Neuland 1/2011

16
2011 | 01 | Nr. 30 www.neuland.uni-landau.de Studierendenwerk Den Mensa-Köchen in die Kochtöpfe geschaut – Hochschulpakt Zweite Runde eingeläutet – Lehrerausbildung Abenteuer Schulpraktikum in Mali – Demografiewandel Die Rolle der Migration Web 2.0 Die Universität in Die Universität in Die Universität in Die Universität in Die Universität in sozialen Netzwerken sozialen Netzwerken sozialen Netzwerken sozialen Netzwerken sozialen Netzwerken

description

NeuLand, die Campuszeitung der Universität in Landau

Transcript of Neuland 1/2011

Page 1: Neuland 1/2011

2011 | 01 | Nr. 30www.neuland.uni-landau.de

Studierendenwerk Den Mensa-Köchen in die Kochtöpfe geschaut – Hochschulpakt Zweite Runde eingeläutet –Lehrerausbildung Abenteuer Schulpraktikum in Mali – Demografiewandel Die Rolle der Migration

Web 2.0Die Universität inDie Universität inDie Universität inDie Universität inDie Universität insozialen Netzwerkensozialen Netzwerkensozialen Netzwerkensozialen Netzwerkensozialen Netzwerken

Page 2: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 0122222

Facebook, Twitter und Co. begegnenuns auf immer mehr Internetseitenund ermöglichen es, Inhalte mitFreunden und anderen Usern zuteilen. Von diesem Trend profitiertauch die Universität Koblenz-Landau:Veranstaltungen wie Poetry Slam oderdie Informationstage für Studien-interessierte werden über Web 2.0einem größtmöglichen Anwenderkreiszugänglich gemacht.Wie konkret? Hier ein Überblick:

FacebookFacebook ist eines der größten undpopulärsten sozialen Netzwerke mitweltweit über 200 Millionen Nutzern.Bekannte deutsche Portale, wie Studi-VZ, basieren auf diesem Konzept. AufFacebook kann man den verschiedens-ten Gruppen beitreten, im Facebook-Jargon wird man ein „Fan“.Für die Uni hat das Internet-Team,Christian Schneider und AndreaZielke, drei Facebook-Seiten einge-richtet, auf denen aktuelle Newsbeispielsweise über Veranstaltungenveröffentlicht werden. Die Facebook-Seite vom Campus Koblenz gibt es amlängsten: Sie ging im Mai 2009 onlineund hat seitdem über 400 Fansgewinnen können. Der Campus Lan-dau und die Seite der Gesamt-universität kamen im April 2010 neuhinzu. Wer Fan der Universität Ko-blenz-Landau und dadurch über Neu-igkeiten informiert werden will, kannsich unter www.facbook.com anmel-den. Man muss lediglich die entspre-chende Facebook-Seite auswählen undauf „Gefällt mir“ klicken.

TwitterTwitter (engl., „das Gezwitscher“) istein öffentlicher Mikro-Blog im In-ternet. Das Twitter-Prinzip ist einfach:Jeder kann mitmachen und kurzeNachrichten, sogenannte Tweets,schreiben. Eine Nachricht ist aufmaximal 140 Zeichen begrenzt. Gele-sen werden diese Nachrichten vonden „Followers“ (engl. to follow =folgen). Gefolgt werden kann jedemTwitter-Nutzer, so auch der Universi-tät Koblenz-Landau, deren Tweets fast500 Privatpersonen, Unternehmenund Institutionen lesen, darunter derDAAD, die Rhein-Zeitung und dieMensa der Kölner Uni.Bislang werden auf Twitter die Termi-ne und Meldungen angezeigt, die aufden Internetseiten der Uni auf Cam-pus- oder Universitätsebene einge-stellt werden.Wer dem Uni-Gezwitscher folgenmöchte, meldet sich bei Twitter an:http://twitter.com/unikold.

XingBereits seit 2007 existiert auf Xing dieAlumnigruppe der Universität Ko-blenz-Landau. Xing versteht sich selbsteher als Business-Netzwerk. Regi-strierte Benutzer können sowohl be-rufliche als auch private Daten in ihrProfil eintragen, Kontaktwünsche aus-sprechen und verschiedenen Gruppenbeitreten: www.xing.de.Wer in seinem Xing-Lebenslauf dieUniversität Koblenz-Landau als Ar-beitgeber einträgt und diesen Linkanklickt, gelangt auf das Unterneh-mensprofil der Universität und kann

darüber mit alten und neuen Mitarbei-tern Kontakt aufnehmen.

UnipediaDie Unipedia ist das Uni-Wiki derUniversität Koblenz-Landau. Wie beiWikis üblich, werden alle Informatio-nen von den Wiki-Autoren gemein-schaftlich erstellt und aktualisiert.Initiatorin des Uni-Wikis ist RuthEhrenstein, Mitarbeiterin des Fachbe-reichs Informatik, die die Online-Wissenssammlung für die Uni bereitsals Studentin in die Tat umsetzte. DieInformationen richten sich an Studie-rende und Studieninteressierte: Hiergibt es neben Ersti-Infos z. B. auchden Uni-Knigge und eine Satire-Seitemit den immer gern gepflegten Vorur-teilen über Saarländer und ihrerVorliebe fürs „Schwenken“.Unipedia wird bislang nur am CampusKoblenz genutzt, war ursprünglichjedoch als Wissenssammlung für beideCampi gedacht.Mehr Infos unter http://unipedia.uni-koblenz.de

www.uni-koblenz-landau.deAuch auf der offiziellen Internetseiteder Universität Koblenz-Landau kön-nen seit Kurzem Inhalte mit Freundenund Bekannten geteilt werden. Dasfunktioniert ganz einfach über denShare-Button rechts unten.CHRISTIAN SCHNEIDER, ANDREA ZIELKE

Das Internet-Team sucht Mitarbeiterund Studierende, die bei Twitter undUnipedia mitwirken wollen. Kontaktüber [email protected].

Wer zwitschert denn da?Web 2.0 gehört nicht mehr nur bei Privatpersonen zum gutenTon, will man en vogue sein. Unternehmen, kulturelle Einrich-tungen oder Universitäten haben das „soziale Netz“ für sichentdeckt. Auch die Universität Koblenz-Landau ist im Web 2.0.

Titelthema: Soziale Medien

Page 3: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 01 33333

Welchen Einfluss hat Web 2.0 aufunser soziales Verhalten?Hier wäre etwa an die Intensivierunglokaler Freund- und Bekanntschaftenzu denken, die um weitere Ansprech-partner im Netz erweitert werden.Somit ergeben sich breitere Ressour-cen für unterschiedlichste soziale An-liegen. Hinsichtlich der medialen Mög-lichkeiten zur Selbstdarstellung gehtes aber auch um einen anderenUmgang mit Privatheit und letztlichIntimität. Das soziale Verhalten der indiese sozialen Techniken Hinein-wachsenden besitzt eine neue Quali-tät, die sich daran bemisst, wen ich aufwelche Weise an meinen Gedankenteilhaben lasse, bei Problemen zu Rateziehe, zu realen sozialen Events einla-de oder wen ich als Vergleichsmaßstabheranziehe. Insgesamt also nichtsNeues, aber im „Mitmach-Web“ tech-nisch leichter umsetzbar und um neueMöglichkeiten erweitert.

Welche Vor- und Nachteile bietet Web2.0?Einige Vorteile ergeben sich ja bereitsdurch die kompetente Nutzung deroben genannten Optionen, etwa dieChance zum Austausch mit Gleichge-sinnten – selbst zu speziellsten Interes-sengebieten. Soziale Netzwerke wieFacebook oder StudiVZ bieten einenRaum für eigene Ideen oder Gedan-ken, sich persönlich einzubringen,Einfluss auszuüben oder sonst wie inErscheinung zu treten. Das allesfunktioniert aber nur dann, wennjeder genug von sich preisgibt –mindestens so viel, dass andere erken-nen können, ob jemand zu einem passtoder gleiche Interessen hat etc. Aus

diesem Zwang zur „öffentlichen Pri-vatheit“, zum Teil aber auch der Lustzur Selbstoffenbarung, ergeben sichdurchaus Risiken. Soweit viele per-sönliche Details und Spuren desNutzungsverhaltens im Netz erkenn-bar und zusammenführbar sind, kön-nen sich Risiken ergeben, etwa durchMobbing oder Erpressung oder wennsich potentielle Arbeitgeber anhandsolcher Informationen einen erstenEindruck verschaffen. Es ist aber auchan Identitätsklau zu denken, also anFolgen, wenn sich andere im Netz füreinen selbst ausgeben.

