MODERNISIERUNG EINER AUSBILDUNGSWERKSTATT FÜR …

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Im Sommer 2008 waren nun alle Voraussetzungen erfüllt und Martin Kleinsasser, der dieses von Partage Tanzania Deutschland unterstützte Projekt initiiert hatte, konnte Ende August nach Bukoba reisen (wie auch schon die anderen Male auf eigene Kosten), um die Inbetriebnahme der Werkstatt zu betreuen. Es gab noch viel zu tun, aber an motivierten Hilfs- kräften mangelte es nicht - genauso wenig wie an neu- gierigen Zuschauern. Auf dem groben Betonboden wurden erst die Kabel für Kreis- säge und Hobelmaschine verlegt. Darüber wurde dann ein glatter, pflegeleichter Estrich gegossen. Schließlich konnten die Maschi- nen an ihren endgülti- gen Plätzen aufgestellt werden. Die Innenwände wurden weiß angestri- chen und gemeinsam mit einem Elektriker die gesamte elektri- sche Anlage installiert und an den Generator angeschlossen. MODERNISIERUNG EINER AUSBILDUNGSWERKSTATT FÜR SCHREINER IN BWEYUNGE (2) In unserem Infoblatt vom Mai 2007* berichteten wir von der Entstehung und den ersten Schritten zur Realisierung des Projekts einer Erweiterung der Ausbildungswerk- statt für Schreiner in Bweyunge, einem der Dörfer des Victoria Programms von Partage Tanzania. * Das Infoblatt (1) vom Mai 2007 finden Sie auf unserer Homepage unter http://www.partage-tanzania.de/ projekte.html - Sollten Sie keinen Zugang zum Internet haben, schicken wir es Ihnen aber selbstverständ- lich auch gerne zu (Kontaktdaten siehe unten). Partage Tanzania Deutschland e.V. c/o Lütcke - Königsworther Str. 10 - 30167 Hannover - [email protected] Im Sommer 2007 stand das Gebäude im Rohbau bereit und die Maschinen waren - verpackt in große Kisten - wohlbehalten angekommen. Zur Inbetriebnahmen fehlte ‚nur noch’ der Stroman- schluss. Ursprünglich war geplant, die Werk- statt an das Stromfestnetz anzu- schließen, denn offiziell wird die Kagera-Region seit 2005 von Uganda aus mit Strom versorgt und einer der ganz neuen Strommasten steht in unmit- telbarer Nähe des Werkstattgebäudes. Nach über einjährigen Bemühungen um einen Kostenvoranschlag für einen Anschluss und die Installierung eines Stromzählers bei der tanzanischen Stromversorgungsgesellschaft TANESCO stand dann aber endgültig fest: 38 000 € sind zu viel! Da es sich um eine Hochspannungsleitung handelt, hätte erst ein Transformator installiert werden müssen - und die Kosten dafür sollten zu Lasten des Kunden, also Partage Tanzania, gehen. Eine alternative Lösung bot sich mit dem Aufstellen eines Dieselgenerators für einen Gesamtbetrag von ungefähr 5 000 €. Ein Generator hat auch den Vorteil der vollkommenen Unabhängigkeit, denn trotz des neuen Strom- netzes fällt der Strom häufig aus. Natürlich erfordert die ökonomische Nutzung des Generators eine gute Planung und regelmäßige Wartung.

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Im Sommer 2008 waren nun alle Voraussetzungen erfüllt und Martin Kleinsasser, der dieses von Partage Tanzania Deutschland unterstützte Projekt initiiert hatte, konnte Ende August nach Bukoba reisen (wie auch schon die anderen Male auf eigene Kosten), um die Inbetriebnahme der Werkstatt zu betreuen. Es gab noch viel zu tun, aber an motivierten Hilfs-

kräften mangelte es nicht - genauso wenig wie an neu-gierigen Zuschauern.Auf dem groben Betonboden wurden erst die Kabel für Kreis-säge und Hobelmaschine verlegt. Darüber wurde dann ein glatter, pflegeleichter Estrich gegossen. Schließlich konnten die Maschi-nen an ihren endgülti-gen Plätzen aufgestellt werden. Die Innenwände wurden weiß angestri-chen und gemeinsam mit einem Elektriker die gesamte elektri-sche Anlage installiert und an den Generator angeschlossen.

MODERNISIERUNG EINER AUSBILDUNGSWERKSTATT FÜR SCHREINER IN BWEYUNGE (2)In unserem Infoblatt vom Mai 2007* berichteten wir von der Entstehung und den ersten Schritten zur Realisierung des Projekts einer Erweiterung der Ausbildungswerk-statt für Schreiner in Bweyunge, einem der Dörfer des Victoria Programms von Partage Tanzania. * Das Infoblatt (1) vom Mai 2007 finden Sie auf unserer Homepage unter http://www.partage-tanzania.de/projekte.html - Sollten Sie keinen Zugang zum Internet haben, schicken wir es Ihnen aber selbstverständ-lich auch gerne zu (Kontaktdaten siehe unten).

