NOVENE zur Investitur 2017...Kuppel im Dom zu Salzburg NOVENE zur Investitur 2017 „Vater unser im...

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1 Kuppel im Dom zu Salzburg NOVENE zur Investitur 2017 „Vater unser im Himmel…“ – ein Lebensgebet

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    Kuppel im Dom zu Salzburg

    NOVENE zur Investitur 2017

    „Vater unser im Himmel…“ – ein Lebensgebet

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    1.Tag: „Vater unser im Himmel…“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    Linde in Maria Plain

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    Hymnus:

    Komm, o Geist der Heiligkeit!

    Aus des Himmels Herrlichkeit

    Sende Deines Lichtes Strahl!

    (aus der Pfingstsequenz)

    Impuls:

    Das Vaterunser ist nicht eines von vielen Gebeten – es ist das Gebet des HERRN. Der

    HERR antwortet auf die Frage der Jünger – wie sollen wir beten? – „So sollt ihr beten….“ (Mt

    6,9). Dies bedeutet, dass der HERR den Jüngern die Worte des Vaterunser als alle

    Lebensbereiche umfassende und genügende Hinwendung an den Vater mitteilt. Es scheint,

    dass alle anderen Gebetsformeln in diesem Gebet aufgehen, die Worte des Vaterunser

    gewissermaßen die Quintessenz der Beziehung zwischen den Kindern Gottes und dem

    Vater bilden. Die höchst persönliche Anrede „Vater unser“ stellt eine einzigartige Beziehung

    zwischen dem betenden Menschen und seinem Schöpfer her, eine Beziehung, die auf

    beiden Seiten von unendlicher Liebe und unbegrenztem Vertrauen geprägt ist. Der Zusatz

    „im Himmel“ ist bedeutsam. Er transzendiert die Beziehung zum Vater und löst sie aus der in

    der Zeit verhafteten Welt, in der wir leben. Der HERR ist eben kein Vater aus dieser Welt,

    er ist der unendlich Größere, Ewige und Allmächtige. Doch da er auch unendliche Liebe ist,

    will er, dass wir ihn Vater nennen.

    Fürbitten:

    Wir beten für die Kinder in den Krisengebieten des Nahen Ostens, die ihre Väter und Mütter

    im Krieg verloren haben und in einer Welt ohne Liebe aufwachsen, dass sie Hilfe und Schutz

    erfahren.

    Wir beten für die Familien in unserem Land, dass die Kinder in ihnen in Liebe und Vertrauen

    aufwachsen können.

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    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

    Allmächtiger Gott, mit der Liebe des ewigen Vaters bist Du den Menschenkindern zugetan.

    Schütze und leite Deine Schöpfung, damit wir sie zu einem wahren Vaterhaus gestalten.

    Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn!

    Amen!

    Ordensgebet

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    2. Tag: „…geheiligt werde Dein Name…“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    Maria Plain

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    Hymnus:

    Vater aller Armen du,

    Aller Herzen Licht und Ruh,

    Komm mit Deiner Gaben Zahl!

    (aus der Pfingstsequenz)

    Impuls:

    Welche Bedeutung hat heute ein Name? Wieviel Respekt haben wir vor dem Namen eines

    anderen Menschen? Wie oft Ist er nicht nur Ziel für Spott, Beleidigungen und

    herablassendes Reden? In der Schrift ist der Name Gottes so kostbar und heilig, dass sich

    oft nur Umschreibungen finden. ER selbst offenbart sich in der Aktion: „Ich bin der `Ich-bin-

    da`“ (Ex 3,14) und offenbart darin seine stetige Präsenz und sein unablässiges Wirken in

    dieser unserer Welt. Wie schwer fällt es heute SEINER Schöpfung, SEINEN heiligen Namen

    in Ehren zu halten. Die Menschen tilgen SEINE Spuren aus ihrem Alltag und tragen durch

