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Monitoring von Vegetationsveränderungen am Nordufer der Elbinsel Neßsand mit Schweinsand Ersterfassung 2009 Hamburg, Mai 2010 Auftraggeber: HPA Hamburg Port Authority, Hamburg Auftragnehmerin: Dipl.-Biol. Gabriele Stiller Biologische Kartierungen und Gutachten, Hamburg

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Monitoring von Vegetationsveränderungen

am Nordufer der Elbinsel Neßsand mit Schweinsand

Ersterfassung 2009

Hamburg, Mai 2010

Auftraggeber: HPA Hamburg Port Authority, Hamburg

Auftragnehmerin: Dipl.-Biol. Gabriele Stiller

Biologische Kartierungen und Gutachten, Hamburg

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Monitoring von Vegetationsveränderungen

am Nordufer der Elbinsel Neßsand mit Schweinsand

Ersterfassung 2009

Auftraggeber:

HPA Hamburg Port Authority Neuer Wandrahm 4

20457 Hamburg

Auftragnehmerin:

Dipl.-Biol. Gabriele Stiller Biologische Kartierungen und Gutachten

Jaguarstieg 6 22527 Hamburg

Tel.: (040) 40 18 80 95 Fax: (040) 40 18 80 96

e-Mail: [email protected]

Hamburg, Mai 2010 Titelfotos

Nordufer von Neßsand im Frühjahr 2005 vom Radarturm aus gesehen links: Blick stromaufwärts in Richtung Schweinesand mit entwurzelten Bäumen entlang der

MThw-Linie rechts: Blick stromabwärts in Richtung Neßsand / Hanskalbsand

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Monitoring von Vegetationsveränderungen auf Neßsand - Ersterfassung 2009 I

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung und Aufgabenstellung .......................................................................... 1

2 Bearbeitungsgebiet und Auswahl der Transekte .................................................. 1

3 Methoden ................................................................................................................. 3 3.1 Transektkartierung ............................................................................................. 3 3.2 Biotopkartierung ................................................................................................. 5

4 Ergebnisse ............................................................................................................... 6 4.1 Transektkartierung ............................................................................................. 6 4.2 Biotopkartierung ............................................................................................... 11

5 Zusammenfassung ............................................................................................... 14

6 Literatur ................................................................................................................. 15 6.1 Zitierte Literatur ................................................................................................ 15 6.2 Bestimmungsliteratur ........................................................................................ 15

Anhang Vegetations- bzw. Biotoptyp-Aufbau T1 bis T8 ..................................................... Tab. A1

Anlage CD-ROM Bericht ..................................................................................................... Neßsand_2009 Transekt-Profilzeichnungen ............................................................................... T1 bis T8 Shapedaten und Biotopbögen......................................... ZIP-Datei-Biotopkartierung 2009

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Monitoring von Vegetationsveränderungen auf Neßsand - Ersterfassung 2009 II

Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Ausschnitt aus TK25 mit Lage der Monitoring-Transekte T1 bis T8

sowie der Zusatzfläche Sumpfsimse (Eleocharis uniglumis) östlich des Transektes T5 sowie die mittels Biotopkartierung erfasste Fläche zwi-schen den Transekten ..................................................................................... 2

Abb. 2: Schematisch dargestellte Lage der Monitoring-Transekte T1 bis T8 sowie der Zusatzfläche Sumpfsimse (Eleocharis uniglumis) östlich des Transektes T5 ................................................................................................. 2

Abb. 3: Transektvermessung mittels DGPS und Dokumentation des Biotoptyps bzw. der Vegetation. - In unübersichtlichem Gelände wurde zur Ab-schätzung der Transektbreite ein 2,5 m langer Fluchtstab eingesetzt (rechtes Foto). ................................................................................................ 3

Abb. 4: Lage und Verteilung der abgegrenzten Biotope; Biotoptypenkürzel und Farben s. Tab. 4 - Details vgl. Shapedateien sowie Biotopbögen auf CD-ROM ....................................................................................................... 12

Abb. 5: Schlickwatt mit schütterem Bewuchs des grasartigen Sumpf-Teichfa-dens (Zannichellia palustris ssp. palustris) bei Niedrigwasser im Be-reich der Transekte T3 und T4 ...................................................................... 13

Tabellenverzeichnis Tab. 1: Verzeichnis / Legende der im Bereich der Transekte zum Monitoring

auf Neßsand bei der Ersterfassung im Jahr 2009 aufgenommenen Vegetations- und Biotoptypen ......................................................................... 4

Tab. 2: Steckbriefe der im Jahr 2009 auf Neßsand vermessenen und unter-suchten Transekte ...................................................................................... 6-9

Tab. 3: Aufstellung der innerhalb der Transekte im Zuge der Ersterfassung kartierten Rote Liste-Arten (POPPENDIECK et al. 1998, KORNECK 1996) sowie Angabe der Standortpräferenz (F = feucht/nass; T = trocken) ............. 10

Tab. 4: Übersicht über die im Zuge der Biotopkartierung 2009 am Nordufer von Neßsand mit Schweinesand im Gebiet der Monitoring-Transekte er-fassten Biotoptypen ...................................................................................... 12

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Monitoring von Vegetationsveränderungen auf Neßsand - Ersterfassung 2009 1

1 Einleitung und Aufgabenstellung

Die Elbinsel Neßsand mit Schweinesand ist Bestandteil des Hamburger FFH-Gebiets „Mühlenberger Loch / Neßsand“ und liegt in der unmittelbaren Nachbarschaft zum FFH-Gebiet „Rapfenschutzgebiet der Hamburger Stromelbe“. Als Strombauwerk dient sie ferner der Stabilisierung der Fahrrinne. Das fahrrinnenzugewandte Nordufer von Neßsand ist dauerhaft den Einflüssen von Strömung, Seegang und Sturmfluten sowie schiffsindu-zierten Belastungen wie Wellenschlag und Sog ausgesetzt.

Hierdurch ist es, wie Untersuchungen im Rahmen der Beweissicherung zur Fahrrinnen-anpassung (BfG 2008) und zur EG-Wasserrahmenrichtlinie (STILLER 2009) ergaben, in den vergangenen Jahren zu teilweise starken Erosionsschäden insbesondere am Nord-ostufer von Neßsand gekommen. Diese Schäden können sowohl aus strombaulicher, wie auch aus naturschutzfachlicher Sicht zu ungünstigen Entwicklungen führen. So ist zum einen mit erhöhtem Baggeraufwand in der angrenzenden Fahrrinne zu rechnen und zum anderen sind Verschlechterungen hinsichtlich der FFH-Erhaltungsziele der angrenzenden Biotope zu erwarten. Eine dauerhafte Sicherung der Insel ist daher sowohl im Interesse der Hamburg Port Authority als auch des Naturschutzes.

Aus diesem Grund hat die Hamburg Port Authority (HPA) in Abstimmung mit der Hambur-ger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), Naturschutzamt, ein Monitoring über 15 Jahre geplant. Dabei soll im 2-jährigen Rhythmus die Vegetation einschließlich der Geländehöhen entlang von acht Transekten erfasst und eine Biotopkartierung der dazwischen liegenden Bereiche am Nordufer von Neßsand durchgeführt werden. Im Jahr 2009 erfolgte die Auswahl der Transekte und die Ersterfassung der Vegetation entlang der Transekte sowie der ufernahen Biotope zwischen den Transekten. Die Ergebnisse dieser Ersterfassung werden im vorliegenden Bericht vorgestellt. Die im Gelände erhobe-nen Daten wurden darüber hinaus in Karten aufbereitet.

2 Bearbeitungsgebiet und Auswahl der Transekte

Das Bearbeitungsgebiet umfasst das Nordufer der Elbinsel Neßsand mit Schweinesand auf dem Hamburger Stadtgebiet. Die Aufnahme der Vegetation sollte entlang von acht Transekten erfolgen. Darüber hinaus sollte die Vegetation in den dazwischen liegenden Bereichen mittels Biotopkartierung über die gesamte Uferlänge des Bearbeitungsgebiets (ca. 3,5 km Länge) erfasst werden. Die Auswahl der acht Transekte erfolgte im Zuge eines gemeinsamen Vor-Ort-Termins mit dem Auftraggeber HPA, einem Vermessungs-ingenieur der HPA, Vertretern des Naturschutzamtes der BSU und der Auftragnehmerin am 8. Juli 2009. Dabei wurden alle acht Transekte aus fachlichen, technischen und prak-tischen Gesichtspunkten festgelegt und die Anfangspunkte mittels DGPS eingemessen.

