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Ökonometrie - Eine Einführung 5. Auage Ludwig von Auer 28. März 2011

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Ökonometrie - Eine Einführung5. Auflage

Ludwig von Auer

28. März 2011

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Inhaltsverzeichnis

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1 Einleitung 11.1 Braucht man Ökonometriker? . . . . . . . . . . . . . . . 21.2 Was ist Ökonometrie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.3 Die vier Aufgaben der Ökonometrie . . . . . . . . . . . . 3

1.3.1 Spezifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31.3.2 Schätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41.3.3 Hypothesentest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81.3.4 Prognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

1.4 Aufbau der Lehrveranstaltung . . . . . . . . . . . . . . . 91.5 Datenmaterial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

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2 Spezifikation 12.1 A-Annahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2.1.1 Erster Schritt: Formulierung eines plausiblen linea-ren Modells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2.1.2 Zweiter und dritter Schritt: Hinzufügung eines Be-obachtungsindex und einer Störgröße . . . . . . . 5

2.1.3 Formulierung der A-Annahmen . . . . . . . . . . 92.2 Statistisches Repetitorium I . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.2.1 Zufallsvariable und Wahrscheinlichkeitsverteilung 132.2.2 Erwartungswert einer Zufallsvariable . . . . . . . 182.2.3 Varianz einer Zufallsvariable . . . . . . . . . . . . 202.2.4 Bedingte und gemeinsame Wahrscheinlichkeitsver-

teilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.2.5 Kovarianz zweier Zufallsvariablen . . . . . . . . . 262.2.6 Rechenregeln für Erwartungswert und Varianz . . 31

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2.2.7 Eine spezielleWahrscheinlichkeitsverteilung: Die Nor-malverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

2.3 B-Annahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.3.1 Begründungen für die Existenz der Störgröße . . . 362.3.2 Formulierung der B-Annahmen . . . . . . . . . . 37

2.4 Statistisches Repetitorium II . . . . . . . . . . . . . . . . 452.4.1 Stichproben-Mittelwert einer Variable . . . . . . . 452.4.2 Stichproben-Varianz einer Variable . . . . . . . . 462.4.3 Stichproben-Kovarianz zweier Variablen . . . . . 47

2.5 C-Annahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

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3 Schätzung I: Punktschätzung 13.1 KQ-Methode — eine Illustration . . . . . . . . . . . . . . 53.2 KQ-Methode — eine algebraische Formulierung . . . . . . 9

3.2.1 Summe der Residuenquadrate . . . . . . . . . . . 93.2.2 Herleitung der Schätzformeln . . . . . . . . . . . 12

3.3 Interpretation derKQ-Schätzer bα und bβ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

3.4 Bestimmtheitsmaß R2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243.4.1 Grafische Veranschaulichung . . . . . . . . . . . . 243.4.2 Definition des Bestimmtheitsmaßes . . . . . . . . 313.4.3 Berechnung des Bestimmtheitsmaßes . . . . . . . 33

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4 Indikatoren für die Qualität von Schätzverfahren 14.1 Statistischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

4.1.1 Warum ist yt eine Zufallsvariable? . . . . . . . . . 34.1.2 Warum sind die KQ-Schätzer bα und bβ Zufallsva-

riablen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64.2 Zwei Kriterien: Unverzerrtheit und Effizienz . . . . . . . 74.3 Unverzerrtheit und Effizienz der KQ-Methode . . . . . . 114.4 Statistisches Repetitorium III . . . . . . . . . . . . . . . 16

4.4.1 Standard-Normalverteilung . . . . . . . . . . . . . 164.4.2 χ2-Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194.4.3 t-Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214.4.4 F -Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

4.5 Wahrscheinlichkeitsverteilungen der KQ-Schätzer bα und bβ 264.5.1 Wahrscheinlichkeitsverteilung von yt . . . . . . . 264.5.2 Wahrscheinlichkeitsverteilungen von bα und bβ . . . 28

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5 Schätzung II: Intervallschätzer 15.1 Intervallschätzer und ihre Interpretation . . . . . . . . . 35.2 Intervallschätzer für β bei bekanntem σ2 . . . . . . . . . 65.3 Intervallschätzer für β bei unbekanntem σ2 . . . . . . . . 14

5.3.1 Herleitung des Intervallschätzers . . . . . . . . . . 145.3.2 Interpretation des Intervallschätzers . . . . . . . . 225.3.3 Aussagekraft von Intervallschätzern . . . . . . . . 24

5.4 Intervallschätzer für α . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

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6 Hypothesentest 16.1 Zweiseitiger Hypothesentest . . . . . . . . . . . . . . . . 2

6.1.1 Ein grafisches Entscheidungsverfahren . . . . . . 36.1.2 Ein analytisches Entscheidungsverfahren . . . . . 76.1.3 Zusammenhang zwischen analytischem

und grafischem Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . 136.2 Einseitiger Hypothesentest . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

