Nachweis von Antikörpern gegen Paratuberkulose (Johnesche Krankheit) bei Schalenwild

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194 K. Biittner HOFMANN, R. R., 1978: Die Erniihrung des Rehwildes im Jahresablauf. AFZ 33, 1279-1284. HOFMANN,R. R.; GEXGER, G., 1974: Zur topographischen und funktionellen Anatomie der Viscera abdominis des Rehes. Anat. Histol. Embryol. 3, 63-84. HOOGLAND, J. L., 1979: The effect of colony size on the individual alertness of prairie dogs (Sciuridae, Cynomys spp.) Anim. Behav. 27, 394-407. KALUZiNSKI, J., 1974: The occurence and distribution of field ecotypes of roe-deer in Poland. Acta Theriol. 19, 291-300. KOLB, A., 1979: Das Schein~en des Rehes. Z. Jagdwiss. 25, 201-207. KURT, F., 1968a: Das Sozialverhalten des Rehes, Capreolus capreolus L. Mammalia depicta. w 1968b: Zusammenh~inge zwischen Verhalten und Fortpflanzungsleistung beim Reh (Capreolus capreolus L). Z. Jagdwiss. 14, 97-I06. Kt/RT, F., 1970: Rehwild. Miinchen: BLV. KRUUK,H., 1972: The spottet hyaena Chicago: Univ. Chicago Press. MAYNARD SMIT~, J., 1964: Group selection and kin selection. Nature 201, 1145-1147. NEWHOUSE,S.J., 1973: Effects of weather on behavior of white-tailed deer of the George Reserve, Michigan. M. S. Thesis Univ. Michigan. PRIOR, R., 1968: The roe deer of Cranborne Chase. London: Oxford Univ. Press. TURNER, D. C., 1978: Aktivit~itsmuster freilebender Rehe im Vertauf des Friihjahrs: optimale Ausniit- zung der Tageszeit. Rev. Suisse Zool. 85, 710-718. WALTHER,F., 1969: Flight behaviour and avoidance of predators in Thomson's gazelles (Gazella thomsoni Guenther 1884) Behaviour 34, t 84-221. Aus dem lnstitut fiir Klinische Mikrobiologie und Infektionshygiene der Friedrich-Alexander-Univer- sitlit Erlangen-Niirnberg - Vorstand: Prof. Dr. W. Knapp Nachweis von AntikiSrpern gegen Paratuberkulose (Johnesche Krankheit) bei Schalenwild 1 Von A. WEBER und HANNELORE CHRISTOPH, Erlangen Die Paratuberkulose, auch bekannt unter dem Namen Johnesche Krankheit ist eine eigenstiindige und mit der Tuberkulose nicht zu verwechselnde Erkrankung. In erster Linie wird die Paratuberkulose, die gekennzeichnet ist durch eine jahrelange Inkubationszeit und durch eine chronische proliferative Enteritis, bei Rindern, Schafen und Ziegen nachgewiesen (4, 7, 8). Auch bei einer Vielzahl von in zoologischen G~irten gehaltenen Wiederk~iuern ist das Auftreten dieser Infektionskrankheit beschrieben worden (1, 2, 7). Dagegen wurde bei Tieren in freier Wildbahn die Johnesche Krankheit bisher relativ selten festgestellt. Erst in letzter Zeit erscheinen vereinzelt entsprechende Mitteilungen (3, 9, 10). Aus diesem Grunde schien es angebracht, durch seroepidemiologische Untersuchungen zu iiberpriifen, ob bei einheimischem Schalenwild mit dem Vorkommen der Paratuberkulose Material und Methodik Es standen insgesamt 420 Serumproben von Schalenwild zur Verfiigung, von denen sich aber nur 329 Seren fiir serologische Untersuchungen eigneten. Die Serumproben stammten von 29 Muffel-, 35 Dam-, 96 Rot- und 169 Rehwild, die in Jagdrevieren von Mittelhessen, I Die Untersuchungen wurden mit Unterstiitzung des Arbeitskreises Wildbiologie und Jagdwissen- schaft, Gieflen/Lahn, durchgefiihrt. U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0044-2887/80/2604-0194 $ 02.50/0 Z. Jagdwiss. 26 (1980), 194-197 © 1980 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin ISSN 0044-2887 / InterCode: IEIAAA

