Nouvelle Planète Zeitung auf Deutsch

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JAB CH-1000 Lausanne 21 PP / Journal Februar 2015 | N° 151 Xavier und Olivier erzählen uns von ihren Reisen in den Süden SEITE 2 Beginn des Einzätze für Erwaschsene und Senioren 2015 SEITE 4 UNTERSTÜTZUNG VON PROJEKTEN FÖRDERUNG VON NORD-SÜD-BEZIEHUNGEN Der Nobelpreis bestärkt uns in unserer Vorgehensweise Letzten Dezember überreichte das Nobelpreiskomitee den Frie- densnobelpreis sowohl der Pakis- tanerin Malala Yousafzaï als auch dem Inder Kailash Satyarthi, wel- che sich beide für die Rechte der Kinder einsetzen. Damit unter- stützte es «ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Kinder und der Jugendlichen und für das Recht aller Kinder auf Bildung». > «Lasst uns zu unseren Büchern und Stiften greifen. Das sind unsere mächtigsten Waffen» , hatte Malala Yousafzaï laut beteuert. In einer Gegend, wo die Ausbildung der Mädchen noch von den Funda- mentalisten bekämpft wird, ist der Mut dieser jungen Frau beispiel- haft. Kailash Satyarthi seinerseits vertritt die Tradition Gandhis. Dieser Mann stand an der Spitze verschiedener friedlicher Protest- bewegungen gegen die schwerwie- gende Ausbeutung von Kindern. > Auch Nouvelle Planète unter- stützt diesen Kampf mit ihren Pro- jekten. In all unseren Einsatzlän- dern fördern wir die Bildung der Kinder , sei es durch die Grund- schule, die Oberstufe, oder indem wir ihre Muttersprache und ihr lokales Wissen in Wert setzen. Auf diese Weise können jedes Jahr neue Klassen eröffnet wer- den (siehe Seite 2), immer mehr Kinder die Schule besuchen und auch die Jugendlichen in abgele- genen und benachteiligten Gegen- den eine Berufsausbildung absol- vieren. > Gemäss UNICEF gehen weltweit über 50 Millionen Mädchen nicht zur Schule, was für sie unüber- windbare Einschränkungen bedeu- tet. Wir setzen uns unsererseits für eine qualitativ hochstehende Aus- bildung für alle Kinder, unabhängig ihres Geschlechts, ein. Unsere Arbeit an der Seite von Frauen- gruppierungen begünstigt diese Gleichstellung. Sie ermöglicht uns auch, gegen Kinderarbeit anzu- kämpfen, was ein wesentlicher Grundsatz unserer Charta ist. Wir freuen uns sehr darüber, dass der Einsatz für die Grundrechte der Kinder durch diesen Nobel- preis unterstützt wird. Eine schöne Bestätigung, die die Wei- terführung und die Entwicklung unserer Aktionen ermutigt. Philippe Randin Editorial In den Dörfern der Sahelzone leben fast 90% der Bevölkerung vom Ackerbau und sind somit vom Regen und von den Erträgen abhängig. Wie bei uns wird das Klima immer unberechenbarer, was zu grossen Sorgen und teils gar zu Katastro- phen führt. Ernten ist eine Sache, die Lagerung der Produkte während der Trockensaison ist eine andere. Nicht viele Bauern verfügen über die Möglich- keit, ihre Ernte aufzubewahren. Sie sind Händlern ausgeliefert, denen sie ihre Produktion während der Erntesaison verkaufen, wenn die Preise am tiefsten sind. Ein paar Monate danach müssen sie das gleiche Getreide zu einem höheren Preis zurückkaufen. Wenn ihnen die nötigen Ersparnisse fehlen, leihen sie sogar Geld von den Händlern, die neben der Kostenrückerstattung auch einen Teil der Produktion als Zinsen verlan- gen, was einem oft horrenden Zinssatz gleichkommt. Mehr als nur eine neue Getreidebank In vielen Dörfern von Burkina Faso haben sich BewohnerInnen zu Gruppen zusam- mengeschlossen, um Getreidebanken aufzubauen. Nouvelle Planète hat bereits erfolgreich ähnliche Projekte unterstützt. Die Bevölkerung des 50 km südlich von Ouagadougou gelegenen Dorfes Gana möchte ebenfalls von einer solchen Ein- richtung profitieren. Sie wünscht sich nicht nur, die Lagerung der Ernte zu ver- bessern, sondern möchte auch die lokale Verarbeitung entwickeln und so bessere Preise erzielen. Schneeballeffekt Das bei Nouvelle Planète beantragte Projekt besteht darin, die Aktivitäten der bestehen- den Mühle um eine Einrichtung zur Lage- rung und Verarbeitung von Gemüse und Getreide zu erweitern. In einem ersten Schritt wird es darum gehen, eine Genos- senschaft zu gründen, die der Bevölkerung erlaubt, tragende Kraft der Aktionen und Resultate zu sein. Sobald diese Genossen- schaft auf den Beinen steht, kann sie die Verarbeitung von Kariténüssen zu Butter sowie die Trocknung von Tomaten und Früchten aufbauen. Ausserdem sollen Hirsesäcke in einer Getreidebank gelagert werden können. Das Projekt beläuft sich auf mehr als CHF 45'000.-, nicht mitgerechnet der lokale Beitrag von über CHF 22'000.- in Form von Rohstoffen und Arbeitskraft für den Bau. Die Genossenschaft strebt einen raschen Gewinn an. Schon für das Ende des ersten Jahres sieht das Betriebsbudget ein Profit in der Grössenordnung von CHF 5'000.– vor. Der anfängliche Lagerbestand und der Kassenfonds sind entscheidend für den Fortbestand des Projektes und werden des- halb durch das Projekt finanziert. Wir bieten Ihnen an, die Kosten für eine beliebige Anzahl Hirsesäcke à 100 kg zu übernehmen. Die Säcke werden Gross- händlern in der Hauptstadt en gros abge- kauft und in der Getreidebank gelagert. Die BewohnerInnen können danach ihre Hirsesäcke an die Bank verkaufen und sie jederzeit zu einem von der Saison unabhän- gigen günstigen Preis zurückkaufen. Auf diese Weise kann die Abhängigkeit der Dorfbevölkerung überwunden werden und ihre Lebensqualität verbessert sich nachhaltig. Dazu müssen Sie auf Ihrem Einzahlungs- schein lediglich das Wort Hirse anmerken. Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre wertvolle Unterstützung. Philippe Randin Die unebene Topografie erforderte von den Bauern ein entsprechendes Konzept, weshalb sie sich für die Terrassenbewirt- schaftung entschieden haben. Zur Zeit haben die Karotten Saison, die Felder ziehen sich bis zum Horizont, unterbro- chen von blühenden Pfirsichbäumen. Was für eine Aussicht! Der Schlüsselfaktor dieses speziellen Ökosystems ist das Wasser, oder besser gesagt das Wassermanagement. Es exis- tierte bereits ein Zuleitungs- und Vertei- lungssystem, aber jetzt lässt sich die Was- serzufuhr dank einem neuen Staubecken und zusätzlichen Bauwerken wie einem Aquädukt und einem unterirdischen Kanal während des ganzen Jahres regeln. Die Resultate haben die Erwartungen bei weitem übertroffen. In sechs Mona- ten konnten die Bauern ihre Ernte ver- doppeln! Dieser Erfolg hat alle erstaunt und dazu geführt, dass sich die Lebens- umstände der BewohnerInnen der Region wesentlich verbessert haben. Der Stolz und die Freude stehen ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie können nun wieder anfangen zu träumen. Die Nach- haltigkeit des Projekts hängt in erster Linie von der Fähigkeit der Zielgruppe ab, die Bauwerke in den kommenden Jahren instand zu halten. Mit Ausbil- dungen und Sensibilisierungsveranstal- tungen, die während der Realisierungs- phase stattfanden, wurden die richtigen Impulse gegeben, damit dieser Traum zu einer andauernden Realität wird. Xavier Mühlethaler In den Ländern, in denen Nouvelle Planète aktiv ist, liegt das Augenmerk bei der Bil- dung in erster Linie auf dem Primar- und Sekundarniveau. In Vietnam hingegen hat sich Nouvelle Planète entschieden, auch Kindergärten zu unterstützen. In den ländlichen Gebieten lebt die Bevölke- rung vor allem vom Ackerbau und der Viehzucht. Für die Familien ist die Betreuung der Kinder bis zum Primar- schulalter eine grosse Belastung. Vor allem die Frauen müssen bei den Kindern bleiben, bis sie fünf Jahre alt sind. Sie kön- nen daher keiner Beschäftigung nachge- hen, die für den Haushalt ein wichtiges zusätzliches Einkommen generieren würde. In den abgelegenen Gebieten, wo viele ethnische Minderheiten leben, ist der Kindergarten zudem eine Möglichkeit, vietnamesisch zu lernen ohne seine Wur- zeln zu leugnen, bevor die obligatorische Schulzeit beginnt. Bis jetzt haben dank der Unterstützung von Nouvelle Planète sieben Schulen im Mekongdelta und sechs in Kon Tum Schulräume bauen können. Sie wurden mit sanitären Anlagen versehen, die Klas- sen wurden ausgestattet und die Pausen- höfe sind eingerichtet. Dank diesen Pro- jekten haben jedes Jahr mehr als 800 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren die Möglichkeit, den Kindergarten zu besuchen und sich bestmöglich auf die Primarschule vorzubereiten, während die Eltern sich auf die Arbeit konzentrieren können. Olivier Dumont Spenden Sie Hirsesäcke um den Dorfbewohnern zu helfen Die Ernte in sechs Monaten verdoppelt Ein Engagement für Kleinkinder Die Situation der DorfbewohnerInnen in den ländlichen Gebieten ist nicht einfach. Oft müssen die Bauern ihre Erträge während der Erntesaison zu einem tiefen Preis verkaufen und die Hirse ein paar Monate später wieder zu einem höheren Preis zurückzukaufen. Es ist Zeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen! Ein zweckmässiges Verwaltung des verfügbaren Wassers ist ein Schlüssel- faktor, um die landwirtschaftlichen Erträge zu verbessern. Ein Paradebei- spiel aus der Gemeinde Ambano. Seit 2001 hat Nouvelle Planète im Mekong Delta und in Kon Tum auf der zentralen Hochebene 13 Kindergärten unterstützt. Das ist keine überraschende Wahl, wenn man den positiven Einfluss beachtet, den die Einschulung von Kindern zwischen drei und fünf Jahren hat. Aufruf Landwirtschaft Bildung Zahlreiche Kinder haben nun ein Klassenzimmer, das ihren Bedürfnissen entspricht, wie hier in Kon Ko Tu. Das Hauptbauwerk: das Staubecken. Die BewohnerInnen von Gana hoffen, wie das von Nouvelle Planète unterstützte Dorf Tanguiga gespendete Hirsesäcke zu erhalten. Spenden Sie einen Hirsesack im Wert von CHF 42.- MADAGASKAR VIETNAM BURKINA FASO Projekt in Zahlen : • 120 ha kultivierbares Land, 153 Bauernfamilien sind Nutzniessende, das sind mehr als 800 Menschen, • mehr als 4 km Kanäle. Redaktionsverantwortlicher : Joëlle von Ballmoos Adresse : Nouvelle Planète, Av. Boveresses 24, Postfach 84 1000 Lausanne 21 Tel. 021 881 23 80 [email protected] www.nouvelle-planete.ch

