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Montagerichtlinienund technische Daten

NeoArdesia

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März 2017 1

INHALTSVERZEICHNIS

1 ALLGEMEINES 3

1.1 ANWENDUNG 31.2 ZUSAMMENSETZUNG UND HERSTELLUNG 31.3 SORTIMENT 31.3.1 SCHIEFERPLATTEN NEOARDESIA FEHLER! TEXTMARKE NICHT DEFINIERT.1.3.2 FORMTEILE 31.3.3 ANDERE FORMTEILE 41.4 MATERIALANGABEN 51.4.1 MECHANISCHE UND PHYSIKALISCHE EIGENSCHAFTEN 51.4.2 QUALITAT 51.4.3 GARANTIE 61.4.4 BESTÄNDIGKEIT GEGEN WITTERUNGSEINFLÜSSE 61.5 REFERENZHÖHE 71.6 PFLEGE 7

2 VERARBEITUNG 8

2.1 SICHERHEIT 82.2 TRANSPORT UND LAGERUNG 82.3 BEARBEITUNG 82.4 BEFESTIGUNG 92.5 ÜBERDECKUNG 92.5.1 KAPILLARITÄT 102.5.2 WITTERUNGSEINFLÜSSE 102.5.3 LÄNGE DER DACHFLÄCHE 102.5.4 DACHNEIGUNG 10

3 DECKUNG 12

3.1 PRINZIP 123.2 ÜBERLAPPUNG – MINDESTNEIGUNG 133.3 BEFESTIGUNG 133.4 ANZAHL UND ABMESSUNGEN 143.4.1 SCHIEFERPLATTEN, LATTEN, HAKEN UND NÄGEL 143.4.2 SCHIEFERPLATTEN IN DER TRAUFZONE 14

4 MONTAGE DACH 15

4.1 KONSTRUKTION 154.1.1 TRAGENDE KONSTRUKTION 154.1.2 DACHABDICHTUNG 164.1.3 KONTERLATTEN UND LATTEN 164.1.4 DÄMMUNG, LUFDICHTHEIT UND DAMPFDICHTHEIT, LÜFTUNG 174.2 SICHERHEITSVORRICHTUNGEN 194.2.1 SCHNEEFANGHAKEN 194.2.2 ANDERE HAKEN UND VORRICHTUNGEN 204.2.3 SCHNEEFANGSYSTEM 204.3 VERSCHIEDENES 214.3.1 BLITZSCHUTZ 214.3.2 HEIZKABEL 214.3.3 SCHNEERÄUMUNG 214.4 KONSTRUKTIONSDETAILS 224.4.1 TRAUFE 224.4.2 FIRST 234.4.3 ORT 24

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2 März 2017

4.4.4 GRATSPARREN 254.4.5 DACHKEHLE 264.4.6 ANSCHLUSS AN EINER MAUER 264.4.7 SCHORNSTEIN 27

5 NORMEN UND ANWENDUNGSVORSCHRIFTEN 28

6 AUSSCHREIBUNGSTEXT 29

6.1 NEOARDESIA FEHLER! TEXTMARKE NICHT DEFINIERT.6.1.1 ÜBERSICHT 296.1.2 VORBEMERKUNG 296.1.3 TRANSPORT UND LAGERUNG 296.1.4 VERLEGUNG 29

Diese technischen Daten geben Informationen über die Schieferplatten NeoArdesia und deren Verarbeitung. Die Hinweise bezüglich Unterbau, Befestigungsmittel und anderer Produkte / Hilfsmittel sind rein informativ und freibleibend. Informieren Sie sich diesbezüglich stets beim Hersteller oder Lieferanten dieser Produkte und befolgen Sie deren Vorgaben. Die Verarbeitung von Schieferplatten NeoArdesia muss stets den vorgegebenen nationalen und/oder lokalen Bauregelwerken und Bestimmungen entsprechen. Falls diese nicht mit den -Richtlinien übereinstimmen, muss vor Anfang der Arbeiten Kontakt mit aufgenommen werden. Unsere Produktgarantie ist nur gültig wenn die Verlegung nach unseren neuesten technischen Daten ausgeführt wird. Sie können diese einfach beantragen, oder auf unserer Website www.neomat.ch finden.

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März 2017 3

1 ALLGEMEINES

1.1 ANWENDUNG Die Schieferplatten NeoArdesia können gemäss den technischen Daten und den geltenden nationalen Normen und Richtlinien zur Dacheindeckung verwendet werden (siehe § 5).

1.2 ZUSAMMENSETZUNG UND HERSTELLUNG Bei den Schieferplatten handelt es sich um flache Platten aus doppelt komprimiertem Faserzement, der sich aus Portlandzement, hochwertigen organischen Fasern, mineralischen Zusätzen und Wasser zusammensetzt. Die Platten sind grau in der Masse, die Vorderseite und die Kanten sind mit einer doppelten Farbbeschichtung, auf der Grundlage einer wasserlöslichen Acrylharzdispersion versehen. Die Beschichtung enthält mooshemmende Bestandteile. Die Rückseite der Platten ist ebenfalls eingefärbt und zusätzlich mit einer farblosen Harzschicht versiegelt, um eine Wasseraufnahme zu verhindern. Die Schieferplatten NeoArdesia können leichte Farbabweichungen aufweisen. Auch atmosphärische und Umwelt-bedingungen können Farbunterschiede hervorrufen. Diese sind unvermeidlich und müssen akzeptiert werden.

1.3 SORTIMENT 1.3.1 SCHIEFERPLATTEN NEOARDESIA Mit der Struktur von natürlichem Schiefer, abgeschrägten Kanten und 4 rechten Winkeln. Farbe: 336 blauschwarz.

Format 40/40 cm Produktionsmasse 395/395 mm.

Gewicht: 1,31 kg

Format 60/40 cm Produktionsmasse 595/395 mm.

Gewicht: 1,97 kg

Die abgeschrägten Kanten und die Struktur der Schieferplatten sind schematisch dargestellt; keine realistische Wiedergabe. 1.3.2 FORMTEILE 1.3.2.1 Halbrunder konischer Firstziegel/ Gratziegel

Stück pro m: 3,03 Nutzlänge: 33 cm Gewicht: 1,420 kg Aussenmass in cm

1.3.2.2 Halbrunder konischer Firstanfangziegel

Nutzlänge: 33 cm Gewicht: 1,480 kg Aussenmass in cm

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4 März 2017

1.3.2.3 Halbrunder konischer Firstendziegel

Nutzlänge: 33 cm Gewicht: 1,480 kg Aussenmass in cm

1.3.3 ANDERE FORMTEILE 1.3.3.1 Lüftungskamm aus Polypropylen

Länge: 100 cm Kammhöhe: 55 mm Farbe: braun

1.3.3.2 Flexible Firstabdichtung mit Belüftung aus Synthetikmaterial (PVC)

Länge: 5 m je Rolle Breite: 30 cm Lüftungsabschnitt: 200 cm²/m Farbe: schwarz

1.3.3.3 Befestigungen Befestigungsmittel: Nagel

Nagel gerillt

Haken für Firstziegel

Haken mit geradem Stift

Haken mit gebogenem Stift

Crosinus Haken

Die Stifthaken sind in Kupfer, Edelstahl glänzend und Edelstahl schwarz erhältlich. Die Haken sind mit einer Klemmvorichtung versehen, um zu vermeiden, dass sie sich unter Schneelast öffnen.