Habe ich Nachteile, wenn ich an Web2.0 nicht teilnehme?Das lässt sich nicht global beantwor-ten. Je nach privatem oder beruf-lichem Kontext kann es aber bereitsein Nachteil sein, dass ich die angebo-tenen Chancen nicht nutze. Ein ande-rer Nachteil ergäbe sich, wenn inmeinem Umfeld soziale oder kulturel-le Events nur noch auf solchem Wegbekannt gegeben würden. Sofern ichdas mitbekäme, könnte ich darumbitten, mich auf einem anderen Kom-munikationskanal einzuladen, z. B.per E-Mail. Es kommt also auchdarauf an, wie kompetent ich mit derNichtnutzung umgehe, aber auchdarauf, ob mich andere wegen meiner„rückständigen“ Onlinenutzung un-bewusst ausgrenzen.

Wie wird sich Web 2.0 eventuell weiterentwickeln bzw. was kommt danach?Als nächstes kommt Web 3.0, dann4.0 usw. Technische Möglichkeitendes Web 3.0 sind schon in Web 2.0angelegt, wobei es stark davon ab-

Web 2.0 ist nicht mehr wegzudenken. Über die Vor- und Nach-teile und die Auswirkungen auf das soziale Leben sprach Neu-Land mit Medienpädagoge Dr. Roland Gimmler.

hängt, ob und wie diese bei den Usernankommen. Eine dieser Entwicklun-gen ist die Verbindung von Web 2.0mit semantischen Netzwerken, d. h.dass kontextbezogene Bedeutungenvon Begriffen von Netzwerksystemenerkannt und miteinander verknüpftwerden. So etwas haben wir bereitsansatzweise bei den persönlichen Em-pfehlungslisten von amazon oder beiFacebook. Weitere „neue“ Entwick-lungen betreffen etwa „AugmentedReality“ oder das „Netz der Dinge“.

Das Mitmach-Web

Titelthema: Soziale Medien

Page 4: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 0144444

Noch einmal kurz drüber lesen, ein,zwei Tastenklicks, Mail gesendet.Während in einem Café in der Land-auer Innenstadt die Gäste in Gesprä-che vertieft sind, versucht BerendBarkela noch auf die Schnelle, eineBand zu buchen. „Das ist eigentlichganz einfach. Alles nur eine Frage derOrganisation.“ Der Student ist bereitsseit drei Jahren Kulturreferent beimAStA und somit zuständig für dieVeranstaltung von Konzerten oderLesungen. Und er hat „gerne immeralles dabei“, wie er sagt.Ein Blick in seine Tasche offenbart es:Gameboy, Feuerzeuge, Handy-Lade-

gerät, Taschentücher, Kopfhörer, Ku-gelschreiber und ein Päckchen Aspi-rin. Dazu Bronskys Roman über „Dieschärfsten Gerichte der tatarischenKüche“ und Byung-Chul Hans Essayzur „Müdigkeitsgesellschaft“. Nebendem mobilen Spielkonsolen-Relikt ausdem vergangenen Jahrhundert (inklu-sive Tetris!) und dem philosophischenVersuch, die Weltgeschichte mitneuronalen Erkrankungen in Verbin-dung zu bringen, finden sich auch einLaptop mit externer Festplatte und einLAN-Kabel im Gepäck. Von Müdig-keit à la Han kann also keine Redesein. „Früher hatte ich auch immer

einen Prepaid Inter-net-Stick dabei, abermit dem neuen Handybin ich ohnehin je-derzeit online.“Mit seinem Telefonbedient Berend Bar-kela alle Anwendun-gen, die für seinInternetleben wichtigsind. Web 2.0 ist hierdas Stichwort. „My-Space und Facebooksind für die Band-organisation ziemlichpraktisch. Man kannauf einer PlattformProbeaufnahmen an-hören, Pressematerialansehen und direktKontakt zu den Ver-antwortlichen aufneh-men.“ Das Telefonaktualisiert außerdemmehrere Nachrich-tenseiten, Twitter,

Podcasts, E-Mails und den Terminka-lender. Der Kalender und das Adress-buch sind mit einem Onlinedienstvernetzt. So sind alle Daten auf seinemComputer, dem Handy und anderenmobilen Geräten jederzeit auf demsel-ben Stand. Und wichtige Dateien, aufdie er häufig zugreift, hat er so und soim Internet hinterlegt. Das brauchtBerend Barkela nicht nur für seinEngagement im AStA, sondern auchfür seine Arbeit. „Jobs“, wie er esnennt.Auf dem Weg in seine Wohnungschildert der künftige Sozialwissen-schaftler sein Prinzip: „Wenn einAuftraggeber mir eine Mail schickt,will ich nicht zu Hause darauf warten.“Er kann so bei kommenden Anfragenjederzeit reagieren und sich zeitlichflexibel darauf einstellen. „Für michbedeutet das Unabhängigkeit“, stelltder Student fest. Unabhängigkeittrotz ständiger Erreichbarkeit? Kur-zer Blick aufs Telefon. „Cool, die Bandhat zugesagt. Jetzt muss nur noch dieGagenverhandlung klappen.“Während er Spinat-Tagliatelle an Gor-gonzola-Sauce mit Wildlachs (dasRezept liest er von seinem Laptop ab)zubereitet, erklärt Barkela, wie er dasmit der Unabhängigkeit meint: „Eskommt darauf an, wie man mit derTechnik und deren Möglichkeitenumgeht. Ich würde sagen, ich nutzedie praktischen Seiten, die für meineLebensorganisation von Vorteil sind.Wenn ich mich voll und ganz meinerFreizeit widmen möchte, dann schalteich die Geräte einfach ab. Aquarienund Bauernhöfe interessieren micheher nicht.“Noch kurz den Fisch salzen, zweiFilets in die Pfanne legen, ein Signal-ton ertönt. Berend Barkela wechseltvom Rezept ins E-Mail-Programm.„Cool, die Band ist einverstanden.Jetzt können wir essen.“ Kochen kanner also auch. Ganz real im Hier undJetzt.

Facebook und Spinat-TagliatelleSoziale Netzwerke und Onlinedienste sind aus der heutigenGesellschaft kaum noch wegzudenken. Ob Facebook, My-Space oder Twitter: Die Kommunikation via Internet erfreutsich immer größerer Beliebtheit. Dabei bieten die Plattformenlängst mehr als nur den Austausch von Neuigkeiten, wie einStudent der Landauer Uni beweist. Eine Reportage vonAndreas Rudolf

Titelthema: Soziale Medien

Page 5: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 01 55555

„Auf dem Weg …“ befinden sich diejungen Künstlerinnen und Künstler,die an der Universität Koblenz-Land-au eingeschrieben sind. Ihre berufli-chen Ziele sind verschieden, denn dasExamen qualifiziert nicht nur für dieSchullaufbahn, sondern auch für an-dere Berufe in den Bereichen Kunstund Kunstvermittlung. Drei Bereichemüssen alle Kunststudierenden derUniversität meistern: die Kunstwis-senschaft, die Kunstdidaktik und diekünstlerische Praxis.Einige Ergebnisse der praktischenÜbungen waren drei Wochen lang,von Ende Oktober bis Mitte Novem-ber 2010, im Mainzer Landtag in derAusstellung „Auf dem Weg ...“ zu

bestaunen. Der künstlerische Aus-druck manifestierte sich dabei in ganzunterschiedlichen Gattungen: Von derMalerei über die Zeichnung und dieDruckgrafik bis hin zur Skulpturwurde eine Bandbreite des bildneri-schen Schaffens präsentiert. „Dieaktuelle Kunstszene ist äußerst vielfäl-tig und facettenreich und umfasst dieunterschiedlichsten Richtungen, Me-dien und Ausdrucksweisen“, bekräf-tigt Prof. Dr. Christoph Zuschlag, derdie Ausstellung im Mainzer Landtaginitiiert hatte. Er dankte seinen Kolle-gen Prof. Tina Stolt, Günther Ber-lejung und Volker Krebs für dieAuswahl und Hängung der Werke.Zuschlag betonte die große Bedeu-

Landauer Kunststudierende stellen im Mainzer Landtag aus

Neue Augenimpulse im Atrium

Worum ging es bei dem Projekt?Im Rahmen des Projektseminares„Sehen – Gehen – Zeichnen“ solltedas bestehende Bild im Atrium erneu-ert werden, da es schon zirka zehnJahre alt war und niemandem mehr insAuge fiel.