Partage Tanzania Deutschland e.V. c/o Lütcke - Königsworther Str. 10 - 30167 Hannover - [email protected]

Im Sommer 2007 stand das Gebäude im Rohbau bereit und die Maschinen waren - verpackt in große Kisten - wohlbehalten angekommen.

Zur Inbetriebnahmen fehlte ‚nur noch’ der Stroman-schluss. Ursprünglich war geplant, die Werk-

statt an das Stromfestnetz anzu-schließen, denn offiziell wird die Kagera-Region seit 2005 von Uganda aus mit Strom versorgt und einer der ganz neuen Strommasten steht in unmit-telbarer Nähe des Werkstattgebäudes.

Nach über einjährigen Bemühungen um einen Kostenvoranschlag für einen Anschluss und die Installierung eines Stromzählers bei der tanzanischen Stromversorgungsgesellschaft TANESCO stand dann aber endgültig fest: 38 000 € sind zu viel! Da es sich um eine Hochspannungsleitung handelt, hätte erst ein Transformator installiert werden müssen - und die Kosten dafür sollten zu Lasten des Kunden, also Partage Tanzania, gehen. Eine alternative Lösung bot sich mit dem Aufstellen eines Dieselgenerators für einen Gesamtbetrag von ungefähr 5 000 €. Ein Generator hat auch den Vorteil der vollkommenen Unabhängigkeit, denn trotz des neuen Strom-netzes fällt der Strom häufig aus. Natürlich erfordert die ökonomische Nutzung des Generators eine gute Planung und regelmäßige Wartung.

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Unter Anleitung von Martin Kleinsasser (Foto links) wurden die Maschinen dann geschmiert, geölt, gege-benenfalls repariert und zusammengebaut (Foto rechts).Jetzt gab es auch gleich Gelegenheit, die Funktionsweise der Maschinen zu erklären und zu überprüfen und nachdrücklich auf die Sicherheitsbestimmungen hinzuwei-sen. Wie gefährlich z.B. eine elektrische Säge und eine Hobelmaschine sein können, wurde mithilfe einer Karotte demonstriert.

Anschließend konnten die ersten Versuchsläufe mit den Maschinen unter-nommen werden und es entstanden bereits eine Werkbank (siehe Foto unten rechts) und Regale zur Vervollständigung der Werkstattsausstattung.

Allen Spendern in Italien und Deutschland danken wir im Namen von Partage Tanzania sehr herzlich. Neben vielen Privatpersonen, u. a. auch die Gratulanten von Albrecht Lütcke - Marburg und Elisabeth Bohnenstengel - Hannover, trugen bisher folgende Sponsoren maßgeblich zur Finanzierung des Pro-jektes bei: AER Ticket AG - Berlin, Frauengruppe und Gemeinde der ev. luth. Gemeinde - Rom, Katholische Kirchengemeinde Sankt Raphael - Wolfsburg, Pelikan-Apotheke - Langenzenn.

DB 24 Hildesheim Konto Nr.: 060 080 900 - BLZ: 259 700 24 S. Cordahi, Oktober 2008

Ab sofort übt sich eine kleine Gruppe von Berufsschülern im zweiten Jahr im Umgang mit den Maschinen. Ab Januar 2009 werden dann Berufsschüler ihre bisher zweijährige Ausbildung mit einem dritten Lehrjahr vervollständigen können. Hauptverantwortlicher für diese Ausbildung in Bweyunge ist der SchreinermeisterDeusdedit Mwijage.

Als zusätzlicher Assistent arbeitet seit Anfang September 2008 ferner Lutz Lehmann aus Deutschland in der Ausbildungswerkstatt mit. Ur-sprünglich gelernter Tischler, absol-viert er bis Juni 2009 ein Praktikum bei Partage Tanzania im Rahmen seines Studiums der Sozialarbeit. Martin Kleinsasser steht in regel-mäßigem Kontakt mit ihm und den anderen Ausbildern und berät alle Mitarbeiter in technischen Fragen.

Hilfestellung als Übersetzer leistete Mwombeki

Mit vereinten Kräften und gut gelaunt wird für Bretternach-schub gesorgt - selbst wenn dazu 10 km zu Fuß zurückge-legt werden müssen.

Kosten :Transport : 3 850 €Maschinen u. Zubehör : 2 750 €Bau des Gebäudes : 7 600 €Feinarbeiten am Gebäude 500 €Generator u. elektr. Anlage: 5 600 € Insgesamt : 20 300 € Bisher eingegangene Spenden :Spender in Italien 1 925 € Spender PTZ-De 13 945 € Mitfinanzierung Partage 2 130 € Insgesamt: 18 000 €

Wir freuen uns über jede Spende, die uns hilft, die Finanzierung der Schreiner-werkstatt zu ergänzen.Darüberhinaus besteht ständiger Bedarf an Qualitätswerkzeugen (Sägen, Hobel, Feilen, Messband u. -stock, Wasserwaagen, (Hohl)-meißel, Zwingen, etc.)

Perspektiven