    Lieblosigkeit, Egoismus und Selbstherrlichkeit dazu bei, dass der Name Gottes einer unter

    vielen geworden ist, beliebig verwendbar, dem Missbrauch ausgeliefert. In einer Welt, wo

    sich der Mensch in der Illusion der Allmacht selbst vergöttlicht, wird der Name unseres

    Schöpfers in den Staub getreten. Seine in der Taufe in IHM neu geborenen Kinder haben

    durch die Kindschaft die Verantwortung übernommen, den Namen Gottes bekannt zu

    machen und ihn durch ihr Leben nach dem Evangelium zu ehren und zu heiligen.

    Fürbitten:

    Wir bitten für die in unserer Gesellschaft Ausgegrenzten, für die, die keinen Namen haben –

    die Armen, die Obdachlosen, die Bettler, die Alten ohne Familien

    Wir bitten für die Christinnen und Christen, die als Geistliche oder Laien den Namen des

    HERRN in die Gesellschaft tragen, dass sie Respekt und Anerkennung erfahren dürfen.

    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

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    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

    Allmächtiger Gott, Dein Heiliger Geist möge mit denen sein, die Deinen Heiligen Namen wieder in der Welt bekannt machen. Lass sie standhaft sein, auch wenn sie Spott, Ausgrenzung und Verfolgung erleiden müssen.

    Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen!

    Ordensgebet

  • 8

    3.Tag: „…Dein Reich komme…“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    Maria Plain

  • 9

    Hymnus:

    Tröster in Verlassenheit,

    Labsal voll der Lieblichkeit,

    Komm, du süßer Seelenfreund!

    (aus der Pfingstsequenz)

    Impuls:

    „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe…“ (Mt 4,17). „Mein Königtum ist nicht von dieser

    Welt“ (Joh 18,36). Zwei Worte des HERR, die eine Beschreibung oder eine Verortung des

    Reiches Gottes schwierig machen. Warum sollen wir uns das Wirklich-Werden dieses

    Reiches erhoffen? Was haben wir davon zu erwarten, wenn es doch ein Reich „nicht von

    dieser Welt“ ist? Wir können den Schriftworten entnehmen, dass die Ankunft des Reiches

    Gottes eine Anstrengung unsererseits voraussetzt – Umkehr und Glaube. Das Himmelreich

    ist gnadenvolles Wirklich-Werden der liebenden Gemeinschaft mit unserem Schöpfer, ein

    Zustand der Gemeinschaft mit dem HERRN, der den Menschen seit dem Sündenfall in ihrer

    Welt verwehrt ist. Im dreifaltigen Gott entspringend, ist das Reich Gottes nicht von dieser

    Welt, kann aber in dieser Welt Wirklichkeit werden, durch diejenigen, die Christus folgen, der

    sie durch sein Blut erlöst hat. Wir müssen nicht weit gehen, um die Folgen der Gott-Ferne in

    unserer Welt zu erkennen – Leid in den Familien, Kriege, Hunger, Umweltzerstörung. Noch

    herrscht der „Herrscher der Welt“ (Joh 14, 30), wie lange dies sein wird, hat der HERR

    seinen Schwestern und Brüdern in die Hände gelegt. Die entschiedene Umkehr und ein

    Leben, das das Evangelium ernst nimmt, sind die Waffen, die den „Herrscher der Welt“

    besiegen werden und das Reich Gottes Wirklichkeit werden lassen. Unsere Liebe Frau vom

    Rosenkranz hat diese Waffen in ihrer Botschaft in Fatima allen, die sie hören wollen, in die

    Hand gegeben.

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    Fürbitten:

    Wir beten für alle Menschen, die durch Umweltzerstörung Hunger und Krankheit erleiden

    und ihre Heimat verlieren.

    Wir beten für die Menschen, die unter den Folgen der großen und kleinen Kriege auf unserer

    Welt leiden.

