· Ü B E R DIE ERSTEN ZEHN BÜCHER DER ILIAS. (Gelesen in der akademie der wissen schaften am 7....
Transcript of · Ü B E R DIE ERSTEN ZEHN BÜCHER DER ILIAS. (Gelesen in der akademie der wissen schaften am 7....
BETRACHTUNGEN ÜBER HOMERS ILIAS
VON KARL LACHMANN
MIT ZUSÄTZEN VON MORIZ HAUPT.
ZWE I ’I‘E AUFL AGE .
I£E R IJIN, 1 8fif) .
DRUC K UND VE R L AG VO N G."E IN E R .
Ü B E R
DIE ERSTEN ZEHN BÜCHER DER ILIAS.
(Gelesen in der akadem ie der w issenschaften am 7 . december
I ndem ich der akademie eine betrachtung der ersten bücherder Ilias vorl ege
,hoffe ich zwar zur entscheidung der frage
über den ursprung der homeri schen gedichte etwas beizutra
gen,aber ich bin weit entfernt von einer etwa schon geweh
neuen entscheidung auszugehn oder sie al s das ergebnifs dieses
aufsatzes zu versprechen . denn da nun einmahl die trägheit
ein wesentliches stück der menschlichen natur ist,wird es doch
wohl erlaubt sein ihr so weit nachzugeben,dafs man
,so lange
noch leichteres mit nutzen kann untersucht werden,das höhere
den vorbereiteteren nachfolgem überlasse . j a ich weifs nicht
ob die homerische frage nicht schon weiter gefördert sein
könnte,wenn man , mit minderem aufw and von gelehrsamkeit
und von theorie , nicht al les auf einw ah l aus d en ersten grün
den zu erforschen versucht hätte,den ursprung und die aus
bildung dcr troischcn sagen,die entstehung von li edern über
die troischen begebenh eiten,und die entstehung der beiden
homerischen gedichte .
Ich wil l von d er einfachen beobachtung ausgehen , di e vi el
l eicht schon vi e le gemacht haben und die gew il'
s j eder zugebenL ac h m a n n , B etrach tungen: übe r d ie Il lu .
2 1 . E INLE ITUNG .
wird,dafs manch e stücke in beiden werken in der form ein
zelner li eder gedichtet sind ; ich wil l sagen , dafs, einstweilen
zugegeben zwei auf einander folgende abschnitte sei en von
einem dichter,oft nach dem ersten ein aufhören des gesanges
und ein neues anh eben voraus gesetzt wird . wähle ich unter
vi el en bei spi elen das nä chste , so ist offenbar zwischen den zwei
ersten büchern der Ilias eine unterbrechung di eser art wahr
zunehmen .
Z eüg de‘
n gog 31 » 1 53509 m O l dmu ng &ar egom p rjg,I N r l I
ev .9a n agog xoz,u a & ar e
‚tu r yl vxvg v n vog w a rm .
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r3 a xoc3 €iiö’
o?vozßoig, n agoi de‘
xgvoö$gom g"
n .
I c l I
Al l e » p er» 90: 3 8 0L z e m t a vegeg m n oxogvoz o uI p cr
sudov n a vvvxzoz, Ä ra Ö am 8358 w;dvy og v n vog.
weder ist hi er der gegensatz durchgeführt,
‘
al l e giengen zu
bett und schli efen,aber Zeus schli ef nicht
’
,sondern es heifst
‘
die götter giengen zu bett,und auch Zeus schli ef. Alle götter
und menschen schli efen ,Zeus aber nicht
’
: noch war es zweck
mä fsig , wenn doch die s folgen sollte ,‘
Zeus schli ef nicht, son
dern er ri ef den traumgott’
,vorher daran zu erinnern dafs
neben ihm di e goldenthronende Here lag, die von der beru
fung des traumes nichts wissen durfte .
Und nun füge ich über diese form der epischcn po esie ,
dafs si e minder streng verknüpfte abschnitte sich gestattet, noch
die bemerkung hinzu,dafs zu anfang der li eder auch scheinbar
sehr enge verbindungen im gebrauch gewesen sein müssen ; so
dafs z . b . ein abschnitt der mit oeör o‘
rg én ec'
anfieng, deshalb
nicht eb en streng mit dem vorher gehenden zusammen zu han
gen brauchte . denn welch e verbindung kann enger sch einen
als die durch é'
v8 a ? und gleichwohl fängt so di e erzäh lung
der Odyssee an,
I I 3
E r !) a l l e r ,ue‘
v n a n eg, oom tpuyov am vv o l eä gmx,
orxm
Wie weit sich nun im anfang der Ilias einzelne li eder von
einander absondern,wie si e ihrem inhalt nach gegen einander
I . EINLEITUNG . 3
stehn ,will ich
,ohne von bestimmteren grundsatzen auszugehen ,
ohne für j etzt nach einer ansicht über die ganze Il ias zu stre
ben, fast ganz in der ordnung wi e ich die untersuchung für
mich geführt habe , aus einander setzen . ich bin selbst b ei dem
späteren oft zur b etrachtung des früheren zurück gekehrt : es
wird mich dah er nicht wundern oder verdriefsen , wenn bei
fortgesetzter und umfassenderer forschung manches genauer
und einiges anders bestimmt wird . nur ein rein negatives und
polemisches verfahren sähe ich meinen beobachtungen nicht
gern entgegen gestellt,weil dies in kri ti schen dingen immer
nur zu abenteuerlichen übertreibungen führt .
B is zur auslieferung der B riseis, A 347, liest man ohne son
derlichen anstofs .
(bg mdz o, H oizgox l og de‘
cpz'
l gu én srrelä eä'
ét a a'
gtg.
éx d’
Öz'
yaye x l z0h;g B gmm'
da xa l l wra'
ggov,n r au
dance d'
a ysu . z u) d'
a un g i'
t ryy n agoi mag Hxa u uv .
alles in der erzahlung i st kunstreich gegliedert, aber auch vol
l eudet in kürzerer darstellung der erfolge von v . 305 an , H :;
Äsa'
d‘
rgg ‚u e
‘
v én i x l zoiag 14 zgea'
öryg d apa vfia 3 0 7;'
v l a nd;
d’
Z zger'
dzyg &n o l vy a iveoä a z c’
r
'
v ev oi l ? 3 ya T a l & z»'
ßm v
z u) d’
&éxow e ßoiz rgv di
g moiz o , H dzgox l og de'
.
Nun aber folgen zwei fortsetzungen,die theils unter sich
theils mit dem vorher gehenden nicht lei cht zu vereinigen sind .
die erste mag diej enige heifsen welche in die andere einge
schaltet ist, 480— 492, die erzählung wie Odysseus die C hryseis
zurück bringt ; die andere 348 —429 und 493 - 6 1 1 , Thetis bei
Achilles und auf dem Olymp .
Die erste fortsetzung zwar ist nur bedenklich , wenn man
sie mit der zweiten vergleicht,eben dadurch dafs sie in d iese
eingeschoben ist. nämlich in der zweiten hei fst es 493
ciU.
’
3% di} ex m i o övwöexoizq fiaig‘
und dieses 5x 1 020 hat keine beziehung mehr , weil es inzw i
schen,in der ersten fortsetzung 475 - 477 , nacht und w i eder
morgen geworden ist,j a 490 ff. sogar der verlauf mehrerer
tage bezeichnet ist,wo es von Achill heifst
r r
ou z e n ow: sag a yogqv m al m xez o xvöza z»u ga vI N
av ze n or e’
g n öl cy ov, i oi <p.9w v'
3 w u q u'
1 0v m;gr I r I
a v3 z p evwv,n o .? eeoxe Ö a vr 7; v z e nm l ey ov z e .
I l . E R S T E S LIED , E R S T E FO RTSETZUNG . A. 5
hingegen die zweite fortsetzung ist in sich im zusammenhang .
gestern , sagt Thetis 424, sind die götter zu den Ä thiopen ge
reist, am zwölften tage werden sie heim kehren : und ri chtig
am zwölften morgen nach Theti s unterredung mit Achi ll, 493 ,
kommen die götter in den Olymp zurück . lä fst man aber die
erste fortsetzung gelten,so trt T heti s voraussage nicht ein
,
sondern die götter kommen frü hestens nach vierzehn oder funf
zehn tagen wieder.
Also,da man einem dichter ni e solche verkehrtheiten zu
trauen darf,in unschuldiger zeit
,die auf bestimmte anschauung
hält,in dieser ordnung kann der erste dichter des anfangs die
beiden fortsetzungen nich t gedacht haben . vielleicht nimmt
man auch anstofs an der etwas steifen symmetrie in den an
knüpfungm a z’
rz cig°
s l l szig 348 und a z’
wciq’
O övooezig 430. i ch
lege darauf für j etzt kein gewicht,und will lieber die manieren
der epischen poesie erst l e r n e n .
Setzen wir nun die erste fortsetzung unmittelbar an das
erste lied ,3 l av
dance a sw . zw 6 a us : i t v n a a r a 14 a n uir7 9 '7 9 Z-u l I
r; d a cm vo ap a wenn yur r; xusv . au t a q O övoaevgI ) I l
8 9 Xqumyv rxa vev a ywv regqv exa z o,ußryv,
und lassen sie,wie gesagt
, 492 schliefsen
I
a ut aq 0 „au s
I I
ad& t ,u e'
vwv, n o& éeax s 5’
dann 1 8 n r o l ey ov 1 8 ,
so pafst alles genau zusammen , und der ausgang wird auf bei
den seiten völlig zu ende gebracht, durch die ausl ieferung der
C hryseis und das grol lcn Achill s . die letzten verse a rizoig 5
‚„ im sind nothwendig h inzu zu fügen, damit di e erzählung zu
letzt wieder auf ihren anfang, den zorn des Achil les , zurück
kehre . also der anfang des gedichts A 1 - 348 und die erste
fortsetzung 43 1 - 492 haben entweder ursprünglich zusammen
gehört , oder der zweite dieser thei ls ist wenigstens sehr ge
schickt und im geiste des ersten hinzu gedichtet .
H ingegen die zweite fortsetzung A 348-429 und 493 - 6 1 1 i st
eben so wenig al s m it d er ersten fortsetzung mit den haupt
theilen der erzahlung zu vereinigen . die vortrefi‘
l ichkeit des ge
dichts erkenne ich vollkommen an : aber es kann nicht von
demselben dichter sein,sondern er hat zwar das erste lied fort
gesetzt,aber es i st ihm nicht ganz gelungen sich auch in den
einzelheiten in die anschauung des ersten dichters zu versetzen .
Wenn die götter (423) seit gestern bei den Ä thiopen sind,und Apol lon nicht ausgenommen wird
,so ist es wunderlich ihn
von dort auf das achä ische heer schiefsend zu denken,und
Kalchas kann nicht sagen 96
) I Ji
az ovvex ag a l yc coxev émyßdl og nd’
is'
u daioez,N I
end ya n ew Ä a va orow a em ea l ower am aoez
oder gar mi
d o ya n gw Äoz,u oi o ßager
'
ag xe'
igag
wenn man auch allenfalls zugiebt dafs Here und Athene 1 95
bei den Ä thiopen den zank gehört haben und 474 Apollon bei
den Ä thi0pen das sühnelied der Achä.er hört. und nur durch
eine höchst gezwungene auslegung rechtfertigen die alten was
22 1 von Athenen gesagt wird,
75 d’
O iil vmt o'
vde ßeßr;'
xer
daiy az’
8’
g a iyuixozo J t ög ,a st o
‘
r da i‚u ovag d
'
l l ovg.
Ich habe den beiden fortsetzungen,der vi elleicht echten
und der von einem andern dichter,einerlei anfang zugeschrieben ,
I l l . E R S T E —S L IE I ) , ZW E ITE FO R T S E '
I‘
ZUNG . . 4 . 7
‘
H 6 a e'
xovo’
Ö'
p a zeicn 7vw} xc'
ev . a ördg°
O dvaaedg
H d’
de'
xovo’
d'
,u a w ien yvm} xc
'
ev . aöro‘
zg d l edg
und so fä llt das versstück ganz weg 430
wir da ‚B ig; de
'
xovzog dm ;dn .
eine bemerkung die mir hr . L ehrs m itgetheilt hat, kommt mir
daher sehr gelegen,dafs dm yv
'
gcw dm yv'
ga und ähnliches sich
sonst nur am ende der verse finde . aber die gleichen anfänge
beider fortsetzungen geben doch wohl der vermutung ein
übergewich t,dafs auch die erste nicht von dem verfasser des
liedes i st.
In der zweiten nahm Aristarch an der dva xsqra l a lwozganstofs
, A 3 70 ff .
n'
oqg d’
ad.‘f iegedg isxamßöl ov i»4m il l w vog
731 3 8 €!o é7u‘
vfiag Hxa ca7v xa l xoxn w'
rcov,
Ävao'
aevög z e ö i iya'
cga u . s . w .
sie i st sehr schön in einem andern liede,in einer fortsetzung,
die so an einen andern beliebten gesang anmutig zurück er
innert .
I m zweiten liede,wenn man dem dichter desselben nicht un
recht thun will,scheinen mir einige athetesen von bedeuten
dem umfang nöthig zu sein . i ch will den zusammenhang nach
den echten versen angeben .
B 1 — 5 2 Zeus sendet den traumgott an Agamemnon der
sich dann rüstet und am morgen die völker zur versammlung
berufen lafst. 87 - 1 42, 1 47 - 1 63 , 1 65 - 1 79, 1 8 1 - 1 93 , 1 98 - 202,
207 —264 al s sie versammelt sind ermahnt er zur flucht , und
sie w iderstehn der versuchung nicht . Athene,von Here ge
sandt, rettet, indem auf ihren antrieb Ody sseus die entfl iehen
den ermahnt und schilt . so kehren sie zur ruhe zurück . T her
sites,der noch lästert
,wird von Ody sseus bedroht . 3 33 —483 ,
780- 785 Nester beruhigt die noch lerm enden ,indem er an Zeus
glückverheifsenden blitz beim auszug erinnert, und heifst Aga
memnon die völker scharen . nach dem opter versammeln und
ordnen sie sich zum kampf, Athene unter den feldherren, und
ziehen aus .
Auch hier ist alles wohl angelegt,besonders auch die ge
spräche . die vi elen gleichnisse (fiv'
z e n ög di'
dq/l ov machen
einen würdigen sch lufs . auf das ausziehen gegen die Troer
mufs eine schlacht folgen . ab er das dritte buch in seiner ein
fachen darstellung pafst wenig zu diesem : es pafst gar nicht,wenn man
,wie ich es thue
,die rüstung der T ro er streicht.
diese aber,die einleitung zum katalog der T roer (786
i st gar zu dürftig,in der erfindung und in der schi lderung des
v . zws rrs s man . B . 9
rüstens,als dafs ich m ich l eicht entsehliefsen könnte noch die
ses stück und den anfang des dritten buches (F 1 bis 9 oder
bis 1 6) hinzu zu nehmen . im folgenden ändert sich der ton
augenscheinlich .
Das zweite li ed zeichnet sich aus durch prachtv olle aus
füh rliche gleichnisse, B 87 . 1 47 . 209 . 394 45 5 ff . 780. der
vers 02 p év ämjgvooov, z o£ d’
Öy s igovz o ,u oil
’
ai
m : kommt hier
zwei mahl , 5 2 . 444 , sonst ni cht in der Ilias . die darstellung
hat etwas besonders alterthümliches,indem das innerl iche , die
gedanken und absichten verschwiegen werden,und der erfolg
plötzli ch hervor tri tt. Zeus will den Achäern schaden , darum
hei fst er sie zum kampf rüsten : er spricht aber nicht aus, wie
ihnen der kampf so lle verderbli ch werden . Agamemnon thut
ni cht nach dem befehl des gottes,sondern er klagt und reizt
sie zur flueht : dafs er auf ihren mut rechnend das gegentheil
erwartet , wird kaum angedeutet, 3 7 (1777 3 y
’
a igry'
oerv
n iy ov n ril t v i;'
p au xeivqn und dafs er das volk nur ver
suchen will,steht nur als Odysseus vermutung da, 1 92
3 1o u yag n eu oa cpa 0 1 03 om g voog Argecwvog
*
) ) Iav twe r wi r n s :ga za a, z axa d upsz a z m ag Axa twv .
Die beziehungen auf das erste buch sind so schwach , dafs
der inhalt desselben dem dichter nicht sehr lebendig vorzu
schweben scheint. nichts von der pcst, nichts von Thetis bitte .
nur v . 3 eig’
Axt l fia z zp rjog; und die letzten vi er zeilen von
Thersites rede 23 9 - 242 gehen bestimmter auf Achilles beschim
pfung und zorn . und wer weifs ob diese vi er zeilen ech t sind ?
mit ihrer wörtlichen anspielung auf einen vers der zweiten fort
setzung des ersten liedes A 3 5 6 . 507 . Im achten liede 1 1 1
ist die wiederholung desselben verses nicht unerwartet ( s . XIII ).
die werte in der rede des Zeus,B 1 8
) I I
mi yag er a,uq ng’
O Ädwu a datum exovu g
ei .9civa t m <pqciCovra 1' én éyrap tßev yoig än a vza g
"
l ; Äm any éw; , T gaismn de‘
xq'
ds'
éq>ön z a r,
sehen j etzt wie eine lüge in dem munde des gottes aus . ich
10 I V . zwerrs s r.mn . n .
werde spater (IX) noch auf sie zurück kommen . aber eine
beziehung zwischen dem zweiten liede und der ersten fort
setzung des ersten ist unleugbar . die beschreibung des opfers,
die sonst kürzer gefafst zu werden pflegt, i st in beiden gleich
ausführlich mit dem wiederholten aözo‘
zg 1375 85, A 45 8 ff . Bl
421 ff. , a z)
)d i n d ei5é'
a vz o , adt dg än ei xa zo‘
z tu'
jg’
es a ry,
mit ti g da s). n av'
ow ro n dvov, a öz o‘
zg ain s i n öozog xa i ädqzdog
55 é'
gov ä'
vz o . dergleichen ist nie ohne anspielung : nur ist die
frage,ob hier das zweite lied an die erste fortsetzung erinnern
will,oder diese an j enes .
U ber die abkürzungen, die ich im zweiten liede nöthig gefunden habe
,mufs i ch noch einiges bemerken .
Wenn die beiden fortsetzungen des ersten an sich vor
trefi'
lich sind, so kann man dies von dem verworfenen stücke,
der ßovl rj yegé vrwv B BB - 86 , gew ifs nicht sagen . i ch stehe
nicht an diese verse für schlechtes machwerk zu erklären . die
überraschung durch die sache,dafs Agamemnon ganz wider
des gottes geheifs die Achäer erst versuch t, i st schon al s auf
fallend bezeichnet worden : durch eine vorher gehende rath s
versammlung der feldherren konnte sie freilich gemildert wer
den . aber der dichter wollte das nicht : denn wenn die führer
des obersten feldherrn absieh t wusten,so brauchten Here und
Athene sich nich t zu bemühen . und was hat denn der ver
fasser dieser erzählung vom kriegsrath weiter hervor gebrach t
al s eine andre überraschung ? und wo sie ganz unerträglich
ist, im rath, statt in der sache . Agamemnon giebt nich t etwa
seine gründe, wie sie in den rath gehören :‘
wohl an,
’ sagt er
72 - 75 ,‘
ob wi r vi el leicht die Achäer rüsten ! aber zuerst w il l
ich sie versuchen (fi & ép tg 50u'
v was heifst das ? ) und sie
fliehen heifsen : ihr dann haltet sie zurück .
’ ist darin wohl im
mindesten mehr verstand,al s wenn ihm nun Nester antwortet
76 - 83‘
wenn den traum ein andrer als der höchste der
Achäer gesehn hätte , würden wi r ihm ni cht glauben . wohlan ,
ob wir vi elleicht d ie Achäer rüsteu.
’ i ch übergehe was Ari
sta rch sonst noch venltttndiges wider die verse von Nestor ein
1 2 v . zws rres ms n . B .
wendet (zu B 75 ; vergl . zu gegen das übrige i st er offen
bar zu nachsichtig gewesen . wie wortarm und unbeholfen i st
der dritte von diesen versen !
ßovh jv de‘
7rc z or aeya ö dpwv fCe y sgdvt ruv
N eom gé3; n agoi m;£ H e lloryevéog ßa orl fiog.
z eug 78 ovyxa l e'
0ag n vxw r} v figzdvezo ßnv l riv .
x l öz e, q u
'
/l oz.
dafs dann Zeus worte zum dritten mah l wiederholt werden,
geht wohl auch über das m afs des erträgliehen .
Mit der‚80e yego
'
vzcov, die sich glatt ausschneiden lä fst,fallen nur zwei verse
,und ebenfall s ohne spur nachzulassen
,
1 43 und 1 94
N l ( I Nn am „er a 7rl r;3 vv, oem e u ßenl qg en a xo vea r .
r J 1ev ßen/ty d ev n a rz eg a xovoa
,u ev m ov eem ev.
den zweiten dieser verse strich schon Aristarch mit den drei
folgenden 1 95 — 1 97, aus guten gründen : weniger möchte ich
ihm beistimmen ‚ wenn er mit ihnen auch einen schon (IV) er
wähnten v erwirft, 1 93
) ) IN N 1m w as
‘
v n etgara e, zo?xa d n‚Ueza z m ag Axa twv.
er thut es aber wohl nur,weil auf e l e g i4 ;<a t cöv nicht gut
folgen konnte
05 y e'
v m ug 7reivz eg ßa ozl edß oy ev äv.9ad°
und doch musts dieser vers mit den zwei folgenden ,wie er
sehr richtig fühlte,hier stehen
,bei der ermahnung der könige
,
nicht nachher in der anrede an das gemeine volk 203 —205 . i ch
wi ll aber eher glauben dafs beide reden gleich unechte zusatze
erhalten haben,von gleichem inhalt,
‘
die macht ist vom Zeus,
’
1 94 — 1 97 . 203 —205 .
V . 278—3 32 hoffe ich nicht ohne den beifall feinerer leser
zu verwerfen . Ody sseus hat das seinige gethan ,er hat die
fliehenden zurü ck getri eben und den T hersites zum schweigen
gebracht. dafs er danach eine lange rede hält, auf die kein
V . ZWE I 'I‘E S LIED, KATALO GE . B . 1 9
mensch rücksicht nimmt,aufser dafs sie ihm beifal l schreien
,
dafs er dari n nicht einmahl , wie Nester nachher 386 , auf die
zur flucht treibenden zurü ck kommt , dies widerstreitet einer
vernünftigen ökonomie des epischen gedichts . ohne zweifel
ist es nur der versuch eines nachdichters , den helden hier noch
zum dritten mahl auch im rath auszuzeichnen . auch die Athene,
welche bei seiner rede als herold die völker schweiget, 279,
i st nur eine schwaclrliehe nachbildung der schönen stel le 448,
wo die göttin mit der agi s durch die scharen schreitet und
ihnen mut und kampfbegier einflö fst.
