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Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie der Titelzeile entnehmen kön-nen, lesen Sie gerade die 50. Aus-gabe des PEFC-Newsletters. Ich habe dieses kleine Jubiläum zum Anlass genommen, um im Archiv zu blät-tern und habe dabei die erste Aus-gabe vom April 1999 gefunden, damals noch von der PEFC-Initiative
Deutschland herausgegeben. Sie beginnt mit den Sätzen: „Innerhalb der Forst- und Holzwirtschaft Deutschlands und Europas wird zur Zeit intensiv über ein europäisches Zertifi kat für nachhaltige Waldbewirtschaftung verhandelt. Kunden und Marktpartner der Forstwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz-verbände aber auch die Waldbesitzer selbst erwarten, aus-gehend von der Umweltkon ferenz in Rio, einen glaubwürdigen und schlüssigen Nachweis für nachhaltige Waldbewirtschaf-tung in Europa. Die bisher angebotenen Zertifi zierungsansätze (ISO, EMAS, FSC) werden den strukturellen, wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten in Europa nicht gerecht.“ An die-ser Stelle herzliche Grüße an den Vater des PEFC-Newsletter, Michael Lammertz, damals Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrat. (Hättest Du auch nicht gedacht, dass das Baby mal so groß werden würde, oder?)
Doch Größe schützt vor Verzweifl ung nicht. So angesichts der Erkenntnis, dass die Akteure in der forstpolitischen Arena es sich in ihren Parallelwelten gemütlich gemacht haben. Auf der einen Seite die Teile der Forstpartie, die eine 300-jährige Nachhaltigkeitstradition wie eine Monstranz vor sich hertragen, auf der anderen Seite die Naturschützer und selbsternannten
Öko-Förster, die vor lauter Kahlschlägen, von Maschinen deva stierten Böden und Nadelholzmonokulturen den Wald nicht mehr sehen. Und dazwischen PEFC, das von allen geliebt werden will oder zumindest alle an einen Tisch brin-gen möchte. Ein Blick in die (Parallel-)Welt der Öko-Förster gefällig? Dann schauen Sie sich einmal den Youtube-Spot unter www.wildebuche.de an. Ich hatte das Vergnügen, mit den Hauptdarstellern eine Podiumsdiskussion auf der Messe paperworld in Frankfurt (siehe Bericht in diesem Newsletter) zu bestreiten, bei der mir unter anderem die Frage gestellt wurde, ob ich guten Gewissens PEFC-Zertifi kate für die Landesforst-verwaltungen vertreten könnte. Denn in dieser Parallelwelt spie-len Wilhelm Bode und Lutz Fähser die Guten – und aus ihrer Sicht die angeblichen Armeen an Forstbeamten die Bösen. Das aus ihrer Sicht ultimative Grauen scheinen dabei jene Forstverwaltungen zu verkörpern, die zu Anstalten des öffentli-chen Rechts mutiert sind. Diesen scheinen „Waldexperten“ von Greenpeace sogar zeigen zu müssen (so gerade im Spessart geschehen), wie aus Brusthöhendurchmesser und GPS-Koor-dinaten das Alter von Buchen berechnet werden kann.
Doch ich bleibe zuversichtlich, dass alles gut wird. Wie im Stuttgarter Schlossgarten, wo die Platanen, die den Juchten-käfer beherbergen (könnten), mit einem Krabbelschutz um-zäunt wurden, damit der Käfer nicht in die Baugrube des Stutt-gart21-Bahnhofs stürzen kann.
Viel Spaß bei der Lektüre unseres Newsletters wünscht Ihnen
Ihr
1PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012
Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer
Der PEFC-Jahresbericht 2011 ist da!Das PEFC-Jahr 2011 im RückblickAnfang März wurde die druckfrische Ausgabe des PEFC-Jahresberichts für das Jahr 2011
an rund 10.000 Empfänger versendet. Der PEFC-Jahresbericht soll einen Überblick über
aktuelle Entwicklungen im Bereich der Zertifi zierung und die vielfältigen Aktivitäten von PEFC
Deutschland bieten: Er enthält einen Rückblick auf unsere Aktivitäten im Internationalen Jahr
der Wälder, auf die zahlreichen Messen und Veranstaltungen, die Entwicklung der Wald- und
Chain-of-Custody-Zertifi kate, die Ergebnisse des Zufriedenheitsmailings („Ihre Meinung ist
gefragt“), und vieles mehr.
