Naturschutz Bergwacht Bayern Naturschutzausbildung und -prüfung 1 … die Naturschutztätigkeit der...

Naturschutz Bergwacht Bayern

Naturschutzausbildung und -prüfung 1

„ … die Naturschutztätigkeit der Bergwacht ist keine zufällige Aufgabe, sondern unmittelbar Dienst am

Menschen selbst, weil der Mensch nur in einer unzerstörten Natur und Kulturlandschaft er selber

sein und bleiben darf.“ Dr. h.c. Alfons Goppel, ehem. bayer. Ministerpräsident

Leben retten-Natur

bewahren!



Ausschuss Naturschutz der Bergwacht Bayern

Beschlüsse der Arbeitssitzungen 2006, 2007 und 2008

bezüglich Ausbildung und Prüfung

Durch den Landesausschuss der Bergwacht Bayern beschlossen.

Darin sind insbesondere die Ausbildungsinhalte und die Struktur der Prüfung festgelegt.

Fach-kenntnis

Gebiets-kenntnis

Rechts-kenntnis



N aturschutzausbildungund

Prüfung

B ergw acht Bayern

PraktischerNaturschutz

Um weltschutz



Bayerische BergwachtLandesausschuß

Gebietskenntnis

Eigenes Dienstgebiet

Geographie

Orientierung

Geologie

Meteorologie

Temperatur

UmweltschutzNaturschutz

ArtPopulation



Biotop BiozönoseÖkosystem

Rote Listen

Symbiosen

ÖkologieNaturschutz

Licht

Nährstoffe

Wind

Höhenlage

Feuchtigkeit

Globaler CO Kreislauf

2

Stoffwechsel

Stoffkreisläufe

Begriffs Definitionen Ökofaktoren Stoffwechsel

Lebensräume und deren Arten

Fachkenntnis

Gebirge

Wälder

Auen

Feuchtgebiete

Gewässer

Trocken- und Magerrasen

Fettwiesen und Weiden



Rechtskenntnis

Bundesdeutsches Recht

Europäisches Recht

Inter-nationales

Recht

Bayerisches Landes- Recht

Natürliches Recht

Niedergeschriebenes Recht

Rechtliche Stellung der Bergwacht

Rechtspyramide

Beanstanden

Feststellen

Aufklären



PraktischerNaturschutz

Umweltschutz

Eigenes Dienstgebiet

NaturschutzAktivitäten

PraktizierterUmweltschutz

Exkursionen

UmweltEinsätze

Naturschutz

Einsätze



Die Gliederung der Naturschutz- und Umweltschutzausbildung ist für ganz Bayern einheitlich festgelegt.

Die Gewichtung der Kenntnisgruppen ist in ganz Bayern gleich.

Die Form der Prüfung kann regional unterschiedlich sein. Die Form der Prüfung wird von den zuständigen Regionalvertretern

Naturschutz im Einvernehmen mit der jeweiligen Regionalleitung festgelegt.

Die Prüfungsform ist eine Kombination von Prüfungsgespräch und schriftlicher Prüfung.

Das Ergebnis der Prüfung wird aus dem Durchschnitt aller 4 Prüfungsgebiete ermittelt. (Dabei ist die Prüfung bei Unterpunkten in einem einzelnen Gebiet nicht bestanden.)

Im Bayerwald: Nicht bestanden, wenn jeweils unter 50 % bei schriftlich oder

mündlich!

Naturschutzprüfung Bergwacht Bayern




Zulassung zur Naturschutzprüfung:

Bei der Meldung zur Anwärterprüfung im Natur- und Umweltschutz muss eine Bestätigung des Naturschutz- wartes der jeweiligen Bereitschaft verbindlich vorgelegt werden über eine Teilnahme:

• an einer Naturschutzausbildung gemäß der Gliederung: Gebiets-, Fach- und Rechtskenntnis sowie Praktischer Naturschutz und Umweltschutz

• an einer bereitschaftsinternen Exkursion (Derzeit lassen sich im Bayerwald ca. 20 BW-Männer/Frauen von der ANL zu Natur- und Landschaftsführern ausbilden.)




