Umschuldung von 51 Prozent der Verbindlichkeiten. Sein Fazit: „Image bildet sich durch konkrete Leistung, alle Bestandteile unserer Mannschaft funktionieren!“

Am Tage der Vertreterversammlung endete gemäß Satzung die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder Utta Stötzer, Wolfgang Heise und Peter Krüger. Alle drei kandidierten erneut. Utta Stötzer und Wolfgang Heise wurden mit 39,

Peter Krüger mit 36 Stimmen wieder-gewählt. Ricarda Wustrow (22) und Hans-Joachim Rost (15), die sich eben-falls zur Wahl gestellt hatten, erreichten nicht die notwendige Mehrheit der Stimmen.

Beschlüsse der Vertreterversammlung

■ Der Jahresabschluss 2005 (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang) wird durch die Vertreter-versammlung der Wohnungsbau-genossenschaft „Neues Berlin“ e. G. festgestellt.

■ Der Jahresfehlbetrag des Ge-schäftsjahres 2005 in Höhe von 5.087.118,04 EUR wird aus der Sonderrücklage nach § 27 Absatz 2 DMBILG gedeckt.

■ Die Vertreterversammlung entlastet den Vorstand und den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2005.

■ Für die Tätigkeit im Aufsichtsrat erhalten dessen Mitglieder ab 1. Juli 2006 folgende Vergütungen: 450 EUR monatlich für den Vorsit-zenden; 425 EUR monatlich für den Schriftführer; 400 EUR monatlich für alle anderen Mitglieder.

Der Aufsichtsrat nach der Wahl: Peter Krüger, Ulrich Loeffler, Utta Stötzer, Gerd Schneemann, Günter Theinert, Wolfgang Heise, Torsten Nischik, Anita Knobloch und Dieter Lorenz (v. l. n. r.).

Am 29. Juni 2006 hat sich der Aufsichtsrat folgendermaßen konstituiert:

Dieter Lorenz VorsitzenderPeter Krüger Stellvertreter

Günter Theinert SchriftführerWolfgang Heise Stellvertreter

Grundsatzausschuss: Torsten Nischik (Sprecher), Peter Krüger, Dieter Lorenz

Ausschuss Bauen/Finanzen: Utta Stötzer (Sprecherin), Wolfgang Heise, Anita Knobloch, Ulrich Loeffler, Gerd Schneemann, Günter Theinert

Funktionen im Aufsichtsrat

Mitteilungen 3/2006 5

Gewerbemieter

Pflege für Mensch und TierTierpflege „Pur“

Hunde, Katzen, Häschen sind bei Claudia Bodenhaupt gut aufgehoben. Die studierte Veterinäringenieurin – seit 1997 bei „Neues Berlin“ – und ihr Team kümmern sich nicht nur um Frisieren, Trimmen, Kämmen und Scheren, auch um Verhal-tensberatung und Hunde-Physiotherapie. Neu: Einzelberatung und Seminare in „Tellington TTouch“ – eine Methode,

Kosmetiksalon für Damen, Herren und Teenager

Seit Mai dieses Jahres kümmert sich Swetlana Schlee in ihrem Kosmetiksalon ums gute Aus-sehen von Jung und Alt. Die staatlich geprüf-te Kosmetikerin bietet Kosmetik-behandlungen, Rückenkosme-

Medizinische FußpflegeKosmetik/Nagelmodelage

Die Atmosphäre sorgt fürs Wohlfühlen, Andrea Pohl-mann (rechts) und ihre Mit-arbeiterin Kelly Wolter für Medizinische Fußpflege bzw. Kosmetik und gemein-sam für Nagelmodelage. Seit dem 1. Oktober des vergangenen Jahres ist Frau Pohlmann am neuen Stand-ort bei „Neues Berlin“ zu Hause. Viele Stammkunden haben ihren Umzug vom

tik, Fußpflege, Nagelmodelage ... Neu ist das Permanent Make up. Die junge Frau, die ihr Geschäft allein betreibt, freut sich über die treue Stammkund-schaft, die ihr aus ihrem früheren Salon in der Große-Leege-Straße gefolgt ist. Neue Schönheitswillige – ob Dame, Herr oder Heranwachsender – sind ebenfalls willkommen: Montag bis Freitag 09:00-19:00 Uhr, Sonnabend nach Vereinbarung. Eine solche empfiehlt sich stets, um Wartezeiten zu vermeiden!

