Newsletter Michaela Engelmeier - Ausgabe 13|2014
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AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG Ausgabe 13|2014
Aktuelles ausBerlin und
Oberberg
MICHAELAENGELMEIER MdB
NEWSLETTER AUS DEM BUNDESTAG UND DEM WAHLKREIS 14. NOVEMBER 2014
Der Haushaltsausschuss hat in sei-
ner Bereinigungssitzung die Be-
reitstellung von zusätzlichen 15
Millionen Euro für die Sportförde-
rung in Deutschland im Jahr 2015
beschlossen. Das ist ein gutes Zei-
chen für eine nachhaltige und
transparente Sportförderung.
„15 Millionen Euro mehr für die
Förderung des Sports. Diese kräf-
tige Aufstockung durch den Be-
schluss des Haushaltsausschusses
zeigt, welche große Bedeutung der
Sport in der SPD-Bundestagsfrak-
tion und somit in der großen Koali-
tion hat.
Insbesondere durch die Anhebung
der Gehälter der Bundestrainerin-
nen und Bundestrainer, durch die
Förderung des olympischen Top-
Teams zur Vorbereitung der olym-
pischen und paralympischen
Spiele in Rio 2016 sowie die bes-
sere Finanzierung der NADA in ih-
rem Kampf gegen Doping ist es uns
gelungen, den Weg frei zu machen
für einen erfolgreichen Spitzen-
sport. Durch diese Ansatzerhöhun-
gen leistet der Bund nun auch in
der Dopingbekämpfung einen maß-
geblichen Beitrag. Wir wiederho-
len unseren Appell an den organi-
sierten Sport und an die Länder,
ihren Teil nun ebenfalls beizutra-
gen und die Unterstützung im
Kampf gegen Doping deutlich zu
erhöhen.
Wir sind froh, dass es uns gelun-
gen ist, die ungerechten Kürzungs-
und Verteilungspläne im Entwurf
des Bundesinnenministeriums bei-
spielsweise im Bereich der Behin-
dertensportförderung abzuwenden.
Mit der Erhöhung um 400.000
Euro hat der Haushaltsgesetzgeber
deutlich gemacht, dass er die vor-
gesehene Kürzung in diesem Be-
reich durch das Innenministerium
für unangemessen hält. Der jetzt
vorgesehene Aufwuchs kompen-
siert diese Kürzung und legt sogar
noch etwas oben auf. Sportlerin-
nen und Sportler mit Behinderung
haben genau dies verdient.
Nun liegt der Ball im Feld des or-
ganisierten Sports, um die Mittel
gerecht und effizient zu verteilen.
Wir sind zuversichtlich und hof-
fen, dass der DOSB die Weichen
dafür im Rahmen seiner angekün-
digten Reform der Spitzensportsys-
tematik richtig stellt.
Insgesamt geht es durch den Be-
schluss der Haushälter nun um fol-
gende Verbesserungen im Ver-
gleich zum Entwurf des Bundesin-
nenministeriums für 2015: Es gibt
Haushalt 2015
Ein guter Haushalt für eine effiziente Sportförderung
Bild: Fotolia.com © Stefan Schurr
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 2
mehr Mittel für die zentrale Lehr-
gänge im In- und Ausland mit ins-
gesamt einer Million Euro. Es gibt
mehr für die Teilnahme an Europa-
und Weltmeisterschaften mit ins-
gesamt 1,865 Millionen Euro.
Die Projektförderung und Maßnah-
men zur gezielten Olympiavorbe-
reitung werden aufgestockt auf
1,58 Millionen Euro.
Die Förderung des Behinderten-
sports wird erhöht mit 400.000
Euro. Die Entsendekosten für die
European Games Baku 2015 wer-
den mit zusätzlichen 500.000 Euro
gefördert.
Die Förderung für das Leistungs-
sportpersonal und die Tarifanpas-
sung erhöht sich um 2,75 Millio-
nen Euro.
Für die Förderung des Leistungs-
sportpersonals und für die Projekt-
förderung gibt es 2,67 Millionen
Euro mehr.
Die Förderung von Leistungssport-
personal und von Trainerinnen
und Trainern an den Olympia-
stützpunkten erhöht sich um
400.000 Euro.
Die Förderung der sportmedizini-
schen Grunduntersuchungen
wächst um 90.000 Euro.
Die Förderung der NADA in ihrem
wichtigen Kampf gegen Doping
wird nochmals erhöht um 1,75
Millionen Euro.
Und nicht zuletzt erhöht sich die
Projektförderung für die Sportein-
richtungen IAT und FES um 1,995
Millionen Euro. Das ist ein Plus
von insgesamt 15 Millionen Euro.
Mit diesem Aufwuchs steht einem
erfolgreichen Spitzensport in
Deutschland nichts mehr im
Wege.“
Die 25. BAföG-Novelle, die der
Deutsche Bundestag am 13. No-
vember 2014 in 2./3. Lesung verab-
schiedet hat, bringt ab dem 1. Au-
gust 2016 spürbare Verbesserun-
gen für Auszubildende und Stu-
dierende.
„Durch die Anhebung der Ein-
kommensfreibeträge um 7 Prozent
werden 110.000 junge Erwachsene
zusätzlich von der Förderung pro-
fitieren. Das ist eine konkrete Maß-
nahme für mehr Chancengleich-
heit“, so die oberbergische Bundes-
tagsabgeordnete Michaela Engel-
meier.
Mit der Erhöhung der Bedarfssätze
um 7 Prozent und einer Anhebung
der Wohnkosten- und Sozialpau-
schalen, steigen gleichzeitig auch
die finanziellen Mittel, die den Ge-
förderten monatlich zur Verfügung
stehen. Der Höchstsatz für Studie-
rende, die nicht bei den Eltern
wohnen, erhöht sich damit von
670 Euro um 9,7 Prozent auf 735
Euro monatlich.
Auch strukturell nimmt die BA-
föG-Reform einige wichtige Ände-
rungen vor. Die Förderlücke zwi-
schen Bachelor- und Masterstu-
dium wird endlich geschlossen,
überflüssige Leistungsnachweise
werden abgeschafft und bürokrati-
sche Hürden insgesamt abgebaut.
Das BAföG wird durch die Reform
besser an die Studienrealitäten an-
gepasst und insgesamt moderner.
Die Online-Antragsstellung, die ab
2016 bundesweit möglich sein soll,
erleichtert und beschleunigt die
Beantragung der Förderung. Ab 1.
Januar 2015 übernimmt der Bund
die Kosten der BAföG-Leistungen
allein. „Durch die Übernahme des
Länderanteils beim BAföG werden
die Länder dauerhaft um 1,17 Mrd.
Euro jährlich entlastet. Dieses Geld
werden die Länder in Kitas, Schu-
len oder Hochschulen investieren.
Damit wird die Bildungsfinanzie-
rung auch im Oberbergischen Kreis
nachhaltig gestärkt“, erklärt Engel-
meier.
„Das BAföG ist wie kein anderes
bildungspolitisches Instrument ein
Garant für Chancengleichheit: Die
SPD wird sich deswegen auch über
die 25. BAföG-Novelle hinaus für
eine Weiterentwicklung des BAföG
stark machen“, erklärt Michaela
Engelmeier.
Mehr BAföG für mehr Chancen-gleichheit
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 3
Am 13. November verabschiedeteder Deutsche Bundestag die Ände-rung des Grundgesetzes zur Ab-schaffung des Kooperationsverbotsim Wissenschafts- und Hochschul-bereich. Das ist ein historischerMeilenstein. Wir schaffen damitneue Kooperationsmöglichkeitenvon Bund und Ländern in der För-derung von Forschung und Lehre,wie sie in 65 Jahren Grundgesetznoch nie zuvor bestanden haben.
Wir wollen diese Spielräume nut-zen, um neue innovative Förder-akzente des Bundes in Wissen-schaft und Hochschule zu setzen.Wir setzen darauf, dass auch derBundesrat am 19. Dezember 2014dem Beschluss des Bundestagesfolgen wird.
„Die Aufhebung des Kooperations-verbots für den Wissenschaft- undHochschulbereich ist ein Meilen-stein in der Weiterentwicklung derFörderung von Forschung undLehre in Deutschland. Noch nie inder Geschichte der Bundesrepublikwar eine solch weitreichende Ko-operation von Bund und Ländernfür Wissenschaft, Forschung undLehre möglich.
Die Große Koalition macht mit derÄnderung des Artikels 91b desGrundgesetzes die Hochschul- undWissenschaftspolitik fit für dieHerausforderungen der Zukunft.Denn zukünftig sind nicht mehrnur zeitlich befristete Projekte,sondern auch institutionelle För-derprogramme von Bund und Län-dern für die Hochschulen möglich.
