Neue Zeitung Juni ZürcherNZZ+2_1.18290641.6_1.18290641.33... · «lassen üben" wollten, wie...

1
Freitag 2. Juni 1933 Vlatt Neue Zürcher Zeitung »itt«g«nsgabe lofttt Die Elektrizitätsversorgung von Nidwalden Die Vcwcgi'xg. die in unserem Kanton sas! zu einem Staatsstreich geführt hat. bestätigl «ml zum xten Male die Lügenhaftigkeit .'.er Volksgunst, fondcrn fügt auch die Oits- gcschichle ein neues Blatt ein. das zum Ttudiuin der Vollspsnchologic reizt. Es lohnt sich, auch in diesem Blatte Ursprung und Entwicklung dieser Episode aufzuzeichnen. Von den elf Nidwaldner Gemeinden welpen sieben vollständig und eine zu», Teil vom Elek- trizitätswert Luzern- Engel beiss A-G. mit elektrischen, Ttron, bedient. Eine Gemeinde besitzt eine eigene klein: Anlage, an zwei Gemeinden liefern andere Wcrlc. Die Verträge mit de», Wer! wurden 1!»«l lüu'» von den Gemeinde n abge- schlossen. Die Preise für Licht-, «rast, und Wärmc- strom bewege» sich ungefähr in, schweizerischen Mittel. In, Jahre INI,! erteilte der Ncgieru».is- lat de», Luzerner Werk die Konzession zur Aus- nützung der Wasserkraft des Trübsees bei Engel- beii uud sciuer Zu- und Abflüsse. Der techn.schc V.'.,!ler der Negierung bei diese» Unterhandlun- gen war I»g. Mieter von Zürich. Die Negierung befindet sich heute in der aulen Gesellschaft dieses Fachmannes von Nuf, wenn ihr wie ihm vorge- worfen wird, sie hätten sich .düpieren" lasse». In Vorträgen und Neven wurde dieser Vorwurf tnnu noch mit der bezeichnenden Gebärde des Geldzäh- lens begleitet. Wir geben ohne weiteres zu. daß dieser Vertrag für den «anton Nidwalden mcht günstig ist; er bindet uns auf die Dauer von hun- dert Jahren an das Luzerner Werk. Die Negie- rung war damals von der Torge geleitet, die Elek- trizitätsversorgung des Kalttons auf lange Zeit hinaus zu sichern. Die Entwicklung hat aber an- dere Wege eingeschlagen. Trotz erheblichen Aufwendungen des Werles gelang es nicht, den Tee auf die vorgesehene Note zu stauen. Tel nutzbare Inhalt des Tees beträgt 1 Mi«. Kubikmeter. Das Werk unterließ daher den Ausbau, weil er sich wirtschaftlich nicht recht- fertigen würde. Nidwalde» entging daher auch die bei voller Ausnützung der Wasserkraft des Tees vereinbarte Tteuerlcistuug. Ist ,»»» Nidwalden an diesen Trübseevertrag gebunden, während das Wert die ihn, auferlegte» Bedingungen nicht er« lullt hat? Wohl kaum. Tiefe Frage muß «<;>;« durch ein Schiedsgericht einschieben werden, und jeder Prozeß ist bekanntlich rund. Der N^ic- tuugsrat wollte aber nicht gleich mit der Türe ins Haus hinein uud versuchte auf dem Wege von Unterhandlungen mit de», Werk und durch Herab» setzung der Tarife und Verbesserung der Bc5!n- ««»gen eine neue Gruudlage zu schaffen. Er be- hielt adbci die Ungültlgclllärung des Triidsee- veilrages als letzte,. Trumpf noch in der Hand. Der Tlcmdpuult der Negierung war aber kein leichter, weil es hutter ihr her aus den, Büsche non Blutsauger» und Unterdrückern kläffte. Das Vaunalpwerl tauchte ernstlich erst zu Be.,'«» des Jahres 1«,iU anf. Oberflächlich und dileti?..,- icnhaft. aber gleich fchon mit großen Versprechung gen. Um diese Zeit ward dem Land auch der ncxe Messias in der Person eines Herrn Flury ^«s Luzern geschenkt. Diplomierter Ingenieur ist er nicht, und cbcnfowenig kann er sich auf Leistungen, die es rechtfertigen würde», ihm die Projektierung «nd Lcituug eines so schwierigen und umstrittenen Werles anzuvertrauen, berufe». Im Gegenteil. Er wußte sich aber bei unserem sousl allen« Neuen gegenüber mißtrauischen Volle mit dem durch lc>;c»'r<;cu Mantel des Tchülcrs des Weltweisen, der Geste der verfolgte» Unschuld und seiner Religiosität bald ei» blindes Vertrauen zu er- werben. Die Initianten besitzen «un ganz offenbar :>;as Olir des Volles, ordnete» hinter dem Nucke» der Negierung und des Landrates und ungeachtet der .'»abgeklärte» Nechtslagc die Vornahme der geolo- gische» Untersuch»».«» über die Dichtigkeit des projektierten Staubeckens an und verlangen den Anlauf und die Prüfung der Pläne und Rentabi- litätsberechnungen Flurys. Für die Bodensondie- lungtn, die nicht sorgfältig genug ausgeführt wer- den können, werde» wir l!««m» bis 1<;«>;«»!U Fr, auslegen müssen, eine Tumme, die den, Ertrag einer Ttaalssleu« gleichkommt. Weiß man. daß weder der Trübsee noch der Herlisberg»»'« sich staue» ließ, so muß man anch für die Bannalp mit ähnlichen geologischen Verhältnissen unarge- nehine Ueberraschungen fürchten. Im Tchausenster der Initianten prangt eine Nentabilitätsberechünnz von kühnstem Optimismus. Die Verzinsung ?es Baukapitals von 3,5 Älill. (von Fachleute» cbr ! fall» zu niedrig bezeichnet» wird mit l>;i Prozent eingesetzt, für Abschreibungen 2 Prozent, für c»en Unterhalt des Netzes 17 UM! Fr. «nach annähern- der Tchätzuug gibt das Werk dafür heute das Doppelte aus). Das kantonale Werk veispc'cht seinen Abonnenten aber auch alle modernen Ncuc- ruugcn je und je, sobald sie irgendwie erplobt sind; so werden in der Berechnung für Ern-me» lMlg sage und schreibe 7K«! Fr. eingesetzt. Das ist also verheißungsvoll! Bei dieser Zahlenfä ie- bllng verbleibt dann ein Neingewinn von 67 «M Franke», dabei sind bei den Einnahm«» die heu- tige» Taren des Luzerner Werles zugrunde gelcgl. Die bis heute erreichten Zugeständnisse des Wer- les würde» i h m aber eine jährliche Minderein- nahme aus Nidwalden von rund 5UUNU Franken bringen. Die Negierung hat sich nun. von der Volks- stimmung gedrängt, bereit erklärt, alle notwen- digen Untersuchungen ohn e Verzug und unter Milberatung der Initianten vorzunehmen; wir aber hegen mit gutem Grund die Besorgnis, .'aß die Initianten diese Untersuchungen Organe» an- vertrauen werden, die leine genügende Gewähr bieten. Tie sind in ihren Versprechungen so sehr verstrickt, daß sie den Weg zurück nicht mehr since». Zur Schriftreform im Kanton Zürich Die in Nr. !U4 unseres Blattes erschienenen Ausführungen, gezeichnet I.llr., haben u»S vou zwei Teilen Erwiderungen eingetragen, die wir im folgenden wiedergebe». i<;I. Wenn die Darlegungen des Herrn Nr. zur Aufklärung und Beruhiguug dienen sollen, bcd.ir» ftn sie einiger Ergänzungen. Da wäre zunächst daran zu erinnern, daß die Tchulen des «antons Zürich in den Jahren 1'xw 1N2'>; durch die großen