Zur Genossenschaftsfamilie

gehören in den Wohnanlagen

von „Neues Berlin“ auch mehr als

25 Gewerbemieter. Einige von

ihnen stellen wir in loser Folge vor.

Diesmal geht es ums Wohlfühlen

für Mensch und Tier.

CO

UP

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UP

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ON

Tierpflege „Pur“

Claudia BodenhauptGroße-Leege-Straße 12 F13055 BerlinTel.: 982 63 23

Kostenlose Teilnahme amDemo-Seminar „Tellington TTouch“ im November/Dezember 2006

Kosmetiksalon

Swetlana SchleeKonrad-Wolf-Straße 133 D13055 BerlinTel.: 97 60 02 26

10 Prozent Rabatt auf alleBehandlungen bis 31. Oktober

Medizinische FußpflegeKosmetik/Nagel modelage

Andrea PohlmannAhrenshooper Straße 2413051 BerlinTel.: 92 40 87 60

Nagelmodelage mit Verlängerung 29 statt 49 EUR10 Prozent Rabatt bei Kosmetik für alle Neukundenjeweils bis 31. Oktober 2006

„Mühlengrund“ zu ihrer Freude mit vollzogen. Ab Oktober werden bei der Medizinischen Fußpflege auch Hausbesuche angebo-ten. Ansonsten ist Montag bis Freitag von 09:00 bis 15:00 Behandlungszeit, in der ein freundliches Wort nicht fehlt. Damit man auch wirklich drankommt, sollte unbedingt ein Termin vereinbart werden!

um auf positive Weise Verhalten zu ändern, Beziehungen zwischen Mensch und Tier zu ver-tiefen und Heilprozesse zu fördern. Frau Boden-haupt, 1958 im Schloss Hohenschönhausen geboren, erwartet vier-beinige Kunden Montag nach Vereinbarung, Dienstag bis Freitag 10:00–18:00, Sonnabend 10:00–12:00 Uhr.

Ausflugsziele

6 Mitteilungen 3/2006

Natur, wohin dasAuge blickt ...Rudolf Bensel

die Geschicke der Einrichtung, zu der auch noch die drei Außenstellen Block-hütte im Grünen in der Passower Straße, das Naturschutzzentrum Schleipfuhl und seit neuestem der Aktivspielplatz „Berle“ Am Berl gehören.

„Wir wollen den großen und kleinen Besuchern Einblicke verschaffen, auch

Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah! Das gilt

auch für so manchen Ort im Bezirk und in seiner Nachbarschaft, der Entspan-nung und Erholung pur zu bieten hat. Per pedes ist man schnell am Ziel und kann sich ganz ohne Reisestress an der Natur erfreuen. Ausflugsziele – nicht nur j. w. d. wollen wir in loser Folge vor-stellen. Diesmal: Naturschutzstation Malchow.

Die NaturschutzstationMalchow in der Dorfstraße35 kann man getrost als„Dauerbrenner“ bezeich-nen. Im Jahr 1991 wurde aufdem Gelände eines ehemali-gen märkischen Bauernhofes mit ihrem Aufbau begonnen; inzwischen werden jährlichrund 20000 Besucher gezählt. Was ihnen geboten wird, hatalles mit Natur zu tun: Störchebeobachten, am Lagerfeuer sitzen, den Fischen im Arvid-Goltz-Aquarium zusehen, aufStreuobstwiesen Äpfel pflücken,leckeres Bio-Fleisch kaufen, imStorchencafé am WochenendeBio-Produkte genießen...

Dass dem so ist, dass zudem noch 40 Mitarbeiter in Lohn und Brot stehen, ist vor allem zwei engagierten Leuten zu verdanken: der Diplom-Biologin Beate Kitzmann, Geschäftsführerin des Fördervereins Naturschutzstation Malchow e. V., und dem Journalisten Werner Reinhardt, Leiter der Naturschutz-station. Seit 1992 bzw. 1999 lenken sie

Mitteilungen 3/2006 7

Unbekanntes zeigen“, so Beate Kitz-mann, „in den Nistkästen, im Aquarium, im Storchennest, bei den Fledermäu-sen...“ Werner Reinhardt: „Wir schaffen die Bedingungen, dass die Tiere zu uns

kommen.“ Kitagruppen und Schulklas-sen lassen sich die Gelegenheit nicht entgehen, Tiere und Pflanzen im natür-lichen Umfeld zu beobachten. Für angemeldete Gruppen sind Montag bis Mittwoch und Freitag reserviert.

