Nell-Breuning Schule Rottweil Jahrbuch 2014 · A. Verkehrsprävention Junge Fahrer ..... 67 XX....

68
Nell-Breuning Schule Rottweil Jahrbuch 2014 Schülerarbeit von Nathalie Roth Verein der Freunde der Nell-Breuning Schule

Transcript of Nell-Breuning Schule Rottweil Jahrbuch 2014 · A. Verkehrsprävention Junge Fahrer ..... 67 XX....

Nell-Breuning Schule Rottweil

Jahrbuch 2014

Schülerarbeit von Nathalie Roth

Verein der Freunde der Nell-Breuning Schule

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 2 -

I. VEREIN DER FREUNDE DER NELL-BREUNING SCHULE ............................... 5 A. Grußwort des Vereinsvorsitzenden ........................................................ 5

II. SCHULLEITUNG........................................................................................ 6 A. Grußwort des Schulleiters ..................................................................... 6 B. Umschüler der NBS erhalten ab sofort eine Förderung der BfA ............... 8 C. Chinesische Delegation informiert sich über das Schulsystem ................ 9

III. BERUFLICHE GYMNASIEN ...................................................................... 10 A. Rottweiler Schüler zu Gast in Garda ..................................................... 10 B. Spanische Kultur und Sprache erlebt.................................................... 10 C. Schüleraustausch weitet Horizont ........................................................ 11 D. „Um kriminell zu werden, braucht man eine Schulausbildung“ ............. 12 E. Schüler informieren sich über Soziales, Wirtschaft, Forschung und

Medien. ............................................................................................... 13 F. Zusammenarbeit auf allen Ebenen - Erstmaliger Austausch von Nell-

Breuning Schule und Albertus Magnus Gymnasium mit dem Lycée Agricole in Hyères ............................................................................... 14

G. Bienvenue à Rottweil ........................................................................... 15 H. 149 Abiturienten verabschieden sich mit einem tollen Abiball .............. 16

IV. ZWEIJÄHRIGE BERUFSFACHSCHULEN .................................................... 18 A. Berufsinformationstag an der Nell-Breuning Schule ............................. 18 B. Schnuppertag an der Nell-Breuning Schule .......................................... 19 C. Wirtschaftsschüler verwandeln Hechingen in eine Messestadt .............. 20 D. Babybedenkzeitprojekt ........................................................................ 21 E. Besuch der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn................................. 21 F. Schüler packen Kartons ....................................................................... 22 G. Bewegende Entlassungsfeier an der Nell-Breuning Schule .................... 23

V. KAUFMÄNNISCHE BERUFSSCHULE .......................................................... 24 A. Beeindruckende Betriebsbesichtigung bei der Maschinenfabrik Berthold

Hermle AG in Gosheim ......................................................................... 24 B. Auszubildende der Nell-Breuning Schule sammeln Auslandserfahrungen

........................................................................................................... 25 C. 181 Berufsschüler feiern ihren erfolgreichen Abschluss........................ 26 D. 73 Medizinische Fachangestellte feiern Ihren erfolgreichen Abschluss.. 27 E. Herbstprüflinge glänzen mit 15 Auszeichnungen .................................. 28

VI. BERUFSKOLLEG FÜR GESUNDHEIT UND PFLEGE ...................................... 29 A. Impressionen der Berufspraktikanten des Berufskolleg für Gesundheit

und Pflege I und II .............................................................................. 29 B. Jahresabschluss BKP1 ......................................................................... 32 C. Ein Hoch auf uns.................................................................................. 33

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 3 -

VII. BERUFSFACHSCHULE FÜR KINDERPFLEGE UND PRAXISINTEGRIERTE ERZIEHERAUSBILDUNG .................................................................................... 34

A. Puppenspieler Christoph Frank zu Besuch ............................................ 34 B. Abschlussprojekt der Berufsfachschule für Kinderpflege

„Experimentieren mit Kindern“ ............................................................ 35 C. Glückliche zukünftige Kinderpflegerinnen in das Berufspraktikum

entlassen! ........................................................................................... 36 D. Staatliche Anerkennung für 11 Kinderpflegerinnen ............................. 36

VIII. BERUFSFACHSCHULE FÜR ALTENPFLEGE UND ALTENPFLEGEHILFE .......................................................................................... 37

A. Altenpflegeschüler begeistern mit einer Reise durch Europa................. 37 B. Unvergessliche Eindrücke .................................................................... 38 C. Altenpflege – der Beruf mit Zukunft ..................................................... 39 D. Abschlussprüfungen in der Altenpflege und Altenpflegehilfe ................ 40

IX. BERUFSVORBEREITENDE BILDUNGSGÄNGE ............................................ 41 A. Unsere neue Klasse VAB-O .................................................................. 41 B. Übergang von der Schule in den Beruf ................................................. 42 C. Alle haben bestanden .......................................................................... 43

X. FACHSCHAFT WIRTSCHAFT .................................................................... 44 A. Jahresrückblick Fachschaft Wirtschaft 2014 ......................................... 44

XI. FACHSCHAFT DEUTSCH .......................................................................... 45 A. „Die Wahrheit ist ein Elefant“ .............................................................. 45 B. Schüler verfassen geschlechterdifferenzierte Gegentexte ..................... 46 C. Schüler schreiben ................................................................................ 47 D. Schüler berührt von außergewöhnlicher Liebesgeschichte .................... 48 E. Theaterkooperation mit dem Zimmertheater Rottweil .......................... 49 F. "Once we had a dream" ....................................................................... 50

XII. FACHSCHAFT CHEMIE ............................................................................ 52 A. Investition in die Zukunft der Region ................................................... 52

XIII. FACHSCHAFT NAHRUNGSZUBEREITUNG ................................................. 53 A. Neue Schulküche eingeweiht ............................................................... 53

XIV. FACHSCHAFT SPORT .............................................................................. 54 A. Bericht des Fachbereichs Sport ............................................................ 54 B. Wintersporttag an der Schule .............................................................. 55 A. Fun Games .......................................................................................... 56 B. Schleifchenturnier 2014 ...................................................................... 57

XV. FACHSCHAFT KUNST .............................................................................. 58 A. Schüler bauen Modelle zum geplanten Testturm in Rottweil ................. 58 B. Schüler begeistern die Jury mit ihren Turm-Ideen ................................ 59

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 4 -

C. 17. Jugendkunstpreises 2014 des Landes Baden-Württemberg ............ 59

XVI. FACHSCHAFT MUSIK .............................................................................. 60 A. Opernexkursion des Musikkurses BG1 .................................................. 60

XVII. PRÄVENTION ......................................................................................... 61 A. Kulturexpress an der Nell-Breuning Schule .......................................... 61

XVIII. SMV....................................................................................................... 62 A. SMV-Vertreterinnen beim Landesschülerkongress 2014 in Ulm ............. 62 B. SMV-Tag 2014 ..................................................................................... 64 C. Internationales Frühstück ................................................................... 65

XIX. SONSTIGES SCHULLEBEN ....................................................................... 67 A. Verkehrsprävention Junge Fahrer ........................................................ 67

XX. IMPRESSUM........................................................................................... 68

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 5 -

I. Verein der Freunde der Nell-Breuning Schule

A. Grußwort des Vereinsvorsitzenden Liebe Freundinnen, Freunde und Förderer der Nell-Breuning Schule,

traditionell erscheint das Jahrbuch zum Ende des Kalenderjahres. Es ist die Zeit der Besin-nung, die Zeit der Vorfreude, aber auch die Zeit des Erinnerns an das Erlebte im ausgehen-den Jahr.

Allzu oft vergeht diese Zeit wie im Fluge. Zum Weihnachtsfest haben wir das Gefühl, dass zwischen dem Entzünden der ersten Kerze des Adventskranzes und dem Weihnachtsfest nicht vier Wochen liegen, sondern nur Stunden. Auch wenn wir meinen, dass dieser Zeit-raum sich immer mehr einem Wimpernschlag nähert, so nimmt er dennoch in uns einen breiten Raum ein: ein Grund sind die vielfältigen Düfte wie Tanne, Zimt, Orange, Mandeln oder Nelken, sie wirken nicht nur für sich, nein, sie bringen uns vieles in Erinnerung, was längst vergessen schien. Aber warum sind es die Düfte, die Vergangenes wieder aufleben lassen? Der Geruchsforscher Hans Hatt hat darauf eine einfache Erklärung: „Die Nase hat eine direkte Standleitung zu Emotionen und Erinnerungen“.

Aber natürlich haben wir nicht nur Weihnachtsdüfte abgespeichert, es sind viele tausend verschiedene Aromen, die uns über das Jahr begegnen, die wir abspeichern und die Situa-tionen wieder real werden lassen, wenn dieser Duft unsere Nase umschmeichelt. Ein japa-nisches Sprichwort sagt hierzu: „Abgefallene Blüten lassen ihren Duft zurück“. Das Jahr-buch ist gefüllt mit Artikeln, die alle einen ganz besonderen Duft zurücklassen. Egal, ob Sie die Schönheit der Blüten selbst erlebt haben oder nur von ihnen erzählt bekamen, der Duft löst noch lange Emotionen und Erinnerungen aus.

Lassen Sie uns die Duftreise nun beginnen: Da war der Jahresschulabschluss mit der Ver-anstaltung des internationalen Frühstücks ein wahres Duftparadies, seien es exotische Aromen oder heimische Zubereitungen reichhaltiger an Düften könnte der Abschluss nicht gewesen sein. Auch die vielen Klassenreisen nach Italien, Spanien, Frankreich, aber auch nur in Großstädte wie London, bedienen ein breites Spektrum, seien es Gewürze, Meer o-der auch einfach ein Gemisch wie es für eine Großstadt typisch ist. Viele Düfte nehmen wir allerdings nur unbewusst wahr, sie leiten uns dennoch. Welche Düfte die Schülerinnen und Schüler beim lyrischen Schreiben begleitet haben, kann ich nicht sagen, aber wahrschein-lich auch die betreffenden Schülerinnen und Schüler nicht. Ihre Nase haben diese wahrge-nommen und abgespeichert. Leichter fällt das Erinnern an die Düfte bei den vielen Verab-schiedungen der Abschlussklassen, vielleicht ein Hauch von Parfum, eine Rose oder ein lauer Sommerabend?

Einige Blüten, die in der Schule aufgeblüht sind, konnten sich nur zu voller Pracht dank Ih-rer Mitgliedsbeiträge entfalten. Dafür möchte ich Ihnen ganz besonders danken. Die Wir-kung wird uns allen die am Schulleben beteiligt sind, noch lange erhalten bleiben.

Bevor Sie jetzt richtig in das große Dufterlebnis des Jahrbuchs eintauchen, wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2015 Gesundheit, Kraft und auch Glück!

Sebastian Pfautsch

Vorsitzender

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 6 -

II. Schulleitung A. Grußwort des Schulleiters Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern, liebe Freunde der Nell-Breuning Schule, „Unser tägliches kleines Leben ist voller Wunder und Geheimnisse“ (Ernesto Cardenal) dieser Jahresrückblick zeigt Ihnen eine bunte Palette an Aktivitäten, Ereignissen, Projekten und Veränderungen, die unsere Schule im Jahr 2014 auszeichneten. Mit meinem Schulleitungsteam freue ich mich über die Vielfalt und das große Engagement aller am Schulleben Beteiligten. Das Ganze mit dem Ziel, unsere Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben und eine eigenverantwortliche Lebensfüh-rung vorzubereiten. Das Jahr 2014 hat dabei besonders im personellen Bereich viele Veränderungen gebracht. So haben uns neun Kolle-gen/innen in den Ruhestand, an eine andere Schule oder wegen Vertragsbeendigung verlassen. Dies waren Kolle-gen/innen, die über viele Jahrzehnte unsere Schule maß-geblich mitgestalteten oder trotz weniger Jahre tiefe Spu-ren hinterließen oder in dringenden Engpässen ausgeholfen haben. Ausgeschieden sind folgende Kollegen/innen: Frau Philipp-Harlacher, Frau Ulmschneider, Frau Dr. Dietzl-Schober, Frau Bayart, Frau Dr. Riedinger-Riebl, Herr Jutt, Herr Sassnick, Herr Dr. Hupfer, Herr Lamers. Ihnen allen gilt mein großer Dank für die Mitarbeit und Gestaltung unserer Schule. Nach mehreren problematischen Einstellungsjahren war 2014 ein gutes Jahr. So freut es mich, dass wir für das Schuljahr 2014/15 sechzehn Kollegen/innen für unsere Schule gewinnen konnten: Frau Armbruster (D/It), Frau Barros (Steuerrecht), Frau Dom (Nah-rung), Frau Dou-Horras (Chinesisch), Frau Erben (DaF), Frau Dr. Kirschler (Medizin), Frau Krämer (SOP), Frau Krämer (Abordnung Altenpflege), Frau Müller (M/E), Frau Pfau (DaF), Frau Sepi (BWL/Spanisch), Frau Wacker (M/E), Herr Butz (VW-Recht), Herr Kossack (Werken), Herr Sepi (BWL/GGK). Ebenso durften wir im Januar 2014 unsere Referendarin Frau Braun (BWL/E) begrüßen. Alle neuen Kollegen/innen bereichern in ihrer Vielfalt unsere Schulgemeinschaft und sind ein wertvoller Zuwachs für unsere Schule. Auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes, die an unsere Schule tätig sind, gab es große Veränderungen. Frau Vasterling (Schulsozialarbeit/Jugend- und Berufshilfe) wechselte nach Freiburg und für sie kam Frau Schramm. Frau Sauter (Sek-retariat) ging in Ruhestand und Frau Ohnmacht bereichert mit ihrer Aufgeschlossenheit und Fachkenntnis das Sekretariat. Herr Wolf (Hausmeister) wechselt in die Nähe seines Wohnortes, diese Stelle wird erst in den nächsten Monaten wieder besetzt. Außerdem verstärkt Herr Weiner an zwei Tagen in der Woche das Hausmeisterteam. Das Jahr 2014 war weltweit von Krisen, Flucht und Vertreibung gekennzeichnet. In unse-rer Schule zeigte sich diese Situation durch die Aufnahme von Flüchtlingen, denen wir gerne eine Schulbildung ermöglichen. 17 Schüler/innen besuchen momentan die soge-nannte VABO-Klasse (Vorbereitung Arbeit/Beruf ohne Deutschkenntnisse) und erhalten hauptsächlich Deutschunterricht. Als große berufliche Schule sind wir in der Lage, Ver-

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 7 -

antwortung zu übernehmen und Solidarität mit jungen Flüchtlingen im Alter zwischen 15 und 23 Jahren zu zeigen und diesen Menschen eine Perspektive zu bieten. Folgende Aktivitäten geben einen kleinen Einblick über all das, was sich im vergangenen Jahr an unserer Schule ereignet hat: AZAV-Zertifizierung, Wintersporttag, zwei Tage der offenen Tür in der Altenpflegeschule in Schramberg, drei Chemieräume und eine Küche wurden saniert und eingeweiht, der Beruf Kaufmann/-frau für Büromanagement wurde reformiert, ein Architektenwettbewerb zum Neubau wurde durchgeführt, Chinesisch wird an der Schule angeboten, Schüleraustausche wurden durchgeführt, bei den Fun Games hatten die Schüler/innen der BFS viel Spaß, die Netzwerkbetreuung wechselte, Theater-besuche, eine Schreibwerkstatt, ein Fußball- und ein Volleyballturnier, das Internationale Frühstück, 66.000 Unterrichtsstunden und noch viele kleine Wunder und Geheimnisse. Lassen Sie sich mit diesem Jahresrückblick überraschen. Damit neben dem Kern- bzw. Tagesgeschäft all dies möglich ist, braucht es eine starke und leistungsfähige Basis, auf die Verlass ist. Die Nell-Breuning Schule hat dieses Fun-dament und kann dies sehr gut leisten. Hierfür gilt dem gesamten Kollegium mein gro-ßer Dank und meine Anerkennung. Vor dem Hintergrund von gesellschaftlichen Verände-rungen, zunehmender Heterogenität und gestiegenen Ansprüchen, die an Schulen ge-stellt werden, ist diese Leistung nicht hoch genug einzuschätzen. Besonderer Dank gilt hierbei unseren Jubilaren des Jahres 2014. Für 40-jährigen Dienst wurden mit einer Urkunde ausgezeichnet: Frau Gerhardt, Frau Stier, Herr Korbmacher. Im Jahr 2015 werden wir uns verstärkt dem Thema „Unterrichtsentwicklung“ zuwenden, die „individuelle Förderung“ noch wirksamer im Kollegium und somit im Unterrichtsge-schehen etablieren, die VABO-Klassen noch besser in den Schulalltag integrieren und viele kleine und große Aktivitäten entfalten. Ich danke all denjenigen, die mit ihren Beiträgen zu diesem Jahresrückblick eine bunte Vielfalt unserer Schule gezeichnet haben. Besonderer Dank gebührt dem Redaktions-team Frau Recec und Herrn Pfautsch für ihre ausgezeichnete Arbeit. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieses Jahresrückblicks und ein gesundes, erfülltes und zufriedenes Jahr 2015. Axel Rombach, Schulleiter

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 8 -

B. Umschüler der NBS erhalten ab sofort eine Förderung der BfA Erfolgreiche AZAV-Zertifizierung durchgeführt Umschüler der Berufsfachschule für Altenpflege, für Kinderpflege und in der Erzieheraus-bildung können jetzt auch an der Nell-Breuning Schule durch die Bundesagentur für Ar-beit (BfA) finanziell gefördert werden. Die Nell-Breuning Schule erhielt ein sog. AZAV-Zertifikat (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) und kann da-mit auch Schüler mit Bildungsgutscheinen der BfA in den genannten Berufen aufnehmen. Frauke Ebert und Sabine Kaiser-Aretz, beide vom Landesinstitut für Schulentwicklung, überprüften im Rahmen eines internen Auditverfahrens den Qualitätsentwicklungspro-zess. Im zusammenfassenden Abschlussgespräch lobten die Auditoren besonders das System der individuellen Förderung und die entsprechenden Unterstützungssysteme als heraus-ragendes Qualitätsmerkmal der NBS „Man sieht, dass ihnen die Förderung jedes einzel-nen Schülers ein besonders Anliegen ist“ sagte die Teamleiterin, Frauke Ebert. Weitere Qualitätsmerkmale wie ein Feedbacksystem, ein Beschwerdemanagement, ein Projekt- und Prozessmanagement seien im Schulalltag ebenfalls hervorragend implementiert, je-doch sollten die internen Abläufe noch umfassender dokumentiert werden. Der Schullei-ter, Axel Rombach, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden und hofft nun gemeinsam mit der Abteilungsleiterin und AZAV-Beauftragten, Gisela Jauch, dass nun auch Umschüler von dieser Möglichkeit der Förderung in den zertifizierten Berufen Gebrauch machen und diese Chance nutzen. Gerhard Biebl, Beauftragter der Schule für die Qualitätsentwicklung, freute sich über Sy-nergieeffekte der Zertifizierung für das schulinterne Qualitätsmanagement und kann nun anhand einer Aufgabenbeschreibung konkrete weitere Schritte umsetzen. von links: Axel Rombach (Schulleiter), Frauke Ebert (Auditor), Sabine Kaiser-Aretz (Auditor), Gisela Jauch (AZAV-Beauftragte und Abteilungsleiterin), Gerhard Biebl (Beauftragter für die Qualitätsentwicklung).