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194 K. Biittner

HOFMANN, R. R., 1978: Die Erniihrung des Rehwildes im Jahresablauf. AFZ 33, 1279-1284. HOFMANN, R. R.; GEXGER, G., 1974: Zur topographischen und funktionellen Anatomie der Viscera

abdominis des Rehes. Anat. Histol. Embryol. 3, 63-84. HOOGLAND, J. L., 1979: The effect of colony size on the individual alertness of prairie dogs (Sciuridae,

Cynomys spp.) Anim. Behav. 27, 394-407. KALUZiNSKI, J., 1974: The occurence and distribution of field ecotypes of roe-deer in Poland. Acta

Theriol. 19, 291-300. KOLB, A., 1979: Das Schein~en des Rehes. Z. Jagdwiss. 25, 201-207. KURT, F., 1968a: Das Sozialverhalten des Rehes, Capreolus capreolus L. Mammalia depicta. w 1968b: Zusammenh~inge zwischen Verhalten und Fortpflanzungsleistung beim Reh (Capreolus

capreolus L). Z. Jagdwiss. 14, 97-I06. Kt/RT, F., 1970: Rehwild. Miinchen: BLV. KRUUK, H., 1972: The spottet hyaena Chicago: Univ. Chicago Press. MAYNARD SMIT~, J., 1964: Group selection and kin selection. Nature 201, 1145-1147. NEWHOUSE, S.J., 1973: Effects of weather on behavior of white-tailed deer of the George Reserve,

Michigan. M. S. Thesis Univ. Michigan. PRIOR, R., 1968: The roe deer of Cranborne Chase. London: Oxford Univ. Press. TURNER, D. C., 1978: Aktivit~itsmuster freilebender Rehe im Vertauf des Friihjahrs: optimale Ausniit-

zung der Tageszeit. Rev. Suisse Zool. 85, 710-718. WALTHER, F., 1969: Flight behaviour and avoidance of predators in Thomson's gazelles (Gazella

thomsoni Guenther 1884) Behaviour 34, t 84-221.

Aus dem lnstitut fiir Klinische Mikrobiologie und Infektionshygiene der Friedrich-Alexander-Univer- sitlit Erlangen-Niirnberg - Vorstand: Prof. Dr. W. Knapp

Nachweis von AntikiSrpern gegen Paratuberkulose (Johnesche Krankheit) bei Schalenwild 1

Von A. WEBER und HANNELORE CHRISTOPH, Erlangen

Die Paratuberkulose, auch bekannt unter dem Namen Johnesche Krankheit ist eine eigenstiindige und mit der Tuberkulose nicht zu verwechselnde Erkrankung. In erster Linie wird die Paratuberkulose, die gekennzeichnet ist durch eine jahrelange Inkubationszeit und durch eine chronische proliferative Enteritis, bei Rindern, Schafen und Ziegen nachgewiesen (4, 7, 8). Auch bei einer Vielzahl von in zoologischen G~irten gehaltenen Wiederk~iuern ist das Auftreten dieser Infektionskrankheit beschrieben worden (1, 2, 7). Dagegen wurde bei Tieren in freier Wildbahn die Johnesche Krankheit bisher relativ selten festgestellt. Erst in letzter Zeit erscheinen vereinzelt entsprechende Mitteilungen (3, 9, 10). Aus diesem Grunde schien es angebracht, durch seroepidemiologische Untersuchungen zu iiberpriifen, ob bei einheimischem Schalenwild mit dem Vorkommen der Paratuberkulose

Material und Methodik

Es standen insgesamt 420 Serumproben von Schalenwild zur Verfiigung, von denen sich aber nur 329 Seren fiir serologische Untersuchungen eigneten. Die Serumproben stammten von 29 Muffel-, 35 Dam-, 96 Rot- und 169 Rehwild, die in Jagdrevieren von Mittelhessen,

I Die Untersuchungen wurden mit Unterstiitzung des Arbeitskreises Wildbiologie und Jagdwissen- schaft, Gieflen/Lahn, durchgefiihrt.

