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Sehr geehrte Damen und Herren, wie Sie der Titelzeile entnehmen kön- nen, lesen Sie gerade die 50. Aus- gabe des PEFC-Newsletters. Ich habe dieses kleine Jubiläum zum Anlass genommen, um im Archiv zu blät- tern und habe dabei die erste Aus- gabe vom April 1999 gefunden, damals noch von der PEFC-Initiative Deutschland herausgegeben. Sie beginnt mit den Sätzen: „Innerhalb der Forst- und Holzwirtschaft Deutschlands und Europas wird zur Zeit intensiv über ein europäisches Zertifikat für nachhaltige Waldbewirtschaftung verhandelt. Kunden und Marktpartner der Forstwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz- verbände aber auch die Waldbesitzer selbst erwarten, aus- gehend von der Umweltkonferenz in Rio, einen glaubwürdigen und schlüssigen Nachweis für nachhaltige Waldbewirtschaf- tung in Europa. Die bisher angebotenen Zertifizierungsansätze (ISO, EMAS, FSC) werden den strukturellen, wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten in Europa nicht gerecht.“ An die- ser Stelle herzliche Grüße an den Vater des PEFC-Newsletter, Michael Lammertz, damals Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrat. (Hättest Du auch nicht gedacht, dass das Baby mal so groß werden würde, oder?) Doch Größe schützt vor Verzweiflung nicht. So angesichts der Erkenntnis, dass die Akteure in der forstpolitischen Arena es sich in ihren Parallelwelten gemütlich gemacht haben. Auf der einen Seite die Teile der Forstpartie, die eine 300-jährige Nachhaltigkeitstradition wie eine Monstranz vor sich hertragen, auf der anderen Seite die Naturschützer und selbsternannten Öko-Förster, die vor lauter Kahlschlägen, von Maschinen devastierten Böden und Nadelholzmonokulturen den Wald nicht mehr sehen. Und dazwischen PEFC, das von allen geliebt werden will oder zumindest alle an einen Tisch brin- gen möchte. Ein Blick in die (Parallel-)Welt der Öko-Förster gefällig? Dann schauen Sie sich einmal den Youtube-Spot unter www.wildebuche.de an. Ich hatte das Vergnügen, mit den Hauptdarstellern eine Podiumsdiskussion auf der Messe paperworld in Frankfurt (siehe Bericht in diesem Newsletter) zu bestreiten, bei der mir unter anderem die Frage gestellt wurde, ob ich guten Gewissens PEFC-Zertifikate für die Landesforst- verwaltungen vertreten könnte. Denn in dieser Parallelwelt spie- len Wilhelm Bode und Lutz Fähser die Guten – und aus ihrer Sicht die angeblichen Armeen an Forstbeamten die Bösen. Das aus ihrer Sicht ultimative Grauen scheinen dabei jene Forstverwaltungen zu verkörpern, die zu Anstalten des öffentli- chen Rechts mutiert sind. Diesen scheinen „Waldexperten“ von Greenpeace sogar zeigen zu müssen (so gerade im Spessart geschehen), wie aus Brusthöhendurchmesser und GPS-Koor- dinaten das Alter von Buchen berechnet werden kann. Doch ich bleibe zuversichtlich, dass alles gut wird. Wie im Stuttgarter Schlossgarten, wo die Platanen, die den Juchten- käfer beherbergen (könnten), mit einem Krabbelschutz um- zäunt wurden, damit der Käfer nicht in die Baugrube des Stutt- gart21-Bahnhofs stürzen kann. Viel Spaß bei der Lektüre unseres Newsletters wünscht Ihnen Ihr 1 PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012 Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer Der PEFC-Jahresbericht 2011 ist da! Das PEFC-Jahr 2011 im Rückblick Anfang März wurde die druckfrische Ausgabe des PEFC-Jahresberichts für das Jahr 2011 an rund 10.000 Empfänger versendet. Der PEFC-Jahresbericht soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Zertifizierung und die vielfältigen Aktivitäten von PEFC Deutschland bieten: Er enthält einen Rückblick auf unsere Aktivitäten im Internationalen Jahr der Wälder, auf die zahlreichen Messen und Veranstaltungen, die Entwicklung der Wald- und Chain-of-Custody-Zertifikate, die Ergebnisse des Zufriedenheitsmailings („Ihre Meinung ist gefragt“), und vieles mehr. Mit dem Titel „Gesehen werden“ wollen wir auf die zunehmende Präsenz des PEFC-Logos im Markt aufmerksam machen und gleichzeitig damit auch unsere Anstrengungen auf dem Gebiet der Endverbraucheransprache skizzieren, die wir in diesem Jahr unternommen haben, um die Sichtbarkeit des PEFC-Siegels und damit die Bekanntheit von PEFC weiter zu erhöhen. März 2012 Newsletter 50

