Nach Ende des Krieges teilten sich die Kriegs …...COMIC-STREIT Vier Experten diskutieren...

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13. Oktober 2019 bis 15. März 2020 schauraum: comic + cartoon Zweiter Weltkrieg im Comic Nimm das , Adolf schauraum comic+ cartoon Eintritt frei! Nach Ende des Krieges teilten sich die Kriegs-Comics in das große Lager jener, die den historischen Kontext als Folie für heroische Heldengeschichten nutzten (Marvel, DC etc.), während ein Verlag wie EC bereits ab den frü- hen 1950er-Jahren – unter Federführung von Harvey Kurtzman, Erfinder des MAD Magazins – atem- beraubend ambitionierte Anti-Kriegserzählungen vorlegte. Die 1970er-Jahre erlebten dann eine sukzessive Ent- historisierung des emas. Cross-over-Produktionen des Kriegs-, Horror- oder Fantasy-Genres hielten Einzug, und die Figur des Nazis wurde neben Vampiren, Werwölfen und Zombies zum festen Bestandteil des Kanons des Bösen. Die Ausstellung zeigt knapp 100 seltene, bis heute überwiegend noch nie ausgestellte Originalzeichnungen und Dokumente. Es erscheint ein 224 Seiten starker Katalog mit über 300 Abbildungen zum Preis von 20 Euro. Das Buch ist nur in der Ausstellung erhältlich. Öffentliche Führungen durch die Ausstellung: jeden Sonntag 13.00–14.00 Uhr (3 Euro) Aſter-Work-Führungen durch die Ausstellung: jeden 1. Donnerstag im Monat 18.00–19.00 Uhr (3 Euro): 7. Nov., 5. Dez., (2. Jan. nicht!), 6. Feb., 5. März Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Angebot an Führungen und Workshops für Gruppen und Schulklassen ab Sek. II Informationen und Anmeldung unter: www.comic.dortmund.de Telefon (0231) 50-26028 E-Mail: [email protected] DORTMUNDER COMIC-STREIT Vier Experten diskutieren Neuerscheinungen oder Comics zu einem bestimmten ema. Do, 28. November 2019 18.00 Uhr »Lieblings-Comics und heiße Empfehlungen für Weihnachten« Do, 6. Februar 2020 18.00 Uhr »Comics, die im Dritten Reich spielen« Im Café des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Hansastraße 3 So, 15. März 2020, 17.00 Uhr Finissage / Kuratorenführung mit Alexander Braun Das Programm der zahlreichen VORTRÄGE und LESUNGEN entnehmen Sie bitte dem separaten Flyer. © Steve Mannion 2011/2019 Jack Kirby © Mainline Publications 1954 Blue Beetle Nr. 32, 1944 © Fox Features Syndicate Harvey Kurtzman © EC Comics 1951

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Page 1: Nach Ende des Krieges teilten sich die Kriegs …...COMIC-STREIT Vier Experten diskutieren Neuerscheinungen oder Comics zu einem bestimmten Thema. Do, 28. November 2019 18.00 Uhr »Lieblings-Comics

13. Oktober 2019 bis 15. März 2020

schauraum: comic + cartoon

Zweiter Weltkrieg

im ComicNimm das, Adolf

schauraumcomic+

cartoon

Eintritt frei!Nach Ende des Krieges teilten sich die Kriegs-Comics in

das große Lager jener, die den historischen Kontext als Folie für heroische Heldengeschichten nutzten ( Marvel, DC etc.), während ein Verlag wie EC bereits ab den frü-

hen 1950er-Jahren – unter Federführung von Harvey Kurtzman, Erfinder des MAD Magazins – atem-beraubend ambitionierte Anti-Kriegserzählungen vorlegte.

Die 1970er-Jahre erlebten dann eine sukzessive Ent-historisierung des Themas.

Cross-over-Produktionen des Kriegs-, Horror- oder Fantasy-Genres hielten Einzug, und die Figur des Nazis wurde neben Vampiren, Werwölfen und Zombies zum festen Bestandteil des Kanons des Bösen.

Die Ausstellung zeigt knapp 100 seltene, bis heute überwiegend noch nie ausgestellte Originalzeichnungen und Dokumente.

Es erscheint ein 224 Seiten starker Katalog mit über 300 Abbildungen zum Preis von 20 Euro.Das Buch ist nur in der Ausstellung erhältlich.

