New Versuchsziel 2. Grundlagenhoentsch/WebsiteElMob/Lehre... · 2010. 11. 9. · Nutzahl: 36...

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1 Versuch Drehstromgenerator- Bordnetzanalyse Automobil- Elektronik 1. Versuchsziel Bei diesem Praktikumversuch soll durch Anwendung moderner Prüftechnik die Wirkungsweise und das Verhalten von Drehstromgeneratoren (DSG) auf einem Prüfstand und im Automobil untersucht werden. Ziel ist die Aufnahme wesentlicher Kennlinien und von Zeitverläufen (Oszillographenbilder) zur Bewertung von DSG und Bordnetzen. 2. Grundlagen Voraussetzungen Aufbau und der Funktion des Synchrongenerators, des Gleichrichters und des Reglers Kennlinienverläufe der DSG bei Leerlauf und bei Belastung Kenntnisse zu Prüfschaltungen sowie deren Realisierung Funktion und Einsatzzweck der eingesetzten Mess- und Prüftechnik Wirkungsweise des Automobilbordnetzes 2.2. Literatur Vorlesungsmitschrift / Umdrucke Kfz-Elektrik HTW-Dresden „Drehstromgeneratoren“ Technische Unterrichtung; Robert Bosch GmbH Autoelektrik / Autoelektronik Robert Bosch GmbH, Vieweg-Verlag G. Henneberger Elektrische Motorausrüstung Vieweg-Verlag, Braunschweig J. Kasedorf Kfz-Elektrik Vogel Buchverlag I n KET G

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    Versuch Drehstromgenerator-Bordnetzanalyse

    Automobil- Elektronik

    1. Versuchsziel

    Bei diesem Praktikumversuch soll durch Anwendung moderner Prüftechnik die

    Wirkungsweise und das Verhalten von Drehstromgeneratoren (DSG) auf einem Prüfstand

    und im Automobil untersucht werden. Ziel ist die Aufnahme wesentlicher Kennlinien und

    von Zeitverläufen (Oszillographenbilder) zur Bewertung von DSG und Bordnetzen.

    2. Grundlagen

    Voraussetzungen

    Aufbau und der Funktion des Synchrongenerators, des Gleichrichters und des Reglers

    Kennlinienverläufe der DSG bei Leerlauf und bei Belastung

    Kenntnisse zu Prüfschaltungen sowie deren Realisierung

    Funktion und Einsatzzweck der eingesetzten Mess- und Prüftechnik

    Wirkungsweise des Automobilbordnetzes

    2.2. Literatur

    Vorlesungsmitschrift / Umdrucke Kfz-Elektrik HTW-Dresden

    „Drehstromgeneratoren“ Technische Unterrichtung; Robert Bosch GmbH

    Autoelektrik / Autoelektronik Robert Bosch GmbH, Vieweg-Verlag

    G. Henneberger Elektrische Motorausrüstung Vieweg-Verlag, Braunschweig

    J. Kasedorf Kfz-Elektrik Vogel Buchverlag

    I

    n

    KET

    G

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    3. Drehstromgenerator und Gerätetechnik

    Für den Versuch stehen folgende Drehstromgeneratoren und Gerätetechnik zur

    Verfügung:

    DSG KCB2 14V 60 – 100A

    Messfahrzeug Corsa B

    Generatorprüfstand mit

    Messsystem I (LabVIEW)

    Steuer- und Messsystem II (Agilent VEE)

    Messsystem I (LabVIEW)

    Das Messsystem besteht aus Hardware und Softwarekomponenten. Die

    Generatoruntersuchung wird auf einem modernen Prüfstand für Generatoren mit

    geregeltem Antrieb durchgeführt. Die Messsoftware wurde unter LabVIEW erstellt und

    bietet die Möglichkeit sowohl Kennlinien, als auch zeitliche Verläufe aufzunehmen. Jede

    Messung benötigt eine vorher zu erstellende Konfiguration. In der Konfiguration wird

    unter anderem ein Skalierungsfaktor eingegeben, um die zu messenden Werte der

    Wandler den realen Messwerten anzugleichen (Notieren der benötigten

    Skalierungsfaktoren / Verstärkung für die Stromwandler und den Trennverstärker). Es

    stehen 8 Messkanäle zur Verfügung, auf denen die jeweiligen Werte aufgezeichnet

    werden können.

