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möglicherweise widerstandsfähiger gegen künftige Krankheiten oder ist trockenheits- und hitzetolerant. Glücklicherweise tauchen noch ab und zu alte Land- sorten auf, die privater Erhaltung über Generationen entstammen. Doch wie lange noch? Es ist ein Wettlauf mit der Zeit: denn auch in den am meisten entlegenen Regionen Europas ist mittlerweile abgepacktes Ein- heits- und Hybridsaatgut erhältlich und verdrängt so bäuerliche und gärtnerische Traditionen. Und dieser Verlust von Vielfalt findet weltweit statt. NUTZPFLANZENVIELFALT IN GEFAHR WORUM ES GEHT UND WAS WIR TUN KÖNNEN BUND FREUNDE DER ERDE Projektförderung aus Erträgen von BINGO! Die Umweltlotterie GRÜNDE FÜR DEN RÜCKGANG DER ARTEN- UND SORTENVIELFALT Samenfeste Landsorten, die von Bauern über Jahrhunderte selektiert wurden und unseren Großeltern noch vor 50 Jahren bekannt waren, sind fast völlig aus den Gärten und von den Feldern verschwunden. Der Handel mit diesem nicht (mehr) auf der EU – Sortenliste registriertem Saatgut ist verboten. Immer mehr samenfeste Sorten werden im EU- Saatgutregister gestrichen. Ziel des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) ist es, den Sortenschwund von Kul- turpflanzen zu stoppen. Deshalb erhalten die Mitglieder des VEN alte Sorten für Vereinszwecke. Das breite Sortenspektrum der vernachlässigten Sorten ist nicht nur geschmacklich reichhaltig, sondern aufgrund der vielfäl- tigen genetischen Eigenschaften Hafer „Schwarzer Schwede“ Spitzkohl „Filderkraut aus Stuttgarter Region Grünkohl „Ostfriesische Palme“ Tomate „Roter Heinz“ Etagenzwiebel (Allium cepa) Gestreifte Aubergine „Nutzpflanzenvielfalt“; Tafel 1 - Nutzpflanzenvielfalt in Gefahr - Fotos: VEN (3), Sibylle Maurer-Wohlatz (4) Klaus Lang (2); Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz, BUND und Ursula Reinhard, VEN; Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen. www.bund-hannover.de Industrielle Landwirtschaft mit großflächigen Monokulturen Verdrängung regionaler Sorten durch moderne Sorten, die auf Einheitlichkeit und hohen Er- trag hin gezüchtet wurden (Hybridsorten) Saatgutverkehrs- und Sortenschutzgesetze in Deutschland sowie entsprechende Richtlinien der EU erschweren den Handel und den Tausch von alten Hausgartensorten Konzentration von Saatgut in Händen weniger großer Konzern. In Folge Rückgang der Zahl selbstständiger mittelständischer Zuchtbetriebe in Deutschland und vielen anderen Ländern Zulassung und Patentierung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) fördert Mono- polstellung von Großkonzernen, die im Paket Saatgut, Dünger und Pestizide an die von ihnen abhängigen Bauern verkaufen – mit jeder Zulassung von GVO wird sich dies noch zuspitzen! Gründe für den Rückgang der Arten- und Sortenvielfalt Über Jahrtausende haben Menschen aus essbaren Wildpflanzen durch Auslese eine Kulturpflanzen-Vielfalt geschaffen, angepasst an ihre Bedürfnisse, regionales Kli- ma und Bodenverhältnisse. Weltweit wurden so circa 30.000 verschiedene Pflanzenarten mit vielfältigen regionalen Sorten gezüchtet. Dieses reiche Erbe ist in großer Gefahr: Seit 1900 sind weltweit schätzungsweise 75 Pro- zent aller Kulturpflanzensorten ausgestorben; in Europa sogar mehr als 90 Prozent! Im Zeitalter der industriellen Landwirtschaft sind es heute nur noch 30 Pflanzenarten, die 95 Prozent des Welternährungsbedarfs de- cken. Von diesen werden nur wenige Sorten aus der Schatztruhe der Viel- falt angebaut. Welch eine Dramatik in Zahlen! Spargelerbse R ö m e r s a l a t T e u f e l s o h r e n

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möglicherweise widerstandsfähiger gegen künftige Krankheiten oder ist trockenheits- und hitzetolerant. Glücklicherweise tauchen noch ab und zu alte Land-sorten auf, die privater Erhaltung über Generationen entstammen. Doch wie lange noch? Es ist ein Wettlauf mit der Zeit: denn auch in den am meisten entlegenen Regionen Europas ist mittlerweile abgepacktes Ein-heits- und Hybridsaatgut erhältlich und verdrängt so bäuerliche und gärtnerische Traditionen. Und dieser Verlust von Vielfalt fi ndet weltweit statt.

NUTZPFLANZENVIELFALT IN GEFAHRWORUM ES GEHT UND WAS WIR TUN KÖNNEN

BUNDFREUNDE DER ERDE

Projektförderung aus Erträgen von

BINGO!Die Umweltlotterie

GRÜNDE FÜR DEN RÜCKGANG DER ARTEN- UND SORTENVIELFALT

Samenfeste Landsorten, die von Bauern über Jahrhunderte selektiert wurden und unseren Großeltern noch vor 50 Jahren bekannt waren, sind fast völlig aus den Gärten und von den Feldern verschwunden. Der Handel mit diesem nicht (mehr) auf der EU – Sortenliste registriertem Saatgut ist verboten. Immer mehr samenfeste Sorten werden im EU-Saatgutregister gestrichen. Ziel

des Vereins zur Erhaltung der Nutzpfl anzenvielfalt (VEN) ist es, den Sortenschwund von Kul-turpfl anzen zu stoppen. Deshalb erhalten die Mitglieder des VEN alte Sorten für Vereinszwecke.Das breite Sortenspektrum der vernachlässigten Sorten ist nicht nur geschmacklich reichhaltig, sondern aufgrund der vielfäl-tigen genetischen Eigenschaften

Hafer „Schwarzer Schwede“

Spitzkohl „Filderkraut aus Stuttgarter Region

Grünkohl„Ostfriesische Palme“

Tomate „Roter Heinz“

Etagenzwiebel (Allium cepa)

Gestreifte Aubergine

„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 1 - Nutzpfl anzenvielfalt in Gefahr - Fotos: VEN (3), Sibylle Maurer-Wohlatz (4) Klaus Lang (2); Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz, BUND und Ursula Reinhard, VEN; Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Industrielle Landwirtschaft mit großfl ächigen Monokulturen

Verdrängung regionaler Sorten durch moderne Sorten, die auf Einheitlichkeit und hohen Er-trag hin gezüchtet wurden (Hybridsorten)

Saatgutverkehrs- und Sortenschutzgesetze in Deutschland sowie entsprechende Richtlinien der EU erschweren den Handel und den Tausch von alten Hausgartensorten

Konzentration von Saatgut in Händen weniger großer Konzern. In Folge Rückgang der Zahl selbstständiger mittelständischer Zuchtbetriebe in Deutschland und vielen anderen Ländern

Zulassung und Patentierung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) fördert Mono-polstellung von Großkonzernen, die im Paket Saatgut, Dünger und Pestizide an die von ihnen abhängigen Bauern verkaufen – mit jeder Zulassung von GVO wird sich dies noch zuspitzen!