Punkteverteilung

Gebietskenntnis

Rechtskenntnis

Fachkenntnis

Praktischer Naturschutz Umweltschutz

20 Punkte

30 Punkte

30 Punkte

20 Punkte

Insgesamt sind 100 Gesamtpunkte zu erreichen

60 Punkte landesweite Themen 40 Punkte regionale Themen




Verteilung der Aufgaben

Mindestens20 Punkte

entfallen auf einen

schriftlichen Teil.

Mindestens20 Punkte

entfallen auf einen

mündlichenTeil.

Der Bereich von 60 Punkten

ist in der Zuteilung variabel.Die Regionen legen den jeweiligen

Anteil fest.




Bewertungsschlüssel

0 bis 49,9 Punkte

81 bis 100 Punkte

50 bis 80 Punkte

}}

}

Naturschutz Bergwacht Bayerwald


BRK-Bergwachtregion Naturschutz-Lehrteam B a y e r w a l d Mai 2009

Naturschutzprüfung ab 2010 – Themenübersicht mit Bepunktung Vorschlag

Themen- komplexe

Themen- bereiche

Einzelthemen Fragen bisher BE gesamt aus Fragenkatalog

Punkte neu

1 Gebiets- kenntnisse (schriftlich)

1.1 Geographie 8 76

5 20 1.2 Geologie 29 10

1.3 Meteorologie 39 5

2 Fach- kenntnisse (schriftlich)

2.1 Naturschutz – Grundlagen, Ziele, Argumente

2.1.1 Naturschutz: Begriffe und Geschichte 14. -18. 15

32 10

30

2.1.2 Ziele des Naturschutzes 19. 2 2.1.3 Argumente des Naturschutzes 20.-21. / 69.-70. 8 2.1.4 Struktur und Funktion von Ökosystemen 22.-23. 4 2.1.5 Pflanzen und Tiere und ihre Gefährdung 24. 3

2.2 Lebensräume und Lebensgemein- schaften

2.2.1 Feuchtgebiete 25.-31. 27

94 15 2.2.2 Gewässer 32.-33. 9 2.2.3 Trockengebiete 34.-41. 14 2.2.4 Saumbiotope 42.-49. 21 2.2.5 Wälder 50.-59. 23

2.3 Landnutzung 2.3.1 Landwirtschaft 60.-62- 5

14 5 2.3.2 Forstwirtschaft 63. 3 2.3.3 Freizeit und Erholung 64.-66. 6

3 Rechts- kenntnisse (schriftlich)

3.1 Allgemeines Naturschutzrecht

3.1.1 Geschichte des Naturschutzes in der BBW 1. 1

16 10

30

3.1.2 Schutzmaßnahmen 67.-71. 8 3.1.3 Bundes- und Landesgesetze 72.-73. 3 3.1.4 Rechtliche Organisation des Naturschutzes 74.-75. 4

3.2 Rechtliche Stellung des/r BW-Mannes/Frau im Naturschutzdienst

3.2.1 Allgemeines 2.-4. / 8.-13. 20 33 20

3.2.2 Fallbeispiele 5.-7. 13

4 Kenntnisse im praktischen Natur- und Umweltschutz (mündlich)

4.1 Region Bayerwald: Artenkenntnisse 30 30 15

20 4.2 Dienstgebiet: Naturschutzbesonderheiten/-aktivitäten (Vorgaben durch die einzelne Bereitschaft) 5



Naturschutzprüfung Bergwacht BayerwaldVorschlag für mögliche Fragen aus dem eigenen Dienstgebiet der BW Weiden (Landkreis NEW gesamt und Teile von TIR) von Rudi Schüßlbauer

1.Wie heißt die auf den Grashängen rund um die BW- Hütte in Altglashütte am häufigsten vorkommende Orchideenart? Waldhyazinthe

2. Warum hat sich diese Orchidee so vermehrt? …Seit der Gründung des Landschaftspflegeverbandes im LKr. TIR werden diese Flächen mit entsprechenden Schnittzeitpunktauflagen regelmäßig gemäht und z.T als Heu abgefahren. Dadurch ist die „Unterdrückung“ der Orchideen durch die abgestorbenen Pflanzen nicht mehr gegeben und die Orchideen haben sich schlagartig um das zigfache vermehrt. Früher – obwohl auch nicht gedüngt wurde- wurden die Flächen nicht regelmäßig gemäht, was zur Nährstoffanreicherung im Boden und dem „Ersticken“ vieler Blumen führte.