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n°151, Februar 2015

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Page 1: Nouvelle Planète Zeitung auf Deutsch

JABCH-1000 Lausanne 21PP / Journal

Februar 2015 | N° 151

Xavier und Olivier erzählen uns von ihren Reisen in den Süden SEITE 2 Beginn des Einzätze für Erwaschsene und Senioren 2015 SEITE 4

UNTERSTÜTZUNG VON PROJEKTEN FÖRDERUNG VON NORD-SÜD-BEZIEHUNGEN

Der Nobelpreis bestärkt uns in unserer Vorgehensweise

Letzten Dezember überreichte das Nobelpreiskomitee den Frie-densnobelpreis sowohl der Pakis-tanerin Malala Yousafzaï als auch dem Inder Kailash Satyarthi, wel-che sich beide für die Rechte der Kinder einsetzen. Damit unter-stützte es «ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Kinder und der Jugendlichen und für das Recht aller Kinder auf Bildung».

> «Lasst uns zu unseren Büchern und Stiften greifen. Das sind unsere mächtigsten Waffen», hatte Malala Yousafzaï laut beteuert. In einer Gegend, wo die Ausbildung der Mädchen noch von den Funda-mentalisten bekämpft wird, ist der Mut dieser jungen Frau beispiel-haft. Kailash Satyarthi seinerseits vertritt die Tradition Gandhis. Dieser Mann stand an der Spitze verschiedener friedlicher Protest-bewegungen gegen die schwerwie-gende Ausbeutung von Kindern.

> Auch Nouvelle Planète unter-stützt diesen Kampf mit ihren Pro-jekten. In all unseren Einsatzlän-dern fördern wir die Bildung der Kinder, sei es durch die Grund-schule, die Oberstufe, oder indem wir ihre Muttersprache und ihr lokales Wissen in Wert setzen. Auf diese Weise können jedes Jahr neue Klassen eröffnet wer-den (siehe Seite 2), immer mehr Kinder die Schule besuchen und auch die Jugendlichen in abgele-genen und benachteiligten Gegen-den eine Berufsausbildung absol-vieren.

> Gemäss UNICEF gehen weltweit über 50 Millionen Mädchen nicht zur Schule, was für sie unüber-windbare Einschränkungen bedeu-tet. Wir setzen uns unsererseits für eine qualitativ hochstehende Aus-bildung für alle Kinder, unabhängig ihres Geschlechts, ein. Unsere Arbeit an der Seite von Frauen-gruppierungen begünstigt diese Gleichstellung. Sie ermöglicht uns auch, gegen Kinderarbeit anzu-kämpfen, was ein wesentlicher Grundsatz unserer Charta ist.

Wir freuen uns sehr darüber, dass der Einsatz für die Grundrechte der Kinder durch diesen Nobel-preis unterstützt wird. Eine schöne Bestätigung, die die Wei-terführung und die Entwicklung unserer Aktionen ermutigt.

Philippe Randin

Editorial

In den Dörfern der Sahelzone leben fast 90% der Bevölkerung vom Ackerbau und sind somit vom Regen und von den Erträgen abhängig. Wie bei uns wird das Klima immer unberechenbarer, was zu grossen Sorgen und teils gar zu Katastro-phen führt. Ernten ist eine Sache, die Lagerung der Produkte während der Trockensaison ist eine andere. Nicht viele Bauern verfügen über die Möglich-keit, ihre Ernte aufzubewahren. Sie sind Händlern ausgeliefert, denen sie ihre Produktion während der Erntesaison verkaufen, wenn die Preise am tiefsten sind. Ein paar Monate danach müssen sie das gleiche Getreide zu einem höheren Preis zurückkaufen. Wenn ihnen die nötigen Ersparnisse fehlen, leihen sie sogar Geld von den Händlern, die neben der Kostenrückerstattung auch einen Teil der Produktion als Zinsen verlan-gen, was einem oft horrenden Zinssatz gleichkommt.

