Modalität

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1 Modalitä t Funktionen, welche die Geltung der Proposition einer Äußerung in einem gegebenen Textzusammenhang oder einer Situation einschränken (und von daher ‛modifizieren’). • sprachliche Mittel: 1. Modalauxiliare (können, müssen, dürfen etc.) 2. Modalpartikel (wohl, anscheinend, kaum, sicherlich etc.) 3. Satzintonation

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Modalität. Funktionen, welche die Geltung der Proposition einer Äußerung in einem gegebenen Textzusammenhang oder einer Situation einschränken (und von daher ‛modifizieren’). sprachliche Mittel: 1. Modalauxiliare ( können , müssen , dürfen etc.). - PowerPoint PPT Presentation

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ModalitätFunktionen, welche die Geltung der Proposition einer Äußerung in einem gegebenen Textzusammenhang oder einer Situation einschränken (und von daher ‛modifizieren’).

• sprachliche Mittel:

1. Modalauxiliare (können, müssen, dürfen etc.)

2. Modalpartikel (wohl, anscheinend, kaum, sicherlich etc.)

3. Satzintonation

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Geltungsmodalität

Alle expliziten sprachlichen Mittel, mit denen der Sprecher eine Proposition als Sachverhaltsentwurf markiert.

• semantische Primitiva:

1. Notwendigkeit (engl. ‛necessity’; NEC)

2. Möglichkeit (engl. ‛possibility’; POSS)

• Es gilt folgende Äquivalenz:NEC P POSS P

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4 Domänen der Modalität

1. Fähigkeiten (inhärente oder erlernte) des betreffenden Referenten (‛participant-internal modality’)

(148) POSSHerbert kann mit vier Stunden Schlaf in der Nachtauskommen, um am nächsten Tag ganz fit zu sein.

(149) NECEmil muß 12 Stunden schlafen, um am nächsten Tag ganzfit zu sein.

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2. Alethische Modalität:Äußere Umstände (aber keine autoritative Instanz) schränken die Realisierung einer Handlung (bzw. den Eintritt eines Sachverhalts) ein, z.B. indem sie sie an eine Bedingung knüpfen.

(150) POSSWenn du zum Bahnhof willst, kannst du Bus Nr. 11 nehmen.

(151) NECWenn du den ersten Zug bekommen willst, mußt du um fünfUhr aufstehen.

(152) POSSSie wird ihn nicht von ihrer Ansicht überzeugen.

(153) NECSolch eine Aufgabe wird er immer mit links erledigen.

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3. Deontische Modalität:Eine äußere autoritative Instanz (Personen, ein Codex, ethische Normen etc.) legt die Möglichkeit oder Notwendigkeit einer Handlung fest.

(154) POSSDu kannst / darfst jetzt gehen.

(155) NECDu mußt jetzt dein Geständnis ablegen.

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• Alethische und deontische Modalität:extern in bezug auf den Referenten (‛participant-external modality’)

• zusammen mit dem Bereich der Fähigkeiten zusammenfaßbar als ‛dynamische’ Modalität

1. bezieht sich auf die objektiven Beziehungen zwischen Handlung und Partizipant(en);2. agensorientiert, indem sie innerhalb einer Proposition nicht-wahrnehmbare Zustände bzw. Dispositionen fokussieren, die dem Handlungsträger zugeschrieben werden;

3. versprachlicht latente Vorlaufstadien eines Sachverhalts;

 4. bezieht sich damit auf Ausschnitte der außersprachlichen Wirklichkeit.

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4. Epistemische Modalität:Sie bezieht sich auf die subjektive Bewertung der Proposition durch den Sprecher (insofern „subjektiv“).

(156) POSSHans-Erich dürfte jetzt auf dem Flughafen sein.

(157) NECSo wie es aussieht, muß Hannelore alle Aufgaben gelösthaben.

(158) POSSEr wird mit der Aufgabe schon fertig geworden sein.