    Bild 1 Startauswahl der Messsoftware

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    Bild 2 Programm zur Kennlinienaufnahme

    Steuer- und Messsystem II

    Das Messsystem besteht aus Hardware und Softwarekomponenten. Die

    Generatoruntersuchung wird auf einem modernen Prüfstand für Generatoren mit geregeltem

    Antrieb durchgeführt. Die Mess- und Steuersoftware wurde unter Agilent VEE erstellt und

    bietet die Möglichkeit der Kennlinienaufnahme sowie die Möglichkeit der Antriebs-, Batterie-

    und Laststeuerung.

    Bild 3 Programmoberfläche der Steuer- und Messsoftware

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    3.1. Schaltung des Drehstromgenerators

    3.2. Aufbau des Generatorprüfstandes (schematisch)

    Lastschrank Steuerschrank

    Generatorprüfstand

    Manuelles

    Bedienfeld

    Prüfstandsrechner

    VXI-EinheitElektronische

    Last

    Batterien

    Relais und

    Sicherungen

    Antriebsmotor (18kW)

    Drehmoment-

    messwelleGenerator

    Lastschrank Steuerschrank

    Generatorprüfstand

    Manuelles

    Bedienfeld

    Prüfstandsrechner

    VXI-EinheitElektronische

    Last

    Batterien

    Relais und

    Sicherungen

    Antriebsmotor (18kW)

    Drehmoment-

    messwelleGenerator

    Generator VerbraucherBatterie

    D-

    D+

    V

    DFRegler-IC

    B+

    B-

    LKL

    SM

    Generator VerbraucherBatterie

    D-

    D+

    V

    DFRegler-IC

    B+

    B-

    LKL

    SM

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    3.3 Grundgleichungen der Gleichrichter

  • 6

    4. Versuchsdurchführung 4.1. Prüfung der geregelten Generatorspannung

    Überprüfen Sie am 14-V-Bordnetz nach Schaltung die geregelte Spannung in

    Abhängigkeit von Belastungsstrom und Drehzahl. Nutzen Sie das Messprogramm zur

    Kennlinienausnahme und eine entsprechend vorprogrammierte Konfiguration.

    Bild 4 Programm zur Kennlinienaufnahme

    Messung mit konstanter Stromstärke (I=5 A Laststrom), U=f(n)

    Erhöhen Sie bei diesem Versuch langsam die Drehzahl von 500 min-1

    bis max. 2000

    min-1

    und nehmen sie je 100 min-1

    die Spannung auf.

    n [min-1

    ]

    U [V]

    1.2 Messung mit konstanter Drehzahl U=f(I)

    Führen Sie diese Messung jeweils bei n=2000 min-1

    und n= 3000 min-1

    durch. Erhöhen

    Sie den Laststrom von 10 A bis 50 A jeweils in 5A Schritten. Nutzen Sie die

    Steuerung der elektronischen Last dafür.

    Stellen Sie die Kurven dar (Auswerteprogramme) und interpretieren Sie diese!

    I [A]

    U[V]

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    4.2 Belastungskennlinie des Drehstromgenerators

    Nehmen Sie laut Schaltung die Belastungskennlinie des Generators auf, indem bei

    steigender Drehzahl durch Steigerung der Belastung die Spannung konstant gehalten

    wird. Nutzen die dafür den Konstantspannungsmodus der elektronischen Last.

    Nehmen Sie mit dem Programm für Kennlinienaufnahme die Drehzahl, Leistung,

    Spannung, Generatorstrom und Erregerstrom auf. Programmieren Sie ebenfalls eine

    Konfigurationsdatei für diesen Versuch.

    I=f(n) P=f(n) Ierr=f(n) U=13,5 V

    Bild 5

    Messen Sie den Generatorstrom indem Sie die Verknüpfungsfunktion des Programms

    nutzen und den zu messenden Batteriestrom und den zu messenden Laststrom

    addieren (siehe Bild 5) und die Leistung durch Multiplikation von Generatorspannung

    und Generatorstrom (nur auf Kanal 6 kann eine Verknüpfung mit Kanal 5

    durchgeführt werden) durchführen.

    N[min-1

    ]

    I [A]

    P [W]

    Stellen Sie im Diagramm zu einen I=f(n) und P=f(n) und zum anderen I=f(n) und

    Ierr=f(n) gemeinsam dar. Nutzen Sie die Auswerteprogramme der Software.