Gründe für den Rückgang der Arten- und Sortenvielfalt

Über Jahrtausende haben Menschen aus essbaren Wildpfl anzen durch Auslese eine Kulturpfl anzen-Vielfalt geschaffen, angepasst an ihre Bedürfnisse, regionales Kli-

ma und Bodenverhältnisse. Weltweit wurden so circa 30.000 verschiedene Pfl anzenarten mit vielfältigen regionalen Sorten gezüchtet. Dieses reiche Erbe ist in großer Gefahr: Seit 1900 sind weltweit schätzungsweise 75 Pro-zent aller Kulturpfl anzensorten ausgestorben; in Europa sogar mehr als 90 Prozent! Im Zeitalter der industriellen Landwirtschaft sind es heute nur noch 30 Pfl anzenarten, die 95 Prozent des Welternährungsbedarfs de-cken. Von diesen werden nur wenige Sorten aus der Schatztruhe der Viel-falt angebaut. Welch eine Dramatik in Zahlen!

Spargelerbse

Römersalat „Teufelsohren“

Angesichts dieser natürlichen genetischen Vielfalt ist es unver-ständlich, warum mit Hilfe einer Risikotechnologie, der Gen-

technik, jetzt salztolerante Gentomaten gezüchtet wer-den sollen, obwohl dies dank klassischer Sortenzüchtung durch Einkreuzen von Ga-lapagos-Wildtomaten mög-lich wäre. Bereits Alexander von Humboldt entdeckte und beschrieb bei seinen Reisen durch Südamerika Wildto-maten (Lycopersicum spec.). So ist bis heute eine nach ihm benannte rote Wildsorte „Humboldtii“ bekannt. Schon in vorkolumbianischer Zeit wurde die Tomate in vielfältigen Formen und Farben züchterisch bearbeitet zum Kochen, Trocknen und zum Frischverzehr. Indigene Kulturformen der Tomate (Lycopersicum esculentum) von Peru über Mittelamerika bis in die südliche USA sind in Form, Farbe, Geschmack und Konsistenz faszinierend viel-fältig; wie hier am Beispiel von Bauerntomaten aus Guatemala, Bolivien, Honduras, Peru, Argentinien und Mexiko zu sehen ist.

Die Tomate gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceen) und stammt ursprünglich aus der Andenregion von Peru bis Ekuador. Ihre wilden Stammformen sind noch heute in Südamerika verbreitet. Die Wildarten tragen teilwei-se besondere Resistenzen gegen die Pilzkrankheiten der Kulturtomaten in sich, sind ganz besonders aromatisch und an die Klimata unterschiedlicher, teilweise extremer Stand-orte angepasst. So können z.B. einige der murmelgroßen Wildtomaten leichte Minusgrade überstehen. Wildtomaten sind daher ein nicht bezahlbarer kostbarer und vielfältiger genetischer Schatz für neue Züchtungen, so auch die beson-ders salztolerante und wohlschmeckende L. Cheesmanii, eine Galapagos-Wildtomate.

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WILDTOMATEN UND ERSTE KULTURFORMENBIODIVERSITÄT VON NUTZPFLANZEN AM BEISPIEL VON TOMATEN

„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 2 - Wildtomaten und erste Kulturformen -Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz (10), eine historische Abbildung: Botanischer Garten Berlin; Re-daktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz, BUND und Ursula Reinhard, VEN; Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Bolivianische ObsttomateBauerntomate Honduras

Wildtomate Galapagos Cheesmanii

Andenhorn

Gelbe Peruanische

Argentinische WildtomateWildtomate ColumbianumPeruanischer Beutel

Zapothekentomate

Reisetomate „Guatemala“

Wildtomate aus den Anden - unreif

Die bei der Eroberung Südamerikas vorgefundenen Kultur-tomaten der dortigen indigenen Bevölkerung (Lypersicon es-culentum) wurden Mitte des 15. Jahrhunderts nach Portugal und Spanien gebracht: Erste Namensgebungen wie „Pomo

d´Oro“ lassen trotz der natürlichen genetischen Viel-falt vermuten, dass unter ihnen auch gelbe Sor-

ten waren. Die mitgebrachten Sorten wurden in Europa lange Zeit nur zur Zierde in fürst-lichen und botanischen Gärten als „Pomme d`Amour“ - als Liebesapfel - gehalten. Erst im 18. Jh. wurden sie in Italien gegessen und in Deutschland erst nach 1900 verbreitet. Erst die stark beworbene, in Deutschland gezüchtete und 1906 auf den Markt gebrachte Sorte Lukullus, schaffte den Durchbruch im Handel. Heute zählen Tomaten zum beliebtesten Gemüse der Deutschen und sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe sehr gesund.

Die weltweite züchterische Bearbeitung von Tomaten hat cremefarbene, hell- bis zitronengelbe, goldgelbe, oran-ge, scharlachrote, rosa, violette bis braunrote und im Reifezustand grüne und mehrfarbig gestreifte Tomaten hervor-

gebracht, die sich auch in Formen, Größe und vor allem in ihrem Geschmack stark unterscheiden. Bis in die 1990er Jahre waren bei uns fast ausschließlich rote, runde Einheitstomaten im Handel erhältlich. Dies ändert sich zunehmend.