Mehr als nur eine neue GetreidebankIn vielen Dörfern von Burkina Faso haben sich BewohnerInnen zu Gruppen zusam-mengeschlossen, um Getreidebanken auf zubauen. Nouvelle Planète hat bereits er folgreich ähnliche Projekte unterstützt. Die Bevölkerung des 50 km südlich von Ouagadougou gelegenen Dorfes Gana möchte ebenfalls von einer solchen Ein-richtung profi tieren. Sie wünscht sich

nicht nur, die Lagerung der Ernte zu ver-bessern, sondern möchte auch die lokale Verarbeitung entwickeln und so bessere Preise erzielen.

SchneeballeffektDas bei Nouvelle Planète beantragte Projekt besteht darin, die Aktivitäten der bestehen-den Mühle um eine Einrichtung zur Lage-rung und Verarbeitung von Gemüse und Getreide zu erweitern. In einem ersten Schritt wird es darum gehen, eine Genos-senschaft zu gründen, die der Bevölkerung erlaubt, tragende Kraft der Aktionen und

Resultate zu sein. Sobald diese Genossen-schaft auf den Beinen steht, kann sie die Verarbeitung von Kariténüssen zu Butter sowie die Trocknung von Tomaten und Früchten aufbauen. Ausserdem sollen Hirsesäcke in einer Getreidebank gelagert werden können.

Das Projekt beläuft sich auf mehr als CHF 45'000.-, nicht mitgerechnet der lokale Beitrag von über CHF 22'000.- in Form von Rohstoffen und Arbeitskraft für den Bau. Die Genossenschaft strebt einen raschen Gewinn an. Schon für das Ende

des ersten Jahres sieht das Betriebsbudget ein Profi t in der Grössenordnung vonCHF 5'000.– vor.

Der anfängliche Lagerbestand und der Kassenfonds sind entscheidend für den Fortbestand des Projektes und werden des-halb durch das Projekt fi nanziert.

Wir bieten Ihnen an, die Kosten für eine beliebige Anzahl Hirsesäcke à 100 kg zu übernehmen. Die Säcke werden Gross-händlern in der Hauptstadt en gros abge-kauft und in der Getreidebank gelagert. Die BewohnerInnen können danach ihre Hirsesäcke an die Bank verkaufen und sie jederzeit zu einem von der Saison unabhän-gigen günstigen Preis zurückkaufen. Auf diese Weise kann die Abhängigkeit der Dorfbevölkerung überwunden werden und ihre Lebensqualität verbessert sich nachhaltig.

Dazu müssen Sie auf Ihrem Einzahlungs-schein lediglich das Wort Hirse anmerken.

Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre wertvolle Unterstützung.

Philippe Randin

Die unebene Topografi e erforderte von den Bauern ein entsprechendes Konzept, weshalb sie sich für die Terrassenbewirt-schaftung entschieden haben. Zur Zeit haben die Karotten Saison, die Felder ziehen sich bis zum Horizont, unterbro-chen von blühenden Pfi rsichbäumen. Was für eine Aussicht!

Der Schlüsselfaktor dieses speziellen Ökosystems ist das Wasser, oder besser gesagt das Wassermanagement. Es exis-tierte bereits ein Zuleitungs- und Vertei-lungssystem, aber jetzt lässt sich die Was-serzufuhr dank einem neuen Staubecken und zusätzlichen Bauwerken wie einem Aquädukt und einem unterirdischen Kanal während des ganzen Jahres regeln.

Die Resultate haben die Erwartungen bei weitem übertroffen. In sechs Mona-ten konnten die Bauern ihre Ernte ver-doppeln! Dieser Erfolg hat alle erstaunt und dazu geführt, dass sich die Lebens-umstände der BewohnerInnen der

Region wesentlich verbessert haben. Der Stolz und die Freude stehen ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie können nun wieder anfangen zu träumen. Die Nach-haltigkeit des Projekts hängt in erster Linie von der Fähigkeit der Zielgruppe ab, die Bauwerke in den kommenden Jahren instand zu halten. Mit Ausbil-dungen und Sensibilisierungsveranstal-tungen, die während der Realisierungs-phase stattfanden, wurden die richtigen Impulse gegeben, damit dieser Traum zu einer andauernden Realität wird.

Xavier Mühlethaler

In den Ländern, in denen Nouvelle Planète aktiv ist, liegt das Augenmerk bei der Bil-dung in erster Linie auf dem Primar- und Sekundarniveau. In Vietnam hingegen hat sich Nouvelle Planète entschieden, auch Kindergärten zu unterstützen. In den ländlichen Gebieten lebt die Bevölke-rung vor allem vom Ackerbau und der Viehzucht. Für die Familien ist die Betreuung der Kinder bis zum Primar-schulalter eine grosse Belastung. Vor allem die Frauen müssen bei den Kindern bleiben, bis sie fünf Jahre alt sind. Sie kön-nen daher keiner Beschäftigung nachge-hen, die für den Haushalt ein wichtiges zusätzliches Einkommen generieren würde. In den abgelegenen Gebieten, wo viele ethnische Minderheiten leben, ist der Kindergarten zudem eine Möglichkeit,

vietnamesisch zu lernen ohne seine Wur-zeln zu leugnen, bevor die obligatorische Schulzeit beginnt.

Bis jetzt haben dank der Unterstützung von Nouvelle Planète sieben Schulen im Mekongdelta und sechs in Kon Tum Schulräume bauen können. Sie wurden mit sanitären Anlagen versehen, die Klas-sen wurden ausgestattet und die Pausen-höfe sind eingerichtet. Dank diesen Pro-jekten haben jedes Jahr mehr als 800 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren die Möglichkeit, den Kindergarten zu besuchen und sich bestmöglich auf die Primarschule vorzubereiten, während die Eltern sich auf die Arbeit konzentrieren können. Olivier Dumont

Spenden Sie Hirsesäcke um den Dorfbewohnern zu helfen

Die Ernte in sechs Monaten verdoppelt Ein Engagement für Kleinkinder

Die Situation der DorfbewohnerInnen in den ländlichen Gebieten ist nicht einfach. Oft müssen die Bauern ihre Erträge während der Erntesaison zu einem tiefen Preis verkaufen und die Hirse ein paar Monate später wieder zu einem höheren Preis zurückzukaufen. Es ist Zeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen!

Ein zweckmässiges Verwaltung des verfügbaren Wassers ist ein Schlüssel-faktor, um die landwirtschaftlichen Erträge zu verbessern. Ein Paradebei-spiel aus der Gemeinde Ambano.

Seit 2001 hat Nouvelle Planète im Mekong Delta und in Kon Tum auf der zentralen Hochebene 13 Kindergärten unterstützt. Das ist keine überraschende Wahl, wenn man den positiven Einfl uss beachtet, den die Einschulung von Kindern zwischen drei und fünf Jahren hat.

Aufruf

Landwirtschaft Bildung

Zahlreiche Kinder haben nun ein Klassenzimmer, das ihren Bedürfnissen entspricht, wie hier in Kon Ko Tu.

Das Hauptbauwerk: das Staubecken.

Die BewohnerInnen von Gana hoffen, wie das von Nouvelle Planète unterstützte Dorf Tanguiga gespendete Hirsesäcke zu erhalten.

Spenden Sie einen Hirsesack im Wert von CHF 42.-

MADAGASKAR VIETNAM

BURKINA FASO

Projekt in Zahlen :

• 120 ha kultivierbares Land,• 153 Bauernfamilien sind

Nutzniessende, das sind mehr als 800 Menschen,

• mehr als 4 km Kanäle.