Mit dem Titel „Gesehen werden“ wollen wir auf die zunehmende Präsenz des PEFC-Logos
im Markt aufmerksam machen und gleichzeitig damit auch unsere Anstrengungen auf dem
Gebiet der Endverbraucheransprache skizzieren, die wir in diesem Jahr unternommen haben,
um die Sichtbarkeit des PEFC-Siegels und damit die Bekanntheit von PEFC weiter zu erhöhen.
März 2012
Newsletter 50
2PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012
Besser, aber nicht gut genugStellungnahme von PEFC zu WWF-/Greenpeace-Vorwürfen veröffentlicht Zuerst die gute Nachricht: WWF hat erneut die Zertifizierungssysteme PEFC und FSC bewertet und dabei festgestellt, dass
PEFC vor allem durch die Überarbeitung der internationalen Standards Fortschritte gemacht hat. Insbesondere die Kriterien
in Bezug auf den Schutz wertvoller Waldgebiete, die Umwandlung von Naturwald in Plantagen oder die Rechte indigener
Bevölkerungsgruppe werden als erfüllt angesehen. Die schlechte Nachricht: WWF hat sich mit einem Schreiben an eine Reihe
Unternehmen und öffentlicher Institutionen gewandt, um PEFC als minderwertiges System zu präsentieren und auf einen
Bericht von Greenpeace mit dem Titel „On the Ground 2011 - the controversies of PEFC and SFI“ hinzuweisen, der bereits im
Sommer letzten Jahres veröffentlicht wurde.
In seiner öffentlichen Erklärung (https://pefc.de/tl_files/news/PEFC-Stellungnahme_WWF_Greenpeace-Report.pdf) begrüßt
PEFC Deutschland e. V. grundsätzlich eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen System. Daher wurden alle von
WWF und im Greenpeace-Bericht genannten Punkte einer gründlichen Prüfung unterzogen. Das Ergebnis zeigt, dass die
Darstellungen der beiden Organisationen irreführend und die Vorwürfe nicht gerechtfertigt sind. In der Stellungnahme legt
PEFC u.a. dar, dass in den neuen PEFC-Chain-of-Custody-Standards die vom WWF aufgelisteten Aspekte der „inakzeptablen
Quellen“ nahezu vollständig berücksichtigt werden. Darüber hinaus verweist PEFC auf die positiven Bewertungen der briti-
schen und niederländischen Regierung, die im Rahmen ihrer Beschaffungsregelungen PEFC und FSC überprüft haben und zu
Ergebnissen gelangt sind, die im krassen Widerspruch zu den Aussagen im Greenpeace-Bericht stehen. PEFC ist nämlich das
einzige Waldzertifizierungssystem, das die Einbeziehung der relevanten Interessengruppen bei der Standardsetzung zwingend
vorschreibt und dessen Akkreditierung auf international anerkannte ISO-Verfahren basiert.
Wer sich noch detaillierter mit den Inhalten des Greenpeace-Berichts befassen möchte, dem ist die Lektüre einer ausführ-
lichen Stellungnahme von PEFC International zu empfehlen:
http://pefc.org/news-a-media/general-sfm-news/news-detail/item/download/408
PEFC kürt Waldhauptstadt Der Titel geht nach Rottenburg Rottenburg am Neckar ist PEFC-Waldhauptstadt 2012. Mit dem Gewinn der Wahl konnte sich Rottenburg gegen sieben Mitbe-
werber durchsetzen und wird nun eine zentrale Rolle in der Kommunikation von PEFC Deutschland im Jahr 2012 einnehmen.
Im Internet ist der PEFC-Jahresbericht 2011 unter
https://pefc.de/tl_files/dokumente/fuer_waldbesitzer/Text%20Broschueren%20WB/pefc_jahresbericht_2011.pdf abrufbar.
Natürlich können bei der PEFC-Geschäftsstelle auch weitere Exemplare des Jahresberichts bestellt werden, eine E-Mail an
[email protected] genügt.