Wer einmal ganz in Familie oder solo vorbeischauen möchte, kann das Donnerstag von 09:00 bis 17:00 sowie Sonnabend und Sonntag von 13:00 bis 17:00 Uhr. Dann gibt’s auch eine sach-kundige Besucherbetreuung dazu. Wer sich vorher informieren möchte, kann das unter Telefon 92 79 98 30 oder im Internet unter www.natur-schutzstation-malchow.de tun. Oder man wählt eine der Veranstaltungen

aus, die das ganze Jahr über alle 14 Tage stattfinden. Nächster Höhepunkt ist der „Apfeltag in Malchow“ am 30. Sep-tember von 10:00 bis 17:00 Uhr – mit Vorträgen, Sortenbestimmung, Saft-

pressen, Streuobst, Apfel und Natur-schutz, Apfel in der Malerei, Apfelge-richten und Rezepte...

Absolutes Highlight in Malchow ist all-jährlich das Storchenfest, das am 7. und 8. Juli 2007 bereits zum 13. Mal stattfin-det. Überhaupt, die Störche: Seit 1971 brüten sie wieder in Malchow, seither erblickten mehr als 100 Jungtiere das Licht der Welt. Das Nest auf dem Ge-lände der Naturschutzstation wird per Videokamera „ausgeforscht“, bis die Störche Ende August in wärmere Gefilde verschwinden. Das passiert den rund 60 Robustrindern (Schottische Hoch-landrinder und Heckrinder) der Natur-schutzstation nicht – sie bleiben das ganze Jahr auf ihren Weiden. Auf den Falkenberger Rieselfeldern (hinter dem Tierheim) und in der Wartenberger Feldmark (nördlich des Hechtgrabens) können sie auch besucht werden... In anderer Weise kann sie jeder Besucher mit nach Hause tragen – als Bio-Fleisch und Bio-Salami, denn die Naturschutz-station ist auch noch ein biozertifizier-ter Landwirtschaftsbetrieb.

Jeder Besucher ist gern gesehen. Natür-lich freuen sich Beate Kitzmann, Werner Reinhardt und ihre Mitarbeiter auch über Spenden, damit diese einzigartige Bildungs- und Erholungsstätte – „wir sehen uns als Dienstleistungsbetrieb in Sachen Umweltbildung“ – weiterhin ein Anziehungspunkt für Jung und Alt bleibt. Auch dazu mehr im Internet – oder bei Ihrem nächsten Besuch...

8 Mitteilungen 3/2006

Genossenschaftliches Wohnen

Wohnen hat seinen Preis

Die Kinder gehen aus dem Haus, eine kleinere Wohnung muss her.

Oder es kündigt sich Nachwuchs an, man will sich vergrößern. All das soll immer häufiger möglichst innerhalb der Genossenschaft geschehen – denn hier fühlt man sich wohl. Allein im Jahr 2005 entfielen bei den Neueinzügen 42 Prozent auf Umzüge innerhalb der Genossenschaft! Schließlich ist eine Wohnung keine kurzfristige Angele-genheit, sondern langfristige Vertrau-enssache. Darüber sprachen wir mit Vorstandsmitglied Frank Scholze und Dr. Birgit Brehme, Mitarbeiterin in der Kaufmännischen Abteilung von „Neues Berlin“.

Immer wieder taucht die Frage auf, warum es bei einem Umzug innerhalb der Genossenschaft keine unterschied-lichen Mietniveaus gibt ...Frank Scholze: Jede Wohnung hat ihren Preis – grundsätzlich machen wir keinen Unterschied zwischen langjäh-rigen und neuen Mitgliedern. Ledig-lich wenn sich zwei Mitglieder um die gleiche Wohnung bewerben, hat das „ältere“ Mitglied Vorrang. Allerdings bleiben die Konditionen für die Wohnung gleich.