Redaktionsverantwortlicher :Joëlle von Ballmoos

Adresse :Nouvelle Planète,Av. Boveresses 24, Postfach 841000 Lausanne 21Tel. 021 881 23 80

[email protected]

Page 2: Nouvelle Planète Zeitung auf Deutsch

Eine britische Studie hat nachgewiesen, dass die Anpassung und Verfeinerung gewisser tradi-tioneller Techniken ermöglichte, in den letzten 15 Jahren eine Fläche in der Grössenordnung des Kantons Waadt zu sanieren.

Mit einer grossen Einweihungsfeier zeigte das ganze Dorf Acha seineDankbarkeit gegenüber Nouvelle Planète für die Vergrösserung seiner Berufsschule.

Die Verwertung von lokalen Rohstoffen bildet einen ersten Schritt bei der Entwicklung des Wirtschaftsgefüges. 125 Frauen erobern den senegalesischen Fruchtsaftmarkt.

Trotz der sorgfältigen Erarbeitung der Projekte und der ständigen Anwesenheit der Begünstigten kann es vorkommen, dass das erhoffte Ziel nicht erreicht wird. Warum?

Rückgewinnung von Wüstenlandso gross wie der Kanton Waadt

SENEGAL

MADAGASKAR

Nouvelle Planète unterstützte fünf Pro-jekte der Vereinigung Burkina Vert, in welchen die Bauern der benachteiligten Dörfer einfache Techniken zur Rückge-winnung und Wiederbepfl anzung von Wüstenland erlernten (Zaï-Methode, Pfl anzdämme, Steinmäuerchen usw.). Dabei werden unter Verwendung von Kompost Felder geeggt, Wasserkrüm-mungen mit Steinen abgesichert und kleine Erdhügel in Halbmondform ange-legt, so dass das Wasser besser in den Erd-boden versickern kann. Die Studie von ODI (Overseas Development Institute) zeigt, dass diese einfachen Techniken, die bereits von zahlreichen ländlichen Verei-nigungen angewendet werden, Früchte tragen. In den letzten 15 Jahren wurden auf diese Weise 200'000 bis 300'000 Hektaren Land saniert. Das ist aber noch nicht alles: Der landwirtschaftliche Ertrag erhöhte sich um 30 bis 350%, wobei weltweit nur 10% aller Flächen eine Verbesserung der Fruchtbarkeit ver-zeichnen konnten. Zudem haben sie zu einer nachhaltigeren Bewirtschaftung der Wasserreserven beigetragen. Der Grundwasserspiegel ist durchschnittlich

wieder um etwa fünf Meter angestiegen, obwohl die Niederschlagsmenge immer instabiler wird. Die Studie vermerkt, dass ein hierfür investierter Franken ein Ein-kommen von 14 Franken generiert.

Diese guten Ergebnisse führten zur Umkehrung der negativen Tendenz der Jahre 1960 bis 1980, in welchen die Land-wirtschaft aufgrund der grossen Tro-ckenheit die Desertifi kation weiter Gebiete begünstigt hat.

Abschliessend gibt der Bericht die Emp-fehlung, dass die fi nanziellen Mittel erhöht werden sollten, um die Landwirte, vor allem die schlecht gestellten unter ihnen, von diesen Techniken zu überzeu-gen. Die lokalen Organisationen sollen unterstützt werden, denn sie können das nötige Wissen effektiv weiterverbreiten. Genau dafür setzt sich Nouvelle Planète ein und wird es weiterhin tun. Philippe Randin

Gemäss dem Bericht un Burkina Faso « plus vert » zu fi nden auf www.odi.org.uk und

www.developmentprogress.org

Das Dorf Acha weiht zwei neue Klassenzimmer ein!Lust auf einen frisch gepressten Saft?

Der Mensch in der Schlüsselrolle

Die Erbauung der zwei neuen Schul-räume war ein notwendiger Schritt für die Weiterentwicklung dieser Berufs-schule im Nordwesten Kameruns und stellt eine wichtige Verbesserung der Sekundarbildung in der Region dar (dazu gehören in Kamerun alle Schulen, welche an die Primarbildung anschliessen). Die gesamte Bevölkerung wollte dies würdi-gen und hat deshalb einen unglaublich herzlichen Empfang für Nouvelle Planète und CDVTA, das Koordinationsteam vor Ort, organsiert. Traditionelle Tänze und Gesänge sowie Reden bestimmten den Rhythmus dieses Einweihungstages. Der Schuldirektion, dem Lehrpersonal,

den SchülerInnen sowie den politischen und traditionellen Vertretern der Region war es sehr wichtig, Nouvelle Planète für den Bau des Gebäudes mit den zwei neuen Klassenzimmern zu danken. Für Nouvelle Planète war die Einweihung in Anwesenheit der gesamten Dorfgemein-schaft ein Beweis dafür, dass die Ausbil-dung der Jugendlichen für die Einwohner eine Priorität darstellt. Jeder scheint begriffen zu haben, dass diese Art von Jugendförderung auf lange Sicht der gesamten Gemeinschaft zu Gute kommt. Der Festtag wurde durch die symbolische Schlüsselübergabe an die Schuldirektorin und der Materialausgabe an die Jugendli-chen, die damit die Werkstätten ausstat-ten, abgeschlossen.

Die Berufsschule von Acha ermöglicht konkret 350 Jugendlichen praktische Ausbildungen in den Berufszweigen

Maurerhandwerk, Schreinerei, Elektro-technik, Mechanik und Buchhaltung. Neben dem klassischen Unterricht in Englisch, Französisch, Geschichte, Mathematik, usw. legt die Schule beson-deren Wert auf den technischen Unter-richt, damit sich ihre Schüler nach ihrem Abschluss leichter in den Arbeitsmarkt der Region integrieren können. Im Jahr 2012 fi nanzierte Nouvelle Planète die Erbauung eines ersten Gebäudes. Auf-grund der vorbildlichen Schulführung und der motivierenden Resultate des ers-ten Projektes war Nouvelle Planète bald davon überzeugt, dass eine erneute Ver-grösserung wichtig und nötig war. Künf-tig kann die Schule den Jugendlichen der Region, die eine Berufsausbildung machen möchten, Bedingungen anbie-ten, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

Olivier Dumont

Einen geschmackvollen Bissap-Saft (Hibiskusblüte) unter den Kokospalmen trinken: ein Traum, oder? Oder bevorzu-gen Sie einen Mango-, Orangen- oder Papayasaft? Keine Sorge, in Casamance ist die Natur grosszügig. So grosszügig, dass 50% der Mangos auf dem Boden verfaulen, da sie keine Verwendung fi n-den. In der ländlichen Gemeinde von Simbandi Balante, wo das Dorf Athioufa liegt, krümmen sich die Bäume während der Erntezeit unter der Last der Früchte. Dieses vom Himmel fallende Manna überschwemmt den Markt und führt zu einem Preiseinbruch. Während dieser Jahreszeit können Sie ein Kilo Mangos der Sorte Kent für FCFA 75.– (ungefähr CHF 0.15) kaufen. Sie haben richtig gele-sen: 15 Rappen für ein Kilo. Deshalb ist der Verkauf von frischen Früchten kaum rentabel.

Die Früchteverarbeitung bietet eine interessante Alternative, um zumindest einen Teil der Ernte aufzuwerten. Viel-leicht kennen Sie schon die von Nouvelle Planète unterstützten Trockenanlagen. Nun soll eine Fruchtsaftverarbeitungs-einheit gebaut werden. Die Frauengrup-pierung von Athioufa zählt 125 Mitglie-

der und stellt seit 2004 Fruchtsäfte und Konfi türen her. Dies aber bisher nach traditioneller Methode und in unbedeu-tender Quantität. Wichtig zu wissen ist, dass die Senegalesen gern Fruchtsaft trinken, aber dass die meisten abgefüll-ten Säfte paradoxerweise importiert sind.