Verdienste des Temlnar» und Töchterschullchrcrs Keller bereits eine Tchriftreform durchgeführt haben. Teine Antiqua wurde behördlich als ver« biuoliche Tchrifl empföhle,, und anelka«»», und sie führte übclall. wo sie uorschlis.sgemäß gepflegt wuroe, z u m sicher» Erfolg, damals wie hexte. Dann zog die sogenannte Basle» Tchrifl noter Anführung von Panl Hulliger ins Land, und wollte im Kanton Zürich offene Türen ein» renne», inden, ihre Vefülwolter in etwas »,arlt- schreierlscher Welse die Notwendigkeit einer Tchiiflelneuernng predigten. Es wurden Tckneib- lulse für die Lehrer erteilt, und in de» Tchule» begannen die Versuche. Teither besteht an den Zürcher Tchulen der S ck, r if <; w i r r w a rr . weil die Ncbeneiuaudcrfühlung zweier entgegengesetzter Methoden durch den Klassen-, Tchüler- und Lehrer- wechsel zu einer begreifliche» Unzukömmlichkeit wir». Nu» soll die Frage bis zum Frühjahr 1!M in unserem «anton abgeklärt werden. Niemand wird das sehnlicher wünschen als die Lehrerschaft fclbst. Der Ttaollonvent Zürich hat in dieser Hinsich« sogar schon vorgearbeitet und de», Tchriftwirrwarr dadurch entgegengesteuert, daß er Velsuchsllassen der Basler Tchrift geschlossen von der ersten bis zur fechste» Klasse führt «n0 neu zuziehende Tchü- ler mit der neuen Tchrlst die entsprechenden .«lasse» soweit wie möglich einreiht. To sehr die Bemühuugen der kantonale» Tchristlommifsiou zur Taxierung der Tchrlfluerhältüisse an unserer Tchule anerkannt werden, »,nß man doch be- dauern, daß sie nun selbst die Abklärung erschwert, indem sie eine ,V e r e i n f a ch <; e Antigua! nach Keller" vorschlägt, die sowohl siii einen Kcllcrpralliler als a»ch für einen Hulligerpraltilcr als entwickelnde Tchreibmethooe nicht Frage kommen kann. Tie ist eine gänzlich neue Tache, die unmöglich neben den zwei ander» Tchriflarlen bis zu»» Frühjahr 1!>; l<; auch noch in der Tchule erprobt werden lan». Es wir» sich nur darum handeln lönne», daß die .Tchrcibgclchllen" zu diesem Vorschlag Ttcllung nehmen; verkehrt aber wäre es, wenn wieder«»» eine Anzahl Lehrer schon morge» diese »euen Forme» ,i» ihre» «lassen üben" wollten, wie Herr .1. Ilr. meint. Darin gehe ich mit dein Verfasser einig, wenn er sagt, die Tchriituerlotlerung fei eine Zeiterschei- nung psychologischer Art: aber sowei t es die Tcnn- lc» des Kantons Zürich betrifft, halte ich dafür, doh man sich zu sehr in eine .Tchliflvcllollcrnnn" hineingeredet und hineingesteuert hat, ähnlich wie man anf wirlfchafllichem Gebiete in Land zu viel von cixer Krise spricht, bevor sie in dem beschriebenen Maße da ist, oder wie man in der Politik für Neuer«»««, fchwärmt. olme daß die Volksseele aus tieferen Gründen dafür empfang llch fein lann. Die demokratische Ttaatsschnle wir» Zurückhaltung «den, bis die Mehrheit des Volles sie zur Neuerun g aufruft. Todam, schreibt Herr Paul Hulliger Bafel: Der Einsender .I.llr. wirst mir vor, ich sei in de»! vor vier Monaten der «»«stgcwcrbcschule der Ttadt Zürich gehaltenen Vortrag über die neue Tchrift scharf" über deu uom- promißvorschlag der zürcherischen kantonale» Tchliftlomiuissiou uud habe versucht, die Arbeit dieser Kommission ins Lacher- liche zu ziehen". Damit sich der Lefer ein Urteil bilden kann, gebe ich tne beanstandete Ttclle meines schriftlich niedergelegte» Vortrages '», Wortlaut wieder: sind da und dort in der Tchweiz Bc- strcbuuge» im Gaulle auch im «anton Zürich . der neue» Tchlift eixe vereinfachte Antiqua gegeii «herzustellen, die die bisherige Form der Tchlift beibehält, ihl bloß die Baloctloclen, die Tchnörlel abschneidet, Bestrebungen, die auch am bisherigen kopierenden Unterrichtsverfahren nicht viel geän- dert wissen wollen. Diese Bestrebungen müsse» n»d werden scheitern, weil sie nicht mit der Interessen- bildung rechnen, weil eine solche Tchrisl auch leine wirklich vereinfachte, zeitgemäße Tchrift ist, sonder» eine bloß gestutzte Tchrist, für die sich niemand her- gibt, für die nie ei» junges, lebendiges Her; schla- ge» wird. Ich möchte vor allem die «reise des Ha»- dcls auf diele» Umstand hinweisen. Mit dem Flicken ist es vorbei, um dem Ucbcl zu steuer». Tolchcs Flickwerk müßte über kurzem zur alten Gleichgültigkeit der Tchlift gegenüber führen. Das auch deshalb, weil die meisten dieser Kompromisse weder praktisch erprobt sind, noch aus der Praris hcrvorgegauge». Irgend ein Anhänger der alte» Tchlifl sehte sich ganz einfach an de» Tchrciblisch und produzierte in kürzester Zeit wie irgend ein Dilettant das vereinfachte Alphabet." Ick sprach aus vieler Erfahr»«« heraus: ich hatte »n den letzte» zehn Jahre» mit zahlreiche» derartige« Kompromlfse» zu tu», die »ickt nur la»- toxswcife, sondern gemeindeweise austräte». Ich hatte also nicht besonders den kantonalzürcherische» Vorschlag im Auge, den ich ja in jenen» Zeitpunkt noch gar «icht lannte. Ich betonte im selb?» Vortrag auch mit Nachdruck, daß die neue Tchrist aus dem Bemühe« hervorgegangen sei, auf der Grundlage der Tchreibtcchnit des verstorbenen Zür- cher Tchreiblchrers Jean «eller die Axtianaform mit den neuzeitlichen schreibgeräten zu bilde». Gewerbefreiheit im Theaterwesen (A«s dem Bundesgericht) Lausanne, im Mai. >;Vii. Die Bundesverfassung gestaltet den Kantone» trotz der Garantie der Han- dels- und Gewerbefreiheit iu Art. .11 den Erlaß von Verfügungen über die Gewerbcausübung. so» fern diese Verfügungen de» Grundsatz der Handels« und Gewerbefreiheit fclbst »icht becixlrächtigcn. Um sich in diefcn de» «antönen gezogenen Tchra«^ lcx zu halten, muß eine Verfügung durch polizei- liche Elwäguxgc» des öffentliche» Wohles gerecht- fertigt sei» lixd »icht eine» Ei»grisf in die freie «»»lurie», darstelle». Ein staatlicher Eingrisf in den freie» Wettbewerb auf wirtschaftlichem Ge- biete ist nur »nlei ganz bestimmten Voraussctzu» gcx vor Ar». 3l B.-V. zulässig. Axfaxg Oltober l!»-!2 wollte der Zürich wolm hafte fchwcizciische Theaterunternehmer und Tchai'fpicler Nudols Bernhard mit scinel Truppe in dci Konzelthalle Uhlcr in T«. Gallen ein zehn» tägiges Gastspiel gebe». Nach dem Tt.