Was waren die Ziele und die inhaltli-chen Vorgaben?Vorgabe war, Entwürfe anzufertigen,die die 40 Meter lange Leinwand nicht

zu sehr beschweren würden, dieunempfindlich und praktikabel sind.Inhaltlich gab es keine Vorgaben, umdie Kreativität nicht einzuschränken.Aufgenommen wurden jedoch Impul-se wie gesprayte Gesichter nach einemVortrag über „Street Art“. Jeder derStudierenden ist mit seinem eigenenGesicht vertreten, was eine Identifika-tion bestärken kann.

Wird es weitere Projekte geben?

tung solcher Ausstellungen: Der Öf-fentlichkeit geben sie einen Einblick indie universitäre Ausbildung von Kunst-studenten, den Studierenden gebensie Gelegenheit, ein Feedback aus derÖffentlichkeit auf ihre Arbeiten zubekommen. Ausstellungen würden soder Orientierung über den eigenenEntwicklungsstand dienen.Den Gästen eröffnete sich ein span-nender Gang durch die junge Kunstder 14 ausstellenden Landauer Studie-renden. Die Aussteller waren: ClaudiaBranca, Stephanie Buchheit, Benja-min Burkhard, Fabian Cronauer,Mladen Grgic, Corinna Hirtz, FlorianLantz, Michael Muth, Daniel Oder-matt, Anne-Kathrin Schmitt, DominikSchmitt, Heike Schrenk, StefanieSteiner und Manuela Straß. (sim)

Studierende des Instituts für Kunstwissenschaft und BildendeKunst haben neue Farbaspekte ins Atrium der Uni in Landaugebracht. Simone Würth sprach mit Projektleiterin Prof. TinaStolt über das Projekt.

Ende Januar bis Mitte März 2011werden im Frank-Loebschen-Hausstudentische Arbeiten zum Gebäudeselbst und zum Thema „Orte-Unortein Landau“ ausgestellt.

Vielfältige Ausdrucksformen

Page 6: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 0166666

Die jetzt eingeläutete zweite Runde desHochschulpakts ist aber keine reineFortschreibung der 1. Programm-phase. Hauptziel ist zwar weiterhin, dieHochschulerstsemesterzahlen zu er-höhen, doch das Land Rheinland-Pfalzwill über die Fördertöpfe des Hoch-schulpakts auch „die Sicherung undEntwicklung der Qualität der Lehre“und die „Frauenförderung“ vorantrei-ben. Dazu erhalten die Hochschulenseparate Mittel aus dem sogenanntenProgrammbudget. Grundlage warenentsprechende Projektanträge. Aus denReihen unserer Universität sind ausge-sprochen innovative und ambitionierteAnträge eingereicht worden. Elf Pro-jekte wurden letztendlich bewilligt, diemit über 4 Millionen Euro unterstütztwerden, wie eine Graduiertenschulefür Doktorandinnen, eine Nachwuchs-forscherinnengruppe an der Schnitt-stelle von Umwelt- und Sozialwissen-schaften, ein Online Self-Assessment,das es Studieninteressierten erlaubt,ihre Begabungen, Interessen und Er-wartungen mit den Anforderungeneines Studiengangs frühzeitig abzu-gleichen, oder ein Integriertes Schlüs-selkompetenz- und Weiterbildungs-zentrum, das Studierenden auch beiProblemen mit dem Studium weiter-hilft.Ungeachtet der neuen I- und K-Gebäude erhält die Universität auch„Paktmittel“ für die weitere Anmie-tung der Liegenschaften in der Au-gust-Croissant-Straße, in der Xylan-derstraße und im Westring in Landausowie der Schüller-Straße in Koblenz.Gefördert wird auch der Umbau desC4-Gebäudes am Landauer Haupt-campus. Das Land hat treffsichererkannt, dass zusätzliche Hochschul-erstsemester nicht nur mehr Lehrper-sonal, sondern auch ausreichend Lehr-räume benötigen. Summa summarumsind das weitere 4,3 Millionen Euro.

Solche „Sondertöpfe“ konnten einge-räumt werden, da das Land dieAufteilung der gesamten Mittel für die2. Programmphase neu strukturierthat, ohne allerdings die Gesamtsum-me zu erhöhen. Ob die insgesamtbereitgestellten Mittel ausreichen, diedeutlich erhöhte Zahl der zusätzlichaufzunehmenden Hochschulerstse-mester zu bewältigen, werden dienächsten Jahre zeigen. Nicht nur dieForschung, auch gute Lehre kosteteben Geld.Ich möchte allerdings den Bund-Länder-Hochschulpakt nicht auf mo-netäre Aspekte reduzieren. Schließlichwollen Bund und Länder den Anteilder Hochschulabsolventen pro Alters-jahrgang auf mindestens 40 Prozentanheben, ein naheliegendes Ziel ange-sichts der Stellung Deutschlands ineiner globalisierten Wirtschaft. DieZeiten, in denen Stahlkocher oderBergleute gebraucht wurden, sindlange vorbei. Und aus der Perspektiveder Abiturienten betrachtet, verbes-sert ein Hochschulabschluss die indi-viduellen Chancen auf dem Arbeits-markt erheblich. Die Zielsetzung die-ser Politik ist nachvollziehbar. DieHochschulen wiederum sollten sichnicht einseitig auf das Erfüllen quanti-tativer Zielvorgaben konzentrieren;denjenigen, die wir einschreiben, sol-len auch angemessene Studienbe-dingungen geboten werden.

PROF. DR. ROMAN HEILIGENTHAL

UNIVERSITÄTSPRÄSIDENT

Die Zielvereinbarung mit dem Landzur 2. Pogrammphase des Bund-Länder-Hochschulpakts 2011 bis 2015ist unterzeichnet. Die Universität hatsich verpflichtet, innerhalb dieser fünfJahre 1.685 zusätzliche Hochschul-erstsemester im Vergleich zum Basis-jahr 2005 aufzunehmen. Das sindnicht weniger als 337 pro Jahr, eineJahresrate, die aber unter der desStudienjahres 2010 liegt. Bund undLänder haben sich für eine deutlicheErhöhung der zusätzlich aufzuneh-menden Hochschulerstsemester fürdie 2. Programmphase entschieden.Das hat Konsequenzen für jede derüber 300 Landeshochschulen.Erreichen wir die Vorgabe, erhaltenwir zusätzliche 29 Millionen Euro.Damit können u. a. Beschäftigungsver-hältnisse aus der 1. Programmphaseweitergeführt werden. Den Fachberei-chen Informatik und Psychologie wer-den Beschäftigungsverhältnisse zuge-wiesen, um die erfolgreiche Strategieder Bildung von Schwerpunkten fort-zuführen. Beide Fachbereiche hattenin der 1. Programmphase trotz zu-sätzlicher Hochschulerstsemester kei-ne Ressourcen aus Mitteln des Hoch-schulpakts erhalten.

Die zweite Runde desHochschulpakts wurde eingeläutet

Page 7: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 01 77777

Weiterbildungsseminare oder Studi-engänge zu Themen wie Energie,Umwelt oder Existenzgründung: Wassich seit fast 20 Jahren am CampusKoblenz dynamisch entwickelt undetabliert hat, soll nun auch in Landauwachsen. Seit Mitte September hatdas Zentrum für Universitäre Weiter-bildung und Fernstudien (ZFUW) mitBarbara Hirth eine direkte Ansprech-partnerin am Campus Landau.In den nächsten Monaten wird dieDiplom-Psychologin interne Koopera-tionspartner sondieren und erste Wei-terbildungsangebote in Abstimmungmit den Fachbereichen konzipieren.Diese sollen idealerweise bereits abSommer dieses Jahres angebotenwerden – und zwar zunächst in denbeiden Themenschwerpunkten Ge-sundheit und Management. „Die Be-deutung der Weiterbildung wird imHinblick auf den demografischenWandel und den Fachkräftemangel in

Weiterbildung soll am Campus Landau eine noch größere Rollespielen. Der Senat hat beschlossen, das ZFUW in eine zentraleBetriebseinheit für die gesamte Universität umzuwandeln.

Man lernt nie aus

Deutschland noch weiter zunehmen“,untermauert Hirth die Entscheidungder Hochschulleitung, Weiterbildungneben Forschung und Lehre als dritteSäule im Standortwettbewerb weiterauszubauen und zu etablieren.