Konkret beabsichtigt das Projekt den Bau einer professionellen Verarbeitungsein-heit für die Mangos. Sie wird sieben Räume umfassen, welche je einer Verar-beitungsphase entsprechend eingerichtet werden. Dies soll eine einwandfreie Hygi-ene während des ganzen Prozesses, vom Erhalt bis zur Verpackung, garantieren. Die Gruppierung wird während der Umsetzung geschult, so dass sie dieses in der ganzen Casamance einzigartige Unternehmen unabhängig leiten kann!

Dieses Einkommen generierende Projekt wurde von der Gruppe vor mehr als drei Jahren eingereicht. Es wird die lokalen Obstanbauprodukte aufwerten und somit die Beschäftigungslage im ländli-chen Gebiet und die Selbständigkeit der Frauen fördern, sowie die Landfl ucht reduzieren. Xavier Mühlethaler

Die ockerfarbene Piste auf dem Weg zu einem Weiler des Dorfes Ambodivona führt durch abgeholzte Hügel. Wir sind auf dem Gebiet der Gemeinde Andriam-bilany. Schon drei Jahre sind vergangen seit in diesem Dorf die Wasserversor-gung gebaut wurde. Die Frage, was ich wohl vor Ort antreffen werde, quält mich. Das Auto hält an. Nun heisst es, zu Fuss weiter.

Bald erblicken wir den ersten Trinkbrun-nen. Dank meinen Adlersaugen sehe ich von weitem, dass sein Unterhalt vernach-lässigt wurde. Meine Befürchtungen erweisen sich leider als wahr: einer der Pfeiler wackelt gefährlich, die Ummaue-rung weist Risse auf und der Holzzaun ist an mehreren Stellen kaputt. Welche Fahrlässigkeit! Das Bauwerk ist in «Lebensgefahr» und mit ihm die Wasser-

versorgung der BewohnerInnen. Auch die anderen fünf Trinkbrunnen sind nicht in besserem Zustand. Was tun? Weinen oder sich aufregen? Wir weisen die Nutzniesser für das Versäumnis zurecht und erklären ihnen die negativen Folgen, bevor wir frustriert Abschied nehmen. Uns steht der Besuch eines wei-teren Weilers bevor, der an die gleiche Wasserversorgung angeschlossen ist. Skeptisch begeben wir uns zu den Trink-brunnen. Nun verstehen wir gar nichts mehr! Diese hier, im gleichen Jahr und durch den gleichen Unternehmer erbaut, sind bestens unterhalten und wunder-schön verziert. Was für ein Unterschied bei einer Distanz von nur einem Kilome-ter! Der Stolz dieser Nutzniesser, die ihr Projekt gut unterhalten, steht im Kon-trast zur Verlegenheit der anderen, die es vernachlässigen.

Bei der Planung von Projekten haben wir hinsichtlich der technischen Risiken meist die grössten Befürchtungen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen aber folgendes: die Ausführung der Arbeiten muss zwar von einwandfreier Qualität sein. Die grösste Herausforde-rung auf lange Sicht ist jedoch der Faktor Mensch. Der Mensch ist frei in seinem Tun und darum unberechenbar. Er kann nicht gezwungen werden, sich ein Bau-werk anzueignen. Trotzdem gibt es ver-schiedene Faktoren, welche diese Aneig-nung positiv beeinfl ussen: Erstens soll das Projekt durch die Nutzniesser bean-tragt werden. Zweitens erhalten sie durch Ausbildungen und Sensibilisierungs-kampagnen das nötige Wissen und die geeigneten Werkzeuge für den Unterhalt der Infrastruktur. Aber auch das gibt keine hundertprozentige Garantie für den Erfolg eines Projektes.

Manchmal muss man loslassen können und die Menschen selbst erfahren lassen, was ihre Handlungen für Konsequenzen haben. Dies ist die beste Lektion fürs Leben, auch wenn das schmerzhaft ist… für Nutzniesser wie auch für uns.

Xavier Mühlethaler

BURKINA FASO

KAMERUN

Reise

Landwirtschaft

2 Februar 2015 | N° 151

BildungLändliche Entwicklung

Halbmondkulturen: Die Ergebnisse erweisen sich als sehr erfreulich.

Seit fünf Jahren werden Mangos in der Trockenanlage von Kadjalan verarbeitet.

Stolz auf den gut unterhaltenen Trinkbrunnen.

Links das 2012 und rechts das 2014 gebaute Gebäude.

Der allererste Kurs, der in einem der zwei neuen Klassenzimmer abgehalten wurde.

Page 3: Nouvelle Planète Zeitung auf Deutsch

Nicht ohne Stolz zeigt uns Jean Ovilmar seine Baumschule und zählt die Vielzahl an Pfl anzenarten auf, aus welcher sie besteht: Kokospalmen, Mangobäume, Akazien, Zitronenbäume, usw. Die Setz-linge sind in drei grossen Gewächshäu-sern angepfl anzt, welche dank der Unter-stützung von Nouvelle Planète gebaut werden konnten. Im Rahmen des Pro-jekts wurden diverse Gartenwerkzeuge eingekauft und die Vereinigung ist bestrebt, vollständige Unabhängigkeit zu erreichen. Jean Ovilmar ist der führende Kopf der Vereinigung KTPD (Konbit Tütansanm pou Avansman Peyizan Dégravé), einer Gemeinschaft von Dorf-bewohnern im Departement Artibonite, welche gemeinschaftliche Projekte zum Wohl der Umwelt und der regionalen Bevölkerung entwickelt.Im Jahr 2014 konnten 35'000 Setzlinge produziert werden. Jetzt ist der Moment gekommen, sich um den Vertrieb und Verkauf der Setzlinge zu kümmern. Meh-rere Bauern der Region, Mitglieder der Vereinigung sowie auch internationale Organisationen haben schon Bäume erworben. KTPD hofft, dass es die Ein-nahmen aus dem Verkauf ermöglichen werden, die Parzelle, welche zur Vermeh-rung der Setzlinge dient, zu vergrössern. Mit diesem Projekt möchte die Vereini-

gung zur Wiederaufforstung beitragen und die Erosion und Degradation des Bodens bekämpfen.In Haiti ist die Zerstörung des Waldes eine wahre Katastrophe für die Bevölke-rung der ländlichen Zonen. Das Holz ist eine wichtige Energie- und Einnahme-quelle und der wilde Baumschlag ist unkontrollierbar geworden. So hat sich die Bodenqualität in den letzten Jahren beträchtlich verschlechtert mangels einer organisierten Waldbewirtschaftung. Die haitianische Regierung versucht so gut wie möglich, auf dieses ökologische Desaster zu reagieren. Entscheidend für die Bekämpfung der Waldzerstörung ist aber die Mobilisierung der lokalen Grup-pierungen. Olivier Dumont

3Februar 2015 | N° 151

Nach acht Monaten harter Arbeit kann die Vereinigung KTPD im Departement Artibonite nun endlich die ersten jungen Setzlinge aus der eigenen Baumschule verkau-fen. Das Projekt möchte einen Beitrag an den Erhalt der Umwelt und an die Wiederaufforstung leisten.

Der Kampf gegen Lepra ist das eigentliche und his-torische Ziel der Vereinigung Maharogi Sewa Samiti. Nach 55 Jahren guter und zuverlässiger Dienste wird die ambulante Station demnächst ersetzt.

