Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe...

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Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“ Dr. Leif Steuernagel Dr. Leif Steuernagel Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik Technische Universität Clausthal Nachwuchsgruppentreffen 2010 Nachwuchsgruppentreffen 2010 Nachwuchsgruppentreffen 2010 Nachwuchsgruppentreffen 2010 Oberhausen, 27. Mai 2010

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  • Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Dr. Leif SteuernagelDr. Leif Steuernagel

    Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik

    Technische Universität Clausthal

    Nachwuchsgruppentreffen 2010Nachwuchsgruppentreffen 2010Nachwuchsgruppentreffen 2010Nachwuchsgruppentreffen 2010

    Oberhausen, 27. Mai 2010

  • Themenübersicht

    � Warum Naturfasern?

    � Einfluss der (Extruder-)Schneckenauslegung

    � Fließweglängenbestimmung an Naturfaser-Kompositen

    � Einfluss des Haftvermittlers (Maleinsäureanhydrid bei PP)

    � Recycling von Naturfaser-Kompositen

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 2Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    � Einfluss von Flammschutzmittel

    � Selektive Reinigung von Naturfasern

    � Struktureller Aufbau der Naturfasern

    � Quellversuche – Wasser- und Lösungsmittelrückhaltevermögen

    � Intrinsisch leitfähige Naturfasern

    � Oberflächenmodifikation mittels Veresterung

    � Oberflächenmodifikation mittels Etherbildung

    � Oberflächenmodifikation mit bifunktionellen Reagenzien

    � Entwicklung von Materialmodellen…

  • Beweggründe für Naturfaserverwendung…

    Vorteile:Vorteile:Vorteile:Vorteile:• Geringe Dichte• Geringe Kosten• Gutes Recycling• Neue Prozesse und Werkstoffe• Nicht abrasives Verhalten• Ökologische Aspekte (CO -Neutralität)

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 3Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    • Ökologische Aspekte (CO2-Neutralität)

    Nachteile:Nachteile:Nachteile:Nachteile:• Schwankende Qualität• Geringe mechanische Eigenschaften• Geringe thermische Stabilität• Hohe Wasseraufnahme• Geringe Dimensionsstabilität• Geringe Faser-Matrix-Haftung

    Quellen: baumann-online.dehero-hessen.de

  • Bisherige Anwendungen

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 4Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Quellen: atb-potsdam.de atzonline.debiowerkstoffe.infode.academic.rudiettrichvliesstoffe.dedirectindustry.de

  • Mechanische Eigenschaften von Naturfasern

    EEEE----ModulModulModulModul [[[[GPaGPaGPaGPa]]]] ZugfestigkeitZugfestigkeitZugfestigkeitZugfestigkeit[[[[MPaMPaMPaMPa]]]]

    DichteDichteDichteDichte [g/cm³][g/cm³][g/cm³][g/cm³]

    Sisal 10 - 22 530-640 1,5

    Baumwolle ~ 27 200-800 1,55

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 5Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Jute ~ 60 ~ 860 1,3

    Hanf ~ 70 ~ 920 1,47

    Flachs 85 900 1,4

    E-Glasfaser ~ 72 2000 – 2500 2,5

  • Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 6Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Quelle: nova-Institut

  • Vorgehensweise

    „Vom Werkstoff

    zum Bauteil“

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    Thermoplastische Systeme:Extrusion / Spritzguss

    Duroplastische Systeme:VVVVacuum AAAAssisted RRRResin IIIInfusion (VARI)-Prozess

  • Einfluss der Schneckenauslegung

    Förderelemente

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 8Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    KnetelementeMulti Prozess-ElementeMischelemente

    Quelle: berstorff.com

  • Einfluss der Schneckenauslegung – Versuchsplan

    ParameterParameterParameterParameter BezeichnungBezeichnungBezeichnungBezeichnung BesonderheitenBesonderheitenBesonderheitenBesonderheiten

    Schneckenauslegung

    VKEErhöhte Anzahl an Knetelementen

    WKEGeringe Anzahl an Knetelementen

    ME Mischelemente

    Multi-Prozess-

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 9Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    MPEMulti-Prozess-Elemente

    Fördergeschwindig-keit [U/min]

    100

    200

    300

    Fasergehalt [Gew.-%]

    10

    20

    30

  • Mikroskopische Aufnahmen der Extrudate

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 10Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