Wir wollen die neuen Spielräumenutzen, um weitere Akzente beider Förderung des wissenschaftli-chen Nachwuchses zu setzen. Miteinem „Pakt für den wissenschaft-lichen Nachwuchs“ streben wir an,die Beschäftigungsbedingungen inForschung und Lehre zu verbes-sern und attraktive sowie verlässli-che Karrierewege zu eröffnen.
Die SPD-Bundestagsfraktion setztsich weiterhin auch für die Ab-schaffung des Kooperationsverbo-tes auch für den schulischen Bil-dungsbereich ein. Wir setzen da-rauf, dass sich mittelfristig die Er-kenntnis durchsetzen wird, dassKooperationen von Bund und Län-dern nicht nur für die Hochschu-len und die berufliche Bildung,sondern auch für Kitas, Schulenund Weiterbildung produktiv undsinnvoll sein können.
Wo die Bildungsentwicklung keineGrenzen kennt, darf auch die ko-operative Politik für alle Ab-schnitte der Bildungsbiographienicht durch willkürliche Verbotebehindert werden. Eine moderneBildungsrepublik braucht aucheine moderne Kooperationskulturfür die Bildung insgesamt. Dievollständige Aufhebung des Ko-operationsverbots für die Bildungbleibt daher unser Ziel.“
Der Bundesweite Vorlesetag findetin diesem Jahr zum 11. Mal statt!Am 21. November 2014 lesen wie-der zahlreiche Bücherfreunde undProminente aus ihren Lieblingsbü-chern vor. Mit dabei ist auch dieoberbergische Bundestagsabgeord-nete Michaela Engelmeier.
Engelmeier liest am 21.11.2014 ab8.45 Uhr in der Gemeinschafts-grundschule Wiehl aus dem Buch„Rosie und Moussa“ von Michaelde Cock und Judith Vanistendael
Die Initiatoren des größten Vorle-sefestes Deutschlands DIE ZEIT,Stiftung Lesen und Deutsche BahnStiftung möchten Begeisterung fürdas Lesen und Vorlesen weckenund laden in diesem Jahr bereits
zum 11. Mal zum BundesweitenVorlesetag am 21. November ein.
Der Aktionstag folgt der Idee: Je-der, der Spaß am Vorlesen hat,liest an diesem Tag anderen vor –zum Beispiel in Schulen, Kinder-gärten, Bibliotheken oder Buch-handlungen. Im vergangenen Jahrgab es eine Rekordbeteiligung:
Über 80.000 Vorleserinnen undVorleser beteiligten sich am Bun-desweiten Vorlesetag, darunterviele Prominente aus Politik, Kul-tur und Medien.
Die Initiatoren haben den Bundes-weiten Vorlesetag vor 11 Jahren insLeben gerufen, damit vor allemKindern noch mehr vorgelesenwird und möglichst jede und jederin Deutschland Spaß am Lesen hat.
Weitere Informationen über dieInitiative finden Sie unter:www.vorlesetag.de.
Adresse:Gemeinschaftsgrundschule WiehlWarthstraße 151674 WiehlTel.: 02262 751430
Grundgesetzänderung ermöglichtneue Chancen der Bund-LänderHochschulkooperation
Michaela Engelmeiermacht mit beim Bun-desweiten Vorlesetag
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 4
Michaela Engelmeier spricht auf
Verbandstag des Turnverbandes
Aggertal. Wo der Sportschuh
drückt, haben oberbergische Tur-
ner am Wochenende einem fach-
kundigen Gast berichtet.
Zum kleinen Verbandstag des
Turnverbandes Aggertal Oberberg
in Marienheide-Kempershöhe be-
grüßte Verbandsvorstand Jürgen
Finke die Bundestagsabgeordnete
Michaela Engelmeier. Für die
sportpolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion war es
nichts Neues: Sporthallen-Nut-
zungsgebühren, fremdverwendete
Sportpauschalen und Schulunter-
richt bis in den Nachmittag sorgen
bei der Ehrenamtlern in den Verei-
nen für Verdruss. Oberbergs Tur-
ner fühlen sich von der Politik zu
wenig wertgeschätzt.
Da tat es den Vereinsdelegierten
gut, lobende Worte einer der ihren
zu hören. Als ehemalige Judo-Bun-
desligakämpferin ist Engelmeier
Vizepräsidentin des Deutschen
Judo Bundes, im Bundestag arbei-
tet die Gummersbacherin im Sport-
ausschuss. "Nicht richtig" nannte
Engelmeier, dass der Bund nur
Spitzensportler fördert, obwohl die
nur zwei Prozent aller Sporttrei-
benden ausmachen. Das Thema
Breitensport will sie in ihrer bun-
despolitischen Arbeit weiter nach
vorne rücken. Dass Sportanlagen
geschlossen werden, weil sich An-
wohner vom Lärm gestört fühlen,
will sie verhindern. Zum Thema
Ehrenamts-Pauschale sagte Engel-
meier, dass Sportfunktionäre und
Übungsleiter keine steuerlichen
Nachteile haben dürfen. Hallen-
nutzungsgebühren seien eine "Un-
verschämtheit": "Sie leisten so viel
Arbeit für die Gesellschaft, dafür
dürfen sie nicht bestraft werden."
27 Millionen organisierte Sportler
in Deutschland hätten nicht den
Stellenwert, der ihnen zusteht.
Engelmeier machte den Verbands-
delegierten Mut, sich trotz vieler
Widrigkeiten weiterhin zu engagie-
ren. Wenn der Nachmittagsunter-
richt den Vereinen Probleme be-
reite, seien neue Modelle gefragt.
Beispielhaft nannte sie Kooperatio-
nen zwischen Offenen Ganztags-
schulen und Sportvereinen. Dass
die 58 Mitgliedsvereine im Turn-
verband nicht aufgeben, zeigte al-
lein der Ausblick auf die Veran-
staltungen im kommenden Jahr. Im
März richtet der Turnverband die
Norddeutsche Hallenfaustball-
Meisterschaft für Jungen unter 16
Jahren aus. Gerätturner messen
sich über das ganze Jahr gleich
mehrerer Male. Angeboten werden
zudem Aus- und Weiterbildungen
in den Bereichen Kinder/Jugendli-
che, Frauen und Senioren, Gerät-
turnen und Erste Hilfe.
„Entwicklungspolitik
ist Zukunftspolitik“
Am 30. Oktober 2014 informierte
Michaela Engelmeier auf Einla-
dung der Gesellschaft für Sicher-
heitspolitik e.V. in Hamburg über
die "Aufgaben des Ausschusses für
wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung".
Als orden-
tliches Mit-
glied des
Ausschus-
ses be-
schäftigt
sich die
Bundes-
tagsabge-
ordnete unter anderem mit dem
Schwerpunkt auf wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung
mit den Länderschwerpunkten
Westafrika, Arbeits- und Sozial-
standards, fairer Handel, Kinder-
und Jugendthemen, Frauen und
Familien sowie Friedenserziehung
und dem Friedensprozess im Na-
hen Osten.
Den gesamten Wortlaut der Rede
finden Sie im Internet unter:
www.michaela-engelmeier.de/ak-
tuelles/entwicklungspolitik-ist-zu-
kunftspolitik.html
Plädoyer für den Breitensport
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 5
Auf der Verbandsversammlung der
Oberberger Turner in Marienheide.
Gerne habe ich dort über mein Kern-
thema "Wo der Sportschuh drückt"
geredet und einen Baustein der Ak-
tion "Freiräumer" unterzeichnet
Aktionstag "Schulen ohne Rassismus, Schulen mit
Courage“ in Gummersbach
Michaela unterwegs…
Bei der Judo-Bezirksmeisterschaft
in der Kopernikusschule in
Pelkum
Besuch der Gemeinschaftsgrundschule Wiehl in Berlin. Es hat mich
außerordentlich gefreut, meine "alte Schule" und das Schulteam im Bun-
destag zu begrüßen!
11.11., 11.11 Uhr: Sessionseröffnung in meinem
Berliner Abgeordnetenbüro
Beim Festakt zu 25 Jahre Mauerfall am Branden-
burger Tor. Ein Tag der auch heute noch viele
Menschen bewegt und für mich ein Symbol für
das Streben der Menschen nach Freiheit.
Gespräch mit Bill Gates und Bot-
schafter Lindner (Ebola-Sonderbe-
auftragter) im Ausschuss für wirt-
schaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
Beim parlamentarischen Abend der
Bundesligastiftung mit Bundesin-
nenminister Dr. Thomas de Maizière
und dem Präsidenten des Deutschen
Behindertensportbundes Friedhelm
Julius Beucher.