Der Verkauf von Setzlingen läuft auf Hochtouren

Sowohl die Wunden als auch die Seele behandeln

Es ist fünf Uhr morgens, die Sonne zeigt sich zaghaft am Horizont und schon kom-men die ersten PatientInnen auf die win-zige ambulante Station zu. Sie alle leiden an Geschwüren und anderen offenen Wunden, welche korrekt desinfi ziert und gepfl egt werden müssen, um Infektionen um jeden Preis zu vermeiden. Dieses Spek-takel bietet sich einem seit 60 Jahren täg-lich. Das Zentrum ist nur morgens geöff-net, um die Anwesenheit von Fliegen zu vermeiden. Bis zu 200 PatientInnen wer-den während dieser frühen Morgenstun-den behandelt. Das Lepra-Spital in Anand-wan wird durch zwei Gebäude ergänzt, welche die stationäre Abteilung beherber-gen. Mehr als 1'000'000 PatientInnen wurden bereits im Spital behandelt, das seit seinen Anfängen von Doktor Vijay Pole geführt wird, der seinem Posten bis heute treu geblieben ist.Mit einem Alter von 55 Jahren entspricht das Gebäude der ambulanten Station nicht mehr den sanitären Mindestanforderun-gen. Es ist klein und hat weder ein Warte-zimmer noch einen Lagerraum für Medi-kamente und auch keinen Raum, um medizinische Geräte zu sterilisieren. Ein neues Gebäude muss somit gebaut werden, um diese Mängel zu beheben und um die

Behandlungen in einem an die Bedürf-nisse der PatientInnen (mit oder ohne Lepra) angepassten Umfeld zu ermögli-chen. Der Empfang der Kranken wird durch fünf Personen sichergestellt, welche alle selber die Krankheit durchgemacht haben. Wie Albert Schweizer sagte: «Das Beispiel ist nicht nur das wichtigste Mittel, um die Menschen zu beeinfl ussen, es ist das einzige.» Das medizinische Personal beweist, dass ein Leben nach Lepra mög-lich ist.

Im Spital von Anandwan begnügt man sich nicht damit, Lepra zu diagnostizieren und zu behandeln. Es wird auch Wieder-herstellungs-Chirurgie angeboten und Physiotherapie; sogar Prothesen werden hergestellt – dies alles, um die Auswirkun-gen der Deformierungen soweit wie mög-lich zu verringern. Auch Begleitung bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft wird angeboten. Diese ganzheitliche Vorgehensweise hat sich angesichts der vielfältigen Herausfor-derungen, welche die Krankheit stellt, bewährt. Es ist eines, die Wunden der Lepra zu pfl egen, aber die Vorurteile abzu-bauen, die dieser Krankheit anhaften, ist ein ganz anderes Thema.

Xavier Mühlethaler

Umwelt

Gesundheit

Jean Ovilmar zeigt uns seine Baumschule.

Ein alltäglicher Morgen in der ambulanten Station.

HAITI

INDIEN

Die Produktion der Baumschule im Jahr 2014:· 12'000 Akazien· 8'300 Mangobäume· 5'500 Vetivergräser· 3'200 Zitronenbäume · 2’500 Gräser aus Guatemala· 1'000 Kokospalmen· 2'000 einheimische Obstbäume (Stachelannonen, «Cachimans» und Bitterorangen)

Das Lepra-Spital im Jahr 2013:· 5'739 PatientInnen wurden mindestens einmal in der ambu-lanten Station behandelt,

· 1'513 PatientInnen benötigten einen Spitalaufenthalt,

· 106 PatientInnen mussten sich einer Operation unterziehen.

Dank der Arbeit von CEDIA erhielten die indigenen Gemeinschaften der Region Apurimac die Unterstützung des peruanischen Umweltministeriums im Rahmen dessen «Programms zur Bewahrung der Waldressourcen».

Erfolgsversprechende Entwicklung für die indigenen Gemeinschaften in der Region ApurimacPERUANISCHES AMAZONASGEBIET

Unsere Partner von CEDIA (Entwick-lungszentrum für die Ureinwohner im Amazonasgebiet) unterstützen seit lan-gem die Gemeinschaften Ashaninka und Machiguenga in der Region Apurimac. Dieses isolierte Tal im Hochwald des Amazonasgebiets erlebte die Qualen des Terrorismus, da die maoistische Bewe-gung «Leuchtender Pfad» sich dort instal-liert hatte. Später wurde eine Hälfte des Tals abgeholzt und von den Drogenhänd-lern für den Anbau von Koka-Pfl anzen genützt. Seither ist Apurimac die füh-rende Region des Landes in der Produk-tion von Koka-Blättern. Der Grossteil der indigenen Bevölkerung hält sich aber fern von dieser illegalen Beschäftigung.

Entsprechend den Vorschlägen von CEDIA sowie der OARA (Organisation der Ashanika des Apurimacfl usses) und mit Hilfe von Nouvelle Planète hat sich die indigene Bevölkerung für Agroforstwirt-schaft und Fischzucht entschieden, um so ihre Wälder zu erhalten und ihre Gemein-schaften zu entwickeln. Sie gründen Baumschulen, sie pfl anzen in ihren Gär-ten verschiedene Arten von Hartholz an und sie graben Becken für die Aufzucht von Fischen.

Vor kurzem wurde das Umweltministe-rium ein neuer strategisch Verbündeter für die indigenen Gemeinschaften in Apuri-mac und würdigte damit deren Fähigkeit, den Wald zu schützen. Das peruanische Ministerium hat ein «Programm zur Bewahrung der Waldressourcen» gestar-tet, welches es ermöglicht, Gemeinschaf-ten zu subventionieren, die ihre Wälder schützen. Diese Initiative ist Teil des nati-

onalen Programms zur Erhaltung der Wälder um den Klimawandel zu vermin-dern. Das Umweltministerium stützt sich beim Vorgehen zur Registrierung der Gemeinschaften im nationalen Grund-buchregister, einer Vorbedingung für die Teilnahme, auf die Expertise der CEDIA. Bisher haben sich sieben Gemeinschaften von Apurimac für dieses Programm einge-schrieben. Als Gegenleistung konnten sie ihre schulische Infrastruktur verbessern, die Gehälter der Unterrichtenden erhö-hen, Becken für die Fischzucht ausheben, Zugangsstrassen bauen und ans elektri-sche Netz angeschlossen werden.

Das Regierungsprogramm zur Bewah-rung der Ressourcen kommt für die Gemeinschaften von Apurimac genau im richtigen Moment, denn es ermöglicht ihnen, mit der Wiederaufforstung und

dem Unterhalt ihrer Wälder fortzufahren und gleichzeitig von der Entwicklung ihrer Infrastrukturen zu profi tieren.

In einer Region, die mit so vielen Schwie-rigkeiten belastet ist wie Apurimac – Terrorismus, Kolonisation, Entwaldung, Drogenanbau – ist die Unterstützung der indigenen Gemeinschaften durch die Regierung essentiell. Die Arbeit einer NGO wie CEDIA ist wertvoll, aber sie allein reicht nicht aus. Heute suchen alle Akteure der Region (lokale Volksvertreter, Vertreter des Ministeriums, Siedler, Indi-gene und NGO) gemeinsam nach prag-matischen Lösungen für ihre Probleme. Das ist ein grosser Schritt nach vorne in einer Region, in der bis vor kurzem das Recht des Stärkeren massgebend war.

Jeremy Narby und John Beauclerk

Indigene Völker

Alle lokalen Akteure haben sich um den Distriktgouverneur von Quimbiri versammelt.

Die Epidemie Ebola, welche auch in Guinea wütet, deckte die Schwäche des Gesundheitssystems auf. Die Errichtung einer sanitären Grund versorgung, die diesen Namen wirklich verdient, ist zur nationalen Dringlichkeit geworden.

Begegnung am Ende der Welt

Die Strasse schlängelt sich der Höhenli-nie folgend entlang den Bananen, Mango und Avocado Plantagen. Das unebene Geländer und die Bergbäche gestalten das Vorwärtskommen immer schwieriger. Müssen wir umkehren? Nein, die BewohnerInnen des Dörf-chens Kondeta erwarten uns schon ungeduldig. Es ist das erste Mal, dass eine Hilfsorganisation zu ihnen kommt. Herzlich Willkommen am Ende der Welt!