  • 3

    4

    5

    6x 10

    -4

    Norm

    al pdf

    Wah

    rsch

    einlichkeitsd

    ichtefunktion

    Aufnahme von

    Histogrammen

    => Ausbildung einer

    Normalverteilung

    Fasern werden zunehmend kürzer und homogener

    Einfluss der Schneckenauslegung – Variante VKE

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 11Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 100000

    1

    2

    3

    Fibre length [um]

    Norm

    al pdf

    Wah

    rsch

    einlichkeitsd

    ichtefunktion

    Normalverteilung

    Tendenz:

    Verstärkungscharakter

    lässt nach

    Faserlänge [µm]

  • Aspect Ratio

    20

    25

    30

    35

    40

    Einfluss der Schneckenauslegung – VKE

    Aspektverhältnis (= L/D)

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 12Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    5

    10

    15

    ABCDEFGHI

  • Einfluss der Schneckenauslegung

    SchneckeSchneckeSchneckeSchnecke AspektverhältnisAspektverhältnisAspektverhältnisAspektverhältnis AspektverhältnisAspektverhältnisAspektverhältnisAspektverhältnis

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 13Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Beispiel: 30 % Flachsfasern in Polypropylen bei 200 U/min

    SchneckeSchneckeSchneckeSchnecke AspektverhältnisAspektverhältnisAspektverhältnisAspektverhältnisFEFEFEFE AspektverhältnisAspektverhältnisAspektverhältnisAspektverhältnisAAAAVKE 24 31

    WKE 27 22

    ME 29 22

    MPE 35 28

  • Polypropylen

    ExtruderPolylab

    Flachsfaserbündel 20 g/m(Sachsenleinen)

    Einfluss der Schneckenauslegung - mechanische Eigenschaften

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 14Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Zerkleinern

    Spritzguss800 bar /185-190-195-200°C

    KonditionierenDIN 291

    Bestimmung der mech. Eig.DIN 527-1, DIN 179

  • Zusammenfassung Schneckenauslegung

    SchneckeSchneckeSchneckeSchnecke AspektAspektAspektAspekt----verhältnisverhältnisverhältnisverhältnis

    VKE +

    WKE -

    ME -

    SchneckeSchneckeSchneckeSchnecke FördergeschFördergeschFördergeschFördergesch----windigkeitwindigkeitwindigkeitwindigkeit

    VKE 200

    WKE 300

    ME 300

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 15Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    MPE +

    FasergehaltFasergehaltFasergehaltFasergehalt FördergeschFördergeschFördergeschFördergesch----windigkeitwindigkeitwindigkeitwindigkeit

    ZugfestigkeitZugfestigkeitZugfestigkeitZugfestigkeit

    10 max. 200 +

    20 300 +

    30 300 +

    MPE 300

  • Naturfaser (hydrophil) Thermoplast (hydrophob)

    Faserverbund

    Kompatibilität60

    Haftvermittler

    Einfluss des Haftvermittlers

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 16Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Kompatibilität

    Gute Adhäsion0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    0 10 20 30 40 50

    Zu

    gfe

    sti

    gkeit

    [M

    Pa]

    Fasergehalt [Gew.-%]

    30% Flachs, 3%MAPP

  • Problemdefinition

    Literaturstelle System MA Pfropfung Haftvermittler-gehalt [Gew.-%]

    Anmerkung

    2004, R. Bos [8] PP/Flachs MAPP Pulver 3,5% Kneterverarbeitung

    2004, T. Keener

    [13]

    PP/Agrofibre MAPP Epolene 3% Molekulargewicht ↓

    Säurezahl ↑

    2004 M. Sain [17] PP/Holzfaser MAPP E-43 2.5% Experimente zur

    Entflammbarkeit

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 17Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Entflammbarkeit

    2005, Arbelaiz et al.

    [14]

    PP/ Flachs Epolene E-43 MAPP:Flachs =

    1:20

    Kneterverarbeitung

    2007, Zampaloni et

    al. [18]

    PP/Kenaf MAPP Epolene wax

    G-3015, Eastman

    Chemical Comp.

    3% Formpress-Verfahren

    2006, H.L. Bos et

    al. [19]

    PP/Flachs Epolene TM G-

    3015

    MAPP:Flachs =

    1:10

    Kneterverarbeitung

    2008, M.B. Pimenta

    [20]

    PP/Sisal MAPP G-3015 6% Extrusion

  • Arbeitsplan

    0% 5% 10%NaOH-

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 18Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0% 5% 10%NaOH-Vorbeh.

