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2.1 DECKBLATT Objektdokumentation Einfamilienhaus in Hannover / Isernhagen Süd Verantwortlicher Architekt Dipl.-Ing. Hiram J. Peterburs www.phs24.de Dieses teilunterkellerte Einfamilienhaus wurde für Familie Prof. Dres. G. F. W. in Hannover, Isernhagen Süd, errichtet. Das großzügige Gebäude ist massiv gebaut und befindet sich in einer gewachsenen Umgebung. Das Gebäude wurde im Januar 2012 bezogen. Besonderheiten: Barrierefrei durch Fahrstuhl, PV-Anlage, WP-Splitgerät, Dachterrasse U-Wert Außenwand/Kelleraußenwand: 0,088 / 0,141 W/(m²K) U-Wert Sohle/Kellersohle: 0,097 / 0,097 W/(m²K) U-Wert Flachdach/Dachterrasse: 0,069 / 0,129 W/(m²K) U-Wert Fenster Fabr. Optiwin/Haustür: 0,74 / 0,76 W/m²K) Wärmerückgewinnungsgrad Lüftung, Fabr. Paul: 90,1 % Drucktestergebnis Blower-Door-Messung: 0,4 h -1 PHPP Jahresheizwärmebedarf: 15 kWh/(m²a) PHPP Primärenergie-Kennwert: 49 kWh/(m²a)

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2.1 DECKBLATT

Objektdokumentation

Einfamilienhaus in Hannover / Isernhagen Süd

Verantwortlicher Architekt Dipl.-Ing. Hiram J. Peterburs www.phs24.de

Dieses teilunterkellerte Einfamilienhaus wurde für Familie Prof. Dres. G. F. W. in Hannover, Isernhagen Süd, errichtet. Das großzügige Gebäude ist massiv gebaut und befindet sich in einer gewachsenen Umgebung. Das Gebäude wurde im Januar 2012 bezogen. Besonderheiten: Barrierefrei durch Fahrstuhl, PV-Anlage, WP-Splitgerät, Dachterrasse U-Wert Außenwand/Kelleraußenwand: 0,088 / 0,141 W/(m²K) U-Wert Sohle/Kellersohle: 0,097 / 0,097 W/(m²K) U-Wert Flachdach/Dachterrasse: 0,069 / 0,129 W/(m²K) U-Wert Fenster Fabr. Optiwin/Haustür: 0,74 / 0,76 W/m²K) Wärmerückgewinnungsgrad Lüftung, Fabr. Paul: 90,1 %

Drucktestergebnis Blower-Door-Messung: 0,4 h-1

PHPP Jahresheizwärmebedarf: 15 kWh/(m²a)

PHPP Primärenergie-Kennwert: 49 kWh/(m²a)

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2.2 BAUAUFGABE Wunsch der Bauherren war eine moderne Architektur im Bauhausstil mit innovativer Technik im Passivhausstandard, weitestgehend energieneutral und barrierefrei, aber unterkellert! ORT Isernhagen Süd ist ein der Landeshauptstadt Hannover vorgelagertes, überwiegend mit großzügigen Vorstadtvillen bebautes Gebiet. Auf dem Baugrundstück wurde zunächst ein bestehendes Wohngebäude abgerissen, so dass eine Baulücke mit rd. 1300 m² Grundstück entstanden ist. Das Grundstück weist eine Süd-Westausrichtung auf der Längsseite auf, wobei die Grundstücksbreite lediglich rd. 21 m beträgt. Es ist eingeschossige Bauweise zulässig. ENTWURF Der Baukörper teilt sich in zwei Gebäudeteile auf: Das zweigeschossige, unterkellerte Hauptgebäude sowie der eingeschossige Wohnzimmertrakt mit Dachterrasse und Freisitz. Das Ergebnis ist eine eingeschossige Bauweise mit optimaler Raumaufteilung und -nutzung. Die einzelnen Baukörper sind sehr geometrisch gestaltet und mit übergreifenden Fensterflächen verbunden.

2.4 INNENRAUM Er gestaltet sich offen und klar gegliedert, die Räume sind hell und lichtdurchflutet. Kurze Laufwege und großzügige, offene Raumaufteilung kennzeichnen eine moderne Architektur. Natürliche Materialien, überwiegend geölte Eiche, Edelstahl, weiße, glatt geputzte Wände und helle Grautöne stellen das Material und Farbkonzept dar, um der antiken Einrichtung einen entsprechenden Rahmen zu geben. Es entsteht eine reizvolle Spannung zwischen der Moderne und Historie.