    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

    Allmächtiger Gott, giesse Deine Gnaden in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, Deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung.

    Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen!

    Ordensgebet

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    4.Tag: „…Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden…“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    Dom zu Salzburg

    Hymnus:

    In Ermüdung schenke Ruh;

    in der Glut hauch Kühlung zu,

    Tröste den, der trostlos weint.

    (aus der Pfingstsequenz)

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    Impuls:

    „Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“ (Mk 3,35)

    Der HERR hat kurz vor seinem Tod noch einmal das Hauptgebot der Nächstenliebe als

    Vermächtnis seines Wirkens in den Mittelpunkt gestellt. Liebe als zutiefst göttliche,

    verwandelnde Kraft versetzt die Brüder und Schwestern des HERRN in die Lage die Erde

    zu einer Wohnstatt Gottes zu machen, Seinen Willen zu einer schöpferischen Quelle nicht

    nur im Himmel, sondern auch auf der Erde zu machen. Seinen Willen zu tun – Seine Liebe in

    der Welt aufstrahlen zu lassen, ist gleichsam ein zentrifugaler Vorgang, der in uns selbst

    beginnt – unser Denken und Fühlen mit einem feinen goldenen Faden an Gott zu binden, Ihn

    gleichsam in unserem Denken, Fühlen und Handeln zu reflektieren. Auf diese Weise kann

    Sein Wille geschehen, in uns, in unseren Beziehungen, in der Gesellschaft. Wir sollen

    bedenken, dass auch diese Vaterunser-Bitte nicht als Konjunktiv formuliert ist. Der Wille

    Gottes in unserer Welt ist prophezeite Realität, deren Werkzeug Seine geliebten Kinder sind

    - so groß und so frei hat unser Vater den Menschen geschaffen. Dennoch ist die Ankunft

    des Reiches Gottes, das Wirksam-Werden Seines Willens ohne Seine Gnade nicht zu

    verwirklichen. Und der Herr gibt uns das Werkzeug in die Hand, wenn er sagt: „So sollt ihr

    beten…“ (Mt 6,9)

    Fürbitten:

    Wir beten für die Menschen, die in geistiger, seelischer und körperlicher Unfreiheit leben

    müssen – die im Geist Unfreien, psychisch Kranken, Behinderten und durch körperliche

    Gebrechen Eingeschränkten.

    Wir beten für die Menschen, die ihre Religion nicht frei ausüben können – die Verfolgten und

    Gedemütigten aller Religionen dieser Erde, um gegenseitigen Respekt, Anerkennung und

    Gewaltlosigkeit.

    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

    Allmächtiger Gott, lehre uns, Deinen Willen immer besser zu erkennen – durch das Lesen der Bibel, durch das Hören auf unsere Mitmenschen, durch das Gebet als festen Bestandteil unseres Alltags. Lass uns teilhaben an der „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der

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    Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art“ (Gaudium et Spes, Vorwort) und schenke uns die Gnade, dass Dein Wille in unserem Handeln wirksam wird.

    Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen!

    Ordensgebet

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    5.Tag: „…unser tägliches Brot gib uns heute…“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    Reliquienschrein der Hl. Rupert und Virgil im Dom zu Salzburg

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    Hymnus:

    O du Licht der Seligkeit,

    Mach dir unser Herz bereit,

    Dring in unsre Seelen ein!

    (aus der Pfingstsequenz)

    Impuls:

    „Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir

    trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer

    Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um

    seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt 6, 31-33). Wir

    finden diese Erläuterungen des HERRN bei Matthäus unter der Überschrift `Von der

    falschen und der rechten Sorge` fast unmittelbar nach den Worten des Vater Unser. Nicht

    zufällig, sondern, weil der HERR unseren Blickwinkel verändern möchte. Wenn SEIN Reich

    in unserer Welt aufleuchtet, dürfen wir die Sorgen um unsere täglichen Bedürfnisse gelassen

    nehmen und Seiner Fürsorge anvertrauen. Wenn es uns „zuerst um sein Reich und seine