Die Abbildungen 1 und 2 auf der folgenden Seite zeigen die Lage und den Verlauf der ausgewählten acht Transekte im Bearbeitungsgebiet von Neßsand. Zusätzlich zu den vereinbarten acht Transekten wurde im Zuge der Geländearbeiten im August 2009 unmittelbar neben Transekt T7 aufgrund des besseren GPS-Empfangs ein weiteres Tran-sekt T7.1 angelegt und beprobt. Ferner wurde eine kleine Vegetationsinsel östlich des Transekts T5 aufgenommen (El un), um deren Entwicklung zu monitoren.

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Die Transekte beginnen jeweils bei der mittleren Tideniedrigwasser-Linie (MTnw) am Nordufer und enden oberhalb der mittleren Tidehochwasser-Linie (MThw) ca. 20 m land-einwärts des Strandwalls - gleiches gilt für die Biotopkartierung (Abb. 1). Transekt T4 im Bereich des Durchbruchs bei Schweinesand beginnt und endet mit der MTnw-Linie des Nord- und Südufers.

Abb. 1: Ausschnitt aus der TK25 mit Lage der Monitoring-Transekte T1 bis T8, der Vegeta-

tionsinsel „El un“ östlich des Transektes T5 sowie die mittels Biotopkartierung erfasste Fläche zwischen den Transekten (Hinweis: Die in dieser aktuellen TK25 aus 2005 dar-gestellten Landgrenzen entsprechen nicht den tatsächlichen Grenzen 2009.)

Abb. 2: Schematisch dargestellte Lage der Monitoring-Transekte T1 bis T8 sowie der Vegeta-

tionsinsel „El un“ östlich des Transektes T5 (Luftbildquelle: HPA 2009)

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3 Methoden

Das Monitoring der Vegetationsveränderungen gliedert sich in die Transektuntersuchun-gen und eine Biotopkartierung, die jeweils gesondert durchgeführt wurden. Der für beide Untersuchungen an mehreren Tagen notwendige Transfer zur Insel wurde durch den Auftraggeber sichergestellt.

3.1 Transektkartierung

Die Erfassung der Vegetation entlang der Transekte sollte in Anlehnung an die Transekt-untersuchungen aus der Beweissicherung (u. a. BfG 2004) erfolgen. Hiernach wird die Vegetation auf Bestandsebene kartiert, wobei abgrenzbare homogene Bestände nach den dominanten Arten benannt werden. Vor diesem Hintergrund wurde nach einer Vorbe-gehung sämtlicher Transekte ein Verzeichnis mit den potenziell vorkommenden dominan-ten Pflanzenbeständen erstellt. Heterogene Vegetationsbestände sowie vegetationsfreie Abschnitte (z. B. Sandwatt) wurden auf der Ebene der Biotoptypen (BRANDT & ENGEL-SCHALL 2009, DRACHENFELS 2004) eingestuft. Zur weitergehenden Differenzierung der Vegetationseinheiten bzw. Biotoptypen wurden Zusatzkriterien wie z. B. „spärlich“ oder „lückig“ eingeführt. Das vollständige Verzeichnis ist in Tabelle 1 auf der folgenden Seite dargestellt.

Die eigentlichen Transektkartierungen erfolgten an vier Tagen im August 2009 gemein-sam mit einem Vermessungsingenieur und einem Techniker der HPA, die über einen DGPS-Empfänger (Differential Global Positioning System) verfügten. Entlang der Tran-sekte wurden ausgehend von der MTnw-Linie am Nordufer im Abstand von 2 m oder beim Wechsel von Vegetations- / Biotoptyp jeweils ein Geländepunkt einschließlich Gelände-höhe eingemessen (Abb. 3).

Abb. 3: Transektvermessung mittels DGPS und Dokumentation des Vegetations- bzw. Biotop-

typs. - In unübersichtlichem Gelände wurde zur Abschätzung der Transektbreite ein 2,5 m langer Fluchtstab eingesetzt (rechtes Foto).

Auf einer Breite von 5 m, d. h. ca. 2,5 m rechts und links des Messpunktes bzw. des Transektverlaufs, wurde die Vegetation jeweils für den zurückliegenden Abschnitt ermittelt und der Zahlencode für den vorherrschenden Vegetations- bzw. Biotoptyp gemäß Verzeichnis (Tab. 1) im DGPS eingegeben. Die Vermessung eines Teils der reinen

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Sandwattstrecken der Transekte T1, T7, T7.1 und T8 wurde an drei weiteren Tagen im September 2009 allein durch das HPA-Vermessungsteam durchgeführt.

Außer beim Wechsel des vorherrschenden Pflanzenbestandes bzw. Biotoptyps wurde vom 2 m-Abstand der Vermessungspunkte im Bereich von Wattflächen abgewichen. Hier wurde der Abstand streckenweise auf 4 m vergrößert, da aufgrund der Länge der Tran-sekte die Bearbeitung eines Transekts im 2 m-Abstand innerhalb einer Tidephase nicht möglich war. Diese Vorgehensweise wurde ausschließlich für vegetationsfreie, struktur-arme Wattbereiche gewählt (Strecken innerhalb der Transekte T1, T4, T6, T7 und T7.1). Aufgrund der großen Homogenität dieser Wattflächen ergibt sich hier keinerlei Informa-tionsverlust. Darüber hinaus gab es gelegentlich Empfangsprobleme innerhalb der Gehöl-ze, aber auch auf freier Strecke, so dass die Vermessungspunkte hier weiter auseinander liegen können.

Tab. 1: Verzeichnis / Legende der im Bereich der Transekte zum Monitoring auf Neßsand bei der Ersterfassung im Jahr 2009 aufgenommenen Vegetations- und Biotoptypen

Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Hinweise bzw. dominante Pflanzenarten

vegetationsfreie Biotope 401 Sandwatt < MThw 402 Schlickwatt < MThw 403 Priel < MThw 404 Flachwasser < MTnw 405 Sandstrand > MThw 406 Auenlehm < und > MThw 407 Leitwerk / Steinverwallung < MThw

Röhrichte (< und > MThw) 411 Rohrschwingel-Flur Festuca arundinacea 412 Rohrglanzgras-Röhricht Phalaris arundinacea 413 Schilf-Röhricht Phragmites australis 414 Rohrkolben-Röhricht Typha angustifolia 415 Strandsimsen-Röhricht Bolboschoenus maritimus 416 Teichsimsen-Röhricht Schoenoplectus lacustris 417 Salz-Teichsimsen-Röhricht Schoenoplectus tabernaemontani 418 Sumpfsimsen-Röhricht Eleocharis uniglumis 419 Schlammuferflur Veronica catenata

Biotope trockener Standorte ( nur > MThw) 431 Landreitgras-Flur Calamagrostis epigeios 432 Trockenrasen arten- und v. a. kräuterreich 433 Strandroggenflur Leymus arenarius 434 Queckenflur Elymus repens

Gehölze (entlang und > MThw) 452 Pioniergehölz Acer spp., Populus spp. etc. 453 Weidenbestand Bäume u/o Sträucher

Zusatzinformationen A Abbruchkante LT Lehmterrassen V Vegetationsschollen W Windwurffläche l lückiger Bestand < 50 % Deckung s spärlich bewachsen <<< 25 % Deckung ae überhängende Äste ugb umgestürzte Bäume / Gehölz tot u/o austreibend

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Nach Abschluss der Geländearbeiten wurden ausgehend von den gemessenen Gelände-punkten durch den Auftraggeber Transektzeichnungen im Maßstab 1:500 angefertigt und durch die Auftragnehmerin geprüft. Hierzu wurden alle Geländepunkte zusammen mit den Vegetationsdaten und Geländehöhen in Form von Profillinien dargestellt. Um die Daten der Geländehöhen und der Vegetation für die folgenden Untersuchungsjahre vergleichbar zu machen, wurden diese in Bezug zum Normalnull (NN) bzw. zum langjährigen MThw und MTnw gesetzt (vgl. Profilzeichnungen).