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März 2017 5

1.4 MATERIALANGABEN 1.4.1 MECHANISCHE UND PHYSIKALISCHE EIGENSCHAFTEN

Abmessungen Toleranzen Länge 200 – 600 mm ± 3 mm Breite 200 – 600 mm ± 3 mm Dicke 4 mm - 0,4 mm / + 1,0 mm Rechtwinkligkeit ≤ 2 mm Mechanische Eigenschaften Norm Biegemoment h ≤ 350 mm 350 < h ≤ 450 mm 450 < h ≤ 600 mm

30 Nm/m 40 Nm/m 45 Nm/m

EN 492

Elastizitätsmodul (trocken) ca. 16.000 N/mm² Wärmedehnungskoeffizient 7,5 x 10-6 m/mK Dauerhaftigkeit Wasserundurchlässigkeit OK

EN 492 Nass-Trocken-Wechsel L ≥ 0,75 Warmwasser L ≥ 0,75 Frost-Tau-Wechsel L ≥ 0,75 Wärme-Regen-Wechsel OK Brandverhalten Klasse (Gefärbt) A2-s1, d0 EN 13501-1 Physikalische Eigenschaften

Rohdichte (Ofentrocken) ρ ≥ 1.700 kg/m³

Gewicht (Gleichgewichtsfeuchte: 12%) 8 kg/m²

Wärmeleitzahl: λ 0,72 W/mK

Wasseraufnahme < 4% (Gewicht) Farbhaftung Classe 0 EN ISO 2409

1.4.2 QUALITAT

1

Allgemeines - CE-Markierung; Die Schieferplatten entsprechen den Vorschriften der

Norm EN 492 (Typ NT); Belgien - Die Schieferplatten haben das BENOR-Qualität Marke,

unter permanenter Kontrolle von SECO; Die Niederlande - Die Schieferplatten haben ein NL BSB® K24136

Zertifikat Frankreich - Die Schieferplatten haben das

Certifié-CSTB-Certified Qualität Marke, unter permanenter Kontrolle von CSTB;

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6 März 2017

1.4.3 GARANTIE NEOMAT gewährt eine Garantie auf die Schieferplatten NeoArdesia und die Faserzementzubehörteile, sofern die Schieferplatten und Zubehörteile sachgemäss und entsprechend den Richtlinien unserer neuesten geltenden technischen Daten unter normalen Umwelt- und Nutzungsbedingungen gelagert, behandelt, verlegt und gepflegt werden. Die Garantiebedingungen, die einzuhalten sind, damit die Garantie in vollem Umfang gewährt wird, sind im Garantiezertifikat festgelegt. Dieses Zertifikat ist auf Anfrage erhältlich. 1.4.4 BESTÄNDIGKEIT GEGEN WITTERUNGSEINFLÜSSE 1.4.4.1 Beständigkeit gegen Hagel Die kantonalen Versicherungsgesellschaften legen die Anforderungen hinsichtlich der Hagelbeständigkeit verschiedener Bauten fest. Die AEAI (Association des établissements cantonaux d’assurance incendie - Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen) entwickelte eine Klassifizierung auf der Grundlage eines Tests. Je nach Beständigkeit werden die Materialien in die Kategorien 1 bis 5 eingestuft, wobei die Zahl die Grösse der Hagelkörner (1 cm bis 5 cm) angibt, denen sie ohne Beschädigung widerstehen. Die Schieferplatten NeoArdesia weisen eine extrem hohe Hagelbeständigkeit auf und gehören daher der Klasse 5 an, was bedeutet, dass sie durch 5 cm grosse Hagelkörner nicht beschädigt werden. 1.4.4.2 Beständigkeit gegen Schneelast Die Schieferplatten können nicht nur an geschützten Orten, sondern auch in grosser Höhe verwendet werden. Der Verwendungsbereich wird durch die mechanische Beständigkeit von Schieferplatten und den Querschnitt der Dachlatten bestimmt. Die örtlichen Bedingungen sind zu berücksichtigen. Um die Schneelast zu bestimmen, geht man von bekannten zuverlässigen Werten am Ort des Bauvorhabens aus, nämlich von der Referenzhöhe, die durch die Norm SIA 261 festgelegt wird. Bei dieser Referenzhöhe wird ein (positiver oder negativer) Korrekturwert zur tatsächlichen Höhe des Ortes des Bauvorhabens addiert (siehe auch § 1.5). Die Schieferplatten NeoArdesia können beispielsweise für eine Bedachung mit einer Neigung von 25° und einer Überlappung von 12 cm bis zu folgenden Referenzhöhen verwendet werden: - 2200 m für das Format 40 x 40 cm; - 1500 m für das Format 60 x 40 cm; Vollständige Vorschriften: siehe § 4.1.3.2. 1.4.4.3 Windbeständigkeit Die Windbeständigkeit einer Konstruktion muss abhängig von ihrer Höhe und Form, sowie von der Geländekategorie überprüft werden. Siehe Norm SIA 261.

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März 2017 7

1.5 REFERENZHÖHE Das Ausmass der Schneelast hängt hauptsächlich von der Höhe des Grundstücks und vom regionalen Klima ab. Bei der Ermittlung der Schneelast kann man zuverlässige, vor Ort ermittelte experimentelle Werte zu Grunde legen. Liegen solche Werte nicht vor, können Sie der SIA-Karte "Referenzhöhe abhängig von der Schneelast" entnommen werden. Diese Karte gibt Korrekturwerte im Verhältnis zur Meereshöhe entsprechend den Umgebungsbedingungen der Konstruktion an. Die folgende Karte gibt die Referenzhöhe für die Schneelasten an:

Referenzhöhe = Meereshöhe + Korrekturwert (sehe Karte)

1.6 PFLEGE Wie jede Dacheindeckung ist auch ein Plattendach Verschmutzung und Alterung ausgesetzt. Im Laufe der Zeit kommen auf allen Dacheindeckungen Ablagerungen von Staub und atmosphärischer Verschmutzung vor. Auch Moos lässt sich schwer vermeiden. Moose können sich auf allen Materialien festsetzen. Trotz mooshemmender Beschichtung die bei kleinformatigen Dach- und Fassadenplatten verwendet wird, spielen externe Faktoren noch eine wichtige Rolle beim Grünwerden des Daches. Eigentlich sind es nicht die Schieferplatten, die grün werden. Es sind Staub und Schmutz, die auf die Schieferplatten fallen, die eine ausgezeichnete Grundlage bilden für Moose und Algen. Die Intensität der Moosbildung ist sehr abhängig von: - der Dachorientierung

Moose entwickeln sich vor allem auf den Teilen des Daches, die der Sonne wenig oder nicht ausgesetzt sind, wie auf Dachflächen, die nördlich orientiert sind oder ständig im Schatten liegen.

- Lüftung zwischen Unterdach und Schieferplatten: Eine gute Lüftung sorgt dafür, dass die Dacheindeckung weniger lang feucht bleibt. Moose und Algen entstehen auf den Sand- und Staubteilchen, die sich am einfachsten auf einer nassen Oberfläche festsetzen. Eine gute Lüftung zwischen dem Unterdach und den Schieferplatten trägt also in grossem Masse bei zu einer schnellen Trocknung der Dacheindeckung und hemmt also auch Mooswachstum.

- der Anwesenheit von Grünzonen in nächster Nähe: Die Nähe von Bäumen oder Grün hat selbstverständlich auch einen nachteiligen Einfluss.

- dem sauren Regen Auch der "saure Regen" der letzten Jahre verursacht auf dem Dach die saure Umgebung, in der Moose und Algen sehr gut gedeihen.

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8 März 2017

Das Grünwerden der Schieferplatten hat keinen Einfluss auf die Qualität der Platten. Jedoch wegen der Aussicht, der Lebensdauer und der Wasserdichtheit des Daches sehen die Normen und Vorschriften eine regelmässige Pflege vor. Hierfür kann eine Dachreinigungsfirma in Anspruch genommen werden. Sorgen Sie dafür, dass das Dach so ausgelegt ist, dass alle Elemente zwecks Pflege zugänglich sind.

2 VERARBEITUNG Das Dach muss den in der Norm SIA 232 festgelegten Anforderungen und den Verlegevorschriften entsprechen. Diese Vorschriften gelten für Gebäudehöhen, wie in der Norm SIA 232 angegeben. Bei höheren Gebäuden muss ein Planungsbüro hinzugezogen werden.