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 9 -

C. Chinesische Delegation informiert sich über das Schulsystem Im März begrüßte die Schulleitung der Nell-Breuning Schule eine Delegation aus der chine-sischen Provinz Henan. Die 14 Schulleiter und eine Schulleiterin beruflicher Schulen kamen nach Rottweil, um sich über die duale Berufsausbildung im Allgemeinen und speziell über die kaufmännischen und sozialpflegerischen Schulen in Rottweil zu informierten.

Schulleiter Axel Rombach gab zu Beginn einen Einblick in die Struktur und Organisation der Nell-Breuning-Schule und informierte allgemein über das vielfältige Berufsschulwesen in Baden-Württemberg. Im Anschluss konnten sich die Gäs-te aus China in einem Rundgang selbst ein Bild vom Schulalltag machen konnten. Die beiden Ab-teilungsleiter Gisela Jauch und Joachim Bauer führten die Delegation in zwei getrennten Gruppen durchs Haus. Neben der Besichtigung von Fach-räumen lag der Schwerpunkt im Besuch von Un-terricht: Ob Pflegeübungen oder Datenverarbei-tung im Berufskolleg II, Laborpraxis oder Textver-arbeitung bei den Medizinischen Fachangestellten, Betriebswirtschaftslehre bei den Finanzassistenten oder Mathematik am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium – das breite Spektrum der Nell-Breuning Schule wurde in einem dreistündigen Rundgang veranschaulicht. Am Ende des Rund-gangs wurde auch der Werkstättenbereich der Erich-Hauser-Gewerbeschule gezeigt. Nach dem Mittagessen wartete eine historische Stadtführung mit dem ehemaligen Stadtarchivar

Dr. Winfried Hecht auf die Teilnehmer. Besonders die Narrenkleidle im Stadtmuseum hat-ten es den Chinesen angetan. Auch das Konvict wurde kurz besucht, in dem zwei Bilder von deutschen Jesuiten hängen, die vor mehr als 300 Jahren als Mathematiker am chinesi-schen Kaiserhof gedient haben. Den Abschluss der Stadtführung bildete der Besuch der Redaktionsräume des Schwarzwälder Boten. Um auch die andere Seite des dualen Systems der Berufsausbildung kennen zu lernen, be-sichtigte die Delegation die Firma BDT Media Automation GmbH und die Firma Birk in Rott-weil. Die Unternehmen bilden Industriekaufleute und Groß- und Außenhandelskaufleute aus. Besonders zu erwähnen ist, dass die Präsentationen von den Auszubildenden selb-ständig geplant und durchgeführt wurden. Professionell wurden die jeweiligen Unterneh-men und die Ausbildungsberufe vorgestellt und in der anschließenden Fragerunde auf viele Details noch näher eingegangen. Das beeindruckte die chinesischen Schulleiter und sie zoll-ten diesen tollen Leistungen ihren Respekt mit einem langen Applaus. Langfristiges Ziel ist es eine Partnerschaft mit einer chinesischen Berufsschule aufzubauen, um zukünftig auch Auslandsaufenthalte anzubieten. Wenn alles gut läuft, werden einige Rottweiler Schüler in näherer Zukunft vielleicht selbst den chinesischen Berufsschulalltag kennen lernen können. Bis dahin will aber noch die Sprache geübt werden, denn eine Chi-nesisch-AG bietet die Schule bereits seit Längerem an.

Joachim Bauer

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 10 -

III. Berufliche Gymnasien A. Rottweiler Schüler zu Gast in Garda Schüler eines Italienischkurses besuchten eine Woche lang ihre Austauschpartner des Liceo Marie Curie in Garda. Die Schüler starteten am Samstagmorgen mit den beiden Begleitlehrerinnen Giovanna Wol-lek und Silke Armbruster nach Peschiera del Garda. Bei der Ankunft warteten dort bereits die Gastfamilien, sie begrüßten die Gruppe mit einem schön gestalteten Willkommenspla-kat. Den Sonntag verbrachten die Schüler mit ihren Gastfamilien und waren so sofort mit-ten im italienischen Familienleben. Bei der ersten Begegnung mit der italienischen Schule am darauffolgenden Tag wurde die Gruppe im Liceo Marie Curie vom Schulleiter begrüßt und von einer Lehrerin durch die Schule geführt. Außerdem besichtigte die Gruppe Verona und Venedig. Bei sommerlichen Temperaturen führte die italienische Lehrerin Donatella Cavessi die deutschen Austauschgäste durch das malerische Städtchen Lazise, das direkt am Gardasee liegt.

Zusätzlich zum kulturellen Pro-gramm sollten die Rottweiler Schüler auch einen Einblick in den italienischen Schulalltag er-halten, hierzu durften sie eine Deutschstunde einer italienischen Abiturientenklasse besuchen. Bei dieser Begegnung haben beide Schülergruppen Fragen an die jungen Menschen aus dem je-weils anderen Land gestellt. Zum Abschluss stand noch eine Schiff-fahrt nach Sirmione auf dem Pro-gramm, die Gruppe konnte so ganz das italienische dolce vita in den malerischen Gässchen der „Perle des Gardasees“ genießen

und sich nochmals ausgiebig mit den Schülern der Partnerschule austauschen. Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen; die Schüler und auch die beiden Leh-rerinnen nahmen jedoch viele schöne Erinnerungen und neue Erfahrungen mit nach Hause und freuen sich schon jetzt auf den Gegenbesuch in Rottweil im nächsten Jahr. Silke Armbruster B. Spanische Kultur und Sprache erlebt Spanischkurs besucht die Partnerschule in Oviedo/Spanien Der Spanischkurs konnte die spanische Lebensart und Sprache während eines Besuchs bei der Partnerschule in Oviedo/Spanien erleben. Sehr herzlich empfangen wurden die Rottwei-ler Schüler von ihren Gastfamilien, durften am Familienleben teilnehmen und wurden mit Spezialitäten der Region verwöhnt. Begleitet wurde der Spanischkurs von ihrer Lehrerin Isabel De Miquel, die den Kontakt nach Spanien vor zwei Jahren aufgebaut und die Reise hervorragend vorbereitet und geleitet hat. „Es ist mir wichtig, dass meine Schüler Freude

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 11 -

am Sprechen haben und mit den Menschen kom-munizieren“ begründet sie ihr Engagement für den Austausch. Außerdem möchte sie gerne die Kultur und Le-bensweise der Menschen ihres Heimatlandes zei-gen. Ausflüge in die Regi-on Asturiens, eine Besich-tigung der Stadt Oviedo, Ausflüge mit den Gastfa-milien und der Besuch der Partnerschule zeigten den Schülern die Vielfalt und Schönheit dieser nördlichen Region Spaniens. Neben diesen Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Highlights war besonders der persönliche Kontakt zwischen den Jugendlichen eine wertvolle Bereicherung für jeden Einzelnen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Kulturen konnten so direkt erfahren und ausgetauscht werden. Beim Besuch der Partnerschule waren die deutschen Gastschüler z.B. von den Uniformen, die jeder Schüler trug, beeindruckt und empfanden es als Erleichterung, wenn man sich morgens keine Gedanken zur Kleiderordnung machen müsse. Viel zu schnell ging die eine Woche vorüber und es hieß Abschied nehmen. Mehrfach war zu hören, dass dies bestimmt nicht die letzte Reise nach Spanien war – wir kommen wieder. C. Schüleraustausch weitet Horizont Schüler aus Spanien sind begeistert von Schiltach Eine große Freude war es für die Schüler des Beruflichen Gymnasiums, dass sie nun ihre Austauschschüler der Partnerschule “Dulce Nombre de Jesús“ aus Oviedo/Spanien in Rott-weil begrüßen durften. Bereits im Frühjahr waren die Rottweiler Schüler in Oviedo und ge-nossen die spanische Gastfreundschaft. Begleitet werden die Austauschschüler hierbei von ihren Lehrerinnen Beatriz Santa Cruz und Patrocinio Martinez. In seiner Begrüßung sagte Schulleiter Axel Rombach, „Es ist uns ein Anliegen, dass die Jugendlichen die jeweils ande-re Kultur kennenlernen und die Schüler motiviert werden, die jeweils anderen Sprache zu erlernen und sich somit neue Horizonte eröffnen“. Ein Besuch in der idyllisch gelegenen Schwarzwaldgemeinde Schiltach bot hierfür die bes-ten Voraussetzungen. Bei einer Werksführung bei Hansgrohe SE konnten die spanischen und deutschen Schüler Erfindergeist und Technik aus dem Schwarzwald hautnah erleben. In der Hansgrohe Aquademie bestaunten sie die verschiedenen Designprodukte. Wobei die spanischen Schüler nicht schlecht staunten, als sie Produkte der Designerin Patricia Urquio-la sahen, denn diese stammt ebenfalls aus Oviedo. Unvergesslich bleibt allen dabei das Duschvergnügen in der Hansgrohe Showerworld, wo die Brausen selbst ausprobiert werden konnten. Aber auch die Stadt Schiltach beeindruckte mit ihren Fachwerkhäusern, ihrer Ge-schichte und dem einzigartigen Marktplatz. Besonders fasziniert zeigten sich die Gäste von dem Zusammenwirken von moderner Produktion, ausgefallenem Design und historischer Altstadt.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 12 -

Weitere Stationen des Aufenthaltes sind u.a. die Stadt Konstanz, die Kunststiftung Erich Hauser in Rottweil und das Uhrenmuseum in Furtwangen. Wichtig ist jedoch auch die Zeit, die die spanischen Schü-ler mit ihren jeweiligen Gast-familien verbringen werden, denn diesen Kontakt und die dabei gewonnenen Erfahrun-gen kann eine Urlaubsreise nicht bieten. Mit großem En-gagement wurde der Aus-tausch von der Spanischlehre-rin Isabel De Miquel vorberei-tet und begleitet. Links: Schulleiter Axel Rombach, 7. Person stehend von links: Beatriz Santa Cruz, 11. Person stehend von links: Patrocinio Martinez.

D. „Um kriminell zu werden, braucht man eine Schulausbildung“ Eine Eingangsklasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums besuchte die Justizvollzugs-anstalt in Rottweil. Sie warfen einen Blick in die Zellen und durften sogar ein Gespräch mit zwei Häftlingen dieses Gefängnisses führen. Das obige Zitat stammt von einem 25-Jährigen Straftäter, der mittlerweile seit 10 Monaten im Rottweiler Gefängnis dem Freiheitsentzug unterliegt. Aufstehen. Frühstücken. Arbeiten. Mittagessen. Hofgang. Abend essen. Schlafen. So laufen die Tage in der JVA Rottweil ab, eigentlich gar nicht so übel, oder? Wenn man bedenkt, dass man zweimal im Monat Besuch empfangen kann und regelmäßig Zeit mit seinen Zel-lengenossen verbringt. Wie auch im Leben außerhalb der Mauern, gibt es Rangordnungen und Rivalitäten - und das trotz ständiger Überwachung. Um die Häftlinge auf das Leben nach der Haft vorzubereiten, sorgt man im Gefängnis für einen geregelten Tagesablauf, u.a. können die Inhaftierten beim Verrichten gewisser Arbeiten Geld für die Zeit nach der Freilassung verdienen. Dass das Leben hinter Gittern an die Nerven zerrt ist allgemein be-kannt. Auch uns wurde das bewusst, als wir ein Gespräch mit zwei Straftätern der JVA

Rottweil führten. Zurzeit hat die Justizvollzugsanstalt Rottweil 38 Häftlinge. Einer davon ist der 25-Jährige Industriemechaniker, der bereits zum zweiten Mal hinter Gittern sitzt. Als ihm vor ca. zehn Monaten mehrere Diebstähle, Raubüberfälle, Körperverletzungen und Einbrüche nachge-wiesen werden konnten, trat er erneut eine Haftstrafe an. Doch dieses Mal schwor er sich, wenn er in Freiheit ist, nicht wieder in sein altes Muster zu verfallen. Er berichtet davon, dass man sich im Gefängnis oft einsam fühlt, da es überwiegend oberflächliche Freund-schaften gibt. Dennoch schließt er einen Be-such der Familie aus, weil er Angst vor der Kritik und dem Druck des strengen Elternhau-

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 13 -

ses hat. Auf die Frage warum er straffällig wurde, hatte er sofort eine Antwort parat. Ihm fehlte zuhause die Luft zum Atmen und täglich stellte er sich die Frage, warum er seinen Beruf als Industriemechaniker ausüben sollte, wenn er sein Monatsgehalt auch an einem Tag verdienen kann. Anders ist es bei dem 41-Jährigen Untersuchungshäftling, den die JVA Rottweil vor ca. sechs Monaten als Neuzugang im Gefängnis begrüßte, nachdem man ihn als Drogenkurier entlarvt hatte. Ihn quält täglich die Ungewissheit, da er nicht weiß, was nach seinem Ge-richtstermin mit ihm passiert – wird seine Strafe zur Bewährung ausgesetzt oder muss er weitere Monate oder sogar Jahre im Gefängnis verbringen. Jedoch bleibt ihm die Sorge um den Rückhalt der Familie erspart, denn er ist sich sicher, dass seine Familie weiterhin hinter ihm stehen wird. Grundsätzlich, so sagt er: „Ist es in jedem Gefängnis scheiße – egal wo“, jedoch wäre er lieber in einem Gefängnis in der Nähe seiner Heimatstadt. Seine Tat bereut er nicht, denn er glaubt an seine eigenen Prinzipien. Eines davon ist: „Es gibt keine Fehler, nur schlechte Erfahrungen.“ Selina Dreher und Valentina Klein E. Schüler informieren sich über Soziales, Wirtschaft, Forschung und Medien. Alle sechs Abitur-Klassen des Beruflichen Gymnasiums erlebten während einer dreitägigen Studienfahrt in und um das Zentrum der Hochfinanz in Frankfurt am Main Unterrichtsinhal-te praxisnah. Dabei wurde in der Planung auf ein vielfältiges Angebot geachtet, welches die verschiedenen Profile (Wirtschaft, Sozialwissenschaft, Biotechnologie) dieser Klassen be-rücksichtigte. Bereits auf der Hinfahrt erlebten die Schüler des WG bei Merzedes-Benz in Stuttgart und Audi in Neckarsulm Betriebswirtschaft hautnah. In Frankfurt schließlich stand ein Besuch der Deutschen Börse-AG auf dem Programm. Ein echtes Highlight war die Fraport-AG, der Betreiber des Frankfurter Flughafens, wo die Schüler direkten Einblick in die logistischen Abläufe des größten Flughafens in Kontinentaleuropa erhielten. Aber auch für das BTG und das SG hatte Frankfurt eine Menge zu bieten. So erhielten die Schüler des Biotechnologischen Gymnasiums beim Pharmahersteller Merck GmbH in Darm-stadt Information aus erster Hand zur Anwendung biotechnologischer Forschung. Sehr

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 14 -

spannend fanden die Schüler dieses naturwissenschaftlichen Zuges auch als bei der Kripo Frankfurt anhand ganz konkreter Fälle erläutert wurde, wie mit Hilfe biotechnologischer Methoden Einbrecher, Mörder und Entführer enttarnt werden. Die Schüler des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums begaben sich im Dialogmuseum in Frankfurt auf eine spannende Reise in die Welt der Sehbehinderten. Dort konnten die Schü-ler am eigenen Körper erleben, wie man seine Umgebung auch mit anderen Sinnen wahr-nehmen kann. Beim Deutschen Fußballbund (Sitz in Frankfurt) überraschte die SG-Schüler, wie stark sich der DFB durch verschiedene Stiftungen -wie z.B. die Robert Enke-Stiftung- sozial engagiert. Ein gemeinsamer Anlaufpunkt für alle Klassen war der Ausflug in die Welt der Medien beim ZDF in Mainz. Bei einer Führung durch Sendegebäude und Studios durften die Schüler ei-nen Blick hinter die Kulissen des Fernsehgeschäfts werfen und die Entstehung einer Nach-richtensendung mitverfolgen. Danach waren die Schüler bei der Sendung „Hallo Deutsch-land“ live dabei. Nach dem anstrengenden Tagesprogramm mobilisierten die angehenden Abiturienten alle Kräfte, um auch noch das Frankfurter Nachtleben in Bars und Kneipen kennen zu lernen. F. Zusammenarbeit auf allen Ebenen - Erstmaliger Austausch von Nell-Breuning

Schule und Albertus Magnus Gymnasium mit dem Lycée Agricole in Hyères Hyères, wir kommen! Elf Schülerinnen und Schüler der NBS und drei Schülerinnen des AMG nahmen gemeinsam am ersten Austausch mit dem Lycée Agricole teil. Begleitet von ihren Lehrerinnen Friederi-ke Mezger (AMG) und Andrea Kern (NBS) erwiderten sie den Besuch ihrer Austauschpart-ner vom vergangenen Dezember und bekamen ein vielfältiges, sprachlich wie kulturell be-reicherndes Programm geboten, das von Olivier Duhappart vom Lycée Agricole ausgezeich-net organisiert war. Im Lycée beeindruckten be-sonders die weitläufigen land-wirtschaftlichen Anlagen mit typischen Pflanzen der Region PACA (Provence-Alpes-Côte d'Azur), aber auch die Imke-rei, wo der betreuende Lehrer den deutschen Gästen eine Verkostung verschiedener ty-pischer Honigsorten zuteil werden ließ. Insgesamt kam der kulinari-sche Aspekt bei dieser Reise keineswegs zu kurz: Angefan-gen von einem typisch proven-zalischen Menü in der Schul-kantine über ein dreigängiges Menü in der Hotelfachschule, serviert von hochkonzentrier-ten Auszubildenden im ersten Lehrjahr unter den wachsamen Augen ihres Ausbilders bis hin zur (maßvollen!) Weinprobe auf dem Weingut „Angueiroun“ am letzten Tag. Vielleicht der Höhepunkt dieses Aspekts des Austauschs war jedoch der Besuch der (in mehrfacher

