Neuanfang vorläufig...

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30 kulturtipp 14 l 14 LESEN Die Nerven lagen bei der Redaktion des «Literaturclub» wochenlang blank. Dies zeigte sich nun bei der Voraufzeichnung der letzten Sen- dung in ungewohnt hektischen Re- gieanweisungen. Zuschauer muss- ten ihre Plätze wechseln, störendes Gepäck hatte zu verschwinden. Das gehört zwar zum Courant normal bei einer TV-Aufzeichnung, aber diesmal war alles etwas gereizter als sonst. Die Fernsehleute wussten, dass sie im Visier der Kritik standen. Der interimistische Moderator, der deutsche Germanist Rainer Mo- ritz, schaffte den Einstieg mit dem neuen Begrüssungsszenario zwar glatt – aber kam nun, worauf man gewartet hatte? Liest er eine Stel- lungnahme von SRF vor, verweist auf eine Presserklärung? Nichts der- gleichen! Er entschied sich für die etwas gesuchte Bemerkung, dass ihm sämtliche Zitate vorgängig zur Prüfung vorgelegt worden seien. Das wars. Witzig oder nicht, ver- übeln kann man ihm dies kaum, denn er war bei der Kontroverse zwischen Heidenreich und Zweifel nicht in der Sendung dabei. Die TV-Verantwortlichen hingegen ha- ben sich zumindest bei dieser Auf- zeichnung wieder gedrückt – wie gewohnt in diesem Fall. Ansonsten war die Diskussion lebhaft, die Literaturauswahl breit und die Stimmung locker. Zumal zwei der vier Diskussionsteilneh- mer, nämlich Hildegard E. Keller und Rainer Moritz, mit der unsäg- lichen Vorgeschichte nichts zu tun hatten. Man blickte frohgemut in die Zukunft, parlierte nett darüber, ob ein Roman eine Geschichte er- zählen müsse oder nicht, und pack- te den Bücherkoffer für den Som- mer: mit Donna Tartts «Distel- fink», Carl Spittelers Gotthard-Rei- seführer oder dem letzte Teil der Kafka-Trilogie von Reiner Stach. Fazit der Sendung nach Stefan Zweifel: Es geht auch ohne ihn, aber er wird fehlen! Elke Heidenreich blieb sich treu – kess und spritzig, das letzte Wort gehört ihr – auch in Zukunft. Karin Unkrig Rainer Moritz leitete den ersten «Literaturclub» nach dem Eklat. Diesmal mit Elke Heidenreich, Rüdiger Safranski und Hildegard E. Keller. KOMMENTAR Neuanfang vorläufig geschafft n für ein halbes Jahr, Fr. 47.– n für ein Jahr, Fr. 89.– n für 2 Jahre, Fr. 173.– n E-Abos unter www.kultur-tipp.ch Vorname Name Strasse PLZ/Ort Ich verschenke den kulturtipp an: n für ein halbes Jahr, Fr. 47.– n für ein Jahr, Fr. 89.– n für 2 Jahre, Fr. 173.– n E-Abos unter www.kultur-tipp.ch Vorname Name Strasse PLZ/Ort kt 14/14 Talon bitte einsenden an: kulturtipp, Aboverwaltung, Postfach, 8024 Zürich Tel. 044 253 90 65, Fax 044 253 90 66 E-Mail: [email protected] oder bestellen Sie direkt via www.kultur-tipp.ch kulturtipp. Der Wegweiser durch das Schweizer Kulturangebot mit Programmteil für Radio und Kultur-TV. Ich will kein Highlight verpassen. Ich abonniere den kulturtipp. Rainer Moritz: Als Mode- rator beim «Literatur- club» ein- gesprungen SRF/PASCAL MORA

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  • 30 kulturtipp 14 l 14

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    Die Nerven lagen bei der Redaktiondes «Literaturclub» wochenlangblank. Dies zeigte sich nun bei derVoraufzeichnung der letzten Sen-dung in ungewohnt hektischen Re-gieanweisungen. Zuschauer muss-ten ihre Plätze wechseln, störendesGepäck hatte zu verschwinden. Dasgehört zwar zum Courant normalbei einer TV-Aufzeichnung, aberdiesmal war alles etwas gereizter alssonst. Die Fernsehleute wussten,dass sie im Visier der Kritik standen.

    Der interimistische Moderator,der deutsche Germanist Rainer Mo-ritz, schaffte den Einstieg mit demneuen Begrüssungsszenario zwarglatt – aber kam nun, worauf mangewartet hatte? Liest er eine Stel-lungnahme von SRF vor, verweistauf eine Presserklärung? Nichts der-gleichen! Er entschied sich für dieetwas gesuchte Bemerkung, dassihm sämtliche Zitate vorgängig zurPrüfung vorgelegt worden seien.Das wars. Witzig oder nicht, ver-übeln kann man ihm dies kaum,denn er war bei der Kontroverse

    zwischen Heidenreich und Zweifelnicht in der Sendung dabei. DieTV-Verantwortlichen hingegen ha-ben sich zumindest bei dieser Auf-zeichnung wieder gedrückt – wiegewohnt in diesem Fall.

    Ansonsten war die Diskussionlebhaft, die Literaturauswahl breitund die Stimmung locker. Zumalzwei der vier Diskussionsteilneh-mer, nämlich Hildegard E. Kellerund Rainer Moritz, mit der unsäg-lichen Vorgeschichte nichts zu tunhatten. Man blickte frohgemut indie Zukunft, parlierte nett darüber,ob ein Roman eine Geschichte er-zählen müsse oder nicht, und pack-te den Bücherkoffer für den Som-mer: mit Donna Tartts «Distel-fink», Carl Spittelers Gotthard-Rei-seführer oder dem letzte Teil derKafka-Tri logie von Reiner Stach.

    Fazit der Sendung nach StefanZweifel: Es geht auch ohne ihn, aberer wird fehlen! Elke Heidenreichblieb sich treu – kess und spritzig,das letzte Wort gehört ihr – auch inZukunft. Karin Unkrig

    Rainer Moritz leitete den ersten «Literaturclub» nach dem Eklat. Diesmal mit Elke Heidenreich, RüdigerSafranski und Hildegard E. Keller.

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    n für ein halbes Jahr, Fr. 47.–n für ein Jahr, Fr. 89.–n für 2 Jahre, Fr. 173.–n E-Abos unter www.kultur-tipp.ch

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    Talon bitte einsenden an:kulturtipp, Aboverwaltung, Postfach, 8024 ZürichTel. 044 253 90 65, Fax 044 253 90 66E-Mail: [email protected] bestellen Sie direkt via www.kultur-tipp.ch

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    Moritz:

    Als Mode-

    rator beim

    «Literatur-

    club» ein-

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