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Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie der Titelzeile entnehmen kön-nen, lesen Sie gerade die 50. Aus-gabe des PEFC-Newsletters. Ich habe dieses kleine Jubiläum zum Anlass genommen, um im Archiv zu blät-tern und habe dabei die erste Aus-gabe vom April 1999 gefunden, damals noch von der PEFC-Initiative

Deutschland herausgegeben. Sie beginnt mit den Sätzen: „Innerhalb der Forst- und Holzwirtschaft Deutschlands und Europas wird zur Zeit intensiv über ein europäisches Zertifi kat für nachhaltige Waldbewirtschaftung verhandelt. Kunden und Marktpartner der Forstwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz-verbände aber auch die Waldbesitzer selbst erwarten, aus-gehend von der Umweltkon ferenz in Rio, einen glaubwürdigen und schlüssigen Nachweis für nachhaltige Waldbewirtschaf-tung in Europa. Die bisher angebotenen Zertifi zierungsansätze (ISO, EMAS, FSC) werden den strukturellen, wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten in Europa nicht gerecht.“ An die-ser Stelle herzliche Grüße an den Vater des PEFC-Newsletter, Michael Lammertz, damals Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrat. (Hättest Du auch nicht gedacht, dass das Baby mal so groß werden würde, oder?)

Doch Größe schützt vor Verzweifl ung nicht. So angesichts der Erkenntnis, dass die Akteure in der forstpolitischen Arena es sich in ihren Parallelwelten gemütlich gemacht haben. Auf der einen Seite die Teile der Forstpartie, die eine 300-jährige Nachhaltigkeitstradition wie eine Monstranz vor sich hertragen, auf der anderen Seite die Naturschützer und selbsternannten

Öko-Förster, die vor lauter Kahlschlägen, von Maschinen deva stierten Böden und Nadelholzmonokulturen den Wald nicht mehr sehen. Und dazwischen PEFC, das von allen geliebt werden will oder zumindest alle an einen Tisch brin-gen möchte. Ein Blick in die (Parallel-)Welt der Öko-Förster gefällig? Dann schauen Sie sich einmal den Youtube-Spot unter www.wildebuche.de an. Ich hatte das Vergnügen, mit den Hauptdarstellern eine Podiumsdiskussion auf der Messe paperworld in Frankfurt (siehe Bericht in diesem Newsletter) zu bestreiten, bei der mir unter anderem die Frage gestellt wurde, ob ich guten Gewissens PEFC-Zertifi kate für die Landesforst-verwaltungen vertreten könnte. Denn in dieser Parallelwelt spie-len Wilhelm Bode und Lutz Fähser die Guten – und aus ihrer Sicht die angeblichen Armeen an Forstbeamten die Bösen. Das aus ihrer Sicht ultimative Grauen scheinen dabei jene Forstverwaltungen zu verkörpern, die zu Anstalten des öffentli-chen Rechts mutiert sind. Diesen scheinen „Waldexperten“ von Greenpeace sogar zeigen zu müssen (so gerade im Spessart geschehen), wie aus Brusthöhendurchmesser und GPS-Koor-dinaten das Alter von Buchen berechnet werden kann.

Doch ich bleibe zuversichtlich, dass alles gut wird. Wie im Stuttgarter Schlossgarten, wo die Platanen, die den Juchten-käfer beherbergen (könnten), mit einem Krabbelschutz um-zäunt wurden, damit der Käfer nicht in die Baugrube des Stutt-gart21-Bahnhofs stürzen kann.

