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Wie sich die Herausforderungen der Wasserwirtschaft lösen lassen Seite 4 Gordischer Knoten Aus Branche und Unternehmen. November 2011 nahdran. Pesthauchende Mörderin Wie die Berliner einst den Bau der Kanalisation bekämpften Seite 12 Staat versus Privatwirtschaft? Warum falsche Gegensatzpaare in der Daseinsvorsorge nicht helfen Seite 16 Blinde Passagiere Wie Ballastwasser zur Bedrohung der Weltmeere wird Seite 18

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Gordischer Knoten. Wie sich die Herausforderungen der Wasserwirtschaft lösen lassen.

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Wie sich die Herausforderungen der Wasserwirtschaft lösen lassen Seite 4

Gordischer Knoten

Aus Branche und Unternehmen. November 2011

nahdran.Pesthauchende MörderinWie die Berliner einst den Bau der Kanalisation bekämpften Seite 12

Staat versus Privatwirtschaft?Warum falsche Gegensatzpaare in der Daseinsvorsorge nicht helfen Seite 16

Blinde PassagiereWie Ballastwasser zur Bedrohungder Weltmeere wird Seite 18

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Höchster Schutz für TrinkwasserAm 1. November 2011 ist die lang angekündigteÄnderung der Trinkwasserverordnung (TrinkwV)in Kraft getreten. Die neuen gesetzlichen Rahmen-bedingungen werden den Schutz der Verbraucherin Bezug auf den Konsum des »Lebensmittels Nr. 1« noch einmal erhöhen. So wurden u.a. dieGrenzwerte für Cadmium und Blei verschärft. Aufdie Versorgungsunternehmen kommen zudemneue Pflichten zu. So müssen Anlageninhaber dieVerbraucher über das Vorhandensein von Blei alsWerkstoff in der öffentlichen Hausanschlussleitunginformieren.

Europaweit einmalig ist zudem die Festlegungeines Uran-Grenzwertes im Trinkwasser. Mit 10 Mi-krogramm pro Liter ist der Wert weltweit derschärfste.

www.bundesgesundheitsministerium.de

Umwelt- und Wasserverbände fordern strengeres Pflanzenschutzgesetz Die Novelle des Pflanzenschutzgesetzes ruft Kritik bei Natur-schutzverbänden und Wasserwirtschaft hervor: Der Gesetzes-entwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums sei unzu-reichend, was den Schutz von Umwelt, Wasserressourcen undVerbrauchern vor Pestiziden betrifft. Zudem sei er nichtgeeignet, die europäischen Rechtsvorgaben vollständig um-zusetzen. Dies konstatieren der Naturschutzbund NABU, derBundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW),der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)und das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany).

Statt vager Maßnahmen müsse das Gesetz konkrete Ziele zurReduzierung der eingesetzten Pestizidmengen und der da-durch resultierenden Umweltbelastung festlegen. Ebenso be-darf es aus Verbandssicht Regelungen zu Mindestabständenvon landwirtschaftlichen Nutzflächen zu Gewässern sowieSonderregeln in Natur- oder Wasserschutzgebieten. Zudemfehle eine engere Verknüpfung mit dem Wasserrecht und denkonkreten Zielen der Wasserrahmenrichtlinie.

www.nabu.de www.bdew.de

Aus der Branche

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Fahrplan für Ressourceneffizientes Europa Die Europäische Kommission hat im September 2011 den»Fahrplan für ein Ressourcenschonendes Europa« (Roadmapto a Ressource Efficient Europe) vorgelegt. Er präsentiert Ziele und Maßnahmen für die Verbesserung der Ressourcen-effizienz in Europa und die ressourcenschonende Umgestal-tung der europäischen Wirtschaft bis zum Jahr 2050. Die»Roadmap« schlägt Maßnahmen und Instrumente für dieWirtschaft vor, die auf eine Umgestaltung von Produktionund Verbrauch abzielen. Auf politischer Ebene empfiehlt der Fahrplan ein integriertes Konzept zur Förderung derRessourceneffizienz. Politische und Legislativvorschläge zurDurchführung des Fahrplans werden erarbeitet.

www.europa.eu

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Nicht um jeden Preis.

Geiz ist geil – das war vor einigen Jahren der Slogan einer ebenso umstrittenenwie erfolgreichen Werbekampagne, die damals den Zeitgeist traf. Heute leseich in einer aktuellen Trendstudie: »Geiz ist geil« ist ein Auslaufmodell –

beim Einkaufen achten deutsche Verbraucher immer mehr auf Nachhaltigkeit. DieKonsumforscher sehen deutliche Anzeichen für eine stärkere Orientierung auf Qua-li tät und auf ethische Prinzipien. Ich denke, das sind sehr gute Nachrichten. Sie stehenfür eine Rückbesinnung der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland auf Grund-überzeugungen, mit denen sie immer weit vorn lagen und beispielgebend für andere Nationen waren: das starke Bewusstsein für die Bedeutung des Umwelt- undRessourcenschutzes und das Bekenntnis zu einer Marktwirtschaft auf der Basissozialer Grundsätze.

Diese Grundüberzeugungen taugen auch als klarer Kompass, wenn es darum geht,wie die öffentliche Hand sich bei grundlegenden Dienstleistungen der Daseinsvor-sorge verhält – ganz gleich, ob bei der Tätigkeit kommunaler Unternehmen oder inder Zusammenarbeit mit Unternehmen der privaten Wirtschaft. So verträgt es sichnicht mit der Verantwortung etwa einer Kommune gegenüber ihren Bürgern, ihrenArbeitnehmern und der Umwelt, wenn zum Beispiel Dienstleistungsaufträge ohneBetrachtung der sozialen und ökologischen Folgen einfach an den billigsten Anbietergehen. Die Reue folgt oft schnell, und der Schaden ist später nur schwer wieder gut

zu machen. Kluge und verantwortungsvolleKommunen fordern von Dienstleistern dieEinhaltung klar definierter Sozial- und Um-weltstandards und auch eine nachhaltige öko-nomische Effizienz ihrer Arbeit. Und klugeDienstleister bieten ihnen genau dies an.

Was bedeutet das ganz praktisch? Zum Beispiel, dass bei der Übernahme von kom-munalen Beschäftigten nicht nur Tariftreue und Kündigungsschutz angeboten werden,sondern auch Weiterbildungs- und -entwicklungsperspektiven. Dass in SachenUmwelt- und Klimaschutz nicht nur vorgeschriebene Grenzwerte eingehalten werden,sondern auch mit Blick auf künftige Herausforderungen mit innovativen Lösungendarüber hinaus gedacht wird. Dass im Umgang mit öffentlicher Infrastruktur nicht»auf Verschleiß gefahren«, sondern eine effiziente und nachhaltige Instandhaltungs-und Investitionspolitik verabredet wird.

Niemand will für einen Liter Milch im Supermarkt zu viel bezahlen. Aber es will auchniemand mehr Milchpreise, mit denen auf Dauer keine verantwortungsvolle Land-wirtschaft möglich ist. Die Bürger von heute sind klug: Sie kaufen preisgünstig, abernicht um jeden Preis. Davon lässt sich lernen.

Michel Cunnac,Vorsitzender der Geschäftsführung Veolia Wasser

Auf ein Wort

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»Geiz ist geil« ist ein Auslaufmodell –beim Einkaufen achten deutsche Verbraucherimmer mehr auf Nachhaltigkeit.

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Die Herausforderungen der Wasserwirtschaft von morgen.