Zusätzlich zu den Profilzeichnungen wurden die Vegetationsdaten tabellarisch aufbereitet (vgl. Tab. A1 im Anh.). Hierbei wurden für einzelne Abschnitte der Transekte außer den vorherrschenden Pflanzenarten auch Begleitarten sowie Besonderheiten dokumentiert. Diese Daten sollen die Interpretation zukünftiger Vegetationsveränderungen unterstützen.

3.2 Biotopkartierung

Die zwischen den Transekten liegende ufernahe Vegetation sollte mittels einer Biotop-kartierung erfasst werden. Grundlage hierfür bildet die Kartieranleitung für die Hamburger Biotopkartierung (BRANDT & ENGELSCHALL 2009). Hiernach wird jeder abgrenzbare Biotop (Maßstab 1:5000) individuell erfasst und mit Hilfe eines Erhebungsbogens beschrieben. Die im Gelände erhobenen Daten werden anschließend in die Datenbank des Hamburger Biotopkatasters eingegeben und können dort als Access-Bericht in Form eines Biotop-bogens ausgelesen werden. Über ein Schlüsselfeld (ID-Feld) ist jeder Biotopdatensatz mit den dazu gehörigen graphischen Datensätzen im GIS-Programm ArcView verknüpfbar. Dementsprechend können Biotopbogen und Karten analog sowie digital erzeugt werden.

Im Jahr 2009 erfolgte im Auftrag der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) die turnusmäßige Biotopkartierung im Hamburger Gebiet von Neßsand durch ein Hamburger Planungsbüro. Bei dieser flächendeckenden Biotopkartierung wurden auch die ufernahen Biotope erfasst. Aus diesem Grund sollten auf Anregung der BSU die einmal erhobenen Daten bei der vorliegenden Ersterfassung genutzt werden.

Da die Biotopkartierung ausschließlich auf Hamburger Gebiet erfolgte, die Transekte T4 und T8 jedoch über die Landesgrenze hinaus reichen, wurden die auf niedersächsischem Gebiet liegenden Bereiche vor Ort mit denen auf Hamburger Gebiet angrenzenden Flächen abgeglichen. In diesem Zuge erfolgte am 23.08.2009 ein Treffen mit der Bearbei-terin des beauftragten Planungsbüros zwecks Abgleich zwischen den Kartiererinnen.

Die Daten zur Biotopkartierung wurden auf Antrag von der BSU bereitgestellt (Erlaubnis-vermerk: BIOKAT Nutzungs-Nr. 01/08). Die kompletten Shapedaten aus dem Biotop- und Artenkataster der BSU für Teilbereiche der Deutschen Grundkarten DGK 4836, 5034, 5036 und 5234 sowie die Einzel-Erhebungsbögen der betreffenden Biotope im PDF-Format finden sich auf CD-ROM. Es handelt sich hierbei um Rohdaten, die innerhalb der BSU zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht abschließend geprüft waren. Die vorliegenden Daten wurden unter Einbeziehung der eigenen Begehungen ausgewertet und textlich kurz zusammengefasst. Als Grundlage für die erste Wiederholungskartierung in 2011 werden die geprüften Daten bei der BSU abgefragt.

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4 Ergebnisse

4.1 Transektkartierung

Die Transekte wurden so ausgewählt, dass möglichst viele der auf die Ufer und die Vegetation wirkenden Einflüsse von Strömung, Seegang und Sturmfluten sowie schiffs-induzierte Belastungen wie Wellenschlag und Sog erfasst werden können. Die Transekte konzentrieren sich somit an stark Erosions gefährdeten Abschnitten - berücksichtigen jedoch auch geschützte Bereiche, an denen Sedimentationsprozesse beobachtet werden können. Mit Ausnahme der Strandwälle und der hieran anschließenden Vegetation liegt der größte Teil sämtlicher Transektstrecken jeweils unterhalb der MThw-Linie.

Die vier Transekte T1 bis T4 im Gebiet von Schweinesand sind 400 bis knapp 700 Meter lang. Während Transekt T1 vom sog. Haken aus nach Nordosten über die vorgelagerten Sandwatten verläuft, reichen T2 und T3 jeweils von der Ostspitze Schweinesands über den Durchbruch bis zum Strandwall des Hakens. Das Transekt T4 erstreckt sich von der MTnw-Linie am Nordufer bis zur MTnw-Linie am Südufer (vgl. Abb. 1 und 2, Kap. 2).

Die Transekte T5 und T6 zeichnen den Verlauf von kleinen Prielen, die den Strandwall durchbrechen nach. Beide sind wie die westlichen Transekte T7, T7.1 und T8 um 200 m lang. Das dem Strandwall vorgelagerte Sandwatt der Transekte T7 und T7.1 ist vegeta-tionslos - im Gegensatz dazu ist bei T8 ein Tideröhricht vorgelagert.

Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über den Verlauf der einzelnen Transekte gege-ben (Tab. 2). Details zu den Vegetationsbeständen finden sich in Tabelle A1 im Anhang. Die genaue Ausdehnung (Strecke) der Vegetationsbestände bzw. Biotoptypen und deren Lage in Bezug zur MThw-Linie bzw. die Geländehöhen je Vermessungspunkt können den Transekt-Profilzeichnungen entnommen werden. Sie bilden die Grundlage für den Ver-gleich der Geländehöhen und der Vegetation für die folgenden Monitoringjahre.

Tab. 2: Steckbriefe der im Jahr 2009 auf Neßsand vermessenen und untersuchten Transekte - Details vgl. Tab. A1 im Anh. sowie Transekt-Profilzeichnungen

Transekt T1

Länge: 535,3 m

Verlauf: Sandwatt Schilf-Röhricht Strandwall Foto: Blick nach Nordosten über das

Sandwatt Richtung Blankenese

Das 535 m lange Transekt verläuft von der MTnw-Linie im Nordosten auf den östlich des Durchbruchs von Schweinssand liegenden sog. Haken zu. Der allergrößte Teil des Transekts besteht aus Sandwatt, das knapp über der Niedrigwasser-Linie liegt. Auf halber Strecke ist ein Flachwasserbereich eingeschlossen. Nach ca. 500 m steigt das Ufer steil bis oberhalb von MThw an. Der hier anschließende Strandwall ist mit einem lockeren Schilf-Röhricht bewachsen, an das sich landeinwärts Gehölze anschließen.

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Transekt T2

Länge: 578,0 m

Verlauf: Sandwatt Schilf- / Rohrkolben- / Teichsimsen-Röhricht Sandwatt Salz-Teichsimsen- / Strandsimsen- / Schilf-Röhricht Weidenbestand / Trockenbiotope

Foto: Blick in Richtung Nordwesten entlang der Abbruchkante

Das Transekt erstreckt sich von der Nordostspitze Schweinesands über den Durchbruch zum Nordostufer des Hakens. Der erste Teil verläuft direkt entlang der Abbruchkante, die mehrfach geschnitten wird. Hier herrschen Schilf-, Rohrkolben- und Teichsimsen-Röhricht im Wechsel vor. Nach Querung des Durchbruchs folgt Röhricht mit typischer Zonierung. Hieran schließt in Richtung MThw ein Weidensaum an, auf den der Strandwall mit Trockenbiotopen folgt.

Transekt T3

Länge: 422,0 m

Verlauf: Sandwatt Rohrkolben- / Teichsimsen-Röhricht Schlickwatt / Sandwatt / Auenlehm Strandsimsen- / Schilf-Röhricht Weidenbestand / Trockenbiotope

Foto: Blick nach Norden über das Sand- /

Schlickwatt auf das Teichsimsen-Röhricht

Auch dieses Transekt beginnt an der Nordostspitze von Schweinesand und quert den Durch-bruch jedoch in Richtung Nordwestufer des Hakens. Auf ein kurzes steiles Sandwatt folgen Rohrkolben- und Teichsimsen-Röhricht, die von vegetationsfreien Wattflächen abgelöst werden. Am Ufer des Hakens siedeln Strandsimsen- und Schilf-Röhricht, an die sich mit steigender Geländehöhe ab der MThw-Linie ein Weidenbestand und Trockenbiotope anschließen.

