MRAM auf gutem Weg - osadl.org · Programmversionen gelangen schließlich auf eine Warte-position...

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Verdopplung der ESP-Systeme in fünf Jahren München – Ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 9 Pro- zent weist nach der jüngsten Marktstudie des gerade von iSuppli übernommenen Marktforschungsinstituts WTC der Markt für Kfz- MEMS in den nächsten fünf Jahren auf. Ausgehend von 1,4 Mrd. Dollar im Vorjahr wird er 2012 voraussichtlich ein Volumen von 2 Mrd. Dollar erreichen. Wichtigster Umsatzträ- ger sind derzeit noch Drucksensoren mit über 500 Mio. Dollar, 2012 werden dagegen Dreh- ratensensoren den wohl größten Umsatzanteil auf sich vereinen. In Summe repräsentieren Druck-, 0 500 1000 1500 2000 2500 Umsatz in Mio $ 2007 2008 2009 2010 2011 2012 1405 1507 1618 1737 1865 2004 www.elektroniknet.de der sei der Vergleich der erzielten Fortschritte in den unterschiedli- chen Technologien, also wie schnell die einzelnen Technolo- gien ihre Lernkurve durchlaufen. »Und hier kann die MRAM-Technologie durchaus mit- halten, wenn nicht sogar einen Vorteil für sich in Anspruch neh- men, denn wir nutzen ja bereits die gesamten Erkenntnisse, die die Halbleiterindustrie Diskrete und analoge Halbleiter Diodes will Zetex kaufen München – Diodes plant, Zetex für 91,6 Mio. Pfund in bar zu überneh- men und so seine Position als glo- bal agierendes Unternehmen im Be- reich diskreter und analoger Halb- leiter auszubauen. »Die beiden Un- ternehmen passen hervorragend zu- sammen. Es gibt kaum Überschnei- dungen im Produktspektrum und in den adressierten Märkten«, erklärt Frank Marx, Chief Sales Officer bei Zetex. So führe Diodes beispielswei- se im Analogbereich Schaltregler, Spannungswandler, Komparatoren und Hall-Sensoren im Produktspek- trum, Zetex wiederum LED-Treiber, Stromüberwachungs-ICs oder LNB- ICs (Low Noise Blocks). Zwar ha- ben beide Firmen MOSFETs und DC/DC-Wandler im Produktspek- trum, aber »bei genauerem Hinse- hen ist auch hier festzustellen, dass die Produkte sich eher ergänzen als überschneiden«, erklärt > Entwicklungssysteme Grundlage für effizientes Mikrocontroller-Design Seite 32 > e-kompakt Last Minute, Optoelektronik, Einbaudrucker Seite 39 > Management & Karriere Managerkultur: Fehler im System Seite 50 München – Derzeit produziert Freescale seine MRAMs mit einer Speicherkapazität von 4 MBit, und das mit 180-nm-Strukturen. Im Vergleich zu den Speicherkapazitä- ten, die im DRAM-Sektor oder bei den Flash-Speichern mittlerweile erreicht sind, muten die MRAM- Produkte geradezu mickrig an. Aber Dr. Wild hält entgegen, dass es nicht sinnvoll sei, die derzeitig erreichbaren Speicherkapazitäten zu vergleichen. Viel entscheiden- »Wir sind in der Lage, die Speicherkapazität unserer MRAM-Pro- dukte alle zwei Jahre zu vervierfachen«, erklärt Dr. Andreas Wild, Managing Director in der Technology Solutions Organization EMEA von Freescale Semiconductor. Damit ist das Unternehmen doppelt so schnell, wie es die ITRS (International Technology Roadmap for Semiconductors) vorgibt. > Seite 3 > Seite 3 > Seite 58 > Seite 12 Interview der Woche Wie René Pen- ning de Vries, Se- nior Vice Presi- dent und CTO von NXP, erläu- tert, richten sich die Anstrengun- gen auf eine Steigerung der Energieeffizienz. MEMS, Lab-on-Chip und Poly- mer-ICs sind Themen, die der Ver- gangenheit angehören. > Seite 22 Nebengeräusch- unterdrückung AMI Semiconductor – von On Se- miconductor übernommen – hat einen neuen Audio-Prozessor vor- gestellt, der sich durch eine hohe Rechenleistung, eine kleine Bau- größe und eine niedrige Leis- tungsaufnahme auszeichnet. MEMS-Weltmarkt für Kfz-Elektronik Die Speicherkapazität vervierfacht sich alle zwei Jahre MRAM auf gutem Weg Dr. Andreas Wild, Freescale Semiconductor: »Unsere MRAM-Kunden sind in den unterschiedlichsten Industriesegmenten zu finden.« Réne Penning de Vries, NXP 15/2008 11.4.2008 ISSN 0344-8843 4,20 Die unabhängige Wochenzeitung für Elektronik > Seite 14 POI/POS/ e-Signage Für den e-Signage-Markt stehen viele verschiedene Displaytechno- logien zur Verfügung. Geht es je- doch um den Außenbereich, dann überzeuge heute keine der verfüg- baren Technologien, so Prof. Dr. Karlheinz Blankenbach von der Hochschule Pforzheim. Thema der Woche Umsatz der MEMS- Sensoren für Kfz von 2007 bis 2012 Quelle: WTC / iSuppli Sonderdruck Koordination der Linuxkernel-Entwicklung