Dr. Birgit Brehme: Als Genossen-schaftsmitglied hat man es stets mit zwei unterschiedlichen Rechtsverhält-nissen zu tun – zum einen als Mieter, zum anderen als Anteilseigner und Miteigentümer. Das muss auseinander gehalten werden. Deshalb heißt es im § 2 Absatz 1 unserer Satzung: „Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung und -bewirt-schaftung (gemeinnütziger Zweck) für die Mitglieder der Genossenschaft.” Mit anderen Worten, die Genossen-schaft ist ein Wirtschaftsunternehmen, das die Interessen der Mitglieder in

ihrer Gesamtheit vertritt. An anderer Stelle, etwa im § 13, ist vom Recht auf wohnliche Versorgung, im § 14 von angemessenen Preisen für die Genos-senschaftswohnungen die Rede.

Erklärt sich so auch, warum keine Rabatte für Mitglieder gewährt werden?Dr. Birgit Brehme: Rabatte für Mitglie-der, heißt praktisch: Rabatte für alle. Denn bis auf ganz wenige Ausnahmen sind all unsere Mieter auch Mitglied in der Genossenschaft. Es geht vielmehr um die rechtliche Gleichbehandlung aller Genossenschaftsmitglieder. Und schließlich wird der Bestand durch Baumaßnahmen im Interesse aller Mit-glieder ständig verbessert. Allein für den Anbau von Außenaufzügen an die Sechsgeschosser im „Mühlengrund” haben wir rund acht Millionen Euro aufgewendet – finanziert durch den Mietzins, unsere Haupteinnahmequelle. Würden wir so etwas nicht tun, ginge es ja nur um „Abwohnen”, ohne etwas für den Werterhalt zu tun. Die Mitglie-der haben mit der Zeichnung ihrer Anteile Miteigentum und damit auch Mitverantwortung an der wirtschaft-lichen Stabilität und der nachhaltigen Entwicklung der Genossenschaft.

Frank Scholze: Aber nicht nur dieser Aspekt ist zu betrachten. Es darf nicht vergessen werden, dass die Genossen-schaft ein Wirtschaftsunternehmen ist, welches zur Erfüllung seiner Aufgaben Gewinn erwirtschaften muss. Verge-genwärtigen wir uns diese Aufgaben: Bezahlung der Verpflichtungen, die aus der Vergangenheit resultieren; Finanzierung von künftig notwendigen Investitionen; Ausrichtung der Genos-senschaft am aktuellen Immobilien-markt zur Sicherung eines höchstmög-lichen Vermietungsstandes; Differen-zierung des Wohnungsbestandes und Anpassung an die Bedürfnisse derzeiti-ger und zukünftiger Generationen. All diese Aufgaben machen eines deutlich: Die monetären Aspekte dürfen nicht unter den Tisch fallen!

Können Sie das an einem Beispiel verdeutlichen?Frank Scholze: Zur Gewinnung neuer Mieter muss Geld aufgebracht werden. So kosten Anzeigen, Wohnungsbesich-tigungen, Personal und notwendige bauliche Investitionen „Neues Berlin“ beträchtliche Summen. Dabei ist es völlig egal, ob der Interessent für die neue Wohnung aus den eigenen Rei-hen kommt oder neu zur Genossen-schaft stößt. Dennoch hinterlässt ein Mieter, der innerhalb der Genossen-schaft umzieht, eine leere Wohnung,

Entwicklung der Umzüge innerhalb der Genossenschaft

2000 2001 2002 2003 2004 2005

50

30

22%

36%

Prozent

40

20

39%

30%

35%

42%

Mitteilungen 3/2006 9

die oftmals nicht den momentanen Marktbedürfnissen entspricht. Im kon-kreten Fall heißt das: Bäder herrichten, Türen einbauen, Wände malern ...

Solche Investitionen würden eigentlich eine höhere Miete verlangen. Doch der Markt, der Mietspiegel und die individuelle Zahlungsbereitschaft der Mieter lassen dies nicht oder nicht in vollem Umfang zu. Manchmal wird ei-ne Wohnung trotz hoher Investitionen zu gleichen oder sogar zu günstigeren Konditionen angeboten. Die für die Genossenschaft entstandenen Mehr-kosten müssen natürlich erwirtschaftet werden – und zwar aus der Zahlungs-kraft aller Mitglieder und Mieter der Genossenschaft sowie deren gezeich-neten Genossenschaftsanteilen.