Der Verein zur Erhaltung der Nutzpfl anzenvielfalt setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die Erhaltung vom Aussterben bedrohter alter und seltener Sorten ein. Ziel ist, die Freude vieler Menschen am Thema „Vielfalt von gärtnerischen und landwirtschaft-lichen Nutzpfl anzen“ im eigenen Garten zu wecken und zur eigenen Saatvermehrung zu motivieren. Nur so kann wieder ein fast schon verloren geglaubtes Wissen lebendig weitergereicht werden. Vielleicht interessieren auch Sie sich dafür, ehren-amtlich an der Sortenerhaltung dieses Kulturgutes und seiner (Wieder-) Ausbreitung mit zu wirken. Er werden stets Paten für Tomaten und andere Arten gesucht: Mehr unter www.nutzpfl anzenvielfalt.de

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TOMATEN ALS BOTSCHAFTER DER KULTURPFLANZENVIELFALT

VIELFALT FÜR AUGE UND GAUMEN

„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 3 - Tomaten als Botschafter der Kulturpfl anzenvielfalt -Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz (11); Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz, BUND und Ursula Reinhard, VEN; Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Fleischtomate Usbekistan

Kleine Gelbe Irakische Herzförmige Grüne Trauben

Guernsey Island

Andenhorn-Blüte

Old German

Russische SchwarzeSchwarzer Maure

Mammoth German Gold

Die rund 30 bekannten Paprika-Wildarten der Gattung Capsicum L. sind in Süd- und Mittelamerika beheimatet. Bereits in präkolum-bianischer Zeit wurden fünf Arten kultiviert. Wie Kartoffel, Tomate und Tabak stammen auch Paprika aus der neuen Welt und gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceen). Ihre Früchte sind - botanisch betrachtet - Beeren. In kolonialer Zeit wurden sie in warme Regionen Asiens und Afrikas gebracht, wo sich ein weiteres Zentrum der Vielfalt entwickelt hat. Alle Arten können unter entspre-chenden Kulturbedingungen mehrjährig gezogen werden und wach-sen als verholzende Halbsträucher. In unseren Breiten erfolgt die Kultur meist einjährig. Bäuerliche und gärtnerische Auslese brachte

eine immense Farben- und Formenvielfalt hervor, lange bevor eine gezielte Züchtung erfolgte. Unterschieden werden die scharfen, meist etwas kleineren und dünnfl eischigeren Chili und die milden, oft größeren und

dickfl eischigeren süßen und Gemüse-Paprikas. Die Schärfe der Früchte hängt von ihrem Capsaicingehalt ab und wird in 10 Schärfegrade unterteilt. Die höchste Capsaicin-Konzentration weisen die hellen Samen-leisten auf. Bei vielen scharfen Sorten ist die Spitze mild. Scharfe und milde Früchte kommen unregelmä-ßig bei allen kultivierten Arten vor.

Die Art Capsicum annuum ist sehr variabel. Zu ihr gehören un-sere milden Gemüsepaprika ebenso wie südeuropäische Peperonis, Pe-peroncinis und Chilis. Die Blüten der Art sind weiß, selten auch violett und haben bläuliche Staubblätter. Die Früchte stehen einzeln oder in Gruppen aufrecht oder sie hängen. C. annuum wird meist einjährig kultiviert. Einige Sorten sind in Mitteleuropa freilandtauglich und werden als Farb-, Heil- und Zierpfl anze verwendet. Die wilde Ausgangssippe dieser Art ist var. glabri-usculum. Sie ist auch als Chiltepin, Tepin oder Vogelchili bekannt. Sie hat kleine, meist aufrecht stehende, leuchtend rot oder selten gelb gefärbte, sehr scharfe Früchte, die gerne von Vögeln gefressen werden, wodurch der Samen verbreitet wird.

Beschrieben wurde für Capsicum annuum eine Form mit runden und eine mit eher spitzen Früchten: Die convar. fasciculatum bringt ein Bündel meist auf-recht stehender, dekorativer Früchte hervor, wie bei der italienischen Sorte „Laterna de foc“. Die conv. grossum hat höchstens 20 cm lange und 12 cm breite, kugelige bis platt gedrückte, ei-, kegel- oder würfelförmige Früchte, de-ren Spitze wie bei Gemüsepaprika eingedrückt ist. Die conv. longum hat bis zu 25 cm lange und 6 cm breite, zugespitzte Früchte. Sorten vom Cayenne-Typ haben längliche Früchte mit spitzem Ende wie bei vielen Peperonis. Dazu gehören vielfältige, südeuropäische Lokalsorten wie „Elefant Chili“, „Dschul-jinska Schipka“, „Sarit Gat“ oder „Turuncy Spiral“. Doch wie lange wird es mög-lich sein, diese Regionalvielfalt zu erhalten, wenn nur noch Einheitssaatgut im Supermarkt angeboten wird?

VON DER WILDEN ZUR DOMESTIZIERTEN SORTENVIELFALT

CHILIS – SCHARFE VIELFALT

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„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 4 - Chilis - Scharfe Vielfalt -Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz (7) Boris Reinsch (3); Text: Dr. Thomas Gladis und Boris Reinsch; Redaktion: Sibylle Maurer-Wohlatz; Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Kulturvielfalt für Augen und Gaumen in Far-be, Form, Aroma und Schärfe

Vielfalt der Wildchilis in Beeren – und Blütenform

Rad der domestizierten Arten: C. annum L., C. frutescens L. C. chinense Jacp., Ca. baccatum var pendulum und C. pubescens

Laterna de foc – Lokalsort aus dem Kosovo

Black Beauty – Aromatische milde Gemüsepaprika

Turuncy Spiral

Capsicum annuum convar. Longum

„Dschuljinska Schipka Sarit Gat

Tepin - Capsicum annuum var. Glabrisculum

Die Art Capsicum baccatum weist innen an der Basis der weißen Blütenblätter grünliche oder gelbe bis hellbraune Flecke auf. Die Art hat zwei Ausprägungen (Varietäten) mit unterschied-lichen Wuchsformen. So hat var. baccatum kleine, meist aufrecht stehende, das Laub überra-gende Beeren und var. pendulum größere, hinsichtlich ihres Aromas und der Farbe variablere, meist hängende Früchte. Sie können rot, orange oder gelb gefärbt sein. Scharfe, sehr dank-bare Sorten wie „Dedo de Moca“ blühen und fruchten später, lassen sich bei uns auf der Fen-sterbank erfolgreich ausreifen und überwintern. Einige Sorten gedeihen auch im Freiland.

Die Art Capsicum frutescens ist ebenfalls eine Wärme liebende Art. Sie hat grünlich-weiße Kronblätter, deren Zipfel leicht zurückgeschla-gen sind. Die Blütenstiele ste-hen aufrecht und sind gerade ge-streckt. Die Blütenknospen bilden zum Stiel ein „Pfeifenköpfchen“, weshalb auch die reifen, gelb oder rot gefärbten Früchte etwas schief angesetzt wirken. Bekannt ist die Sorte „Tabasco“ und die nach ihr benannte scharfe Sauce.

Die Art Capsicum chinense hat sehr vielfältige Ausprägungen und stammt wahrscheinlich ur-sprünglich aus klimatisch wärmeren Regionen Perus und Brasiliens. Die Blüten sind blass gelblich oder grünlich. Der Kelch der reifen Frucht hat oft eine ringförmige Einschnürung, die ihr ein glöckchenähnliches Aussehen ver-leiht. Die Früchte sind weniger fl eischig und weiß, gelb, orange, rot oder braun gefärbt. Zu dieser Art gehören extrem scharfe Sorten wie die „Habanero“-Gruppe oder die asiatische

„Naga Morich“, aber auch die milden, verführerisch aromatischen Sorten der „Aji-Dulce“- Gruppe.

