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Seite 1 Mikronährstoffe und deren Wirkung Copyright FORUM VIA SANITAS Coriolus Nährstoffe Tagesdosis % NRV 1 Coriolus davon Polysaccharide 600,00 mg 180,00 mg - - Vitamin C 59,00 mg 74% Nährstoffempfehlung 1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011 Beschreibung Bezeichnung, Verbreitung und Signatur Der Coriolus versicolor (dt. Schmetterlingstramete, chin. Yun Zhi, jap. Kawaratake) gedeiht aufgrund seiner klimatischen Anpassungsfähigkeit auf der ganzen Welt. Der Coriolus befällt als Schwächeparasit (Saprophyt) alte bzw. abgestorbene Baumstämme von Laub- bäumen. Der dünne und ledrige Fruchtkörper des Coriolus bildet flache, schmetterlingsförmige Rosetten aus, die entweder gestielt oder ungestielt am Substrat sitzen. Die feinsamtige Oberfläche der Hüte ist stets farblich gefeldert. Das Farbspektrum reicht von hell- über dunkelbraun bis hin zu olivgrün sowie bläulich und rötlich. Die Wachstumszone ist weiß, der Hutrand wellig, eingekerbt und relativ scharf. Enthaltene Nährstoffe Zu den aktiven Inhaltsstoffen des Coriolus gehören Polysaccharide, Vitamine des B-Komplex, Mineralstoffe und Spurenelemente. • Zu den biologisch aktivsten Substanzen zählen die beiden proteingebundenen Polysaccharide PSK (Krestin) und PSP (Polysaccharid-Peptide), die als “biological response modifier” gelten. Auch wenn noch nicht alle synergetischen Wirkungen vom Coriolus erforscht sind, zeigten PSK und PSP starke immunstimulatorische Eigenschaften. • Von Interesse sind eine Reihe Polysaccharide (wie 1,3- und 1,4-Beta-Glucane) sowie tetracy- clische Triterpenoide vom Typ des Ergosta-7,22- dien-3βol. Außerdem kommen noch Beta-Sitosterol und Fungisterol vor. Diese Inhaltsstoffe werden für die Wirkung des Pilzes gegen eitrige Hautausschlä- ge, Ekzeme, Bartflechte und Fußpilz verantwortlich gemacht. • Das Spektrum der Inhaltsstoffe von Coriolus beinhaltet auch die B-Vitamine B1, B2, B3 und B5, Vitamin D sowie die Mineralstoffe und Spuren- elemente Kupfer, Eisen, Selen, Kalium und Calcium. Aktivierung von Immunzellen Die Ergebnisse mehrerer Studien lassen annehmen, dass das enthaltene Polysaccharid PSK einen aktivierenden Effekt auf die körpereigenen Immun- zellen wie Leukozyten, Lymphozyten und natürliche Killerzellen hat. Klinischen Studien zufolge kann Coriolus innerhalb weniger Wochen die Zahl der natürlichen Killerzellen verdoppeln. Bei oxidativem Stress mit beeinträchtigter Aktivität dieser Zellen und vermehrten freien Radikalen greift das PSK aus Coriolus in die Immunzellvorgänge ein und agiert ähnlich wie die Superoxid-Dismutase (SOD). Durch Coriolus Supplementierung konnte sowohl beim gesunden als auch bei erkrankten Menschen eine Immunmodulierung festgestellt werden. Tumorprävention und Anti-Tumor-Effekte Eine antikancerogene Aktivität der hochmolekularen, proteingebundenen Polysaccharide PSK und PSP Dokument-ID: 10019200_V1.0/20 Nährstoff-Tipp Heilpilz

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Mikronährstoffe und deren WirkungCopyright FORUM VIA SANITAS

Coriolus

Nährstoffe Tagesdosis % NRV1

Coriolus davon Polysaccharide

600,00 mg180,00 mg

--

Vitamin C 59,00 mg 74%

Nährstoffempfehlung

1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011

Beschreibung

Bezeichnung, Verbreitung und Signatur

Der Coriolus versicolor (dt. Schmetterlingstramete, chin. Yun Zhi, jap. Kawaratake) gedeiht aufgrund seiner klimatischen Anpassungsfähigkeit auf der ganzen Welt.