Weitere aktuelle Informationen und viele Bilder meiner tagtäglichenArbeit finden Sie auch im Internet unter:
www.facebook.com/MichaelaEngelmeierMdB
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 6
Nach der gestrigen so genannten „Be-
reinigungssitzung“, in der der Bun-
deshaushalt 2015 für alle Ministerien
endgültig im Haushaltsausschuss des
Bundestages verabschiedet wurde,
zeigen sich die stv. Fraktionsvorsit-
zende Dr. Eva Högl, der Sprecher der
Arbeitsgruppe FSFJ Sönke Rix und
Susann Rüthrich, Sprecherin der
SPD-Arbeitsgruppe „Strategien gegen
Rechtsextremismus“, erleichtert über
die Beschlüsse und sehen die Bundes-
regierung bei der im Koalitionsver-
trag vereinbarten Gesamtstrategie ge-
gen menschenfeindliche Einstellun-
gen und für Demokratie auf dem rich-
tigen Weg.
Meine Fraktionskolleginnen und –kol-
legen im Haushaltsausschuss haben
im Einvernehmen mit unserem Koali-
tionspartner eine deutliche Mitteler-
höhung durchsetzen können. Wir
konnten erreichen, dass sich der be-
sonderen Stellenwert, den der Kampf
gegen Rechtsextremismus, Rassismus,
Antisemitismus, Homo- und Trans-
phobie sowie gegen alle anderen For-
men von gruppenbezogener Men-
schenfeindlichkeit für uns Sozialde-
mokratinnen und Sozialdemokraten
hat, auch in den Einzelplänen der zu-
ständigen Ressorts widerspiegelt.
Die Hauptsäule der Bundesförderung
wird vom Bundesfamilienministerium
mit dem neuen, breit aufgestellten
Programm „Demokratie leben“ getra-
gen. Es ist ein sehr gutes Signal, dass
es uns in den Haushaltsberatungen ge-
lungen ist, die ursprünglich im Fami-
lienetat veranschlagten Mittel von zu-
nächst 30,5 Millionen für 2015 um
weitere 10 Millionen Euro aufzusto-
cken. Damit stehen uns 2015 allein im
Einzelplan 17 insgesamt 40,5 Millio-
nen Euro zur Verfügung!
Die Herausforderungen sind gewaltig:
Neben der gezielten Bekämpfung von
Rechtsextremismus und Rassismus
stellt zunehmender Antisemitismus
sowie der Salafismus unsere Demo-
kratie vor große Herausforderungen.
Das Bundesinnenministerium (BMI)
ist mit dem Programm „Zusammen-
halt durch Teilhabe“, das sich vor al-
lem an Vereine und Verbände richtet,
mit 6 Millionen Euro ein weiterer
wichtiger Akteur bei der Demokra-
tieförderung durch den Bund.
Politische Bildung ist ein zentraler
Baustein praktischer Demokratiear-
beit. Wissen kann Vorurteile entkräf-
ten, die sonst zu Hass und Gewalt füh-
ren. Daher haben wir bereits im vor-
herigen Haushalt mit der Union durch
einen deutlichen Mittelzuwachs von
über 10 Millionen Euro die Kürzun-
gen der Vorgängerregierung bei der
Bundeszentrale für politische Bildung
(BpB) mehr als wettgemacht. Neben 5
Millionen Euro zusätzlicher Mittel
können wir die Bundeszentrale durch
20 zusätzliche Personalstellen in ihrer
wichtigen Arbeit nachhaltig stärken.
Mit 14 Millionen Euro zusätzlich stär-
ken wir die Arbeit der politischen
Stiftungen. Dies kommt auch dem en-
gagierten „Projekt gegen Rechtsextre-
mismus“ der Friedrich-Ebert-Stiftung
zugute.
Mit dem Haushalt 2015 haben wir als
treibende Kraft der Regierungskoali-
tion ein sichtbares Zeichen gesetzt,
dass Demokratieförderung für uns
eine zentrale gesellschaftliche und
gesamtstaatliche Aufgabe ist. Wir ma-
chen uns auch künftig für eine be-
darfsgerechte, kontinuierliche und
verlässliche Bundesförderung stark.
Nun geht es darum, eine eigene ge-
setzliche Grundlage dafür zu schaffen.
IMMER FÜR SIE DA!
Bürgerbüro:
Das Bürgerbüro von Michaela En-
gelmeier in der Bahnhofstraße 2 in
51766 Engelskirchen-Ründeroth, ist
montags bis donnerstags von 9.00
bis 18.00 Uhr und freitags von 9.00
bis 16.00 Uhr besetzt (Telefon:
02263 96930-10).
Ihre Ansprechpartner:
Ralf Zimmermann und Andreas Ho-
rath
Bürgersprechstunden:In Waldbröl: Jeden zweiten Don-
nerstag (nur an Markttagen) von
9.00 bis 11.00 Uhr, Ort: SPD-Bürger-
büro, Hochstraße 26, 51545 Wald-
bröl
In Bergneustadt: Jeden zweiten
Donnerstag (nur an Markttagen) von
9.00 bis 11.00 Uhr, Ort: SPD Bürger-
Treff, Kölner Straße 215 (Deutsches
Eck), 51702 Bergneustadt.
Weitere regelmäßige Bürgersprech-stunden sind im Oberbergischen ge-plant.
Haushalt 2015: 10 Millionen Euro zusätzlich für De-mokratieförderung und Unterstützung der Zivilge-sellschaft im Kampf gegen Rechtsextremismus, Anti-semitismus und Menschenfeindlichkeit
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 7
Michaela Engelmeier, sportpolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfrak-
tion:
"Die SPD-Bundestagsfraktion verur-
teilt die menschenverachtenden Ideen
und die brutale Gewalt des „Hoolig-
ans gegen Salafisten“-Netzwerks. Mit
Prävention, Aufklärung und Verboten
muss dieser undemokratischen Bewe-
gung Einhalt geboten werden.
Das „Hooligans gegen Salafisten“ –
Netzwerk (HoGeSa) erhielt in den
letzten Tagen enorme mediale Auf-
merksamkeit. Der Zusammenschluss
von rechten Hooligans und militanten
Neonazis ist an sich kein neues Phä-
nomen. Der Umfang und die Qualität
der Ausschreitungen haben jedoch
durch die Bündelung der Hooligan-
Gruppierungen eine neue Dimension
erreicht. Brutale Gewalt und rassisti-
sche Hetze sind die Mittel, mit denen
dieser radikale Zusammenschluss
seine rechtsradikale Weltsicht an-
preist und zur Schau stellt.
Wir dürfen nicht zulassen, dass sich
gewaltbereite Salafisten und Rechts-
extreme gegenseitig hochschaukeln.
Beides, gewalttätiger Salafismus und
Rechtsextremismus, ist eine Gefahr
für unser Land.
Diesen undemokratischen Ideologien
ist gemein, dass sie junge Menschen
radikalisieren, um ihre menschenver-
achtenden Ideen zu verwirklichen.
Diesen Ideen entgegenzutreten ist eine
gesamtgesellschaftliche Herausforde-
rung, die nur gemeinsam von Bevöl-
kerung und Staat bewältigt werden
kann.
Wer die Versammlungsfreiheit nutzt,
um Gewaltexzesse aufzuführen, darf
keine Toleranz erwarten.
Wir begrüßen ausdrücklich, dass die
zuständigen Behörden Verbote von
Aufmärschen gewaltbereiter Men-
schen mit (rechts-)radikalen Weltan-
schauungen prüfen und durchsetzen.
Doch Verbote alleine werden nicht
ausreichen, um Radikalisierungsten-
denzen nachhaltig zu bekämpfen. Es
gilt früh anzusetzen und mit guter
Präventionsarbeit dafür zu sorgen,
dass sich Jugendliche gar nicht erst ra-
dikalisieren. Die 53 sozialpädagogi-
schen Fanprojekte, die von der Koor-
dinierungsstelle Fanprojekte (KOS) in-
haltlich begleitet werden, sind ein gu-
tes Beispiel für gelungene Präventi-
onsarbeit im Sport.
Die SPD versteht sich als starke
Stimme und treibende Kraft wenn es
darum geht, für mehr Prävention ge-
gen Rechtsextremismus, radikalen Sa-
lafismus und Antisemitismus zu sor-
gen. Wir setzen uns für einen ver-
stärkten Kampf gegen Radikalismus,
gewaltbereite Hooligans und men-
schenverachtende Gewalt ein.“
Extremismus durch Prävention undVerboten Einhalt gebieten
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 8
10 Millionen Euromehr für Vielfalt undToleranz!
Die jüngsten Ereignisse in Köln ha-ben gezeigt, dass wir gegen An-griffe auf Demokratie und Rechts-staatlichkeit, verbunden mitRechtsextremismus, Rassismus,Antisemitismus und anderen Phä-nomenen gruppenbezogener Men-schenfeindlichkeit deutlich Flaggezeigen müssen. Der Bund stellt da-für zukünftig 10 Millionen Euromehr zur Verfügung.