U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0044-2887/80/2604-0194 $ 02.50/0 Z. Jagdwiss. 26 (1980), 194-197 © 1980 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin ISSN 0044-2887 / InterCode: IEIAAA

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Nachweis yon Antik6rpern gegen Paratuberkulose bei Schalenwild 195

Odenwatd, Spessart und Bayerischem Watd erlegt worden waren. Die Seren wurden bls zu ihrer Aufarbeitung bei -25 °C aufbewahrt.

Die Durchffihrung der Komplementbindungsreaktion (KBR) zum Nachweis von Anti- k6rpern gegen den Erreger der Paratuberkulose, Mycobacterium (M.) paratuberculosis effolgte im Mikrotitersystem bei Anwendung der W~irmebindung (1 h bei 37 °C) unter Verwendung yon je 2 Einheiten Antigen und Komplement. Alle Serumproben wurden nach Inaktivierung (30 roan im Wasserbad bei 56 °C) in den Verdiinnungen 1:5 und I :I0

getestet. Bei positivem Ausfall der Reaktion wurden die Seren, ausgehend yon der Verdfinnung 1:5 in 2er Stufen bis 1:320 titriert und erneut in der o. a. Weise getestet. Das ffir diese Untersuchungen verwendete M. paratuberculosis-Antigen war vom Centraal Diergeneeskundig Instituut, Rotterdam, Niederlande, bezogen worden.

Ergebnisse

Mit Hilfe der KBR wurden in 15 (4,6 %) der 329 untersuchten Serumproben von einheimischem Schalenwild Antik6rper gegen M. paratuberculosis nachgewiesen. H~iufig- keit und H6he, der bei den einzelnen Wildtierarten ermittelten Titer sind aus der tabellarischen Zusammensteltung ersichtlich

Vorkommen yon komplementbindenden Antik6rpern gegen M. paratuberculosis in Serumproben von Schalenwild

Zahl der Tierart untersuchten davon Nachgewiesener Titer in der KBR

Serumproben positiv I : 5 1 : 10 I : 20 1 : 40

Muffelwild (Ovis ammon) Damwild (Cervus dama) Rotwild (Cer~.us elaphus) Rehwild (Capreolus capreolus)

29 2 (6,9 %) 2 35 0 96 7 (7,3 %) 1 4

169 6 (3,6 %) 2 3 1

Die h~iufigsten Reagenten wurden bei Serumproben von Rotwild (7,3 %) ermittelt, dann folgten in der H~iufigkeit Muffelwild (6,9 %) und Rehwild (3,6 %). Keine der 35 Serumproben yon Damwild reagierte in der KBR in einer Serumverdfinnung von mindestens 1:5 positiv.

t 4 der 15 Serumproben mit komplementbindenden Antik6rpern gegen M. paratubercu- losis stammten von Tieren aus dem gleichen Jagdrevier (Laubacher Forst). Die eine Ausnahme entfiel auf die Serumprobe eines Rotwildes, das im benachbarten Jagdrevier (Spessart) erlegt worden war.