Im südamerikanischen Hochland und den Hochebenen Mexikos wird die rela-tiv kälteresistente Capsicum pubescens kultiviert. Sie hat behaarte und ange-nehm duftende Sprossen und Blätter und bildet dort mehrjährige Bäumchen aus. Gut zu erkennen ist diese „Baumchili“ an ihren hübschen blauvioletten, selten weißlichen Blüten

und Staubblättern. Die dickfl eischigen, breiten Früchte trugen ihr den Namen „Apfel“ ein: in Mexiko „Manzano“, in Peru „Rocoto“ und in Bolivien „Lo-coto“. Die Früchte sind sehr aroma-tisch und höllenscharf mit schwar-

zen Samen. Das Fruchtfl eisch ist gelb, orange oder rot bis rotbraun gefärbt.

CHILIS – VIELFALT DER AROMENBIODIVERSITÄT DOMESTIZIERTER CHILIS IN SÜD- UND MITTELAMERIKA

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„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 5 - Chilis - Vielfalt der Aromen -Fotos: Marco Budinis (1), Sibylle Maurer-Wohlatz (3), Boris Reinsch (3), Jan-Hendrik Ohlendorf (1); Text: Dr. Thomas Gladis und Boris Reinsch; Redaktion: Sibylle Maurer-Wohlatz; Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Capsicum chinense Jacp. Kuba: Eine typische milde Aji Dulce mit köstlichem AromaFormenvielfalt der Capsicum chinense Jacq.

Capsicum Frutescens L. aus Asien

Bolivia wild – Wilde Capsicum baccatum var. baccatum aus BolivienDedo de moca aus Brasilien

Formenvielfalt der Capsicum Baccatum va pendulum (Willd.) Eshbaugh

Chilivielfalt im Public Market Centerin Seattle (USA) Gelber Manzano von den Zapothek-Indios

Blüte der Manzano rojo

Deshalb wird in Projekten wie dem „Potato Park“ – einem Zusam-menschluss von sieben Quechua-Dörfern im Hochland von Peru - der einmalige Schatz von mehr als 600 Kartoffelsorten dieser Region geschützt. Außerdem widersetzen sich dort die Bauern der Paten-tierbarkeit von Arten und Sorten durch Saat-Konzerne. Die Region um Cuzco in Peru gilt als Urheimat der Wild- und erster Kulturkar-

toffeln. Deshalb hat die Regierung von Cusco den Anbau gentechnisch veränderter Kartoffeln ver-boten, um die einmalige Vielfalt und damit die

indigene Kultur zu bewahren. Hochlandkartoffeln aus dem Gebiet des Äqua-

tors gedeihen in unseren gemäßigten Zonen schwer. Daher sind die europäischen Kulturkartof-

feln aus einer Kreuzung peruanischer mit chilenischen Sorten her-vorgegangen, die den längeren Sommern in Chiles Zonen angepasst und so für den Anbau in Europa geeignet sind. Die ersten Kartoffeln wurden in Gran Canaria um 1550 angepfl anzt und von dorther nach Europa gebracht. Belegt ist, dass Kartoffeln 1576 in einem Krankenhaus in Sevilla als Nahrung gereicht wurden. Friedrich II. zwang während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) mit dem „Kartoffelbefehl“ die Bauern zum Anbau der gesunden Knolle, die so in Deutschland Grundnahrungsmittel wurde. Seit dieser Zeit wurde auch bei uns eine Kartoffelvielfalt gezüchtet, von der nur wenige Sorten bis heute überlebt haben.

KARTOFFELVIELFALTKNOLLEN FÜR DIE WELTBEVÖLKERUNG

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„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 6 - Kartoffelvielfalt -Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz (7), Biohof Ellenberg (1), FAO 2008 „Esposición de la papas „ - Laufl eiste (3) CIP (3) Centro International de la Papa: mehr unter www.cipotato.orgund auf der kostenlos zu erhaltenden CD „Das grüne Gold der Inkas -wie die Kartoffel in Zeiten des Klimawandels die Ernährung sichern kann.“ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. 2008 - [email protected] und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz, BUND;Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Kultursorten--Vielfalt in den Anden

Die Uno hat in 2008 das „Jahr der Kartoffel“ ausgerufen, um damit auf die Bedeutung der Knolle (Solanum tuberosum) für die globale Ernährungs-sicherheit hinzuweisen. Die Kartoffel ist viertwichtigstes Grundnahrungsmit-tel und könnte in Zukunft eine viel größere Rolle bei der Bekämpfung des

Hungers in der Welt spielen. Schon vor 8000 Jahren wurde die Kartoffel von den Ureinwoh-nern Südamerikas in den pe-ruanisch-bolivianischen Anden um den Titikakasee in Höhen bis zu 4300 m kultiviert. Neben den Wildarten sind in Süd- und Mittelamerika mehr als 3000 traditionelle Kartoffelsorten bekannt. Von diesen gibt es ungezählte Landsorten, die nur von einzelnen Familien angebaut werden, über Jahrhunderte selektiert wurden und den regionalen Bedingungen angepasst sind. Diese unglaubliche Sortenvielfalt ist durch den Anbau moderner Einheitssorten und den Verlust des Wissens traditioneller Anbaumethoden vom Aussterben bedroht.

Hier werden einige Sorten vorgestellt, die nicht mehr im Handel sind. Sie werden von der IPK Gatersleben, der staatlichen Genbank, als genetische Ressource bewahrt. Um ihre Erhaltung widmen sich auch engagierte Vereine, Biobauern und Privatpersonen.

Blüte einer La Ratte Kartoffe

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Beschlagnahmung von Saatkartoffeln auf dem Biohof Ellenberg, heftige öffentliche Diskussionen in allen Medien, vorübergehende Schonfrist durch das Bundessortenamt. All dies hat Europlant nicht dazu bewegt, das Patent „normal“ auslaufen zu lassen. Darauf hin beantragte der Linda-Freundeskreis und der Landwirt Klaus Ellenberg die Neuzulassung in mehreren EU-Ländern. In 2009 erfolgte in Schottland die Wiederzulassung zur Freude aller Linda-Fans.

LINDA DIE KÖNIGINEINE KARTOFFEL MACHT GESCHICHTE

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„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 7 - Linda die Königin -Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz (2), Biohof Ellenberg (4); Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz, BUND;Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Öffentliche Straßenverkaufs-Aktionen des Vereins „Rettet die Linda“ wie sie vielerorts in Norddeutschland durchgeführtworden sind - offensichtlich mit Erfolg!