Deutschland ist in Sachen Wasser in einer glücklichen Lage: Süßwasser von hoher Qualität ist mehrals ausreichend verfügbar, Trinkwasserversorgung und Abwasserreinigung erfüllen flächende ckend hohe Standards. Aber auch bei uns muss die Wasserwirtschaft auf ökologische und

gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Klimawandel, sinkender Verbrauch und Demografie, steigendeAnsprüche an die Energieeffizienz der Anlagen sowie an die Entfernung von Keimen und unerwünschtenSpurenstoffen vor diesen Herausforderungen stehen die Kommunen und Versorgungsunternehmen. Um auch in Zukunft ihr hohes Niveau zu halten, müssen sie heute entsprechende Lösungen finden.

Kilometerweite Wege zur nächsten Wasserquelle. StinkendeAbwasser-Rinnsale im Straßengraben. Fehlende Sanitäran-lagen, monatelange Dürre, knappes Trinkwasser. Was in man-chen Ländern an der Tagesordnung ist, klingt für deutscheOhren wie ein Horrorszenario. Deutsche Verbraucher sindQualität auf hohem Niveau gewohnt: Hygienisch strengsteTrinkwasserstandards, permanente Verfügbarkeit und einereibungslose Abwasserentsorgung und -aufbereitung sind eineSelbstverständlichkeit.

Doch auch hierzulande steht die Wasserversorgung der Zukunft vor echten Hürden. Demografischer Wandel und Klimaveränderungen verbunden mit einem stetig sinkendenWassergebrauch sind zentrale Zukunftsfragen. Hinzu kommenZielkonflikte: So erfordert der Klimaschutz eine möglichst energiesparende und mit wenig CO2-Emissionen verbundeneWasserversorgung und Abwasserreinigung, während die An-forderungen an den Ressourcenschutz weiter steigen – vonstrengeren Grenzwerten bis zu aufwendigen Verfahren, umunerwünschte Stoffe bestmöglich aus dem Wasser zu entfernen.

Sinkender WasserverbrauchDeutschland spart Wasser wie kaum ein anderes europäischesLand. Der private Verbrauch sinkt im Schnitt um dreiProzent jährlich – durch sparsame Haushaltstechnik und ein gestiegenes Umwelt- und Preisbewusstsein. »Unbe-stritten müssen wir auch weiterhin schonendmit Wasser umgehen. Doch die Ein-sparpotenziale in privatenHaushalten sind

mittlerweile gering«, konstatiert Umweltbundesamts-PräsidentJürgen Flasbarth. »Eine weitere Reduzierung des Wasserge-brauchs kann zu technischen oder hygienischen Problemenführen, die kostenintensiv gelöst werden müssen«, warnt Martin Weyand vom Bundesverband der Energie- und Was-serwirtschaft (BDEW). Denn je weniger Wasser fließt, jelänger es in den Rohren und Kanälen steht, umsowahrscheinlicher sind Korrosion, Ablagerun-gen, Gerüche und hygienische Probleme. Lösungsstrategien können die inten-sive Spülung der betroffenen Lei-tungen, die Verkleinerung oderder Rückbau von Netzen undAnlagen sein (siehe Seite 10).Allgemeingültige Lösungengibt es nicht, da die Netzeregional unterschiedlichstark ausgelastet sind. Esgilt, individuell auf dieVerbrauchsentwicklungzu reagieren.

Gordischer Knoten

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»Im Wassersektor hat man es mit sehr vielen Einzelakteurenzu tun«, weiß Dr. Shahrooz Mohajeri, Geschäftsführer des inter 3 Instituts für Ressourcenmanagement. »Viele teils sehrkleine Gemeinden und Unternehmen, verschiedene Bundes-oder Landesbehörden, die EU verfolgen alle ihre eigenen Ziele.Dabei sieht jeder einen anderen Ausschnitt aus der komplexenProblemlage.« Die Herausforderung wird sein, zukünftig inte-grierte Versorgungs- und Stadtentwicklungskonzepte auszu-arbeiten, die die unterschiedlichen Interessen bündeln. Hinzukommt ein weiteres Problem: »Die Verkleinerung von Netzenmuss gut durchdacht sein, da Extremsituationen infolge desKlimawandels eingeplant werden müssen«, so Dr. Mohajeri.»Eine sonst gering ausgelastete Mischwasserkanalisation mussz.B. Spitzenlasten wie heftigen Dauerregen bewältigen können.«

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Bei aller Sparsamkeit muss bedacht werden, dass der persön-liche Verbrauch nur ein Bruchteil der tatsächlichen Wasser-bilanz ist: Schon bei der Herstellung eines Produktes wirdWasser verbraucht. Neben der Wassermenge beeinflusst soauch Ursprung und die lokal sehr unterschiedliche Wasser-qualität und -verfügbarkeit die Gesamtbilanz (mehr zumWater Impact Index in der nahdran 2|2011).

Demografischer WandelDeutschland altert und schrumpft. Laut Prognosen wird 2060jeder dritte Deutsche 65 Jahre und älter sein; die unter 20-Jährigen machen nur noch ca. 16 Prozent der Bevölkerungaus. Die Bevölkerung nimmt bis 2060 auf rund 65 bis 70 Mil-lionen Menschen ab. Besonders stark von dieser Entwicklungbetroffen sind ländliche Gebiete. So wird der Effekt des sin -kenden Verbrauchs noch verstärkt, Auslastung und Effizienzder Wasser-Infrastruktur nehmen weiter ab. Geeignete An-passungen lassen sich aber nur langfristig in den Investitions-planungen umsetzen – nicht einfach in der oft extremkleinteiligen Struktur der deutschen Wasserwirtschaft. Einebesondere Herausforderung ist vielerorts die regionale

Planung der Infrastruktur und ihre bedarfsgerechteAnpassung an demografische Entwick-

lungen über Gemeindegren-zen hinweg.

Auswirkungen des KlimawandelsDeutschland ist – wenn auch mit regionalen Unterschieden –vom Klimawandel betroffen. Experten gehen von milderen,feuchteren Wintern und heißeren, trockeneren Sommern aus.Starkregen und Trockenperioden nehmen zu. In den Trocken-phasen sinkt der Grundwasserstand, die Wassermenge in Seenund Talsperren nimmt ab – und damit saisonal die Wasser -verfügbarkeit.

»Im Wassersektor hat man es mit sehrvielen Einzelakteuren zu tun.«

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sorgeprinzips konsequent an bestmöglichem Verbraucher-und Ressourcenschutz. So regeln etwa gesetzlich festgelegteGrenzwerte den Uran- und Nitratgehalt für gesundes Trink-wasser (siehe Seite 2). Um zu vermeiden, dass unerwünschteStoffe überhaupt ins Wasser gelangen, bedarf es weiterhin dergezielten Entwicklung von umweltverträglichen bzw. bio -logisch abbaubaren Produkten. »Dazu muss sowohl in der Industrie als auch bei den Konsumenten ein Umdenken statt -finden«, erklärt Klaus Kümmerer, Umweltchemie-Professorder Leuphana Universität Lüneburg. Zudem können Rück-nahmesysteme und die separate Behandlung von Kranken-hausabwässern bereits an der Quelle die Einleitung vonMedikamenten stoppen.