°Gallci Gc» setz über de» Marktverkehr und das Hausieren dür» fcu solche Vorstellungen nur mit gewerbepolizei- licher Bewilligung gegeben werden! im vorliegen- den Falle wurde die Bewilligung sür das Gast- spiel verweigert niil der begründung, daß die Vor« stellungen dem staatlich subventionierte» Theater schaden würden. Der Ttadtrat wies eine von Bernhard eingereichte Beschwerde ad. ebenso der N cgieru» sssrat. wobei ausgeführt wurde, das Ttadttheater lönne feixe Ausgabe als Bil- dungsstätte nicht ohne reichliche Tnbvcntione« des Gemeinwesens erfülle» und deshalb fei seine Er- haltung mit de», öffentliche» Interesse verknüpft. Der Theaterunternehmer reichte beim Bundes- gericht staatsrechtlichen Nclurs wegen Verletzung der Gewerbefreiheit ein. Er bestritt übrigens auch, daß seine Truppe sür das Tlaottbcatcr ciue Kon- kurrenz bedeute, weil auf dem Programm, abge- fehex vo» eine»« einzigen Ttücl <;>;Vor Tonne»- llutergllllg" von Hauptmann) nur Modcslücke und Operettenschlager stünde». Die staatsrechtliche Abteilung des Bundesgerichtes sah in ihrem Urteil vom 1ü. Mal in der Verweigerung der Bewilligung eine aus rciu fiskalischen Erwägungen erfolgte Unter» bindung der freien Konllllrenz. obschon dieser Be- weggrund bei den Entscheide» der obere« Vchöl de» etwas weniger ««verhüllt zutage getreten ist. Dieser Ausschluß der «oxlurrcxz ist aber »ach der Nechtsprechllug «xd der Dollrin nur zulässig, wenn es sich «m staatliche Unternehme» handelt oder «m ei» Unternehmen, das ans Nücksich>;en des Gemein- wohles eine faktische Monopolstellung gcnicßt. Diese Voraussetzungen tressen hier nicht z«, denn die den» Ttadttliealci gewährte staatliche Tubven« tion stempelt es noch nicht ei«em staatliche« Unternehmen. Daher ist eine Verweigerung der Ausführungsbewilligung aus Fislalcrwäqungen nicht zulässig vor Art. ">;l. Erwägunge» des allge- meine» Wohles, z, B. sittenpolizcilichcr Natur, die allein die Verweigerung der Bewilligung zu de» gründe» vermöchte«, sind von de» Tt. Galler Be- hörden nicht geltend gecoacht worden. Der Re- kurs wurde daher begründet erklärt. Tie bundesgerichtliche Rechtsprechung hat ander- seits eine in« Interesse der Theaterunternehmen liegende höhere Besteuerung der Kinematographen zugelassen, wobei freilich diese Ttcxcr. um mit dem Grundsatz der Gewerbefreiheit nicht in Konflikt zu komme», nicht prohibitiv wirken, eine« rationellen Betrieb nicht von vornherei« ansfchlichcn darf. Verkehr Alpines Rettungswesen, sssorr.) Die ?..X.l'. Tcltion Bernina hat den Entfchluß gefaßt, nun auch die Vovalhüttc bei Pontresina den» Telephonnetz anzxschließex. Weglcitcxd hier- für war die Tatsache, daß die Bovalhütte bei den meisten in letzter Zeit vorgekommene» Berg- unfällen die Basis der Rettungsaktionen war. wo- bei stets ciue direkte Pcrbilidung mit dem Tal von große», Weit gewesen wäre. Die schon bestehende!, Tclephoxc f der Fnorela Txrlcj und auf der Diavolezza»«««: haben fchon mehrmals große Dienste geleistet. Obwohl die Leitungsführung zur Biwakhütte bedeutend größere Tchwicrialeilen ver- ursacht und deswegen auch mit großen Kosten ver- bunden sei» wird lvie ganze Ttrcckc am Abhang entlang ist im Winter lawinengefährdet», entschloß man sich zu ihrer Erstellung, ein ersreulichcr Be- weis bergiportlicher Tolidarltät! 2chlll«l,rtverlehr von Rotterdam. sMitg>; Während des Monats April sind in den Nicxwcn Wltterweg (Nenen Wasserweg» hineingefahren: W2 lApiil 1M2: 8l!N, Tchijfe mit zusammen 1^6 !>;!»!<; N46N4LM netto Negistertonnen, wovon »lit Bestimmung für Notteroam ?.N <;?.')<;) Schiffe mit 1l1^7N'>;2 (11'>;<;419» «elto Ncgistcrtonne». Die Zahlen des HasenucrlchlS der drei größte» Hase» des Kontinents während der erste» vior Monate der Jahre 1M2 und INN sind lmit Umrechnung der Zahlen vo» Antwerpen in Tonnenmaß): Hainburg Autwcrpcn Watcrweg Vch>;!>;« Ion»»« Vlt!N« lenntll Schiss« Tl>;»n,n lM 2 <;!«?? NMt.l!^ 3NM s,.ül!?.k'»l .'!.?-!,", ',,fl!,,M->; lÜ,'N s>;.,'^7 .',,!!? >;.Mü .'!,<;!»>; s>;.,',5?.<;',2 .'!,!!N,1 s>;.!» 4..'!,!7 Dl««. ü.->;« M>;,tz55 l! -^?!!.'M -i>;N«.^ Himmelserscheinungen im Juni !'. ?. In der Gclstcsgcschichle der Menschheit lau» dcullich festgestellt werde», wie das jcweile» erworbene astronomische Weltbild das Dexlcn nnd Fühlen ganzer Zeitabschnitte grundlegend bcein- s.üßle. Trotz dieser feststehende» Tatsache wird der Iiimmelsliüwliche Uülcrricht an »»sein Tchulcn fast durchweg bcschämcüd vernachlässigt. Tchavc! Hier ist sicher ein Hauplgr»»d erblicken, warn», die heutige Generation den Vorgänge» am Himmelszelt und den Tchönhettcn des gestirnte» Himmels meist vollkommen siemd gegenübersteht und damit um ein gutes Tttick geistig ärmer gc- worden isl. Aber auch aus rein pädagogische», nicht nur aus ethischen Grüxnc» sollte sich die Schule den wunderbare» Unterrichtsstoff nicht entgehe» lasse». Vorerst lau» festgestellt werde», daß schon vom srühe» «indlieüsallcr an ein nalürliches Interesse de» Tteinc» da ist. Wan»» dieses verkümmern lassell, wen» feststeht, daß sehr wohl schon Zclmlährigcn die «uns! des Beobachtens uud das Verständnis siii astronomische Begebeohcitc» vermittelt welvcn lann? Gerade die »cn^cilliche Schüle, die daraus ausgeh», aus gesa»»»cl>;cm Be- obachtungsmaterial de» Tchülcr felds» Tchlnsse ziehe» und Gesetzmäßigkeiten aussinde» lasse», sollte doch cigcutlich schon längst aus Himmels» beobachtungen versallen sei», an Hand derer sich das genamttc Unterrichtsprinzip wcilaiis am sichersten durchführen läßt. Während die »leiste» Vel!»chscr<;icb»isse der ander» Gebiete, seicu sie pl,hsilal!sch:r oocr biologischer Art. !'<; ihre« Grundzüge» in oen meiste« Fälle» durch irgend- welche Nebenumstände verschleiert oder versälsch! «scheine». >;rc<;e» bei den hier in Frage kommende» Himmclscrschcimlilge» alle Gesetzmäßigkeit?» durch aus cinwaiidsrei uud »»entstellt zntage. Ticher ei« «licht zu uxierschätzeüdci Vorteil, der übrigens auch iu der Gcschichle ocr Wissenschaften klar her- vortritt: Der Himmelskundige war der erste, der die wichlige Eittdccluug »lachte, daß das Naiur- gesclnhc» keineswegs dem Zuiil! anhcimaestellt ist sondern aus bestimmten Gesetzmäßigkeiten fnßl, Iu diesem Aollell gesellt sich aber noch ein wei» tcrcr: Die Ergebnisse der Hinimelsbcodachllmg lasse« sich der verschiedenste» Art auswcne«. mit einer Neilic von andern Fächern verzahne». s»r die sie ci»c« lebendige» Ueblmgsstosf liesein. Lebcudlg. weil selbst erarbeitet uuo mit großem Iütcresfe erworben. Das Erstelle» e!