Fä l lt nun die rede des O dysseus weg ,so müssen ent
weder,wie ich bisher angenommen habe , die verse 265 -277, von
der züchtigung des Thersites,ebenfall s ausgelassen werden
,
oder aber v . 3 3 3 - 3 3 5 , der beifallruf nach Odysseus rede . ich
habe nichts dawider,wenn j emand gründe hat lieber diese letz
ten drei verse zu streich en . m ich leitet die bemerkung ,dafs
in der volkspoesie läelrerliche seenen gern ins roherc ausge
bildet werden : ich glaube daher,der dichter liefs seinen Odys
seus den '
l‘
hersites nur bedrohen (bi s 264I, worüber das volk
ihm zuj auehzet (3 3 3 -3 3 59 ,und dies reiztc einen naelrfo lger die
strafe würklieh vo llziehn zu lassen (265
Endlich der katal og der Griechen ( B 484 - 779) i st e in zu
wichtiges stück,als dafs es durch die vorher gehenden prach
tigen gleichnisse hätte dürfen verdunkelt werden . i ch halte
diesen katalog für ein hesondres lied , dessen stel le w i llkü rlich
ist,ob es gleich zu den liedern vom zorn des Achi lles aus
drückl ich gehört . mit dem zweiten liede hat die nachahmung
des katalogs der Achä er, der troisehe, ebenfalls nichts zu schaf
fen . von der einleitung zu demselben ist schon geredet wor
den (IV).
Das dritte lied fängt nach meiner ansicht mit I“ 1 5 an ,
02 d’
3% dl} oxedöv fiea v s’
n’
ei l l rjl oun v idvzeg,
oder auch ohne weiteres, 1 6 ,
T gam iv ae‘
v n go;ceixr€sv’
AÄe'
éa vdgng & eou drjg,
und es lafst sich,wie ich (VII I) zeigen werde, nicht weiter als
bis an den schlufs des dritten buchs führen, wo Agamemnon
nach dem verschwinden des Paris sagt‘
offenbar ist Menelaus
sieger . wohlan,ihr Troer, gebt uns die Helena zurück .
’
di
g ä'
qaaz’ ’
Azgez'
dqg, s'
m ) d’
g;'
veov öc'
l l oc i4xaw c'
.
ab er innerhalb hat dies lied , wie ich glaube , bedeutende zu
sätze erlitten,und ich halte von den 46 1 versen des dritten
buches nur etwa 1 70 und einige mehr für echt, 1 6 - 102 . 1 1 1
1 1 5 . 3 1 4 —3 82 449 -46 1 . uri t einem worte , Helena und Priamus
geboren nicht in dies lied .
Erstens Helena . nachdem Menelaus dem Paris den helm
abgestreif'
t hat,heifst es weiter 3 79 - 382
adz e‘
zg dt} ! än dgovo‘
e aa za xz oi,u eva c
,u evea c
'
vcw
é'
yxei‘
xa Äxea'
cy‘
wir» d’
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gn a5’
éei a y oil’
dig z e 3 86g, e’
xeil m,bs d
’
39’
Öégt n e l lfi‚acid d
’
efo’
sr 9 a l ei,ueo edelder m;aievu .
dieser erzahlung vom verschw inden dcs Paris entspricht
1 6 VI . DR I’
I‘
T E 8 L IED f'
.
auf dem thurrne sind , 1 5 3 . 384, so sollte Priamus doch wohl
herab steigen .
Ferner zu welchem zwecke wird der könig geholt ? damit
er die eidopter schneide, 3 1pg’
39m a zd,uvgy adz o'
g, heifst es
v . 105 . das thut aber nicht er,sondern Agamemnon
, 273
dqvcb'
v ex xecpa l éwv z ei,u ve zgfxa g, 292 ri n d ez oy dxovg oigvcöv
zdy e vr;l et za‘
na'
i . und Agamemnon,was hat er mit lämmern
zu thun ? nur ein lamm war für die Achäer geholt worde n,
1 04 Al l d’
Öy eig oi'
o'
oy ev d'
l l or , 1 1 9 fid’
d'
gv’
5xé l evev 020 1?
„w a r, für die Troer hingegen zwei , 103 oi'
oeze d’
d'
gv’
,
gov 1 w xöv eze'
gnv de‘
y e'
l aw a v, 1 1 7 d
'
gva g z e mégew Hgiay öv
z e xa l e'
00a t , 246 digve de'
w aa i eine r e’
v'
gpgova : und d i ese zwei
lä rnmer nimmt Priamus wieder mit, 3 1 0 éa ,xa i e
’
g dlcpgov
d'
gva g 3 éz o ioo'
3 eog mcdg, geschlachtet, wie die ausleger an
nehmen . dies al les ist eine abseheuliche unzusammenhangende
erzählung, der mit gelehrten deutungen nicht zu helfen ist .
Wenn ich dagegen alles von Priamus auslasse , so i st das
ganze im schönsten zusammenhang . nur andert sich dann die
fabel in einem nicht unw esentl iehen punkte : das bundesopfer
w ird nicht vor dem zweikampfs dargebracht, sondern dies sol l
erst geschehen nachdem einer von beiden gesiegt haben wird,
dabei i st der ausdruck immer,aber nur hier
,
‘die rn inne und
eidopfer schneiden .
’
so sagt Pari s 7 1
Ö 7rn öz egog de'
ae rm z'
ogy xgez'
oowv z e ye'
mza r,
I 3 I r
azny a 3 el wv ev n aw a 7 vva 1 xa z e em a d a yecr.9cw) I t l 1
0 1. 6 a l l e r geal ozqz a xa t ogm a 7u oz a z a,u ovzeg
va r'
ozz e T goh;v 59 1ßcdl axa , t o i de‘
vee'
oö wv
’
Hgyog eg in n ößoz ov xa l Hxa u'
da xa l h yv'
va cxa
eben so Hektor statt der letzten drei verse, 94,
e i 6’
ä l l or. mel o'
r qz a xa e dgm a m ore? zd,uwy ea
».
so beten die völker vor dem zweikampf, 320,
Z eö n eiz eg,"
l dq& ev ,u ede
'
w v, xddw ze ,ue'
ycoz e,
Ö n m iregog z e?de Egy a y ez°
eizupoz e'
gow w é'
3 nxev,
z öv do‘
g oin oq>ä iy evov d iira c do'
,t t ov H adog ei
'
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7)‚u iv d’
a d q u1 0'
r ryza xa i ö'
gm a m ore? yeve'
03 m
vr. DR I'
I‘
T E S LIED r . 1 7
den zweifel kann ich für meinen zweck ungelöst lassen ,ob
der dichter des liedes am schlusse den Agamemnon nur sa
gen
t l )
{4 1 879 6’
id eyec'
qv‘
E l éwyv xa i xz ry'
aa 3 an avzfi) I
sadore, xa i z e,w jv a n ozw éaev fy
'
r n v eom er,
oder ob ursprünglich schon, wie in dem eingeschobenen stü ck
287, darauf folgte 460
1; re m i äoaoaéw zer y ez’
ävß guin oun n é l qz a t .
Wi r haben bis hieher zwei mahl zusatze gefunden , die wir
für sch lecht und ungereimt erklären muston , die ßovb } yegöv
n ur und die ö'
gxra . beide stellen sehen nich t danach aus,als
ob sie etwa nicht sowohl eingeschoben als durch auslassungen
verdunkelt wären : doch wol len wir der kri tik j a noch nich t die
hände binden,und ihr vi elmehr auch d ie anna lnnc von lücken,
wo sie nö thig sein sollte , vorbehalten.
Sonst will ich nur noch bemerken dafs wir im zweiten
und im dri tten buche der Ilias mit einfachen athetesen ausge
kommen sind , gegen die von theoretischer seite selbst die streng
sten vertheidiger der e inheit des homcrisehen gedichtes nichtsLa c h m an n , Betrachtungen: über dla l l lno. 2
1 8 V I I . L l E DE R .
einwenden können . wer s ich also von der verschiedenheit des
tones in meinem zweiten und dritten liede nicht überzeugt,und
wer die rüstung der Troer (B 786 - 8 1 5 und etwa auch I'
1 - 1 5 )vertheidiget, der kann sagen , wenn er mir auch alle übrigen
interpolationen zugiebt, das zweite und das dritte buch sind von
einem dichter hinter einander weg gesungen . aber niclrto
so steht
es mit dem ersten buche . denn wenn wir von diesem die zweite
fortsetzung al s ein widerstrebendes stück weglassen müssen,so
fehlt zwischen A und B all er zusammenhang, wenn entweder
étq 347 dc5xe d’
d'
yezv, z u) d’
a ßz zg i'
zm» n agoi vfia g 1 4xa za7v,oder aq 492 m
i
t? ;,u e
'
vwv,7zo .9e
'
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eivzév z e 7zz o'
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z e unmittelbar folgen sol l B,ue
'
v éa 3 eoz'
z e xa z‘
eive'
geg i7z7zoxogvoza i edde r n a vy üzzo z, J ia d’
m’
nc i'
xe wjdv,u ogiin vogn wer also die annahme eines in den hauptabsehnitten
beabsichtigten zusammen hangenden epi schen gedichts fest hal
ten will,der mufs die zweite fortsetzung des ersten liedes mit
al ler gewalt vertheidigen . oder,da dies nun wohl schwerlich
gelingen w ird,j ene zweite fortsetzung mu fs an die stelle eines
verloren gegangenen echten stückes getreten sein . gegen diese
ansicht habe i ch theoretisch nichts zu erinnern : nur legt sie
sich den beweis auf, dafs die echten stücke unter sich überein
stimmen,im inhalt
,im stil
,in der sprache, die unechten aber
ihnen ungleich sind . j a viel leicht wird die erscheinung,auf die
wir zunächst stofscn ,manchen noch mehr zu dieser ansicht
reizen,dann aber auch hoffentlich zur beweisführung .
Das viert e li ed namli ch , von J 1 an , knüpft sich genau an die
geschichte des zweikampfes und an die entführung des Pari s,
der sogar weder v . 10 noch sonst wo genannt wird : und gleich
wohl ist es keine fortsetzung des dritten l iedes . denn aus dem
dri tten musten wir die ögxza hinweg schaffen : dieses aber hat
keinen andern inhalt als die ögxlw v odyxt'
o'
cg. und wenn ich
mich auch entschlösse die athetese der ögx za aufzugeben , doch
ist zwischen beiden stücken nicht genug übereinstimmung . nach
A 1 5 9 reichten si e sich bei dem bündnifs auch die hände,
dxgryzoz xa i def za i a fg wovon in T
nichts vorkommt . indefs könnte man sagen dieser vers sei aus
B 34 1 nur eingeschaltet . der bruch des bundes wird in d im
mer durch den ausdruck bezeichnet Ö rze‘
g figa t a dr;l rjoa o f)a z,6 7 . 72 . 23 6 . 27 1 ; in T nicht so , sondern 107 d u); ö
'
m dr;
Ärjo aoö a r und 299 1571 59 «7n n v„cfiva z. also der hund wird
in A als abgeschlossen voraus gesetzt, aber nicht von dem dar
stel ler desselben in T : mithin entweder fehlt uns ein ganz nu
dr( *s lied oder stück für I”
, oder wenig stens statt der von mir
I
on evda z z
verworfenen verse eine andre ausführung . aber man w ird wohl
lieber sagen ein andrcs l ied : denn be i d 1 i st ein liedcsanfaugwie B 1 , da hier an den schlufs von T durchaus nicht wieder
angeknüpft wird,namentl ieh nicht an Agamemnmm worte Öy ei
'
g
d’ '
Agyefqv‘
E l e'
mv xa i xz rjp a .‘f d
'
a'
a t’
a fi 5'
xdoze.
Das vierte lied also enthä lt den gö tterrath, Menelaus Ver
wundong , das anrtteken der Tun er, und d ie sogenannte ém md
2 *
20 VI I I . VIERTES LIED . .d .
/'
tr;ozg Agamemnons, also den bruch des bundes und die
vorbereitung zur schlacht . all ein diese vorbereitung schliefst
A 421 ohne übergang, ohne dafs man erfährt wohin sich Aga
memnon begiebt : und erst E 38 kommt er wieder vor . also
bei J 42 1 i st der schlufs des l iedes, oder wenigstens ein ab
schnitt bei dem eine unterbrechung des vortrages voraus gesetzt
wird . hier würde man mit besserem grunde das fünfte buch
haben anfangen lassen,wenn es nicht dadurch über tausend
verse bekommen hätte .
G leich wo das lied anfängt, d 422‘
529 e’
5? er a iyt a l di
n ol mpgé z xö,u a .9a l eiomyg , zeigt sich ein ganz anderer uns
aber bereits wohl bekannter charakter der darstel lung,nämlich
der des zweiten l iedes . j a, wenn man es recht bedenkt, auf B
483 oder 780- 785 kann man, ohne eine störung zu bemerken,A422 unmittelbar folgen lassen . denn die beziehung auf das
vierte li ed , auf die verwundung des Menelaus, (E 206
f;'
ön d dozoi'
ow dem‘
z zjec70zv 5mfixa ,T vdec
'
dy, z e xa £ Mzgeidy , ex d’
eiy geoze'
gozw
oizgexe‘
g af,u’
e"
ooeva ßa l aiv, ijyezga dä y ä l l ov)
IX. FÜNFT E S m an . E . 2 1
scheint mir nicht sehr wichtig, da sie in der langen und gevvifs
ursprünglich nicht ganz so langen rede des Pandarus vorkommt .
dagegen stimmt eine bedenkliche stelle des zweiten liedes ge
nau mit einer des fünften zusammen,in einer fabel di e uns das
erste buch ni cht überliefert . dort sagte Zeus B 1 4, Here habe
alle götter durch flehen bewegt zur gunst für die Aehäer : und
hi er im f ünften liede E 832 sagt Athene, Ares habe ihr und der
Here versprochen gegen die Troer zu strei ten und den Achäern
beizustehn .
Ich erlaube mir bei diesem liede m ich der rechte eines
anfängers zu bedienen . wenn auch der hauptinhalt desselben
wohl der kampf mit den göttern ist,so sind doch die bege
benheiten so abwechselnd und mannigfaltig,dafs man
,noch
ungeübt und ohne auf das einzelnste der darstellung und selbst
der sprache einzugehen,nicht hoffen darf mit einiger wahr
scheinl ichkeit die ursprünglichen und die etwa später eingefügten bestandthcile des li edes zu unterscheiden . wer al so nach
mir sich an das schwerere wagt , dem mag auch überlassen
sein zu entscheiden,ob etwa das zweite und das fünfte lied
von einem dichter sind , oder ob nur einer streng der manier
des andern folgt . er mag auch entscheiden ob es zu vereinigen
ist dafs Athene im zweiten liede B 446 mit der ägis unter den
Aehäern geht und dafs si e im fünften E 73 8 sie sich erst um
die schalter wirft ; ob überhaupt die rüstung der göttinnen und
ihre fahrt ins heer hier im fünften liede E 7 1 1 - 792 . 907 ff.
einem später folgenden 0 3 50 ff . nachgeahmt ist, oder umge
kehrt . ich sehe nur so vi el,dafs bei der j etzigen fassung der
anfang von Z noch zum f ünften liede zu rechnen ist : denn
nur nachdem eben gesagt werden i st,die götter seien in den
himmel zurück gekehrt, kann man den vers verstehen,
T guiwv d’
xa i a uöv q>ri l om g a l .
G leich mit dem folgenden verse aber, Z 2
H e l l o? d’
d'
g’
5'
v3 a aa ). 5v3’
i'
3 v0e ,uoixq n edz'
ozo,
oder mit dem nächsten absatze, 5
Ai'
ag'
dé 7zgcö'
zog T el a ,uaiw og, %'
gxog’
Axa t cö'
v,
T gaia w éfi€e mdl ayya ,
fängt ein neues lied an,das sechste .
E s schliefst sich nicht genau an die vorher gehenden be
gebenheiten . die unvollendeten 39m a werden H 69 erwähnt :
aber wunderbar, bei dem zweikanrpf zwischen Hektor und Aias
ist nirgend eine beziehung auf den des Menelaus mit Pari s,
auch da nicht wo Menelaus selbst sich zum kampf mit Hektor
anbietet . also die erinnerung an das dritte und vierte l ied zeigt
sich eben nicht stark im sechsten . sehr wichtig scheint mir dafs
Andromache Z 435 sagt, drei mahl sei schon von den feindendie mauer am feigenbaum versucht werden ; wovon aber im
fünften liede n ichts zu finden ist . Aristarch tilgte die sieben
verse Z 433 - 439, b'
u 1peöd‘
og n age'
wvozr die andern gründe,
die er gegen si e aufsucht,halte ich nicht für erheblich .
Das ganze lied hat einen milden und anmutigen charakter .
schilderung der kämpfe wrrd vermieden . die begegnung des
Glaukus und Diomedes ist ein vorspiel zu Hektors besuch bei
Andromache . die kurze aufzählung der kämpfe Z 5 - 3 6 ist ganz
24 XI . EINLEITUNG ZUM SIEB ENTEN L I E B E . H Q.
Die erzählung ist so kurz und ungeschickt,dafs man selbst
die tage nicht sicher b erechnen kann . H 3 81 ist es morgen,
42 1 wird es tag, 43 3 noch nicht (wieder ? ) morgen , 465 geht
die sonne unter , 1 wieder auf, 68 i st mittag . es eräugnet
sich viel und mancherlei in noch nicht 500 versen ; vier mahl
essen H 3 1 3 . 3 70 466 0 5 3 (das l etzte mahl am morgen,nachdem eben H 476 di e ganze nacht durch geschmaust wor
den ist), vier mahl donner und blitz , H 478 75 . 1 3 3 1 70,
zwei götterversammlungen H 443 . 1 , eine reise des Zeus
40, er wägt die todesloose 69 und. sendet den adler mit dem
hirschkalb in den klauen 247, ein gesmäch zwiseh en Here
und Poseidon 1 98, ein rath der Achäer, ein rath der Troer
und eine botschaft,die todten werden verbrannt die mauer der
Aehaer wird in kaum zwanzig stunden gebaut mit thor und
graben H 43 3 . 465 , Nester verli ert fast sein leb en 90, die
T roer werden fast in I lios eingesperrt wi e lärnm er 1 30, Hek
tor zündet fast die schiffc an 2 1 7 aber nirgend kommt die
scene zur klarh eit,die darstellung zur ruhe . man kann dies
stück , wie es aller einheit ermangelt, nicht ein besonderes li ed
nennen, und. gew ifs mit recht hat es Hermann schon in der
vorrede zu den hymnen s . v u als ein auffallendes beispiel des
elendesten nachahm erstils aufgestellt . am richtigsten hält man
es wohl für eine vorbereitung auf das folgende , die an di e stell e
des echten anfangs getreten i st .
Denn wi e wird nun mit einem mah l all e s wieder anders undhell ! mit den versen 25 3
) I ) I an
E v.? ev z ag zrgöz egeg Aa rawv, n e l l wv n ee ée'
vzw v,
I I
ev_Ea z e T vd
'
er'
da e n eieeg exe'
y ev aixe'
a g i'
7z7zovg1 I I I
z a qrgov z eé'
el a o‘
a z ua :. eva vz zßcev y axeea e .9a z.
ton und darstellung zeigen dafs wir uns hier in einem andern
li ede befinden,das ich das siebente nennen will . von dem vo
rigen wird hier allerdings einige s voraus gesetzt. der graben
vor dem achä ischen lager ward in den vorher gehenden liedern
nicht erwähnt : in dem verworfenen stücke war er um die neu
erbaute mauer gezogen,H 440. 449 . der mauer erwähnt indefs
auch das siebente l ied nicht . die Achäer sind nach j ener ver
worfencn einlei tung 0 2 1 3 zwischen den graben und die mauer
zurück gedrängt : im siebenten l iede rücken s ie über den gra
ben aus, 25 5 , und treiben die
'
I‘
roer n goz l"
l l m v 295 , werden
aber dann 3 3 6 l3 dg z ciqrgozo zurück gedrängt, j a bis über den
graben 343 auch finden wir 3 97 Zeus auf dem Ida sitzend ,wohin er sich im anfang des achten buches, v . 47, begeben
hat. trotz diesen übereinstimmungcn wage ich m ich auf das
gebildete gefühl j edes lesere zu berufen : e s ist unmöglich dafs
ein dichter in so verschiedencm ton, so armselig und so vor
trefl'
lich, die ein leitung und das sieb ente lied kann gesungen
haben . das aber ist k lar, dafs das siebente li ed j etz t keinen an
26 X I I . S I E B E N'
I‘
E S L IED .
fang hat : die rüstung der Here und Athene und ihr versuch
den Aehaern zu helfen 0 350 ff ., wobei auf den inhalt der
zweiten fortsetzung des ersten liedes angespi elt wird ge
hört wohl auch noch zum siebenten : für den schlufs wird man
484 nehmen dürfen , wo die gö ttinnen , von Zeus gescholten
stil l schweigen .
Weiter können wir nämlich nicht gehen . denn 6 485 erfolgt
der untergang der sonne so unpassend als möglich,ohne dafs
erst die Troer heimkehren . es ist doch wahrlich nicht genug,
wenn nachträglich in die erzählung eingeschaltet wird,Hektor
habe sie von den schiffen an den flufs gef ührt, 489
I 3 I I
T ycoon» 6 a uz a yegqv n omea z e ma cdz,u eg B arme,I N I N I
71 00q wsmr a ya ywv, rzeza,wy 5
'
7u dzvnevz t ,N I N
er xa 3 aew ,e& z Ö l ] vew v dzecpaw eze xweeg.
Es wird nicht nothig sein dafs ich bei diesem achten liede ,der gesandtschaft an Achilles
,ins einzelne gehe : es scheidet
sich bestimmt genug aus und trägt überal l den stempel der
nachahmung . nur das will ich bemerken, wie Homer, der doch
X I I I . ACHTES ms n . e r. 27
ein halbweg verständiger dichter gewesen sein wird, sich hier
so schmählich selbst parodiert, indem er den Agamemnon I 1 7
die Achäer,ernsthaft oder sie versuchend
,zur flucht ermahnen
lä fst mit denselben werten in die B 1 1 0 die erste v ersuchung
gefafst w erden war . kleinlich ist auch I 34 die beziehung auf
die ém m dl r;cn g 3 70, indem Diomedes sagt
I N I u
a l xqv ‚u sw ,uez 7zn ev everdm a g év d a va ecezv,
y I I
g>ag eaev a n z e l ey ev aa a a va l x t da .
die mauer ist I 349 eben erst gebaut, wie in dem stücke vor
dem siebenten liede . alles scheint mir den ten spaterer naeh
dich tung zu haben,die wohl auch schon auf das zusammen
reih en der erzä hlungen in einer stä tigen folge ausgeht .
Das neunte lied , K, die Dolonie, sondert sich von dem vorher
gehenden und folgenden rein ab . im folgenden buche / l 1 wird
es zu spät morgen : denn bei dem ausgang der beiden helden
K 25 1 i st er schon nah, auch haben sich beide K 5 78 schon
zum frühmahl gesetzt . 49 1 versammelten sich die Troer
zu
er xa& aecp , 03 L di} vexv'
w v daema z'
vez e xwgeg'
und wenn hier auch durch die w erte n ez ap o} em demjeseine etwas grö fsere entfernung bezeichnet wird , so kann es
doch niemand loben dafs sich K 1 99 nun in derselben nacht
die könige der Argeier j enseit des grabens auch wieder setzen
N ( I I I 0
er xa .9aety , 03 1. dry vew v dreqraw ez e xweeg.
und wenn irgend überl egung und sparsamkeit bei dem aufbauen
eines epi schen gedichts waltet, wie kann ein dichter dazu kom
men,in einer nacht wo die w achtfeuer der Troer ganz nah
bei den schiffen brennen , b eides und zwar ‚nach einander nu
ternehmen zu lassen,die aussendung der boten an Achill , und.
die der beiden helden die spähen oder den feinden schaden
sollen ? dafs aber Odysseus beide mahl mit mufs, ist gar un
gereimt oder doch höchst armselig . wenn also beide darstel
l ungen würklieh dieselbe nacht meinen,so sind es verschiedene
sagen,unmöglich von einem dichter dargestellt
,aber doch von
dem anordner der Ilias hier richtig,wenn auch nicht ganz ge
schickt, zusammen gebracht. i st hingegen in der sage die ord
nung der schlachten und der begebenheiten so fest nicht ge
wesen, se haben die beiden lieder vielleicht gar nicht dieselbe
nacht gemeint .