Transekt T4

Länge: 698,6 m

Verlauf: Sandwatt Schilf- / Rohrkolben- / Salz-Teich- / Strandsimsen-Röhricht Schlammuferflur Schlickwatt / Auenlehm / Sandwatt Leitwerk / Steinverwallung

Foto: Blick in Richtung Norden über die

Schlammuferflur hinweg

Das mit knapp 700 m längste Transekt startet am Nordufer Schweinesands mit einem kurzen sehr steilen Sandwatt. Hierauf folgt ein ausgedehntes von Prielen durchzogenes Röhricht mit Schilf und/oder Rohrkolben. Am stromabgewandten Südufer folgen Strand- und Salz-Teich-simsen-Röhricht, die nach Süden in eine üppige Schlammuferflur übergehen, die als Pionier-besiedler gilt. Die verbleibende Strecke besteht aus vegetationsfreiem Schlick- und Sandwatt.

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Transekt T5

Länge: 198,1 m

Verlauf: Sandwatt Teichsimsen-Röhricht Strandwall Rohrschwingel- / Rohrglanzgras-Flur Schilf-Röhricht Weidenbestand Trockenbiotop (Landreitgras-Flur)

Foto: Blick über Strandwall und Sandwatt in Richtung Nordwesten

Auf dem zunächst vegetationslosen Sandwatt siedeln ab 1,5 m unter MThw erste Horste der Salz-Teichsimse. Kurz unterhalb von MThw steigt das Gelände steil an. Der oberhalb der MThw-Linie anschließende Sandstrand ist locker bis dicht mit Rohrschwingel und/oder Schilf bewachsen. Der Prielverlauf im Bereich des Transekts liegt > MThw und ist nicht mehr regel-mäßig überflutet. Hier wachsen außer Schilf entsprechend Landreitgras u/o Weidengebüsche.

Vegetationsinsel östlich von T5

Fläche: ca. 67 qm Verlauf: Sumpfsimsen-Röhricht Foto: Blick über die Vegetationsinsel

und das Sandwatt in Richtung Nordwesten

Der inselartige Vegetationsbestand der Sumpfsimse hat sich in den vergangenen Jahren hier am Nordufer Neßsands ab ca. 1 m unter der MThw-Linie angesiedelt. Die Sumpfsimse besie-delt exponierte Prallhänge oder stark wellenschlagexponierte Uferabschnitte, wo sie sich tep-pichartig ausbreitet. Sie bildet einen natürlichen Erosionsschutz für diese Ufer und ist somit für den Uferschutz von Bedeutung.

Transekt T6

Länge: 212,1 m

Verlauf: Sandwatt mit Leitwerk Strandsimsen- / Schilf-Röhricht Sandstrand Priel / Rohrglanzgras-Röhricht Weidenbestand Trockenbiotope (Queckenflur)

Foto: Blick aus dem Priel heraus in

Richtung Norden

An diesem Transekt beginnt die Besiedlung des Sandwatts bei ca. 1 m unter MThw mit einem lockeren Strandsimsen-Röhricht, das nahe der MThw-Linie von Schilf abgelöst wird. Der fol-gende Sandstrand ist nahezu vegetationslos. Der Verlauf des Priels, den das Transekt quert, liegt knapp unter MThw und hat somit Anschluss an die Tide. Uferwärts davon siedelt ein typi-sches Weidengebüsch, das oberhalb des Strandwalls von Trockenbiotopen abgelöst wird.

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Transekt T7

Länge: 208,0 m

Verlauf: Sandwatt Pioniergehölze Trockenbiotope (Trockenrasen)

Foto: Blick von der MTnw-Linie aus auf das

steile Nordufer und den Strandwall

Das tief liegende unbewachsene Sandwatt steigt kurz unterhalb von MThw steil an. Entlang der kurzen Uferböschung liegen umgestürzte, entwurzelte Bäume, so auch innerhalb des Tran-sekts. Auf dem sich anschließenden Strandwall wächst ein Gehölzsaum mit überwiegend standortfremden Pioniergehölzen, wie Ahorn, Pappeln, Ulme, Linde etc. Auf diesen folgt land-einwärts ein arten- und kräuterreicher Trockenrasen mit Rote Liste Arten.

Transekt T7.1

Länge: 233,0 m

Verlauf: Sandwatt Trockenbiotope ( Landreitgras /

Strandroggen / Trockenrasen)

Foto: Blick vom Strandwall aus in Richtung

Norden mit Leitdamm im Hintergrund

Auch hier ist das Sandwatt unterhalb von MThw unbewachsen, da es für die Besiedlung mit höheren Pflanzen zu tief unter MThw liegt. Die steile Uferböschung ist ebenfalls vegetationslos und weist eine über 1 m hohe Abbruchkante auf. Auf dem anschließenden Strandwall wechseln Dominanzbestände von Landreitgras und Strandroggen, die in einen niedrigen, lückigen, arten- und kräuterreichen Trockenrasen mit seltenen und gefährdeten Pflanzenarten übergehen.

Transekt T8

Länge: 286,1 m

Verlauf: Sandwatt mit Leitwerk Strandsimsen-Röhricht Rohrglanzgras- / Rohrschwingel-Flur Strandwall / Pioniergehölze

Foto: Blick von der MTnw-Linie auf das

Nordufer mit Strandsimsen-Röhricht und Pappeln im Hintergrund

Das im Bereich einer Einbuchtung gelegene Sandwatt steigt etwas früher an, so dass ca. 1,2 m unter MThw die Besiedlung mit einem Strandsimsen-Röhricht beginnt. Dieses setzt sich bis zur MThw-Linie fort, wo es von Rohrglanzgras, Rohrschwingel und schütter bewachsenen Sand-strand abgelöst wird. Hier siedeln vereinzelt Arten der Spülsäume, Uferstauden und Stromtal-pflanzen. Das Transekt schließt auf dem Strandwall mit einer Pappel-Baumreihe ab.

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Anhand ihrer Vegetations- und Biotopausstattung lassen sich die untersuchten Transekte folgendermaßen zusammenfassen: Die Transekte T2, T3 und T4 auf Schweinesand sind durch ausgedehnte Tideröhrichte auf schlickgeprägten Standorten gekennzeichnet. Die Transekte T1, T7 und T7.1 sind in erster Linie durch Pflanzenbestände bzw. Pflanzenar-ten trockener Standorte geprägt - hier fehlt der Bewuchs unterhalb der mittleren Tidehoch-wasserlinie. Entlang der Transekte T5, T6 und T8 kommen Arten beider Standorte vor.

Die Transekte sind somit in erster Linie von Vegetationsbeständen nasser und trockener Standorte gekennzeichnet, während Bestände mittlerer (sowohl hinsichtlich Feuchtigkeit als auch Nährstoffe) Standorte überwiegend fehlen. Dabei grenzen die Extremstandorte teilweise nur durch schmale Gehölzsäume getrennt unmittelbar aneinander, was die Besonderheit der Standorte noch unterstreicht.

Innerhalb der Transekte wurden insgesamt 22 Arten der Hamburger Roten Liste angetrof-fen. Hierunter finden sich 15 Taxa, die feuchte bzw. nasse Standorte besiedeln und 7 Arten trockener Standorte wie die folgende Tabelle 3 zeigt.