Phobien, Depressionen oder Sucht-verhalten: Die Bandbreite an psychi-schen Erkrankungen ist groß. Großsei auch der Bedarf an Therapeuten,bekräftigt Dr. Alexandra Zaby, Ge-schäftsführende Leiterin des Weiter-bildungsstudiengangs in Psychologi-scher Psychotherapie (WiPP). DieVersorgungslage sei schlecht, im Kin-der- und Jugendbereich sogar kata-strophal. Zaby und Prof. Dr. AnnetteSchröder, Initiatorin und Leiterin des

„Für das ZFUW kann ich sagen, dasswir sehr froh sind, mit Frau Hirth einekompetente und engagierte Koordina-torin für den Standort Landau gewon-nen zu haben“, so Dr. Eva Fischer, dieLeiterin des ZFUW. Landau ist fürBarbara Hirth vertrautes Terrain, hatsie hier doch Psychologie studiert.Nach wissenschaftlicher Tätigkeit amLehrstuhl für Wirtschaftspsychologiean der Universität Hohenheim war sieelf Jahre beim Mannheimer Pharma-handel Phoenix im Zentralen Service-bereich Personal der Konzernzentraletätig, wo sie die firmeneigene Manage-ment-Akademie konzipierte und im-plementierte. Landau habe für dieWeiterbildung viele zukunftsfähigeThemen, ist sich Hirth sicher, zumBeispiel Umwelt und Kommunikation.Einen weiteren Pluspunkt gegenüberlandläufigen Weiterbildungsangebotensieht die Personalexpertin in derZertifizierung mit Uni-Abschluss.Informationen zum bisherigen Studi-en- und Weiterbildungsangebot derUniversität Koblenz-Landau gibt esunter www.zfuw.uni-koblenz.de. (ket)

Psychotherapeuten made in Landau

Seit zehn Jahren bildet die Universität in Landau Psycho-logische Psychotherapeuten aus. Der Weiterbildungsstudien-gang ist sehr gefragt.

Studiengangs, zählen auf die Neube-setzung einer Professur für klinischePsychologie des Kindes- und Jugend-alters, wodurch ein Studiengang zumKinder- und Jugendpsychotherapeutenermöglicht werden soll.Seit zehn Jahren hat Landau – nebenMainz und Trier eine der drei univer-sitären Weiterbildungsstätten in Rhein-land-Pfalz – rund 150 Therapeutenausgebildet. Möglich machte dies dasPsychotherapeuten-Gesetz von 1999,

mit dem die Landauer Universität indie staatlich anerkannte Aus- undWeiterbildung von PsychologischenPsychotherapeuten einsteigen konnte.„Es gibt immer deutlich mehr Bewer-ber als freie Plätze“, so Zaby.Drei bis fünf Jahren dauert dieWeiterbildung erfahrungsgemäß: The-orie, Selbsterfahrung, Supervision undpraktische Tätigkeit in der uni-eige-nen Ambulanz sowie in einer derKooperationskliniken umfasst das Aus-bildungsprogramm. Informationenzum Weiterbildungsstudiengang gibtes unter www.wipp-landau.de. (ket)

ZFUW-Ansprechpartnerin in Landau:Barbara Hirth

Page 8: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 0188888

Angefangen hat alles mit einer lang-jährigen Freundschaft zweier Na-mensvettern mit gemeinsamer Passion

für den Schwarzen Kontinent: Dr.Birgit Smieja, Leiterin der Integrier-ten Fremdsprachenbildung (IFB) amCampus Landau, und Dr. Birgit Biehlaus Krefeld. Die ehemalige Lehrerinund heutige Schriftstellerin Biehl reistseit ihrer Jugend jährlich nach Afrika,durchwanderte letztlich ein ganzesJahr lang Afrika zu Fuß und hat alleserlebt, was man dort erleben kann.Die Sprachwissenschaftlerin Smiejahingegen verbrachte 18 Monate mitFahrrad und Rucksack in Botswana,um für ihr Promotionsvorhaben Spra-chen zu sammeln.Als Gastreferentin für ein Seminar zurLandeskunde hatte Birgit Smieja ihreSeelenverwandte Biehl eingeladen, dieüber ihr Entwicklungsprojekt in demFlecken „Gani-Dah“ in Mali berichtensollte. Mit offenen Augen hätten dieStudierenden an Biehls Lippen gehan-gen, erinnert sich Linguistin Smieja.Die Begeisterung für das Projekt derengagierten 64-Jährigen sei so groß

gewesen, dass die Studierenden nachPraktikumsmöglichkeiten in der Schu-le Gani-Dahs gefragt hätten.

Nachdem ein entsprechender Koope-rationsvertrag zwischen Uni und demVerein Gani-Dah e. V. geschlossenund die Formalitäten für die Anerken-nung des Praktikums geklärt waren,fanden sich mit Lisa Wasemann undNatascha Radler gleich zwei mutigeStudentinnen, die bereit für das Aben-teuer Schulpraktikum im Entwick-lungsland waren. Im Frühjahr 2009war es für die beiden Französisch-Studentinnen so weit. Betreut wurdendie beiden bei der Vorbereitung sowiewährend der ersten beiden Wochenvor Ort intensiv von Birgit Biehl. „Dasist sehr wichtig, denn die afrikanischenVerhältnisse sind mit dem, was wir ausEuropa kennen und gewohnt sind,nicht zu vergleichen“, erläutert BirgitSmieja.So mussten sich die Mädchen zumBeispiel mit sehr einfachen Verhältnis-sen arrangieren wie fehlendes fließen-des Wasser und auch damit klarkom-men, dass in Afrika Privatsphäre ein

Fremdwort ist. „Es gibt ein Kinder-buch mit dem Titel ‚In Afrika war ichnie allein’ und das trifft es genau“,berichtet Birgit Smieja. So sei es inAfrika überlebenswichtig, eine funk-tionierende Sozialgemeinschaft zu ha-ben. „Wer der Gesellschaft hilft unddie Kultur respektiert, wird auch darinaufgenommen – ganz ohne Vorurtei-

le“, so Smieja weiter. Ohne dieDorfgemeinschaft gäbe es kein Zu-sammenleben in Afrika und auch dasProjekt des Schulbaus in Gani-Dahhätte ohne diese vielen freiwilligenHelfer nie funktioniert.Das große Interesse an den beidenStudentinnen war nicht nur der afrika-nischen Gastfreundschaft geschuldet,sondern auch ihrer exotischen Her-kunft und ihrem fremden Aussehen.So wurden die beiden mit Fragen überDeutschland und die Welt bombar-diert. Ein Dorfbewohner wollte zumBeispiel wissen, wie die Wolken vonoben aus dem Flugzeug aussehen.Einbringen in den Unterricht konntenNatascha und Lisa aber auch neueUnterrichtsmethoden – insbesonderePartner- und Gruppenarbeit. Dassdies nachhaltig von den Lehrernaufgenommen wurde, berichtete Bir-git Biehl bei einem Besuch in derSüdpfalz vor einigen Wochen. DieMöbel für den neuen Schulbau

Abenteuer SchulpraktikumSeit zwei Jahren kooperiert die Landauer Universität mit einemEntwicklungsprojekt in Mali: Schulpraktika und Brillenspenden-aktionen gehören derzeit zum Paket. Es soll aber noch weiterausgebaut werden.

Page 9: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 01 99999

Nicht nur unterrichten durften dieStudentinnen Lisa Wasemann undNatascha Radler in Mali. Sie halfenauch tatkräftig dabei, die Brillen, dieOptiker aus Landau, Neustadt undBad Bergzabern gesammelt, aufberei-tet und gespendet hatten, anhandeinfacher Sehtests an Mann und Frauzu bringen. Über 800 Brillen sindbeim ersten Mal nach Mali gespendetworden, 1.200 Brillen dann Ende2009. Eine dritte Sendung wird 2011nach Mali geschickt.Die Brillenspendenaktion entwickeltesich als Idee, als bei den Reisevorbe-reitungen über Geschenke für dieGastgeber und die Menschen vonGani-Dah nachgedacht wurde. DieStudierenden aus diversen Seminaren

kamen Birgit Smiejas Bitte, alte Brillenfür Mail abzugeben, gerne nach. Esgab viele private Spenden von Studie-renden und deren Familien, außerdemwurden Optiker in der Region kontak-tiert, die begeistert von dem Projektsehr großzügig Zeit und Materialinvestierten: Alle Brillen wurden pro-fessionell vermessen, gereinigt, aus-gebessert, nach Sehstärken sortiertund beschriftet.Die Resonanz auf die Brillen ausDeutschland war überwältigend: MitEselskarren reisten die Menschenteilweise bis zu 80 Kilometer, um eineder begehrten Sehhilfen zu bekom-men. Der Muezzin hatte nach denGebeten die Information gegeben,dass es an Markttagen kostenlos