Linda wird auf den Feldern des Bio-Betriebes der Familie Ellenberg geerntet

Dieses skurrile Kartoffelmännchen war ein Zufallsprodukt beim Privatanbau für den eigenen Verzehr: Wirklich Zufall? oder Botschafter für „Rettet die LINDA“ und Symbol dafür, dass es kein privates Patent auf Leben dauerhaft geben darf!

Linda Herkunftsland Estland. Zulassung 1974, Reifezeit mittelfrüh, Knolle oval, Schalenfarbe gelb, Fleischfarbe hellgelb, Augentiefe mittel, Knollenschale glatt, Vewen-dungszweck Speisekartoffel, Kochtyp vorwiegend fest-kochend.Linda hat einen aromatischen, feinen Geschmack. So ist sie als festkochende, gefüllte Knolle heiß geliebt. Sie hat unterdurchschnittliche Ertragsleistungen bei einem hohen Anteil kleiner Knollen. Allerdings weist sie dafür meistens geringe innere und äußere Mängel auf.Resistent gegen Kartoffelkrebs.Anfällig für Kartoffelschorf, Kartoffelvirus X, Kartoffelnematoden.

So sieht es das europäische Saatgutgesetz vor: Damit eine Sorte zugelassen wird, muss vom Züchter die Zulassung beantragt und Qualitätsprüfungen durchlaufen werden, bis sie vom Bundessortenamt zugelassen wird. Der Züchter lässt dann die Sorte patentieren und genießt damit 30 Jahre Sortenschutz. Danach läuft ein Patent aus und darf lizenzfrei nachgebaut werden. Sorteninhaberin der Linda war die Firma Europlant GmbH, die für Linda-Saatkartoffeln und den Nachbau Lizenzgebühren von den Bauern erhält. Kurz vor Ablauffrist hat Europlant das Patent zurückgezogen und damit versucht, die beliebte Kartoffel aus dem Verkehr zu ziehen, denn eine neue, angeblich bessere Sorte der Firma soll Linda ersetzen. Dies löste einen Proteststurm von Verbrauchern und Landwirten aus, denn Linda ist überaus beliebt, schmeckt hervorragend und ist für den Bioanbau sehr gut geeignet.

Der Anbau wurde zu „wissenschaftlichen“ Zwecken – eigentlich zur Saatgutvermehrung – 2009 in Deutschland genehmigt.Eine kommerzielle Zulassung ist bei der EU beantragt. Der Haken: Die Gentech-Kartoffel enthält als Marker ein Resistenz-Gen gegen das Antibiotikum Kanamycin. Nicht nur die Weltgesundheitsorganisation befürchtet, dass mit der Zulassung solcher Sorten die Verbreitung von Resistenz-Genen gegen wichtige Antibiotika für die Menschheit unabsehbare Folgen haben kann: In der Medizin werden sie zur Bekämpfung von Tuberkulose und anderen schweren Krankheiten eingesetzt. Die Alternative: Besonders stärkehaltige Industriekartoffeln können über züchterische Auslese aus dem natürlichen genetischen Schatz kon-ventionell gezüchtet werden.

Dies alles war teuer und un-nötig, denn Linda hat fast 30 Jahre den Praxistest be-standen. Weniger im Ram-penlicht steht der äußerst problematische Anbau der gentechnisch veränderten, besonders stärkehaltigen Industriekartoffelsorte „Am-fl ora“ der Firma BASF.

Linda in Blüte

So erklärt sich die zunehmende Wert-schätzung dieser Ge-treideart durch Ver-braucher, Bäcker und Bio-Landwirte, die zu

einer Renaissance des Anbaus in Europa geführt hat. In Niedersachsen werden verschiedene Einkorn-Sor-ten durch den biologisch-dynamischen Getreidesaat-gut-Betrieb Darzau erhalten, züchterisch entwickelt und an unser Klima angepasst. Mehr Informationen zu Einkorn unter http://www.einkorn.de

Ein Erfolg der Lobbyarbeit für alte Kultur-pfl anzenarten und deren regionale Sorten ist, dass 1992 beim Umweltgipfel in Rio de Janeiro eine internationale Überein-kunft zur biologischen Vielfalt verabschie-det wurde mit einem Aktionsplan zum Er-halt pfl anzengenetischer Ressourcen, zu denen das Kulturerbe der Nutzpfl anzen-Vieltfalt gehört. 1998 hat sich auch die EU der Förderung dieser seltenen regio-nalen Getreidesorten angenommen, so-

dass für den Anbau von Emmer und Einkorn den Landwirten dieselben Prämien wie für konventionelle Getreidesorten gezahlt werden können. Einkorn wurde bereits vor 12.000 Jahren aus dem (Ur)Wildeinkorn (Triticum boecticum) domestiziert und hat sich vom Ur-sprungsgebiet des Euphrat und Tigris in der heutigen Türkei ab ca. 7.600 v. Chr. in Euro-pa und Kleinasien verbreitet. In einigen Gebieten Süd- und Osteuropas hat sich Einkorn als Breigrundlage, Schweinefutter oder aufgrund seines feinen elastischen Strohs zum Flechten von Bienenkörben erhalten. Das fast verschwundene Ein-korn wurde auf der Suche nach gesunden, ursprünglichen Getrei-desorten in den Anfängen der biologisch-dynamischen Wirtschafts-weise wiederentdeckt. Eine für die Züchtung besondere interessante spelzenfreie Variante wurde in den 1960er Jahren in Taschkent und Daghestan angebaut. Emmer hat im Vergleich zu anderen Weize-narten einen hohen Anteil ungesättigter Aminosäuren, Carotonoide und Eiweiße. Sein Aroma ist nussig, er gilt als glutenarm.

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VON EMMER UND EINKORNÄLTESTE EURASISCHE GETREIDEARTEN MIT ZUKUNFTSCHANCEN

„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 8 - Von Emmer und Einkorn -Fotos: VEN (1), Sibylle Maurer-Wohlatz (1), Boris Reinsch (2) Karl Joseph Müller (5) Klaus Lang (1); Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz, BUND und Karl Joseph Müller;Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Zuchtstamm eines freidreschenden Einkorns mit län-geren Grannen aber noch sehr gedrungener Ähre.