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 15 -

Hinsicht) ausgezeichneten Pâtisserie Matyasy. Geführt vom Herrn des Hauses, Denis Matyasy, persönlich konnten die SchülerInnen im wahrsten Sinne hautnah die Produktion hochwertiger Pâtisserie miterleben und durften zum Abschluss eine vor ihren Augen zube-reiteten Fruchttorte und hausgemachtes Vanilleeis probieren. Aber auch viel „geistige Nah-rung“ wurde geboten. So konnte auf einem ganztägigen Ausflug auf die Hyères vorgelager-te Insel Porquerolles die vielfältige Flora Südfrankreichs ebenso erkundet werden wie auch die landschaftlichen Schönheiten dieses Naturschutzgebietes. Die Inhaberin einer Spiruline-Produktion erläuterte bei einer Führung ihre Anlagen sowie den Nutzen der von ihr hergestellten Nahrungsergänzungsmittel, in der Ausgrabungsstätte Olbia konnte viel über die antike Besiedlungsgeschichte von Hyères gelernt werden und im Rahmen einer Führung durch die große Mediathek der Stadt informierte der Vorsitzende der Mistral-Gesellschaft die deutschen Gäste in ihrer Muttersprache über den Literaturno-belpreisträger Frédéric Mistral, der sich insbesondere um die Literatur in provenzalischer Sprache verdient gemacht hat. Alles in Allem scheint es im Nachhinein, dass die sechs Tage Aufenthalt fast zu kurz waren für die zahlreichen Eindrücke und Erfahrungen, die die Schü-lerinnen und Schüler natürlich auch in ihren Gastfamilien machen konnten. Möglich wurde diese Reise durch die hervorragende Zusammenarbeit auf vielen Ebenen: Zwischen den beiden Rottweiler Gymnasien, den Schulen auf französischer und deutscher Seite und dem Freundeskreis Hyères und dem Comité de Jumelage, die beide organisatorisch und perso-nell ebenso unschätzbare Unterstützung boten wie das Deutsch-französische Jugendwerk (DFJW) in finanzieller Hinsicht. Was bleibt? Vor allem der Wunsch, den Austausch im nächsten Jahr fortzusetzen, damit es heißen kann: Hyères, wir kommen wieder! G. Bienvenue à Rottweil Franzosen aus der Partnerstadt zu Gast in Rottweiler Familien Tapfer warteten die Eltern, Schülerinnen und Schüler des Albertus Magnus Gymnasiums und der Nell-Breuning Schule Rottweil am Mittwochabend fast zwei Stunden auf die An-kunft ihrer Gäste aus Hyères – als sie dann ankamen, waren zwar die Füße kalt, aber die Freude groß! Über 13 Stunden waren die Südfranzosen unterwegs gewesen, um im winter-lichen Rottweil eine Woche zu verbringen. Dabei stehen verschiedenste Aktivitäten auf dem Programm, darunter ein Besuch der Kletterhalle K5 und des Aquasol in Rottweil, die Be-sichtigung des Hofguts Oberrotenstein sowie der Auto- und Uhrenwelt Schramberg, um nur einiges zu nennen. Gleich am ersten Morgen prä-sentierten die Schülerinnen und Schüler des Lycée Agricole, un-terstützt von ihren begleiten-den Lehrern Olivier Duhappart und Helen Saïb, vor interessiert lauschenden Französischschüle-rInnen der NBS Produkte aus ihrer Region – "einer der schönsten Europas, wenn nicht der ganzen Welt", wie Abtei-lungsleiter Siegmar Kettner in seiner Begrüßungsansprache hervorhob. Nach dem Besuch italienischer und spanischer Austauschschüler im Herbst diesen Jahres ist dies bereits der dritte Schüleraustausch der

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 16 -

NBS in diesem Schuljahr. Der Austausch mit dem Lycée Agricole Hyères findet in (bisher) einmaliger Kooperation mit dem AMG statt. Die beiden betreuenden Lehrerinnen Friederike Mezger und Andrea Kern haben mit maßgeblicher Unterstützung durch Margot Groß und viele fleißige Unterstützer vom Freundeskreis Hyères ein umfangreiches Programm für die französischen Gäste erarbeitet. Darüber hinaus betreuen die Hyérois während ihres Aufent-halts einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt, an dem sie die ausgezeichneten Weine, Ho-nig, Käse, Spirulina-Produkte u.v.m aus ihrer Heimat präsentieren und zum Verkauf anbie-ten. Die Schülerinnen und Schüler beweisen dabei ein großes Engagement und freuen sich auf regen Zulauf. Am Mittwochmorgen heißt es dann Abschied nehmen – und: Au revoir à Hyères!

Andrea Kern H. 149 Abiturienten verabschieden sich mit einem tollen Abiball

In Anspielung auf das diesjährige Abi-Motto „Habi Potter“ rief Schulleiter Axel Rombach die Abiturienten dazu auf, wie Harry Potter mit Ausdauer, Mut und Selbstbewusstsein den ei-genen ganz persönlichen Weg zu gehen. Dabei jedoch auch immer Teamplayer zu sein, denn nur in der Gemeinschaft könne die Einzigartigkeit Früchte tragen. Originell und witzig führten Aline Stark und Julian Rohr souverän durch das zauberhafte Programm. Höhepunkt des Abends war die Zeugnis- und Preisverleihung, die Axel Rombach gemeinsam mit dem Abteilungsleiter des Beruflichen Gymnasiums, Siegmar Kettner, durchführte. Beide brachten ihre Anerkennung für die erbrachten Leistungen mit einem Dank an die unterrichtenden Lehrkräfte und die Absolventen zum Ausdruck. Die Schüler überraschten anschließend ihre Lehrer mit kleinen Präsenten und bedankten sich für die drei anstrengenden aber schönen Jahre an der NBS. Es folgte ein buntes Abendprogramm mit Auftritten der Schulband und mit Showeinlagen der Klassen. Humorvoll und mit viel Kreativität wurden die Schulzeit und die besonderen Merkmale der Lehrer aufs Korn genommen. Der Chor der 13-er sang unter der Leitung von Beate Vöhringer einen eigens von der Abiturientin Verena Strelow komponierten Abisong. Christine Zeihsel brillierte als Heidi Klum und kürte ihren Mathematiklehrer Tobias Nann zu Germany´s Next Top Model. Die Zuschauer waren begeistert und bedankten sich für das abwechslungsreiche und ideenreiche Programm mit viel Applaus.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 17 -

Schulleiter Axel Rombach (v.l.) und Abteilungsleiter Siegmar Kettner (v.r.) mit der großen Schar an Preisträ-gern.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 18 -

IV. Zweijährige Berufsfachschulen A. Berufsinformationstag an der Nell-Breuning Schule Berufsfachschüler knüpfen Kontakte mit Ausbildungsbetrieben Den richtigen Ausbildungsberuf zu finden und zu wissen, wie man sich bewirbt, ist nicht so einfach. Die Schule möchte mit ihrem Berufsinformationstag den Schülern der zweijährigen Berufsfachschule bei diesen Fragen Unterstützung anbieten. Der Abteilungsleiter, Gerd Weinmann, organisierte hierzu mit Ausbildern und Auszubildenden verschiedener Unter-nehmen, verschiedener Institutionen und der Bundesagentur für Arbeit eine umfassende Informationsveranstaltung. Einführend erläuterten Frau Mei und Herr Fischer von der Bundesagentur für Arbeit die über 100 Schüler über die Möglichkeiten, die sich Ihnen nach Abschluss der Berufsfach-schule mit dem Erwerb der Fachschulreife (mittleren Reife plus fachliches Profil) ergeben. Darüber hinaus gaben sie wertvolle Tipps und zum Bewerbungsverfahren. Sehr anschaulich und praxisnah stellten anschließend 13 Ausbildungsbetriebe aus der Region ihre angebote-nen Ausbildungsberufe und die jeweiligen Voraussetzungen und Tätigkeiten vor. Da die Jugendlichen im Vorfeld einzelne Berufe aussuchen konnten, für die sie sich beson-ders interessierten, kam bei den Präsentationen ein reger Gedankenaustausch zu Stande. Gerade diese persönlichen Gespräche und dieser Austausch wird sowohl von den Jugendli-chen als auch den Vertretern der Unternehmen als sehr wertvoll betrachtet. Bei einzelnen Gesprächen verstärkte sich der Wunsch nach einem bestimmten Ausbildungsberuf und führte auch konkret zu einer Bewerbung. Die Firmenvertreter lobten hierbei das große In-teresse der Schüler und die Offenheit bei der Fragerunde. Von Schülerseite wurde positiv angemerkt, dass die Referenten auf ihre Fragen eingingen und so für manchen Jugendli-chen klarer wurde, wie sein beruflicher Werdegang sein könnte. Abteilungsleiter Gerd Weinmann sprach in der anschließenden Feedback-Runde von einer win-win-Situation. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sowohl die Jugendlichen als auch die Firmen von diesem Tag profitieren mögen. Schulleiter Axel Rombach machte deutlich, dass eine Ausbildung oft der bessere Weg in einen Beruf, als das Studium sei und wies da-raufhin, dass durch die duale Ausbildung die Jugendlichen mit der Region verbunden blie-ben. Außerdem hoffe er, dass durch eine gezielte Aufklärung die Zahl der Ausbildungsabb-

recher aufgrund falscher Erwar-tungen reduziert werden könne. Abschließend bedankten sich die Vertreter der Schule bei den Re-ferenten für ihr Engagement. Marcel Kaufmann (Ausbilder) und Mela-nie King (Auszubildende) der Firma Sa-nitär-Birk im Gespräch mit Leonie Alb-recht (Schülerin der zweijährigen Be-rufsfachschule, Bildmitte) bei der Prä-sentation des Ausbildungsberufes Groß- und Außenhandel.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 19 -

B. Schnuppertag an der Nell-Breuning Schule Tag der Berufsfachschulen Zu einem Informationstag über die Zweijährigen Berufsfachschulen hatte die Schule die umliegenden Haupt- und Werkrealschulen eingeladen. Abteilungsleiter Gerd Weinmann be-grüßte die zahlreich erschienenen Schülerinnen und Schüler, die teilweise in Begleitung ih-rer Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter gekommen waren. Weinmann stellte den Jugendli-chen die drei Profile der Zweijährigen Berufsfachschule vo, die an der Nell-Breuning Schule angeboten werden. Im Profil Hauswirtschaft und Ernährung liegt der Schwerpunkt auf den Fächern Wohnlehre, Ernährungslehre, Erzie-hungslehre, Wirtschaftsleh-re, Nahrungszubereitung und Textilarbeit/Werken. In der Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege bil-den die Fächer Biologie, Ernährungslehre, Pflege-theorie und Wirtschaftsleh-re zusammen den Verbund Berufsfachliche Kompetenz. Im praktischen Bereich werden die Schülerinnen und Schüler in den Fächern Labortechnologie, Textver-arbeitung, Pflegeübungen und Nahrungszubereitung auf einen Beruf im pflegeri-schen Bereich vorbereitet.

Schülerinnen erhalten Einblick in Pflegeübungen Die Wirtschaftsschule vermittelt den Jugendlichen Kenntnisse und Fertigkeiten im kauf-männischen Bereich. So werden beispielsweise im Fach Volks- und Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen die Geschäftsprozesse Einkauf und Verkauf umfassend behandelt. Allen drei Berufsfachschulen gemeinsam ist, dass sie zur Mittleren Reife führen. Nach er-folgreichem Abschluss haben die Jugendlichen die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu beginnen oder eine weiterführende Schule mit dem Ziel der Fachhochschulreife bzw. des Abiturs zu besuchen. Im Anschluss an die Vorstellung der Zweijährigen Berufsfachschule hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, am Unterricht teilzunehmen. Die Jugendlichen erhielten Einbli-cke in der Übungsfirma sowie in den Fächern Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit Rech-nungswesen, Pflegeübungen, Daten- und Textverarbeitung, Nahrungszubereitung und Ma-thematik. Dabei waren ihnen Schülerpaten zur Seite gestellt, die sie in die entsprechenden Fachräume begleiteten und später bei einer Schulhausbesichtigung für Fragen zur Verfü-gung standen. Gerd Weinmann verabschiedete die Schülerinnen und Schüler mit der dringenden Bitte, falls sie eine Zusage für die Zweijährige Berufsfachschule erhalten sollten, das restliche Schuljahr mit vollem Engagement anzugehen.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 20 -

C. Wirtschaftsschüler verwandeln Hechingen in eine Messestadt Die Übungsfirma verkauft Reisen und Möbel im Wert von 1,3 Millionen Euro. Fiktive Produk-te wechseln auf echter Messe den Besitzer: Mit einem Stand war die Übungsfirma ReWo GmbH auf der 10. regionalen Übungsfirmenmesse in Hechingen vertreten. Die Abschlussklasse der Berufsfachschule Wirtschaft besuchte die jährliche Übungsfirmen-messe in der Stadthalle „Museum“ in Hechingen. Insgesamt nahmen 23 Übungsfirmen ver-schiedener Schulen der Regierungspräsidien Tübingen und Freiburg an dieser Messe teil. Die Übungsfirma der Nell-Breuning Schule, die ReWo GmbH, ist eine virtuelle Firma, die deutschlandweit mit anderen Übungsfirmen handelt. Im Rahmen des wöchentlich stattfin-denden Unterrichts werden Bestellungen anderer Übungsfirmen bearbeitet, deren Zah-lungseingänge überwacht, sowie eigene Einkäufe getätigt.

Es wird also der Arbeitsall-tag im Büro eines Handels-unternehmens simuliert, allerdings mit virtuellen Wa-ren und virtuellem Geld. Der Besuch der Übungsfir-menmesse stellt jedes Jahr den Höhepunkt des

Übungsfirmenunterrichts dar. Endlich erhalten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit ihre Ge-schäftspartner der anderen Übungsfirmen persönlich kennenzulernen und in per-sönlichen Gesprächen ihr Verkaufstalent unter Beweis zu stellen. Bereits im Januar begannen die 26 Schülerinnen und Schüler mit ihren betreuen-

den Lehrkräften Matthias Jauch und Eva Kirner mit den Messevorbereitungen, um gut für das große Event gerüstet zu sein. Ein Messekatalog musste erstellt, der Messestand gestal-tet und Verkaufsgespräche trainiert werden. Vor allem das Führen von Gesprächen mit po-tentiellen Kunden stellte für einige Schülerinnen und Schüler eine besondere Herausforde-rung dar: Gilt es doch, die eigene Schüchternheit zu überwinden, offen auf Menschen zuzu-gehen und diese auf charmante Weise von den eigenen Produkten zu überzeugen. Dass die ReWo-Mitarbeitern dies auf der Messe gekonnt umsetzen konnten, zeigen die fol-genden Zahlen: Während des Messetages konnten 110 Aufträge im Gesamtwert von 1,3 Mio. Euro an Land gezogen werden. Diese Aufträge gilt es nun in den kommenden Wochen zu bearbeiten. Es müssen Auftragsbestätigungen, Lieferscheine und Rechnungen verschickt und Zahlungseingänge kontrolliert und gebucht werden. Somit wird die Messe noch lange für genügend Arbeit in der Übungsfirma sorgen.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 21 -

D. Babybedenkzeitprojekt Im Juli 2014 haben einige Schüler/innen unserer Klasse am Babybedenkzeitprojekt der Caritas Rott-weil teilgenommen. Wir haben für 4 Tage eine Babypuppe bekommen, die man wie ein echtes Baby behandeln sollte. Wir gaben unserem „Kind“ einen Namen, organisierten Babykleidung. Wenn das Baby geschrien hat, wollte es gefüttert, gewickelt, gewiegt und getröstet wer-den oder es wollte aufstoßen. Innerhalb der Puppe ist ein System, das jede Tätigkeit der Bezugsperson aufzeichnet und auswertet. Bevor man überhaupt mit der Pflege beginnen konn-te, musste man sich über einen Chip am Handgelenk anmelden. Dadurch war gewährleistet, dass man es nur selbst versorgen und nicht abgeben konnte. So musste man seinen Alltag auf das Kind abstimmen oder das Baby überall mit hinnehmen. Das Projekt hat gezeigt, wie ein Alltag als Mut-ter/Vater aussieht. Man hat einen sehr guten Ein-blick in das Leben mit Baby erhalten. Die Teilnehmer des Projektes sind alle der Meinung, dass es zu früh ist, mit 16 Eltern zu werden. Die Menschen, die wir getroffen haben, wenn wir mit unserem Baby unter-wegs waren, waren sehr interessiert und lobten uns dafür, an einem solchen Projekt teilge-nommen zu haben. Alle, die mitgemacht haben, erhielten von Herrn Bertsch, dem Mitarbei-ter der Caritas, eine sehr gute Bewertung.

Carolin Stern E. Besuch der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

Kurz vor den Sommerferien be-suchte die Klasse P1 mit ihren Leh-rerinnen Frau Forster-Hoffmann und Frau Weinmann die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn, eine Einrichtung für seh-und hörbehin-derte Menschen. Zu Beginn gab es eine Führung über das weitläufige Gelände mit Werkstätten, Wohn-häusern, Bäckerei, Metzgerei, Korbmacherei und den Schulen für seh- und hörbehinderte Kinder und Jugendliche. Ein besonderes Leitsystem aus un-terschiedlichen Wegebelägen er-möglicht es den blinden Bewoh-nern, sich selbstständig zu orien-tieren. Die Gruppe durfte die Räu-me einer Internatswohngruppe für

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 22 -

Kinder anschauen. In einer Präsentation über die Stiftung erfuhren die Schüler viel über Seh- und Hörbeeinträchtigungen und wie die Betroffenen miteinander und mit Gesunden kommunizieren können. Die Schüler durften sich im Gebärden versuchen. Besonders be-eindruckt waren sie vom Besuch der blinden Anja Deibel, die von ihrem Lebensalltag in ei-ner Außenwohngruppe berichtete und die Schüler im Umgang mit dem Langstock unter-wies. In einer Selbsterfahrungseinheit versuchten Schüler und Lehrer, sich mit verbundenen Au-gen und Blindenstock im Freien zu orientieren. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der stiftungseigenen Kantine erklärte Anja Deibel die Besonderheiten der Blindenschrift Braille – sie machte sich die Mühe, den Namen eines jeden Schülers auf ihrer Brailleschreibma-schine einzutippen und ihnen mitzugeben. In der Auswertungsrunde und der Nachbespre-chung im Pflegeunterricht wurde deutlich, dass die gewonnenen Eindrücke noch lange nachwirken werden. F. Schüler packen Kartons Wie in den vergangenen Jahren beteiligten sich die Schüler der Klassen P1 und P2 an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Damit soll Kindern in Osteuropa, die in bitterer Ar-mut leben, Freude gemacht werden. Mit Geschenkpapier umhüllte Schuhkartons wurden von den Schülern mit Spielsachen, Schulmaterial, Kleidung und Süßigkeiten gefüllt, ein Klassenfoto und persönliche Weihnachtsgrüße beigelegt. Schülerinnen beider Klassen be-gleiteten mich zur Sammelstelle bei Frau Bergander, um ihre Päckchen persönlich abzuge-ben.

Christine Weinmann

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 23 -

G. Bewegende Entlassungsfeier an der Nell-Breuning Schule Berufsfachschüler erhalten die Zeugnisse der Fachschulreife Viele Eltern, Angehörige und Lehrkräfte waren der Einladung gefolgt, die Absolventen der Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege, der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Ernährung sowie der Wirtschaftsschule feierlich zu verabschieden. Nach der Begrüßung der Gäste durch Schulleiter Axel Rombach bedankten sich die Schüle-rinnen und Schüler mit teilweise sehr persönlichen und bewegenden Beiträgen von ihren Lehrkräften, insbesondere von ihren Klassenlehrer/innen Frau Gerwig, Frau Husemann, Frau Weinmann und Herrn Remiger. In seiner Rede blickte Abteilungsleiter Gerd Weinmann auf die vergangenen zwei Jahre zu-rück. Dabei hob er auch die vielen außerunterrichtlichen Aktivitäten hervor, wie z. B. die Nell-Breuning Bühnenshow, das internationale Frühstück, die Übungsfirmenmesse und den Berufsinformationstag. Schule muss mehr sein als Unterricht, so Gerd Weinmann. Er be-dankte sich bei den Eltern und Lehrkräften dafür, dass sie mitgeholfen hätten, die Schüle-rinnen und Schüler nicht nur zur Mittleren Reife zu führen, sondern auch in Ausbildung oder weiterführende Schulen zu vermitteln. Nur so sei es möglich gewesen, dass 99% der Ju-gendlichen die Prüfung erfolgreich hinter sich gebracht hätten. Gleichzeitig forderte er die Schülerinnen und Schüler dazu auf, das Lernen als lebenslangen Prozess zu begreifen. Er wünschte den Jugendlichen für die Zukunft privates und berufliches Glück. Abgerundet wurde der gelungene Abend durch ein leckeres Häppchen-Büffet, welches die Klasse H1 zusammen mit den Fachlehrerinnen Christine Pfau und Birgit Fromm vorbereite-te. Für die pfiffige Dekoration sorgte Kollegin Bärbel Philipp-Harlacher. Das Bläserensemble

der Nell-Breuning Schule unter der Leitung von Beate Vöhringer um-rahmte die Feier musikalisch. Für die beste Leis-tung im Fach Wirt-schaft erhielt Carolin Thier den mit 100 EUR do-tierten Preis der

Kreissparkasse Rottweil.