2.1 SICHERHEIT Bei Bedachungsarbeiten müssen ausreichende und durchdachte Sicherheitsmassnahmen getroffen werden, die den Bedingungen der SUVA (Caisse Nationale Suisse d’assurance - Schweizer Unfallversicherungsanstalt), der CFST (Richtlinien für die Arbeitssicherheit) und allen anderen geltenden Vorschriften genügen müssen. - Bei Transport, Lagerung und Verarbeitung müssen Massnahmen getroffen werden, um Verletzungen und

Sachschäden sowohl vor, als auch während und nach der Montage zu vermeiden. - Auf jeden Fall muss das Risiko des Abrutschens/Sturzes von Personen und/oder auf dem Dach gelagerten

Materialien berücksichtigt werden. - Schieferplatten dürfen auf keinen Fall direkt begangen werden. Sicherheitsvorrichtungen (Leiterhaken,

Handläufe usw.) sind vorzusehen. - Arbeitshandschuhe und Sicherheitsschuhe sind unerlässlich.

2.2 TRANSPORT UND LAGERUNG Schieferplatten werden gebündelt, in Karton verpackt, und mit Schrumpffolie umwickelt, auf Paletten geliefert. Bei der Lagerung ungeöffneter Paletten dürfen maximal 4 Paletten aufeinander gestapelt werden. Die Werksverpackung dient lediglich dem Schutz der Platten beim Transport, sie ist jedoch kein ausreichender Witterungsschutz für eine Lagerung im Freien. Daher sind die Platten auch während des Transportes abzudecken. Die Schieferplatten müssen grundsätzlich auf einer ebenen, trockenen Fläche in einem überdachten und gut belüfteten Bereich gelagert werden, auch auf der Baustelle. Wenn während der Verarbeitung nicht die Möglichkeit besteht, sie geschützt zu lagern, entfernt man die Verpackung und deckt die geöffneten Pakete mit einer dampfdurchlässigen, wasserdichten Plane ab. Aufsteigende Feuchtigkeit, Kondenswasser und Regen müssen unbedingt vermieden werden. Falls Platten längere Zeit – auch überdacht - gelagert werden, auch in einem Lager, empfehlen wir dringend, die Schrumpffolie teilweise zu öffnen, um Kondenswasser unter der Folie zu vermeiden um auf diese Weise Kalkausblühungen vorzubeugen. Von einer Palette übriggebliebene Platten, die nicht sofort verlegt werden, sind trocken und überdacht bzw. abgedeckt senkrecht auf zwei Latten oder waagerecht auf einer flachen, trockenen Oberfläche zu lagern. Beim Transport und Manipulation von Baustoffen, müssen die Rechtsvorschriften über die Hub- und Hebewerkzeuge jederzeit beachtet werden. Wichtig: Bei der Verlegung der Platten sollten nach Möglichkeit mindestens 3 Paletten gemischt und gleichzeitig verlegt werden.

2.3 BEARBEITUNG Durch eine durchdachte Konzeption des Daches lässt sich der Schnitt von Schieferplatten auf ein Minimum beschränken. Kleine Schieferplattenstücke sind unbedingt zu vermeiden, um eine ausreichende Befestigung zu gewährleisten. AnpassungsSchieferplatten müssen eine Mindestbreite von 100 mm aufweisen. Zum Schneiden wird eine Schieferplattenschere verwendet. Für Perforationen verwendet man einen Schieferdeckerhammer, eine Haubrücke oder einen Perforierer.

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März 2017 9

2.4 BEFESTIGUNG Befestigungsmittel müssen aus korrosionsbeständigem Material wie Kupfer oder Edelstahl bestehen. Ihre Beschaffenheit und Anzahl hängen von der Art der tragenden Konstruktion, der Referenzhöhe und der Gebäudehöhe ab.

- Die Haken dürfen nie vollständig angedrückt werden, um die Kapillarwirkung des Regenwassers so weit wie möglich

zu vermeiden. - Beim Festnageln der Platten wird vorgelocht mit einem grösseren Durchmesser als dem des Plattennagels. - Zum Festnageln werden vorzugsweise stark gerillte Nägel verwendet, da sich diese schwerer herausziehen lassen

als die glatte Ausführung. - Länge des Plattenhakens = Höhenüberdeckung + 1 cm. - Die Anzahl der Befestigungen finden Sie unter den betreffenden Deckungssystemen (siehe § 3).

Die Einschlag- oder Klammerhaken mit geradem Stift werden nur bei Dachneigungen von 70° oder mehr benutzt. Bei Dachneigungen unter 70° wird der Kropf auf dem Haken dafür sorgen, dass die schmalen Kanälchen eine lokale Erweiterung bekommen, so dass die Kapillarwirkung erheblich eingeschränkt wird (siehe § 2.5.1).

- Die Befestigungen und anderes Metallzubehör, die unter anderem für Anschlüsse oder Abschlüsse benutzt werden, müssen aus einem für die Platten und des Zubehörs verträglichen Material bestehen.

- Haken werden 5 mm unterhalb der oberen Kante der Lattung eingeschlagen.

2.5 ÜBERDECKUNG Die Wasserdichtheit eines Schieferdaches hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die wichtigsten sind : - Kapillarität; - Witterungseinflüsse; - Länge der Dachfläche (von Traufe bis First); - Dachneigung. All diese Faktoren bestimmen die Überdeckung der Schieferplatten.

1 cm 1 cm

recouvrement recouvrement

10 cm - schaal 1/5

Haken mit Stift

Haken mit gebogenem Stift

Nagel Haken für Firstziegel

Höhenüberdeckung

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10 März 2017

2.5.1 KAPILLARITÄT Kapillarität ist das Phänomen, bei dem in einem Röhrchen mit kleinem Durchmesser, das in ein Bad gesteckt wird, die Flüssigkeit im Röhrchen höher steigt als das Flüssigkeitsniveau im Bad. Dasselbe Phänomen ergibt sich ebenfalls zwischen zwei gegeneinander gedrückten flachen Platten. Je mehr man die Platten gegeneinander drückt, um so höher steigt die Flüssigkeit dazwischen. Der maximale Niveau-Unterschied des Wassers zwischen den Platten beträgt etwa 25 mm, unabhängig davon, ob sie senkrecht oder schräg gehalten werden. Der wirkliche Aufstieg zwischen den Platten ändert also, je nach der Neigung, die diese haben.: Er erhöht sich in dem Maβe, wie die Dachneigung kleiner wird. Staub zwischen den Platten kann die Kapillarwirkung in grossem Maβe verstärken. Die folgende Tabelle verdeutlicht die Kapillarwirkung

Neigung der Schieferplatten Aufsteigen des kapillaren Wassers zwischen den Schieferplatten