6.2.1 Ein grafisches Entscheidungsverfahren . . . . . . 166.2.2 Ein analytisches Entscheidungsverfahren . . . . . 18

6.3 p -Wert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246.4 Wahl der geeigneten Nullhypothese und des geeigneten Si-

gnifikanzniveaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266.4.1 Strategie A: Nullhypothese behauptet Gegenteil der

Anfangsvermutung . . . . . . . . . . . . . . . . . 276.4.2 Strategie B: Nullhypothese stimmt mit Anfangs-

vermutung überein . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

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6.4.3 Trennschärfe von Tests . . . . . . . . . . . . . . . 326.4.4 Anmerkungen zu zweiseitigen Tests . . . . . . . . 34

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7 Prognose 17.1 Punktprognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

7.1.1 Prognosewert und Prognosefehler . . . . . . . . . 27.1.2 Verlässlichkeit der Punktprognose . . . . . . . . . 4

7.2 Prognoseintervall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

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8 Spezifikation 28.1 A-Annahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

8.1.1 Erster Schritt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48.1.2 Zweiter und dritter Schritt . . . . . . . . . . . . . 98.1.3 Formulierung der A-Annahmen . . . . . . . . . . 10

8.2 B-Annahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118.2.1 Formulierung der B-Annahmen . . . . . . . . . . 118.2.2 Interpretation der B-Annahmen . . . . . . . . . . 13

8.3 C-Annahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

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9 Schätzung 19.1 Punktschätzer bα, bβ1 und bβ2 . . . . . . . . . . . . . . . . 59.2 Interpretation der Schätzer bα, bβ1 und bβ2 . . . . . . . . . 11

9.2.1 Formale Interpretation . . . . . . . . . . . . . . . 119.2.2 Ökonomische Interpretation . . . . . . . . . . . . 12

9.3 Autonome Variation der exogenen Variablen . . . . . . . 149.3.1 Korrelation zwischen den exogenen Variablen . . 149.3.2 Berechnung der autonomen Variation . . . . . . . 20

9.4 Informationsverarbeitung der KQ-Methode und Bestimmt-heitsmaß R2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239.4.1 Definition des Bestimmtheitsmaßes . . . . . . . . 239.4.2 Berechnung des Bestimmtheitsmaßes . . . . . . . 259.4.3 Bestimmtheitsmaß und Venn-Diagramme . . . . . 279.4.4 KQ-Methode als zweistufiger Prozess . . . . . . . 299.4.5 Partielles Bestimmtheitsmaß . . . . . . . . . . . . 37

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9.5 Unverzerrtheit und Effizienz der KQ-Methode . . . . . . 399.5.1 Erwartungswert und Varianz der KQ-Schätzer bα

und bβk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399.5.2 Interpretation der Formeln . . . . . . . . . . . . . 419.5.3 Schätzformeln für var(bα), var(bβk) und var(bβ1, bβ2) 429.5.4 BLUE- bzw. BUE-Eigenschaft der KQ-Schätzer . 44

9.6 Wahrscheinlichkeitsverteilungen der KQ-Schätzer bα und bβk 459.6.1 Wahrscheinlichkeitsverteilung der yt . . . . . . . . 459.6.2 Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Schätzer bα undbβk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

9.7 Intervallschätzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

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10 Hypothesentest 110.1 Testen einer Linearkombination von Parametern: t-Test . 2

10.1.1 Zweiseitiger t-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . 210.1.2 Einseitiger t-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

10.2 Simultaner Test mehrerer Linearkombinationen von Para-metern: F -Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 910.2.1 Eine wichtige Nullhypothese . . . . . . . . . . . . 1010.2.2 Test einer allgemeinen Nullhypothese . . . . . . . 16

10.3 Zusammenhang zwischen t-Test und F -Test bei L=1 . . 1810.3.1 Zweiseitiger F-Test einer einzelnen Linearkombina-

tion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1810.3.2 Probleme des F -Tests bei einseitigen Hypothesen 21

10.4 Zusammenhang zwischen t-Test und F -Test bei L=2 . . 2310.4.1 Numerisches Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . . 24

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10.4.2 Unterschied zwischen individuellen und simultanenParametertests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

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11 Prognose 111.1 Punktprognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

11.1.1 Prognosewert und Prognosefehler . . . . . . . . . 211.1.2 Verlässlichkeit der Punktprognose . . . . . . . . . 4

11.2 Prognoseintervall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

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12 Präsentation der Schätzergebnisse und deren computer-gestützte Berechnung 112.1 Computergestützte ökonometrische Analyse . . . . . . . 2

12.1.1 Ökonometrische Software . . . . . . . . . . . . . . 212.1.2 Interpretation des Computeroutputs . . . . . . . 4

12.2 Präsentation von Schätzergebnissen . . . . . . . . . . . . 5

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13 Verletzung der Annahme A1:Fehlerhafte Auswahl der exogenen Variablen 113.1 Konsequenzen der Annahmeverletzung . . . . . . . . . . 3

