Newsletter Nr.1/2016 - lsr-stmk.gv.at · Präventionsbeamten der Polizei findet im LSR dazu eine...
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Abteilung Schulpsychologie – Bildungsberatung erlaubt sich Ihnen
unseren aktuellen Newsletter Nr.1/2016 zu unterbreiten.
Wir wünschen all unseren Kooperationspartnern und Auftraggebern
im System Schule einen erholsamen Sommer!
HR Dr. Josef Zollneritsch Landesreferent für Schulpsychologie – Bildungsberatung
IBOBB-Café der Stadt Graz / Community Policing / Bildungsmessen
Die Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung kooperiert mit dem neu geschaffenen
IBOBB-Café der Stadt Graz. Das IBOBB-Café ist die zentrale Anlaufstelle der Stadt für
Kindergarten- und
Pflichtschulplätze und bietet
dem Bürger darüber hinaus
auch Auskünfte über das
höhere Bildungssystem.
Die Kolleginnen der
schulpsychologischen
Beratungsstelle Steirischer
Zentralraum und ich haben bei
gemeinsamen Veranstaltungen
im Rahmen des IBOBB-Cafés
Bildungsberatungen
durchgeführt.
Community Policing ist die Zusammenarbeit der Polizei mit der Bevölkerung und mit anderen
Institutionen zur Erkennung und Lösung von gemeinschaftlichen Problemen. Der Verein Sicher
Leben in Graz wird in Räumlichkeiten der Berufsfeuerwehr (Keplerstraße 25-27) ein Büro
einrichten, in dem die Kooperationspartner (Polizei,
Feuerwehr, Rotes Kreuz, Weißer Ring, Friedensbüro und
andere) diverse Auskünfte rund um das Thema Sicherheit
bieten werden. Der Landesschulrat wird mit einer
Psychologin des Vereins ÖZPGS (Österreichisches
Zentrum für psychologische Gesundheitsförderung im
Schulbereich) bei den Themen Mobbing und Gewalt an
Schulen, sowie Schulabsentismus beraten.
Auch kommenden Herbst wird der Landesschulrat für Steiermark mit seinem umfangreichen
Beratungsangebot auf Bildungsmessen vertreten sein.
Wichtige Termine dafür sind:
Freitag, 30.09.2016: Bildungs- und Karrieremesse Deutschlandsberg (Koralmhalle)
Donnerstag, 20.10. bis Samstag, 22.10.2016: SBim Graz (Stadthalle)
Freitag, 11.11.2016: Bildungsmesse „Check your future“ in Leibnitz
Bernhard Wohlfahrt, BEd BA Landesreferat Schulpsychologie-Bildungsberatung
Das Krisenhandy – ein Service der Schulpsychologie Krisenhafte Situationen können in der Schule ganz plötzlich auftreten:
Tod oder Suizid in der Schule, Suizid-oder Gewaltandrohung, schwerer /
tödlicher Unfall im schulischen Umfeld, sexuelle Übergriffe und vieles andere
mehr. Dann sind Lehrer/innen und Direktor/innen gefordert, diese Situation
in der Schule in den Griff zu bekommen.
Die steirischen Schulpsychologen/innen helfen gerne dabei, Ihnen im
Krisenfall beizustehen und Ordnung ins „Durcheinander“ zu bringen.
Was ist zu tun?
Im Krisenfall kontaktieren Sie die/den für Sie im Bezirk zuständige/n Schulpsychologin/en.
Wenn diese/r im Moment nicht zur Verfügung steht, dann können Sie über das
Krisenhandy verlässlich eine/n Schulpsychologin/en steiermarkweit erreichen.
Krisenhandynummer: 0664/80 345 55 665
Dieses Service steht für Schulen von Montag – Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr zur
Verfügung.
In sonstigen Fällen ist der Leiter der Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung, Herr HR Dr.
Josef Zollneritsch, zu kontaktieren (Tel.: 0664/80 345 55 199).
Dr. Gerald Horn
Schulpsychologische Beratungsstelle Liezen
Krisenintervention in der Schule
Das abgelaufene Schuljahr hat uns leider einige sehr umfangreiche Kriseneinsätze beschert. Die
Schulpsychologie ist der zentrale Ansprechpartner bei Kriseninterventionen gemeinsam mit dem
„Koordinationsteam für Krisen“.