Viel Spaß bei der Lektüre unseres Newsletters wünscht Ihnen

Ihr

1PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012

Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer

Der PEFC-Jahresbericht 2011 ist da!Das PEFC-Jahr 2011 im RückblickAnfang März wurde die druckfrische Ausgabe des PEFC-Jahresberichts für das Jahr 2011

an rund 10.000 Empfänger versendet. Der PEFC-Jahresbericht soll einen Überblick über

aktuelle Entwicklungen im Bereich der Zertifi zierung und die vielfältigen Aktivitäten von PEFC

Deutschland bieten: Er enthält einen Rückblick auf unsere Aktivitäten im Internationalen Jahr

der Wälder, auf die zahlreichen Messen und Veranstaltungen, die Entwicklung der Wald- und

Chain-of-Custody-Zertifi kate, die Ergebnisse des Zufriedenheitsmailings („Ihre Meinung ist

gefragt“), und vieles mehr.

Mit dem Titel „Gesehen werden“ wollen wir auf die zunehmende Präsenz des PEFC-Logos

im Markt aufmerksam machen und gleichzeitig damit auch unsere Anstrengungen auf dem

Gebiet der Endverbraucheransprache skizzieren, die wir in diesem Jahr unternommen haben,

um die Sichtbarkeit des PEFC-Siegels und damit die Bekanntheit von PEFC weiter zu erhöhen.

März 2012

Newsletter 50

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2PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012

Besser, aber nicht gut genugStellungnahme von PEFC zu WWF-/Greenpeace-Vorwürfen veröffentlicht Zuerst die gute Nachricht: WWF hat erneut die Zertifizierungssysteme PEFC und FSC bewertet und dabei festgestellt, dass

PEFC vor allem durch die Überarbeitung der internationalen Standards Fortschritte gemacht hat. Insbesondere die Kriterien

in Bezug auf den Schutz wertvoller Waldgebiete, die Umwandlung von Naturwald in Plantagen oder die Rechte indigener

Bevölkerungsgruppe werden als erfüllt angesehen. Die schlechte Nachricht: WWF hat sich mit einem Schreiben an eine Reihe

Unternehmen und öffentlicher Institutionen gewandt, um PEFC als minderwertiges System zu präsentieren und auf einen

Bericht von Greenpeace mit dem Titel „On the Ground 2011 - the controversies of PEFC and SFI“ hinzuweisen, der bereits im

Sommer letzten Jahres veröffentlicht wurde.

In seiner öffentlichen Erklärung (https://pefc.de/tl_files/news/PEFC-Stellungnahme_WWF_Greenpeace-Report.pdf) begrüßt

PEFC Deutschland e. V. grundsätzlich eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen System. Daher wurden alle von

WWF und im Greenpeace-Bericht genannten Punkte einer gründlichen Prüfung unterzogen. Das Ergebnis zeigt, dass die

Darstellungen der beiden Organisationen irreführend und die Vorwürfe nicht gerechtfertigt sind. In der Stellungnahme legt

PEFC u.a. dar, dass in den neuen PEFC-Chain-of-Custody-Standards die vom WWF aufgelisteten Aspekte der „inakzeptablen

Quellen“ nahezu vollständig berücksichtigt werden. Darüber hinaus verweist PEFC auf die positiven Bewertungen der briti-

schen und niederländischen Regierung, die im Rahmen ihrer Beschaffungsregelungen PEFC und FSC überprüft haben und zu

Ergebnissen gelangt sind, die im krassen Widerspruch zu den Aussagen im Greenpeace-Bericht stehen. PEFC ist nämlich das

einzige Waldzertifizierungssystem, das die Einbeziehung der relevanten Interessengruppen bei der Standardsetzung zwingend

vorschreibt und dessen Akkreditierung auf international anerkannte ISO-Verfahren basiert.

Wer sich noch detaillierter mit den Inhalten des Greenpeace-Berichts befassen möchte, dem ist die Lektüre einer ausführ-

lichen Stellungnahme von PEFC International zu empfehlen:

http://pefc.org/news-a-media/general-sfm-news/news-detail/item/download/408

PEFC kürt Waldhauptstadt Der Titel geht nach Rottenburg Rottenburg am Neckar ist PEFC-Waldhauptstadt 2012. Mit dem Gewinn der Wahl konnte sich Rottenburg gegen sieben Mitbe-

werber durchsetzen und wird nun eine zentrale Rolle in der Kommunikation von PEFC Deutschland im Jahr 2012 einnehmen.