Kulturamt Rottenburg am Neckar, Abt. Stadtarchiv und Museen
Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung auch im Möbelhandel?Systain Consulting stellt Studienergebnisse auf der „imm“ in Köln vorVor anwesenden Möbelhändlern, Messebesuchern und Journalisten wurden am
17.01.2012 auf der Internationalen Möbelmesse „imm“ in Köln die Ergebnisse
einer Studie, welche die Bedeutung und Verbreitung von Holz aus nachhaltiger
Forstwirtschaft im Möbelhandel untersucht hatte, präsentiert.
Im Auftrag von PEFC Deutschland e. V. ging die Systain Consulting GmbH fol-
genden Fragestellungen nach: Welche Rolle spielt die Herkunft des verarbeiteten
Holzes für den deutschen Möbelhandel? Wie werden Zertifikate für nachhaltige
Forstwirtschaft (FSC oder PEFC) im Möbelhandel genutzt? Thematisieren die
handelnden Unternehmen beim Vertrieb die nachhaltige Herkunft des Materials?
Die Befragung ergab, dass sich bisher nur ein sehr geringer Teil der Möbelhändler mit der Herkunft und der Produktionsweise
von Möbelholz beschäftigt. Der Nachweis für eine ökologisch und sozial unbedenkliche Herkunft des verarbeiteten Holzes
wird bislang in nur geringem Maße als Verkaufsargument wahrgenommen. Lediglich 3 % der Kunden fragen laut Aussage der
befragten Unternehmen beim Kauf eines Möbelstückes nach der Produktionsweise des verarbeiteten Holzes. Dabei kommt
es auch auf die Art des Möbelstücks an: Holz wird als Rohstoff für Möbel eher wahrgenommen, wenn es im Möbelstück
sichtbar ist (z.B. in Massivholzmöbeln). Als Grundlage für
Polstermöbel oder als Material für Spanplatten findet Holz
weniger Beachtung. Weiter zeigte die Befragung der Betriebe
jedoch, dass sich die Haltung der Kunden allmählich ändert:
Aktuelle Studien belegen, dass das Thema Nachhaltigkeit als
Kaufargument in nahezu allen Branchen rasant an Relevanz
gewinnt. Zudem zeigt die ständig steigende Zahl an PEFC-
Zertifikaten bei den Möbelherstellern, dass Holz aus nach-
haltig bewirtschafteten Wäldern in der Möbelbranche immer
wichtiger wird. Die Autoren der Studie liefern somit der Möbel-
branche wie auch dem Zertifizierungssystem PEFC gute Ansät-
ze, um auf Grundlage der Forschungsergebnisse die Vorteile
der PEFC-Zertifizierung als Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie
im Bereich Möbelhandel noch stärker voranzubringen.
3PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012
Im Rahmen des Wettbewerbs konnten Städte und Gemeinden, die sich in beson-
derer Form um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung verdient gemacht haben
sowie auf eine langjährige Bewirtschaftung ihrer Wälder nach den PEFC-Stan-
dards zurückblicken können, ihre Bewerbung zur PEFC-Waldhauptstadt einrei-
chen. Die Jury, die aus den Mitgliedern von PEFC Deutschland e. V. bestand und
sich somit unter anderem aus Vertretern des Waldbesitzes, der Holzwirtschaft
sowie Umweltverbänden und Gewerkschaften zusammensetzte, wählte Rotten-
burg dabei auf Platz 1.
Die Urkundenübergabe an den Oberbürgermeister, Stephan Neher (auf dem
Foto links), fand am 26. März im historischen Sitzungssaal des Rathauses statt.
Die Stadt kann sich über den Hauptpreis von 1.000 Forstpflanzen für den PEFC-zertifizierten Stadtwald freuen. Desweiteren
finden vom 29.06. bis 05.07.2012 in Rottenburg die PEFC-Aktionstage statt, welche mit der Mitgliederversammlung von PEFC
Deutschland am 04.07.2012 ihren Höhepunkt erreichen werden.