«!>;chstc» Bc- ol'achlungsgerätcs würde der Handfertigkeit zngntc lo»»»cu, das gewonnene Material in der Mathe- matik aller Tlnscn. in» Zeichnen besonders >;«» llchiiischc!» Zeichne» in der Geographie ufw. eine ««erschöpfliche Fuudgrube darstelle«. Zuletzt «löge eines nicht verschwiegen welpe«: Die Forfchnnge» ver letzte» Iahrzclntte habe« «ns ein Bild des Weltalls von überwältigender Pracht «öd Größe culworfc«. das sicher daz« bestimm» »st, die Freiheit u»d Großzügigkeit des Denkens >;»,o F>;!hlc«s mächtig zu förder», «leiolicit »nd Nleiu- lichtci! finde» hier leinen Platz mehr. Wäre es «ich» Pflicht der Tchule. vci heranwachsende» Generation Einblicke die Tchönheilen »nd Gcsetzllläßialeilc« des ue»c» Weltbildes vci »tillcl»!' Müßle «ich» das Pslanzc» von Wel>;- gcfiihl das wirlfamste Gegeugeivichl z>;»n ,,>;»oder«c«" Aberglaube« sei es Astrologie, los- »lifchc Handlcfeluus» oder wie die Torheit» alle heiße» schaffen? Es wäre wirllich an der Zeit, unfercr Iugeiiocrziehung cixcn Gr«»d legen, auf dem geistige Volksseuche» dieser Ar» »ichl mehr so üppig ins Klaut zu schieße» vclmöchlc«! Um die elsle Abendstunde beginnt der Große Bär oder Himmelswagen sich zwischen Polarstern >;!>;» Westpunkt zu schiebe». Teine Dcichsclsteine zeige» f den In halber Himmelshöhe am West- himmel prangenden goldgelb?» Alltür im Bild des Booles. Die Him»lelsgege»i>; zwischen Arltnr l»l0 der schettelnah slalmnendcn bläulichen Weaa ist erfüll» von den Bilder» der Klone »ud des Niesen Herln.es. Ueder diese» »»lschlingl dci schöne Tieincnllo», des Drachen in weilen,. h,'ld>; tlcisfölUiigc»» Böge» de« Kleiue« Balen, dcssc« Haxplstei» yer Polarslern ist. Füße« des Her- kules löxxen Tchlangc xxd Tchlallgentläaer anfgc« füllde« werde». Z>;»>;, sicher» Erlexnc» »ll?r dieser Zterxglxppen wild der Gedlaxch einer kleine" Sleinlarte laum zu uxlgehen sein, es sei dexn, daß lna» sich del Führung cines bereits Nilnyigcn anvertraue« la« Genax ii« Tüdc« blink» ei«cs der schöxstex Tterxbildci des Hiuoxcl.?: »er Tlorpio». Wie ein iftlühender Diamant gleiß! stäüdig wechselndl,,» Fail'c«sp!el der rötliche Hauplsteri! Aittarcs. dcl marsähnliche. Wenig morgeuwälls vo» hier steig! in voller Tchö»l,ci» das ma<;!le«ch!e«>;dc Ba«d der Milchslraße empor, das in »iächligem Böge» den Ostlnmmcl liber- spannt, llnschn'ei lönne« jetzt die über den Nebel- schleier hingestreuten Hilnmclodildei ««»gesunde,, werde». geringer Höhe über der südliche» Tel, seldgrcnze flimmern die T»ei»? de? Tchiitzc» an« den wild zerllüjlclen Tonnenivollc» d's «loigc'i wärts liegende» Milchstlilßeullvmes, hilber Himmclshöhc über ilmcu steht das Tlcrnbild lies Adlers mil de», iveißslammenoc» Atair, dcssc« rechts «lld liiils liegende» schwächer« Begleitsterne eine Linie axdcixcn. die gegen die schei<;el»!>;I'e Wega hinweis». Ostwalls ilii >;?<; mitte» im Nebel- weg ein gewaltiges Tlerxlicuz sichtbar: dcr Tckwan Der wcißglitzcrxdc helle Ttcrn im «epf des «reu- zes ist Deneb. Hier is» »er Ort. wo der Milch' straßenzug sich gabelt. Zwischen Polarstern »nd Oilpulil! ist in dis Nebelband ei« riesiges gestickt: die Ko«s<;elli!io« der Cassiopeia. - Vo» besondere», Nei, ist die Betrachtung der lichtmäch <;is>;c» Milchs»rak?»wollcn im Tchützen. Adler u',l>; Tchwa». Das verwendete Gl«s soll« aber mög- lichst lichtstark sein un d ein ausgedehntes Gesichts- feld besitzen. Mcllnl und Venus sind als Abcildslerue sichtbar, stehe» aber wegen ihrer großen Tonnen- «ähc noch tles w, westliche» Dämmerschein, Um die beiden Wandelsterne axszufiude». halle >;»a» gleich »ach Toxnenllxtelgaug Ansicha». Die Ver- wc»dn»g eines Fcldglascs wird dabei nützlich sei». Die Bewegllllgc« der beide» Hlmmclswiinderei vollziehe» sich im Ttcinvezirl der Zwillinge. Bei giixstige», Wetter ucisänme man den 8. Iiüii nicht. Zu dieser Zeit zieht Merkur nur zwei Mono breiten »ürdlich dem Venxsster» vorbei. Das Gc» sschtsscld des Feldstechers »msaßl dann beide zn gleicher Zel,, Mars »',d Ixpiler vollsühleü ihl reizende» Hmveaxngöjpiel ilnmer »och im Bilo des Löwen. Imnei raschere» Laufes wandert Mars »»«er deu Firstcincn gegen Osten >;»!0 über- hol» dabei den weit langsamer.'!! Jupiter n»>; I«»i. Ictzl stehe» die beide» schöne» Plaucle» bloß eine» halben Mo»ddulch»>;ess?r übeieinandci. Mars südlich, ToMl das e«ge Feld ein?s großen Tehrohres wird diese»! Tag bcioe Tiernc ans- zltnchmc!, vermöge». lNla»!l,°Tler»wal!e!>; Es brauch! wohl hier kam» disowxis betont zu wer- den, daß ein: solch: «oniuullio!, nur ein perspek- tivischer Esset! ist. In Willlichlcil lieg! zwifchcu de» beide» Himmelskörpern immer noch eine »ren- nende Klnf! von meln als ,i»l! Millionen Mlo- melcin. Der röllichc Tchcin des M'.rs ist i:tz! Hclüilci! stark zniückgegaügcn. Bald wird er an Linchllrasl de» Tter» Nci»lxs la»>;» »>;?>;,r übei- lrcssen. Wer die Noninnttiox im Feldstecher be- trachtet, vergesse nicht, axch gleich «ach Jupiters Monden Ansschan halten. Tic sind in jedem cinigclixasten brauchbaren Glas sichtbar. T c>; >; u r x steh! im Bilv des Ttciubocls. Ge^en Monatsende wird er bereits vor Mitternacht lies im Tndostc» aufgehen. Besonders in diesel« Monat ist das Verfolgen des Mondwcges lohnend. Am 1. steht das zu- nehmende Mondlund bei Mars iino Jupiter im Lcwc» eine rech» ausfällige Konstellation: am wird Tpica in der Jungfrau erreicht »nd am 7. der rote Antares im Tlorpion. Der Vollmond des !<;. Juni wird im Tlorpio« abgehalten. Bereils wieder in abnehmender Phase fchrcitet der Erd- bclilcitci am 1»'. an Tatuin vorübei und am .'l. finde» man die eben schwindende Tichcl bei A'oc- baran im Tlicr. Am »',!. ist Neninond. Vielleich: geling» cs. bei klarer Lnsl am 2l, die «vicder z»° »chlxende Ticke! bci Pollxr. Mcrlxr xud Venns <;u erhasche». Au>; ^?. ist die Ncise schox bcin-he voll» c«de>;, der Moxd steht bei Ncaxlus im Löw:x xxd erreich» an» :ll>;. nochlials Jupiter u»y Mars. All, ^'1. Iulli vcrläßl die Toxne das Tlcrnbild des Ttteis (Tierlreiszcichen ZwÜlingc» ,i«d tritt in das Bild der Zwillinge <;Ze!chcn des Krebse.-) ein. Jetzt ist der sommerliche Höchststand erreich». Wir haden dex längsten T<;vi und der Kalelver veltündct Tol»me»an»axg, Neue Zürcher Zeitung vom 02.06.1933