    Gerechtigkeit“ geht, muss es uns aber eben ein vorrangiges Anliegen sein, Hunger –

    leiblichen und geistigen – in unserer Umgebung wahrzunehmen und zu bekämpfen. In den

    leiblich und geistig Armen begegnen wir Jesus auf geheimnisvolle Weise. „Unser tägliches

    Brot“ ist nicht zuletzt Er, der HERR selbst, der zu allen seinen Kindern kommen möchte. Die

    Brotbitte erfleht so Seine immerwährende Gegenwart in unserer Welt.

    Fürbitten

    Wir beten für die Armen in unserer Umgebung – leibliche, geistige, psychische Armut – dass

    wir in den Sorgen des Alltags und in der Flut der medialen Unheilsmeldungen die stille Armut

    vor unserer Haustüre nicht vergessen.

    Wir beten für unsere kranken und betagten Ordensgeschwister, die nicht oder nicht mehr in

    der Lage sind, die Zusammenkünfte, Feste und Wallfahrten unseres Ordens zu besuchen,

    dass wir sie nicht vergessen und mit ihnen im Gebet verbunden bleiben.

    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

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    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

    Allmächtiger Gott, Du machst uns frei, wenn wir uns Dir anvertrauen – frei von Ängsten, Sorgen, bedrängenden Gedanken. Schenke uns die Einsicht, dass Gott allein genügt, denn der HERR sagt: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Joh 6, 35).

    Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen!

    Ordensgebet

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    6.Tag: „…und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern…“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    Franziskanerkirche in Salzburg

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    Hymnus:

    Ohne Dein lebendig Wehn

    Nichts im Menschen kann bestehn,

    Nichts ohn Fehl und Makel sein.

    (aus der Pfingstsequenz)

    Impuls:

    „ Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er

    sich gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern

    siebenundsiebzigmal.“ ( Mt 18, 21-22). Denn dies ist die Art und Weise, wie uns der HERR

    vergibt. Seine Barmherzigkeit und Seine Liebe zu uns sind so groß, dass ER immer wieder

    die Arme ausbreitet, um uns liebevoll zu empfangen. Fallen wir jedoch nicht dem

    Missverständnis anheim, dass damit jede Verfehlung so einfach umkehrbar wäre. Heute trifft

    häufig auf Unverständnis, wer Zeugnis gibt, dass es auch die unumkehrbare Abwendung von

    Gott, das Verloren-Gehen in alle Ewigkeit geben kann. Schuld, und diese auf sich zu

    nehmen und zu bekennen, und den Beschuldigten ehrlich um Vergebung zu bitten, wird in

    unserer Gesellschaft als Schwäche aufgefasst. Auch hier sollen wir Zeugnis geben. Nur die

    Bereitschaft zur gegenseitigen Vergebung ermöglicht einen Neuanfang in menschlichen

    Beziehungen und kann Frieden stiften, in der Ehe, in der Familie, am Arbeitsplatz, zwischen

    Völkern. Die Unfähigkeit zur gegenseitigen Vergebung führt letzten Endes zum Krieg und zur

    Vernichtung – wir sehen dies schmerzlich im Heiligen Land. Der erste Schritt zum Frieden ist

    jedoch das persönliche Erbitten der barmherzigen Vergebung unseres himmlischen Vaters

    im Sakrament der Beichte. Die Hölle ist für die katholische Kirche eine Realität. Die

    Seherkinder von Fatima sahen die Hölle – die Gottesmutter zeigte ihnen diesen Ort der

    seelischen und körperlichen Qualen, der selbst gewählten ewigen Gottesferne. Der HERR

    will unsere freie Entscheidung – für IHN, Seine Liebe und Seine Barmherzigkeit.