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    4.3 Prüfung Reglerverhalten

    Messen Sie mit einer entsprechenden Konfiguration den zeitlichen Verlauf des

    Erregerstromes und der Generatorspannung bei zwei unterschiedlichen Drehzahlen.

    Wählen Sie eine entsprechende Abtastrate bei einer Aufnahmedauer von 100 – 200

    ms. Diskutieren Sie das Ergebnis in der Gruppe und versuchen Sie die Funktion des

    digitalen Reglers zu erfassen.

    Bild 6 Auswertung Erregerstrom, Generatorspannung

    4.4 Lastsprungmessung am Prüfstand

    Messen Sie einen Lastsprung im 14-V-Bordnetz unter Nutzung des Messsystems II

    Agilent VEE. Führen Sie manuell einen Lastsprung von niedrigen auf hohe Lastströme

    innerhalb von 20s aus.

    Messen Sie während eines zeitlichen Verlaufes des Lastsprunges von 20 s die

    Bordnetzspannung, den Laststrom und den Batteriestrom. Stellen Sie die Ergebnisse

    dar.

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    4.5 Bordnetzuntersuchung am Messfahrzeug / Lastsprung mit elektronischer Last

    Bild 7 Prinzipdarstellung des Messaufbaus im Fahrzeug

    Die Messungen von Verläufen der Bordnetzspannung, des Generatorstroms, des Batterie-

    stroms und des Zündsignals sind am Messfahrzeug möglich (nach Bild 7).

    Weiterhin ist die Messung des Erregerstromes durch den Einbau eines modifizierten

    Generatorreglers möglich.

    Aufgabe:

    Ermitteln Sie die oben genannten Verläufe beim Zuschalten elektrischer Verbraucher im

    Fahrzeug (Licht, Lüftung, Heckscheibenheizung).

    Mit einer zusätzlichen elektronischen Last soll das Bordnetz bis unter die Batteriespannung

    belastet werden.

    4.6 Bordnetzuntersuchung am Messfahrzeug / Startvorgang

    Die Aufnahme von Bordspannung und Strom beim Starten des Verbrennungsmotors soll mit

    dem TMS 08 ausgeführt werden.

    Die ermittelten Werte bzw. Kurvenverläufe sind zu diskutieren. Die Versuchsausführung der

    Startvorgänge ist darzustellen.

    1. Starten mit Bordnetzbatterie Der herkömmliche Startvorgang wird ausgeführt.

    2. Starten mit DSK

    Durch den Einsatz von Doppelschichtkondensatoren soll eine Stabilisierung des Bordnetzes

    von Kraftfahrzeugen erreicht werden und die gespeicherte Energie ist ausreichend für die

    Realisierung von Startvorgängen. Es wurde im Messfahrzeug ein Kondensatorpack

    BPAK0350 15V/58F mit einer Ladeschaltung eingebaut. Über den Batteriehauptschalter

    kann die Einbindung in das Bordnetz erfolgen. Durch einen Schwellwertschalter wird der

    Ladenstrom begrenzt (Werte im Versuch erfassen).

    Nach Abnahme der Plusklemme an der Batterie kann das Starten über die in den DSK

    gespeicherte Energie erfolgen. Zu realisierende Anschlüsse: - Drehzahlerfassung über Kurbelwellensensor

    - Starterstrom aus den DSK über Stromwandler an den Zuleitung

    - Kondensatorspannung über Spannungswandler an den DSK- Anschlüssen

    .

    B-

    Höcherl& Hackl GmbH, Typ: DC Load, 0-60V, 0-200A

    Traco Power DC/DC-

    Converter TEN 20 Wi, 20W

    G

    Generator DC/DC Wandler

    LEM HT200

    LEM HT200

    Zünd- signale

    +15V -15V 0V

    LEM HAL100-s

    Akkumulator permanente Verbraucher

    elektronische Last

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    A 1: Datenblatt Opel Corsa, 1.2 (Auswahl)