Da ich nur betrachtungen über einen theil der Il ias verspro
chen habe,wi rd es mir woh l erlaubt sein hier beim elften
buche abzubrechen, zumahl da un tersuchungen dieser art sich
ni cht auf verlangen zu j eder zeit führen lassen , sondern nur in
den besten stunden .
Aber im elften buche fangen j a gerade die versuche Her
manns an,wenigstens die ausgeführteren und weiter greifen
den,in seiner abhandlung de in terpolatienibus Hemeri (opus
eu la V p . sol lte ich nicht sagen müssen,ob sie m ir eben
so wahr sch einen al s sie gewi fs sinnreich sind ? sinnreich , und
woh l überl egt ; so dafs es gleich erfreulich und ehrenvoll sein
würde,si e weiter zu bestätigen oder sie zu widerlegen
,wer es
könnte . ich aber mag mich zu dem nich t drängen was ich viel
leicht nur unvollkommen ausführte : mögen andere sehn ob si e
recht thun blindlings zu folgen oder unbesehn zu w iderspre
chen . genau genommen habe ich j a bis j etzo kein näheres recht
zum urthei len . denn da unsere wege doch e twas verschieden
sind, da ich mehr al s Hermann darauf aus bin die ursprüngli
chen abschnitte aufzufinden und den umfang der einzelnen lie
der zu bestimmen,so musts ich erst meine untersuchung selb
ständig geführt hahen . wenn sich auch allenfalls ergeben sollte
dafs in den folgenden büchern nicht mehr wie bisher sich die
einzelnen theile so bestimmt sondern l iefsen, dennoch erst dann
wenn von verschiedenen seiten her die versuche w ürkl ieh ge
macht wären, könnten s ie gegen einander als mafss tab dienen ,und vi elleicht eine wahrh eit ergeben , die durch gegenseitige
besehränkung bestimmt wäre .
Ich glaube mich daher nur berechtigt und verpflichtet das
zu vergleichen was Hermann lther einen von mir auch bereits
behandelten abschnitt sagt . um m ich ganz fre i zu erhalten,
30 XV . HERMANNS ans 1cnr von
habe ich absichtlich Hermanns aufsatz erst nach der schri ftli
chen abfassung dieser betrachtungen wieder gelesen : und es
freut m ich sehr dafs ich j etzt nur einen bestätigenden nachtrag
zu liefern habe, übrigens aber kein buchstab zu ändern war .
Hermann nimmt (s . 63) mit recht anstofs am anfang des
achten buches,
1 - 5 1 , wo Zeus den göttern mit harten dro
hungen untersagt T roern oder Aehäern zu helfen . sehr unpas
send,sagt sr
,fahren dann Here und Athene ganz offen im
wagen unter die heere den Aehäern zu hilfe . ich hätte diesen
widerspruch,wie gewifs manchen andern, nicht ohne nutzen
anmerken kennen , wenn er mir eben aufgefal len wäre . die
fahrt der göttinnen ist in meinem siebenten liede,die götter
versammlung in dem stücke welches statt des fehlenden anfan
gcs zu diesem liede hinzu gedichtet ist . der verfasser desselben
mochte denken,der widerspruch sei dadurch gehoben dafs er
Athenen 3 5 zwar versprechen lä fst sich des kri eges zu ent
halten,nicht aber des rathes den sie den Argeiern geben könne .
aber in der erzählung von den göttinnen i st vom rath nicht die
rede,sondern sie rüsten sich mit waffen zum kriege 3 76 3 88,
und Zeus leidet nicht dafs sie in die sch lacht gehen .
Hermanns meinung ist nicht dafs die ersten 5 1 verse des
achten buches zu tilgen seien (s . aber er w i ll sie vor N 4wiederholt wissen
,wo sie ihm
,glaub ich
,ursprünglicher schei
nen . dafs sie sich dort sehr gut ausnehmen würden ,i st keine
frage : ob aber so starke verkürzungen und umstellungen bei
der einrichtung der Ilias würkl ieh geschehen sind , darüber zu
entscheiden ist nicht meines amtes : denn in den ersten zehn
büchern habe ich zu dieser annahme keine veranlassung ge
funden . für den satz, auf d en Hermann hier baut , dafs die
rhapsoden an gleiche anfänge verschiedene erzählungen ge
knüpft haben ,i st uns aber wenigstens ein bestä tigendes beispiel
begegnet (III), dafs die beiden fortsetzungen des ersten liedes
ganz gleichen anfang hatten ,‘
H d’
de'
xeve’
d'
,u a z e le z v } a lex» . a drde
’
O dveeedg
und adz eie%l l ei g.
32 XVI . ATTISCHE Ü B ERLIEFERUNG .
Herakles nur ein schattenbild, während er selbst unter den gö t
tern wohnt,se dachte man bei dieser wunderlichen vorstellung
an einen geistlichen mann unter den überlieferten oder ver
muteten helfern des Pisistratus, den O nomakritos , dem daran
liegen konnte den in Attika zuerst göttlich verehrten heros auch
in den Homer al s gott einzufä lselren . weil di e S iky onier etwas
von einer stadt Donoessa zu wissen glaubten , hatte Homer,meinten sie
,so geschrieben : Gonoessa (B 5 73) komme auf rech
nung der atti schen unkunde. aber das waren urtheile und ver
mutungen ,nicht erwiesene thatsachen : niemand beri ef sich auf
bücher die von der attischen überlieferung abwichen : und wenn
die von Megara,wie erzählt ward , die attischen verse vom
Aias um sangen (dvzwzagqrdfiea z nennt es Strabo , indem er den
anfang davon giebt), so wol lten sie gewifs nur sagen, statt j e
ner abgeschmaekten zwei verse müsse man etwas schickliches
und nach ihrer behauptung wahres setzen . wie sollte denn auch,
in einer zeit der die kritik fern lag, mehrere mahle unternom
men sein was von Pisistratus allgemein ausgesagt wird,dafs
er die hie und dort zerstreute homeri sche poesie gesammelt
habe ? kann also Suidas, der al l ein (unter diese arbeit
auch viel en andern anfser dem hauptsammler Pisistratus zu
schreibt (h'
ezegev de‘
evvez éä q xa £ evvez eix3 q Ö n o‘
n el /h ör,xa i
,u eil m z a i me
‘
H ere zezgeiz ev z er? z a7v’
A—97yva z'
cev zvgcivv0v), kann
er anders als die gehilfen des Pisistratus m ifsverstanden und
in viele andre,also sehr von einander abweichende
,eben so
ungereimt verwandelt haben,als in neuerer zeit von grefsen
abschnitten der Odyssee behauptet ist,Aristoteles habe si e nicht
gelesen,oder al s gegen aristarchische athetesen anführungen
bei Platon oder gar bei Plutarch geltend gemacht werden sind ?
In der nachricht über die arbeit des Pisistratus liegt aber
nothwendig die aufgabe, deren lö sung i ch f ür einen theil der
Ilias in einer der akademie vor drei j ahren vorgelegten abband
lung versucht habe wie ich sie j etzo,nach einem neuen an
lauf,den ich ohne aufmunterung von freunden viel leicht nie
gewagt hatte, auch bei den übrigen büchern desselben gedichts
glaube lösen zu können . dafs auch schon die alten gefragt
XVI . B E R E C H'
I‘
IGUNG KRITISCHER V E R S L'
C HE . 3 3
haben ob die zusammen getragenen stücke nicht hin und wie
der noeh zu erkennen sei en, lehrt eine sehr bekannte stelle des
E ustathius , deren inhalt man oft ohne nachdenken für ein über
liefertes gerücht von einer thatsache, statt für das verständige
urthei l und die vermutung eines kritikers, genommen hat ; (p .
785 , 42) die alten sagten, die Dolonie sei von Homer beson
ders gesetzt und nicht in die th eile der Il ias eingereiht wor
den (y r) eyxaza l eyfiva z), erst Pisistratus habe sie in die poesie
gesetz t. unter den alten versteht E ustathius, wi e j eder kenner
weifs , die ihm vorliegenden auszüge aus alten grammatikern .
in guten scholien würden wir dafür den namen eines Aristo
phan es von B yzanz oder frühestens des Ari stoteles finden : und
der zauber wäre verschwunden , den das wort n a l aw t'
auf un
kritische leser ausübt. der urheber dieser ansicht von der Do
loni e folgte natürlich der hergebraehten annahme, dafs Il ias und
Odyssee von einem einzigen dichter in stücken verfafst wor
den sei en,die der zusammenfügung fähig waren
,oder schon
von ihm selbst zusammen gefügt. wer vor der atti schen samm
lung d erselben meinung war,schri eb die stücke die er kannte
und sich selbst in seinen gedanken in zusammenhang brachte,
dem Homer zu, gew ifs nicht mit der schärfsten kritik . als die
arbeit des Pisistratus verbreitet war, für deren sämtliche ein
zelheiten j ene früheren nicht zeugen können , verlor sich was
etwa noch in anderer fassung umgieng, und die reiche tiber
voll stä ndige sammlung ward gern für des einen diehters echtes
werk angesehn . wenn aber wir, mit einem hoffentlich nachgrade
feineren kriti schen gefühl al s wir es dem pisistratischen zeit
alter zutrauen,und aus gründen die offen dargelegt j eder mit
eigenem sinne prüfen mag,die einzelnen stücke wieder heraus
erkennen und uns überzeugen dafs sie nicht all e von einem
und demselben dichter sein können,sollen wir da, aus blinder
ehrfurcht vor dem a lterthmn , unser gefühl und unsere gründe
lügeh s trafen, und einer nur auf alter, aber auf keinen beweis,
ge stützten annahme zu liebe eine erforschte und begründete
thatsaehc verwerfcn ? es ist h ier nichts heiliges, keine rech t
gläubigkeit, d ie von der stolzen höhe des sicheren W i ssens h erabm ll atrer htnngun uber d ie I lias . 3
34 XV I . B E R E C I I'I‘
IGUNG KR I ’I‘
IS C HE R VERSUCHE .
grübelnden frevel und entweihung beklagen dürfte . al so gründe
wider gründe ! aber kein welrklagen ,und kein anathema l
Zu solch einer rechtf'
ertigenden und vorbeugenden ciulei
tung,ich gesteh es, habe ich in dieser versammlung keinen
grund . ich w eifs dafs ich hier mit dem unschuldigen satze dureh
kommen werde , dafs es bei j edem buche , selbst wenn der ver
fasser sich nennt, erlaubt ist zu fragen ob es von ihm oder ob
es von mehreren sei , und dafs , sobald der zweifel nur einigen
grund hat,vor dem erweise die annahme eines und des über»
lieferten verfassers eben sowohl annahme ist als die entgegen
gesetzte . hier darf ich gewi fs unbefangen die früheren unter
suchungen fortführen , und ich‘
mufs nur in voraus um verzei
hung bitten wenn sie j e schwieriger um so weitläuftiger wer
den sollten .
XVII .
Man hat langst die unermefsliche dauer und den verworrenen
thatenreiehthum des tages bemerkt, der / 1 1 anfängt und bis
2 240 währt , wo nach dem auftreten Achills der sonnengott
noch wider wil len zum Ocean geschickt wird,nachdem es vor
her zwei mahl , A 86 und II 777, mittag geworden und nach
P 384 einen ganzen tag um Patroklus,den lebenden und den
todten,gestritten ist . im siebenten liede 6 475 . 476 i st das auf
treten Achills auf einen späteren tag (if‚u au t o7) angekündigt,nicht auf den nächsten : der ort wo um Patroklus leichnam soll
gestri tten werden , än i 7rgzi,u vy0c, arer'
z»ez är a ivow iu,u‚ i st ein
anderer als wo nachher würklieh darum gestritten wird,näm
l ich theil s in der ebene theil s am graben aufserhalb des schiff
lagers : und wenn ich recht verstehe,sol l sich an einem tage
der kampf um den leiclm am und Hektors tod begeben . Ari starch
hat den widerspruch geti lgt,aber er erklärt nicht wie ihn j e
mand so gedankenlos in das ferti ge in einem sinne gedachte
werk bringen konnte . die verschiedenheit des ortes fiihrt offen
bar aut'
verschiedene dichter,die verschiedenheit der zeit we
nigstens auf einzelne gesänge die sich um morgen und abend
nicht zu bekttmnrern brauchten . gleichwohl müssen wir uns
httten die einzelnen theile hier als so getrennt und unabhängig
von einander zu betrachten w ie wir bisher die meisten gefun
den haben : denn all e stimmen in einem umstande gleichmäß ig
überein,der f ür die fabel der Ilias so wichtig ist al s der zorn
des Achil les selbst, dafs die drei bedeutendsten helden, Aga
3 0
3 6 xvn . DE R TAG von ms 2 .
memnon Diomedes und O dy sseus, für die. dauer der kämpfe
unbrauchbar werden . es gilt al so zunächst den kühnen versuch,
aus dem verwirrten gebüsche den stamm richtig heraus zu fin
den : und das können wir nur wenn wir seinem edeln wuchse
von der wurzel aus nachgehen . den bau und die art des zehn
ten liedes,das mit dem elften buch anfängt
,müssen wir uns
zur anschauung bringen um seine grenzen zu erkennen . einer
kleinlichen betrachtung kann sich hier nichts ergeben
XVIII .
A 1 - 7 1 . E ris,von Zeus ausgesandt
,schreit den Aehaern
mut ein . alle rüsten sich,voran Agamemnon
,den Athenäa und
Hera mit gerassel begleiten . sie lü cken aus über den graben,
zuletzt die zu wagen . di e Troer stehn auf der höhe des feldes,
unter Hektor Polydamas und dreien Antenoriden . die völker
stürzen auf einander und mähn wie schnitter .
Hier aber kommt unschicklich (denn nachdem Hermann in
der vortrefi'
lichen abhandlung de i tera tis apud Homerum auf
dergleichen gewiesen hat,darf es einem nicht mehr entgehen)
ohne fortschritt ein neues gleichnifs : die schnitter werden 72
plötzlich zu wölfen . eben so unpassend ist di e folgende aus
schmückung .
‘Eris freute sich : denn sie allein war bei der
schlacht,die andern götter safsen ruhig in ihren häusern auf
dem Olymp .
’
aber eben haben zwei göttinnen dem Agam em
non zu ei nen gerasse lt, nachh er 43 7 schützt Athene den Odys
seus vor dem tode,auch ist Iri s bei Zeus und wie wir
noch sehn werden (XIX) Apollon .
‘
alle,’
heifst es weiter,
‘
ta
delten den Zeus, dafs er den T roern si eg gehen wollte .
’
alle,
sagen die Alexandriner mit recht, sei nicht wahr .‘
er aber ent
fernte sich von ihnen (wimpr al s ob si e b eisammen
gewesen wären,sagen die Alexandriner.
‘
und setzte s ich um
die völker und die schlacht zu schauen?
vom himmel ? fragen
die alten ; da er doch nachh er nö thig findet von da zum Ida
zu gehn . die kritiker thaton sehr wohl sechs verse 78 - 83 zu
streichen : nur hä tten sie auch die sechs vorher gehenden 72
77 m itnehmen sollen .
38 XVIII . ZE HN’
I‘
E S m sn . A.
A 84 - 1 92 . 1 95 - 207 . Um mittag durchbrechen die Achäer
die reihen der T roer . Agamemnon , der held welcher bis j etzt
allein genannt i st,tödtet drei paare , zwei freunde , zwei Pria
miden,zwei An timachiden . die T roer fliehen ; Hektor, von Zeus
dem gedränge entrückt, und Agamemnon ihm nach , bis nah an
die stadt . da geht Zeus vom himmel zum Ida und sendet die
Iris zu Hektor . er sol l weichen bis Agamemnon verwundet sei :
dann wird der gott ihm kraft verleihn .
c
Zu tödten ,
’
heifst es weiter 1 93 . 1 94 und wiederholt 208.
209,‘
bis Hektor zu den sehifl‘
en gekommen sei und die sonne
untergehe .
’ dies widerstreitet aber dem rathsehlufs den Zeus
später ausspricht, 0 232 die Achäer sol len bis zu den sehitfen
fliehn , sich aber dann erholen . die alten verwarfen des wider
spruchs wegen die verse welche diesen rathsehlufs enthalten .
solcher reinen willkür bin ich abgeneigt : aber wenn mir ge
l ingt zu beweisen dafs die stelle die den rathsehlufs des Zeus
enthält zum zehnten liede gehört,so mufs ich h ier die verse
xrez'
vew eig 3 w7ag tilgen, die in P an ihrem
platze sind .
/ I 2 10-496 . Die Troer,von Hektor ermahnt
, stehn den
Achäern . Agamemnon tödtet die Antenoriden Iphidamas und
Keen : aber von diesem durch die hand gestochen springt er
auf den wagen und eilt zu den schifi°
en . Hektor,da er dies
sieht,ermahnt die seinen und erschlägt neun anführer und vie
les volk . die Griechen fliehn ,bis Odysseus den Diomedes ruft .
beide tödten drei paare . da macht Zeus die sch lacht auf bei
den seiten gleich . Hektor, nachdem Diomedes den Agastrophos
zum tode verwundet hat , w irft sich auf die beiden helden .
Diomedes trifft Hektorn ohne ihn zu verwunden . Hektor ent
weicht betäubt, springt auf den wagen und enteilt . während
Diomedes den Agastr0phos beraubt, schiefst ihn Pari s,amgrab
mahl des Ilo s stehend , mit dem pfeil in den fufs, so dafs er,von Odysseus auf den wagen gebracht
,zu den sehift
‘
en fahren
mufs . Odysseus ist allein ohne hilfe : von den T roern gedrängt
erlegt er nach vier andern die Hippasiden C harops und Sekos,welcher letzte ihm in di e seite sticht. auf sein rufen erscheinen
40 XV I I I . Z E HN'
I‘
E S LIED .
gende echte wi e die faust auf das auge .
‘
er mied den Aias
denn Zeus gönnte ihm nicht mit einem besseren manne zu
streiten : Zeus sandte dem Aias flucht .’
Z eüg yoig oi 3z°
dy eivow ma n:) y dxow o .
Z ar); dä n om jg Ai'
am9'
Ö rpi€vyog 5v (pöß0v cdgaev .
5 44 - 5 5 7 Nicht Hektor vermied den kampf,sondern
Aias floh,sagt der dichter , und setzt nach dem vortrefi
'
l ichen
gleiehnifs vom löwen hinzu , Aias sei ungern von den T roern
gewichen : ‘denn er fürchtete für die schiffe der Aehäer? wohl
zu merken,er war ihnen also schon ziemlich nah .
B s fs nun hierauf das zweite gleiehnifs vom esel unsehick
lieh folge,hat Hermann mit feinem und. richtigem gefühl be
merkt . daran aber hängt ferner,um den Aias zu schützen,
nicht etwa Menelaus , den wir erwarten , sondern E urypy los ;und zwar ohne sonderlichen nutzen : denn Pari s
,der also überall
ist, verwundet ihn . Aias steht,da er zu befreundeten gelangt
i st . dann wird an das früher verworfene stück von Nestor und
Machaon angeknüpft. wenn nun vor diesem, 5 96, wie Hermann
meinte (opusc. V,p . oder schon etwas früher
, 5 5 7, das lied
schlüsse, so wäre es unvollendet. Hektor hat nach Agamem
nons abgang 284-309 343 - 360 zu wenig gethan um das ver
sprechen des Zeus 1 92 zu rechtfertigen . Aias auf der flucht,oder thatenlos stehend
,erregt erwartungen eines schlusses
,der
aber fehlt. endlich war Menelaus als thätig angekündigt, er hat
aber noch nichts gethan . sollen wir abschl iefsen, der erfolg
fehle, oder geduldig noch weiter suchen ?
I ch denk e sagen zu dürfen , meine geduld ist nicht unbelohntgeblieben .
E 402 - 507 kommt ein abschnitt , in dem wenigstens der
name des Aias ohne grund voran steht : hier, wo uns der faden
rifs, pafst er genau .
3A 05 6 chg Ai'
ag z öz°
aim ) T gwwv r en ny e'
vog nm eI I l
me, n o“. a exwv‘
n egc yag dee mvou Axa cw v .
402 Ai'
aw og dä n etöm g oix6vu 0'
e ma iöc‚u og"
E xu ogI 3 l
eyxez, m u z ezga n zo n gog z9 v oz,ovö amay ozgrw .
Hektors ruhm freilich verschiebt und‘
sehmä lert der überal l
griechi sch gesinnte di chter noch , aber es handelt doch hier an
wem die reih e zum handeln ist . Hektor tri fft den Aias ohne
wunde . Aias wi rft einen stein auf Hektor,einen von den stütz
steinen der schiffe E 4 1 0; der schiffe , für die Aias fürchtete
A 5 5 7 . Hektor wi rd von seinen freunden gedeckt. der vers
E 426 , welcher den auch schon früher A 5 7-5 9 genannten noch
den S amedon und Glaukus beifügt , die aber in di esem l iede
nicht beschäfti gt werden, wäre h ier sicher nich t zu finden , wenn
der gan ze abschni tt noch an der ursprünglichen stelle stünde .
die freunde haben es nich t schwer den betäubten zu seinem
wagen zu bringen , von dem er erst vor kurzem A 5 38 ge
42 XIX. ZE HN'
I‘
E S man .
sprungen i st, während Kebriones darauf blieb : die beiden verse
also 5 430. 43 1 sind wieder in beziehung auf anderes (M 76 .
9 1 N 790) aus N 5 36 5 3 7 eingeschoben , di e uns sagen , Hek
tor habe hinter der schlacht einen wagen mit einem führer ge
habt . während nun Hektor am furt des Xanthos ohnmächtig
l iegt,erfolgen fünf nach der art dieses liedes ausführlich er
zählte kämpfe . Aias Oileus sohn,Polydamas , der T elamonier
Aias, Akamas Antenors sohn , endlich Peneleos , Griechen und
T roer einer um den andern,erschlagen j eder einen gegner .
die Troer denken auf flucht .
Weiter könnenWir nicht : denn nun kommt sogleich E 508 ff.
eine anspielung auf Poseidon,die wir eben so wenig ver
stehen als das darauf 0 4 erfolgende erwachen des Zeus in
den armen der Here . eilen wir zu der stelle wohin uns di e
andeutungen des letzten für sich allein wenig befriedigenden
abschnittes führen, zur erweckung Hektors aus seiner ohnmacht.
0 220 Ka i z 6z° %n öÄ /lmva 7rqooécp1; vemel qyege
'
z a Z edgN C I
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’
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q>eé yovz eg vficig z e am E l b y'
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xcovz a c.
xei ä ev d’
ocöz ög äyai q>goiaoy o n sgyov z e é'
n og z e,
( I 3 l I
wg ua am avn g Axa i oz a va n vev awor n ovom .