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    Fürbitten:

    Wir beten für die Verständigung der Völker, vor allem für die Völker und Volksgruppen im Nahen

    Osten – um die Gnade eines Neuanfangs im Frieden.

    Wir beten für das Bewusstwerden von Schuld und der Notwendigkeit gegenseitiger Vergebung als

    friedenstiftendes Verhalten in den Familien.

    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

    Allmächtiger Gott, Deine Barmherzigkeit und Liebe ist größer als unsere Schwächen und Verfehlungen. Du ermöglichst uns immer wieder einen Neuanfang, wenn wir uns Deiner Vergebung anvertrauen. Gib uns die Gnade, in unserem Leben Boten Deines Friedens und Deiner Barmherzigkeit zu sein. Lass uns erkennen, dass Deine Vergebung uns zu wahrhaft freien Menschen macht, denn Du hast unsere Schuld für uns bereits ans Kreuz getragen.

    Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen!

    Ordensgebet

  • 20

    7.Tag: „…und führe uns nicht in Versuchung…“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    St. Peter, Salzburg

  • 21

    Hymnus:

    Wasche, was beflecket ist,

    Heile, was verwundet ist,

    Tränke, was da dürre steht.

    (aus der Pfingstsequenz)

    Impuls:

    Was bedeutet Versuchung? Das Wort „Versuchung“ hat im heutigen Sprachgebrauch seine

    Schärfe eingebüßt. Die Vaterunser-Bitte stellt uns jedoch vor Augen, dass „Versuchung“ eine

    Situation beschreibt, in der uns jeder weitere Schritt von Gott wegführen kann, in der auch

    die endgültige Abkehr vom HERRN einen möglichen Ausgang darstellt. Versuchung ist eine

    Realität, der wir uns als von Gott frei gewollte Menschen stellen müssen. Satan kennt die

    Menschen, auch der Gottesfürchtige ist nicht gefeit: „Der Satan antwortete dem Herrn und

    sagte: Haut um Haut! Alles, was der Mensch besitzt, gibt er hin für sein Leben. Doch streck

    deine Hand aus und rühr an sein Gebein und Fleisch; wahrhaftig, er wird dir ins Angesicht

    fluchen.“ (Ijob 2, 4-5). „…und führe uns nicht Versuchung…“ ist der Ausdruck tiefsten

    Vertrauens, dass uns Gott nicht über unsere Kräfte prüft, dass wir standhalten in der

    Versuchung, dass wir am HERRN festhalten. Denn in unserer Welt ist, seitdem sich die

    ersten Menschen aus der Bindung an den Schöpfer gelöst haben, der Andere, der

    Gegenspieler am Werk, der Herrscher der Welt, oft im Verborgenen und in unkenntlicher

    Verkleidung. Ihm ein entschiedenes „Ich widersage!“ entgegen rufen zu können, ist Gnade

    und Kraft unseres Schöpfers. Dies durfte bereits Ijob erfahren, der in allem Leid und Unheil

    Gottvertrauen beweist: „Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über

    dem Staub.“ (Ijob 19, 25).

  • 22

    Fürbitten:

    Wir beten für die unheilbar Kranken, um die Erfahrung Deiner Liebe und Nähe.

    Wir beten für die Opfer von Naturkatastrophen und Unglücksfällen, die geliebte Menschen,

    Gesundheit und ihre Habe verloren haben, dass ihnen in Menschen, die helfen, die

    Barmherzigkeit und Liebe Gottes zu Teil wird.

    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

    Allmächtiger Gott, Du hast uns im Gebet eine mächtige Waffe gegen die Versuchungen des Bösen in die Hand gegeben. Mache uns wachsam, die Spuren des Bösen zu erkennen und ihnen das Bekenntnis zu Deiner Liebe und Treue entgegenzusetzen. Befreie uns aus Gebundenheiten und Ängsten, damit wir wahrhaftig als Deine Kinder in der Welt leben und wirken können.

    Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen!