Der Coriolus befällt als Schwächeparasit (Saprophyt) alte bzw. abgestorbene Baumstämme von Laub-bäumen. Der dünne und ledrige Fruchtkörper des Coriolus bildet flache, schmetterlingsförmige Rosetten aus, die entweder gestielt oder ungestielt am Substrat sitzen. Die feinsamtige Oberfläche der Hüte ist stets farblich gefeldert. Das Farbspektrum reicht von hell- über dunkelbraun bis hin zu olivgrün sowie bläulich und rötlich. Die Wachstumszone ist weiß, der Hutrand wellig, eingekerbt und relativ scharf.

Enthaltene Nährstoffe

Zu den aktiven Inhaltsstoffen des Coriolus gehören Polysaccharide, Vitamine des B-Komplex, Mineralstoffe und Spurenelemente.

• Zu den biologisch aktivsten Substanzen zählen die beiden proteingebundenen Polysaccharide PSK (Krestin) und PSP (Polysaccharid-Peptide), die als “biological response modifier” gelten. Auch wenn noch nicht alle synergetischen Wirkungen vom Coriolus erforscht sind, zeigten PSK und PSP starke immunstimulatorische Eigenschaften.

• Von Interesse sind eine Reihe Polysaccharide (wie 1,3- und 1,4-Beta-Glucane) sowie tetracy- clische Triterpenoide vom Typ des Ergosta-7,22- dien-3βol. Außerdem kommen noch Beta-Sitosterol und Fungisterol vor. Diese Inhaltsstoffe werden für die Wirkung des Pilzes gegen eitrige Hautausschlä- ge, Ekzeme, Bartflechte und Fußpilz verantwortlich gemacht.

• Das Spektrum der Inhaltsstoffe von Coriolus beinhaltet auch die B-Vitamine B1, B2, B3 und B5, Vitamin D sowie die Mineralstoffe und Spuren- elemente Kupfer, Eisen, Selen, Kalium und Calcium.

Aktivierung von Immunzellen

Die Ergebnisse mehrerer Studien lassen annehmen, dass das enthaltene Polysaccharid PSK einen aktivierenden Effekt auf die körpereigenen Immun-zellen wie Leukozyten, Lymphozyten und natürliche Killerzellen hat. Klinischen Studien zufolge kann Coriolus innerhalb weniger Wochen die Zahl der natürlichen Killerzellen verdoppeln. Bei oxidativem Stress mit beeinträchtigter Aktivität dieser Zellen und vermehrten freien Radikalen greift das PSK aus Coriolus in die Immunzellvorgänge ein und agiert ähnlich wie die Superoxid-Dismutase (SOD). Durch Coriolus Supplementierung konnte sowohl beim gesunden als auch bei erkrankten Menschen eine Immunmodulierung festgestellt werden.

Tumorprävention und Anti-Tumor-Effekte

Eine antikancerogene Aktivität der hochmolekularen, proteingebundenen Polysaccharide PSK und PSP

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Nährstoff-Tipp

Heilpilz

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konnte sowohl in vitro als auch in vivo gezeigt werden. Besonders gute Ergebnisse ergaben sich bei der adjuvanten Therapie von Brust- und Lungenkrebs, Kolorektal- und Ösophaguskarzinomen. Bewährt hat sich PSK insbesondere bei Magen- und Prostatakar-zinomen. So konnten Sugimachi et al zeigen, dass sich der krankheitsfreie Intervall nach einer Chemotherapie aus Fluoruracil und Mitomycin (iV) nach Resektionen eines Magenkarzinoms (Stadium II-IV) durch eine orale Gabe von PSK aus Coriolus deutlich verlängern kann.

PSK scheint nicht nur eine direkte Wirkung auf die Tumorzellen, sondern auch auf das Immunsystem zu haben. So wurde beobachtet, dass eine Injektion von PSK in einen Tumor nicht nur dessen Wachstum hemmt, sondern auch Metastasen in entfernten Körperregionen blockiert.