Im Internet ist der PEFC-Jahresbericht 2011 unter

https://pefc.de/tl_files/dokumente/fuer_waldbesitzer/Text%20Broschueren%20WB/pefc_jahresbericht_2011.pdf abrufbar.

Natürlich können bei der PEFC-Geschäftsstelle auch weitere Exemplare des Jahresberichts bestellt werden, eine E-Mail an

[email protected] genügt.

Kulturamt Rottenburg am Neckar, Abt. Stadtarchiv und Museen

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Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung auch im Möbelhandel?Systain Consulting stellt Studienergebnisse auf der „imm“ in Köln vorVor anwesenden Möbelhändlern, Messebesuchern und Journalisten wurden am

17.01.2012 auf der Internationalen Möbelmesse „imm“ in Köln die Ergebnisse

einer Studie, welche die Bedeutung und Verbreitung von Holz aus nachhaltiger

Forstwirtschaft im Möbelhandel untersucht hatte, präsentiert.

Im Auftrag von PEFC Deutschland e. V. ging die Systain Consulting GmbH fol-

genden Fragestellungen nach: Welche Rolle spielt die Herkunft des verarbeiteten

Holzes für den deutschen Möbelhandel? Wie werden Zertifikate für nachhaltige

Forstwirtschaft (FSC oder PEFC) im Möbelhandel genutzt? Thematisieren die

handelnden Unternehmen beim Vertrieb die nachhaltige Herkunft des Materials?

Die Befragung ergab, dass sich bisher nur ein sehr geringer Teil der Möbelhändler mit der Herkunft und der Produktionsweise

von Möbelholz beschäftigt. Der Nachweis für eine ökologisch und sozial unbedenkliche Herkunft des verarbeiteten Holzes

wird bislang in nur geringem Maße als Verkaufsargument wahrgenommen. Lediglich 3 % der Kunden fragen laut Aussage der

befragten Unternehmen beim Kauf eines Möbelstückes nach der Produktionsweise des verarbeiteten Holzes. Dabei kommt

es auch auf die Art des Möbelstücks an: Holz wird als Rohstoff für Möbel eher wahrgenommen, wenn es im Möbelstück

sichtbar ist (z.B. in Massivholzmöbeln). Als Grundlage für

Polstermöbel oder als Material für Spanplatten findet Holz

weniger Beachtung. Weiter zeigte die Befragung der Betriebe

jedoch, dass sich die Haltung der Kunden allmählich ändert:

Aktuelle Studien belegen, dass das Thema Nachhaltigkeit als

Kaufargument in nahezu allen Branchen rasant an Relevanz

gewinnt. Zudem zeigt die ständig steigende Zahl an PEFC-

Zertifikaten bei den Möbelherstellern, dass Holz aus nach-

haltig bewirtschafteten Wäldern in der Möbelbranche immer

wichtiger wird. Die Autoren der Studie liefern somit der Möbel-

branche wie auch dem Zertifizierungssystem PEFC gute Ansät-

ze, um auf Grundlage der Forschungsergebnisse die Vorteile

der PEFC-Zertifizierung als Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie

im Bereich Möbelhandel noch stärker voranzubringen.

3PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012

Im Rahmen des Wettbewerbs konnten Städte und Gemeinden, die sich in beson-

derer Form um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung verdient gemacht haben

sowie auf eine langjährige Bewirtschaftung ihrer Wälder nach den PEFC-Stan-

dards zurückblicken können, ihre Bewerbung zur PEFC-Waldhauptstadt einrei-

chen. Die Jury, die aus den Mitgliedern von PEFC Deutschland e. V. bestand und

sich somit unter anderem aus Vertretern des Waldbesitzes, der Holzwirtschaft

sowie Umweltverbänden und Gewerkschaften zusammensetzte, wählte Rotten-

burg dabei auf Platz 1.

Die Urkundenübergabe an den Oberbürgermeister, Stephan Neher (auf dem

Foto links), fand am 26. März im historischen Sitzungssaal des Rathauses statt.

Die Stadt kann sich über den Hauptpreis von 1.000 Forstpflanzen für den PEFC-zertifizierten Stadtwald freuen. Desweiteren

finden vom 29.06. bis 05.07.2012 in Rottenburg die PEFC-Aktionstage statt, welche mit der Mitgliederversammlung von PEFC

Deutschland am 04.07.2012 ihren Höhepunkt erreichen werden.