„Damit stehen den Maßnahmenzur Stärkung von Vielfalt, Toleranzund Demokratie ab 2015 40,5 Mil-lionen Euro zur Verfügung“, infor-miert die BundestagsabgeordneteMichaela Engelmeier. Auch die Er-gebnisse des NSU-Untersuchungs-ausschusses hätten dramatisch ver-deutlicht, dass es zielgerichteterPräventionsstrategien von Kommu-nen, Ländern, dem Bund und derZivilgesellschaft bedarf, um demo-kratiegefährdenden Entwicklungenentschlossen entgegenzutreten.
„Bundesprogramme wie „Demo-kratie leben!“ sind „Leuchttürme“für ein Mehr an Demokratie, damuss man auch Geld in die Handnehmen, um Vereine, Projekte undInitiativen zu unterstützen, diehier aktiv sind“, so die SPD-Politi-kerin. Die lokalen Aktionspläneleisteten hervorragende Arbeit undauch Opfer- und Ausstiegsberatungseien wichtige Anlaufpunkte.
„Diese Arbeit muss gestärkt wer-den, damit wir die Maßnahmen fürVielfalt, Toleranz und Demokratiemit noch mehr Leben füllen kön-nen. Daher freut es mich und mei-nen Unions-HaushaltskollegenAlois Rainer sehr, dass es in einergemeinsamen Anstrengung gelun-gen ist, hier eine wesentliche Mit-telerhöhung zu erreichen“, so En-gelmeier abschließend.
Haushaltsausschussbeschließt 1 MillionEuro zusätzlich fürJugendmigrations-dienste
Bessere Integrationschancen – da-für setzen sich in Deutschland dieweit über 400 Jugendmigrations-dienste, kurz JMD genannt, ein.Hier werden junge Menschen mitMigrationshintergrund im Altervon 12 bis 27 Jahren professionellbegleitet und bei ihrem Integrati-onsprozess aktiv unterstützt. Fürdiese Arbeit stehen ihnen zukünf-tig eine Million Euro mehr zur Ver-fügung.
Die JMD bedienen sich eines breit-gefächerten Angebotes, von derEinzelfallberatung bis hin zur Ar-beit in der Gruppe. Ziel ist eineVerbesserung der Integrationschan-cen, etwa durch Jugendbildungsan-gebote, interkulturelle Trainings o-der Angebote zum Spracherwerb.Außerdem vermitteln die Jugend-migrationsdienste passgenaue lo-kale Angebote, erstellen individu-elle Förderpläne und begleitenjunge Neuzuwanderinnen undNeuzuwanderer.
Die Dienste werden vom Bundes-ministeriumfür Familie, Senioren,Frauen und Jugend (BMFSFJ) ge-fördert. Der entsprechende Projekt-fördertitel im Kinder- und Jugend-plan des Bundes, dem zentralenFörderinstrument der Kinder- undJugendhilfe auf Bundesebene,wurde um eine Millionen Euroaufgestockt.
Michaela Engelmeier, freut sich,dass zukünftig mehr Geld und da-mit auch mehr Handlungsspiel-räume zur Verfügung stehen, denn:„Die Jugendmigrationsdienste leis-ten sehr wertvolle Arbeit! Wennwir uns die demographische Ent-wicklung in unserem Land an-schauen und auch den Fachkräfte-mangel, dann wird die Notwendig-keit, die Kompetenzen junger Mig-rantinnen und Migranten zu för-dern und bessere Bildungschancenzu eröffnen, offenbar. Wir begrü-ßen es daher sehr, dass es uns in
den Verhandlungen gelungen ist,die wichtige Arbeit der JMDs wei-ter finanziell zu unterfüttern.“
Planungssicherheitfür Mehrgeneratio-nenhäuser!
Der Haushaltsausschuss des Bun-destages erwartet, dass die Finan-zierung des erfolgreichen Konzeptsder Mehrgenerationenhäuser(MGH) dauerhaft, auch über dasHaushaltsjahr 2015 hinaus, sicher-gestellt wird. Diesen Beschlussfasste der Haushaltsausschuss inder Bereinigungssitzung auf Initia-tive der Koalitionspartner aus SPDund CSU.
Schon im Koalitionsvertrag hattensich Union und SPD darauf geei-nigt, dass die 450 deutschen Mehr-generationenhäuser weiterentwi-ckelt und ihre Finanzierung verste-tigt werde. Ohne die Häuser, wiezum Beispiel den MGHs in Kasselund in Lohfelden, würde ein uner-setzlicher Begegnungsort für dieMenschen fehlen. Denn Mehrgene-rationenhäuser stärken den Zusam-menhalt in der Gesellschaft undgestalten die Folgen des demografi-schen Wandels aktiv mit. Die Häu-ser haben eine verlässliche Infra-struktur, die freiwilliges Engage-ment integriert und gesellschaftli-che Teilhabe ermöglicht. Daher istes jede Anstrengung wert, hier einesolide Folgefinanzierung, auchdurch den Bund, hinzubekommen.
Nachdem die Mittel aus dem Euro-päischen Sozialfonds (ESF) wegfie-len, war die Finanzierung derMehrgenerationenhäuser mit 16,5Millionen Euro schon für denHaushalt 2015 ein großer Kraftakt.„Mit dem jetzigen Beschluss stel-len wir nun sicher, dass die Häu-ser, die unbestritten den Zusam-menhalt in der Gesellschaft stär-ken, auch über 2015 hinaus geför-dert werden. Dies bedeutet mehrPlanungssicherheit für die enga-gierten Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter in den Häusern“, so dieBundestagsabgeordnete MichaelaEngelmeier.
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 9
Die oberbergische
Bundestagsabgeordnete
und sportpolitische
Sprecherin der SPD-
Bundestagsfraktion
Michaela Engelmeier
gratulierte der National-
Elf persönlich beim
Empfang im Schloss
Bellevue.
Großer Bahnhof für die
Weltmeister! Mit einer Gala in
Schloss Bellevue adelte Bundes-
präsident Joachim Gauck die
anwesenden Fußball-Weltmeister
für ihre sportlichen Leistungen
und „ihr völker- und nationver-
bindendes Auftreten“ mit dem
Silbernen Lorbeerblatt – der
höchsten Auszeichnung für
deutsche Sportler.
Die Spieler, die nach den Welt-
meisterschaften 2002, 2006 oder
2010 bereits das Silberne Lorbeer-
blatt erhalten hatten, bekamen
dieses Mal eine Ehrennadel.
"Wir alle in Deutschland haben
uns gefühlt, als wären wir
Weltmeister geworden", erklärte
Gauck.
Auch Engelmeier lobte die
Nationalmannschaft für das
gestiftete "Wir-Gefühl", die gelebte
Integration und die Rolle als
sympathische Botschafter.
Neben den 21 anwesenden
Spielern - Andre Schürrle und
Julian Draxler fehlten wegen Reha-
Maßnahmen – war auch der Sänger
Andreas Bourani anwesend, der
für alle noch einmal die heimliche
WM-Hymne „Auf uns“ sang.
Insgesamt waren am Montag 130
Gäste im Schloss Bellevue
anwesend. Die sportpolitische
Sprecherin der SPD-Bundestags-
fraktion Michaela Engelmeier
gehörte ebenso zu den geladenen
Gästen, wie die Bundeskanzlerin
Angela Merkel, Innenminister
Thomas de Maiziere, Fifa-Boss
Joseph S. Blatter und DFB-
Präsident Wolfgang Niersbach, die
brasilianische Botschafterin,
weitere Mitglieder des Sportaus-
schusses und die sportliche
Leitung sowie der Betreuerstab der
Nationalelf dazu.
Die AuszeichnungAm 23. Juni 1950 stiftete Bundes-
präsident Theodor Heuss das
Silberne Lorbeerblatt.
Seither verleiht der jeweils
amtierende Bundespräsident die
höchste staatliche Auszeichnung
für sportliche Spitzenleistungen in
Deutschland an verdiente Sportler-
innen und Sportler, die heraus-
ragende sportliche Erfolge erzielt
haben. Bei der Wertung der
Leistungen wird ein strenger
internationaler Maßstab angelegt.
Als auszeichnungswürdige Erfolge
gelten Titelgewinne bei Weltmei-
sterschaften oder ein Medaillen-
erfolg bei den Olympischen oder
Paralympischen Spielen. Bei der
Bewertung kommt es nicht nur auf
den sportlichen Erfolg an.