Ein Baum für jedes verkaufte Paket Logoclic-LaminatGemeinsame Baumpfl anzaktion von Logoclic, BAuHAuS, Stiftung unternehmen Wald und PEFC Als „einen kleinen Schritt für den Naturschutz, die Erhal-
tung von Lebensräumen für seltene Tiere und Pfl anzen
und die Verminderung des Klimawandels“ bezeichnen
die Initiatoren Logoclic (www.logoclic.info), BAUHAUS,
(www.bauhaus.info), die Stiftung Unternehmen Wald
(www.wald.de) und PEFC ihr Projekt „Logoclic-Wald“. Für
das Projekt wurden verschiedene Waldfl ächen der PEFC-
zertifi zierten Schleswig-Holsteinischen Landesforsten zur
Neuwaldbildung und zur Umwandlung von Monokulturen
in Mischbestände ausgesucht. Für jedes verkaufte Paket
Laminatfußboden „Edition“ wird im gesamten Jahr 2012 je ein Baum gepfl anzt. So ist bisher eine beeindruckende Zahl von
über 30.000 neuen Bäumen für Schleswig-Holsteins Wälder zusammengekommen.
Die ersten Bäume wurden im Rahmen einer öffentlichen Baumpfl anzaktion am 21. März 2012, dem Tag des Waldes, in einem
Wald bei Reinfeld gesetzt. Ulmen, Eichen, Erlen, Linden und Vogelkirschen wurden gepfl anzt, unterstützt von der 6. Klasse
der Immanuel-Kant-Schule Reinfeld. Der Geschäftsführer von PEFC Deutschland e. V., der an der Baumpfl anzaktion teilnahm,
bezeichnete das Projekt als ein Musterbeispiel, um „Chain-of-Custody“ vom nachhaltig bewirtschafteten, PEFC-zertifi zierten
Wald bis hin zum Holzprodukt mit PEFC-Siegel zu veranschaulichen. „Durch die PEFC-Zertifi zierung der Landesforsten wird
sichergestellt, dass die Bäumchen, die wir heute gepfl anzt haben, zu einem Wald heranwachsen, der allen gesellschaftlichen
Anforderungen genügt: als Lebensraum für Tiere und Pfl anzen, als Arbeitsplatz und als Holzproduzent. Mit der Wahl der Baum-
arten wurde hier bereits die erste Forderung von PEFC, nämlich die Begründung standortgerechter Mischbestände, erfüllt.“
4PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012
Nachhaltig berichten über PEFCWaldzertifi zierung im Spiegel forstlicher Nachhaltigkeitsberichte„Verpfl ichtung für Generationen“ (Hessen), „Wald für mehr“ (Schleswig-Holstein) oder
„Nachhaltig Wirtschaften“ (Bayern) – die staatlichen Forstverwaltungen nutzen nicht nur
wohlklingende Slogans, sondern erstellen auch sehenswerte Nachhaltigkeitsberichte, die
zu Jahresbeginn auf unsere Schreibtische fl attern. Da alle Landesforsten hierzulande PEFC-
zertifi ziert sind, wird auch in den Jahresberichten mehr oder weniger ausführlich auf das
Thema „Waldzertifi zierung“ eingegangen. Als hervorragendes Beispiel ist der jüngste Bericht
der Bayerischen Staatsforsten zu nennen, der sich unter der Überschrift „Vertraute Kontrolle
– Zertifi zierter Erfolg“ auf vier Seiten der PEFC-Zertifi zierung widmet. Neben Zahlen und
Grafi ken zum Stand der Zertifi zierung kommt ein PEFC-Auditor zu Wort und es wird darüber
berichtet, wie der Forstbetrieb Fichtelberg ein PEFC-Audit erlebt.
Hier können Sie sich den
Nachhaltigkeitsbericht der
BaySF herunterladen:
www.baysf.de > Publikationen
5PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012
PEFC-Logos können nun auch als Vektordatei (.eps) generiert werdenNutzen Sie den PEFC-Logogenerator für Ihre druckfähigen PEFC-LogosSeit kurzer Zeit können PEFC-zertifizierte Betriebe mit Zugang zum Logogenerator im inter-
nen Bereich der PEFC-Website neben .jpg-Dateien nun auch ihr individuelles PEFC-Logo
als .eps-Datei selbst erstellen. Damit wird die Nutzung des PEFC-Logos als druckfähige
Datei auf Druckprodukten wie Broschüren und Werbeflyern oder aber auch der Aufdruck
des Logos auf Verpackungen noch einfacher und komfortabler.