90° 45° 30° 25° 18° 15°

25 mm 35 mm 50 mm 59 mm 81 mm 97 mm

2.5.2 WITTERUNGSEINFLÜSSE Bei einer Dachfläche, die den überherrschenden Winden in grossem Maβe ausgesetzt ist, wird der Wind das herabfliessende Wasser an der Unterkante der Platten zurückhalten und versuchen, es hinaufzutreiben. Bei trockenem Wetter wird Staub zwischen den Platten in die Fugen geblasen. Diese Faktoren fördern die Kapillarwirkung in wichtigem Maβe. Um zu ermitteln, ob ein Dach Wind und Regen stark ausgesetzt ist, muss der Winddruck vor Ort kontrolliert werden. Diese Werte werden in der SIA 261 angegeben. 2.5.3 LÄNGE DER DACHFLÄCHE Da das gesamte Wasser, das auf das Dach fällt, zur Traufe herabfliesst, ist es deutlich, dass die Wasserschicht dicker wird, je mehr es sich der Traufe nähert. Die Tatsache, dass Infiltrationen meistens im unteren Teil der Dachfläche entstehen, beweist diese These: Je länger die Dachfläche (von Traufe bis First), um so grösser wird also die Gefahr. Die Wassermenge, die auf ein Dach fällt, wird jedoch nicht durch die wirkliche Dachlänge bestimmt, sie ist aber proportional zu deren waagerechten Projektion. So hat ein Dach von 45° mit einer wirklichen Länge von 7 m eine waagerechte Projektion von 5 m (siehe § 2.5.4). Die Erfahrung hat gezeigt, dass 5 m waagerechte Projektion die Grenze für eine normale Überdeckung ist, bei höheren Werten muss die Überdeckung oder die Dichtigkeit des Abdichtungsmaterials grösser sein (siehe § 3.2 et § 4.1.2). 2.5.4 DACHNEIGUNG Bei der Beschreibung der Kapillarität (siehe § 2.5.1) wurde schon gesagt, dass die wirkliche Steigung des Kapillarwassers grösser wird, wenn sich der Neigungswinkel verringert. Je kleiner die Neigung, desto näher kommt die wirkliche Dachneigung an die waagerechte Projektion heran. Ausserdem wird bei einer kleineren Neigung die Fliessgeschwindigkeit des Regenwassers geringer, die Fliesszeit länger und die Wasserschicht also dicker. Darüberhinaus ist auch zu berücksichtigen, dass bei kleineren Neigungen die seitliche Überdeckung, also die Breite der Platte, eine wichtigere Rolle spielen wird, so ist es selbstverständlich deutlich, dass für die Wasserdichtheit eines Plattendaches die Dachneigung ein wichtiger Faktor ist. Bei niedrigeren Dachneigungen ist folglich eine grössere Überdeckung (SIA 232) notwendig, um die Wasserdichtheit zu garantieren. Die Mindestneigung bei Dächern aus FaserzementSchieferplatten beträgt - 15° (27 %) für das Format 40 x 40 cm; - 18° (32 %) für das Format 60 x 40 cm. Die Regeldachneigung kann auf zwei Weisen genannt werden:

a) in Grad b) in cm pro Meter (oder %).

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März 2017 11

Vergleich Grad – Prozentsatz :

α (Grad) %

Länge der Neigung L pro Meter horizontales

Projektion

α (Grad) %

Länge der Neigung L pro Meter horizontales

Projektion 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44

27 29 31 32 34 36 38 40 42 45 47 49 51 53 55 58 60 62 65 67 70 73 75 78 81 84 87 90 93 97

1,035 1,040 1,046 1,051 1,058 1,064 1,071 1,079 1,086 1,095 1,103 1,113 1,122 1,133 1,143 1,155 1,167 1,179 1,192 1,206 1,221 1,236 1,252 1,269 1,287 1,305 1,325 1,346 1,367 1,390

45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 75 80 85 90

100 104 107 111 115 119 123 128 133 138 143 148 154 160 166 173 180 188 196 205 214 225 236 248 261 275 373 567

1143 -

1,414 1,440 1,466 1,494 1,524 1,556 1,589 1,624 1,662 1,701 1,743 1,788 1,836 1,887 1,942 2,000 2,063 2,130 2,203 2,281 2,366 2,459 2,559 2,669 2,790 2,924 3,864 5,759

11,474 -

Achtung :

Die Neigung wird immer auf der Platte selbst gemessen, auf der Höhe der Überdeckung. Da die Platten durch die Überdeckung ansteigen, gibt es einen Unterschied zwischen der Neigung des Daches und der der Platte. Dieses kann wichtig sein beim Bestimmen der Überdeckung in Grenzfällen.

Neigung der Platte Neigung des Daches

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12 März 2017

3 DECKUNG

3.1 PRINZIP Diese technischen Daten gelten nur, wenn die Schieferplatten in Doppeldeckung verlegt werden. Bei der Doppeldeckung werden die Platten im halben Verband gedeckt. In der Höhe wird jedes Gebinde teilweise überdeckt von den beiden oben liegenden Gebinden, so dass jede Platte in drei Teile geteilt wird (siehe Bild): - einen sichtbaren Teil (freie Fläche); - einen einzeln überdeckten Teil; - einen doppelt überdeckten Teil (Überdeckung). Der doppelt überdeckte Teil wird Überdeckung genannt (siehe § 2.5). Die Höhe der beiden anderen Teile ist gleich dem Schnürabstand und wird folgendermassen berechnet:

Teil) r(Sichtbare P2

ng)(Überdecku A - )( Htand)(Schnürabs L

Platte Höhe==

Die Mindestneigung beträgt 15° für das Format 40 x 40 cm und 18° für das Format 60 x 40 cm, an der Dachplatte gemessen. Um Wasserdichtigkeit zu gewährleisten: - muss die Qualität der Dachabdichtung der Dachneigung angepasst werden (siehe § 4.1.2); - müssen geschnittene Schieferplatten eine Mindestbreite von 100 mm haben.

10 cm - schaal 1 /10

A (recouvrem ent)

P (partie v is ib le)

L (pureau)

H (hauteur de l'ardoise)

C O U VER TU R E

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März 2017 13

3.2 ÜBERLAPPUNG – MINDESTNEIGUNG Minimale vertikale Überlappung (A) in cm für die Schieferplatte NeoArdesia Format 60 x 40 cm:

Neigung (°) Minimale vertikale Überlappung (cm)

18° - 30° 30° - 40°

> 40°

12 10 8

Minimale vertikale Überlappung (A) in cm für die Schieferplatte NeoArdesia Format 40 x 40 cm:

Neigung (°) Minimale vertikale Überlappung (cm)

15° - 30° 30° - 40°

> 40°

12 10 8

3.3 BEFESTIGUNG Grundsätzlich werden die Schieferplatten mit einem Haken oder einem Haken und zwei Nägel befestigt, abhängig vom dynamischen Druck und von der Gebäudehöhe. Die Norm SIA 261 unterscheidet drei Zonen: - allgemein 0,9 / 1,1 / 1,3 kN/m²; - Übergangszonen 1,1 – 3,3 / 1,4 – 3,3 kN/m²; - Grate und Gipfel 2,4 / 3,3 kN/m². Die Schieferplatten müssen in der Dachmitte befestigt werden, wie in der folgenden Tabelle angegeben.

Dynamischer Druck qp0 ≤ 1,1 kN/m² 1,1 < qp0≤ 1,3 kN/m² > 1,3 kN/m²

Format (cm) Gebäudehöhe (m)

< 25 ≥ 25 < 12 ≥ 12

60 x 40 40 x 40

Haken Haken

Haken + Nägel Haken

Haken Haken

Haken + Nägel Haken

Haken + Nägel Haken + Nägel

Der Haken wird in den Latten im Abstand von 5 mm zu ihrem oberen Rand befestigt. Die Schieferplatten werden 1,5 cm unterhalb des oberen Randes der Latten verlegt. Aus diesem Grund ist der Haken 1 cm länger als die vertikale Überlappung. Es wird empfohlen, ausschliesslich, rostfreie Haken mit gebogenem Stift zu benutzen. Die Nägel haben einen Durchmesser von 2,3 mm und eine Länge von 35 mm. Es wird empfohlen, stark gerillte Kupfernägel zu verwenden. In Rand- und Traufbereichen, an Unterbrechungen der Bedachung und anderen Randzonen mit mindestens 1 m werden alle Schieferplatten mit einem Haken und 2 Nägel befestigt.