Auch eine charakterlich vorbild-
liche Haltung ist unabding-bare
Voraussetzung für die Aus-
zeichnung mit dem Silbernen
Lorbeerblatt. Seit 1993 werden
behinderte und nichtbehinderte
Sportlerinnen und Sportler in
einer gemeinsamen Verleihungs-
veranstaltung ausgezeichnet.
Weltmeister-Elf erhält Silbernes Lorbeerblatt
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 10
Der Gesetzentwurf für ein Anti-
Doping-Gesetz im Sport (Anti-
DopG) wurde am 12. November
durch die Bundesinnenminister
Thomas de Maizière und Heiko
Maas vorgestellt. Er enthält zahl-
reiche strafrechtliche Regelungen
und unterstützt den Sport in sei-
nem Kampf gegen Doping, erklä-
ren Eva Högl, Michaela Engel-
meier und Dagmar Freitag.
„Wir sind sehr froh, dass es end-
lich gelungen ist, ein eigenständi-
ges Anti-Doping-Gesetz auf den
Weg zu bringen. Damit wird eine
wichtige Vereinbarung aus dem
Koalitionsvertrag umgesetzt. Die
SPD konnte ihre langjährige Posi-
tion durchsetzen, dass weiterge-
hende strafrechtliche Regelungen
beim Kampf gegen Doping und
Spielmanipulation sowie Vor-
schriften zur uneingeschränkten
Besitzstrafbarkeit von Dopingmit-
teln zum Zweck des Dopings im
Sport und zum Schutz der Integri-
tät des sportlichen Wettbewerbs
geschaffen werden.
Mit diesem Gesetzentwurf ist nun
der Weg frei für einen konsequen-
ten und glaubwürdigen Kampf ge-
gen Doping. Wir unterstützen und
fördern Werte des Sportes wie
Fairness und Respekt. Doping zer-
stört diese Werte, täuscht die Mit-
streitenden im sportlichen Wett-
kampf sowie die Öffentlichkeit
und gefährdet die Gesundheit der
Sportlerinnen und Sportler.
Zum Schutz der fairen und saube-
ren Sportlerinnen und Sportler
bietet der Gesetzentwurf nun Straf-
verfolgungsbehörden effektive
Möglichkeiten in der Verfolgung
von Doping und der Aufdeckung
von kriminellen Netzwerken im
Hintergrund. Inhalte sind unter an-
derem: erweiterte Strafvorschriften
gegen die Herstellung, den Handel
und die Abgabe von Dopingmit-
teln; die Erfassung von Dopingme-
thoden; die Schaffung eines straf-
bewehrten Verbots des Selbstdo-
pings von Leistungssportlerinnen
und Leistungssportlern bei Wettbe-
werben des organisierten Sports;
die Einführung einer Strafbarkeit
von Erwerb und Besitz von Do-
pingmitteln auch bei geringer
Menge; die Erweiterungen der
Kompetenzen der Nationalen Anti
Doping Agentur (NADA); die Er-
weiterung um Verbrechenstatbe-
stände sowie Aufklärungs- und
Hinweispflichten über die Gefah-
ren des Dopings. Schiedsvereinba-
rungen im organisierten Sport, die
zwischen Sportverbänden und
Athletinnen und Athleten getrof-
fen werden, werden auf eine ge-
setzlich belastbare Basis gestellt.
Die Präsentation ist Grundlage für
eine von uns ausdrücklich ge-
wünschte öffentliche Diskussion.
Wir werden dabei weiterhin im en-
gen Dialog und Austausch mit al-
len Beteiligten bleiben.“
Kampfansage an
Doping-Sünder
Als „ein Statement für den saube-
ren Sport“ bezeichnete Justizmi-
nister Heiko Maas (SPD) am Mitt-
woch seinen mit Innenminister
Thomas de Maizière (CDU) verfass-
ten Entwurf für ein Anti-Doping-
Gesetz. Die Bundesregierung
macht nach jahrelangen Diskussio-
nen ernst: Gedopten Spitzensport-
lern drohen bis zu drei Jahren Haft.
Bei der Vorstellung des Gesetzent-
wurfes in Berlin machte Justizmi-
nister Maas deutlich, „dass wir auf
staatlicher Seite nicht bereit sind,
die Integrität des Sportes durch
Doping weiter beschädigen zu las-
sen“. Vor allem die Sportbetrüger
rücken in den Fokus der Strafver-
folgung: Spitzenathletinnen und -
athleten, die verbotene Mittel zum
Selbstdoping nehmen oder in nur
kleinen Mengen besitzen, müssen
in Zukunft mit Gefängnis von bis
zu drei Jahren oder empfindlichen
Geldstrafen rechnen. Im Frühjahr
2015 soll das Gesetz verabschiedet
werden.
Integrität des Spitzen-
sports wahrenBisherige gesetzliche Regelungen
wie das Arzneimittelgesetz sind
auf die Hintermänner des Dopings
ausgerichtet. Eine Strafbarkeit der
dopenden Leistungssportlerinnen
und -sportler gibt es bisher nicht.
In der Begründung zum Gesetzent-
wurf werden sie als "Kern des Un-
rechts" bezeichnet, die die Integri-
tät des organisierten Sports gefähr-
den. Sie werden nun von diesem
neuen Gesetz erfasst. Ihnen droht
bei einem Dopingvergehen bis zu
drei Jahren Haft. „Neben den Mit-
teln, die der Sportgerichtsbarkeit
zustehen, wird sich nun jeder
ernsthaft überlegen müssen, ob er
zum Doping greift, denn es steht
nicht nur eine sportliche Sperre
an, sondern es stehen Geldbußen
und Freiheitsstrafen an“, so der
Justizminister.
Erfasst werden vom Gesetz aber
nur die rund 7000 Topathletinnen
und -athleten, die Mitglied eines
Testpools des nationalen Doping-
Kontrollsystems sind oder durch
den Sport „erhebliche Einnahmen“
erzielen. Freizeitsportlerinnen und
-sportler sollen von den neuen
Strafvorschriften ausgenommen
werden.
Weg frei für neues Anti-Doping-Gesetz: für einen starken Sport
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 11
Den Sport sauber be-
kommen„In der Grundtendenz geht das,
was die Regierung vorlegt, genau
in die Richtung, die wir uns vor-
stellen“, sagte Alfons Hörmann,
Chef des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB), am Mittwoch
im ZDF-Morgenmagazin. Auch
Clemens Prokop, Präsident des
Deutschen Leichtathletik-Verban-
des (DLV) und einer der vehemen-
testen Verfechter eines deutschen
Gesetzes gegen Doping stimmt dem
zu: „Das ist ein Riesenschritt in Sa-
chen effektiver Doping-Bekämp-
fung.“
Oliver Bierhoff, Teammanager des
Deutschen Fußball-Bundes, ver-
weist auf die Grenzen der Sportge-
richtsbarkeit und unterstützt aus
diesem Grund den Gesetzesent-
wurf. Doping sei kein kleines De-
likt, so Bierhoff, „nur mit harten,
drastischen Strafen schafft man es,
den Sport sauber zu bekommen.“
Ein Meilenstein im Anti-
Doping-KampfDer ehemalige SPD-Bundesminis-
ter Rudolf Scharping, heute Präsi-
dent des Bundes Deutscher Rad-
fahrer (BDR), geht davon aus, „dass
damit die Grundlagen für staatli-
ches Handeln und gerichtliche
Entscheidungen verschärft werden,
um vor allem die Hintermänner
und kriminellen Netzwerke des
Doping zu treffen. Denn gerade
hier enden die Möglichkeiten des
Sports, im Spitzensport ebenso wie
vor allem in anderen Bereichen
von Sport und Gesellschaft.“
Das Gesetz sei ein Statement für
den sauberen Sport und eine
Kampfansage an Dopingsünder im
Spitzensport – ein Meilenstein im
Anti-Doping-Kampf, so Justizmi-
nister Maas. „Das wird unserer fes-
ten Überzeugung nach auch prä-
ventiv wirken.“
Bundeshaushalt 2015 ohne neue
Schulden
Der Bund soll 2015 keine neuen
Schulden machen. Das hat der
Haushaltsausschuss am frühen
Freitagmorgen nach 13-stündigen
Beratungen in der sogenannten Be-
reinigungssitzung beschlossen.
Auch im Gesetzentwurf der Bun-
desregierung (Drs. 18/2000) zum
Haushalt 2015 waren keine neuen
Kredite eingeplant. Damit soll zum
ersten Mal seit 1969 die „Schwarze
Null“ im Etat stehen.
Der haushaltspolitische Sprecher
der SPD-Fraktion Johannes Kahrs
sprach von einem historischen Mo-
ment. Die 10 Milliarden Euro für
zusätzliche Investitionen in den
Jahren 2016, 2017 und 2018 seien
verankert. Daneben würden wich-
tige Impulse etwa für Kultur, die
Bewältigung internationaler Krisen
und Ebola, die Bundespolizei, Mig-
rationsberatung, Hochwasser-
schutz und Verbraucherschutz ge-
setzt.