Die Absolventen mit Abteilungsleiter Gerd Weinmann (vorne links) und Schulleiter Axel Rombach (rechts)

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 24 -

V.Kaufmännische Berufsschule A. Beeindruckende Betriebsbesichtigung bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle

AG in Gosheim Nell-Breuning Schule bietet zukünftig für die Industriekaufleute eine technisch ausgerichte-te Zusatzqualifikation 17 Industriekaufleute aus dem 1. Ausbildungsjahr der Nell-Breuning Schule Rottweil erkun-deten mit ihrer Lehrerin, Sylvia Hölle, den Maschinenhersteller Berthold Hermle AG in Gos-heim. Unterrichtsinhalte wurden so sehr anschaulich in einem herausragenden Unterneh-men der Region vermittelt. Zunächst informierte der Maschinenhersteller umfassend über die Struktur und den Aufbau des Unternehmens. Beim anschließenden Rundgang wurde den Auszubildenden u.a. erläutert, was bei einer Ausbildung bei Hermle von den Azubis gefordert wird und wie diese z.B. nach einem CNC-Kurs sehr schnell eigenständig Projekte bearbeiten und Ideen umsetzen können. Die Schüler waren fasziniert, wie die Hermle- Auszubildenden z. B. vollkommen eigenstän-dig eine Trillerpfeife planen und dann an einer Dreh- und Fräsmaschine in der Lehrwerk-statt selbst herstellen duften. Bei der Betriebsführung wurde darüber hinaus erkennbar, mit welcher Präzision und Prozessoptimierung die Hightech-Maschinen von Hermle gefertigt werden. Besonders beeindruckt zeigten sich die angehenden Industriekaufleute von einem sogenannten „Palettenwechsler“ einer CNC-gesteuerten Maschine und wie dadurch die Rüstzeiten im Produktionsablauf minimiert werden konnten. Interessant war für die Schüler ebenso die Besichtigung des automatisierten Hochregal-Lagersystems und die Logistik bei der Verladung der großen Hermle-Maschinen auf LKW`s.

Die Auszubildenden waren sichtlich begeistert von diesem Hightech-Unternehmen und kön-nen nun viele Eindrücke mit in den Unterricht nehmen. Die Nell-Breuning Schule hat er-kannt, dass auch Industriekaufleute technisches Grundwissen benötigen und wird ab Sep-tember dieses Jahres in Kooperation mit der Erich-Hauser-Gewerbeschule einen zweistün-digen Zusatzunterricht mit technischer Ausrichtung und praktischen Anteilen anbieten.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 25 -

B. Auszubildende der Nell-Breuning Schule sammeln Auslandserfahrungen Im Rahmen des Leonardo-da-Vinci-Programms machen Auszubildende ein Teil ihrer Ausbil-dung in London Einige Berufsschüler waren vier Wochen in der Weltstadt London, erweiterten ihre Sprach-kenntnisse und bekamen Einblicke in die dortige Arbeitswelt. „Eine tolle Erfahrung, die ich jedem Auszubildenden nur empfehlen kann“ war nach der Reise von den Beteiligten immer wieder zu hören. Die Nell-Breuning Schule entsendet pro Jahr ca. 20 Berufsschüler ins eu-ropäische Ausland, hierbei beträgt der Kostenanteil der Schüler 650 €, die restlichen Kos-ten werden durch das EU-Förderprogramm „Leonardo-da-Vinci“ abgedeckt.

Der Aufenthalt beginnt mit ei-nem einwöchigen Intensiv-sprachkurs. Schon in den ersten Tagen lernen die Schüler aus Rottweil in der Sprachschule Ju-gendliche aus der ganzen Welt kennen und organisieren ge-meinsame Ausflüge in London. Im Anschluss an den einführen-den Sprachkurs absolvieren die Rottweiler Schüler ein dreiwö-chiges Praktikum in einem Be-trieb bzw. einer Organisation im gleichen Berufsfeld ihrer Ausbil-dung. Nach einer anfänglichen Skepsis „kann ich das über-haupt“ oder „genügen meine Englischkenntnisse hierfür“, wa-ren die Berufsschüler sehr schnell von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ihrer neuen Kollegen angetan. Mit diesem Projekt möchte die Nell-Breuning Schule ihren Schülern Gelegenheit geben,

während einer Ausbildung Auslandserfahrung zu sammeln, ihre Sprachkenntnisse zu ver-bessern und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Gleichzeitig sollen diese Fähigkeiten auch den Ausbildungsbetrieben zugutekommen. Die Ausbildung wird insgesamt attraktiver und die erworbenen Fähigkeiten können vom Betrieb genutzt werden. Organisiert und betreut wird der Auslandsaufenthalt von Sebastian Pfautsch, Lehrer der Nell-Breuning Schule. Pfautsch besuchte seine Schüler, die Sprachschule und einzelne Praktikumsbetriebe, um sich ein Bild vom Verlauf des Projektes zu machen und bei Proble-men möglichst schnell reagieren zu können. „Schließlich hängt die weitere finanzielle För-derung vom Erfolg des Austausches und der Qualität der Sprachschule und der Prakti-kumsbetriebe ab“ so der betreuende Lehrer. Bereits im September soll eine weitere Schü-lergruppe nach London reisen und Erfahrungen mit der Sprache und der Berufs- und Le-benswelt in London sammeln.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 26 -

C. 181 Berufsschüler feiern ihren erfolgreichen Abschluss Nach erfolgreicher Berufsausbildung wurden 181 Berufsschüler der Nell-Breuning Schule feierlich verabschiedet. Parallel zur praktischen Ausbildung im Betrieb besuchten die Aus-zubildenden 2-3 Jahre die Nell-Breuning Schule Rottweil. Hiermit leisteten die Ausbildungs-betriebe und die Schule einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs und zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensqualität und der Berufschancen in unsere Region, sagte Schulleiter Axel Rombach. Der Schulleiter bedankte sich beim Kollegium und den Ausbildern für Ihr Engagement und wünschte den Absolventen einen erfolgreichen und zu-friedenen Berufs- und Lebensweg. Abteilungsleiter Joachim Bauer thematisierte in seiner Ansprache die Erfahrungen der Aus-zubildenden, die sie in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb gemacht haben, und dass auch negative Erlebnisse die Auszubildenden in ihrer persönlichen Entwicklung nach vorne gebracht haben. Sie haben „Resilienz“ aufgebaut, in dem sie mit neu erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten Probleme angegangen sind, um aus einer Krise gestärkt her-vorzugehen. Der angehende Bürokaufmann Giulio Verdesca (alias MC FreaZer) und seine Sängerin Miss Diaz bereicherten mit selbstgeschriebenen RAP-Songs die Veranstaltung. Der Höhepunkt der Abschlussfeier war wie in jedem Jahr die Auszeichnung der besten Absolventen. Es konnten 41 Belobigungen und 23 Preise überreicht werden. Weiterhin haben 35 Absolven-ten das KMK-Zertifikat in Englisch erworben. Als Jahrgangsbeste über alle Ausbildungsbe-rufe hinweg erhielten die Verkäuferin Yvonne Martin (Aldi GmbH & Co.KG) und die Finanz-assistentin Romina Hahn (Volksbank Schwarzwald-Neckar eG) je einen Preis mit einem No-tendurchschnitt von 1,2.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 27 -

D. 73 Medizinische Fachangestellte feiern Ihren erfolgreichen Abschluss In einer Feierstunde wurden 73 Berufsschüler des Ausbildungsgangs Medizinische Fachan-gestellte verabschiedet und für ihre guten Leistungen geehrt. Neben dem Abschlusszeugnis wurde auch das Kammerzeugnis und der Fachangestelltenbrief der Bezirksärztekammer Südbaden überreicht. Parallel zur praktischen Ausbildung in ihren Arztpraxen und Kliniken besuchten die Auszubildenden drei Jahre die Nell-Breuning Schule Rottweil, an der die für ihren Beruf notwendigen theoretischen Kenntnisse vermittelt wurden. Schulleiter Axel Rombach und Abteilungsleiter Joachim Bauer bedankten sich beim Kollegi-um und den Ausbildern für ihr Engagement und wünschten den Absolventen einen erfolg-reichen und zufriedenen Berufs- und Lebensweg. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Schülerin Verena Strelow. Der Höhepunkt der Abschlussfeier war die Auszeichnung der besten Absolventen. Es konn-ten 6 Preise und 14 Belobigungen überreicht werden. Als Jahrgangsbeste erhielt Sina Ma-ger (Dres. Harald & Brigitte Bayer) einen Preis mit einem Notendurchschnitt von 1,2.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 28 -

E. Herbstprüflinge glänzen mit 15 Auszeichnungen 25 Berufsschüler konnten ihren bestandenen Berufsschulabschluss in fünf verschiedenen Berufssparten feiern. Damit endet für diese Schüler Ihre 2-3 jährige Schulzeit im Rahmen ihrer dualen Ausbildung. Schulleiter Axel Rombach betonte in seiner Rede, dass die Absolventen durch ihre an der Schule erworbenen theoretischen Kenntnisse auf ein starkes und tragfähiges Bildungsfun-dament bauen können, um ein selbständiges und eigenverantwortliches Leben führen zu können. Abteilungsleiter Joachim Bauer thematisierte in seiner Ansprache einen Trend aus den USA, dass sich dort Unternehmen immer mehr in private Bereiche ihrer Mitarbeiterinnen einmi-schen und sogar die Familienplanung mitbeeinflussen. Herr Bauer wünschte den Absolven-tinnen und Absolventen viel Erfolg im Beruf aber auch ein glückliches und unabhängiges Leben außerhalb ihrer zukünftigen Arbeitsstätten. Musikalisch umrahmt wurde die Verabschiedung von Jan Binder (Schüler des Sozialwissen-schaftlichen Gymnasiums), der am Klavier der Feierstunde eine besondere Note verlieh. Der Höhepunkt der Abschlussfeier war wie in jedem Jahr die Auszeichnung der besten Ab-solventen. Es konnten 11 Belobigungen und 5 Preise überreicht werden. Ümit Gencoglu (Bürokaufmann, ALBA Schwarzwald GmbH) überzeugte als Jahrgangsbester mit einem No-tenschnitt von 1,1.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 29 -

VI. Berufskolleg für Gesundheit und Pflege A. Impressionen der Berufspraktikanten des Berufskolleg für Gesundheit und

Pflege I und II

Praktikum in einer Kindertagesstätte

In den zwei Wochen meines Berufspraktikums im Vinzenz von Paul Hospital auf der Station für Neurologie habe ich einen sehr guten Einblick in das Le-bens der Patienten erhalten. Dabei überraschte mich, wie viele verschiede-ne Krankheiten neurologischen Hintergrunds es gibt und demnach auch unterschiedliche Behandlungen. Die Therapien schienen den Patienten gut zu tun, sowohl physisch als auch psychisch. Ich konnte beobachten, dass das Pflegepersonal sehr freundlich und hilfs-bereit und respektvoll mit den Kranken umgegangen ist und sich deshalb viele sehr wohl fühlten. Natürlich den Umständen entsprechend. Besonders schön war es, wenn Patienten die Hilfe annahmen und die Freundlichkeit an uns zurückgaben.

Persönliche Eindrücke von Kathrin Lobinger, BKP2

Das ganze Praktikum war für mich ein reines Erlebnis, da ich mir nicht vor-stellen konnte, wie Operationen verlaufen und wie der menschliche Körper von innen aussieht. Ein besonderes Erlebnis war für mich, das aufschneiden einer Gallenblase. Ich durfte die Gallenblase aufschneiden und denn Gallen-saft herausdrücken, sodass der Arzt kontrollieren konnte, ob sich dort noch mehrere Geschwüre befinden. Das Zweite Erlebnis war das Frühchen das in der 23. Schwangerschaftswoche auf die Welt kam und auf Grund seines Wasserkopfes einen Shunt vom Kopf in den Magen gelegt bekam, sodass das Wasser ablaufen kann. Mich hat diese OP sehr berührt, da das Säugling noch so klein und zierlich war. In der letzten Woche durfte ich sogar einen Blasen-tumor anfassen, diese Blase fühlte sich an wie Beton, da sie so hart war.

Persönliche Erlebnisse von Vanessa Glunk, BKP2

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 30 -

Praktikum im Altenpflegeheim

Das Praktikum beim Rettungsdienst in Rottweil hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es ist sehr interessant und das spannende ist das man zu Dienstbeginn nicht weiß was einen erwartet. Oft ist man stundenlang unterwegs und fährt von Einsatz zu Einsatz und manchmal gibt es auch Tage an dem man nur ein oder zwei Einsätze in einer Schicht hat. An-strengend sind aber auch die langen Schichten doch daran gewöhnt man sich schnell und wenn man nette Arbeitskollegen hat vergehen diese Stunden sehr schnell. Mir wurde in diesen zwei Wochen sehr viel gezeigt auch während den Einsätzen wenn es dies zuließ. Auch in den Stunden wo keine Einsätze waren zeigten und erzählten mir die Mitar-beiter viel über die Fahrzeuge, Medikamente, Geräte oder über medizi-nische Fälle. Ich würde jeder Zeit dieses Praktikum noch einmal bei der Leitstelle in Rottweil antreten.

Monja Maser, BKP2

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass in dem Pflegedienst Christmann und Lais das Personal sowie die Chefinnen selbst ein sehr gutes Verhältnis zueinander hatten. Jeder kam gut mit dem Anderen klar und wenn es Probleme oder kurzfristig auftretende Schwierigkeiten mit einem Patienten gab, versuchte man diese sofort oder ansonsten spätestens in den gemeinsamen Teamsitzungen, die es regelmäßig gibt, zu klären. Die Übergabe von Patienten ging auch immer reibungs-los von statten, da man sich untereinander immer das Wichtigste und Neuste über den jeweiligen Patienten mitteilte. Auch ich wurde immer sofort herzlich aufgenommen und in das Team integriert. Wenn ich Fragen hatte, wurden mir diese auch immer gleich beantwortet und erklärt. Gerade in einem pflegerischen Beruf ist es sehr wichtig, dass man mit-einander spricht und Missverständnisse so schnell wie möglich besei-tigt, denn nur bei einer guten Zusammenarbeit fühlen sich sowohl die Mitarbeiter als auch die Patienten wohl und das gesamte Arbeitsklima ist somit positiv. Ich kann von meinen zwei Wochen im Praktikum also nur Gutes berich-ten, denn ich fühlte mich wohl und hatte keinerlei Probleme mit den „Kollegen“. Selina

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 31 -

Der Donnerstag in der zweiten Woche meines Praktikums hat mir während meines gesam-ten Aufenthaltes am besten gefallen, da ich da runter zu den Physiotherapeuten durfte. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, da dies sehr abwechslungsreich war, weil ich bei je-dem Physiotherapeuten mal mitgehen durfte und somit Einblicke in die ganzen verschie-denen Aufgabenbereiche der Physiotherapeuten hatte. Denn gerade in einer Kur- und Rehaklinik ist der Beruf als Physiotherapeut sehr vielseitig. Zuerst durfte ich mit in den MTT-Raum, welcher den Patienten nach einer Operation das wieder aufbauen der Muskeln ermöglicht. Die Physiotherapeutin zeigte mir, dass man die ganzen Geräte auf die einzelnen Patienten einstellen muss und wie man das macht. So konnte ich selbst- ständig den Patienten die Geräte entspre- chend einstellen. Anschließend klärten wir neu angereiste Pa-tienten über die Be- nutzung von den Ge-räten auf und erklär- ten diesen was die Anzeige auf dem Bildschirm zu bedeu-ten hat. Wir betreu- ten die Patienten, die Hilfe benötigten bei der Benutzung von den Geräten und er- klärten diesen für was die Geräte gut sind. Später durfte ich mit einer anderen Physio-therapeutin mit zur Wassergymnastik. Diese erklärte mir für was die Übungen gut sind und welche Übungen speziell für Patienten, die eine Knieoperation hinter sich hatten geeignet sind. Die Übungen sollten auch in einer gewissen Reihenfolge durchgeführt werden, dass die Muskeln immer ab-wechselnd angespannt und anschließend wieder entspannt sind. Am Schluss durfte ich dann sogar selber noch ein paar Übungen vor machen, welche die Patienten im Wasser dann nachmachten. Persönliche Erlebnisse während des Praktikums von Vanessa Geiger, BKP2

Praktikum in einer Arztpraxis

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 32 -

B. Jahresabschluss BKP1 48 Schülerinnen und Schüler haben das einjährige Berufskolleg für Gesundheit und Pflege (BKP1) erfolgreich abgeschlossen. Von den zwei Klassen streben 30 Schüler die Fachhochschulreife an und werden das BKP2 besuchen. Die anderen Schüler beginnen im September vorwiegend eine Berufsausbildung im sozialpflegerischen oder medizinischen Bereich. Neben der Vermittlung und Vertiefung von fachlichen und sozialen Kompetenzen gab es im Laufe des Schuljahres für die BKP1 – Klassen vielfältige Möglichkeiten, Schule auch einmal von einer ganz anderen Seite zu erleben. Zu nennen wäre beispielweise der Besuch einer Vorstellung des Zimmertheaters Rottweil, der Wintersporttag oder eine eintägige Studienfahrt nach Basel ins Anatomische Museum. Höhepunkt dieser außerunterrichtlichen Veranstaltungen waren die sogenannten „Erlebnistage“. Hierbei waren die Klassen im herrlichen Eschachtal unterwegs und hatten sich bei der Übernachtung und dem anschließenden Frühstück noch viele Anekdoten aus der zu Ende gehenden Schulzeit zu erzählen. Insgesamt trug dies alles zu einem positiven Lernklima und guten Leistungen bei. Abteilungsleiterin Gisela Jauch und die Klassenlehrer Birgit Lehmann-Obier und Daniel Meuter gratulierten den Schülern zum erfolgreichen Abschluss und überreichten ihnen die Zeugnisse.

Die Absolventen des Berufskollegs I freuen sich gemeinsam mit ihren Klassenlehrern Birgit Lehman-Obier (zweite Reihe links) und Daniel Meuter (letzte Reihe rechts) über ihren Abschluss.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 33 -

C. Ein Hoch auf uns Mit dem Sommerhit von Andreas Bourani verabschiedeten sich die Schülerinnen und Schü-ler des Berufskollegs für Gesundheit und Pflege II nach zwei Jahren. Die Lehrerinnen und Lehrer, die sie bis hierher begleitet haben, wünschten ihnen bei der feierlichen Zeugnis-übergabe alles Gute und viel Erfolg für ihren zukünftigen Lebensweg. Mit der erworbenen Fachhochschulreife bzw. als Assistent im Gesundheits- und Sozialwesen streben die Schüler nun ein Studium oder eine Ausbildung an.