»Medikamente, Reinigungsmittel, Kosmetik- und Pflegepro-dukte dürfen erst gar nicht in die Kläranlage gelangen«, er-klärt Martin Weyand vom BDEW. Zusätzlich müssen die Rei-nigungsverfahren in Kläranlagen weiterentwickelt werden.Eine vierte Stufe wird derzeit vielerorts erprobt: Oxidations-verfahren, UV-Strahlung oder Aktivkohlefilterung sollen Spu-renstoffe und Krankheitserreger beseitigen (siehe Seite 10).»Die optimale Reinigung des Abwassers führt aber zu einemnoch ungelösten Problem«, hält Klaus Kümmerer fest. »Die

Ein Blick zu den NachbarnNicht nur im weltweiten Vergleich, auch innerhalb Europas steht Deutschland in vielen Aspekten der Wasserversorgung und Ab-wasserbehandlung gut da. Wie die Untersuchung des BDEW zum Vergleich europäischer Wasser- und Abwasserpreise (VEWA-Studie 2010) zeigt, haben die EU-Nachbarn bei Abwasserreinigung, Wasserverlusten und Netzqualität heute noch manch größereHerausforderung zu bewältigen. Hierzulande werden über 90 Prozent des Abwassers bis zur dritten Reinigungsstufe behandelt.Diese befreit das Wasser von Stickstoff- und Phosphorverbindungen oder Schwermetallen, bevor es in die natürliche Umgebungzurückgeleitet wird. In Polen, England oder Frankreich gilt dies nur für rund 40 bis 50 Prozent des Abwassers. In deutschen Rohrengehen dank hoher Investitionen in die Netze nur 6,5 Prozent des Wassers verloren. In anderen Ländern liegen die Verluste im öffentlichen Trinkwassernetz im Durchschnitt weit höher.

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»Medikamente, Reinigungsmittel, Kosmetik- und Pflegeprodukte dürfen erstgar nicht in die Kläranlage gelangen.«

Zudem können sich Nähr- und Schadstoffe in Gewässern vermehren. Andererseits führen starke Niederschläge undHochwasser zu einer Überlastung der Abwasserableitung. EinAllheilmittel gibt es nicht. »Die Wasserwirtschaft ist durch eineVielzahl von Auswirkungen betroffen, die jedoch individuellvor Ort zu prüfen und zu klären sind«, so Martin Weyand vomBDEW. Der Anpassungsbedarf ergibt sich regional aus den ganzunterschiedlichen Bedingungen von Naturraum, technischerStruktur, Wassernutzung, Bevölkerungs- und Wirtschaftsent-wicklung (mehr zu Anpassungsstrategien an den Klimawandelin der nahdran 2|2011).

Steigende Qualitätsansprüche Deutschland will noch besser werden. Ob bei Grenzwerten,der Desinfektion des Abwassers oder der Beseitigung vonMedikamentenspuren und anderen Stoffen, die mit moderns -ter Analytik erst nachweisbar werden: Politik und Gesell-schaft stagnieren nicht auf dem in der Wasserwirtschafterreichten hohen Niveau, sondern arbeiten im Sinne des Vor-

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Sinkender Wasserverbrauch DVGW Technologie-Report Netzbetrieb 1|2008

www.dvgw.de> Angebote & Leistungen > Forschung

Demografischer WandelStudie des Umweltbundesamts »Abwasserinfrastruktur und demografischer Wandel«

www.umweltdaten.de> Wasser, Trinkwasser, Gewässerschutz > Abwasser-infrastruktur und demografischer Wandel

KlimawandelDVGW-Information »Klimawandel und Wasser-versorgung«

www.dvgw.de/wasser> Ressourcenmanagement > Klimawandel

BMU-Studie: Synergien und Konflikte von Strategien undMaßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

www.umweltbundesamt.de/klimaschutz

Steigende Ansprüche & strengere GrenzwerteMemorandum zum Schutz des Oberflächenwassers

www.dvgw.de/wasser> Ressourcenmanagement > Gewässerschutz > Gewässerschutzpolitik

Klimaschutz & Energieeffizienz Forschungsprojekt des UBA »Energieeffizienz kommunaler Kläranlagen«

www.umweltdaten.de> Wasser, Trinkwasser und Gewässerschutz

Verfahren sind oft teuer und sehr energieaufwendig. Bei densteigenden Anforderungen an den Klimaschutz ein echterKonflikt für die Wasserwirtschaft«.

Klimaschutz und Energieeffizienz Deutschland muss Energie sparen. Der CO2-Ausstoß soll ver-ringert, der Anteil regenerativer Energien erhöht werden.Wichtigste Energiequelle bei der Aufbereitung, Behandlungund Verteilung von Wasser: mehr Effizienz. Häufig sind Klär-anlagen die größten Stromverbraucher in den Kommunen. Dierichtige Dimensionierung von Pumpen, der Einsatz von An-lagen mit hohem Wirkungsgrad und bedarfsabhängiger Be-trieb tragen dazu bei, den Energieverbrauch spürbar zusenken. Zudem können die im Abwasser steckendenRessourcen noch konsequenter zur alternativen Energieerzeugung genutzt werden. So entstehtbei der Vergärung von Klärschlamm inFaultürmen Biogas, das in Strom undWärme umgewandelt werdenkann.

Doch viele Betreiber scheuen die Kosten: Nur gut ein Zehntelder rund 10 000 deutschen Klär-anlagen hat einen Faulturm. EinUmdenken ist notwendig, wennDeutschland die Eergiewenderealisieren will (siehe Seite 10 so-wie nahdran 1|2011 zur energie-autarken Kläranlage Gera).

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Ungleiche Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung fordern räumlich und zeitlich flexible Lösungen.

Ein Gastbeitrag von Matthias Koziol

Die demografische Entwicklung, aber auch Effekte durch eine fortschreitende Zersiedelung und densich abzeichnenden Klimawandel führen langfristig zu erheblichen Veränderungen der Rahmen bedingungen für bestehende zentrale Wasserversorgungs und Abwasserentsorgungssysteme. Von

dieser Entwicklung betroffen sind nicht nur schrumpfende Kommunen in Ostdeutschland, sondern auchzunehmend Städte und Gemeinden in den alten Bundesländern.

Warum es keine pauschalen Antworten geben kann

Was hat sich verändert ?Die zu beobachtende demografische Entwicklung, Abwan-derung, aber auch ein Fortschreiten von Zersiedelung werdenin vielen Kommunen zukünftig erkennbare negative Aus-wirkungen auf die Auslastung der vorhandenen Anlagen undNetze sowie auf die ökonomische Situation der Wasserver-und Abwasserentsorgung haben.

Zurückgehende Trinkwassermengen führen zu geringenFließgeschwindigkeiten und langen Aufenthaltszeiten desTrinkwassers im Netz, geringere Abwassermengen zu erhöhtenAblagerungen in Freispiegelleitungen. In Wasserversorgungs -netzen wird auf diese Entwicklung mit Sicherheitschlo -rungen, Rohrnetzspülungen oder einem differenziertenNetzmanagement reagiert. In betroffenen Abwasserleitungenwird die Bildung von Schwefelwasserstoff (H2S) – Ursachefür Geruchsemissionen einerseits und zunehmenderKorrosion andererseits – durch die Zugabe von Chemikalienwie Nutriox, Eisenschlamm oder auch durch Belüftung desAbwassers bzw. durch Rohrnetzspülungen bekämpft.