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14 März 2017

3.4 ANZAHL UND ABMESSUNGEN 3.4.1 SCHIEFERPLATTEN, LATTEN, HAKEN UND NÄGEL Die seitliche Fuge zwischen den Schieferplatten beträgt durchschnittlich 10 mm, bei einem Minimum von 9 mm und einem Maximum von 12 mm. Daten für Dächer in Doppeldeckung:

Format Neigung Überlappung Sichtbare Fläche

Schieferplatten (*)

Benötigte Latten

Haken Länge

Haken Anzahl

Nägel (**) Anzahl

cm Grad (°) cm Cm Stück/m² m/m² cm Stück/m² Stück/m²

60 x 40 18° - 30° 31° - 40°

> 40°

12 10 8

23,75 24,75 25,75

10,40 9,98 9,59

4,21 4,04 3,88

13 11 9

10,40 9,98 9,59

20,79 19,95 19,18

40 x 40 15° - 30° 31° - 40°

> 40°

12 10 8

13,75 14,75 15,75

17,96 16,74 15,68

7,27 6,78 6,35

13 11 9

17,96 16,74 15,68

35,91 33,48 31,35

(*) Die Mengen werden unter Berücksichtigung einer 10mm breiten Fuge zwischen den Schieferplatten berechnet. (**) - Nur die Nägel in der Dachmitte werden berücksichtigt. Die an den Rändern benötigten Nägel müssen hinzugezählt werden. - Ob Haken oder Haken und Nägel benötigt werden, ist in § 3.3 ersichtlich. 3.4.2 SCHIEFERPLATTEN IN DER TRAUFZONE Abmessungen der Schieferplatten in der Traufzone und Position der untersten Latten:

Die Höhe der ersten Schieferplatten, auch Fussgebinde genannt: H1 = sichtbare Höhe L + Überlappung A – y Die Schieferplatten im Fussgebinde werden mit 2 Nägel befestigt. Der Abstand zwischen dem unteren Rand des Traufbretts und dem oberen Rand der nächsten Latte beträgt: L1 = Schnürabstand L + Überdeckung A – Überstand B + x

A = Überdeckung B = Überstand der untersten Schieferplatten über die unterste Latte (max. 5 cm) L = Schnürabstand, abhängig von der Höhe der Dachplatte H und der Überlappung A x = Bereich zum Nageln auf die Lattung im oberen Teil der Dachplatte, 1 bis 1,5 cm y = Überstand der 2. Dachplatte über die Dachplatte im Fussgebinde, um eine Tropfkante zu schaffen, z.B. 1 cm

Höhe der Dachplatte

in cm H

Überlappung in cm

A

Schnürabstand in cm

L

H1 in cm

= L+A-y (y = z.B. 1 cm)

L1 in cm

= L+A-B+x (B = z.B. 5 cm) (x = z.B. 1 cm)

60 8

10 12

25,75 24,75 23,75

32,75 33,75 34,75

29,75 30,75 31,75

40 8

10 12

15,75 14,75 13,75

22,75 23,75 24,75

19,75 20,75 21,75

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März 2017 15

4 MONTAGE DACH

4.1 KONSTRUKTION Bei der Konstruktion des Daches muss die Norm SIA 232 berücksichtigt werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, das Dach aufzubauen: - Dach mit einem Luftspalt zwischen Bedachung und Dachabdichtung (Dach mit einfacher Belüftung oder Warmdach). - Dach mit einem Luftspalt zwischen Bedachung und Dachabdichtung und einem weiteren zwischen Dachabdichtung

und Isolierung (Dach mit doppelter Belüftung oder Kaltdach). EINFACHE BELÜFTUNG DOPPELTE BELÜFTUNG 4.1.1 TRAGENDE KONSTRUKTION Die tragende Konstruktion eines Daches aus Schieferplatten muss sämtliche Beanspruchungen aufnehmen und auf die tragende Konstruktion des Gebäudes übertragen können. Man berücksichtigt die Mindestneigung des Daches und die Lasten, die auf die Gesamtkonstruktion des Daches wirken (Eigengewicht, Schneelast, Windeinwirkung usw.). Diese Elemente bestimmen den Querschnitt der Hölzer, die von einem Planungsbüro berechnet werden. Die tragende Konstruktion muss unverformbar sein, alle verwendeten Materialien werden ausreichend vor Korrosion und Fäulnis geschützt. Es wird empfohlen, bereits bei der Planung die Abmessungen der Schieferplatten zu berücksichtigen. Nach Möglichkeit sollten die Länge und Breite der Dachfläche als Vielfaches der Schieferplatten, unter Berücksichtigung der Überlappung, des Dachfirstes und eventueller Fassadenplatten betrachtet werden. So wird die Anzahl der geschnittenen Schieferplatten auf ein Minimum reduziert.

1. Schieferplatte NeoArdesia 2. Lattung 3. Luftspalt/Konterlattung 4. Dachabdichtung 5. Wärmeisolierung/tragende Konstruktion 6. Dampfsperre 7. Innenausbau

1. Schieferplatte NeoArdesia 2. Lattung 3. Oberer Luftspalt/Konterlattung 4. Dachabdichtung 5. Unterer Luftspalt 6. Wärmeisolierung/tragende Konstruktion 7. Dampfsperre 8. Innenausbau

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16 März 2017

4.1.2 DACHABDICHTUNG Ein Dach aus Schieferplatten kann niemals eine völlige Dichtigkeit gewährleisten. Das Risiko des Eindringens von Feuchtigkeit hängt stark von der Neigung und der Länge der Dachfläche, sowie vom Aussenklima ab (2.5). Dachabdichtungssysteme und ihre Leistungen müssen den Vorschriften der Norm SIA 232 entsprechen. Alle geeigneten Massnahmen müssen getroffen werden, um zu verhindern, dass zwischen den Schieferplatten eindringendes Wasser auf dieser Dachabdichtung stagniert; es muss nach aussen, auf die angrenzenden Dachflächen, in Ablaufrinnen usw. abgeleitet werden. Die Dachabdichtung muss einer Einwirkung der Witterungseinflüsse mindestens 3 Monate standhalten, ohne dass Veränderungen der Eigenschaften auftreten, die ihre einwandfreie Funktion beeinträchtigen.

Je nach Exposition unterscheidet man: - Dachabdichtungen, die normalen Beanspruchungen widerstehen (Wasser fliesst ungehindert ab). - Dachabdichtungen, die hohen Beanspruchungen widerstehen (dicht bei Wasseransammlung von 50 mm). - Dachabdichtungen, die aussergewöhnlichen Beanspruchungen widerstehen (dicht bei Wasseransammlung von mehr

als 50 mm). 4.1.3 KONTERLATTEN UND LATTEN Latten und Konterlatten müssen den Anforderungen der SIA-Normen entsprechen. - Die Holzqualität muss eine ausreichende Haltbarkeit garantieren. - Das Holz muss behandelt und luftgetrocknet sein (Feuchtigkeit max. 18 % - Masse). - Die Masstoleranzen müssen den Normen entsprechen. 4.1.3.1 Konterlattung Die Konterlatten schaffen einen Zwischenraum zwischen Dachabdichtung und Bedachung, der folgenden Zwecken dient: - Ableitung von eventuell eindringendem Wasser oder Diffusion nach aussen; - Lüftung zwischen Dachabdichtung und Bedachung.

Die Höhe der Konterlattung entspricht der Dicke des Luftspalts zwischen Bedachung und Dachabdichtung. Die Konterlattung ist so am Dachstuhl befestigt, dass die oberen Schichten weder abrutschen können, noch angehoben werden. Wenn die Schicht, auf der die Konterlatten verlegt werden, nicht ausreichend widerstandsfähig ist, wird die Breite der Konterlatten erhöht, damit die in der Konstruktion zulässige Durchbiegung und Verformung nicht überschritten wird. 4.1.3.2 Lattung Da die Schneelasten von der Höhe und von den örtlichen Bedingungen abhängen (siehe auch § 1.5), werden die Abmessungen der Latten abhängig von der Referenzhöhe und dem Sparrenabstand bestimmt (siehe folgende Tabelle*):

Format H x L (cm)

Sichtbare Fläche (cm)

Schnüsabstand (m)

Querschnitt der Latten (mm) Sparrenabstand (mm)

550 mm 650 mm 750 mm

40 x 40 13,75

< 1000 24 x 48 24 x 48 24 x 48 1100 24 x 48 24 x 48 30 x 50 1200 24 x 48 24 x 48 30 x 50 1300 24 x 48 30 x 50 30 x 50 1400 24 x 48 30 x 50 36 x 50 1500 30 x 50 30 x 50 36 x 50 1600 30 x 50 36 x 50 45 x 50 1700 30 x 50 36 x 50 45 x 50 1800 30 x 50 36 x 50 45 x 50 1900 36 x 50 45 x 50 45 x 50 2000 36 x 50 45 x 50 - 2100 36 x 50 45 x 50 - 2200 45 x 50 45 x 50 -

60 x 40 23,75

< 700 24 x 48 24 x 48 24 x 48 800 24 x 48 24 x 48 30 x 50 900 24 x 48 30 x 50 30 x 50 1000 24 x 48 30 x 50 36 x 50 1100 30 x 50 30 x 50 36 x 50 1200 30 x 50 36 x 50 45 x 50 1300 30 x 50 36 x 50 45 x 50 1400 36 x 50 45 x 50 45 x 50 1500 36 x 50 45 x 50 40 x 60

* Diese Tabelle enthält nur Richtwerte für eine Überlappung von 12 cm und eine Neigung von 25°.

