Newsletter Nr.1/2016 - lsr-stmk.gv.at · Präventionsbeamten der Polizei findet im LSR dazu eine...

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Newsletter Nr.1/2016 der Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung

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Newslet ter Nr.1/2016

der Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung erlaubt sich Ihnen

unseren aktuellen Newsletter Nr.1/2016 zu unterbreiten.

Wir wünschen all unseren Kooperationspartnern und Auftraggebern

im System Schule einen erholsamen Sommer!

HR Dr. Josef Zollneritsch Landesreferent für Schulpsychologie – Bildungsberatung

IBOBB-Café der Stadt Graz / Community Policing / Bildungsmessen

Die Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung kooperiert mit dem neu geschaffenen

IBOBB-Café der Stadt Graz. Das IBOBB-Café ist die zentrale Anlaufstelle der Stadt für

Kindergarten- und

Pflichtschulplätze und bietet

dem Bürger darüber hinaus

auch Auskünfte über das

höhere Bildungssystem.

Die Kolleginnen der

schulpsychologischen

Beratungsstelle Steirischer

Zentralraum und ich haben bei

gemeinsamen Veranstaltungen

im Rahmen des IBOBB-Cafés

Bildungsberatungen

durchgeführt.

Community Policing ist die Zusammenarbeit der Polizei mit der Bevölkerung und mit anderen

Institutionen zur Erkennung und Lösung von gemeinschaftlichen Problemen. Der Verein Sicher

Leben in Graz wird in Räumlichkeiten der Berufsfeuerwehr (Keplerstraße 25-27) ein Büro

einrichten, in dem die Kooperationspartner (Polizei,

Feuerwehr, Rotes Kreuz, Weißer Ring, Friedensbüro und

andere) diverse Auskünfte rund um das Thema Sicherheit

bieten werden. Der Landesschulrat wird mit einer

Psychologin des Vereins ÖZPGS (Österreichisches

Zentrum für psychologische Gesundheitsförderung im

Schulbereich) bei den Themen Mobbing und Gewalt an

Schulen, sowie Schulabsentismus beraten.

Auch kommenden Herbst wird der Landesschulrat für Steiermark mit seinem umfangreichen

Beratungsangebot auf Bildungsmessen vertreten sein.

Wichtige Termine dafür sind:

Freitag, 30.09.2016: Bildungs- und Karrieremesse Deutschlandsberg (Koralmhalle)

Donnerstag, 20.10. bis Samstag, 22.10.2016: SBim Graz (Stadthalle)

Freitag, 11.11.2016: Bildungsmesse „Check your future“ in Leibnitz

Bernhard Wohlfahrt, BEd BA Landesreferat Schulpsychologie-Bildungsberatung

Das Krisenhandy – ein Service der Schulpsychologie Krisenhafte Situationen können in der Schule ganz plötzlich auftreten:

Tod oder Suizid in der Schule, Suizid-oder Gewaltandrohung, schwerer /

tödlicher Unfall im schulischen Umfeld, sexuelle Übergriffe und vieles andere

mehr. Dann sind Lehrer/innen und Direktor/innen gefordert, diese Situation

in der Schule in den Griff zu bekommen.

Die steirischen Schulpsychologen/innen helfen gerne dabei, Ihnen im

Krisenfall beizustehen und Ordnung ins „Durcheinander“ zu bringen.

Was ist zu tun?

Im Krisenfall kontaktieren Sie die/den für Sie im Bezirk zuständige/n Schulpsychologin/en.

Wenn diese/r im Moment nicht zur Verfügung steht, dann können Sie über das

Krisenhandy verlässlich eine/n Schulpsychologin/en steiermarkweit erreichen.

Krisenhandynummer: 0664/80 345 55 665

Dieses Service steht für Schulen von Montag – Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr zur

Verfügung.

In sonstigen Fällen ist der Leiter der Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung, Herr HR Dr.

Josef Zollneritsch, zu kontaktieren (Tel.: 0664/80 345 55 199).

Dr. Gerald Horn

Schulpsychologische Beratungsstelle Liezen

Krisenintervention in der Schule

Das abgelaufene Schuljahr hat uns leider einige sehr umfangreiche Kriseneinsätze beschert. Die

Schulpsychologie ist der zentrale Ansprechpartner bei Kriseninterventionen gemeinsam mit dem

„Koordinationsteam für Krisen“.

