Nr. 5/MAI 2013 DIe HocHscHulzeItuNg Der tecHNIscHeN ... · men am Institut für Mathematik der tu...

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NR. 5/MAI 2013 DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITäT BERLIN Das bessere Berlin Wie die Stadt Charlottenburg eine technische Hochschule bekam Seite 2 Schöner arbeiten unter dem Membrandach Studierende konstruierten eine neue Raumatmosphäre für einen TU- Sitzungssaal Seite 4 Design für alle Für ihre Reichstagsprojekte und ihr Berliner Stadtmodell für Blinde wurden die TU-Modellbauer doppelt ausgezeichnet Seite 5 Wohnen in Gemeinschaft 860 Studierende aus rund 30 Ländern leben in dem Wohnprojekt „Studentendorf Schlachtensee“ – Alumnus Andreas Barz hat es neu organisiert Seite 6 stt Die Alexander von Humboldt- Stiftung hat Mitte April auf Vorschlag der TU Berlin eine „Alexander von Humboldt-Professur“ an Giuseppe Caire vergeben. Der 47-jährige Preis- träger, der derzeit als Professor an der University of Southern California, Los Angeles, USA, lehrt und forscht, ist weltweit einer der führenden Ex- perten auf dem Gebiet der Grundla- gen der Nachrichtentechnik und der Informationstheorie. Die Professur ist mit 3,5 Millionen Euro der höchstdo- tierte internationale Forschungspreis in Deutschland und wird vom Bun- Weitere Humboldt-Professur Höchstdotierter deutscher Forschungspreis an Nachrichtentechniker aus den USA desministerium für Bildung und For- schung finanziert. Die Stiftung zeichnet damit weltweit führende und im Ausland tätige Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaft- ler aller Disziplinen aus und eröffnet ihnen die Möglichkeit, ihre wissen- schaftliche Tätigkeit in Deutschland auszuüben. Die Professur soll in der Fakultät IV Elektrotechnik und Infor- matik angesiedelt werden. „Die Professur ist inhaltlich für uns von sehr großer Bedeutung und stellt eine Brücke zum Heinrich-Hertz-In- stitut dar. Wir erhoffen uns an dieser Schnittstelle zahlreiche wissenschaft- liche Impulse“, so TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach. Die bahnbrechenden Arbeiten von Giu- seppe Caire unter anderem zur codier- ten Modulation beeinflussten die Pra- xis und die Standards in der modernen drahtlosen Kommunikation nachhaltig. Sie stecken hinter vielen Alltagstechni- ken der digitalen Kommunikation wie WLAN-Verbindungen oder Mobilfunk- übertragungen. Giuseppe Caire und die TU Berlin treten nun in die Berufungs- verhandlungen ein. Der Preis wird 2014 in Berlin verliehen werden. Am 8. Juni ist es soweit: Die TU Berlin lädt von 16 bis 0 Uhr zum nächtli- chen Streifzug durch 30 Wissenschaftshäuser ein. Zukunftstechnologien wie der populäre 3D-Druck werden in der „Großen Wissenschaftsshow“ auf die Audimaxbühne ge- bracht. TV-Moderator Arndt Breitfeld führt durch die Show mit Astro-Quiz, E-Bussen für Berlin und Schimmelpilzen als Alles- könner. Gäste aus der Uni- versität der Künste Berlin begeistern mit spannender Musikanalyse und Musical- Klassikern. Im Anschluss tref- fen beim Science Slam Künste auf Technik. Eröffnet wird er von UdK-Präsident Martin Rennert und TU-Präsident Jörg Steinbach. Große Themen, die bewegen, werden im „Sommernachtssa- lon – Liebe, Ruhm und Gewalt in der digitalen Welt“ diskutiert. Er findet erstmalig im Lichthof statt. Auf dem Programm stehen die „diskrete Revolution“, Hei- ratsschwindel in Partnerbörsen, Com- puterspiele und Cybermobbing an Berliner Schulen. Wer danach Bewe- gung braucht, findet sie bei der Silent Disco im Lichthof. Für die kleinen Gäste gibt es großes Kin- derprogramm: In der Kinder-Show im neu- en MAR-Gebäude (Marchstraße 23) präsentieren spaßige Professoren Treibstof- fe und verwandeln Kinder in Maschi- nen, Hip-Hop-Kids zeigen ihre Moves und Clown Yupp begeistert mit Zau- bertricks. An Ex- perimentierstän- den können die Kids Kristalle zum Leuchten bringen, Eisberge angeln und sich schließ- lich auf einer Kindertour die „Mini-Master“- Urkunde verdie- nen. Am Campus Wedding (Gus- tav-Meyer-Al- lee 25) stehen für das Publi- kum Labore offen: Forscher färben menschliche Zellen, bringen Blut zum Leuchten und präsentieren das künst- liche Haarfollikel. Außerdem sind Live-Crash-Tests und Demonstratio- nen rund um das Thema Fahrzeugsi- cherheit zu sehen. Jana Bialluch Überragende Werte für Gleichstellung fri Die TU Berlin hat unter allen deutschen Hochschulen die beste Gleichstellung. Mit 13 von 14 mög- lichen Punkten führt sie das jetzt neu erschienene „Hochschulran- king nach Gleichstellungsaspekten 2013“ des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und For- schung (Center of Excellence and Science CEWS) an. Damit ist sie erneut auch die beste technische Universität in Deutschland in die- sem Ranking. In den vergangenen zwei Jahren hat die TU Berlin ihr Engagement im Bereich Gleichstellung kontinu- ierlich ausgebaut und wurde dafür bereits mehrfach gewürdigt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ihr die höchste Stufe bei der Umsetzung der forschungsori- entierten Gleichstellungsstandards bescheinigt. Auch wurden sowohl das „Total E-Quality“-Prädikat für beispielhaftes Handeln im Sinne von Chancengleichheit als auch das „audit familiengerechte hochschu- le“ im Berichtszeitraum um jeweils drei Jahre verlängert. Im Präsidium der Universität ist Prof. Dr. Ulrike Gutheil für die strategische Ausrich- tung der Gleichstellungsaktivitäten zuständig. Sie kooperiert dabei eng mit der Zentralen Frauenbeauftrag- ten und den dezentralen Frauenbe- auftragten der TU Berlin. i www.gesis.org/cews HEINZ MAIER-LEIBNITZ- PREIS Nicole Megow ausgezeichnet stt Die TU-Mathematikerin Dr. Nicole Megow gehört zu den diesjährigen Preisträgerinnen des Heinz Maier-Leibnitz-Preises, der wichtigsten Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Der von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministe- rium für Bildung und Forschung (BMBF) berufene Auswahlaus- schuss wählte insgesamt neun jun- ge Forschende für die Preise 2013 aus. Erstmals stehen 20 000 statt 16 000 Euro pro Preis zur Verfü- gung. Verliehen werden sie am 3. Juni 2013 in Berlin. „Ich gratuliere Frau Megow im Namen der Universität. Das Bei- spiel zeigt, dass an der TU Berlin hervorragende Nachwuchswissen- schaftlerinnen und -wissenschaftler tätig sind“, so TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach. Die Preisträgerin leitet seit April 2012 die Emmy-Noether-Nach- wuchsforschungsgruppe „Models, algorithms and complexity for scheduling under uncertainty“ im Fachgebiet Kombinatorische Op- timierung und Graphenalgorith- men am Institut für Mathematik der TU Berlin, wo sie auch, am DFG-Forschungszentrum MATHE- ON, promovierte. 2007 erhielt sie bereits den Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Ope- rations Research sowie 2012 den „Berliner Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters“ in der Kategorie „Nachwuchspreis“. RÜCKMELDEGEBÜHREN Onlineformular steht bereit stt Um alle berechtigten Erstat- tungen von Rückmeldegebühren so bald wie möglich vornehmen zu können, stellt die TU Berlin ein entsprechendes Onlineformu- lar bereit. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 6. 11. 2012 waren die vom Wintersemester 1996/97 bis zum Wintersemester 2004/05 erhobe- nen Rückmeldegebühren an Berli- ner Hochschulen nicht rechtmäßig. Daher werden diese erstattet. Die Online-Anträge sollen inner- halb von drei Monaten bearbeitet werden. Für Anträge in Papier- form kann sich durch den höheren Prüfaufwand die Bearbeitungszeit leider relevant verlängern. Bereits schriftlich eingereichte Anträge können daher online erneut ab- gegeben werden. Aufgrund vielfa- cher Anfragen ist es möglich, den Erstattungsbetrag für ein Deutsch- landstipendium zu spenden. Da- mit werden begabte Studierende der TU Berlin für mindestens zwei Semester gefördert. Die Spende ist steuerlich absetzbar. i Infos Rückmeldegebühr: www.tu-berlin.de/?id=131181 Onlineformular: http://erea.zuv.tu-berlin.de www.career.tu-berlin.de/deutschland- stipendium MEHR ALS 1500 INTERESSIERTE sowie ein großes Presseauf- gebot verfolgten die temperamentvoll vorgetragene Rede, die der ekuadorianische Staatspräsident Dr. Rafael Correa im TU-Audimax anlässlich seines viertägigen Deutschlandbesuchs am 16. April hielt. Der promovierte Ökonom sprach über die Strategien seines Landes für wirtschaftlichen Aufschwung, politische Stabilität und für einen sozialen Ausgleich in der Bevölkerung. Im Vorfeld hatte TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Steinbach in Anwesenheit des ekuado- rianischen Staatspräsidenten, des Botschafters des Landes sowie weiterer ekuadorianischer Minister einen Rahmenvertrag mit dem SENESCYT, dem Ministerium für Hochschulwesen, Forschung, Technologie und Innovation des südamerikanischen Landes, ab- geschlossen. Der Vertrag bildet die Basis für eine künftige wissen- schaftliche Zusammenarbeit. Die bisherigen Länderschwerpunkte für TU-Kooperationen in Südamerika waren Brasilien und Chile. Seit einigen Jahren verstärken sich jedoch auch die Kontakte zu Mexiko, Kuba und Ekuador. pp Wege aus der Krise – Staatspräsident Ekuadors an der TU Berlin Vom Wüstensand geschliffen Islamische Kunst verstehen – neue Museumskonzepte für die Migrations- gesellschaft Seite 7 © TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta Science Slam im Audimax, Silent Disco im Lichthof Über 300 Projekte zur Langen Nacht der Wissenschaften Das Magazin mit allen TU-Projekten liegt dieser „TU intern“-Ausgabe bei Der Sonderverkauf von vergünstig- ten Tickets für 7 Euro (Familienticket: 18 Euro) für TU-Mitglieder, Alumni und Partner findet vom 3. bis 7. Juni im Foyer des TU-Hauptgebäudes statt. i www.lndw.tu-berlin.de In dieser Ausgabe „TU intern“ und weitere News im Internet: www.tu-berlin.de/ newsportal © Wikipedia Izzedine Gute Aussichten fürs Auslandsstudium Um den Weg ins Ausland zu ebnen, sind an der TU Berlin sogenannte alternative Studienverlaufspläne entwickelt worden Seite 9

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Nr. 5/MAI 2013 DIe HocHscHulzeItuNg Der tecHNIscHeN uNIversItät BerlIN

Das bessere Berlin

Wie die Stadt Charlottenburg eine technische Hochschule bekam Seite 2

Schöner arbeiten unter dem Membrandach

Studierende konstruierten eine neue Raumatmosphäre für einen TU-Sitzungssaal Seite 4

Design für alle

Für ihre Reichstagsprojekte und ihr Berliner Stadtmodell für Blinde wurden die TU-Modellbauer doppelt ausgezeichnet Seite 5

Wohnen in Gemeinschaft

860 Studierende aus rund 30 Ländern leben in dem Wohnprojekt „Studentendorf Schlachtensee“ –Alumnus Andreas Barz hat es neu organisiert Seite 6

stt Die Alexander von Humboldt-stiftung hat Mitte April auf vorschlag der tu Berlin eine „Alexander von Humboldt-Professur“ an giuseppe caire vergeben. Der 47-jährige Preis-träger, der derzeit als Professor an der university of southern california, los Angeles, usA, lehrt und forscht, ist weltweit einer der führenden ex-perten auf dem gebiet der grundla-gen der Nachrichtentechnik und der Informationstheorie. Die Professur ist mit 3,5 Millionen euro der höchstdo-tierte internationale Forschungspreis in Deutschland und wird vom Bun-

Weitere Humboldt-ProfessurHöchstdotierter deutscher Forschungspreis an Nachrichtentechniker aus den usA

desministerium für Bildung und For-schung finanziert.Die stiftung zeichnet damit weltweit führende und im Ausland tätige Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaft-ler aller Disziplinen aus und eröffnet ihnen die Möglichkeit, ihre wissen-schaftliche tätigkeit in Deutschland auszuüben. Die Professur soll in der Fakultät Iv elektrotechnik und Infor-matik angesiedelt werden.„Die Professur ist inhaltlich für uns von sehr großer Bedeutung und stellt eine Brücke zum Heinrich-Hertz-In-stitut dar. Wir erhoffen uns an dieser

schnittstelle zahlreiche wissenschaft-liche Impulse“, so tu-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg steinbach.Die bahnbrechenden Arbeiten von giu-seppe caire unter anderem zur codier-ten Modulation beeinflussten die Pra-xis und die standards in der modernen drahtlosen Kommunikation nachhaltig. sie stecken hinter vielen Alltagstechni-ken der digitalen Kommunikation wie WlAN-verbindungen oder Mobilfunk-übertragungen. giuseppe caire und die tu Berlin treten nun in die Berufungs-verhandlungen ein. Der Preis wird 2014 in Berlin verliehen werden.

Am 8. Juni ist es soweit: Die TU Berlin lädt von 16 bis 0 Uhr zum nächtli-chen Streifzug durch 30 Wissenschaftshäuser ein.

zukunftstechnologien wie der populäre 3D-Druck werden in der „großen Wissenschaftsshow“ auf die Audimaxbühne ge-bracht. tv-Moderator Arndt Breitfeld führt durch die show mit Astro-Quiz, e-Bussen für Berlin und schimmelpilzen als Alles-könner. gäste aus der uni-versität der Künste Berlin begeistern mit spannender Musikanalyse und Musical-Klassikern. Im Anschluss tref-fen beim science slam Künste auf technik. eröffnet wird er von udK-Präsident Martin rennert und tu-Präsident Jörg steinbach.große themen, die bewegen, werden im „sommernachtssa-lon – liebe, ruhm und gewalt in der digitalen Welt“ diskutiert. er findet erstmalig im lichthof statt. Auf dem Programm stehen die „diskrete revolution“, Hei-ratsschwindel in Partnerbörsen, com-puterspiele und cybermobbing an Berliner schulen. Wer danach Bewe-gung braucht, findet sie bei der silent Disco im lichthof.

Für die kleinen gäste gibt es großes Kin-derprogramm: In der Kinder-show im neu-en MAr-gebäude (Marchstraße 23) präsentieren spaßige Professoren treibstof-fe und verwandeln Kinder in Maschi-nen, Hip-Hop-Kids zeigen ihre Moves und clown Yupp begeistert mit zau-bertricks. An ex-perimentierstän-den können die Kids Kristalle zum leuchten bringen, eisberge angeln und sich schließ-lich auf einer Kindertour die „Mini-Master“-ur kunde verdie-nen.Am campus Wedding (gus-tav-Meyer-Al-lee 25) stehen für das Publi-

kum labore offen: Forscher färben menschliche zellen, bringen Blut zum leuchten und präsentieren das künst-liche Haarfollikel. Außerdem sind live-crash-tests und Demonstratio-nen rund um das thema Fahrzeugsi-cherheit zu sehen. Jana Bialluch

Überragende Werte für

Gleichstellungfri Die tu Berlin hat unter allen deutschen Hochschulen die beste gleichstellung. Mit 13 von 14 mög-lichen Punkten führt sie das jetzt neu erschienene „Hochschulran-king nach gleichstellungsaspekten 2013“ des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und For-schung (center of excellence and science ceWs) an. Damit ist sie erneut auch die beste technische universität in Deutschland in die-sem ranking.In den vergangenen zwei Jahren hat die tu Berlin ihr engagement im Bereich gleichstellung kontinu-ierlich ausgebaut und wurde dafür bereits mehrfach gewürdigt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFg) hat ihr die höchste stufe bei der umsetzung der forschungsori-entierten gleichstellungsstandards bescheinigt. Auch wurden sowohl das „total e-Quality“-Prädikat für beispielhaftes Handeln im sinne von chancengleichheit als auch das „audit familiengerechte hochschu-le“ im Berichtszeitraum um jeweils drei Jahre verlängert. Im Präsidium der universität ist Prof. Dr. ulrike gutheil für die strategische Ausrich-tung der gleichstellungsaktivitäten zuständig. sie kooperiert dabei eng mit der zentralen Frauenbeauftrag-ten und den dezentralen Frauenbe-auftragten der tu Berlin.

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Heinz Maier-LeiBnitz-PreiS

Nicole Megow ausgezeichnet

stt Die tu-Mathematikerin Dr. Nicole Megow gehört zu den diesjährigen Preisträgerinnen des Heinz Maier-leibnitz-Preises, der wichtigsten Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Der von der Deut-schen Forschungsgemeinschaft (DFg) und dem Bundesministe-rium für Bildung und Forschung (BMBF) berufene Auswahlaus-schuss wählte insgesamt neun jun-ge Forschende für die Preise 2013 aus. erstmals stehen 20 000 statt 16 000 euro pro Preis zur verfü-gung. verliehen werden sie am 3. Juni 2013 in Berlin.„Ich gratuliere Frau Megow im Namen der universität. Das Bei-spiel zeigt, dass an der tu Berlin hervorragende Nachwuchswissen-schaftlerinnen und -wissenschaftler tätig sind“, so tu-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg steinbach.Die Preisträgerin leitet seit April 2012 die emmy-Noether-Nach-wuchsforschungsgruppe „Models, algorithms and complexity for scheduling under uncertainty“ im Fachgebiet Kombinatorische op-timierung und graphenalgorith-men am Institut für Mathematik der tu Berlin, wo sie auch, am DFg-Forschungszentrum Mathe-on, promovierte. 2007 erhielt sie bereits den Dissertationspreis der Deutschen gesellschaft für ope-rations research sowie 2012 den „Berliner Wissenschaftspreis des regierenden Bürgermeisters“ in der Kategorie „Nachwuchspreis“.

rückMeLDeGeBüHren

Onlineformular steht bereit

stt um alle berechtigten erstat-tungen von rückmeldegebühren so bald wie möglich vornehmen zu können, stellt die tu Berlin ein entsprechendes onlineformu-lar bereit. Nach der entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 6. 11. 2012 waren die vom Wintersemester 1996/97 bis zum Wintersemester 2004/05 erhobe-nen rückmeldegebühren an Berli-ner Hochschulen nicht rechtmäßig. Daher werden diese erstattet.Die online-Anträge sollen inner-halb von drei Monaten bearbeitet werden. Für Anträge in Papier-form kann sich durch den höheren Prüfaufwand die Bearbeitungszeit leider relevant verlängern. Bereits schriftlich eingereichte Anträge können daher online erneut ab-gegeben werden. Aufgrund vielfa-cher Anfragen ist es möglich, den erstattungsbetrag für ein Deutsch-landstipendium zu spenden. Da-mit werden begabte studierende der tu Berlin für mindestens zwei semester gefördert. Die spende ist steuerlich absetzbar.

i Infos Rückmeldegebühr: www.tu-berlin.de/?id=131181 Onlineformular: http://erea.zuv.tu-berlin.de www.career.tu-berlin.de/deutschland-stipendium

MeHr aLS 1500 intereSSierte sowie ein großes Presseauf-gebot verfolgten die temperamentvoll vorgetragene Rede, die der ekuadorianische Staatspräsident Dr. Rafael Correa im TU-Audimax anlässlich seines viertägigen Deutschlandbesuchs am 16. April hielt. Der promovierte Ökonom sprach über die Strategien seines Landes für wirtschaftlichen Aufschwung, politische Stabilität und für einen sozialen Ausgleich in der Bevölkerung. Im Vorfeld hatte TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Steinbach in Anwesenheit des ekuado-rianischen Staatspräsidenten, des Botschafters des Landes sowie weiterer ekuadorianischer Minister einen Rahmenvertrag mit dem SENESCYT, dem Ministerium für Hochschulwesen, Forschung, Technologie und Innovation des südamerikanischen Landes, ab-geschlossen. Der Vertrag bildet die Basis für eine künftige wissen-schaftliche Zusammenarbeit. Die bisherigen Länderschwerpunkte für TU-Kooperationen in Südamerika waren Brasilien und Chile. Seit einigen Jahren verstärken sich jedoch auch die Kontakte zu Mexiko, Kuba und Ekuador. pp