„Koppelgeschäfte“ bei Wohnungsver-mietungen – etwa mit Internetanschluss, Waschmaschine oder kostenlosem Umzug für bestimmte Wohnungen – sind heutzutage durchaus an der Tagesordnung ...Dr. Birgit Brehme: Das ist Sache jedes einzelnen Vermieters. Für uns als Woh-nungsbaugenossenschaft steht im Mit-telpunkt, unsere Mitglieder und deren Angehörige mit Wohnraum zu versor-gen. Das Wohnen als langfristige und vertrauensvolle Beziehung wollen wir nicht durch kurzfristige technische Entwicklungen überlagern. Wie ge-sagt: Jede Wohnung hat ihren Preis. Wir wollen, dass sich die Mieter lang-fristig wegen der Qualität unserer Wohnungen und unseres Services für „Neues Berlin” entscheiden.

Gibt es für die Zukunft bei „Neues Berlin“ alternative Rabattsysteme?Frank Scholze: Denkbar wäre dies. Beispielsweise könnte ein solches System ähnlich eines Sparmodells funk-tionieren. So würden Mitglieder mehr Anteile zeichnen, als sie für die Mitglied-schaft und ihre spezielle Wohnung ei-gentlich benötigen. Dieses gezeichnete Kapital stünde der Genossenschaft langfristig für Investitionen zur Verfü-gung. Diesem Mitglied könnte man im Gegenzug dafür Vorteile gewähren, zum Beispiel keine Mieterhöhung auf-grund von Modernisierung. Schließlich hat das Mitglied der Genossenschaft gewissermaßen einen günstigeren „Kredit“ als bei einer Bank eingeräumt.

Sind wir also in dieser Frage ganz prinzipiell?Frank Scholze: Nein, trotz der Verant-wortung für die Entwicklung der Genossenschaft sind immer wieder Einzelbetrachtungen und -entschei-dungen möglich, die jedoch nicht nachhaltig zu Lasten von „Neues Ber-lin“ gehen dürfen. Würde es solche Einzelentscheidungen nicht geben, wären wir kalt, gesichtslos und würden unserem Satzungsauftrag widerspre-chen. Dennoch machen wir sie prinzi-piell nicht von der Dauer der Mitglied-schaft abhängig, sondern von der Rechtfertigung und Würdigung der jeweiligen besonderen Situation.

4,89 EUR/m²

Nettokaltmiete desbisherigen Mieters

5,17 EUR/m²

Nettokaltmiete desneuen Mieters

■ Vermietungsfördernde Maßnahmen –Baumaßnahmen wie Grundrissveränderung,Badmodernisierung, neue Türen, ... 16.600,- EUR

■ Werbung und Öffentlichkeitsarbeit*■ Sächliche und personelle Verwaltungskosten*

*Im Unternehmen entstandene Kosten für diese Positionen können nicht direkt einer Wohnung zugeordnet werden.

Mietentwicklung bei Nutzerwechsel Beispiel einer 3-Zimmer-Wohnung in der Wohnanlage „Mühlengrund“

30 %

25 %

20 %

15 %

10 %

5 %

0 %weniger als

2 Jahre2 bis

weniger als5 Jahre

5 bis weniger als

10 Jahre

10 bis weniger als

20 Jahre

mehr als 20 jahre

Dauer der im Jahr 2005 beendeten Mietverhältnisse

Genossenschaft investiert Kosten für:

Mitglieder, die innerhalb der Genossenschaft umziehen

Alle Kündigungen

Bezirksinfos

10 Mitteilungen 3/2006

Firmenlauf über 5 x 5 km quer durch den Tiergarten

Gut gelaufen

Kleine große SticheNoch bis Ende Oktober sind Kupfer-

stiche von Stefan Holtz in der Geschäftsstelle von „Neues Berlin“, Suermondtstraße 26 A, zu betrachten. Stefan Holtz, Angestellter aus Hellers-dorf, Jahrgang 1951, hat sich auf kleine Kupferstiche spezialisiert, die in humorvoller Form den Alltag kritisch reflektieren. Interessenten sind zu den Öffnungszeiten – Montag und Mittwoch von 09:00 bis 15:00 sowie Dienstag und Donnerstag von 09:00 bis 18:00 Uhr – herzlich willkommen.