  • 5000

    5500

    6000

    6500

    [MP

    a]

    Einfluss des Haftvermittlers – optimale Eigenschaften

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 19Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    3000

    3500

    4000

    4500

    0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

    E-M

    odul [

    MAPP/Faser [%]

    Flax Hemp Sisal

    Bsp.: 30 % Naturfasern

    Flachs Hanf Sisal

    Reines Polypropylen: 1500 MPa

  • 2 %3 %2 %Schlägzähig-keit

    2 %2 %2 %Festigkeit

    2 %2 %3 %E-Modul

    SisalHanfFlachsNF [30 %]

    Einfluss des Haftvermittlers – optimale Eigenschaften

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 20Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    3,35 %3,35 %3,35 %Schlägzähig-keit

    3,35 %6,65 %3,35 %Festigkeit

    3,35 %5 %6,65 %E-Modul

    SisalHanfFlachsNF [50 %]

    Mischungsverhältnis: 30 % NF-Verstärkung = 30 % NF + x % MAPP + (70-x) % PP50 % NF-Verstärkung = 50 % NF + x % MAPP + (50-x) % PP

  • Einfluss des Haftvermittlers – REM-Aufnahmen

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 21Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0% 2 % 4 %

    Bsp.: 30% Flachs

    MAPP Typ A

  • Einfluss von Flammschutzmitteln

    PP + MAPP+Mg(OH)2

    EingekürzteFasern

    50 U/min

    170°CPP+MAPP+Mg(OH)2

    Drehmomen

    t

    Fasern30/50 wtwtwtwt%%%%

    1. Knetvorgang:30 % NF:50 U/min//15 min50 % NF:100 U/min//10 min

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 22Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Schneiden

    Drehmomen

    t

    Zeit

    2. Knetvorgang:50 U/min//10 min170 °C

  • Bestimmung des LOIBestimmung des LOIBestimmung des LOIBestimmung des LOI

    • Einstellen der Sauerstoffkonzentration

    • Verbrennen der Probe bis Flamme

    selbständig ausgeht

    -> t > 3 min = brennbar

    -> t < 3 min = nicht brennbar

    Einfluss von Flammschutzmitteln

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 23Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    -> t < 3 min = nicht brennbar

  • 15

    20

    25

    30

    Limited Oxygen Index

    30 % flax

    VA

    LU

    E

    21

    Einfluss von Flammschutzmitteln

    30 % Flachs

    Oxygen

    Index

    17171717 reines PP

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 24Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0 % Mg(OH)2 20 % Mg(OH)2 30 % Mg(OH)2

    0

    5

    10

    15 30 % flax

    50 % flax

    SAMPLE

    VA

    LU

    E

    30 % Flachs

    50 % Flachs

    30 % Mg(OH)220 % Mg(OH)20 % Mg(OH)2

    LimitingOxygen

    Index

  • 40

    50

    60

    stress

    no recycling

    strength

    (M

    pa)

    Einfluss von Flammschutzmitteln – mechanische Eigenschaften

    Zugfestigkeit [MPa

    ]

    neu1. Zyklus

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 25Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    30 / 0 30 / 20 30 / 30 50 / 0 50 / 20 50 / 30

    0

    10

    20

    30 1st cycle

    2nd cycle

    strength

    (M

    pa)

    Zugfestigkeit [

    1. Zyklus

    2. Zyklus

    x % NF / y % Mg(OH)2

  • Oberflächenmodifizierung von Naturfasern – Ansatz

    � Grundlegende Betrachtung: Cellulose-Molekül

    OH

    OH

    OH

    OH

    AGU

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 26Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    OO

    O

    OH

    4

    1

    O

    OO

    OH

    OH

    HOO

    HO

    OH

    HO

    OH

    HO

    OH

    HO

    OH

    Cellobiose

    n

  • Oberflächenmodifizierung von Naturfasern – Synthesen

    � Esterbildung

    OO

    O

    OH

    HO

    OH *

    *

    OO

    O

    O

    O

    O *

    *

    OO

    nn O

    O

    O

    +

    - CH3COOH

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 27Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    � Etherbildung

    O

    O

    O

    O

    OO n

    R

    R

    R

    Na

    R-OH R-O-Na

    +

    Cellulose

  • Oberflächenmodifizierung von Naturfasern – Etherbildung

    � Darstellung der Natrium-Alkoholate:

    Umsetzung der aliphatischen n-Alkohole- Methanol (C1)

    - Butanol (C4)

    - Heptanol (C7)

    - Decanol (C10)

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 28Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    - Tetradecanol (C14)

    - Octadecanol (C18) [Stearylalkohol]