Tab. 3: Aufstellung der innerhalb der Transekte im Zuge der Ersterfassung kartierten Rote Liste-Arten (POPPENDIECK et al. 1998, KORNECK et al. 1996) sowie Angabe der Standortpräferenz (F = feucht/nass; T = trocken)

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name * HH BRD

Allium oleraceum Kohl-Lauch T 2 - Callitriche stagnalis Teich-Wasserstern F 2 - Caltha palustris Sumpf-Dotterblume F 3 - Cardamine amara Bitteres Schaumkraut F 3 - Chaerophyllum bulbosum Rüben-Kälberkropf F 3 - Deschampsia wibeliana Wibel-Schmiele F 3 R!! Eleocharis uniglumis Einspelzige Sumpfsimse F 3 - Filago arvensis Acker-Filzkraut T 2 3 Galium album Weißes Labkraut T 3 - Jasione montana Berg-Sandglöckchen T 3 - Leymus arenarius Strandroggen T 3 - Nasturtium officinale Gemeine Brunnenkresse F 3 - Rosa rubiginosa Wein-Rose T 3 - Sagittaria sagittifolia Pfeilkraut F 3 - Salix fragilis Bruchweide F 3 - Salix x rubens Hohe Weide F 3 - Schoenoplectus lacustris Teichsimse F 3 - Schoenoplectus tabernaemontani Salz-Teichsimse F 3 - Schoenoplectus triqueter Dreikantige Teichsimse F 1 2 Sedum sexangulare Milder Mauerpfeffer T 2 - Senecio paludosus Sumpf-Greiskraut F 1 3- Veronica catenata Rötlicher Wasser-Ehrenpreis F 2 -

Rote Liste-Status: 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet, 3 =gefährdet; „-“ = regional schwächer gefährdet; R!! = extrem selten / in besonderem Maße verantwortlich

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Hervorzuheben sind insbesondere die Vorkommen des Elbendemiten Wibel-Schmiele (Deschampsia wibeliana) und der Dreikantigen Teichsimse (Schoenoplectus triqueter), eine der seltenen Teichsimsen des Tidebereichs. Sie gelten auch bundesweit als extrem selten bzw. stark gefährdet. Gleiches gilt für das Sumpf-Greiskraut (Senecio paludosus), das im Bereich eines Priels erfasst wurde. Die trockenen sandigen Strandwälle sind ebenfalls Standort einiger seltener und gefährdeter Pflanzenarten. Hierunter findet sich mit dem Acker-Filzkraut (Filago arvensis) eine weitere bundesweit gefährdete Art.

Außer einzelne Pflanzenarten, die besonderen Schutz genießen, gehören die meisten der innerhalb der Transekte erfassten Vegetationsbestände und Biotoptypen zu den ge-schützten Biotopen nach dem Hamburgischen Naturschutzgesetz (z. B. Röhrichte und Trockenrasen) und/oder zu den FFH-Lebensraumtypen (z. B. Tide-Weiden-Auwald), wie die Ergebnisse der Biotopkartierung im folgenden Kapitel zeigen.

4.2 Biotopkartierung

Zusätzlich zur Transektkartierung sollte die zwischen den Transekten liegende ufernahe Vegetation mittels einer Biotopkartierung erfasst werden. Hierfür wurde wie eingangs er-läutert (vgl. Kap. 3.2) auf Daten aus der Biotopkartierung 2009 der BSU zurückgegriffen. Die im Zuge dieser Biotopkartierung ermittelten Biotoptypen sind in Tabelle 4 sowie in Abbildung 4 auf der folgenden Seite im Überblick dargestellt. Die kompletten Shapedaten aus dem Biotop- und Artenkataster der BSU sowie die Einzel-Erhebungsbögen der betreffenden Biotope im PDF-Format finden sich auf CD-ROM.

Anhand der Biotopkartierung zeigt sich, dass sich die entlang der Transekte erfassten Vegetationsbestände bzw. Biotoptypen zwischen den Transekten entsprechend fort-setzen. Somit besteht die Vegetation zwischen den Transekten aus den in Tabelle 1 in Kap. 3.1 aufgeführten Vegetations- bzw. Biotoptypen.

Im Gegensatz zur flächendeckenden Biotopkartierung der BSU werden in der vorliegen-den Untersuchung jeweils nur die ufernahen Bereiche von der MTnw-Linie bis ca. 20 m oberhalb des Strandwalls berücksichtigt und im Folgenden kurz zusammengefasst.

Insgesamt wird das Nordufer von Neßsand von einem überwiegend vegetationsfreien, sehr harten, breiten Sandwatt (FSV) gebildet. Oberhalb von MThw schließt ein steiler, schütter bewachsener Sandstrand (FSW) an, der von uferparallelen schmalen Gehölz-streifen gesäumt wird, die unmittelbar in Biotope trockener Standorte übergehen.

Eine Ausnahme hiervon bildet der Bereich von Schweinesand zwischen den Transekten T1 und T4, und zwar am fahrrinnenabgewandten Südufer sowie stellenweise im Bereich des Durchbruchs und am Nordufer des Hakens, wo sich Schlickwatten (FWO) ausgebildet haben, die teilweise mit Tideröhrichten (FVW) bewachsen sind. Während auf Schweine-sand selbst Schilf-, Rohrkolben und Teichsimsen-Röhricht mosaikartig wechseln und mehr oder weniger auf gleicher Höhe siedeln, finden sind am stromabgewandten Südufer und am Nordufer des Hakens Röhrichte mit typischer Vegetationszonierung. An das tief siedelnde Salz-Teichsimsen-Röhricht schließt sich hier ein Strandsimsen-Röhricht an. Diesem folgen uferwärts Schilf- oder Rohrkolben-Röhricht, die bei MThw in Weidenge-büsche (WWT) und dann in Trockenbiotope (AKT) übergehen.

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Tab. 4: Übersicht über die im Zuge der Biotopkartierung 2009 am Nordufer von Neßsand mit Schweinesand im Gebiet der Monitoring-Transekte erfassten Biotoptypen

§ = geschützer Biotop gem. § 28 HmbNatSchG (BRANDT & ENGELSCHALL 2009) - Hinweis: nach dem Anfang Mai 2010 verabschiedeten neuen HmbNatSchG zukünftig geschützte Biotope nach § 30

Biotoptypenkürzel Beschreibung Schutzstatus

vegetationsfreie Biotoptypen FSV Flussstrand, naturnah (< MThw) § FWO Flusswatt, ohne Bewuchs (< MThw) § FSW Strandwall am Elbufer (> MThw) § Röhrichte und Pioniervegetation FWV Tideröhricht § Biotope trockener Standorte AKT Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener Standort TMZ Sonstiger Trocken- oder Halbtrockenrasen § Gehölzdominierte Biotope HRS Sonstiges Sukzessionsgebüsch WPA Ahorn- und Eschen-Pionier- oder -Vorwald WWT Tide-Weiden-Auwald § + FFH 91E0-2* Sonstige Biotoptypen BNA Einzelanwesen und -gehöfte

Abb. 4: Lage und Verteilung der abgegrenzten Biotope; Biotoptypenkürzel und Farben

s. Tab. 4 - Details vgl. Shapedateien sowie Biotopbögen auf CD-ROM

Zwischen Transekt T3 und T4 hat sich vor den Röhrichten eine üppige Schlammuferflur als Pionierbesiedler angesiedelt. Im Gebiet zwischen den Transekten T2 und T4 wurden erstmals im Jahr 2006 mit der Gewöhnlichen Armleuchteralge (Chara vulgaris) und dem Sumpf-Teichfaden (Zannichellia palustris ssp. palustris) zwei Wasserpflanzen gefunden, die eigentlich submers im Gewässer siedeln, hier jedoch den Wattboden des noch lichten Röhrichts und diesem vorgelagert besiedelten. Des Weiteren trat der Schlammling (Limo-sella aquatica) auf, der für die Wasserwechselzone von Seen und Fließgewässern charakteristisch ist (STILLER 2007). Von diesen Arten konnte im Zuge der Untersuchung in 2009 lediglich der Sumpf-Teichfaden nachgewiesen werden (vgl. Abb. 5).

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Die genannten Hydrophyten waren allesamt zuletzt um 1900 in der Tideelbe nachgewie-sen worden. Welche Bedeutung ihre Wiederfunde für die Tideelbe haben, kann noch nicht beurteilt werden. Zunächst muss beobachtet werden, ob die Vorkommen mittel- oder sogar langfristig Bestand haben oder es sich nur um kurzlebige Zufallsansiedlungen han-delt. Hier kann das Monitoring auf Neßsand einen wichtigen Beitrag leisten.