Der Klassenlehrer, Alexander Joos (links) und Abteilungsleiterin Gisela Jauch (zweite von rechts) bei der Verab-schiedung der Schüler des Berufskollegs Gesundheit und Pflege II.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 34 -

VII. Berufsfachschule für Kinderpflege und Praxisinte-grierte Erzieherausbildung

A. Puppenspieler Christoph Frank zu Besuch

Christoph Frank aus Rottweil be-suchte die Schule und begeisterte ca. 40 angehenden Kinderpfleger und Erzieher in der praxisintegrier-ten Ausbildung mit einem ganztä-gigen Puppenspiel-Seminar unter Leitung. Der beliebte Puppenspie-ler, Zauberer, Bauchredner und ehemalige Kindergartenleiter Chris-toph Frank bot dabei den Schülern tiefe Einblicke in die Kunst des Puppenspielens und motivierte sie, ihre eigenen dramaturgischen Fä-higkeiten auszuprobieren. Am Vormittag versammelten sich die Seminarteilnehmer in der Aula, wo Herr Frank grundlegende

Stimmübungen vermittelte. „Diese sind unerlässlich für die Gesunderhaltung der Stimme: nicht nur in Kindergarten und Hort, sondern für all diejenigen, die Ihre Stimme tagtäglich professionell einsetzen“ erläuterte er dem interessierten Publikum. Weiterhin erfuhren die Kursteilnehmer, wie die Puppen richtig in die Hand genommen wer-den und welche Auswirkungen bestimmte Haltetechniken auf den Auftritt der Figuren ha-ben. Christoph Frank zeigte dies sehr anschaulich mit Hilfe des dickbäuchigen (Schwei-ne)königs und seines „krummen“ Dieners. Sehr erheiternd war auch der Auftritt der Groß-mutter, die sichtlich die „Abhängigkeit“ ihres Sohnes genoss und auch das Publikum sofort in die Handlungen mit einbezog. Gangart, Körpersprache, richtiger Auftritt und Abgang der Figuren: auf all diese Aspekte ging Christoph Frank ausführlich ein und berücksichtigte hierbei jeweils die Perspektive der Kinder. Der richtige Einsatz von Sprache und wie die Mundbewegungen einer Puppe mit ihren Laut-äußerungen richtig zu synchronisieren sind, wurde den Seminarteilnehmern anschaulich vermittelt. Auch beim Thema Bühnenbau zeigte sich Franks langjährige Erfahrung als Er-zieher und Kindergartenleiter, indem er ganz konkrete Umsetzungsmöglichkeiten, etwa in der Miteinbeziehung des Kindergartenmobiliars (Raumteiler, Bänke, Spielkisten usw.) auf-zeigen konnte. Mit einfachen Mitteln kann z.B. eine sogenannte Bauchladenbühne, etwa aus Umzugskartons, hergestellt werden. Am Nachmittag durften sich die Schüler selbst kreativ austoben und erste puppenspieleri-sche Erfahrungen sammeln. In Kleingruppen konnten sie mit spontan gewählten Handpup-pen und Gegenständen kleine Bühnenstücke einstudieren. So trat unter anderem ein Hai auf, später konnte noch eine Schnecke zusammen mit einem Löwen das Publikum erhei-tern. Abschließend konnten sich die Schüler als Dramaturgen austoben, indem sie, nach einer kurzen Abstimmung über die teilnehmenden Puppen und Gegenstände, eine folgenschwere Begegnung zwischen einem Bücherwurm und einem Schwein entwickelten. Dieses Schau-

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 35 -

spiel wurde vom Profi spontan und virtuos umge-setzt und folglich mit tosendem Applaus quittiert. Christoph Franks unglaublicher Einfallsreichtum und seine fast grenzenlose Kreativität wirkten ab-solut ansteckend auf die angehende n pädagogi-schen Fachkräfte. Die Schüler/innen der Praxisintegrierten Erzieher-ausbildung und der Berufsfachschule für Kinder-pflege konnten auf einen spannenden Tag mit vie-len Impulsen für die tägliche Arbeit zurückblicken.

Freude am Handpuppenspiel zeigen Svenja Mager und Sabrina Niethammer

B. Abschlussprojekt der Berufsfachschule für Kinderpflege „Experimentieren mit

Kindern“ Brennt Feuer unter Wasser?

Dieser Frage gingen Vorschulkinder vom Kindergarten Himmelreich und von der Kindertageseinrichtung Arche Noah nach. Schülerinnen der Berufs-fachschule für Kinderpflege an der Nell-Breuning Schule führten ein selbst geschriebenes und eingeübtes Theaterstück vor, um den Kindern spielerisch Naturwissenschaften na-hezubringen. Mit großer Aufmerk-samkeit verfolgten die Kinder, wie ein zerstreuter Professor eine Kerze un-ter Wasser brennen lassen wollte, was ihm nicht gelang. Die Kinder wa-ren aufgefordert ihm zu helfen. An verschiedenen interessanten Ex-perimentierstationen hatte die Kinder

die Möglichkeit, selbst Versuche zum Thema Wasser und Feuer durchzuführen und erhiel-ten dafür einen Stempel in ihren Experimentierführerschein. Gestärkt durch Muffins und Saft und dem Gefühl, dem Professor bei seinem Problem gehol-fen zu haben, traten die Kinder glücklich den Heimweg an. Ein insgesamt freudiger und gelungener Nachmittag.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 36 -

C. Glückliche zukünftige Kinderpflegerinnen in das Berufspraktikum entlassen! Mit viel Schwung und neuen Ideen starten die Schülerinnen der Berufsfachschule für Kin-

derpflege in die Praxis. Das Abschlussfest der schulischen Ausbildung gestalteten die Schülerinnen mit vergnügli-chen Spielen für die Lehrerin-nen, die so manchen Test be-stehen mussten. Nun können Sie in den Kindergärten wäh-rend ihres Berufspraktikums unter Beweis stellen, was sie alles gelernt haben. Schulleiter Axel Rombach be-glückwünschte die Schülerin-nen zur bestandenen Ab-schlussprüfung und Abteilungs-leiterin Gisela Jauch und Klas-senlehrerin Heidi Wenzler überreichten den Schülerinnen die Zeugnisse und Auszeich-nungen.

D. Staatliche Anerkennung für 11 Kinderpflegerinnen

Nach insgesamt dreijähriger Ausbildung und dem Bestehen der erziehungspraktischen Prü-fung, dürfen sich nun 11 junge Frauen „staatlich anerkannte Kinderpflegerin“ nennen. Die Absolventinnen wur-den zwei Jahre an der Fachschule für Kinderpfle-ge in Handlungsfeldern und durch Praktika in sozi-alpädagogischen Einrich-tungen auf ihren Beruf vorbereitet und vertieften ihr erworbenes Wissen im anschließenden einjähri-gen Berufspraktikum in Kindergärten, Kinderta-gesstätten und Kinderkrip-pen. Abteilungsleiterin Gi-sela Jauch und Klassenleh-rerin Ulrike Ragg-Baur gratulierten zur bestan-denen Prüfung und wünschten viel Erfolg und Freude im Beruf. Die er-folgreichen Kinderpflegerinnen freuen sich nun auf ihren Start ins Berufsleben oder qualifi-zieren sich weiter zur Erzieherin.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 37 -

VIII. Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe

A. Altenpflegeschüler begeistern mit einer Reise durch Europa Unter dem Thema „Ich packe meinen Koffer…“ organisierten die Schüler der Berufsfach-schule für Altenpflege in Schramberg für die Bewohner des Johannes-Brenzheims in Wol-fach einen erlebnisreichen Nachmittag. Im Rahmen ihrer Ausbildung zum Altenpfleger durf-ten die Schüler des zweiten Ausbildungsjahres eigenständig eine Veranstaltung für die älte-ren Menschen in einem Pflegeheim vorbereiten und durchführen. Das Lob und der lang an-haltende Applaus der Zuschauer bestätigte den Schülern, dass sie ein tolles und anspre-chendes Programm auf die Beine stellten. Die Schüler Sarah Gentner und Thomas Börsig spielten ein altes Ehepaar, das seinen En-keln über die Erlebnisse auf den gemeinsamen Reisen durch Europa berichtete. Dabei wur-den die Zuhörer zur Teilnahme motiviert und gedanklich auf die Reise mitgenommen. In der Schweiz mussten Fragen zum Land beantwortet werden, in Griechenland wurde von den Schülern eine Sirtakitanzeinlage aufgeführt, in Italien sangen alle „Ti amo“, in Paris wurde an die Hochzeitsreise erinnert, in Spanien ein Flamencotanz gezeigt, in Holland schunkelnd das Lied von den Tulpen gesungen und ein Holzschuhtanz zum mitmachen vor-geführt und am Schluss haben alle Gäste mitgesungen, als die schöne Fischerin vom Bodensee ihre Netze auswarf. Mit ihren Darbietungen ha-ben es die Schüler in hervorragender Weise geschafft, die älteren Mitmen-schen zur Aktivität und Teilnahme zu begeistern. In einer Programmpause servierten die angehenden Alten-pfleger den Reisenden Kaffee, Lin-zertorte und kleine selbst gebackene Windbeutel. Auch für die Klassengemeinschaft war es ein tolles Erlebnis und förder-te die Zusammengehörigkeit „in den Proben haben wir viel gelacht und ausprobiert“ und „es hat allen viel Spaß gemacht“ war immer wieder von den Schülern zu hören. Die Fachlehrerin, Angelika Sprenger, zeigte sich überrascht, welche Talente sich hin-ter ihren Schülern verbargen, die bei den Präsentationen und Darbietungen ans Licht ka-men. Mutig und engagiert haben sich stille Schüler gezeigt und sind dabei sehr selbstsicher aufgetreten. Und noch etwas hat diese Veranstaltung gezeigt: Der Beruf der Altenpflegerin oder des Altenpflegers ist sehr vielseitig und lässt großen Raum für Kreativität. Außerdem sei es sehr schön und zufriedenstellend, wenn man anderen Menschen eine kleine Freude bereiten kann und diese Dankbarkeit spürt meinten die Schüler. Im Unterricht wird nun anhand von Filmaufnahmen die Darbietung reflektiert und beurteilt. Frank Jehle, Pflegedienstleiter im Johannes Brenzheim, zeigte sich sehr beeindruckt und bedankte sich bei den Schülern mit einer Spende für die Klassenkasse. Auch der Schullei-ter, Axel Rombach, die Abteilungsleiterin, Gisela Jauch, und die Bereichsleiterin, Gabriele Siegl-Bialek, waren sehr angetan von den Leistungen ihrer Schüler und bedankten sich für das große Engagement in ihrem so wichtigen Beruf. Sowohl für die Akteure als auch die mitreisenden Zuschauer war es ein Nachmittag mit viel Spaß und Unterhaltung.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 38 -

B. Unvergessliche Eindrücke Die Lesungen von Sabine Leduc beeindruckten die Zuhörer zutiefst. Sabine Leduc las aus ihrem Buch “Ein lebenswertes Leben“ ausgewählte Textstellen vor und erzählte mit großer Offenheit von ihrer psychischen Erkrankung – Schizophrenie. Die Schüler des Berufskollegs für Gesundheit und Pflege und der Berufsfachschule für Al-tenpflege, die sich im Vorfeld schon mit dem Krankheitsbild auseinandergesetzt hatten, konnten erleben wie anders es sich anfühlt und anhört, wenn eine Betroffene ihre Krank-heit und die dadurch auftretenden Symptome schildert. Fassungslos fragten die Schüler nach dem Einfluss der Stimmen, die Frau Leduc zu schlimmen Taten anstiften wollen. „Wie können Sie damit umgehen?“ Wie den Stimmen, die Sie anschreien widerstehen?“ Sabine Leduc kämpft um ein lebenswertes Leben, sie be-richtete von ihrer Kindheit und Jugend und von Veränderungen, Erlebnissen und Schick-salsschlägen, die sie beeinflusst und verletzt haben, wie sie trotz der akuten psychischen Erkrankung mit 18 Jahren dann doch noch das Abitur und eine Ausbildung machen konnte. Durch eine Reise nach Kanada ging ein Lebenstraum in Erfüllung, obwohl sie dort erfahren musste, dass sie an Schizophrenie erkrankt ist. In Kanada studierte sie Psychologie und fand ihr Lebensglück. Die Arbeit an ihrem Buch ermöglichte ihr offen mit der Erkrankung umzugehen und darüber auch öffentlich zu berichten. Für alle Zuhörer bot sich dadurch die Möglichkeit sich mit Schizophrenie zu befassen, Vor-urteile abzubauen und Menschen mit psychischen Erkrankungen anzunehmen und sie lie-bevoll zu begleiten. Da das Krankheitsbild sehr unterschiedlich auftreten kann, können alle Sinne betroffen sein. Bei Frau Leduc äußerte sich die Krankheit im Hören von nicht existie-render Stimmen und Fratzen und Dämonen, die ihr erscheinen. Durch ihren starken Glau-ben, so sagt sie, könne sie die grausamen Situationen durchstehen: „Der Glaube ist dafür verantwortlich, dass ich noch am Leben bin“. Nach der Lesung herrschte betroffene Stille. Durch die liebenswerte Art von Sabine Leduc konnten die Schüler beim anschließenden Gespräch mit der Autorin viele brennende Frage klären. Herzlich verabschiedeten sich die Zuhörer von Frau Leduc. Eine Lesung, die nachwirkt! Sabine Leduc beim Signieren

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 39 -

C. Altenpflege – der Beruf mit Zukunft Am 12. Mai 2014 dem Internationalen Tag der Pflege öffnet die Berufsfachschule für Al-tenpflege in Schramberg, Außenstelle der Nell-Breuning Schule Rottweil, ihre Türen für in-teressiertes Publikum. Viele junge Menschen sind auf der Suche nach einem sinnvollen Beruf, der ihnen gute Chancen für die Zukunft und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Wer Herausforderungen sucht und gerne und kompetent mit Menschen arbeiten möchte, findet in der Ausbildung zur Altenpflegerin zum Altenpfleger sicherlich seine Erfüllung. Wie die Ausbildung verläuft und welche Inhalte vermittelt werden, stellen die Fachlehrer/innen und Schüler/innen der Berufsfachschule für Altenpflege persönlich und sehr anschaulich in der neuen Räumen der Fachschule in Schramberg vor. Gerade im Bereich der Betreuung und Pflege werden drin-

gend Fachkräfte gebraucht, da die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Für die Besucher werden auch Arbeitgeber und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit vor Ort sein, um Fragen zu beantworten und zu beraten. Da sich die Berufsfachschule für Altenpflege Außenstelle der Nell-Breuning Schule Rottweil seit Juli 2013 im Zertifizierungsverfahren befindet, können die Auszubilden-den durch Bildungsgutscheine oder Wegebaumaßnahmen der Agentur für Arbeit gefördert werden. Für viele ältere Menschen, die krank

oder pflegebedürftig geworden sind, spielen gerade die Fachkräfte in der Altenpflege mit ihrer Qualifikation, Erfahrung und ihrem Engagement eine große Rolle. Weitere Informatio-nen über den vielfältigen Beruf, der Verantwortungsbewusstsein und Fach-und Sozialkom-petenz voraussetzt und große Freude bereitet, werden am Tag der offenen Tür in Schram-berg praktisch und theoretisch vermittelt.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 40 -

D. Abschlussprüfungen in der Altenpflege und Altenpflegehilfe Die Schüler der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Schramberg haben ihre staatlich anerkannte Abschlussprüfung mit guten Ergebnissen bestanden. In Koopera-tion mit den Einrichtungen der Altenpflege, die für die praktische Ausbildung verantwortlich sind, ist es Aufgabe der Altenpflegeschule, die theoretischen Fähigkeiten zu vermitteln. Schulleiter Axel Rombach begrüßte zur Zeugnisübergabe die Absolventen und die Gäste und dankte dem Kollegium und den Vertretern der Einrichtungen für ihr Engagement und den hohen Anspruch, den sie an die Qualität der Ausbildung stellen „schließlich werden die-se jungen Menschen uns einmal pflegen“. Mit Glückwünschen und der Aufforderung immer in Bewegung zu bleiben und etwas aus den erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu machen, verabschiedeten sich die Abteilungsleiterin Gisela Jauch und die Bereichsleiterin Gabriele Siegl-Bialek von den examinierten Altenpflegern und Altenpflegehelfern. Erfreut zeigte sich der Schulleiter, dass alle Absolventen im erlernten Beruf bleiben und somit ei-nen wichtigen Beitrag für das Wohl unserer Gesellschaft leisten werden.

Die examinierten Altenpfleger und Altenpflegehelfer mit der Abteilungsleiterin Gisela Jauch (mittlere Reihe rechts), dem Schulleiter Axel Rombach (links) und der Bereichsleiterin Gabriele Siegl-Bialek (zweite von links).

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 41 -

IX. Berufsvorbereitende Bildungsgänge A. Unsere neue Klasse VAB-O Seit Ende Oktober 2014 wird an unserer Schule eine Klasse der Schulart VAB-O (Vorqualifi-zierungsjahr Arbeit Beruf – ohne Deutschkenntnisse) geführt. Die siebzehn Jugendlichen, die in dieser Schulart unterrichtet werden, sind Flüchtlinge aus Somalia, Eritrea, Gambia, Mazedonien und dem Kosovo.

In diesem einjährigen Bildungsgang geht es vor allem darum, den Jugendlichen die In-tegration dadurch zu ermöglichen, dass sie die deutsche Sprache erlernen. Dank der intensiven Bemühun-gen von Herrn Rom-bach ist es uns ge-lungen, ein umfang-reiches Unterrichts-angebot zusammen-zustellen. Frau Eren und Frau

Pfau geben Deutsch-Unterricht. Beide Kolleginnen haben durch Ihre Tätigkeit an der Volks-hochschule in Schramberg Erfahrungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache erworben. Frau Dom erteilt Kochunterricht, Herr Kossack arbeitet mit den Jugendlichen in der Holz-werkstatt der Erich-Hauser-Gewerbeschule und Frau Müller gibt Mathematik-Unterricht. Von links nach rechts: Abteilungsleiter Gerd Wein-mann, Dorothea Eren, Ina Pfau, Silvana Müller, Daniela Dom, Hans-Jürgen Kossack Die Lehrkräfte erleben die Jugendlichen ganz überwiegend als motiviert und wissbegierig. Die äußerst unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen, die die Schülerinnen und Schüler mitbringen, machen es den Kolleginnen und Kollegen nicht eben einfach, jedem gerecht zu werden. Manch einer der Jugendlichen hat nur zwei Jahre Schulbildung aufzuweisen. Ande-re wiederum waren zehn Jahre in der Schule und sprechen ein ordentliches Englisch.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 42 -

Nur erahnen lässt sich, was die Flüchtlinge durchgemacht haben. Der 18jährige Khalid bei-spielsweise, dessen Vater Englisch-Lehrer an der örtlichen Secondary School war, berich-tet: „Eines Nachts überfielen Soldaten der Al Shabab-Miliz unsere Familie. Meine Schwester wurde auf einem Lastwagen, mein Vater und ich auf einem anderen Lastwagen weggefah-ren. Da uns die Augen zugebunden waren, konnten wir nicht erkennen, wo wir hingebracht worden sind. Seither habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie.“ Die Schülerinnen und Schüler sind dankbar dafür, dass bei uns in Frieden leben können und dass sie in die Schule gehen dürfen. Die allermeisten der Jugendlichen möchten in Deutschland bleiben und arbeiten.