Diskussion

Chronische Enteritiden bei Tieren, die in freier Wildbahn leben, k6nnen auf verschiedene Ursachen zuriickgeffihrt werden. Haupts~ichlich kommen hieffiir mangelhaftes oder schlechtes Futter sowie Parasitenbefall in Betracht. Dagegen treten Bakterien, insbesondere Salmonellen als Erregerursache beim Schalenwild nur selten auf (13). Auch fiber das Auftreten der Paratuberkulose, hervorgerufen durch die s~iurefesten St~ibchen Mycobacte- rium (M.) paratuberculosis wurde bisher selten berichtet. In der Weltliteratur sind ffir den Zeitraum von 1895 bis 1965 5 F~ille aufgeffihrt (7). In den vergangenen Jahren erschienen sowohl im skandinavischen als auch amerikanischen Schrifttum vermehrt Mitteilungen, in

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denen iiber das Vorkommen der Johneschen Krankheit bei Rot-, Reh- und Damwitd berichtet wird (3, 6, 9, 10).

Die Ergebnisse der durchgefiihrten seroepidemiologischen Untersuchungen lassen den Schluft zu, daft auch bei uns mit dem Vorkommen der Paratuberkulose beim Schalenwild gerechnet werden muft. Mit Hilfe der Komplementbindungsrea*:tion wurden unter Rot- wild 7,3 %, unter Muffelwild 6,9 % sowie unter Rehwild 3,6 % positive Reagenten (Serumtiter yon mindestens 1:5) ermittelt. Bei Serumproben yon 35 Damwild, die alle aus einem Jagdrevier im Odenwald stammten, verliefen die serologischen Untersuchungen zum Nachweis von Antik6rpern gegen M. paratubercutosis negativ. Auffallend war, daft, bis auf eine Ausnahme, alle Seren mit komplementbindenden Antik6rpern gegen den Erreger der Johneschen Krankheit yon Tieren aus einem Jagdrevier (Laubacher Forst) stammten. Aus diesen Befunden liiflt sich ableiten, daft Infektionen mit M. paratuberculosis bei uns zum gegenwiirtigen Zeitpunkt in bestimmten Jagdrevieren geh~iuft vorzukommen scheinen.

Nachtr~igliche Erhebungen ergaben, daft die Tiere, deren Seren in der Komplementbin- dungsreaktion gegen das Antigen des Paratuberkuloseerregers positiv reagierten, alle erheblich abgemagert waren und z. T. auffallende Durchfallerscheinungen gezeigt haben sollen. Im Zusammenhang mit der Johneschen Krankheit bei Rindern ist das h~iufigste Krankheitssymptom eine schwere Diarrhoe (7, 8). Es ist dies aber nicht unbedingt ein konstantes Merkmal, denn gelegentlich gehen Rinder auch ohne auffaltende Anzeichen von DurchfalI an dieser Infektionskrankheit zugrunde (7). Schafe und Ziegen zeigen nur selten auffallende Krankheitssymptome, doch werden ihre Hices gew6hnlich weich und verlieren die normale Kfigelchenform (4, 7). _Khnliche Beobachtungen wurden auch bei Zoowieder- kiiuern gemacht (1, 2). Ubereinstimmend ist, daft alle an Paratuberkulose erkrankten Tiere stark abmagern (7).

Die Ansteckungsquelle ffir das Schalenwild ist m6glicherweise bei (latent) infizierten Rindern, Schafen und Ziegen zu suchen, die den Erreger fiber Kot, z. T. in erheblichen Mengen ausscheiden (10). Wie nachtr~igliche Erhebungen ergeben haben, wurde in den vergangenen Jahren in dem betreffenden Gebiet bei Rindern und Schafen, die auf der Weide gehaken wurden, vermehrt das Vorkommen von Paratuberkulose-Infektionen, sowohl klinisch als auch mikrobiologisch diagnostiziert. In experimentellen Untersuchun- gen wurde festgestellt, daft M. paratuberculosis in Rinderkot und auch im Boden 8-11 Monate fiberleben kann (5, 14).

Eine weitere Ansteckungsquelle ist m6glicherweise auch bei Ringeltauben (Columba palumbus) zu suchen (6). Vor kurzem erschienen Mitteilungen, in denen iiber den Nachweis yon s~iurefesten St~ibchen bei diesen Tieren berichtet wird, die in ihrem Verhal- ten weitgehend dem Paratuberkulose-Erreger ~ihneln, (6, 11, 12). Schalenwild kann sich dutch Aufnahme von Gras oder Futter, das mit Ausscheidungen von infizierten Ringeltau- ben kontaminiert ist, jederzeit anstecken.