Alle diese Maßnahmen führen jedoch zu Mehrkosten für dasGesamtsystem und indizieren entsprechend Preis- oderGebührenerhöhungen. War z. B. der spezifische Wasserver-brauch pro Einwohner Anfang der 90er Jahre in den altenund in den neuen Bundesländern noch annähernd gleich, soliegt dieser heute in den neuen Bundesländern rund ein Drit-tel unter dem der alten Länder. Hinzu kommen eine deutlichgesunkene Wohnungsbelegungszahl und ein immer noch relevanter Wohnungsleerstand. Der Wegfall gewerblicher

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Nutzungen und die Sanierung von Gebäuden und Anlagenin beträchtlichem Umfang hat in der Vergangenheit die Nach-frage nach Trinkwasser und den Abwasseranfall zusätzlich er-heblich sinken lassen. In der Summe verzeichnen wir in dengrößeren Städten der neuen Bundesländer teilweise nur nocheine mittlere Auslastung der Wasser-und Abwassernetze von we -niger als 30 Prozent gegenüber der ursprünglichen Auslegung,in Stadtumbaugebieten z.T. noch darunter. Die Folge sind vie-lerorts schon heute erkennbare Funktionsprobleme. Ein wei-terer Aspekt ist der mögliche Klimawandel. Der Klimaatlasfür Norddeutschland zeigt in naher Zukunft (2011–2040)eine mögliche größte Zunahme des Regens im Jahresmittelim Vergleich zur Periode 1961-1990 von 8 Prozent (+63 mm)und bis Ende des 21. Jahrhunderts (2071–2100) von rund 13 Prozent (+102 mm).

Diese Zunahme und ein erhöhter Anteil von Starkregen-ereignissen können zu einer Überlast der bestehenden Sys-teme der Regenentwässerung führen. Besonders im Falle derMischwasserentwässerung nehmen die extremen Situationenzu, d. h. Unterauslastung durch geringen Wasserverbrauch beiTrockenwetter und Überlastung bei Starkregenereignissen. Ineinigen Teilen Deutschlands wird parallel zu dieser Entwick-lung mit längeren trockenen Perioden gerechnet.

Was sind die Folgen ?Sinkende Wasserverbräuche durch den demografischenWandel, technischen Fortschritt der Anlagentechnik aberauch durch ein verändertes Verbrauchsverhalten führen zurelevanten Problemen für die Wasserver- und die Abwasser-entsorgung.

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Zunehmende Starkregenereignisse in Verbindung mit längeren Trockenperioden erfordern einen veränderten Umgang mitder Wasserspeicherung und Wasserablassung.

Prof. Dr.-Ing. Matthias KoziolProfessor für Stadttechnik an der BrandenburgischenTechnischen Universität Cottbus

Von besonderem Interesse sind die

> Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit von Netzen undAnlagen durch Unterauslastung oder Überlastung,

> Notwendigkeit von Systemanpassungen in Dimension undFunktion, ggf. Rückbau oder Stilllegung von Netzen und An-lagen aufgrund des Rückbaus von Gebäuden,

> Steigende Preise und Gebühren als Folge der strukturellenVeränderungen und notwendigen Anpassungsmaßnahmen

> Verschlechterung der Ertragslage von Ver- und Entsor-gungsunternehmen und ggf. negative Folgen für kommunaleHaushalte.

Zunehmende Starkregenereignisse in Verbindung mit län-geren Trockenperioden erfordern einen veränderten Umgangmit der Wasserspeicherung und Wasserableitung. Dies kannz.B. eine stärker auf die Versickerung orientierte Regenwasser-entsorgung und eine entsprechende Anpassung vorhandenerSysteme bedeuten. Es ist wichtig, die Probleme rechtzeitig zuerkennen und darauf zu reagieren. Ein Beitrag dazu kann dieAnalyse der Entwicklung der Netzauslastung von Wasser- undAbwassernetzen sein. Sie gibt Anhaltspunkte für zukünftigeHandlungsschwerpunkte.

Herausforderungen werden differenzierter Die Rahmenbedingungen für eine Nachhaltigkeit der Ver-sorgungssysteme sind heute unsicherer und differenzierter. Es besteht vielfach die Notwendigkeit für räumlich undzeitlich flexible Lösungen. Auslöser hierfür sind häufig räum-lich sehr differenzierte Bevölkerungsentwicklungen, ein sichveränderndes Verbrauchsverhalten, vermehrtes Auftreten vonSpurenstoffen im Wasserkreislauf und Aspekte der Versor-gungssicherheit.

Deshalb sind zukünftig vor allem flexible Lösungen gefragt.Sie stellen besondere Anforderungen in Bezug auf die Nach-haltigkeit, da sie auf sehr unterschiedliche Auslastungen rea-gieren müssen. Die Frage nach der Eignung zentraler bzw.dezentraler Systemlösungen eröffnet sich neu, ebenso dieFrage der Entkoppelbarkeit von Systemen. Zukünftig erfordertdie Sicherung nachhaltiger Lösungen ein integriertes Manage-ment von Infrastruktur, Investitionen und Ressourcen im kritischen Diskurs mit der Siedlungsentwicklung.

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So unterschiedlich die Herausforderungen der Wasserversorgung sind, so vielfältig sehen die Lösungsansätze aus.

Lösungsansätze

Spülstrategien nach Bedarf statt GutdünkenZustandsorientierte Spülstrategien für Trinkwassernetze verhindern einerseits die Folgen sinkender Fließgeschwindigkeiten undlängerer Aufenthaltszeiten des Trinkwassers in den Leitungsnetzen. Andererseits halten sie die Menge des eingesetzten Spülwassersso gering wie möglich. Kurz- und mittelfristig wirksame Strategien entwickelt das Institut für Siedlungs- und Industriewasser-wirtschaft der TU Dresden. In die Berechnungen fließen strukturelle und hydraulische Netzeigenschaften sowie Wassertrübungs-messungen bei Testspülungen ein. So wird aus der vorliegenden Wassergüte ein optimaler Spülplan ermittelt. Als Entschei -dungs- grundlage für Wasserversorger erarbeitet das Technologiezentrum Wasser (TZW) aktuell eine umfassende Bewertungder Leistung und der Einsatzgrenzen einzelner Spülverfahren und Spülstrategien.

[email protected] [email protected]

Vierte Reinigungsstufe auf KlärwerkenUm die Gewässerqualität weiter zu verbessern, arbeiten die Berliner Wasserbetriebe an der Erprobung von Komponenten für einevierte oder weiterführende Reinigungsstufe. Bereits heute werden 95 Prozent aller festen und gelösten Inhaltsstoffe herausgeholt.Die verbleibende Lücke, insbesondere für Nährstoffe und bakterielle Verunreinigungen, soll sich weiter schließen. Um dazu dieoptimale Lösung zu finden, werden verschiedene Technologien getestet und verglichen. Auf der Kläranlage Münchehofe östlichBerlins wird gereinigtes Abwasser durch Raumfilter weiter aufbereitet. Neben Feststoffen werden hier die gelösten Nährstoffe Phos-phor und Stickstoff entfernt. Eine Membranfilter-Pilotanlage auf dem Klärwerk Ruhleben presst das gereinigte Abwasser durch0,0002 Millimeter winzige Poren, die weder Feststoffe noch Krankheitskeime durchlassen. Um Krankheitskeime zu entfernen,desinfiziert UV-Strahlung auf der Kläranlage Ruhleben einen Teilstrom das Klarwassers, ehe es in Spree und Havel fließt.