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Verdopplung der ESP-Systeme in fünf Jahren München – Ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 9 Pro-zent weist nach der jüngsten Marktstudie des gerade von iSuppliübernommenen Marktforschungsinstituts WTC der Markt für Kfz-MEMS in den nächsten fünf Jahren auf. Ausgehend von 1,4 Mrd.Dollar im Vorjahr wird er 2012 voraussichtlich ein Volumen von 2

Mrd. Dollar erreichen.Wichtigster Umsatzträ-ger sind derzeit nochDrucksensoren mit über500 Mio. Dollar, 2012werden dagegen Dreh-ratensensoren den wohlgrößten Umsatzanteilauf sich vereinen. InSumme repräsentierenDruck-,

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500

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2000

2500 Umsatz in Mio $

2007 2008 2009 2010 2011 2012

1405 1507 1618 1737 18652004

www.elektroniknet.de

der sei der Vergleich der erzieltenFortschritte in den unterschiedli-chen Technologien,also wie schnell dieeinzelnen Technolo-gien ihre Lernkurvedurchlaufen. »Und hier kann dieMRAM-Technologie durchaus mit-halten, wenn nicht sogar einenVorteil für sich in Anspruch neh-men, denn wir nutzen ja bereits diegesamten Erkenntnisse, die dieHalbleiterindustrie

Diskrete und analoge Halbleiter

Diodes will Zetex kaufenMünchen – Diodes plant, Zetex für91,6 Mio. Pfund in bar zu überneh-men und so seine Position als glo-bal agierendes Unternehmen im Be-reich diskreter und analoger Halb-leiter auszubauen. »Die beiden Un-ternehmen passen hervorragend zu-sammen. Es gibt kaum Überschnei-dungen im Produktspektrum und inden adressierten Märkten«, erklärtFrank Marx, Chief Sales Officer beiZetex. So führe Diodes beispielswei-se im Analogbereich Schaltregler,Spannungswandler, Komparatorenund Hall-Sensoren im Produktspek-trum, Zetex wiederum LED-Treiber,Stromüberwachungs-ICs oder LNB-ICs (Low Noise Blocks). Zwar ha-ben beide Firmen MOSFETs undDC/DC-Wandler im Produktspek-trum, aber »bei genauerem Hinse-hen ist auch hier festzustellen, dassdie Produkte sich eher ergänzen alsüberschneiden«, erklärt

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München – Derzeit produziertFreescale seine MRAMs mit einerSpeicherkapazität von 4 MBit, unddas mit 180-nm-Strukturen. ImVergleich zu den Speicherkapazitä-ten, die im DRAM-Sektor oder beiden Flash-Speichern mittlerweileerreicht sind, muten die MRAM-Produkte geradezu mickrig an.Aber Dr. Wild hält entgegen, dasses nicht sinnvoll sei, die derzeitigerreichbaren Speicherkapazitätenzu vergleichen. Viel entscheiden-

»Wir sind in der Lage, die Speicherkapazität unserer MRAM-Pro-dukte alle zwei Jahre zu vervierfachen«, erklärt Dr. Andreas Wild,Managing Director in der Technology Solutions Organization EMEAvon Freescale Semiconductor. Damit ist das Unternehmen doppeltso schnell, wie es die ITRS (International Technology Roadmap for Semiconductors) vorgibt.