Einkorn-Zuchtstamm mit kräftigem Braunton im Reifezustand

Schwarzer Emmer

Einkornfeld

Einkorn-Zuchtstamm mit rot verfärbenden Spelzen zu Beginn

der Reifezeit

Emmer (Triticum dicoccum) und Einkorn (Triticum momococcum) sind die ältesten kultivierten Getreidearten unserer Kultur-

kreise. Emmer ist eine bespelzte Weizenart, die vor 10.000 Jahren durch Kreuzung von Wildgras (T. dicoccoides) und Einkorn entstanden ist. Das eiweiß- und mineralstoffreiche Getreide wurde bereits in Assyrien als rote, weiße und dun-

kelbraune Sorte angebaut und war Grundnahrung römischer Legionäre. Noch heute ist Emmer in Mittelitalien eine regionale Spezi-

alität. In den letzten 100 Jahren wurde es jedoch durch moderne Weizensorten verdrängt und hat eher zufällig überlebt. Vereine und Biolandwirte haben dieses gesunde alte Getreide wieder entdeckt und Reste der ehemaligen Vielfalt durch vermehrten Anbau gerettet, die oft nur noch in Genbanken erhalten wurde.

Wildeinkorn Einkorn

Einkorn

Acker-Rittersporn (Consolida regalis)

Quinoa (Chenopodium quinoa) und vor allem Fuchs-schwanz-Amarant (A. caudatus) wurde von den Azte-

ken, Inkas und Mayas magische Kräfte zugesprochen. Der

Amarant-Anbau wurde des-halb von den spanischen Eroberern bei Todesstrafe verboten. So hat sich diese

wertvolle Kulturpfl anze nur in entlegenen Gebieten erhalten

und erst spät wieder ausbreiten können.

ES MUSS NICHT IMMER SPINAT SEINVON GUTEM HEINRICH, FUCHSSCHWANZ, BAUMSPINAT & ROTEM MEIER

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„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 9 - Es muß nicht immer Spinat sein -Fotos: VEN (2), Sibylle Maurer-Wohlatz (7), Davert GmbH (1); Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz, BUND und Ursula Reinhard, VEN;Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

Zierde mit essbaren Blättern. Grüner Fuchsschwanz

(Amaranthus caudatus).Roter Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus).

Amaranth der Hopis „Hopi Red Dye“ (Amaranthus cruentus L.), der auch zum Färben von Lebensmitteln benutzt wird.

Quinoa aus den Anden

Rote Fuchsschwanzblüte

Die rote Gartenmelde (Atriplex hortensis L.) ist eine wohl-schmeckende Kulturform der wilden südeuropäischen Melde, die bereits von den Römern angebaut und von diesen nach Mitteleuropa gebracht wurde.

Der Rote Meier, eine seit 1900 durch den Spinat verdrängte, bei uns seit Jahrhun-derten bekannte Sorte, deren junge Blät-ter und Triebspitzen wie Spinat zubereitet werden.

Baumspinat (Chenopodium

giganteum) indischer Herkunft,

Seit der Steinzeit wurde der Gute Heinrich (Chenopodium bonus-henricus) bei uns genutzt. Heute steht die Wildpfl anze auf der roten Liste. Wildsammlungen sind verboten.

Erdbeerspinat (Blitum virgatum L.) erstmals von Carolus Clusius in 1601 erwähnt und wahrscheinlich aus Amerika eingeführt.

Quinoa aus der Familie der Gänsefußge-wächse hingegen ist bis heute Grundnah-rungsmittel mit einer Vielzahl seiner mehr als 2000 Unterarten und Sorten.

Hier werden wieder entdeckte und zugleich uralte Spinatpfl anzen vorgestellt, die sowohl zum Nutzen als auch zur Zierde jeden Garten bereichern. Gegessen werden vornehmlich die jungen, zarten Blätter.

Die Blätter sollten erst später am Tag ge-erntet werden, da die Nitratwerte dann wie bei allen Stickstoff liebenden Pfl an-zen geringer sind. Die Blätter können spi-natähnlich zubereitet werden. Vor allem Meldegewächse können im reiferen Zu-stand mehr Saponine und Oxalsäure enthalten. Durch Abgießen des Koch-wassers werden diese reduziert.

Die hier vorgestellten Pfl anzen gehören alle den Familien der weltweit verbreiteten Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) oder Gän-sefußgewächse (Chenopodiaceaen) an. Zur letzteren Familie gehört auch der uns vertraute Spinat. Der Name „Amaranthus“ stammt aus dem Griechischen und kann mit „unsterblich“ oder „nicht welkend“ übersetzt werden. Möglicherweise verweist dies auf die getreide-ähnlichen Körner vieler Sorten dieses „Pseudogetreides“, die hoch-wertiges Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren und wertvolle Spurenele-mente enthalten. Die namensgebende Gattung Amaranthus ist mit zahlreichen Arten und Sorten in der Neuen Welt verbreitet. Archäo-logische Samenfunde sind bis zu 9000 Jahre alt. Auch am Ganges wurde vor 4500 Jahren bereits Fuchsschwanz-Amarant angebaut.

Traditionelle Anbaumethode ist bis heute die Milpa-Kultur. Milpa heisst auf Nahuatl, der Sprache der Azteken, Maisfeld. Mais wird traditionell in Mischkultur mit Boh-nen angebaut, die sich an den Stängeln hochranken und Kürbissen, die mit ihren Blättern den Boden schützen sowie einer Vielzahl von Kulturpfl anzen wie Chili, Amarant, Süßkartoffel, Tomatillo und Epazote für Tee. Bei dieser erfolgreichen Kultur unterstützen sich die Pfl anzen gegenseitig bei der Abwehr von Schädlin-gen und führen sich Nährstoffe zu. Jahrtausendelang haben sich die Menschen

nicht nur in Mexiko regional, unabhängig und vielfältig versorgt und ernährt. Noch immer wird nach dem „Gold der Inkas“ gejagt und der unschätzbare Wert ihres wahren Erbes verkannt!

Farben des Mais entsprachen den unterschiedlichen Farben der Haut. Mais-Fruchtbarkeitsgötter standen als Idole in jeder Hütte. An jedem Maisfeld wachte ein Gott. Bis heute hat der heilige Mais „Santo grasia nal“ in den indigenen Kulturen Mexikos eine tiefe Bedeutung. Noch immer dienen Maiskolben als Opfergaben. Die guten Maisgeister vertreiben die bösen am Kinder- und Kranken-bett. Das heilige Ritual der archaischen Milpa-Kultur ist Teil ihrer Identität und bildet die Ernährungsbasis ihrer Völker.

In Meso- und Südamerika wurde unter den verschiedensten Klima- und Bodenverhältnis-sen über Jahrtausende hinweg eine unglaub-liche Vielfalt von Maisvarietäten zur Herstel-lung von Getränken, Tortillas, Breien, Grützen und Gemüsen in allen Farben entwickelt: weiße, gelbe, orangefarbene, rote, grü-ne, blaue, lilafarbene, tiefschwarze bis hin

zu bunten Varietäten. Die Kolbengröße des Mais hat sich seit den Anfängen erstaunlich vergrößert: Die Kolben erreichen ein Viel-

faches der 6000 Jahre alten, nur zwei Zentimeter langen Mais-kolben, die in Oaxaca von Archäologen gefunden wurden.