Wir sind laufend dabei, unsere Ablaufpläne zu aktualisieren. Gemeinsam mit den
Präventionsbeamten der Polizei findet im LSR dazu eine Informationsveranstaltung am
19.10.2016 um 9:00 Uhr für leitende MitarbeiterInnen, Schulaufsicht und SchulleiterInnen statt.
Weitere Informationen folgen.
HR Dr. Josef. Zollneritsch
Landesreferat
Schulpsychologie-Bildungsberatung
Stabsstelle Asyl: Rückblick auf ein arbeitsreiches Schuljahr Die Stabsstelle hat im Schuljahr 15/16 eine Fülle von Aktivitäten gesetzt:
Die Koordination der Einrichtung von Übergangsstufen an BMHS siehe https://www.lsr-stmk.gv.at/de/Seiten/Asyl-Fluechtlingskinder.aspx
Die Einrichtung des Netzwerks Migration-Schule siehe https://www.lsr-stmk.gv.at/de/Documents/Netzwerk%20Migration-Schule%20Externe%20Partner.pdf
Die Implementation der „MIT-Teams“ siehe https://www.lsr-stmk.gv.at/schulpsychologie/mit
Eine enge Abstimmung mit der Steiermärkischen Landesregierung (Hauptansprechpartner Stefan Perschler/Büro LRin Mag.a Lackner) insbesondere hinsichtlich Maßnahmen für nicht mehr schulpflichtige Flüchtlings-Jugendliche
Eine enge Kooperation mit Frau Mag. Vidak besonders hinsichtlich Sprachfördermaßnahmen im Pflichtschulbereich https://www.lsr-stmk.gv.at/unterricht/lehrende/migrat-interkult-mehrspr/paedagogik-statistik
Weitere Beratungsleistungen und Informationsbereitstellung siehe auch https://www.lsr-stmk.gv.at/de/Seiten/Beratungsstelle-fuer-Schueler-innen-mit-anderen-.aspx
Die Zahl der Flüchtlingsschüler/innen und die Herausforderungen wachsen. Die bestmögliche
Aufnahme dieser Schülergruppe ist eine große Herausforderung und Teil der Schulentwicklung.
Als Gesellschaft wird es notwendig sein, in unsere neuen Mitbürger/innen zu investieren.
HR Dr. Josef Zollneritsch/ Alexandra Ettinger Landesreferat Schulpsychologie-Bildungsberatung
Standardisiertes Abklärungsverfahren (SAV) – das Schweizer Modell der Abklärung des sonderpädagogischen Förderbedarfs
Am 24.05.2016 besuchte ich im Rahmen der
Fachtagung „Inklusive Bildung – Wege in die
Zukunft“ der PH und KPH Steiermark einen
Workshop von Diana von Ins zum Thema SAV.
Die Schweiz weist ungefähr gleiche Kennzahlen wie Österreich auf, mit etwas über 8 Millionen
EW und einem Anteil von 29,3% an Kindern mit nicht-deutscher Erstsprache und ca. 3-5 % an
Schülerinnen mit Sonderpädagogischem Förderbedarf.
Die Schweiz hat mit dem Rückzug der Invalidenversicherung aus der Sonderschulfinanzierung
das Verfahren der Feststellung von sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in die Hände
des schulpsychologischen Dienstes gelegt, der seitdem mittels einem von der Universität Zürich
entwickelten Instrument die Abklärungen für den Kindergarten und Schulbereich durchführt.
Das Verfahren stellt einen Paradigmenwechsel dar, der von der medizinisch orientierten
Klassifizierung von Störungen (ICD 10) abgeht hin zur Beschreibung der Partizipation und
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einer Person nach der Internationalen Klassifikation der
Funktionsfähigkeit (ICF). Nach der Basisabklärung erfolgt die Festlegung der Bildungsziele und
daraus die Bedarfsabklärung, welcher schulischen und außerschulischen pädagogischen und
therapeutischen Maßnahmen es Bedarf.
