Neubau BSU Hamburg sauerbruch hutton · freundlichen Architektur zu komplimentieren. E Pluribus...

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Perspektive von der IGS-Passarelle Gesamtidee Häuser im Haus sauerbruch hutton Neubau BSU Hamburg

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Page 1: Neubau BSU Hamburg sauerbruch hutton · freundlichen Architektur zu komplimentieren. E Pluribus unum Der Neubau der BSU bildet einen Grosskörper, der aus einem Hochhaus und zwei

Perspektive von der IGS-PassarelleGesamtideeDer vorliegende Entwurf verfolgt zwei zentrale Ziele:1. einen zeitgemässen Behördenbau vorzuschlagen, der für eine multikulturelle, demokra-tische Gesellschaft angemessen ist, und2. hohe Effi zienz und sparsamen Ressourcenumgang mit einer leicht lesbaren und sinnlich-freundlichen Architektur zu komplimentieren.

E Pluribus unumDer Neubau der BSU bildet einen Grosskörper, der aus einem Hochhaus und zwei Flügel-bauten besteht. Der Gesamtkomplex scheint aus mehreren, mittelgrossen und kleinen Ele-menten zusammengefügt. Die Figur ist dort, wo Fussgänger (langsamer) unterwegs sind, in begreifbare Einheiten (Häuser) unterteilt, entlang und über die Bahnstrecke hinweg wird die Behörde als stattlicher Langbau mit Hochhaus wahrgenommen. Das grosse Gebäude wird so sinnvoll in die Stadtstruktur von Wilhelmsburg integriert. Die scheinbar aus vielen Frag-menten zusammengesetzte Fassade ist von dem Leitthema „Kosmopolis“ inspiriert.

Eine Mitte für WilhelmsburgDas Hochhaus bildet ein weithin sichtbares Zeichen in diesem Stadtteil, das sowohl von der S-Bahnstation, als auch entlang der Neuenfelder Strasse und vom Gartenschau-Gelände einen markanten Anziehungspunkt bildet. Wie im Masterplan vorgesehen, fl ankiert und defi -niert der Bau mit seinem westlichen Flügelbau die neue Achse des Gerd Schwämmle-Weges (Industriebahnachse). Entlang dieser Fussgängerverbindung bietet der Bau im Erdgeschoss diverse öffentliche Einrichtungen der Behörde (Stadtmodell, Ausstellung, Kantine) sowie zu-sätzliche Flächen für Gastronomie oder Läden. Es ist auch eine direkte Verbindung zwischen S-Bahn und der Berufsschule im Norden des Hauses vorgesehen. In gerader Fortsetzung der bestehenden Ulmenallee überbrückt das Gebäude einen grosszügigen Durchgang zum öffentlichen Platz, in dem (auf dem eigenen Grunddstück) der Geländeversprung zwischen diesen beiden öffentlichen Räumen durch eine Treppen- und Rampenanlage aufgenommen wird.

Organische und Anorganische ArchitekturDas Haus wurde im Zusammenspiel mit seiner grünen Umgebung konzipiert. Im Westfl ügel sind auf dem Dach des Erdgeschosses, im Nordfl ügel auf dem Dach der Tiefgarage the-matische Gartenhöfe angelegt, die den umliegenden Büros als Blickfang und begehbarer Aussenraum zur Verfügung stehen. Die Gartenhöfe werden durch unterschiedlich farbige Oberfl ächen differenziert gestaltet. Sie beinhalten verschiedene Pfl anzgruppen, die durch besondere Blattfärbungen, Blühaspekte und Fruchtschmuck jedem Hof einen eigenen, wiedererkennbaren Charakter geben. Auf der Nordseite des Hauses wird die Ulmenalle zum räumlichen Bezugspunkt.

Leichte Orientierung/Grosszügige ErschliessungDer Haupteingang der Behörde liegt sehr plausibel am Fuss des Hochhauses. Die Etagen im Hochhaus werden direkt von dem dort liegenden Foyer aus erschlossen. Durch die beiden Flügelbauten führt jeweils eine tagesbelichtete Erschließungs-„Strasse“, die die einzelnen „Häuser“ miteinander verbindet, die auch intern als solche gut ablesbar sind. An der öst-lichen Erschliessungsstraße ist -leicht erreichbar und noch im öffentlichen Bereich- die Zentrale Vergabestelle angeordnet. Die öffentliche Bibilothek ist direkt über das Foyer er-reichbar.