Transcript of Neue Zeitung Juni ZürcherNZZ+2_1.18290641.6_1.18290641.33... · «lassen üben" wollten, wie...

Freitag

2. Juni 1933Vlatt Neue Zürcher

Zeitung »itt«g«nsgabe

lofttt

Die Elektrizitätsversorgungvon Nidwalden

Die Vcwcgi'xg. die in unserem Kanton sas!zu einem Staatsstreich geführt

hat. bestätigl«ml zum xten Male die Lügenhaftigkeit

.'.erVolksgunst,fondcrn fügt

auch i» die Oits-gcschichle ein neues Blatt ein. das zum Ttudiuinder Vollspsnchologic

reizt. Es lohnt sich, auch indiesem Blatte Ursprung und Entwicklung

dieserEpisodeaufzuzeichnen.

Von den elf Nidwaldner Gemeinden welpensieben vollständig und eine zu», Teil vom Elek-trizitätswert Luzern- Engel beiss A-G. mitelektrischen, Ttron, bedient. Eine Gemeinde besitzteine eigene klein: Anlage, an zwei Gemeindenliefern andere Wcrlc. Die Verträge mit de», Wer!wurden 1!»«l lüu'» von den Gemeinde n abge-

schlossen. Die Preise für Licht-, «rast, und Wärmc-strom bewege»

sichungefähr in, schweizerischen

Mittel. In, Jahre INI,! erteilte der Ncgieru».is-lat de», Luzerner Werk die Konzession zur Aus-nützung der Wasserkraft des Trübsees bei Engel-beii uud sciuer Zu- und Abflüsse. Der techn.schcV.'.,!ler der Negierung bei diese» Unterhandlun-gen war I»g.

Mieter von Zürich. Die Negierung

befindet sich heute in der aulen Gesellschaft diesesFachmannes von Nuf, wenn ihr wie ihm vorge-

worfen wird, sie hätten sich.düpieren"

lasse». InVorträgen und Neven wurde dieser Vorwurf tnnunoch mit der bezeichnenden Gebärde des Geldzäh-lens begleitet. Wir geben ohne weiteres zu. daßdieser Vertrag für den «anton Nidwalden mchtgünstig ist; er bindet uns auf die Dauer von hun-dert Jahren an das Luzerner Werk. Die Negie-rung war damals von der Torge geleitet, die Elek-trizitätsversorgung

des Kalttons auf lange Zeithinaus zu sichern. Die Entwicklung

hat aber an-dere Wege eingeschlagen.

Trotz erheblichen Aufwendungen des Werlesgelang es nicht, den Tee auf die vorgesehene Notezu stauen. Tel nutzbare Inhalt des Tees beträgt

1 Mi«. Kubikmeter. Das Werk unterließ daherden Ausbau, weil er sich wirtschaftlich nicht recht-fertigen würde. Nidwalde» entging daher auch diebei voller Ausnützung der Wasserkraft des Teesvereinbarte Tteuerlcistuug. Ist ,»»» Nidwaldenan diesen

Trübseevertrag gebunden, während dasWert die ihn, auferlegte» Bedingungen nicht er«

lullt hat? Wohl kaum. Tiefe Frage muß «<;>;«

durch ein Schiedsgerichteinschieben werden, und

jederProzeß ist bekanntlich rund. Der N^ic-tuugsrat wollte aber nicht

gleich mit der Türe insHaus hinein uud versuchte auf dem Wege vonUnterhandlungen mit de», Werk und durch Herab»setzung der Tarife und Verbesserung der Bc5!n-««»gen eine neue Gruudlage

zu schaffen. Er be-

hielt adbci die Ungültlgclllärung des Triidsee-veilrages als letzte,. Trumpf noch in der Hand.Der Tlcmdpuult der Negierung war aber keinleichter, weil es hutter ihr her aus den, Büsche nonBlutsauger» und Unterdrückern kläffte. DasVaunalpwerl tauchte ernstlich erst zu Be.,'«»des Jahres 1«,iU anf. Oberflächlich und dileti?..,-

icnhaft. aber gleichfchon mit großen Versprechung

gen. Um diese Zeit ward dem Land auch der ncxeMessias in der Person eines Herrn Flury ^«sLuzern geschenkt. Diplomierter Ingenieur

ist ernicht, und cbcnfowenig kann er sich auf Leistungen,

die es rechtfertigen würde», ihm die Projektierung

«nd Lcituug eines soschwierigen und umstrittenen

Werles anzuvertrauen, berufe». Im Gegenteil.

Er wußte sich aber bei unserem sousl allen« Neuengegenüber mißtrauischen Volle mit dem durchlc>;c»'r<;cu Mantel des Tchülcrs des Weltweisen,der Geste der verfolgte» Unschuld und seinerReligiosität bald ei» blindes Vertrauen zu er-werben.

Die Initianten besitzen «un ganz offenbar :>;as

Olir des Volles, ordnete» hinter dem Nucke» derNegierung und des Landrates und ungeachtet der.'»abgeklärte» Nechtslagc die Vornahme der geolo-gische» Untersuch»».«» über die Dichtigkeit des

projektierten Staubeckens an und verlangen denAnlauf und die Prüfung der Pläne und Rentabi-litätsberechnungen Flurys. Für die Bodensondie-lungtn, die nicht sorgfältig genug ausgeführt wer-den können, werde» wir l!««m» bis 1<;«>;«»!U Fr,auslegen müssen, eine Tumme, die den, Ertrageiner Ttaalssleu« gleichkommt. Weiß man. daßweder der Trübsee noch der Herlisberg»»'«

sichstaue» ließ, so muß man anch für die Bannalpmit ähnlichen geologischen Verhältnissen unarge-nehine Ueberraschungen

fürchten. Im Tchausensterder Initianten prangt eine Nentabilitätsberechünnzvon kühnstem Optimismus. Die Verzinsung ?esBaukapitals von 3,5 Älill. (von Fachleute» cbr !

fall» zuniedrig

bezeichnet» wird mit l>;i Prozenteingesetzt, für Abschreibungen 2 Prozent, für c»en

Unterhalt des Netzes 17 UM! Fr. «nach annähern-der Tchätzuug gibt das Werk dafür heute dasDoppelte aus). Das kantonale Werk veispc'cht

seinen Abonnenten aber auch alle modernen Ncuc-ruugcn je und je, sobald sie

irgendwie erplobtsind; so werden in der Berechnung für Ern-me»lMlg sage und schreibe 7K«! Fr. eingesetzt. Dasist also verheißungsvoll! Bei dieser Zahlenfä ie-bllng verbleibt dann ein Neingewinn von 67 «MFranke», dabei sind bei den Einnahm«» die heu-tige» Taren des Luzerner Werles zugrunde gelcgl.

Die bis heute erreichten Zugeständnisse des Wer-les würde» i hm aber eine jährliche Minderein-nahme aus Nidwalden von rund 5UUNU Frankenbringen.

Die Negierung hat sich nun. von der Volks-stimmung gedrängt, bereit erklärt, alle notwen-digen Untersuchungen o h ne Verzug und unterMilberatung der Initianten vorzunehmen; wiraber hegen mit gutem Grund die Besorgnis,

.'aßdie Initianten diese

Untersuchungen Organe» an-vertrauen werden, die leine genügende Gewährbieten. Tie sind in ihren Versprechungen

so sehrverstrickt, daß sie den Weg

zurück nicht mehr since».

Zur Schriftreformim Kanton Zürich

Die in Nr. !U4 unseres Blattes erschienenenAusführungen, gezeichnet I.llr., haben u»S vouzwei Teilen Erwiderungen eingetragen, die wir imfolgenden wiedergebe».

i<;I. Wenn die Darlegungen des Herrn Nr. zurAufklärung und Beruhiguug dienen sollen, bcd.ir»ftn sie

einiger Ergänzungen. Da wäre zunächstdaran zu erinnern, daß die Tchulen des «antonsZürich in den Jahren 1'xw1N2'>; durch die großen

Verdienste des Temlnar» und TöchterschullchrcrsKeller bereits eine Tchriftreform durchgeführthaben. Teine Antiqua wurde behördlich als ver«biuoliche Tchrifl empföhle,, und anelka«»», undsie führte übclall. wo sie

uorschlis.sgemäß gepflegtwuroe, z um sicher»

Erfolg, damals wie hexte.Dann zog die sogenannte Basle» Tchriflnoter Anführung von Panl Hulliger ins Land,und wollte im Kanton Zürich offene Türen ein»renne», inden, ihre Vefülwolter in etwas »,arlt-schreierlscher Welse die Notwendigkeit einerTchiiflelneuernng predigten. Es wurden Tckneib-lulse für die Lehrer erteilt, und in de» Tchule»begannen die Versuche. Teither besteht an denZürcher Tchulen der S ck, r i f <; w i r r w a r r . weildie Ncbeneiuaudcrfühlung

zweier entgegengesetzter

Methoden durch den Klassen-, Tchüler- und Lehrer-wechsel zu einer begreifliche»

Unzukömmlichkeitwir».