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März 2017 17

Die Latten sind die tragenden Elemente der Schieferplatten, die so verlegt werden, dass ihre breiteste Seite auf den Konterlatten ruht. Die Dicke der untersten Lattung (der parallelen Doppellatte) wird um eine Plattendicke (ca. 4 mm) erhöht, deshalb hat die unterste Schieferplattenreihe die gleiche Neigung wie die höheren Reihen. Die Oberseite der Latten muss eine plane Fläche bilden, um eine plane Dachfläche zu erhalten. Die Latten werden mittels nicht oxidierender, die ausreichend tief eindringen Nägel auf der tragenden Konstruktion befestigt. 4.1.4 DÄMMUNG, LUFDICHTHEIT UND DAMPFDICHTHEIT, LÜFTUNG 4.1.4.1 Dämmung Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wärmeisolierung zu verlegen. Bei der Verlegung des Dämmstoffes wird den Fugen und den Anschlüssen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Diese müssen anliegend und geschlossen sein, ohne freie Zwischenräume. Wir beziehen uns auf die Normen SIA 180 und SIA 232. Die Verlegeanweisungen der Dämmstoffhersteller sind stets zu befolgen. 4.1.4.2 Luftdichtheit und Dampfdichtheit Die Luft- und Dampfdichtheit zur Innenseite der Dachstruktur spielen somit eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Kondensation. Die dampf- oder luftdichten Schichten und ihre eventuellen Träger entsprechen den Vorschriften von SIA 232. Sie sind mit der Beschaffenheit ihres Trägers kompatibel. Ihre Verlegung wird auf den Flächen fortgesetzt. Ränder, Anschlüsse und Perforationen dürfen nicht zu Dichtigkeitsverlusten führen. Eine einzige Schicht kann eventuell als Dampfsperre und als Luftdichtigkeitsschicht dienen. Gegebenenfalls können die Luftdichtigkeitsschicht und/oder die Dampfsperre während der Arbeiten als provisorische Bedachung dienen. In diesem Fall müssen sie ausreichend beständig gegen Witterungseinflüsse und UV-Strahlung sein. Luftdichtheit : Der isolierte Teil des Daches muss luftdicht sein. Diese Eigenschaft verhindert Luftbewegungen durch die Konstruktion von innen nach aussen, sowie von aussen nach innen. Jeder Mangel kann nach einer gewissen Zeit zu Kondensation führen und muss daher vermieden werden. Die Dichtigkeit der Konstruktion wird erreicht, indem man auf der warmen Seite der Isolierung einen Luftschirm ohne Zwischen- oder Hohlräume anbringt, der die Konvektion der Luft erlaubt. Stromkabel und andere Installationen werden auf der Innenseite der Luftdichtigkeitsschicht verlegt. Dampfdichtheit : Sie hängt von der Funktion der Konstruktion, von den verwendeten Materialien und vom Innen- und Aussenklima ab, davon, ob eine Dampfsperre vorgesehen werden muss, sowie von ihrer Diffusionsbeständigkeit. Anhand der Norm SIA 180 lässt sich erkennen, ob eine Dampfsperre erforderlich ist. Um Kondensation in der Dachkonstruktion zu vermeiden, verhindert man jede Bewegung von Dampf von innen nach aussen, in dem man auf der warmen Seite der Isolierung, also auf der Innenseite, eine Dampfsperre anbringt. 4.1.4.3 Lüftung Die Belüftung des Daches erfolgt entweder durch einen Luftspalt zwischen Dachabdichtung und Bedachung oder durch zwei Schichten, wobei sich eine zwischen Dachabdichtung und Bedachung und eine zweite zwischen Wärmeisolierung und Dachabdichtung befindet. Die Mindesthöhe dieser Luftspalte muss den Anforderungen der Norm SIA 232 genügen. Sie hängt von der Dachneigung, der Sparrenlänge und, im Falle einer einfachen Belüftung, von der Referenzhöhe ab. Bei der Realisierung einer Belüftung müssen diese Luftspalte unbedingt mit Lufteintritts- und -Austrittsöffnungen versehen werden. Diese müssen einen offenen Querschnitt von mindestens 50 % des Querschnitts des Luftspalts haben. Ausserdem darf an Stellen, an denen der Querschnitt des Luftspalts im Bereich von Perforationen oder an anderen Stellen lokal reduziert ist, der verbleibende Querschnitt nicht kleiner sein als die Hälfte des erforderlichen Querschnitts. Der Luftspalt hat die gleiche Dicke wie die Konterlatten. Bei Verwendung flexibler Dachabdichtungen darf der Querschnitt des unteren Luftspalts nicht um mehr als 1/3 des in der SIA vorgeschriebenen Querschnitts reduziert werden.

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18 März 2017

Lüftungsöffnungen werden so konzipiert und ausgeführt, dass ihre Funktion nicht durch Verschmutzungen beeinträchtigt werden kann. 4.1.4.3.1 Luftspalt zwischen Dachabdichtung und Bedachung Die Mindestdicken der Luftspalte zwischen Dachabdichtung und Bedachung sind:

Sparrenlänge L (m)

Dachneigung α (°)

15 ≤ α < 20 20 ≤ α < 25 ≥ 25

Referenzhöhe (m)

< 1000 > 1000 < 1000 > 1000 < 1000 > 1000 < 5 45 mm 60 mm 45 mm 45 mm 45 mm 45 mm

5 ≤ L < 10 45 mm 60 mm 45 mm 60 mm 45 mm 60 mm

10 ≤ L < 15 60 mm 80 mm 60 mm 80 mm 45 mm 80 mm ≥ 15 80 mm 100 mm 80 mm 80 mm 60 mm 80 mm

Siehe auch die Abbildung zur einfachen Belüftung in § 4.1. 4.1.4.3.2 Luftspalt zwischen Wärmeisolierung und Dachabdichtung Falls ein Luftspalt zwischen Wärmeisolierung und Dachabdichtung vorgesehen ist, werden die Mindestmasse in der folgenden Tabelle angegeben (siehe auch die Abbildung zur doppelten Belüftung in § 4.1):

Sparrenlänge L (m) Dachneigung α (°)

15 ≤ α < 20 20 ≤ α < 25 ≥ 25

< 5 40 mm 40 mm 40 mm

5 ≤ L < 10 40 mm 40 mm 40 mm

10 ≤ L < 15 60 mm 60 mm 40 mm

≥ 15 60 mm 60 mm 60 mm 4.1.4.3.3 Ausführung Sie wird in Form eines Luftspalts zwischen den Konterlatten (siehe § 4.1.4.3), eines Lufteintritts an der Traufe und eines Luftaustritts am First realisiert; auch an Unterbrechungen des Daches. 4.1.4.3.3.1 Traufe

Der durch die Latten gebildete Zwischenraum wird offen gehalten, um die Luftzufuhr zu ermöglichen. Eine ausreichende Luftzufuhr muss immer gewährleistet sein. Die Öffnung in Höhe der Traufe kann beispielsweise mit einem Lüftungskamm aus Polypropylen versehen werden.

Luftzufahr

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März 2017 19

4.1.4.3.3.2 First

(Dieser Lüftungs-Unterfirstziegel ist in der Zeichnung nicht enthalten aus Gründen der Deutlichkeit). Wenn der First mit halbrunden konischen Firstziegeln versehen wird, verwendet man einen Lüftungs-Unterfirstziegel (siehe § 1.3.3.2). Siehe auch § 4.4.2.