Gerd Weinmann B. Übergang von der Schule in den Beruf

Jugendliche machen praktische Erfahrungen in Betrieben Was macht ein Jugendlicher, der zwar den Hauptschulabschluss bestanden hat, jedoch in den Sommerferien keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden hat? Er/sie geht natürlich weiter zur Schule und zwar ins Berufseinstiegsjahr an der Nell-Breuning-Schule. Diese Schulart hat für ihn oder sie das richtige Angebot. Einerseits kön-nen Wissenslücken in den Hauptfächern geschlossen und damit die Noten verbessert wer-den, andererseits kann sich der Jugendliche durch geeignete berufspraktische Erfahrungen orientieren, ob und welche Ausbildung in Frage kommt. Gleich in der 3. und 4. Schulwoche zeigten die Schüler des diesjährigen Berufseinstiegsjah-res, was in ihnen steckt. Aus verschiedenen Berufsfeldern hatten sie sich Praktikumsbetrie-be gesucht, z. B. im Verkauf, im Kfz-Handwerk, im Metallverarbeitungsbereich, in der Lagerlo-gistik, beim Augenarzt, in der Kinderkrippe und in der Großküche. Das Praktikum soll sich nicht auf ein Hinein-schnuppern beschränken, sondern dem Betrieb und dem Praktikanten die Entscheidungssicher-heit bringen, denn nach den ersten beiden Blockwochen gehen die Schüler wöchentlich einen Tag in den Praktikumsbetrieb. So zeigt sich, ob gute Leistung und Verhalten auch dau-erhaft sind, und der Praktikant gewinnt einen tieferen Einblick in Betriebsabläufe und in die Bandbreite des jeweiligen Ausbildungsberufes. Am Ende des Schuljahres steht dann für viele ein Ausbildungsvertrag oder die Möglichkeit, mit den verbesserten Noten eine weiterführen-de Schule zu besuchen. Die Schülerin Diana Sitter sammelt im Cafe Herz prakti-sche Erfahrungen

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 43 -

C. Alle haben bestanden Verabschiedungen in den berufsvorbereitenden Bildungsgängen Zur Verabschiedung der Schüler des Berufseinstiegsjahres sowie der Kooperationsklassen Förderschule – Berufliche Schule und Hauptschule – Berufliche Schule begrüßte Schulleiter Axel Rombach die anwesenden Eltern, Lehrkräfte und Jugendlichen. Er gratulierte den Schülern zur bestandenen Prüfung und bedankte sich gleichzeitig bei den Eltern und den Lehrkräften für ihren Einsatz. Die Jugendlichen zeigten den Gästen in ihrem Rückblick, was sie in der Schulzeit gelernt und geleistet hatten. Beispielsweise wurden im Werkstattunterricht Klappstühle und Bügel-sägen hergestellt. Bei ihren Lehrkräften bedankten sich die Schüler mit kleinen Präsenten für das persönliche Engagement und die vielfältige Unterstützung. Ein Höhepunkt der Ver-abschiedung war die Gesangseinlage von Blerina Shala und Vivien Wille aus der Kooperati-onsklasse „Irgendwas das bleibt“ von Silbermond mit Klavierbegleitung von Sabine Kam-merer. Abteilungsleiter Gerd Weinmann hob in seiner Ansprache besonders die hervorragende Be-stehensquote von 100% und den hohen Anteil an Vermittlungen in Ausbildungsverhältnisse und weiterführende Schulen hervor. Dies sei „auf den großen Einsatz der Lehrkräfte und den Erfolg dieser Schularten“ zurückzuführen sagte Weinmann. Ein besonderes Danke-schön ging aus diesem Grunde an die Klassenlehrer Angelika Belser, Gudrun Dames, Edith Graßhoff und Klaus Kopf sowie an die in diesen Klassen tätige Jugendberufshelferin Corne-lia Schramm.

Alle Schüler der Berufseinstiegsklasse und der Kooperationsklassen

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 44 -

X. Fachschaft Wirtschaft A. Jahresrückblick Fachschaft Wirtschaft 2014 Ein besonderes Ereignis war die Fachschaftssitzung im Mai 2014. Zu dieser Sitzung durften wir Professor Dr. Jürgen Seifried begrüßen. Er ist der Inhaber des Lehrstuhls für Wirt-schaftspädagogik II an der Universität Mannheim. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist der Umgang mit Fehlern im Unterricht. Zu diesem Thema hat er vor einigen Jahren eine Befragung von Lehrkräften durchgeführt. Auch einige Lehrerinnen und Lehrer der Nell-Breuning Schule haben an dieser Befragung teilgenommen. Deshalb war es sehr spannend von den Ergebnissen dieser Untersuchung zu erfahren. Bei Professor Seifrieds Workshop zum Thema „Typische Fehler im Rechnungswe-sen-Unterricht: Diagnose und Rückmeldung“ ging er zunächst darauf ein, dass es für Schü-ler wichtig ist Fehler zu machen, denn nur wenn man gelernt hat mit Fehlern umzugehen, kann man sich weiterentwickeln. Vor allem die Lehrerinnen und Lehrer sollten die Fehler, die Schüler im Unterricht begehen, aufarbeiten und nicht wie so oft übergehen. Nur so kann das Lernpotenzial des Fehlers genutzt werden. Professor Seifried berichtete uns, dass seine Forschung zum Thema Lernen aus Fehlern, zum einen auf den Interviews mit erfah-renen Lehrerinnen und Lehrern beruht und auf Videobeobachtungen von Unterrichtseinhei-ten. Auch Schülerinnen und Schüler wurden befragt, welche Fehler ihnen im Unterricht unter-laufen. Vor allem die schlechteren Schüler antworteten häufig, dass sie gar nichts verstün-den und keine typischen Fehler benennen konnten. Er führte auch Test zum Thema Rech-nungswesen durch, die die Schülerinnen und Schüler beantworten sollten. Dabei stellte er fest, dass die Antworten von den gestellten Aufgaben abhängig waren. Als Hauptfehlerquel-len im Rechnungswesen Unterricht identifizierte Professor Seifried die buchhalterische Um-setzung der ökonomischen Probleme, die Einordnung in die ökonomische Realität und ma-thematische Fehler. Als Einleitung in die Arbeitsphase des Workshops zeigte er den Teilnehmer ein Video, in dem eine typische Situation im Rechnungswesen Unterricht nachgestellt wurde. Die Schüle-rinnen und Schüler sollten in dieser Sequenz selbständig Übungsaufgaben lösen und kamen auf unterschiedliche Ergebnisse. Die Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer im Workshop war es nun, zu überlegen, wie man auf diese Situation reagieren kann. Trotz unterschiedlicher Arbeitsergebnisse, waren sich alle Arbeitsgruppen einig, dass man die Fehler der Schülerinnen und Schüler nicht übergehen darf, sondern aufarbeiten muss. Es wurden unterschiedliche Strategien vorgestellt, wie man dies angehen könnte. Das Er-gebnis des Workshops war, dass es immer wieder zu Fehlern kommen kann und dass man sich diese als Lehrerin und Lehrer bewusst macht, um selbst aus diesen Situationen zu ler-nen und damit die Schüler aus den Fehlern lernen können.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 45 -

XI. Fachschaft Deutsch A. „Die Wahrheit ist ein Elefant“ Berufsfachschülerinnen erlebten eine Schreibwerkstatt mit dem Hausacher Schriftsteller José F.A. Oliver - Lyrisches Schreiben im Unterricht

links: Jose F.A. Oliver, hinten rechts: Klassenlehrerin An-nett Hörning

Schüler der Schule arbeiteten mit dem preisverwöhnten Schriftsteller José F. A. Oliver ge-meinsam in einer Schreibwerkstatt zusammen. Gefördert wurde das Projekt vom Friedrich-Bödecker-Kreis Baden Württemberg. Die Klasse P2 der zweijährigen Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege durfte gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Annett Hörning einen poetischen Tag der besonderen Art erleben. Schüler an die Poesie heranzuführen, die Schönheit unserer sowie der spanischen Sprache, die Oliver als Sohn spanischer Gastarbeiter als zweite Muttersprache beherrscht (und Ge-dichte auf Spanisch zitierte), aber ebenso die emotionale Wirkung von Sprache zu empfin-den, sich in andere Schüler hineinzuversetzen - diese Ziele hatte José F.A. Oliver an diesem Vormittag bei den Schülerinnen erreicht. Nachdem José Oliver einen Dichter zitierte, fragte eine Schülerin: „Ist diese Geschichte wahr?“ Oliver antwortete mit der Gleichniserzählung von Aristoteles, die Wahrheit sei ein Elefant, in der sich Aristoteles von seinen Schülern, die ihre Augen verbunden hatten, beschreiben ließ, was sie gerade fühlten. Alle berührten ei-nen anderen Körperteil eines Elefanten, alle hatten die Wahrheit beschrieben. Nach diesem kleinen philosophischen Exkurs folgte der Schreibprozess. Zunächst sollten sich alle Schülerinnen ein Wort überlegen, welches für sie eine starke Be-deutung hat. Danach folgte das Formulieren eines Satzes, in dem dieses Wort vorkam, aber ihr Wort nicht bloß erklären, sondern „poetisch“ (be)schreiben sollte. Die schwierigste Aufgabe bestand nun darin, aus ihrem Wort (Notiz), ihrem Satz (Notat) einen 100-Wörter-Roman (Verdichtung) zu entwickeln. Zum Schluss lasen alle Schülerinnen ihren Text vor, was sehr berührend war. Überrascht von den „Verdichtungen“ ihrer Mitschülerinnen, die beim Vorlesen dieser teilweise zu hohen Herzfrequenzen bei einigen führten, stellte die Klasse P 2 fest, dass es gar nicht so schwer ist, selbst poetisch zu schreiben. In weiteren Deutschstunden werden die Texte nun überarbeitet, neu hinterfragt und vielleicht auch il-lustriert. Als Erinnerung an dieses interessante Projekt soll eine gebundene Sammlung der Schülerwerke entstehen. Schreiben ist harte Arbeit und es bleibt nichts dem Zufall über-lassen. Vielleicht sehen sie den Deutschunterricht nach diesem Projekt mit anderen Augen? Stolz können sie auf ihren selbstgeschriebenen 100-Wörter-Roman jedenfalls jetzt schon sein.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 46 -

B. Schüler verfassen geschlechterdifferenzierte Gegentexte

Diese Texte entstanden im Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 2. Aufgabe war es nach dem Vorbild der Paul und Paula Texte, eine Rubrik der Nürnberger Zeitung, geschlechter-differenzierte Gegentexte zu verfassen.

Judith Spiller

Heul leise…

Heute ist es wieder einmal so weit, wir schrei-ben eine BWL-Klausur. Es liegt etwas in der Luft.- Man kann förmlich spüren, dass es wieder losgeht. Kaum hat die Klausur richtig begonnen, fängt das erste weibliche Wesen zu schluchzen und zu wimmern an. Und wenige Momente später läuft auch schon der Wasserfall- das Zimmer beginnt sich zu fül-len- der Wasserspiegel beginnt zu steigen. Anstatt das Beste daraus zu machen, werden die Tränendrüsen zu Höchstleistungen animiert. Ein weiterer Blick auf die Arbeit und das höchste Gefühlstief lässt nicht lange auf sich warten. Würden die männliche Gruppierung unserer Klassengemeinschaft identisch reagieren, wären feuchte Wangen häufiger zu beobachten als konzentrierte Blicke angehender Abiturienten. Und wofür die ganze Dramaturgie?- Am Ende stehen 7 oder 8 Punkte unter der Arbeit, nicht weltbewegend gut, aber einige wären froh dar-über. Doch anstatt zu sagen: „ Hätte besser lau-fen können, aber noch ok.“ Wird jetzt der Was-serspiegel noch einmal richtig nach oben getrie-ben, als stünde der Weltuntergang kurz bevor. Als würde das ganze Leben an daran hängen, ob man nun 8 oder 10 Punkte schreibt, als gäbe es nichts Wichtigeres im Leben.- Wir sind ja auch keine Unmenschen, klar man auch mal weinen, wenn etwas wirklich Schlimmes passiert ist, auch wenn es vielleicht die entscheidende Klau-sur um Bestehen oder Nicht-Bestehen ist, wenn man jedoch Woche für Woche den Wasserspie-gel nach oben treibt, sollte man sich hinterfra-gen, ob man auch das Gymnasium besuchen sollte. Oder habt wenigstens den Anstand und Heult leise ! (Paul)

Trau dich zart zu sein…

Heute ist es wieder so weit, BWL-Arbeit. Wieder einmal teilt der kleine Mann mit großer Macht die Arbeit aus, die leider so viel wichtiger ist, als bloß bedrucktes Altpapier. Eine verhaute Arbeit bedeutet sofort einen verhauten Kurs, ein ver-hauter Kurs im Profilfach verbessert nicht gera-de Bewerbungschancen und ohne diese, keine Arbeit, kein Geld, praktisch eine ICE-Fahrt zum Leben unter der Brücke würde beginnen. Seien wir doch mal ehrlich eine schlechte BWL Note tut mehr schlecht als recht. Daher ist die übliche vorherige Anspannung auch nicht verwerflich, klar man beruhigt sich mit „du hast ja gelernt“ und „wird schon nicht so schlimm“ aber nie-mand weiß, was für eine Folter die nächsten 90 min bedeuten. Und schneller als man „Fixkos-tendegression“ sagen kann, ist es auch schon passiert, ein kleiner Fehler, der das Ende bedeu-ten kann…tik tak tik tak die Zeit rinnt davon ge-nau wie mein Wissen, genau wie der Sand in ei-ner Sanduhr, Blackout. An diesem Punkt ange-kommen ist es nicht mehr weit bis zum absolu-ten Tiefpunkt und eine Träne nach der anderen kullert hinab in der Hoffnung diese Schwärze vor Ablauf der 90min wegzuspülen und naja, nach dem absoluten Tiefpunkt kann es ja nur noch nach oben gehen, oder nicht? Manch einer vor allem aber das männliche Geschlecht würde dies nun wieder als gefühlsduselig und übertrie-ben ansehen, aber was ist falsch daran seinen Frust im wahrsten Sinne des Wortes einfach wegzuspülen, um so wieder einen klaren Ge-danken zu fassen für die Utopie eines guten Abi-turs. Vor allem ist das doch viel besser als ein-fach jeglichen Frust in die hinterste Ecke unse-res Kopfes zu verbannen und erst daheim, wenn es nicht mehr zu verdrängen ist, seinen Frust an Ballerspielen raus zu lassen, um Aggressionen abzubauen. Somit kann man durchaus sagen, dass unsere Methode um einiges produktiver ist, denn danach kann man zumindest wieder frei davon an die Arbeit gehen, anstatt daheim im stillen Kämmerlein rumzuballern. Also: Män-ner traut euch! (Paula)

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 47 -

C. Schüler schreiben Warum schreibt der Mensch? „Endlich konnte ich mir das mal von der Seele schreiben!“, „Das war so toll, einfach mal ohne Druck zu schreiben, sich selbst einzubringen“. Solche und ähnliche Kommentare waren bei unserer Schreibwerkstatt im Juli 2014 zu hören. Ca. 80 Schülerinnen und Schüler aus der Berufsfachschule und dem Beruflichen Gymnasium übten sich an verschiedene Textarten. Sie boten dabei allen Teilnehmern die Gelegenheit hinter die Fassade des Schülers/ der Schülerin zu blicken. Plötzlich arbeiteten alle an Tex-ten oder Gedichten ohne zu murren, auf die Uhr zu schauen oder auf Pausen zu drängen. Überall im Schulhaus und auf dem Pausenhof konnte man Jugendliche sehen, die sich mit Texten beschäftigten, sich etwas vorlasen, Geschichten erzählten, usw. Kolleginnen und Kollegen kamen und freuten sich darüber, dass die Zeit, die sie uns zur Verfügung gestellt hatten, sinnvoll genutzt wurde: „Das ist voll cool, was ihr da macht.“ Und nicht zuletzt entstanden wundervolle Geschichten und Gedichte, bei denen Jugendliche über sich hinaus wuchsen. Eine Schülerin entblößte ihre Seele in einem biogra-fischen Text. Ein junger Mann hatte den Mut sich vor vier Klassen hinzustellen und einen Text vorzulesen, der mit den Worten endet: „Ich liebe dich.“ (siehe Text unten) Die Schreibwerkstatt fand zum zweiten Mal statt und wird aufgrund der positiven Erfahrun-gen in Zukunft regelmäßig stattfinden. TEXT ZUM THEMA „SOMMERGESCHICHTE“ – KURZGESCHICHTEN SCHREIBEN Mein Mädchen Ihre Augen glänzten wie wenn die ersten Sonnenstrahlen auf das Meer fallen und der Glanz so schön ist, dass man so gebannt auf das spiegelnde Meer schaut, dass man die Zeit wie in einer benebelten Trance vergisst, die einen in einen Gefühlswechsel bringt, wie wenn Eis auf Feuer trifft. Ihre Lippen fühlten sich an wie die Definition von Liebe. Mit ihnen war es so, umso mehr man sie liebkoste und küsste, umso mehr wurden sie wie eine Droge, man wollte immer mehr. Ich wurde süchtig, nach ihnen, nach ihr. Ihre Haare waren wie Son-nenstrahlen, sie glänzten und umgaben das schönste Gesicht, das ich je gesehen habe und das einzige, das ich jemals sehen will. Ihr Körper erinnerte mich immer an das Paradies, denn egal wo ich hinschaute, fand ich sie wunderschön. Die Liebe zu ihr war so groß, dass ich mir unmöglich vorstellen konnte, dass diese Liebe in meinem Herzen Platz hatte. Jeder Schmerz wäre es wert, sie zu sehen. Wer braucht ein langes Leben?! Dieser eine Moment zählt, dieser eine Schritt. Sie war wie der Dunst an einem Sommermorgen, doch als die Sonne kam, verschwand sie und blieb nur noch eine Erinnerung, die für immer wie ein Traum bleibt und nicht wiederzuholen ist. Noch 30 Minuten bis zum Abflug, dann nimmt sie mein Herz mit und wird es immer behalten. Ich liebe dich.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 48 -

D. Schüler berührt von außergewöhnlicher Liebesgeschichte Vergleich des Weltbestsellers „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green mit dem gleichnamigen Film von Josh Boone - Schüler besuchten das Central Kino im Deutsch-unterricht „Mittwoch-Ruhetag“, steht in Großbuchstaben am Eingang des Central Kinos Rottweil. Doch für 46 Schüler /-innen der Nell-Breuning- Schule öffneten Frau Christa Ullrich und ihr Kolle-ge den Kinosaal 2. Unkompliziert gingen sie sofort auf die Bitte der Deutschlehrerin Annett Hörning ein. Nachdem das Buch „ Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green im Deutschunterricht behandelt wurde, folgte nun der Vergleich mit dem Film von Josh Boone. Schon während des Lesens konnte man Schülerinnen der Klasse MF1a (Medizini-sche Fachangestellte im ersten Ausbildungs-jahr) und der Klasse H1 (Zweijährige Berufs-fachschule) sehen, die selbst in der Pause das Buch nicht aus den Händen legten. Sie litten und lachten mit den Protagonisten Hazel (16) und Gus (18), die beide gekenn-zeichnet sind vom Krebs und trotzdem so tapfer und humor- voll mit ihrer tödlichen Krankheit umgehen. Doch durch das An-schauen des Films konnten die Schüler- unter anderem durch die Wirkung der Musik, die absolut authentisch den Geschmacksnerv der Jugendlichen trifft (Tom Odell, Birdy, Kodaline, …) - erst richtig die Emotionen frei lassen. Auch der Vergleich von Hazels Schicksal mit dem von Anne Franks trägt zu einem tiefsinnigen Nachdenken über den Sinn des Lebens bei den Jugendlichen bei, vor allem werden Werte vermittelt, die den Schülern zeigen sollen, dass man für seine Ziele kämpfen muss, denn man hat nur ein Leben, manchmal nur ein kurzes. Wenn man das Buch nicht gelesen hat, entsteht beim Zuschauer even-tuell der Eindruck, dass das heikle Thema „Krebs“ zu oberflächlich be-handelt worden ist. Im Buch findet man viele ernsthafte Dialoge über philosophische Fragen, die im Film nicht umsetzbar waren. „Das Schicksal ist ein mieser Verrä-ter“ ist kein typisches/r Krebs-buch/ -film. Green arbeitete zwölf Jahre an diesem Buch und stellt die tragisch endende Liebe der beiden Jugendlichen in den Mittelpunkt. Mitleid wollen Hazel und Gus nicht, sie sind dankbar für die „kleine Un-endlichkeit“ ihrer kurzen Liebe. Unser Fazit zum Film und Buch: Prädikat „Sehr empfehlenswert!“

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 49 -

E. Theaterkooperation mit dem Zimmertheater Rottweil Diese Zahlen können sich sehen lassen: 21 Klassen, ca. 580 Schüler und ihre Deutschleh-rer/-innen verlegten ihren Deutschunterricht im Schuljahr 2013/14 ins Zimmertheater Rottweil. Frau Dr. Bettina Schültke, die mit ihrem Mann Dr. Peter Staatsmann die neue Intendanz des Theaters übernahmen, organisierte mit den Deutschlehrerinnen Annett Hörning und Stefanie Husemann die Termine, die an unserer großen Schule gar nicht so einfach unter einen Hut zu bekommen sind. So besuchten unsere Schüler /-innen folgende Vorstellungen:

• „Die wundersame Reise des Edward Tulane“ (Kate Di Camillo) (3 Klas-sen)

• „Faust I“ (Goethe) (12 Klassen) • „Tschick“ (nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Herrndorf) • „Die Leiden des jungen Werther“ (Goethe) • „Kabale und Liebe“ (Schiller).