Nu» soll die Frage bis zum Frühjahr 1!M inunserem «anton abgeklärt werden. Niemand wirddas sehnlicher wünschen als die Lehrerschaft fclbst.Der Ttaollonvent Zürich hat in dieser Hinsich«sogar

schonvorgearbeitet und de», Tchriftwirrwarr

dadurch entgegengesteuert,daß er Velsuchsllassen

der Basler Tchrift geschlossen von der ersten biszur fechste» Klasse führt «n0 neu zuziehende Tchü-ler mit der neuen Tchrlst i» die entsprechenden

.«lasse» soweit wie möglich einreiht. To sehr dieBemühuugen der kantonale» Tchristlommifsiouzur Taxierung der Tchrlfluerhältüisse an unsererTchule anerkannt werden, »,nß man doch be-dauern, daß sie nun selbst die Abklärung erschwert,indem sie eine ,V e r e i n f a ch <; e

Antigua!nach Keller" vorschlägt, die sowohl siii einen

Kcllcrpralliler als a»ch für einen Hulligerpraltilcrals entwickelnde Tchreibmethooe nicht i» Fragekommen kann. Tie ist eine gänzlich neue Tache,die unmöglich neben den zwei ander» Tchriflarlenbis zu»»

Frühjahr 1!>; l<; auch noch in der Tchuleerprobt werden lan». Es wir» sich nur darumhandeln lönne», daß die .Tchrcibgclchllen"

zudiesem Vorschlag Ttcllung nehmen; verkehrt aberwäre es, wenn wieder«»» eine Anzahl Lehrerschon morge» diese »euen Forme» ,i» ihre»«lassen üben" wollten, wie Herr .1. Ilr. meint.Darin gehe ich mit dein Verfasser einig, wenn ersagt, die Tchriituerlotlerung fei eine Zeiterschei-nung psychologischer Art: aber soweit es die Tcnn-lc» des Kantons Zürich betrifft, halte ich dafür,doh man sich zu sehr in eine .Tchliflvcllollcrnnn"hineingeredet und hineingesteuert hat, ähnlich wieman anf wirlfchafllichem Gebiete in Landzu viel von cixer Krise spricht, bevor sie in dembeschriebenen Maße da ist, oder wie man in derPolitik für Neuer«»««, fchwärmt. olme daß dieVolksseele aus tieferen Gründen dafür empfang

llch fein lann. Die demokratische Ttaatsschnlewir» Zurückhaltung «den, bis die Mehrheit desVolles sie zur

Neuerung aufruft.

Todam, schreibt Herr Paul Hulliger i»Bafel:

Der Einsender .I.llr. wirst mir vor, ich sei inde»! vor vier Monaten i» der «»«stgcwcrbcschule

der Ttadt Zürich gehaltenen Vortrag über die neue

Tchrift scharf" über deu uom-promißvorschlag der zürcherischen kantonale»Tchliftlomiuissiou uud habeversucht, die Arbeit dieser Kommission ins Lacher-liche zu ziehen". Damit sich der Lefer ein Urteilbilden kann, gebe ich tne beanstandete Ttclle meinesschriftlich

niedergelegte» Vortrages '», Wortlautwieder: sind da und dort in der Tchweiz Bc-strcbuuge» im Gaulle auch im «anton Zürich .der neue» Tchlift eixe vereinfachte Antiqua gegeii«herzustellen, die die bisherige Form der Tchliftbeibehält, ihl bloß die Baloctloclen, die Tchnörlelabschneidet, Bestrebungen, die auch am bisherigenkopierenden Unterrichtsverfahren nicht viel geän-

dert wissen wollen. DieseBestrebungen

müsse» n»dwerden scheitern, weil sie nicht mit der Interessen-bildung rechnen, weil eine solche Tchrisl auch leinewirklich vereinfachte, zeitgemäße Tchrift ist, sonder»eine bloß gestutzte Tchrist, für die sich niemand her-gibt, für die nie ei» junges, lebendiges Her; schla-ge» wird. Ich möchte vor allem die «reise des Ha»-dcls auf diele» Umstand hinweisen. Mit demFlicken ist es vorbei, um dem Ucbcl zu steuer».Tolchcs Flickwerk müßte über kurzem zur altenGleichgültigkeit der Tchlift gegenüber führen. Dasauch deshalb, weil die meisten dieser Kompromisse

weder praktisch erprobt sind, noch aus der Prarishcrvorgegauge». Irgend ein Anhänger der alte»Tchlifl sehte sich ganz einfach an de» Tchrciblischund produzierte in kürzester Zeit wie irgend einDilettant das vereinfachte Alphabet."

Ick sprach aus vieler Erfahr»«« heraus: ichhatte »n den letzte» zehn Jahre» mit zahlreiche»derartige« Kompromlfse»

zu tu», die »ickt nur la»-toxswcife,

sonderngemeindeweise austräte». Ich

hatte also nicht besonders den kantonalzürcherische»Vorschlag im Auge, den ichja in jenen» Zeitpunkt

noch gar «icht lannte. Ich betonte im selb?»Vortragauch mit Nachdruck, daß die neue Tchrist

aus dem Bemühe« hervorgegangen sei, auf derGrundlage der Tchreibtcchnit des verstorbenen Zür-cher Tchreiblchrers Jean «eller die Axtianaformmit den neuzeitlichen

schreibgerätenzu bilde».

Gewerbefreiheit im Theaterwesen(A«s dem Bundesgericht)

Lausanne, im Mai. >;Vii. Die Bundesverfassunggestaltet den Kantone» trotz der Garantie der Han-dels- und Gewerbefreiheit iu Art. .11 den Erlaßvon Verfügungen über die Gewerbcausübung.

so»fern diese

Verfügungen de» Grundsatz der Handels«und Gewerbefreiheit fclbst »icht becixlrächtigcn.Um sich in diefcn de» «antönen gezogenen Tchra«^lcx zu halten, muß eine Verfügung durch polizei-liche Elwäguxgc» des öffentliche» Wohles gerecht-fertigt

sei» lixd »icht eine» Ei»grisf in die freie«»»lurie», darstelle». Ein staatlicherEingrisf in

den freie» Wettbewerb auf wirtschaftlichem Ge-biete ist nur »nlei ganz bestimmten Voraussctzu»gcx vor Ar». 3l B.-V. zulässig.

Axfaxg Oltober l!»-!2 wollte der i» Zürich wolmhafte fchwcizciische Theaterunternehmer und

Tchai'fpicler Nudols Bernhard mit scinel Truppein dci Konzelthalle Uhlcr in T«. Gallen ein zehn»tägiges Gastspiel gebe».

Nach dem Tt.°Gallci Gc»

setz über de» Marktverkehr und das Hausieren dür»fcu solche

Vorstellungen nur mit gewerbepolizei-licher Bewilligung gegeben werden! im vorliegen-den Falle wurde die Bewilligung

sür das Gast-spiel verweigert niil der begründung,daß die Vor«

stellungen dem staatlich subventionierte» Theaterschaden würden. Der Ttadtrat wies eine vonBernhard eingereichte Beschwerde ad. ebenso derN cgieru» sssrat. wobei ausgeführt wurde,das Ttadttheater lönne feixe Ausgabe als Bil-dungsstätte nicht ohne reichliche Tnbvcntione« desGemeinwesens erfülle» und deshalb fei seine Er-haltung mit de», öffentliche» Interesse verknüpft.Der Theaterunternehmer reichte beim Bundes-gericht staatsrechtlichen Nclurs wegen Verletzungder Gewerbefreiheit ein. Er bestritt übrigens auch,

daß seine Truppe sür das Tlaottbcatcr ciue Kon-kurrenz bedeute, weil auf dem Programm, abge-

fehex vo» eine»« einzigen Ttücl <;>;Vor Tonne»-llutergllllg" von Hauptmann) nur Modcslücke undOperettenschlagerstünde».