Wir sind laufend dabei, unsere Ablaufpläne zu aktualisieren. Gemeinsam mit den

Präventionsbeamten der Polizei findet im LSR dazu eine Informationsveranstaltung am

19.10.2016 um 9:00 Uhr für leitende MitarbeiterInnen, Schulaufsicht und SchulleiterInnen statt.

Weitere Informationen folgen.

HR Dr. Josef. Zollneritsch

Landesreferat

Schulpsychologie-Bildungsberatung

Stabsstelle Asyl: Rückblick auf ein arbeitsreiches Schuljahr Die Stabsstelle hat im Schuljahr 15/16 eine Fülle von Aktivitäten gesetzt:

Die Koordination der Einrichtung von Übergangsstufen an BMHS siehe https://www.lsr-stmk.gv.at/de/Seiten/Asyl-Fluechtlingskinder.aspx

Die Einrichtung des Netzwerks Migration-Schule siehe https://www.lsr-stmk.gv.at/de/Documents/Netzwerk%20Migration-Schule%20Externe%20Partner.pdf

Die Implementation der „MIT-Teams“ siehe https://www.lsr-stmk.gv.at/schulpsychologie/mit

Eine enge Abstimmung mit der Steiermärkischen Landesregierung (Hauptansprechpartner Stefan Perschler/Büro LRin Mag.a Lackner) insbesondere hinsichtlich Maßnahmen für nicht mehr schulpflichtige Flüchtlings-Jugendliche

Eine enge Kooperation mit Frau Mag. Vidak besonders hinsichtlich Sprachfördermaßnahmen im Pflichtschulbereich https://www.lsr-stmk.gv.at/unterricht/lehrende/migrat-interkult-mehrspr/paedagogik-statistik

Weitere Beratungsleistungen und Informationsbereitstellung siehe auch https://www.lsr-stmk.gv.at/de/Seiten/Beratungsstelle-fuer-Schueler-innen-mit-anderen-.aspx

Die Zahl der Flüchtlingsschüler/innen und die Herausforderungen wachsen. Die bestmögliche

Aufnahme dieser Schülergruppe ist eine große Herausforderung und Teil der Schulentwicklung.

Als Gesellschaft wird es notwendig sein, in unsere neuen Mitbürger/innen zu investieren.

HR Dr. Josef Zollneritsch/ Alexandra Ettinger Landesreferat Schulpsychologie-Bildungsberatung

Mag. Angelika Truppe Mobile Interkulturelle Teams (MIT)

Schulpsychologie-Bildungsberatung

Standardisiertes Abklärungsverfahren (SAV) – das Schweizer Modell der Abklärung des sonderpädagogischen Förderbedarfs

Am 24.05.2016 besuchte ich im Rahmen der

Fachtagung „Inklusive Bildung – Wege in die

Zukunft“ der PH und KPH Steiermark einen

Workshop von Diana von Ins zum Thema SAV.

Die Schweiz weist ungefähr gleiche Kennzahlen wie Österreich auf, mit etwas über 8 Millionen

EW und einem Anteil von 29,3% an Kindern mit nicht-deutscher Erstsprache und ca. 3-5 % an

Schülerinnen mit Sonderpädagogischem Förderbedarf.

Die Schweiz hat mit dem Rückzug der Invalidenversicherung aus der Sonderschulfinanzierung

das Verfahren der Feststellung von sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in die Hände

des schulpsychologischen Dienstes gelegt, der seitdem mittels einem von der Universität Zürich

entwickelten Instrument die Abklärungen für den Kindergarten und Schulbereich durchführt.

Das Verfahren stellt einen Paradigmenwechsel dar, der von der medizinisch orientierten

Klassifizierung von Störungen (ICD 10) abgeht hin zur Beschreibung der Partizipation und

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einer Person nach der Internationalen Klassifikation der

Funktionsfähigkeit (ICF). Nach der Basisabklärung erfolgt die Festlegung der Bildungsziele und

daraus die Bedarfsabklärung, welcher schulischen und außerschulischen pädagogischen und

therapeutischen Maßnahmen es Bedarf.