Die Gesamtausgaben wurden für
das kommende Jahr dabei auf
299,1 Milliarden Euro fest-gelegt.
Das sind 400 Millionen Euro weni-
ger als von der Regierung vorgese-
hen. In diesem Jahr betragen die
Ausgaben 296,5 Milliarden Euro.
Für Investitionen stellt der Aus-
schuss 26,45 Milliarden Euro zur
Verfügung. Das sind 364 Millionen
Euro mehr als die Regierung einge-
plant hatte. Das von Bundesfinanz-
minister Wolfgang Schäuble (CDU)
angekündigte Investi-
tionspaket von insge-
samt 10 Milliarden
Euro soll erst von
2016 an umgesetzt
werden.
Die Einnahmen aus
Steuern sollen im
kommenden Jahr
277,48 Milliarden
Euro betragen. Das sind 1,06 Milli-
arden Euro weniger als die Regie-
rung vorgesehen hatte. Die Höhe
der ein-geplanten Steuereinnah-
men beruht auf der jüngsten Steu-
erschätzung.
Bei den Beratungen erhöhte der
Ausschuss die Ausgaben unter an-
derem beim Verteidigungsministe-
rium um 713,15 Millionen Euro
und beim Bundesministerium für
Arbeit und Soziales um 704,39
Millionen Euro. Das Innenministe-
rium soll 459,56 Millionen Euro
mehr aus-geben können als von
der Regierung vorgesehen und das
Auswärtige Amt 305,75 Millionen
Euro. Die meisten dieser Mehraus-
gaben sind für humanitäre Hilfe
vorgesehen. Schließlich soll das
Bundeskanzleramt über 130,27
Millionen Euro mehr im Kulturetat
verfügen können.
Für den Gesetzentwurf der Bun-
desregierung stimmten in der
durch den Haushaltsausschuss ge-
änderten Fassung die Koalitions-
fraktionen CDU/CSU und SPD; die
Oppositionsfraktionen Die Linke
und Bündnis 90/Die Grünen lehn-
ten ihn ab.
Der Etat 2015 soll abschließend in
der Woche vom 24. bis 28. Novem-
ber im Bundestag beraten und ver-
abschiedet werden.
Haushalt 2015
Die schwarze Null steht
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 12
Die Bundesregierung nimmt An-
bieter und Vermittler von Vermö-
gensanlagen stärker an die Kan-
dare. „Mit dem neuen Kleinanle-
gerschutzgesetz werden Verbrau-
cherinnen und Verbraucher besser
vor unseriösen und intransparen-
ten Finanzprodukten geschützt“,
sagte Bundesverbraucherminister
Heiko Maas (SPD) am Mittwoch in
Berlin.
Mit Traumrenditen von acht Pro-
zent und mehr werben einige Un-
ternehmen um Anlegerinnen und
Anleger. Doch das Risiko ist oft
hoch. Diese bittere Erfahrung
machten Tausende Kleinanlegerin-
nen und Kleinanleger des insol-
venten Windenergieunternehmens
Prokon in diesem Jahr.
„Nicht zuletzt der Fall Prokon hat
gezeigt, dass es im Grauen Kapital-
markt Regulierungsbedarf gibt“, so
Maas. Bereits im Mai stellte er ge-
meinsam mit Bundesfinanzminis-
ter Wolfgang Schäuble (CDU) ei-
nen Aktionsplan vor, am Mittwoch
beschloss das Bundeskabinett den
Gesetzentwurf.
Bessere Information der
Verbraucher
Er enthält strengere Regeln für den
sogenannten Grauen Kapitalmarkt
und sorgt für
mehr Transpa-
renz für die Ver-
braucherinnen
und Verbraucher.
Ziel sei, dass An-
legerinnen und
Anleger die Risi-
ken einer Vermö-
gensanlage künf-
tig besser abschät-
zen können, er-
klärte der Minis-
ter. „Sie sollen
sich künftig vor dem Erwerb einer
Vermögensanlage ein umfassendes
Bild von dem angebotenen Produkt
und den damit verbundenen Ge-
fahren machen können“, so Heiko
Maas.
Dazu verschärft die Bundesregie-
rung die Anforderungen an die An-
bieter und Vermittler. Eine Pros-
pektpflicht für fast alle Vermögens-
anlagen wird eingeführt. Anbieter
von Finanzprodukten – zum Bei-
spiel Genussscheine, Nachrangdar-
lehen oder Namensschuldver-
schreibungen – müssen in Zukunft
besser und aktueller über die An-
lage und ihre Risiken informieren.
Werbung wird be-
schränkt
„Künftig ist die Werbung für Ver-
mögensanlagen im öffentlichen
Raum wie zum Beispiel in Bussen
und Bahnen oder auf Plakaten
nicht mehr zulässig“, erläuterte der
Verbraucherminister. Werbung in
den Medien müsse künftig mit ei-
nem deutlichen Warnhinweis auf
die Verlustrisiken versehen sein.
Zudem werden unzulässige
„Schneeballsysteme“ eingedämmt.
Auch kann die Finanzaufsicht
BaFin die Werbung für bestimmte
Geldanlagen beschränken oder
ganz verbieten, wenn sie Bedenken
wegen des Anlegerschutzes hat.
Irreführung von Kleinan-
legern verhindern
Der nach der Insolvenz des Wind-
energieunternehmens Prokon zügig
erarbeitete und beschlossene Ge-
setzentwurf zum Kleinanleger-
schutz zeigt, welche Bedeutung
dem Verbraucherschutz durch die
Bundesregierung beigemessen
wird.
Verheerende Folgen, wie zuletzt
bei der Prokon-Insolvenz, sollen
künftig vermieden werden. Dort
bangen 75.000 Kleinanlegerinnen
und Kleinanleger um insgesamt 1,4
Milliarden Euro.
Crowdfunding wird
nicht erschwert
Heiko Maas stellte zugleich klar,
dass „wünschenswerte“ Finanzie-
rungen durch das Gesetz nicht un-
angemessen erschwert werden sol-
len. Es enthält Ausnahmeregelun-
gen für Projekte genossenschaftli-
chen oder bürgerschaftlichen Enga-
gements und den Bereich des
Crowdfunding, mit dem sich ins-
besondere Start-Ups finanzieren
lassen. Beim Crowdfunding unter-
stützt eine Vielzahl an Menschen –
die Crowd – ein Projekt finanziell
und ermöglicht es dadurch.
Kleinanlegerschutzgesetz
„Wir stärken den Verbraucher“
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 13
Kinder und Ju-
gendliche gegen
sexuellen Miss-
brauch schützen
Sexueller Missbrauch von Kindern
und Jugendlichen ist ein beson-
ders schreckliches Verbrechen.
Die SPD-Fraktion will, dass die
Schwächsten unserer Gesellschaft
besser geschützt werden. Mit dem
Körper von Kindern und Jugendli-
chen darf niemand Geld verdie-
nen.
Im Koalitionsvertrag ist vereinbart,
bestehende Lücken im Sexualstraf-
recht zu schließen. Insbesondere
das Internet eröffnet neue Möglich-
keiten, kinderpornographisches
Material zu verbreiten. Mit dem
vorliegenden Gesetzentwurf, der
am Freitag verabschiedet wurde,
sollen strafrechtliche Ergänzungen
und Strafverschärfungen im Be-
reich Kinderpornographie umge-
setzt werden. Hintergrund sind
auch europäische Vorgaben.
Die Vorlage wurde nach Hinwei-
sen von Experten präzisiert. So ist
die Sachlage nun folgende:
Die Höchststrafe für den Besitz
von Kinderpornographie soll von
derzeit zwei Jahren auf drei Jahre
angehoben werden.
Herstellung, Verbreitung und Be-
sitz so genannter Posing-Bilder
fallen zukünftig explizit unter
den Straftatbestand Kinderporno-
graphie.
Die Herstellung einer jugendpor-
nographischen Schrift ist dann
nicht strafbar, wenn sie mit Ein-
willigung der dargestellten Per-
son ausschließlich zum persönli-
chen Gebrauch erfolgt.
Herstellung und Angebot in kom-
merzieller Absicht sowie das sich
oder Dritten entgeltliche Ver-
schaffen von Nacktbildern von
Kindern und Jugendlichen soll
strafbar sein.
Strafbar macht sich zukünftig
auch, wer eine Bildaufnahme, die
geeignet ist, dem Ansehen der ab-
gebildeten Person erheblich zu
schaden, unbefugt einer dritten
Person zugänglich macht.