Die staatsrechtliche Abteilung desBundesgerichtessah in ihrem Urteil vom

1ü. Mal in der Verweigerung der Bewilligung eineaus rciu fiskalischen Erwägungen erfolgte Unter»bindung der freien Konllllrenz. obschon dieser Be-weggrund bei den Entscheide» der obere« Vchölde» etwas weniger ««verhüllt zutage getreten ist.Dieser Ausschluß der «oxlurrcxz ist aber »ach derNechtsprechllug «xd der Dollrin nur zulässig, wennes sich «m staatliche Unternehme» handelt oder «mei» Unternehmen, das ans Nücksich>;en des Gemein-wohles eine faktische

Monopolstellung gcnicßt.

Diese Voraussetzungen tressen hier nicht z«, denndie den» Ttadttliealci gewährte staatliche Tubven«tion stempelt es noch nicht ;« ei«em staatliche«Unternehmen. Daher ist eine Verweigerung derAusführungsbewilligung aus Fislalcrwäqungennicht zulässig vor Art. ">;l. Erwägunge» des allge-meine» Wohles, z, B. sittenpolizcilichcr Natur, dieallein die Verweigerung der Bewilligung

zu de»gründe» vermöchte«, sind von de» Tt. Galler Be-hörden nicht geltend gecoacht worden. Der Re-kurs wurde daher

begründet erklärt.Tie bundesgerichtliche Rechtsprechung hat ander-

seits eine in« Interesse der Theaterunternehmenliegende höhere Besteuerung der Kinematographenzugelassen, wobei freilich diese Ttcxcr. um mit demGrundsatz der Gewerbefreiheit nicht in Konflikt zukomme», nicht prohibitiv wirken, eine« rationellenBetrieb nicht von vornherei« ansfchlichcn darf.

VerkehrAlpines Rettungswesen, sssorr.) Die ?..X.l'.

Tcltion Bernina hat den Entfchluß gefaßt, nunauch die Vovalhüttc bei Pontresina den»Telephonnetz

anzxschließex.Weglcitcxd hier-

für war die Tatsache, daß die Bovalhütte bei denmeisten in letzter Zeit vorgekommene» Berg-unfällen die Basis der Rettungsaktionen war. wo-bei stets ciue direkte Pcrbilidung mit dem Tal vongroße», Weit gewesen wäre. Die schon bestehende!,Tclephoxc a »f der Fnorela Txrlcj und auf derDiavolezza»«««: haben fchon mehrmals große

Dienstegeleistet. Obwohl die Leitungsführung

zurBiwakhütte bedeutend größere Tchwicrialeilen ver-ursacht und deswegen auch mit großen

Kosten ver-bunden sei» wird lvie ganze Ttrcckc am Abhangentlang

ist im Winter lawinengefährdet»,entschloß

man sich zu ihrer Erstellung, ein ersreulichcr Be-weis bergiportlicher Tolidarltät!

2chlll«l,rtverlehr von Rotterdam. sMitg>;Während des Monats April

sind in den NicxwcnWltterweg (Nenen Wasserweg» hineingefahren:W2 lApiil 1M2: 8l!N, Tchijfe mit zusammen1^6 !>;!»!<; N46N4LM netto Negistertonnen, wovon»lit Bestimmung für Notteroam ?.N <;?.')<;) Schiffemit 1l1^7N'>;2 (11'>;<;419» «elto Ncgistcrtonne». DieZahlen des HasenucrlchlS der drei größte»

Hase»des Kontinents während der erste» vior Monateder Jahre 1M2 und INN sind lmit Umrechnung

der Zahlen vo» Antwerpen in Tonnenmaß):

Hainburg Autwcrpcn WatcrwegVch>;!>;« Ion»»« Vlt!N« lenntll Schiss« Tl>;»n,n

l M2 <;!«?? NMt.l!^ 3NM s,.ül!?.k'»l .'!.?-!,", ',,fl!,,M->;lÜ,'N s>;.,'^7 .',,!!? >;.Mü .'!,<;!»>; s>;.,',5?.<;',2 .'!,!!N,1 s>;.!» 4..'!,!7

Dl««. ü.->;« M>;,tz55 l! -^?!!.'M -i>;N«.^

Himmelserscheinungen im Juni!'. ?. In der Gclstcsgcschichle der Menschheit

lau» dcullich festgestellt werde», wie das jcweile»erworbene astronomische Weltbild das Dexlcn nndFühlen ganzer Zeitabschnitte grundlegend bcein-s.üßle. Trotz dieser feststehende» Tatsache wird derIiimmelsliüwliche Uülcrricht an »»sein Tchulcnfast

durchwegbcschämcüd vernachlässigt. Tchavc!

Hier ist sicher ein Hauplgr»»dz» erblicken, warn»,

die heutige Generation den Vorgänge» amHimmelszelt und den Tchönhettcn des gestirnte»

Himmels meist vollkommen siemd gegenübersteht

und damit um ein gutes Tttick geistig ärmer gc-

worden isl. Aber auch aus rein pädagogische», nichtnur aus ethischen Grüxnc» sollte sich die Schuleden wunderbare» Unterrichtsstoff nicht entgehe»

lasse». Vorerst lau» festgestellt werde», daß schonvom srühe» «indlieüsallcr an ein nalürlichesInteresse a» de» Tteinc» da ist. Wan»» diesesverkümmern lassell, wen» feststeht, daß sehr wohlschon

Zclmlährigcn die «uns! des Beobachtens uuddas Verständnis siii astronomische

Begebeohcitc»

vermittelt welvcn lann? Gerade die »cn^cillicheSchüle, die daraus ausgeh», aus gesa»»»cl>;cm Be-obachtungsmaterial de» Tchülcr felds» Tchlnsse

ziehe» und Gesetzmäßigkeiten aussinde» z» lasse»,

sollte dochcigcutlich

schonlängst aus Himmels»

beobachtungen versallen sei», an Hand derer sich

das genamttc Unterrichtsprinzip wcilaiis amsichersten durchführen läßt. Während die »leiste»Vel!»chscr<;icb»isse der ander» Gebiete, seicu siepl,hsilal!sch:r oocr biologischer Art. !'<; ihre«Grundzüge» in oen meiste« Fälle» durch irgend-

welche Nebenumstände verschleiert oder versälsch!«scheine». >;rc<;e» bei den hier in Frage kommende»Himmclscrschcimlilge» alle Gesetzmäßigkeit?» durchaus cinwaiidsrei uud »»entstellt zntage. Ticher ei««licht zu uxierschätzeüdci Vorteil, der übrigens

auch iu der Gcschichle ocr Wissenschaften klar her-vortritt: Der Himmelskundige war der erste, derdie wichlige Eittdccluug »lachte, daß das Naiur-gesclnhc» keineswegs dem Zuiil! anhcimaestellt ist

sondern aus bestimmtenGesetzmäßigkeiten fnßl,

Iu diesem Aollell geselltsich aber noch ein wei»

tcrcr: Die Ergebnisse der Hinimelsbcodachllmg

lasse« sich i« der verschiedenste» Art auswcne«.mit einer Neilic von andern Fächern verzahne». s»rdie sie ci»c« lebendige» Ueblmgsstosf liesein.Lebcudlg. weil selbst erarbeitet uuo mit großem

Iütcresfe erworben. Das Erstelle» e!«!>;chstc» Bc-ol'achlungsgerätcs würde der Handfertigkeit zngntclo»»»cu, das gewonnene Material in der Mathe-matik aller Tlnscn. in» Zeichnen besonders >;«»

llchiiischc!» Zeichne» in der Geographie ufw. eine««erschöpfliche Fuudgrube darstelle«.