13.1.1 Auslassen relevanter Variablen . . . . . . . . . . . 613.1.2 Verwendung irrelevanter Variablen . . . . . . . . 12

13.2 Diagnose und Neu-Spezifikation . . . . . . . . . . . . . . 1613.2.1 Korrigiertes Bestimmtheitsmaß R

2. . . . . . . . 17

13.2.2 Weitere Kennzahlen: AIC, SC und PC . . . . . . 2013.2.3 F -Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2213.2.4 t-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2313.2.5 Zusammenhang zwischen korrigiertem Bestimmt-

heitsmaß, F -Test und t-Test . . . . . . . . . . . . 2413.2.6 Ungenesteter F -Test . . . . . . . . . . . . . . . . 27

13.3 Spezifikations-Methodologien . . . . . . . . . . . . . . . . 3013.3.1 Steinmetz- versus Maurer-Methodologie . . . . . . 30

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13.3.2 Wichtiges Problem bei der Variablenauswahl . . . 31

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14 Verletzung der Annahme A2:Nicht-lineare Wirkungszusammenhänge 114.1 Konsequenzen der Annahmeverletzung . . . . . . . . . . 614.2 Einige alternative Funktionsformen . . . . . . . . . . . . 6

14.2.1 Semi-logarithmisches Modell . . . . . . . . . . . . 714.2.2 Inverses Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 814.2.3 Exponential-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . 1014.2.4 Logarithmisches Modell . . . . . . . . . . . . . . 1214.2.5 Log-inverses Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . 1514.2.6 Quadratisches Modell . . . . . . . . . . . . . . . . 1614.2.7 Eine vergleichende Anwendung . . . . . . . . . . 17

14.3 Diagnose und Neu-Spezifikation . . . . . . . . . . . . . . 1914.3.1 Regression Specification Error Test (RESET) . . 1914.3.2 Bestimmtheitsmaß R2 . . . . . . . . . . . . . . . 2614.3.3 Box-Cox-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

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Kapitel 1

Einleitung

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v. Auer, Ökonometrie 1—2

1.1 Braucht man Ökonometriker?

1.2 Was ist Ökonometrie?

Ökonomische Theorien werden der empirischen Realität gegenübergestellt.

Es existieren zwei Richtungen der empirischen Forschung:

1) experimentelle Empirie2) historische Empirie

Die Ökonometrie analysiert anhand von beobachtbaren Daten(ökonomische Realität) ökonomische Wirkungszusammenhänge(ökonomische Theorie). Dabei greift sie auf Methoden zurück, die in derstatistischen Theorie entwickelt wurden.

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1.3 Die vier Aufgaben der Ökonometrie

Beispiel: Es soll der numerische Zusammenhang zwischen der Höhe desRechnungsbetrages und der Höhe des Trinkgeldes untersucht werden.

Das ökonomische Modell lautet: y = f(x)

1.3.1 Spezifikationa) Funktionale Spezifikation

y = βx (1.1)

yt = βxt (1.2)

yt = βxt + ut . (1.3)

b) Störgrößen-Spezifikationc) Variablen-Spezifikation

Das vollständig spezifizierte Modell (1.3) ist das ökonometrische Modell.

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1.3.2 Schätzung

Numerische Illustration 1.1Es seien zwei Gäste beobachtet worden. Dabei bezeichnet xt denRechnungsbetrag und yt das Trinkgeld (beides in Euro):

Gast 1 : (x1 = 10, y1 = 2)

Gast 2 : (x2 = 30, y2 = 3) .

Es wurde im ökonometrischen Modell unterstellt, dass beide Gäste dengleichen Wert β besitzen. Sind bei den beiden Gästen Störeinflüssewirksam geworden?

Numerische Illustration 1.2Welche Werte für β sind plausibel?

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Der Schätzwert für β wird durch bβ bezeichnet.Das geschätzte Modell (Variante I) lautet:

byt = bβxt . (1.4)

Die geschätzte Störung (genannt: Residuum) lautet:

but = yt − byt (1.5)

= yt − bβxt .Umstellen liefert das geschätzte Modell (Variante II):

yt = bβxt + but . (1.6)

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v. Auer, Ökonometrie 1—6

Numerische Illustration 1.3Für bβ = 0, 15 lautet das geschätzte Modell:

byt = 0, 15 · xt (Variante I) (1.7)

yt = 0, 15 · xt + but (Variante II)

Folglich ergibt sich:

für Gast 1 : by1 = 0, 15 · 10 = 1, 5bu1 = y1 − by1 = 2− 1, 5 = 0, 5für Gast 2 : by2 = 0, 15 · 30 = 4, 5bu2 = y2 − by2 = 3− 4, 5 = −1, 5 .