Die Finanzierung der Unterstützungsangebote erfolgt über die jeweilige Gemeinde, jedes Kind hat

grundsätzlich Anspruch auf die benötigten Maßnahmen.

Die Gutachten und Maßnahmenempfehlungen haben eine Gültigkeit von 2 Jahren, so werden

sonder- oder intensivpädagogische sowie therapeutische Maßnahmen regelmäßig angepasst.

Mag. Tatjana Spörk Schulpsychologische Beratungsstelle Oststeiermark und Steirischer Zentralraum

STÄRKEN der Kinder und Jugendlichen in Graz – sichtbar machen durch den Stärkenpass

Der Grazer Stärkenpass hat zum Ziel, eine bestmögliche Persönlichkeitsentwicklung zu fördern,

indem er die Kinder und Jugendlichen und all jene, die sie in ihrer Entwicklung begleiten, dazu

einlädt, sich miteinander auf die Suche nach den ganz individuellen Stärken der jungen

Grazerinnen und Grazer zu begeben.

Im Herbst 2015 wurde unter der Leitung des ABI (Amt für Bildung und Integration) eine

Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen verschiedener Professionen und Institutionen wie der Stadt

Graz, Land Steiermark (Kinderbildung und Betreuung), Universität Graz, PH und KPH,

Schulpsychologie, Schul-, Hort- und Kindergartenleitungen installiert, um ein entsprechendes

Instrumentarium zu entwickeln.

So entstanden in konstruktiven Groß- und Kleingruppentreffen das Portfolio „Meine Stärken“,

das die Kinder vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe II begleiten soll sowie ein Handbuch für

Pädagoginnen, Quickquide und entsprechende Fortbildungsangebote für

Kindergartenpädagoginnen und Lehrerinnen.

Im September 2016 geht das Projekt mit 15 Piloteinrichtungen (Kindergärten, Horte,

Volksschulen, NMS und AHS) in die Erprobungsphase.

Nähere Informationen und Entwicklungen finden sich ab Herbst 2016 auf der Website der Stadt

Graz:

http://www.graz.at/cms/ziel/316621/DE/ und http://www.graz.at/cms/ziel/267006/DE

Mag. Tatjana Spörk Schulpsychologische Beratungsstelle

Steirischer Zentralraum und Oststeiermark

„Schule im Aufbruch“

Im Rahmen der „Schule im Aufbruch“ – Tagung (www.schule-im-aufbruch.at), welche unter dem

Thema „Beziehungsweise Bildung“ stand, referierte ich über „Bindung und Bindungsfähigkeit

als Grundlage von schulischem Lernen“.

In der Hattie-Studie erwies sich der Faktor „Beziehungen zwischen LehrerInnen und SchülerInnen

als hoch signifikant zur Vorhersage des Lernerfolgs von SchülerInnen.

In meinem Vortrag wurde die Bindungstheorie von BOWLBY eingehend dargestellt, die

unterschiedlichen Bindungsmuster und Verhaltensstile von Individuen anhand von Beispielen

beschrieben sowie mögliche Interventionsstrategien für den Umgang mit SchülerInnen in

Abhängigkeit ihrer individuellen Bindungsmuster im schulischen Setting dargestellt.

In einer anschließenden Diskussionsrunde hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit Fragen zu

stellen und Erfahrungen zur Thematik auszutauschen.

Mag. Sabine Harzl Schulpsychologische Beratungsstelle

Steirischer Zentralraum

Projekt „Inklusive Bildung“

Nach einer Laufzeit von ca. 1 ½ Jahren wurde das Projekt „Inklusive Bildung“ mit einer

Abschlussveranstaltung am 01.06.2016 in Gleisdorf beendet.

Mehr als 350 Personen, Vertreter aller Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zum

Gymnasium, Eltern, Schulerhalter, Unterstützungssysteme und Vereine haben sich in dieser Zeit

intensiv beteiligt.

Ein großes Netzwerktreffen wurde veranstaltet, verschiedene Arbeitsgruppen organisiert, das

Inklusionsteam Gleisdorf gegründet. Exkursionen wurden unternommen und an 25 Schulen der

Oststeiermark wurde von der Karl-Franzens-Universität eine wissenschaftliche Studie

durchgeführt.