    Ordensgebet

  • 23

    8.Tag: „…sondern erlöse uns von dem Bösen.“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    Taufbecken im Dom zu Salzburg

    Hymnus:

    Beuge, was verhärtet ist,

    Wärme, was erkaltet ist,

    Lenke, was da irregeht.

    (aus der Pfingstsequenz)

  • 24

    Impuls:

    Untrennbar verbunden mit der vorletzten ist diese letzte Vaterunser-Bitte. Sie anerkennt

    wiederrum die Anwesenheit des Bösen in unserer Welt. Es bedarf der entschiedenen Abkehr

    des Menschen von den Manifestationen des Bösen – den „ sieben Hauptsünden“: Stolz,

    Habsucht, Neid, Zorn, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Trägheit. Doch wenn wir uns im Kampf

    gegen das Böse nur auf unsere eigene Kraft verlassen, werden wir scheitern, im Kleinen wie

    im Großen. Auch hierin ist die Geschichte der Menschheit Lehrmeisterin. Wo Gott nicht mehr

    an der ersten Stelle steht, wo der Mensch sich selbst gottgleiche Eigenschaften zuschreibt,

    stehen Vernichtung und Tod am Ende, auch wenn der Mensch diese Niederlage als

    Errungenschaft darstellt. Besonders schmerzlich zeigt sich dies heute in der um sich

    greifenden Auflösung des Lebensschutzes – in der gesellschaftlich akzeptierten Abtreibung

    von ungeborenen Kindern, in der vorgeburtlichen Selektion, in den Folgen der

    Reproduktionsmedizin, in der Lebensbeendigung alter und unheilbar kranker Menschen.

    Unsere Aufgabe als Ordensgemeinschaft ist es, Zeugnis zu geben vom Weg zum Leben:

    „Herr Jesus Christus, du rufst uns, Zeugen Deiner Botschaft und Deiner Erlösung zu sein…“

    (Ordensgebet). Der HERR allein erlöst von dem Bösen, weil er am Kreuz bereits den Sieg

    davon getragen hat: „Fürchte Dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der

    Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum

    Tod und zur Unterwelt.“ (Offb 1, 17-18).

    Fürbitten:

    Wir beten für die Menschen, die sich im Lebensschutz engagieren, dass sie durch ihr Wirken

    Mitstreiter gewinnen können und ihre Anstrengungen Gehör finden und Früchte tragen.

    Wir beten für die Menschen, die sich von Gott abgewendet haben – aus erfahrenem Leid,

    weil sie verführt worden sind, aus Gleichgültigkeit. Schenke ihnen die Begegnung mit

    Menschen, die ihnen die Beziehung zum liebenden Gott näherbringen können.

    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

  • 25

    Allmächtiger Gott, Schöpfer aller Dinge, ohne Dein Wirken in uns und in der Welt können wir dem Bösen nicht widerstehen. Schenke uns die Einsicht, dass nur in der Beziehung zu Dir Deine Schöpfung zum Leben in Fülle gelangt. Lass uns in Zuversicht mitbauen an einer lebenswerten Erde und gegen alle Hoffnungslosigkeit in Deine Kraft und Stärke vertrauen.

    Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen!

    Ordensgebet

  • 26

    9.Tag: „AMEN“

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

    Dom zu Salzburg

  • 27

    Hymnus:

    Heiliger Geist, wir bitten dich,

    Gib uns allen gnädiglich

    Deiner Gaben Siebenzahl.

    Spenden uns der Tugend Lohn,

    Lass uns stehn an Deinem Thron,

    Uns erfreun im Himmelssaal.