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AUSFÜHRUNG 2.5 SCHNITT A-A Die Notwendigkeit, baurechtliche Gegebenheiten zu berücksichtigen und das Raumprogramm zu erfüllen, führt zu einer gestaffelten Bauweise. Deutlich zu erkennen sind der Teilkeller sowie die Dachterrasse zur Sicherstellung der Eingeschossigkeit. Die Barrierefreiheit wird durch einen Fahrstuhl gewährleistet, der komplett innerhalb der thermischen Hülle Platz findet.

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2.6. GRUNDRISSE KELLERGESCHOSS Hier befinden sich Kellerräume als Abstellflächen ebenso der Weinkeller und der Haustechnikraum. Darin ist neben den Passivhauskomponenten, wie Wärmepumpe, Pufferspeicher und Lüftungsanlage, die gesamte übrige Technik einschl. Hausanschlüssen, Alarmtechnik und Fahrstuhltechnik untergebracht.

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ERDGESCHOSS Über einen eingezogenen Eingang erschießt sich das Wohnhaus. Eine eindrucksvolle Eingangshalle mit einer großzügigen Treppenanlage führt in die Wohnräume. Noch im Empfangsbereich befinden sich die Gästetoilette und der Fahrstuhl. Die Küche ist zentral gelegen und der Weg zu den Vorräten, von denen man direkt in die Garage gelangt, ist kurz. Das Wohnzimmer, zum Garten hin orientiert, ist über einen eigenen Zugang an die Küche angebunden. An einer langen Fensterfront entlang gehend erreicht man direkt den überdachten Freisitz mit Blick in den Garten.

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OBERGESCHOSS Gekennzeichnet von einer zum Garten hin orientierten Dachterrasse wird die kubische Grundform des Gebäudes erkennbar. An die Terrasse angeschlossen sind ein Gästebereich sowie der Schlaftrakt. Dieser ist in sich geschlossen und bietet genügend Raum für Ankleide- und Wellnessbereich. Im zentralen Flur erreicht man über den Lift die übrigen Geschosse oder genießt die Aussicht durch das geschoßübergreifende Fensterelement im Treppenhaus.

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2.7.1 FUSSPUNKT WEISSE WANNE Auf einem Schotterbett ist die Systembodenplatte aus druckfestem Styrodur mit Stufenfalz als Perimeterdämmung gegründet. Schräger Zuschnitt im Randbereich sorgt für die Entwässerung. Darauf erfolgt die Ausführung einer WU-Betonwanne in Fertigteilbauweise. 2.7.1 ATTIKA DACHTERRASSE Auf der Fertigteildecke ist eine bituminöse Dampfsperre aufgeschweißt. Der weitere Aufbau besteht aus einer Gefälledämmung aus trittfestem Syrodur, doppelter Abklebung als wasserführender Ebene, Splittbett und Plattenbelag aus Granit. Optisch endet der Terrassenbelag mit einer scharfen Kante, so dass ein fließender Übergang von der Dachterrasse in den Garten entsteht.

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2.7.1 INNENWANDEINBINDUNG Die gemauerten Innenwände sind bis unter die Dampfsperrfolie geführt. Diese läuft ohne Stoß darüber hinweg. Die Ausführung erfolgte nach dem Trockenbau. Nach dem Herstellen des Innenputzes wurde die Blower-Door-Messung durchgeführt, erst dann erfolgte die Beplankung mit Gipskartonplatten.

2.7.2 FUSSPUNKT BODENPLATTE Eine Wärmegedämmte Frostschürze und eine tragende Stahlbetonsohle findet sich auf einer Systembodenplatte mit Stufenfalzelementen gem. Sohle im Keller. Auch hier schwimmender Fließestrich mit Eichenparkett.

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2.7.3 ATTIKA FLACHDACH Das Mauerwerk besteht aus Gasbeton PPW-2 mit Wärmedämmverbundsystem, die Deckenkonstruktion aus FJI-Trägern mit Gefälledämmung. Bauphysikalisch wurde diese Konstruktion auf Taupunkte und Restfeucht geprüft.

2.7.3 DECKENEINBINDUNG Zur Wärmespeicherung sind die Geschoßdecken aus Betonfertigteildecken mit zusätzlicher Stirnseitiger Dämmung ausgeführt. Schwimmend verlegter Fließestrich dient als Installationsebene u.a. für die Lüftungsleitungen.