Brillen in Gani-Dah gäbe. Über 200Menschen seien stundenlang Schlangegestanden, um eine Brille zu erhalten,erzählt Birgit Biehl. Frauen hätten ihreblinden Kinder gebracht in demGlauben, eine Brille könne auch siewieder sehen lassen. Männer seien ihrum den Hals gefallen, nachdem siedank der Brille wieder ihre Umgebungund ihre Familie sehen konnten, soBiehl, „für muslimische Männer eineganz unvorstellbare Geste“.Auch im Frühjahr sollen wieder Brillenauf die Reise nach Mali geschicktwerden. Die Brillen können abgege-ben werden im IFB-Sekretariat (JuttaWesthoff) in der Roten Kaserne,Montag bis Donnerstag von 8.30 Uhrbis 12.30 Uhr, oder in Landau beiBrillen Kunz und Optik Prüfer, inNeustadt bei Optica sowie in BadBergzabern bei Hoff Optik. (ket)

Pfälzer Brillen helfen Sehen in Mali

wünschten sich die Lehrer nämlich so,dass neben dem üblichen Frontal-unterricht nun auch Gruppenarbeitstattfinden kann.Derzeit ist vorgesehen, dass im Zwei-jahresrhythmus Landauer Studieren-de nach Gani-Dah reisen. „Mehrkönnen wir den Familien vor Ort nichtzumuten, die für die Unterkunft undVersorgung aufkommen“, erklärenBirgit Smieja und Birgit Biehl. Auch istein Praktikum nur in der vorlesungs-freien Zeit im Frühjahr möglich, da

während der Regenzeit im Sommerund Herbst die Sandpisten, auf denenGani-Dah zu erreichen ist, nichtbefahren werden können.Die Kooperation soll weiter wachsen,denn der Verein schultert neben demAusbau der Schule oder der medizini-schen Betreuung von Schulkindernunter anderem noch den Ausbau derWasserversorgung und der Solarener-gie. Deshalb sollen auch Studierendeder Umweltwissenschaften die Mög-lichkeit für ein Praktikum in Gani-Dah

erhalten. Das Know-how wird vor Ortdringend benötigt, um alternativeEnergiequellen weiter auszubauen,den Ackerbau zu optimieren oder dasBewusstsein für Natur und Umwelt zuschärfen. „Mit vielen kleinen Schrit-ten“, so Birgit Smieja, „kann aus derKooperation etwas Großes werden“.Nähere Informationen über das Ent-wicklungsprojekt in Gani-Dah gibt esim Internet unter www.gani-dah.de.(ket)

(von links): Birgit Biehl und NataschaRadler, ein Bewohner Gani-Dahs mitneuer Brille, Natascha Radler passteine Kinderbrille an, Natascha Radlerund Lisa Wasemann messen dieSehstärke einer Dorfbewohnerin.

Page 10: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 011 01 01 01 01 0

Die stählern glänzenden Schränkeund Ablageflächen sorgen für einesterile Atmosphäre. Hinter noch ge-schlossenen Rollläden abseits der Bli-cke der Studierenden betrete ich dieGroßküche des StudierendenwerksVorderpfalz am Campus Landau. Anseiner Kochmütze erkenne ich Kü-chenleiter Reinhard Rinck (Bild oben)sofort. Es ist 10 Uhr morgens und esherrscht bereits geschäftiges Lebenzwischen Öfen, Brätern und Suppen-kesseln, in die leicht bis zu 250 LiterFlüssigkeit passen, so viel, wie in einegroße Badewanne.Die Küchenhilfen arbeiten bereits seitvier Stunden. Der Tag beginnt für sieum 6 Uhr früh. Dann wird das

berichtet Rinck, dass Kartoffelsalat,Nudelsalate und Salatsoßen frischzubereitet werden – und nicht aus demEimer kommen, wie von einigenMensa-Gästen vermutet. Gerade wer-den Petersilie und andere Kräutergeputzt. Auch das Gemüse ist meis-tens frisch. Alternativ kommt es ausder Tiefkühltruhe, was bekanntlichgenauso gut und je nach Jahreszeitsogar besser ist.Bei der Frage nach Soßen und Suppengibt der Küchenleiter zu, Fertigpro-dukte mit einzurühren – aber erstnachdem mit Knochen die Grundlagefür die Bratensoße hergestellt wurde.Auch Konserven lagern im Keller,allerdings versichert mir KüchenchefRinck, dass diese nur eine Notlösungdarstellen, falls Personal ausfällt oderder Lieferant Waren trotz sorgfältigerBestellung nicht liefert.Wirklich beeindruckt mich, dass vieleProdukte bei Bauern der Regiongekauft werden; das meiste Fleisch,die Milch, der Quark, das Gemüseund das Obst (natürlich bis auf dieexotischen Früchte) stammen aus derNachbarschaft. Die süßen Teilchenaus der Cafeteria wie Granatsplitterund Nussecken liefert die LandauerStadtbäckerei.Gekocht wird nach Kalorientabellen.Die Hitparade der beliebtesten Essen

NeuLand-Mitarbeiterin Simone Würth hat den Mensa-Köchenin die Töpfe geschaut und viel über die Kunst gelernt, mit 1,44Euro pro Person täglich ein Menü zu zaubern.

Angebot der Cafeteria zubereitet. 32Angestellte sorgen dafür, dass etlicheinterne Catering-Aufträge erledigt unddie Campusmensa, die Mensa derBürgerstraße und die Cafeteria ver-sorgt werden.Und so gehen im Monat rund 3.200Liter Suppe und 2.000 Kilo Fleischüber die Theke, also ungefähr dieMenge von 60 Tankfüllungen in einemGolf und 20.000 Hamburger. 1.000bis 1.200 Mahlzeiten werden zu denStoßzeiten zwischen 11.30 Uhr und13.30 Uhr verkauft, rund 500 Portio-nen an der regulären Ausgabe, 280Portionen bei den „Vegetariern“, zirka250 an der ebenfalls rein vegetari-schen Salatbar. Und dann noch einmaletwa 100 in der Abendmensa von17.30 Uhr bis 18.30 Uhr.Küchenchef Rinck kalkuliert mit 1,44Euro Budget pro Person. „Kann mandafür etwas erwarten?“, frage ichmich. Und lasse mich überraschen:Auf dem Rundgang durch die Heilig-tümer der Küche – die Lagerräume imKeller und die Waschküche zur Salat-Vorbereitung – entdecke ich fastausschließlich frische Zutaten. Stolz

FrischfleischstattFertigprodukte

Page 11: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 01 1 11 11 11 11 1

Liebe Frau Diestel-Feddersen: NeueBesen kehren bekanntlich ja besser.Welche Ideen haben Sie für dieWeiterentwicklung des Studierenden-werkes?Ziel meiner Arbeit ist, die sozialenRahmenbedingungen des Studiumsweiter zu verbessern, indem die Ser-viceleistungen des Studierendenwerksden sich verändernden Anforderungenund Bedürfnissen der Studierendenstärker angepasst werden. Kunden-orientierung und Qualitätssicherungsind mir dabei sehr wichtig. So sollbeispielsweise in den nächsten Jahrenin allen Mensen des Studierenden-werks das Wahlessen um einen Free-Flow-Bereich ergänzt werden, woman sich aus verschiedenen Kompo-nenten sein Essen nach Lust undLaune selbst zusammenstellen kann.

Mensa, Wohnen, Soziales und Kultur.Das Studierendenwerk hat ja ein

weites Feld an Aufgaben. Wo sehenSie derzeit die dringlichsten?Priorität hat für mich die Schaffungzusätzlicher Wohnheimplätze amStandort Landau, die Erweiterung derKindertagesstätte Villa Unibunt zueiner 4-gruppigen Einrichtung undder Neubau einer Kindertagesstätte ander Fachhochschule Worms. Zur Op-timierung der Arbeitsabläufe in denMensen möchte ich in den nächstenMonaten ein IT-gestütztes Waren-wirtschaftssystem einführen.

Was viele Studierende am Campusinteressiert: Kommt ein neues Studen-tenwohnheim und wenn ja, wann?Ja, es wird kommen. Wir planenderzeit in Abstimmung mit der Stadteinen Neubau. Mit rund 200 zusätzli-chen Wohnheimplätzen zu sozialver-träglichen Mieten möchte das Studie-rendenwerk der studentischen Woh-nungsnot in Landau entgegenwirken.