[email protected]

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Hochleistungsfaulung für kleinere AnlagenBei kleineren und mittleren Kläranlagen sind die Baukosten für einen Faulturm oft das entscheidende wirtschaftliche Kriterium. Seiteinigen Jahren analysiert Veolia daher Verfahren zur Energieeffizienzsteigerung kleiner Anlagen mittels Faulung und bewertet Pilotanlagen. Darüber hinaus besteht der Trend in der Branche, innovative Lösungsansätze zu prüfen, die die Investitionskosten reduzieren können – beispielsweise ein Hochleistungsfaulturm des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik.Mit Hilfe des zweistufigen Schwarting-Ude-Verfahrens lässt dieser aus Klärschlamm Biogas entstehen. Dieser erneuerbare Energie-träger lässt sich über Blockheizkraftwerke in Strom und Wärme umwandeln, z.B. um die Kläranlage selbst zu versorgen.

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Schrumpfende Stadt – angepasste AnlagenIn Weißwasser halbierte sich die Bevölkerung auf knapp 20 000 Einwohner. Kommune, Wohnungswirtschaft und Stadtwerke

(SWW) entwickelten einen Plan, um die »abgespeckte« Stadt aufzuwerten. Den Südstadt-Bewohnern wurden attraktivere Woh-nungen angeboten, um alte Plattenbauten abzureißen. Die SWW bauten überflüssige Wasser- und Kanalnetze zurück, verkleinertenden Schmutzwasserhauptsammler und erhöhten so die Fließgeschwindigkeit. Ablagerungen oder eine Faulung des Abwassers wurdegestoppt. Die Kläranlage kommt nun mit einer Behandlungsstraße aus.

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Rohr im RohrModerne Kanal- und Leitungsarbeiten kommen inzwischen ohne ausgedehnte Baugruben und langanhaltende Versorgungs- undVerkehrsbeeinträchtigungen aus. Dabei kommen zunehmend sogenannte »Inliner« aus Polyethylen zum Einsatz, die in Altrohre unterschiedlicher Durchmesser eingezogen werden. Diese Kunststoffrohre sind belastbar, langlebig und frei von Korrosion. In Städtenmit sinkendem Bedarf können Rohrdurchmesser so auch ohne baulichen Aufwand verringert werden.

de.dwa.de/branchenführer.html

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Technologieskepsis und Widerstand sind keine Phänomene des 21. Jahrhunderts,wie die Berliner Kanalisation zeigt.

Ein historischer Seitenblick von Maritta Tkalec, Redakteurin der Berliner Zeitung

Pesthauchende Mörderin

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Kaum war das Genörgel über das »Röhrenwasser« verstummt,fanden die Berliner Wutbürger ein neues Hassobjekt: dieKanalisation. Mit 250 Unterschriften versehen, richteten sie1872 einen dramatischen Appell »An die Bürger Berlins!«,um die Geldbewilligung durch die Stadtverordneten zu stop-pen, und »dem allgemeinen Willen der Bürgerschaft Rech-nung zu tragen«.

Teuer werde das, »und was erwirbt die Stadt Berlin durchdiese, ihren Wohlstand erschütternde Schuldenlast?« Nichtsals Nachteile und Unbequemlichkeit: »Ein Kanalsystem, dasdie Straßen zerreißen und durch seine Einrichtung denVerkehr jahrelang stören wird; Kanäle, welche die bösartigs-ten Auswurfstoffe in sich aufnehmen und durch ihre Ver-bindungsrohre die daraus aussteigenden, tödlichen Dünsteverderbenbringend direkt ins Innere der Häuser, in den Kreisder Familien führen, sodass die Öffnung jeden Spülsteins,jedes Wasserabflusses und Klosetts zur pesthauchendenMörderin wird.«

»Oben bleiben!«, riefen die Berliner, keinesfalls wollten sie ihrUreigenstes durch dunkle Kanäle weggeschwemmt wissen.»Mit welchem Rechte zieht man die unser Wasser und unsereLebenslust verderbende kostspielige Kanalisation der Abfuhrvor?«, heißt es in dem Pamphlet, und enthüllt zugleich, werden Widerstand antrieb: Die Fuhrunternehmer sahen ihr Ge-schäft im Abfluss verschwinden. Abfuhrarbeiter bangten umihre Anstellung, irrationale Ängste vor dem unterirdischenReich der Ratten (die Pest! die Pest!) wucherten.

Der Widerstand verzögerte das Großprojekt um mehr als zehnJahre, während die Stadt rasant wuchs und die Lebenser-wartung der reicheren Berliner bei 50 Jahren, die der ärmerenbei 32 lag. Die Proteste hatten immerhin einen Nutzen: Der1869 mit dem Kanalisationsprojekt beauftragte StadtplanerJames Hobrecht legte einen verbesserten Plan vor, einestrahlenförmige Anlage – das Radialsystem –, die das Ab-wasser aus der Stadt auf Felder leiten sollte. Betrieb und Un-terhalt sollte in den Händen einer Aktiengesellschaft liegen.

Grundbesitzer hätten Ableitungsgebühren zu zahlen. Der Ma-gistrat war dafür, die Stadtverordneten zögerten, die Gegnerriefen: Skandal! Fassungslos über den Widerstand gegen das,was doch das Leben verbessern würde, hatte Hobrecht 1869über die Gründe gegrübelt: »Es ist eine deutsche Eigentüm-lichkeit, welche in dem chronischen Regiertwerden ihrenGrund haben mag, dass wir uns so schwer zu einer Tat ent-schließen, weil wir, indem wir uns alle Konsequenzen dersel-ben austüfteln, irgendeine entfernte Wirkung für bedenklichhalten; so bleiben wir gewöhnlich bei den Übelständen stehen,die uns drücken und quälen, weil sich ja aus einer Abhülfe irgendein ungeahntes oder wahrscheinliches Übel später er-geben könnte.« So müsse man also »in der Rinnstein- undMistgrubenatmosphäre noch länger beharren«, zugleich aber»dafür sorgen, dass wir in die Lage kommen, vermeintliche Be-denken als tatsächliche zu beweisen, oder sie fallen zu lassen«.

1873 stimmten die Stadtverordneten für das Radialsystem.Der Bau war teuer, Berlin legte seine erste Anleihe auf, ver-schuldete sich für die große Lösung. Die aber funktioniert bisheute. Die alten Seuchen schwanden. Das gesündere Lebenhatten »die da oben« durchgesetzt. Binnen zwei Jahrzehntenstieg die Lebenserwartung der Berliner um 30 Prozent.

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Eine Wasserleitung für Berlin? Warum das denn? Bürger und Behörden bedachten in den 1830er-Jahren diese neumodische Idee und entschlossen sich zu einem kopfwiegenden Nein. Einwand folgteauf Einwand, 20 Jahre lang. Unverdrossen schöpften die Berliner Trink- und Brauchwasser aus der

Spree und kippten ihre Nachttöpfe in dieselbe. Prompt suchte von 1830 an die Cholera die schnell wachsendeStadt immer wieder heim. Schließlich war es der Polizeipräsident von Hinckeldey, der 1853 kapitalistischeenglische Gesellschaften mit dem Bau der Wasserleitung beauftragte.