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v. Auer, Ökonometrie 1—7

Ökonomisches Modell⇓

Spezifikation⇓

Ökonometrisches Modell⇓

Schätzung⇓

Geschätztes Modell⇓ ⇓

Hypothesentest Prognose

Abbildung 1.1: Die vier Aufgaben ökonometrischer Analyse.

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1.3.3 Hypothesentest

Auf Basis des geschätzten Modells lassen sich verschiedene Hypothesenüberprüfen.

1.3.4 Prognose

Numerische Illustration 1.4Welches Trinkgeld würde ein Gast schätzungsweise geben, der im Wertvon 40 Euro speist? Für bβ = 0, 15 und x0 = 40 ergibt sich aus demgeschätzten Modell (Variante I):

by0 = 0, 15 · 40 = 6 .

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v. Auer, Ökonometrie 1—9

1.4 Aufbau der Lehrveranstaltung

Die Annahmen derfunktionalen Spezifikation werden als A-Annahmen, die derStörgrößen-Spezifikation als B-Annahmen und die derVariablen-Spezifikation als C-Annahmen

bezeichnet.

Teil I ist dem einfachen linearen Regressionsmodell gewidmet(Kapitel 2 bis 7).

Teil II beschäftigt sich mit dem multiplen linearen Regressionsmodell(Kapitel 8 bis 12).

Teil III untersucht die Probleme, die sich aus den verschiedenenmöglichen Annahmeverletzungen ergeben (Kapitel 13 bis 21).

Teil IV ist zwei weiterführenden Bereichen der Ökonometrie gewidmet(Kapitel 22 und 23).

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1.5 Datenmaterial

Es existieren drei Typen von Daten:

• Zeitreihendaten• Querschnittsdaten• Paneldaten.

Tabelle 1.1: Datenpaare (xt = Rechnungsbetrag, yt = Trinkgeld; beidesin Euro) von 9 beobachteten Gäste.

Stammgast 1 Stammgast 2 Stammgast 31. Abend (x1, y1) = (10, 2) (x2, y2) = (20, 2) (x3, y3) = (25, 4)2. Abend (x4, y4) = (30, 3) (x5, y5) = (35, 3) (x6, y6) = (41, 6)3. Abend (x7, y7) = (50, 7) (x8, y8) = (14, 2) (x9, y9) = (17, 2)

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Kapitel 2

Spezifikation

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v. Auer, Ökonometrie 2—2

Beispiel: Es wird weiterhin das Trinkgeldbeispiel betrachtet. 20 Gästewurden beobachtet. Die entsprechenden Daten sind in der folgendenTabelle wiedergegeben.

Tabelle 2.1: Die Daten von 20 beobachteten Gästen.

t xt yt t xt yt1 10,00 2,00 11 60,00 7,002 30,00 3,00 12 47,50 5,50...

......

......

...10 12,50 1,00 20 20,00 2,50

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v. Auer, Ökonometrie 2—3

2.1 A-Annahmen

Mit Hilfe der A-Annahmen erfolgt die funktionale Spezifikation desökonometrischen Modells.

2.1.1 Erster Schritt: Formulierung eines plausiblenlinearen Modells

y = f(x) (ökonomisches Modell) (2.1)

y = α+ βx . (2.2)

Gleichung (2.2) beschreibt einen linearen aber nicht notwendigerweiseproportionalen Zusammenhang.

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v. Auer, Ökonometrie 2—4

-

6

0 20 40 600

2

4

6

8

10

Trinkgeld y

Rechnungsbetrag x}α

⎫⎪⎬⎪⎭| {z }20

β · 20R

Abbildung 2.1: Der „wahre“ Zusammenhang zwischen Rechnungsbetragx und Trinkgeld y.

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v. Auer, Ökonometrie 2—5

2.1.2 Zweiter und dritter Schritt: Hinzufügungeines Beobachtungsindex und einer Störgröße

Die Hinzufügung eines Beobachtungsindex liefert:

yt = α+ βxt für t = 1, 2, ..., 20 . (2.3)

Aus Abbildung 2.2 ist ersichtlich, dass Störeinflüsse aufgetreten sind.

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v. Auer, Ökonometrie 2—6

-

6

xt

yt

0 20 40 600

2

4

6

8

10

tttt tt tttttt

ttttttt t

Abbildung 2.2: Die Daten des Trinkgeld-Beispiels in grafischer Form.

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v. Auer, Ökonometrie 2—7

Das zum ökonomischenModell korrespondierende ökonometrischeModelllautet:

yt = α+ βxt + ut für t = 1, 2, ..., 20 . (2.4)

Dabei werden die Parameter α und β als Regressionsparameter bezeich-net.

Die Variable ut ist als eine Störgröße definiert. Ihre grafische Interpreta-tion ist in Abbildung 2.3 wiedergegeben.