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2.7.3 DECKENVERSPRUNG IM BEREICH DER DACHTERRASSE Um die großen Dämmstoffstärken und notwendigen DIN-Vorschriften des Dachdeckerhandwerks einzuhalten, erfolgte eine Ausführung der Decken in zwei Ebenen. Um Raumhöhen im Wohnzimmer von 2,53m zu erhalten, ist der übrige Teil des Hauses entsprechend höher gemauert. Der Deckenversatz wurde in Trockenbauweise verkleidet und ist nicht mehr wahrzunehmen.

2.7.4 FENSTEREINBAUSITUATION Zur Ausführung gekommen sind Fenster der Fa. Optiwin, bestehend aus Holzsandwichelementen, geölt und außen mit einer pulverbeschichteten Aluschale versehen. Als Verschattung wurden elektrische Raffstoreelemente in vorgesetzten Kästen montiert, hierzu wurden die Blendrahmen aufgedoppelt und innen zusätzlich mit Wärmedämmung verkleidet (S. SCHNITT AA).

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Die Seitliche Einbindung in das Wärmedämmverbundsystem erfolgt mit Anputzleisten in herkömmlicher Ausführung. Die Fensterbänke bestehen aus pulverbeschichteten Alubänken, innen aus Eiche, passend zum hochwertigem Parkettboden.

2.7.5 LUFTDICHTE HÜLLE Das Gebäude ist massiv aus Gasbetonmauerwerk erstellt und mit konventionellem Gipsmaschinenputz luftdicht verputzt. Die Einbindung der Dampfsperrfolie erfolgt dachseits in den Putz, Anpressleisten sorgen zusätzlich für mechanische Sicherung der Klebeflächen. Die Folienstöße sind verklebt und mechanisch mit der Unterkonstruktion gesichert. Durchstoßpunkte der Folien gibt es keine, die SW-entlüftung erfolgt über Rohrinnenlüfter. Am Fußpunkt der Wände ist der Putz bis auf die bituminöse Abklebung geführt. Die Fensteranschlüsse sind umlaufend mit Folien in die luftdichte Ebene eingebunden. BLOWER-DOOR-MESSUNG: ERGEBNIS = 0,4

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2.7.6 LÜFTUNGSPLANUNG Das Lüftungskonzept basiert auf einem zentralen Lüftungsgerät mit bis zu 99%iger Wärmerückgewinnung, deren Einheit im Technikraum des Kellers aufgestellt ist. Das gedämmte Rohrleitungssystem besteht aus Kunststoffformteilen und zentralen Steuereinheiten für den Volumenstrom. Die vertikale Verteilung ist hinter Trockenbauwänden geführt und in der Installationsebene des Fußbodenaufbaus horizontal an Decken und Bodenauslässe angeschlossen.

2.7.7 HAUSTECHNIK ZENTRALEINHEIT Die Anlagenkomponenten für die Haustechnik bestehen einer Lüftungsanlage Fa. Paul sowie einer Wärmepumpe mit Splitgerät von Fa. Viessmann, aufgestellt auf dem Garagendach. Sämtliche Anlagenkomponenten befinden sich zentral im Keller.

2.7.8 WÄRMEÜBERTRAGUNG Die Restwärme wird mit einer konventionellen Fußbodenheizung übertragen. 2.8 PHPP ERGEBNISSE

2.9 BAUKOSTEN 1.653,-- € / m² WF und NF inkl. Garage

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2.10. BAUWERKSKOSTEN Kostengruppe 300 + 400 gem. DIN 276 = rd. 405.000,--€ zzgl. MwSt. 2.11 BAUJAHR Baubeginn (Freimachen des Grundstücks) Frühjahr 2011 Einzug Januar 2012 2.12 - 13 ARCHITEKTUR und HAUSTECHNIK Komplettbetreuung der Baumaßnahme sowie der PHPP und der Lüftungsvorplanung Architekturbüro Peterburs

Architekt Dipl.-Ing. Hiram J. Peterburs Fuhrenkamp 23 30851 Langenhagen fon/fax: 0511 – 43 76 10 -4/ -3 2.14 Bauphysik Bauphysikalische Betreuung Trinity Consulting Schillerstraße 10 31311 Uetze 2.15 Statik Dipl.- Ing. Gerard Chéréstal Lister Meile 34 30161 Hannover 2.16 Erfahrungen der Nutzer Das Gebäude ist gerade erst bezogen, Erfahrungen liegen noch nicht vor. 2.17 Veröffentlichungen / Untersuchungen

• Projekt ist bei der IG-Passivhaus eingestellt und geprüf

• Es liegt eine Qualitätssicherung der Gebäudehülle vor

• Es liegt eine Qualitätssicherung der Gebäudetechnik vor

• proKlima der Region Hannover fördert das Projekt im Rahmen des Programms für die Errichtung von Passivhäusern.