„Die Leiden des jungen Werther“ Goethe; Illustration vom Zimmertheater Rottweil ver-öffentlicht.

Nach den jeweiligen Vorstellungen wird im Deutschunterricht die Wirkung des Stückes auf die Schüler besprochen. Außerdem können die Schüler Fragen zum Inhalt des Stückes for-mulieren, die ebenfalls im Anschluss an die Theatervorstellung von den Dramaturgen, Re-gisseuren oder Schauspielern beantwortet werden. Im Rahmen des Bildungsplanes steht pro Schuljahr ein Theaterbesuch auf dem Programm. Wer weiß, vielleicht kommt ja doch der ein oder andere wieder, ganz privat? Wir danken allen Organisatoren/-innen und Kollegen/-innen sowie unseren Schülern/-innen, die tapfer auf das ihnen ungewohnte Medium THEATER zugehen. Außerdem danken wir Frau Dr. Bettina Schültke und ihrem Team, die die Stücke für die Schulen aussuchen und damit immer für viel Diskussionsstoff sorgen.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 50 -

F. "Once we had a dream" Schüler und Lehrer der Klassen BEGM, P1, H1, W1b und BFK1 besuchten das Musical der philippinischen Gruppe AKBAY zum Thema Kinderprostitution und Gefängniskinder.

Die philippinischen Darsteller besichtigen mit großem Interesse Rottweil

Mit ihrer Tournee wollen die philippinischen Jugendlichen uns in Deutschland über die furchtbaren Folgen der großen Armut auf den Philippinen aufklären. 1999 hatten Jugendli-che aus dem PREDA-Therapiezentrum die Idee, ein Theaterstück einzustudieren, um ihre eigene oft traurige Kindheitsgeschichte zu verarbeiten. Das Stück, das im Festsaal der Gymnasien gezeigt wurde, verband alle Elemente des Musicals: Tanz, Gesang und Theater. Außergewöhnlich war die große Leistung der jungen Schauspieler, die diese schwierigen Themen realistisch darstellten. Beindrucken war auch, dass sie die unterschiedlichen und starken Gefühle in der Fremdsprache Deutsch überzeugend ausdrückten. Ebenso unter-stützte das wechselnde Bühnenbild sehr professionell die Darstellung. Mit wenigen Mitteln wurden die Zuschauer unmittelbar in ganz unterschiedliche Umgebungen versetzt: Der herzliche familiäre Bereich wurde ebenso spürbar wie die brutale Gefängnissituation. Ge-konnt gelang die Gradwanderung: Die Vergewaltigung der Kinder wurde zwar nicht direkt gezeigt, durch die Andeutung der Handlung und die ausgedrückten Emotionen fühlten die Zuschauenden mit den Kindern mit. So wurde nachvollziehbar, wie ernst das Thema für die betroffenen Kinder ist, die ein Trauma zu verarbeiten haben. Entsprechend folgten die zuschauenden Schüler/innen dem Musical ernst und gebannt. Der tosende Beifall am Schluss bestätigte die überragende Leistung der jungen Schauspieler. In den anschließenden Gesprächen mit ihren Lehrern zeigten sich die Schüler sehr berührt. So hat sie beeindruckt, wie die Gleichaltrigen ihre reale Lebenssituation darstellen. Die Schüler waren sehr ergriffen von den Schicksalen der Kinder und Jugendlichen auf den Philippinen.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 51 -

Veranstaltet wurde das Musical vom Weltladen Rottweil, der auch den Klassen entsprechendes Material zur Vor- und Nachbereitung zur Verfü-gung stellte. Das Thema ist vor allem für die Mit-tel- und Oberstufe sehr geeignet. Das Anliegen des Weltladens ist es, das Hilfsprojekt PREDA und dessen Arbeit bekannt zu machen. PREDA hat in den letzten 20 Jahren 500 Kinder aus Nachtclubs und Gefängnissen befreit. Diese Arbeit wird finanziert über den Verkauf von fair gehandelten Waren, vor allem Mangoprodukten.

Die Schüler konnten durch dieses Musical und seine jungen Darsteller:

• einen Bezug zu einer völlig anderen Kultur herstellen • die Auswirkungen des globalen Handels erkennen • ein erfolgreiches Hilfsprojekt kennen lernen • und vor allem erfahren, dass wir durch unser Handeln etwas bewirken können.

Auch im nächsten Jahr macht die Gruppe mit ihrem Musical wieder in Rottweil Station.

Für Weltladen e.V., Rottweil: Monika Gilly Barbara Lindlar

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 52 -

XII. Fachschaft Chemie A. Investition in die Zukunft der Region Im Berufsschulzentrum Rottweil wurden drei Chemieräume und eine Küche saniert und an die neuen Erfordernissen angepasst. Der Schulleiter der Nell-Breuning Schule, Axel Rom-bach, bedankte sich im Namen des gesamten Berufsschulzentrums für die neuen Räume, dies sei eine nachhaltige Investition für gute Bildungschancen in der Region. Die drei Che-mieräume werden hierbei gemeinsam von der Nell-Breuning Schule (NBS) und der Erich-Hauser-Gewerbeschule (EHG) genutzt. Rombach lobte hierbei die hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Landratsamt als Schulträger und den beiden Schulen. In seinen Grußworten blickte der Landrat, Dr. Wolf-Rüdiger Michel, auf seinen eigenen Chemieunterricht zurück und wünscht den Schülern, dass ihnen in den neuen Räumen das Lernen Freude bereitet. Er betonte hierbei, dass die berufliche Bildung bei ihm höchste Priorität habe und diese Sanierungs- und Modernisie-rungsmaßnahmen ein wertvoller Beitrag für die Zukunft unserer junger Menschen und den gesamten Landkreis sei. Dem Schulleiter Rombach war es wichtig, dass vor allem die be-troffenen Lehrer an den Planungen und der Umsetzung beteiligt werden und das Ergebnis zeigt, dass dies ein Schlüssel für das hervorragende Ergebnis sei. Mit viel Engagement, Kreativität und Arbeitseinsatz beteiligten sich die Lehrer beider Schulen (NBS und EHG) und unterstützten die Modernisierungsmaßnahmen. Schüler des biotechnologischen Gymnasiums demonstrierten zu Er-öffnung Experimente aus ihrem Chemieunterricht. Nach der Eröff-nung wurden die neu gestalteten Chemieräume und die neue Küche besichtigt und die Nutzung erläutert. Der Einbau einer neuen Küche war wichtig geworden, nachdem die Vorgängerküche nach über 35 Jahre Dienst immer häufiger Ausfälle zeig-te.

Alle Beteiligten legten beim Umbau großen Wert auf einen barrierefreien Zugang zu allen Räumen und so wurde gerade auch im Hinblick auf eine inklusive Beschulung die Küche mit einem Treppenlift und einem tiefer gelegten Koch- und Spülplatz ausge-stattet. Der Landrat zeigt sich sehr interessiert am jeweili-gen Versuchsaufbau und erinnerte sich an seine eigene Schulzeit und seine Erfahrungen mit „gefähr-lichen“ Experimenten.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 53 -

XIII. Fachschaft Nahrungszubereitung A. Neue Schulküche eingeweiht Was für eine Freude - jetzt macht es wieder Spaß zu kochen

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 54 -

XIV. Fachschaft Sport A. Bericht des Fachbereichs Sport Auch im Jahr 2014 hatten es sich die Mitglieder der Fachschaft Sport zum Ziel gesetzt, die Schüler nicht nur während des normalen Sportunterrichts zur Bewegung und zum Sport-treiben zu ermutigen, sondern durch zusätzliche Sporttage die Freude am Sport und den Teamgeist der Klassen zu wecken. So fand im Februar der Wintersporttag für die Vollzeit-klassen statt, im Oktober wetteiferten die Berufsfachschulklassen bei den BFS Fun-Games um den Pokal und im Dezember wurde das Oberstufenvolleyballturnier ausgetragen. Um auch den Teamgeist innerhalb der Fachschaft zu stärken, sowie zur Vorbereitung für Klassenausflüge, veranstaltete die Fachschaft am 21.11. eine interne Fortbildung im Rott-weiler Kletterzentrum K5. Der Nachmittag begann mit einer ausführlichen Einführung in die Sicherheitstechniken und dem Üben der verschiedenen Sicherungsknoten, dann konnte es endlich mit dem Klettern losgehen. Nach ersten vorsichtigen Versuchen auf leichten Routen versuchten sich die Sportlehrerinnen und Sportlehrer schon bald an schwierigeren Routen mit Überhängen oder auch im Vorstieg. Diesen lehrreichen und vergnüglichen Nachmittag rundeten die Sportlehrer mit einem geselligen Abendessen ab.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 55 -

B. Wintersporttag an der Schule Zum großen Gemeinschaftserlebnis für über 500 Schüler der Nell-Breuning Schule wurde der diesjährige Wintersporttag. Teilnehmen durften alle Schüler, die eine Vollzeitschulart besuchen und nicht direkt vor einer Abschlussprüfung stehen. Die Schüler konnten dabei zwischen einer Wanderung rund um Rottweil, dem Schlittschuhlaufen in der Eissporthalle in Schwenningen oder dem Skifahren am Feldberg wählen. „Es macht Spaß und man lernt die Schüler der anderen Klassen und die Lehrer besser kennen“ war vielfach von den Teilneh-mern zu hören. Dabei zeigte sich auf dem Eis oder der Skipiste so manch verborgenes Ta-lent, das im Klassenzimmer nicht aufgefallen wäre und mancher Lehrer konnte sich dabei etwas abschauen. Für alle Teilnehmer war es eine besondere Erfahrung, die auch die Arbeit im Klassenzim-mer unterstützt. Hervorragend organisiert und durchgeführt wurde der Wintersporttag von der Sportlehrerin Eva Kirner und ihrem engagierten Team. Schüler/innen beim Schlittschuhlaufen in der Eissporthalle in Schwenningen

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 56 -

A. Fun Games Im Oktober fanden die ersten BFS Fun-Games statt. Alle acht Klassen der zweijährigen Be-rufsfachschulen in den Fachrichtungen Wirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung sowie Ge-sundheit und Pflege wetteiferten in verschiedenen sportlichen Disziplinen um den NBS-Pokal. Dabei hatte jede Klasse ein anderes Outfit und brachte durch ihren individuellen Schlacht-ruf Stimmung in die Halle. In sechs verschiedenen Wettkampfrunden war vor allem Team-fähigkeit, Geschicklichkeit und Durchhaltevermögen gefragt. Die Schüler zeigten ihr Kön-nen in Spielen, wie Floorball, Jumboball und Brennball, sowie in Geschicklichkeitswett-kämpfen, wie der Bierkistenstaffel oder dem Vierbein-Hindernisparcours. Viel zu lachen gab es außerdem beim römischen Wagenrennen und dem Langbankwettrudern. Am Ende dieses sportlichen Vormittags jubelten die „Ninja Turtles“ der Klasse W2a verdient über ihren ersten Platz und nahmen strahlend den Pokal von Schulleiter Axel Rombach und Abteilungsleiter Gerd Weinmann entgegen. Den zweiten Platz erkämpfte sich das „Busi-nessteam“ der Klasse W1a, und den dritten Platz belegte die Klasse W1b. Nach diesem ge-lungenen Vormittag, verabschiedeten die Organisatorinnen Christine Pfau und Eva Kirner die Schülerinnen und Schüler in die Herbstferien.

Siegerehrung: In der Mitte die Sieger der W2a, rechts die Zweitplatzierten W1a und links die W1b.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 57 -

B. Schleifchenturnier 2014

Im Juli fand zum ersten Mal ein gemeinsames Tennisturnier der NBS und dem EHG statt. Nachdem die Organisa-toren U. Schwarzwälder und R. Harlacher den Spielmodus erklärt hat-ten, starteten 12 Teil-nehmer/Innen mit dem Ziel, so viele Schleifchen wie möglich zu gewin-nen. Für jede Partie, die 20 Minuten dauerte, wurden die Tennisspie-ler/Innen ihren Spiel-partnern zugelost. In packenden und

durchaus ausgeglichenen Matches versuchten nun alle die begehrten Schleifchen zu gewin-nen. Ob bei strahlendem Sonnenschein oder kurzen Regenschauern, die Spieler waren hochmotiviert und konnten immer wieder ihr Können unter Beweis stellen. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, so dass die Kohlenhydratspeicher in den Pausen mit leckeren Kuchen aufgefüllt werden konnten. Am Ende konnte sich E. Klemm über die meis-ten gewonnenen Schleifchen freuen. Alles in allem war es ein sehr schönes Event, welches im nächsten Jahr auf jeden Fall wie-derholt werden soll. Ein besonderer Dank gilt den Initiatoren U. Schwarzwälder und R. Har-lacher für die tolle Organisation. In diesem Sinne, bis zum nächsten Jahr… ☺

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 58 -

XV. Fachschaft Kunst A. Schüler bauen Modelle zum geplanten Testturm in Rottweil Schülerinnen und Schüler, die im Sommer dieses Jahres an der Schule in Rottweil das Abi-tur ablegen, haben sich innerhalb ihres Kunstunterrrichts mehrere Monate mit dem geplan-ten Turmprojekt von ThyssenKrupp gestalterisch beschäftigt. Da der geplante Turm, der 235 Meter Höhe erreichen soll, alle umgebenden historischen Türme der Stadt und darüber hinaus bei weitem überragen wird, ist besonders auf die Ästhetik des Bauwerks zu achten.

Zudem muss es darum gehen, die Aussichtsplattform so zu gestalten, dass auch weiterhin eine hohe Ak-zeptanz in der Bevölkerung für das anspruchsvolle Architektur-Bauwerk gefunden werden kann. Deshalb galt die Aufgabenstellung ausschließlich der äußeren Gestaltung des Turmes. Statische und technische, aber auch materiale Details sollten weitgehend unbe-rücksichtigt bleiben. Gefordert waren ästhetische Lö-sungen in Form von Modellen im Maßstab 1:250, die auch Visionäres im Fokus behalten sollten. Die Abtei-lung Wirtschaftsförderung der Stadt hat dazu einen Wettbewerb ausgelobt, der von ThyssenKrupp mit Geldpreisen gefördert wird. Die teilnehmenden 21 Abiturienten werden an unse-rer Schule unterrichtet. So besuchen die Jugendli-chen das Gymnasium mit biotechnischer, wirtschaftli-cher oder sozialpflegerischen Ausrichtung. Die Schü-lerinnen und Schüler sind zwischen 18 und 22 Jahre alt und haben seit drei Jahren Kunstunterricht. Zum Teil legen sie auch in diesem Fach ihre mündliche Abiturprüfung ab.

Siegermodell von Maximilian Bauser Die Jury kam im April 2014 im Al-ten Rathaus der Stadt Rottweil zu-sammen und fällte über die einge-reichten Entwürfe eine Preisent-scheidung. Anschließend wurde die Ausstellung zum Turmprojekt von Oberbürgermeister Broß an glei-cher Stelle eröffnet. Jurierung im Alten Rathaus Rottweil mit Oberbürgermeister Ralf Broß

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 59 -

B. Schüler begeistern die Jury mit ihren Turm-Ideen Eine Jury von Stadt, ThyssenKrupp und Schule hat die besten Arbeiten ausgezeichnet. "Die Schülerinnen und Schüler haben ihre eigenen Vorstellungen und Ideen im Kunstunter-richt visuell und plastisch hervorragend umgesetzt. Ich bin froh, dass dieses städtische Zu-kunftsthema so viel Begeisterung bei jungen Menschen in unserer Stadt ausgelöst hat", so OB Ralf Broß. Auch die weiteren Jury-Mitglieder – Wirtschaftsförderer André Lomsky, Axel Rombach, Kunstlehrer Jürgen Knubben, der Rottweiler Architekt Alfons Bürk und Martin Twente von ThyssenKrupp – waren von den Ideen der Schüler begeistert.