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v. Auer, Ökonometrie 2—8

-

6

xt

yt

0 20 40 600

2

4

6

8

10

tttt tt tttttt

ttttttt t⎫⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎬⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎭

{⎧⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎨⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎩

u19

y19

α+ βx19¡¡µ

R

Abbildung 2.3: Der Zusammenhang zwischen beobachtetem Wert yt,Störgröße ut und „ungestörtem“ Einfluss α+ βxt.

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v. Auer, Ökonometrie 2—9

2.1.3 Formulierung der A-Annahmen

Das ökonometrische Modell lautete:

yt = α+ βxt + ut (2.4)

Annahme a1 Es fehlen keine relevanten exogenen Variablen und dieexogene Variable xt ist nicht irrelevant.

Annahme a2 Der wahre Zusammenhang zwischen xt und yt ist linear.

Annahme a3 Die Parameter α und β sind für alle T Beobachtungen(xt, yt) konstant.

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v. Auer, Ökonometrie 2—10

-

6

xt

yt

0 20 40 600

2

4

6

8

10

t tt t tt t t t tt tt

t tttttt t

Abbildung 2.4: Eine Punktwolke, die auf eine Verletzung der A-Annahmen hindeutet.

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v. Auer, Ökonometrie 2—11

-

6

xt

yt

0 20 40 600

2

4

6

8

10

tt tt tt t tt t

tt t t ttt tt t

Abbildung 2.5: Eine weitere Punktwolke, die auf eine Verletzung der A-Annahmen hindeutet.

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v. Auer, Ökonometrie 2—12

-

6

xt

yt

0 20 40 600

2

4

6

8

10

tt t t t tt tt t tt tt tt

ttt

Abbildung 2.6: Eine weitere Punktwolke, die auf eine Verletzung der A-Annahmen hindeutet.

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v. Auer, Ökonometrie 2—13

2.2 Statistisches Repetitorium I

2.2.1 Zufallsvariable undWahrscheinlichkeitsverteilung

Wie viele mögliche Ausprägungen besitzt die Zufallsvariable:

u1 = “Geworfene Augenzahl bei einmaligem Würfeln” ?

Welche Wahrscheinlichkeit besitzt jede einzelne Ausprägung?Wie viele mögliche Ausprägungen besitzt die Zufallsvariable:

u2 = “Summe der geworfenen Augenzahlen bei zweimaligem Würfeln” ?

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v. Auer, Ökonometrie 2—14

Die Wahrscheinlichkeit für die Ausprägung “2” beträgt bei u2:

f(2) = (1/6) · (1/6) = 1/36 .

Die Wahrscheinlichkeit für die Ausprägung “3” beträgt

f(3) = 2 · (1/6) · (1/6) = 2/36 .

Jeder der möglichen Ausprägungen von u2 kann eine Wahrscheinlichkeitihres Auftretens zugeordnet werden.

Man bezeichnet diese Zuordnung als die Wahrscheinlichkeitsverteilungder Zufallsvariable u2.

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v. Auer, Ökonometrie 2—15

1 2 3 4 5 7 9 10111286

1/362/36

4/363/36

5/366/36

-

6

u2

f(u2)

Abbildung 2.7: (Teil a) Eine diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung.

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v. Auer, Ökonometrie 2—16

00

1

2

1-

6

u4

f(u4)

Abbildung 2.7: (Teil b) Eine stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung.

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v. Auer, Ökonometrie 2—17

Man unterscheidet zwischen diskreten Zufallsvariablen und stetigenZufallsvariablen.

Ein weiteres Beispiel für eine diskrete Zufallsvariable ist:

u3 = „Summe der geworfenen Augenzahlen bei 100.000 mal Würfeln“

Ein Beispiel für eine stetige Zufallsvariable ist:

u4 = “eine reelle Zahl aus dem Intervall [0, 1]” .

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v. Auer, Ökonometrie 2—18

2.2.2 Erwartungswert einer Zufallsvariable

Der Erwartungswert der Zufallsvariable u lautet:

E(u) =NXi=1

f(ui) · ui . (2.5)

Dabei bezeichnet f(ui) die Wahrscheinlichkeit, mit der die Ausprägungi der Zufallsvariable u beobachtet wird.

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v. Auer, Ökonometrie 2—19

Numerische Illustration 2.1Für die Zufallsvariable

u = “Geworfene Augenzahl bei einmaligem Würfeln”

gilt N = 6. Der Erwartungswert beträgt

E(u) =6X

i=1

1/6 · ui = 1/66X

i=1

ui = 1/6 (1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6) = 3, 5 .

Wahrscheinlichkeiten müssen sich zu 1 addieren:NXi=1

f(ui) = 1 .

Der Erwartungswert E(u) ist das mit den Wahrscheinlichkeiten f(ui)gewichtete Mittel aller möglichen Ausprägungen der Zufallsvariable u.