Durch das Projekt wurde das hohe Maß an Engagement in der Bildungsregion Oststeiermark

sichtbar.

Dr. Sigrid Haszonits Schulpsychologische Beratungsstelle

Oststeiermark

„Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung“

Vom 28. bis 29. April 2016 fand die vierte Fachtagung „Zukunftsfeld Bildungs- und

Berufsberatung“ im Bundesinstitut für Erwachsenenbildung in St.Wolfgang (Salzburg) statt.

Unter dem Blickwinkel „Wie kann Bildungs- und Berufsberatung in dieser „fluiden“ Zeit - der

Auswirkung von Globalisierung und Wirtschaftskrise- ihre zugeordneten Funktionen

wahrnehmen? Was benötigen BeraterInnen, um den Herausforderungen gerecht werden zu

können und sich professionell weiterzuentwickeln?“ wurde an den beiden Tagen in der

Großgruppe in Plenarreferaten, aber auch in Kleingruppen in Foren und Workshops gearbeitet.

Die TeilnehmerInnen setzten sich aus verschiedenen Berufsgruppen zusammen, welche sich mit

dem Thema Bildungs- und Berufsberatung zum Teil wissenschaftlich, zum Teil in der täglichen

Praxis beschäftigen.

Neben den Plenarreferaten habe ich bei den Foren „Tools zur Entscheidungsfindung für

MaturantInnen“ und „Verknüpfung von Fach- und Prozessberatung“ teilgenommen und konnte

dadurch einige neue theoretische sowie praktische Inputs für die schulpsychologische

Bildungsberatungstätigkeit mitnehmen. Daneben blieb auch Zeit für einen Austausch mit den

teilnehmenden SchulpsychologInnen aus anderen Bundesländern.

Zusammenfassend halte ich die Tagung als interessant und gut organisiert in Erinnerung, deren

Teilnahme einen Gewinn für die Qualität der schulpsychologischen Bildungsberatung darstellt.

Daher hoffe ich auch an der Fortsetzung der Fachtagung wieder teilnehmen zu dürfen.

Mag. Alexandra Heric Schulpsychologische Beratungsstelle

Oststeiermark und Südweststeiermark

Deutsch als Zweitsprache

Ich durfte an der viersemestrigen berufsbegleitenden Seminarreihe für PflichtschullehrerInnen,

beginnend im Herbst 2014, teilnehmen.

Es wurde uns ein Querschnitt durch

Themen geboten, die relevant für das

Verständnis von unseren Schülern mit

Deutsch als Zweitsprache sind: von

allgemeinen Themen wie Migration,

Menschenrechten, Traumatisierungen

bis zu mehr praxisbezogenen wie

sprachensensiblem Unterricht, zu

Schulbesuchen in Schulen, an denen

man schon Erfahrungen auf diesem

Gebiet gesammelt hat, hin zu Literatur

und Webseitenstipps.

Insgesamt waren es immer wieder interessante Wochenenden mit guten Inputs, die aber auch

wieder viele neue Fragen aufwarfen. Mir wurde noch stärker bewusst, dass man in dieser sich

rasch entwickelnden und ändernden Thematik ständig neu dazulernen muss und nie genug weiß.

Auch bekam die Problematik in diesem Schuljahr durch die aktuelle Flüchtlingskrise eine neue

Dimension.

Das Kennenlernen von interessanten Vortragenden und engagierten KollegInnen und das Besser-

Verstehen ihrer Sorgen und Gedanken war ebenfalls eine Bereicherung für mich.

Dr. Doris Schechtner Schulpsychologische Beratungsstelle Südoststeiermark

„Ich kann nicht in die Schule gehen“

Schulvermeidendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen Am 16.06.2016 fand im MOSAIK Graz ein Vortrag zu dem Thema „Schulvermeidendes

Verhalten“, dieses uns in unserem Berufsalltag immer wieder beschäftigt, statt.

Frau Mag. Dr. Sandra Möstl spannte in diesem Vortrag den

Bogen von möglichen Ursachen bis zu verschiedenen

Interventionsmöglichkeiten, diese wurden auf der

schulischen Ebene, der familiären Ebene und der

Kindesebene betrachtet.