0 236-25 7 . 262 —269. 27 1 —280. Auf di ese rede des Zeus,aus der ich was sich
'
auf Poseidon bezieht weggelassen,er
muntert Apollon den Hektor . die Griechen,bis dahin verfol
gend,zagen beim anblick Hektors . dafs er trotz dem hemmen
den graben wagen nachrücken lä fst,scheint mir bedenklich ,
zumahl da si e nicht wieder erwähnt werden : ich bin daher
geneigt die verse 25 8— 26 1 und 270 zu streichen .
Wenn ich nur aber wüste,was Thoas dann , da Hektor
wieder erschienen i st, 281 —305 für einen rath giebt.
°
das volk
wollen wir heifsen'
(&vcöäozzev, nicht etwa lassen , äoiiro,u ev)‘
zu
den sehifl'
en fort gehen : wir besten wollen Hektorn mit erho
benen speeren bestehn .
’ der verfasser dieser verse mufs die
vertheidiger sich an der mauer gedacht haben , wo sie stehn
XIX . ZEHNTES LIED . O . 43
bleiben wollen,wahrend die menge sich bei den schiffen sam
meln soll : dieses ganze l ied w eifs aber nichts von der mauer .
auch find ich nachher gar nicht dafs die führer in der nähe
des grabens bleiben,das volk aber bei den schiffen ist ; aufser
344 , aber in einem abschnitte der mit unserm liede in all en
umstä nden unvereinbar ist. und warum thut Thoas weiter nichts ?
und eben so wenig Idomeneus und Meriones,die hier unter
seinen gefährten genannt werden . ich kann diese s stück nicht
für einen theil des liedes halten das wir eben betrachten .
0 306-327 Die Troer dringen ein,Hektor voran und Apol
lon mit der ägis . wenn sie der gott gegen die Achäer schüt
telt,fliehen sie . die ankündigung dieses wunders habe ich vor
her aus einem andern grande i n der rede des Zeus 229 ge
strichen . viel schöner ist die prachtvoll e fiction bis hieher
gespart .
Jetzo müssen nothwendig einzelne kämpfe folgen : aber
da fs in den nächsten nur Troer siegen,i st unrichtig
,weil j a
der gott die ägi s auch stil l hielt 3 1 8 und sie nicht immer
schüttelte . das hieher passende und im geist dieses liedes ge
dichtete verzeichni fs kommt erst
0 5 1 5 Es siegen wieder, wie 5 442, fünf helden und wieder drei davon Griechen , Hektor Aias Polydamas Meges Me
nelans . da reizt Hektor seine brüder,vor allen den Melanippes
,
Aias dagegen die Achäer . sie umgeben die schifl‘
e mit ehernem
zaun,und Zeus erregt wider sie die Troer. Antilochus, aufser
den fallenden der neunte griechische held,von Menelaus er
mahnt , tödtet den Melanippos , fl ieht aber vor Hektor .
di
g zqéas N sarogz'
dqg, 571 2 de‘
T gcueg z e s a t"
E xrwg
61 5 Ö ean eac'
y; ße'
l ea am vrievw ze'
ovro .
mit diesen versen ( 5 90) schliefsen wir , glaub ich ,das zehnte
lied schicklicher als mit dem folgenden
01 5 de‘
y em arqeqvß er'
g, én ei Ys era é'
3 vog irm e'
n .
es ist erreicht was die. aufgabe dieses liedes war. die drei hel
den sind verwundet : Hekto r hat den ruhm die Achäer bis an
44 X IX . ZE HN'
I‘
E S L IED . AE G .
die schiffe zurück getrieben zu haben . wer wollte von einem
schon so ausgedehnten liede noch die erfü l lung der worte des
Zeus verlangen, er werde selbst einen neuen rath zur erho
lung der Achäer aussinnen ( O zwar beziehen sich die
nächst folgenden verse darauf und verheifsen bestimmter 601
eine n a l !w€zg n ag& v7;a7v : ich hoffe aber gleichwohl nachher
(XXVI) zu zeigen dafs diese verse kein theil des zehnten lie
des sind .
N ur müssen wir erst wi eder sammeln was bei dem bi sherigen
aufbau verschmäht werden i st : es sind zum thei l treff lich e und
umfangreiche stück e .
Zuerst fi nden wir , was sich wohl als ein e lftes l i ed an
sehen lä fst , eine teichomaehie , die das zwölfte buch füllt ; da
e s hingegen unmöglich war beim zehnten li ede an eine mauer
zu denken .
Die ersten verse d es gedichts sind bei der zusammenfü
gung verloren gegangen,doch haben wir noch den e igentl ichen
anfang in den worten M 3 .
) l
nnd ag’
sus l l ev) I N 0 C I
z a q*
gog eu omaezv d a vawv z a : z ez;gng vm n sv‘
denn di e erzählung,w ie nach dem troisehen kri ege Poseidon
und Apollon di e mauer zerstört haben , si eh t wohl einer e in
lei tung ähnlich . die lage der Gri echen ist nun die (3 5 ) dafs die'
l‘
roer vor dem graben und der mauer stehn,und si e selbst
auf das schiff lager beschränk t sind . die s wird auch Später ein
mah l 76 . 447 a ls ein dauernder zustand dargestellt : im zehn
ten liede war nichts dem ähnliches,auch nicht in den verwo r
feneu s tücken . di e Gri echen sind also innerhalb der mauer,auf
und bei den thurmon ; auch Aias der'
l‘
e lanum i0r der
Wo er in / I zuletzt vorkam 5 95 s ich von der flucht zu se inen
freunden gere tte t hatte . l lektor , heifst es M 40 recht im ton
einer einlei tung , stritt w ie zuvor , gleich den: sturmw ind . auf
46 xx . ELF 'I‘ES man . M .
Polydam as rath versuchen die T roer zu fufs in fünf scharen
die mauer zu brechen und die schiffe anzuzünden : Asics will
z ur linken seite der schiffe hinein fahren .
Hier aber ist eine schwierigkeit . den nun folgenden kampf
auf der l inken seite erkennt eine andre nachfolgende erzählung
an : Asics und alle die h ier M 1 39 1 40 links stehenden käm
pfen auch dort links N 3 84 . 500 545 5 60 nun aber heifst es
hier M 1 1 8. 1 20, auf dieser l inken seite sei das thcr der mauer
gewesen : hingegen in N i st das thor nicht links 675 . 679, son
dern in der mitte der aufs land gezogenen schiffe 3 1 2. 681 .
auch meint Polydamas nachher in unserem liede M 223 thcr
und mauer müsse gebrochen werden : Asic s fand es offen 1 2 1
woher w eifs Polydamas dafs es seitdem verschlossen i st 340
45 4 ? ich will grade nichts versichern : aber es ist wunderbar
genug, dafs man hier all e di e v erse ohne schaden ausscheiden
kann , in denen das thor erwähnt wird oder di e L apithensöhne
L eonteus und Polypö tes hervor gehoben werden ,W i e S i e erst
innerhalb der mauer die ihrigen ermahnen und dann s ich von
Asic s vor dem thor finden lassen ; 1 1 8 1 5 71 89 bis 1 24 5356 , 1 271 3 6 . 1 4 1 - 1 5 3 1 62— 1 74 . sovi el ist sicher
,dafs die erzählung von
Asics unternehmen unvollständig ist . di e durchaus lächerlich en
verse 1 75 — 1 8 1 , die von den alten einstimmig verworfen wur
den, sind offenbar an die stel l e der echten getreten, in denen
Asics wich , nachdem er einen oder den andern Achäer getödtet
hatte : denn so etwas muste doch wohl hi er erzählt werden .
Der zweite versuch S arpedons an einer andern stelle der
mauer,beirri thurm des Menestheus
,wohin Aias und T eukrcs
zu hilfe geholt werden,und wie endlich Hektor durch einen
steinwurf das thcr (an einem dritten orte , nicht links ? ) öffnet,die Tro er e indringen
,und die Danaer zu den sch iffen fliehen ,
dies al les ist unbedenklich . eine kleinigkeit nur mag bemerkt
werden, dafs der vers 45 0
I I u I
z ov oz el aq>gov e& qxe Kgovov wo ng ayxv l c,uqzew
nicht beschwerlich ist,wenn man nur das vorher gehende ofoc
vüv ‚8901 05 820: streicht, das aus v. 383 gar armselig wiederholt ist.
V on ganz anderm charakter weit reicher in darstellung und
inhalt , i st das zwolfte lied ,die schlacht b ei den schifl
‘
en
dreizehnten buche ; das allerdings auch eine teichomaehie
aus setzt, aber nicht ganz die uns erhaltene .
Gestern haben die Achäer unglück gehabt N 745 . die gö t
ter sind im Olymp, durch den rath des Zeus vom kri eg abge
halten , 5 2 1 —5 25 . Zeus sah bisher dem streite zu 7 er hat Hek
torn erregt 1 5 4 und ihn mit den T roern den schifl°en nahe
gebracht 1 , so dafs Hektcr nun l e icht bis ans meer zu kom
men gedenkt 1 43 : sie hab en in masse di e mauer überstiegen
50 87 . nachdem Hektor das thor erbrochen hatte 1 24
und in thor und mauer gesprungen war 679, und zwar da wo
die mauer am niedrigsten war 683 , in der mitte des halbkrei
ses der auf dem lands aufgestel lten seh iffe 3 1 2, bei den schif
fen des Aias und des Protesilaus 681 . die wagen haben sie am
graben gelassen 5 3 6 die Gri echen sind theils im fli ehen 5 6 ,
th eil s haben si e sich zu den schiffen zurück gezogen 84.
Jetzt wendet Zeus (damit hebt das li ed an) sein auge von
den kämpfenden :(
denn er dachte nicht dafs einer der götter
den T roern oder den Danaern helfen würde .
’ wie er das hof
fen konnte, i st im zusamm enhange der Ilias bedenklich genug
aber im anfange eines liedes kann uns der dichter mit recht
zumuten al s begründet voraus zu setzen was sich hier nicht
gründlich ausführen liefs,mochte es nun würkl ieh ein anderer
xxx. ZW Ö LFT ES N . 49
dichter sehon gethan haben oder auch ni cht . j eden auftauchen
den zweifel unterdrückt di e prach tvolle beschreibung von Po
seidons fahrt über das mee'
r .
Freilich kann aber nach diesem herlichen auftreten des
gotte s nicht wohl in demselben liede 345 - 3 60 die anmerkung
nachgetragen werden ,Zeus habe dem Achill und der Theti s
zu liebe den T roern auf einige zeit sieg gewährt , Poseidon
aber die Argeier heimlich zum kampf ermutigt, Ö n eéa
vaöz‘
zg n o l u'
jg ä l o'
g' sondern diese anmerkung mu fs anderswo
hin gehören,zumahl da übri gens alles in diesem liede auf das
schönste und strengste zusammen hängt .
Der kampf i st auf zwei verschiedenen punkten . Poseidon
geht zuerst an den einen,in der mitte der schiffreihe ; wo er
die beiden Aias antreibt gegen Hektorn zu streiten 46 ,dann ,
von denen die sich zurück gezogen hatten,den T eukros und
den L ei tos 9 1 . in der teichomaehie waren Aias der ältere und
T eukros zusammen zum thurm des Menestheus gegangen und
stritten dort,Oileus sohn aber war geblieben wo er stand M
3 3 1 . 365 400: sie müsten also seitdem ihre stellung verändert
haben . auch haben wir dort ni ch t gefunden dafs,wi e es hier
84 heifst, bei stürm ung der mauer sich einige weiter zu den
schiffen zurück begaben.
Aufser beiden Aias und T eukros nebst den L ckrern N 686 .
721 sind in der mitte die B öoten 685 700,von denen L e1 tos
9 1 genannt wird, die Athener 685 689 unter Menestheus S ti
chi c s Pheidas und B ias 1 95 . 690, die E peer unter Meges Am
phion und Drakios 69 1 (den Amphimachos verlieren sie
endlich die Phthier unter Medon und Podarkes 693 aber di e
zwei verse 92 f.
q é l eaiv 0’
@o'
a vrd z e d qc'
n vgöv r s
q t ön ;v 1 8 auf l l vu'
l cxov, zufazwgag dvfi jg,
können unmöglich ech t sein , weil aufser Peneleos keiner der
helden hieher,in die mitte
, pafst. Thoas nicht,als ein Ä toler ;
wie denn auch Poseidon nachher 2 1 6 seine stimme annimmt,indem er zu den andern , auf der linken seite , geht . eben daLa c h m a n n B olnwh tnngcn1 nlmr d io I lias . 4
5 0 XXL ZW Ö L F'
I‘
E S u no . N .
streitet und fä llt auch Defpyros 478. 5 76 . der ganze vers von
Meriones und Anti lochus wiederholt sich dort 479 . zwar von
Meriones kann man sagen , er geht erst mit Idomeneus auf j ene
seite 326 . 329 . aber vorher hat er sein speer auf Deiphobos
zerbrochen 25 8, und Deiphobes ist ebenfalls auf der linken
seite 402 . nur will es sich wieder nicht fügen dafs 1 5 6—1 69 in
Hektors nähe,der j a in der mitte war
,das speer des Meriones
auf des Deiphobos schi lde brechen soll . ich halte daher diese
erzählung 1 5 6- 1 69 für einen unechten zusatz : der dichter hatte
die sache,die sich auf der linken seite begab
,nur angedeutet
25 8 ; wie auch 2 1 1 von dem ungenannten freunde des Idome
neus nicht erzählt wird wie und wo er verwundet sei .
Von den gegnern der Aias und ihrer umgebung,also in
der mitte,wird bis v . 205 nur Hektor genannt , nachher 725
Polydamas und 790 Kebriones , die drei anführer der ersten
schar in der teichomaehie M 88. die übrigen die unser lied N79 1 . 792 aufzählt , fehlen in der teichomaehie. hingegen die
fünfte schar,Sarpedon und die bundesgenossen M 1 01 , die
dort beim thurm des Menestheus 332 3 73 eine brustwehr bra
chen 397 und nicht zu vertreiben waren 4 1 9, d1 e sind hier wie
vergessen ; au fser dafs Hektor einmahl N 1 50 Troer und L ykier anredet und nachher 75 5 durch T roer und bundesgenos
sen fliegt . ab er di e ausführliche erzählung von Sarpedon wird
hi er nicht anerkannt ; er müste denn auf der rechten seite (308)gedacht werden
,und die verse 1 49 - 1 5 5 wären mit den fol
genden eingeschoben .
Nach zwei kämpfen,in denen T eukros den Imbrios und
Hektor den Amphimaehos erlegt 205 ,geht Poseidon zu den
zelten,wo er den Idomeneus findet
,welcher darauf mit Me
riones beschliefst weder auf die rechte seite des lagers zu
gehn 308, noch in die mitte wo Hektorn die beiden Aias und
T eukros genug abw'
ehren 3 1 2, sondern auf die link e seite wo
hi lfe am meisten nöthig sei 309 326 . der streit hier ist der
hauptgegenstand des liedes 3 30—344 3 6 1 -678 : die gefechte der
einzelnen paare sind kunstreich an einander geknüpft. Posei
XXL zwö e s s man. N . 5 1
den bleibt ermahnend h elfend und schützend auf beiden seiten
der schlacht würksam 239 . 43 4 . 5 54 . 5 63 677 .
Hier erscheinen nun all e die Troer wieder,die im elften
liede l inks standen . Asics , hier N 3 85 400 j ener darstellung
M 1 1 2 gem ä fs vor seinen rossen stehend ; da hingegen die an
dern,wie Polydamas M 76 rieth , ihre wagen hinter der schlacht
liefsen N 5 36 in Asics umgebung Ö ncmacs T hoon Akamas
1 40 N 506 545 5 60 und die zwei andern führer der dritten
schar M 94 Deiphobes N 402 und Helen0s N 5 76 . ferner di e
führer der zweiten schar M 93 Alkathcos N 428 Paris AgenorN 490 5 98 660 von der vierten M 98 Aneas N 45 9 gleich
wohl ist die übereinstimmung auch hier keineswegs vol lstän
dig . nicht nur werden hier drei mehr genannt,die aber fallen
,
O thryoneus N 363 Pisander 601 und Harpal ion 643 ,dessen
leiche sein vater Py lämenes folgt 65 8 ,den im fünften liede
E 5 76 Menelaus tödtete. von der vierten schar M 98 feh len im
zwölften li ede Archelcchos und Akamas Antenors söhne : be ide
fanden wir im zehnten , Archelcchos fiel vor Aias E 463 , Aka
mas entgieng dem Peneleos E 486 von den Griechen die auf
dies er seite handeln und das l eben verlieren,kam keiner thä
tig im elften l i ede vor, Askalaphos Aphareus Deipy rcs Enche
nor,eben so wenig die sich entfernen
,Hypsenor Mekisteus
Alastor, noch auch di e v ier bedeutendsten,Idomeneus Merio
nes Anti lochus Menelaus , deren kampf gegen die übri g bleiben
den Troer,Aneas Paris und Agenor
, 673 unterbrochen und in
keinem späteren stücke fortgesetzt wird . Hektor holt sich den
Pari s auf den anderen punkt, und hier wird ein kampf zwi
schen Hektor und Aias vorbere itet,dessen darste llung aber der
dichter wohl nicht für dies lied bestimmt hat . der dre i im
zehnten liede verwundeten griechischen helden geschieht nir
gend erwähnung .
XXII .
Das dreizehnte lied,zu dem wir uns j etzo wenden führt uns
ganz in den kreis der gotter . den charakter dieses liedes zu
erkennen mag mir wohl eine bemerkung von Hermann (cpusc . V,
p . 67) geholfen haben : die rechte dankbarkeit i st dafs man
den anregenden gedanken bei sich lebendig erhalt und ihn zur
flamme entwickelt . die wendungen der schlacht oder die ein
zelnen kämpfe zu beschreiben behagt dem dichter wenig : ihm
gefällt es das persönliche und sichtbare auftreten der götter zu
schildern ; so dafs ihm zum beispiel , da Poseidon die Achäer
führ t, das meer die schiffe und zelte bespülen mufs E 392 die
götter haben bei ihm etwas riesenhaftes . Here beim eide mufs
mit der einen hand die erde und mit der andern das meer
fassen 272 Zeus schleudert die götter im saal umher und
hält sie durch seiner hände kraft in furcht ‚E 25 7 0 1 1 7 . 1 3 6 .
1 81 . 224 . wiederholt kommt die geschichte des Herakles vor
250 0 1 8, und die unterirdischen um Kronos E 274 0 225 ,und das verhä ltnifs des Zeus zu seinen brüdern N 345 . 3 5 5
0 1 87 .
Nachdem der umfang des liedes von der schlacht bei den
schiffen genau erkannt werden i st, darf man es nur sagen, so
wird j eder leser von gebildetem gefühl selbst sehen dafs die
verse N 345 —360 einen anfang bilden , an den sich schicklichE 1 5 3 anschl iefst .
‘
Zeus,auf dem Ida sitzend
,wollte den T roern
sieg verleihen,um Thetis und ihren sohn zu ehren, nicht aber
XXI I . DREIZEHNT ES LIE D . N 5 0 . 5 3
um d ie Achäer im i lisehen kri ege ganz zu verderben . Poseidon
durcheilte das aehä isehe heer und unterstützte sie he imlich in
menschengestalt . beide sah Here vom Olymp,und fafste ihren
plan den Zeus zu betriegen .
’
nachdem dies gelungen ist,rücken
Hektor und Poseidon mit den heeren gegen einander . die scene
ist bei den sehiffen innerhalb des grabens : eine mauer ist für
dies lied nicht vorhanden .
Mit der schlacht ab e r und mit dem wenig passend voraus
gestellten namen d es Aias (XIX) kommen wir E 402 an einen
theil des zehnten l iedes,an Hektors betäubung. di eser ab
schni tt i st auch für das dreizehnte li ed wesentlich,und es lä fst
sich wohl denken dafs der dichter desselben hier aus dem
älteren die verse E 4024 4 1 benutzt hat : oder wenn er etwas
seinem zusammenhange gemä fseres gedichtet hatte , so haben
die anordner der Il ias die bessere darstellung mit recht vor
gezogen .
Die folgenden ei nzelnen gefechte hat aber der dichter in
sein lied gewifs nicht aufgenommen : denn 5 5 08, wo uns das
zehnte lied ausgieng, haben wir seine fortsetzung,
av I I
w a er e vvv ‚um
, y ouo a s O Ävy 7u a dame n exovoa s,f l N I w
og n g Ö ?) n n og ßgor o svz a vdgaygt Axa uuvl I
war , £n u exh ve ;zozxqv z l vz og svvcoryc uog.
darauf lafst er ein kurzes verzeichnifs folgen , in dem die sie
genden Achäer und die getödteten Troer zwar einiger mafsen
mit dem zwölften liede überein stimmen,aber doch durchaus
ni cht genau : denn Idomeneus Menestheus Meges L ettos und
andere fehlen hier, und Hippotion fällt 5 5 1 4 , da dort N 792nur Hippotions sohn vorkam .
Nun sind die Troer zurück gesch lagen und flüchten zu
ihren am graben gelassenen wagen . nach den vier versen 0
1 -4 , die uns dies erzählen, i st das ganze funfzehnte buch sehr
unsehickl ich n a l z'
wärg überschrieben : denn es ändert s ich so
gleich alles . der dichter, der nicht gern be i den menschen ver
weilt,lä fst den Zeus erwachen : Here mufs i ris und Apul ien
zu ihm senden, Iris den Poseidon zur ruhe verweisen 0 —1 -2 1 9 .
54 XX I I . nm 1 zs nnr s s LIED . 0 .
dabei kommt 1 1 0 eine beziehung auf etwas vor,das uns im
zwölften l iede N 5 1 8 erzählt wird , auf den tod des Askalaphos,des sohns des Ares . was dann Zeus dem Apollon befiehlt
,das
nahm der dichter aus dem zehnten li ede 220 22 1 . 232—23 5
eine bezi ehung auf Poseidon und die ankündigung der würk
samkeit der agis ward eingeschaltet 222 -23 1 : übrigens konnte
von dem zehnten liede so vi el als den zuhörern lieb war hinzu
gesungen werden .
Was aber hier in den w erten des Zeus folgt , 232 Hektor
solle si egen bis die Achäer zu den schiffen und an das meer
fl iehen,dann wolle er selbst etwas zur erholung der Achäer
ersinnen,das hat der dichter des dreizehnten liedes sich in
einer ausführung gedacht die unserer Ilias ganz und gar wider
streitet . Zeus sagt 0 62, Hektor solle die Achäer vom graben
zurück treiben,dafs sie sich in die sehiffe des Achilles stürzen .
also ganz was im achten liede I 650 Achilles abwarten will ,dafs Hektor zu den schiffen der My rm idonen komme und sie
anzünde . aber wenn er dann um sein zelt und. schiff mit Hek
tor streiten will , so heifst es statt dessen hier 0 64‘
dann,
’
also wenn die Griech en sich in die schiffe des Achilles flüch
ten,
‘
wird er seinen freund Patroklus aufstehen heifsen . den
wird,nachdem er aufser vielen andern den Sarpedon erlegt
hat,Hektor vor I l ios tödten .