    Motor

    Bauart: vorn, quer vor der Achse, 4 Zylinder

    Modelljahr: 1993

    Modellbezeichnung: X12SZ

    Hubraum: 1195 ccm

    Bohrung / Hub: 72*73,4 mm

    Verdichtungsverhältnis: 10/1

    Ventilspiel: automatisch-hydraulisch

    Höchstleistung (DIN): 33 kW (45 PS) bei 4600 min-1

    Max. Drehmoment: 88 Nm bei 2800 min-1

    Ölmenge: 3,5 L

    Nockenwelle: oben liegende, Antrieb über Zahnriemen

    Zylinderkopf: Aluminium-Legierung

    Kraftstoffpumpe: elektrisch

    Kraftstoffart: Super bleifrei oder Super Plus

    Einspritzanlage: elektronische K-Einspritzung, Singlepoint

    Katalysator: 3-Wege-Kat mit Lambda-Sonde

    Elektrische Anlage

    Batterie: 12 V, 36 Ah

    Generator: KCB 2 14 V 60 - 100 A (nicht original)

    Spannungsregler: BR14-T0 F00M145238 (nicht original)

    Zündanlage: RUV, Doppelfunkenspule

    Leerlaufdrehzahl: n0 = 820 ... 980 min-1

    Kupplung

    Bauart: Einscheiben-Trockenkupplung

    Nachstellung: manuell

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    Getriebe

    Antrieb: Vorderrad-Antrieb

    Getriebeart: 5-Gang-Getriebe, manuell

    Übersetzungsverhältnis

    1. Gang: 3,55

    2. Gang: 1,96

    3. Gang: 1,30

    4. Gang: 0,89

    5. Gang: 0,71

    Rückwertsgang: 3,74

    Fahrleistungen

    Höchstgeschwindigkeit: 115 km/h

    Beschleunigung 0 - 100 km/h: 20 s

    Abbildung A 1: Leistungs - und Drehmomentkennlinie

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    A 2: Datenblatt Generator KCB 2 14 V 60 - 100 A

    Polpaarzahl: 12

    Schaltung: Dreieck

    Luftspalt: 0,7 mm, nmax=20000min^-1

    Diodentyp: Zehner- Dioden, ZR 1450

    Bemessungsstrom bei

    n = 1800 min-1: 60 A

    Bemessungsstrom bei

    n = 6000 min-1: 100 A

    Ständerdaten:

    Innendurchmesser: 99,0 mm

    Eisenlänge: 33,5 mm

    Wickelart: Welle

    Nutzahl: 36

    Wickelschritt: 1 - 4

    Leiter je Nut L/N: 10

    Anzahl der parallelen Drähte: 2

    Drahtdurchmesser (blank): 1,18 mm

    Maximal zulässiger Strang-

    widerstand bei 20 °C: 0,083

    Läuferdaten:

    Außendurchmesser: 98,3 mm

    Kerndurchmesser: 52,0 mm

    Kernlänge 27,0 mm

    Drahtdurchmesser (blank): 0,85 mm

    Windungszahl: 410

    Feldwiderstand bei 20°C (±5%): 2,60

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    A 3: Spannungsregleranschlüsse

    Anschluss V: Spannungssignal über einer Gleichrichterdiode des Sechspuls-

    Brückengleichrichters. Hierüber ermittelt der Regler die Drehzahl

    des Generators

    Anschluss DF: Über DF wird die Feldinduktivität geschaltet, entweder nach

    Masse B- oder nach B+. Beim Ausschaltvorgang kommutiert der

    Feldstrom der Feldinduktivität auf die Freilaufdiode.

    Anschluss L: Der Anschluss wird je nach Betriebszustand, entweder als

    Eingang oder als Ausgang genutzt. Als Ausgang dient er dem

    Anschluss der Ladekontrollleuchte. Zusätzlich kann hiermit bei

    Normalbetrieb eine Zusatzlast, wie zum Beispiel Wohnanhänger

    angesteuert werden.

    Anschluss DFM: Aus diesem Anschluss kann für ein Motor-Steuergerät, der

    aktuelle Generatorauslastungsgrad ermittelt, werden.

    Anschluss B+: Batteriespannung Plus

    Anschluss B-: Batteriespannung Minus

    Zum Zwecke einer besseren Übersichtlichkeit ist Abbildung „Prinzipdarstellung eines

    minusgeregelten Multifunktionsreglers mit Generator“ hier erneut eingefügt:

    Regelung

    B-

    L DFM

    V-Signal

    G 3~

    B+

    Regler Generator

    DF

    B+

    B-

    Bordnetz

    Bild 8 Prinzipdarstellung eines minusgeregelten Multifunktionsreglers mit Generator