Abb. 5: Schlickwatt mit schütterem Bewuchs des grasartigen Sumpf-Teichfadens (Zannichellia

palustris ssp. palustris) bei Niedrigwasser im Bereich der Transekte T3 und T4

Westlich von Transekt T4 ist das Sandwatt (FSV) am Nordufer von Neßsand wie be-schrieben bis auf wenige Ausnahmen u. a. im Bereich der Transekte T5 und T6 unterhalb von MThw unbesiedelt und wird von umgestürzten Bäumen gesäumt. An das Sandwatt schließen landeinwärts zunächst Weidengebüsche (WWT) und eine artenarme Landreit-gras-Flur (AKT) an. Ab Transekt T5 ist der ufernahe Abschnitt von einem Weidenbestand besiedelt, der den Charakter eines Auwaldes erreicht und nach Westen hin über den Radarturm hinaus in einen Ahorn-Eschen-Pionierwald (WPA) übergeht.

Auf der an den Radarturm angrenzenden Wurt (BNA) finden sich nutzungsbedingt Rasen und Ziergebüsche. Westlich des Radarturms wird der Strandwall von einem ausgedehn-ten Sanddorn-Gebüsch (HRS) besiedelt. Dieses wird von einem zunächst artenreichen Trockenrasen (TMZ) abgelöst, der nach Westen hin in artenärmere Landreitgras- oder Quecken-Bestände übergeht. Weiter westlich folgen erneut Weiden-Bestände entlang der MThw-Linie und daran angrenzend Biotope trockener Standorte.

Zwischen den Transekten T6 und T7 bzw. T7.1 gehen die uferbegleitenden Gehölze zu-rück. Im Anschluss an das vegetationsfreie Sandwatt siedeln hier oberhalb der Abbruch-kante auf dem sandigen Strandwall artenarme Grasfluren mit Strandroggen oder Landreit-gras, die landeinwärts in arten- und kräuterreiche Trockenrasen übergehen. Im Bereich von Transekt T8 haben sich unterhalb der MThw-Linie kleinflächig Tideröhrichte (FWV) angesiedelt, die bedingt durch das vorwiegend sandige Substrat sehr licht ausgebildet sind. Auf die Röhrichte folgen ein vegetationsloser bis schütter bewachsener Sandstrand und ein Gehölzstreifen mit Hybridpappeln (WPA).

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5 Zusammenfassung

Zur Erfassung von Veränderungen der Vegetation am Nordufer von Neßsand sowie im Bereich von Schweinesand erfolgt im Auftrag der Hamburg Port Authority ab 2009 ein Monitoring über 15 Jahre. Dabei soll im 2-jährigen Rhythmus die Vegetation einschließlich der Geländehöhen entlang von acht Transekten erfasst und eine Biotopkartierung der dazwischen liegenden Bereiche am Nordufer von Neßsand durchgeführt werden.

Im Jahr 2009 standen neben der Auswahl und Festlegung der Monitoring-Transekte die Ersterfassung der Vegetations- bzw. Biotoptypen einschließlich der Geländehöhen ent-lang der Transekte und die Biotopkartierung zwischen den Transekten an.

Was die Biotopkartierung anbelangt, so wurden im Rahmen dieser Ersterfassung keine eigenen Kartierungen durchgeführt, da im Jahr 2009 die turnusmäßige Biotopkartierung durch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt erfolgte. Die Ergebnisse dieser Kar-tierung wurden in Absprache mit der BSU für den vorliegenden Bericht ausgewertet und die vorherrschenden Biotoptypen bzw. die Biotopausstattung kurz beschrieben. Hiernach ist das Nordufer von Neßsand überwiegend durch vegetationsfreies Sandwatt bzw. weit-gehend vegetationsfreie Sandstrände gekennzeichnet, an die sich standorttypische Wei-denbestände, seltener standortfremde Gehölzstreifen sowie oberhalb des Strandwalls Trockenbiotope anschließen. Charakteristische Tideröhrichte finden sich fast ausschließ-lich im Bereich von Schweinesand im Osten von Neßsand.

Die Transekte wurden so ausgewählt, dass möglichst viele der auf die Ufer und die Vege-tation wirkenden Einflüsse erfasst werden können. Sie konzentrieren sich entsprechend an stark Erosions gefährdeten Abschnitten - berücksichtigen jedoch auch geschützte Be-reiche, an denen Sedimentationsprozesse beobachtet werden können. Drei der Transekte sind durch ausgedehnte Tideröhrichte auf schlickgeprägten Standorten gekennzeichnet. Zwei Transekte sind durch Pflanzenbestände bzw. Pflanzenarten trockener Standorte geprägt - hier fehlt der Bewuchs unterhalb der mittleren Tidehochwasserlinie. Entlang der verbleibenden drei Transekte kommen Arten beider Standorte vor. Mit Ausnahme der Strandwälle und der hieran anschließenden Vegetation liegen die Transektstrecken jeweils unterhalb der MThw-Linie.

Um die entlang der Transekte erhobenen Vegetationsdaten und die Geländehöhen dieser Erstkartierung mit denen der Folgeuntersuchungen vergleichen zu können, wurden die Vegetationsdaten zum einen tabellarisch aufbereitet. Zum anderen wurden Profilzeich-nungen angefertigt, bei denen alle Geländepunkte zusammen mit den Vegetationsdaten und Geländehöhen in Bezug zum Normalnull bzw. zum langjährigen mittleren Tideniedrig- und Tidehochwasser gesetzt wurden. Anhand der Vegetationstabellen sowie der Tran-sekt-Profilzeichnungen können bei den zukünftigen Wiederholungskartierungen Vegeta-tionsveränderungen sowie Erosions- und Sedimentationsprozesse entlang der Transekte und darüber hinaus im Bearbeitungsgebiet ermittelt werden.

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6 Literatur

6.1 Zitierte Literatur BRANDT, I. & B. ENGELSCHALL (2009): Kartieranleitung und Biotoptypenschlüssel für die Biotopkar-

tierung in Hamburg einschließlich der Definitionen besonders geschützter Biotope nach § 28 HambNatSchG und unter Berücksichtigung der Lebensraumtypen gemäß FFH-Richtlinie der EG. - Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburg, 315 S.

BfG (BUNDESANSTALT FÜR GEWÄSSERKUNDE) (2004): Beweissicherung zur Fahrrinnen-anpassung der Unter- und Außenelbe - Vegetationsveränderungen zwischen 1999 und 2002 einlang von vier Transekten im tidebeeinflussten Vorland der Unterelbe. - BfG-SAP-Nr. 2903, Koblenz, 17 S.

BfG (BUNDESANSTALT FÜR GEWÄSSERKUNDE) (2008): Untersuchungen zur Entwicklung ver-schiedener Vegetationseinheiten im Rahmen der Beweissicherung zur Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe im Bereich der Delegationsstrecke. - BfG-SAP-Nr. M39630304008, Koblenz, 35 S.

DRACHENFELS, O. V. (2004): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung der nach § 28a und § 28b NNatG geschützten Biotope sowie der Lebens-raumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie. - Naturschutz und Landschaftspflege in Nieder-sachsen, Hannover, A/4, 240 S.

KORNECK, D., M. SCHNITTLER & I. VOLLMER (1996): Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen (Pteri-dophyta et Spermatophyta) Deutschlands. - Schr.-R. f. Vegetationskunde, BfN, Bonn-Bad Godesberg, 28: 21-187.

POPPENDIECK, H.-H., H.-W. KALLEN, I. BRANDT & J. RINGENBERG (1998): Rote Liste und Florenliste der Farn- und Blütenpflanzen von Hamburg. - Naturschutz und Landschaftspfl. in Hamburg, 48: 114 S.

STILLER, G. (2007): Vorgezogene überblicksweise Überwachung der Qualitätskomponenten Makro-phyten und Angiospermen in der Tideelbe gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie. - Gutachten i. A. der ARGE ELBE, Wassergütestelle Elbe, Hamburg, 33 S. + Anh.