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Ein Baum für jedes verkaufte Paket Logoclic-LaminatGemeinsame Baumpfl anzaktion von Logoclic, BAuHAuS, Stiftung unternehmen Wald und PEFC Als „einen kleinen Schritt für den Naturschutz, die Erhal-

tung von Lebensräumen für seltene Tiere und Pfl anzen

und die Verminderung des Klimawandels“ bezeichnen

die Initiatoren Logoclic (www.logoclic.info), BAUHAUS,

(www.bauhaus.info), die Stiftung Unternehmen Wald

(www.wald.de) und PEFC ihr Projekt „Logoclic-Wald“. Für

das Projekt wurden verschiedene Waldfl ächen der PEFC-

zertifi zierten Schleswig-Holsteinischen Landesforsten zur

Neuwaldbildung und zur Umwandlung von Monokulturen

in Mischbestände ausgesucht. Für jedes verkaufte Paket

Laminatfußboden „Edition“ wird im gesamten Jahr 2012 je ein Baum gepfl anzt. So ist bisher eine beeindruckende Zahl von

über 30.000 neuen Bäumen für Schleswig-Holsteins Wälder zusammengekommen.

Die ersten Bäume wurden im Rahmen einer öffentlichen Baumpfl anzaktion am 21. März 2012, dem Tag des Waldes, in einem

Wald bei Reinfeld gesetzt. Ulmen, Eichen, Erlen, Linden und Vogelkirschen wurden gepfl anzt, unterstützt von der 6. Klasse

der Immanuel-Kant-Schule Reinfeld. Der Geschäftsführer von PEFC Deutschland e. V., der an der Baumpfl anzaktion teilnahm,

bezeichnete das Projekt als ein Musterbeispiel, um „Chain-of-Custody“ vom nachhaltig bewirtschafteten, PEFC-zertifi zierten

Wald bis hin zum Holzprodukt mit PEFC-Siegel zu veranschaulichen. „Durch die PEFC-Zertifi zierung der Landesforsten wird

sichergestellt, dass die Bäumchen, die wir heute gepfl anzt haben, zu einem Wald heranwachsen, der allen gesellschaftlichen

Anforderungen genügt: als Lebensraum für Tiere und Pfl anzen, als Arbeitsplatz und als Holzproduzent. Mit der Wahl der Baum-

arten wurde hier bereits die erste Forderung von PEFC, nämlich die Begründung standortgerechter Mischbestände, erfüllt.“

4PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012

Nachhaltig berichten über PEFCWaldzertifi zierung im Spiegel forstlicher Nachhaltigkeitsberichte„Verpfl ichtung für Generationen“ (Hessen), „Wald für mehr“ (Schleswig-Holstein) oder

„Nachhaltig Wirtschaften“ (Bayern) – die staatlichen Forstverwaltungen nutzen nicht nur

wohlklingende Slogans, sondern erstellen auch sehenswerte Nachhaltigkeitsberichte, die

zu Jahresbeginn auf unsere Schreibtische fl attern. Da alle Landesforsten hierzulande PEFC-

zertifi ziert sind, wird auch in den Jahresberichten mehr oder weniger ausführlich auf das

Thema „Waldzertifi zierung“ eingegangen. Als hervorragendes Beispiel ist der jüngste Bericht

der Bayerischen Staatsforsten zu nennen, der sich unter der Überschrift „Vertraute Kontrolle

– Zertifi zierter Erfolg“ auf vier Seiten der PEFC-Zertifi zierung widmet. Neben Zahlen und

Grafi ken zum Stand der Zertifi zierung kommt ein PEFC-Auditor zu Wort und es wird darüber

berichtet, wie der Forstbetrieb Fichtelberg ein PEFC-Audit erlebt.