Wege aus der Krise – Staatspräsident Ekuadors an der TU Berlin

Vom Wüstensand geschliffen

Islamische Kunst verstehen – neue Museumskonzepte für die Migrations-

gesellschaft Seite 7

© TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta

Science Slam im Audimax, Silent Disco im Lichthof

Über 300 Projekte zur langen Nacht der Wissenschaften

Das Magazin mit allen TU-Projekten liegt dieser „TU intern“-Ausgabe bei

Der Sonderverkauf von vergünstig-ten Tickets für 7 Euro (Familienticket: 18 Euro) für TU-Mitglieder, Alumni und Partner findet vom 3. bis 7. Juni im Foyer des TU-Hauptgebäudes statt.i www.lndw.tu-berlin.de

In dieser Ausgabe

„TU intern“ und weitere News im Internet:www.tu-berlin.de/ newsportal

© Wikipedia Izzedine

Gute aussichten fürs auslandsstudium

Um den Weg ins Ausland zu ebnen, sind an der TU Berlin sogenannte alternative Studienverlaufspläne entwickelt worden Seite 9

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Seite 2 TU intern · Nr. 5/Mai 2013gesterN uND Heute

pp In den letzten Wochen wählten die Fakultäten sowie das Zentralinstitut in El Gouna neue Dekane, Prodekane und Direktoren. Diese Personen tragen die Verantwortung für die nächsten beiden Jahre:

Fakultät I Geisteswissenschaften

Prof. Dr. Stefan Weinzierl (Dekan)

Prof. Dr. Helga Marburger (Prodekanin)Prof. Dr. Angela Ittel (Prodekanin)Prof. Dr. Friedrich Steinle (Studien dekan)

Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften

Prof. Dr. Christian Thomsen (Dekan)

Prof. Dr. Michael Gradzielski (Prodekan)Prof. Dr. Reinhard Nabben (Prodekan)

Fakultät III Prozesswissenschaften Prof. Dr.-Ing. Felix Ziegler (Dekan)

Prof. Dr.-Ing. Matthias Kraume (Pro-dekan); Prof. Dr.-Ing. Manfred Wagner (Prodekan); Prof. Dr.-Ing. Claudia Fleck (Pro dekanin)

Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik

Prof. Dr.-Ing. Stephan Völker (Dekan)

Prof. Dr. Odej Kao (Prodekan)Prof. Dr.-Ing. Uwe Nestmann (Prodekan)

Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme

Prof. Dr.-Ing. Henning Meyer (Dekan)

Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend (Prodekanin)Prof. Dr.-Ing. Dieter Peitsch (Prodekan)

Fakultät VI Planen Bauen Umwelt Prof. Dr. Johann Köppel (Dekan)

Prof. Dr. Gerhard Franz (Prodekan)Prof. Dr.-Ing. Stavros Savidis (Prodekan)Prof. Claus Steffan (Prodekan)

Fakultät VII Wirtschaft und Management

Prof. Dr. Hans Hirth (Dekan)

Prof. Dr. Frank Heinemann (Prodekan)Prof. Dr. Jan Kratzer (Prodekan)Prof. Dr. Georg Meran (Prodekan)

ZI El Gouna Prof. Dr.-Ing. Uwe Tröger (Direktor)

Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch (stellvertretender Direktor)

Neue Dekane

Betrachtet man heute die TU Berlin am quirligen Ernst-Reuter-Platz, zentral in der Berliner City West gelegen, scheint es nur schwer vor-stellbar, dass man an dieser Stelle vor rund 150 Jahren eine Naturidylle vorfand, weit entfernt von der wirt-schaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung, die der Ort heute hat. Bevor hier eine technische Hoch-schule entstand, die zum rasanten Aufstieg Charlottenburgs beitrug, mussten einige politische Hindernis-se überwunden werden.

„Im Anfang war das Wort“, heißt es im Johannesevangelium. In Berlin geht jedem Anfang ein heftiger streit voraus. und bevor am charlottenbur-ger Knie, im Hippodrom, 1878 der grundstein für das gebäude des neu zu gründenden Polytechnikums gelegt werden konnte, mussten drei Fragen ausdiskutiert werden: Kann die Bau-akademie mit der gewerbeakademie vereinigt werden? Warum überhaupt ein „Polytechnikum“? Wo soll dassel-be errichtet werden? ein zusammen-schluss der Berliner Bau-, Berg- und gewerbeakademie zu einer „École Polytechnique“ nach französischem vorbild stand schon 1828 in rede. 1862 und 1863 versuchte rudolf vir-chow vergeblich, einen Parlaments-beschluss herbeizuführen. Bis Mitte der 1870er-Jahre gab es heftigen Wi-derstand. Diskutiert wurden weitere Fragen: Wie kann man Baubeamte, die dem staat zu dienen haben, über-haupt mit technikern, die gewerbliche

zwecke verfolgen, in ein und dersel-ben Hochschule ausbilden? steht da nicht „selbstloser staatsdienst“ gegen „egoistisches gewinnstreben“? Doch mit dem Wirtschaftsaufschwung stieg auch die Nachfrage nach gut ausgebil-deten technikern und Baufachleuten. gewerbe- und Bauakademie platzten aus allen Nähten. Dem raummangel konnte nur mit Neubauten begegnet werden. Das war eine chance. endlich beschloss im März 1876 das preußi-sche Parlament, Bau- und gewer-beakademie zu vereinigen und eine neue, gemeinsame Ausbildungsstätte zu errichten. richard lucae, leiter der Bauakademie, wurde beauftragt, Baupläne auszuarbeiten. Nur von konservativer seite gab es noch Wider-stand. Der Name „Polytechnikum“ schien zu „umstürzlerisch“, waren es doch die sozialdemokraten, die je-nes Wort – gotteslästerlich – stets im Munde führten. so einigte man sich auf „technische Hochschule“  – das klang seriös und erzeugte keine re-volutionsängste.Jetzt aber ging es um den standort für die Hochschule. Das war eine Interes-sen- und Prestigefrage. Das Parlament favorisierte die Invalidenstraße – ein terrain, das in der Nähe von Instituti-onen der Berliner universität (charité und Naturkundemuseum) lag. Aber es waren zugleich die Friedrich-Wilhelm-stadt – zu jener zeit ein bedeutender Industriestandort –, die gegend „Am urban“ und am zoologischen gar-ten, in der Nähe der neuen Artillerie-Ingenieurschule, und weitere orte im

gespräch. schließlich entschied man sich für das Hippodrom am charlot-tenburger Knie, auch weil der Kaiser das gelände kostenlos zur verfügung

stellte. Bisher war das Areal – unter anderem dank seiner gasthäuser  – ziel von sonntagsausflügen der Berli-ner, die in diesem Naturidyll erholung suchten. Aber auch die neue elite des Kaiserreiches – wie der Bankier von Bleichröder, Werner siemens oder ge-lehrte wie theodor Mommsen – hatte hier ihre villen mit gartenlandschaft gebaut. Die eröffnung der technischen Hochschule am 2. November 1884 war das gesellschaftliche ereignis der kreisfreien stadt charlottenburg.Die Hochschule sorgte für einen ungewöhnlichen Aufschwung jener westlich von Berlin liegenden stadt, die vor dem ersten Weltkrieg – dem steueraufkommen nach – zur wohl-habendsten stadt des Deutschen reiches aufgestiegen war. Noch heu-te dokumentiert das im Jugendstil verzierte charlottenburger rathaus, das zwischen 1905 und 1913 einge-weiht und erweitert wurde, welchen rasanten Aufstieg die stadt zwischen 1885 und 1920 nahm. Die Bevölke-rungszahl stieg von 42 371 (1885) auf 325 300 (1913). unternehmen wie siemens & Halske und schering siedelten sich hier an. Innerhalb von 20 Jahren rückte charlottenburg im rang der großen deutschen städte vom 30. auf den 11. Platz und ließ Bremen, Halle, Hannover, Magde-burg und stuttgart hinter sich. eine „elektrische“ der Firma siemens verdrängte 1900 die Pferdebah-nen. charlottenburg galt damals als „das kleinere, aber bessere Berlin“. Hans Christian Förster

Universitätsgespenster spuken in der Langen Nacht der Wissenschaften

tui Bei dem Rundgang „Universi-tätsgespenster“ durchs TU-Hauptge-bäude, über den Gartencampus und schließlich bei einer Visite im Alten Physikgebäude, soll an die großen Geister der Vergangenheit erinnert werden. Sie erfahren interessante Ge-schichten von bedeutenden Forschern an der Technischen Hochschule Berlin, der Vorgängereinrichtung der TU Berlin, wie Franz Reuleaux, Adolf Slaby, Alois Riedler, Heinrich Rubens, Hans Geiger sowie den Nobelpreis-trägern Ernst Ruska und Gustav Hertz und vielen anderen. Ungeahnte tech-nische Möglichkeiten taten sich ihnen damals auf. Auch die Kernphysik war Gegenstand von Forschung und Lehre. Aber bis heute halten sich auch viele Legenden. So sollen die TH-Physiker am Bau der „Uranmaschine“ und sogar an „Hitlers Atombombe“ beteiligt gewesen sein. Was daran Wahrheit, was Fantasie ist, wird Ihnen in historisch authentischer Kulisse von dem Kulturphilosophen Hans Chris-tian Förster erläutert werden.

Zeit: 8. Juni 2013, 21.00–22.30 UhrTreffpunkt: Eingangsfoyer im Haupt-gebäude, an der Freitreppei www.lndw.tu-berlin.de

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Buchtipp

Erfolgreicher Protest

Wer sich für die geschichte seiner uni-versität interessiert, der hält mit dem Buch „Das Fakultätsgebäude für Berg-bau und Hüttenwesen der technischen universität Berlin. Bau, Alterung, Ab-rissplanung und sanierung“ einen wertvollen Fundus in Händen. es enthält neben der detailreichen Bau- und sanierungsgeschichte vielfältiges Material und interessante einzelheiten zu einer Diskussion, die über die tu Berlin hinaus Auswirkungen auf die

städtebauliche entwicklung der Metropole Berlin hatte. sie warf ein schlaglicht auf deren Wertschätzung ih-rer eigenen Baugeschichte. Als Autor dieser Baumo-nografie und Dokumenta-tion der sanierung wurde roman Hillmann gewählt. Dieser hatte 2011 seine Dissertation über die „ers-te Nachkriegsmoderne, die ästhetik und Wahrnehmung westdeutscher Architektur 1945–63“ vorgelegt und da-mit, so tu-Kunstgeschichte-Professor Adrian von Buttlar, den erkenntnis-

prozess, der zur rettung des gebäudes geführt habe, wesentlich beför-dert. Im Jahr 2000 soll-te der in die Jahre ge-kommene Bau, den der Architekt Willy Kreuer 1955–58 als symbol ei-ner neuen Ausrichtung der tu Berlin nach der Ns-zeit errichtet hat-te, abgerissen werden. er sollte einem spek-takulären Hochhaus-Projekt weichen, das

bereits in den startlöchern stand. Doch nach flammenden Diskussionen

und lauten Protesten wurde das Haus schließlich von 2006 bis zur Wieder-eröffnung 2012 denkmalgerecht, aber nach neuesten umwelttechnischen erkenntnissen saniert. „Der Kraftakt für alle Beteiligten hat sich gelohnt“, so tu-Präsident Jörg steinbach im vorwort. Heute hätten hier mit Fach-gebieten insbesondere aus den geo-wissenschaften und der Ökologie ge-wissermaßen zeitgemäße Nachfolger der ehemaligen Bergbaufakultät eine neue Heimat gefunden. er wünsche sich, mit diesem Haus, auch durch öf-fentliche Nutzung, einen durchlässigen Übergang zwischen stadt und univer-sität zu gestalten. Patricia Pätzold

Das kleinere, aber bessere BerlinWie die stadt charlottenburg

eine technische Hochschule bekam

© Universitätsarchiv der TU Berlin

So zeigte sich 1885 das Hauptgebäude der Vorgängerin der TU Berlin, der Königlich Technischen Hochschule zu Berlin (Originalzeichnung von Max Lübke, undatiert)

Roman Hillmann: Das Fakultätsgebäude für Bergbau und Hüttenwesen der TU Berlin, Michael Imhof-Verlag 2013, ISBN 978-3-86568-894-1

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TU intern · Nr. 5/Mai 2013 Seite 3stArt INs seMester

Mit blühenden Magnolien begrüßte der TU-Campus die neuen Studierenden zum Sommersemester 2013. Und auch sonst begann das aka-demische Jahr in Charlotten-burg abwechslungsreich.

Die zahl der studienanfänger an der tu Berlin lag gleichblei-bend hoch bei rund 1800. Im Bereich der Master-studiengän-ge verzeichnete die universität einen zuwachs um 25 Prozent. Im Wintersemester, in dem das studienangebot üblicherweise deutlich größer ist, hatten über 6000 Personen ein studium an der tu Berlin aufgenommen. Knapp zwei Drittel aller Be-werberinnen und Bewerber haben ihr Abitur in Berlin ge-macht. Die beliebtesten stu-dienfächer waren in diesem semester bei den Bachelor-studiengängen Bauingenieur-wesen, Wirtschaftsingenieur-wesen und Maschinenbau. In den zulassungsbeschränkten Master-studiengängen führ-ten die Beliebtheitsskala die Fächer Maschinenbau, Bio-medizinische technik sowie luft- und raumfahrttechnik an. erstmals nahm die tu Ber-lin am „Dialogorientierten serviceverfahren zur vergabe von studienplätzen“ (Dosv) der stiftung für Hochschulzu-lassung teil.Die studierenden beleben den campus vielfältig und neben den Magnolien entwickeln sich noch weitere zarte Pflänzchen, dort kann auch die liebe wach-sen. robert Meier zu ummeln jedenfalls, Master-student der luft- und raumfahrttechnik, fand hier seine sophie, die Bio-technologie studiert !. Für beide war ein „early Bird“-Kurs nicht nur der Anfang ih-rer uni-Karriere, sondern auch der Beginn einer großen liebe: Während sie Mathematik büffel-ten, kamen sie sich im Hörsaal näher, bis eines tages feststand: Wir heiraten! Der große tag soll

Der Campus blüht aufAbwechslungsreicher Auftakt des akademischen Jahres

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Studium und Beruf – Fremdspra-chen scheinen immer wichtiger zu werden. Universitäten bieten eini-ge Lehrmaterialien beispielsweise nur noch auf Englisch an. Auch im-mer mehr Firmen agieren über die eigenen Ländergrenzen hinaus, weshalb Arbeitgeber auch mehr Wert auf Fremdsprachenkenntnis-se und Auslandsaufenthalte legen. Wie wichtig sind Fremdsprachen fürs Berufsleben? Bekommt man noch einen qualifizierten Job ohne Fremdsprachenkenntnisse? Wie bereitet man sich am besten da-rauf vor? TU intern befragte dazu TU-Studierende.

Carolina, 23, Architektur

Ich finde es sehr wichtig, dass man Fremdsprachen spricht, nicht nur um Menschen anderer Nationalitä-ten kennenzulernen, sondern auch beruflich. Ich komme aus Brasilien und möchte nicht unbedingt dort le-ben, deshalb habe ich Deutsch und englisch gelernt. Ich würde gerne noch spanisch an der uni lernen, weil es in ganz südamerika gespro-chen wird. In meinem studiengang gibt es lehrveranstaltungen auch in englisch und spanisch, von daher sind da Fremdsprachenkenntnisse sehr wichtig.

Karsten, 24, Physikalische Ingenieurwissenschaft

englisch habe ich in der schule ge-lernt und kann es immer wieder ge-brauchen. An der tu Berlin habe ich auch bei der zeMs, der zentralein-richtung Moderne sprachen, und der sprach- und Kulturbörse spanisch-Kurse und sogar einen Koreanisch-Kurs belegt. Da meine Freundin Ko-reanerin ist, war es mir wichtig, die sprache einigermaßen zu verstehen. um meine Fremdsprachenkenntnis-se zu vertiefen, lese ich spanische Nachrichten im online-Portal. Ich denke, dass man mehr chancen auf gute Jobs hat, wenn man Fremdspra-chen spricht. zumindest englisch ist unabdingbar; ganz ohne hat man sehr schlechte chancen.

Bushra, 25, Process Energy Environ-mental Systems Engineering

es ist sehr wichtig, Fremdsprachen zu beherrschen: Mein studium bei-

spielsweise ist komplett auf englisch. ohne englischkenntnisse könnte ich mich auch nicht mit meinen interna-tionalen Kommilitonen verständigen. Außerdem lese ich englische Bücher und schaue Filme auf englisch. In ei-nem Jahr gehe ich zurück in die tür-kei und würde gerne in meinem Job englisch und Deutsch verwenden. In der türkei beispielsweise ist es fast unmöglich, einen qualifizierten Job ohne Fremdsprachenkenntnisse zu finden.

Clemens, 28, Energie- und Verfahrenstechnik

Ich spreche englisch und besuche ge-rade einen spanisch-Kurs hier an der uni. In der schule hatte ich Franzö-sisch, aber davon ist nicht allzu viel hängen geblieben. Mein Mitbewoh-ner hat eine australische Freundin, dadurch habe ich die gelegenheit, mein englisch zu praktizieren. Ich bin nicht der sprachgewandte Mensch, aber denke, dass im energiesektor Fremdsprachen von vorteil sind.

Elisabeth, 26, Promotion in Philosophie (FU)

englisch und Französisch hatte ich in der schule, Italienisch an der uni. Ich schaue englische serien, um in englisch fit zu bleiben, und spreche es auch immer, wenn ich im Aus-land bin. Für Italienisch habe ich eine tandem-Partnerin und frische meine grammatikkenntnisse selbst auf. Akademische Jobs ohne sprach-kenntnisse zu finden ist praktisch nicht möglich. zumindest englisch sollte man sprechen.

Till, 24, Human Factors

englisch habe ich in england beim schüleraustausch in der 11. Klasse gelernt – Französisch und spanisch in der schule. Ich finde Fremdspra-chenkenntnisse sehr wichtig. Ich würde schon gerne später interna-tional agieren und deshalb so vie-le sprachen wie möglich können. Ich möchte demnächst zumindest mein spanisch und Französisch in sprachkursen aufpolieren. Man be-kommt sicherlich noch gute Jobs ohne Fremdsprachenkenntnisse, wenn man aber welche hat, ist es bestimmt ein Pluspunkt. Agnieszka Asemota

Sicher in Wort und Schrift?Auf dem camus nachgefragt: Die tu-studierenden sind polyglott – und finden, Fremdsprachen sind ein

Pluspunkt für den Berufseinstieg

© TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta (4), TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl (3), Lara Kleiner (2)

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im August sein. Doch gleich nach der Hochzeit könnte es schon wieder zu einer temporären trennung kommen. er geht mit einem erAsMus-stipendium in die Niederlande an die universi-tät Delft, sie bewirbt sich derzeit noch um einen Austausch.Auch das akademische leben startete in großer vielfalt: Mit Jazz und science slam feierte der DFg-sonderforschungs-bereich/transregio „Diskre-tisierung in geometrie und Dynamik“, dessen sprecher Professor Dr. Alexander Bo-benko ist, seinen Auftakt $. Die universität öffnete ihre tü-ren für Mädchen, die am girls’ Day labore, Werkstätten und Büros der tu Berlin eroberten %, an einem „Kuba-tag“ warb das mittelamerikanische land mit temperament und Infor-mation für ein studium auf der sonneninsel Q. Für ein Aus-landsstudium rührte denn auch das Akademische Auslandsamt der tu Berlin ende April die Werbetrommel. es hatte eine „Internationale Woche“ orga-nisiert, um über die vielfältigen Möglichkeiten zu informieren, eine zeit im Ausland zu ver-bringen W.Auch Bauarbeiten werden die tuler durchs semester beglei-ten. Nachdem im vergangenen semester die Belegschaften ganzer tu-Häuser mit „sack und Pack“ umgezogen waren, sind tu-Mitglieder diesmal von Arbeiten des tiefbauamts betroffen E. unter anderem bringen die Berliner Wasserbe-triebe einen stauraumkanal in die Fasanenstraße ein, die teil-weise gesperrt ist, was auch den zugang zur universitätsbiblio-thek erschwert. Doch das gan-ze hat sein gutes: Das Bauwerk soll die regenwasserüberläufe auffangen und dient damit der reduzierung der gewässer-belastung im landwehrkanal. Die Arbeiten werden voraus-sichtlich Anfang 2015 beendet. Patricia Pätzold

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Seite 4 TU intern · Nr. 5/Mai 2013INNeNANsIcHteN

Aus der TU Berlin Hochschulpolitik

Corporate Design: Vorlagen online

tui Die Handbücher zum neuen Cor-porate Design der TU Berlin, das den Auftritt nach innen und nach außen ein-heitlich gestalten soll, sind fertiggestellt und verteilt. Nun gibt es auch online diverse Vordrucke. Es handelt sich um Vorlagen für Bilder, Briefbogen, E-Mail-Signaturen, Flyer, Gruß- und Einladungs-karten, PowerPoint-Präsentationen sowie Visitenkarten. Auch das CD-Manual und das deutsch-englische Glossar, das die Verwendung einheitlicher Begriffe im internationalen Rahmen gewährleisten soll, sind zum Download erhältlich.i www.tu-berlin.de/?id=133137

Telearbeit weiterhin möglich

tui Die Dienstvereinbarung zur alter-nierenden Telearbeit an der TU Berlin wurde über den 31. März 2013 hinaus um ein weiteres Jahr verlängert, teilte der TU-Personalrat mit. Es stehen 60 Telearbeitsplätze zur Verfügung. Wer Interesse an Telearbeit hat, kann einen Antrag über das jeweilige Personalteam stellen. Die Telearbeit wurde an der TU Berlin 2011 eingeführt, um das dezent-rale Arbeiten aus familiären Gründen für alle Beschäftigten zu erleichtern. Inner-halb des Verlängerungszeitraums soll die Dienstvereinbarung evaluiert werden.i www.tu-berlin.de/?id=39583

Nebenberufliche Frauenbeauf-tragte gesucht

tui Am 11. Juli 2013 wird in der Zen-tralen Universitätsverwaltung (ZUV) eine neue nebenberufliche Frauenbeauftragte für die folgenden zwei Jahre gewählt. Vom 23. Mai bis 6. Juni liegen die Wählerver-zeichnisse im Zentralen TU-Wahlamt aus. Wahlvorschläge können noch bis zum 6. Juni 2013, 15 Uhr, eingereicht werden.i www.tu-berlin.de/?id=21744

Der Raum „H 2035“ im TU-Haupt-gebäude – ein schöner Hör- und Sitzungssaal, leider mit schwieri-ger Akustik: Oft schon war es bei Veranstaltungen und Sitzungen, beispielsweise der TU-Struktur-kommission, aufgefallen, dass die akustische Sphäre des großen Raumes mit seinen zehn mal acht Metern und einer überproportiona-len Raumhöhe von mehr als sechs Metern verbesserungswürdig ist. Nun haben sich Studierende im Seminar „Schallschlucker“ der Sache angenommen. Herausgekommen sind überraschende Entwürfe, die inzwischen auch dem Präsidium und der Bauabteilung der Universität vorliegen – denn sie haben eine Chance auf Umsetzung.