’
zu verstehn(
und die Achäer zu
den sehiflen zurück drängen ? hierauf folgt erst d er neue rath
des Zeus,
‘
alsdann,wenn Patroklus gerochen ist, will ich ein
gänzliches und dauerndes zurück schlagen (n a l üaé'
cg) der Troer
von den schifl°en verhängen
,bis die Achäer das hohe Ilion er
obern durch rath der Athene .
’
wenn alles dies nicht gegen den
ferneren verlauf der Ilias stri tte,so hätten di e Alexandriner
wohl ihre zum theil recht schwachen verdachtsgründe über
wunden , und auch für das anstöfsigste,"
I llw v a im ? ä'
l cw v,rath
geschafft, wofür allerdings j a eine l esart"
l l zov s’
xn égawow an
gemerkt ist, wenn sie auch immerhin nicht richtig dem Aristarch
zugeschrieben wird, der hier nicht den guten willen hatte zu
helfen (L ehrs Ar is tarch . p . aber meinetwegen mögen die
„zweiundzwanz ig -verse nicht vom dichter des dreizehnten liedes
XXI II .
ir haben nunmehr von A bis 0 5 90 vier ihrem geiste nachhöchst versch iedene lieder von gröfserem oder geringerem um
fange nachgewiesen . ich bin weit entfernt die verschiedenheit
dieser lieder als einen beweis der richtigkeit meiner ansicht
von der zusammenfügung der Ilias zu brauchen : vielmehr sol
len sie mir al s probe dienen, ob meine beurtheiler werth sind
gehört zu werden . wen die verschiedenheit unerheblich dünkt,
wer sie nicht auf die erste erinnerung sogleich selbst heraus
fühlen kann, wem diese vier atome (denn ich soll j a ein ato
mist sein), vi er atome von zusammen mehr als zweitausend
vierhundert versen,in ihrer j etzigen anordnung und verbindung
als wohlgestalte theile eines künstlich gegl iederten epos er
scheinen,wer nicht begreift wie die sage sich vor mit und
durch l ieder bildet, der thut am besten sich um meine unter
suchungen eben so wenig zu bekümmern al s um epische poe
sie,weil er zu schwach ist etwas davon zu verstehen .
Wenn ich nun aber dies mit wohl gegründeter überzeu
gung sage,so wird mir darum niemand die meinung zutrauen
,
dafs die Ilias gradezu aus den ursprünglichen liedern mit ge
ringen zusätzen zusammen gefügt werden sei , dafs man di e
li eder nur eben glatt von einander schneiden und so das ganze
verfahren anschaulich machen könnte . denn man sieht j a wohl
dafs ich mit aller mühe lange nicht immer vollständige lieder
zusammen bringe,wenn ich auch noch versetzungen ihrer theile
XX II I . FÜLLSTÜ CKE . 5 7
und mehreren gemeinschaftliehe stücke annehme . und aufser
dem würde j ene meinung die hochmütige ungereimtheit ent
halten,dafs Aristarch und noch mancher unter den alten wie
unter den neueren,auch Wolf nicht ausgenommen
,das augen
schein liche nicht gesehn hätten . sie würden mir wahrlich nichts
mehr zu finden übrig gelassen haben,wenn nicht überall in
die lieder kleinere füllstücke eingesetzt wären,die gewöhnlich
den triegerisehen schein eines zusammenhanges bringen , mögen
sie nun ,was wohl nicht immer zu entscheiden ist
,der ver
knüpfung wegen hinzu gedichtet oder vereinzelte bruchstücke
anderer darstel lungen sein . dergleichen treten uns denn auch
hier mehrere in den weg,und ich will mit den schlechtesten
anfangen,die weiter nichts al s das bestreben zeigen an ver
gessene helden zu erinnern .
XXIV
27—1 5 2
(
D em Nestor aber? den wir in den vier lie
dern nicht erwähnt gefunden haben,
‘
begegneten die könige,
sov iel ihrer (door) verwundet waren , Agamemnon Diomedes
Odysseus,die von den schiffen kamen
,von denen die vorder
sten ti ef in die ebene hinein an der mauer standen? Nestor,
der,offenbar zu fufs, aus der schlacht kommt 43 , wahrschein
lich auch verwundet (denn 62 63 . 1 28 rechnet er sich zu den
verwundeten), sagt ihnen 5 5 die mauer sei gestürzt (welches
doch erst 0 36 1 geschieht), es werde j etzt bei den schiffen ge
stritten . Agamemnon rath zu schleuniger flucht aufs meer,
Odysseus tadelt ihn,Diomedes rühmt sich . auf Diomedes rath
gehn sie die ihrigen zu ermahnen,Agamemnon voran .
3 1
ovö a l a ooxom nv arxe x l vrog svvocryaw g‘
der gott erspahet die öffentlich gehenden von seiner partei , und
geht in der gestalt eines alten mannes zu ihnen . nach einer
rede 1 42, die einer folgenden 368 nachgeahmt ist und diese
überbieten sol l,schreit der alte mann
,gleich dem verwunde
ten Ares E 860,wie n euntausend oder zehntausend krieger,
und gi ebt den Achäern kraft ins herz .
3 70-3 88 Dann mitten in der schlacht knüpft Poseidon
an di e eben beiläufig“ erwähnte rede den wunderlichen rath,
sie soll en di e besten schilde helme und speere nehmen . dieser
rath,sagten die n a l a t c i des E ustathius (p . 992, beziehe sich
XXIV . FÜLLSTÜ CKE . s o . 5 9
nur auf die wenigen zurück gewich enen,di e unthä tig standen .
aber antreiben wollten die könige in dem ersten stücke E 1 3 1
die welche n icht stritten : und daran hätten si e bess er gethan .
das nächste,
‘
der tapfere der einen kl einen schi ld hat, gebe ihn
einem schlechteren manne und nehme den gröfseren ,
’ ward al s
ganz lächerlich von Ari starch und schon von Zenodotus ver
worfen . die drei verwundeten könige (denn Nestor ist hier ver
gessen) führen di e vertauschung der waffen so aus dafs die
besten die besten bekommen . Poseidon schreitet,wie sonst
niemahls,mit einem blitzgleichen schwerte voran .
0 367-380. Ein drittes stück . nachdem das vorher gehende
mit dig geendet hat,
I
dig éd av, me ®oi'
ße, n e l dv xoi,ua z ov xa i c’
e v
N I
ovyxeag Agys rwv,a vrom s de mvCa v evwgoag,
‘
also flohen sie? wi rd wi eder mit dig angehoben ,‘
also stan
den sie?
(bg oz y e‘
v n agoi q o lv e'
qqzüovro y évow eg.
sie beten,und Nestor vor allen . Zeus donnert auf N estors
gebet . als di e Troer den donner horen , stürzen sie sich auf die
Achäer .
0 65 8—667 . E in vi ertes gleichartiges stück,sehon aufser
dem kreise unsrer vi er lieder , bringt wiederum eine ermah
nung Nestors,der aber dann samt den drei verwundeten vö l
lig ve rschwindet .
Ich denke,wer die se vier stück e mit bedacht l iest ohne
sich gleich durch die bessern umgebungen fortreifsen zu las
sen,der wird mit so schlechter poesi e ni chts wollen zu thun
haben,und auch nicht wissen mögen woher sie kommt .
XXV
G anz anders steht es mit einigen anderen stücken ,di e ein
sinnreich es b eiwerk zu einer teichomaehie und eine vierte
schlacht bei den schiflen enthalten , uns aber nicht voll ständig
überli efert sind .
A 497-5 20. Gleich der anfang fehlt ofl°enbar,wenn auch
die ersten der erhaltenen verse ungefähr so lauteten wie Her
mann meint,
"
E xrwg ,uév écc „dmg 573 dgun sgo‘
: y o?gvoezo n oioqg,
5'
xß ocg n cig n or ay o'
i'
o E xay oivögov , z j} éoz udl w zo:
civöga'
i v n 77rz e :cofgvyva , ‚807) d
’
äußeo‘
rog ögaigeu
denn das 1 37 50: poil w za s etzt bei dem zuhörer schon eine
kenntnifs von der ganzen scene der schlacht voraus . si e ist
noch nicht an der mauer : denn am heftigsten soll si e hi er am
Skamander sein . aber dafs hi er di e linke seite der schlacht ge
naunt wird,stimmt doch damit überein dafs in den darstel lun
gen der schlacht b ei der mauer und bei den schiffen,sowohl
im elften als im zwölften li ede,die linke seite und di e mitte
einander entgegen gesetzt werden . diese üb ereinstimmung in
der scene der sage macht wahrscheinlich dafs auch hier etwas
ähnliches folgen werde . unser abschnitt b eschreibt die ver
wundung Machaons , den Nestor auf seinem wagen zu den
schiffen führt .
/ 1 5 5 8—848. Nun mufs wohl der rückzug des Aias erzahlt
werden sein : denn an ein er im j etzigen zusammenhang unpas
senden stelle (XVIII) i st uns noch das gleiehnifs vom esel er
XXV . VIE R ZE HN’
I‘
E S LIED . A. (E .) 6 1
halten . Ich mochte namlich nicht gern sagen , die beiden
gleichnisse vom löwen und vom esel seien zur beliebigen aus
wahl für die rhapsoden zusammen gestel lt werden, weil in der
Ilias,die j a 35 dn o l rj :pewg écpeäv
'
jg soll te gesungen werden ,al lzu wenig ist was man so ansehen kann . ich gebe einige
solcher variationen zu,wie sie Hermann gezeigt hat , B 45 9
468 469-473 , B 474-479 480-483 , B 780—785 F 10— 1 4,
T 1 -9 A 422-445 : aber sie sind auf der grenze des zweiten
und fünften liedes,und werden unter beide zu verthei len sein .
das gleiehnifs B 1 44 - 1 46 , das sich ausscheiden lä fst , scheint
mir ein üppiger ergufs der poetischen lust, etwa zugleich mit
dem vorher gehenden 1 43 “ vers (V) entstanden . Dem Aias,der bald steht bald fliehet
,kommt E urypy los zu hilfe , wird
aber,wie vorher Machaon
,von Pari s pfeil getroffen . indem ihn
die freunde schützen , kommt ihnen Aias entgegen und wendet
sich gegen die feinde . hier erwartet man dafs Aias etwas
thue : statt dess en folgt der offenbar an die stell e der man
geladen erzäh lung gesetzte vers, 5 96 ,
di
g 02 y s‘
v y dgva vro dé,u ag n vgög a i& o,u évoca
dann wie Achil l den Patroklus abschickt nach dem verwunde
ten auf Nestors wagen sich zu erkundigen . dafs in Nestors
zelt für Machaons wunde nicht gesorgt wird , kann ich wiederum
nur für mangelhafte überlieferung halten , da in eben diesem
stücke nicht nur Achill und Patroklus nach dem ver wundeten
fragen 6 1 2. 650 und Nestor davon sprich t 664 ,sondern auch
Eurypylus von seiner verwundung weifs 83 5 . in der rede
Nestors ist die erzählung 665 -762, wie Hermann zuerst bemerkt
hat, nicht in homeri schem stil und darf woh l ohne bedenken
für einen zusatz gehalten werden . Patroklus,der dem verwun
deten Eurypylus begegnet, führt ihn , obgleich zu dem ungeduldigen Achi ll zurück eilend , ins zel t und sorgt für ihn .
’
Wenn wir nun der spur der bisher erwähnten personen
folgen, so finden wir 5 1 -26 Nestor n, wie er den Machaon im
zelt zurück lä fst und gerüstet hinaus tritt . da sieh t er die
Achäer vo n den '
l‘
roe rn gejag t, die mauer is t gestürzt . er zwei
62 XXV . VIERZEHNTES L IED. (E )
felt ob er in die schlacht geh en soll oder (gott wei fs zu wel
ehem zwecke) zu Agamemnon . dies scheint ihm besser : j ene
setzen den strei t fort . Aber hier sind wir auf einer unrech
ten spur : denn es wird sich bald zeigen dafs auch nach den
bruchstücken an denen wir j etzo stehen , die mauer noch nicht
gestürzt i st . wir wollen also dies schlechte stück lieber zu den
vorher (XXIV) durchgegangenen v ieren zählen , unnützen epi
soden von schwacher erfindung . übrigens i st schwer zu sagen
was nach der absieht des dichters auf diese verse folgen sollte .
hatten sie nur den zweck auf das j etzo folgende vorzubereiten,
wo dem Nestor die drei verwundeten begegnen,so mochte
freilich der übrige zusammenhang den widerspruch,dafs Ne
stor dort nicht aus seinem zel te sondern aus der schlacht kommt,
weniger fühlbar machen : aber die begegnung durch Nestors
unveran lafsten entsehlu fs zu Agamemnon zu gehn vorbereiten
konnte nur ein sehr ungeschickter dichter .
Suchen wir uns,indem wir dies stuck verwerfen
,viel
mehr ein bild zu machen, wie bei den uns erzählten neben
umständen die schlacht sich müsse verhalten haben,wie si e
der dichter darstel lte oder viell eicht auch zum th eil voraus
setzte . zuerst ein kampf auf dem felde,in dem Agamemnon
Diomedes und Odysseus v erwundet sind, / 1 660. 66 1 ; und
zu gl eich er zeit ein anderer kampf links am Skamander,wo
gegen Hektor und Paris Machaon Idomeneus Nestor standen .
Machaons verwundung . Aias fli eht von dem ersten standpunkte
der schlacht zum zweiten . E urypy los tödtet eb en daselbst den
Apisaon und wird verwundet . Hektor mufs , da wo wi r A 5 96
eine lücke vermuteten,in di e nähe gekommen und von Aias
auf eine zeit unthä tig gemacht, dann aber von Apollon wieder
in den streit gebracht werden sein . Patroklus abgesandt,in
Nestors zelt,und mit E urypy los .
' 0 281 —305 Nun führt uns das nächste stück das wir noch
frei haben, den rath des Thoas vor, das volk soll sich bei den
schifl‘
en sammeln, di e b esten sollen da wo sie sind, das heifst
noch aufserhalb der mauer, bl eiben und dem neu erstandenen
64 XXV . V IERZEHNTES LIED . (A.) o .
botschaft von Nestor zu bringen / 1 839, sich so gesteigert hat
das aber ist wenig wahrscheinlich,dafs Nestor A 794—803 auch
schon gesagt haben soll,Achil l möge wenigstens statt seiner
den Patroklus senden . gewifs sind diese verse nur aus der Pa
troklie II 36-45 herauf genommen , wie auch vielleicht Zenodot
meinte (schol . A / l Aristarch -verwarf nur die beiden
letzten , ohne rechten grund ; dagegen ich ihm und Arist0pha
nes gern beistimme,wenn sie das geschwätz des Nestor
767-785 tilgten, in welchem die anrede des Pel eus an seinen
sohn müssig erwähnt wird,wenn Achill nicht dadurch
,sondern
nur durch den zuspruch des Patroklus sol l ermahnt werden .
Nach dem abgänge des Patroklus wird die b eschreibung der
schlacht fortgesetzt,die im ganzen noch unentschieden bleibt .
ein hauptpunkt ist bei den schiffen des älteren Aias,so nah
dafs T eukros,da ihm di e sehne des bogens reifst
,ins zelt ge
hen und sich rüsten kann . die Troer sind noch immer zu wa
gen . eins von den sehifl'
en des Aias,bei dem Hektor kämpft,
sol l schon verbrannt werden : doch Aias erschlägt den der die
fackel bringt . ob mit den ermahnungen Hektors und des Aias
das l ied endigte, lä fst sich nicht entscheiden : bruchstücke eines
besonderen li edes aber können wir diese so sehr eigenthüm
lichen abschnitte wohl nennen . es mag also das vierzehnte
heifsen ,weil sich in kunstmä fsiger untersuchung seine beson
derheit erst nach den übrigen zeigen liefs .
XXVI.
I ch kann der geduld derer di e an diesen untersuchungen theilgenommen haben zum trost sagen dafs das schwierigste über
wunden ist . wir werden nicht mehr die noth haben die ein
zelnen theile der vielleicht nicht einmahl ganz erhaltenen oder
ä l tere poesie sich aneignenden lieder von verschiedenen crten
her zusammen zu lesen .
B ei dem zunachst folgenden funfzehnten liede , der Patro
klie , kann man nicht zweifeln dafs es von 0 5 92 wenigstens
bis an den schlufs des folgenden buches reiche : ob noch wei
ter, wollen wir dann untersuchen , i ndem wir uns zunächst in
nerhalb j ener grenzen halten .
Das lied heb t mit einem besonderen eingang an , in wel
chem als rathsehlufs des Zeus angegeben wird , er habe Hek
torn den sieg geben wollen,damit er die schiffe anzündete und
so di e bitte der Theti s ganz erfüllte : dann habe er eine n a
“w i e; n agd vqc5 v wollen erfolgen lassen , welche nachher II
6 54 bestimmter auf Patroklus bezogen wi rd , der die T roer zu
ihrer stadt zurück treiben sol le . ob der dichter des zehnten
liedes seinen ähnl ichen rathsehlufs des Zeus 0 234 eben so
gemein t hatte , lä fst sich nicht sagen . der des dreizehnten setzte
wenigstens noch dazu voraus 0 63 dafs die G riechen sich in
die schie Achi ll s stürzen würden (XXII). in einem zusatze
zum vi erzehnten fragte Nestor / I 666 o h Achill warten W ollte
a c h m a n n lt.-l rach tnngmr ü be r d ie I lias
66 XXV I . FÜ NFZEHNTES LIED .
bi s die schifl‘
e angezündet wären ; offenbar ohne zu wissen dafs
er selbst im achten I 65 4 gedrohet hat nicht eher zu streiten
als bis seine schifl'
e brennten . in unserem liede i st ibms genugdafs ein anderes schiff zu brennen anfängt : er will nicht dafs
die Troer die . schiffe nehmen II 1 28, und hofl°t,durch die hilfe
die er den Achäern an Patroklus sendet, die rückgabe der B ri
seis samt geschenken zu erlangen II 85 . dafs aber die bitte der
Thetis auf das anzünden der sehiffe gieng (oder i st das nur
das ziel welches Zeus si ch gesetzt haben wir bi sher nicht
erfahren . in der fortsetzung des ersten liedes wünscht Achill
A 409 dafs die Achäer in die schifl‘
e gedrängt und getödtet
werden,und T hetis bittet A 5 09, so lange mögen die Achäer
besiegt werden bis sie ihren sohn ehren . wo sonst die bitte
der Theti s vorkam,stand nichts bestimmtes 3 72 0 77 N 3 50
eben so wenig ward sonst gesagt dafs Achill um verderben
der Aehaer zu Zeus gebetet habe , wie hi er in einem verse
H 23 7 , der zwar mit zwei ihn umgebenden auch A 454 zu
finden ist,aber doch wohl den obelos ohne grund trägt , zu
mahl da das gebet zu Zeus auch 2 75 vorkommt , wo ange
merkt i st :cos z ö Äs l vyä ög.
Zeus wird in diesem liede zuschauend H 644, aber nicht
bestimmt auf dem Ida sitzend,dargestel lt : denn 677, wo es
so scheint,werde ich nachher (XXVII) bestreiten . dafs also
Zeus dem Hektor da’
a l& égog hilft , dies wenigstens ist kein
grund gegen die freilich bedenklichen verse 0 6 10—6 14 . nirgend
kommt vor dafs die götter gehindert sind theilzunehmen . Athene
entfernt das dunkel 0 668, und Apollon ist unter den streiten
den H 7 1 5 726 . 729 . 788. freilich Apollon vom Ida gehend
II 677 und sich auf die troisehe mauer stellend 700 und Here
von Zeus angeredet 1 1 432 kommen in zweifelhaften stellen
vor . Achill warnt den Patroklus vor göttern die ihm leicht in
den weg treten könnten,namentlich Apollon
,der die Troer
sehr liebe 1 1 94 . unmittelbar darauf kann er doch wohl nicht
gut den Apollon anrufen,in vier albernen versen 97 - 100 die
dem Aristarch mit recht erotisch zu sein schienen .
XXVI . FÜ NFZEHNTES LIED . 67
Der graben des acha1 sehen lagers wird 1 1 369 380 er
wähnt. die mauer könnte 1 1 3 70 nicht wohl übergangen sein ;sie musto denn als völlig gestürzt gedacht werden . 0 736 sagt
Aias‘
wir haben keine maüer zum
'
sehutz? di e Troer sind,und
zwar ehe sie zum graben zurück geschlagen werden,zu wagen
1 1 343 ,auch Hektor selbst 367 ; welches unter den vorher
gehenden nur zum vi erzehn ten liede pafst. ich werde aber
nachher noch auf die mauer zurück kommen (XXVII).
Die handlung beginnt früh am tage : denn 1 1 777 ist es
mittag : aber es mag doch wohl etwas schon vorher geschehn
sein , wenn Patroklus 1 1 44 mit recht di e Troer ermüdet (:ee
xpndz ag) nennt . nur ist di e frag e, ob irgend etwas von dem
voraus gesetzt wird was wir in den vorher gehenden liedern
gelesen haben . es ist der Troer erster versuch bei den schif
fen der Achäer zu streiten ; woran Hektor bis diesen tag von
den greisen gehindert zu sem beklagt 0 722 di e Troer gehn
al so auf die sehiffe los . Hektor versucht durchzubreehen wo
er das meiste volk und die besten waffen sieht : aber die
Achä er stehn fest wie eine mauer . bald j edoeh fl iehn sie vor
Hektor,der einen einzelnen tödtet.
‘
und sie wurden ? die
Achäer nämlich,
‘
der schiffe ansichtig’
0 65 3 das lä fst sich
durchaus mit den vorher gehenden liedern nicht vereinigen .
doeh denken wir uns auch die bisherige entfernung von den
schiffen nicht allzu grofs : j a sie müssen woh l schon über den
graben sein,der sonst hier
,wie I I 369 beim rückzug, erwähnt
sein müß te . warum die Achäer dennoch erst j etzt ihre sehifi‘
e
sehen , erklärt sich sogleich : denn al s sie nun von den vorder
sten sehitfen gewi chen sind,aber ohne sich zu zerstreuen bei
den ze lten stehn 65 7 , heifst es auf einmahl 668 ,unerwartet,
aber mit deutlicher anspi e lung auf etwas uns nicht erhal tenes,‘
da sticfs ihnen Athene die wolke des dunk els von den augen?
das folgende,‘
und s ie bekamen licht sowohl von den schifl'
en
als von der sch lacht her? wird dann in übereinstimmung mit
dem vorher 65 5 65 6 gesag ten erk lärt,‘
und nun schauten auf
Hektorn und seine geführten all e , sowohl di e ohne zu streiten
f)*
68 XXVI . FUNFZ E II NT E S LIED .
sich um die zelte zurück gezogen hatten,al s die noch mit den
T roern bei den schiffen stritten? Aias
,der nich t unter denen
bleiben mag di e schon weiter zu den zel ten gewichen sind ,geht von schiff zu schiff und ermahnt die völker . das zurück
weichen zum lager,welches hier im anfang erzählt wird
,fan
den wir eben so vor der schlacht bei den schiffen angedeutet
im zwölften liede N 84 (XXI). auslassen kann man von un
sror erzählung nichts,aufser, wie gesagt (XXIV), Nesters un
nützes gebet 65 8-667 .