Es wurde des Weiteren die Tagesklinik für Schulspezifische

Störungen im LKH Graz Süd-West vorgestellt, die seit drei

Jahren besteht. Sie bietet Platz für 6 Kinder mit

schulspezifischen Störungen.

Die Aufnahmevoraussetzungen sind die Schulpflicht des Kindes, die Mitarbeit der

Erziehungsberechtigten, die Entfernung des Wohnortes zur Tagesklinik und dass das Kind bzw.

der Jugendliche den täglichen Wechsel zwischen Tagesklinik und Wohnort bewerkstelligen kann.

Das multiprofessionelle Team setzt sich aus einer Ärztin, Pflegepersonal, PsychologInnen,

Sozialpädagoginnen und SozialarbeiterInnen zusammen.

Kontaktdaten: LKH Graz Süd-West Standort Süd Tagesklinik für Schulspezifische Störungen Mag. Dr. Sandra Möstl 0316/21912807 Tagesklinik Telefon 0316/21912430

Mag. Angela Schluet Schulpsychologische Beratungsstelle

Südoststeiermark

„In den Fußstapfen von Erzherzog Johann“ Erasmus + 04. – 08.April 2016 „Job-Shadowing“ in Bozen/Südtirol Den Prozess des Lesen- und Schreibenlernens zu beobachten, den individuellen kindlichen Lernstand präzise zu diagnostizieren, Förderangebote punktgenau anzubieten und nach Möglichkeit zumindest eine Zeitlang die Fortschritte der SchülerInnen zu begleiten ist eine sehr lohnenswerte Aufgabe, die in meinem Tätigkeitsbereich eine persönlich hohe Priorität hat, die allerdings aufgrund der Vielfalt und Fülle anderer schulpsychologischer Aufgaben im Tätigkeitsprofil nur am Rande Beachtung findet.

Umso mehr freute es mich, dass auch ich als Schulpsychologin die Möglichkeit hatte an dem bisher größten steirischen EU-Lese-Projekt teilzunehmen. Gemeinsam im Team der Volksschule Ramsau/Dachstein hatte ich die Möglichkeit, das Unterrichtsgeschehen in einer reformpädagogischen dritten Klasse in Bozen zu beobachten und mit den beiden LehrerInnen intensive fruchtbare Gespräche zu führen. Schon einmal in Südtirol angelangt, ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen, mit den Fachbeauftragten für Inklusion und Gesundheitsförderung Frau Dr. Pfeifer und Frau Doblander die Hintergründe und Zukunftsperspektiven der Inklusionsentwicklung und Begabungsförderung im Land näher zu beleuchten.

Auch ein Treffen mit meiner Kollegin und Schulberaterin Julia von Spinn ermöglichte mir noch weitere Einblicke in die Struktur und pädagogische Unterstützungskultur unseres Nachbarlandes. Zu diesen beeindruckenden Erlebnissen und Begegnungen kamen noch unvergessliche tiefschürfende Gespräche mit Claudia Bazzoli, der Leiterin vom JUKIBUZ (JUgendKInderBUchZentrum) im Kulturinstitut in Bozen. Das JUKIBUZ widmet sich der Kinder- und Jugendliteratur und Leseförderung und bietet

für Schulen Bücherboxen, für LehrerInnen und SchülerInnen hunderte von Seminaren, Werkstätten Workshops und Lesungen an. Und es ist nicht das einzige Institut in Bozen, das sich der Leseförderung annimmt. LESEN (inklusive neuester Kinder- und Jugendliteratur) bildet einen ganz zentralen Stellenwert im (schulischen) Leben der Südtiroler und ich blicke mit ein wenig Neid über die Grenze!

Dr. Sigrid Gruber-Pretis Schulpsychologische Beratungsstelle Obersteiermark West

Unsere Gruppe am Hauptplatz in Bozen (Hannes, Lehrerin aus Meran, Martina, Lisa, Bettina, Waltraud und ich)

Vernetzungstreffen zum Thema „Seelische Gesundheit von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund“

Bereits zum zweiten Mal lud der Verein Omega im Zusammenhang zu dem von ihnen initiierten

Schulprojektes, welches an 3 Grazer Neuen Mittelschulen durchgeführt wurde, zu einem

interdisziplinären Vernetzungstreffen.