Bemüht, weiterzugehen, verstehen wir, weshalb die DorfbewohnerInnen unsere Unterstützung für die Errichtung eines Gesundheitspostens wünschten. Egal ob wegen harmlosen und häufi g vor-kommenden Krankheiten oder Verlet-zungen und Geburten – sie müssen immer die Reise in das 8 km entfernte Maleya auf sich nehmen; zum Teil rei-sen sie sogar bis nach Samaya, dem Hauptort der Unterpräfektur, welches 32 km entfernt ist. Man kann sich kaum vorstellen, wie man diese Distanzen in krankem oder verletztem Zustand auf beinahe unbefahrbaren Strassen bewäl-tigen kann. Während der Regenzeit wird dies ein fast unmögliches Unter-fangen.

Angesichts dieser Situation ist die lokale Bevölkerung nicht untätig geblieben. Im Gegenteil, sie haben sich Gedanken gemacht, Visionen entwickelt und Lösun-gen skizziert, um die sanitäre Grundver-sorgung ihrer Region zu verbessern. Für 2008 haben sie die Konstruktion eines Gesundheitspostens geplant. Die Profes-sionalität ihres Vorgehens ist bemerkens-wert, da die DorfbewohnerInnen die Pläne sogar den verantwortlichen Behör-den für sanitäre Angelegenheiten zur Überprüfung unterbreitet haben. Dar-

aufhin wurde mit dem Errichten des Gebäudes begonnen. Leider wurden die BewohnerInnen aufgrund der schlechten fi nanziellen Lage in ihrem Unternehmer-geist gebremst und ihre Hoffnung auf eine bessere sanitäre Versorgung wurde zerschlagen. Von ihrem Vorhaben blieben lediglich ein paar unverputzte Wände und das Dach bestehen, welche nun langsam von der Natur zurück erobert werden.

Angesichts dieser Situation hat Nouvelle Planète beschlossen, dem Dorf bei der Fertigstellung des Projektes zu helfen. Es sind folgende Arbeiten vorgesehen: das Abdecken des bestehenden Gebäudes, die Verstärkung des Fundaments, die Erstellung eines Aludachs und die Kons-truktion einer Toilettenanlage. Ausser-dem ist geplant, in den Gebär- und Untersuchungsräumen Kacheln zu legen und das Gebäude innen wie auch aussen zu streichen.

Unser Besuch erlaubte, die Frustration durch Hoffnung zu ersetzen, welche hof-fentlich bald mit einer konkreten Verbes-serung des täglichen Lebens erfüllt wird. Xavier Mühlethaler

Gesundheit

Der aktuelle Gesundheitsposten.

Die Pläne des künftigen Gebäudes.

GUINEA

Page 4: Nouvelle Planète Zeitung auf Deutsch

Nach einer zweijährigen Übergangsphase hat Charle endgültig beschlossen, seine Arbeit als Koordinator zu beenden und sich seiner Leidenschaft, der Permakultur*, zu widmen. Ein durchaus aktiver Ruhestand kündigt sich an.

Für einige TeilnehmerInnen der Einsätze ist es äusserst schwer, im Zeitalter des Smartpho-nes auf Elektrizität zu verzichten! Dabei hat weltweit über eine Milliarde Personen keinen Zugang zum elektrischen Netz.

Diesen Herbst machten 33 Personen eine unvergessliche Erfahrung im Rahmen eines Einsatzes für Erwachsene von Nouvelle Planète. Heidi Schönenberger, Teilnehmerin von einer der vier Gruppen, erzählt von ihrem Aufenthalt.

Soava dia Charle (viel Glück Charle)

Nicht ohne mein TelefonWiederentdecken, was wirklich zählt

Nein, hier handelt es sich um keinen Irr-tum, wir sprechen wirklich über Charle ohne «s». Dieses ist das erste Kuriosum der Person mit tausend Facetten. Auf den ersten Blick wirkt er zurückhaltend, aber das ist nur der Anschein. Man könnte sagen, Charle hat verschiedene Eisen im Feuer. Tatsächlich ist er der Schlagzeuger von Mahaleo, der mythischen Musik-gruppe von Madagaskar und gleichzeitig setzt er sich bedingungslos dafür ein, die Lebensbedingungen seiner Mitbürger mittels der Vereinigung Cicafe, die Koor-dinationsstruktur von Nouvelle Planète in Madagaskar, zu verbessern. Er ist ein Visionär, der manchmal seiner Zeit vor-aus ist und unbedingt seine noufnoufs (Träume) verwirklichen will, wie er zu sagen pfl egt. Da ist für jeden ein Projekt dabei, wie zum Beispiel die Wiederauf-forstung über Biogas oder Permakultur bis zum Jatropha-Öl. Man kann alles ver-wenden, um das Wohlergehen der mada-gassischen Landbevölkerung zu verbes-sern. Sein Projekt für den «Ruhestand»

besteht darin, den madagassischen Bauern auf einem Terrain von fünf Hektaren innovative Landwirtschaftsmethoden auf-zuzeigen und sich von der konventionellen Landwirtschaft zu lösen. Und das ist erst der Anfang! Wie es seinen Gewohnheiten entspricht, möchte er so viele Personen wie möglich erreichen. Insbesondere auch die Kinder, weshalb er Klassenfahrten zum Projekt organisieren will.

Charle hat jetzt also beschlossen, das Zep-ter an die jüngere Generation weiterzuge-ben, nachdem er sie gut geschult und mit seiner Erfahrung und seinem Wissen sorgfältig darauf vorbereitet hat. Ein Bei-spiel von Demut und Bescheidenheit, das in Madagaskar heraussticht: Menschen, die an der Macht sind, planen nur selten ihre Nachfolge, was oft katastrophale Fol-gen hat. Das neue Team besteht aus sechs Personen und ist jetzt bereit, die Verant-wortung zu übernehmen. Onja hat die

letzten zehn Jahre Charle beigestanden und tritt nun seine Nachfolge an. Dieser verabschiedet sich jedoch nicht völlig von Nouvelle Planète, denn er wird weiterhin entsprechend seiner Verfügbarkeit und unserem Bedarf während der Einsätze und der Entdeckungsreisen tätig sein.

Zum Schluss möchte ich mich noch ein-mal herzlich für sein Engagement und seine Selbstlosigkeit in all diesen Jahren bedanken: er bleibt ein nachahmenswer-tes Beispiel für seine Nachfolger.

Xavier Mühlethaler

*Die Permakultur ist ein Konzept, welches auf die Schaffung von langfristig funktionierenden, nach-haltigen und naturnahen Kreisläufen zielt und dabei auf Dünger oder Pestizide verzichtet. Ursprünglich für die Landwirtschaft entwickelt, ist sie inzwischen ein Denkprinzip, da auch Bereiche wie Energiever-sorgung, Landschaftsplanung und die Gestaltung sozialer Infrastrukturen umfasst. (Wikipedia).

« Ihr werdet in einem Dorf untergebracht, in dem es keinen Zugang zu Elektrizität gibt» teilt Nouvelle Planète mit. Die Reak-tionen lassen nicht auf sich warten. «Was also können wir tun, um unsere Mobiltele-fone aufzuladen?» fragt ein Teilnehmer. «Und die Batterien unserer Fotoapparate?» bestärkt ihn ein anderer.

Es ist erstaunlich, dass der allererste Gedanke, wenn wir von nicht vorhande-ner Elektrizität sprechen, sich mit der Frage beschäftigt, wie wir unser Mobilte-lefon laden können. Der Lebensstil unse-rer Gesellschaft hängt stark von Elektrizi-tät ab. Ohne sie gäbe es keine Kühlschränke, keine Beleuchtung, keine Geschirrspülmaschine, keinen Kochherd, keine Züge und auch die Regale in den Supermärkten wären ziemlich leer. Was für ein Kontrast zu den Gegebenheiten in unseren Einsatzländern!