Der erneuerte streit, bei dem Hektor und Aias die haupü
personen sind,i st besonders um ein schiff des Protesilaus
0 705 1 1 286 ist es nicht sonderbar dafs auch im zwölften
liede N 681 Hektor bei den schiffen des Aias und des Protesilaus kämpft
,und dafs er auch im vierzehnten 0 4 1 6 mit Aias
um sein schiff streitet? ärmlich allerdings,wenn alles von einem
dichter wäre ; selbst wenn man mit Aristarch in N die schiffedes L okrers Aias v erstünde, weil dort der streit in der mitte
am thor der mauer ist,nach 0 223 und. A 6 aber die schiffe
des Ody sseus in der mitte waren , und die des T elamoniers
nach A 7 und K 1 1 3 an einem der äufsersten enden . aber ist
es ni cht vielmehr deutlich dafs alles nur drei verschiedene dar
stellungen derselben sage sind ? und ist es nicht ganz natürlich
dafs das schiff des Protesilaus,der zuerst ans land gesprungen
war B 702, auch eins von den vordersten (zd'
iv n gwréwv) sein
muste und zuerst angegriffen und angezündet ward ?
Eben so verbreitet mag wohl die sage gewesen sein,dafs
das schiff angezündet werden indem Aias geflohen sei . so er
klärt es sich dafs wir davon in diesem liede zwei darstellun
gen finden,die sogar mit demselben verse anfangen
, 0 727
und 1 1 1 02 dies hat auch Hermann bemerkt . mir scheint es
aber dafs der verfasser der ersten darstellung seine poeti sche
lust ohne sonderliches nachdenken gebüfst hat . denn wi e sol l
man sich das vorstellen ? Aias gieng vorher vom verdeck eines
schiffes zum andern (i'
xgt o: vr;div) 0 6 76 685 j etzt da die
T roer auf Ein schiff aus sind und ihn die geschosse drängen ,
XXVI . FÜ NFZEHNTES LIED . O ”. 69
verlä fst er das verdeck des schifl‘
es auf dem er eben ist (i'
xgt a
vr;dg) 729, und zieht sich zurück auf oder unter die sieben fu fs
hohe oberste ruderbank (& gfivvv e’
<p’
oder dcp’
én z a 7rc'
dryv).
von da aus,oben herab von dem einen schifl
'
e,wehrt er die
T roer und ihre brände nicht etwa von dem einen sehifl'
e son
dern von den schiffen ab 73 1 , und verwundet zwölf von ihnen
ni cht etwa durch sp eerwürfe sondern durch stiche (odw ) 746 .
i ch we irs hier keinen besseren rath al s den,wie ich glaube
,
ganz genügenden,dafs man aus den versen 727 - 732 diesen
einen mache ,
Ai'
ag de‘
oy egövöv ßoo'
wv Aava oi'
os :cé l svs v .
freilich mufs man dann 743 statt des plurals xoi l g; sin d vr;i'
schreiben , welches j a aber auch schon nö th ig sein würde wegen
de s folgenden II 1
I
wg or prev m ega mcg evoo:: l y ow zeaxovz o .
Der Patroklus des fü nfzehnten liede s hat n ichts von den
beg ebenheiten des vi erzehnten mitgemacht. er bringt keine be
stellung von Nestor,eben so wenig sucht er den Achil l zum
kampf aufzuregen , sondern er bietet sich selbst an . bei Eurypylos war er dort geblieben bis die Troer die mauer stürm
ten und die Achäer flohen : diese näher drohende gefahr treibt
ihn in diesem liede nicht, welches überhaupt die mauer nich t
kennt. er klag t nur dafs die drei besten helden verwundet sind
und das gebürt ihm freilich zu wi ssen , weil es allgemeine sage
war,wie es auch Achil les von Diomedes und Agamemnon
weife II 74 . wenn aber Patrokl us dabei drei verse TI 24 - 26
gan z eben so sprich t wie Nestor vorher 65 9 — 66 1 , so kann
der vierte ,
fléßl.qzm de? m i E dgdn v l og s a t oi öron j5,
der in Nestors rede alle wahren zeugen wider sich hat. auch
hier, so echt er se in mag,nach dem j etzigen zusammenhange
kaum bestehen . denn unter die von welchen es heifst
70 XXV I . FÜ NFZEHNTES L IED . on .
l
z odg ‚n e
'
v z a goz n o l vrpag,uomoz ay cpm évovz a z,
das eop evc a,
gehört E urypy los eigentlich nicht da Patroklus di e
behandlung vollendet A 844—848 und. einem genossen nur seine
unterhaltung aufgetragen hat 0 401 : und die drei andern ver
wundeten haben sich auch schon lange auf die beine gemacht
E 28 und den trefflichen waffentausch geleitet E 3 79 .
72 !’XVI I . FUNFZ E HN
'
I‘
E S L IED . I I .
Achilles ansehn : aber der grad der furcht welchen der aus
507 cntlehntc vers I I 283 bezeichnet,
n oi7rznvev dä fs'
xozozcg 37t f, Ipd;/0L o dv öl e3 gov,
pafst wenig dazu dafs sie gleieh'
nachher 303 nicht etwa flie
hen,sondern sich nur von den sehiffen zurück ziehn .
Wenn,wie ich vorher (XXVI) gesagt habe, di e achä ische
mauer in diesem liede n1 cht angenommen wird, und auch kein
früherer kampf bei den schiffen , so ist es schwer zu begreifen
wie von Sarpedon I I 5 5 8 gesagt werden kann , und zwar mit
denselben werten die das elfte lied M 438 von Hektor hatte,
39 n gcözog ém;'
l ozz o z eixog i4xomöv,
und von des Glaukos wunde II 5 1 1
3 dr} ,a t v T eöxgcg én eooduevov ,
8d/l sv ld)N
z erxeog v :,tml oco,
ebenfall s mit den künstlich wiederholten werten des elften lie
des M 3 88, wo es hiefs
N I N
e än eoovy evov ßa /i e z eixeog v rtnyl oro .
wird man nicht mit grofser wahrscheinliehkeit sagen konnen
die verse 5 09- 5 3 1 und 5 5 5 -5 62 seien nur willkürliche , zwar
nicht schlechte,aber doch nicht genau passende
,ausschmückung ?
und wird es sehr verwegen erscheinen,wenn ich die fabel Sar
pedons noch in einem punkte für aufgeputzt halte ? nämlich
wo von der entführung seines l eichnams geredet wird . die
beiden abschnitte,die sich darauf beziehn ,
fangen gleich an,und beide ohne irgend eine verknüpfung mit dem übrigen,I I 432 666
I°
n ;v de‘
7rgooe'
em e xa0 tyvn'
znv ofl oxo'
v z e.
vo n vor?
.
’
An öl l wvoz n gooéq>q verpel vyyege'
zo: Z edg.
das gefühl des Zenodotus war wohl so unrecht eben nicht
nur hat er das erste mahl wenig geschickt geschnitten und
XXVII . FUNFZE HN'
I‘
E S L I F.D . I I . 73
das zweite mahl abgeschmaekt verändert . man mufs in der
ersten ste ll e die verse so v erbinden, 43 1 . 45 9 .
zorig dä idaiv é l s'
qoe Kgdvev zu ng dyxv l o,uq'
z ew,
I
a r,uorreeeea g ds I/Juxöozg xozzexevev ega Ce.
mit der tilgung der zweiten 666—683 , die den Apollon brachte,wie zuvor der zusatz über Glaukus, verschwindet die schw ie
rigkeit, dafs der gott nun erst vom Ida steigt, da doch später
726 die werte Ö y s‘
v ordn g 33287 3 86g n dvev dvdgd'
iv uns
gebi eten ihn j etzt in der schlacht zu denken , wo ihn vorher
94 si ch auch Achill dachte . aber eben diese worte sind nicht
minder gegen di e erzählung 700 ,dafs der gott sich auf die
mauer von Troj a stellt und den Patroklus erm ahnt von der
stad t zu weichen . und ist denn nicht auch der ganze gedanke ,der di e sem abschnitte 698-7 1 1 zum grande li egt, in dieser dar
ste llung ungereimt ? dafs ohne Apollons warnung di e Achäer
Troj a erobert hätten ‘unter Patroklos hand’
; ohne dafs ihm
j emand half oder sich vvidersetzte ,während Hektor am skä i
schen there hielt und noch überlegte ob er streiten oder di e
Troer in di e stadt zurück zieh en sollte .
B eim tode des Patroklus i st das sechzehnte buch mit sich
se lbst voll kommen im einklange. wenn aber der sterbende zu
Hekto r sagt‘
deiner zwanzig hätt ich überwunden,
0 ) ( I )
oi l l oi p e y ore oder} xori q eög é'
xra vev w eg,
wozu soll da der zusatz 85 0
dvdgröv d’
E iz'
q>ogßog°
e r) de'
,u e zgz
'
z eg
al s nur den Euphorbus ganz ohne grund und verdienst über
Hektor n zu erhöhen ? dafs der name di e übrigen drei mahle
viersilbig sein kann , mag bei genauerer untersuchung bedeu
tend werden : aber auszugehen von kleinen sprachhemcrkungen,
ist bei der beurtheilung so veränderlicher poesie thorhoit.
XXVIII .
N un aber wie vereinigen wir di e erzählung vom todo des
Patroklus in II mit der in P ? dort hat ihm Apollon I I 793
den helm vom haupt gestofsen ,der schild fällt ihm von den
schultern 802, der brustharnisch i st gelöst 804, so dafs er nackt
dasteht 81 5 : er sagt selbst 846 , die götter haben ihm di e waf
fen von den schultern genommen . dagegen in B w il l dem tod
ten Euphorbus di e waffen abnehmen 1 3 . 1 6 , Hektor zi eht sie
ihm würklieh ab 1 25 . 1 87, und zwar (Zeus sagt es selbst) 205vom haupt und von den schultern . von di esem widersprü che
reden auch unsre schol ien (s ohe l . A P 1 25 . 1 86 . wie ihn
Aristarch gelöst habe,i st uns nicht überliefert (L ehrs Ar is t.
p . ich sehe zwei wege . entweder fängt mit dem siebzehn
ten buch eine fortsetzung an,die in dem einen punkte nicht
genau ihrem vorbilde folgt : oder, wie wir schon mehrere aus
schmückungen in diesem liede fanden,der dichter hat von
Apollon nur erzählt dafs der gott dem Patroklus rücken und
schultern geschlagen habe , und die verse II 793 —805 8 1 4 . 81 5
846 sind nicht von ihm . i ch bin mehr geneigt zu der letzten
annahme nach der Patroklus tod und der kampf um seinen
leichnam für ein zusammen hangendes lied gelten ; weil in der
folgenden erzählung alle punkte der voraus gehenden mit strengster genauigkei t aufgenommen werden
,weil ich in ton und
dar stellung zwischen beiden keinen unterschi ed wahrnehme,weil endlich auch in dem letzten theile noch ein oder zwei
XXVII I . FÜ NFZEHNTES LIED . HP . 75
mahl fremdartige zusä tze kommen, die denen im ersten theile
nicht unähn lich sind .
Zeus hat besch lo ssen dem Hektor in Achi ll s waffen ruhm
zu verl eihen , zumahl da er doch bald sterben wird P 206 : aber
um doch auch die Achäer , die den leichnam des Patroklus
vertheidigen ,zu schützen
,hüllt er sie in dunkel 269 . nun aber
,
ein abschnitt 3 66 - 423 ,der weiter kein en zweck hat: als zur
vorbereitung uns ganz unnöthig zu sagen dafs Anti lochus und
Achil les den tod des Patroklus noch nicht erfahren haben, hebt
mit einer üb ertreibung an , von der ich nicht weifs, sol l sie auf
das dunkel gehn oder auf die wut der streitenden ;‘
sonn und
mond waren nich t sicher?
I l 1
wg er y ev ,uagva vz e déy ag n vgog, code xe q>a n;gI I I ) I ) I
au 1 8 n er qeÄcov c ccv ey p evc u ev z e oeb ;v7;r
1} éq t ya‘
rg z aze'
xevr e, y oixng dacov an agzez ez
3'
Gt a 0a v dutpi Mevezu ddg; z arozze& vqcöu .
die letzten di eser vi er verse geben den angemessenen sinn,
wenn man sie,da uns durch eine lücke der Venediger hand
schrift hi er die echten quellen fehlen,so zu schreiben wagt
wie ich eben gelesen habe . das dunkel umhüllte die um Pa
troklus streitenden : und zwar war das in der mitte, év y éoqv
3 75 . hingegen die andern stri tten unter heiterm himmel nur
mä fsig ; diese weit entfern t, n ol l dv drpeoz ozo'
reg 3 70-3 75 . von
An ti lochus und Thrasym edes wird noch ausdrücklich wieder
holt, dafs sie abgesondert stritten , vdoq>w éy agvd03 :yv 382, wie
ihnen Nestor hefohlen als er sie von den schiffen in di e schlach t
sandte . zu welcher zeit er ihnen den rath gab,wü ste ich nicht
zu sag en : bei dem plötzlich en erscheinen des Patroklus stritp
ten sie mit allen andern II 3 1 7 . dafs sie aber j etzt von dem
l eichnam der in der troisehen ebene liegt , entfernt gedacht
werden, i st rich tig . denn als nachher Anti lochus geholt wird ,
i st er „dmg én’
dgroregd n oimyg B 682 . von derselben l inken
se ite der sch lach t her hat auch P 1 16 Menelaus , als ihn Hek
tor von dem leichnam des Patroklus vertrieb, den älteren Aias
zu hi lfe gerufen , und es ist nur nicht ausdrück lich gesagt dafs
76 XXV I I I . FUNFZE HN'
I‘
E S LIED . P .
Aias,obgleich damahl s das dunkel noch nicht verbreitet war
,
erst den tod des Patroklus von Menelaus erfahren hat,wie es
P 686 auf besondre veranlassung uns von Anti lochus erzählt
wird . dafs aber Patroklus nach unserm abschnitt 404 noch
weit entfernter,unter der mauer der T roer
,gefallen sein soll
,
davon ist in der erzählung des funfzehnten liedes keine andeu
tung : ihm würde nur etwa der ausdruck passen, den das drei
zehnte li ed hat,’
I l r'
ov n gom ige : & ev 0 66 gleichwohl i st auch
die andre darstellung nicht ohne zeugen : in I I 698 verwarfen
wir den versuch des Patroklus die mauer zu stürmen,und
2 45 3 ward einen ganzen tag.am skä isehen thor gestritten und
die stadt fast genommen . aber das fü nfzehnte li ed konnte von
dieser ansicht aus nur ungeschickt und unpassend aufgestutzt
werden . und sollte das wohl der verfasser dieser verse ge
wollt haben ? bemerkte er nicht einmahl wie unschön er seinen
zusatz mit dig schlofs,da das l ied mit einem andern dig fort
fuhr ? P 423
) I) I
wg ago: n g s i'
n eexe, ,uéveg d ogooroxw sro u'
gov .
dig e i y e‘
v,u ozgvoevz e .
i st es nicht wahrscheinlicher dafs der ganze zusatz aus einer
andern darstellung entlehnt w erden i st ? mit der chronologi e
unserer Ilias steht er in schreiendem widerspruch ,
.
indem er
3 84 den kampf um Patroklus den ganzen tag dauern läfst :
aber in 2 45 3 steht dasselbe , und vom funfzehnten liede habe
ich schon (XXVI) b emerkt dafs es früh am morgen anfange .
Doch ich komme mir bald lächerl ich vor,wenn ich noch
immer die möglichkeit gelten lasse dafs unsere Ilias in dem
gegenwärtigen zusammenhänge der bedeutenderen theile,und
nicht blofs der wenigen bedeutendsten , j emahls vor der arbeit
des Pisistratus gedacht w erden sei . diese ansicht im grofsen
zu widerlegen habe ich mir nicht zur aufgabe gesetzt ; um so
weniger als man j a sagen könnte , des dichters kunstbildung
sei vi elleicht nicht fein genug gewesen um plan fortschritt und.
steigerung in der darstellung der gesamten fabel recht durch
zuführen : sondern ich habe mich nur an das kleinere gehalten ,
XXVII I . FUNFZE HN'I‘
E S L IED . P . 77
das ein epischer dichter,dem der schein der wahrheit natür
li ch über alles gehn mufs , unmöglich vernachlässigen kann . so
wi l l ich denn auch hi er nur ein paar stellen mit früheren ver
gl eichen,um zu fragen ob sie aus einem munde haben kom
men können . P 306 tödtet Hektor
IE xediov y eya & vy ev
’
l q>iz ov v ie'
v,
a v N
®wxry'
wv ex agmzev, eg ev x l eww H a vem ; c
e ixfo: vorw zda0xe n o l s'
ee’
dvdgeem v dvdoewv .
im zehnten liede 0 5 1 5 erschlägt er
E xedlev H egrmideog v idv,
dgxdv (Dwz ry'
wv .
P 347
er :} da? ,u oil
’
£yydg Zuiv, vor). dx rivz re s dovgi 900:q ,
xc u ßoil.ev I n n aoidqv Am adeva , n oc,u évor Äawv
,
v; 7w g dn e n gozm'
dwv,879 019 d
’
dn d yev'
vozz el. : reev .
im vierzehnten A 5 77
Q I I
er :; da n ero d ur ov zw v,s o n. oncovu ee davor wa ss ,
I u
xa i ßa l e (ll a vezo'
rdqv 14m ooievoz, n ory é vo: Äa w v
,
) Il‘
3' I
nn o v n e n gam dwv,er& ag d un e y ov vorr el veev .
im zw olfl en N 4 1 1
a l l. r'
ßa l’
l n 7w e idr; v‘
d ivogoz, n eme'
vo: Äaw v,
r 1 c
nn ozg o n e n gozm dwv, su9ag d m o yev vaz el v0 5 v .
selbst das i st wenigstens auffallend,wenn P 24 Menelaus zu
Euphorbus sag t , sein bruder Hyperenor habe ihn geschmäht
(diva ro ) und bestanden , und ihn den verworfensten der Achä er
genannt oder doch dafür gehalten , é'
cpa re ,während er im d rei
zehnten liede 5 5 1 6 in einem verzeichni fs von ersehlagenen
nur kurz erwähnt ward,
’
Argsq g d’
de' '
n en?’ ‘
Yn egrjvoya n emévor Äa o'
i v
edro: u n d l a n cigqv‚ d i d d'
é'
vrsqa xa l xrig d'
rpnoeu
dyw'
oag‘
Ipvxi} de’
s on,
mira ,uéq uiru l rjvd'
aovr'
än eryoy éw; ‚ wir de‘
axör og doe s xoil m/m v .
78 XXVI I I . FUNFZE HN'
I‘
E S L IED . P .
was sol l man aber dazu sagen , wenn einige gar den Idome
neus,der P 6 1 2 zu fufs in die schlacht gegangen ist, sich noch
seit der schlacht bei den schiffen N 329 zu fufs denken ? dortsind die Achäer sämtlich zu fufs : hier aber, wo nicht bei den
schiffen gestritten wird,haben sie ihre wagen mit
, P 644 . 698,
nur Idomeneus nicht . wenn er,wie die geduldigen ausleger
meinen,seit der erzählung
,die ich in das zwölfte lied gesetzt
habe,immer fort auf den beinen war, wie geht es zu dafs er
nirgend vorkommt,sondern erst in der Patroklie II 345 ?
Allein ich darf nicht vergessen dafs in dies em liede noch
zwei verse sind,die durch ein müssiges motiv anstofs erregen
und auch von alten kritikern angefochten sind : schade nur dafs
ihre verhandlungen noch in die lücke der Venediger hand
schrift fall en . P 5 45 . 5 46 . Zeus ändert mit einmahl s einen be
schlufs (d)} yoig vo'
eg ét gd7r€r’
adze ii)Hektorn sieg zu gewäh
ren 206 bis er zu den schifl°en komme und die sonne unter
gehe 45 4 : Athene kommt nämlich vom himmel,von Zeus ge
sandt,um die Danaer zur vertheidigung des todten Patroklus
zu entflammen . was braucht denn Zeus seinen sinn zu wen
den ? Athene hat j a freiheit unter die streitenden zu gehn, wie
sie die göttin im ersten theile des liedes hatte 0 668 ,und
Apollon si e dort hatte (XXVI) und hier hat P 7 1 . 82 . 1 1 8. 322 .
5 82 . und Zeus bleibt j a gleich nachher auf seinem sinne,in
dem er durch blitz und das schwenken der agis den T roern
sieg giebt,und den Achäern flucht 5 96 wenn er dann auf
Aias bitte das dunkel zerstreut 649, so hatte er es j a auch
nur zu gunsten der Achäer ausgebreitet 270.
80 XX IX . snonz s unr ns L I E D . z _ x .
nicht angeht,habe ich schon gesagt (XXVHI). wer den Pa
troklus getödtet hat, scheint dem dichter nicht klar geworden
zu sein,oder die darstel lung ist ihm wenigstens nicht ganz
lebendig geblieben . Theti s sagt 2 45 4 und das redende pferd
sagt T 4 I 3 Apol lon habe ihn getödtet ; wie freili ch auch der
sterbende selbst im fü nfzehnten liede,I I 849 d l l oi p e p oig
’
dl eri xozi Anz e iig dxz ozvev v idg, was aber von Apol lon nicht
buchstäblich zu verstehen ist : der dichter des sechzehnten lie
des selbst und Achilles sagen X 323 . 3 3 1 er sei von Hektor
getödtet werden . in übereinstimmung mit der Patrokl ie, aber
im widerstreit mit den zusätzen (XXVIII), wird angenommen
dafs R ektor ihm di e waffen ausgezogen habe 2 83 X 323 . nicht
tadelnswerth scheint mir dafs nach 2 1 4 Achil l dem Patroklus
will verboten haben mit Hektor zu streiten,obgl eich II 90
Hektor nicht ausdrücklich genannt war : und ich denke , des
von B arnes und Vofs aus Diogenes von L aertes in die ermah
nung eingeschobenen verses können wir entrathen .
Wenn nur nicht all e folgenden bücher,gegen die Patro
klie gehalten,geschweige gegen die noch edleren theile der
Ilias,sich so ärmlich und kühl ausnähmen , dafs ich das urtheil
von Wolf (proleg. p . C XXXV I I) nicht recht begreife , der nur
bei den letzten sechs büchern,also nicht auch
,scheint es
,beim
achtzehnten, sich anders gestimmt fühlte . mir scheinen die
fünf bücher von 2 bis X so aus einem stück zu sein,so über
ein stimmend in den begebenheiten nicht nur sondern auch in
allen manieren,in dem gänzlichen verschwinden all er griechi
schen heroen au fser Achilles,in der masse von erscheinungen
und würkungen der götter, i n den vielen my then , in der dürf
tigkeit der bilder und gleichnisse, dafs sie eben so sehr einen
einzigen dichter verrathen ,al s S i e für fast al le der früheren ,
die deswegen nicht um jahrhunderte alter zu sein brauchen,
dafs ich es nur grade heraus sage,zu schlecht sind .