„Die Atmosphäre eines raums ist eine erfahrung, die auch visuelle und akus-tische eigenschaften integriert, lehren die großen der zunft“, erklärt chris-tian göbel, einer der künstlerischen Betreuer des seminars. „In diesem sinne haben wir künstlerische Kon-zepte für eine höhere ästhetische und akustische Qualität des Konferenzsaals entwickelt.“ In dem fachübergreifen-den seminar der Fachgebiete Bilden-de Kunst von Prof. Dr. stefanie Bürkle sowie Bauphysik und Baukonstrukti-onen von Prof. Dr. Frank u. vogdt an den Instituten für Architektur und für Bauingenieurwesen entwickelten in-terdisziplinäre teams aus Master-stu-dierenden alternative raumkonzepte und objektentwürfe. sie sollten ihre Projekte durch zusammenarbeit mit experten der Akustik, durch recher-che und experimente gestützt, bis zur realisierungsreife bringen. ein ausge-wähltes Konzept soll dauerhaft umge-setzt werden.Ines Dobosic, Miquel Planella, caspar Kollmeyer und Pola r. Koch hatten mit ihrem „schallschlucker“ den interes-santesten entwurf geliefert, befanden bei einer Präsentation der tu-Präsi-dent Prof. Dr.-Ing. Jörg steinbach so-

wie der leiter der Bauabteilung Mar-tin schwacke. sie konstruierten ein ausladendes Membrandach, das dem raum völlig neue atmosphärische und akustische eigenschaften geben soll.In dem derzeitigen raum mit 500 Ku-bikmeter volumen hatten die studie-renden gravierendes bemängelt: vor der renovierung des Hauptgebäudes sei der raum holzvertäfelt und mit dicken vorhängen und teppichen aus-gestattet gewesen. ohne diese elemen-te habe sich die Akustik nun enorm verschlechtert, die raumatmosphäre wirke kühl und biete keinerlei Aufent-haltsqualitäten. Das könne die Kon-zentration der teilnehmer behindern und gar erfolg versprechende ergeb-nisse im verhältnis zum zeitaufwand erschweren. und die angehenden Architekten und Ingenieure maßen nach: Die aktuelle Nachhallzeit sei gerade bei tiefen und mittleren Frequenzen zu lang, was die sprachverständlichkeit mindere. schallabsorbierende Maßnahmen sei-en also unerlässlich. Dabei kamen sie recht schnell auf textilien, die ab einer bestimmten Dichte akustisch wirksam sind. sowohl konstruktiv als auch for-mal versprach eine mehrschichtige Membrankonstruktion interessante ergebnisse. sie besitze akustische und auch licht-modulierende eigenschaf-ten, die den raum sowohl akustisch als auch atmosphärisch positiv beein-flussen. ein zwischengelagertes luft-volumen soll hochschallabsorbierend im gesamten Frequenzbereich wirken. Durch die unterschiedlichen Höhen der Membrandachkonstruktion wird die Decke quasi abgehängt, der massi-ve Deckenträger verschwindet, Decke sowie teils auch die Wände werden verdeckt. Das kam gut an, ebenso wie zwei weitere Modelle, die für eine wei-tere umsetzung verwendung finden könnten. Im Wintersemester sollen die studie-renden ihr Projekt nun in zusam-menarbeit mit der tu-Bauabteilung zur realisierungsreife bringen. Patricia Pätzold

Schöner arbeiten unter dem Membrandach

studierende konstruierten eine neue raumatmosphäre für einen tu-sitzungssaal

Links Schallschlucker „Cloudscape“ als partizipatorische Installation aus geflochtener Schafwolle von Ingo Lerch, Isabelle Stumpner, Jan Pisar, Kübra Tan, Pablo Goldin

Rechts Schallschlucker als zuge-schnittene farbige Filzbahnen in Anlehnung an historische Ausstat-tung der Räume mit Vorhängen und Stuckdecken von Moritz Alexander Klimburg, Alma Grossen, Rachil Sidiropoulou, Maria Fernanda Jardi Espinosa

Der „Schallschlucker“ von Ines Dobosic, Miquel Planella, Caspar Kollmeyer und Pola R. Koch soll dem Raum völlig neue atmosphärische und akustische Eigenschaften geben

© Dobosic Planella Kollmeyer Koch

© Klimburg Grossen Sidiropoulou Jardi Espinosa © Lerch Stumpner Pisar Tan Goldin

DAAD stellt Strategie 2020 vor

tui Stipendien für die Besten vergeben, weltoffene Strukturen schaffen, Wissen für Wissenschaftskooperationen bereitstellen. Mit einer neuen strategischen Ausrichtung seiner Stipendien- und Förderprogramme, dem Ausbau seines weltweiten Netzwerks und einem neuen Arbeitsbereich zur Ver-mittlung von Wissen für internationale Hochschul- und Wissenschaftskoopera-tionen will der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) die Internationa-lisierung der Hochschulen weiter voran-treiben und jungen Menschen im In- und Ausland internationale Studien- und For-schungserfahrung ermöglichen. Für die Qualifizierung der einheimischen Studen-tinnen und Studenten strebt der DAAD an, das „gläserne Dach‘‘ von rund einem Drittel Auslandsmobilität zu durchstoßen, sodass 50 Prozent eines Absolventenjahr-gangs studienbezogene Auslandserfah-rung sammeln können. Deutschland soll außerdem führendes Gastland für inter-national mobile Studierende bleiben, bis 2020 mindestens 350 000 ausländische Studierende gewinnen und deren Studien- erfolg sicherstellen.i www.daad.de

15 neue Fellows für innovative Hochschullehre gesucht

tui Exzellenz in der Lehre ist das Ziel einer neuen Ausschreibung der Baden-Württemberg Stiftung, der Joachim Herz Stiftung und des Stifterverbands. Sie vergeben 2013 erneut 15 Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre, die mit jeweils bis zu 50 000 Euro do-tiert sind. Mit dem Geld sollen geplante Entwicklungsvorhaben angeschoben, neuartige Lehr- und Prüfungsformate erprobt oder Module und Studienab-schnitte neu gestaltet werden. Bewer-bungsschluss ist der 12. Juli 2013.i www.stifterverband.info/wissenschaft_

und_hochschule

vor mehr als zehn Jahren stand fest: Die rechtssicherheit im umwelt-schutz sollte erhöht, schädliche um-weltauswirkungen in allen Bereichen der universität gemindert und so die Wirtschaftlichkeit der universität ins-gesamt verbessert werden. Das war der startschuss für die entwicklung und etablierung des „Management-systems für Arbeits-, umwelt- und gesundheitsschutz“ (AuMs) an der tu Berlin. um die Wirksamkeit und Nützlichkeit des AuMs zu über-prüfen und möglichen wei-teren Hand-lungsbedarf zu ermitteln, be-gannen im ok-tober 2011 zwei Projektgruppen mit einer evalu-ierung. es zeigte sich, dass das AuMs vor al-lem von Berei-chen mit hohem gefährdungs-potenzial ange-nommen und genutzt wird, während andere Bereiche zum teil noch Informationsbedarf haben.„In qualifizierten Interviews mit tu-Mitgliedern aller statusgruppen wurde vor allem nach der Bekanntheit ge-fragt, nach der Nutzung der einzelnen elemente und danach, wie sinnhaft die Prozesse und serviceleistungen sind“, erklärte Marianne Walther von loebenstein, leiterin der stabsstelle „sicherheitstechnische Dienste und umweltschutz“ (sDu) während der Abschlusspräsentation am 10. April.

„zu danken haben wir der unfallkasse Berlin, die die untersuchung finanziert hat, sowie unserem Projektpartner, der HIs gmbH für Hochschulma-nagement.“ Auch die tu-Kanzlerin Prof. Dr. ulrike gutheil war zugegen und betonte die Führungsaufgabe im Arbeits- und umweltschutz.urte Ketelhön und Joachim Müller von der HIs-Projektleitung stellten einzel-ne elemente des AuMs vor: regelmä-ßige Arbeitsstättenbegehungen, einset-

zung und gründung eines Arbeits- und umweltschutzausschusses sowie eines Arbeitskreises gesundheitsförderung, erstellung einer Datenbank zur ver-netzung der über 350 dezentralen Be-auftragten, zentralisierung des chemi-kalienverzeichnisses und vieles andere mehr. sie wiesen auch auf die Nützlich-keit eines neuen dezidierten Maßnah-menkataloges hin. er soll die reibungs-lose zusammenarbeit insbesondere an den Nahtstellen zwischen den stabs-

stellen „Betriebsärztlicher Dienst“ (BäD) und sDu sowie den Abteilun-gen der zentralen universitätsverwal-tung (zuv), besonders „gebäude- und Dienstemanagement“ (Abteilung Iv), sicherstellen und weiterentwickeln. Die Interviews hatten auch gezeigt, dass das unterstützungssystem für Führungskräfte und ausführende Be-schäftigte mit Beratung, Musterunter-lagen und Weiterbildungsangeboten positiv wahrgenommen wird. „leider

offenbarte sich“, so Marianne Walther, dass bei großen fi-nanziellen ein-schnitten, bei Arbeitsverdich-tung und dem Abbau fester stellen sekundä-re Aufgaben wie Arbeits-, um-welt- und ge-sundheitsschutz als erste leiden“, bedauert die stabsstellenlei-terin. „Hier gilt es rechtzeitig gegenzus teu-ern, zumal es weiteren Hand-

lungsbedarf gibt.“ Dazu zählt sie unter anderem die Abstimmung und umsetzung von gesetzlichen Anforde-rungen bei einem finanziell begrenzten rahmen, die Koordinierung beim ein-satz von Fremdfirmen oder die klare rollenverteilung zwischen beratenden stabsstellen und operativen Bauherren oder Betreibern. Patricia Pätzold

i [email protected] www.tu-berlin.de/?117394

Verantwortung in KrisenzeitenDas „Managementsystem für Arbeits-, umwelt- und gesundheitsschutz“

der tu Berlin wurde evaluiert

© TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl

Brandschutzübung für TU-Beschäftigte vor dem Hauptgebäude

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TU intern · Nr. 5/Mai 2013 Seite 5leHre & stuDIuM

Aus der TU Berlin

Nachnutzung Tegel

tui Für ihr Konzept zur Nachnutzung des Areals am Flughafen Tegel erhielten die TU-Studenten der Stadt- und Regio-nalplanung Felix Bentlin und Johannes J. Hipp einen Sonderpreis der Baukammer Berlin. Vergeben wurde dieser Preis im Rahmen des Schinkel-Wettbewerbs, der vom Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (AIV) ausgelobt wird. „Zu den besonders impulsgebenden Setzungen der Arbeit gehören die Neuorganisati-on des Kurt-Schumacher-Platzes an der Westseite sowie seine Öffnung hin zum angrenzenden Flugfeld. Mit der Ver-knüpfung von räumlichen und zeitlichen Setzungen gelingt es der Arbeit, beispiel-haft die Vielschichtigkeit städtebaulicher Randbedingungen konzeptionell einzu-beziehen. Insgesamt bietet das Konzept über alle Entwicklungsphasen eine nach-vollziehbare Strategie zur Qualifizierung des Standortes“, heißt es unter anderem in der Begründung der Jury.

Abstimmen für interaktive Lehrprojekte

tui Noch bis zum 23. Mai kann man mehrere TU-Projekte durch ein Voting unterstützen, die die MOOC Produc-tion Fellowship vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Wert von 25 000 Euro gewinnen möchten. MOOC steht für „Massive Open Online Course“. Entwickelt werden sollen innovative Kon-zepte für solche Kurse. Der Kursvorschlag „Space Technology“ des TU-Fachgebiets Raumfahrttechnik soll mit Videos und in-teraktiven Lehrmethoden eine neuartige Lehrerfahrung schaffen und die Grundla-gen dieser Wissenschaft vermitteln. Wei-tere Projekte aus der TU Berlin sind: „Ur-ban Design and Communication“ (Prof. Dr.-Ing. Angela Uttke und Dipl.-Ing. Ma-nuela Kölke), „EduFUTUR – Education for a Sustainable Future“ (Prof. Dr. Thomas Friedrich und Dr. Franz-Josef Schmitt), „Texte professionell mit LaTeX erstellen“ (Christoph Eyrich, Prof. Dr. Lars Knipping und Christian Grümme), „Vom Phäno-men zum Modell – mathematische Mo-dellierung von Natur und Alltag“ (Prof. Dr. Lars Knipping, Dr. Stefan Born und Erhard Zorn), „Lebensmittelmikrobio-logie und  -hygiene“ (Prof. Dr. Diana Graubaum, Prof. Dr. Tassilo Seidler und Prof. Dr. Lars Knipping, zusammen mit der Beuth Hochschule für Technik Ber-lin), Die Projektwerkstatt „Blue Enginee-ring“ entwickelt ein Konzept zum The-ma „Nachhaltigkeit im Studium“, das vielfältige Möglichkeiten zur Interaktion bietet. Außerdem laden die „Blue Engi-neers“ zu einer lobbykritischen Stadt-führung am 23. 5. 2013 ein sowie zu einem Workshop-Wochenende vom 14. bis 16. Juni zu den Fragen „Wie möchte ich Technik gestalten?“ und „Was be-deutet mir Technik?“. Die studentische Gruppe „Blue Engineering“ will für die sozialen und ökologischen Dimensionen der Technik sensibilisieren, Orientierung bieten und mitgestalten. Dazu bietet sie vielfältige Aktivitäten.i https://moocfellowship.org

www.blue-engineering.org

Segelfliegen lernen

tui Der akademische Segelflieger-Verein „akaflieg“ bietet im September wieder einen zweiwöchigen Grundkurs Segel-fliegen an. 50 Flüge werden innerhalb der Zeit mit dem vereinseigenen Doppel-sitzer absolviert. Ziel ist die Alleinflugreife (A-Prüfung), bei der der Fluglehrer am Boden bleibt. Das Segelfluggelände be-findet sich in der Prignitz. Es sind keiner-lei Vorkenntnisse notwendig. Studierende und Auszubildende erhalten Preisermäßi-gungen. Anmeldungen bis 7. Juli 2013.i www.akaflieg-berlin.de

Coffee to go umweltfreundlich„cupcycle“ startet mit neuem

sponsoring-Partner durch

tui Pünktlich zu semesterbeginn sind wieder die umweltfreundli-chen Mehrwegbecher des tu-start-ups „cupcycle“ auf dem campus erhältlich. sie sparen Müll und hal-ten Heißgetränke außerdem länger warm als ihre Pendants aus Pappe. „Wir möchten den studierenden helfen, ihren unialltag nachhaltiger zu gestalten – mit mehr Interaktion und ganz ohne Pfand“, erklärt tho-mas Junge, gründungsmitglied des Projekts. Dass das system funkti-oniert und die Nachhaltigkeit stei-gert, hat „cupcycle“ bereits be-wiesen: Während der Pilotphase im sommersemester 2012, die durch die gesellschaft von Freunden der tu Berlin e.v. unterstützt wurde, konnten knapp 18 000 Pappbecher durch die Mehrwegbecher ersetzt werden. Das Projekt konnte einen neuen sponsoring-Partner zur un-terstützung gewinnen: die Berliner Wasserbetriebe.„Als modernes Wasserver- und Ab-wasserentsorgungsunternehmen liegen uns Nachhaltigkeit und um-weltschutz besonders am Herzen. Wir sind begeistert vom Projekt und den Ambitionen des cupcyc-le-teams“, sagt Frank Bruckmann, Finanzvorstand der Berliner Was-serbetriebe. „cupcycle“-Becher sind in den cafeterien „Wetter-leuchten“ und „coffee-Bar“ im tu-Hauptgebäude sowie im stu-dentischen „Wiwi-café“ erhältlich. Neu ist ein Quiz, bei dem es eine Kaffee-Flatrate zu gewinnen gibt.

Zu Hause im Zuhause

grenzen sichern nach Katalog

pp Produkte zur grenzsicherung werden von rüstungsfirmen mit derselben sachlichen Information über ihre leistungsfähigkeit ange-boten wie jedes andere Produkt. Dennoch haben sie Ausgrenzung zum ziel, die errichtung von un-überwindbaren Barrieren, zäu-nen, Mauern überall auf der Welt. Mit einer Arbeit zu diesem thema erreichten die tu-studierenden eleonore Harmel und Mathias Burke beim internationalen Wett-bewerb „out of Balance: Kritik der gegenwart“ mit dem Beitrag „Fühl dich zu Hause in deinem zuhause“ einen ersten Preis. Aus-gelobt wurde der Preis durch die zeitschrift für Architektur und stadt „ArcH+“ und die stiftung Bauhaus Dessau. Die Arbeit ent-stand im Wintersemester 2012/13 im seminar „Military urbanism“, das für Master-studierende der stadt- und regionalplanung sowie des „urban Design“ angeboten wurde. Betreut wurden die studie-renden von Professor Angela uttke und Andreas Brück am Fachgebiet städtebau und siedlungswesen des Instituts für stadt- und regional-planung (Isr) der tu Berlin. Die Arbeit ironisierte die aus sicht der studierenden absurde Diver-sifikation, mit der rüstungsfirmen technische Anlagen zum schutz der „Heimat“ anbieten. sie präsentiert ein Angebot an zäunen und selbst-schutzanlagen im stil eines Möbel-hauskatalogs wie für den einkauf für ein gemütliches Heim.

© CupCycle

Jedes Semester erlernen etwa 150 Studierende im Fach „Modell + Design“ bei Burkhard Lüdtke die handwerklichen und gestalterischen Grundlagen des Modellbaus und den experimentellen Umgang mit Werkstoffen. Sie arbeiten an vielen seiner Projekte mit, die teils großes öffentliches Aufsehen erregen. Jetzt wurden zwei Stadtmodelle, die in Zusammenarbeit mit der Senatsver-waltung für Stadtentwicklung und Umwelt sowie mit dem Deutschen Bundestag entstanden sind, interna-tional ausgezeichnet.

zum ersten Mal hatte die Jury der „Design For All Foundation“ auf der achten „Biennale International De-sign“ im französischen saint-Étienne die gleiche stimmenanzahl für zwei innovative Projekte und damit einen „Joint Award“ vergeben: zum einen für den erfolgreichen versuch, erstmals den Ausblick auf Berlin während des rundgangs durch die Kuppel auch für Blinde erfahrbar zu machen, sowie die tastmodelle des Berliner reichstages,

die Blinden eine vorstellung von Ar-chitektur, Ausmaßen und Baumaterial des „zentrums der Macht“ der Bun-desrepublik Deutschland geben sollen. zum zweiten für das „sprechende tastmodell der Berliner Innenstadt“, das neben dem stadtgrundriss im Maß-stab 1 : 2000 auch „lupenmodelle“ im Maßstab 1 : 500 und solitärbauwerke wie den Fernsehturm oder die sieges-säule darstellt. Beide siegermodelle stammen aus der Werkstatt des tu-Modellbaus. Das letztere, das dort, wo die oberste Denkmalschutzbehör-de ihren sitz hat, im lichthof der se-natsverwaltung für stadtentwicklung und umwelt, Am Köllnischen Park 3 in Berlin-Mitte, seine endgültige Heimat gefunden hat, machte bei seiner Premi-ere in der Öffentlichkeit große Furore. Die Ausstellung war im Paul-löbe-Haus, das zum Deutschen Bundestag gehört, eröffnet worden und viel politi-sche Prominenz hatte sich eingefunden zum Hören, sehen und staunen.Den erfolg seiner Modelle  – immer-hin waren 55 Projekte aus 17 ländern eingereicht worden – erklärt Burkhard

lüdtke unter anderem mit seiner star-ken Betonung der Handwerksarbeit, die heute selten geworden ist: „Heute wird in allen Architektur- und Planungsbüros vieles am computer entworfen“, sagt er. „Doch das kann niemals das sinnlich ,begreifbare‘ Modell ersetzen, es kann immer nur eine ergänzung sein.“ Die computeranimation eines raumes habe nichts mit räumlichkeit zu tun. trotz der 3D-Programme sei ein Bildschirm immer flach. er sei nicht an das bino-kulare sehen des Menschen angepasst. Für die Fertigung werden natürlich auch computergestützte techniken und Werkzeuge benutzt wie laserschneider, 3D-Plotter oder cNc-Fräsen. „Doch das handwerkliche experimentieren mit verschiedenen Materialien und das sinnliche erleben ist durch eine Bild-schirmplanung nicht zu ersetzen.“ seit 27 Jahren lehrt Burkhard lüdtke an der tu Berlin das einzige universitäre Mo-dellbaufach deutschlandweit. Patricia Pätzold

i www.modellunddesign.de www.designforall.org

Design für alleDoppelte Auszeichnung für reichstagsprojekte und Berliner stadtmodell

silke Müller und Marina leon-topoulos sind leidenschaftliche rockmusikerinnen  – und sie studieren elektrotechnik an der tu Berlin. Dies wäre wohl nicht so gekommen, hätten die beiden jungen Frauen 2007 nicht die „lange Nacht der Wissenschaf-ten“ an der tu Berlin besucht und aus Begeisterung für ein elektrotechnik-Projekt kurzer-hand ihre studienpläne geändert. Heute sind sie nicht nur zwei stu-dentinnen, die gerade ihr Bache-lor-studium erfolgreich beenden, sondern auch tutorinnen, die sich für die schul- und Nachwuchsarbeit starkmachen.

Hatten Sie schon in der Schule ein Fai-ble für Technik?

silke: Marina und ich gründeten früh unsere eigene Band und interessierten uns unabhängig von der schule für ton-technik. vormittags besuchten wir die leistungskurse englisch, Musik und Kunst, in der Freizeit tüftelten wir an verstärkern und lautsprechern. Aber dass wir einmal elektrotechnik studie-ren würden, hätten wir nie gedacht.

Über die „Lange Nacht“ 2007 kamen Sie dann doch zur Elektrotechnik?

Marina: silke stand damals kurz vor

dem Abi und hatte ein tonmeisterstu-dium an der udK ins Auge gefasst. Ich studierte verkehrswesen an der tu Berlin, interessierte mich aber auch für die udK. Auf einer tu-service-veranstaltung für tonmeisterstudieren-de wurde dann zur „langen Nacht“ eingeladen.silke: von allen Projekten faszinierte uns vor allem die Demonstration des gitarrenverstärkers WIlDcAt, der im Modul „Mixed-signal-Baugruppen“ ge-baut wurde. Auf einmal entpuppte sich die elektrotechnik als das Fach, das uns einen tieferen einblick in die Funkti-onsweise all der geräte bieten könnte, mit denen wir längst arbeiteten. zum ersten Mal konnten wir unsere Hörein-drücke mit Messungen vergleichen und zusammenhänge im Detail verstehen.

Und dann ging alles ganz schnell?

Marina: Allerdings. Nach der mo-natelangen suche entschieden wir uns für die elektrotechnik bereits auf dem lNDW-Heimweg. Anfangs wollten wir vor allem röhrenverstärker bauen. Doch es entwickelte sich inzwischen eine Affinität zu Mikrocontrollern.

Sie engagieren sich auch für die Schülerarbeit …

silke: Wir möchten ähnlich un-entschlossenen helfen und schü-

lerinnen und schülern, die MINt-Fä-cher als trocken empfinden, einblick in unser studium geben – über Initi-ativen der Fakultät Iv wie das „deIn labor“, das elektrotechnik- und Informatik-labor für schülerinnen und schüler, das MINt-video-Projekt, aber auch über die „lange Nacht“, die studieninhalte sehr praxis- und alltagsnah umsetzt. Dieses Jahr zei-gen wir, wie Musik „vom lautspre-cher ins ohr“ kommt. Wer möchte, kann auch Kontaktmikros bauen. Wir freuen uns auf viele neugierige Fragen rund um die elektrotechnik. studien-interessierte sind in der lNDW an der tu Berlin immer willkommen! Das Gespräch führte Mona Niebur

i www.rabbitsgonewild.de

Eine Lange Nacht, die alles verändertezwei Mädchen, die auszogen, elektrotechnik zu studieren

© TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl

Begeisterte Elektrotechnikerinnen und Musikerinnen: Silke Müller (l.) und Marina Leontopoulos

Bei der Präsentation des Stadtmodells im Paul-Löbe-Haus in Berlin staunte auch die politische Prominenz. Burkhard Lüdtke (2. v. l.) erklärt sein Modell

© modell + design

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Seite 6 TU intern · Nr. 5/Mai 2013AluMNI

Alumni-Nachrichten

Wolfgang-Paul-Preis

bk Dr. Burkhard Butschke, der seine Dissertation im Fachgebiet Physikalisch-Organische Chemie bei Prof. Dr. Drs. h. c. Helmut Schwarz von der TU Berlin im letzten Jahr erfolgreich abgeschlos-sen hat, wurde für diese Arbeit im März mit dem Wolfgang-Paul-Preis geehrt. Vergeben wird diese Ehrung durch die Deutsche Gesellschaft für Massenspekt-rometrie (DGMS), die damit die besten Diplom- bzw. Master- und Doktorarbei-ten auf dem Gebiet der Massenspektro-metrie auszeichnet.

DRIVE-E-Studienpreis 2013

bk Stephan Leppler, TU-Student des Faches Technischer Umweltschutz, hat in seiner Studienarbeit ein Berechnungs-modell entwickelt, durch das sich die Nutzungskosten von konventionellen, Hybrid- und batterieelektrischen Fahr-zeugen vergleichen lassen. Für diese Ar-beit wurde er am 6. März mit dem ersten Preis und einem Preisgeld in Höhe von 4000 Euro in der Kategorie „Studien-/Projekt-/Bachelorarbeiten“ des DRIVE-E-Studienpreises ausgezeichnet. Ausgelobt wird der Preis durch das Bundesministe-rium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Fraunhofer-Gesellschaft.

Gründungsexperten im Film

bk Wie schreibe ich einen Businessplan? Was sind eigentlich gewerbliche Schutz-rechte? Diese und viele andere Fragen beantworten Expertinnen und Experten, darunter auch viele TU-Alumni, in kur-zen Videointerviews. Bei den „Experten“ handelt es sich um Referentinnen und Referenten der Ringvorlesung „Entrepre-neurship – Von der Idee zum Markt“ vom TU-Gründungsservice. Jede Woche wird eine Expertin oder ein neuer Experte zu einem bestimmten gründungsrelevanten Thema interviewt. Die Videos finden Sie auf den Seiten des Zentrums für Entrepre-neurship der TU Berlin.i www.entrepreneurship.tu-berlin.de

Neue Ämter

bk Gleich zwei neue wichtige Ämter hat TU-Alumna Prof. Dr.-Ing. Burghilde Wieneke-Toutaoui im April übernom-men, bei beiden ist sie jeweils die erste Frau in diesem Amt. Seit 1. April ist sie Präsidentin der Fachhochschule Bran-denburg. Am 26. April wurde sie zudem zur neuen Vorsitzenden des VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V., Bezirksverein Berlin-Brandenburg, gewählt. Die 1958 geborene Burghilde Wieneke-Toutaoui studierte Maschinenbau an der TU Ber-lin. 1990 wurde sie Professorin für Indus-trial Engineering an der Beuth Hochschu-le (zuvor TFH Berlin) und war hier die vergangenen acht Jahre Vizepräsidentin für Studium und Lehre.

Mit dem symbolischen Akt der grund-steinlegung hat am 7. März 2013 der Neubau des goethe-Instituts und der Außenstelle des Deutschen Akademi-schen Austauschdienstes (DAAD) in Kairo begonnen. Das Bauunternehmen des tu-Alumnus Mamdouh Habashi bekam den zuschlag des Bundesam-tes für Bauwesen und raumordnung (BBr) für die bauliche umsetzung des umfangreichen Projekts.er hatte sich gefreut, dass das Bauun-ternehmen „Al Habashi general con-tracting“ den Auftrag für sein sowohl technisch wie preislich bestes Angebot für den Neubau des goethe-Instituts und der Außenstelle des DAAD in Kai-ro erhalten hatte. schließlich hatte sich der Bauingenieur Mamdouh Habashi schon seit Jahren für dieses Projekt interessiert und kannte jeden Aspekt der Diskussion um den Bau.Bereits in den 1990er-Jahren hatte das unternehmen „Al Habashi“ die ehe-

malige DDr-Botschaft in Kairo für das goethe-Institut umgebaut. Das jetzige Bauprojekt wird auf einem nahe ge-legenen unbebauten grundstück mit einer darauf befindlichen verfallenen villa entstehen, das ebenfalls zu den liegenschaften des Instituts gehört. Bislang sind das goethe-Institut und die Außenstelle des DAAD an drei verschiedenen standorten unterge-bracht und ein Neubau war längst notwendig geworden. Das goethe-Institut Kairo ist als regionalzentrum für ganz Nordafrika/Nahost zuständig und koordiniert das Kulturprogramm von 13 Instituten. ein Planungsbüro aus erfurt hatte mit seinem entwurf den Wettbewerb gewonnen und in der Ausschreibung für die bauliche umset-zung konnte sich Mamdouh Habashi gegen 27 weitere Bewerber durch-setzen. seine Firma steht in dem ruf, preislich günstig, terminlich zuverläs-sig und besonders im Bereich umwelt-

technologie auf hohem technischem Niveau zu arbeiten. Diesen standard zu halten, war in den letzten Jahren nach den politischen und wirtschaft-lichen umwälzungen in ägypten eine große Herausforderung gewesen. Doch „Al Habashi“ gelang es, die Aufträge, die die Firma erhalten hatte, trotz aller Widrigkeiten erfolgreich und pünkt-lich durchzuführen.Bei dem Bau des goethe-Instituts der stadt Kairo konnte das Bauunterneh-men innovative umweltfreundliche techniken anwenden. so wird zur Klimatisierung der 2500 Quadrat-meter umfassenden räumlichkeiten grundwasser genutzt und wieder zu-rückgeführt. Mamdouh Habashi ist überzeugt: „Diese Kühlungstechnik wird sicher in Nordafrika schule ma-chen, denn sie ist preisgünstig und sehr energiesparend!“Die restaurierung der alten Kolo-nialzeitvilla auf dem gelände stellt

hohe Anforderungen an die erdbe-bensicherheit, deshalb sind ein voll-ständiger rückbau und anschließend ein originalgetreuer Aufbau mit den alten Baubestandteilen notwendig. Die offizielle grundsteinlegung er-öffnete der deutsche Botschafter in ägypten, Michael Bock, denn auch stilgerecht mit einem goethe-zitat aus den „Wahlverwandtschaften“: „Drei Dinge sind bei einem gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohl gegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei.“ Wie in Deutschland wurden dem grundstein eine urkunde, zeitungsartikel und Münzen beigelegt. Auch die vertrete-rin des ägyptischen Außenministeri-ums, Iman Muharram, wünschte dem Bau ein gutes gelingen und dem goe-the-Institut weiterhin erfolg in seiner vermittlungsrolle zwischen der arabi-schen und der deutschen Kultur. Christiane Petersen

Vermittlungsrolle zwischen deutscher und arabischer Kulturtu-Alumnus Mamdouh Habashi baut das goethe-Institut in Kairo

einMaL WieDer tU-LUft ScHnUPPern konnten rund 30 Alumni, die auf Einladung des Alumniprogramms im April ihre Alma Mater besuchten. Gemeinsam haben sie, dass sie alle in ihrer Heimat ein Unternehmen ge-gründet haben. Anlass für den Besuch war die internationale Sommerschule an der TU Berlin zum Thema „Innovationsmanagement und En-trepreneurship“. Auf dem Programm standen dabei unter anderem ein Besuch der Hannover Messe und eine internationale Firmenkontakt-messe, bei der sich internationale und deutsche TU-Alumni-Gründerinnen und -Gründer vernet-zen konnten. tui

Weltweit vernetzt – Alumni-Gründer auf dem Campus

Als Andreas Barz vor zwölf Jahren das Studentendorf Schlachtensee (Foto rechts) besuchte, wäre ihm nicht im Traum eingefallen, dass es ihn bis zum heutigen Tag so in Beschlag nehmen würde. Um das Studentendorf stand es damals sehr schlecht und Andreas Barz war auf der Suche nach spannenden Projek-ten. Nach Abschluss seines Studiums der Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin im Jahr 2001 war er auf der Suche nach einem Job.

Das studentendorf war vollkommen heruntergewirtschaftet, von grund auf sanierungsbedürftig, es lebten nur noch 20 Bewohner in der Anlage, die ursprünglich von 1060 Personen be-wohnt war. und das schlimmste: Das land Berlin wollte das grundstück verkaufen und die 28 Häuser abrei-ßen lassen. Aber es gab Widerstand aus den reihen der noch dort leben-den Bewohner. „Dass sich die studen-tischen Bewohner für ,ihr Dorf‘ so stark engagierten, beeindruckte mich sehr“, sagt Barz, der durch einen Job im Architekturbüro der beiden tu-Ab-solventen silvia carpaneto und chris-tian schöningh zum studentendorf kam. Die beiden Architekten waren involviert in die Arbeitsgemeinschaft „studentendorf schlachtensee“, die an einem rettungskonzept für das Areal arbeitete. Die gründung einer genossenschaft im Jahr 2002, an der Barz maßgeblich beteiligt war, führte schließlich zur rettung der Anlage. seit 2004 ist Andreas Barz vorstand der studentendorf schlachtensee eg. Dass die genossenschaft seither er-folgreich arbeitet, lässt sich im studen-tendorf, das seit 2006 als „nationales Kulturdenkmal“ gilt, direkt besichti-gen. von den insgesamt 28 Häusern sind mittlerweile sieben modernisiert. „Jedes Jahr sanieren wir zwei Häu-ser. Mit dieser Methode schaffen wir es, finanziell gut über die runden zu kommen.“Die unterschiedlichen Wohnmodelle in der Anlage reichen vom einzelzimmer über größere Apartments mit Bad und Küche bis zu Wohngemeinschaften, in

denen drei studierende Küche und Bad teilen. Außerdem gibt es gemein-schaftsräume und einen 45 000 Qua-dratmeter großen garten. „Der Be-griff ,Wohnheim‘ führt in die Irre. Im studentendorf handelt es sich immer um selbstbestimmte Wohngruppen, die keiner Heimleitung bedürfen. Das haben schon die us-Amerikaner, die das studentendorf dem land Berlin schenkten, bewusst so in die grün-dungsakte geschrieben. Die gemein-schaftsidee zählt bis heute“, erklärt Andreas Barz. er räumt ein, dass sich die Bedürfnisse der jungen Bewohne-rinnen und Bewohner grundlegend geändert haben. viele wohnen nur für ein semester hier, das lässt nicht im-mer ein gemeinschaftsgefühl aufkom-men. Auch die internationale zusam-mensetzung der Bewohnerinnen und Bewohner ist eine Herausforderung. „Wer aus Indien kommt, hat mitunter andere gewohnheiten als jemand aus der türkei. Das kann beim Kücheput-zen schon mal zu einem Problem füh-ren. Aber wenn man auf andere ein-geht, lässt sich alles irgendwie lösen. Heute leben hier 860 studierende aus rund 30 ländern bestens zusammen“, sagt Barz. Die vergangenen zehn Jah-re des „studentendorfs schlachten-see“ sind eine erfolgsgeschichte. und die Idee des genossenschaftsmodells funktioniert: zurzeit wird der Neubau eines studentendorfs in Adlershof re-alisiert und 2009 übernahm die ge-nossenschaft die geschäftsführung des Internationalen Begegnungszentrums der Wissenschaft e.v. (IBz). Fazit: Das studentendorf schlachtensee begeis-tert Andreas Barz bis heute. Bettina Klotz

Wohnen in Gemeinschaft

860 studierende aus rund 30 ländern leben in dem Wohnprojekt „studentendorf schlachtensee“ –

Alumnus Andreas Barz hat es neu organisiert

„Das meiste, was ich beruflich kann, habe ich meiner Ausbildung an der TU Berlin zu verdanken. Daher werde ich die Rückmeldegebühren, die mir nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts aus meiner Studienzeit von 1996 bis 2001 zustehen, dem Deutschlandstipen-dium an der TU Berlin spenden.“Andreas Barz

© TU Berlin

Mamdouh Habashi (vorn) bei der Grund-steinlegung, der Repräsentanten zahlreicher Institutionen und der Regierung beiwohnten

© privat

© privat

© Mila Hacke

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TU intern · Nr. 5/Mai 2013 Seite 7ForscHuNg

Weitere Themen

über fakultäten hinweg

Die TU Berlin baut die strategische Partnerschaft mit der TU Warschau aus Seite 9

Science-fiction war gestern

Am „Quality and Usability Lab“ wird an interaktiven, durch Gesten gesteuerten Anzeige-tafeln geforscht Seite 8

Viele Wege in die zukunft

An dem Zukunftsfor-scher Robert Jungk schieden sich die Geister. Am 11. Mai wäre er 100 Jahre alt geworden Seite 12

„Erfreut, wer sie sieht” – „Surra man ra’a“ – so nannten die abbasidischen Kalifen ihre neue Hauptstadt unweit von Bagdad im heutigen Irak. Und nicht nur erfreut, vor allem auch be-eindruckt wird jeder gewesen sein, der des berühmten Spiralminaretts „Al Malwiyya“ der 100 000 Men-schen fassenden Großen Moschee ansichtig wurde.

europäische Maler inspirierte es spä-ter zu Darstellungen des turmbaus zu Babel. samarra, die aufwendig ange-legte Hauptstadt eines Weltreiches auf zeit, diente nur wenige Jahrzehnte im 9. Jahrhundert einem der größten rei-che der geschichte als residenz und gehört heute zum uNesco-Weltkul-turerbe. Das Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum Berlin widmet ihr zum 101-jäh-rigen Ausgrabungsjubiläum eine Ausstellung, die, als testlauf für eine ständige Präsentation der antiken exponate, einem neuen museumspädagogischen Kon-zept folgt. zugrunde liegt das von der volkswagenstiftung ge-förderte Projekt „experimen-tierfeld Museologie. Über das Kuratieren islamischer Kunst und Kulturgeschichte“, das von tu-Wissenschaftlerinnen durchge-führt wird. „Wie wird die Kunst und Kultur is-lamisch geprägter länder in Museen präsentiert? Welche Inhalte werden vermittelt? Welche rolle spielen die Besucherinnen und Besucher selbst? Wer wird repräsentiert, und wer nicht?“, zählt Dr. susan Kamel, eine der drei Projektleiterinnen, Fragen auf, denen das Projekt, das an der tu Ber-lin im Fachgebiet Kunstwissenschaft und Historische urbanistik bei Prof. Dr. Bénédicte savoy angesiedelt ist, nachgeht. zusammen mit der sozial-wissenschaftlerin christine gerbich arbeitet sie derzeit an einer Abschluss-publikation. Die Wissenschaftlerinnen besuchten mehr als 39 Museen in neun ländern, interviewten Kuratorinnen, vermittler und Besucherforscher. „Aus unserem ‚Museumsdiwan‘, einer inter-nationalen gesprächsrunde aus exper-

Vom Wüstensand geschliffenIslamische Kunst verstehen – neue Museumskonzepte

für die Migrationsgesellschaft

ten und laien, konnten wir außerdem viele Anregungen für unsere eigenen experimente gewinnen“, sagt chris-tine gerbich. Beispielsweise wurden Wegeverläufe und verweilzeiten vor bestimmten Ausstellungsstücken be-obachtet und dokumentiert. Inter-views sollten zeigen, wer eigentlich ins Museum geht und was die Besucherin-nen und Besucher daraus mitnehmen. „In vielen Museen werden Kulturen ästhetisiert. Die verwobenheit mit der geschichte und anderen Kulturen wird deutlich seltener vermittelt“, erklärt susan Kamel. Doch in einer sich sozial und kulturell diversifizie-renden Migrationsgesellschaft stün-den die Museumsmacher vor ganz neuen Herausforderungen, um ihren Bildungsauftrag zu erfüllen. „Je nach

Herkunft der Besucher stößt man auf sehr unterschiedliche vorkenntnisse“, so die Wissenschaftlerinnen.um die Kultur der Abbasiden auch hierzulande zu verstehen, entwi-ckelten die Wissenschaftlerinnen eine Medienstation für die samarra-Aus-stellung. Dort lernt man unter an-derem, dass die riesigen Ausmaße der Prachtbauten nur noch aus der luft zu erkennen sind. sie waren, wie die meisten großbauwerke der region, aus lehmziegeln errichtet worden, die der Wüstenwind über Jahrhun-derte abgeschliffen hat. Die reste der gewaltigen, über 50 Kilometer langen stadtanlage lagen unter dem heißen Wüstensand verborgen, bis 1903 der Berliner Archäologe ernst Herzfeld mit den grabungen begann. er fand die reste ausgedehnter Paläste, Mo-scheen, Polo-spielfelder, Wohn- und reitanlagen des Kalifen al-Mu’tasim,

sohn des legendären Harun al-raschid. Als Jude musste Herzfeld Deutschland später verlassen. so kamen viele der Funde und die Dokumentationen sei-ner grabungen nach Washington. Neben der Medienstation entwickelten die Wissenschaftlerinnen als wichtiges Projektergebnis das Museumskonzept „Inreach vor outreach“. „Museen ha-ben lange zeit gedacht, dass nur die Besucher lernen müssten – wir den-ken jedoch, dass auch das Museums-team noch Fortbildungen bräuchte, insbesondere, wenn es um themen wie Migration oder kulturelle vielfalt und Inklusion geht. Museen sollten sich als lernende Institutionen einer kritischen selbstreflexion unterziehen“, erklärt susan Kamel den neuen Begriff „In-reach“, der dem seit den 70er-Jahren

bekannten Museumskonzept „outreach“ die innere Dimen-sion hinzufügt. Die in der Aus-stellung installierte Mediensta-tion mit Filmen, grafiken und Interviews ist ein Baustein auf dem Weg zum Museum der zu-kunft. so wird dem Publikum auch deutlich, welchen kunsthis-torischen Wert die ausgestellten stuckreliefs haben, die eine ar-chitektonische erfindung der Abbasiden sind. erstmalig in

der islamischen Kunst setzten die ab-basidischen steinmetze sie zu ganzen fortlaufenden Wandreliefs, sogenann-ten „tapeten“, zusammen. sie wurden teils nach alten Ausgrabungsfotos, teils nach ernst Herzfelds zeichnungen von 1903 rekonstruiert, beziehungs-weise es wurden versatzstücke ergänzt. Auch die technik und ornamentik der Blau-Weiß-Bemalung von Keramik, von der einige stücke zu besichtigen sind, trat aus dem Abbasidenreich he-raus ihren siegeszug um die Welt an. Patricia Pätzold

Das berühmte Spiral-minarett in Samarra ist heute wieder zugänglich.Foto unten: Nischen-wand im Schloss Balkuwara, Samarra, mit Stuckdekor im „Schrägschnittstil“ (Grabungsfoto aus den Jahren 1911–13)

© Wikipedia Izzedine

© Museum für Islamische Kunst/Ernst Herzfeld

Die Samarra-Ausstellung ist noch bis Ende Mai im Pergamonmuseum zu sehen. Die Filme kann man im In-ternet über die Webseite des Projekts anschauen. i www.experimentierfeld-

museologie.de

Warnung für müde Fahrer?

„15 bis 20 Prozent aller schweren unfälle auf schnellstraßen sind auf Übermüdung zurückzuführen“, sagt Dr. Katja Karrer-gauß. Mü-digkeit sei eine der folgenschwers-ten unfallursachen. systeme zur Müdigkeitserkennung in lkws und Pkws sollen den Fahrer dazu ver-anlassen, bei Müdigkeit eine Pau-se einzulegen. Aber erzielen die Warnsysteme überhaupt diesen gewünschten effekt?Katja Karrer-gauß (39) hat diese Frage in ihrer Dissertation „Pros-pektive gestaltung von systemen zur Müdigkeitserkennung“, die sie am Fachgebiet Mensch-Maschine-systeme bei Prof. Dr.-Ing. Matthias rötting ablegte, und in weiteren studien untersucht. Die Probanden fuhren in einem Fahrsimulator mit und ohne system zur Müdigkeits-erkennung. „Allein schon der Fakt,

von einem system über-wacht zu wer-den, nimmt einfluss auf das verhalten der Fahrer. sie kämpften eher gegen die Müdigkeit an, als eine Pause einzu-

legen. Im Mittel pausierten die Pro-banden mit einem Müdigkeitsassis-tenten an Bord 20 Minuten später“, sagt Katja Karrer-gauß. Dieses er-gebnis konterkariert die eigentliche Absicht des systems.Müdigkeitswarnsysteme, ergab eine Befragung von Berufskraftfahrern, verführe diese zu einer risikokom-pensation. Die Diplom-Psychologin stieß dabei auf ein weiteres Prob-lem: Forscher erachteten eine Mü-digkeitsanzeige als sinnvoll, lkw-Fahrer als nutzlos, weil das Problem nicht die Müdigkeitserkennung sei, sondern der termindruck, unter dem die Kraftfahrer stünden. Dieser zwänge sie zu langen Fahrten. S ybille Nitsche

Landkarten des Ungewissen

pp Wissenschaft macht oft den Ein-druck, auf alles eine Antwort zu wissen. Ein neues Projekt am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Landkarte von „noch nicht Gewusstem“ beziehungswei-se von den Lücken des gegenwärtigen Wissensstandes zu entwickeln. Im Fokus stehen dabei vor allem Extremereignis-se wie das Unglück bei der Duisburger Loveparade. Ziel ist es, die Begrenztheit vorhandener wissenschaftlicher Erkennt-nisse in diesem Bereich zu verdeutlichen und eine gesellschaftliche Diskussion zum Umgang mit dem „Nichtwissen“ zu för-dern. Oft, so haben Projektleiter Dr. Hans-Liudger Dienel und Christoph Henseler beobachtet, seien nämlich überschätzte wissenschaftliche Modelle und Erklärun-gen von Krisen und Katastrophen Anlass für Unzufriedenheit, Schuldzuweisungen, Hilflosigkeit im Umgang mit diesen Ereig-nissen. Gefördert wird das Projekt durch die „VolkswagenStiftung“.i www.tu-berlin.de/?id=107639

Neu bewilligt

© privat

Katja Karrer-Gauß

Zu dritt im All

tui seit dem 21. April 2013 um-kreisen zwei weitere Minisatelliten aus der Forschungs-„Werkstatt“ der tu Berlin die erde. „BeesAt -2“ und „BeesAt-3“, zwei jeweils ein Kilogramm leichte sogenannte „cubesats“, starteten zwei tage zu-vor an Bord der russischen raum-kapsel „BIoN-M1“, die wiederum mit der trägerrakete „sojus-2.1b“ vom raketenstartplatz Baikonur ins All geschossen wurde. erstma-lig wurden die beiden tu-satelliten dabei vom Hauptsatelliten „BIoN-M1“ in die umlaufbahn ausgewor-fen und nicht, wie sonst üblich, von der oberstufe der trägerrakete. Noch am gleichen tag konnten die Wissenschaftler und studierenden um Prof. Dr.-Ing. Klaus Brieß vom

Institut für luft- und raumfahrt, Fachgebiet raumfahrttechnik, die erfolgreiche Kontaktaufnahme zu „BeesAt 2“ aus dem Berliner tu-Missionskontrollzentrum vermel-den, als der satellit die Hauptstadt überflog. Die reihe BeesAt (Berlin ex-perimental and educational sa-tellite) arbeitet bereits seit 2009 erfolgreich im orbit. „BeesAt-2“ demonstriert weltweit erstmals die Fähigkeit, satelliten, die nur ein Kilogramm leicht sind, mit reakti-onsrädern zu stabilisieren. Mit dem start dieser satelliten und insge-samt mehr als 40 Jahren orbiter-fahrung ist die tu Berlin weltweit führend auf dem gebiet der univer-sitären satellitenmissionen. „Bee-sAt-3“ diente der praktischen Aus-bildung von studierenden auf den gebieten der raumfahrttechnik.

Weitere Fotos finden Sie unter: i www.tu-berlin.de/?id=133229

Qualifiziert für das Finale

tui Das team „seAr“ (small ex-ploration Assistant rover) vom In-stitut für luft- und raumfahrt der tu Berlin hat sich für den „Dlr spaceBot cup“ qualifiziert und wird mit 50 000 euro gefördert. An der entwicklung des kleinen roboters, der dem Marsroboter „curiosity“ ähnelt, jedoch kleiner ist und autonom handelt, werden maßgeblich auch studierende be-teiligt sein. Der cup wird vom Deutschen zentrum für luft- und raumfahrt (Dlr) und vom Bun-desministerium für Wirtschaft und technologie organisiert und soll technologien aus der Weltraum-robotik voranbringen. Das Finale wird vom 11. bis 13. November 2013 stattfinden.

i www.dlr.de

Der Minisatellit „BEESAT-3“ wird in den Startcontainer integriert

© Roscosmos

Junge Wissenschaft

tU-Dialoge

Um den Austausch zwischen den verschiedenen Fach- und Wissenschaftskulturen inner-halb der Universität zu stärken, hat die TU Berlin ein neues Forum entwickelt Seite 10

© TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta © TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl

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Seite 8 TU intern · Nr. 5/Mai 2013ForscHuNg

Buchtipps

Intelligente Industrieprodukte

pp Unsere Mobiltelefone sind längst „smart“, Autos werden es zusehends und in Zukunft sollen ganze Systeme smart kommunizieren. Traditionelle Industrie-produkte werden durchdrungen von neuesten Entwicklungen der Informati-onstechnologie wie Hardware, Software, eingebettete Systeme, Internet und Kommunikationstechnik. Charakteristi-ka von „smarten Produkten“ sind unter anderem autonomes, anpassungsfähiges

Verhalten, Multidiszip-linarität und Multifunk-t ional i tät . Das „Smart Product En-gineering“ gilt als einer der wich-tigsten Trei-ber auf dem Weg zur „4.

Industrierevolution“. Der gewichtige, 1000-seitige Tagungsband „Smart Pro-duct Engineering“ aus dem Springer-Verlag fasst nun den heutigen Stand der Forschung zusammen. Er dokumentiert die etwa 100 wissenschaftlichen Präsen-tationen und Vorträge der 23. CIRP De-sign Conference der Internationalen Aka-demie für Produktionstechnik, die Mitte März in Bochum stattfand, nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren in Süd-korea und Indien veranstaltet worden war. Den Vorsitz führten die Professoren Michael Abramovici (Ruhr-Universität Bochum) und Rainer Stark (Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb, TU Berlin), die auch Herausgeber des Ta-gungsbandes sind.ISBN 978-3-642-30816-1 und 978-3-642-30817-8 (online)

Die internationale Hochschule

pp Wie überzeugt man die besten und motiviertesten Studierenden, Doktoran-den, Professorinnen und Professoren von den Angeboten der Hochschulen im eigenen Land? Viele Staaten haben Strategien entwickelt, mit denen sie die bestqualifizierten wissenschaftlichen Fachkräfte auf dem internationalen Markt anwerben. Auf der Fachtagung „Internationalisierung weltweit – Strate-gien anderer Länder“ hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) im Sommer 2012 Antworten auf diese Frage vorgestellt. Der soeben erschie-nene Tagungsband fasst die Ergebnisse zusammen.GATE-Germany (Hrsg.): Die Internationale Hochschule – Strategien anderer Länder, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-7639-5136-9

Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013

pp Mit dem „Bundesbericht Wissen-schaftlicher Nachwuchs 2013“ erschien nach dem ersten Bericht 2008 im Ap-ril dieses Jahres der zweite Band dieser Reihe. Er dokumentiert die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland und informiert über Kar-rierewege sowie über die beruflichen Perspektiven Promovierender und Pro-movierter. Neu ist, dass neben dem un-abhängigen Konsortium „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs“ weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-ler beteiligt waren. DIe Kernthemen - sie greifen auf Basisdaten, empirische Befunde und wesentliche Trends in der Förderlandschaft zurück - sind: Leis-tungsfähigkeit des wissenschaftlichen Qualifizierungssystems, dessen Attrakti-vität, die Durchlässigkeit innerhalb des Wissenschaftssystems und in andere Be-rufsfelder, Chancengerechtigkeit sowie Internationalität und Qualitätssicherung. Dem Konsortium gehören das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF), das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschul-planung (IHF) und das Internationale Zentrum für Hochschulforschung Kassel (INCHER) an.

tui In den 80er-Jahren wurde der Begriff des total Quality Manage-ment populär. er kam aus japanischen unternehmen und setzt als Manage-mentinstrument nicht nur die ergeb-nisse der Qualitätswissenschaft um, sondern ist gleichzeitig auch einer ihrer Forschungsgegenstände. Qua-lität als unternehmensziel benötigt die unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um erfolg-reich zu sein. systema-tisch wird dabei erfasst, gesichtet, kontrolliert und organisiert. „Ist nun Nachhaltigkeit das nächste ziel im total Quality Management?“, fragte Professor Dr.-Ing. roland Jochem, der das Fachgebiet Qualitätswissenschaft im Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der tu Berlin leitet, die gäste und teilnehmer der dies-jährigen tagung der gesellschaft für

Qualitätswissenschaft, die kürzlich an der tu Berlin stattfand. Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute teilwei-se inflationär verwendet. ursprüng-lich stammt er aus dem Bereich der Forstwirtschaft und ist dort seit dem 18. Jahrhundert verwurzelt. Im Jahre 1993 wurde Nachhaltigkeit während der Ministerial conference on the

Protection of Forests in europe so definiert, dass die Behandlung und Nutzung von Wäldern und Waldflächen deren biologische vielfalt, Pro-duktivität, verjüngungs-fähigkeit, vitalität nicht beeinträchtigen solle. gleichzeitig sollten ihre relevanten ökologi-schen, wirtschaftlichen

und sozialen Funktionen auch in zu-kunft gewährleistet bleiben, ohne an-dere Ökosysteme zu schädigen. Heute wird der Begriff innerhalb eines Drei-säulen-Modells – Ökologie, Ökonomie

und soziales – gefasst und um zwei As-pekte erweitert: die resilienz, also die Belastbarkeit unter erschwerten Be-dingungen, und die generationenge-rechtigkeit. Die Qualitätswissenschaft-ler diskutierten auf der tagung, ob und wie man diese Betrachtungsweise auf die Bereiche strategie, Produkte und Prozesse sowie struktur und systeme auch in der unternehmensorganisati-on übertragen kann.es sei erkennbar, wie das thema Nachhaltigkeit eine zunehmend brei-tere, auch aus der gesellschaft gefor-derte Auseinandersetzung erfahre, so Professor Jochem. Die Diskrepanz zwischen gelebter und kommunizier-ter Nachhaltigkeit sei aber in vielen unternehmen Ausdruck für ein noch zaghaft umgesetztes Nachhaltigkeits-management. In diesem Bereich sei somit noch erhebliches Potenzial an weiterer praxisbezogener Forschung zu verzeichnen.

i www.qw.tu-berlin.de

Kartoffeln unter

Hochs pannungrohstoffe ressourcen-schonend produzieren

pp schutz, veränderung und Wei-terentwicklung von lebensmit-teln und rohstoffen sind wichtige themen in der lebensmitteltech-nologie. gleichzeitig müssen die Forscherinnen und Forscher die Akzeptanz der Prozesse durch die Konsumenten im Auge behalten sowie auf Nachhaltigkeit und res-sourcenschonung sehen. Durch die Behandlung biologischer rohstof-fe mit Hochspannungsimpulsen ist nun einem Forscherteam um Prof. Dr. Dietrich Knorr vom tu-Fach-gebiet lebensmittelbiotechnologie und -prozesstechnik die entwick-lung einer technologie gelungen, die die angesprochenen themen vereint.sie behandeln zellen mit Hochspan-nungsimpulsen und verändern so kurzzeitig die Membranoberflächen. Beispielsweise werden dadurch zell-poren erweitert, was unter anderem die transportvorgänge in den zellen verbessert. Auch zellinhaltsstoffe können leichter freigesetzt werden, substanzen besser aufgenommen sowie schädigende Mikroorganis-men abgetötet werden. Die For-schung wurde unter anderem von der europäischen union und dem Forschungskreis der ernährungsin-dustrie e. v. unterstützt.Die neue technologie wurde in ei-nem Projekt mit einem Industrie-partner angewendet und weiterent-wickelt. Finanziert wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dabei ging es um die Kartoffelstärkeproduktion, ein Prozess, der sehr energieintensiv ist und einen enorm hohen Was-serverbrauch hat. stärke wird nicht

nur im Nahrungsmittelsektor ver-wendet, sondern findet auch eine umfangreiche Anwendung in der Industrie, zum Beispiel in Papierfa-briken, textilunternehmen und bei Herstellern von Binde- und Klebe-mitteln. Das bei der verarbeitung anfallende Kartoffelfruchtwasser wird heute in verschiedenen Pro-zessschritten verarbeitet, um dar-aus Kartoffeleiweiß zu gewinnen, das derzeit vorwiegend als viehfut-ter verwendung findet. Am Fach-gebiet laufen untersuchungen zur Nutzung des Kartoffelproteins für die menschliche ernährung. Durch den kombinierten einsatz von elektrischen Hochspannungsim-pulsen und bestimmten enzymen könnte der verbrauch an Wasser und energie in diesem Prozess er-heblich gesenkt werden. Absolven-ten des Fachgebietes haben eine Pilotanlage am Deutschen Institut für lebensmitteltechnik zu einer industriellen Anlage (50 t/h) wei-terentwickelt, die für die Pommes-Produktion verwendet wird. Der aufgenommene Fettgehalt kann durch die neue technik verrin-gert und die schneideenergie zur zerkleinerung der Kartoffeln um 50 Prozent gesenkt werden. Patricia Pätzold

i www.foodtech.tu-berlin.de

Nachhaltigkeit im QualitätsmanagementWissenschaftler diskutieren neue Aspekte in der unternehmensführung

Neue Ziele in der Unternehmensführung: Neben Ökologie, Öko-nomie und Sozialwesen treten heute Resilienz, die Belastbarkeit unter er-schwerten Bedingungen, und die Generationenge-rechtigkeit.

Bisher kennt man solche Situationen vor allem aus Science-Fiction-Filmen: In einer Großstadt geht ein Mensch an einer blinkenden Werbetafel vor-bei und plötzlich reagiert diese auf den Menschen, bildet ihn selbst ab, interagiert mit ihm. Doch die inter-aktiven Bildschirme, Großleinwän-de und Displays sind längst keine Zukunftsmusik mehr. Am „Quality and Usability Lab“ des Instituts für Softwaretechnik und Informatik der TU Berlin und den Deutsche Tele-kom Laboratories wird an solcher Interaktivität geforscht.

„strikeAPose“ heißt das system, an dessen entwicklung der Doktorand robert Walter arbeitet. An dem Pro-jekt forscht er zusammen mit Prof. Dr. Jörg Müller, senior researcher am „Quality and usability lab“ und spezialist für Mensch-computer-In-teraktion. Dritter Partner im Projekt ist gilles Bailly, PhD, aus Frankreich, der sich 2011 als Alexander von Humboldt-stipendiat am „Quality and usability lab“ aufhielt. sie unter-suchen konkret, wie gesten, die vor einer leinwand ausgeführt werden,

dort sichtbar gemacht und in einen anderen zusammenhang gestellt wer-den können. versuche zeigen junge leute, die mit nur auf der leinwand sichtbaren Bällen spielen. ziel ist eine entwicklung, die beispielsweise in der Werbung genutzt werden kann oder für spontane soziale Interaktionen, öffentliche Diskussionen und ähnli-ches.so könnten etwa große Plakate beim vorbeigehen automatisch auf Pas-santen reagieren und sich von ihnen durch gesten, die in der luft vollführt werden, steuern lassen. „Mit unserem system werden sich zukünftig alle ur-banen oberflächen in interaktive An-zeigetafeln umwandeln lassen“, sagt robert Walter, der technische Infor-matik an der tu Berlin studiert hat. „strikeAPose“ sei ein technisches Konzept, das sich auf verschiedene oberflächen  – von herkömmlichen straßenplakaten bis hin zu mehrere stockwerke großen videotafeln – an-wenden lässt: Passanten werden beim vorbeigehen von dem system als „controller“ registriert, das darauf-hin eine gestengesteuerte Interaktion mit den Anzeigeninhalten ermög-

licht. Notwendig sind dafür mit ent-sprechenden sensoren ausgestattete Kameras, die heute bereits in inter-aktiven computerspielen verwendet werden, sowie weitere moderne Dis-playtechnologien, wie elektronisches Papier, Bildschirmtapeten, biegsame Bildschirme und oleDs (organic light emitting diode), leuchtende Dünnschichtbauelemente. sie wer-den künftig einen kostengünstigen und flexiblen einsatz großflächiger, interaktiver Bildschirme im urbanen raum erlauben.Diese technischen grundlagen er-möglichen auch in einem anderen Projekt des labors, „screenfinity“, geleitet von Prof. Dr. Jörg Müller, dass zum Beispiel eine Werbebotschaft auf einer längeren Plakatwand gewis-sermaßen mit dem vorbeigehenden „mitwandert“. Die geschwindigkeit und größe der dargestellten lauf-schrift passt sich dabei automatisch dem user-verhalten an. science-Fic-tion war gestern. Patricia Pätzold

i www.qu.tu-berlin.de www.rwalter.de

Science-Fiction war gesternAm „Quality and usability lab“ wird an interaktiven,

durch gesten gesteuerten Anzeigetafeln geforscht

© TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl

© Fotolia/Marius Graf

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TU intern · Nr. 5/Mai 2013 Seite 9INterNAtIoNAles

Breite fachliche Kooperationen über mehrere Fakultäten hinweg, alle statusgruppen der universität ein-beziehend  – von Professoren über Nachwuchswissenschaftler und stu-dierende bis hin zu universitätsleitung und verwaltung –, das sind wesentliche elemente des strategischen Partner-schaftsvertrages, über dessen weite-ren Ausbau tu-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg steinbach im April mit den pol-nischen Kolleginnen und Kollegen der tu Warschau sprach. Mit einer Dele-gation hatte er im April 2013 die pol-nische Hauptstadt besucht. eine solche strategische Partnerschaft besteht auch mit der norwegischen tu trondheim. Auch die wechselseitige problemlose Anerkennung von examina der Part-neruniversität war ein wesentliches thema zwischen den Präsidenten.Die bisherigen Kooperationen zwi-schen der tu Berlin und der tu War-schau erstrecken sich auf die gebiete telekommunikation, Mechatronik und Mechanik, Bioverfahrenstechnik, Prozesswissenschaften, transport, Ma-thematik sowie stadt- und regional-planung. Neu hinzukommen werden Materialwissenschaften und der Be-reich entrepreneurship. Auch auf den gebieten e-Mobility und Photonik gibt es vielversprechende Kontakte, zumal die regierungen der beiden

Partnerstädte Warschau und Berlin im Mai einen vertrag zur Förderung der zusammenarbeit in diesen beiden Be-reichen schließen wollen.um studierende, Doktorandinnen und Doktoranden stärker in die zu-sammenarbeit einzubeziehen, begann am 5. April an der tu Warschau die gemeinsame ringvorlesung „Deutsch-Polnischer Forschungsdialog“, die ab 15. Mai in der tu Berlin fortgesetzt

wurde und von Prof. Dr.-Ing. utz von Wagner koordiniert wird (siehe In-fokasten). Auf beiden seiten werden Professorinnen und Professoren in öf-fentlichen vorlesungen über ihre aktu-ellen Forschungsvorhaben berichten. ziel ist es, auch Promovierende und studierende beider universitäten in die zusammenarbeit einzubeziehen.

Harald ErmelLeiter TU-Außenbeziehungen

um den Weg ins Ausland zu ebnen, sind an der tu Berlin sogenannte al-ternative studienverlaufspläne entwi-ckelt worden. vom ziel der Bundesre-gierung, mindestens 50 Prozent eines studierendenjahrgangs zeitweilig ins Ausland zu schicken, ist nicht nur die tu Berlin, sondern ganz Deutschland noch weit entfernt.Nur einer von vier studierenden in Deutschland verbringt während des studiums eine zeit im Ausland. Als Hemmnisse werden vor allem zeitverlust, Anerkennungsprobleme, vereinbarkeit mit dem geplanten stu-dienablauf und mangelnde organisato-

rische unterstützung durch die eige-nen Hochschulen genannt.einen Ausweg stellen in den studien-ablauf integrierte Auslandsmodule dar, wie internationale studien- oder Forschungsprojekte, Abschlussarbeiten im Ausland, Dual-Degree-Programme oder sogenannte „Mobilitätsfenster“. An der tu Berlin werden studierende, die Informationen zu Partnerhochschu-len, Austausch- und stipendienpro-grammen suchen, in der regel schnell

fündig. Die einmalige Möglichkeit, so-gar zwei Abschlüsse zu erwerben – von der tu Berlin sowie der Partnerhoch-schule –, bieten die 35 Dual-Degree-Programme, und das innerhalb der regelstudienzeit. In den Programmen wird die Anerkennung der im Ausland erbrachten leistungen im Detail gere-gelt. Mit rat und tat stehen den ratsu-chenden neben den programmverant-wortlichen Hochschullehrerinnen und -lehrern, den Auslandsbeauftragten der Fakultäten und den Prüfungsobleuten auch die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter des Akademischen Auslandsam-tes (AAA) zur seite.

sogenannte „Mobilitätsfenster“ sind in den bestehenden studienordnungen der tu Berlin allerdings kaum vorge-sehen, was es schwieriger macht, einen individuellen ein- bis zweisemestrigen studienaufenthalt im Ausland zu pla-nen. große, semesterübergreifende und sich überlappende Module, vorge-gebene Anmeldefristen für Abschluss-arbeiten oder prüfungsäquivalente teilleistungen, die nach zwölf Monaten verfallen, stehen dem oftmals entgegen.

Nach einer aktuellen studie des tu-Auslandsamtes gelingt es zwar letztlich den meisten Austauschstudierenden – vor allem den organisationstalenten –, sich das gros der im Ausland besuch-ten Kurse anerkennen zu lassen. es erfordert diverse Absprachen mit Prü-fungsausschüssen, erAsMus-Beauf-tragten, programmverantwortlichen Hochschullehrerinnen und -lehrern sowie dem AAA. viele nehmen eine verlängerung ihres studiums in Kauf.Die Festschreibung von „Mobilitäts-fenstern“ in den studienordnungen al-ler Bachelor- und Master-Programme, die ideale lösung zum Abbau dieser Hürden, ist allerdings ein langwieriger Prozess. Doch mit der entwicklung der alternativen studienverlaufsplä-ne ist ein erster schritt getan, um den Weg ins Ausland zu ebnen: das „Mo-bilitätsfenster light“. In einem vom Bundesbildungsministerium geförder-ten Projekt „goout!“ konnte eine Ar-beitsgruppe aus studiendekanen, re-ferentinnen und referenten für lehre und studium sowie Mitarbeiterinnen des AAA an der tu Berlin geeignete zeitfenster festlegen, Wahl- und Wahl-pflichtveranstaltungen im rahmen der aktuell geltenden studien- und Prü-fungsordnung bündeln sowie lehrver-anstaltungen identifizieren, die in der regel problemlos anerkannt werden können.Alle bereits entwickelten alternativen studienverlaufspläne sind auf den Webseiten der Fakultäten und des AAA zu finden, das auch gern bei der entwicklung von studienverlaufsplä-nen für weitere studiengänge behilf-lich ist.

Dr. Carola BeckmeierLeiterin Akademisches Auslandsamt der TU Berlin

i www.tu-berlin.de/?id=95719

fULBriGHt- reiSeStiPenDien

TU Berlin wieder führend

tui Den Horizont erweitern  – reisen in die usA oder dort sogar studieren. Das Deutsche Fulb-right-Programm ermöglicht vielen studierenden, diesen traum zu verwirklichen. zum wiederholten Mal waren bei der Beantragung von Fulbright-reisestipendien für die usA im akademischen Jahr 2013/14 studierende der tu Ber-lin äußerst erfolgreich. Mit sieben nominierten studierenden liegt die tu Berlin bei den technischen universitäten an erster stelle und belegt im bundesweiten Hoch-schulvergleich den dritten Platz. Bei einem vorbereitungsseminar im März 2013 konnten sich die sie-ben stipendiatinnen und stipendi-aten bereits mit den akademischen und persönlichen Aspekten ihres Aufenthaltes in den usA vertraut machen. Dabei werden sie  – und das ist ein weiterer sehr wertvoller Aspekt des Programms – in das sti-pendiatennetzwerk der Fulbright-Kommission eingebunden.Das deutsche Fulbright-Programm wurde 1952 ins leben gerufen, um den akademischen und kulturellen Austausch zwischen den usA und Deutschland zu fördern und da-mit das gegenseitige verständnis. Neben Jahresstipendien für stu-dienaufenthalte in den usA wer-den jährlich reisestipendien an studierende vergeben, die durch fachliche, soziale und interkultu-relle Kompetenz hervorstechen. Für das akademische Jahr 2013/14 konnten sich erstmals sowohl Ba-chelor-studierende für ein reise-stipendium bewerben als auch ein-semestrige Aufenthalte gefördert werden. Die reisekostenpauschale beträgt 1350 euro plus Nebenkos-tenpauschale von 650 euro. Wer In-teresse an einem Jahresstipendium 2014/15 hat, muss sich bis Anfang Juli 2013 im Akademischen Aus-landsamt der tu Berlin bei olaf reupke (sprechzeiten: donnerstags 9.30–12.30 uhr, raum H 41b, tu-Hauptgebäude) bewerben.

i www.fulbright.de www.tu-berlin.de/?id=5178

Interkulturelles Projekt-

managementtui Die tu Berlin startet einen einsemestrigen zertifikatskurs für chinesische Bachelor-Absolventen der Wirtschaftswissenschaften. Die jungen Nachwuchswissen-schaftlerinnen und -wissenschaft-ler sollen durch die vermittlung praxisnaher team- und Führungs-kompetenzen auf den Wettbewerb in internationalen Industriege-sellschaften vorbereitet werden. Dafür wurden unter Federfüh-rung der tuBs gmbH, tu Berlin science Marketing, verschiedene Module aus bestehenden studi-enangeboten zu einem englisch-sprachigen Angebot kombiniert: das Modul „globales Projekt-management gmp+“, angebo-ten von der zentraleinrichtung Wissenschaftliche Kooperation und Weiterbildung (zeWK) der universität, sowie Module aus dem Master-Programm „Wissen-schaftsmanagement“, „strategi-sches und operatives Marketing“ sowie „Innovationsmarketing und Marktforschung“ (Fakultät vII Wirtschaft und Management).Neben 25 ects-Punkten erwer-ben die jungen chinesischen Wirt-schaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Berlin deswe-gen auch jede Menge englische und deutsche sprachpraxis, interkultu-relles Know-how und europäische Kultur. Am 1. september 2013 wer-den die ersten 25 von den top-ten-universitäten chinas ausgewählten teilnehmerinnen und teilnehmer, die sich einer Auswahlprüfung des Deutschen Akademischen Aus-tauschdienstes (DAAD) in Peking unterzogen haben, in Berlin Quar-tier beziehen.

Die TU9 unterstützen bessere Ausbildung in Schwellenländern

tui Die Unternehmen Bayer, Bosch, E.ON, TÜV Rheinland und Volkswagen werden mit Partneruniversitäten der „TU9“, des Verbun-des führender deutscher technischer Univer-sitäten, in sieben Ländern, darunter China,

Indien und Brasilien, zusammenarbeiten, um die Ingenieurausbildung in Schwellen- und Entwicklungsländern zu verbessern. Sie entwickeln unter anderem ein Angebot an Praktikumsplätzen, Diplomarbeiten oder Forschungsaufträgen und stellen es für Stu-dierende in diesen Ländern bereit. Auch mit Deutschen Auslandsschulen und anderen

internationalen Schulen soll kooperiert wer-den. Dieses Maßnahmenpaket wurde von der Partnerschaft „Quality Engineering for Sustainability“ geschnürt, die Mitte Febru-ar in Berlin vorgestellt wurde. Die Initiati-ve wird gemeinsam vom VDI und von der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) koordiniert. Die Partnerschaft steht unter

der Schirmherrschaft der Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper, MdB, und ist ein deutscher Beitrag zu einer glo-balen Initiative der UNESCO im Bereich der Ingenieurausbildung.

i www.tu9.de www.vdi.de www.unesco.de

Gute Aussichten fürs AuslandsstudiumMobilitätsfenster und studienverlaufsmodelle machen mobil

Curricularer Freiraum: das „Mobilitätsfenster“

Der Begriff „Mobilitätsfenster“ verheißt gute Aus-sichten fürs Auslandsstudium. Es handelt sich um feste ein- bis zweisemestrige, in den Studienordnun-gen verankerte Zeitfenster, in denen weder semes-terübergreifende Module noch Lehrveranstaltungen vorgesehen sind, die zwingend an der Heimathoch-schule absolviert werden müssen. Derartige curricu-lare Freiräume können sowohl durch eine Konzent-ration der Wahl- und Wahlpflichtveranstaltungen als

auch durch ein breites Angebot an Vertiefungs- oder Nebenfächern geschaffen werden. Das erlaubt es einerseits, den geplanten Auslandsaufenthalt ohne Zeitverlust und indi-viduelle Anpassungen der Studienverlaufsempfehlung in das Studium zu integrieren. An-dererseits können so die an einer ausländischen Hochschule erbrachten gleichwertigen Leistungen vollständig für das Studium „zu Hause“ anerkannt werden.

Blick in die Welt

Über Fakultäten hinwegAusbau der strategischen Partnerschaft mit der tu Warschau

© Pressestelle Universität Warschau (2)

German Day an der TU Warschau: Der Informatik-Student Bogdan Shkola (Bild unten: rechts mit TU-Präsident Jörg Steinbach, M., und dem Präsi-denten der Universität Warschau Włodezimierz Kurnik) zieht bei der Tombola den Hauptgewinn, eine Reise nach Berlin

Deutsch-Polnischer Forschungsdialog:Vortragsreihe von Politechnika Warszawska und TU Berlin

29. 5. 2013: EisenbahnProf. Dr. hab. inz

.. Roman Bogacz:

„On Some Important Phenomena in High-Speed Trains Dynamics“; Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht: „Innovative rail freight wagon 2030“

5. 6. 2013: E-MobilityProf. Dr. hab. inz

.. Antoni Szumanows-

ki; Prof. Dr.-Ing. Dietmar Göhlich

19. 6. 2013: MaterialwissenschaftenProf. Dr. hab. inz

.. Małgorzata

Lewandowska: „Nanometals – pro-cessing, properties, applications“; Prof. Claudia Fleck: „Microstructure-property-relationships of bio-inspired metal foams“

26. 6. 2013: Angewandte Mechanik, zum Beispiel in der VerkehrstechnikProf. Dr. hab. inz

.. Andrzej Tylikowski

Prof. Dr.-Ing. Utz v. Wagner

3. 7. 2013: GesundheitstechnikProf. Dr. hab. inz

.. Zbigniew Brzozka:

„Lab-on-a-Chip devices for cell culture and anticancer drug activity evaluation“; Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft

10. 7. 2013: Mechatronik, Fahr-zeugtechnikProf. Dr. hab. Natalia Golnik; Prof. Dr.-Ing. Volker Schindler: „Can Power Trains for Road Vehicles be Taylored for Specific Applications?“

Zeit und Ort: jeweils 16.15 Uhr im Hörsaal H 1012, TU-Hauptgebäude

© TU Berlin/Pressestelle/Jacek Ruta

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Seite 10 TU intern · Nr. 5/Mai 2013tIPPs & terMINe

pp ein bronzenes Bildwerk ist Aus-druck höchster Kunstfertigkeit. es beweist die große Meisterschaft des ausführenden Künstlers und verweist gleichzeitig auf die Potenz des Auf-traggebers. Doch es erfordert auch ein hohes technisches vermögen, denn es waren in der regel hoch spezialisierte gießmeister, die den Künstlern erst die realisierung ihrer entwürfe ermög-

lichten. eine statue in einem stück zu gießen ist in erster linie eine tech-nische leistung. Künstlich durch das verschmelzen mehrerer grundstoffe entstanden, ist Bronze durch den Men-schen erschaffen: eine formlose und zugleich zu formende Materie. tradi-tionell wird Bronze zur Herstellung von glocken und anderen Klanginst-rumenten verwendet, von lebensgro-

ßen statuen, Kunstgegenständen, his-torischen Bronzetüren, gedenktafeln, gegossenen oder geprägten Medaillen und Münzen sowie  – seit erfindung des schießpulvers – von geschützen. Auch heute werden noch besonders klangstarke Musikinstrumente wie schlagzeugbecken aus Bronze herge-stellt. seit zwei Jahren widmet sich das Projekt „Interdependenzen. Künste

und künstlerische techniken“ am Ins-titut für Kunstwissenschaft und Histo-rische urbanistik der tu Berlin dem Wechselspiel von künstlerischen tech-niken und künstlerischen gestaltungs-formen. Koordiniert wird es von Prof. Dr. Magdalena Bushart, Fachgebiet Kunstgeschichte. Nach einer ersten tagung, die sich mit technischen Inno-vationen und ihrem transfer in unter-schiedliche gattungen zwischen 1430 und 1550 beschäftigte, soll nun eine zweite internationale tagung das Ma-terial Bronze epochenübergreifend in den Fokus nehmen und untersuchen, ob und wie der Werkprozess auf Form und Wahrnehmung der Bronzeplastik wirkt. Die tagung will ein möglichst umfassendes Bild von künstlerischen und kunsttechnischen Positionen er-halten. unter anderem werden Fragen diskutiert wie: gibt es eine spezifische „Materialikonografie“ für die Bronze? Wie stark haben die spezifischen Ma-terialeigenschaften auf den kunstthe-oretischen Diskurs zurückgewirkt? Auch reiterstandbilder spielen eine wichtige rolle sowie Kunstwerke von giambologna Duoai aus Florenz. Im Foto seine „schlafende Nymphe“ aus dem 16. Jahrhundert, die heute im Bode-Museum zu sehen ist.