STILLER, G. (2009): Fortschreibung der Untersuchungen zur Variabilität von Makrophytenbeständen im Bearbeitungsgebiet der Tideelbe. - Gutachten i. A. des Sonderaufgabenbereichs Tideelbe - Wassergütestelle Elbe, Hamburg.

6.2 Bestimmungsliteratur BARSIG, M. (2004): Vergleichende Untersuchungen zur ökologischen Wertigkeit von Hybrid- und

Schwarzpappeln. - Literaturrecherche im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz, 31 S.

FRAHM, J.-P. (1998): Moose als Bioindikatoren. - Quelle & Meyer, Wiesbaden, 187 S. FRAHM, J.-P., W. FREY (1992): Moosflora. - Ulmer, Stuttgart, 528 S. HAEUPLER, H. & T. MUER (2000): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschland.- Ulmer,

Stuttgart, 759 S. KRAUSCH, H.-D. (1996): Farbatlas Wasser- und Uferpflanzen. - Ulmer, Stuttgart, 315 S. KRESKEN, G.-U. (2000): Vorläufiger Bestimmungsschlüssel der Gattung Callitriche. - Botan. Verein

zu Hamburg e. V., Regionalstelle Pflanzenschutz, 7 S. OBERDORFER, E. (1994): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. - Ulmer, Stuttgart, 1050 S. RAABE, E.-W. (1975): Über die großen Scirpus-Arten unserer Gewässer. - Kieler Notizen zur Pflan-

zenkunde in Schleswig-Holstein, 7 (3) 46-57. ROTHMALER, W. (1997-2002): Exkursionsflora von Deutschland. - G. Fischer, Jena, Stuttgart, Bd. 1;

Spektrum Akad. Verlag, Heidelberg, Berlin, Bd. 3 und 4. WEYER, K. VAN DE & C. SCHMIDT (2007): Bestimmungsschlüssel für die aquatischen Makrophyten

(Gefäßpflanzen, Armleuchteralgen und Moose) in Deutschland. - Nettetal. WISSKIRCHEN, R. & H. HAEUPLER (1998): Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands.

- Ulmer, Stuttgart, 765 S.

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Anhang

Tab. A1: Vegetations- bzw. Biotoptyp-Aufbau der im Jahr 2009 auf Neßsand vermessenen und untersuchten Transekte T1 bis T8

Transekt T1 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401 Sandwatt 404 Flachwasser 401 Sandwatt 413 Schilf-Röhricht 405-s Sandstrand / Strandwall Calystegia sepium, Solanum dulcamara und Treibsel

Transekt T2: siehe folgende Seite

Transekt T3 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401 401-V

Sandwatt

414 Rohrkolben-Röhricht Schoenoplectus lacustris, Persicaria hydropiper, Phalaris arundinacea, Bolboschoenus maritimus, Lythrum salicaria, Veronica catenata

403 Priel

414 Rohrkolben-Röhricht Schoenoplectus lacustris, Persicaria hydropiper, Bolboschoenus maritimus, Lythrum salicaria, Nasturtium officinale

416 Teichsimsen-Röhricht Bolboschoenus maritimus, Persicaria hydropiper, Lythrum salicaria, Callitriche stagnalis, Phalaris arundinacea

402 Schlickwatt 403 Priel 402-s Schlickwatt Schoenoplectus spp.- Keimlinge / Jungpflanzen 401 Sandwatt 406 Auenlehm 403 Priel 401 Sandwatt 402

402-s Schlickwatt Schoenoplectus lacustris, Callitriche stagnalis,

Veronica catenata, Schoenoplectus tabernaemontani - nur ganz vereinzelte Exemplare

415 Strandsimsen-Röhricht Phragmites australis

413 Schilf-Röhricht

Rumex obtusifolius, Persicaria hydropiper, Caltha palustris, Solanum dulcamara, Nasturtium officinale, Cardamine amara - alle nur nahe MThw-Linie

453 Weidenbestand / Baum- und Strauchweiden (Salix alba, Salix viminalis)

Krautschicht: Angelica archangelica, Cirsium oleraceum, Scrophularia nodosa, Rumex obtusifolius, Ranunculus repens + Fraxinus excelsior-Stangenholz am Übergang zum Strandwall

431 Landreitgras-Flur 434 Quecken-Flur

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Transekt T2 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401 401-LT 401 401-A

Sandwatt

413-A Schilf-Röhricht Lythrum salicaria, Ranunculus sceleratus, Rumex crispus, Nasturtium officinale - alle entlang Abbruchkante

414-A Rohrkolben-Röhricht wie vor + Veronica catenata 403-A Priel

414-A wie vor + Alisma plantago-aquatica, Persicaria hydropiper, Phalaris arundinacea

414 Rohrkolben-Röhricht

Phragmites australis 413 Lythrum salicaria, Angelica archangelica, Caltha palustris 413-A

Schilf-Röhricht

414-A Rohrkolben-Röhricht wie vor + Epilobium hirsutum, Bolboschoenus maritimus, Poa sp.

403-A Priel 414-A Rohrkolben-Röhricht 401-A Sandwatt 414-A Rohrkolben-Röhricht 401-A 401 401-A

Sandwatt

414-A Rohrkolben-Röhricht

416 Teichsimsen-Röhricht Persicaria hydropiper, Typha angustifolia, Calystegia sepium, Phalaris arundinacea, Bolboschoenus maritimus

414 Rohrkolben-Röhricht Schoenoplectus lacustris, Persicaria hydropiper, Bolboschoenus maritimus

416 Persicaria hydropiper , Typha angustifolia 416-A

Teichsimsen-Röhricht wie vor + Lythrum salicaria

401-A 401

Sandwatt

403 Priel 401-V 401

401-s Sandwatt

Veronica catenata, Schoenoplectus tabernaemontani, Sch. triqueter

417 Salz-Teichsimsen-Röhricht Bolboschoenus maritimus, Sch. triqueter, Veronica catenata, Alisma plantago-aquatica, Callitriche stagnalis, Eleocharis palustris

415 Strandsimsen-Röhricht Typha angustifolia

413 Schilf-Röhricht Typha angustifolia, Bolboschoenus maritimus, Caltha palustris

453 Weidenbestand / Baum- und Strauchweiden (Salix viminalis)

Krautschicht: Persicaria hydropiper, Rumex obtusifolius, Angelica archangelica, Cirsium oleraceum, Urtica dioica, Anthriscus sylvestris, Alliaria petiolata, Scrophularia nodosa

431 Landreitgras-Flur Galium album

434 Queckenflur Festuca rubra, Dactylis glomerata, Chaerophyllum bulbosum, Allium oleraceum

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Transekt T4 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401 401-LT

Sandwatt mit Rhizomresten

413 Schilf-Röhricht 405 Sandstrand / Strandwall mit Treibsel 413 Schilf-Röhricht Stachys palustris - ganz vereinzelt

414 Rohrkolben-Röhricht Phalaris arundinacea, Stachys palustris, Iris pseudacorus, Lythrum salicaria, Lycopus europaeus

403 Priel 413 Schilf-Röhricht Angelica archangelica, Solanum dulcamara

414 Rohrkolben-Röhricht Phalaris arundinacea, Stachys palustris, Phragmites australis

403 Priel 414 Rohrkolben-Röhricht 412 Rohrglanzgras-Röhricht Typha angustifolia, Lythrum salicaria 414 Rohrkolben-Röhricht Lythrum salicaria, Persicaria hydropiper 403 Priel

414 Rohrkolben-Röhricht Alisma plantago-aquatica, Persicaria hydropiper, Lythrum salicaria, Phragmites australis, Lythrum salicaria

413 Schilf-Röhricht Typha angustifolia, Lythrum salicaria

414 Phragmites australis, Phalaris arundinacea, Lythrum salicaria, Bolboschoenus maritimus

414-l Rohrkolben-Röhricht

Veronica catenata, Nasturtium officinale

416 Teichsimsen-Röhricht Bolboschoenus maritimus, Persicaria hydropiper, Phalaris arundinacea, Nasturtium officinale, Veronica catenata