Im PEFC-Logogenerator können sowohl die on-product- als auch die off-product-Logova-
rianten in den Farben Grün, Schwarz und Weiß (Negativ) als .eps-Datei generiert werden.
Zudem können Sie im Logogenerator ebenfalls die Logos mit individuellem Textzusatz und
Prozentsatz erstellen.
Alle PEFC-zertifizierten Unternehmen der Chain-of-Custody erhalten bei Unterzeich-
nung des Logonutzungsvertrags einen Zugang zum internen Bereich der PEFC-Website
(https://pefc.de/intern.html), welcher neben hilfreichen Hintergrund informationen und PR-
Materialien auch den PEFC-Logogenerator enthält. Sollten Sie als zertifizierter Betrieb noch
nicht über Zugangsdaten verfügen und das digitale PEFC-Logo nutzen wollen, wenden Sie
sich bitte an die PEFC-Geschäftsstelle ([email protected]) – wir unterstützen Sie gerne.
PEFC auf der Papierleitmesse „paperworld“PEFC-Geschäftsführer Dirk Teegelbekkers spricht über nachhaltige Waldbewirtschaftung auf dem paperworld-ForumAuch in diesem Jahr zeigte sich PEFC Deutschland mit einem eigenen
Stand auf der paperworld in Frankfurt und warb bei der Papier-, Büro-
und Schreibwarenbranche für den Einsatz von Holzrohstoffen aus nach-
haltiger Forstwirtschaft. Im Rahmen der diesjährigen paperworld fand
am 31.01.2012 der „Green Office Day“, der B.A.U.M.-Thementag zum
„grünen Büro“, den B.A.U.M. (Bundesdeutscher Arbeitskreis für Um-
weltbewusstes Management) in Kooperation mit der Messe Frankfurt
veranstaltete, statt. Unter den Referenten war PEFC-Geschäftsführer Dirk
Teegelbekkers, der in seiner Präsentation „Nachhaltigkeit in der Waldwirtschaft – das PEFC-Konzept“ intensiv auf die nach-
haltige Waldbewirtschaftung nach den PEFC-Standards einging und die Erfolge des PEFC-Systems bezüglich der Wald- und
Produktkettenzertifizierung skizzierte.
Dabei thematisierte er jedoch auch den Fakt, dass die Waldzertifizierung in globaler Hinsicht noch in den Kinderschuhen
steckt, denn bisher sind erst 10 % der gesamten Waldfläche zertifiziert: „Holz in Frischfaserpapieren oder zu energetischen
Zwecken zu nutzen, ist aber kein Problem, solange sichergestellt werden kann, dass die Wälder nachhaltig – im ganzheitlichen
Sinne – bewirtschaftet werden. Die PEFC-Zertifizierung ist ein wirksames Mittel, den steigenden Druck auf unsere Wälder in
tolerierbaren Grenzen zu halten“.
Neben Dirk Teegelbekkers referierten auch Elmar Seizinger von der FSC Arbeitsgruppe Deutschland, Peter Wohlleben, kom-
munaler Revierleiter aus Rheinland-Pfalz, sowie Dr. Lutz Fähser, Lübecker Forstamtsleiter a.D. In der anschließenden Diskussi-
on wurde das Thema nachhaltige Waldbewirtschaftung von den Referenten sowie Jussi Koch, Stora Enso Deutschland GmbH,
unter der Moderation von Rainer Kant, Waldexperte von B.A.U.M., eingehend beleuchtet. Dirk Teegelbekkers verwies dabei
auf den positiven Trend in der deutschen Forstwirtschaft: „Seit 10 Jahren wird in zwei Dritteln der deutschen Wälder nach den
PEFC-Standards gewirtschaftet. Wie die Zahlen der Inventurstudie des von-Thünen-Instituts aus dem Jahr 2008 zeigen, ist der
Laubbaumanteil, der Anteil alter Waldbestände und die Menge an Biotopholz, das in den Wäldern verbleibt, in diesen Jahren
gewachsen. Dennoch ist noch lange nicht alles im grünen Bereich, z.B. in Bezug auf überhöhte Schalenwildbestände“.
6PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012
Frage 1: Wir fordern von unseren Druckereien die PEFC-
Zertifi zierung und schreiben die Verwendung von PEFC-
zertifi ziertem Inhaltspapier vor. Der von uns gewünschte
Umschlagkarton ist allerdings nicht PEFC-zertifi ziert lieferbar.
Wir drucken deshalb das PEFC-Logo mit der Zertifi zierungs-
nummer der jeweiligen Druckerei auf die erste Inhaltsseite,
also auf das zertifi zierte Papier, und verwenden den Hinweis:
„Inhalt gedruckt auf Papier aus nachhaltig bewirtschafteten
Wäldern und kontrollierten Quellen“.
Dürfen unsere Druckereien in dieser Konstellation (Inhalts-
papier der Kataloge PEFC-zertifi ziert, Umschlag nicht PEFC-
zertifi ziert) das PEFC-Logo verwenden?
Antwort 1: Das PEFC-Logo kann auf einem Produkt verwen-
det werden, wenn mindestens 70 % der eingesetzten (Holz-)
Rohstoffe (des Gesamtproduktes) PEFC-zertifi ziert sind.
Die restlichen Rohstoffe müssen jedoch aus kontrollierten
Quellen stammen, d. h. Anforderungen der Anlage 2 (DDS-
Regeln) des PEFC-CoC-Standards genügen.
Eine Beschränkung der Zertifi zierung auf Teile eines (zusam-
mengesetzten Holz-/Papier-)Produktes, z.B. lediglich den
Innenteil einer Publikation, ist nicht möglich. Die Druckereien
dürfen bei der genannten Konstellation (Papier für Innen-
seiten des Kataloges PEFC-zertifi ziert, Umschlag nicht PEFC-
zertifi ziert) das Logo verwenden, wenn
1) der PEFC-Anteil des Gesamtproduktes über 70 % liegt.
2) der Umschlag nach Anlage 2 PEFC-CoC-Standards bewertet
wurde und nicht aus umstrittenen Quellen stammt.
FRAGEN uND ANTWORTEN FÜR uNTERNEHMEN DER CHAIN-OF-CuSTODY
Häufi ge Fragen – die PEFC-Geschäftsstelle antwortet
Hier freut sich der Vorsitzende der regionalen PEFC-Arbeitsgruppe NRW, Dietrich Graf Nesselrode, über seine neue Pudelmütze, die ihm seine Ehefrau gestrickt hat. Falls Sie die schöne Mütze nachstricken wollen, können Sie das Strickmuster über die PEFC-Geschäftsstelle – [email protected] – anfordern.
Frage 2: Wir verarbeiten überwiegend Holzwerkstoffe, aber
auch Kiefer-Leimholz und Furniere aus unterschiedlichen
Holzarten.
1. Gibt es auch bei einer PEFC-Zertifi zierung die Möglichkeit
des „mixed sources“-Zertifi kats?
2. Wie errechnet sich der prozentuale Anteil der Materialien
(Volumen, Gewicht, Wert)?
3. Wie gestaltet sich die Prozentsatzmethode bei einem
Produkt, das aus verschiedenen Materialien besteht?
Antwort 2:
Zu 1: Bei PEFC gibt es keine „Mixed sources“-Regelung. Ein
Produkt kann jedoch mit dem PEFC-Logo „gelabelt“ werden,
wenn der eingesetzte Holzrohstoff zu mindestens 70 % aus
PEFC-zertifi zierten Quellen stammt. Für die restlichen nicht
zertifi zierten Rohstoffe muss ausgeschlossen sein, dass
diese aus „umstrittenen Quellen“ stammen.
Zu 2: Die Prozentsatzmethode errechnet sich nach der
Maßeinheit des zertifi zierten Rohstoffes im Einkauf. Inner-
halb Ihres Unternehmens wird dieser Satz somit nach m³
berechnet. Ein Rundholzhändler rechnet mit Festmeter, eine
Papierfabrik in Tonnen.