Die Finanzierung der Unterstützungsangebote erfolgt über die jeweilige Gemeinde, jedes Kind hat
grundsätzlich Anspruch auf die benötigten Maßnahmen.
Die Gutachten und Maßnahmenempfehlungen haben eine Gültigkeit von 2 Jahren, so werden
sonder- oder intensivpädagogische sowie therapeutische Maßnahmen regelmäßig angepasst.
Mag. Tatjana Spörk Schulpsychologische Beratungsstelle Oststeiermark und Steirischer Zentralraum
STÄRKEN der Kinder und Jugendlichen in Graz – sichtbar machen durch den Stärkenpass
Der Grazer Stärkenpass hat zum Ziel, eine bestmögliche Persönlichkeitsentwicklung zu fördern,
indem er die Kinder und Jugendlichen und all jene, die sie in ihrer Entwicklung begleiten, dazu
einlädt, sich miteinander auf die Suche nach den ganz individuellen Stärken der jungen
Grazerinnen und Grazer zu begeben.
Im Herbst 2015 wurde unter der Leitung des ABI (Amt für Bildung und Integration) eine
Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen verschiedener Professionen und Institutionen wie der Stadt
Graz, Land Steiermark (Kinderbildung und Betreuung), Universität Graz, PH und KPH,
Schulpsychologie, Schul-, Hort- und Kindergartenleitungen installiert, um ein entsprechendes
Instrumentarium zu entwickeln.
So entstanden in konstruktiven Groß- und Kleingruppentreffen das Portfolio „Meine Stärken“,
das die Kinder vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe II begleiten soll sowie ein Handbuch für
Pädagoginnen, Quickquide und entsprechende Fortbildungsangebote für
Kindergartenpädagoginnen und Lehrerinnen.
Im September 2016 geht das Projekt mit 15 Piloteinrichtungen (Kindergärten, Horte,
Volksschulen, NMS und AHS) in die Erprobungsphase.
Nähere Informationen und Entwicklungen finden sich ab Herbst 2016 auf der Website der Stadt
Graz:
http://www.graz.at/cms/ziel/316621/DE/ und http://www.graz.at/cms/ziel/267006/DE
Mag. Tatjana Spörk Schulpsychologische Beratungsstelle
Steirischer Zentralraum und Oststeiermark
„Schule im Aufbruch“
Im Rahmen der „Schule im Aufbruch“ – Tagung (www.schule-im-aufbruch.at), welche unter dem
Thema „Beziehungsweise Bildung“ stand, referierte ich über „Bindung und Bindungsfähigkeit
als Grundlage von schulischem Lernen“.
In der Hattie-Studie erwies sich der Faktor „Beziehungen zwischen LehrerInnen und SchülerInnen
als hoch signifikant zur Vorhersage des Lernerfolgs von SchülerInnen.
In meinem Vortrag wurde die Bindungstheorie von BOWLBY eingehend dargestellt, die
unterschiedlichen Bindungsmuster und Verhaltensstile von Individuen anhand von Beispielen
beschrieben sowie mögliche Interventionsstrategien für den Umgang mit SchülerInnen in
Abhängigkeit ihrer individuellen Bindungsmuster im schulischen Setting dargestellt.
In einer anschließenden Diskussionsrunde hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit Fragen zu
stellen und Erfahrungen zur Thematik auszutauschen.
Mag. Sabine Harzl Schulpsychologische Beratungsstelle
Steirischer Zentralraum
Projekt „Inklusive Bildung“
Nach einer Laufzeit von ca. 1 ½ Jahren wurde das Projekt „Inklusive Bildung“ mit einer
Abschlussveranstaltung am 01.06.2016 in Gleisdorf beendet.
Mehr als 350 Personen, Vertreter aller Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zum
Gymnasium, Eltern, Schulerhalter, Unterstützungssysteme und Vereine haben sich in dieser Zeit
intensiv beteiligt.
Ein großes Netzwerktreffen wurde veranstaltet, verschiedene Arbeitsgruppen organisiert, das
Inklusionsteam Gleisdorf gegründet. Exkursionen wurden unternommen und an 25 Schulen der
Oststeiermark wurde von der Karl-Franzens-Universität eine wissenschaftliche Studie
durchgeführt.