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung:jeden Sonntag 13.00–14.00 Uhr (3 Euro)

After-Work-Führungen durch die Ausstellung:jeden 1. Donnerstag im Monat 18.00–19.00 Uhr (3 Euro):7. Nov., 5. Dez., (2. Jan. nicht!), 6. Feb., 5. März

Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Angebot an Führungen und Workshops für Gruppen und Schulklassen ab Sek. II Informationen und Anmeldung unter: www.comic.dortmund.de Telefon (0231) 50-26028 E-Mail: [email protected]

DORTMUNDER COMIC-STREITVier Experten diskutieren Neuerscheinungen oder Comics zu einem bestimmten Thema.

Do, 28. November 2019 18.00 Uhr »Lieblings-Comics und heiße Empfehlungen für Weihnachten«

Do, 6. Februar 2020 18.00 Uhr »Comics, die im Dritten Reich spielen«

Im Café des Museums für Kunst und KulturgeschichteHansastraße 3

So, 15. März 2020, 17.00 UhrFinissage / Kuratorenführung mit Alexander Braun

Das Programm der zahlreichenVORTRÄGE und LESUNGENentnehmen Sie bitte dem separaten Flyer.

© Steve M

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Am 1. September 2019 jährte sich zum 80. Mal der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Anlass genug, sich dieser zweiten großen Menschheits katastrophe des 20. Jahrhunderts mit mehr als 60 Millionen Toten und ihrer Darstellung im Comic zu widmen.

Das Medium des Comic-Heftes war mit der Erfindung von Superman 1938 in rasan tem Aufstieg begriffen, als der japanische Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 und Hitlers Kriegserklärung an die USA den globalen Krieg unausweichlich machten.

Eine ganze Phalanx von Superhelden engagierte sich jetzt im Kampf gegen Deutschland, Italien und das kaiserliche Japan. Auch die Comic-Strip-Helden in den großen US-Zeitungen mochten nicht hintanstehen. Milton Caniff etwa transformierte seinen Abenteuer-Strip Terry and the Pirates in einen Kriegs-Comic um. Selbst Helden, von denen man es nicht erwartet hätte, taten ihre Pflicht: Flash Gordon kehrte aus dem Weltraum auf die Erde zurück, und selbst Prinz Eisenherz vom mittel-alterlichen Hof König Arthurs stellte sich tapfer gegen einfallende Hunnen-Horden.

Das Dritte Reich hatte dieser Übermacht von Helden wenig entgegenzusetzen. Erich Ohsers Vater und Sohn wurde zwar in die Pflicht genommen, für das Winter-hilfswerk und Adolf Hitler bei den anstehenden Reichs-

tagswahlen zu werben, für Kriegsaktivitäten taugte der humoristische Familien-Strip allerdings wenig. So schoss sich die NS-Propaganda lieber auf das Medium Comic im All-gemeinen ein: »enttarnte« die Erfinder von Superman als Juden und beschimpfte das Erzählen in Bildern mit Sprechblase per se als kul-

turlos und »entartet«. Eine giftige Saat, die in Deutsch-land noch lange nach dem Krieg ihre Wirkung tat.

Ganz anders in Belgien, wo Hergé seit 1929 mit Tim und Struppi eine eigene europäische Comic-Kultur begrün-dete. Mit seinen frühen Abenteuern ohnehin im extrem konservativen und katholischen Milieu zu Hause, wechselte Hergé mit seinem Helden 1940 zur Brüsseler Zeitung Le Soir, die ganz unter der Kontrolle der deutschen Besatzer stand.

Ein anderer belgischer Held von Weltruhm, Spirou (erfunden 1938),übte sich dagegen im zivilen Ungehorsam gegenüber den Nationalsozialisten und unter-stützte die belgische Résistance so gut es ging.

schauraum: comic + cartoonMax-von-der-Grün-Platz 7, 44137 DortmundE-Mail: [email protected]: comic.dortmund.defacebook.com/schauraumcomiccartoonDi, Mi, Sa, So: 11.00–18.00 UhrDo, Fr: 11.00–20.00 Uhr, Montag geschlossenFeiertage: 3. Okt., Allerheiligen, 2. Weihnachtstaggeöffnet 11.00–18.00 UhrHeiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester und Neujahr geschlossen

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