Studierendenwerk Vorderpfalz mit neuer Leitung

Seit November ist die 33-jährige Alexandra Diestel-Feddersender neue Kopf des Studierendenwerkes Vorderpfalz. Vielen amLandauer Campus wird sie durch ihre vorherige Tätigkeit alspersönliche Referentin des Präsidenten der Universität Ko-blenz-Landau bekannt sein. Sie folgt auf Dieter Reddig, der imJuni in den Ruhestand verabschiedet wurde. NeuLand sprachmit der gebürtigen Odenwälderin über ihre neuen Aufgaben.

Essen Sie selbst in der Mensa?Wenn ich im Haus bin, jeden Tag.Darüber hinaus nutze ich regelmäßigdas Angebot der Cafeteria. Dortbekomme ich meinen geliebten Lattemacchiato zu einem günstigen Preis.

führt das Wiener Schnitzel an. Vonder Karte verschwunden ist hingegendie Paella, denn immer noch entschei-det die Nachfrage über das Angebot,sagt Rinck. Wird ein Gericht schlechtverkauft, wird es von der Karte ge-strichen.„Wohin mit den Resten?“, frage ich.Rinck antwortet, dass Fleisch direktentsorgt werde und nicht weiterverarbeitet werden dürfe. Gemüsekann nach eigenem Erwägen in derAbendmensa noch Verwendung fin-den. Die Portionen sind jedoch mei-stens so kalkuliert, dass kaumÜberschuss bleibt. Von jeder Mahlzeit

muss der Küchenchef außerdem Pro-ben nehmen, um die Hygienestandardsüberprüfbar zu machen. Des Weiterenwird die Küche unter dem Semesterstichprobenhaft kontrolliert.Die Preise für das Mensaessen sindnur deshalb so günstig, weil dasStudierendenwerk einen Teil mit-finanziert. Die Cafeteria hingegenmuss sich selbst tragen. Daher ist esdort auch ein wenig teurer.Vorschläge und Kritik am Essennähme er gerne an, sagt der Küchen-chef. Wenn größere Gruppen Essens-wünsche äußerten, könne er auchversuchen, diese umzusetzen, solange

sie im Bereich des Machbaren seien.Ich frage, wann der Bio-Boom dieTheke erreicht, doch Rinck schütteltden Kopf. Es habe schon Vorschlägehinsichtlich dessen gegeben. Aber daswürde die Preise für die Studentenstark nach oben treiben. Es ist wohlnoch ein Stück Weg, bis die LandauerMensa Bio-Produkte – und das zuerschwinglichen Preisen – anbietet,wie es zum Beispiel an der UnimensaTübingen der Fall ist.Letztlich, so Rinck, gehe es ihmausschließlich darum, „anständig zukochen und die Mahlzeit mit Liebe andie Frau und den Mann zu bringen“.

Page 12: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 011 21 21 21 21 2

Landau. Sie ist – neben einer For-schungsprofessur in Mainz – eine vonderzeit zwei solcher Professuren inRheinland-Pfalz. Mit der Senior-For-schungsprofessur hat das Land dieMöglichkeit ausgedehnt, Wissen-schaftler auch nach dem 65. Lebens-jahr für Forschungsarbeiten weiterzu-beschäftigen, wenn deren Forschungs-kompetenz von besonderer Bedeu-tung für die Universität ist.Andreas Helmke gilt als einer derrenommiertesten Bildungsforscher inDeutschland. Er ist Vater von Ver-gleichsstudien wie VERA oder DESIund wirkte an PISA und TIMMS mit.Die Forschungsprofessur kommt dem

Einfach mal dem Alltagstrubel entflie-hen und kritisch die eigene Arbeitreflektieren – darin sieht Privatdozen-tin Dr. Francesca Vidal vom Institutfür Erziehungswissenschaft/Philoso-phie einen der Vorzüge der Koopera-tion mit dem Ludwigshafener Ernst-Bloch-Zentrum, dessen Räume fürVeranstaltungen genutzt werden kön-nen. Seit 2005 kooperiert die Univer-sität mit der Einrichtung. Das Ziel:Wissenschaft und Öffentlichkeit prak-tisch zu verzahnen.Ein zentrales Thema, dem sich derPhilosoph Ernst Bloch widmete, war„Zukunft“ – ein Thema also, das nichtnur die Philosophie, sondern alle Uni-

Disziplinen betrifft. „Ein weitererVorteil“, urteilt Rhetorikerin Vidal.Denn dadurch würden sich zahlreichePerspektiven für Zusammenarbeit undAustausch eröffnen. Vidal kümmertsich seitens der Universität darum, dasVertragswerk mit Leben zu füllen.Dies ist ihr als Präsidentin der Ernst-Bloch-Gesellschaft, die sich der Ver-breitung und Förderung des WerksBlochs annimmt, ein besonderes An-liegen.In den vergangenen Jahren hat sichein fruchtbares Miteinander entwi-ckelt: Landauer Dozenten nutzen dasZentrum, dessen Archiv und Biblio-thek für Seminarveranstaltungen und

Forschungsarbeiten. Im Montagskreis,über den Wissenschaftler mit Lud-wigshafener Bürgern ins Gesprächkommen, waren zahlreiche LandauerForscher bereits zu Gast. 2007 veran-stalteten Ethik und Kulturwissen-schaften beider Standorte ein Projekt,in dem Kinder Utopien und Phantasi-en („Traum vom Lernen“) entwickelnsollten. Das Zentrum wiederum ver-mittelte Wissenschaftler für eine Ta-gung in Landau zu Ernst Bloch undHans Jonas. Ab Spätjahr 2011 soll esein neues Projekt geben, verrät Fran-cesca Vidal. Die Landauer Uni wirddann im Ernst-Bloch-Zentrum eineWeiterbildungsveranstaltung für in derWeiterbildung Tätige durchführen.Diese erfolgt in Zusammenarbeit mitder Arbeitsstelle für die Weiterbildungder Weiterbildenden (AWW). (ket)

gebürtigen Kassler sehr gelegen, lau-fen derzeit an seinem Institut (Ent-wicklungspsychologie und Bildungs-forschung) große Projekte, derenAbschluss ihm neben der Doktoran-denbetreuung am Herzen liegen.Die Bildungsforschung zieht sich wieein roter Faden durch Helmkes For-scherleben, gerade heute eine span-nende Aufgabe. Derzeit erforschtHelmke mit seinem Team im Auftragder Kultusministerkonferenz, wie manmit Unterrichtsdiagnostik Schulenachhaltig verbessern kann. Die Werk-zeuge wurden bereits umfassend er-probt. Ab diesem Jahr sollen siebundesweit in Schulen, Studiense-minaren und Universitäten zum Ein-satz kommen. (ket)

Erste Senior-ForschungsprofessurWürdigung für Bildungsforscher Prof. Dr. Andreas Helmke

Utopien, Phantasien, ZukunftAls Kultur- und Wissenschaftsinstitut arbeitet das Ernst-Bloch-Zentrum an der Schnittstelle zwischen Forschung und Philoso-phie. Es will Forschungsergebnisse allen Bevölkerungsschich-ten zugänglich machen.

Bildungsforscher Andreas Helmke istInhaber der ersten Senior-Forschungs-professur an der Universität Koblenz-

Page 13: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 01 1 31 31 31 31 3

Herr Köppen, die Auswirkungen desdemographischen Wandels und derenKonsequenzen bestimmen immer wie-der den Diskurs in Politik und Wissen-schaft. Welche Rolle spielt dabei dieInternationalisierung? Und was ver-stehen Sie darunter?Die Internationalisierung bedeutet imfachlichen Kontext, dass schlicht undergreifend der Anteil an Menschen mitMigrationshintergrund zunimmt oderzunehmen wird. Es ist eine Tatsache,dass das Bevölkerungswachstum inDeutschland nur durch Zuwanderungbewerkstelligt werden kann. Es ist auchnicht absehbar, dass sich daran in dennächsten Jahren etwas ändern wird.Deutschland ist eben seit Jahrzehntenein Einwanderungsland, auch histo-risch gesehen war es schon immer so.Diese Sachlage wird etwas verdrängt.

Etwa durch die Leitkultur-Debatte?Diese Debatte wird bestimmt vonnegativen Ereignissen. Das Phänomen„Migration“ in seiner Ausdifferenzie-rung wird hier ignoriert. Die Realitätist anders. Die Mehrheit der Migranten

gelt sich auch in der Anerkennung vonBildungsabschlüssen wider.