»Eine Wasserleitung für Berlin?Warum das denn ...?«

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Die Veolia-Verkehr-Gruppe konnte bundesweit eine Reihevon Ausschreibungen für sich entscheiden: Ab Dezember2013 wird die NordWestBahn (NWB) insgesamt vier Streckenmit jährlich etwa 3,3 Millionen Zugkilometern rund umBielefeld betreiben. Für zwölf Jahre übernimmt die Veolia-Tochter das sogenannte »OWL-Dieselnetz«. Die Regiobahnzwischen Mettmann und Kaarster See fährt weiterhin unterder Regie von Veolia Verkehr Rheinland. Jährlich rund 1,2Millionen Zugkilometer werden ab Dezember 2011 auch fürdie nächsten zehn Jahre betreut. Im Busbereich wird VeoliaVerkehr ab 1. Januar 2012 für weitere siebeneinhalb Jahre 13Buslinien und jährlich rund 2,3 Millionen Fahrplankilome-tern im Kreis Gütersloh betreiben. Das TochterunternehmenGriensteidl wurde für die nächsten acht Jahre mit dem Betriebder Regionallinie Fürstenfeldbruck – Dachau bei Münchenbeauftragt. Im badischen Sinsheim hat Veolia Verkehr ge-meinsam mit Palatina Bus den Zuschlag über elf Linien mitjährlich 900.000 Buskilometern in Sinsheim Süd erhalten.

Veolia Verkehr auf Wachstumskurs

Ein elektisch betriebener Stadtbus, der im Betrieb per Induk-tion geladen wird, soll in Braunschweig erstmals im Echt-betrieb eingesetzt werden. Bei dem gemeinsamen Projekt vonBS|ENERGY, der Braunschweiger Verkehrs-AG, der TUBraunschweig und dem Fahrzeughersteller Bombardier wirddie notwendige Ladetechnik in die Straße eingebaut und derBus bei Stopps an Ampeln oder Haltestellen oder sogarwährend der Fahrt automatisch und berührungslos geladen.Damit bieten sich für den Einsatz von Elektrobussen imStadtverkehr neue Perspektiven in puncto Reichweite undVerfügbarkeit.

Elektrobusse mit Ladung per Induktion

Aus dem Unternehmen

Wussten Sie, dass in vielen Kommunen die Kläranlage Strom-verbraucher Nummer Eins ist? Und dass Veolia Wasser heuteKläranlagen so betreiben kann, dass sie mehr Energie aus regenerativen Quellen produzieren, als sie verbrauchen? Den Stromverbrauch bei der umweltgerechten Reinigungvon einem Kubikmeter Abwasser konnte das Unternehmengegenüber dem Vorjahr um elf Prozent senken, unter an-derem durch eine verbesserte Nutzung der im Abwasser ent -haltenen Energie. Dazu und zu vielen anderen Aspekten derNachhaltigkeit in der Unternehmensgruppe gibt es Daten,Fakten und Reportagen im neuen Nachhaltigkeitsbericht vonVeolia Wasser. Bereits zum fünften Mal zeigt der Bericht an-hand von Kennzahlen und Beispielen, welche FortschritteVeolia Wasser auf dem Weg zu einer nachhaltigen Unter-nehmensführung erzielt hat.

nachhaltigkeit.veoliawasser.de

Veolia Wasser legt Nachhaltigkeitsbericht 2010 vor

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Die neue Biogasanlage von Veolia Umweltservice am Stand-ort Essenheim wird bereits ab Mai 2012 Strom und Wärmeerzeugen. Baustart ist Oktober 2011. Ab Mai werden dannaus 48 000 Tonnen Bioabfall jährlich neben Wärme auch elektrische Energien gewonnen. So produziert die AnlageStrom für 1800 Haushalte, kann den Wärmebedarf von 600 Einfamilienhäusern decken und dabei bis zu 18000 Ton-nen Kompost herstellen. Für den Bau der Anlage hat VeoliaUmweltservice mit regionalen Partnern – den StadtwerkenMainz und der Energiedienstleistungsgesellschaft Rhein-hessen-Nahe mbH – die gemeinsame Gesellschaft BMA Essenheim GmbH gegründet.

Neue Biogasanlage ab Mai 2012 in Betrieb

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In einer neuen Klärschlamm-Aufbereitungsanlage in Hong-kong beweist Veolia sein Können und setzt in vielerlei Hin-sicht auf Umweltschutz: Direkt vor Ort wird zur Versorgungder Einwohner nötiges Trinkwasser aus Entsalzungsanlagengewonnen und das Abwasser in einem Kreislauf recycelt. Beidem zukunftsweisenden Projekt sollen künftig pro Tag bis zu2 000 Tonnen anfallender Schlamm aus den elf HongkongerKläranlagen behandelt und etwa 20 Megawatt Strom erzeugtwerden. Energieautark konzipiert, soll der Überschuss anStrom ins Netz eingespeist werden. Modernste Emissions-standards sorgen dabei für gute Luft in der Region. Die An-lage ist nicht nur umweltfreundlich, sondern wird auch nochspannend aussehen. So entwarf das französische Architek-turbüro Vasconi ein vom Meer inspiriertes Gebäude undeinen an die bewaldeten Hügel der Region angepasstenGarten. Auch die Verkehrssparte ist einbezogen: Elektrobussevon Veolia Transport fahren Besucher künftig zu einemUmwelt-Lernzentrum oder einer Aussichtsplattform auf demVerwaltungsgebäude, von der es einen schönen Blick auf dieBucht gibt.

Hongkong: Energie aus 2000 Tonnen Klärschlamm – pro Tag

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inzwischen deutschlandweit um -fangreiche Erfahrungen, auf die dieKommunen zurückgreifen können.

In der vielfältigen Landschaft derkommunalen Wirtschaft gibt eskein Allheilmittel bei der Frage, wieeine Kommune die Leistungen ambesten sicherstellt, die ihre Bürgererwarten – ob bei Bau und Betriebkommunaler Einrichtungen wieSchulen oder bei Dienstleistungenwie Müllentsorgung, Wasserver-sorgung, Nahverkehr, Grünanla-genpflege oder Straßenbeleuchtung.In einem Fall mag eine Konzentra-tion der Kommune auf Steuerungund Kontrolle sinnvoll sein, ineinem anderen Fall ein Joint Ven-ture, in wieder einem anderen Fallein kommunaler Eigenbetrieb, dermit bestimmten Aufgaben privatePartner beauftragt. Oft sind Aus -schreibungen ein geeigneter Weg

um herauszufinden, ob die Zusammenarbeit mit Privatenvorteilhaft ist. Sie muss sich – das ist unsere feste Überzeu-gung bei Veolia – dadurch rechtfertigen, dass sie einen klarenMehrwert für die Bürger bringt.

Darüber konkret zu sprechen, ist wesentlich sinnvoller, alstheoretische Grundsatzdebatten nach dem Muster »privatversus staatlich« zu führen. Dafür müssen so manche »Schüt-zengräben« verlassen und liebgewordene Vorurteile aufge-geben werden – auf beiden Seiten!

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Die eine wie auch die andere Wahr-nehmung ist irrational und wird denTatsachen nicht gerecht. So wie esnaiv und falsch war, Privatisierungenals Allheilmittel zu betrachten, so naivund falsch ist es auch, sie zu Teufels- zeug zu erklären und eine lupenreinekommunale Aufgabenwahrnehmungals Maß aller Dinge zu sehen.

Wie konnte es zu diesem Meinungs-wandel kommen? Sicher gab es in denvergangenen Jahren eine Reihe vonProjekten, bei denen sich private Un-ternehmen um Aufgaben der Daseins-vorsorge kümmerten und die auf bei-den Seiten nicht gut angelegt oder ge-managt wurden und so Anlass fürnachvollziehbare Kritik boten. Aller-dings werden solche Beispiele unan-gemessen verallgemeinert und dieDebatte darüber oft ideologisch undunsachlich geführt.