Durch das Projekt wurde das hohe Maß an Engagement in der Bildungsregion Oststeiermark
sichtbar.
Dr. Sigrid Haszonits Schulpsychologische Beratungsstelle
Oststeiermark
„Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung“
Vom 28. bis 29. April 2016 fand die vierte Fachtagung „Zukunftsfeld Bildungs- und
Berufsberatung“ im Bundesinstitut für Erwachsenenbildung in St.Wolfgang (Salzburg) statt.
Unter dem Blickwinkel „Wie kann Bildungs- und Berufsberatung in dieser „fluiden“ Zeit - der
Auswirkung von Globalisierung und Wirtschaftskrise- ihre zugeordneten Funktionen
wahrnehmen? Was benötigen BeraterInnen, um den Herausforderungen gerecht werden zu
können und sich professionell weiterzuentwickeln?“ wurde an den beiden Tagen in der
Großgruppe in Plenarreferaten, aber auch in Kleingruppen in Foren und Workshops gearbeitet.
Die TeilnehmerInnen setzten sich aus verschiedenen Berufsgruppen zusammen, welche sich mit
dem Thema Bildungs- und Berufsberatung zum Teil wissenschaftlich, zum Teil in der täglichen
Praxis beschäftigen.
Neben den Plenarreferaten habe ich bei den Foren „Tools zur Entscheidungsfindung für
MaturantInnen“ und „Verknüpfung von Fach- und Prozessberatung“ teilgenommen und konnte
dadurch einige neue theoretische sowie praktische Inputs für die schulpsychologische
Bildungsberatungstätigkeit mitnehmen. Daneben blieb auch Zeit für einen Austausch mit den
teilnehmenden SchulpsychologInnen aus anderen Bundesländern.
Zusammenfassend halte ich die Tagung als interessant und gut organisiert in Erinnerung, deren
Teilnahme einen Gewinn für die Qualität der schulpsychologischen Bildungsberatung darstellt.
Daher hoffe ich auch an der Fortsetzung der Fachtagung wieder teilnehmen zu dürfen.
Mag. Alexandra Heric Schulpsychologische Beratungsstelle
Oststeiermark und Südweststeiermark
Deutsch als Zweitsprache
Ich durfte an der viersemestrigen berufsbegleitenden Seminarreihe für PflichtschullehrerInnen,
beginnend im Herbst 2014, teilnehmen.
Es wurde uns ein Querschnitt durch
Themen geboten, die relevant für das
Verständnis von unseren Schülern mit
Deutsch als Zweitsprache sind: von
allgemeinen Themen wie Migration,
Menschenrechten, Traumatisierungen
bis zu mehr praxisbezogenen wie
sprachensensiblem Unterricht, zu
Schulbesuchen in Schulen, an denen
man schon Erfahrungen auf diesem
Gebiet gesammelt hat, hin zu Literatur
und Webseitenstipps.
Insgesamt waren es immer wieder interessante Wochenenden mit guten Inputs, die aber auch
wieder viele neue Fragen aufwarfen. Mir wurde noch stärker bewusst, dass man in dieser sich
rasch entwickelnden und ändernden Thematik ständig neu dazulernen muss und nie genug weiß.
Auch bekam die Problematik in diesem Schuljahr durch die aktuelle Flüchtlingskrise eine neue
Dimension.
Das Kennenlernen von interessanten Vortragenden und engagierten KollegInnen und das Besser-
Verstehen ihrer Sorgen und Gedanken war ebenfalls eine Bereicherung für mich.
Dr. Doris Schechtner Schulpsychologische Beratungsstelle Südoststeiermark
„Ich kann nicht in die Schule gehen“
Schulvermeidendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen Am 16.06.2016 fand im MOSAIK Graz ein Vortrag zu dem Thema „Schulvermeidendes
Verhalten“, dieses uns in unserem Berufsalltag immer wieder beschäftigt, statt.
Frau Mag. Dr. Sandra Möstl spannte in diesem Vortrag den
Bogen von möglichen Ursachen bis zu verschiedenen
Interventionsmöglichkeiten, diese wurden auf der
schulischen Ebene, der familiären Ebene und der
Kindesebene betrachtet.