Weitere epidemiologische Untersuchungen, auch kultureller Art sind notwendig, um fiber das Vorkommen und die Verbreitung der Paratuberkulose unter unseren Jagd- und Wildtieren Aufschluft zu erhalten. Auch sollte in diesem Zusammenhang beim Aufbrechen von erlegten Wildwiederk~iuern, die starke Abmagerung oder Durchfallserscheinungen zeigen, differentialdiagnostisch das Vorliegen einer Paratuberkulose mit berficksichtigt werden und zur Kl~irung des Verdachtes Losung, Darmlymphknoten und Blutproben an ein veterin~irmedizinisches Untersuchungsamt eingeschickt werden.

Zusammenfassung

329 Serumproben yon einheimischem Schalenwild wurden mittels Komplementbindungsreaktion auf das Vorliegen yon Antik6rpern gegen den Erreger der Paratuberkulose (Johnesche Krankheit) untersucht. In 7,3 % der 96 Seren yon Rotwild (Cervus elaphus), in 6,9 % der 29 Seren von

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Nachweis yon AntikSrpern gegen Paratuberkulose bei Schalenwild 197

Muffelwitd (Ovis ammon) und in 3,6 % der 169 Seren yon Rehwild (Capreolus capreolus) wurden komplementbindende Antik6rper gegen Mycobacterium paratuberculosis nachgewiesen. In 35 Serum- proben yon Damwild (Cereus dama) wurden keine Antik6rper gefunden. Bis auf eine Ausnahme stammten alle positiven Reagenten aus einem Jagdrevier. M6gliche Ansteckungsquellen fiir das Schalenwild werden diskutiert.

S u m m a r y

Investigations on the prevalence of antibodies against paratuberculosis (Johne's disease) in native cloven-hoofed game animals

329 serum samples of native cloven-hoofed game animals were tested for complement fixing antibodies against paratuberculosis (Johne's diseases).

Antibodies against Mycobacterium paratuberculosis were found in 7,3 % of 96 samples from red deer (Ce~us elaphus), in 6,9 % of 29 samples from mouflon (Ovis ammon) arid in 3,6 % of 169 samples from roe deer (Capreotus capreolus). No antibodies were detected in 35 sera from fallow deer (Cervus dama). With one exception, all positive sera were from animals of the same hunting-ground. Possible sources of infection are discussed.

R~sum~

V~rification de la presence d'anticorps contre la Paratuberculose (maladie de John) chez les Ongul~s- gibier

329 ~chantillons de s~rum d'Ongut~s-gibier indig~nes ont ~t~ analys~s au moyen de ta r~action de fixation compt~mentaire afin de d~celer la presence d'anticorps de la Paratuberculose (maladie de John). Dans 7,3 % des 96 s~rums du cerf (Cervus elaphus), 6,9 % des 29 strums de mouflon (Ovis ammon) et 3,6 % des 169 s~rums de chevreull (Capreolus capreolus) des anticorps de Mycobacterium paratuberculosis ont ~t~ observes. Dans 35 s~rums du daim (Cervus dama) aucun anticorps n'a ~t~ trouv~. A u n e exception pros, tons tes sujets porteurs provenaient d'un seul et m~me territoire de chasse. La discussion porte sur les sources de contamination possible chez les Ongul~s-gibier.

Trad.: S. A. DE CROMBRUGGHE

Li te ra tu r

1. BRAHM, E.; FRESE, K.; SIMANOWSKI, W., 1972: Paratuberkulose bei Hirschziegenantilopen (Antilope cervicapra Linn~ 1758). Verhandlungsber. XIV. Int. Syrup. Erkr. Zootiere, Wrociaw, 355-358.