Stichwort: Fachkräftemangel. Brau-chen wir in dieser Hinsicht mehrZuwanderung?Sicher ist Zuwanderung hier einbedeutender Aspekt. Man sollte aberauch bedenken, dass das eine ziemlichneokoloniale Denkweise ist. Wir neh-men den einen die Fachkräfte weg undlassen sie bei uns arbeiten. Dabei gibtes in Deutschland viele vernachlässigteGruppen, die Potenziale haben. DieseGruppen müssen berücksichtigt undderen Potenziale genutzt werden.Dafür muss sich aber auch die Einstel-lung der Mehrheitsgesellschaft zuMigranten ändern.

„Die Realität ist anders“Bernhard Köppen ist Professor für Demographieforschung undAnthropogeographie am Campus Landau. Mit Andreas Rudolfsprach er über die Auswirkungen des demographischen Wan-dels und die Rolle der Migranten.

kommen nach Deutschland, weil siedieses Land attraktiv finden, und nicht,weil sie etwa den Sozialstaat ausnutzenwollen. Insofern ist eine Diskussionüberfällig, die durch unterschiedlichepolitische Positionen ohne Polemikund Angstreflexe geprägt ist. Es mussja ein Konsens entstehen und keineaufgeregten Stammtischdiskussionen.Sie schaden unserer Gesellschaft.

Wie steht es um die Anerkennung vonBildungsabschlüssen?Das ist ein lang bekanntes Problem.Die Bildungsabschlüsse wurden igno-riert, nicht nur bei Ausländern, son-dern auch bei Spätaussiedlern. Letzte-re haben ja interessanterweise einer-seits die deutsche Staatsbürgerschafterhalten und mussten andererseits als„de jure Deutsche“ auch an verpflich-tenden Integrationskursen teilnehmen.Dabei sind diese Maßnahmen für alleMigranten notwendig. Da ist die Sichtauch vom überkommenen Bild des„Gastarbeiters“ geprägt. Die Zuwan-derungspolitik war in Deutschlandbisher nicht besonders gut. Das spie-

News

Für wissenschaftlichesLebenswerk ausgezeichnetDie Fachgruppe „Motivation and Emo-tion“ in der „European Association forResearch on Learning and Instruction(EARLI)“ hat Prof. Dr. Peter Nen-niger auf der Konferenz zur Motivati-onsforschung (International Confe-rence on Motivation) 2010 in Portomit dem „Oeuvre Award for MajorScientific Contributions“ für sein aka-

demisches Lebenswerk ausgezeich-net.

TechnologietransferSeit Oktober sind die beiden Wis-sensscouts Petra Skalecki und Dr.Nadja Tuchel in den vier rheinland-pfälzischen Universitäten Kaiserslau-tern, Koblenz-Landau, Mainz undTrier sowie kleinen und mittleren

Unternehmen unterwegs. Ihr Auftrag:gezielt das Technologie- und Know-how-Potenzial und den Bedarf anInnovationen und Problemlösungen zuerkunden. Ihr Ziel: Die regionalenAkteure zunächst in den BereichenMaterialwissenschaften sowie Informa-tions-, Kommunikations- und Medien-wissenschaften zusammenzuführen.Die Koordinierung des Projektes er-folgt über den Verbund Navigator

Page 14: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 011 41 41 41 41 4

Wissenschaft (naWI), in dem sich dievier Universitäten des Landes zwecksTechnologietransfers zusammenge-schlossen haben. Künftig sollen weite-re Fachgebiete von den Scouts analy-siert werden. (red/ket)

MathematischesUmweltlabor

Wenn Institute miteinander kooperie-ren, entsteht Spannendes wie das neueröffnete mathematische Umwelt-labor. In diesem können Schüler undStudierende an gemeinsamen Projek-ten arbeiten und nach Lösungensuchen – für Probleme, die uns alleetwas angehen.Die Projekte des mathematischenUmweltlabors konzentrieren sich aufumweltwissenschaftliche Themen, dieeine mathematische Modellbildungfür die Problemlösung benötigen.Das Prinzip: In kleinen Arbeitsgrup-pen werden die Studierenden ge-meinsam mit den Schülern an pro-jektorientierte Fragestellungen her-angeführt, die sie an neun zurVerfügung stehenden Computernauswerten. So können die Naturwis-senschaftler in spe etwa die Ausbrei-tung von Ölteppichen im Wasser aneinem Realmodell simulieren, dieVerteilung eines Gegenmittels bei

hoher Schadstoffkonzentration opti-mieren oder die Ausbreitung einerEpidemie in einem Land modellieren.Die Gruppenmitglieder wenden dabeiNetzwerkmodelle an, mit denen sieentsprechende Lösungsvorschläge er-mitteln.Das mathematische Umweltlabor ent-stand durch eine Kooperation zwi-schen den Instituten für Mathematik

und Umweltwissenschaften. In dembundesweit einmaligen Hochschul-projekt können Studierende, Schüle-rinnen und Schüler ihre Fachkenntnis-se einbringen und so voneinanderprofitieren. (anr)

Erstes „Professorium“ ander Landauer UniversitätEnde Oktober fand das erste Profes-sorium an der Universität Koblenz-Landau statt. „Das Professorium istder Versuch, die Begegnungen vonaktiven und emeritierten Kolleginnenund Kollegen zu fördern und sie ineinen Dialog zu bringen“, meintUlrich Sarcinelli, Vizepräsident derUniversität. Dadurch sollen innovativeIdeen zwischen den Wissenschaftlernausgetauscht und in Forschung undLehre umgesetzt, zugleich aber auchüber die Entwicklung am Campusinformiert werden. (anr)

Mit gymnasialerLehrerausbildung insWintersemester gestartetMit Beginn des Wintersemesters istdie Universität Koblenz-Landau in denMasterstudiengang für künftige Gym-nasiallehrer eingestiegen. Fächer wieDeutsch, Bildende Kunst, Mathema-tik, Englisch, Chemie und Sozialkun-de können ab sofort für das Lehramtan Gymnasien studiert werden. Ineinem Jahr soll das Fächerspektrumnoch deutlich erweitert werden, wieUni-Vizepräsident Prof. Dr. UlrichSarcinelli anlässlich der feierlichenBegrüßung der über 1.000 Erst-semester am Campus versprach.Neben den lehramtsbezogenen Studi-engängen waren auch die Bachelor-und Masterstudiengänge Umweltwis-senschaften, Sozialwissenschaften undPsychologie sowie der Diplom-Studi-engang Erziehungswissenschaften wie-der stark unter den Studienanfängerngefragt. Rund 6.400 junge Menschensind derzeit insgesamt in Landau fürein Studium eingeschrieben. (ket)

DJV-Medienpreis an Politik-Professor Ulrich SarcinelliProfessor Dr. Ulrich Sarcinelli, Poli-tikwissenschaftler und Vize-Präsidentder Universität Koblenz-Landau, istder 44. Träger des Medienpreises„Goldene Zeile“. Die Kommission„Goldene Zeile“ des pfälzischen Jour-nalistenverbands habe Sarcinelli aus-gewählt, „um seine Bereitschaft zuwürdigen, sich nicht im akademischenElfenbeinturm zu verschanzen“, er-klärte Kommissionsvorsitzender An-dreas Lang. (red)

Kurhaus Trifels wird Uni-TagungsstätteDas ehemalige Hotel „LandhausTrifels“ in Annweiler wird in eine Uni-Tagungsstätte umgebaut. Es soll zueiner Intensivierung der Zusammen-arbeit zwischen den Hochschulen inund um die Metropolregion Rhein-Neckar beitragen. (red)

Staatssekretär Michael Ebling (Mitte) eröffnete das mathematische Umweltlabor.