Es wurde des Weiteren die Tagesklinik für Schulspezifische
Störungen im LKH Graz Süd-West vorgestellt, die seit drei
Jahren besteht. Sie bietet Platz für 6 Kinder mit
schulspezifischen Störungen.
Die Aufnahmevoraussetzungen sind die Schulpflicht des Kindes, die Mitarbeit der
Erziehungsberechtigten, die Entfernung des Wohnortes zur Tagesklinik und dass das Kind bzw.
der Jugendliche den täglichen Wechsel zwischen Tagesklinik und Wohnort bewerkstelligen kann.
Das multiprofessionelle Team setzt sich aus einer Ärztin, Pflegepersonal, PsychologInnen,
Sozialpädagoginnen und SozialarbeiterInnen zusammen.
Kontaktdaten: LKH Graz Süd-West Standort Süd Tagesklinik für Schulspezifische Störungen Mag. Dr. Sandra Möstl 0316/21912807 Tagesklinik Telefon 0316/21912430
Mag. Angela Schluet Schulpsychologische Beratungsstelle
Südoststeiermark
„In den Fußstapfen von Erzherzog Johann“ Erasmus + 04. – 08.April 2016 „Job-Shadowing“ in Bozen/Südtirol Den Prozess des Lesen- und Schreibenlernens zu beobachten, den individuellen kindlichen Lernstand präzise zu diagnostizieren, Förderangebote punktgenau anzubieten und nach Möglichkeit zumindest eine Zeitlang die Fortschritte der SchülerInnen zu begleiten ist eine sehr lohnenswerte Aufgabe, die in meinem Tätigkeitsbereich eine persönlich hohe Priorität hat, die allerdings aufgrund der Vielfalt und Fülle anderer schulpsychologischer Aufgaben im Tätigkeitsprofil nur am Rande Beachtung findet.
Umso mehr freute es mich, dass auch ich als Schulpsychologin die Möglichkeit hatte an dem bisher größten steirischen EU-Lese-Projekt teilzunehmen. Gemeinsam im Team der Volksschule Ramsau/Dachstein hatte ich die Möglichkeit, das Unterrichtsgeschehen in einer reformpädagogischen dritten Klasse in Bozen zu beobachten und mit den beiden LehrerInnen intensive fruchtbare Gespräche zu führen. Schon einmal in Südtirol angelangt, ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen, mit den Fachbeauftragten für Inklusion und Gesundheitsförderung Frau Dr. Pfeifer und Frau Doblander die Hintergründe und Zukunftsperspektiven der Inklusionsentwicklung und Begabungsförderung im Land näher zu beleuchten.
Auch ein Treffen mit meiner Kollegin und Schulberaterin Julia von Spinn ermöglichte mir noch weitere Einblicke in die Struktur und pädagogische Unterstützungskultur unseres Nachbarlandes. Zu diesen beeindruckenden Erlebnissen und Begegnungen kamen noch unvergessliche tiefschürfende Gespräche mit Claudia Bazzoli, der Leiterin vom JUKIBUZ (JUgendKInderBUchZentrum) im Kulturinstitut in Bozen. Das JUKIBUZ widmet sich der Kinder- und Jugendliteratur und Leseförderung und bietet
für Schulen Bücherboxen, für LehrerInnen und SchülerInnen hunderte von Seminaren, Werkstätten Workshops und Lesungen an. Und es ist nicht das einzige Institut in Bozen, das sich der Leseförderung annimmt. LESEN (inklusive neuester Kinder- und Jugendliteratur) bildet einen ganz zentralen Stellenwert im (schulischen) Leben der Südtiroler und ich blicke mit ein wenig Neid über die Grenze!
Dr. Sigrid Gruber-Pretis Schulpsychologische Beratungsstelle Obersteiermark West
Unsere Gruppe am Hauptplatz in Bozen (Hannes, Lehrerin aus Meran, Martina, Lisa, Bettina, Waltraud und ich)
Vernetzungstreffen zum Thema „Seelische Gesundheit von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund“
Bereits zum zweiten Mal lud der Verein Omega im Zusammenhang zu dem von ihnen initiierten
Schulprojektes, welches an 3 Grazer Neuen Mittelschulen durchgeführt wurde, zu einem
interdisziplinären Vernetzungstreffen.