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Interviewder Woche

Wie René Pen-ning de Vries, Se-nior Vice Presi-dent und CTOvon NXP, erläu-tert, richten sichdie Anstrengun-gen auf eine Steigerung derEnergieeffizienz.

MEMS, Lab-on-Chip und Poly-mer-ICs sind Themen, die der Ver-gangenheit angehören.

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Nebengeräusch-unterdrückungAMI Semiconductor – von On Se-miconductor übernommen – hateinen neuen Audio-Prozessor vor-gestellt, der sich durch eine hoheRechenleistung, eine kleine Bau-größe und eine niedrige Leis-tungsaufnahme auszeichnet.

MEMS-Weltmarkt für Kfz-Elektronik

Die Speicherkapazität vervierfacht sich alle zwei Jahre

MRAM auf gutem Weg

DDrr.. AAnnddrreeaass WWiilldd, Freescale Semiconductor: »Unsere MRAM-Kunden sind in den unterschiedlichsten Industriesegmenten zu finden.«

RRéénnee PPeennnniinnggddee VVrriieess, NXP

15/2008 11.4.2008ISSN 0344-8843 € 4,20

Die unabhängige Wochenzeitung für Elektronik

> Seite 14

POI/POS/e-SignageFür den e-Signage-Markt stehenviele verschiedene Displaytechno-logien zur Verfügung. Geht es je-doch um den Außenbereich, dannüberzeuge heute keine der verfüg-baren Technologien, so Prof. Dr.Karlheinz Blankenbach von derHochschule Pforzheim.

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Umsatz der MEMS-Sensoren für Kfz

von 2007 bis 2012

Quelle: WTC / iSuppli

15-Seite 1-10/58 07.04.2008 13:59 Uhr Seite 1

Sonderdruck

Koordination der Linuxkernel-Entwicklung

Programmversionen gelangenschließlich auf eine Warte-position bis zum nächsten sogenannten »Merge-Fenster«.Diese Phase beginnt unmittel-bar nach einem Kernel-Re-lease und dauert etwa zweibis drei Wochen. Am Endesteht der Funktionsumfangdes nächsten Kernels fest. Inder daran anschließenden Sta-bilisierungsphase, währendder in ein- bis zweiwöchigenAbständen Release-Candi-dates (rc-Versionen) veröf-fentlicht werden, dürfen nurnoch Probleme beseitigt, aberkeine neuen Funktionen hin-zugefügt werden. In der Re-

Anhang neuen oder geänder-ten Programmcode anfügt. An-dere Entwickler, die sich mitder angesprochenen Kompo-nente auskennen, melden sichdann zu Wort und kommentie-ren den Vorschlag. In denmeisten Fällen findet einemehrtägige Diskussion statt,an deren Ende eine Programm-

version steht, die allgemein ak-zeptiert ist. Es kann aber auchpassieren, dass die Mehrheitder Entwickler den Vorschlagablehnt. In jedem Fall hat derursprüngliche Entwickler sei-nen Programmcode mit der Zeile Signed-off-by: Name<email> und ein eventuellbetroffener anderer Autor mitder Zeile Acked-by: Name<name> versehen. Dadurchlässt sich im Einzelfall die Autorenschaft des Programm-codes nachvollziehen. Sind be-reits spezielle Testprozedurenangewendet worden, wird ent-sprechend die Zeile Tested-by:Name <email> angebracht.