Der Name „Mays“ bedeu-tet in der Sprache der alten Völker Ameri-kas soviel wie „das unser Leben Erhal-

tende“. Mais gab ih-nen Nahrung im Überfl uss

und wurde von ihnen sorgsam be-hütet. Sie begleiteten Aussaat und Ernte mit religiösen Zeremonien und Opfern für die Götter. Die Men-schen waren sich der gegenseitigen Abhängigkeit der göttlichen Natur und der Pfl ege des Mais durch den Menschen bewusst. So bezeichnen sich die Mayas selber als „Menschen aus Mais“. In ihrem Schöpfungsmy-thos wird erzählt, dass zwei Brüder im Urwald ein Feld rodeten und darauf Mais anbauten, aus dem sie die ersten Menschen erschufen. Die vielfältigen

Mais ist ein einjähriges Gras. Es entstand vor 9000 Jahren durch Mutationen aus dem bis zu 3m hohem Wildgras Teosinte (Zea mays ssp.parviglumis (Iltis & Doebley)). Bis heute wachsen Teosin-ten wild in Lateinameri-ka. Sie gehören zur Art Zea mays und parvig-lumis bezeichnet die Unterart, wodurch sich

die Verwandtschaft und leichte Kreuzbarkeit von Mais mit Teosinten erklärt. Der Stängel des Mais kann bis zu fünf Zentimeter dick und bis zu sieben Metern hoch werden; es sitzen weibliche und männliche Blüten an einer Pfl anze. Auch wenn sich Mais wesentlich selber befruchten kann, ist eine Fremdbestäubung durch Wind möglich. Der Pollen kann bei starkem Wind kilometerweit fl iegen. Damit besteht die Gefahr der Kontamination alter Landsorten durch gentechnisch veränderten Mais oder durch Maishybri-den. So ist die Kulturvielfalt, die in der Neuen Welt seit Jahrtausenden und in Europa seit fast 500 Jahren an Boden und Klima angepasst gezüchtet wurde, akut bedroht!

URSPRUNG DES MAISTRADITIONELLE MAISKULTUR - MENSCHEN AUS MAIS

BUNDFREUNDE DER ERDE

„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 10 - Ursprung des Mais -Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz (5),Boris Reinsch (1), Fabian Hanneforth (1), Steeve Hirse (1), Rios Codex 'Centéotle' (1);Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz und Martin Häfeli (Anhalonium)Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de; www.anhalonium.com

Männliche Maisblüte Weibliche Maisblüte

Huldigung des Mais auf einem Wandbild (Chiapas - Mexiko)

In der aztekischen Mythologie ist Cen-téotl ein Gott des Mais, centli heißt maíz und teotl, Gott. Der oberste Mais- und zu-gleich Regengott heißt Tlaloc. Die Quelle ist der Rios-Codex aus dem 16.Jh.; eine der wenigen Schriften, die nicht von der spanischen Inquisition vernichtet wurde.

Maisgöttin Chicomecoatl, die Frau des Maigottes mit einem Doppelmaiskol-ben in der einen Hand für den Frucht-barkeitszauber. Die Skulptur steht im Völkerkundemuseum Berlin.

Heutige Milpa-Kultur in Chiche, Guatemala, im Vor-dergrund sind Stangenbohnen, die sich um den Mais ranken, zu sehen. Es fehlt jedoch bereits die Vielfalt der Kulturpfl anzen, die früher in einer Milpa angebaut wurde.

Bohnen (links) ranken sich um den Mais.

Kronenwurzeln helfen der Standfestigkeit der hohen

Pfl a

nze

Indigene und alte europäische Maisvarietäten sind bis heute eine gene-tische Schatztruhe für den Anbau von widerstandsfähigem Mais für die regio-

nale Versorgung mit gesunden Lebensmitteln! Die traditionellen Land-sorten wurden nie patentiert. Sie sind Ergebnis gärtnerischer Arbeit vieler Generationen zum Wohl der Gemeinschaft ohne monopoli-stische Individualinteressen. Sie sind Kulturerbe der Menschheit.

Mexiko ist als Kulturzentrum des Mais durch die Internationale Konven-tion zur Biologischen Vielfalt von1992 geschützt. Lange war der Anbau

von gentechnisch verändertem Mais in Mexiko verboten. Die Bauern pro-duzieren vielerorts Mais noch traditionell. Wie lange noch? Die steigende

Nachfrage nach Bio-Diesel und damit Einfuhr von industriellem Saatgut be-droht die alten Maisressourcen. Ebenso verdrängen US-Importe von Billigmais für die Ernährung die bodenständigen, mexikanischen Sorten vom Markt, die sich die ärmeren Menschen in den Städten nicht mehr leisten können. So wird das Zentrum der Maisvielfalt zum Importland für Mais! Doch allein in Mexiko gibt es mehr als 60 traditionelle Landsorten mit Tausenden lokaler Varietäten. 2009 hat die mexika-nische Regierung den „Versuchsanbau“ von gentechnisch veränderten Mais in dem so genannten „Monsanto-Gesetz“ erlaubt. Monsanto ist weltweit der größte Produ-zent von gentechnisch verändertem Maissaatgut. Unglaublich, dass mexikanische Bauern wegen des angeblich „illegalen“ Anbaus von gentechnisch verändertem Mais von den Behörden verfolgt werden, weil sie unwissentlich aus den USA einge-

führtes, verunreinigtes Saatgut ausgesät haben. Die Bauern werden nun zur Zahlung von Lizenzgebühren gezwungen! Da-hinter stehen fi nanzielle Interessen: Vier Konzerne beherrschen den weltweiten Maissaatgut-Handel zu 80 Prozent!

In Europa sind viele regionale Maisvarietäten vor allem im Osten und Süden, in den Alpen und in Süddeutschland angebaut wor-den. Diese sind inzwischen kaum noch zu fi nden. Der Sorten-schwund geht weiter, denn auch in Europa haben die industriel-le Landwirtschaft und der Bio-Diesel-Boom einen gigantischen Zuwachs von Maishybriden mit sich gebracht. In den Monokul-turen und auf Böden, wo Jahr für Jahr Mais angebaut wird, brei-ten sich schnell Kultur-Schädlinge aus. Statt behutsamer Kul-turfolge, wie sie noch bis in die Neuzeit praktiziert wurde, um deren Ausbreitung kurz zu halten, wird heute maßlos Chemie eingesetzt und gentechnisch veränderter Mais als Lösung aller Probleme gepriesen. Die Folgen sind Bodenerosion, Vergiftung auch von Nützlingen und die Anreicherung des Grundwassers mit Nitraten und Giften sowie das Aussterben von Tieren und Pfl anzen. Doch es gibt Alternativen solange die alten Maissorten noch lebendig erhalten werden.