Zum einen wurde nochmals das Projekt inhaltlich und vom Prozessablauf her erläutert. In weiterer

Folge wurden die daraus gewonnenen Erfahrungswerte für zukünftige Interventionen besonders

hervorgehoben.

Im Anschluss konnten die TeilnehmerInnen dieses Treffens, die sich aus unterschiedlichen

Berufsgruppen zusammensetzten (PädagogInnen, SchulärztInnen, Vertreter der Politik und der

Schulpsychologie) ihre eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen bezüglich psychisch

auffälliger SchülerInnen im Umfeld Schule zu Wort bringen, was letztendlich zu einer sehr regen

Diskussion innerhalb der Runde führte.

Mag. Sabine Harzl Schulpsychologische Beratungsstelle

Steirischer Zentralraum

Lehrgang „Neo-Salafistischer Islamismus“ – Grundlagen – Analyse – Prävention an der Donau Krems Universität Seit März diesen Jahres hatte ich Gelegenheit an bisher zwei von insgesamt sechs Modulen des

Lehrgangs teilzunehmen. Ziel des Lehrgangs ist es, Informationen über die historische und

gegenwärtige Entwicklung des Dschihadismus und seine komplexe Einbettung in Religion

(Gewalttheologie) und Jugendsubkultur zu gewinnen; Methoden der Radikalisierung von

Jugendlichen und jungen Erwachsenen kennenzulernen und Formen der Prävention und

Deradikalisierung, die bereits entwickelt wurden.

Eine gebürtige Tschetschenin erzählte von der Entwicklung dschihadistischer Strömungen in

Tschetschenien, wo sich im Anschluss an die Tschtschenienkriege viele Kämpfer dem IS oder

anderen islamistischen Organisationen angeschlossen haben.

Ein ehemaliger Anhänger einer islamistischen Organisation berichtete von seinem persönlichen

Prozess der Radikalisierung und was ausschlaggebend für seinen Entschluss war, auszusteigen.

Grundlegende Begriffe des Islam wurden von Professor Lohlker vom Institut für Orientalistik

erläutert und wie sie wirksam in die Ideologie des IS eingebaut und pervertiert werden.

Der Zielgruppe der Jugendlichen, erläuterte die Leiterin der Beratungsstelle „Hayat“ = Leben aus

Berlin, ist nicht eindeutig zu definieren; es sind Jugendliche oder junge Erwachsene aus allen

Schichten, die ihren Halt und verloren und keine Zukunftsperspektive haben, Risiko und

Aufregung suchen, sich von ihren Eltern abgrenzen, aber auch der Religion dienen wollen.

Ich freue mich auf die weiteren Module.

Dr. Elke Tholen Schulpsychologische Beratungsstelle Steirischer Zentralraum

Oliver Sacks (1933-2015) Oliver Sacks verstarb am 30.08.2015. Der englische Neurologe war für seine Fallgeschichten

berühmt geworden, in denen er außergewöhnliche medizinische

Symptome und wissenschaftliche Zusammenhänge einem

breiteren Publikum verständlich machte. Noch in seinem letzten

Lebensjahr gab er seine Autobiographie heraus.

Tagebücher, Bücher – das Schreiben selbst war „ein

unentbehrlicher Teil meines geistigen

Lebens“ und half ihm auch zum Beispiel, Schmerzen zu ertragen und „das

innere Gleichgewicht konstant zu halten“ (Zitate Sacks).

Er nimmt uns beim Lesen mit auf Stationen seines interessanten und an

Kreativität reichen Lebens. Man nimmt teil an seinem persönlichen Leben,

an den vielfältigen Begegnungen mit Patienten und ihren

Lebensgeschichten, an Freundschaften mit anderen Wissenschaftlern, an

der Entwicklung seiner Gedanken – es ergibt sich der Eindruck von

unerschöpflicher Bewegung (wie der englische Titel “On the move“ sagt).

Nun lebt er in uns, die wir uns für seine Bücher interessieren, weiter.

Dr. Doris Schechtner Schulpsychologische Beratungsstelle

Südoststeiermark