Ich gebe zwar gern zu dafs auch die Patroklie schon ihre
besonderheiten hat,und dafs von dem auflal lenden das die
letzten gesänge haben sich auch in den früheren hie und da
spuren finden : im ganzen wird aber die menge der einzelnen
XXIX . D IE LETZTEN LIEDER . 2 —.Q . 81
abweichungen den allgemeinen eindruck bestätigen . so hat die
Patrokl ie‘
er spra chs und der andre antwortete’ in einem verse
zusammen,P 3 3
di
g wäre, edv d’
0 13 n eiä ev, dpu ßd,ueveg dei n goomidoz‘
welche s nun grade in j enen f ünf büchern nicht vorkommt,aber
im dreizehnten li ede,auch keinem der besten
, E 270
di
g wäre , ‚einem 6 Y7rvog, d; cs zßciy evog dä neemzdda ,
in der Dolonie, K 328
dig d d’
äv xego i ezfin zgev Äoißs m i er iiy eeow ,
und in 9 zwei mahl,200 und 424,
di
g wäre, xoixveev dä yvv7} xa i dy ec'
ßeze ,udf)w
°
dig q:oiz o, yéä noev d’
d 3145n s e i dy er'
ßez o iw'
3w.
aber weit auffallender sind doch in den letzten büchern die
reden die in einem einzigen verse bestehn, 1 82 392 Y 429
509 *I’ 707 . 75 3 . 769 Q 88 : und niemand der gefühl für
mani eren hat, wird im vi erzehnten liede die unnützen verse
A 605 - 607 ertragen ,
I I I ) I Iz ev neezsgog n ocoeem e .Meven rov a l xry eg m cg
v“
z z'
7n e p e xrx l :jmcecg, .
’
Afl l ü i; u
'
de'
es xgew spare ;
zdv d’
dn a,u ezßdy evog n gooe
'
cpq n o'
dozg (dd e l l edg.
so ist der übergang adro‘
zg s‘
7t oi t riy’
d'
aouc e nur Y 3 1 8 3 77
‘I" 1 6 1 , sonst nicht in der Il ias , um die ich mich hier überhaupt
al le in bekümmere : h ingegen wenn das gewöhnl iche 7} s e i oder15 da s e i , wobei der sprec lrcr subj ect des satzes bleibt , im
zwe iten sechsten neunten und elften liede gar nicht vorkommt ,
so ist von dem freil ich einzigen (pr) n vgi xau iy evog 36 1
dennoch, das sonst bei Homer unerhörte gw'
i abgerechnet ,
0’
ed ycyvoioxwv im zehnten E 475 nicht verschieden , und zu r}l n r ln n n n n . B e trach tungen über die Illu . 6
82 XX IX . m s L E T Z'
I‘
E N LIEDER . 2 4 1
Q’
5 yégruv X 77 hat das sechste ein gleiches beispi el , (io:
7vvr} earth; Z 3 90, wie auch mit d d’
, .
’
Axt l ezig de'
52 643 , und
mit m i id y l l edg y év (l) 23 3 wenigstens 77, m i d nev (näm
l ich nicht der eben geredet hat) im neunten und im zehnten
K 45 4 ./ I 446 zu vergleichen ist . so findet sich nirgend etwas
ähnliches wie a) 479 ,wo die rede der Here unmittelbar auf
diese wort e folgt,
dig wäre , z 7}v d’
o ii u n geuéq>n dxoiegyog l 47rdÄ/l wv,
oi l l oi xe l woorne'
vn Ä t dg a ldez'
n n agoiacevu g,
oder wie 11" 85 5 , wo gar mitten im verse directe rede anfängt,
8% de zgryn o: n e'
Äezorv
l en zfi w;gr'
v3 w dr}'
eev n oddg, zig die dvoiyec
z ogedet v .
“
iig ,u e
'
v z e p’
oil y zgm'
n a n é l ecocvI I ‘
3' I I
7ro:vz ozg ozu goi,uevog n el ez eozg em e vde wegee fi rw
nur dafs man nicht sagen mufs,es fehle w ide Äéywv : denn die
verbindung ist ganz wie J 303 ,
N N J 1 r
rm rev0 1 v prev N ew s en ez el i.ezm zm g yorg av et
co90vg i'
n n evg exe'
,u ev
,m ;de x l e ve
'
eoä o u“
y ndé n g in n oe r vz; z e xozi nvoge'
mpz fl 8 fi 0 t0 dig
omg n geo .9 av y e,uozzw T gwer5 0 t ,uaxeeJo u,
and a vaxwger'
rw .
”
so ist di e anrede drozgegoe'
g ohne weiteren beisatz vier mahl
in den l etzten büchern , 75 21 1 5 94 9 5 5 3 63 5 , einmahl im
achten liede I 229 : denn für dzoyeve'
g , welches die Odysse e
einmahl 443 hat, lasen die alten I 1 06 deeyeve iig i/1 xcl fieg.
das ähnliche d dt oyevq'
g steht nur in (D 1 7, die anrede iinnur in Y 1 04 und in der Dolonie K 4 1 6 : aber ijgwg statt de snamens und noch mehr ey 7;gwg sind verbreiteter . so ist die
än a voielmßrg den letzten büchern von 2 an zwar nicht eigen
thümlich , 2 399
XX IX . SIEB ZEHNTES UND ACHTZEHNTES L IED .
*PQ . 83
ei. mi ,u’
E dgnvriy r; z e 0éz zg dn ede; orze adl rzty .
E rigvvdrn; & v7 a'
z rm drpeggdev’
.Qxeozve i o‚
so Y 3 72 (D 86 X 1 28 ‘P 642 ; aber aufserdem doeh , soviel ich
w eifs,nur im sechsten Z 1 54 . 3 96 H 1 38, im achten 0 5 3 1 ,
im elften l iede M 96 , und in beiden kata logen 8 67 1 . 83 7 .
850 870. doch dergleichen geschickt und anmutig auszufüh
ren ist eine kunst die ich wenig verstehe .
Das vorletzte buch unserer Ilias hat der dichter desselben
gewifs nicht unmittelbar nach dem schlü sse von X wollen ge
lesen haben : denn es ist undenkbar dafs ein dichter diese ver
bindung wähl en kann ,
I I
wg ecpazo z l o neve , en z de ozevaxevze yvvomceg .
I
wg e i „ ev ozevoixovzo ua z o‘
z n z e l zv .
wie wir ähnl iche schon zwei mahl verworfen haben 0 3 67
(XXIV) und P 424 (XXVIII). den viert en vers dieser art Z 3 1 1hat bereits Ari starch getilgt
,
di
g ä'
waz’
ed; e,u é vry‚ dvéveve dé H a l l dg t jvq,
unmittelbar vor di
g o d ne'
v é’
ei'
xevz e , welches dem besserer
anstö fsig gewesen war nach der einzigen rede der priesterin .
durch eine stärkere athetose,die aber nach meinen unter
suchungen (XXVIII) eine mehrfache interpolation voraus setzen
würde , half Ari starch P 424 : aber warum schien ihm dort der
ozdn'
gereg rigvy aydrig unerträglich , wenn er‘I’ 1 77 duldete tiv
de? ” 1 1969 ; :évog fixe erdr}geov ; zwischen T und ‘I‘ weifs ich
zur fernern bestätigung wenigstens eine kleinigkeit anzugeben ,an welche der dichter , wenn er derselbe war , wohl gedacht
und dem schein des widerspruchs abgeholfen hätte . in T 47
hink en Diomedes und O dysseus noch von ihren wunden, und
auch Agamemnon hat seine wunde noch . es vergeht ein tag
109-225 : dann bei den spielen springt Diomedes vom wagen
509 und sticht mit dem speer 820 . O dysseus ri ngt 709
84 XXIX . DIE L E T ZT E N LIEDER . 2
und läuft 765 ,Agamemnon steht auf zum speem erfen 887 .
Nestor,der seit dem achten liede nur im vi erzehnten vorkam
(XXV) und in einigen der schlechtesten zusätze (XXIV . XXV),
erscheint plötzlich nebst Idomeneus und Phönix in einem verse
der eben so gut fehlen kann T 3 1 1 : aber in tritt er mit
einer langen belehrenden ermahnung auf, 304 .
Kleine zusätze von wenig gewicht werden sich auch in
den letzten büchern genug nachweisen lassen , wie der so eben
erwähnte vers in T,oder noch sicherer der störende T 3 74
(Hermann de i tera tz'
s p . den Aristarch gewifs als n egw ao‘
v
gestrichen hat . i ch darf nicht ausdrücklich bemerken dafs ich
in der nachweisung kleinerer zusätze auf keine vollständigkeit
ausgehe . al l ein Aristarch dürfte wohl einiges nicht mit unrecht
getadelt haben was doch nicht f ür späteren zusatz erklärt wer
den kann . indessen gestehe ich,es wäre freilich zu viel ver
langt dafs er trotz dem verurtheil hier seinen Homer hätte
aufgeben sollen . wer wird denn auch l eugnen dafs in diesen
büchern viel schones i st ? j a ich will gern zugeben dafs der
dichter des grofsen sechzehnten liedes in diesem mehrere ältere
vereinigt hat : und in der that deutet der katalog der T roer
B 860. 874 auf eine andre darstellung des kampfes°
im flusse
als die wir im einundzwanzigsten buche haben . aber der
dichter hat den ä lteren li edern in der überarbeitung so sehr
seine eigne farbe gegeben,dafs niemand gern an die scheidung
gehn wird,der
,wie ich
,darauf aus i st ausgefundene thatsaehen
zum künftigen gebrauch hinzustellen , die vielleicht noch im ein
zelnen,wo geirrt worden ist
,richtiger bestimmt werden kön
nen, aber so wenig als moglich vermutungen,denen man eben
so wahrscheinliche entgegen setzen dürfte .
So vi el j edoch hätte ich Aristarch wohl zugetraut,dafs er
das letzte buch ganz verworfen hätte , und den schlafs des
vorletzten von da an wo die fünf wettkämpfe beendigt sind .
denn so v iel waren nur versprochen 1F 62 1 - 623 , so v iel gab
Nestor als üblich an 634-63 8, und was nachher folgt 824 ff.
i st ungemein schlecht in der darstel lung . das l etzte buch aber,
XX IX . DI E L E T ZT E N LIEDER . z - sz. 85
zu dem die veranlassung in der rede des Priamus X 4 1 2 -428
lag, fanden die alten schon in vielen punkten anstö fsig . es ist
durch die worte A i'
it o d’
o’
cyaiv ohne übergang kunstlo s ange
knüpft , selbst in der zeitbestimmung ungeschiekt : denn dafs
der zwolfte tag nachher, és m i o övwdexaiz r; 52 3 1 , nicht von
der 3 . 4 ausdrücklich erwähnten nacht an gerechnet wird , son
dem von Hektors tode zurück, merkt man erst spät 1 07 . 4 1 3
an äufserungen die sonst keinen sinn haben .
XXX .
W enn ich mit meinen betrachtungen nicht gar zur qual mei
ner verehrten zuhörer über das ziel schiefsen will, so mufs ich
hi er aufhören : denn in welchem verhältnisse die mir erkenn
baren theile der Ilias gegen einander stenn,habe ich so kurz
und bestimmt als i ch es vermochte gesagt, und ich kann nur
wünschen, aber nichts dazu thun, dafs di e geschichte der alte
sten griechischen po esie diese untersuchungen in ihren nutzen
verwende . wer nun aber etwa nach weiberart um seinen lie
ben Homer,seine l iebe Ilias
,seine lieben vorurtheile, j ammert
und sie für weit herlichere einzelne lieder nicht hingehen wi ll ,dem kann ich zum ersatz den entwurf einer andern Il ias
,we
nigstens bis zum auftreten des Patroklus , nachweisen . i ch
meines orts weifs es dem Pisi stratus und seinen helfern dank ,
dafs sie uns nicht etwa eine ausführung dieses entwurfs gegeben
haben, sondern weit bessere und ursprünglichere stücke , die
sich ohne ihren fleifs sich er nicht auf die folgezeit fort gepflanzt
hätten . aber ich danke ihnen auch für die unschuld,mit der
sie, gewifs absichtlos,in ihrer überl ieferung die spuren anderer
darstellungen und ansichten der sage gelassen haben .
Wie wir nämlich im dre izehnten liede eine andere an
knüpfung der Patroklie vorbereitet fanden 0 63 (XXII) al s wiesi e der anfang des funfzehnten giebt, eine andre im vierzehnten
0 402 (XXV), und welche d as zehnte 0 23 3 andeutet_e bli eb
(XXVI) zweifelhaft, so w eiset das sechzehnte lied wieder auf
88 XXX . SPUR E N E INE R ANDERN ILIAS .
setzen musten (XX). die Troer übernachten fortwährend auf
dem felde 25 9 T 7 1 . so ist es in unserm achten und neun
ten liede,aber nur während einer einzigen nacht .
In der l etzten nacht vor dem auftreten des Patroklus er
augnet sich was in unserm achten liede enthalten ist, die ge
sandtschaft an Achill es, an die vom neunten bis zum funfzehn
ten weder Achil l noch sonst j emand wi eder gedacht hatte . die
greise der Argeier bitten den Achill es und nennen vi el kö st
liche geschenke E 448. noch bestimmter wird T 1 4 1 O dysseus
genannt,der auch im achten li ede die gaben versprach . dafs
die geschenke T 243 -247 genau dieselben sind wie I 1 22- 1 32,
i st eben nicht zu verwundern .
Ich habe die v erwundung der drei helden vor die gesandt
schaft an Achill gesetzt,weil sich der dichter die folge so mufs
gedacht haben : denn es heifst T 1 4 1 . 1 95 in der nacht auf
gestern, x3 t Cöv , s eien dem Achill di e gaben verheifsen ,
vor
dem morgen an dem Patroklus kam . aber ich glaube,diese
folge der begebenheiten war nur seine persönliche meinung,und wir dürfen wohl nicht schl iefsen dafs er etwa fand, die ge
sandten hätten den Achilles um hilfe gebeten weil die bedeu
tendsten helden verwundet wären,sondern wir müssen daraus
erkennen dafs er keine zusammen hangende darstel lung vorfand,
vielmehr einzelne lieder ; aufser der Patrokl ie etwa vier, soviel
er kund giebt ; von denen er, nach dem zorn und dem kampf
mit den göttern,das dritte und das v i erte sich willkürlich ord
nete . eins enthielt di e gesandtschaft,während die Troer in der
ebene übernachten ; das andre"
die verwundung der helden und
die beschränkung der Achäer auf ihr lager. j enes mag wohl
unser achtes sein, obgleich es der angenommenen ordnung wider
streitet 5 32 I 709 ; das andre vi elleicht das im elften voraus
gesetzte : das elfte selbst kann er aber nicht gekannt haben .
im achten hat er I 65 0 das tragische überschreiten des mafses
nicht gefunden, ohne welches nach einer neueren ansicht di e
epi sche fabel nicht sol l können begriffen werden (XXVI): j a
ihm hat nicht einmahl eingel euchtet dafs den Achill,weil er
'
di e bitten verschmäht hatte,die Ate strafend begleitete I 5 10
XXX . S PUR E N E INE R ANDERN ILIAS . 89
sondern dem Agamemnon,sagt er T 87 . 270,
sandten Zeus
Mera und Erinys die Ate,um viel Achäer zu verderben , aber
dem Achill gi ebt er keine sünde schuld,nicht einmahl dafs er
zu lange gezürnt habe T O7 .
Der übergang auf das erscheinen des Patroklus i st in der
erzählung der Theti s 3 450 sehr sonderbar gemacht :‘
Achille s
verweigerte den greisen die hilfe,aber er zog dem Patroklus
seine waffen an und sandte ihn mit vi elem volk in die schlach t .’
indessen das i st w ohl nur eine kurze darstellung,und die be
gebenheit wird wie in der Patroklie gedacht : denn es i st X 3 74
ausdrü cklich gesagt dafs Hektor die schiffe mit feuer angezün
det hat,und daran war j a 1 1 1 27 die aufforderung des Achi l
les geknüpft. wie genau sonst das sechzehnte lied sich an die
erzählung des fü nfzehnten schliefst bedarf keiner besondern
erörterung : di e wenigen abweichungen habe ich vorher (XXIX)angegeben , um zu zeigen dafs beide nicht einem dichter ge
hören können .
Ü B E R
ZENODOTS TAGBERECHNUNG DER ILIAS.
tAu s den berich ten u ber d ie v erh and l ungen der akadem ie der
w i ssen sch aften , 1 846 , s .
H r L a ch m a n n legte folgende beischrift eines basreli efs
troischer scenen vor, wel ches neuerdings in Pari s zum
schein gekommen ist.
d evv
0
a vz qg un o q oöez ov . eeu v
%v zfi n gaiz 7; f;zrégoc Xgé e
sw n geg Axo uevg ame€cgI I
5 z e n. a n ewn ;e rg n m;rdeg.
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z ov de Aya ,tt e‚u veveg cum
3 0 17vt 0g xoci zu} ßev l ezrév
ev ein eözdöva r. n iq äm‘
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z eig eigqy évm g dvecpog
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t 0? z öv 14 n öl l ce zfigöucr
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ZE NO DO T S T AGZÄ HL UNG .
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i v l4xa uöv . s oul [z e]Äeüe vz eg zfiv ; :qz ég
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wir 02a ce i , ém ßä l l u 7}3 3 1
30 n g em uvm; n geg O l vy n ov a y
aw upev, a e z e 7u 3 7;a t . a l l e: ev
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„sfr mw vevez n agn'
y eveg e
xvm igere‘
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än en a zfee n eh mer» .
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I
n on e öedexa n ; de z e r. a vu g
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eeu u 05M‚u 7rev dä
”
,
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r e n ogev ee d a r a uze v m; am
m. dt 8 1 9 0 000‘
v edv z öv dvdI w ) I
pw e v qrregcur eexez a c 0 Z
edg 1 17 n geezgqy e'
w; dmdsI
nam, xa l @éz rg u nd: z e 7rqri
45 ez a y,u a 1 0 5 v ie r? ävaßa ivu0 I
n geg t e r J w °
xa xew e u wm a [xj1
ey m u n eqeezv a an eqI I
Su m, a n a l l a 0’eerm Gan g
zd eigquéva zu? wie"
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50 eöaa . z aüz qg d'
w l ö eümyg fl )
xa i 5m ßoil l er,“
z ii dez e?
9 1
92 znnonor s TAGZÄ HL UNG .
g fyy e'
ge g, s e i z ri r Öy eqcöv det 3 yÖ V äxeve e
‘
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z ocu, i 7u ßci l l er.
p ie s e i ixeezfi, i v äez iv 14x
e ce7v ciyeeei, vecöv xe z e'
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5 5 eg, e vve ywyr} z c5 v 34xe ucö [v]xe i 3m ce ‚
s e i Merel [eiev s e i]l4 3.eäeivdgev y ove [y exle ‚
s e i]3 6 05 » eiyegei xa i Ö t [x icev 0 137 ]xvezg s e i i n m ö[l qecg, n e]
60 di dg ueixq, d i [0pü jd‘
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ai]er s e i Aiwfev [s e i n eö izng]zee
'
cng, n e[eze ieeecg z ei7 Ai]mfou oi [n e
‘
zfig „dmg, we i zee ö]
,ue 2Teemydöveg
Die schrift i st,fast ganz eben so erganzt, heraus gegeben
von hm Adri en de L ongpé rier in der R evue de phi le legz'
e,
vol . I,p . 44 1 , und von bru B ergk in einem Marburger pro
gramm auf den 2 1 . december 1 845 . was schlecht geschrieben
ist, sieht j eder selbst : nur das unbegreif lich e Ö n e‘
g z ciiv e t ai v
(z . 26) w idersteht einfachen versuchen .
Aus den ersten werten,über denen aber ein halbes dutzend
zeil en abgebrochen sein sol l,machen beide herausgeber eine
überschri ft,zu der sie auch noch das é
'
eu ziehn,und durch
die sie den aufsatz für einen auszug der Ilias von Zenodotus
dem E phesier erklären . aber eine inhaltsangab e der ersten
fünf bücher der I lias haben wir hi er nicht,sondern, für leser
di e si e schon kennen,eine berechnung der tage
,mit anfüh
rung nur der verse di e z eitbestimmungen enthalten . daher,und nicht durch absichtliches zusammenziehen
,die kurze anf
zählung v ieler begebenheiten . die nächste ausführliche unter
suchung würde auf die verse H 381 . 421 . 43 3 . 465 gegangen
sein ; nach dem scholion zu 1 1 202 ,welches Aristarchs mei
nung zu geben scheint, die umgrenzung nur eines tages, des
vi erzehnten der „fin g. dann müste ferner zu sehen sein , ob
der sonnenaufgang in vor oder nach der götterversamm
ZE NO DO T S TAGZÄHL UNG . A. 93
lung eintrat, v . 1 nach Aristarch ,nach Zenodot vor dem
(gewifs hat erst Aristophanes oder Aristarch den j etzigen an
fang von bestimmt : aber es ist sicher falsch,erst ihnen
,
und nicht etwa Zenodot oder einem früheren,die kindische
eintheilung beider werke nach den buchstaben des alphabets
zuzuschreiben,da die gereiftere kri tik die Odyssee bei IP 296
schlofs .) dafs die abhandlung von Zenodot verfafst sei , haben
beide herausgeber nicht versucht zu beweisen . allerdings aber
giebt di e tafel Zenodots ansichten ; nicht weil im anfang sein
name steht,sondern weil Aristarch die gesamte darste llung
bekämpft .
Zenodot verwarf die verse A 488 -490 492 : den
schri eb er gar nicht . warum,hat hr B ergk nicht richtig er
rathen,obgleich Aristarch di e gründe der athetese widerlegt .
er lehrt (schol . 490) dafs n e3 éeexe d’
oii v z e n z öl ey öv z e
bedeute,die unthätigkeit sei dem helden schmerzlich gewesen
dem früheren kritiker schien also die begierde zum kampf der
drohung zu widersprechen, dafs er nicht mehr streiten sondern
beim kehren wollte . und oii z é n oz’
i g n e'
l epov, sagt Ari
starch , sei entweder 7rge'
Äm/u g, oder es beziehe sich ,da von
den dazwischen liegenden tagen überhaupt n ichts erzähl t werde,
auf kleine heerfahrten in di e umgegend ,die sonst Achil l zu
führen pflegte . dies scheint er so ausgef ührt zu haben,dafs
er zeigte eig ciyegq'
v sei grade so anstö fs ig oder gerechtfert igt
als i g n o'
l ey ov, wie denn auch Näke (ep-use. I, p . 265 ) beides
gleich unschicklich fand . ein ehrenelegisclres bedenken nahm
Zenodot an den versen nicht : sonst würde die tafel ihrer er
wähnen . dagegen rügte Aristarch durch eine diple bei A 477
(s . schol .) die nachlässigkeit Zenodots , und der tafel , da fs der
tag der rückkehr des O dysseus von C hryse vergessen war.
auch die schwierigkeit berührt d ie tafel nicht , dafs 472 die
Achäer in C hryso n e vr;pégm c den Apollon hos ingcn . das sehe
l ien erklärt‘
dcn re st des tages, an dem geseht und das fest
mahl gehalten ward'
: es verschweigt aber dafs auch die ver
sammlung mit al len reden in diesen tag fiel , und die absen
dung des schifl‘
es , bei welcher zwanzig ruderer gewählt und
94 znnonor s T AGZÄ II L UNG . A.
eine hekatombe geladen ward ; frei lich immer nur sehr wenig
begebenheiten gegen die des tages von B 48 bi s H 293 .