BUNDFREUNDE DER ERDE

„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 11 - Bäuerliche Maisvielfalt und Kultur -Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz (8), Boris Reinsch (2), Anhalonium (3); Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz und Martin Häfeli (Anhalonium)Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

BÄUERLICHE MAISVIELFALT UND KULTURDURCH VERLUST ALTER SORTEN UND GENTECHNIK BEDROHT

Maismischung

An eine bemerkenswerte regionale Maisvarietät aus dem Ötztal, die noch vor wenigen Jahrzehnten in 1000 bis 1500m Höhe angebaut worden war, erinnern heute nur noch die schönen, großen Kolben in einem alten Bauernhaus.

Argentinischer weißblauer, roter und schwarzer

AndenmaisAndiner schwarzerMorada (Mehlmais)

Painted Mountain Divinität(Mehlmais)

Oaxan Green (Zahnmais) aus Mexiko

Fraise Rouge - Poppmissorten gehören zu den ältesten Kultursorten überhaupt

Rio Lucio (Mehlmais), ein frühe, leuch-tend blaue Sorte mit großen schönen Kolben, ca. 2m hoch wachsend.

Paiute, eine alte bunte Zuckermaisvarietät

Weibliche Blüte von Paint

ed M

ount

ain

Sanguine Pop Mais

Viele Sorten aus der Neuen Welt und alte europäische Maissorten werden heute vom Maiskeimklub erhalten, einem Projekt zur Er-

haltung und Entwicklung von Maisvarietäten für den biologischen Anbau. Es werden Erhalter für be-drohte Maisvarietäten gesucht, denn nur durch Anbau ist auf Dauer eine Bewahrung unseres

Maiskulturerbes möglich, selbst wenn fachge-recht gelagerte Maiskörner noch viele Jahre keimfä-

hig sind. Sehr zu empfehlen ist die informative Seite zu Maisanbau und Maisvielfalt www.anhalonium.de. Bantammais aus der Aktion für gentechnikfreie Regionen ist ein Zuckermais, der von gentech-nisch kritisch eingestellten Menschen angebaut wird, um Schädi-gungen der eigenen Sorte in Nähe von Flächen mit gentechnisch verändertem Mais nachweisen zu können. In Zusammenarbeit mit der Bantam-Aktion sollen nun Anbaufl ächen der alten, bedrohten Maissorten im Rahmen der Meldung gentechnikfreier Maisfl ächen

in das bundesweite Register mit aufge-nommen werden unter www.bantam-mais.de. Die Kulturvielfalt alter Sorten ist nämlich vor allem durch „Nichtanbau“ vom Aussterben akut bedroht. Es reichen einige Pfl anzen im Garten, um ein paar schöne Kolben zu erhalten, die in den folgenden Jahren in größerer Menge oder von mehr Men-schen vermehrt werden. Außerdem macht es Freude, die Pfl anzen wachsen zu sehen und sich von den interessanten Kolben überraschen zu lassen. Es sollte jedoch stets nah beieinander nur eine Sorte; bzw. früh und spät blühende Sorten miteinander angebaut werden.

Anders als bei GV-Mais, wo in der Regel nur ein Gen verändert wird, um den Kulturschädling abwehren, verfügen mexika-nische Resistenzsorten über einen ganzen Genpool zum Schutz der Pfl anze gegen den Maiswurzelboh-rer. So kann der Schädling diese Maiskulturen nicht dauerhaft ernsthaft schädigen. Diese natürlichen

Anlagen, die in der klassischen Züchtung zum Einsatz kommen, sind wirksamer und scho-nender als die Methoden der Gentechnik. Nützlinge, die im und am Mais leben, werden so

nicht geschädigt und es kommen keine oder deutlich weniger Insektizide zum Einsatz. Deshalb stellt die klassische züchterische Entwicklung von

Maissorten eine Alternative zur Gentechnik dar. Genmani-pulierter Mais, der sog. BT-Mais, produziert in der Pfl anze,

auch im Pollen, permanent das Insektengift Bacillus thuringiensis (Bt). Laut Angaben

des Herstellers, dem Che-miekonzern Monsanto, soll

es nur die Lar-

DIE ALTERNATIVE:ERHALTUNG ALTER KULTURSORTEN, KONVENTIONELLE

RESISTENZZÜCHTUNG UND LANDWIRTSCHAFT OHNE GENTECHNIK

BUNDFREUNDE DER ERDE

„Nutzpfl anzenvielfalt“; Tafel 12 - Die Alternative -Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz (14), Karsten Lange (1) Saatenunion (2); Redaktion und Text: Sibylle Maurer- Wohlatz und Martin Häfeli (Anhalonium)Layout: Ingrid Ohlendorf Das Copyright an den Fotos unterliegt dem jeweiligen Fotografen.www.bund-hannover.de

ven des Kul-turschädlings Maiszünsler abtöten. Ein wei-teres Gen vermittelt der Mais-pfl anze eine Herbizidresistenz, was den ho-hen Spritzmitteleinsatz gegen Wildkräuter im Feld ermöglicht. Beides bedroht unsere hei-mische Artenvielfalt, Wildpfl anzen ebenso wie Tiere. Durch das BT-Gift in Pfl anze und Pollen sind insbesondere Insekten, die im Zweiki-lometerradius um und an Maisfeldern ihren Lebensraum haben stark gefähr-det. Dazu gehören u.a. Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz, Wasserlebewesen wie Köcherfl iegenlarven sowie nützliche, räuberische Insekten wie Zweipunktmarienkäfer.

Schwalbenschwanz (Papilio macha

on)

„Painted Mountain“ ist eine dankbare Mehl- und Stärkemaisvarietät, die auch in Deutschland gut wächst, sehr niedrig bleibt (1m), einen ungewöhnlich schnellen Ertrag bringt und für farbliche Überraschungen sorgt.

Rio Lucio - Maiskörner

Maisanbau in Mischkultur im Garten mit Bohnen, Zucchinis und Kräutern Wurzelschäden durch

MaiswurzelbohrerSizilianischer Polentamais

Sanguine-Pop - Popmais

Rotweiße Hopimaiskörner

Weiße Hopimaiskörner

Rote Abruzzenmaiskörner

Weißbunte argentinische Maiskörner

Rote argentinische Maiskörner

Morada-Mais zur Herstellung von Chicha-Getränken in Peru und Bolivien

Golden Bantam ist ein Süßmais. Die Kolben in der Milchreife werden in Wasser gekocht oder gegrillt.