Der Tatbestand des „Sexuellen
Missbrauchs von Schutzbefohle-
nen“ wird um weitere Verhält-
nisse sozialer Abhängigkeit (Le-
bensgefährte eines Elternteils,
Vertretungslehrer und andere
Personen, die in schulischen und
ähnlichen Einrichtungen tätig)
erweitert. Die ursprüngliche Fas-
sung hatte den Kreis möglicher
Täter in häuslicher Gemeinschaft
weiter gefasst; zudem sollte der
Missbrauch durch neuen Ehe-
partner höher bestraft werden als
der Missbrauch durch nichteheli-
chen Partner.
Klarstellung beim so genannten
Cybergrooming (gezieltes Anspre-
chen von Personen im Internet
mit dem Ziel der Anbahnung se-
xueller Kontakte). Bisher können
Fälle nämlich nicht sicher erfasst
werden, in denen die Informa-
tionsübertragung ausschließlich
über Datenleitungen erfolgt und
es zu keiner Zwischenspeiche-
rung kommt.
Da kindliche oder jugendliche
Opfer sexuellen Missbrauchs
häufig erst nach Jahren in der
Lage sind, über das Geschehene
zu sprechen, sollen die Verjäh-
rung derartiger Straftaten erst ab
Vollendung des 30. Lebensjahres
zu laufen beginnen mit der Folge,
dass die Verjährung in der Regel
mit Vollendung des 40. Lebens-
jahres eintritt.
Aufnahme des Straftatbestandes
der Genitalverstümmelung in den
Katalog der Auslandsstraftaten
gegen inländische Rechtsgüter
mit der Folge, dass Beihilfehand-
lungen zur Genitalverstümme-
lung zukünftig auch dann bestraft
werden können, wenn keine Vor-
bereitungshandlung in Deutsch-
land nachweisbar ist.
Die Koalition stellt klar, dass etwa
Kunst, Lehre und Wissenschaft als
auch Journalisten unter Ausnah-
meregeln fallen.
Johannes Fechner, rechtspoliti-
scher Sprecher der SPD-Fraktion
sagt: "Weil uns als SPD der Schutz
der Kinder in Deutschland beson-
ders wichtig ist, haben wir uns bei
der Reform des Sexualstrafrechts
erfolgreich für eine Verbesserung
des Schutzes von Kindern einge-
setzt."
Schärfere Gesetze sind das eine. Esist aber auch wichtig, die Präventi-onsarbeit zu stärken, damit es garnicht erst zu Taten kommt. Die fi-nanzielle Förderung des Bundesfür das Präventionsnetzwerk„Kein-Täter-Werden“ ist in diesemJahr um 148.000 Euro auf 535.000Euro erhöht worden. Dieses Netz-werk hilft Männern mit pädophi-len Neigungen, dass aus ihren se-xuellen Fantasien keine Straftatenwerden.
Aktuelles aus derSPD-Bundestagsfraktion
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 14
Sehnsucht nachZuwendungSehr einfühlsam hat das Parla-
ment am Donnerstag eine Orien-
tierungsdebatte zur Sterbehilfe ge-
führt. Dabei wurden unterschiedli-
che Positionen deutlich, ob es
neuer gesetzlicher Regelungen be-
darf.
Vier Stunden lang und in mehr als
40 Redebeiträgen hat sich der Bun-
destag am 13. November mit dem
Thema Sterbehilfe in einer so ge-
nannten Orientierungsdebatte aus-
einander gesetzt. Damit wollen die
Parlamentarier eine breite gesell-
schaftliche Debatte über die Beglei-
tung von Sterbenden in Gang set-
zen. Ziel ist es, einen gesetzlichen
Rahmen zur Sterbehilfe zu finden.
SPD-Fraktionsvizin Carola Rei-
mann (SPD) stellte fest, dass die
wenigsten Menschen gern über das
Sterben sprechen würden. Dies sei
ein schwieriges Thema im Privaten
wie im Politischen. Es gehe nicht
nur um rechtliche Fragen, sondern
um wichtige ethische und persön-
liche Fragen. Reimann will, dass
„selbsternannten Sterbehelfern
und anderen zwielichtigen Perso-
nen das Handwerk gelegt wird“.
Sie wolle nicht, dass sich verzwei-
felte Menschen an anonyme Ster-
bevereine wenden müssen. Die
Beihilfe zum Suizid durch den
Arzt solle unter strenger Begren-
zung in Einzelfällen möglich sein
und im Gegensatz zu heute ein-
heitlich geregelt werden. Die Bei-
hilfe zum Suizid solle „keine neue
Behandlungsoption oder ein neues
Betätigungsfeld werden“, so Rei-
mann, aber sie solle die Selbstbe-
stimmung der Menschen stärken.
Reimann hatte gemeinsam mit Karl
Lauterbach und Burkhard Lischka
sowie Unionsabgeordneten ein Po-
sitionspapier zum Thema erarbei-
tet.
Es gehe darum, erläuterte SPD-
Fraktionsvize Karl Lauterbach,
Rechtssicherheit für Ärzte zu
schaffen, damit sie den Patienten
helfen können, die ihr eigenes Le-
ben und den bevorstehenden Tod
nicht als würdevoll empfänden.
„Diesen Menschen dürfen wir die
Tür nicht verschließen“, sagte Lau-
terbach. Sterbehelfer würden die
Menschen und die Krankheiten
nicht kennen. Oft sei der Tod ver-
meidbar, z. B. bei psychisch Kran-
ken. Organisierte Sterbehelfer und
„Seriensterbehelfer“ müssten ver-
boten werden. Es handele es sich
um eine humanitäre Einzelaufgabe
der Ärzte. Über eine solche grund-
sätzliche Werteentscheidung
müsse der Bundestag befinden, er-
läuterte Lauterbach.
Debatte mit Fingerspit-
zengefühl
„Es kommt nicht oft vor, dass wir
eine schwierige Diskussion in die-
sem Haus mit so viel Fingerspit-
zengefühl und Respekt führen“,
sagte SPD-Fraktionschef Thomas
Oppermann. Aus seiner Sicht steht
es dem Gesetzgeber in einem libe-
ralen Rechtsstaat und einer plura-
listischen Gesellschaft nicht zu,
den Menschen in solch existenziel-
len Fragen Vorschriften zu ma-
chen. Sterbebegleitung gehöre in
die Vertrauenssphäre des Schwer-
kranken zu seinen nahen Angehö-
rigen, Freunden, Seelsorgern und
den behandelnden Ärzten, so Op-
permann. Ein Arzt, der in einer
extremen Ausnahmesituation eine
Gewissensentscheidung trifft und
sich dazu entschließt, einem
schwerstkranken Patienten – na-
türlich im Rahmen dessen, was das
Strafrecht zulässt – Beistand zu
leisten, dürfe nicht von einer Ärz-
tekammer belangt werden können,
forderte Oppermann. Allerdings
sieht er bei einer expliziten rechtli-
chen Regelung die Gefahr einer In-
stitutionalisierung. Es sei richtig,
sich die Zeit zu nehmen, um über
diese Fragen ein Jahr lang sorgfäl-
tig zu diskutieren, bevor entschie-
den werde.
In der Debatte gehe es um etwas
Grundsätzliches, sagte Kerstin
Griese, Beauftragte für Kirchen
und Religionsgemeinschaften der
SPD-Fraktion. Es gehe um eine Ge-
sellschaft, in der „wir in Würde le-
ben und sterben können“, um eine
sorgende Gesellschaft, die Schwer-
kranken helfe. Griese ist es wich-
tig, die Menschen über Alternati-
ven zum Suizid aufzuklären. Viele
Menschen hätten Angst anderen
zur Last zu fallen, dem müsse eine
Kultur des Lebens entgegengesetzt
werden. Ärzte sollten in Einzelfäl-
len Beihilfe zum Suizid leisten
können, und dies solle im ärztli-
chen Standesrecht geregelt wer-
den.
Kein Rechtsanspruch auf
aktive Sterbehilfe
Die stellvertretende Fraktionsvor-
sitzende Eva Högl hatte gemeinsam
mit ihrer Kollegin Kerstin Griese
ein Positionspapier zur Sterbehilfe
verfasst. Högl und Griese sehen
keinen Grund zu einer gesetzli-
chen Änderung. In der Debatte
stellte sie klar: „Ich halte die bishe-
rigen Regelungen in Deutschland
für sehr gut“. Die Abgrenzung zwi-
schen strafbarer Tötung auf Verlan-
gen und straffreier Beihilfe zum
Suizid habe sich in Deutschland
bewährt. Ärztliche Möglichkeiten,
die es heute schon gebe, dürften
auf keinen Fall eingeschränkt wer-
den. Aber: „Der ärztlich assistierte
Suizid oder gar die aktive Sterbe-
hilfe dürfen auf keinen Fall zu ei-
nem Rechtsanspruch oder zu ei-
nem Normalfall werden“.