Coriolus als krebsbegleitende Therapie

Neben der tumorhemmenden Fähigkeit, sorgt eine Verwendung des Pilzextraktes der begleitenden Krebstherapie bei Chemo- und Strahlentherapien für ein besseres Wohlbefinden und hilft bei der Bekämpfung der schädlichen Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Übelkeit, Haarausfall oder Erbrechen.

Des Weiteren gibt es Studien, die belegen, dass Strahlenschäden im gesunden Gewebe durch die antioxidativen Wirkungen des Coriolus verringert werden. Die antioxidativen Enzyme des Körpers wie Superoxiddismutase (SOD) und Glutathionperoxidase werden durch Coriolus aktiviert. Die Polysaccharide PSK und PSP unterdrücken die Fettperoxidation und fangen dadurch freie Radikale ab, die durch die Chemo- und Strahlentherapie entstanden sind.

Abwehrstärkung bei viralen und bakteriellen Erkrankungen

Die Einnahme von Coriolus bei viralen Erkrankungen ist besonders empfehlenswert, da PSK durch die Sti-mulation der körpereigenen Interferonsynthese auch eine antivirale Aktivität hat. Seine starke

antivirale Wirkung hilft bei grippalen Infekten (Erkältung), Grippe, HIV, Gürtelrose oder Herpes. Bei HIV-Patienten konnte die Lebensqualität verbessert und die Ermüdung verringert werden. Aber auch bei bakteriell bedingten Erkrankungen ausgelöst durch E.coli, Staphylokokken, Strepto-kokken, Klebsiellen und Listerien sowie bei tierischen Infektionskrankheiten wie Toxoplasmose zeigt Coriolus Wirksamkeit.

Aphten und Entzündungen an den Mundschleim-häuten können mit Hilfe des Coriolus behandelt werden, aber auch eine hemmende Wirkung auf den Candidapilz konnte bestätigt werden. Durch eine Coriolus Supplementierung kommt es des Weitern zu einer Normalisierung einer gestörten Leberfunktion, einer Revitalisierung geschädigter Leberzellen und zu einer signifikanten Minimierung von Symptomen bei Hepatitis A, B, C und bei Leberzirrhose.

Praxishinweis

Bio-Qualität

Bei Heilpilzen ist für den therapeutischen Einsatz eine zertifizierte Bio-Qualität für einen hohen Wirkstoff-gehalt und eine geringe Schadstoffbelastung entscheidend. Dies ist deshalb wichtig, weil Pilze Schadstoffe aus der Umgebung aufnehmen. Dies wird bei einer zertifizierten Bio-Qualität ausgeschlos-sen. Auf diese Weise kann der gewünschte Therapieerfolg ohne unerwünschte Nebenwirkungen sichergestellt werden.

Vitamin C

Die Wirksamkeit der in Coriolus enthaltenen aktiven Inhaltsstoffe kann, durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C, als essentiellen organischen Mikronährstoff, gezielt gesteigert werden.

• Stärkung und Regulation des Immunsystems: Vitamin C ist essentiell für die normale Funktion des Immmunsystems. Es bildet insoweit einen sinnvollen Co-Faktor von Coriolus bei viralen Infektionen. Es

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fördert die Antikörperproduktion, die Interferon- produktion, die Lymphozytenreifung, die virale Infektabwehr und die Phagozytoseaktivität.

• Antioxidative Schutzfunktion: Das wasserlösliche Vitamin C gilt als wichtigstes Antioxidans im Zytosol (Zellplasma) und extrazellulären Raum. Vitamin C schützt Lipide, Proteine, Nukleinsäuren und Zell- membranen vor Schädigungen durch freie Sauer- stoff-Radikale (Peroxide). Es trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und ist etwa im Rahmen einer komplementären Tumorprä- vention bzw. –therapie besonders empfehlenswert.

• Prävention des metabolischen Syndroms: Vitamin C spielt eine besonders wichtige Rolle im Fettstoffwechsel, da es alle Hormone überwacht, welche am Energiestoffwechsel und der Zellbildung beteiligt sind. Wird Fett abgebaut, so wird auch Vitamin C verbraucht, weshalb es wichtig ist, immer für genügend Nachschub zu sorgen.