Forum für das StadtmodellAn das Foyer schliesst unmittelbar ein grosses „Forum“ an. Dieses Forum ist wie ein Amphi-theater angelegt und ist mit einer grosszügigen Glasfassade zur Neuenfelder Strasse und dem Bundesgartenschaugelände hin orientiert. Es ist in erster Linie für die Präsentation des Hamburger Stadtmodells gedacht, das somit auch von aussen gut einsehbar sein wird. Um dieses Forum herum führt ein Umgang in das öffentlich zugängliche Konferenzzentrum. An der Fassade verläuft eine Treppenanlage, die parallel zum Gerd Schwämmle-Weg im Freien zu dem ebenfalls öffentlich zugänglichen Restaurant führt. Das Forum ist in weiten Teilen 2 ½-geschossig. Im zweiten OG sind hier vor allem Räume der Bibliothek angelegt.

Häuser im HausDer Behördenbau ist in acht einzelne Häuser unterteilt. Mit Ausnahme des Hochhauses hat jedes einzelne Haus ein eigenes tagesbelichtetes Treppenatrium und einen Aufzug, über die man (von der internen Strasse aus) dann die jeweiligen Büroetagen erreichen kann. Dem Treppenatrium ist eine zentrale Kernnutzung angelagert, um die sich ein Ring von Büronut-zung legt. Diese Nutzungszone kann je nach Bedarf frei unterteilt werden. Es ist gut vorstell-bar, dass einzelne Behörden jeweils einzelnen Treppenatrien und damit sozusagen einzelnen Häusern zugeordnet werden. Da die Grenzen zwischen den Häusern fl iessend sind, erlaubt dieses Konzept bei unterschiedlichen Einheitsgrössen eine fl exible Aufteilung und Anpass-barkeit.

Kombi- und GruppenbürosDer Grundriss des Hauses ist so angelegt, das neben der klassischen Einzelraumnutzung auch Kombi- bzw. Gruppen- bzw. Grossräume möglich sind. Insbesondere an der Spitze des dreieckigen Kerns bietet sich eine ideale Situation für eine Kombinutzung mit Einzelzellen, die einen gemeinsam genutzten offenen Arbeitsbereich umschliessen. Im zweibündigen Bereich besteht die Möglichkeit für eine klassische Kombizone, im Kernbereich für einhüftige Kombianordnungen.

Abwechslungsreiche RäumeDurch die Biegung der Gebäudekontur und die tagesbelichteten Atrien ergeben sich ab-wechslungsreiche Raumssituationen selbst in den langen Fluren des Gebäudes. Tageslicht alterniert mit Kunstlicht, Horizontalität mit Vertikalität. Die gebogenen Passagen bilden im-mer wieder geschlossene Raumsituationen, die mit einer entsprechenden Gestaltung weiter differenziert werden können.

GebäudekonturIn den Flügelbauten können alle Technikaufbauten innerhalb der Gesamthöhe von 24m un-tergebracht werden. Es wird darüber hinaus vorgeschlagen, auf den Atrien jeweils mit Textil bespannte Segel vorzusehen. Diese Segel haben zwei Funktionen: Einerseits dienen sie als „Tragfl ächen“, die mit dem „Venturi-Effekt“ die natürliche Konvektion in den Atrien (und damit die natürliche Querlüftung) unterstützen, andererseits wurden sie auch bewusst als künstle-rische Zeichen konzipiert, die auf die besondere Funktionsweise des Hauses hinweisen. Die Segel verbessern die Performance des Hauses, ein Verzicht (wegen der Höhenfestlegung des Bebauungsplans) wäre aber denkbar.

Nachhaltiges BauenNachhaltige Entwicklung ist als eine solche zu verstehen „ die den heutigen Bedürfnissen gerecht wird, ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen durch unser Handeln einzu-schränken”, wobei auf den Einklang von ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Zielen zu achten ist. (Bruntland Report)

Übersetzt auf das Gebäude für die Behörde für Stadtentwicklung und Umweltschutz lassen sich daraus folgende Ziele ableiten:

1. Berücksichtigung der Bedürfnisse der Allgemeinheit bezüglich Mikroklima und Emis- sionen (Schall, Licht, Schadstoffe, etc.).2. Minimierung des Ressourcenverbrauchs – bezogen auf den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes.3. Schaffung eines gesunden und komfortablen Raumklimas für den Nutzer (Luftquali- tät, natürliche Belichtung, thermischer, visueller und akustischer Komfort).4. Nutzung von Materialien mit einer geringen Umweltbelastung während der Herstel- lung.5. Erzielung eines auf den Lebenszyklus betrachtet ökonomisches Gesamtergebnis.

1 Gartenhöfe tagesbelichtete Atrien

Bibliothek

Stadtmodell

Foyer

Anlieferung

Durchgang

Kantine

Konferenz

Sonderfl ächen

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