Högl sieht gesetzgeberischen
Handlungsbedarf nur bei Vereinen
und Einzelpersonen, die Sterbe-
hilfe geschäftsmäßig, regelmäßig
und organisiert anbieten. Niemand
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 15
dürfe mit Sterbehilfe Geld verdie-
nen.
Sie wies auf den „Flickenteppich
von Regelungen der Landesärzte-
kammern hin und appellierte an
die Ärztinnen und Ärzte, ihr Stan-
desrecht zu überarbeiten mit dem
Ziel, den Flickenteppich zu besei-
tigen und die klare Aussage zu
treffen, dass ärztlicher Beistand
und auch Beihilfe in Einzelfällen
zwar keine ärztliche Aufgabe sei,
jedoch als Gewissensentscheidung
des ein-zelnen Arztes, der Ärztin,
möglich und wünschenswert sind.
Aus Sicht des rechtspolitischen
Sprechers der Fraktion Johannes
Fechner geht es darum, dass der
ärztlich assistierte Suizid "auf je-
den Fall straffrei bleibt“. Hand-
lungsbedarf für den Gesetzgeber
sieht er einerseits darin, dass ein-
zelne Berufsordnungen der Lan-
desärztekammern Sterbebegleitung
verbieten und damit für Ärzte
Rechtsunsicherheit droht. Fechner
stellte auch klar, dass es keinen
Rechtsanspruch eines Patienten
auf Sterbehilfe gegenüber dem Arzt
geben dürfe.
Die Kraft aufbringen,
Sterben zu lassen
Anstand, Respekt und Ehrfurcht
vor den Menschen, die sich in ei-
ner ausweglosen Lage be-finden –
das sollte der Kern der Debatte
sein, forderte der innenpolitische
Sprecher der Fraktion, Burkhard
Lischka. Die Würde des Menschen
„sollte nicht nur in seinem Leben,
sondern auch in seinem Tod unan-
tastbar sein“, sagte Lischka. Es
zähle der Mensch, nicht die straf-
rechtliche Bevormundung. Der
Staat habe zu verbieten, was inak-
zeptabel sei, eine gewinnorien-
tierte Sterbehilfe beispielsweise o-
der anstößige Werbung dafür.
Auch Laien dürften für Lischka
nicht ohne Kontrolle Todkranken
Suizidbeihilfe leisten.
Er will, dass es einen letzten Frei-
raum für mitfühlendes ärztliches
Ermessen in unvorstellbaren Notla-
gen gibt. Gleichwohl: Wer, so
Lischka, auch den ärztlich assis-
tierten Suizid rigoros unter Strafe
stellen will, wird damit „ein fata-
les Schweigen zwischen Arzt und
Patienten schaffen, das die existen-
zielle Not vieler Menschen nur
noch vergrößern wird“. Eine hu-
mane Gesellschaft müsse in Situa-
tionen, in denen etwa Schmerz
nicht mehr beherrschbar ist, „auch
die Kraft aufbringen, Sterben zu
lassen“.
Der Vorsitzende des Gesundheits-
ausschusses Edgar Franke (SPD)
stellte die Frage in den Raum, ob
es einer Regelung zur Sterbehilfe
überhaupt bedürfe, wenn die Palli-
ativmedizin gestärkt würde. Er ver-
wies auf die Tatsache, dass jedoch
70 Prozent der Deutschen laut ei-
ner Umfrage für eine aktive Sterbe-
hilfe seien.
Für Franke geht es vor allem um
rechtliche Aufklärung, die die Ver-
unsicherung aller Beteiligten besei-
tigt, es gehe nicht um eine Rechts-
änderung.
Auch er rekurrierte auf die Ärzte-
schaft und mahnte, nur mit dieser
könne es Lösungen in Fragen der
Sterbehilfe und Sterbebegleitung
geben, nicht gegen sie.
Kein Töten auf Verlan-
gen
Die bayerische SPD-Abgeordnete
Sabine Dittmar beschrieb in ihrer
Rede ihre persönlichen Erfahrun-
gen als Ärztin auf dem Land und
forderte einen deutlich stärkeren
Ausbau der Palliativmedizin. Bei
todkranken Patienten komme ir-
gendwann der Punkt, an dem man
als Ärztin nur noch Schmerz und
Angst nehmen könne. Sie wünsche
sich als Ärztin, „wenn in einer ver-
trauten Arzt-Patienten-Beziehung
der Sterbewille an mich herange-
tragen wird, dass ich zu einer
ethisch abgewogenen Entschei-
dung kommen kann, die geleitet ist
vom Patientenwohl und vom Pati-
entenwillen und die ich mit mei-
nem Gewissen in Einklang bringen
kann“. Diese Einzelfallentschei-
dung, so Dittmar, müsse sie ohne
Androhung von berufsrechtlichen
Konsequenzen treffen können.
Und das sei in vielen Bundeslän-
dern für Ärzte aufgrund der unter-
schiedlichen Standesregelungen
schwierig.
Der SPD-Abgeordnete René Röspel
machte deutlich, dass die Beihilfe
zum Suizid damit ende, dass der
Patient das Medikament selbst
trinken müsse. Ein Töten auf Ver-
langen dürfe es nicht geben.
Die SPD-Abgeordnete Bärbel Bas
sagte, dass die Bedürfnisse der
Menschen für ein würdevolles Le-
bensende genauso individuell
seien wie das Leben selbst. „Die
Politik ist gut beraten – das tun
wir hier –, Impulse zu setzen oder
eben auch gesellschaftliche Debat-
ten, so wie heute, anzustoßen und
zu begleiten“, so Bas. Sie sei sich
allerdings nicht sicher, ob es wei-
terhelfe, auf Normen, Regelungen
und das Strafrecht zu setzen. Sie
selbst sei noch nicht entschieden,
und viele Fragen seien offen.
Der Abgeordnete Lars Castellucci
wies in seinem Beitrag darauf hin,
dass es viel mehr Patientenverfü-
gungen und Vorsorgevollmachten
geben müsse. Denn damit seien
schon die größten Konflikte zu lö-
sen. Ein „Geschäft mit dem Tod“
lehnt auch er ab. Castellucci
sprach von einer „Sehnsucht der
Menschen nach Zuwendung, die
keine Dienstleistung sei. „Es geht
um Menschen, die da sind.“ Die
Umfragen zur aktiven Sterbehilfe
sind für ihn „ein Schrei gegen die
Einsamkeit“.
AKTUELLES AUS BERLIN UND OBERBERG - Ausgabe 13|2014 16
Palliativmedizin massiv
ausbauen
Die Debatte zeigte, dass die Bun-
destagsabgeordneten fraktionsüber-
greifend die Palliativmedizin in
Deutschland umfassend ausbauen
und die Hospize stärken wollen.
Palliativmedizin steht für die Be-
handlung von Patientinnen und
Patienten, die schwerkrank sind
und keine Hoffnung auf Heilung
mehr haben. Sie erhalten medizini-
sche Hilfe zur Schmerzlinderung
sowie psychologische Unterstüt-
zung. Die Palliativmedizin verfolgt
einen ganzheitlichen Ansatz, um
den Menschen ein erträgliches und
würdiges Lebensende zu ermögli-
chen.
Alle Abgeordneten waren sich ei-
nig, dass schwer- und todkranke
Menschen eine gute medizinische
Versorgung zur Linderung von
Schmerzen, eine gute Pflege und
eine menschenwürdige Begleitung
am Ende ihres Lebens brauchen.
Auch die Ausbildung von Medizi-
nern soll stärker auf die Palliativ-
medizin ausgerichtet werden.
Bundesgesundheitsminister Her-
mann Gröhe (CDU) legte dazu ein
Papier vor, das mit den Fraktionen
von SPD und CDU/CSU abge-
stimmt ist.
Ende Februar wollen die fünf Par-
lamentariergruppen, die bereits Po-
sitionen formuliert haben, Gesetz-
entwürfe vorlegen, die dann in 1.
Lesung beraten werden sollen. Das
Gesetz soll erst Ende 2015 be-
schlossen werden.
Der nächste Newsletter erscheint am28. November 2014
IMPRESSUM
Herausgeberin (V.i.S.d.P.)Michaela Engelmeier MdB, Platz der Republik 1, 11011 BerlinTelefon: +49 (0)30 227 74633, Telefax: +49 (0)30 227 76631E-Mail: [email protected]: www.michaela-engelmeier.de
RedaktionMichaela Engelmeier MdB, Frauke Stürenburg, Andreas HorathE-Mail: [email protected]
Layout: Andreas Horath
Bilder: © SPD-Bundestagsfraktion, Deutscher Bundestag, Michaela En-gelmeier
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