Die nach dem beschrie-benen Verfahren akzeptierten

Von Carsten Emde und Thomas Gleixner *

Das wichtigste Kommunika-tionsmittel der Linux-Entwick-ler untereinander stellen die sogenannten Mailing-Listen dar -auch Newsgroups oder Forengenannt. Dabei handelt es sichum E-Mail-Adressen, die nichteiner bestimmten Person zuge-ordnet sind, sondern derenEmpfänger sich vorher für die-se Adresse eingetragen habenmüssen. Darüber hinaus wirdder gesamte Schriftwechsel inArchiven gespeichert, wo er je-dermann zur Verfügung steht.Alle Kernel-Entwickler habensich in die für sie wichtigsteMailing-Liste eingetragen, dieLinux-Kernel-Mailing-Liste(LKML). Eine Übersicht dieserund anderer Mailing-Listen mitdem Stichwort linux-kernelkann man mit der URL http://marc.info/?l=linux-kernelabrufen. Von März 1998 bisMärz 2008 sind allein imLKML-Archiv über 900.000Nachrichten verfügbar. Auchviele der fast 300 anderen Mai-ling-Listen mit Beziehung zumLinux-Kernel haben ein sehrhohes E-Mail-Aufkommen.

Wie funktioniert nun dieÄnderung oder Erweiterung ei-ner Kernel-Komponente z.B.eines Treibers? In einem ers-ten Schritt sendet der jeweiligeEntwickler eine E-Mail an dieLKML, worin er das jeweiligeProblem beschreibt und im

Koordination der Kernel-Entwicklung

Fällt Linux vom Himmel?Von der ersten Version, die Linus Torvalds am 1.8.1991 imInternet publik gemacht hat, bis heute hat der Linux-Kerneleine unglaubliche Entwicklung durchlebt. Allein im Jahre2007 wurden 2 Mio. Programmzeilen geändert und 750.000 Zeilen hinzugefügt, was etwa 5000 bearbeiteten Zeilen proTag entspricht. Aber von wem erfolgt diese Arbeit eigent-lich, und wie funktioniert die Qualitätskontrolle?

gel werden sechs bis acht rc-Versionen (z.B. 2.6.24-rc1 bis2.6.24-rc8) benötigt, bis derneue Kernel stabil genug istfür ein Release. Nach dem Release, z.B. als 2.6.24, folgtdann das nächste Merge-Fens-ter, und das geschilderte Ver-fahren beginnt erneut. Aufdiese Weise werden pro Jahretwa vier Releases hergestellt.

Auch nach dem Release werden noch wichtige Fehlerbeseitigt. Die aktuelle Ver-sion des Kernels 2.6.24 (Mit-te März 2008) heißt 2.6.24.3.Alle Kernel-Versionen sind aufdem Kernel-Server www.ker-nel.org verfügbar. (mk) n

27 Nr. 15 / 11.4.2008Die unabhängige Wochenzeitung für Elektronik

www.elektroniknet.de

SSooffttwwaarreeiimm FFookkuuss

* DDrr.. CCaarrsstteenn EEmmddee ist Geschäftsführer des

Open Source Automation Development Lab,

TThhoommaass GGlleeiixxnneerr ist Linux-Kernel-Entwickler

sowie Geschäftsführer von Linutronix.

In Kürze bietet sich eine wohleinmalige Gelegenheit, vierführende Linux-Entwicklerpersönlich kennenzulernenund mehr zum Herstellungs-prozess des Linux-Kernelsund zu verwandten Themenzu erfahren: Das Open SourceAutomation DevelopmentLab (OSADL) organisiert zumAnlass der Hannover Messe2008 einen eintägigen Kon-gress zum Thema »OpenSource meets Industry«. Ne-ben den Linux-Kernel-Ent-wicklern Alan Cox, ThomasGleixner, Greg Kroah-Hart-man und Andrew Morton ha-

ben auch Bruce Perens, einerder »Erfinder« von OpenSource, und Till Jaeger, ein international renommierterRechtsanwalt mit SpezialitätOpen-Source-Recht, ihre Teil-nahme zugesagt. Der Kon-gress richtet sich ausdrück-lich nicht an Softwareent-wickler, sondern an Entschei-dungsträger, die mehr überLinux und Open Source erfah-ren wollen – z.B. weil ihr Un-ternehmen sich gerade imEntscheidungsprozess befin-det, Open-Source-Softwarewie Linux einzusetzen. Mehrdazu unter wwwwww..oossaaddll..oorrgg.

Die Macher hautnah

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Die Entwicklung des Linux-Kernels läuft kontinuierlich:Unmittelbar nach einemKernel-Release öffnet sichdas »Merge-Fenster« für Erweiterungen und Verbesserungen.