Page 15: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 01 1 51 51 51 51 5

Die Zeichen stehen gut, dass LandauerAnglistik-Studierende künftig ein Austausch-semester im indischen Delhi verbringenkönnen. Gespräche zur Einrichtung einerPartnerschaft zwischen der Universität Ko-blenz-Landau und der University of Delhikonnte der Anglist Prof. Dr. Martin Pütz vorOrt führen. Eine Vereinbarung wurde vonden Verantwortlichen der beiden Universitä-ten im Oktober 2010 offiziell besiegelt. DerAntrag auf Genehmigung eines ISAP-Pro-gramms (Studien- und Ausbildungs-partnerschaften) liegt dem DAAD bereitsvor. Das Programm sieht gut dotierteStipendien für Studierende aus Landau undDelhi vor, um Flug und Studienaufenthaltfinanzieren zu können. Seit mehreren Jahrensind ISAP-Programme fester Bestandteil der

internationalen Aktivitäten der LandauerAnglistik, wie etwa die Austauschprogrammemit Hongkong und Botswana.Indiens Hauptstadt Delhi ist mit knapp 12Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt desLandes nach Mumbai. Kulturell haben sieund die weitere Region einzigartige Bauwer-ke zu bieten: das „Rote Fort“ (Weltkultur-erbe der UNESCO), den „Palast der Winde“in Jaipur oder das Taj Mahal, Indiensberühmtestes Grabmal.Die 1922 gegründete staatliche Universität inDelhi gehört mit ca. 220.000 Studierendenund 15 Fakultäten zu den größten Hochschu-len der Welt. Vorgesehen ist auch einewissenschaftliche Kooperation zwischen denlinguistischen Abteilungen und den Litera-tur-/Kulturwissenschaften. (red/ket)

Neues Austauschprogramm mit Delhi in denStartlöchern

Fünfzehn Jahre lang war das Arbeitswelt-symposium mit dem Namen Günter F. Müllervom Arbeitsbereich „Psychologie des Arbeits-und Sozialverhaltens“ verknüpft. 1996 wur-de diese Veranstaltungsreihe von ihm insLeben gerufen, um eine „Brücke zur An-wendungspraxis arbeits-, organisations- undwirtschaftspsychologischer Forschung“ her-zustellen. Mit dem Symposium 2010 verab-schiedete sich Müller als langjähriger Organi-sator dieser Reihe, da er im Frühjahr 2012pensioniert wird.

Aufgeklärtes Konsumenten-Verhalten

Auf dem Arbeitsweltsymposium treffen jährlich Vertreter aus Wissenschaftund Wirtschaft am Campus Landau zusammen, um über aktuelle Themender Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie zu diskutieren.

Die Vorträge des Symposiums drehten sichdieses Mal um Verkaufsförderung und aufge-klärtes Konsumentenverhalten aus wirt-schaftspsychologischer Sicht. Über 60 Teil-nehmer diskutierten lebhaft mit den fünfReferenten Prof. Dr. Günter F. Müller undseinem Mitarbeiter Dr. Martin Sauerland,Privatdozentin Dr. Micha Strack von derUniversität Göttingen, Dr. Udo Haeske vonder Firma embeco sowie Prof. Dr. GeorgFelser von der Hochschule Harz. (red/ket)

Landauer Vorträ-ge zur Naturwis-senschaftsdidaktikJeweils dienstags, 18.30Uhr, Konferenzraum(Campus)18.1.2011, Dipl.-Geogr. Uwe Schulze(Marburg): „Die Janus-köpfigkeit in der Geo-informationsausbildung– Technikorientierungversus Problemorien-tierung“.1.2.2011, DorotheeBenkowitz (PH Karls-ruhe): „Learning bydoing? Die Ausbildungvon künftigen Lehrer-Innen im ÖkologischenLerngarten der Päd-agogischen HochschuleKarlsruhe und ihreIntegration in dieHochschullehre“.15.2.2011, Prof. Dr.Roland Berger (Osna-brück): „Das Gruppen-puzzle im Physikunter-richt der SekundarstufeII – Möglichkeiten undGrenzen“.

Apokalypse –Ringvorlesung imFachbereich 6Jeweils mittwochs, 18Uhr, Hörsaal II (Cam-pus)12.1.2011, Dr.Swantje Rehfeld:„Glühende Endzeit-welten. Zur Ästhetikdes Ekels in WolfgangHilbigs Erzählwerk“.19.1.2011, Prof. Dr.Achim Hofer: „DasDies irae / Tuba mirumaus Hector Berlioz’Requiem (1837)“.

(Fortsetzung nächsteSeite)

Termine

Page 16: Neuland 1/2011

Neuland | 2011 | 011 61 61 61 61 6

26.1.2011, Prof. Dr.Siegmar Schmidt: „DieApokalypse in Afrika:zum staatlichen Zerfallim Kontext des realpo-litischen Diskurses“.2.2.2011, Prof. Dr.Karlheinz Ruhstorfer:„Apokalypse im theolo-gischen Diskurs derGegenwart“.

Akademiegesprächeim Alten Kauf-hausProf. Dr. Ines Weller(Uni Bremen, artec)und Sven Giegold (Mit-begründer von Attac-Deutschland, MdEP)diskutieren am 20.1.2011 um 20 Uhr zumThema „NachhaltigeEntwicklung von unten.Die Macht der Bürger:Partizipieren und Kon-sumieren für eine nach-haltige Entwicklung“.

Prof. em. Dr. BernhardSchäfers (Soziologe,ehemals Vorsitzenderder Deutschen Gesell-schaft für Soziologie)und OB Dr. Eva Lohse(Ludwigshafen) disku-tieren am 8.2.2011,19 Uhr, zum Thema„Die Zukunft derKommunen: RegionaleImpulse fördern nach-haltige Entwicklung“.

KonzerteBigband-Konzert9.2.2011, 20 UhrOrt: Audimax, Campus

Chor- und Orchester-konzertGeorg Friedrich Hän-del: „Der Messias“16.2.2011, 20 UhrOrt: StiftskircheLtg.: UMD OlafMeyer.

gesichtet, um laut Kapsitz „die Rosinen ausdem fetten Kuchen zu picken“. Acht Preisevergaben Jury und Publikum: Der Jury-Preisfür den besten Film ging an „Thomas,Thomas“, eine Quasidokumentation vonCorinna Liedtke. Als bester ausländischerFilm wurde der Spielfilm „It would besplendid, yet“ der Litauerin Lina Luzytebedacht. Der beste Experimentalfilm wurde„La Sirène“ von Adrien Beau. Verena Felserhielt mit „Mobile“ den Preis für die besteAnimation, eine lobende Erwähnung derStop-Motion-Film „Bettnässer“ von StephanMüller und Ingo Schiller. Erstmals in diesemJahr gab es einen Ladies Award zur Förde-rung von Filmemacherinnen: Diesen teilensich Pauline Kortmann („Chicken Wings“)und Barbara Davids („Non, je ne regretterien“). Über den regionalen Förderpreiskonnte sich Dominik Schmitt mit demExperimentalfilm „Plazenta“ im Super-8-Stilfreuen. Des Publikums Liebling wurde „3x3“des Portugiesen Nuno Rocha.Ganz neu: Die Besucher des Festivals sind alsDrehbuch-Ideengeber gefragt. Wer einelustige Geschichte erlebt, einen spannendenDialog belauscht oder Skurriles beobachtethat, kann die Idee an die FilmemacherChristian Schega und Jan Siebel schicken([email protected]). Und mitviel Glück flackert die Idee als fertiger Filmim kommenden Herbst über die La.Meko-Leinwand.Das Filmfestival im Netz: www.filmfestival-landau.de (ket)

Die Landauer lieben ihr Kurzfilmfestival:„Sechs Abende ein voller Kinosaal“, schwär-men Olaf Kapsitz und seine Mitstreiter vomVerein Filmfestival Landau, der aus einerstudentischen Initiative gewachsen ist. „Unddas beflügelt uns.“ Denn neben dem Festivalhat die Truppe in den kommenden Monateneiniges vor. So soll das Filmatelier, dasFilmemacher zum Dialog mit dem Publikumnach Landau einlädt, wieder seine Türenöffnen. Und ganz neu ist „Cinéma-Camion“,

ein alter Lieferwagen, der als rollenderKinosaal das Kino ins Dorf bringen soll.Im neunten Jahr seines Bestehens ist dasFilmfestival La.Meko erwachsen geworden,sprich international: 650 Filme aus rund 40Ländern aus aller Welt haben die Macher

LayoutBender MediengestaltungKontaktKerstin TheilmannTel. 06341 280-32219E-Mail: [email protected]

Die Redaktion behält sich die Kürzung undÜberarbeitung von Texten vor. Die Meinungeinzelner Autorinnen/Autoren gibt nicht immer dieMeinung der Redaktion wieder.

ImpressumHerausgeberReferat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit derUniversität Koblenz-Landau,Campus LandauFortstraße 776829 LandauRedaktionsteamKerstin Theilmann (ket) (verantw.), WilfriedDorsch (wdo), Andreas Rudolf (anr), SimoneWürth (sim)FotosTitelseite, S. 2: fotolia.com; S. 4: Andreas Rudolf;S. 5 oben: Klaus Benz; S. 5 unten: Kerstin Theil-mann; S. 3, 8-9, 11, 13: privat; S. 15: Martin Pütz;alle weiteren: Karin Hiller.

Das Landauer Filmfestival La.Meko ist erwachsen geworden: Zu einerinternationalen Kurzfilmschau hat es sich gemausert. Die Organisatorender Leinwandfreuden haben auch neue Projekte im Visier.

Kino ins Dorf bringen

Juror Ulf Czellnik (links) und Moderator OlafKapsitz.