    - Docosanol (C22)

    mit Natrium

    � Nachfolgende Reaktion mit α-Cellulose-Fasern (Sigma Aldrich)

    - Faser-L: 200 µm

    - Faser-D: 20 µm => L/D ~10

  • Etherbildung – Grenzviskosität der modifizierten Cellulosen

    0,6

    0,7

    0,8

    0,9

    1

    rel. Intensität

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 29Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    0,1

    0,2

    0,3

    0,4

    0,5

    400 1000 1600 2200 2800 3400 4000

    Wellenzahl [1/cm]

    rel. Intensität

    reine Cellulose C7-Modifikation

  • Etherbildung – Grenzviskosität der modifizierten Cellulosen

    400

    500

    600Grenzviskositätszahl [ml/mg]

    Grenzviskositätszahl [ml/mg]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 30Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    100

    200

    300

    Cellulose rein C1 C4 C7 C10 C14 C18 C22

    Substituent

    Grenzviskositätszahl [ml/mg]

    Grenzviskositätszahl [ml/mg]

  • Etherbildung – Reaktionen an Cellulose/PP

    • Bestätigung der allgemeinen Modifikationsmöglichkeit

    • Synergie zwischen Laugenbehandlung (Mercerisierung) der Fasern und

    Kettenlängeneinfluss des Substituenten

    • Aufgrund Vorgabe guter Handhabbarkeit keine Substituenten > C10

    • Faserzugabe weist Verstärkungseffekt auf

    • Chemische Modifikation ergibt im Fall der Cellulose Kurzfasern keine

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 31Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    • Chemische Modifikation ergibt im Fall der Cellulose Kurzfasern keine

    signifikanten Effekte für das Kunststoff-Compound

    Frage:Frage:Frage:Frage: Rühren die nicht-signifikanten Effekte von der extremen Kürze derCellulose-Fasern her?

    Folgeversuch:Folgeversuch:Folgeversuch:Folgeversuch: Chemische Modifikation an „Endlos“-Naturfasern (Flachs)

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PP (E-Modul)

    2500

    3000

    3500

    4000

    4500E-Modul [MPa]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 32Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    500

    1000

    1500

    2000

    2500

    Flachs/PP C1 C2 i-C3 C4 C7 C10

    Probe

    E-Modul [MPa]

    PP rein: 1500 MPa

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PP (Zugfestigkeit)

    40

    50

    60Zugfestigkeit [MPa]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 33Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    10

    20

    30

    Flachs/PP C1 C2 i-C3 C4 C7 C10

    Probe

    Zugfestigkeit [MPa]

    PP rein: 33 MPa

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PP (Dehnung)

    8

    10

    12

    Dehnung [%]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 34Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    2

    4

    6

    Flachs/PP C1 C2 i-C3 C4 C7 C10

    Probe

    Dehnung [%]

    PP rein: 700 %

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PP

    • Modifizierte Flachsfasern ergeben signifikante Veränderungen in den

    mechanischen Eigenschaften des Compounds

    • Flachsfasern ergeben höheren E-Modul und Zugfestigkeit als Cellulosefasern

    • Dehnungswerte der Flachsfaser-Compounds sind erheblich niedriger

    • Bei einer mittleren Substituentenlänge (C7) werden signifikant schlechtere

    Eigenschaftswerte erhalten als bei kurz- oder langkettigen Resten

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 35Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Eigenschaftswerte erhalten als bei kurz- oder langkettigen Resten

    Frage:Frage:Frage:Frage: Können die Effekte aus dem hydrophoben PP-System auch bei anderen Systemen beobachtet werden?

    Folgeversuch:Folgeversuch:Folgeversuch:Folgeversuch: Compoundierung mit anderen Polymer-Matrices

  • Etherbildung – Reaktionen an anderen Matrices

    Polypropylen (PP)

    unpolar• niedrige Nebenvalenzkräfte• wenige Verhakungen (kurzer Rest)

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 36Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Polylactid (PLA) Polystyrol (PS)

    • wenige Verhakungen (kurzer Rest)

    polar• Ausbildung von Wasserstoffbrücken• wenige Verhakungen (kurzer Rest)

    unpolar• niedrige Nebenvalenzkräfte• höhere Verhakung (großer Rest)

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PLA (E-Modul)

    3000

    3500

    4000

    4500

    5000E-Modul [MPa]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 37Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    500

    1000

    1500

    2000

    2500

    Flachs/PLA C2 C10 C22

    Probe

    E-Modul [MPa]