Zum einen wurde nochmals das Projekt inhaltlich und vom Prozessablauf her erläutert. In weiterer
Folge wurden die daraus gewonnenen Erfahrungswerte für zukünftige Interventionen besonders
hervorgehoben.
Im Anschluss konnten die TeilnehmerInnen dieses Treffens, die sich aus unterschiedlichen
Berufsgruppen zusammensetzten (PädagogInnen, SchulärztInnen, Vertreter der Politik und der
Schulpsychologie) ihre eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen bezüglich psychisch
auffälliger SchülerInnen im Umfeld Schule zu Wort bringen, was letztendlich zu einer sehr regen
Diskussion innerhalb der Runde führte.
Mag. Sabine Harzl Schulpsychologische Beratungsstelle
Steirischer Zentralraum
Lehrgang „Neo-Salafistischer Islamismus“ – Grundlagen – Analyse – Prävention an der Donau Krems Universität Seit März diesen Jahres hatte ich Gelegenheit an bisher zwei von insgesamt sechs Modulen des
Lehrgangs teilzunehmen. Ziel des Lehrgangs ist es, Informationen über die historische und
gegenwärtige Entwicklung des Dschihadismus und seine komplexe Einbettung in Religion
(Gewalttheologie) und Jugendsubkultur zu gewinnen; Methoden der Radikalisierung von
Jugendlichen und jungen Erwachsenen kennenzulernen und Formen der Prävention und
Deradikalisierung, die bereits entwickelt wurden.
Eine gebürtige Tschetschenin erzählte von der Entwicklung dschihadistischer Strömungen in
Tschetschenien, wo sich im Anschluss an die Tschtschenienkriege viele Kämpfer dem IS oder
anderen islamistischen Organisationen angeschlossen haben.
Ein ehemaliger Anhänger einer islamistischen Organisation berichtete von seinem persönlichen
Prozess der Radikalisierung und was ausschlaggebend für seinen Entschluss war, auszusteigen.
Grundlegende Begriffe des Islam wurden von Professor Lohlker vom Institut für Orientalistik
erläutert und wie sie wirksam in die Ideologie des IS eingebaut und pervertiert werden.
Der Zielgruppe der Jugendlichen, erläuterte die Leiterin der Beratungsstelle „Hayat“ = Leben aus
Berlin, ist nicht eindeutig zu definieren; es sind Jugendliche oder junge Erwachsene aus allen
Schichten, die ihren Halt und verloren und keine Zukunftsperspektive haben, Risiko und
Aufregung suchen, sich von ihren Eltern abgrenzen, aber auch der Religion dienen wollen.
Ich freue mich auf die weiteren Module.
Dr. Elke Tholen Schulpsychologische Beratungsstelle Steirischer Zentralraum
Oliver Sacks (1933-2015) Oliver Sacks verstarb am 30.08.2015. Der englische Neurologe war für seine Fallgeschichten
berühmt geworden, in denen er außergewöhnliche medizinische
Symptome und wissenschaftliche Zusammenhänge einem
breiteren Publikum verständlich machte. Noch in seinem letzten
Lebensjahr gab er seine Autobiographie heraus.
Tagebücher, Bücher – das Schreiben selbst war „ein
unentbehrlicher Teil meines geistigen
Lebens“ und half ihm auch zum Beispiel, Schmerzen zu ertragen und „das
innere Gleichgewicht konstant zu halten“ (Zitate Sacks).
Er nimmt uns beim Lesen mit auf Stationen seines interessanten und an
Kreativität reichen Lebens. Man nimmt teil an seinem persönlichen Leben,
an den vielfältigen Begegnungen mit Patienten und ihren
Lebensgeschichten, an Freundschaften mit anderen Wissenschaftlern, an
der Entwicklung seiner Gedanken – es ergibt sich der Eindruck von
unerschöpflicher Bewegung (wie der englische Titel “On the move“ sagt).
Nun lebt er in uns, die wir uns für seine Bücher interessieren, weiter.
Dr. Doris Schechtner Schulpsychologische Beratungsstelle
Südoststeiermark