Zu 3: Innerhalb eines Produkts wird nur der „Rohstoff Holz“
betrachtet. Eventuell andere eingesetzte Stoffe gelten als
„neutral“ und gehen nicht in die Bilanz ein.
18.04.2012 – 19.04.2012: PEFC-Zertifi ziererseminar
in Stendal
03.05.2012 – 16.05.2012: Ausstellung auf der Druck-
und Medienmesse drupa
(Gemeinschaftsstand mit
PrintCity, Halle 6)
29.06. – 05.07.2012: PEFC-Aktionstage in Rotten-
burg am Neckar
04.07.2012: PEFC-Mitgliederversammlung
in der Festhalle Rottenburg
7PEFC Deutschland e. V. I Newsletter März 2012
PRESSESCHAu – AuSGEWÄHLTE BEITRÄGE
Vorbildliche Waldbewirtschaftung (Siegener Zeitung / Veröffentlichung 18.01.2012)Die Forstbetriebsgemeinschaft Hickengrund bestand die PEFC-Überprüfung durch
Zertifi zierer Alfred Raunecker mit Erfolg – ein eigener Beitrag über die erfolgreiche
Waldbewirtschaftung in der Siegener Zeitung ist das Ergebnis.
Remscheider Wald hat TÜV-Plakette (Bergische Morgenpost / Rheinische Post / Veröffentlichung 19.01.2012)Die Remscheider Lokalpresse berichtet über die Exkursion von PEFC Deutschland
mit ausgewählten Möbelhändlern im Remscheider Wald aus Anlass der Präsen ta-
tion der Möbelstudie auf der imm (siehe Beitrag in diesem Newsletter).
PEFC-zertifi zierte Holzprodukte aus Malaysia (Parkett Magazin / Ausgabe 01/2012)Die Einfuhr der ersten PEFC-zertifi zierten Tropenholzprodukte aus Malaysia wird
in der relevanten Fachpresse (Parkett, Bauen, Fenster, etc.) vielfach aufge-
griffen.
Nachhaltigkeit ist Zukunft (boss / Ausgabe 2/2012)Stellvertretend für die Veröffentlichungen rund um die Beteiligung von PEFC
Deutschland auf der diesjährigen paperworld steht der ganzseitige Beitrag des
Magazins boss Bürowirtschaft International, der die Vorteile der Zertifi zierung für
Unternehmen der Papier, Druck- und Büroartikelbranche thematisiert.
DIE NÄCHSTEN TERMINE
Baby- und Kinderpfl ege mit PEFCGerade wenn es um Produkte für die Kleinsten geht, schauen
wir Verbraucher oftmals genau hin, welche Produkte wir kaufen.
Schön, wenn man beim Kauf neben wichtigen Produkteigenschaf-
ten wie Sicherheit, Schadstoffbelastungen und Langlebigkeit auch
die Nachhaltigkeit bei der Produktherstellung berücksichtigen
kann. Auf Holzspielzeug ist das PEFC-Siegel bereits seit längerer
Zeit keine Seltenheit mehr – nun kann auch bei Produkten der Kin-
derpfl ege wie etwa Windeln oder Feuchttüchern das Logo immer
öfter beobachtet werden.
PEFC-SCHAuFENSTER
Impressum:
Programm für die Anerkennung
von Forstzertifizierungssystemen
PEFC Deutschland e. V.
Danneckerstraße 37
70182 Stuttgart
Tel. 0711 248 40-06
Fax 0711 248 40-31
www.pefc.de
Verantwortlich:
Dirk Teegelbekkers
ACHTEN SIE AuF DIESES ZEICHEN!
PEFC hat im Internet unter www.pefc.de eine
umfangreiche Datenbank eingerichtet, den Ein-
kaufsratgeber. In diesem sind alle zertifizierten
Unternehmen und deren Produkte gespeichert.
PEFC-zertifi zierte Produkte zu finden, wird so zu
einem Kinderspiel.
Dort finden Sie auch mehr Informationen zu nach-
haltiger Waldwirtschaft, der Waldzertifizierung oder
einem gesicherten Herkunftsnachweis sowie unse-
re gesamten Informationsbroschüren, die herun-
tergeladen oder kostenlos bestellt werden können.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.