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v. Auer, Ökonometrie 2—20

2.2.3 Varianz einer Zufallsvariable

Die Varianz einer Zufallsvariable misst die Streuung der Zufallsvariableum ihren Erwartungswert:

var(u) =NXi=1

f(ui) (ui −E(u))2 . (2.6)

Numerische Illustration 2.2Da im Würfel Beispiel E(u) = 3, 5, ergibt sich:

var(u) =1

6· 6, 25 + 1

6· 2, 25 + 1

6· 0, 25 + 1

6· 0, 25 + 1

6· 2, 25 + 1

6· 6, 25

= 2, 91666 .

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v. Auer, Ökonometrie 2—21

Die quadrierte Abweichung (u−E(u))2 kann als Zufallsvariable aufgefasstwerden, wobei E(u) zufallsunabhängig ist:

f(ui) = f¡(ui −E(u))2

¢.

Folglich kann die Varianz auch in der Form

var(u) =NXi=1

f¡(ui −E(u))2

¢(ui −E(u))2 (2.7)

ausgedrückt werden, bzw.

var(u) = E£(u−E(u))2

¤. (2.8)

Die Wurzel der Varianz bezeichnet man als Standardabweichung (engl.:standard deviation):

sd(u) =pvar(u) .

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v. Auer, Ökonometrie 2—22

2.2.4 Bedingte und gemeinsameWahrscheinlichkeitsverteilung

Gegeben seien die Zufallsvariablen

u1 = „Geworfene Augenzahl bei einmaligem Würfeln“

u6 = „Anzahl der natürlichen Zahlen, durch welche die

geworfene Augenzahl teilbar ist“ .

Tabelle 2.2: Ausprägungen der Zufallsvariablen u1 und u6 imZufallsexperiment „einmaliges Würfeln“.

Zufallsvariable Ausprägungu1 1 2 3 4 5 6u6 1 2 2 3 2 4

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v. Auer, Ökonometrie 2—23

Für u1 lässt sich eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung definieren:f(u1i|u6j). Sie ordnet bei gegebenem Wert u6j jeder möglichenAusprägung von u1 die Wahrscheinlichkeit ihres Auftetens zu.

Für vorgegebenes u6j = 2 ergibt sich die folgende bedingte Wahrschein-lichkeitsverteilung:

f(u1i=1|u6j=2) = 0f(u1i=2|u6j=2) = 1/3f(u1i=3|u6j=2) = 1/3f(u1i=4|u6j=2) = 0f(u1i=5|u6j=2) = 1/3f(u1i=6|u6j=2) = 0

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v. Auer, Ökonometrie 2—24

Die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung f(u1i, u6j) ordnet jedermöglichen Ausprägungskombination (u1i, u6j) eine Wahrscheinlichkeitihres Auftretens zu. Es gilt:

f(u1i, u6j) = f(u1i|u6j) · f(u6j) = f(u6j|u1i) · f(u1i) . (2.9)

Numerische Illustration 2.3Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der Ausprägungskombinationu1i = 3 und u6j = 2 ergibt sich gemäß der Gleichung (2.9) aus

f(u1i = 3, u6j = 2) = f(u1i = 3|u6j = 2) · f(u6j = 2) = 1/3 · 1/2 = 1/6

oder alternativ aus

f(u1i = 3, u6j = 2) = f(u6j = 2|u1i = 3) · f(u1i = 3) = 1 · 1/6 = 1/6 .

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v. Auer, Ökonometrie 2—25

Tabelle 2.3: Gemeinsame Wahrscheinlichkeiten der Zufallsvariablen u1und u6.

u1i1 2 3 4 5 6

1 1/6 0 0 0 0 02 0 1/6 1/6 0 1/6 0u6j3 0 0 0 1/6 0 04 0 0 0 0 0 1/6

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v. Auer, Ökonometrie 2—26

2.2.5 Kovarianz zweier Zufallsvariablen

Unkorreliertheit

Ein positiver Zusammenhang besteht, wenn tendenziell(u1i −E (u1)) > 0 ⇐⇒ (u6j −E (u6)) > 0

(u1i −E (u1)) < 0 ⇐⇒ (u6j −E (u6)) < 0 .

Ein negativer Zusammenhang besteht, wenn tendenziell(u1i −E (u1)) > 0 ⇐⇒ (u6j −E (u6)) < 0

(u1i −E (u1)) < 0 ⇐⇒ (u6j −E (u6)) > 0 .

Die Kovarianz der beiden Zufallsvariablen formalisiert diesenZusammenhang:

cov(u1, u6) =N1Xi=1

N6Xj=1

f(u1i, u6j) · [(u1i −E (u1)) (u6j −E (u6))] (2.10)

= E [(u1 −E (u1)) (u6 −E (u6))] . (2.11)

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v. Auer, Ökonometrie 2—27

Beträgt die Kovarianz 0, dann üben die beiden Zufallsvariablen keinenlinearen Einfluss aufeinander aus. Sie sind dann unkorreliert.