Einen Achtungserfolg verbuchten „Die NEUEN BäRLINer“, die Vertre-

tung unserer Wohnungsbaugenos-

senschaft, bei der 7. HypoVereins-bank TEAM-Staffel am 1. Juni. Beim Firmenlauf über 5 x 5 km quer durch den Tiergarten kamen Daniela Groth, Ingolf Beukert, Thomas Fleck, Heiko Marquardt und Alexis Schirrmeister in 2:09,15 h auf einen guten 669. Platz unter mehr als 2000 gestarteten Mannschaften. „Neues Berlin“ will sich auch im kommenden Jahr betei-ligen – und möglicherweise ein paar Plätze weiter nach vorn laufen...

Seniorenwohnen

Zu einer Podiumsdiskussion am 16. Oktober von 15:00 bis 17:00 Uhr sind alle Senioren in den Gemein-schaftsraum Suermondtstraße 29 A eingeladen. Themen: altersgerechtes Wohnen, Betriebskosten, Mietspiegel 2006. Anmeldungen bitte schriftlich bis 6. Oktober an Reinhard Schmidt, „Neues Berlin“.

SeniorenkinoZu Filmveranstaltungen für Senioren lädt das CinemaxX Hohenschönhausen ein.

Für den geringen Obolus von 4 EUR werden Filme ohne Werbung in gewünschter Lautstärke gezeigt – und als i-Tüpfelchen gibt es ein Stück Kuchen. Am 27. September: „Stolz und Vorurteil“; am 25. Oktober: „Wenn Träume fliegen lernen“; am 22. November: „Ray“; Beginn jeweils um 15:00 Uhr, Einlass ab 14:30 Uhr.

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Anschrift und Rufnummern

Wohnungsbaugenossenschaft »Neues Berlin« e. G. Suermondtstraße 26 A 13053 Berlin

Postanschrift: Postfach 79 01 20, 13015 Berlin

Tel.: 98 19 20 00 Fax: 98 19 20 01 Reparatur-Service: 98 19 20 02 E-Mail: [email protected] www. neues-berlin.de

Öffnungszeiten

Montag, Mittwoch 09:00 Uhr – 15:00 Uhr

Dienstag, Donnerstag 09:00 Uhr – 18:00 Uhr

Impressum

Herausgeber: Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft »Neues Berlin« e. G.

Redaktion: Rudolf Bensel, Dana Wallner ViSdP: Anne-Kathrin Neumann Fotos: Dana Wallner, Rudolf Bensel und

Helmut Schulze Gesamtherstellung: MediaSoft Layout: Karen Schwabe September 2006

Die „Lichtenberger Wanderkarten“ der Abteilung Umwelt und

Gesundheit des Bezirksamtes (siehe auch Mitteilungen 4/2005) sind um drei Touren ergänzt worden: Park-Tour, Alt-Hohenschönhausen-Tour und Felder-Tour. Gegen eine Spende von 5 EUR sind die Karten über die Mitglieder des Arbeitskrei-ses Umwelt und Bildung erhältlich – u. a. Förderverein Naturschutz-station Malchow e.V., Förderverein Landschaftspark Nordost e.V.; sie können auch von der Internetseite des Bezirksamtes heruntergeladen werden.

Das Stadthaus, Zentrum für Kultur, Geschichte und Begegnung, wurde am 18. August festlich eröffnet. Das grundsanierte Gebäude in der Victo-riastadt, Türrschmidtstraße 24, be-herbergt nicht nur das Museum Lich-tenberg, sondern auch die Abteilung

Erntefest

Beim „Erntefest“ auf dem

Parkplatz vor dem CinemaxX

Hohenschönhausen ist auch

„Neues Berlin“ mit von der Partie –

am 30. September und 1. Oktober,

jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr

Bürgerdienste und Soziales mit um-fangreichen Beratungsangeboten und soziokulturelle Bürgertreffs. Wei-tere Infos unter Telefon 577973 8812.

Das Bauvorhaben Landschaftsschutz-gebiet „Falkenberger Krugwiesen“ – zwischen Falkenberg und der Hohen-schönhauser Straße gelegen – ist ab-geschlossen. Seit dem Jahr 2000 wur-den 232 hochstämmige Bäume neu gesetzt, rund 19 000 m2 einheimische Gehölze gepflanzt und etwa 65 500 m2 Wiesenfläche neu angesät. Hinzu kamen 10 000 m2 neue Wege. Die Erholungsanlage, in der übrigens die Nachtigall zahlreich vertreten ist, steht den Bürgern nun als Stadtrand-park offen.