Hier können Sie sich den

Nachhaltigkeitsbericht der

BaySF herunterladen:

www.baysf.de > Publikationen

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5PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012

PEFC-Logos können nun auch als Vektordatei (.eps) generiert werdenNutzen Sie den PEFC-Logogenerator für Ihre druckfähigen PEFC-LogosSeit kurzer Zeit können PEFC-zertifizierte Betriebe mit Zugang zum Logogenerator im inter-

nen Bereich der PEFC-Website neben .jpg-Dateien nun auch ihr individuelles PEFC-Logo

als .eps-Datei selbst erstellen. Damit wird die Nutzung des PEFC-Logos als druckfähige

Datei auf Druckprodukten wie Broschüren und Werbeflyern oder aber auch der Aufdruck

des Logos auf Verpackungen noch einfacher und komfortabler.

Im PEFC-Logogenerator können sowohl die on-product- als auch die off-product-Logova-

rianten in den Farben Grün, Schwarz und Weiß (Negativ) als .eps-Datei generiert werden.

Zudem können Sie im Logogenerator ebenfalls die Logos mit individuellem Textzusatz und

Prozentsatz erstellen.

Alle PEFC-zertifizierten Unternehmen der Chain-of-Custody erhalten bei Unterzeich-

nung des Logonutzungsvertrags einen Zugang zum internen Bereich der PEFC-Website

(https://pefc.de/intern.html), welcher neben hilfreichen Hintergrund informationen und PR-

Materialien auch den PEFC-Logogenerator enthält. Sollten Sie als zertifizierter Betrieb noch

nicht über Zugangsdaten verfügen und das digitale PEFC-Logo nutzen wollen, wenden Sie

sich bitte an die PEFC-Geschäftsstelle ([email protected]) – wir unterstützen Sie gerne.

PEFC auf der Papierleitmesse „paperworld“PEFC-Geschäftsführer Dirk Teegelbekkers spricht über nachhaltige Waldbewirtschaftung auf dem paperworld-ForumAuch in diesem Jahr zeigte sich PEFC Deutschland mit einem eigenen

Stand auf der paperworld in Frankfurt und warb bei der Papier-, Büro-

und Schreibwarenbranche für den Einsatz von Holzrohstoffen aus nach-

haltiger Forstwirtschaft. Im Rahmen der diesjährigen paperworld fand

am 31.01.2012 der „Green Office Day“, der B.A.U.M.-Thementag zum

„grünen Büro“, den B.A.U.M. (Bundesdeutscher Arbeitskreis für Um-

weltbewusstes Management) in Kooperation mit der Messe Frankfurt

veranstaltete, statt. Unter den Referenten war PEFC-Geschäftsführer Dirk

Teegelbekkers, der in seiner Präsentation „Nachhaltigkeit in der Waldwirtschaft – das PEFC-Konzept“ intensiv auf die nach-

haltige Waldbewirtschaftung nach den PEFC-Standards einging und die Erfolge des PEFC-Systems bezüglich der Wald- und

Produktkettenzertifizierung skizzierte.

Dabei thematisierte er jedoch auch den Fakt, dass die Waldzertifizierung in globaler Hinsicht noch in den Kinderschuhen

steckt, denn bisher sind erst 10 % der gesamten Waldfläche zertifiziert: „Holz in Frischfaserpapieren oder zu energetischen

Zwecken zu nutzen, ist aber kein Problem, solange sichergestellt werden kann, dass die Wälder nachhaltig – im ganzheitlichen

Sinne – bewirtschaftet werden. Die PEFC-Zertifizierung ist ein wirksames Mittel, den steigenden Druck auf unsere Wälder in

tolerierbaren Grenzen zu halten“.

Neben Dirk Teegelbekkers referierten auch Elmar Seizinger von der FSC Arbeitsgruppe Deutschland, Peter Wohlleben, kom-

munaler Revierleiter aus Rheinland-Pfalz, sowie Dr. Lutz Fähser, Lübecker Forstamtsleiter a.D. In der anschließenden Diskussi-

on wurde das Thema nachhaltige Waldbewirtschaftung von den Referenten sowie Jussi Koch, Stora Enso Deutschland GmbH,

unter der Moderation von Rainer Kant, Waldexperte von B.A.U.M., eingehend beleuchtet. Dirk Teegelbekkers verwies dabei

auf den positiven Trend in der deutschen Forstwirtschaft: „Seit 10 Jahren wird in zwei Dritteln der deutschen Wälder nach den

PEFC-Standards gewirtschaftet. Wie die Zahlen der Inventurstudie des von-Thünen-Instituts aus dem Jahr 2008 zeigen, ist der

Laubbaumanteil, der Anteil alter Waldbestände und die Menge an Biotopholz, das in den Wäldern verbleibt, in diesen Jahren

gewachsen. Dennoch ist noch lange nicht alles im grünen Bereich, z.B. in Bezug auf überhöhte Schalenwildbestände“.