Neben kleineren Geldpreisen für die Erst- bis Drittplat-zierten überreichte Twente an alle Schüler einen ganz besonderen Gutschein: eine Freifahrt mit dem Aufzug auf die Be-

sucherplattform des Test-Turms. Foto: Schwabo

C. 17. Jugendkunstpreises 2014 des Landes Baden-Württemberg Natascha Roth, Schülerin der Klasse BTG1 erhält Preis

Der 17. Jugendkunstpreises 2014 des Landes Baden-Württemberg hatte das Thema „Irritation“. Aus 480 Einsendun-gen wählte eine Fachjury 40 herausra-gende Positionen aus, die im November 2014 im Kunstzentrum Karlskaserne in Ludwigsburg ausgestellt wurden. Mit Ihrem Aquarell, das diverses Obst ge-netisch verändert darstellte, war sie eine der Jugendlichen, die zu diesem ausgewählten und ausgezeichneten Kreis gehörte. Im Oktober 2014 wurden die Urkunden in einer Veranstaltung in Ludwigsburg feierlich übergeben. Zusammen mit ihren Eltern nahm Natascha Roth an

dieser Vernissage teil und freute sich über die große Anerkennung ihrer Arbeit, die inner-halb des Kunstunterrichts entstanden ist.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 60 -

XVI. Fachschaft Musik A. Opernexkursion des Musikkurses BG1 Man kann mittlerweile schon von einer Tradition sprechen: einmal in der drei-jährigen Dauer des Musikkurses am Be-ruflichen Gymnasium findet eine Opern-fahrt statt. In der Regel geht es nach Stuttgart ins Opernhaus, denn dort kann man anspruchsvolle moderne Inszenie-rungen mit sehr guten Sängerinnen und Sängern und dazu einem fantastischen Chor und Orchester erleben.

Wenn ich frage, welche Musik die Schü-lerinnen und Schüler überhaupt nicht mögen, kommt als Antwort häufig: „Oper“. Die Wenigsten waren jemals in einer Oper und trotzdem wissen sie, dass sie die Musik nicht mögen? Nun kann so eine stark tremulierende Stim-me, die einen meist unverständlichen Text singt und die man vielleicht im Vo-rübergehn am Fernseher gehört hat ja schon abschreckend sein. Umso wichti-ger, dass man Oper einmal live erlebt, die Handlung und typische Melodien schon vorher kennt und dann die Stim-mung im Opernhaus erlebt.

Die Staatsoper Stuttgart bietet vor dem Besuch der Aufführung eine 90-minütige Führung hinter die Kulissen an. Diese Führung gehört selbstverständlich zu jedem unserer Opernausflüge dazu. Wir werden durch Näh- und Malsäle geführt, gehen durch enge Gänge und riesige Hallen hinter die Bühnen, sind fasziniert von der immensen Technik und bekommen dazu noch einige fast geheime Anek-doten erzählt. Wenn wir kurz vor der Aufführung dann durch irgendeine kleine Hintertür wieder in die Garderobe des Opernhauses geführt werden, dann fühlen wir uns schon fast als Opern-Insider.

In diesem Jahr waren wir in einer Aufführung von Verdis „La Traviata“. Von unseren Plät-zen im 3. Rang hatten wir einen guten Blick auf die Bühne und die Kulisse, die wir kurz vorher selber betreten hatten. Dass eine einzige Sängerin unverstärkt in einem Raum mit über 1000 Sitzplätzen singen kann und man sie noch hört, obwohl sie von einem riesigen Orchester begleitet wird, das hat uns begeistert. Wir erkannten Orchesterstücke und Arien, die wir schon im Unterricht gehört hatten. Anderes blieb uns fremd. Aber insgesamt haben wir wieder einen faszinierenden Tag an der Oper erlebt, der bestimmt dazu geführt hat, dass die Schwelle für einen künftigen Opernbesuch der jungen Leute deutlich niedriger ist.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 61 -

XVII. Prävention A. Kulturexpress an der Nell-Breuning Schule

Die Theatergruppe „Wei-marer Kultur-Express“ gastierte mit ih-rem Stück „Drogen – von Gras bis Crystal“ an der Nell-Breuning Schule in Rottweil. Die Schauspieler aus Weimar möchten mit ihren Stücken den Ju-gendlichen eine Hilfestel-lung zur Bewältigung ihrer Schwierigkeiten beim Er-wachsenwerden bieten. Die beiden Schauspieler Justus Herrmann als Flori-an und Sonja Elisabeth Martens als Anne zeigten dabei in beeindruckender Weise, welche zerstöreri-schen Folgen der Konsum von Drogen auf ihre ge-meinsame Beziehung hat. Das Stück „Drogen“ blickt

dabei direkt hinein in die Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte der jungen Menschen. Sehr lebendig und unterhaltsam erzählten die beiden Schauspieler das Leben von Anne und Flo-rian und verdeutlichten dabei in aller Härte die verheerenden Auswirkungen des Drogen-konsums. Mit großer Aufmerksamkeit und Stille verfolgten die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren der zweijährigen Berufsfachschule die Aufführung und waren von der unverhoh-lenen Darstellung der beiden Schauspieler tief beeindruckt. Im Anschluss an das gespielte Stück bot sich den Schülern die Gelegenheit, sich über die Risiken der Modedroge Crystal Meth bei den Darstellern zu informieren. Besonderes Interesse zeigten die Berufsfachschü-ler auch am beruflichen Werdegang der noch jungen Künstler. In den Klassen wurde das Thema Drogenkonsum im Unterricht im Anschluss noch lebhaft weiterdiskutiert und mit den Lehrern besprochen. Organisiert wurde die Vorstellung von den Präventionsbeauftragten Birgit Lehmann-Obier und Daniela Mager-Hauser im Rahmen des Präventionskonzeptes „stark-stärker.Wir“, an dem sich die Nell-Breuning Schule beteiligt. Das Foto zeigt die beiden Schauspieler Justus Herrmann als Florian und Sonja Elisabeth Martens als Anne zeigen auf, welche zerstörerischen Folgen der Konsum von Drogen hat.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 62 -

XVIII. SMV

A. SMV-Vertreterinnen beim Landesschülerkongress 2014 in Ulm Patricia Schmid und Samira Braig sind der Aufforderung „Komm zum 9. Landes-schülerkongress 2014“ nach Ulm in das Kornhaus 2014 gefolgt Vom Landesschülerbeirat wird jedes zweite Jahr ein Landesschülerkongress organisiert, bei welchem ein Austausch zwischen den Schülern der verschiedenen Schulen im Vordergrund steht. Der Landesschülerbeirat vertritt grundsätzlich die Interessen der Schüler und versucht diese in die Politik einzubringen. Der Landeschülerkongress begann offiziell um 11 Uhr im Kornhaus mit einem Video-clip des Landesschülerbeirats. Anschließend stellte Oberbürgermeister Ivo Gönner seine Schulstadt Ulm mit kurzen Worten vor. Er wies außerdem darauf hin, dass Facharbei-ter genauso wichtig sind wie Akademiker. Herr Dr. Bergner, der im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport tätig ist, wies auf die Wichtigkeit der Schüler hin, denn ohne Schüler kei-ne Schule. Der Landesschülerkongress bietet den Dialog zwischen Schülern und Politikern an, dieser ist mehr als ein Austausch. Er bezeichnet den Landeschülerkongress als eine tolle Form des Begegnens von engagierten Schülern. Auch die Schulpräsidentin, Frau Dr. Pacher, äußerte sich zu diesem Kongress, indem sie uns Schülern Mut zusprach einen mitwirkenden Weg zu gehen und uns so in die Politik einzubringen - insbesondere in die neuen Bildungspläne. Zum Schluss stellte Christian Stärk, Vorsitzender des Landesschülerbeirats, den Beirat vor. Der Landesschülerbeirat kann selbstverständlich etwas bewirken und durchsetzen, wie z. B. bei der Planung der Abiturtermine oder der Einführung neuer Taschenrechner. Auch bei der Einführung der Themen in den Bildungsplan hat der Landesschülerbeirat Mitspracherecht. Das teilweise große Engagement der Schüler sollte seiner Meinung nach mehr gefördert werden. Somit setzt sich dieser Beirat für die Ausübung dieses Engagement der Schüler ein. Danach schloss sich die Mittagspause an. Nach der Mittagspause fanden verschiedene Workshops statt, in die man sich im Voraus schon eingetragen hatte. Unser erster Workshop hatte den Titel „Bildung versus Selektion“. Hier waren wir in einer Gruppe von etwa 15 Schülern, die versuchte, die Vor- bzw. Nachtei-le von Noten herauszuarbeiten. Die Meinungen gingen sehr auseinander und die geplanten 90 Minuten vergingen wie im Flug. Nach Kaffee und Kuchen gingen wir voller Erwartungen in die zweite Workshop-Phase. Wir bekamen die Aufgabe, einen Videoclip für die AOK mit dem Filmteam der Jugendzeit-schrift „YEAZ" zu drehen. Weitere anstrengende aber sehr interessante 90 Minuten! Nun, am frühen Abend, startete die Podiumsdiskussion von der jeder schon den ganzen Tag sprach. Vertreten war die SPD durch Dr. Stefan Fulst-Blei, die FDP durch Dr. Friedrich Bullinger und die Grünen durch Sandra Boder. Außerdem waren Georg Wacker von der CDU und Christian Stärk vom Landesschülerbeirat offen für diese Podiumsdiskussion. Sie erzählten wie sie sich selbst in ihrer Jugend engagierten und was sich dank der Initiative

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 63 -

des LSBR in den nächsten Jahren zugunsten der Schüler in Baden-Württemberg ändern wird: Gefallen sind hier die Stichworte „Drittelparität“ im Sinne Eltern-Lehrer-Schüler und vom Schuljahr 2014/2015 an haben auch die Schüler das Recht, an der Wahl des Schullei-ters teilzunehmen. Ein sehr wichtiger Punkt für die Schüler war die len“ über die sehr ausführlich gesprochen wurde. Schüler erzählten aus ihrer Sicht Sach-verhalte, die für Politiker/innen neu waren. Der letzte Diskussionspunkt war die Bildungsfinanzierung in Baden-Württemberg und wa-rum immer noch ein Lehrermangel in vielen Schulen vorherrscht und dadurch immer mehr Stunden entfallen. Für uns war dieser Teil des Landesschülerkongress sehr beeindruckend. Uns hat auch gefreut, dass man gesehen hat, dass man uns wirklich zuhört! Nach dem Abendprogramm bei welchem die Workshop-Arbeiten des Nachmittags vorge-stellt wurden, waren wir auch alle froh schlafen zu gehen. Angefangen hat der nächste Tag dann mit einer Open-Space Phase in Kleingruppen. Wir interessierten uns vor allem für die SMV-Arbeit in anderen Schulen. Es war sehr erstaunlich wie unterschiedlich die SMV aufgebaut sein kann und wie unterschiedlich gut dies auch funktioniert. In manchen Schulen gibt es so etwas wie unsere SMV gar nicht und wenn doch, können sie nichts bewirken, weil ihnen die Unterstützung der Lehrer fehlt. Wir beide haben gemerkt wie gut unsere Schule in diesem Punkt organisiert ist und wie viel Wert un-sere Meinung und unsere Beiträge den Lehrern und der Schulleitung ist. Wenn wir etwas von der Nell-Breuning Schule erzählten und was wir für Mitspracherechte haben, wurden wir des Öfteren mit offenen Mündern angeschaut und fast beneidet. Nach etwa einer Stunde ging dann unsere Türe auf und mehrere Fernsehteams kamen her-eingestürmt. Nachdem wir alle etwas verwundert darüber waren, ging die Tür ein weiteres Mal auf und der Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, An-dreas Stoch, trat ein. Er setzte sich einfach mit in unsere Runde und erkundigte sich über die SMV-Arbeit bei uns. Er interessierte sich wirklich dafür und hörte auch allen unseren „Wehwehchen“ zu. Da wir aus Rottweil waren, und somit einen der längsten Nachhausewege hatten, mussten wir Ulm schon etwas früher verlassen. Diese zwei Tage waren jedoch so eindrucksvoll für uns beide, dass das nicht allzu schlimm war. Also wir können einen Besuch beim nächsten LSK 2016 nur empfehlen.

Samira Braig, Patricia Schmid

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 64 -

B. SMV-Tag 2014 Schule ist mehr als Unterricht

Der diesjährige SMV-Tag im Oktober 2014, statt. Zu Anfang fanden sich alle Klassensprecherinnen und Klassenspre-cher der Nell-Breuning Schule Rottweil im Raum 418 ein. Dort begrüßten die SMV-Lehrer Annette Hölle, Gerhard Reb-han und Tobias Nann die Schülerinnen und Schüler und stellten die Ta-gesordnungspunkte vor. Im Anschluss daran begaben sich alle Anwesenden zum Gemeindehaus Rott-weil, wo schließlich der eigentliche SMV-Tag abgehalten wurde.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler über das Angebot der SMV „Schüler helfen Schü-ler“ informiert wurden, bildeten die Klassensprecherinnen und Klassensprecher Komitees, in denen die einzelnen SMV-Projekte besprochen wurden. Hinterher präsentierten die je-weiligen Gruppen ihre Ideen und veranschaulichten ihre ersten Planungskonzepte.

Für das leibliche Wohl stellte die Schule eine große Auswahl an Ge-tränken sowie leckere Maultaschen mit Kartoffelsalat zum Mittagessen bereit. Erholt und gestärkt von dem gemeinsamen Mittagessen, ging es weiter mit dem Programm.

Der letzte Tagesordnungspunkt sah die Wahl der neuen Schülersprecher vor. Es wurde Felix Bühler zum vierten, Samira Braig zum dritten, Emely Hilzinger zum zweiten und Sebastian Hermann zum ersten Schülersprecher ge-wählt. Zum Abschluss tauschten die Schüler und Lehrer ihre Meinungen über den SMV-Tag aus. Aus diesem Gespräch ging deutlich hervor, dass der SMV-Tag von allen Seiten als sehr positiv aufgenommen wurde und auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg war.

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 65 -

C. Internationales Frühstück Mit Schwung und vielen guten Ideen ging es in die Weihnachtsferien Mehr als 600 Schüler aus über 20 verschiedenen Klassen ließen den letzten Schultag vor den Weihnachtsferien im Rahmen des traditionellen „Internationalen Frühstücks“ fröhlich ausklingen. Die teilnehmenden Klassen wählten im Vorfeld ein Land, welches sie mit landestypischen Speisen und Getränken präsentierten. Bei der Gestaltung der Stände sowie den Outfits wa-ren die Schüler unwahrscheinlich kreativ und ideenreich. Wie alljährlich sorgte die Schulband für eine stimmungsvolle Unterhaltung. Von gefühlvol-len Balladen über Weihnachtsklassiker und Rockhits war alles vertreten. Im Rahmen dieser SMV-Veranstaltung fand die Aktion „Schüler spenden einen Euro“ statt. Dieses Jahr ging die Spende an die soziale Einrichtung „Sonflora – tiempo para ser nino“ in Nicaragua. Für den Spendenbetrag bewarb sich die ehemalige Schülerin Anne Schmiederer, die selbst vor Ort das Projekt unterstützte. Sie nahm im Rahmen einer feierlichen Übergabe den Spendencheck i. H. v. 700 Euro von Schülersprecher Sebastian Hermann entgegen. Die Schülersprecher Emely Hilzinger und Samira Braig nahmen anschließen die Prämierung der besten Stände vor. Den ersten Platz belegte in diesem Jahr das Land Vietnam der Klas-se SG2a (Sozialwissenschaftliches Gymnasium Jahrgangsstufe 2). Platz zwei ging an die Klasse P1 (Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege), die das Land Indien repräsentier-te. Den dritten Platz belegten die Schweden der Klasse SGEa (Sozialwissenschaftliches Gymnasium Eingangsklasse). Kriterien für die Prämierung waren die Gestaltung des Stan-des, die Vielfalt der angebotenen Speisen, die Kostüme und die Kenntnisse über das jewei-lige Land. Der Schulleiter Axel Rombach lobte das große Engagement der Schüler und des SMV-Teams und bedankte sich bei allen Akteuren, die dadurch Solidarität und Verantwortung bewiesen haben. Begeistert von den Eindrücken des Frühstücks konnten die Schüler nun zufrieden und gut eingestimmt in die Weihnachtsferien starten. Sieger und Orga-nisatoren des Internationalen Frühstücks

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 66 -

1. Platz Vietnam

2. Platz Indien

3. Platz Schweden

Platzierungswürdig…

...Stimmungsmacher…

...lauschend und staunend!

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 67 -

XIX. Sonstiges Schulleben A. Verkehrsprävention Junge Fahrer "Jede Stunde ist ein junger Fahrer an einem Verkehrsunfall mit Personenschaden in Baden-Württemberg beteiligt" Der Februar stand an der NBS ganz im Zeichen der "Verkehrsprävention Junge Fahrer", durchgeführt von drei engagierten Beamten des Polizeipräsidiums Tuttlingen. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass in den letzten Jahren im Kreis Rottweil an je-dem 2. Unfall durch nicht angepasste Geschwindigkeit ein junger Fahrer bzw. eine junge Fahrerin (17-24 Jahre) beteiligt war. Bei jedem 3. Unfall durch Fehler beim Überholen und bei mehr als jedem 3. Unfall, der durch Alkohol und Drogen verursacht wurde. Und das, obwohl seit 01.08.2007 für junge Fahrer und Fahrerinnen ein absolutes Alkoholverbot be-steht. Ursachen sieht die Polizei vor allem in der Unerfahrenheit, Selbstüberschätzung und Risiko-bereitschaft dieser Altersgruppe, die, so die Beamten, allerdings "naturgemäß" sei. Durch sehr emotionale Kurzfilme wurden den Anwesenden deutlich gemacht: "Werde ge-scheiter. Fahre langsamer. Erwarte das Unerwartete." Informiert wurden die Schülerinnen und Schüler auch über die anstehende Reform des Punktesystems bei Verkehrsverstößen. Sol soll u.a. die Obergrenze bei 8 statt bisher 18 Punkten liegen. Lob gab es von den Polizeibeamten, dass die Aktion der Verkehrswacht "Einer bleibt nüch-tern" langsam Früchte trägt. Dies sei auch gut so, denn bereits ab 0,2 Promille Alkohol tre-ten erste Reaktionsverzögerungen auf. Allein bei einer Geschwindigkeit von "nur" 50 km/h führt eine um 0,5 Sekunden verzögerte Reaktionszeit zu zusätzlich 7 Metern gefahrener Strecke. Sieben Meter, die vielleicht einen Unfall hätten verhindern können. Zum Abschluss wurden die Jugendlichen noch einmal eindrücklich angehalten, sich bei wirklich jeder, auch noch so kurzen, Autofahrt anzuschnallen. Die Unfallfotos und –berichte der Beamten zeigten deutlich, dass der Sicherheitsgurt "euer Leben retten kann" – aller-dings nur, wenn er angelegt ist. Wir danken den Beamten Herrn Seeburger, Herrn Riedlinger und Herrn Stöhr für ihren be-währten Einsatz und hoffen auf die Nachhaltigkeit dieses "etwas anderen" Unterrichts.

Beate Klinger

Nell-Breuning Schule Jahresrückblick 2014

- 68 -

XX. Impressum Redaktionsausschuss: Frau Marina Recec (Schulverwaltungsassistentin) Herr Sebastian Pfautsch (Vorsitzender des Vereins der Freunde der Nell-Breuning Schule) Herr Axel Rombach (Schulleiter) Verantwortlich: Herr Sebastian Pfautsch Herr Axel Rombach Fotos: Frau Marina Recec Herr Axel Rombach weitere Kollegen/-innen Korrektur: Frau Marina Recec Herr Sebastian Pfautsch Layout:

Herr Sebastian Pfautsch Frau Marina Recec

Umschlagentwurf/Deckblatt: Schülerarbeit von Nathalie Roth aus dem Fach: Bildende Kunst.