    (aus der Pfingstsequenz)

    Impuls:

    Amen – diese Bekräftigungsformel verbindet uns mit den Brüdern und Schwestern im

    Judentum und im Islam. Viel mehr als die Übersetzung „So sei es“ drückt das `Amen` eine

    Glaubensgewissheit aus, dass das Erbetene und Erbetete Realität wird. Es lohnt sich also,

    das `Amen` nicht als eine bloße Appendix zu sehen, sondern sich der realitätsbildenden

    Kraft dieses Wortes bewusst zu werden und als Aufruf zum aktiven Beitrag zur Realisierung

    der Vaterunser-Bitten zu verstehen. „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.“ (Jes 7,9), so steht

    es im Buch Jesaja. `Amen` können wir als erlöste Menschen sagen, in der Gewissheit, dass

    der HERR in unserer Mitte anwesend ist, in unseren Familien, unserer Ordensgemeinschaft,

    in der Welt – so, wie er es versprochen hat, vor seiner Auffahrt zum Vater im Himmel: „Seid

    gewiss: ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

    Fürbitten:

    Wir beten heute, am Vorabend der Investitur, für unsere neuen Ordensgeschwister, um

    liebevolle Aufnahme und ein fruchtbringendes Gemeinschaftsleben.

  • 28

    Wir beten für unsere Ordensgemeinschaft, in den Statthaltereien Österreich und Schweiz

    und in der ganzen Welt, dass Du, oh HERR, uns die Zeichen der Zeit erkennen lässt und wir

    Frucht bringen können in der Gesellschaft.

    Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, erhöre uns!

    Vater unser im Himmel……

    Gegrüßet seist Du, Maria….

    Ehre sei dem Vater…

    Allmächtiger Gott, wir bitten Dich heute, am Vorabend der Investitur, um Deinen Beistand, den Heiligen Geist, und um die Gaben des Heiligen Geistes für unsere neuen Ordensgeschwister und für unsere Ordensgemeinschaft - Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit, Gottesfurcht. Schenke uns Deine Liebe und Barmherzigkeit und mache uns zu wahren „Zeugen des Lebens, das Du gebracht hast, Zeugen der Liebe, Zeugen der Freude.“

    Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit Dir lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.

  • 29

    Ordensgebet

    Herr Jesus Christus, Du rufst uns,

    Zeugen Deiner Botschaft und Deiner Erlösung zu sein.

    Wir sind Zeugen Deines Todes und Deiner Auferstehung,

    Zeugen des Lebens, das Du gebracht hast,

    Zeugen der Liebe, Zeugen der Freude.

    Wir sind gerufen,

    aus der Kraft Deines Kreuzes und Deiner Auferstehung,

    durch unser Wort und unser christliches Leben,

    den Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben.

    Herr, gib uns in Deinem Geist Mut zum Zeugnis.

    Gib uns offene Augen, offene Ohren

    und ein offenes Herz für die Not der Menschen,

    besonders für die Christen im Heiligen Land,

    die unserer persönlichen Sorge anvertraut sind.

    Lass und denken und handeln nach Deinem Wort und Beispiel.

    Lass uns unsere Berufung leben mit den Schwestern und Brüdern,

    die zur Gemeinschaft des Ritterordens gehören.

    Lass uns miteinander auf dem Weg sein.

    Lass uns leben in und mit Deiner Kirche.

    Lass uns selbst Kirche sein, wie Du sie gewollt hast.

    Sei gepriesen jetzt und in Ewigkeit. Amen.

  • 30

    Salve Regina

    Salve, Regina,

    mater misericordiae,

    vita, dulcedo et spes nostra, salve.

    Ad te clamamus, exsules filiae Evae.

    Ad te suspiramus, gementes et flentes

    in hac lacrimarum valle.

    Eia ergo, advocata nostra,

    illos tuos misericordes oculos ad nos converte.

    Et Jesum, benedictum fructum ventris tui,

    nobis post hoc exsilium ostende.

    O clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria.

  • 31

    Ikone Muttergottes von der Immerwährenden Hilfe im Dom zu Salzburg

    Heilige Maria, Königin von Palästina,

    Unsere Liebe Frau vom Heiligen Rosenkranz,

    bitte für uns!