4.2 SICHERHEITSVORRICHTUNGEN Wenn aufgrund der Neigung und/oder der Lage des Dache die Gefahr besteht, dass Schnee ins Rutschen gerät und auf zugängliche Flächen fällt, müssen diese mit Schneefangvorrichtungen versehen werden. 4.2.1 SCHNEEFANGHAKEN

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Luftspalt/Konterlattung 4. Dachabdichtung 5. Verstärkungslatte (Zug) 6. Verstärkungslatte (Druck) 7. Unteres Blech 8. Schneefanghaken

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Luftspalt/Konterlattung 4. Halbrunder konischer Firstziegel + Lüftungs-Unterfirstziegel 5. Firstlatte

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20 März 2017

Schneefanghaken gibt es in leichter und verstärkter Ausführung. Alle Haken müssen für die Schneelasten und/oder andere zu berücksichtigende Lasten geeignet sein. Sie werden an den widerstandsfähigen Teilen des Dachstuhls (nicht an der Lattung) so angebracht, dass sie ihre Funktion dauerhaft erfüllen und die zu erwartenden Lasten tragen. Sie werden senkrecht zum Sparren angebracht und an den Schieferplatten ausgerichtet. Sie werden so am Dachstuhl befestigt, dass die hygrothermische Bewegung der Bedachung nicht behindert wird. Die Träger der Schneefangvorrichtungen müssen in der Lage sein, einer Zugkraft von 2 kN je Haken zu widerstehen. Unter den Haken und über ihre gesamte Länge muss ein 20 cm breites Blech angebracht werden. Unter dem Fuss des Hakens ist eine Verstärkungslatte vorzusehen. Siehe Abbildung. 4.2.2 ANDERE HAKEN UND VORRICHTUNGEN Jede auf dem Dach angebrachte Vorrichtung muss so befestigt werden, dass sie ihre Funktion dauerhaft erfüllt und den zu erwartenden Lasten standhält. Die Leiterhaken müssen in der Lage sein, einer Zugkraft von 2 kN je Haken zu widerstehen. 4.2.3 SCHNEEFANGSYSTEM Das Schneefangsystem ist eine Vorrichtung, die den Schnee zurückhalten soll. Es wird gleichmässig über die gesamte Fläche verteilt, um das Abrutschen des Schnees zu verhindern. Die vorzusehende Anzahl hängt von der Form der Dachplatte, von der Dachneigung und von der Referenzhöhe ab:

Plattenformat (cm) Referenzhöhe (m) Dachneigung (°) Stück pro m²

60 x 40

< 700 ≤ 25 2,6

26-45 5,1

700 - 1100 ≤ 25 5,1

26-45 8,1

1100 - 1600 ≤ 25 8,1

26-45 10,2

40 x 40

< 700 ≤ 25 2,9

26-45 5,8

700 - 1100 ≤ 25 5,8

26-45 7,0

1100 - 1600 ≤ 25 9,9

26-45 11,7

> 1600 ≤ 25 11,7

26-45 17,5 Wärme, Regen und Schmelzwasser können die Entstehung einer Abflusszone auf der Dachoberfläche verursachen. Die Schneefangsysteme können in diesem Fall die Schneeschicht nicht mehr halten, sodass sie instabil wird. Um Schäden zu verhindern, sind daher auch Rohrhalterungen und Rohre vorzusehen.

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Luftspalt/Konterlattung 4. Dachabdichtung 5. Schneefangsystem

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März 2017 21

4.3 VERSCHIEDENES 4.3.1 BLITZSCHUTZ Blitzschutzinstallationen müssen der Norm SN ASE 4022 und den kantonalen Vorschriften entsprechen. Die installierten Systeme müssen mit den Schieferplatten und ihrem Verlegesystem kompatibel sein. 4.3.2 HEIZKABEL Auf den Schieferplatten dürfen keine Heizkabel verlegt werden. 4.3.3 SCHNEERÄUMUNG Wenn die Schneelast den berechneten Wert erreicht oder überschreitet, muss das Dach von Schnee befreit werden. Diese Tätigkeit muss von qualifiziertem Personal unter Befolgung aller Sicherheitsvorschriften durchgeführt werden.

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22 März 2017

4.4 KONSTRUKTIONSDETAILS Nachfolgend werden einige Details dargelegt. Tatsächlich gibt es viele weitere Möglichkeiten. Es muss dafür gesorgt werden, dass folgende Punkte gewährleistet sind: - Zwischenraum zwischen den Konterlatten bleibt frei; - Wasserdichtigkeit; - Luft- und Dampfdichtigkeit auf der Innenseite (aus Gründen der Übersichtlichkeit der Skizze nicht immer

dargestellt); - durchgehende Isolierung, um thermische Brücken zu vermeiden (ebenfalls nicht immer dargestellt). Wenn man kein Zubehör zur Hand hat, verwendet man andere Materialien (etwa Zink, Blei usw.), um die Dichtigkeit zu gewährleisten. Die folgenden Details wurden nach dem am häufigsten verwendeten Verlegesystem gezeichnet, d.h. der vertikalen Doppeldeckung.

1. Traufe (siehe § 4.4.1) 2. First (siehe § 4.4.2) 3. Begrenzung (siehe § 4.4.3) 4. Gratsparren (siehe § 4.4.4) 5. Dachkehle (siehe § 4.4.5) 6. Maueranschlüsse (siehe § 4.4.6) 7. Schornstein (siehe § 4.4.7)

4.4.1 TRAUFE Die Konterlatten müssen bis zur Traufe reichen, um das Abfliessen von Sickerwasser und die Luftzufuhr zwecks Belüftung zu gewährleisten. Die unterste Latte (oder parallele Doppellatte) ist 4 mm (= Dicke einer Dachplatte) dicker als die anderen Latten, sodass die untere Schieferplattenreihe die gleiche Neigung hat wie die darüber liegenden Reihen und die Dachfläche nicht durchbrochen wird. Die Breite der parallelen Doppellatte beträgt 150 mm. Man kann an der Traufe einen Lüftungskamm anbringen, um zu vermeiden, dass die Öffnung durch Laub oder Vogelnester verstopft wird. Der maximale zulässige Überstand der untersten Schieferplatten beträgt 10 mm.

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Luftspalt/Konterlattung 4. Dachabdichtung 5. Wärmeisolierung/tragende Konstruktion 6. Dampfsperre 7. Innenausbau 8. Lüftungskamm 9. Parallele Doppellatte 10. Traufe 11. Dachbegrenzung

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März 2017 23

4.4.2 FIRST Abschluss des Firstes mit einem halbrunden Firstziegel:

Halbrunder Firstziegel (siehe § 1.3.2.1)

Die oberste Schieferplattenreihe wird immer mit zwei Nägel und einem Haken befestigt. Ein flexibler Lüftungs-Unterfirst (siehe § 1.3.3.2) wird immer verwendet, um die Lüftung zu gewährleisten (dieser Lüftungs-Unterfirst wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit der Abbildung nicht eingezeichnet). Die First werden mit 2 Nägel oder Schrauben und einem Firstziegelhaken (siehe Abbildung unten) in der Firstlatte in Höhe der Überlappung befestigt. Die Firstziegel werden entgegen der vorherrschenden Windrichtung platziert. Auf jeden Fall dürfen die halbrunden Firstziegel nur mit einer Dachabdichtung verwendet werden. Man beginnt mit einem Firstanfangsziegel (siehe § 1.3.2.2) und endet mit einem Firstendziegel (siehe § 1.3.2.3). Beim halbrunden Firstziegel beträgt die minimale gegenseitige Überlappung 70 mm. Die Firstlatte muss eine Dicke von mindestens 25 mm haben. Der Abschluss des Firstes mit einem halbrunden Firstziegel kommt in Regionen mit starkem Schneefall nicht in Frage. Die maximale Referenzhöhe beträgt 900 m.

I.

II.

III.