415-l Strandsimsen-Röhricht Schoenoplectus tabernaemontani 403 Priel

402-s Schlickwatt Bolboschoenus maritimus, Alisma plantago-aquatica - ganz vereinzelte Exemplare

415-l Strandsimsen-Röhricht Schoenoplectus tabernaemontani, Veronica catenata

417-l Salz-Teichsimsen-Röhricht Veronica catenata, Bolboschoenus maritimus, Alisma plantago-aquatica, Callitriche stagnalis, Sagittaria sagittifolia,

415-l Strandsimsen-Röhricht Veronica catenata, Callitriche stagnalis, Schoenoplectus tabernaemontani

417-l Salz-Teichsimsen-Röhricht Bolboschoenus maritimus, Veronica catenata, Sagittaria sagittifolia, Callitriche stagnalis

419 Schlammuferflur Schoenoplectus tabernaemontani, Alisma plantago-aquatica, Sagittaria sagittifolia, Bolboschoenus maritimus, Eleocharis palustris

402 Schlickwatt 406 Auenlehm 403 Priel 401 401-s Schoenoplectus spp. - Keimlinge 401

Sandwatt

402 Schlickwatt 407 Leitwerk / Steinverwallung

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Transekt T5 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401 Sandwatt 417-l Salz-Teichsimsen-Röhricht 401 401-s Bolboschoenus maritimus 401

Sandwatt

417-l Salz-Teichsimsen-Röhricht 401 Sandwatt 417-l Salz-Teichsimsen-Röhricht 401 Sandwatt 417-l Salz-Teichsimsen-Röhricht 401 401-s

Sandwatt Schoenoplectus tabernaemontani

405-s Sandstrand / Strandwall Bolboschoenus maritimus, Schoenoplectus tabernaemontani, Phalaris arundinacea, Festuca arundinacea

411 Rohrschwingel-Flur Phalaris arundinacea, Cirsium arvense 412 Rohrglanzgras-Flur Festuca arundinacea, Cirsium arvense

405-s Sandstrand / Strandwall Solanum dulcamara, Cirsium arvense, Phalaris arundinacea, Festuca arundinacea

411 Rohrschwingel-Flur Phalaris arundinacea, Cirsium arvense, Persicaria lapathifolia, Alliaria petiolata, Arctium lappa, Phragmites australis, Artemisia vulgaris

413 Schilf-Röhricht

Arctium lappa, Festuca arundinacea, Chenopodium album, Solanum dulcamara, Persicaria lapathifolia, Alliaria petiolata, Salix sp. - Schösslinge

403-l Priel Phragmites australis, Festuca arundinacea, Tussilago farfara, Phalaris arundinacea

453 Weidenbestand / Baum- und Strauchweiden (Salix viminalis)

Krautschicht: Festuca arundinacea, Phalaris arundinacea, Alliaria petiolata

431 Landreitgras-Flur Glechoma hederaceum, Tanacetum vulgare, Cirsium arvense, Alliaria petiolata, Solanum dulcamara, Chenopodium album

403-l Priel Festuca arundinacea, Chenopodium album, Cirsium arvense, Phragmites australis, Tussilago farfara, Arctium lappa, Cerastium holosteoides

413 Schilf-Röhricht Festuca arundinacea, Artemisia vulgaris, Poa sp., Alliaria petiolata, Arctium lappa, Agrostis gigantea

Vegetationsinsel östlich Transekt T5 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise

418 Sumpfsimsen-Röhricht

Deschampsia wibeliana, Festuca arundinacea, Poa sp., Veronica catenata , Persicaria hydropiper, Schoenoplectus tabernaemontani - alle nur sehr selten mit 1-3 Exemplaren

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Monitoring von Vegetationsveränderungen auf Neßsand - Ersterfassung 2009

Transekt T6 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401 Sandwatt 407 Leitwerk / Steinverwallung 401 401-s

Sandwatt Schoenoplectus tabernaemontani

415-l Phalaris arundinacea 415

Strandsimsen-Röhricht Phragmites australis

413 Bolboschoenus maritimus 413-l

Schilf-Röhricht Bolboschoenus maritimus , Phragmites australis

405-s Bolboschoenus maritimus , Phragmites australis 405

Sandstrand

403 Priel 412 Rohrglanzgras-Röhricht Tussilago farfara, Cirsium arvense

453

Weidenbestand / Baum- und Strauchweiden (Salix fragilis, S. x rubens, S. dasyclados, S. alba)

Krautschicht: Phalaris arundinacea, Festuca rubra, Cirsium arvense, Tussilago farfara, Angelica archangelica, Deschampsia wibeliana, Urtica dioica, Calystegia sepium, Rumex obtusifolius, Festuca arundinacea, Eupatorium cannabinum, Senecio paludosus, Phalaris arundinacea, Lycopus europaeus, Solanum dulcamara, Scutellaria galericulata, Cirsium oleraceum, Myosotis scorpioides, Dactylis glomerata, Rosa rubiginosa

434 Festuca rubra, Urtica dioica, Chaerophyllum bulbosum 434-ae Salix viminalis 434

Queckenflur Festuca rubra, Urtica dioica, Chaerophyllum bulbosum

Transekt T7 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401

401-ugb Sandwatt umgestürzte Bäume, teilw. austreibend: Populus sp.,

Prunus padus

452 Pioniergehölz (standortfremd)

Baum-/Strauchschicht: Tilia sp., Ulmus spp., Sorbus intermedia, Fraxinus excelsior, Populus deltoides, P. tremula, Prunus padus Krautschicht:: Festuca rubra, Chaerophyllum bulbosum, Convolvulus arvensis, Festuca arundinacea, Elymus repens, Poa nemoralis

432 Trockenrasen

Festuca rubra, Tanacetum vulgare, Trifolium arvense, Conyza canadensis, Sedum sexangulare, Filago arvensis, Hypericum perforatum. Rumex acetosella, Arenaria serpyllifolia, Achillea millefolium, Plantago lanceolata, Cerastium semidecandrum, Oenothera biennis

Transekt T7.1 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401 Sandwatt 405 Sandstrand / Strandwall mit Abbruckkante

431 Landreitgrasflur Leymus arenarius, Convolvulus arvensis, Festuca rubra, Tanacetum vulgare

433 Strandroggenflur Tanacetum vulgare, Convolvulus arvensis

432 Trockenrasen Festuca rubra, Tanacetum vulgare, Trifolium arvense, Jasione montana, Sedum acre, Leymus arenarius

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Monitoring von Vegetationsveränderungen auf Neßsand - Ersterfassung 2009

Transekt T8 Zahlencode Vegetations- / Biotoptyp Begleitarten bzw. Hinweise 401 Sandwatt 407 Leitwerk / Steinverwallung 401 Sandwatt 415-l Rumex crispus, Festuca arundinacea

415 Festuca arundinacea, Phalaris arundinacea, Persicaria hydropiper, P. lapathifolia

415-W Persicaria hydropiper, Phalaris arundinacea, Bidens tripartita, Arctium sp.

415-l Persicaria hydropiper, P. lapathifolia, Deschampsia wibeliana, Phalaris arundinacea

415-W

Strandsimsen-Röhricht

wie vor 412 Rohrglanzgras-Röhricht Festuca arundinacea

411 Rohrschwingel-Flur

Phalaris arundinacea, Artemisia vulgaris, Deschampsia wibeliana, Persicaria hydropiper, P. lapathifolia, Calystegia sepium, Poa sp., Saponaria officinalis

412 Rohrglanzgras-Röhricht Artemisia vulgaris, Bidens tripartita, Taraxacum officinale, Saponaria officinalis

405-l Sandstrand / Strandwall Festuca arundinacea, Saponaria officinalis, Chenopodium album, Eragrostis albensis, Artemisia vulgaris, Senecio vulgaris, Poa pratensis

411-l Rohrschwingel-Flur Leymus arenarius, Saponaria officinalis, Acer sp.- Keimlinge

452 Pioniergehölz / Baumreihe (Populus trichocarpa)

Eine mehrstämmige Pappel im Transekt; Krautschicht: Calamagrostis epigeios, Saponaria officinalis, Conyza canadensis, Oenothera biennis, Festuca rubra, Artemisia vulgaris