Laut der internationalen Energiebehörde hat jede fünfte Person auf der Welt keinen Zugang zu Elektrizität. In den meisten unserer Einsatzländer ist der Anteil

wesentlich höher. In Burkina Faso, Mada-gaskar und Uganda haben weniger als 15% der Bevölkerung Zugang zu Elektri-zität. Das Aufl aden des Telefons ist des-halb nicht ihr Hauptproblem.

Diese Situation ist schwer nachzuvollzie-hen, ist aber wesentlicher Teil der Reisen, die wir anbieten. Während der Vorberei-tungstreffen betonen wir, dass die Verhält-nisse während dem Einsatz an die Lebens-bedingungen der lokalen Bevölkerung angepasst sind. Ein Ziel der Einsätze ist es übrigens auch, am Leben dort teilzuneh-men, wozu auch das Fehlen von Elektrizi-tät gehört.

Für die Technikfreaks bestehen Lösungen, die Dauer der Einsätze trotzdem zu überle-ben. Dennoch versuchen wir, die Teilneh-merInnen dazu zu bewegen, ohne Mobiltele-fon zu reisen oder es während ihres Aufenthalts auszuschalten, so dass sie ganz in dieses Erlebnis eintauchen können. Wie gut es doch tut, nicht immer erreichbar zu sein!

Joëlle von Ballmoos

Mein erster Einsatz für Nouvelle Planète brachte mich im Oktober 2014 nach Mada-gaskar. Als wir nach vierstündiger Fahrt von der Hauptstadt Antananarivo in Mandrevo ankamen, staunten wir nicht schlecht, denn die ganze Dorfbevölkerung, ein paar hundert Leute, darunter viele Kin-der, wartete auf die Ankunft von uns elf «Vasa» (Fremde) und hielt uns ein Ständ-chen mit Flöten und Trommelmusik. Nach der gegenseitigen Begrüssung bezogen wir unsere Unterkunft in der Schule.

In den folgenden drei Wochen sahen und erlebten wir viel. Wir besichtigten die in

den nahen Hügeln gelegenen Quellen und die teilweise bereits verlegten Leitungen. Wir holten Sand vom Flussbett und errich-teten zusammen mit der einheimischen Bevölkerung aus Kies, Sand, Wasser und Zement ein Wasserreservoir oberhalb des Dorfes.

Neben der Arbeit besuchten wir auch das Zuhause der sieben Einheimischen, welche tagsüber immer bei uns waren, und lernten so deren Lebensweise ein bisschen besser kennen. Sie begleiteten uns auch bei den verschiedenen Ausfl ügen, z. B. zum «Geyser d’Ampéfy», einer heissen, sprudelnden

Quelle, auf einen Hügel am Itasy See zu einer Madonna und zu einer Anlage, wo Früchte getrocknet und abgepackt werden. Mit mitgebrachten Stricknadeln und Wolle zeigten wir ihnen, wie einfache Stricksa-chen wie Mützen und Schals angefertigt werden können. Sogar der 70-jährige Rala-jsa wurde zum begeisterten Stricker.

Bevor wir Abschied nahmen, wurde die Wasserstelle im Dorf in Anwesenheit des Dorfpräsidenten, des lokalen Projektteams CICAFE, der Dorfbevölkerung und uns mit Reden, Musik und Tanz eingeweiht. Mandrevo verfügt nun über Trinkwasser im Dorf, und es sind weitere 15 Trinkwas-serstellen in den umliegenden Dörfern und Weilern geplant.

Für mich war die Reise eine wunderbare Erfahrung. Der direkte Kontakt zur Bevöl-kerung, deren Ansichten und Probleme kennen zu lernen, mit ihnen zu arbeiten, zu lachen und zu spielen war eine grosse Berei-cherung. Ich bin seither in Gedanken oft in Madagaskar, schaue mir fast täglich die Fotos an und bin dankbar, dass ich diese Reise machen konnte. Heidi Schönenberger

NORD - SÜDNORD - SÜD

Gerechtigkeit als Prozess«Fairer Handel ist ein Prozess, niemals ein Zustand». Das ist ein wichtiger Grundsatz für unser Tun. Als Nachfolgeorganisation der «Bananenfrauen» arbeiten wir von ge-bana stets daran, uns hier in der Schweiz wie auch in den Produzentenländern zu verbessern. Im persönlichen Kontakt mit den Produzenten und Verarbeitungsbe-trieben werden konkrete Anliegen erfasst und gemeinsam Lösungen gesucht. So entstehen qualitativ hochstehende und innovative Produkte und gegenseitiges Ver-trauen – die wichtigste Ressource der gebana. Durch den Dialog und das Engage-ment vor Ort kann mehr Gerechtigkeit erreicht werden!Eine Auswahl von solchen Produkten können Sie hier als Leserangebot zu ver-günstigten Konditionen bestellen.

Fairtrade-Produkte

… Vergine Bio-Olivenöl aus Palästina 5dl CHF 18.90 statt 21.00 … Bio-Honig aus Mexiko 1kg CHF 17.10 statt 19.00

… Bio-Ananas aus Togo 1kg CHF 30.60 statt 34.00 … Bio-Cashewnüsse Nature aus Burkina Faso 1kg CHF 28.80 statt 32.00 … getrocknete Bio-Aprikosen "Wildsammlung" CHF 18.90 statt 21.00

aus der Türkei 1kg

… gemahlener Bio-Espresso aus Mexiko CHF 10.70 statt 12.00und Peru 500g

… Bio-Espressobohnen aus Mexiko und Peru 1kg CHF 18.90 statt 21.00

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Die Preise sind inkl. MwSt., exkl. Versandkosten von CHF 9.-.

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Sie suchen den Austausch mit anderen Kulturen und vollen nützlich sein?Nehmen Sie 2015 an einem Einsatz in Afrika oder Asien teil!Die Vorbereitung für die Einsätze für Erwachsene und Senioren beginnt im März. Ein Informationstreffen fi ndet am Samstag, den 28. Februar 2015 um 14.15 Uhr im Zentrum Karl der Grosse in Zürich oder am Mittwoch, den 11. März 2015 um 17.00 Uhrim Bahnhof SBB in Lausanne (Salle des cantons) statt.

Der Eintritt ist frei, aber wir empfehlen Ihnen, sich unter unserer Adresse oder direkt bei www.nouvelle-planete.ch in der Rubrik «Einsätze» anzumelden.

4 Februar 2015 | N° 151

Koordinationsteam

EinsätzeEinsätze

Die Nachfolge ist gesichert.

Charle.

Der neue Brunnen wird bemalen.

Zeichnung von Lucie Fiore.

MADAGASKAR

Unsere Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr. Probeexemplare sind kostenlos erhältlich.

Einzelpreis : CHF 2.– (€ 1,40).

Jahresabonnement : CHF 10.– (€ 7.–).

Für Einzahlungen höherer Beiträge sind wir sehr dankbar ; sie tragen zur Finanzierung unserer Aufgaben bei. Wenn von den SpenderInnen gewünscht, verwenden wir die Spende gerne für ein bestimmtes Projekt.

Helfen Sie uns, unsere Arbeit besser bekannt zu machen. Bestellen Sie kostenlos weitere Exemplare dieser Zeitung, um sie interessierten Personen weiterzugeben.Unsere Adresse : Nouvelle Planète, Avenue des Boveresses 24, Postfach 84, 1000 Lausanne 21.Bitte schicken Sie mir gratis Exemplare.

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