Es gibt eine Vielzahl öffentlich-privater Partnerschaften, diegut funktioniert haben und funktionieren. Vergleicht mandiese mit kritisch diskutierten Negativbeispielen, stellt manfest: Es kommt darauf an, wie es gemacht wird. Dazu gibt es

Falsche Gegensatzpaare wie »Staat versus Privatwirtschaft« helfen nicht weiter, wenn es um die Daseinsvorsorge der Bürger geht.

Ein Standpunkt von Joachim Bitterlich

Ein starker Staat braucht die Privaten

Betrachtet man die Diskussion über das Engagement privater Unternehmen bei der Erbringung öf-fentlicher Dienstleistungen und vergleicht sie mit der Situation vor 15 Jahren, so kann man sich schonverwundert die Augen reiben. Galt damals im Zweifel die Vermutung, private Unternehmen arbeiteten

grundsätzlich besser und effizienter als staatliche, so hat sich dies scheinbar ins Gegenteil verkehrt. Öffentlich-private Partnerschaften, die Privatisierung kommunaler Unternehmen oder auch nur die Beauftragung privaterDienstleister für bestimmte Aufgaben löst heute oft pauschale Ablehnungsreflexe aus. Dies gilt insbesonderedann, wenn Themen der Daseinsvorsorge für die Bürger berührt sind.

Joachim Bitterlich, Botschafter a.D., ist Chairmain Deutschland und Executive Vice President InternationalAffairs bei Veolia Environnement

»Es gibt kein Allheilmittel bei der Frage,wie eine Kommune die Leistungen derDaseinsvorsorge am besten sicherstellt.«

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entschieden. »Erst haben wir uns gemeinsam verschiedene Gebiete angeschaut, die sich für unsere Ideen eignen könnten«,erinnert sich Auszubildende Anna-Lena Hoffmann. »Später ist

dann ein Experte des NABU mit uns über das Betriebs-gelände gegangen.« Als

klar war, dass mansich hier am bestenfür Fledermäuse en-

gagieren könne, legtendie Auszubildenden vollerTatendrang los. Viel Geldbraucht es für ein solchesEngagement oft gar nicht:

»Beim Thema Artenschutzsind schon kleine Maßnah-

men, die gar nicht viel kos-ten, von großem Nutzen für die Natur«, so Sylke Freudenthal,Ansprechpartnerin für Nach-haltigkeit und Leiterin der VeoliaStiftung. Das ist auch der Grund,warum in diesem Jahr Expertendes NABU die einzelnen Stand -orte besuchen und Ratschlägegeben, wie sich die Mitarbeitersinnvoll engagieren können. Dabei sind viele Mitstreiter ge-fragt, denn Naturschutz brauchtdie Unterstützung von Unter-nehmen, Bürgern, Politikern oderVereinen – um von dauerhaftemNutzen zu sein.

Zwei Beispiele dafür: In Frankreich engagiert sich VeoliaWasser durch die verantwortungsbewusste Gestaltung derParks und Gärten an seinen Standorten. Manche Areale darinwerden in ihrem natürlichen Zustand belassen, damit sichPflanzen und Insekten unge-stört entwickeln können.Und in Deutschland unter-stützt Veolia Wasser denNaturschutzbund Deutschlande.V., NABU, bei einem Projekt inder Unteren Havelniederung,dem größten und bedeutsams -ten Feuchtgebiet im Binnen-land des westlichen Mitteleuro-pas. Auf 100 Flusskilometern solldie Untere Havel wieder naturnahgestaltet und die Lebensbedingungenfür Tiere und Pflanzen somit ver-bessert werden.

Der Einsatz bringt viel und kostet wenigAuch schon kleinere Maßnahmen kön-nen viel bewirken. So zeigten in denvergangenen Monaten etliche Mitar-beiter von Veolia – insbesondere dieAuszubildenden – viel Engagement undpersönlichen Einsatz, um den Lebens-raum von Vögeln, Säugetieren und In-sekten zu erhalten und auszubauen. Dasvon Veolia Wasser angeregte Arten-schutzprojekt begeisterte die Azubis inBraunschweig (BS|ENERGY) so sehr,dass sie sich für eine freiwillige Teilnahme

Die UN-Dekade der Biodiversität – 2011 bis 2020 – wurde von den Vereinten Nationen erklärt, umin der internationalen Staatengemeinschaft das Bewusstsein für die Vielfalt und Empfindlichkeitder Natur zu erhöhen. Durch effektive Maßnahmen soll die Biodiversität weltweit bis zum Jahre

2020 gesichert werden. Auch Veolia Environnement hat sich für die Dekade viel vorgenommen. Das Unternehmen engagiert sich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und ist im Bereich der Umwelt-dienstleistungen tätig.

Veolias Beitrag zur UN-Dekade der Biodiversität.

Kleine Schritte zu großer Vielfalt

Das Veolia »Insektenhotel« auf einer Kläranlage

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Ein Umweltproblem, gravierender als alle Ölunglücke zusammen, bringt die Ökosysteme in den Welt-meeren durcheinander: Mikroorganismen und Kleinstlebewesen, die in den Ballastwassertanks derSchiffe um die Erde reisen. Eine riesige Herausforderung für den Schutz der Meere. Das sogenannte

Ballastwasser ist in praktisch jedem Schiff an Bord, das auf den Ozeanen unterwegs ist. In speziellen Tankssorgt es für einen der Ladung angepassten Tiefgang und die richtige Lage im Wasser. Für die Sicherheit vonMannschaft und Fracht ist es unentbehrlich. Rund 12 Milliarden Tonnen Ballastwasser werden jährlich in denHäfen der Welt in die Tanks der Schiffe gepumpt und an den Zielorten wieder abgelassen – mitsamt der uner-wünschten »blinden Passagiere«.

Kleine Organismen – große Wirkung Die eingeschleppten Tiere und Pflanzen können in ihrer neuenHeimat große ökologische und ökonomische Schäden an-richten. Das Gleichgewicht der örtlichen Ökosysteme wirddurch die Ansiedlung fremder Arten empfindlich gestört.Giftige Algen, Bakterien oder die Erreger von Krankheiten wieCholera können sogar ganz unmittelbar zur Gefahr für diemenschliche Gesundheit werden. Nicht zuletzt vernichtenfremde Organismen auch Grundlagen der Fischerei, verstopfenKühlwasserleitungen oder zerstören Holzbauwerke.

Teurer Besuch für die Ostsee Schon seit Jahren untersucht die Wissenschaft den »Import«artfremder Organismen. Schätzungsweise werden demzufolgejeden Tag Vertreter von mehr als 4000 Tier- und Pflanzenartenin Ballasttanks global verschleppt. Das Bundesamt für Seeschiff-fahrt und Hydrographie hat im Jahr 2004 die ökonomischenAuswirkungen dieser regen Reisetätigkeit untersucht: Alleinder Schiffsbohrwurm hatte demnach seit 1993 wirtschaftlicheSchäden in Höhe von etwa 25 Millionen Euro im Ostseeraumverursacht. Die chinesische Wollhandkrabbe schlug mit Schä-den in Höhe von etwa 80 Millionen Euro zu Buche. Die UNsieht die »blinden Passagiere« als eine der vier größten Bedro-hungen der maritimen Umwelt, die sich durch die Zunahmedes Schiffsverkehrs, größer und schneller werdende Schiffesowie veränderte klimatische Bedingungen noch verschärft.

Ende der unkontrollierten Verschleppung Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO hat aufdiese Gefährdung mit dem internationalen Ballastwasser-Abkommen reagiert, das für eine schrittweise Ausrüstung dergesamten Welthandelsflotte mit geeigneten Behandlungsanla-gen sorgen soll.