Numerische Illustration 2.4Der Erwartungswert von u1 besitzt den Wert E(u1) = 3, 5. Für u6 erhältman:

E(u6) =1

6· 1 + 3

6· 2 + 1

6· 3 + 1

6· 4 = 2, 333

und mit Hilfe von Tabelle 2.3

cov(u1, u6) =1

6(-2, 5) (-1, 333) +

1

6(-1, 5) (-0, 333) +

1

6(-0, 5) (-0, 333) +

+1

6(0, 5) (0, 666) +

1

6(1, 5) (-0, 333) +

1

6(2, 5) (1, 666)

= 1, 333 .

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v. Auer, Ökonometrie 2—28

Korrelationskoeffizient

Gegeben seien die Zufallsvariablen

u5 = „Körpergröße eines erwachsenen Engländers“ ,

u7 = „Schuhgröße eines erwachsenen Engländers“ .

Der Korrelationskoeffizient der Zufallsvariablen u5 und u7 lautet:

cor(u5, u7) =cov(u5, u7)

sd(u5) · sd(u7) . (2.12)

Es gilt immer −1 ≤ cor(u5, u7) ≤ 1.

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v. Auer, Ökonometrie 2—29

Unabhängigkeit

Zufallsvariablen, die weder einen linearen noch einen nicht-linearenEinfluss aufeinander ausüben, werden als statistisch unabhängigbezeichnet.

Ein Beispiel:

u1 = „Geworfene Augenzahl bei Würfel 1“

undu2 = „Geworfene Augenzahl bei Würfel 2“ .

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v. Auer, Ökonometrie 2—30

Die Kenntnis der tatsächlich beobachteten Ausprägung der erstenZufallsvariable gibt keinerlei zusätzliche Informationen über dieAusprägung der anderen Zufallsvariable:

f(u1i|u2j) = f(u1i) . (2.13)

Es ergibt sich aus (2.9) und (2.13):

f(u1i, u2j) = f(u1i|u2j) · f(u2j) = f(u1i) · f(u2j) . (2.14)

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v. Auer, Ökonometrie 2—31

2.2.6 Rechenregeln für Erwartungswert und Varianz

Erwartungswert

Es seien u1 und u2 zwei Zufallsvariablen und x1 und x2 zwei Konstanten.Dann gilt:

E(x1) = x1 (2.15)

E(x1 · u1) = x1 · E(u1) (2.16)

E(u1 + u2) = E(u1) +E(u2) (2.17)

und damitE(x1 + x2 · u2) = x1 + x2 ·E(u2) . (2.18)

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v. Auer, Ökonometrie 2—32

Im Regelfall gilt: E(u1 · u2) 6= E(u1) · E(u2). Nur wenn u1 und u2unkorreliert oder sogar voneinander unabhängig sind, gilt:

E(u1 · u2) = E(u1) ·E(u2) . (2.19)

Es gilt immer:E[E(u)] = E(u) .

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v. Auer, Ökonometrie 2—33

Varianz

Die Zufallsvariable u3 ergebe sich aus den anderen Größen gemäßu3 = x1 · u1 + x2 · u2. Es gilt folgende Regel:

var(u3) = x21var(u1) + x22var(u2) + 2x1x2cov(u1, u2) . (2.20)

Für den Spezialfall u3 = x1 + x2 · u2 (also u1 = 1) ergibt sich:

var(u3) = x22var(u2) . (2.21)

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v. Auer, Ökonometrie 2—34

Kovarianz

Die Kovarianz der zuvor definierten Zufallsvariable u3 und einer Zufalls-variable u4 lautet:

cov(u3, u4) = cov(x1 · u1 + x2 · u2 , u4)= x1cov(u1, u4) + x2cov(u2, u4) . (2.22)

Ein Blick auf Definition (2.11) zeigt, dass Kovarianzen immer symme-trisch sind:

cov(u3, u4) = cov(u4, u3) (2.23)

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v. Auer, Ökonometrie 2—35

2.2.7 Eine spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilung:Die Normalverteilung

Die Gestalt der Normalverteilunghängt ähnelt Abbildung 2.7.

Die Gestalt ist ausschließlich vom Erwartungswert und der Varianz derZufallsvariable u ab:

u ∼ N (E(u), var(u)) .

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v. Auer, Ökonometrie 2—36

2.3 B-Annahmen

Annahmen, die im Rahmen der Störgrößen-Spezifikation, also bezüglichder Variablen ut getroffen werden, werden hier als B-Annahmenbezeichnet.

2.3.1 Begründungen für die Existenz der Störgröße

• Die verwendeten Daten enthalten Erhebungs- und Messfehler.• Bestimmte erklärende Variablen sind nicht berücksichtigt.• Das menschliche Verhalten enthält selbst ein Zufallselement.

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v. Auer, Ökonometrie 2—37

2.3.2 Formulierung der B-Annahmen

Jede der T Störgrößen ut stellt eine eigene Zufallsvariable dar.