Vitamin C ist als wichtiges Antioxidans an einer Vielzahl katalytischer und regulatorischer Stoffwech-selprozesse beteiligt und somit für den Organismus von elementarer Bedeutung. Vitamin C wird vom menschlichen Organismus nicht selbst gebildet und muss daher regelmäßig in ausreichender Menge oral zugeführt werden, um einen Mangel zu vermeiden. Dies gilt insbesondere im Falle der eines krankheits-bedingten Mehrbedarfs oder einer Malabsorption infol-ge einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung.

Für den therapeutischen Einsatz wird eine natürli-che Form von Vitamin C (wie Vitamin C aus Acerola) empfohlen.

Extrakt statt Pulver

Der Coriolus-Extrakt enthält nur den Furchtkörper des getrockneten Pilzes, also alle Inhaltsstoffe, die den Heillpilz so wertvoll machen. Für die

therapeutische Anwendung empfiehlt sich die Darreichung von Coriolus-Extrakt in Kapselform wegen der höheren Wirkstoffkonzentration im Vergleich zu konventionellen Coriolus-Pulver-Präparaten. Zudem sollte der Polysaccharid-Anteil des Extraktes bei mindestens 30% liegen.

Anwendungsempfehlung

Dosis und Dauer

Die empfohlene Tagesdosis von 600 mg Coriolus sollte mit viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einge-nommen werden, soweit im Einzelfall nicht anders indiziert. Die Einnahmedauer richtet sich nach der jeweiligen Indikation und sollte grundsätzlich zumindest 4 bis 8 Wochen betragen.

Anwendungsbereich

1) Stärkung des Immunsystems2) Begleitende Krebstherapie3) Abwehrstärkung bei viralen Infektionen, z.B. Herpes 4) Entzündungen5) Stärkung der Leberfunktion

Sinnvolle Anwendungskombinationen

Chlorophyll und Curcuma (Immunsystem und komplementäre Krebstherapie), siehe dazu auch die Nährstofftipps 10020090, 10020442, 10020066 und 10019364.

Wechselwirkungen

Antazida, Antibiotika, Salicylate, Zytostatika, Acetylsalicylsäure, Barbiturate, bestimmte orale Kontrazeptiva

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Literatur

1) Gröber Uwe: Orthomolekulare Medizin, Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. Auflage (2008), Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, ISBN: 978-3-8047-1927-9.

2) Yokoyama, A (1975) „Distribution of tetracyclic triterpenoids of lanostane group and sterols in higher fungi especially of the polyporacea and related families.“. Phytochemistry. 14: 487–497.

3) Fisher, M. Y.; Yang, L. X. (May 2002) „Anticancer effects and mechanisms of polysaccharide-K (PSK): implications of cancer immunotherapy“. Anticancer research. 22 (3): 1737–1754. ISSN 0250-7005.

4) Sugimachi K, Maehara Y, Ogawa M, Kakegawa T, Tomita M (4 August 1997) „Dose intensity of uracil and tegafur in postoperative chemotherapy for patients with poorly differentiated gastric cancer“, Cancer Chemother Pharmacol, 40 (3): 233–8.

5) Jiménez-Medina E, Berruguilla E, Romero I, et al. (2008) „The immunomodulator PSK induces in vitro cytotoxic activity in tumour cell lines via arrest of cell cycle and induction of apoptosis“. BMC Cancer. 8: 78.

6) Oba K, Teramukai S, Kobayashi M, Matsui T, Kodera Y, Sakamoto J (June 2007) „Efficacy of adjuvant immunochemotherapy with polysaccharide K for patients with curative resections of gastric cancer“. Cancer Immunology, Immunotherapy. 56 (6): 905–11.

7) Hsieh TC, Wu JM (January 2001) „Cell growth and gene modulatory activities of Yunzhi (Windsor Wunxi) from mushroom Trametes versicolor in androgen-dependent and androgen-insensitive human prostate cancer cells“. International Journal of Oncology. 18 (1): 81–8.

8) Monte Fisher, Li-Xi Yang (2002) „Anticancer Effects and Mechanisms of Polysaccharide-K (PSK).“; Implications of Cancer Immunotherapy; Anticancer Research 22: 1737-1754.

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