Die übrige rechnung der tafel findet hr B ergk untadlich
und eben so gut als die gewohnl iche. das gespräch zwischen
Thetis und Achill i st am abend desselben tages,an dem sich
die könige zanken,des zehnten : die götter sind am neunten
zu den Ä thiopen gereist . dies mufs j eder annehmen,der die
masse der Ilias für ein ganzes hält . nun sagt aber Theti s,am
zwölften tage werde Zeus heim kehren : am zwölften,rechnet
di e tafel,nach der abreise
,also am zwanzigsten
,und am zwan
zigsten lafst sie dann T hetis auf den Olymp gehen . hierin fand
Aristarch zwei fehl er . wenn mit Zenodot die verse 488 -492
geti lgt wurden,und nun ward 477-487 erzählt
‘
mit dem mor
gen’,also am elften tage
,
c
kehrt e Odysseus heim’
,so muste
der unmittelbar 493 folgende‘
zwölfte tag nach diesem’
von
dem elften ab gezählt werden,also nothwendig anders als in
der rede der T hetis . dies bedeutete die diple bei 477 . zwei
tens,da allerdings der zwolfte tag beide mahl gleich zu be
rechnen ist, se kann er das erste mahl freilich , in der rede der
Thetis,sowohl von gestern
,vom neunten tage ab
,gezählt wer
den,als von heute : aber wenn nun der dichter selbst erzäh
l end sagt‘
am zwölften tage nach diesem’
,so kann er nicht
von der begebenheit ausgehen,die nicht er selbst sondern nur
eine seiner personen erzählt hat. dies sagt das allzu kurze
schol ion zu A 493 , dessen verständnifs wir der tafel verdan
ken : i x z eriz ev Äé;/ 8 L z er"
) xee'
vev,z er
“
) z fjg y rfm deg'
ein e ycie
75 @éu g“
x3 i gög 52877 y ezd öe i'
z e”
; Theti s , nicht aber der
dichter .
Offenbar hat Aristarch,der den zwolften tag für den zwölf
ten der „fin g nahm ,gründlicher untersucht als Zenodot mit
seinem elften,und nur bei Aristarchs ansicht darf man noch
fragen ob sie genüge . zwar di e meinung die hr B ergk p . 4
mit dem ausdruck argu tatur rügt (einem unschönen , wo es
sich um freie aber achtungsvolle kritik der edelsten poesie
handelt), hat weder der getadelte noch sonst j emand gehabt :
aber der zweifel wird doch wohl erlaubt sein , ob es einem
96 XXV I I . DAS AC I-IT ZE II N'
I‘
E L IED . S t. .
lichen ersten worte von .Q bedeuten sollen , / 1 5m 6’
o’
zyuiv
wie verwegen würde es also sein ,in diesen w erten und in
dem allerdings voraus gesetzten begräbnifs des Patroklus an
spielungen auf unser dreiundzwanzigstes buch zu sehn ! müssen
wir di es aber absondern,so macht im letzten buche der
zwölfte tag keine schwierigkeit, er rechtfertigt aber auch nicht
den im ersten .
ZUSATZE
VO N MO R IZ HAUPT .
Zu III . s . 6 .
D en widerspruch zwischen A 222 und 424 zu heben hat
Ari starch auf versch iedene weise versucht . er meinte,entweder
müsse 222 gestri ch en oder allgemeine homerische formel , ohne
individuelle bedeutung für diese stel le,angenommen werden .
ein dritter versuch der ausgl eichung ist für ä'
rrovz o im 424“
verse i’n evu u, aber kein glücklicher,da dem futurischen prä
sens ä'
p e und der gedanke widerstrebt . auf'
der andern götter
abwesen heit kommt es gar nicht an : rn iterfo lgt kann si e mit
erwähnt werden ; ganz überflüfs ig wird ihrer gedach t , wenn
sie erst bevorsteht . dafs Apol lon am tage nach der gö tterfahrt
zu den Ä thiopen seine pestpfeile in das heer zu senden fort
fährt und am gesange der in C hry sc das opfer haltenden sich
e rfreut ist dem Aristarch nich t aufgefall en . dafs Athene von
Here vom Olymp herabgesendct wird und dahin zurückkehrt
hat ihn zu keiner athetese bewogen : nur 229 nicht auch 22 1 ,
gab er allenfall s preis, und zwar 1 95 . 1 96 verwarf e r , wohl
nur weil diese verse s ich wiederholen, aber 208 . 209 nahm erh in h m m m ,
!!Mr.u h l rm gm r ü ber die "im . 7
98 DIE FO R T S E’I‘
ZUNGE N
gegen Zenodotus in schutz , der hier aus derselben sehen vor
widerholung ti lgte . den widerspruch dieser stellen und des
424" verses räumte er entweder durch sein ä'
n evz e z hinweg
oder durch erklärung ; er hat nicht in beiden ausgaben fs'
zzov
z e r. gesetzt oder es nicht mit entschi edenheit als das richtige
behauptet,sonst wären seine bemerkungen über 222 unnütz .
die erklärung durch die er den widerspruch zu lösen suchte
mufs wohl die in B L überlieferte sy l leptische von n oivz eg 424
gewesen sein ; nicht dafs sie seiner würdig wäre, aber eine
andere weise sich über den widerspruch hinwegzuteuschen
wird man schwerlich finden können . von den unmöglichkeiten
die Vofs (krit. bl l . 1 , 1 83) als(
die wahre antwort’
auf die fra
gen giebt zu denen diese stellen nöthigen ,war Aristarch weit
entfernt .
Zu dem (s . 93) aus n e w;,uén (472) gewonnenen grunde
für die verschiedenheit der v erfasser des ersten liedes und der
ersten fortsetzung fügt sich noch eine andere betrachtung.
wenn der dichter des ersten liedes seine erzählung durch eine
fortsetzung wie 430-492 weiter führen wollte, so konnte er es
doch nur thun um die begebenheiten seines liedes durch Apol
lons versöhnung zum absehlufse zu bringen . aber gerade dies
W ichtigste wird mit ganz knappen werten abgethan ,z o i
‘
i 5 ä'
x l ve
®oi'
ßeg l i n e'
l l cov was erst dann mit schönem gleich
mafs aus 43 widerholt wäre , wenn wie dort die erhörung
ausgeführt würde,und. edi mee
'
m z égrzez’
oixmicav Wäh
rend opfer und opfermahl weitläufig geschildert werden . dies
i st einem fortsetzer zuzutrauen , der dem dichter dessen lied er
weiter spann an künstlerischem verstande nicht ganz gleich
kam und der sich in der beschreibung einer festlichkeit gefiel
(wie die interpolatoren altdeutscher lieder in der schilderung
von ritterfesten schwelgen), gewifs nicht dem dichter der sein
lied ( 1 -347) tadellos gliederte und abrundete . dieser dichter
brauchte Apollons versöhnung nicht anzureihen ; sie war aus
der sage bekannt und von ihm selbst durch Kalchas worte
hinreichend angedeutet . sein lied wollte nur als ein einzelnes
aus der ganzen sage verständliches gelten : es ist nicht in der
1 00 DI E FO RTSETZUNGEN
auffassen dürfen . erigriezze steht E 265 442 . I 4 1 9 . 686 .
N 732 E 203 0 724 . P 5 45 . 52 296 und siebenmahl in der
O dy ssee, 1 46 . 7 288. a 1 73 . 1 43a 5 23 5 . g 322. w 543 , immer
al s nominativa s oder vocativus , immer vor Zeu'g oderimmer am versende
,al so ganz formelhaft unter fester bedin
gung . der accusativus sögzien e Z fiva findet sich 206 , also
in einem verw erfl ichen stücke , E 265 , also im dreizehnten liede
das sich durch eigenthüml ichkeit absondert , und 52 3 3 1 , an
all en drei stellen im versende . was wir A 498 l esen ,E dgar
d’
sögv'
en e K90vidryv, hat nur in der parall elen stel le E 590 1»
6’
eögz‘orre n w
'
dzyv 52 98 sein gegenstück : denn ei:
9v'
e7ze K90vidr; in dem n geer'
zu ov an Zeus werden selbst di e
nicht rechnen denen sonst alles eins ist . ein anderes beiwort
des Zeus, äezegem yz rfg (5 80 609) kommt M 275 vor
, sonst
nur in einem schlechten stücke Z 443 . ein dritt es , Ö rpzßge,u é
z r;g wiederum in M 68, in einem füllstücke E 5 4, im
H 1 2 1 , und in der O dyssee . Hephä stos heifst x l vz oz é; q g
sonst nur 2 1 43 . 39 1 (O d . der Olymp oiyeivvupog (420)wie sonst nur wieder im 2 1 86 ; n o i vöezgoig wi e nur in
demselben verse E 754 . 0 3 ,also in dem absonderlichen
fünften liede und in einem schlechten hinzugefügten stücke ;e iyl ry
'
ezg (5 32) wie nur N 243 (und O d . v nur hier vor
kommende wörter sind xe & ev'
dew (6 1 1 ; dies verbum steht
fünfmahl in der Odyssee ; dafs es die Ilias sonst nicht kennt
wird schwerlich zufall sein,da sie das einfache sir
'
daw dreifsig
mahl hat), e’
x3 oden fj ee z ein oezeixew (5 22 ; viermahl in
der Ody ssee), n e l w oiygez ov und ein eq o'
v del eyfiz e
(5 40; auch die andere form öo/l o,ufiz zg steht nur in der Odys
see), xo l cpo'
g (5 75 ) nur hier (5 10) kommt die constructi onöcpe
'
l l wez'
v z é z zyfi vor . 7}égzog (497 . 5 5 7) nur noch in dem
füllstücke T 7 (und O d . L öm cié'
ew (542) nur noch 2 5 06
und 43 1 (und O d . Ä 544 . ‚u aimi,u egog (4 1 7 . 505 ) wie
der Z 95 . 45 8 (so in einem dreimahl gebrauchten verse der
O dy ssee , e 266 d 346 . g 1 3 7) und in anderer b edeutung 0 44 1
(wie O d . wie mit 2 in x l vz ezéxwyg, oiydm (pog‚ özxe'
Cu v,
ai
xv'
y ogeg, so stimmt diese fortsetzung in einigen ausdrü cken
DE S E R S T E N L I E DE B . 1 01
auch mit di e formel Aco’
g zz0z i xe l xeße z ég de? (42 6) steht
438. 505 , und mit xe z oi im dreizehnten li ede E 1 73 : xe l xe
‚8az rjg sonst nur in der Odyssee , 3 2 1 , v 4 . di e formel dr}7.a iywz i
'
gye (5 1 8) i st etwas ärmlich w iderholt in 13 6 7) l olyrei'
gye w ir)"
ä'
eeez e z l e iy t og kommt sonst nur 0 5 33 undzP
'
3 1 0 vor . dafs endl i ch der v ers 3 5 8 in 2 3 6 steht verdient
nach dem bei der ersten forts etzung über ßév3 og bemerkten
beachtet zu werden .
z u s . 6 . 7 un d 30.
D er gleiche anfang der beiden fortsetzungen des ersten liedes,
‘
H 6’
o’
ze'
xova’
c'
z'
y e z o'
iow yore} xiev . e özo‘
zg id ; ul l szig
und aöze g’
O öveeeüg, lä fst sich mit einer erscheinung im A
vergl eichen . im 1 4“ liede war verbunden
A 664 297 ein e vevgfig ßeßl qp évov. e ri
d 14xt l l ßög
763 oieg zfig ägez fjg ein ewjeeze r.
die unhemerische, den eiligen Patroklos wunderlich auf haltende
erzä hlung Nestors knüpft sich 665 an e i n ig .
’
Axt l l s rig an , und
lenkt auf dieselbe weise wieder in den gang des echten stückes
ein, 762
w g eov, s i'
n e r ser ya, p ez’
oivögoiorv . e rid .
’
s l l evg
z u IV . s . 9 .
D afs die vier verse B 239 - 242 unecht sind lä fst sich noch
deutlicher zeigen . auch 242 i st widerhol t, aus A 232, und diese
w iderholung von werten des Achill , in ganz anderer bezi ehung,
ist ärmlich in T hersites munde, dessen rede mit 238 l ebendig
und kräftig schliefst .
Thersites sagt kein wert von der pest ; seine schmähsucht
hätte aber gerade daran den erwünschtesten an lafs zu vorwür
fen gegen Agamemnon gehabt . das eig .
’
s l fie z z,urjegy alsodes dichters (B 3) spi elt nicht auf das erste lied an , sondern
nur auf die begebenheiten die dieses lied und gewifs auch an
dere (vergl . IX 8 . 21 ) erzählten .
Hermann (De i teratz'
s apud Homerum) bemerkt mit recht
dafs die beiden gleichniss e B 1 44- 1 46 und 1 47 148 wegen zu
grofser ähnlichkeit neben einander an stöfsig sind : hinzusetzen
kann man dafs sie wenigstens durch ein Oder verbunden sein
müsten . die ähnlichkeit geht bis auf den ausdruck,denn e
’
7ze’
f
£eg und ärze zyz'
é'
m sind verwandt. dig z a'
i'
v n ä e’
oiyogn } m vrj& rykann auf das erste gleichnis 1 44— 1 46 folgen, das m w;
'
3 7; d’
oiyogry'
im nachsätze wieder aufnehmend ; ich denke aber, dieses erste
gewaltigere gleichnis (das aber 207 ff. ähnlich w iderkehrt)wird das später hinzugethane oder statt des zweiten gesungene
sein . so glaube ich dafs im elften buche das gleichnis vom esel
(A 5 58) das ursprünglich e ist. nach dem schönen gleichnisse
vom löwen (5 48) dies andere zu dichten oder j enes durch dieses
z u V. s . 1 1 . 1 2 .
D ie alberne flach } yegövzwv bliebe verwerf lich , auch wenn siein der sprache gar nichts auffälliges hätte . aber aufser iy
‘
& é‚trrg
e’
ez rfv das in seiner formelhaften bedeutung hier ganz un
sinnig ist,fällt auf y eye ö v
'
y wv yegövze w denn der plural
von‚u eyoi& v,u og i st sonst nur epitheton der völkerschaften, der
Achäer (A 1 23 . 1 3 5 . ca der Troer (E 27 . 1 02 . 1 5 5 .
K 205 . / 1 294 45 9 . N 45 6 73 7 . P 420 2l“ 1 75 . Abanter
( B 5 4 1 . d Aetoler (I 5 40 ‘P 63 3), E peier (A 732 744 .
0 Kaukonen (7 Kephal lener (B Paphlagoner
(E 5 7 Phäaken (7; Phthier (N H vl oryewjg heifstNestor nur hier
,und das wort steht sonst nur “1” 303 .
z u s . 1 2 . 1 3 .
W enn Odysseus hier (zu anfang der rede) von den Achäern
sagt ozidé z er. äxz el e'
ovew Ö n öexeew 7;v7zeg zin éezm » u . s . w .
so ist es fast lächerl ich,wenn Nestor
,als er zu reden
beginnt, mit gewaltigem anlauf doch gerade nur den gedanken
ausspricht den schon O dysseus geäufsert hat, 3 39 m } 67) eur& eerfe z ze s e e egxre ßq
'
eez e z 75,u iv ; u . s . w . dagegen wie schön
diese verse, wenn des Odysseus gerede wegfällt ! wie aber der
ZUM ZWE ITEN UND ZUM DRI TTEN LIEDE . 105
nachdichter seinen anfang aus dem der rede des Nestor ge
nommen hat,so ist er auch sonst in seiner erfindung von
Nestors rede abhangig . weil Nestor 3 5 0 ff. von Zeus siegver
hei fsendem blitze ermutigend spricht, so lä fst er den Odysseus
etwas ähnliches verbringen ,die geschichte von der schlange
und den sperlingen .
zu VII . s . 1 8.
G egen die freigegebene annahme ernes dichters für das 29 unddas 3 " lied spricht dafs im 3
“ liede Athene,die am sch lufse des
2“ mit zum kampfe auszieht, ganz verschwunden ist (denn die
flüchtige andeutung T 439 steht in einem unechten stücke) und
dafs das hauptmotiv der begebenheiten des 2“ liedes, Zeus ab
sicht den Achill zu rächen,hier ganz zurück tritt .
zu V IH . S . 1 9 z . 20.
E i n a n d e r e s l i e d ] Die bezi ehungen des 4" li edes auf dieses
verlorene,die aus dem vorhandenen 3 " liede sich nicht erklär
ten ,veranlafsten die in terpolationen in T . dies streben nach
v ereinbarung zeigt auch 43 9 : denn ohne A 7 ff . hätte der
interpolate r diesen vers schwerlich gemacht .
z u IX . s . 2 1 .
Der späte ursprung des 5 “ li edes kann nach den beobachtungen von Geist
,Disqu is itz
'
enes Hemer icae (Giefsen 1 832, wieder
abgedruckt in Jahns archiv für philologie bd 1 ) nicht zweifel
haft sein,wenn auch nicht alles dort vorgetragene richtig oder
richtig gefafst i st . aber in di esem späten liede lassen sich einige
stellen als noch spätere zuthaten nachweisen .
Wie am schlufse des 2“ l iedes Athene mit den Aehaern
auszieht,so ist sie auch im 5 “ liede, der fortsetzung des im
heere, J 43 8. 5 1 5 . 5 41 . E 1 . 29 . 1 2 1 . nachdem sie den Diome
des gegen Aphrodite angereizt hat, enteilt sie, o’
rn e'
ßr; 1 3 3 : aber
290 lenkt sie Diomedes speer ; si e ist also nicht etwa zum
Olymp zurückgekehrt. aber 4 1 8 ist sie auf einmal auf dem
Olymp : wie si e dahin kommt ist nicht gesagt.°Athene und
Here reizten stichelnd den Zeus’
heifst es 4 1 8 : aber Here redet
kein wort. dies ist um so ungeschickter , da 4 1 9 steht z ei rn
de‘
‚m iä e w figxe & eci yl e vxrö7u g Athenes spott über
die verwundete Kypris ist ziemlich frostig und nicht geschickt
in den werten,denn nach zw ei 31 xe u oiöcov 421 ist dasselbe
zw ei l i xe u oiöwv unbehilflich . auch mufs j a Athene, wenn sie
uberhaupt zugegen ist, Kypris klage 3 76 - 380 wohl mit ange
hört haben : vor Kypris erzählung nähme sich der spott besser
aus als j etzt,nach der heilung der verwundeten . auf Athenes
spott läch elt Zeus und sagt zu Kypris sehr unbedeutendes .
streicht man 4 1 8-43 1 , so ist alles untadel lich . die verwundete
Aphrodite flieht zum Olymp ; ihre mutter Dione tröstet und
1 08 DAS FÜNFTE LIED .
werden ? ) weiden . warum die göttinnen den wagen verlassen
sieht man nicht ein (Ares ist j a auf seinem wagen in der
schlacht,bis er ihn der verwundeten Kypri s abtri tt, oder
warum sie zur niederfahrt vom O lym p des wagens sich bedien
ten . sie eilen zu fufs dorthin wo um Diomedes das dichteste
gedränge ist . Here ruft,mit ungeheurer stimme
,dern Stentor
gleich,den Achäern mut zu
, 784- 792 . weiter thut sie nicht das
mindeste,und man wundert sich bil lig dafs sie sich deshalb
vom Olymp herab bemüht hat und die erwartung,welche die
lange beschreibung des anschirrens der rosse und die ganze
vorbereitende erzäh lung erregt hat,teuscht . was von 793 an
bis 906 folgt ist tadellos, bedarf aber, wenn Athene im heere
ist,wo wir sie suchen
,gar nicht des vorhergehenden stückes .
in diesem stücke nun ist E 73 3 -73 7 @ 384-388,
E 745 -75 2 @ 389-396 .
in ist alle s in schönstem zusammenhänge und gleiehmafse
der erzählung,so dafs Aristarchs urtheil (sche l . A zu E 734 .
385 390) keine billigung verdient. auch die folgenden bei
den verse 75 3 75 4 sind fast buchstäblich entlehnt aus der
zweiten fortsetzung des ersten liedes A 498. 499 dort stehen
diese beiden zeilen in festem zusammenhänge der erzählung ;hier ist vorher gar nicht gesagt dafs die göttinnen zu Zeus wol
len . die rückkehr der göttinnen zum Olymp ist in drei oder
vi er versen, E 907—909 Z 1 , eilfertig und dürftig, und nach derlangen beschreibung ihrer wagenf
'
ahrt ohne alle symmetri e ab
gethan . die am Simois und Skamandros weidenden rosse sind
ganz vergessen . E 908 ist J und entlehnung wahrschein
lich,da Athene sonst nirgend .
’
Aile l xey evqr'
g heifst. dafs nun
keine götter mehr in der schlacht waren ist Z 1 durch das
nackte o iai 3 r; wunderlich ausgedrückt . alle s wi rd vortreff
l ieb,wenn man 7 1 1 -792 und 907-909 Z 1 hinweg nimmt . der
zusammenhang ist dann von 703 an klar und ungestört. Hek
tor und Ares,viel e tödtend
,drängen die Achäer immer mehr
zurück . da eilt Athene,noch immer im heere anwesend
,zu
Diomedes,regt ihn auf und begl e itet ihn . er verwundet den
Ares . Ares enteilt zum Olymp,we
_Zeus ihn schilt
,aber durch
DAS FÜ NF'
I‘
E L IED . 1 09
Päeon heilen lafst. E 906 n dg dä Ä t i n vr'
wvz xe 9 éCez o xv'
öei.’
ye r'
wv i st ein vortreff licher schlufs des liedes . Arista rchs
dr.n l fi edv dez egr'
exrp n egreez ry,u évry (sche l . A, vergl . zu A 405 )rührt aus irriger bedenklichkeit her . midei
'
ye r'
w v i st allge
meiner ausdruck göttli cher herrlichkeit . A 405 kann gestrichen
werden,nicht ohne vortheil für die satzverbindung .
Nach diesen athetesen besteht das 5 9 l ied aus folgenden
versen, d 422
-E 4 1 7 . 432-507 . 5 1 2-7 10. 793 -906 .
Entfernt ist hiermit die stell e vom Stentor, deren seltsamkeit schon die alten bemerkten . die welche in den katalog
verse über ihn einschalteten,fühlten , indem sie ihn für einen
Griechen hi elten,sehr richtig dafs in dem langen gedichte
,das
sie als einheit betrachteten , ein solches einmaliges vorkommen
ohne beziehung anstö fsig wäre . ein herold Nestors,wie die
scholien B L zu B 96 angeben (auch mit T heetes irrend ,der
M 343 Menestheus herold ist), kann Stentor nicht sein : ein
blofser herold würde schwerlich‚u eya b jzwg genannt werden .
die ihn für einen Thraker erklärten und eine sage von ihm
kannten,mogen recht haben ; denn auf T hrake führt die E zev
z egig l r'
y vr; bei Herodot und der Por /us S ten teris bei Plinius .
aber der in L aufbewahrte einwand dl l’
i'
b‘og‘
O,m y
'
grp z e ig
n ege öarv s id erv z e rig ö eev'
g i st triftig und , wie ich meine ,Ari starchs würdig
,der seine diple hier nicht vergafs .
z u X . 8 . 22 .
W enn der dichter von den unvollendeten ögxr'
ozg wuste
(H so war es doch allzu wunderlich dafs er da wo j eder
es erwartet ihrer gar nicht erwähnte und so ein wirksames
und natürliches motiv für reden des Aias und des Menelaos
mutwi llig oder nachlä fsig aufser acht liefs . ich denke H 69-72
sind eingeschaltet,um eine anspi elung auf früheres anzubrin
gen,die man mit recht aber nicht am rechten orte verm ifste .
73 ist dann de' zu streichen . der zusammenhang wird so (67 .
66 73 ff.) viel besser.