1. Schieferplatten Alpina 2. Lattung 3. Luftspalt/Konterlattung 4. Halbrunder konischer Firstziegel + Lüftungs-Unterfirst 5. Firstlatte

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24 März 2017

4.4.3 ORT 4.4.3.1 Schieferplatten im überstand

Die oberen Ecken der äussersten Schieferplatten am Rand der Dachfläche werden schräg abgeschnitten, um zu vermeiden, dass am oberen Rand Wasser ins Innere läuft. Auch die unteren Ecken der äussersten Platten werden abgeschnitten, damit das Wasser zur Dachfläche hin ablaufen kann. Über die gesamte Dachhöhe müssen die beiden ersten Schieferplatten seitlich an der Dachfläche mit einem Haken und 2 Nägel befestigt werden. Die Schieferplatten werden mit einem Überstand von 25 mm verlegt. Siehe Abbildung. Wenn die Ortbekleidung mit Schieferplatten ausgeführt wird, werden diese auf einem Randbrett mit 2 Nägel und einem Haken befestigt.

4.4.3.2 Schieferplatten im Überstand, mit Lüftung In Regionen mit starkem Schneefall wird die Lüftung in der Dachbegrenzung empfohlen. Dabei geht es um eine Referenzhöhe von über 1200 m. Die Schieferplatten werden mit einem Überstand von 10 mm verlegt. 4.4.3.3 Eingelassene Begrenzungsrinne

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Konterlattung 4. Schieferplatten NeoArdesia

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Konterlattung 4. Schutzblech 5. Windschutzlatte 6. Lüftungsprofil 7. Verkleidung des Windschutzes

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Konterlattung 4. Begrenzungsrinne 5. Verkleidung des Windschutzes

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März 2017 25

4.4.4 GRATSPARREN 4.4.4.1 Verkleidung des Gratsparrens mit Bleiprofilen

Für diese Verkleidung müssen die Neigungen aller Dachflächen am Gratsparren gleich sein. Bleiprofile (Länge = sichtbare Höhe + Überlappung, gemessen an der Achse des Gratsparrens) werden zwischen den Schieferplatten in Höhe des Gratsparrens angebracht. Die Breite des Profils (auf jeder Seite der Dachfläche ist gleich der Hälfte der Überlappung. Die Bleiprofile werden mit 2 Nägel pro Dachfläche auf der Unterkonstruktion befestigt. Die Schieferplatten werden mit 1 Haken und 2 Nägel befestigt.

4.4.4.2 Verkleidung des Gratsparrens mit halbrunden Firstziegeln

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Luftspalt/Konterlattung 4. Halbrunder konischer Firstziegel 5. Firstlatte

Der Gratsparren wird als First ausgeführt (siehe §4.4.2). Die Schieferplatten entlang des Gratsparrens werden mit 2 zusätzlichen Nägel befestigt. Die konischen Firstziegel werden mit dem breiteren Ende zur Traufe platziert. Die Verkleidung des Gratsparrens mit einem halbrunden Firstziegel kommt in Regionen mit starkem Schneefall nicht in Frage. Die maximale Referenzhöhe beträgt 900 m. Die halbrunden Firstziegel dürfen nur mit einer Dachabdichtung verwendet werden.

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26 März 2017

4.4.5 DACHKEHLE Die Konstruktion der offenen Dachkehle kann auch bei Dachflächen mit anderer Neigung angewandt werden. Eine innere Traufe aus Zink wird entlang der Dachkehle unter den Platten der Dachabdichtung der beiden Dachflächen angebracht. Oberhalb der Konterlatten, zu beiden Seiten der Dachkehle, werden Randbretter verwendet, auf denen eine Traufe aus Metall angebracht wird. Die Schieferplatten werden parallel zur Linie der Dachkehle geschnitten und bedecken die Traufe zu 80 bis 100 mm. Diese geschnittenen Schieferplatten werden mit 2 zusätzlichen Nägel befestigt.

4.4.6 ANSCHLUSS AN EINER MAUER 4.4.6.1 Anschluss an eine aufsteigende Mauer Der Anschluss an eine aufsteigende Mauer ähnelt einem Anschluss an einen Schornstein (siehe § 4.4.7). Der Luftaustritt muss mit LüftungsSchieferplatten ausgeführt werden. 4.4.6.2 Anschluss an eine Seitenwand mit Kehlblechen

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Konterlattung 4. Dachabdichtung 5. Wärmeisolierung/tragende Konstruktion 6. Dampfsperre 7. Innenausbau 8. Kehlbalken 9. Eingelassene Metallkehle

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Konterlattung 4. Kehlblech

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März 2017 27

4.4.7 SCHORNSTEIN Anschluss unterhalb des Schornsteins: Der Anschluss an den Schornstein wird mit einer Blechverkleidung ausgeführt, die die Schieferplatten mit derselben vertikalen Überlappung überragt wie die Schieferplatten. Anschluss oberhalb des Schornsteins: Ein Metallprofil wird zuerst angebracht und von den Schieferplatten überlappt, vergleichbar mit einer Traufe. Anschliessend werden alle Metallteile rund um den Schornstein mit einer in die Fugen des Mauerwerks eingelassenen Kehlblech bedeckt. Der seitliche Anschluss an den Schornstein ähnelt einem Maueranschluss (siehe § 4.4.6.2). Blechverkleidungen werden zwischen den Schieferplatten an den Seiten angebracht. Die Schieferplatten überlappen die Blechverkleidungen Seitlich um mindestens 80 mm.

1. Schieferplatten NeoArdesia 2. Lattung 3. Konterlattung 4. Kehlblech 5. Schornstein

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28 März 2017

5 NORMEN UND ANWENDUNGSVORSCHRIFTEN - EN 492 Faserzement-Schieferplatten und dazugehörige Formteile - Produktspezifikation und Prüfverfahren. - SIA 232 "Geneigte Dächer".

- SIA 261 "Einwirkungen auf Tragwerke‘

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März 2017 29

6 AUSSCHREIBUNGSTEXT

6.1 NEOARDESIA 6.1.1 ÜBERSICHT Siehe § 1.3 6.1.2 VORBEMERKUNG Die Dachbedeckung wird ausgeführt mit doppelt gepressten Faserzement-Schieferplatten (NeoArdesia) hergestellt auf der Grundlage einer homogenen Mischung von Portlandzement, hochwertigen organischen Fasern, mineralischen Zusätzen und Wasser. Die Schieferplatten haben eine doppelte Farbbeschichtung auf der Grundlage einer wasserlöslichen Acrylharzdispersion, die Moosbildung in hohen Maβe hemmt. Die Kanten sind ebenfalls auf diese Weise beschichtet. Die Unterseite der Schieferplatten ist auch beschichtet und zusätzlich mit einer farblosen wasserabstossenden Imprägnierschicht versehen. Die Sichtseite hat die Struktur von Naturschiefer. Die Schieferplatten haben gekerbte Kanten, die natürlich aussehen. Die Schieferplatten haben eine Dicke von 4 mm. Die Schieferplatten haben eine CE-Kennzeichnung. Die Schieferplatten entsprechen den Vorschriften der EN 492 (Type NT). Die zu verarbeitenden Schieferplatten haben folgende physikalische und mechanische Eigenschaften: - Abmessungen, Beschichtung, Struktur : siehe Abschnitt § Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden

werden. ; - Rohdichte (ofentrocken): ρ ≥ 1700 kg/m³ (nominal: 1800 kg/m³) - Wasseraufnahme: durch Eintauchen: durchschnittlich 4 % des Gewichts; - Biegemoment pro Meter Biegung (EN 492): siehe Eigenschaften § 1.4.1) - Brandverhalten (EN 13501-1): A2-s1, d0 Die Dachplatte ist mit den üblichen Dachdeckerwerkzeugen zu verarbeiten. Alle benutzten Formteile sind vom Hersteller der Schieferplatten. Farbe und Aussehen entsprechen denen der Schieferplatten. Zubehörübersicht: siehe § 1.3.2. 6.1.3 TRANSPORT UND LAGERUNG Siehe § 2.2 6.1.4 VERLEGUNG Die Verlegung der Schieferplatten erfolgt gemäss der Richtlinien des Herstellers und den Anforderungen der Norm SIA 232.

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