2. GEISEL, O.; HKNICHEN, Th., 1971 : Paratuberkulose bei Zoowiederk~iuern. Verhandlungsber. XII, Int. Syrup. Erkr. Zootiere, Helsinki, 245-247.

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Aus dem Institut fiir Parasitologie und Allgemeine Zootogie der Veterindrmedizinischen Universitiit Wien

Vorstand: Prof. Dr. R. Supperer

Zur Biologie und Bek~/mpfung von Elaphostrongylus cervi

Von H. PROSL und E. KUTZER, Wien

Elaphostrongylus cervi Cameron, 193 t (Synonyma: Elaphostrongylus panticota Lubimov, 1945; Protostrongyloides cervi Baudet und Verwey, 1951; Elaphostrongylus rangiferi Mickevic, 1958) ist elner der h:iufigsten Endoparasiten des Mitteleurop~iischen Rothirsches, Cervus (Cervus) elaphus hippelaphus, aber auch bel anderen Cerviden, insbesondere beim Nordeurop/iischen Ren, Rangifer tarandus tarandus, und Westkanadischen Waldren oder Karibu, Rangifer tarandus caribou, weitverbreitet. Auf~erdem konnte E.cervi bisher noch bei folgenden Cerviden gefunden werden: Rothirsch, Cervus (Cervus) elaphus (Unterart nicht angegeben); Altalmaral, Cervus (Cervus) elaphus sibiricus; Wapiti, Cervus (Cervus) elaphus canadensis; Sika, Cervus (Sika) nippon (Unterart nicht angegeben, vermutlich Cervus (Sika) nippon dybowskii); Europ:iisches Reh, Capreolus capreolus capreolus; Nord- Elch, Alces alces alces und Elch, Alces alces (Unterart nicht angegeben, vermutlich Alces alces americana). Auch Bovlden diirften unter bestimmten Voraussetzungen empf~nglich sein; so konnte SCHf2Tz~ (1975) bei Antilopen in einem Safaripark durch E. cervi bedingte schwere klinische Symptome und gr6flere Ausf:ille beobachten.

Die Hauptlokalisation yon E. cervi sind die Faszien und das intermuskul:/re Bindege- webe der Brust-, Schulter- und Riickenmuskulatur. Daneben flndet rich dieser Parasit h~iufig auch zwischen den Hirnh:iuten und etwas weniger h~iufig auch zwischen den Riickenmarksh/iuten, wobei hervorgehoben werden muff, dat~ er in diesen Lokalisationen vermehrt zwischen den Monaten Oktober und M:irz nachzuweisen ist. 8elten ist er in anderen Lokalisationen, wie Umgebung des Nabels, Peritoneath6hle und Auge anzu- treffen.

Zu zentralnerv6sen St6rungen gibt E. ce~i bei Cervus elaphus hippelaphus, wenn iiberhaupt, nur ~iugerst selten Anlafl (BRuc und Mitarb. 1953; DYKOVA 1969; SU~Eg~ND 1976; BORG 1979; PROSL und KOTZE~ 1980). Bei anderen Cervidenarten hingegen kommt es nicht aUzu selten zu zentralnerv6sen StSrungen und Ausfiillen (RON~US und NORD- QUIST 1962; PANIN 1964; PRJADKO und Mitarb. 1964; VSEVOLODOV und PRJADKO 1964; LANKESTER 1977; LANKESTER und NORTHCO'rT 1979), teilweise verursacht dieser Parasit auch noch fleischbeschauliche Probleme (RoN~us und NORDQUIST 1962; GVa~HOLT 1969; BAr~EN und SWRBOE 1973). Offenbar treten nur beim fremden Wirt st:irkere Schiidigun- gen auf, ~ihnlich wie dies fiir Parelaphostrongylus tenuis bekarmt ist (ANDERSON 1971).

U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: 0044-2887/80/2604-0198 $ 02.50/0 Z. Jagdwiss. 26 (1980), 198-207 @ 1980 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin