nterie. Vor 100 Jahren «Die Auszeichnung ehrt uns» · Tote im Aktivdienst Allgemein. Bei den...

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Interview. BILD: MARTIN BRUNNER Das Zertifikat ist für Urs Salzmann eine Bestätigung, dass die Stadt Gossau in der Ausbildung gute Arbeit leistet. «Die Auszeichnung ehrt uns» Gossau. Die Stadt Gossau setzt sich schon seit vielen Jahren für ihre Qualität als Lehrbetrieb ein. Das Zertifikat «QualiStar» bestä- tigt, dass sie ihre Arbeit gut macht, auch aus der neutralen Sicht von aussen. Urs Salzmann, die Stadt Gossau wurde erst kürzlich mit dem «Qua- liStar» für ihre gute Arbeit als Aus- bildungsbetrieb ausgezeichnet. Wie erlebten Sie diese Zertifizierung? Die Überreichung der Urkunde war ein eindrücklicher Moment. Immer- hin hielt Nationalrat Daniel Jositsch als Präsident von KV Schweiz die Ansprache. Die Lorbeeren gehören dem ganzen Ausbildungsteam der Stadtverwaltung, das diese Aus- zeichnung erarbeitet hat. Besonders ist, dass wir als erste Gemeinde aus- serhalb des Kantons Zürich zertifi- ziert wurden. Auch der Austausch mit einigen Zürcher Gemeinden war spannend. Sie beschäftigen sich mit den gleichen Fragen wie wir. Wie sieht das konkrete Resultat der Stadt Gossau aus? Wir reichten den Kriterienkatalog mit 257 von 290 möglichen Punkten ein. 232 Punkte mussten wir mindes- tens erreichen. Dieses Ergebnis moti- viert uns für die Zukunft. Warum entstand das Zertifikat «QualiStar»? Das Berufsbildungsgesetz schreibt für jeden Beruf mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis vor, dass die Aus- bildungsbetriebe die Qualität der Be- rufsbildung sicherstellen müssen. Ob und wie diese gesetzliche Vorschrift umgesetzt wird, bleibt weitgehend den Betrieben überlassen. Die Zür- cher Gemeinden haben mit dem Qualistar ein System entwickelt, welches Ausbildungsbetriebe dabei unterstützt. Welche Schwerpunkte werden in «QualiStar» beurteilt? Ein grosser Block ist die Phase vom Schnuppern bis zur Anstellung. Da wird beispielsweise erwartet, dass in- teressierte Jugendliche ein klares An- forderungsprofil für den Beruf ken- nen lernen. Auch das Anstellungsver- fahren muss klar geregelt sein und vieles mehr. Der zweite Block befasst sich mit der Zeit von der Vertragsun- terzeichnung bis zum Start der Leh- re. Hier liegt viel Gewicht auf der Einführung in die Lehre. Was geschieht während der Lehr- zeit? Im Bildungsprozess gibt es eine gan- ze Reihe von Kriterien. Zwischenge- spräche, Leistungskontrolle, Kon- takt zu Eltern und Schule stehen im Vordergrund. Im letzten Block geht es um die Vorbereitung auf den Lehrabschluss, auf den Austritt aus dem Lehrbetrieb und auf die Zeit nach der Lehre. Wie verläuft die Kontrolle? Mit einer Selbstbewertung können wir uns bei den einzelnen Kriterien selber einstufen. Die zuständige Kommission beim Verband der Zür- cher Gemeinden kann aber jederzeit Unterlagen einfordern oder sich auch bei den Lernenden vergewis- sern, ob wir diese Kriterien auch tat- sächlich einhalten. Wo besteht aufgrund der Zertifizie- rung noch Verbesserungspotenzial? Verbessern können wir den Kontakt unter den Lernenden aller drei Jahr- gänge. Potenzial haben wir auch bei den Einarbeitungsprogrammen. Ein formalisiertes Austrittsgespräch ha- ben wir in der Zwischenzeit bereits umgesetzt. Bewusst verzichten wir zum Beispiel auf einen Test zu All- gemeinwissen, Wissen über den Be- ruf und Sozialkompetenz. Uns dient der Stellwerktest für den Vergleich der Bewerbungen. Absagen an Be- werber erfolgen auch weiterhin schriftlich, obschon telefonische Absagen zusätzliche Punkte bringen würden. Wie ist die Stadt Gossau zu diesem System gekommen? Die Stadt Gossau verfeinert ihr Be- rufsbildungsmanagement ständig. Wir hören auch immer wieder, dass wir als Schnupper- und Lehrbetriebe geschätzt werden. Als wir aber über unseren kantonalen Branchenver- band von der Möglichkeit zur Zerti- fizierung erfuhren, hat uns das zur Teilnahme motiviert. Es war eine willkommene Gelegenheit, uns von aussen nach einem definierten und vergleichbaren Raster beurteilen zu lassen. Warum sind in der heutigen Zeit solche Qualifikationen nötig? Die Entwicklung der Ausbildungen steht nie still. Im Vordergrund ste- hen die Qualitätssicherung und die Professionalisierung. Dafür ist eine solche Zertifizierung ein ideales Mittel. Sie zeigt klar auf, wo ein Ausbildungsbetrieb steht und wo er sich verbessern muss. Nicht zuletzt kann ein solches Zertifikat ein gutes Argument im Lehrstellenmarkt sein. Wie geht es nun weiter? Die grösste Herausforderung wird sein, den hohen Stand zu halten. Für das ganze Ausbildungsteam gilt es, am Ball zu bleiben und unsere Aus- bildung ständig zu optimieren. In drei Jahren werden wir uns wieder zertifizieren lassen. INTERVIEW: MARTIN BRUNNER Zur Person Name: Urs Salzmann Geburtsdatum: 14. November 1960 Beruf: Kommunikations- beauftragter und Berufsbildner Kaufleute Hobbies: Squash, Reisen, Musik, Konzerte, Kino

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Interview.

Gossauer Wochenzeitung · Freitag, 10. Juli 2015 · Nr. 28/29 3

Vor 100 Jahren

Tote im Aktivdienst

Allgemein. Bei den Truppen im Fel-de verdient ein Unfall erwähnt zu werden, wo Soldaten ausserhalb der Dienstzeit an einem Neubau arbeite-ten und sieben Füsiliere durch den Einsturz des Daches verletzt wurden. Die Verletzung eines Soldaten war so schwer (Bruch der Wirbelsäule), dass der Tod eintrat. Die Zahl der weiteren Todesfälle beläuft sich auf vier: Ein Fall von Hirnhautentzündung und drei Unfälle (Ertrinken, schwere Schä-delverletzung durch Hufschlag und Nierenverletzung infolge Sturzes aus dem Fenster). An Infektionskrankhei-ten kamen zur Anzeige: Typhus (2 Fälle), Scharlach (1) Masern (6), Mumps (1), und Genickstarre (1). FS

BILD: MARTIN BRUNNER

Das Zertifikat ist für Urs Salzmann eine Bestätigung, dass die Stadt Gossau in der Ausbildung gute Arbeit leistet.

«Die Auszeichnung ehrt uns»Gossau. Die Stadt Gossau setzt sich schon seit vielen Jahren für ihre Qualität als Lehrbetrieb ein. Das Zertifikat «QualiStar» bestä-tigt, dass sie ihre Arbeit gut macht, auch aus der neutralen Sicht von aussen.

Urs Salzmann, die Stadt Gossau wurde erst kürzlich mit dem «Qua-liStar» für ihre gute Arbeit als Aus-bildungsbetrieb ausgezeichnet. Wie erlebten Sie diese Zertifizierung?Die Überreichung der Urkunde war ein eindrücklicher Moment. Immer-hin hielt Nationalrat Daniel Jositsch als Präsident von KV Schweiz die Ansprache. Die Lorbeeren gehören dem ganzen Ausbildungsteam der Stadtverwaltung, das diese Aus-zeichnung erarbeitet hat. Besonders ist, dass wir als erste Gemeinde aus-serhalb des Kantons Zürich zertifi-ziert wurden. Auch der Austausch mit einigen Zürcher Gemeinden war spannend. Sie beschäftigen sich mit den gleichen Fragen wie wir.

Wie sieht das konkrete Resultat der Stadt Gossau aus?Wir reichten den Kriterienkatalog mit 257 von 290 möglichen Punkten ein. 232 Punkte mussten wir mindes-tens erreichen. Dieses Ergebnis moti-viert uns für die Zukunft.

Warum entstand das Zertifikat «QualiStar»?Das Berufsbildungsgesetz schreibt für jeden Beruf mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis vor, dass die Aus-bildungsbetriebe die Qualität der Be-rufsbildung sicherstellen müssen. Ob und wie diese gesetzliche Vorschrift umgesetzt wird, bleibt weitgehend den Betrieben überlassen. Die Zür-cher Gemeinden haben mit dem Qualistar ein System entwickelt, welches Ausbildungsbetriebe dabei unterstützt.

Welche Schwerpunkte werden in «QualiStar» beurteilt?Ein grosser Block ist die Phase vom Schnuppern bis zur Anstellung. Da wird beispielsweise erwartet, dass in-teressierte Jugendliche ein klares An-forderungsprofil für den Beruf ken-nen lernen. Auch das Anstellungsver-fahren muss klar geregelt sein und vieles mehr. Der zweite Block befasst sich mit der Zeit von der Vertragsun-terzeichnung bis zum Start der Leh-re. Hier liegt viel Gewicht auf der Einführung in die Lehre.

Was geschieht während der Lehr-zeit?Im Bildungsprozess gibt es eine gan-ze Reihe von Kriterien. Zwischenge-spräche, Leistungskontrolle, Kon-takt zu Eltern und Schule stehen im Vordergrund. Im letzten Block geht es um die Vorbereitung auf den Lehrabschluss, auf den Austritt aus dem Lehrbetrieb und auf die Zeit nach der Lehre.

Wie verläuft die Kontrolle?Mit einer Selbstbewertung können wir uns bei den einzelnen Kriterien selber einstufen. Die zuständige Kommission beim Verband der Zür-

cher Gemeinden kann aber jederzeit Unterlagen einfordern oder sich auch bei den Lernenden vergewis-sern, ob wir diese Kriterien auch tat-sächlich einhalten.

Wo besteht aufgrund der Zertifizie-rung noch Verbesserungspotenzial?Verbessern können wir den Kontakt unter den Lernenden aller drei Jahr-gänge. Potenzial haben wir auch bei den Einarbeitungsprogrammen. Ein formalisiertes Austrittsgespräch ha-ben wir in der Zwischenzeit bereits umgesetzt. Bewusst verzichten wir zum Beispiel auf einen Test zu All-gemeinwissen, Wissen über den Be-ruf und Sozialkompetenz. Uns dient der Stellwerktest für den Vergleich der Bewerbungen. Absagen an Be-werber erfolgen auch weiterhin schriftlich, obschon telefonische Absagen zusätzliche Punkte bringen würden.

Wie ist die Stadt Gossau zu diesem System gekommen?Die Stadt Gossau verfeinert ihr Be-rufsbildungsmanagement ständig. Wir hören auch immer wieder, dass wir als Schnupper- und Lehrbetriebe geschätzt werden. Als wir aber über

unseren kantonalen Branchenver-band von der Möglichkeit zur Zerti-fizierung erfuhren, hat uns das zur Teilnahme motiviert. Es war eine willkommene Gelegenheit, uns von aussen nach einem definierten und vergleichbaren Raster beurteilen zu lassen.

Warum sind in der heutigen Zeit solche Qualifikationen nötig?Die Entwicklung der Ausbildungen steht nie still. Im Vordergrund ste-hen die Qualitätssicherung und die Professionalisierung. Dafür ist eine solche Zertifizierung ein ideales Mittel. Sie zeigt klar auf, wo ein Ausbildungsbetrieb steht und wo er sich verbessern muss. Nicht zuletzt kann ein solches Zertifikat ein gutes Argument im Lehrstellenmarkt sein.

Wie geht es nun weiter?Die grösste Herausforderung wird sein, den hohen Stand zu halten. Für das ganze Ausbildungsteam gilt es, am Ball zu bleiben und unsere Aus-bildung ständig zu optimieren. In drei Jahren werden wir uns wieder zertifizieren lassen. INTERVIEW: MARTIN BRUNNER

Zur PersonName: Urs SalzmannGeburtsdatum: 14. November 1960Beruf: Kommunikations­beauftragter und Berufsbildner KaufleuteHobbies: Squash, Reisen, Musik, Konzerte, Kino

Vor 50 Jahren

Tragischer MilitärunfallGossau. Bei einer militärischen Übung in Savognin erlitt der 21-jähri-ge Korporal Hans-Georg Gsell, Sohn der evang. Pfarrfamilie Dr. Gsell-Pes-talozzi, einen schweren Unfall. Eine Rekrutenschule der Genietruppen war damit beschäftigt, eine Seilbahn zu erstellen. Dabei musste das Draht-seil unter einer elektrischen Hoch-spannungsleitung hindurch geführt werden. Durch das rasche Anziehen wurden zwei Rekruten, welche Si-cherheitsposten standen, wegge-schleudert und das Drahtseil berühr-te die Hochspannungsleitung. Durch den elektrischen Kontakt erlitt Kor-poral Gsell, der sich am Transport-schlitten befand, starke Verbrennun-gen an Arm und Bein, was eine Über-führung ins Kantonsspital Chur not-wendig machte. Dort musste in der Folge dem jungen Mann ein Bein am-putiert werden. FS

BestattungenGossau. Josef Jakob Bürki, geboren am 27. Januar 1936, gestorben am 1. Juli 2015, von Oberegg, wohnhaft gewesen in Gossau, Schwalbenstras-se 26a. Die Urnenbeisetzung und die Trauerfeier haben bereits statt-gefunden.

Gossau. Hans Sommer, geboren am 19. November 1923, gestorben am 4. Juli 2015, von Sumiswald, wohn-haft gewesen in Gossau, Halden-strasse 46, Stiftung VitaTertia. Die Einsegnung und der Trauergottes-dienst haben bereits stattgefunden.

Gossau. RuthBeck geb. Harder, ge-boren am 22. Juni 1931, gestorben am 6. Juli 2015, von Gossau, wohn-haft gewesen in Gossau, Halden-strasse 46, Stiftung VitaTertia. Die Urnenbeisetzung findet am Montag, 20. Juli um 10 Uhr auf dem Friedhof Hofegg statt. Anschliessend Trauer-feier in der Pauluskirche.

Gossau. Der Männerchor Gossau hält traditionsgemäss vor den Sommerferien seine jährliche Geburtstagsfeier ab. Auf Einladung der sieben Mitglieder, die in diesem Jahr einen geraden Geburtstag feiern (Bild), trafen sich am vergange­nen Dienstag über 80 Sänger im Innen­hof des Gymnasiums Friedberg zum Bierfest. Bei sommerlicher Abendwärme genossen sie das offerierte Bier und die

geschmorten Haxen vom Aulopi­Kü­chenteam. Für Unterhaltung sorgten die Jubilare gleich selbst mit Geschichten und Liedern über den köstlichen Gers­tensaft sowie Versen zu den einzelnen Geburtstagskindern. Zum Andenken an den schönen Abend erhielt jeder Sänger ein «Männerchor­Gossau­Bierglas», welches speziell für den Anlass mit Logo und Schriftzug versehen wurde. PD

Chor feiert GeburtstagBILD: PD

Gossau/Sarnen. Das Freizytchörli Gossau­Flawil hat vor kurzem am Zentral schweizerischen Jodlerfest in Sar­nen teilgenommen. Unter der Leitung

von Cäcilia Mauchle trugen sie das Jod­lerlied «Läbwohl» von Ruedi Roth vor. Für den gelungenen Liedervortrag er­hielten sie die Bestnote Eins. PD

BILD: PD

Auftritt mit Bestnote

GratulationenOttilie Hürlimann. Einen hohen Geburtstag konnte vergangenen Dienstag, 7. Juli, Ottilie Hürlimann mit ihren Angehörigen feiern. Wir übermitteln herzliche Glückwünsche an die Jubilarin ins Altersheim, wo sie ihren 91. Geburtstag begehen konnte. Das ganze Team der «Abend ruh» gra-tuliert ihr ebenfalls mit den besten Wünschen für die kommende Zeit.

Rosa Edelmann. Zum 94. Geburts-tag übermitteln wir auch Glückwün-sche an Rosa Edelmann. Sie feiert die-sen Geburtstag mit ihren Angehöri-gen in der «Abendruh» am Mitt-woch, 8. Juli 2015. Auch ihr gratuliert das Personal des Altersheimes recht herzlich und wünscht ihr weiterhin viel Zuversicht im Alter.

UrSal
Schreibmaschinentext
Gossauer Wochenzeitung, 10. Juli 2015