3. Im westlichen Dienstgebiet sind die Ausläufer des „Fränkischen Jura“, das östliche Dienstgebiet liegt im „Oberpfälzer Wald“. Warum hat dies Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt?… Jura: - Kalkgestein mit hohem pH- Wert (gut z.B. für Orchideen) - größere Artenvielfalt - „magere“, nährstoffarme Böden (z.T Kalkscherben) - wasserdurchlässig … Opf. Wald: - meist „saure“ Gesteine (Granit, Gneis) - meist nährstoffreicher - sehr viele moorige Gebiete mit niedrigem pH –Wert

4. Die BW-Bereitschaft Weiden ist Mitglied im Landschaftspflegeverband Tirschenreuth. Welche Möglichkeiten des „aktiven Naturschutzes“ ergeben sich dadurch? Nenne zwei!

•Heckenpflege. •Pflege der Trockenrasen



Naturschutzprüfung Bergwacht Bayerwald

5. Im 3 jährigen Turnus werden die Geotope Parkstein (Basaltkegel) und Kreuzberg bei Pleystein (Quarzfelsen) von der BW gesäubert. Nenne 3 Gründe, warum dies notwendig ist!

1.Entfernung des Bewuchses, damit Fels nicht gesprengt wird 2.Schutz der darunter wohnenden Bevölkerung3.Freistellung der Geotope als landschaftsprägende Elemente 4.Schutz wertvoller Flora und Fauna (Dachwurz, Steinpieker)

6. Im Dienstgebiet der BW Weiden gibt es viele unter Schutz gestellte Gebiete, u.a. auch Naturschutzgebiete. Nenne 3 Naturschutzgebiete!

1.„Gscheibte Loh“ im Mantler Forst2.Burgruine Flossenbürg (Zwiebelschalengranit)3.Basaltkegel Parkstein4.Eschenbacher Weiherkette (Rußweiher)5.Dost6.Waldnaabtal

6. Wie heißt die bei Eschenbach liegende Vogelfreistätte mit Vorkommen u.a. von Rohrdommel, Schwarzhalstaucher und Möwenkolonien?

Rußweiher

• Im Landkreis Neustadt/WN gibt es Tiere und Pflanzen, die z.T. bayernweit bzw. bundesweit als „geschützte“ oder „ RL“ Arten extrem selten vorkommen. Nenne je 1 Tier- und Pflanzenart! - Östliche Moosjungfer (Libelle RL 1, nur ca. 5 – 8 Standorte in Bayern) - Frühlingsküchenschelle (= Pelzanemone) (Eiszeitrelikt, nur wenige Standorte in Deutschland , RL 1) - Brandknabenkraut - Sumpfbärlapp - Kleines Knabenkraut - Wasserschlauch - Sonnentau - Schwalbenwurz

- Grüne Keiljungfer (Libelle RL 1) - Gewöhnliche Gebirgsschrecke (RL 1)




9. Der Kies-/Sandabbau z.B. im Raum Grafenwöhr oder bei Mantel führt zu positiven und negativen Veränderungen

in der Natur. Nenne je zwei positive und negative Folgen!

Negativ: -- Absenkung des Grundwasserspiegels - trockenes Ödland mit entsprechender Flora/ Fauna

- entstehende Baggerseen als Badeweiher /Seenlandschaften (Tourismus) - Veränderung des Landschaftsbilds

Positiv: --- Entstehung neuer Lebensräume - neue Arten siedeln sich an




Zwei Bitten an die Bereitschaftsleiter:

1.Schickt die Naturschutzausbilder zur NatSch-Ausbildertagung der Region!

2. Unterstützt die Naturschutzausbildung in euerer Bereitschaft!




Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Leben retten - Natur bewahren

unsere Kompetenz

Naturschutz Bergwacht Bayern Naturschutzausbildung und -prüfung 1 … die Naturschutztätigkeit der...

Documents

Transcript of Naturschutz Bergwacht Bayern Naturschutzausbildung und -prüfung 1 … die Naturschutztätigkeit der...