    PLA rein: 3600 MPa

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PLA (Zugfestigkeit)

    50

    60

    70

    80

    90Zugfestigkeit [MPa]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 38Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    Flachs/PLA C2 C10 C22

    Probe

    Zugfestigkeit [MPa]

    PLA rein: 70 MPa

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PLA (Dehnung)

    3,0

    3,5

    4,0

    4,5

    5,0Dehnung [%]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 39Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0,0

    0,5

    1,0

    1,5

    2,0

    2,5

    Flachs/PLA C2 C10 C22

    Probe

    Dehnung [%]

    PLA rein: 2,4 %

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PS (E-Modul)

    3000

    3500

    4000

    4500

    5000E-Modul [MPa]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 40Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    500

    1000

    1500

    2000

    2500

    Flachs/PS C2 C10 C22

    Probe

    E-Modul [MPa]

    PS rein: 3200 MPa

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PS (Zugfestigkeit)

    50

    60

    70

    80

    90Zugfestigkeit [MPa]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 41Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    Flachs/PS C2 C10 C22

    Probe

    Zugfestigkeit [MPa]

    PS rein: 55 MPa

  • Etherbildung – Reaktionen an Flachs/PS (Dehnung)

    2,5

    3

    3,5

    4

    4,5Dehnung [%]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 42Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    0,5

    1

    1,5

    2

    2,5

    Flachs/PS C2 C10 C22

    Probe

    Dehnung [%]

    PS rein: 3 %

  • Etherbildung – Zusammenfassung

    • Unabhängig von der chemischen Struktur der Matrix führen langkettige

    Substituenten zu niedrigen mechanischen Eigenschaften

    • Im Fall des im Vergleich polaren Polylactids sind die Abhängigkeiten

    von der Kettenlänge signifikanter als beim PP oder PS

    • Kurzkettige Substituenten an der Flachsfaser verbessern die mechanischen

    Eigenschaften im PLA-Compound

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 43Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Eigenschaften im PLA-Compound

    => je länger die Kette, desto schlechter ist die Anbindung

    • Im Fall des Polystyrols rühren die niedrigen mechanischen Eigenschaften

    von der sterischen Hinderung aufgrund des aromatischen Restes

  • Beweggründe für Naturfaserverwendung…

    Vorteile:Vorteile:Vorteile:Vorteile:• Geringe Dichte• Geringe Kosten• Gutes Recycling• Neue Prozesse und Werkstoffe• Nicht abrasives Verhalten• Ökologische Aspekte (CO -Neutralität)

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 44Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    • Ökologische Aspekte (CO2-Neutralität)

    Nachteile:Nachteile:Nachteile:Nachteile:• Schwankende Qualität• Geringe mechanische Eigenschaften• Geringe thermische StabilitätGeringe thermische StabilitätGeringe thermische StabilitätGeringe thermische Stabilität• Hohe WasseraufnahmeHohe WasseraufnahmeHohe WasseraufnahmeHohe Wasseraufnahme• Geringe Dimensionsstabilität• Geringe Faser-Matrix-Haftung

    Quellen: baumann-online.dehero-hessen.de

  • Modifikation – Feuchtigkeitsaufnahme in Abhängigkeit des Substitutionsgehaltes

    4

    5

    6

    7

    8

    Fe

    uc

    hti

    gk

    eit

    sa

    ufn

    ah

    me

    [%

    ]

    Reine Flachsfaser: ~ 8.5 %

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 45Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    0

    1

    2

    3

    00:00:00 00:14:24 00:28:48 00:43:12 00:57:36 01:12:00 01:26:24 01:40:48 01:55:12 02:09:36 02:24:00

    Zeit [min]

    Fe

    uc

    hti

    gk

    eit

    sa

    ufn

    ah

    me

    [%

    ]

    Flax 2 (47) Flax 1 (43) Flax 6 (33) Flax 5 (26) Flax 4 (25) Flax 3 (18)

  • Modifikation – TGA-Analyse

    21 % SubstitutionsgehaltFlachsfaser unbehandelt

    Ma

    ss

    en

    än

    de

    run

    g [

    %]

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 46Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

    Ma

    ss

    en

    än

    de

    run

    g [

    %]

    Temperatur [°C]

  • Vielen Dank für Ihre Vielen Dank für Ihre Vielen Dank für Ihre Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Aufmerksamkeit!Aufmerksamkeit!Aufmerksamkeit!

    Dr. Leif SteuernagelInstitut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik 47Neue Ergebnisse der FNR-Nachwuchsgruppe „Naturfasern“

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