Zuletzt «löge eines nicht verschwiegen welpe«:Die Forfchnnge» ver letzte» Iahrzclntte habe« «nsein Bild des Weltalls von überwältigender Pracht«öd Größe culworfc«. das sicher daz« bestimm» »st,

die Freiheit u»d Großzügigkeit des Denkens >;»,oF>;!hlc«s mächtig

zu förder», «leiolicit »nd Nleiu-lichtci! finde» hier leinen Platz mehr. Wäre es«ich» Pflicht der Tchule. vci heranwachsende»Generation Einblicke i» die Tchönheilen »ndGcsetzllläßialeilc« des ue»c» Weltbildes ,« vci»tillcl»!' Müßle «ich» das Pslanzc» von Wel>;-gcfiihl das wirlfamste Gegeugeivichl z>;»n,,>;»oder«c«" Aberglaube«

sei es Astrologie, los-»lifchc Handlcfeluus» oder wie die Torheit» alleheiße» schaffen? Es wäre wirllich an der Zeit,i» unfercr Iugeiiocrziehung cixcn Gr«»d z«

legen,

auf dem geistigeVolksseuche» dieser Ar» »ichl mehr

soüppig ins Klaut zu schieße» vclmöchlc«!Um die elsle Abendstunde beginnt der Große

Bär oder Himmelswagensich zwischen Polarstern

>;!>;» Westpunktzu schiebe». Teine Dcichsclsteinezeige» a »f den In halber Himmelshöhe am West-

himmel prangenden goldgelb?» Alltür im Bilddes Booles. Die Him»lelsgege»i>;

zwischen Arltnrl»l0 der schettelnah slalmnendcn bläulichen Weaaist erfüll» von den Bilder» der Klone »ud desNiesen Herln.es. Ueder diese» »»lschlingl dcischöne Tieincnllo», des Drachen in weilen,. h,'ld>;tlcisfölUiigc»» Böge»

de« Kleiue« Balen, dcssc«Haxplstei» yer Polarslern ist. Z« Füße« des Her-kules löxxen Tchlangc xxd Tchlallgentläaer anfgc«

füllde« werde». Z>;»>;, sicher» Erlexnc» »ll?r dieserZterxglxppen wild der Gedlaxch einer kleine"Sleinlarte laum zu

uxlgehen sein, es sei dexn,

daß lna» sich del Führung cines bereits Nilnyigcnanvertraue« la« Genax ii« Tüdc« blink» ei«csder schöxstex Tterxbildci des Hiuoxcl.?: »erTlorpio». Wie ein iftlühender Diamant gleiß! iüstäüdig wechselndl,,» Fail'c«sp!el der rötlicheHauplsteri! Aittarcs. dcl marsähnliche. Wenigmorgeuwälls vo» hier steig! in voller Tchö»l,ci»das ma<;!le«ch!e«>;dc Ba«d der Milchslraße empor,das in »iächligem Böge» den Ostlnmmcl liber-spannt, llnschn'ei lönne« jetzt die über den Nebel-schleier hingestreuten Hilnmclodildei ««»gesunde,,

werde». I« geringer Höhe über der südliche» Tel,seldgrcnze flimmern die T»ei»? de? Tchiitzc» an«den wild zerllüjlclen Tonnenivollc» d's «loigc'iwärts liegende» Milchstlilßeullvmes, I» hilberHimmclshöhc über ilmcu steht das Tlcrnbild liesAdlers mil de», iveißslammenoc» Atair, dcssc«rechts «lld liiils liegende»

schwächer«Begleitsterne

eine Linie axdcixcn. die gegen die schei<;el»!>;I'eWega

hinweis». Ostwalls ilii >;?<; mitte» im Nebel-weg ein gewaltiges Tlerxlicuz sichtbar: dcr TckwanDer wcißglitzcrxdc

helle Ttcrn im «epf des «reu-zes ist Deneb. Hier is» »er Ort. wo der Milch'straßenzug

sichgabelt.

Zwischen Polarstern »ndOilpulil!ist in dis Nebelband ei« riesiges

gestickt: die Ko«s<;elli!io« der Cassiopeia. - Vo»besondere», Nei, ist die Betrachtung der lichtmäch<;is>;c» Milchs»rak?»wollcn im Tchützen. Adler u',l>;

Tchwa». Das verwendete Gl«s soll« aber mög-lichst lichtstark sein u nd ein ausgedehntes

Gesichts-feld besitzen.

Mcllnl und Venus sind als Abcildsleruesichtbar, stehe» aber wegen ihrer großen Tonnen-«ähc noch tles w, westliche» Dämmerschein, Umdie beiden Wandelsterne axszufiude». halle >;»a»gleich

»ach Toxnenllxtelgaug Ansicha». Die Ver-wc»dn»g eines Fcldglascs wird dabei nützlich sei».Die Bewegllllgc« der beide» Hlmmclswiindereivollziehe» sich im Ttcinvezirl der Zwillinge. Beigiixstige», Wetter ucisänme man den 8. Iiüii nicht.Zu dieser Zeit zieht Merkur nur zwei Monobreiten »ürdlich dem Venxsster» vorbei. Das Gc»sschtsscld des Feldstechers »msaßl dann beide zngleicher Zel,, Mars »',d Ixpiler vollsühleüihl reizende» Hmveaxngöjpiel ilnmer »och im Bilo

des Löwen. Imnei raschere» Laufes wandertMars »»«er deu Firstcincn gegen Osten >;»!0 über-hol» dabei den weit langsamer.'!! Jupiter n»>;

I«»i. Ictzl stehe» die beide» schöne» Plaucle»bloß eine» halben Mo»ddulch»>;ess?r übeieinandci.Mars südlich, ToMl das e«ge Feld ein?s großen

Tehrohres wird a» diese»!Tag bcioe Tiernc ans-

zltnchmc!, vermöge». lNla»!l,°Tler»wal!e!>; Esbrauch! wohl hier kam» disowxis betont zu wer-den, daß ein: solch: «oniuullio!, nur ein perspek-

tivischer Esset! ist. In Willlichlcil lieg!zwifchcu

de» beide» Himmelskörpern immer noch eine »ren-nende Klnf! von meln als ,i»l! Millionen Mlo-melcin. Der röllichc Tchcin des M'.rs ist i:tz! a»Hclüilci! stark zniückgegaügcn. Bald wird er anLinchllrasl de» Tter» Nci»lxs la»>;» »>;?>;,r übei-lrcssen. Wer die Noninnttiox im Feldstecher be-trachtet, vergesse nicht, axch gleich

«ach JupitersMonden Ansschan z» halten. Tic sind in jedemcinigclixasten brauchbaren Glas sichtbar. T c>; >; u r xsteh! im Bilv des Ttciubocls. Ge^en Monatsendewird er bereits vor Mitternacht lies im Tndostc»aufgehen.

Besonders in diesel« Monat ist das Verfolgendes Mondwcges lohnend. Am 1. steht das zu-nehmende Mondlund bei Mars iino Jupiter imLcwc» eine rech» ausfällige Konstellation: am

wird Tpica in der Jungfrauerreicht »nd am 7.

der rote Antares im Tlorpion. Der Vollmonddes !<;. Juni wird im Tlorpio« abgehalten. Bereilswieder in abnehmender Phase fchrcitet der Erd-bclilcitci am 1»'. an Tatuin vorübei und am .'l.finde» man die eben schwindende Tichcl bei A'oc-baran im Tlicr. Am »',!. ist Neninond. Vielleich:geling»

cs. bei klarer Lnsl am 2l, die «vicder z»°»chlxende Ticke! bci Pollxr. Mcrlxr xud Venns <;u

erhasche». Au>; ^?. ist die Ncise schox bcin-he voll»c«de>;, der Moxd steht bei Ncaxlus im Löw:x xxderreich» an» :ll>;. nochlials Jupiter u»y Mars.

All, ^'1. Iulli vcrläßl die Toxne das Tlcrnbilddes Ttteis (Tierlreiszcichen ZwÜlingc» ,i«d trittin das Bild der Zwillinge <;Ze!chcn des Krebse.-)ein. Jetzt ist der sommerliche Höchststand erreich».Wir haden dex längsten T<;vi und der Kalelverveltündct Tol»me»an»axg,

Neue Zürcher Zeitung vom 02.06.1933