Annahme b1 Die Störgröße ut hat für alle Beobachtungen t einenErwartungswert von 0, das heißt,

E(ut) = 0 , für t = 1, 2, ..., T. (2.24)

Annahme b2 Die Störgröße ut hat für alle Beobachtungen t einekonstante Varianz, das heißt,

var(ut) = σ2 , für t = 1, 2, ..., T. (2.25)

Falls Annahme b2 verletzt ist, spricht man von heteroskedastischen (odernicht homoskedastischen) Störgrößen.

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v. Auer, Ökonometrie 2—38

-

6

xt

yt

0 20 40 600

2

4

6

8

10

tttt tt tttttt

ttttttt tdddd dd d

dddddddddd

dd d R

Abbildung 2.8: Konstanter Messfehler bei der Erfassung von yt.

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v. Auer, Ökonometrie 2—39

-

6

xt

yt

0 20 40 600

2

4

6

8

10

t t tt tt tt

tttt t

ttttt t

R

Abbildung 2.9: Eine Punktwolke, die auf heteroskedastische Störgrößenhindeutet.

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v. Auer, Ökonometrie 2—40

Annahme b3 Die Störgrößen sind nicht korreliert, das heißt,

cov(ut, us) = 0 , (2.26)

für alle t 6= s sowie t = 1, 2, ..., T und s = 1, 2, .., T.

Ist Annahme b3 erfüllt, dann sagt man, dass keine Autokorrelation vor-liegt.

Annahme b4 Die Störgrößen ut sind normalverteilt, das heißt,

ut ∼ N(0, var(ut)) , für t = 1, 2, ..., T.

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v. Auer, Ökonometrie 2—41

-

6

xt

yt

0 20 40 600

2

4

6

8

10

t t ttt t

tt ttt t

t tttttt tR

Abbildung 2.10: Eine Punktwolke, die auf Störgrößen hindeutet, welchenicht normalverteilt sind.

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v. Auer, Ökonometrie 2—42

6

- ut

f(ut)

Abbildung 2.11: Eine mögliche Wahrscheinlichkeitsverteilung einer nichtnormalverteilten Störgröße ut.

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v. Auer, Ökonometrie 2—43

Wenn die Annahmen b1 bis b3 erfüllt sind, dann spricht man vom weißenRauschen der Störgrößen.

Wenn alle vier B-Annahmen erfüllt sind, dann hat jede der T Zufallsva-riablen ut die gleiche Wahrscheinlichkeitsverteilung:

ut ∼ UN(0, σ2) , (2.27)

für alle t = 1, 2, ..., T .

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v. Auer, Ökonometrie 2—44

x3

x2

x1

yt

RA

q xt

f(ut)

f(u1) f(u2)f(u3)

1

ru3

6

Abbildung 2.12: Eine Veranschaulichung des Annahmenkomplexes b1—b4.

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v. Auer, Ökonometrie 2—45

2.4 Statistisches Repetitorium II

2.4.1 Stichproben-Mittelwert einer Variable

Der arithmetische Stichproben-Mittelwert der T Beobachtungenx1, x2, . . . , xT lautet:

x =1

T

TXt=1

xt ,

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v. Auer, Ökonometrie 2—46

2.4.2 Stichproben-Varianz einer Variable

Der Durchschnitt der quadratischen Abweichungen vomStichproben-Mittelwert x beträgt:

dvar(x) = 1

T − 1TXt=1

(xt − x)2 =1

T − 1Sxx ,

wobei Sxx =PT

t=1(xt−x)2 als Variation der Variable x bezeichnet wird.

Die Stichproben-Standardabweichung lautet:

bsd(x) =pdvar(x) .

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v. Auer, Ökonometrie 2—47

2.4.3 Stichproben-Kovarianz zweier Variablen

Für die T Beobachtungspaare (x1, y1), (x2, y2), . . . , (xT , yT ) lautet dieStichproben-Kovarianz:

ccov(x, y) = 1

T − 1TXt=1

(xt − x)(yt − y) =1

T − 1Sxy .

Dabei bezeichnet Sxy =PT

t=1(xt − x)(yt − y) die Kovariation.

Der Stichproben-Korrelationskoeffizient lautet:

ccor(x, y) = ccov(x, y)bsd(x) · bsd(y) = Sxy/(T − 1)pSxx/(T—1) ·

pSyy/(T—1)

=Sxy√

Sxx ·pSyy

.

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v. Auer, Ökonometrie 2—48

2.5 C-Annahmen

Die Variablen-Spezifikation geschieht durch das Formulieren derC-Annahmen.

Annahme c1 Die exogene Variable xt ist keine Zufallsvariable, sondernkann wie in einem Experiment kontrolliert werden.

Annahme c2 Die exogene Variable xt weist nicht für alle Beobach-tungen t den gleichen Wert auf: Sxx > 0.

Für eine Schätzung der wahren Gerade R müssen mindestens zweiBeobachtungen vorliegen: T ≥ 2.