Das Bürgeramt in der Möllendorff-straße 5 am Rathaus Lichtenberg, nahe S-Bahnhof Frankfurter Allee, ist jetzt auch sonnabends von 09:00 bis 13:00 Uhr geöffnet. Beratungstermine können unter Telefon 902 96 78 00 vereinbart werden.

Nun ist es perfekt: IKEA errichtet an der Landsberger Allee/Rhinstraße sein viertes Berliner Möbelhaus. Baustart für das größte IKEA-Haus in Deutschland soll im Sommer 2007, Eröffnung im Herbst 2008 sein.

Wissenswertes aus dem Bezirk und der Bezirksverordnetenversammlung:

Porträt

Werner Jankowski an der Albert-Lang-Orgel von 1862. Freude am Singen und an gemeinsamen Unternehmungen– Werner Jankowski und der Kinderchor.

Kirchenchor und HistorieRudolf Bensel

12 Mitteilungen 3/2006

Der Mann ist zu beneiden – zu Fuß zur Arbeit, und das auch nur ein

paar Schritte ... Werner Jankowski, vor kurzem 52 Jahre alt geworden, ist Kantor an der Taborkirche und Mieter bei „Neues Berlin“. Da ist solcherlei Privileg leicht zu erklären...

Der Ur-Hohenschön-hausener Jankowski spielt gerade auf der schönen Albert-Lang-Orgel von 1862, als wir die in der Som-merhitze angenehm temperierte Taborkir-che betreten. „Meine große Leidenschaft sind die beiden Kinderchöre und die Lokalgeschichte.“ Womit sein Wirken präzise, doch nicht vollständig umschrieben wäre. Jankowski, in Dresden zum Kirchen-musiker ausgebildet und nach einer

schaftserlebnisse.“ Deshalb freuen sich alle auf die jährliche Chorfahrt nach Brandenburg. Übrigens: Für alle Chöre ist Sing-Nachwuchs erwünscht; dabei gibt es keine Konfessionsgren-zen, die Chöre sind offen für alle, die Freude am Singen in Gemeinschaft haben – Telefon 982 18 52.

Werner Jankowski, verheiratet und Vater zweier Töchter, sorgt auch dafür, dass das alte Hohenschönhausen nicht in Vergessenheit gerät. Er sammelt Fotos, Zeitzeugnisse, hat Gespräche mit alten Einwohnern aufgezeichnet. Daraus soll ein neues Archiv wachsen. Einige der Kostbarkeiten können auch dieses Jahr zum „Tag des offenen Denkmals“ in der Taborkirche betrach-tet werden – am 9. September von 10:00 bis 18:00, am 10. September von 12:00 bis 18:00 Uhr. Dann gibt es stündliche Führungen durch die Taborkirche, die um 1230 aus meter-dickem Feldstein errichtet wurde.

Kantor Jankowski wird wieder rasch am Arbeitsplatz sein. Seit 2000 wohnt er bei „Neues Berlin“ im Heckelberger Ring. „Wir fühlen uns wohl, schätzen den kurzen Weg zum Hausmeister und den guten Kontakt mit den anderen Mietern.“ Der eine oder die andere lauscht vielleicht gelegentlich dem „Kleinen Geistlichen Konzert“ in der Kirche, seit über 30 Jahren eine feste Einrichtung mit freiem Eintritt. Dann ist Werner Jankowski wieder ganz in seinem Element...

Anstellung in Böhlen seit 1985 Kantor an der Taborkirche, hat ursprünglich Schädlingsbekämpfer gelernt, sogar

mit Meisterbrief. Doch die Liebe zur Musik war stärker. Und die gibt er gern an andere weiter. Da ist zum ei-nen der Kirchenchor Hohenschönhausen, der mit einem Konzert am 24. September um 17:00 Uhr sein 120-jähriges Bestehen feiert.

Vor allem aber liegen ihm die beiden Chöre für die Jüngsten am Herzen – denn die hat

er selbst gegründet: den „Spatzen-chor“ für die Vier- bis Siebenjährigen, den Kinderchor für die Sieben- bis 14-Jährigen. Nicht nur das Singen steht auf dem Programm. Jankowski: „Es geht um Gemeinschaft und Gemein-