Interdependenzen II: Formlos – formbar. Das Material Bronze zwischen Möglichkeit und HerausforderungZeit: 7.–8. Juni 2013Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3005i [email protected]

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Ausstellungen

Leben mit Klimahülle

Im Rahmen des EU-Projekts „Climate-KIC, Neighbourhood Demonstrator“ entstehen im Großraum von London und Berlin eine Reihe von Pilot- und Demonstrationsvorhaben zu energieoptimierten und klimagerechten Stadt-technologien. Ein Demonstrationspavillon der TU Berlin, Fachgebiet „Gebäudetechnik und Entwerfen“ von Prof. Claus Steffan, ist nun am Bürgerhaus Dahlewitz zu sehen. Darin wird die Ausstellung „Bauen mit Klimahüllen“ gezeigt. Energiegewinnung durch das Gewächshaus, Kühlung und Wärmerückgewinnung im Ge-bäude, Erhöhung des Wohnwertes, Lärm- und Immissionsschutz durch geregelte Lüftung und durch den mechanischen Schutz der Klimahülle sowie Möglichkeiten des urbanen Gartenbaus sind die Themen. Im Mittelpunkt der Ausstel-

lung steht ein neuartiges klimatisches Konzept, das von der Watergy GmbH, einer Ausgrün-dung der TU Berlin, entwickelt wurde. Im be-nachbarten Bürgerhaus finden Workshops zum Thema Klimahüllen in Architektur und Bauwe-sen für Fachpublikum statt, insbesondere für Bauinvestoren im Flughafenumfeld. Solarener-gienutzung mit Dach- und Fassadengewächs-häusern, Lärm- und Immissionsschutz durch Klimahüllen, Aufenthaltsqualität sowie garten-bauliche Produktion im suburbanen Raum sind hier die Themen.Zeit: Mai und Juni, Do–Fr 12–18 Uhr, Sa 14–17 Uhr, mit fachlicher Betreuung und Führungen (nach Voranmeldung) Ort: Bürgerhaus Dahlewitz, Am Bahnhofs-schlag 1, 15827 Dahlewitzi [email protected]

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Unverwechselbar

„Duktus“ bezeichnet den individuellen Zei-chen- oder Malstil eines Künstlers, der dem Werk einen unverwechselbaren und einzigarti-gen Charakter verleiht. Das Architekturmuseum der TU Berlin lädt ein zu der Ausstellung „Duk-tus – Ausdrucksmöglichkeiten in der Architek-turdarstellung“. Sie bietet einen anregenden Einblick in die unterschiedlichen Techniken, Materialien und Bildkompositionen, die der Architektin oder dem Architekten bei der Visu-alisierung von Projekten zur Verfügung stehen. Im Mittelpunkt steht die Darstellung von Archi-tektur, nicht die Architektur selbst.Zeit: noch bis 1. August 2013, Mo–Do 12–16 Uhr und nach VereinbarungOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 150, 10623 Berlin, Galerie des Architekturmuseums, Untergeschoss Flachbaui www.architekturmuseum-berlin.de

„Mit Schirm, Charme und Methode – Arbeitsplatz Hochschulbüro“

Der Arbeitskreis Hochschulsekretärinnen zeigt eine Wanderausstellung der Leibniz-Universität Hannover an den vier großen Berliner Universi-täten. Die Ausstellung zeigt die Vielfalt der Auf-gaben der Hochschulsekretärinnen und macht deutlich, wie viel die Mitarbeiterinnen für einen mageren Lohn jeden Tag aufs Neue leisten.21.–24. Mai: HU Berlin, Campus Mitte27.–31. Mai: HU Berlin, Campus Adlershof17.–21. Juni: FU Berlin24.–28. Juni: UdK und TU Berlini www.hochschulsekretaerinnen.de

Preise & Stipendien

Tragende Linien und tragende Flächen

Das Architekturmuseum und das Institut für Architektur der TU Berlin präsentieren Kons-truktionsprinzipien im Werk Stefan Polónyis. Polónyi hat in den 1990er Jahren zahlreiche, gut sichtbare Spuren hinterlassen: Dazu gehö-ren unter anderem Brückenkonstruktionen für die Internationale Bauausstellung. Interaktive Modelle machen die Wirkmechanismen von Tragen und Lasten in den Tragwerkslösungen Polónyis deutlich. Der Eintritt ist frei.Zeit: bis 29. Mai, Mo–Fr 14–20, Sa 12–18 UhrOrt: Fakultätsforum des Architekturgebäudes, Straße des 17. Juni 150, 10623 Berlini www.architekturmuseum-berlin.de

Ideenwettbewerb

Wissenschaft im Dialog schreibt anlässlich des „Wissenschaftsjahres 2013 – Die demografische Chance“ einen Wettbewerb für Nachwuchs-

wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, Studierende und Promovierende aus. Diese haben die Möglichkeit, mit einer innovativen und interaktiven Projektidee zum Thema des Wissenschaftsjahres 2013 an dem Wettbewerb teilzunehmen. Die besten 15 Projektideen wer-den zur Umsetzung mit je 10 000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Einsendeschluss für Ideenskizzen ist der 26. Mai 2013.i www.hochschulwettbewerb2013.de

Caroline von Humboldt-Preis 2013

Die Humboldt-Universität zu Berlin schreibt zum vierten Mal den Caroline von Humboldt-Preis aus  – einen mit 15 000 Euro dotierten Forschungspreis für Nachwuchswissenschaftle-rinnen. Es ist der erste Forschungspreis der HU Berlin, der ausschließlich an Frauen verliehen wird, und einer der höchstdotierten Preise seiner Art in Deutschland. In diesem Jahr werden Na-turwissenschaftlerinnen gesucht. Vorschläge für die Auszeichnung können von Professorinnen und Professoren aus universitären und außeruni-versitären Forschungseinrichtungen eingereicht werden. Bewerbungsschluss: 16. Juni 2013.i www.gremien.hu-berlin.de/frb/

erfolgreich/gf/cvh_preis

BDA-Nachwuchsförderpreise 2013

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) Berlin fördert mit zwei Preisen den Nachwuchs der Berliner Architekten und Stadtplaner sowie jun-ger Theoretiker. Der bereits zum siebten Mal ausgelobte Hans-Schaefers-Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird realisierten Entwürfen oder städtebaulichen Interventionen oder Stra-tegien zuerkannt, die seit 2010 entstanden sind. Die mit 1250 Euro dotierte Daniel-Gössler-Belo-bigung richtet sich erstmals an einen internati-onalen Bewerberkreis und würdigt theoretische Arbeiten zu relevanten Fragestellungen der ak-tuellen Architektur- und Städtebaudebatte, die seit 2010 veröffentlicht wurden. Teilnahmebe-rechtigt sind jeweils Architektinnen, Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner unter 40 Jah-ren. Einreichungsfrist ist der 17. Juni 2013.i www.bda-berlin.de

Praktika bei Boeing in den USA

Die Reinhardt Abraham Studienförderung ver-gibt jeweils zwei Praktika für sechs Monate bei der Boeing Company in Seattle/USA mit Beginn zum März beziehungsweise September 2014. Die Ausschreibung richtet sich an TU-Studieren-de der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaf-ten, Informatik und verwandter Fächer mit dem Studienschwerpunkt Luftfahrt/Luftverkehr, die vor Stipendienantritt zumindest ihren Bachelor abgeschlossen haben. Bewerbungsschluss ist der 25. Juni 2013.i www.tu-berlin.de/?13515

DAAD-Preis

Auch im Jahr 2013 vergibt der Deutsche Akade-mische Austauschdienst wieder den DAAD-Preis

für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender. Er wird an eine ausländische Studierende oder einen ausländischen Stu-dierenden vergeben, die oder der besondere akademische Leistungen und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engage-ment vorweisen kann. Vorschlagsberechtigt sind Hochschullehrende. Das Preisgeld beträgt 1000 Euro. Vorschläge sind bis zum 15. August 2013 möglich. Fragen und Vorschläge bitte an: Dr. Fred Mengering von der TU Berlin, E-Mail: [email protected].

Vorträge & Diskussionen

Center for Metropolitan Studies

Public Lecture Series des Internationalen Gradu-iertenkollegs Berlin – New York – Toronto

23. Mai: Rosemary Wakeman (Fordham Univer-sity): „Cold War Utopias And Space Age Cities: The Origins Of The New Town Movement“6. Juni: Christian Schmid (ETH Zürich): „Plane-tary Urbanization: From Theory To Compara-tive Research“13. Juni: Claire Colomb (University College Lon-don): „Pushing The Urban Frontier: Place Mar-keting, The ‘Creative City’ Agenda And Urban Conflicts In Berlin And Hamburg“20. Juni: Dina Vaiou (National Technical Uni-versity of Athens): „Crisis And Inequalities In Athens: Putting Women In The Picture“27. Juni: Martin Gegner (Universidade de São Paulo/DAAD): „Die brasilianische Stadt als Ty-pus?“4. Juli: Sonja Dümpelmann (Harvard Universi-ty): „Up In The Air And Down To Earth: On The Dialectics Of The Aerial View In Urban Planning And Design“11. Juli: Peter Marcuse (Columbia University): „Superstorm Sandy, Natural Disasters, And The Occupy Movement“29. August: Anthony King (Essex University): „A Tale Of Three Cities: Delhi, London And New York“Zeit: donnerstags 17–19 UhrOrt: Raum 103 des CMS (Hardenbergstraße 16–18)

Berlin summt! – Mit der Biene als Botschafterin zu mehr Stadtnatur

Die Arbeitsstelle für Semiotik lädt ein zu ei-nem Gastvortrag im Rahmen der Vorlesung „Linguistische und semiotische Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung“ von Prof. Dr. Dagmar Schmauks:Honigbienen gehören zu den wichtigsten Nutztieren überhaupt, weil sie die meisten unserer Nutzpflanzen von Obstbäumen über Beeren- und Gemüsearten bis zu Futterpflan-zen bestäuben. Auch unter ihren Verwandten, den Wildbienen, führen Pestizide, Parasiten und Krankheiten zu immer mehr Verlusten. Ausgedehnte Monokulturen lassen Bienen in Städten mit Parks, Gärten und Brachflächen

oft bessere Lebensbedingungen vorfinden als auf dem Lande.Seit dem Frühjahr 2011 siedelt die Initiative Berlin summt! an repräsentativen Standorten wie dem Berliner Dom oder dem Abgeordne-tenhaus Bienenvölker an. Sie bestäuben nicht nur Allee- und Parkbäume, sondern sollen auch zeigen, wie wir alle von einer intakten Umwelt abhängig sind. Diese Wertschätzung der Biene soll dazu führen, dass ihr noch mehr attraktive Lebensräume geboten werden. Ein-tritt frei.Zeit: 27. Mai 2013, 12.15–13.45 UhrOrt: Fraunhoferstraße 33–36, FH 316 (3. OG)

Sehen – Erkennen – Klüger sein

Glatze, Bomberjacke, Springerstiefel … das war einmal! Rechte Gesinnung mischt sich unter ganz normale Leute, versteckt sich hinter Sym-bolen, engagiert sich im Sportverein oder Ju-gendclub und vernetzt sich effektiv im Web 2.0.Diese Vortragsreihe, organisiert von engagier-ten Studierenden für alle TU-Mitglieder, soll aufklären, Bewusstsein schaffen und Hand-lungsmöglichkeiten aufzeigen.Zeit: 25. Mai bis 13. Juni 2013Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, verschiedene Räumei https://eb104.tu-berlin.de/gegen-nazis.html

Die Segregation unserer Städte – Podiumsdiskussion

Die einen wohnen gerne exklusiv, die anderen haben kaum noch eine Wahl. Was macht die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft mit unseren Städten? Und wie können Planer und Bürger reagieren? Eine Diskussion um Praxis und Möglichkeiten deutscher Städte, die neue Normalität Gated Community, wilde Mischun-gen und neue Wege.Podiumsdiskussion:„Was macht Segregation mit unseren Städten – und wie kann man gegensteuern?“Diskussionsrunde mit den Vortragenden aus Politik und GesellschaftModeration: Aljoscha Hofmann, Think Berl!nIm Anschluss an das Programm lädt der Bauver-lag zum Empfang. Die Teilnahme ist kostenlos, um Online-Anmeldung wird gebeten.Zeit: 23. Mai 2013, 18 UhrOrt: Orangelab, im CB.e-Haus am Ernst-Reu ter-Platz (EG), Ernst-Reuter-Platz 2, 10587 Berlini www.bauwelt.de/bauwelt/gespraech/

segregation

„POSITIONEN“

Vortragsreihe „POSITIONEN“ des TU-Fach-gebiets Baukonstruktion und Entwerfen, Prof. Regine LeibingerDer Autor und Filmemacher Harun Farocki spricht über seinen Film „Zum Vergleich“, der von der Ziegelproduktion und -verarbeitung auf drei Kontinenten handelt.Zeit: 23. Mai 2013, 19 Uhr.Ort: Architekturgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Hörsaal A151

Studierendenservice

Praxis von Studienbeginn an

Veranstalter: TU Berlin, Allgemeine Studienbe-ratung, Kontakt: Bianca Fock, T 314-2 59 78, [email protected]: 21.Mai 2013, 18 Uhr (immer dienstags, alle 14 Tage)Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, Hörsaal H 110

Technik studieren: Uni oder FH?

Veranstalter: TU Berlin, Allgemeine Studienbe-ratung, Kontakt: Bianca Fock, T 314-2 59 78, [email protected]: 28. Mai 2013, 18.00 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, Hörsaal H 110

Weitere Veranstaltungen:

Termine zu den Themen „Start ins Studium“, „Studienprobleme“ und „Erfolgreich Studie-ren“ finden Sie bei der Studienberatung und Psychologischen Beratung:i www.studienberatung.tu-berlin.de/

Termine zum Thema „Studium im Ausland“ finden Sie beim Akademischen Auslandsamt:i www.auslandsamt.tu-berlin.de

Termine zum Thema „Berufsstart und Karriere“ finden Sie beim Career Service:i www.career.tu-berlin de

Termine zu Veranstaltungen und Exkursionen für ausländische Studierende finden Sie bei der Betreuung internationaler Studierender:i www.tu-berlin.de/?id=5178

Termine zum Thema „Studieren mit Behinde-rung“:i www.tu-berlin.de/?id=11256

Termine zum Thema „Studieren mit Kind“:i www.tu-berlin.de/?id=11255

Infotage

Infotage für Schülerinnen und Schüler über ein Studium an der TU Berlin

Veranstalter: TU Berlin, Studienberatung und Psychologische BeratungAchten Sie im Online-Programm auf die mit * markierten Veranstaltungen, in deren Anschluss eine zweistündige Besichtigung der Labore, Werkstätten und Versuchshallen stattfindet. Im gedruckten Programm sind diese Veranstaltun-gen grau hinterlegt.Zeit: 4. – 5. Juni, jeweils 9.30–18.00 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Foyer Ost, Räume H 104 und H 105i T 314-2 56 54, [email protected]

T 314-2 59 78, [email protected] www.studienberatung.tu-berlin.de/infotage

Formlos – formbar

© TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl

© Linda Gans

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TU intern · Nr. 5/Mai 2013 Seite 11tIPPs & terMINe

pp Wissenschaft lebt vom Dialog: Über die grenzen der Disziplinen hinweg, zwischen theorie und Pra-xis sowie zwischen lehrenden und lernenden. Dieser Dialog wird im-mer wichtiger, um den zahlreichen Herausforderungen der zukunft wie Klimawandel oder ressourcen-knappheit zu begegnen. Perspek-tiven anderer Fachgebiete werden zur Inspiration für die eigene und die gemeinsame wissenschaftliche ent-wicklung. Im rahmen der internen Forschungsförderung soll mit dem neuen Format der „tu-Dialoge“ der Austausch zwischen den verschiede-nen Fach- und Wissenschaftskulturen innerhalb der universität gestärkt werden. Den inhaltlichen rahmen der Dialoge bildet das Prinzip der

nachhaltigen entwicklung, wie es im leitbild der tu Berlin verankert ist. Aus der konkreten Arbeit der ein-zelnen Fachgebiete mit ihren Ansät-zen, Methoden und themenfeldern werden Forschungsfragen generiert, die die grundlage der Dialoge bilden und so das Potenzial für gemeinsa-me Forschungsaktivitäten erkennbar machen. „tu-Dialoge“ soll inner-halb der tu Berlin raum für den disziplinübergreifenden Dialog zu nachhaltigkeitsrelevanten themen schaffen.Die technische universität Berlin lädt zu einem moderierten Diskurs ein, den vier tu-Professorinnen und tu-Professoren gestalten: Prof. Dr. vera susanne rotter (Institut für technischen umweltschutz, Fachge-

biet Abfallwirtschaft), Prof. Dr. Frank straube (Institut für technologie und Management, Bereich logistik), Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter lang (Institut für Hochfrequenz- und Halbleiter-systemtechnologien, leiter des Fraunhofer-Instituts für zuverlässig-keit und Mikrointegration IzM) so-wie Prof. Dr. Arne thomas (Institut für chemie, leiter der Arbeitsgruppe Funktionsmaterialien).

Zeit: 30. Mai 2013, 18 UhrOrt: Lichthof der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 BerlinUm Anmeldung bis zum 23. Mai 2013 wird gebeten.i [email protected]

www.tu-berlin.de/?id=133686

TU-Dialoge

Forum für nachhaltige Entwicklung in Forschung und Lehre

Herausgeber: Stabsstelle Presse, Öffent-lichkeitsarbeit und Alumni der Techni-schen Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 BerlinT (030) 314-2 29 19/-2 39 22F (030) 314-2 39 09pressestelle@tu-berlin.dewww.pressestelle.tu-berlin.deChefredaktion: Stefanie Terp (stt)Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Alg ner (pp) Redaktion: Jana Bialluch (jb), Ramona Ehret (ehr), Bettina Klotz (bk) (Alumni), Sybille Nitsche (sn)Layout: Patricia Pätzold-AlgnerFotos: Ulrich DahlWWW-Präsentation: Ulrike FriedrichGestaltung und Gesamtherstellung: omnisatz GmbH, Blücherstraße 22, 10961 Berlin, T (030) 2 84 72 41 10,[email protected]: Henke Pressedruck, BerlinAnzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, T (030) 5 09 69 89-0,F (030) 5 09 69 [email protected]: Ramona Ehret, T 314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmal im Jahr/28. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite. Na-mentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Re-daktion übereinstimmen. Unverlangt einge-sandte Manuskripte und Leserbriefe können nicht zurückgeschickt werden. Die Redakti-on behält sich vor, diese zu veröffentlichen und zu kürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrück licher Genehmigung des Herausgebers.TU intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.„Preis für das beste deutsche Hochschulma-gazin“, 2005 verliehen von „Die Zeit“ und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für das Publika tionskonzept der TU-Presse stelleBeilage: Dieser Ausgabe liegt das Pro-grammheft zur Langen Nacht der Wissen-schaften an der TU Berlin 2013 bei.

Gremien & Termine

Akademischer Senat

Beginn jeweils um 13.00 UhrOrt: TU Berlin, Hauptgebäude,Straße des 17. Juni 135, Raum H 103529. Mai 201319. Juni 201310. Juli 20134. September 2013www.tu-berlin.de/asv

Kuratorium

Beginn jeweils 9.00 oder 9.30 UhrOrt: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 103523. Mai 2013, 9.00–12.00 Uhr19. Juli 2013, 9.30–12.30 Uhr13. September 2013, 9.30–12.30 Uhr8. November 2013, 9.30–12.30 Uhr13. Dezember 2013, 9.30–12.30 Uhrwww.tu-berlin.de/asv

Sprechstunde des TU-Präsidenten

19. Juni 2013, 10.00–11.30 UhrUm Voranmeldung wird gebeten:[email protected]

Termine des Personalrats

Der Personalrat bietet an jedem 2. und 4. Mittwoch des Monats von 9.30 bis 11.00 Uhr eine Sprechstunde zum neuen Tarifrecht TV-L/TVÜ-L an.

Gesucht

Wahlhelfer für Bundestagswahl gesucht

Für die Bundestagswahl am 22. 9. 2013 werden in Berlin 18 000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in den Wahllokalen oder zum Auszählen der Briefwahl gesucht. Voraussetzung für die Ausübung dieses Ehrenamtes ist die Wahlberechtigung zum Deutschen Bundestag. Es ist ein Erfri-schungsgeld von 31 Euro vorgesehen oder, falls ein Freizeitausgleich vom Arbeitgeber gewährt wird, von 21 Euro. Wer bei den Wahlen helfen will, kann sich auf der Inter-netseite der Landeswahlleiterin anmelden.i www.wahlen-berlin.de

[email protected] T 90 21-21 21

Impressum

Personalia

Rufannahmen von Juniorprofessuren

Dr. Stefanie Marker, Ruferteilung vom 18. De-zember 2012, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Berlin, für das Fachgebiet „Fahrerver-haltensbeobachtung für energetische Optimie-rung und Unfallvermeidung“ in der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme der TU Berlin.Dr.-Ing. Jonas Moeck, Ruferteilung vom 6. März 2013, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin, für das Fachgebiet „Verbrennungsdyna-mik“ in der Fakultät V Verkehrs- und Maschi-nensysteme der TU Berlin.

Ergebnis von Bleibeverhandlungen

Professor Dr. Jochen Blath, Fachgebiet „Sto-chastik mit Schwerpunkt stochastische Prozes-se und ihre Anwendungen“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, hat einen Ruf an die Universität Siegen abgelehnt.

Außerplanmäßige Professur – verliehen

Professor Dr. Markus Bär, Fachgebietsleiter bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Berlin, Fachgebiet „Theoretische Physik“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaf-ten der TU Berlin, zum 27. März 2013.

Gastprofessuren – verliehen

Professor Mathias Heinz, Fachgebiet „Konstruk-tives Entwerfen, klimagerechtes Bauen“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. April 2013.Professorin Dr. Petra Lucht, Fachgebiet „Gen-der Studies in den Ingenieurwissenschaften“ im Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Ge-schlechterforschung der Fakultät I Geisteswis-senschaften der TU Berlin, zum 18. April 2013.Professorin Dr. Cordelia Polinna, Fachgebiet „Planungs- und Architektursoziologie“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. April 2013.Professorin Dr. Lena Scholz, Fachgebiet „Ma-thematik“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 1. April 2013.Professor Dr. Paul Sigel, Fachgebiet „Neuere Ge-schichte“ in der Fakultät I Geisteswissenschaf-ten der TU Berlin, zum 1. April 2013.Professor Dr. Holger Wassermann, Fachgebiet „Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rech-nungslegung und Steuern“ in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin, zum 1. April 2013.

Studiengänge überarbeiten und kompetenz orientiert weiterentwickelnWorkshopVeranstalter: TU Berlin, Professor Dr. Hans-Ul-rich Heiß, 2. VizepräsidentZeit: 27. Mai, 10–16 Uhr, Ort: TU Berlin, Stra-ße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptge-bäude, Raum H 1035 i T 314-7 85 94

[email protected] www.tu-berlin.de/qualitaet/ag_ziethen

Workshop des Innovationszentrums Tech-nologien für Gesundheit und Ernährung (IGE)Veranstalter: TU Berlin, Innovationszentrum Technologien für Gesundheit und Ernährung (IGE)Zeit: 30. Mai 2013, 14–17 UhrOrt: TU Berlin, IGE, Müller-Breslau-Str. 15, 10623 Berlin, Raum VWS 128i T 314-7 66 27, -7 68 10

[email protected] www.ige.tu-berlin.de/menue/

veranstaltungen

Hybrid Talks zum Thema „Raum-wahrnehmung“Veranstalter: Hybrid-Plattform, die transdiszip-linäre Projektplattform auf dem Campus Char-lottenburg. Eintritt frei.Zeit: 30. Mai 2013, 18 UhrOrt: Wird noch bekannt gegebeni T 030/31 85 27 21

[email protected]

Symposium des Sonderforschungsbereichs 910 „Kontrolle selbstorganisierender nicht-linearer Systeme: Theoretische Methoden und Anwendungskonzepte“Veranstalter: TU Berlin, Institut für Theoretische Physik SFB 910. Das Symposium findet in engli-scher Sprache statt.Zeit: 31. Mai 2013 , 15–17 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3005i T 314-2 90 54

[email protected] www.itp.tu-berlin.de/sfb910/symposia

transport logistic, München – Messebeteili-gung der TU BerlinInternationale Fachmesse für Logistik, Verkehr und TelematikVeranstalter: TUBS GmbH/TU Berlin Science-MarketingZeit: 4.–7. Juni 2013i T 030/44 72 02 55

[email protected]

Smart Cities – Seminar in Verbindung mit den Asien-Pazifik-Wochen BerlinInternationales SeminarVeranstalter: TU Berlin, Der Präsident, Stabs-stelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni. Seminarsprache: Englisch, Deutsch, Bewerbung bitte onlineZeit: 4.–8. Juni 2013, 11–17 UhrOrt: TU Berlin und Rotes Rathaus Berlin, Rathausstraße 15, 10178 Berlini T 314-2 40 28, -2 27 60

[email protected] www.alumni.tu-berlin.de/international/

seminare-fuer-alumni.

TU START-UP DAYDer TU-Gründungsservice präsentiert im Rah-men des „Inspiration Talk“ Gründungsideen auf der Bühne des Audimax, unter anderem mit den Berliner Start-ups „Wooga“ und „barcoo“. Schon am Nachmittag gibt es Workshops mit Gründungstipps für junge Start-ups.Zeit: 12. Juni 2013, ab 17.30 Uhr.Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Audimaxi www.tu-berlin.de/?125415

Bioorganosiliciumchemie: Pharmaka, Riech-stoffe und Aspekte der Silicium-BiochemieVeranstalter: TU Berlin, Institut für Chemie, Zeit: 13. Juni 2013 , 17.15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115, 10623 Berlin, Chemiegebäude, Raum C 243i T 314-2 42 05

[email protected]

Maritime Lösungen für die Offshore-Wind-parkversorgung1. Berliner TagungVeranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme (EBMS) und Center

of Maritime Technologies e.V. Anmeldung über die Website erforderlich. Begrenzte Raumka-pakitäten. Der Eingang entscheidet über die Teilnahme.Zeit: 14. Juni 2013 10–17 Uhr Ort: TU Berlin, Müller-Breslau-Straße 15, 10623 Berlin, Versuchsanstalt für Wasser- und Schiffbau (VWS), Raum 128i T 314-2 55 34

[email protected] www.marsys.tu-berlin.de/menue/for-

schung/offshore-solutions/offshoretagung

Public Transport/Interiors, Berlin – Messe-beteiligung der TU BerlinFachmesse für Öffentlichen Personenverkehr und InnenausstattungVeranstalter: TUBS GmbH / TU Berlin Science-Marketing Zeit: 19.–21. Juni 2013i T 030/44 72 02 55

[email protected]

The Bright Side of Night – Perceptions, Costs and the Governance of Lighting and Light PollutionKonferenzVeranstalter: TU Berlin, Institut für Stadt- und Regionalplanung; Leibniz Institute for Regional Development and Structural Planning (IRS, Er-kner, Germany)Zeit: 20.–21. Juni 2013, 9.00–18.00 Ort: Leibniz-Institute for Regional Develop-ment and Structural Planning, Flakenstraße 28–31, 15537 Erkner i T 314-2 80 85

[email protected] www.verlustdernacht.de/pressemitteilun-

gen-nachrichten-details-133/items/call-for-paper.html

Akademische Feier anlässlich der Verlei-hung von Habilitations- und Promotionsur-kunden sowie Clara-von-Simson-Preisver-leihungVeranstalter: Der Präsident der Technischen Universität Berlin. Um Anmeldung (nur für ge-ladene Gäste) wird gebeten.Zeit: 21. Juni 2013, 14 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Lichthof

i T 314-2 56 78 [email protected] T 314-2 14 39 [email protected] www.tu-berlin.de/?id= 119587

Helical-Polymer-Based, Chirality-Swit-chable Ligands for Catalytic Asymmetric Synthesis“Veranstalter: TU Berlin, Institut für Chemie Zeit: 21. Juni 2013, 14.15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115, 10623 Berlin, Chemiegebäude, Raum C 243i T 314-2 97 21

[email protected]

Cooperative Asymmetric Catalysis and Its Application to Efficient Synthesis of TherapeuticsVeranstalter: TU Berlin, Institut für Chemie, Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115, 10623 Berlin, Chemiegebäude, Raum C 243Zeit: 21. Juni 2013 16.15 Uhri T 314-2 97 21

[email protected]

Robotics: Science and Systems 2013KonferenzVeranstalter: TU Berlin, Institut für Technische Informatik und Mikroelektronik, Robotics and Biology Laboratory, Prof. Oliver Brock, RSS Foundation Board u. a. Anmeldung erforder-lich. Es werden Teilnahmegebühren erhoben.Zeit: 24.–28. Juni 2013 Uhrzeit wird noch bekannt gegebenOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäudei T 314-7 31 10

[email protected] www.roboticsconference.org

Synthesis and applications of extremely strong π-acceptor ligandsVeranstalter: TU Berlin, Institut für Chemie, Zeit: 27. Juni 2013, 16.15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115, 10623 Berlin, Chemiegebäude, Raum C 243i T 314-2 97 21

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Weitere Veranstaltungen

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Page 12: Nr. 5/MAI 2013 DIe HocHscHulzeItuNg Der tecHNIscHeN ... · men am Institut für Mathematik der tu Berlin, wo sie auch, am DFg-Forschungszentrum Mathe- ... Seite 2 gesterN uND Heute

Seite 12 TU intern · Nr. 5/Mai 2013verMIscHtes

Ohne sie geht gar nichts. Viele gute Geister sorgen in der Universität dafür, dass der Betrieb von For-schung und Lehre gut läuft. „TU intern“ stellt einige von ihnen vor.

„gelernt habe ich im Handwerk: Ich absolvierte zunächst eine Aus-bildung zum elektroinstallateur“, sagt Klaus-Peter schneider. zwei Jahre später wechselte er zur se-natsverwaltung für Justiz, wo er sechs Jahre lang in der JvA Moa-bit als Betriebselektriker tätig war. Nach dem darauffolgenden Meis-terlehrgang im elektroinstallateur-Handwerk kam er als Ausbilder an die tu Berlin und blieb zehn Jahre in der Ausbildungswerkstatt. seit nunmehr 20 Jahren arbeitet der 57-Jährige in der Weiterbildung, die Kurse für tu-Beschäftigte an-bietet, als systemadministrator. „Ich bin für die komplette Hard- und software zuständig“, sagt er.

Klaus-Peter schneider betreut die verwaltungsrechner, seminarräu-me und Pc-Pools. „Diese letzte-ren verändern sich permanent. Die software muss vor den Kursen für die Dozenten und teilnehmenden konfiguriert werden, damit sie so-fort damit arbeiten können.“ vom Mikrofon über Festplatten, touch-pads und smartboards ist er als Fachmann für alles technische zu-ständig. Innerhalb von zehn Minu-ten kann er den gesamten Pc-Pool auf ein anderes Betriebssystem umstellen, wenn es der Kursplan erfordert. „Hier verändert sich fast täglich was, weil ständig neue soft-ware auf den Markt gebracht wird und sich die Dv-Anwendungen an der tu Berlin ständig weiterent-wickeln. Ich muss also Augen und ohren offen halten“, betont er. von einfachen office-Anwendungen bis zu cAD-Programmen: Die Wei-terbildung, die Kurse für tu-Be-schäftigte und andere im Bereich coaching, Kommunikation, spra-chen und computeranwendungen anbietet, ist sehr gut ausgestattet. „Wir haben 24-zoll-Monitore und rechner mit fast der höchsten rechenleistung, die es zu kaufen gibt“, sagt Klaus-Peter schneider begeistert. Dass er sich ständig wei-terbilden kann, reizt ihn und lässt seinen Job nie langweilig werden. Die Arbeit mit den Dozenten, die der technik-Profi vor den Kursen unterweist, macht ihm sehr viel spaß: „Wir sind ein team von fünf Personen und arbeiten sehr gut zu-sammen“, sagt er.Privat engagiert sich Klaus-Peter schneider im seifenkisten-verein, wo er Jugendliche für handwerkli-che Arbeiten begeistert. einmal im Jahr fährt er mit seinen schützlin-gen in seifenkisten über den dafür gesperrten Mehringdamm. Aber auch die Arbeit im garten genießt der vater eines 21-jährigen ange-henden Mediengestalters. Agnieszka Asemota

Arbeitsplatz Uni

Schluss

Die nächste Ausgabe der TU intern erscheint im Juni.Redaktionsschluss: 3. Juni 2013

„Gipsköpfe“ aus Marmor

„Was du ererbt von deinen vätern hast, erwirb es, um es zu besit-zen. Was man nicht nützt, ist eine schwere last  …“ Dieser vers aus goethes „Faust“ klingt wie der Kommentar zu einem besonderen Bestand im universitätsarchiv der tu Berlin. es handelt sich um zwölf Marmorbüsten, die dort seit 2006 eine geschützte Heimstatt fanden. Inzwischen sind sie registriert und durch das Findbuch erfasst. Doch sie sind nur ein teil jenes ererbten skulpturenbestandes der alten tH Berlin – vom standbild bis zur Por-trätbüste –, der Bombenkrieg und Plünderung relativ unbeschadet überstand. vermutlich stammten einige der Büsten (gotthilf Hagen, August stüler, eduard Knoblauch) aus dem Bestand der Bau- und ge-

werbeakademie, die einst im unter-geschoss des eingangsrisalits der tH aufgestellt waren. Andere, wie die Büsten von guido Hauck – dessen Büste man übrigens lange für ein Bismarck-Konterfei hielt  –, Hein-rich Müller-Breslau und carl Hein-rich Wiebe, befanden sich einst in den lichthofarkaden. viele der Por-trätbüsten stammen aus den Ateli-ers der Berliner Bildhauerschule von gustav Blaeser, ernst Herter, Julius Moser und anderen. Doch bis diese Marmorwerke in ihrem Wert wiedererkannt wurden, waren sie einigen gefahren ausgesetzt. In ei-ner Aktennotiz aus dem Jahre 1971 heißt es, dass 19 „gipsköpfe“ im Möbellager der tu Berlin verstaub-ten. Bereits 1966 sollten diese auf den Dachboden der alten Men-sa „verbannt“ werden. Doch der geplante transport kam nicht zu-stande, weil die „gipsköpfe“ auch noch ziemlich schwer und unhand-lich waren. 1978 wandte sich das Hochschularchiv – um einer weite-ren zerstörung vorzubeugen – an den tu-Kunsthistoriker Prof. Dr. Peter Bloch. so wurden die genaue Herkunft der Büsten, die Namen der Porträtierten und das Materi-al – nicht gips, sondern Marmor – festgestellt. Heute befinden sich die verbleibenden zwölf Büsten im universitätsarchiv. Dort lagern sie gut beschützt und können nö-tigenfalls auch restauriert werden. Hans Christian Förster

tui Anlässlich ihres 90-jährigen Ju-biläums im vergangenen Jahr hat die „gesellschaft von Freunden der tu Berlin e. v.“ ein Projekt initiiert, das die geschichte des vereins, die weit-gehend unbekannt ist, aufarbeiten soll. Im Jahr 1922 wurde die Freun-desgesellschaft von renommierten Persönlichkeiten des öffentlichen lebens gegründet und unterstützt, beispielsweise von Walther rathe-nau, georg schlesinger, Friedrich romberg, ewald Hilger, von den un-

ternehmern Hugo stinnes, ernst von Borsig und dem siemens-Ingenieur Walter reichel. Privates engagement sollte in der zeit nach dem ersten Weltkrieg helfen, Forschung und lehre an der technischen Hoch-schule zu fördern, ein Anliegen, das auch heute noch gültigkeit hat. Im zweiten Weltkrieg wurden viele Archivalien der „gesellschaft von Freunden“ vernichtet.Die gesellschaft von Freunden der tu Berlin e. v. bittet daher um Mithilfe:

Wer hat Dokumente, Briefe, Publika-tionen, Fotos und andere Materialien, die über das Wirken der „gesellschaft von Freunden“ informieren, insbeson-dere über die zeit zwischen 1922 und 1945? gibt es Nachlässe ehemaliger tH- bzw. tu-Professoren, die Hinwei-se auf die „gesellschaft von Freun-den“ enthalten? Besonders wichtig wären auch Hinweise auf Personen oder Firmen, die nach 1933 infolge der Ns-Politik aus der Freundesgesell-schaft ausgeschlossen wurden.

Jegliche Informationen sind willkom-men, auch für die zeit nach 1945.Bitte wenden sie sich in diesem Fall an Dr. Kristina r. zerges, Mitglied des vorstands der gesellschaft von Freunden der tu Berlin e. v., die das Projekt betreut, oder an vera toso-vic-lüdtke in der geschäftsstelle der „Freunde“.

i [email protected] [email protected] T 314-2 37 58

aUfarBeitUnG Der GeScHicHte Gesellschaft von Freunden sucht Dokumente

Er war Berliner und Weltbürger. Zwei seiner Bücher, „Die Zukunft hat schon begonnen“ (1952) und „Heller als tausend Sonnen“ (1956), wurden Bestseller. Wirklich prominent aber machte ihn das Buch „Der Atom-staat“ (1977). Mit dem späteren Zukunftsforscher Norbert Müllert entwickelte er 1981 die Theo rie und Praxis der „Zukunftswerkstätten“. Müllert gehörte zu seinen begeister-ten Studenten an der TU Berlin. Am 11. Mai 2013 wäre Robert Jungk 100 Jahre alt geworden.

zunächst schien der ruhm des zu-kunftsforschers robert Jungk hierzu-lande selbst keine zukunft zu haben. Im angelsächsischen raum galt er da-gegen als Pionier der „future studies“. Doch inzwischen erwachte auch hier neues Interesse an leben und Werk des Wissenschaftsjournalisten. 1913 in eine theater- und Filmfamilie hi-neingeboren, fiel seine Jugend in die „goldenen zwanziger“, in denen Ber-lin ein experimentierfeld der Moderne war. Bereits als schüler lernte Jungk im deutsch-jüdischen Wanderverein das Diskutieren und entdeckte seine liebe zur Natur. Früh interessierte er sich für die Filmkunst sowie, angeregt durch den „rasenden reporter“ egon erwin Kisch für kritischen und aufklä-renden Journalismus. 1932 begann er ein Philosophie-studium an der Berli-ner universität, engagierte sich gegen die Nazis, wurde am tag des reichs-tagsbrandes verhaftet, kam frei und ging ins Pariser exil. von 1933 bis 1935 studierte er an der sorbonne Psycholo-gie und soziologie und arbeitetete für Filmprojekte von georg Wilhelm Pabst und Max ophüls. 1936 kam er illegal nach Deutschland zurück, um Kontakt zu Widerstandsgruppen aufzunehmen. später setzte er seine kritische Presse-dienstarbeit in Prag fort. Hier begann

seine Freundschaft mit dem Künstler Peter Weiss. 1944 promovierte Jungk in zürich über Pressefreiheit in der schweiz. unter Pseudonym verfasste er Artikel über das „Dritte reich“ für die züricher „Weltwoche“. Das brach-te ihm eine mehrmonatige Internie-rung ein. Nach Kriegsende berichtete er als Korrespondent der „Weltwoche“ über den Nürnberger Prozess. Im sep-tember 1946 sandte ihn die zeitung erstmals in die usA. Hier fand er sein lebensthema: die Ambivalenz der mo-dernen Wissenschafts- und technolo-gieentwicklung, wie sie exemplarisch bei Nuklearenergie und Kernwaffen zu beobachten war, und die damit zu-sammenhängende Frage nach der ver-antwortung des Wissenschaftlers.1949 heiratete Jungk in Washington ruth suschitzky. sohn Peter stephan wurde 1952 geboren, und Jungks erster Bestseller „Die zukunft hat schon be-gonnen“ erschien. Darin warnte er vor einem unkritischen technikoptimis-

mus und forderte eine technikfolgen-abschätzung. Mit „Heller als tausend sonnen“ wollte Jungk die Öffentlich-keit dafür sensibilisieren, dass mit der Nukleartechnologie unvorhersehbare gefahren verbunden seien. ende der 50er-Jahre kehrte er nach europa zu-rück und engagierte sich für Abrüs-tung in der Anti-AtomBewegung. er gründete 1964 in Wien sein „Institut für zukunftsforschung“. seine Art der Prognostik sollte der Früherken-nung von Fehlentwicklungen dienen. Die erste vorlesung als Honorarprofes-sor an der tu Berlin zum thema zu-kunftsforschung hielt Jungk 1968. er blieb bis 1975 und war Kuratoriums-mitglied des außeruniversitären zen-trums Berlin für zukunftsforschung (zBz), das Prof. Heinz Hermann Koelle, leiter des tu-Instituts für raumfahrttechnik, 1968 gründete. Dann erschien das umstrittene Buch „Der Atomstaat. vom Fortschritt in die unmenschlichkeit“ (1977), an dem sich internationale geister schieden. er selbst nannte sich ein-mal einen „Agitator fürs Überleben“. 1986 eröffnete der Bücherfreund die „Internationale Bibliothek für zu-kunftsfragen“ in salzburg. zu den vielen ehrungen, die ihm zuteilwur-den, gehörte der „Alternative Nobel-preis“ (1986). robert Jungk starb am 14. 7. 1994. sein grab, ein ehrengrab der stadt salzburg, befindet sich auf dem dortigen Jüdischen Friedhof. Hans Christian Förster

i Die Serie „Orte der Erinnerung“ im Netz: www.tu-berlin.de/?id=1577

Viele Wege führen in die

ZukunftAn dem

zukunftsforscher robert Jungk

schieden sich die geister

„Zukunft gewinnen“

Zum 100. Geburtstag des verstorbe-nen Zukunftsforschers Robert Jungk erinnert ein Symposium von 27 Or-ganisationen am 22. Mai 2013 an das Wirken Jungks in der Friedens- und Anti-Atomkraftbewegung sowie als Vordenker der Zukunftsforschung.Zeit: Mittwoch, 22. 5. 2013, 9.30 bis 22.00 UhrOrt: Vertretung des Landes Nord-rhein-Westfalen, Hiroshimastraße 12–16, 10785 Berlini www.boell.de/calendar

GroSSe eHre legten in den letzten Wochen zwei TU-Studierende auf sportlichem Feld auch für ihre Universi-tät ein. Der Luft- und Raumfahrt-Student (M. Sc.) Pascal Ramali (l.) wurde am 21. April in Leipzig Deutscher Meister im Inlineskaten auf der Halbmarathonstrecke. Die Studentin der „Naturwissenschaft in der Informa-tionsgesellschaft“ Laura Vargas Koch gewann bei der Judo-Europameisterschaft in Budapest die Bronzeme-daille. Pascal studiert seit dem letzten Wintersemester an der TU Berlin. Beide nehmen seit einiger Zeit am Spitzensportprojekt der TU Berlin teil und können seit-dem auf zahlreiche sportliche Erfolge verweisen. tui

© Hanna Feingold, Israelitische Kultusgemeinde Salzburg

Erfolge auf Inlinern und beim Judo

Robert Jungk und seine Ehefrau fanden ihre letzte Ruhe auf dem Jüdischen Friedhof in Salzburg

Büsten im Universitätsarchiv: im Vor-dergrund Generalbaudirektor Friedrich Mellin (1796–1859) von Gustav Blaeser

© TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl

© Florian Pappert © pressecampus/Alexander Vogel

© TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl

Systemadministrator Klaus-Peter Schneider

Universitätsarchiv