Technisch sind solche Anlagen eine Herausforderung: Sie müs-sen sehr schnell sehr große Mengen des angesaugten Wassersenergieeffizient reinigen. Spezielle Filter- und Desinfektions-systeme trennen dabei kleinste Partikel und Lebewesen aus demWasserstrom ab, so dass nur noch hochgereinigtes Hafenwasserin die Ballasttanks gelangt. Wasser, das frei von »blinden Passagieren« ohne Gefahr für die Ökosysteme an anderen Ortenwieder abgelassen werden kann. Die Nachrüstung dieser Anla-gen verlangt von Schiffseignern in aller Welt erhebliche Investi-tionen – die aber dringend nötig sind, um die unerwünschtenNebenwirkungen des Schiffsverkehrs zu begrenzen.

www.bsh.de > Meeresdaten > Umweltschutz globallast.imo.org www.northseaballast.eu www.rwo.de

Hightech gegen Öko-Eindringlinge Das derzeit einzige in Deutschland entwickelte, zerti-fizierte und kommerziell verfügbare System zur Behand-lung von Ballastwasser hat die Bremer Firma RWO imProgramm, ein Tochterunternehmen von Veolia WaterSolutions & Technologies, den weltweiten Spezialistenfür Wasseraufbereitung. Die CleanBallast-Technologiewurde von RWO seit 2003 entwickelt, über die Jahretechnologisch verfeinert und ausgiebig unter Realbedin-gungen getestet. Selbst unter extremen Gegebenheitenübertrifft CleanBallast die strengen Test-Anforderungender International Maritime Organization (IMO). DasSystem gewährleistet eine rasche und sichere Aufnahmedes Wassers, kurze Anlegezeiten im Hafen und eine effiziente Beseitigung der Sedimente.

Wie der Schiffsverkehr das biologische Gleichgewicht der Weltmeere bedroht.

Blinde Passagiere

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Die aus Nordchina stammende undseit Jahrzehnten in Deutschland schonfast als »eingebürgert« geltende Woll-handkrabbe und die aus Südamerika»importierten« Bohrwürmer habenan Holzstegen und Pfählen in Nord-und Ostseehäfen bereits Millionen-schäden angerichtet.

Die Dreikantmuschel, ursprünglichaus dem Raum um Schwarzes undKaspisches Meer, hat heute in dennordamerikanischen Seen nahezualle Konkurrenten überwuchert undkonnte selbst in Wasserversorgungs-und Kühlanlagen eindringen.

Die an den nordatlantischen Küstender USA heimische Rippenquallevermehrte sich nach dem Transferins Schwarze Meer massenhaft undbrachte den Fischern erhebliche Ver-luste ein.

Der in China, Korea, Russland undJapan heimische Nordpazifische See-stern, mittlerweile als Killer-Seesternbezeichnet, bedroht in Australienund Nord-amerika die dort behei-mateten Muschel-Populationen.

Einige der »blinden Passagiere«

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Impressum: nahdran. Aus Branche und Unternehmen | Herausgeber: Veolia Wasser GmbH, Unter den Linden 21, 10117 Berlin, www.veoliawasser.de |Redaktion: Dr. Petra Warnecke (verantwortlich für den Inhalt), Matthias Kolbeck, Telefon: 030-2062956-73, [email protected] | Druck: AlsterWerk MedienService | Konzept und Realisation: Johanssen + Kretschmer Strategische Kommunikation | Illustrationen: Florian Beyer (S. 12), Jörg Block (S. 4 –10) | Bildnachweise: Thierry Dosogne (S. 19), Shutterstock (S. 1+2+15), privat (S. 8), übrige: Veolia Wasser | Alle Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Gedruckt auf Sekundärfaser (80%) und FSC-Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft (20%).

Termine

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21.– 22. November 2011, Braunschweig Re-Water International SymposiumInternationales Symposion rund um Konzepte und Praxisbeispielezur Optimierung der Nährstoff- und Energienutzung im Wasser

www.se-bs.de/re-water

22. November 2011, Kaiserslautern »Schlammfaulung statt aerober Stabilisierung –Trend der Zukunft?«Fachtagung zu Abwasserreinigungsanlagen mit anaerober Schlammbehandlung mit Praxisbeispielen und Schwerpunkten zum Energierecht

www.siwawi.arubi.uni-kl.de

24. – 25. November 2011, BerlinFachtagung Städtebau und Energie 2011Rahmenbedingungen, neue Anforderungen und Aufgaben für den Klimaschutz in Städten und Gemeinden – Fachtagung für Kommunen und Privatwirtschaft

www.staedtebau-berlin.de

29.– 30. November 2011, Dresden Internationales Kolloquium »Die Zukunft desWasserhaushalts im Elbegebiet«Zukunftsszenarien des Wasserdargebotes und des Abflusses im Elbegebiet, Anpassung der Elbe an zukünftige Veränderungen des Wasserdargebotes

www.bafg.de

30. November 2011, Berlin 4. Umweltrechtliche Herbsttagung – Umweltrecht inGenehmigungsverfahren und betrieblicher PraxisLeitungsausbau, Anlagenzulassung für Erneuerbare Energien, Aktuelles aus dem Wasserrecht, Industrieemissionenrichtlinie,Umwelt- und Anlagenhaftung, Compliance

www.ew-online.de

7. – 9. Dezember 2011, Hannover RIO+20 & Fünfter Netzwerk21Kongress Kongress zu Perspektiven lokaler Nachhaltigkeitsprozesse und derNachhaltigkeit in Kommunen sowie der öffentlichen Daseinsvorsorge

www.rioplus20kongress.de

14. – 15. Dezember 2011, Düsseldorf Dezentrale Energieerzeugung bei StadtwerkenVDI-Fachkonferenz zu Ansätzen, Herausforderungen und Lösungenfür Bioenergie, Wasser, Sonne und Windenergie

www.vdi.de/dezentrale-energie

12. – 13. Januar 2012, Aachen 42. Internationales Wasserbau-Symposium Aachen(IWASA)Rahmenbedingungen, neue Anforderungen und Aufgaben für den Klimaschutz in Städten und Gemeinden – Fachtagung für Kommunen und Privatwirtschaft

www.iww.rwth-aachen.de

17. – 19. Januar 2012, Berlin Handelsblatt Jahrestagung EnergiewirtschaftDrei Tage zu »Zukunftsfähige, wirtschaftliche & realisierbare Energieversorgung«, »Dezentralisierung & Green Growth« und »Technische Herausforderungen und Finanzierung des Systemumbaus«

www.handelsblatt-energie.de

7.– 9. Februar 2012, Essen E-world energy & waterFührender Branchentreff der europäischen Energie- und Wasserwirtschaft mit dem Schwerpunkt Smart Energy

www.e-world-2012.com

Veolia Environnement in DeutschlandKennzahlen 2010

www.veolia.de

603 Millionen Euro Umsatz4 574 Mitarbeiter33 aktive Tochterunternehmen

www.veolia-verkehr.de

1,35 Milliarden Euro Umsatz7 800 MitarbeiterPartner von 300 Kommunen

www.veoliawasser.de

1,1 Milliarden Euro Umsatz10 000 MitarbeiterMehr als 100 000 Kunden

www.veolia-umweltservice.de

76,5 Mio. Euro Umsatz 2009265 Mitarbeiter180 Standorte

www.dalkia.de