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6PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012

Frage 1: Wir fordern von unseren Druckereien die PEFC-

Zertifi zierung und schreiben die Verwendung von PEFC-

zertifi ziertem Inhaltspapier vor. Der von uns gewünschte

Umschlagkarton ist allerdings nicht PEFC-zertifi ziert lieferbar.

Wir drucken deshalb das PEFC-Logo mit der Zertifi zierungs-

nummer der jeweiligen Druckerei auf die erste Inhaltsseite,

also auf das zertifi zierte Papier, und verwenden den Hinweis:

„Inhalt gedruckt auf Papier aus nachhaltig bewirtschafteten

Wäldern und kontrollierten Quellen“.

Dürfen unsere Druckereien in dieser Konstellation (Inhalts-

papier der Kataloge PEFC-zertifi ziert, Umschlag nicht PEFC-

zertifi ziert) das PEFC-Logo verwenden?

Antwort 1: Das PEFC-Logo kann auf einem Produkt verwen-

det werden, wenn mindestens 70 % der eingesetzten (Holz-)

Rohstoffe (des Gesamtproduktes) PEFC-zertifi ziert sind.

Die restlichen Rohstoffe müssen jedoch aus kontrollierten

Quellen stammen, d. h. Anforderungen der Anlage 2 (DDS-

Regeln) des PEFC-CoC-Standards genügen.

Eine Beschränkung der Zertifi zierung auf Teile eines (zusam-

mengesetzten Holz-/Papier-)Produktes, z.B. lediglich den

Innenteil einer Publikation, ist nicht möglich. Die Druckereien

dürfen bei der genannten Konstellation (Papier für Innen-

seiten des Kataloges PEFC-zertifi ziert, Umschlag nicht PEFC-

zertifi ziert) das Logo verwenden, wenn

1) der PEFC-Anteil des Gesamtproduktes über 70 % liegt.

2) der Umschlag nach Anlage 2 PEFC-CoC-Standards bewertet

wurde und nicht aus umstrittenen Quellen stammt.

FRAGEN uND ANTWORTEN FÜR uNTERNEHMEN DER CHAIN-OF-CuSTODY

Häufi ge Fragen – die PEFC-Geschäftsstelle antwortet

Hier freut sich der Vorsitzende der regionalen PEFC-Arbeitsgruppe NRW, Dietrich Graf Nesselrode, über seine neue Pudelmütze, die ihm seine Ehefrau gestrickt hat. Falls Sie die schöne Mütze nachstricken wollen, können Sie das Strickmuster über die PEFC-Geschäftsstelle – [email protected] – anfordern.

Frage 2: Wir verarbeiten überwiegend Holzwerkstoffe, aber

auch Kiefer-Leimholz und Furniere aus unterschiedlichen

Holzarten.

1. Gibt es auch bei einer PEFC-Zertifi zierung die Möglichkeit

des „mixed sources“-Zertifi kats?

2. Wie errechnet sich der prozentuale Anteil der Materialien

(Volumen, Gewicht, Wert)?

3. Wie gestaltet sich die Prozentsatzmethode bei einem

Produkt, das aus verschiedenen Materialien besteht?

Antwort 2:

Zu 1: Bei PEFC gibt es keine „Mixed sources“-Regelung. Ein

Produkt kann jedoch mit dem PEFC-Logo „gelabelt“ werden,

wenn der eingesetzte Holzrohstoff zu mindestens 70 % aus

PEFC-zertifi zierten Quellen stammt. Für die restlichen nicht

zertifi zierten Rohstoffe muss ausgeschlossen sein, dass

diese aus „umstrittenen Quellen“ stammen.

Zu 2: Die Prozentsatzmethode errechnet sich nach der

Maßeinheit des zertifi zierten Rohstoffes im Einkauf. Inner-

halb Ihres Unternehmens wird dieser Satz somit nach m³

berechnet. Ein Rundholzhändler rechnet mit Festmeter, eine

Papierfabrik in Tonnen.

Zu 3: Innerhalb eines Produkts wird nur der „Rohstoff Holz“

betrachtet. Eventuell andere eingesetzte Stoffe gelten als

„neutral“ und gehen nicht in die Bilanz ein.

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18.04.2012 – 19.04.2012: PEFC-Zertifi ziererseminar

in Stendal

03.05.2012 – 16.05.2012: Ausstellung auf der Druck-

und Medienmesse drupa

(Gemeinschaftsstand mit

PrintCity, Halle 6)

29.06. – 05.07.2012: PEFC-Aktionstage in Rotten-

burg am Neckar

04.07.2012: PEFC-Mitgliederversammlung

in der Festhalle Rottenburg

7PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012

PRESSESCHAu – AuSGEWÄHLTE BEITRÄGE

Vorbildliche Waldbewirtschaftung (Siegener Zeitung / Veröffentlichung 18.01.2012)Die Forstbetriebsgemeinschaft Hickengrund bestand die PEFC-Überprüfung durch

Zertifi zierer Alfred Raunecker mit Erfolg – ein eigener Beitrag über die erfolgreiche

Waldbewirtschaftung in der Siegener Zeitung ist das Ergebnis.

Remscheider Wald hat TÜV-Plakette (Bergische Morgenpost / Rheinische Post / Veröffentlichung 19.01.2012)Die Remscheider Lokalpresse berichtet über die Exkursion von PEFC Deutschland

mit ausgewählten Möbelhändlern im Remscheider Wald aus Anlass der Präsen ta-

tion der Möbelstudie auf der imm (siehe Beitrag in diesem Newsletter).

PEFC-zertifi zierte Holzprodukte aus Malaysia (Parkett Magazin / Ausgabe 01/2012)Die Einfuhr der ersten PEFC-zertifi zierten Tropenholzprodukte aus Malaysia wird

in der relevanten Fachpresse (Parkett, Bauen, Fenster, etc.) vielfach aufge-

griffen.

Nachhaltigkeit ist Zukunft (boss / Ausgabe 2/2012)Stellvertretend für die Veröffentlichungen rund um die Beteiligung von PEFC

Deutschland auf der diesjährigen paperworld steht der ganzseitige Beitrag des

Magazins boss Bürowirtschaft International, der die Vorteile der Zertifi zierung für

Unternehmen der Papier, Druck- und Büroartikelbranche thematisiert.

DIE NÄCHSTEN TERMINE

Baby- und Kinderpfl ege mit PEFCGerade wenn es um Produkte für die Kleinsten geht, schauen

wir Verbraucher oftmals genau hin, welche Produkte wir kaufen.

Schön, wenn man beim Kauf neben wichtigen Produkteigenschaf-

ten wie Sicherheit, Schadstoffbelastungen und Langlebigkeit auch

die Nachhaltigkeit bei der Produktherstellung berücksichtigen

kann. Auf Holzspielzeug ist das PEFC-Siegel bereits seit längerer

Zeit keine Seltenheit mehr – nun kann auch bei Produkten der Kin-

derpfl ege wie etwa Windeln oder Feuchttüchern das Logo immer

öfter beobachtet werden.

PEFC-SCHAuFENSTER

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Impressum:

Programm für die Anerkennung

von Forstzertifizierungssystemen

PEFC Deutschland e. V.

Danneckerstraße 37

70182 Stuttgart

Tel. 0711 248 40-06

Fax 0711 248 40-31

[email protected]

www.pefc.de

Verantwortlich:

Dirk Teegelbekkers

ACHTEN SIE AuF DIESES ZEICHEN!

PEFC hat im Internet unter www.pefc.de eine

umfangreiche Datenbank eingerichtet, den Ein-

kaufsratgeber. In diesem sind alle zertifizierten

Unternehmen und deren Produkte gespeichert.

PEFC-zertifi zierte Produkte zu finden, wird so zu

einem Kinderspiel.

Dort finden Sie auch mehr Informationen zu nach-

haltiger Waldwirtschaft, der Waldzertifizierung oder

einem gesicherten Herkunftsnachweis sowie unse-

re gesamten Informationsbroschüren, die herun-

tergeladen oder kostenlos bestellt werden können.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.